Diploma Thesis

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DIPLOMARBEITSTHEMA

Alternative Raumnutzung AM BEISPIEL DER UMGESTALTUNG

Turnsaal in Festsaal AN DER

HTL Lastenstraße


EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG

„Ich erkläre an Eides statt, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbstständig verfasst und in der Bearbeitung und Abfassung keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Die vorliegende Diplomarbeit wurde noch keiner anderen Prüfungskommission vorgelegt.

Villach, im Mai 2011

Johannes Bernsteiner

Klaudius Granitzer


08 Diplomarbeit

Was ist eine Diplomarbeit? Warum haben wir uns für eine Diplomarbeit entschieden? Wie sind wir zu dem Thema gekommen?

10 Thema

18 Schule

Vorstellung der HTL Lastenstraße in Klagenfurt; Standort; Abteilungen; Schüleranzahl etc.

24 Turnsaal

Alternative Raumnutzung im Allgemeinen und die Umgestaltung des Sportsaales an der HTL Lastenstraße als praktischer Ansatz.

Bestandsaufnahme des Turnsaales; Fotografische Dokumentation; Fluchtweg (KBV); Bauliche Gegebenheiten des Turnsaales; Vorstellung der einzelnen Turngeräte etc.

12 Protagonisten

44 Bestuhlung

Vorstellung der beiden Diplomanden Johannes Bernsteiner & Klaudius Granitzer, der betreuenden Lehrperson Prof. Zimmermann sowie der Kooperationspartner an der HTL Lastenstraße.

14 Ablauf der DA

Wie sind wir an die Aufgabenstellung herangegangen?

Gewünschte Personenanzahl und Ausrichtung; Bestuhlungsvarianten; Fluchtweg (KBV); etc.

RECHERCHE

INTRO

ANGABE

07 17 47 48 Sunsail

Sonnensegel - ein architektonisches Stilmittel im Außenbereich sowie Sonnenschutz, Regenschutz und Sichtschutz zugleich.

58 Decosail

Dekosegel - speziell für den Innenraum konzipierte Segel. Werden als Dekorationsmittel, als Verdeckungsmaßnahme und als Projektionsfläche verwendet.

68 Visual Arts

Gestalten von Räumen mit Projektionen, ob in Underground Clubs oder in noblen Restaurants. Durch neue Techniken des 3D Mappings wird die bestehende Architektur in die Projektion miteinbezogen. Ein Rundgang durch dieses junge und aufstrebende Feld der Raumgestaltung.

92 Lectern

Rednerpulte - wir liefern den Status Quo in Design und Funktion zeitgenössischer Präsentationsmöbel.

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100 Turnsaal

Beschreibung der Entwurfsidee; Strichskizzen und photorealistische Renderings vermitteln einen ersten Eindruck vom späteren Produkt.

112 Lectern

Beschreibung der Entwurfsidee; Strichskizzen und photorealistische Renderings vermitteln einen groben Eindruck vom späteren Produkt.

120 Turnsaal

164 Fazit

130 Lectern

166 Quellen

CAD - Pläne; Einhängesysteme für Segel

CAD - Pläne; Bauanleitung; Schablonenbeschreibung; Vakuumtechnik; Oberfläche

148 Kalkulation

OUTRO

REALISIERUNG

ENTWURF

99 119 163

Resümee der Diplomarbeit und weitere Schritte.

Eine Auflistung der Quellen, von denen wir Informationen zu Recherchezwecke verwendet haben sowie das Verzeichnis über die in dieser Dokumentation verwendeten Zitate.

Rednerpult

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INTRO 08 Diplomarbeit

Was ist eine Diplomarbeit? Warum haben wir uns für eine Diplomarbeit entschieden? Wie sind wir zu dem Thema gekommen?

10 Thema

Alternative Raumnutzung im Allgemeinen und die Umgestaltung des Sportsaales an der HTL Lastenstraße als praktischer Ansatz.

12 Protagonisten

Vorstellung der beiden Diplomanden Johannes Bernsteiner & Klaudius Granitzer, der betreuenden Lehrperson Prof. Zimmermann sowie der Kooperationspartner an der HTL Lastenstraße.

14 Ablauf der DA

Wie sind wir an die Aufgabenstellung herangegangen?

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DIPLOMANDEN BERNSTEINER & GRANITZER

DIPLOM


Als abschließende Eignungsprüfung nach fünf Jahren Ausbildung an der HTL Villach nimmt man entweder an der Projektwoche teil, oder erarbeitet eine weit umfassende Diplomarbeit. Wir entschieden uns für Letzteres.

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eben der obligatorischen Matura- und Reifeprüfung (lebende Sprache & Mathematik) muss jede/r Schüler/in nach fünf Jahren Ausbildung an der HTL Villach seine berufsbezogenen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Der Großteil entscheidet sich für die Projektwoche. Als Absolvent der Abteilung Innenraumgestaltung & Holztechnik umfasst diese Prüfung die Unterrichtsgegenstände Inneraumgestaltung, Tischlerkonstruktionen sowie Betriebstechnik. Im Zeitraum von einer Woche wird in einer praktischen Aufgabenstellung das Können der Schüler/ innen in diesen Unterrichtsgegenständen auf die Probe gestellt. Am Beginn des fünften Schuljahres kann sich der Maturant jedoch für eine Diplomarbeit entscheiden, welche in der Regel im Team durchgeführt wird. Hiermit erübrigt sich die Teilnahme an der Projektwoche.

Im Gegensatz zur Projektwoche ist eine Diplomarbeit jedoch von erheblich größerem zeitlichen und inhaltlichen Umfang. Daher sollte bereits in den Sommerferien das Konzept stehen und mit der Arbeit begonnen werden. Die Abgabe ist auf das Ende der regulären Projektwoche im Mai datiert. Zusätzlich wird die Diplomarbeit durch die Diplomanden sowohl abteilungsintern wie auch beim schuleigenen „Firmentag“ einer größeren Zuhörerschaft präsentiert. Die Anforderungen, die für die Bewilligung einer Diplomarbeit stehen, sind allerdings sehr hoch. Allen voran muss das Diplomarbeitsthema gut ausgewählt und von innovativem Charakter sein. Die Suche nach einem geeigneten Thema stellt somit für viele Schüler/innen eine mehr oder minder große Hürde da. Oftmals entsteht die Idee im Dialog mit einer Firma, die nach einem bestimmten Lösungsvorschlag in ihrem Betrieb oder in ihrem Produktsegment sucht.

In diesem Fall stehen die Chancen für eine Bewilligung sehr hoch und die Firma unterstützt die Diplomanden mit den notwendigen finanziellen Mitteln. Zudem wird für die Bewilligung einer Diplomarbeit die schulische Leistung anhand der Jahreszeugnisse sowie die Fehlstundenanzahl der jeweiligen Schüler unter die Lupe genommen. Als letzter Punkt müssen ein- oder mehrere Professoren sich bereit erklären, die Diplomanden bei ihrer Arbeit über das Schuljahr hinweg zu begleiten, welche schließlich die abgeschlossene Diplomarbeit beurteilen. Neben der praktischen Umsetzung der Diplomarbeit ist eine gebundene Dokumentation gefordert, welche von der Idee über die Recherche bis hin zur Ausführung alle erarbeiteten Kenntnisse beinhaltet.

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TEMPORÄRE UMGESTALTUNG TURNSAAL IN VORTRAGSSAAL

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THEMA


Da aufgrund der steigenden Raumknappheit in der Architektur der Bedarf an multifunktional nutzbaren Räumlichkeiten sehr hoch ist, versuchten wir im Rahmen dieser Diplomarbeit Lösungsvorschläge zu erarbeiten.

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nitiator der Diplomarbeit ist die HTL Lastenstraße in Klagenfurt, welche sich mit dem Wunsch nach einem intelligenten Raumkonzept zur temporären Umgestaltung ihres Turnsaals zu einem Vortragssaal an die HTL Villach wandte. Als Schüler der Abteilung Innenraumgestaltung & Holztechnik nahmen wir dieses Angebot dankend entgegen und erkannten gleichzeitig den akuten Bedarf nach einem Vortragssaal. Neben Vorträgen und Präsentationen werden selbst Ausstellungen am Tag der Offenen Tür im Turnsaal der HTL abgehalten, wodurch naturgemäß die Schule in einem schlechten Licht steht. Als zeitliches Limit wurde Anfang Mai festgelegt, an dem der Umbau seiner ersten Bewährungsprobe unterzogen wird. An diesem Tag findet das hundertfünfzigjährige Jubiläum der HTL Lastenstraße statt, an dem an die 350 Besucher erwartet werden.

Der traditionelle Turnsaal sollte jedoch weiterhin in seiner gewohnten Form nutzbar bleiben. Wenn erforderlich, sollte der Umbau zum Vortragssaal kurzfristig (max. 1/2 Tag) und benutzerfreundlich erfolgen. Die Herausforderung liegt in der temporären Verkleidung von Kletter- und Sprossenwänden und anderen turnsaalspezifischen Einrichtungen sowie der Bodengestaltung, damit der Turnsaal vom Laien nach dem Umbau nicht auf den ersten Blick als solcher erkennbar ist. Die Planung und Projektierung wird durch die beiden Diplomanden, die Fertigung durch eine oder mehrere externe Firmen vollzogen. Für letzteres steht ein Budget von ca. 20.000 – 25.000 € zur Verfügung. Neben diesem praktischen Hintergrund soll im theoretischen Teil der Diplomarbeit der Fokus speziell auf alternative Raumnutzung und anpassbare Raumkonzepte im öffentlichen Bereich liegen.

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V.L.N.R. AV Hermann Salcher Diplomand Klaudius Granitzer Diplomand Johannes Bernsteiner Prof. Georg Zimmermann Werkstättenleiter Georg Rendl

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HTL Lastenstraße HTL Villach HTL Villach HTL Villach HTL Lastenstraße

WER?


Im folgen Abschnitt möchten wir uns als Diplomanden kurz vorstellen und auf unsere Aufgabenbereiche innerhalb der Diplomarbeit verweisen.

Johannes Bernsteiner

Klaudius Gabriel Granitzer

(oberes Foto)

(unteres Foto)

Geburtsdatum: 15.08.1992 Geburtsort: Lienz Wohnort: Kartitsch

Geburtsdatum: 19.11.1991 Geburtsort: Lienz Wohnort: Großkirchheim

Schulausbildung: VS Kartitsch HS Sillian HTL Villach

Schulausbildung: VS Großkirchheim HS Winklern HTL Villach

Aufgaben innerhalb der Diplomarbeit: • Teamwork • Bestandsaufnahme • Recherche Turnsaal • Recherche Segel & Visual Arts • Konzept Turnsaalumgestaltung • Kontakt zur Visualistenszene • Turnsaal CAD Pläne • Layout / Grafik • u.v.m.

Aufgaben innerhalb der Diplomarbeit: • Teamwork • Bestandsaufnahme • Recherche Rednerpulte • Gedanken zur Bestuhlung • 3D Renderings & Strichskizzen • Konzept & Realisierung Rednerpult • Kontakt zur HTL Lastenstraße • Kalkulation • u.v.m.


WAS WIR GEMACHT HABEN IN CHRONOLOGISCHE ABFOLGE

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ach dem die Aufgabenstellung seitens der HTL Lastenstraße abgeklärt und die Diplomarbeit bewilligt wurde, unternahmen wir einen ersten Lokalaugenschein in Klagenfurt. Nach Aufnahme der wichtigsten Fluchtwegbreiten und Einsicht in die behördlichen Auflagen (Feuerpolizei & KBV) erwies sich der Turnsaal als bestens geeignet zur Nutzung als Vortragssaal bei geforderter Personenanzahl. Wir suchten zwanghaft im Internet sowie in diversen Architekturzeitschriften nach bereits realisierten Turnsaalmodifikationen, jedoch ohne Erfolg. Scheinbar leisteten wir in diesem Bereich tatsächlich Pionierarbeit. Zuerst versuchten wir die notwendigen Eckpfeiler unseres Konzeptes festzulegen, z.B. Ausrichtung des Festsaals, Abtrennung der einzelnen Bereiche, Bestuhlung, Akustik etc. Anschließend überlegten wir uns, wie wir dem Besucher am ehesten den Eindruck vermitteln können, in einem Vortragssaal und nicht in einem Turnsaal zu sitzen. Die

ABLAUF

fix eingebauten Sportgeräte hätten hier jegliches Raumgefühl zerstört, somit suchten wir nach geeigneten Verdeckungsmaßnahmen. Uns war von Anfang an klar, dass wir keine sperrigen Massivverdeckungen verwenden können, um einen einfachen und schnellen Auf- und Abbau zu garantieren, sondern Stoffbahnen. Inspiriert von den großflächigen Sonnenschutzsegeln auf der Südseite des Congresscenters in Villach ging unsere erste Überlegung in Richtung fest eingebautes Sonnenschutzsegel mit elektrischem Ausfahrmechanismus. Im Laufe unserer Recherchetätigkeit erkannten wir jedoch, dass ein fix eingebautes Segel zum Einen nicht unserem Anforderungsprofil von temporär montierbaren Verdeckungsmaßnahmen entspricht, zum Anderen aufgrund der komplizierten Mechanik unser Budget sprengen würde. Der hohe Preis ist im Außenbereich aufgrund der wind- und wettertrotzenden Eigenschaften gerechtfertigt, in unserem Fall wäre es schlussendlich eine Zweckentfremdung gewesen.

Somit suchten wir nach speziell für den Innenbereich konzipierten Segeln, und wurden im Eventbereich fündig. Durch Kontakte in der elektronischen Musikszene verwies man uns auf das „Urban Art Forms“ Festival, welches jährlich im burgenländischen Wiesen stattfindet und sich mittlerweile als das führende Festival für audiovisuelle Kunst in Europa etabliert hat. Hier wird neben der Musik besonders großer Wert auf musiksynchronisierte Lichtprojektionen (=Visuals) gelegt, wobei hier großformatige Segel als Projektionsfläche und dekoratives Element verwendet werden. Wir erkannten zudem, dass in Österreich eine aktive Visualistenszene rund um das sound:frame Festival und Gründerin Eva Fischer besteht. Durch Kontaktaufnahme mit den dort anwesenden „Visual Artists“, welche sich für das visuelle Konzept verantwortlich zeichnen, wurden wir auf eine spezielle Firma (hms easy-stretch) in Deutschland aufmerksam. Diese fertigt Stretchsegel für den Innenbereich an, welche als Dekorationselement, als Raumtrenner oder eben auch als Projektionsfläche fungieren.


Im Schnelldurchlauf wird der Ablauf der Diplomarbeit von der ersten Ideenfindung bis zur Realisierung beschrieben, jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

In unserem Fall eignen sich Stretchsegel bestens, da sie sich wie der Name schon sagt frei in den Raum spannen und schnell und kinderleicht auf- und abbauen lassen. Zudem sind sie elastisch, individuell bedruckbar, klein & knitterfrei zusammenlegbar, schwer brennbar und darüber hinaus sogar in haushaltsüblichen Waschmaschinen waschbar. Die Segel sind in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen erhältlich. Somit würden solche Segel im Turnsaal die Sportgeräte verdecken und zusätzlich dem Raum ein architektonisch ansprechendes Raumgefühl vermitteln. Wie schon vorher erwähnt werden sie besonders häufig für Projektionen verwendet, da sich der Stoff dazu besonders gut eignet. Im Angebot stehen unterschiedlichste Segel, abgestimmt auf verschiedene Projektionsformate. Um noch einen Schritt weiter zu gehen, könnte man die Segel anstatt zu bedrucken oder zu hinterleuchten mit diversen Projektoren bestrahlen, um je nach Veranstaltungszweck die geeignete Stimmung zu erzeugen. Beispielsweise könnte bei einem Vortrag auf den beiden

äußeren Segeln eine Animation des HTL Logos ablaufen, während am mittleren Segel die eigentliche PowerPoint Präsentation abläuft. Oder man könnte bei einem Theaterstück Videofragmente einspielen, welche die jeweilige Szene untermalen würden. Zudem haben wir noch eine Reihe weiterer Gestaltungselemente wie z.B. beleuchtete Würfel und Kegel sowie mit Motiven versehene Wandelemente eingeplant. Obwohl nicht explizit gefordert, entwarfen wir ein Rednerpult (Lectern) passend zum Designkonzept des Vortragsaals. Dieses überzeugt durch sein futuristisches Design und wurde bis ins kleinste Detail von uns durchgeplant und kalkuliert. Aus zeitlichen Gründen können wir das Rednerpult leider nicht selbst in den Werkstätten der HTL Villach fertigen. Trotz der komplizierten Formverleimung sollte das Rednerpult nach unserer Einschätzung jedoch jederzeit von einem Tischlereibetrieb angefertigt werden können.

doch erhielten wir die Zusage, dass die gesamten Segel sich im vierstelligen Bereich befinden und so unser Budget bei weitem nicht übersteigen. Die Montage wird auf Wunsch ebenfalls von dieser Firma übernommen. Somit kann die Leitung der HTL Lastenstraße aufgrund unseres allumfassendem Gestaltungskonzepts ihr weiteres Vorgehen bestimmen um die jeweiligen Punkte in Kooperation mit den von uns vorgeschlagenen Firmen realisieren. Die Diplomanden

Das Angebot der Segel stand zur Drucklegung dieser Ausgabe noch nicht fest, je-

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ANGABE 18 Schule

Vorstellung der HTL Lastenstraße in Klagenfurt; Standort; Abteilungen; Schüleranzahl etc.

24 Turnsaal

Bestandsaufnahme des Turnsaales; Fotografische Dokumentation; Fluchtweg (KBV); Bauliche Gegebenheiten des Turnsaales; Vorstellung der einzelnen Turngeräte etc.

44 Bestuhlung

Gewünschte Personenanzahl und Ausrichtung; Bestuhlungsvarianten; Fluchtweg (KBV); etc.

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TURNSAAL HTL LASTENSTRAßE / KLAGENFURT

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HTL 1


1861-2011. Sie war die „Erste Praktische Lehranstalt Österreichs“. Ob Maschineningenieurwesen, Mechatronik oder Elektrotechnik - die Schule besitzt einen ausgezeichneten Ruf.

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ach 150 Jahren Aus- und Weiterbildung am Standort Klagenfurt hat sich die HTL Lastenstraße über die Jahre hinweg zu einem Bildungszentrum für Maschinenbau, Elektrotechnik und Mechatronik etabliert. Kaum ein Schultyp war so vielen inhaltlichen Veränderungen und technischen Entwicklungen unterworfen. Heute ist die HTL1 Klagenfurt die einzige Schule in Österreich, die wichtige Qualitätsnormen (EFQM, ISO 9000/2000) erfüllt. In den letzten 150 Jahren ist es der Schule gelungen, sich ständig neu zu definieren und sich weiterzuentwickeln. Grund genug, um am 6.Mai 2011 eine große Jubiläumsfeier am Schulgelände abzuhalten. Der einzige Schwachpunkt der Schule ist auf bauliche Gegebenheiten zurückzuführen. Es fehlt ein Vortragsraum bzw. Festsaal, in dem die 150-Jahr Feier abgehalten werden kann. Die Ihnen vorliegende Diplomarbeit widmet sich diesem Problem :-)

AUSBILDUNGSMÖGLICHKEITEN - Höhere Technische Bundeslehranstalt für Maschineningenieurwesen (Maschinenund Anlagentechnik mit Schwerpunkt auf allgemeinen Maschinenbau und Fahrzeugtechnik und Motorenbau) - Höhere Technische Bundeslehranstalt für Mechatronik (Automatisierung mit Schwerpunkt Ökoenergie) - Höhere Technische Bundeslehranstalt für Elektrotechnik (Regelungstechnik mit Schwerpunkt Computer- und Netzwerktechnik sowie automotive Engineering und Fahrzeugelektronik) - Höhere Technische Bundeslehranstalt für Berufstätige-Maschineningenieurwesen (Abendschule) - Fachschule für Mechatronik - Fachschule für Elektrotechnik

Lehrer 110 Nichtlehrer 21 Schüler 1034 Klassen 39 Werkstätten 16 andere Räume 30

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„Die HTL Lastenstraße bietet eine fundierte und praxisorientierte Ausbildung“ LHStv. Scheuch

Links: www.htl1-klagenfurt.at

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HTL 1 1961-2011 „Moderne lebt von Tradition.“ Von Direktor HR DI Franz Korper Auszug aus dem Jahresbericht 2009/2010 der HTL 1 Lastenstraße.

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iesem Leitspruch folgt die HTL1 Lastenstraße seit fast 150 Jahren mit großem Erfolg. 150 Jahre technisch-gewerbliche Aus- und Weiterbildung am Standort Klagenfurt sind ein stolzer Anlass zum Feiern und dies wollen wir Anfang Mai nächsten Jahres auch tun. Unsere Schule hat viele geschichtliche, aber auch technische Epochen durchlebt. Es gibt keinen anderen Schultyp, der in 150 Jahren mit so vielen und großen inhaltlichen Veränderungen und technischen Entwicklungen konfrontiert war. In diesem Zeitraum ist es unserer Schule gelungen, mit der Entwicklung immer Schritt zu halten. Die Lehrenden - Direktoren, Abteilungsvorstände, Professoren, Werkstättenleiter und Werkstättenlehrer - haben sich jederzeit diesen Entwicklungen gestellt und sich entsprechende Kompetenzen angeeignet.

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Innovation ist der Schlüssel, um unseren Absolventinnen und Absolventen beste Chancen auf dem regionalen sowie überregionalen Arbeitsmarkt bieten zu können. Die Entwicklung der HTL Lastenstraße zu einem Bildungszentrum für Maschinenbau, Elektrotechnik und Mechatronik spiegelt das große Engagement aller Beteiligten am Ausbildungsprozess wider. Im letzten Jahr gab es einen Innovationsschub in der Abteilung Mechatronik durch die Einführung des schulautonomen Schwerpunktes „Ökoenergie“ und in der Abteilung Elektrotechnik durch die Entwicklung des schulautonomen Schwerpunktes „Gebäude- und Sicherheitstechnik“. Neben der Qualitätsorientierung – die HTL1 Lastenstraße zeichnet sich durch ein vorbildliches und gelebtes Qualitätsmanagement aus – ist in einer immer globaler werdenden Wirtschaft auch die Teilnahme an europäischen Programmen ein Beweis für eine ständige Weiterentwicklung unserer Schule. Derzeit finden Kooperationsprojekte mit Serbien, Estland, Italien und dem Kosovo statt. Dies kommt nicht zuletzt durch entsprechende Schwerpunktsetzungen im Sprachunterricht zustande. Im heurigen Schuljahr wurden engagierten Schülern und Schülerinnen klassenübergreifend neben der Fremdsprache Englisch auch Französisch, Italienisch und Russisch angeboten. Auch im kommenden Schuljahr wird auf die Weiterführung dieser Sprachoffensive ebenfalls großer Wert gelegt. Da heuer erstmals ein Schüler sein Praktikum in den Ferien im Ausland (Schweden) absolvieren wird, wollen wir im nächsten Jahr diese Pflichtpraktika auch auf andere Länder ausweiten.

Raus aus dem Alltagstrott, Tapetenwechsel, Abenteuer, neue Freunde, aber auch persönliche Entwicklung oder berufliches Weiterkommen (Pflichtpraktika sind ein fast unverzichtbarer Bestandteil jedes Lebenslaufs) – sind Gründe, die für einen Auslandsaufenthalt sprechen. Die Neugierde, sich selbst etwas zu erarbeiten, nimmt in den letzten Jahren leider zunehmend ab. Die Schule ist nicht dazu da, „Ich habe keine besondere Begabung. Ich bin nur besonders neugierig!“ Albert Einstein Lösungen für mögliche im späteren Beruf entstehende Einzelprobleme zu bieten. Sie soll vielmehr die zukünftigen Absolvent(inn) en mit Hilfe erworbener Grundkenntnisse ermächtigen, Lösungen von Problemen zu entwickeln und auch komplexere Aufgabenstellungen zu bewältigen. Daher müssen unsere Schüler/-innen versuchen Probleme zu hinterfragen, sie sollen stets neugierig sein, um im späteren Berufsleben erfolgreich agieren zu können. Den Absolventnnen und Absolventen wünsche ich viel Glück und Erfolg auf ihrem privaten und beruflichen Lebensweg. Allen Lehrern und Lehrerinnen, Schülern und Schülerinnen und ihren Eltern wünsche ich erholsame Ferien und einen guten und energiereichen Start ins Schuljahr 2010/11.


Direktor HR DI Franz Korper

AV Maschineningenieurwesen DI Hermann Salcher

AV Mechatronik DI Peter Binder

WL Dipl. P채d. Gerhard Rendl

WL Ing. Dipl. P채d. Udo Kaar


TURNSAAL HTL LASTENSTRAßE / KLAGENFURT

TURN SAAL


Auf den folgenden Seiten werden die Anforderungen an einen Turnsaal aufgezählt, vom Boden über die Wände bis hin zu den Einbauten. Dabei wurde speziell auf den Turnsaal an der HTL Lastenstraße eingegangen.

Der Turnsaal entspricht der Größe einer Einfachhalle mit den Maßen 15/27/5,5 m. Der Turnsaal besitzt zwei Zugänge, jeweils für die Herren- und Damenumkleide. Daran angeschlossen befinden sich jeweils die Sanitäranlagen. Dazwischen ist der Sportgeräteraum situiert. Die Statik bilden fünf teilweise sichtbare Stahlbetonstützen bzw. -träger in gelber Lackierung. Zur Verbesserung der Akustik sind die Wände mit Lochplatten verkleidet. Der Boden entspricht einem flächenelastischen Belag. Die Wände bis 2,50m Höhe bestehen aus stoffbezogenen Prallwänden, in denen flächenbündig Sportgeräte integriert sind. Dazu zählen Fußballtore, Sprossenwände, Klettertaue, Schaukelringe, Gitterleiter und Kletterstangen. Über dieser besagten Höhe befinden sich eine Kletterwand und vier Basketballkörbe.

Leider konnten wir während der fotografischen Dokumentation eines der sechs Fensterelemente nicht verdunkeln, woraus die teilweise Überbelichtung auf den folgenden Fotos resultiert. Allgemein kann gesagt werden, dass der Turnsaal einer modernen Architektur entspricht und sich von den Gegebenheiten bestens für eine optisch ansprechende Umgestaltung eignet.

Auf den folgenden Seiten werden diese Themen behandelt: 26 28 30 35 36 38

Normen Prallwände Böden Türen Kletterwände Sportgeräte

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NORMEN Mehrzweck- & Sporthallen DIN 18032 Teil 1-6 / Sporthallen DIN 18038 / Sporthallen Squash DIN 58125 / Verhütung von Unfällen DIN 67526 Teil 1-4 / Sportstättenbeleuchtung DIN 18024 / bauliche Maßnahmen für Behinderte GUV-VS1 / Unfallverhütungsvorschrift Schulen

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Mindestgrößen Einfachhalle Doppelhalle Dreifachhalle

15/27/5,5 m 22/44/7,0 m 27/45/7,0 m

An den Turnsaal angeschlossen sind zwei von einander getrennte Umkleide- und Sanitärräume, ein Sportlehrerraum sowie ein Sportgeräteraum. Umkleideräume ab 20 Plätze 1m2 / Person Sanitärräume 1 Dusche / 4 Umkleideplätze 4 Handwaschbecken / Duschraum 1 WC / Umkleideraum 1 zusätzliches WC mit Waschbecken / Turnsaal

Sportlehrerraum 1 Sportlehrerraum / Turnsaal Sportgeräteraum Mindesttiefe 4,5m Mindestlänge 15m bei Einfachhallen, 22m bei Doppelhallen und 27m bei Dreifachhallen. Mindesthöhe 2,5m Mindestlichte der Toröffnung 2,2m; Tor auf der Längsseite Hallenzugänge Mindestbreite 1,5m Mindesthöhe 2,2m Fluchtwegbreiten sind unbedingt zu berücksichtigen.


Beleuchtung Helligkeit von min 400lx mit einer Gleichmäßigkeit von 1:2,5 in 1m Höhe. Lichtfarbe Warmweiß (ww) oder Neutralweiß (nw). Farbwiedergabe nach Stufe 2 (DIN 5035). Bei teilbaren Hallen muss die Beleuchtung in jeder Teilhalle erreichbar sein. Lampen müssen in der Sporthalle ballwurfsicher, im Gerätelager zusätzlich stoßfest ausgebildet werden. Akustik Die Nachhallzeiten sollen im Sportbetrieb zwischen 1,4 und 2,5s liegen.

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PRALL WÄNDE Alle Sporthallenausbauten müssen der Norm DIN 18032 bezüglich Ballwurfsicherheit entsprechen. Bis auf 2m über der Fußbodenoberkante (FBOK) müssen die Platten- bzw. Bauteilfugen kleiner als 8mm oder größer als 25mm ausgebildet werden.

Alle Hallenstirnwände müssen kraftabbauend und völlig ebenflächig ausgebildet werden. Flächenelastische Wände Mittels flächenschwingenden Unterkonstruktionen wird die Verkleidung vor das Mauerwerk bzw. die Tragkonstruktion gesetzt. Konstruktionstiefe min. 80mm, meist 100mm. Bei dieser Tiefe können auch Spielschienen oder Revisionskästen flächenbündig in die Wand integriert werden. Bei einer Konstruktionstiefe von 240+50mm können auch Sprossenwände flächenbündig integriert werden.

Materialien sind Holz (z.B. Multiplexplatten, Massivholzplatten oder auch furnierte bzw. beschichtete MDF Materialien) oder auch Glas (z.B. ESG 10mm oder VSG aus 2x ESG 5mm). Punktelastische Wände Die Beläge können auf verspachtelten, verputzten oder mit Holzkonstruktionen verkleideten Wänden verlegt werden. Konstruktionstiefe min. 18mm oder bei mit Holzkonstruktionen verkleideten Wänden min. 70mm. Materialien sind Teppich (z.B. Nadelfilz, Floor oder mit gewebter Oberfläche auf Schaumbelag) oder Kunstleder (mit Schaumstoffrücken).


Lochplatten Akustiklochungen im Prallwandbereich sind möglich, wobei der Lochdurchmesser bis 2m über dem Fußboden (FBOK) max. 4mm betragen darf, Rasterung 12,5mm. Aus Stabilitätsgründen sollten nur Multiplexplatten verwendet werden. Zur Verbesserung der Schallabsorption sollen Akustikplatten mit einem glasfreien Akustikvlies hinterlegt werden. Zusätzlich kann eine glasfreie Schallabsorptionsmatte (20mm Stärke) verwendet werden. Rillenplatten Bei der Verlegung der Platten verlaufen die Rillen horizontal und werden in der Länge endlos verlegt. Die Rillenbreite soll max. 2mm betragen.

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BÖDEN Sportböden (Schwingböden) zeichnen sich besonders durch ihre hohe Elastizität aus. Neben den Anforderungen der DIN 18.032 Teil 2 „Sporthallen“ bezüglich Wärme-, Schall- und Brandschutz sowie Hygiene müssen zeitgemäße Sportböden weitere Anforderungen erfüllen:

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Anforderungen: • optimale Dämpfungswerte (Kraftabbau min. 50%) und Oberflächeneigenschaften (gute Ballreflexion, Gleitreibungswert 0,5-0,7), um Dehnungsverletzungen und Bänderrisse vorzubeugen. • Anforderungen an den Belag bestehen bezüglich Glanzgrad, Lichtreflexionsgrad und elektrischen Ableitwiderstand. • polysportiv einsetzbar (von Handball bis zum Ballett) • multifunktional nutzbar (Veranstaltungen, Events; befahrbar) • subjektives Wohlbefinden (angenehme Atmosphäre) • Langlebigkeit (Material, Versiegelung, geringes Fugenbild) • einfache Reinigung (effiziente Pflege)

Sandwich vs. Schwingböden • Bei Sandwichkonstruktionen werden elastische und biegesteife Schichten in geringer Aufbauhöhe auf einem vollflächig ebenen Unterboden (z.B. Estrich) verlegt. • Schwingböden haben hingegen Aufbauhöhen von min. 100mm und bestehen aus mehreren elastischen Schwingträgern, welche meist im Abstand von 650mm verlegt werden, und einer darüberliegenden Deckschicht. Material Holz Als Fußboden ist Holz nicht nur wegen seiner Fußwärme, sondern auch wegen seiner Elastizität ein ideales Material. Zudem können Holzfußböden abgeschliffen und neuversiegelt werden (hohe Lebensdauer).


1.) Flächenelastische Böden

Diese Böden sind besonders langlebig, trittsicher und für hohe mechanische Belastungen geeignet. Nachteilig ist, dass der Boden aufgrund der Massenträgheit für besonders leichte Sportler (z.B. Kinder) nur bedingt schockabsorbierend wirkt. Durch die großflächige Lastverteilung wird die Abnutzung der Beläge vermindert. Die biegesteifen Oberflächen können mit Parkett, Linolbelägen oder auch PU-Kunststoffbelägen belegt werden. Flächenelastische Böden werden mit Oberbelägen aus Holz, meist als Stabparkett 22

mm, auf die schwingenden Unterkonstruktionen aufgebaut. Konstruktionshöhe 50 bis 250 mm, Standard 120 mm. Durch den einfachen Aufbau der Unterkonstruktionen können diese auf den feuchtigkeitsisolierten Rohboden aufgebracht werden, Kosten für Estrich oder Gussasphalt entfallen. Bodenheizungssysteme können problemlos in die Unterkonstruktion integriert werden, der Zwischenraum wird mit Hohlraumdämmung ausgelegt. Diese Böden sind besonders beim Einsatz in Mehrzweckhallen geeignet, da die flächenelastischen Beläge speziell ausreichende Stabilität gegenüber rollenden Lasten bieten.

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2.) Punktelastische Böden

3.) Mischelastische Böden

4.) Kombielastische Böden

Diese Böden haben eine relativ weiche Oberfläche und passen sich somit sehr stark an die Schuhfläche an. Daher sind solche Böden nicht für Sportsäle sondern für Kindergärten, Rehabilitationseinrichtungen etc. bestimmt.

Diese Böden vereinen das gute Ansprechverhalten der punktelastischen Böden und die gute Trittsicherheit der flächenelastischen Böden, sind jedoch teurer und geringer belastbar.

Diese Böden vereinen die schutzfunktionalen Eigenschaften von punktelastischen Böden mit den Vorteilen von flächenelastischen Böden, sind jedoch aufgrund der aufwändigen Konstruktion teuer und haben eine eingeschränkte mechanische Festigkeit der elastischen Deckschicht.

Die Böden werden auf Estrich oder Gussasphalt mit einer Aufbauhöhe von 7-20mm verlegt. Sie bestehen aus einer punktelastischen Unterlage aus Schaumstoff oder Gummigranulat. Als Belag fungiert eine biegeweiche Nutzschichte.

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Die Böden werden wiederum auf Estrich oder Gussasphalt mit einer Aufbauhöhe von 20-25mm verlegt. Sie bestehen aus einem punktelastischen Unterbau und einer lastverteilenden Deckschichte. Für schwere rollende oder ruhende Lasten sind mischelastische Böden nicht geeignet.

Die Böden werden auf Rohböden mit einer Aufbauhöhe von 50-250mm verlegt. Sie bestehen aus einer flächenelastischen Unterkonstruktion und einem elastischen Deckbelag.


Musterplan für Bodenmarkierungen in einer Einfachhalle

Basketball (schwarz) Badminton (grün) Fußball, Handball (orange) Volleyball (blau)


TÜREN Sporthallentüren müssen aus Sicherheitsgründen folgende Punkte aufweisen: Sporthallentüren werden als Stahlrahmenverbundkonstruktionen gefertigt. Die Türen dürfen nicht in die Halle aufschlagen. Der Türdrücker muss ein Hägenbleiben (lose Kleidungsstücke) durch seine Form wirksam verhindern. Es dürfen keine Beschlagsteile vorstehen.

Ein Türschließer garantiert einen geschlossenen Zustand während des Sportbetriebes und verhindert Beschädigungen durch Zuschlagen.

Brandabschnitte Normgerechte Sporthallentüren und Türbeschläge besitzen einen Nachweis der Brandwiderstandsklasse (T30).

Wenn Türen innerhalb einer kraftabbauenden Prallfläche liegen, müssen diese ebenso mit einer für Türen genormten Prallwand ausgerüstet werden.

Bei Verglasungen müssen die Brandschutzgläser aus Sicherheitsgründen mit einem flächenbündig mit der Prallwand angeordnetem Sicherheitsglas (ESG) abgedeckt werden.

Ein in die Tür integriertes Sichtfenster hilft Störungen zu vermeiden und erhöht die Transparenz. Dieses Sichtfenster muss völlig flächenbündig mit der Türoberfläche abschließen, ein Tiefenversatz ist nicht zulässig.

Die anschließenden Wand- und Bodenanschlüsse müssen in F90 hergestellt werden. Die Sportböden müssen direkt unter der Prallwandbeplankung enden. Sporthallentüren sind auch als Rauchschutztüren und in T90 erhältlich.


KLETTER WÄNDE Diese sind nach EN 12572 auszubilden. Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen Vorstiegswänden (Mindestbreite 1,5m) und Boulderwänden (Mindestbreite 5,0m). Die Höhe für Schulen ist beschränkt auf max. 3,5m und die Dicke der ausgelegten Matten muss min. 30cm betragen. Pro m2 Kletterfläche sind min. 20Stk Klettergriffe vorzusehen.

Nach der Norm müssen Sicherungspunkte ab einer Höhe von 3,1m vorhanden sein. Der maximale Abstand der höher gelegenen Sicherungspunkte ergibt sich aus der Formel: (h+2m)*0,5 Zudem sollten die Sicherungspunkte vom Nutzer bzw. Routenbauer flexibel im Raster von 0,4/0,4m variert werden können. Gewinde min. M12. Die Muffen der Befestigungspunkte sollen von der Rückseite verschraubt werden. Die Klettergriffe sollten im Raster von 0,15/0,15m befestigt werden können. Gewinde min. M10. Die unterschiedlichen Farben der Klettergriffe definieren die jeweiligen Routen.

Wenn Kletterwände in allgemeinen Sporthallen eingebaut werden, müssen die Kletterwände bis min. 2m über der Fußbodenoberkante (FBOK) verdeckt werden. Hier unterscheidet man zwischen Drehtüren (bis max. 5m Breite), Hubtüren (bis max. 4,5m Breite) und Wendetüren (frontseitige Prallwand und rückseitig Kletterwand). Zudem kann die Kletterwand mit Niedersprungmatten abgedeckt werden, welche während der Nutzung als zusätzliche Fallsicherung verwendet werden können.

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SPORTGERÄTE An fest eingebaute Sportgeräte werden eine Reihe von Anforderungen gestellt. Der Einbau, die Verankerung und die Sicherheitsabstände zwischen den Sportgeräten werden in der DIN 18032-6 geregelt. Fest eingebaute Sportgeräte dürfen nicht 5m beidseits der Sporthallenlängsachse situiert werden. Zudem sollte für Ballspiele eine ausreichend große Fläche ohne Geräteeinbauten vorgesehen werden. Einbautiefen von Wandeinbauten: Sporthallenwände sind grundsätzlich glatt und eben auszuführen. Es müssen alle Turngeräte bei Nichtverwendung abgedeckt bzw. hochgezogen werden bzw. in Nischen bündig zur Vorderkante Wandverkleidung integriert werden.

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100mm für Klettertaue, Spielschienen und 320mm bzw. ohne Tür 240mm Sprossenwände, Gitterleitern, Kletterstangenanlagen, Rollleitern und Kletterwandanlagen. Einbauhöhen bei Deckengeräten: Die Nutzung des Sportsaales sollte durch zu niedere Einbauhöhen (min. 7,0m) von Sportgeräten nicht beeinträchtigt werden. Bei Ringanlagen müssen die Pendelpunkte jedoch 5,5m über der Fußbodenoberkante (FBOK) liegen. Bei einer Raumhöhe von 7m müssen diese daher mit einer Absenkeinrichtung ausgestattet werden. Fundamentköcher für Bodenhülsen: Für in den Boden einsteckbare Säulen sind Aussparungen vorzusehen, z.B. für Volleyballnetze, Steckbarren, Rollleitern, Steckrecke, Stufenbarren, schwenkbare Sprossenwände etc. Die Öffnungen sollten einen Mindestdurchmesser von 250mm aufweisen und in der Tiefe ca. 500mm unter die Fußbodenoberkante (FBOK) reichen.

Befestigung für Wandgeräte: Die Sportgeräte müssen dauerhaft im Mauerwerk verankert werden, wobei die Tragfähigkeit der Wände überprüft werden muss. Wenn Sportgeräte vor Fensterelementen montiert werden sollte die Öffnungsmöglichkeit der Flügel zur Belüftung und Reinigung beachtet werden. Befestigung für Deckengeräte: Hier hat es sich bewährt, bereits bei der Herstellung der Stahlbetonträger Halfenprofile einzubetonieren. Nischenmaße (B/H/T): • Sprossenwände fix 1er 1300 / 3700 / 240mm, Sprossenwände fix 2er 2300 / 3700 / 240mm, Sprossenwände schwenkbar 2er 2400 / 2700 / 240mm • Gitterleiter 3er 1900 / 5400 / 240mm Gitterleiter 4er 2500 / 5400 / 240 mm • Kletterstangenanlage 3er 1800 / 5400 / 240mm, Kletterstangenanlage 4er 1920 / 5400 / 240mm, Kletterstangenanlage 5er 2500 / 5400 / 240mm, Kletterstangenanlage 6er 3000 / 5400 /240 mm • Ringanlage (Stauraum für Zugseile an der Wand) 250 / 2000 / 80mm (5 Taue) • Klettertauanlage (Stauraum an der Wand) 400 / 2000 / 80mm (4 Ringe) • Spielschiene Wandeinbau 40 / 2150 / 40mm • Boulderwandanlage min. 3000 / 2500 / 100mm


feste Sprossenwand - Doppelfeld

Einzelfeld

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Gitterleiter rollbar

Kletterstangen


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linke Seite

Schaukelringe F1= 4530N / Paar F2= 2140N / Paar

rechte Seite

Klettertaue F1= 2000N F2= 900N

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Versenreck F= 1800N / S채ule

Steckreck F= 1800N / S채ule


BESTUHLUNGSVARIANTEN FLUCHTWEG IN BLAU

TAKE A SEAT


Bestuhlungsvarianten im Überblick - am Ende fiel unsere Entscheidung auf eine individuelle Lösung, welche mehrere Anforderungspunkte abdeckt. Eine vorrangige Rolle spielte zudem der Fluchtweg.

Grundlagen: • Für die Berechnung der maximalen Bestuhlungsdichte sind bei Veranstaltungen 1,2m²/Person anzusetzen. • In Reihen angeordnete Sitzplätze müssen unverrückbar befestigt sein; werden nur vorübergehend Stühle aufgestellt, so sind sie in den einzelnen Reihen fest miteinander zu verbinden. • Sitzplätze müssen mindestens 0,50 m breit und 0,45 m tief sein. Zwischen den Sitzplatzreihen muss eine lichte Durchgangsbreite (Reihenabstand) von mindestens 0,40 m vorhanden sein. • Sitzplätze müssen in Blöcken von höchstens 30 Sitzplatzreihen angeordnet sein. Hinter und zwischen den Blöcken müssen Gänge mit einer Mindestbreite von 1,20 m vorhanden sein. Die Gänge müssen auf möglichst kurzem Weg zum Ausgang führen. • Ein Prozent der Besucherplätze, mindestens jedoch 2 Plätze auf ebenen Standflächen müssen für körperlich beeinträchtigte Personen, die in einem Rollstuhl sitzen, vorhanden sein.

Laut den Richtwerten für den Flächenbedarf bei typischen Veranstaltungsarten von 1,2 m2 / Person, errechnet sich beim Turnsaal (355m²) eine maximale Sitzplatzanzahl von 295 Plätzen. Diese Erkenntnis war der Grundstein für die folgenden Bestuhlungsarten. #1 - Reihenbestuhlung Die Reihenbestuhlung ist die klassische Bestuhlungsvariante die am meisten eingesetzte wird. Bei dieser Bestuhlungsart ergeben sich Sitzplätze für 280 Personen, welche in 4 Blöcken zu je 7 Reihen angeordnet sind. Dieses bewährten System der Stuhlanordnung hat jedoch den Nachteil, dass die Einzelperson direkt hinter dem Stuhl der vorderen Reihe sitzt und somit keine gute Sicht auf das Geschehen hat. 280 Personen - 4x7 Reihen #2 - Theaterbestuhlung Diese Art der Stuhlanordnung findet vorzugsweise im Theater Anwendung. Der Vorteil der Theaterbestuhlung liegt darin, dass durch den Reihenversatz um jeweils einen halben Sitzplatz der einzelne Besucher zwischen den Sitzen der vorderen Reihe hin-

durch sieht und somit ein besseres Blickfeld genießt. Bei dieser Bestuhlungsvariante ergeben sich ebenfalls Sitzplätze für 280 Personen, welche in 4 Blöcken zu je 7 Reihen angeordnet sind. 280 Personen - 4x7 Reihen #3 - Fischgrät Die Fischgrätbestuhlung besteht aus Reihen, welche nicht parallel, sondern in einem bestimmten Winkel zu Bühnenkante angeordnet sind. Dies hat den Vorteil, dass die vorderen Eckplätze eine bessere Sicht auf die Bühne haben. Diese Bestuhlungsvariante bietet Platz für 264 Personen. Im Mittelgang und am hinteren Abschluss sind nur mehr kürzere Reihen angeordnet. 264 Personen - 4x7 Reihen #4 - Individuelle Lösung Unsere individuelle Lösung stellt eine Kombination aus Reihen- und Theaterbestuhlung dar. Die Sitzplätze sind in Reihen zu je 7 Stühlen versetzt angeordnet. Hier ergeben sich 4 Blöcke zu je 63 Sitzplätzen. Im Zentrum ist genügend Platz für eine Diskussionsrunde oder einen Tontechniker, welcher für den richtigen Pegel des Vortrags sorgt. 252 Personen - 4x7 Reihen

Unsere Empfehlung: „Ameise“ by Arne Jacobsen

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RECHERCHE 48 Sunsail

Sonnensegel - ein architektonisches Stilmittel im Außenbereich sowie Sonnenschutz, Regenschutz und Sichtschutz zugleich.

58 Decosail

Dekosegel - speziell für den Innenraum konzipierte Segel. Werden als Dekorationsmittel, als Verdeckungsmaßnahme und als Projektionsfläche verwendet.

68 Visual Arts

Gestalten von Räumen mit Projektionen, ob in Underground Clubs oder in noblen Restaurants. Durch neue Techniken des 3D Mappings wird die bestehende Architektur in die Projektion miteinbezogen. Ein Rundgang durch dieses junge und aufstrebende Feld der Raumgestaltung.

92 Lectern

Rednerpulte - wir liefern den Status Quo in Design und Funktion zeitgenössischer Präsentationsmöbel.

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SEGEL EIN ARCHITEKTONISCHES STILMITTEL

SUN SAILS


Sie sind die älteste Form des Sonnenschutzes und haben sich mittlerweile in moderner Form in Gärten und auf Terrassen etabliert, mit zunehmender Beliebtheit. Doch was sind Sonnensegel eigentlich genau?

E

in Sonnensegel bzw. Sonnenschutzsegel ist ein stabiler und reißfester Leinenstoff, welcher ähnlich dem Sonnenschirm oder der Markise zum einen Schatten spendet (Sonnenschutz) und zum anderen vor unerwünschten Blicken schützt (Sichtschutz). Viele Sonnenschutztextilien sind heute zudem wasserabweisend oder sogar wasserdicht (Regenschutz). Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Möglichkeit der Maßanfertigung, um das Sonnensegel exakt an die Gegebenheiten des Einsatzortes anzupassen. Im Gegensatz zu Sonnenschirmen sind Sonnensegel aufgrund ihrer festen Verankerung weniger windanfällig, dennoch können sie jederzeit auf- und abgebaut werden (Mobilität). Außerdem sind solche Segel durch ihr modernes Design eine Bereicherung für die bestehende Architektur. Sonnensegel gehören zur Familie der Markisen. Im Allgemeinen ist eine Markise eine Gestellkonstruktion mit einer Stoffbespannung, die sowohl vor Sonne, Regen und Wind Schutz bieten sollte. Sonnensegel stellen dabei die älteste Form des Sonnenschutzes dar. Sie wurden bereits in der Antike in vereinfachter Form als Schutzinstallation verwendet.

Sonnenschutz Im Sommer ist ein effektiver Sonnenschutz aufgrund der zahlreichen Sonnenstunden unumgänglich, nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen. Die oftmals unterschätzten Gefahren einer permanenten Sonneneinstrahlung reichen vom leichten Sonnenbrand über den Sonnenstich bis hin zum Hitzetod. Ebenso ist Hautkrebs oftmals eine Folge von extremer UV Einstrahlung. Besonders zur Mittagszeit ist ein effektiver Sonnenschutz am wichtigsten, da die Sonne am höchsten steht und ihre gesamte Kraft entfaltet. Gängige Lösungen wie der Sonnenschirm bieten nur bedingten Schutz, da der Schattenwurf zu dieser Tageszeit am geringsten ausfällt. Hier erweist ein maßgefertigtes, großformatiges Segel besseren Dienst. Eine beschattete Terrasse schützt das Gebäude und deren Nutzer vor den ungewollten Effekten einer starken Sonneneinstrahlung, z.B. Überhitzung des Gebäudes oder direkten Blendungen und unerwünschten Reflexionen. Dieser außenliegende Sonnenschutz bewirkt im Grunde eine Absorption der Sonneneinstrahlung

und schützt zuverlässig vor direkter Einstrahlung – wenn auch häufig auf Kosten der Transparenz. Arten Prinzipiell unterscheiden wir bei Sonnensegel zwischen einem temporären Einsatz (Freiluftevents, Campingurlaube, Gartenfeste etc.) und einer permanenten Installation (Terrasse, Parkplatz etc.). Für kurzzeitigen Einsatz reichen auch günstigere Lösungen von Sonnensegeln vollkommen aus, währenddessen man für einen dauerhaften Einsatz (z.B. den ganzen Sommer über) in qualitative Markenware investieren sollte. Sonnensegel sind in den unterschiedlichsten standardisierten Formen (Dreiecke, Quadrate, allgemeine Vierecke, Trapeze, Parallelogramme, etc.) sowie in Maßanfertigung erhältlich, welche etwas teurer aber meist von hoher Qualität ist. Zudem unterscheiden wir zwischen geradem Saumverlauf und konkav nach innen gewölbten Saumverlauf, welcher bessere Spanneigenschaften aufweist.

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Regenschutz Sonnenschutztextilien sind häufig oberhalb mit einer wasserundurchlässigen Kunstharzbeschichtung versehen. Somit können solche Segel als Witterungsschutz in der Gastronomie fungieren, die Gartenmöbel bleiben trocken und dem Kaffeekränzchen auf der Terrasse oder im Garten bei strömenden Regen steht nichts mehr entgegen. Wasserdichte Stoffe sind im Gegensatz zu wasserabweisenden Stoffen etwas teuerer und lassen auch weniger Licht auf die überdachte Fläche. Hier muss allerdings bei der Montage ein möglichst großes Gefälle (min. 15°) eingeplant werden, damit auch bei einem Platzregen ein rascher Wasserablauf gewährleistet ist. Andernfalls kommt es zur Wassersackbildung, welche abgesehen von Verschmutzungen großen Einfluss auf die Statik des Sonnensegels nimmt und einen dauerhaften Schaden davon trägt. Wenig verbreitet sind Textilien, welche durch den Lotusblütenef-

fekt 100% dicht und selbstreinigend sind. Im Winter sind die Segel aufgrund von möglichen Schneelasten allerdings zu demontieren. Maßaufnahme Beim Ausmessen ist zu beachten, dass sich Stoffsegel beim Spannen etwas dehnen. Daher sollte das Maß immer um 5cm weniger abgenommen werden, damit eine sogenannte Nachspannreserve gegeben ist. Ein zu großes Segel kann nur schwer bzw. überhaupt nicht zwischen den Einhängepunkten verspannt werden. Dagegen kann ein zu kleines Segel jederzeit mit Karabinerhaken oder Seilen verlängert werden. Um die geweiligen Seitenlängen zu ermitteln empfiehlt sich die Verwendung einer Schnur, an der gleichzeitig der spätere Schattenverlauf beobachtet werden kann.

Befestigung Das Sonnensegel kann an geeigneten Befestigungspunkten (z.B. Ankerplatten) am Gebäude und an entsprechenden Sonnensegelmasten im Gelände befestigt werden. Segelmaterialien Polyacryl, PVC (Polyvinylchlorid), Polyester etc.

Links www.valetta.at www.soliday.at www.sowero.de www.caravita.de www.sunsquare.com www.lisori-sonnensegel.de www.ikea.at (low budget)



LISORI SONNENSEGEL „Wir erfüllen ausgefallene Wünsche nach individuellen Sonnenschutzlösungen mit Perfektion bis ins Detail. Kompetente Planung und Beratung, ausgefeilte Technik und hochwertige Materialien lassen Objekte entstehen, welche Design und Emotion ausstrahlen und ermöglichen so eine neue Form des

Wohlfühlens. Die Sonnenschutzsegel von Lisori vereinen eine behagliche Wandlung des Sonnenlichtes und der sommerlichen Hitze in eine einzigartige, leidenschaftliche Atmosphäre. Ein Lisori Sonnenschutzsegel steht im Einklang mit moderner als auch klassischer Architektur und setzt aufwertende Akzente in jeden Garten.“


high budget sails

www.lisori-sonnensegel.de

Die Masten von Lisori benötigen keine Drahtseilabspannungen nach hinten. So werden entsprechende Stolperfallen für Kinder im Garten vermieden. Die Masten bestehen aus einem 70mm Edelstahlrohr mit geschliffener Oberfläche. Der Mastkopf ist mit einem speziellen Seileinlauf mit Rollenumlenkung ausgestattet.

Das im Mast integrierte Kurbelgetriebe ermöglicht ein sehr leichtes Spannen sowie eine einfache Demontage des Sonnensegels. Dies erfolgt durch eine aufsteckbare AluKurbel mit Kugelrastung. So wird bei Sonnensegelsystemen mit mehreren Masten nur eine Handkurbel benötigt.

Die Entriegelungsmechanik für Mastdemontage ist im Mast integriert. Die Verrastung zur Bodenhülse erfolgt über eine selbstsichernde Edelstahlklinke.

Ebenerdiger Verschluss der Bodenhülsen in Rasenflächen und Lagerung der Masten außerhalb des Sicht- bzw. Terrassenbereiches (z.B. im Keller).

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SUNSQUARE „SunSquare Sonnensegel wurden für große Balkone, Dachgärten und Terrassen entwickelt. Ab Windstärken über 40 km/h wird das Segel automatisch eingefahren.“

rollt sich automatisch ein www.sunsquare.com

Das patentierte geschlossene Seilspannsytem garantiert, dass eine gleichmäßige und maximale Last von 350 N ins Zugseil eingeleitet wird. Im Kompensator (1) spannen zwei Gasfederzüge das linke (2) und das rechte Zugseil (3) unabhängig voneinander vor. Treten Windböen auf kann das Zugseil durch den Vierfachflaschenzug (4) bis 1.6m nachgeben und die Kraft im Seil wird nicht höher als 350N sein. Weiters gleicht der Federzug die ungleichen Abroll- und Aufrolllängen von Sgel (5) und Seiltrommel (6) aus. Im ausgefahrenen Zustand ist der Wickeldurchmesser am Segel (d) um 20% kleiner als der Seilrollendurchmesser (D). Der Motor müsste theoretisch beim Einfahren erst wieder Drehmoment leisten, wenn der aufgerollte Segeldurchmesser gleich dem Wickeltrommeldurchmesser ist. Der 40Nm Motor von Somfy muss somit kein Drehmoment beisteuern, um das Segel sicher auch bei Windböen einzufahren. Dies ist der wesentliche Unterschied zu allen anderen Segelreffsystemen, die zusätzlich noch die Seilzugkraft überwinden müssen. Links: www.sunsquare.com


IKEA „Der Stoff ist wasserfest und bietet sehr guten UV-Schutz, 95,9% bis 97,4% der UV-Strahlung werden abgeblockt. Maschinenwaschbar und somit leicht sauber zu halten. 100% Polyester, mit 6 Karabinerhaken, 3 Federspiralen und 15 m Schnur.“

€ 19,99

www.ikea.com

Was ist IKEA? Das Lebenswerk des Gründers Ingvar Kamprad besteht seit über 60 Jahren. Der Erfolg der Möbelkette aus Schweden ist einerseits auf das persönliche Engagement sowie familiären Zusammenhalt und andererseits auf die richtigen Geschäftsideen zur richtigen Zeit zurückzuführen. Bahnbrechende Idee und zum Zeitpunkt der Einführung Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz waren das Selbstbedienungsprinzip im Möbelhaus in Kombination mit dem Selbstmontageprinzip des Kunden. Aufgrund dieser zwei grundlegenden Prinzipien war es möglich, funktionelle Möbel zu niedrigen Verkaufspreisen anzubieten. Im laufe der letzten Jahrzehnte wurde dieses Konzept durch eine starke Ausrichtung auf unverwechselbares Design des IKEA Portfolios ergänzt. Weitere Faktoren die noch heute auschlaggebend für den Erfolg von Ikea sind der Preis, die Ästhetik, das Design, die Qualität und vor allem die Funktionalität der Produkte. Laut einer Studie der Katholischen Universität Eichstätt würden 90% der Kunden die eben genannten Punkte als sehr wichtig oder wichtig einstufen. Das IKEA Restaurant, das Image des Möbelkonzerns aus Schweden und die eigene Identifikation mit dem Konzept IKEA wird allerdings von mehr als 40% als unwichtig oder sehr unwichtig beurteilt. Links: www.ikea.com

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MONTAGEANLEITUNG EINES SONNENSEGELS: Als erstes wird das Segel in der Tasche entlang des Umfanges eingefĂźhrt.

Die beiden Enden werden lose mit einer Befestigungsklemme fixiert. Die SpannschlĂśsser werden nach dem Fetten mit ei-

nem D-Ring am Spannseil angebracht. Das Fetten verhindert, dass sich das Gewinde festsetzt. Nun wird das Segel zwischen den


Befestigungspunkten mit obenliegendem Saum eingehängt und verspannt. Sobald das Segel in der gewünschten Position ist,

werden die Befestigungsklemmen und die Spannschlösser fest angezogen.

Enjoy the shade! www.tenshon.com

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STRETCHSEGEL FÜR DEN INNENBEREICH

DECO SAILS


Ob als Dekorationselement, Raumtrenner oder als Projektionsfläche - speziell für den Indoorbereich konzipierte Stretchsegel bilden eine optimale Synthese aus Funktionalität und Optik.

D

urch den Einsatz von dehnbaren Stretchsegeln wird mit einfachen Mitteln dem Raum ein innovativer Eindruck verliehen und architektonische Akzente in Eventlocations, Showrooms, Messe- und Ausstellungshallen, Firmengebäuden, im Bühnenbau wie auch in anderen Räumlichkeiten gesetzt. Die Segel können frei verspannt werden und besitzen keine Rahmen. Der äußerst dehnbare Stoff überzeugt durch sein günstiges Spannverhalten ohne Faltenbildung und ist in den unterschiedlichsten Großen und Formen erhältlich. Dreipunktsegel lassen sich besonders einfach verspannen, da nur drei Befestigungspunkte gefordert sind. Mehrpunktsegel eignen sich hervorragend für dreidimensionale Formgebung. Die einfache Montage erfolgt entweder in Eigenregie oder wird von der jeweiligen Firma übernommen.

Stretchsegel können für temporäre Nutzung auch angemietet werden. Die Farbgestaltung der Stretchsegel erfolgt entweder über die Projektion von Lichteffekten mittels Projektoren (Visual Arts) oder durch den Einsatz farbiger Dekorationssegel, welche mit Logos, Wappen und anderen Motiven bedruckt werden können. Sie könen aber eben auch als unauffällige Projektionsfläche dienen, teilweise sogar für Rückenprojektoren. Der Stoff nimmt die Farbe des Lichtes an und beginnt sozusagen selbst zu leuchten. Standardmäßig sind die Segel in weiß mit einem grauen Rand und schwer entflammbar nach DIN 4102 B1 ausgeführt.

Hardfacts: • Form & Design in jeder Ausführung • bedruckbar • UV-beständig • B1 brandhemmend (DIN 4102) • sprinklertauglich • ohne Faltenbildung • dehnbar bis 40% • extrem konkave Formgebung • einfache Montage und Demontage • waschbar in jeder Waschmaschine • klein und knitterfrei zusammenlegbar

Links: www.hms-easystretch.com www.austronet.com

Die Segel sind sehr pflegeleicht (waschund bügelbar) und leicht verstaubar. Stretchsegel eignen sich nicht für den Außenbereich, da sie Wind und Wetter nicht standhalten, sind dafür aber entsprechend kostengünstiger.

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PROJEKTIONEN GESTALTEN VON RÄUMEN MIT LICHT

UAF

FESTIVAL

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„Europe‘s leading audiovisual dance music festival“ - der Name ist Programm. Wer sich für elektronische Musik und vor allem für zeitgenössische Visual Arts interessiert ist hier definitiv an der richtigen Adresse.

U

rban Art Forms wurde im Jahr 2004 mit dem Ziel gegründet, fortan unter dieser Dachmarke qualitativ hochwertige elektronische Musikevents in und rund um St. Pölten zu veranstalten. Im gleichen Jahr ging das erste Event im Warehouse St. Pölten über die Bühne und wurde ein riesiger Erfolg. Seit diesem Zeitpunkt finden dort bis heute unter dem Namen Safari monatliche Drum’n’Bass Clubveranstaltungen statt. Als erstes audiovisuelles Festival für elektronische Musik fand das Urban Art Forms Festival erstmals im Jahr 2005 in Wiesen im Burgenland statt und avancierte binnen

kürzester Zeit zu einem der größten und innovativsten Festivals seiner Art. Jahr für Jahr werden neue Standards und Trends in Sachen Raumgestaltung und Visuals gesetzt, wobei von Anfang an dem Bühnenbild gleicher Stellenwert beigemessen wurde wie dem Sound. Urban Art Forms steht für Visuals die zum Staunen, Träumen und Abfeiern einladen. Visuals, die aufgrund der unglaublichen Bilderflut so manchen Partygast vergessen lassen die Beine weiter zum Beat zu bewegen.

Seit der Geburt des Festivals zeichnet sich der Verein 4YourEye aus Wien für die Aufstellung des VJ Line Ups verantwortlich und erarbeitet jährlich ein individuelles und einzigartiges Konzept. Neben der für DJs funktional ausgestatteten Bühne wird das gesamte Festivalgelände in ein optisch ansprechendes Licht für die Festivalbesucher getaucht. Überdimensionale Bühnenbilder und Projektionen haben bereits in den vergangenen Jahren für große mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Durch den unermüdlichen Einsatz der Visualisten, die aus der ganzen Welt anreisen, wird eine elektrisierende Stimmung erzeugt, die sich auf die Festivalbesucher und deren Feierlaune überträgt.


„Das Urban Art Forms ist ein Weekender und ein Allnighter, ein Dance - Marathon und eine Bühne für elektronische Kunst in Ton und Bild. Und das auf höchstem Niveau“ – Radio FM4

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„Bock auf Optik! Die gesamte Republik singt „Drei Tage wach“ – das kann sie auch bleiben. Und zwar auf Europas lautestem OpenAir in Sachen Visuals, dem Urban Art Forms Festival.“ – Nightline


Im November 2007 wurde Urban Art Forms die große Ehre zu Teil den Förderungspreis der Stadt St. Pölten „Youngster of Arts“ verliehen zu bekommen. Ein Preis, der bereits seit dem Jahr 1991 an

junge, aufstrebende kunstschaffende Personen - aus der Landeshauptstadt Niederösterreichs stammend - verliehen wird.

LINE UP HIGHLIGHTS BOOKA SHADE ** CHASE & STATUS ** MC DARRISON ** MOONBOOTICA ** GROOVE ARMADA PENDULUM ** ABSOLUM ** GUY GERBER ** ANDY C ** ASTRIX LIVE ** TURNTABLEROCKER 2RAUMWOHNUNG ** SVEN VÄTH ** LÜTZENKIRCHEN ** LCD SOUNDSYSTEM T.RAUMSCHMIERE ** CAUSE4CONCERN ** DEADMAU5 ** MEDIENGRUPPE TELEKOMMANDER ELLEN ALIEN ** MC GQ ** ED RUSH & OPTICAL ** DEICHKIND ** APHRODITE ** OLIVER KOLETZKI MODELSELEKTOR ** GOLDIE ** SEBASTIEN LEGER ** DOMINIK EULBERG ** KOSHEEN DJ SET GUS GUS LIVE ** FELIX KRÖCHER ** DUBFIRE ** DIGITALISM LIVE ** RONI SIZE ** MC VERSE MARCUS INTALEX ** KLUTE ** HYPE ** SIMON BASSLINE‘ SMITH ** TIGA ** JOHN B ** FRICTION SPOR ** CHRIS LIEBING ** CHRIS TIETJEN ** KRAFTWERK ** TIEFSCHWARZ ** DAVE CLARKE FATBOY SLIM ** PAUL KALKBRENNER ** SIMIAN MOBILE DISCO ** RICARDO VILLALOBOS CARL CRAIG ** MODESELEKTOR ** THE CROOKERS ** BOYS NOIZE ** LUCIANO SEBASTIEN LEGER ** BURAKA SOM SISTEMA ** ETC

VISUAL ARTISTS 4YOUREYE ** MRT ** 3RD EYE ** ADISIGN ** ANNABLUME SUPERKITSCH ** AV-FX ** BENSKI BILDWERK ** BREAKVIEW ** BRUNO TAIT ** C27 ** DAZEDSTYLES ** DER LUSTIGE ASTRONAUT DIPOL ** DR BRUCKMAYR ** EYE.CANDY ** EYEM ** FADE FX ** FRITZ FITZKE I:D ** ILLFUSION ** ILLUVISION ** INDIVISUALISTS.INC ** JULIAN BESCH ** KAI WATANABE LEINWANDLER ** LICHTERLOH ** LICHTTAPETE ** LUMA.LAUNISCH ** LUX:ID ** LWZ MONTAGE SAUVAGE ** MOTIONLAB ** NEON GOLDEN ** NOWEMBA ** OKINAWA69 ONKEL TUCA ** OPTICAL ENGINEERS ** PHONONOIA ** SUPER E:V/A ** TEAM MODUL8 TOFA ** TON:GEMISCH ** UNICORN ** VIDEOROCKER ** VJ ANYONE ** VJ GRANDIA VJJEEK ** V-MOTION ** ZOID ** ETC

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PROJEKTIONEN GESTALTEN VON RÄUMEN MIT LICHT

VISUAL ARTS


Einst auf den Clubkontext reduziert, öffnen sich Visuals Arts und Projektionskunst langsam aber sicher den Disziplinen der (Innen-)Architektur und des Mediendesigns.

V

isual Arts bieten weitreichende Inszenierungsmöglichkeiten, ob bei Clubveranstaltungen oder im Businessbereich. Sie setzen Produkte eindrucksvoll in Szene und lassen Geschäfts- und Firmeneröffnungen durch gut inszenierte visuelle Performances zu einzigartigen Events werden. Projektionen sorgen zudem per se für eine adäquat ausgeleuchtete Szene und generieren somit eine unvergleichliche Stimmung. Die Möglichkeiten reichen bis hin zu großformatigen Fassadenprojektionen, welche sich plötzlich digital ändern oder sogar virtuell einstürzen. Solche Installationen erregen meist große mediale Aufmerksamkeit und können als professionelle und moderne Form des Guerilla Marketings interpretiert werden. Den Anfang machten mit Sicherheit Projektionen im Clubkontext um die Jahrtausendwende. Die sogenannten Video Jockeys (VJs) bzw. Visualisten gehören mittlerweile genauso zu der elektronischen Musikszene wie DJs.

Ihre Aufgabe ist es, die musikalische Performance der Musiker mit Visuals zu untermalen, indem sie bewegte Bild-Kompositionen am Computer kreieren und diese im Rhythmus der Musik live in den Raum projizieren. Zudem bietet das Zusammenspiel von Sound und Bild über die klassische Musikperformance hinaus weitreichende künstlerische und inhaltliche Möglichkeiten. Die Projektionen und Animationen sollen dabei bewusst nicht nur auf Leinwand und Monitor beschränkt sein, sondern sich über die gesamte Innenarchitektur verstreuen. Neue Technologien ermöglichen das sogenannte „Mapping“ von 3D Objekten, das heißt die Projektion wird mit Hilfe von generativer Software präzise und vor allem verzerrungsfrei auf dreidimensionale Körper oder Raumgegebenheiten angepasst, wobei verblüffende 3D Effekte entstehen.

So wird etwa ein überdimensionaler Körper bestrahlt, welcher in surrealer Optik an der Decke hängt. Diese Technologie wird auf Seite 74 genauer beschrieben. Somit wird der Architekturdiskurs um eine Facette reicher. Technologisch sind mittlerweile viele unterschiedliche Bild- und Soundwelten erzeugbar. Das Arbeiten mit Video- und Filmmaterial unterscheidet sich jedoch grundlegend von dem Programmieren digitaler Tools und dem Generieren digitaler Visuals. Musik kann als Parameter direkt auf digital generierte Visuals einwirken, diese können live von den Visual Artists stets beeinflusst werden. Neueste Projektionsmethoden beziehen den Betrachter und seine Umgebung in die Visualisierung mit ein, beispielsweise in Clubs wie der Wiener Pratersaua, wo der Betrachter mittels iPhone App mit der Visual Performance interagieren kann. Wien hat großes Potenzial und viele junge und innovative KünstlerInnen. Diese kommen aus den unterschiedlichsten Sparten, ob Web- und Grafikdesign, Film oder Fotografie. Es ist kein Zufall, dass die Hauptstadt Österreichs eine weltweite Trendsetter-Rolle im VJ-Bereich einnimmt. Hier wurde bereits im Barock-Zeitalter der „Projektionismus“ eingeleitet. Noch heute kann man in der Karlskirche oder in der Piaristenkirche barocke Projektionen in Form von Fresken bewundern: massenmediale Kunst mit emotionsgeladenen Inhalten.

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Die Möglichkeiten reichen bis hin zu Fassadenprojektionen, welche sich plötzlich digital ändern oder sogar virtuell einstürzen. Heutzutage haben sich Institutionen und Vereine wie das sound:frame Festival für audio:visuelle Kunst oder der Eventveranstalter Urban Art Forms mit einem der innovativsten Festivals für elektronische Musik rund um Wien als Triebfeder dieses Genres etabliert.

Obwohl VJs im elektronischen Clubkontext schon seit Jahren als eigenständige Künstler wahrgenommen werden und kaum eine größere Veranstaltung ohne VJ mehr vorstellbar wäre, fehlt ihnen immer noch der klassische „Promi-Bonus“ zahlreicher Musiker und DJs bezüglich medialer Präsenz und Entlohnung. sound:frame Das jährlich stattfindende, international anerkannte sound:frame Festival kehrt eben dieses Verhältnis um und stellt die Visualisierung der Musik in Vordergrund. Kuratiert wird das Festival seit seinen Anfängen im Jahr 2007 von der erst 25-jährigen Studentin Eva Fischer, selbst bildende Künstlerin und Visualistin alias e:v/a in Wien (siehe

Interview auf Seite 72), welche 2010 unter anderem im Österreich-Pavillon auf der Expo in Shanghai eine Performance von sich gab. Zum vierjährigen Jubiläum des sound:frame Festivals wurde der gesamte Karlsplatz zum Schauplatz eines riesigen OpenAir-Festivals. Neben Installationen und Liveperformances in der Passage und im project space der Kunsthalle sorgten DJs bis in die Abenstunden für elektrisierende Stimmung. Besonderes Highlight der Eröffnung war die Liveperformance des Tagtool Teams, das die Fassade der Karlskirche bespielt (siehe Bild oben). Das Tagtool ist ein Gerät,


mit dem Grafiken und Zeichnungen in Echtzeit auf ein dreidimensionales Objekt projiziert und danach animiert werden können. Fazit Die Arbeit mit klassischer Musik, das Zusammenspiel mit elektronischer Musik oder die Visualisierung von Literatur, das Realisieren einer Installation für den Ausstellungsbereich oder die Vermittlung von Wissen mit Visualisierungstools in Museen oder Schulen – die Möglichkeiten sind vielfältig und jeder Kontext benötigt seine eigene Herangehensweise.


INTERVIEW Die sound:frame Gründerin & Kuratorin sowie VJane Eva Fischer über die Faszination Visual Arts und das sound:frame Festival. Auszug aus der Zeitschrift Plakazin Erschienen 2009 auf Eutopia

Was ist für dich VJing? Etwas, das ohne Musik nicht funktioniert. Der Festivaltitel „sound:frame – Visualisierung elektronischer Musik“ ist sehr bewusst gewählt. Es geht beim VJing wirklich um die Visualisierung von Klang, Sound, Musik. Ich mache dann die besten Visuals, wenn mir die Musik extrem gefällt. Was macht einen guten VJ aus? Kreativität. Man darf sich nicht mit den Originalclips, die man mit seinem Programm mitgeliefert bekommt, zufrieden geben und jahrelang mit denen arbeiten, ohne eigenen Content zu produzieren. Natürlich gibt es viele, die sich wirklich was überlegen, um mittels Performance Musik zu visualisieren. Zum Beispiel eine Crew aus Graz, frau mag rosa pink und Mojonaut, die einen Tisch mit diversem Zeug aufbauen, live Puppen zerschneiden oder mit einer Nähmaschine auf Papier nähen. Das filmen sie mit drei

Kameras, speisen das in ihr VJ-Programm ein und produzieren daraus live on stage die Visuals. Ein anderes Beispiel wäre Martin Lorenz aka .mrt: Er hat sich eine Miniatur-Blackbox gebaut, hantiert darin mit kleinen Figuren und Objekten, die er ebenfalls filmt und daraus live Visuals generiert. Wie ist das sound:frame – Festival entstanden? Die Idee hatte ich schon vor sechs Jahren. Ich studierte Kunstgeschichte, um später Kuratorin zu werden. Ich wollte immer Ausstellungen zeitgenössischer Kunst machen und hatte auch schon viel Ausstellungstechnik, Ausstellungsplanung etc. gemacht. Dann war ich ein Jahr in Holland, wo die VJ-Szene extrem weit entwickelt war. Als ich zurück kam, war mir Graz zu klein geworden. Begonnen habe ich im Künstlerhaus mit einem unbezahlten 20-WochenstundenPraktikum, da wurden dann viel mehr Arbeitsstunden draus. (lacht) Und anscheinend war man mit meiner Arbeit zufrieden, denn ich wurde dann eingeladen, eine Ausstellung zu kuratieren. Ich hatte damals schon das Ausstellungs-Konzept zum späteren sound:frame fertig, das ich schon Jahre vorher für eine Seminararbeit entwickelt hatte. Naja, das war der Geburtstag von sound:frame. Im ersten Jahr – 2007 - waren wir in der Künstlerhaus- Passage und haben dort gleich 10 Monitore reingeklescht! Die Parties am Abend fanden oben im Künstlerhausfoyer statt. Das war schwer, aber es war ein Erfolg und ich wurde eingeladen, daraus eine Hauptausstellung im Künstlerhaus zu machen. Die Ausstellung bildet

das Herzstück und rundherum baut sich das Rahmenprogramm auf. Darum dauert sound:frame auch fünf Wochen! Wie ist VJing entstanden? Ich würde definitiv die Lightshows der 1960er, bei denen live gearbeitet wurde, als den Beginn der Visualisten / VJs bezeichnen. Psychedelische Musik – Liquid Light Shows. Ich finde das ja toll, wie damals gearbeitet wurde: Auf der Bühne spielte die Band, dahinter trennte eine große Leinwand einen noch mal dahinter liegenden Raum ab, von dem aus eine ganze Lightshow-Band mit irrem Material und irrem Setup ihre Lichtspiele produzierte: Overheadprojektoren, Filmprojektoren, unterschiedliche Schüsseln mit Öl und Farben, Stroboskopshows, hergestellt mit Wellblech, und vielem mehr. Warum arbeiten VJs und DJs zusammen? Ich denke, dass es durch das Fehlen der Bands auf den Bühnen wichtig geworden ist, einen anderen visuellen Reiz zu bieten. Ein Computermusiker macht nun mal nicht die große Show wie etwa die Rolling Stones (grinst). Visuals und elektronische Musik haben sich parallel zueinander entwickelt. Beide verbindet eine ähnliche künstlerische Strategie und Zugangsweise. Das Sampling, Mixing, Remixing – beiden Arten basieren im Prinzip auf Loops und lassen sich somit wunderbar verbinden. Außerdem arbeitet elektronische Musik sehr sparsam mit Lyrics, was dem oder der VJ viel Platz zur Interpretation lässt.


Siehst du Vjing als eine weibliche Kunst? In Wien auf jeden Fall. Hier arbeiten extrem viele Mädels und Frauen als VJs. Wenn man das international vergleicht, findet man kein Land bzw. keine Stadt, in der es einen so hohen Prozentsatz an Frauen gibt. Ich kann mir vorstellen, dass da female:pressure eine Rolle spielt. Großen Einsatz für die VJ-Szene in Österreich haben Eva Bischof und Gery Herlbauer, also die VJ-Gruppe „4yourEye “, gezeigt, besonders mit dem von ihnen gegründeten VJ-Label Eye|Con. Eva hat sich von Anfang an für die Frauen in der Szene eingesetzt, das hat bestimmt den Weg etwas geebnet. Eine der ersten VJs in Österreich war eine Frau – Starsky! Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Das Spannende ist ja auch, dass es den oder die VJ an sich - als Künstlerprofil oder in der Ausbildung - ja nicht gibt. VJs kommen aus den verschiedensten Richtungen und Sparten, das sind FotografInnen, CutterInnen, DesignerInnen, MusikerInnen…die ihre diversen Skills in die Visuals einfließen lassen. Das macht das VJing zu einem wunderbar vielfältigen Feld. Wie arbeitest du als VJane e:v/a? Ich arbeite mit einer etwas älteren Software aus Tokyo – Motion Dive. Die kann zwar relativ wenig (grinst), aber ich mag sie, weil ich mit den Clips sehr schnell mixen kann, was in anderen Softwares eher schwierig ist. Ich arbeite jetzt mittlerweile mit über 3000 Clips, die ich akribisch in meinen Bibliotheken geordnet habe, und sie zu jeder Zeit beim live performen finde. Es gibt nichts schöneres als zur richtigen Zeit, zum richtigen Sound den richtigen Clip bereit zu haben. Ich mag’s gern auch mal ein bisschen trashig, verwende neben selbst

Technik umgehen zu können, sagt jedoch noch lange nichts über die Qualität des Audio-Acts oder des VJs aus. Natürlich kommen dadurch viele nach, die sich ebenfalls versuchen. Aber das trennt sich dann auch schnell die Spreu vom Weizen.

gefilmten und animierten Material genauso Found Footage. Ich zitiere sozusagen die visuelle Geschichte und unser visuelles kollektives Bewusstsein. Da bin ich ein Remixverfechter! VJane oder Visualistin: Wie willst du selber genannt werden? Prinzipiell ist mir das egal, aber meistens bezeichne ich mich, glaube, ich als Visualistin. Das nähert sich meinem Zugang etwas mehr - ich visualisiere etwas – nämlich Musik! Das ist mir schon wichtig. Welche Auswirkungen haben technische Neuerungen auf VJing? Große, und in vielerlei Hinsicht sehr positive! Es wird einem durch einfacher zu erstehende Software und Hardware immer leichter gemacht. Ich glaube, dass das auch ein Grund ist, warum die Sache so boomt. – Es ist mittlerweile ja so, dass sich jeder Club einen Beamer leisten könnte, wenn er wollte. Das war vor 10 Jahren so noch nicht möglich. Dasselbe natürlich mit guten Notebooks und mit der Software. Mit

Was findest du am VJing fürchterlich? Was natürlich fürchterlich am VJing ist – wie sag ich? „Bezahlung“ kann ich fast gar nicht sagen (lacht) – dass die Arbeit und was man dafür kriegt in überhaupt keiner Relation stehen. Zumindest im Club. Man arbeitet als VJ etwa 10 Stunden für die meisten Gigs. Schleppt selbst Beamer und Leinwände an – kommt als erster, geht als letzter, kriegt am wenigsten von allen. Aber wir kämpfen weiter. Und in Wien ist es so, dass sich einfach mit der Zeit auch tolle Kooperationen mit VeranstalterInnen ergeben haben und ergeben. Da ist dann das Geld schnell ziemlich nebensächlich. Dann geht’s um audio-visuelles Zusammenspiel. Um Spaß und um Genuss! Man muss halt gut abwägen. Mac oder PC? Mac! (lacht) Mir gefällt der Mac von der Benutzerfreundlichkeit her besser. Und er ist halt einfach ein schönes Ding.

Kompletter Artikel im WEB: http://www.eutopia.at/index. php?option=com_content&ta sk=view&id=655&Itemid=101

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SYN(C) ÄSTHETIK Die Möglichkeiten Visuals mit Architektur konvergent zu kombinieren werden durch das Ausloten neuer Stilrichtungen und technischer Raffinessen immer umfangreicher und zugänglicher. Auszug aus dem Magazin „DE:BUG“ Erschienen April 2010 Artikel von Eva Fischer (sound:frame)

E

ine neue Visualisten-Generation arbeitet analog zu den Live Acts im Audiobereich mit Bildwelten, die in Echtzeit generiert werden, während klassisches Video-Mixing und -Scratching sukzessive in den Hintergrund tritt. Digitalisierung, neue Interfaces, Processing und neuartige Controller haben auch im visuellen Bereich Einzug gehalten und eröffnen neue Dimensionen. Das Wiener Festival sound:frame hat den Anspruch, die internationalen Speerspitzen der Entwicklung zu präsentieren, seit Ende März werden für drei Wochen Ausstellungsräume und RaveTempel gekapert, um zu zeigen, was in der Zusammenführung dieser Orte heute alles möglich ist. Wer glaubt, VJing sei eine Sache der 90er, hat die neuesten Möglichkei-

ten der Visualisierung elektronischer Musik noch nicht gesehen. Dimensions Das sound:frame-Festival konzentriert sich seit seinen Anfängen auf das Zusammenspiel auditiver und visueller Ausdrucksformen im Club- und Ausstellungskontext sowie im öffentlichen Raum. Bezogen auf die Verbindung elektronischer Musik und visueller Medien stehen Formate wie VJing, Live Cinema, Street-Art oder multimediale Installationen und Videoarbeiten im Hör- und Blickfeld. Wie in jedem Jahr werden auch 2010 Ausstellungen, Aktionen im urbanen Raum, Filmscreenings, Live Performances und Partys realisiert. Im Zusammenspiel mit dem umfangreichen diskursiven Rahmenprogramm mit Workshops und einer Konferenz hat sich eine internationale Plattform für divergente audio:visuelle Zugänge entwickelt. Der Fokus des diesjährigen Festivals unter der Überschrift “dimensions” liegt auf der konkreten Auseinandersetzung mit dem Raum. Ziel ist es, räumliche Qualitäten und dreidimensionale Strukturen bewusst mit audio-visuellen Mitteln einzunehmen. Vor allem das dreidimensionale Projektionsobjekt, die Skulptur im Raum, wird interessant, weshalb auch Video- beziehungsweise 3D-Mapping einen wichtigen Schwerpunkt darstellt. Mit generativer Software wie “vvvv” oder “Quartz Composer” kann das projizierte Bewegtbild unverzerrt auf dreidimensionale Körper oder bestimmte räumliche Beschaffenheiten angepasst und skaliert werden.

Video- und 3D-Mapping erfordert andere Zugänge als das unter “VJing” bekannte Video-Mixing. Schon die Produktion und der Einsatz des Contents unterscheiden sich, das visuelle Material passt sich in Echtzeit dem Raum an. Als Arbeitsschritt wird außerdem verstärkt der Umgang mit verschiedenen Materialien wie Styropor, Kunststoff oder speziell aufgespannten Leinwänden einbezogen. Die Visualisten werden dazu entweder selbst als Architekten tätig oder suchen sich passende Kooperationspartner. Im urbanen Raum wird es genau dann spannend, wenn sich bekannte Fassaden plötzlich digital komplett verändert zeigen, oder sogar virtuell einstürzen. Als weiteren Schritt in Richtung “Space Invasion” wird sound:frame eine audio-visuelle 3D-Show im Club präsentieren. Sound ist von sich aus immersiv, die Projektion bekommt dadurch ebenfalls einen raumgreifenden Charakter. Die Verbindung aus Ton und Bild klettert mit den vorgestellten Technologien auf eine neue Stufe. Audiound Video-Softwares lassen sich zusammenschalten. Sound und Video generieren sich aus denselben Codes.


Lichterloh über vvvv Programmieren für Künstler: die Entwicklungsumgebung vvvv ist eine graphische Programmieroberfläche, die es ohne Vorkenntnisse über Syntax und Co ermöglicht, anspruchsvolle, interaktive Echtzeitanwendungen zu erstellen. Die Software ist für zahlreiche Aufgaben geeignet, Audio, Video oder 3D-Animationen sind hier nur einige Beispiele. Sie ist dafür programmiert, auf externen Input zu reagieren und wiederum Output für externe Geräte zu generieren. Visualisten benutzen vvvv vorwiegend für Multiscreen-Panoramaprojektionen oder für Video- und 3D-Mapping-Installationen. Für künstlerische Zwecke steht vvvv als Open Source zur Verfügung. Neon Golden über Quartz Composer Quartz Composer ist eine Node-basierte visuelle Programmiersprache und wird als Teil der Xcode-Entwicklungsumgebung von Apple kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Software dient der Bearbeitung und dem Rendering von grafischen Daten in Echtzeit und ist aufgrund ihrer Nähe zur Hardware und der einfachen Handhabung auch für Visualisten interessant. Quartz Composer basiert auf OpenGL und unterstützt in der neusten Version auch den Standard OpenCL (Open Computing Language), der es ermöglicht, die leistungsstarken aktuellen Grafikkarten auch für nichtgrafische Berechnungen zu verwenden. Damit lassen sich beispielsweise 3D-MeshModifikationen in Echtzeit berechnen. Eigene Patches können erstellt, zu Subpatches zusammengefasst und in weiterer Folge als eigenständiges Modul verwendet werden. Andererseits besteht die Möglichkeit, Pat-

ches mittels objektorientierten Script- und Programmierungssprachen wie JavaScript, Core Image, GLSL und OpenCL zu entwickeln. Wer noch darüber hinausgehen will, kann sich mittels Objective C und C++ eigene PlugIns schreiben und hat dabei Zugriff auf alle Mac OS X Frameworks. Lichterloh über die iPhone-App TouchOsc TouchOsc ist eine iPhone-App, mit der man über Osc (Open Sound Control) Steuerungsdaten an Computer im selben Netzwerk schicken kann. So lässt sich eine Vielzahl von (Osc unterstützender) Audio- und Visual-Software über Touch- Befehle steuern. Lichterloh benützt diese App in Kombination mit vvvv im neuen Wiener Club Pratersauna, um das Licht und die Visuals (Form, Farbe, Geschwindigkeit, etc.) von jedem beliebigen Punkt im Club aus zu steuern. Motionlab und Neon Golden über Mappingskulpturen Wir betrachten den Raum als Projektionsfläche. An die Stelle von planen Screens treten modulare skulpturale Objekte, die mittels 3D-Mapping interaktiv bespielt werden können. Das interessante daran ist, dass der Betrachter die Möglichkeit hat, die Perspektive zu wechseln und so mit dem Objekt zu interagieren. Im Vordergrund steht das Experiment mit Raum, Modul und Inhalt. Grundlage für die Arbeit der Crew ist Software. Dabei kommen verschiedene Programmiersprachen und -umgebungen wie Python, Processing und OpenFrameworks/C++ zum Einsatz. Für den Live-Betrieb setzten sie meistens auf die interaktive Rapid-Prototyping-Umgebung Quartz Composer.

Parallaxis über 3D-Animationen 3-Dimensionalized: Sound ist immer räumlich wahrnehmbar – warum nicht auch die dazugehörigen Visuals? Bei Parallaxis schenken sich Bild und Ton nichts. Das Ergebnis: ein audiovisuelles dreidimensionales Gesamterlebnis. Im virtuellen Raum erzeugt das vvvv-Patch Bilder, die durch das Anaglyph-Verfahren und Rot/CyanBrillen erst richtig wahrnehmbar werden. Ihr Setup besteht aus einem 2-fachen HD-Panorama. Davor 1500 tanzende Menschen – alle mit 3D-Brillen bestückt. Alleine das ist eine Performance für sich. Lichterloh über Architekturmapping Mapping bezeichnet eine Projektionstechnik, die als Ausbruch aus den kreativ einschränkenden, zweidimensionalen und meist rechteckigen Leinwänden zu verstehen ist. Dabei werden die projizierten Inhalte präzise auf dreidimensionale Objekte im Raum angepasst. Von eigens hergestellten Lichtskulpturen bis hin zum Mappen ganzer Häuserfassaden eröffnet sich so ein spannendes und weites Arbeitsfeld, das erst mit neuen Tools wie vvvv erschlossen werden kann.

LINKS www.debug.de www.soundframe.at www.lichterloh.tv www.motionlab.at www.parallaxi.tv

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MOTIONLAB: „A slide installation at the mainplace of the city. Projection on the building of the Austrian postal service and on the ground in front of it. The goal was to reinvent the architecture and create an unique atmosphere at the mainplace. The grid with the

orange (CI color) planes stands for the network of the Austrian postal service. The two heads turned towards to each other symbolize the most direct way of communication. The lightning on the ground are like veins of the mail service and stand for the delivery of messages.“


MOTIONLAB: „Part of the setup design for the Urban Art Forms Festival 2006 was the so-called ”maschine360”. 8 Screens, formed to an octagon and mounted on the main floor above the crowd, allowed extraordinary 360 degree entertainment.“

Ein Video sagt mehr als 1000 Fotos www.motionlab.at


MOTIONLAB: „Take a house and change its visible surface – the layer on top which can be recognized by us. Projecting imagery on architecture to generate a new visual skin which can be seen miles away is always a fascinating project and can be done in nearly any

size ! It’s a kind of intervention where one can help escape people’s minds from everyday life because there is always a little bit of magic in the air.“


MOTIONLAB: „DOTS – is an experimental Sushi Restaurant, bar and lounge in the 6th district of Vienna. The interior is very special and it’s completely white inside – perfect conditions for interventions via projection. “Twillight Zone” was the topic of the evening and we

created a 360 degree slide installation in the restaurant to create this very special atmosphere. Of course it’s all about vamps, bats, blood but there is also passion, desire and love…“


MOTIONLAB: „As we thought about making 3 dimensional structure some questions arised. What kind of structures are possible? What kind of structures exist in nautre? How does a structure interact with a particular room situation? What is the intention? What

features should a structure have and can we bring it to life using an audio/visual performance? After a lot of research and discussions we found the Weaire-Phelan structure most impressive and started to explore that – the hour of birth of TENSOR.“


MOTIONLAB: „The listed building is due to its size and architecture a challenge for visual design. Through separating the floor by huge screens, we generate a warm and convenient smaller area in the center of the hall. The sujet of the slide installation goes along

with people having dinner and the huge multiscreen video projection completed the live acts and the sound of the Dj thereafter. The 16mm Projection by Georg Eisnecker welcomed the guests at the entrance and completed the visuals in the Splinter’s Bar area.“


Living Architecture by motionlab BACKGROUND: Keen Fashion offers exclusive Terraplana and United Nude shoewear. The shop has a very individual shop design, which focuses on a clean and harmonic appearance – the product itself is the star, rather than just another well-designed advertisement. Roland Kuehne (CEO of Keen Fashion) was searching for an interesting concept to put in his shop for the evening and night hours. Window shopping at night, or simply “nightshopping“, in his opinion has become increasingly important, so we put our heads together and unleashed Living Architecture.

ting interior and architecture – the room itself is the highlight. Room for exploration, room for inspiration, room for interpretation – room for living. Mapping technology allows us to identify the different projection areas and straighten them correctly. This means the projection acts like a second skin above the geometry, independent from the projection angle or position. This is necessary for the texturing of individual objects and creating our unique visual illusions.Besides conception, planning and technical realization, MOTIONLAB is also delivering the content for this installation. The first chapter, 1st Intervention, deals

IDEA:

with the exploration of the room by playing with it’s borders. The

MOTIONLAB was assigned to create a unique Media Installation for

limits of the existing architecture are extended by using virtual addi-

the Terraplana Store Vienna. The goal was to set the shop on stage

tions via concentrated use of light and shadow. Does it reveal hidden

in a unique way; to grab the attention of Vienna’s wandering crowds

corners of the room? Or is your eye just being tricked by something

and to then cast a spell on them. Far away from typical shop de-

that isn’t really there? The border between reality and virtuality be-

signs at night (such as putting screens in a shop-window and playing

comes quickly blurred, leaving the viewer with multiple versions of

image clips of the brand in a loop), we instead played with the exis-

reality. Are you able to discern between real and not?

http://vimeo.com/17642164 82


Installation is running daily from 20:00 – 01:30 / Terraplana Store / Neubaugasse 12-14 / 1070 Vienna

The limits of the existing architecture are extended by using virtual additions via concentrated use of light and shadow….

Exploring (hidden) parts of the room…

…and reusing them.

Highlighting visible and non-visible elements offers another version of reality…


VISUAL DRUGSTORE: „Hierbei handelt es sich um eine 3D gemappte Videoskulptur. Diese wurde komplett von Mar-K.os in Echtzeit, über einen Zeitraum von insgesamt 14 Stunden, auf der Timewarp 2011 in Mannheim bespielt. Dabei kamen sowohl live ge-

mixter Content als auch in Echtzeit generierte Inhalte zum Einsatz, welche über eine eigens für diesen Aufbau programmierte Software erzeug wurden.“


FRITZ FITZKE: „As a result of my research into the various ways of connecting music and pictures I became a composer of electronic music and a superlative visual artist. I specialise in live Vjing, on large sized areas by LED/video projection and digital distortion and editing

techniques. I draw inspiration on a variety of experiences especially in the areas dance, music, theatre and presentation. Fitzke’s projection art has become an integral part of Kruder & Dorfmeister’s live tour.


LICHTTAPETE: „Wir sind eine in Österreich wirkende Künstlerformation und bieten konzeptionelle analoge und digitale Lichtprojektionen zur individuellen Raumgestaltung für Veranstaltungen, Präsentationen sowie Kunstprojekte an. Die Projektionen erfolgen

über Istallation von Projektoren und bieten verschiedenen Möglichkeiten großflächiger Lichtgestaltungen. Diese reichen von raumfüllenden Panoramaprojektionen bis hin zu architektonisch abgestimmten Fassadenprojektionen.“


Je nach Anlass eine andere Tapete. www.lichttapete.at


DIGITAL WALLPAPER by STRUKT: Das Designerbüro Strukt in Wien ließ sich etwas ganz besonderes für die Gestaltung der Büro- und Auslageflächen der Hirzberger Eventagentur einfallen. Als Herausforderung wurde der Raum an sich Inhalt zur visuellen Darbietung. Der Name „Digital Wallpaper“ bringt das Konzept deutlich auf den Punkt. Durch das 3D Mapping besteht die Möglichkeit, zweidimensionale Projektionen an 3D Körper anzupassen. Die Wandpanele wurden mit dieser Technologie formgerecht aus-

geleuchtet und virtuell in Bewegung versetzt. Sogar internationale Stars wie der Musiker Kanye West wurden auf das online gestellten Video aufmerksam, welcher es in seinem Blog postete. Das Video wurde mittlerweile über 200.000 Mal angesehen und das Feedback der Passanten und Kunden war enorm. Ein Paradebeispiel für professionelles Guerilla Marketing. Andere nahmhafte Auftraggeber des Kollektivs Strukt sind T-Mobile, Adidas, Red Bull, Sony, Mercedes und viele andere mehr.

http://vimeo.com/6378943


555 KUBIK by URBAN SCREEN: „The conception of this project consistently derives from its underlying architecture – the theoretic conception and visual pattern of the Hamburg Kunsthalle. The Basic idea of narration was to dissolve and break through the strict architecture of O. M. Ungers “Galerie der Gegenwart”. Resultant permeability of the solid facade uncovers different interpretations of conception, geometry and aesthetics expressed through graphics and movement. A situation of reflexivity evolves – describing

the constitution and spacious perception of this location by means of the building itself.“ A project produced by Urbanscreen, art direction by Daniel Rossa, 3D design by David Starmann, and sound design by Jonas Wiese.

How would it be if a building was dreaming? www.urbanscreen.com

http://vimeo.com/5595869 89


Projektor MOVING MIRROR by VMS: Der MovingMirror wird in Kombination mit einem Projektor zur multifunktionalen Licht- und Projektionsquelle und damit quasi zum Videoscanner , der leichter, schneller und günstiger als kopfbewegte Videoprojektoren ist. Sowohl Projektionen als auch Licht können über alle gängigen Steuer- und Regelsysteme frei im Raum positioniert und beliebig bewegt werden. Er ist mit einer Drei – Phasen Steuertechnologie ausgestattet, wodurch Projektionen nun problemlos auch in niedrigster Geschwindigkeit frei durch den Raum bewegt werden können. Dies führt zu bislang unvorstellbaren Möglichkeiten in Lichtdesign, Projektion und Raumgestaltung. Der Einsatz dieser im Raum bewegbaren Videoprojektionen erlaubt völlig neue Möglichkeiten für Business Event, Architektur- und Präsentationsbereich, sowie für Lichtdesigner, Visualisten, Multimedia Künstler, Clubbetreiber und Konzertveranstalter. Kostenpunkt: ca. € 2.000,FLEX SCREEN by VMS Ganz einfach überall befestigen und spannen. Ob schräg, verdreht oder mehrschichtig gespannt - Flex Screen ist die innovative Projektionsfläche für Auf- und Rückenprojektionen von VMS. Keine Rahmenkonstruktion ist erforderlich, Montage mit Spann-Fix an Befestigungsschlaufen. Es genügen schon vier Befestigungspunkte. Das Material ist ein erprobtes Mittelgrau, ideal für kontrastreiche Projektionen, entspricht der Prüfnorm DIN 4102 B1 und ist auf- und rückprojektionsfähig. Der Flex Screen ist im gespannten Zustand bis zu 15% größer. Somit reicht für eine 6 Meter Bühne ein 4,5 Meter Flex Screen. Nicht nur 4:3 Formate, sondern auch Formen wie Rechteck, Quadrat, Dreieck und viele andere sind in unterschiedlichen Dimensionen erhältlich. Bis zu max. 4,5 Meter Höhe, in der Länge sehr variabel und bis max. 60 Meter im Stück lang. Spezialkonfektionierungen sind möglich. Kostenpunkt: je nach Größe ca. € 150,- bis € 1.000,-

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Leinwand


Software (win/mac) AVmixer Pro, Arkaos VJ 3.6, ArKaos NuVJ 1.5.1, Balthers Graphic Groove Box, Creobox, ES-X, eve-0.3, Flowmotion, Kazetachi AD (Blow), LIVID Union, MADRIX, mix_O_tron, MaxMSP/Jitter, Modul8, Motion Dive tokyo, MXWendler Stage Designer, OpenTZT, PILGRIM R2 PRO, Pixel Mixer, pixmix, Quartonian VSM, Resolume, Shiner, soyuz, SweetBox, TextMachine 3D V6, VDMX, veejay, Ventuz, Videodelic 1.0, Vip5.0, VJAMM3, VJAMM Blueprint, VVVV, Whorld, WIMP Pro, Quartz Composer etc.

VISUAL DVD by VMS Um der stetig steigenden Nachfrage nach Videoprojektionen im Veranstaltungssektor gerecht zu werden, ist die VMS Visuals DVD in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Lichtdesignern und Projektionskünstlern entstanden. Maßgeschneiderte Filme, Animationen und Gobos wurden von Weltklasse Videokünstlern wie Fritz Fitzke, Anyone, artificialeyes. tv, Bruno Tait & Okinawa 69, Tom und Gery, nipplefish, scarab, muk, Luma & Launisch, El Geko, C27, Lichterloh, OchoReSotto und Speedboat exklusiv für VMS kreiert. • Jede DVD beinhaltet fertig gemixte Videoclips zu unterschiedlichen Themen - keine Basisloops! • Die Länge der einzelnen Clips beträgt ca. 6 Minuten. Diese lassen sich auch einfach plug&play im DVD-Player abspielen! Es ist keine weitere Video-/Computer-Bearbeitung notwendig! • Außerdem sind die Videoclips im Loop abspielbar, ohne die Repeat-Funktion zu aktivieren Kostenpunkt: ca. € 100,- / DVD

Bildmaterial (Footage)


REDNERPULTE Die Verbindung zur Zuhรถrerschaft.

LECTERN


„Ein Vortrag kann nur so gut sein wie das Rednerpult, an dem man spricht“ lautet ein Sprichwort. Demnach versucht man, die Funktion und das Design von zeitgenössichen Rednerpulten ständig zu optimieren.

A

ls Urform des Präsentationsmöbels im Sinne des Rednerpultes ist wahrscheinlich das bekannte Lektorenpult in den Kirchen zu nennen. Diese Urform hat sich im Laufe der Zeit immer weiterentwickelt und die Anwendungsmöglichkeiten haben sich vervielfacht. So finden Rednerpulte heutzutage ihren Einsatz bei Seminaren, Lehrvorträgen, politischen Ansprachen, Tagungen, Präsentationen, uvm. Materialien An das moderne Rednerpult werden viele Anforderungen gestellt, denen es gilt gerecht zu werden. Neben den funktionellen und ergonomischen Aspekten wird auch der Designfaktor immer größer geschrieben. Durch den Einsatz von neuen Materialien wie Glas, Plexiglas, Kunststoff, Edelstahl, Vollholz, Furnieren und Bugsperrholz sind dem Design, wie bei den auf den folgenden Seiten angeführten Beispielen gezeigt wird, kaum noch reelle Grenzen gesetzt. Speziell die Anwendung von Licht in Form von LED-Strips hat sich in den vergangenen Jahren, wie in vielen anderen Bereichen, als Eyecatcher etabliert.

Die Kombinationen dieser unterschiedlichen Werkstoffe machen einen universellen Einsatz der Rednerpulte in jeder Umgebung möglich, da diese hier problemlos dem Design der übrigen Raumausstattung angepasst werden können. Features Bei den Stehpulten hat man aufgrund des wirtschaftlichen Booms eine große Auswahl zwischen den unterschiedlichsten Modellen. Die meisten Rednerpulte unterscheiden sich nicht nur durch ihr Design, sondern insbesondere auch durch ihre Funktionalität. So sind einige Rednerpulte mit einer höheverstellbar ausgeführt, was gerade für Rollstuhlfahrer, besonders große oder auch besonders kleine Redner von Vorteil ist. Die Höhenverstellung kann manuell mit Hilfe von Stellschrauben und Stellrädern oder automatisch mittels Elektromotor oder nach dem Hydraulikprinzip erfolgen. Weiteres ist die Neigbarkeit der Ablagefläche als nicht unpraktisch zu sehen, da diese individuell für das Abstellen von benötigtem Präsentationsequipment geneigt werden können.

Eine Reihe von Rednerpulte verfügen des außerdem noch über verschiedene Ablagemöglichkeiten, so können dies spezielle Stiftablageplätze sein, zusätzliche Ablagefächer oder auch abschließbare Schubladen. Auch Tablettauszüge für das bei der Präsentation verwendete Notebook sind denkbar. Das Vorsehen einer Glashalterung direkt am Rednerpult hat sich in der Praxis auch, neben der Transportfreundlichkeit als wichtige Komponente erwiesen.

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VILLA-PROCTRL „Increasingly you see round shapes decorating the stage. Not strange, circular scaffold can be in any position and at any location. Where straight or angular shapes often are an obstacle for the design of a conference room ,round shapes have many advantages. This uniquely designed platform is composed entirely of polished stainless steel. Seignant detail is discreetly embedded LED exposue on both sides of the seat. Not excessive, but striking. You can have it in almost any color, so that your corporate identity will be shown even in the presentation furniture. Around the curved front panel is an excellent place to present your company. Timeless modern, sustainable functional.“ Links www.rednerpulten.de


SPACE by VILLA-PROCTRL: „The space is our best selling podium. Many of our customers choose this podium for its excentric futuristic design. Entirely constructed out of brushed stainless steel combines with two lexan Panels. those panel can be led lighted

or fixed color. On the led panels engraved or full color logo‘s can be applied. Several audio and video options are available for this lectern.“

Features: • constructed out of high grade Stainless steel • Cable grommet • XLR connection ready • Adjustable Feet • Stainless steel cleaner Video a 17 inch TFT touch screen or 17 inch TFT screen with separate mounted touchpad can be fitted in the model. USB USB connectors can be fitted in the podium for easy access to data for instance on USB memory sticks Crystal clear lexan front panel None lighted crystal clear front panel. Full colour and engraved options available. Single colour led panel Special crystal clear lexan front panel with led lighting in one colon at the customer’s preference. RGB led Panel Multi colours crystal clear lexan front panel with RGB led lighting. This option comes with a separate build in powers supply and remote DMX controller. With the remote DMX controller the led panel can be set in any colours. Microphone This lectern can be fitted with an Shure MX412 microphone and Shure Shockmount. The Shure MX412 is a top range Microphone very well suited to be moun-

ted on the podium. The A400SM Shock Mount employs Shure Shock-Stopper TM construction, which decouples the microphone from the mounting surface and reduces the transmission of impact or surface noise by up to 20 dB. Company logo A full color logo can be applied on the front panel. Engraved Logo an engraved logo can be applied to the crystal clear lexan front panel. Mobile version Wheels kan be added for easy transport. Flight case For save storage and transport a custom made flightcase can be ordered. Led Light A special led light can be mounted to add extra light on the readind desk. Light is easily detachable using a standard XLR connection plug.

LINKS www.design-lectern.com/249/ lecturn-space/


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ENTWURF 100 Turnsaal

Beschreibung der Entwurfsidee; Strichskizzen und photorealistische Renderings vermitteln einen ersten Eindruck vom sp채teren Produkt.

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Beschreibung der Entwurfsidee; Strichskizzen und photorealistische Renderings vermitteln einen groben Eindruck vom sp채teren Produkt.

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TURNSAAL HTL LASTENSTRAßE / KLAGENFURT

TURN SAAL


Die Umgestaltung des Turnsaales hatte in unserer Diplomarbeit höchste Priorität, dementsprechend ist auch das entstandene Design für uns von hohem gestalterischen und funktionellen Wert.

Das offensichtlichste Gestaltungsmerkmal sind die frei in den Raum gespannten Stretchsegel. Diese setzen architektonische Akzente, verdecken die jeweiligen Sportgeräte halb oder zur Gänze und fungieren teilweise als Projektionsfläche. Innerhalb des Raumes sind zu dekorativen Zwecken vier beleuchtete Würfel abgehängt, welche durch ihr geringes Gewicht und ihren geringen Preis zu überzeugen wissen. Der Farbton der LED Beleuchtung kann wie bei den Kegeln mittels DMX Controller stufenlos eingestellt werden. Im Zentrum des Raumes hängt zudem ein großformatiger und ebenfalls beleuchteter Würfel mit einer Seitenlänge von 1,50m. Dieser ist eine Sonderkonstruktion und ist aus Sicherheitsgründen an vier Befestigungspunkten aufgehängt. Zudem beinhaltet er alle fünf erforderlichen Projektoren, welche sicher montiert werden müssen, um evtl. Schäden an den kostspieligen Projektorlinsen zu verhindern. Zudem befindet sich hier an der Decke ein weiteres Segel, welches durch Projektionen als Eyecatcher im Deckenbereich des Raumes fungiert.

Der mittlere Rand der Bestuhlung wird durch einen doppeltrapezförmigen Teppich gebildet, wodurch sich gleichzeitig die versetzte Anordnung der Stuhlreihen ergibt. In der Mitte ist hierbei der größte Platz, um evtl. Besucher vor dem Aufsuchen des Sitzplatzes Raum zu bieten, um mit anderen Besuchern in Kontakt zu treten (Gathering Zone). Zudem fungiert dieser Teppich als Trittschallschlucker in der „Hauptverkehrsader“ des Raumes. Der Teppich markiert des Weiteren die Längsachse des Turnsaales und konzentriert sich in seiner Form nach vorne hin in Richtung Rednerpult.

Hier wird später der rollbare Technikschrank stehen, welcher die notwendigen DVD Player mit Visuals DVDs bestückt als Videoquelle für die einzelnen Projektoren sowie die DMX Controller zur Farbsteuerung der Kegel und abgehängten Würfel beinhaltet. Die Stromversorgung erfolgt über den hinteren Zugang zum Turnsaal, welcher davon abgesehen als dezidierter Zugang für das Bühnenpersonal gedacht ist. Im Brandfall übernimmt dieser Zugang natürlich die Funktion des alternativen Fluchtweges. Zudem ist seitlich der Bühne die Soundanlage situiert, wobei hier die notwendigen Verstärker ebenfalls in den Technikschrank integriert werden können.

Dieses ist erhöht auf Bühnenelementen aufgestellt, um optimalen Überblick des Sprechers sowie gute Sicht, auch für das hintere Publikum, zu garantieren.

Die Wände werden rund herum mit schwarzen Stoff bezogen bzw. die Sprossenwände mit eigens dafür vorgesehenen Spannelementen abgedeckt, welche aufgedruckte Motive enthalten.

Seitlich davon befinden sich jeweils zwei beleuchtete Kegel, welche die Bühne sozusagen flankieren und eine gewisse Abschirmung im Bereich neben der Bühne bieten.

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Stretchsegel by HMS easy-stretch Mittleres Segel als Projektionsfläche für Präsentationen (PowerPoint, Keynote etc). Seitliches Segel mit HTL Logo Aufprint. Die Segel werden zwischen die dafür vorgesehenen Einhängeösen gespannt, wobei die oberen Befestigungspunkte mit einer speziellen Umlenkrollentechnik ähnlich den Ringen eingehängt werden (keine Leiter o.ä. erforderlich).

Preis: ca. €400,- bis €1.500,- / Segel

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Cone by HMS easy-stretch Kegel, welche mit einem Flüsterventilator aufgeblasen werden und von innen beleuchtet mittels LED Technik beleuchtet sind. Der Farbton kann mittels DMX Controller eingestellt werden. Die Stromversorgung erfolgt mit Akkus oder extern.

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Molino - Stoff im Fachhandel Zur Abdeckung der optisch ungünstigen blauen Prallwände sowie der Nischen, für eine glatte, visuell störungsfreie Oberfläche. Befestigung durch Einhängösen oder Klettverschluss.

• Durchmesser: 60cm • Höhe: 240cm • Gewicht: 10kg Preis: €400,- / Stk

Preis: ca. €400,-

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Spannrahmen by Austronet Zur Abdeckung der Sprossenwände sowie als dekorative Maßnahme. Der Rahmen wird mit digital bedruckten Stoffen bespannt, welche Motive der HTL Lastenstraße oder kulturell wertvolle Inhalte enthalten können.

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Teppich im Fachhandel Dieser dient zum einen als trittschalldämmende Maßnahme im Hauptverkehrsweg des Turnsaals, zum anderen als Hilfe zum Ausrichten der Bestuhlung. Der Teppich kann aufgerollt platzsparend verstaut werden.

• Leichtbauweise • schnelle und kinderleichte Montage • schalldämmende Eigenschaften • schwer entflammbar

Unsere Empfehlung: Vorwerk Levia

Preis: ca. €1.000,- / Element

Preis: ca. €2.500,-

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Bühnenelemente by Thomann Der Sprecher bzw. die beteiligten Personen befinden sich architektonisch auf höherer Ebene, wodurch selbst der Zuschauer in der letzten Reihe das Geschehen mitverfolgen kann. Elemente in 1m x 2m mit 4 Klappstützen, welche nach dem Aufbau ebenfalls mit einem schwarzen Stoff abgedeckt werden können.

Preis: ca. €300,- / Element


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Stretchsegel by HMS easy-stretch Mittleres Segel als Projektionsfläche für Präsentationen (PowerPoint, Keynote etc). Seitliches Segel mit HTL Logo Aufprint. Das Deckensegel wird mit Visuals bespielt. Die Segel werden zwischen die dafür vorgesehenen Einhängeösen gespannt, wobei die oberen Befestigungspunkte mit einer speziellen Umlenkrollentechnik ähnlich den Ringen eingehängt werden (keine Leiter o.ä. erforderlich). Preis: ca. €400,- bis €1.500,- / Segel

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Cube by HMS easy-stretch Vier abgehängte Würfel, welche von innen beleuchet sind und der Farbton mittels DMX Controller einstellbar ist. • 1m Seitenlänge • Leichtbauweise (2,40kg je Würfel) • LED Beleuchtung • werkzeuglose Montage durch Stecksystem aus Verbindern und Glasfaserstäben Preis: €1010,- / Würfel bzw. €360,- / W. ohne Beleuchtung

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Technikwürfel Spezialanfertigung Beinhaltet alle fünf Projektoren, welche die jeweiligen Segel „bespielen“. Darüber hinaus ist dieser Würfel ebenfalls von innen beleuchtet, wobei der Farbton wiederum mittels DMX Controller gesteuert werden kann. Die Aufhängung erfolgt ähnlich wie bei den Segel an vier Punkten, um maximale Sicherheit für darunter stehende Personen und Inhalt zu garantieren. Seitenlänge 1,50m Preis: auf Anfrage (€665,- lt. HMS)


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Molino - Stoff im Fachhandel Zur Abdeckung der optisch ungünstigen blauen Prallwände sowie der Nischen, für eine glatte, visuell störungsfreie Oberfläche. Befestigung durch Einhängösen oder Klettverschluss.

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Spannrahmen by Austronet Zur Abdeckung der Sprossenwände sowie als dekorative Maßnahme. Der Rahmen wird mit digital bedruckten Stoffen bespannt, welche Motive der HTL Lastenstraße oder kulturell wertvolle Inhalte enthalten können. • Leichtbauweise • schnelle und kinderleichte Montage • schalldämmende Eigenschaften • schwer entflammbar

Preis: ca. €400,-

Preis: ca. €1.000,- / Element

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Teppich im Fachhandel Dieser dient zum einen als trittschalldämmende Maßnahme im Hauptverkehrsweg des Turnsaals, zum anderen als Hilfe zum Ausrichten der Bestuhlung. Der Teppich kann aufgerollt platzsparend verstaut werden. Preis: ca. €2.500,-

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Rednerpult Eigenanfertigung Siehe S.130 Preis: lt. Kalkulation, ca. €6.000,-


PANORAMA 1

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PANORAMA 2

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REDNERPULTE DIE VERBINDUNG ZUR ZUHÖRERSCHAFT

LECTERN


Als Zusatzaufgabe zu der Umgestaltung des Turnsaals in einen Festsaal versuchten wir ein innovatives und optisch ansprechendes Rednerpult zu entwerfen, welches schlussendlich ebenfalls realisiert werden sollte.

Der Entwurf des Rednerpults erwies sich nach ersten Überlegungen als große Herausforderung, da wir uns aufgrund der gründlichen Recherche und der dort gesehenen Produkte sehr hohe Anforderungen an Design und Funktionalität setzten. Der Markt bietet schon eine Fülle von Lösungsvorschlägen an, die es in unserem Fall zu übertreffen galt. Während des langwierigen Entstehungsprozesses wurden die am Anfang entstandenen Skizzen immer wieder umgezeichnet, überarbeitet und wieder fallen gelassen. Schlussendlich entstand durch Verschneidung von Kurven in der seitlichen Ansicht ein offensiv nach vorne geneigtes Pult, welches durch fein aufeinander abgestimmte Proportionen besticht. Bei den darauffolgenden Skizzen beschäftigten wir uns vorwiegend mit dem Grundrisskonzept und daraus resultierend mit der Grundrissform. Die endgültige Form ergab sich durch die Verschneidung der beiden 2D Skizzen im 3D Bereich von Vektorworks. Somit ist der finale Entwurf entstanden.

The Final Design: Das entstandene Rednerpult überzeugt durch innovatives Design und einigen Raffinessen. Die Grundform wird aus zwei sich verjüngenden Bugholzschalen zusammengesetzt, wobei die färbige Außenschale nur als optischer Sichtschutz und somit als Gestaltungsobjekt fungiert. Die Innenschale erfüllt neben der tragenden Komponente in Kombination mit dem Außenschild auch den erforderlichen Designfaktor. Das Präsentationsmöbel beheimatet neben einem eingebauten Schwanenhalsmikrofon, einer Glashalterung und einer geneigten Blattablagefläche noch ein besonderes Feature. Ein Tablettauszug bietet zusätzliche Ablagefläche für Präsentationsmaterial oder einen geeigneten Platz für ein 15,4“ Notebook, welches für zeitgemäße Powerpointpräsentationen eingesetzt wird. Der Vorteil besteht darin, dass sich das Notebook direkt beim Vortragenden befindet und dieser somit die Möglichkeit hat, während der Präsentation etwaige auftretende technische Probleme sofort zu beheben.

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1

Außenschale Die färbige Außenhaut fungiert als Gestaltungselement und wird im vorderen Bereich durch LED-Strips hinterleuchtet.

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Innenschale Sie bildet den Grundkörper und verleiht dem Möbel durch die hochwertige Oberfläche edles Design.

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Blattablage Die 15° Neigung der Ablagefläche sorgt für den richtigen Blickwinkel auf das Skriptum.

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Auszug Der Tablettauszug bietet Platz für Präsentationsunterlagen oder ein 15“ Notebook und kann bei Bedarf ausgefahren werden.

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Getränkeglashalterung Die integrierte Glashalterung ermöglicht das Abstellen eines Trinkglases rechtsseitig.

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Mikro Das Schwanenhalsmikrofon sorgt bei Großveranstaltungen in Kombination mit einer Beschallungsanlage für die nötige Sprachverständlichkeit des Vortragenden.

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Edelstahlrohre Drei Edelstahlrundrohre in gebürsteter Oberflächenausführung garantieren die erforderliche Statik.

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Grundplatte 750mm im Durchmesser gewährleisten einen sicheren Stand der Plastik.

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REALISIERUNG 120 Turnsaal

CAD - Pläne; Einhängesysteme für Segel

130 Lectern

CAD - Pläne; Bauanleitung; Schablonenbeschreibung; Vakuumtechnik; Oberfläche

148 Kalkulation Rednerpult

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TURNSAAL HTL LASTENSTRAßE / KLAGENFURT

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TURN SAAL


Bei der Realisierung der Segel ist die Befestigung an den oberen Einhängepunkten der Dreh- und Angelpunkt der Idee. Durch Rückbesinnung auf die Ägypter kamen wir schließlich auf den richtigen Lösungsansatz.

die Ägypter

Wir hatten bei unserem Konzept von Anfang an den Anspruch, dass sich die einzelnen Modifizierungsmaßnahmen schnell und einfach vom Laien montieren und demontieren lassen, jedoch ohne Hilfsmaßnahmen (z.B. Leiter, Gerüst etc). Schon die Ägypter benutzen das Prinzip der Umlenkrolle zum Hochziehen von Lasten (erstes Bild). In unseren Fall werden Umlenkrollen im Deckenbereich (viertes Bild), ähnlich den Umlenkrollen bei den Schaukelringen, stationär angebracht und ein Seil zum Hochziehen eingezogen. Beim Einhängen der Segel im Deckenbreich wird zunächst das Seil heruntergelassen (mit Sandsack beschwert), eine von drei Segelösen in den Karabiner eingehängt und anschließend mit dem Segel nach oben gezogen. Jetzt können die restlichen Befestigungspunkte eingehängt werden und somit das Segel verspannt werden. Diese befinden sich entweder in der Wand durch eingeschraubte Haken oder am Boden durch die Verwendung von Bodengewichten.

Bodengewichte, Umlenkrollen und Einschraubhaken zur Segelbefestigung


CAD Die folgenden mit AutoCAD erstellten Pläne zeigen die exakten Aufhängepunkte der Segel sowie andere Umgestaltungsmaßnahmen.

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Da uns die Schule keine CAD Daten des Turnsaales zur Verfügung stellen konnte, führten wir die Maßaufnahme vor Ort mittels Lasermessgerät autark durch.

ANSICHT

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Die aufgenommen Maße wurden zunächst in das 2D Zeichenprogramm AutoCAD übertragen und bildeten in weiterer Folge die Grundlage für das dreidimensionale Konstruieren der Segel.

ANSICHT

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REDNERPULT DIE VERBINDUNG ZUR ZUHÖRERSCHAFT

LECTERN


Bei der Erarbeitung unseres Rednerpultes liegt der Fokus nicht nur auf der Gestaltung, sondern vor allem auch auf der Realisierbarkeit. Dementsprechend haben wir uns intensiv mit der praktischen Umsetzung beschäftigt.

Die praktische Umsetzung des Rednerpultes stellt in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung dar, selbst für routinierte Spezialisten. Durch die komplexen 3D-Formen in Kombination mit den sich ständig ändernden Kantenwinkeln ist eine rationelle Fertigung sicher nur mit einem 5-Achs Bearbeitungszentrum möglich. Da diese teure Spezialmaschine aber noch lange nicht zur Standardausstattung eines Produktionsbetriebes gehört, wird in der folgenden Bauanleitung die Fertigung mittels Standardmaschinen und einem 3-Achs Bearbeitungszentrum erläutert.

Fichtenleisten gebildet wird, mit Korn 100 rund geschliffen. Um eine einwandfrei runde Oberfläche zu erzielen, wird mit dem Vakuumsack noch eine HFH-Platte aufgeleimt.

1.) Schablonenbau Es wird mit dem Schablonenbau für die Formverleimung der Biegesperrholzschalen begonnen. Hierfür erfolgt der Zuschnitt von 40mm starken Spanplatten und das

1.) Formverleimung Nach den abgeschlossenen Arbeiten an den beiden Schablonen wird mit dem Zuschnitt des erforderlichen Materials für die Schichtverleimung begonnen. Dieser umfasst Biegesperrholz als Trägermaterial und HPL-Platten mit Edelstahloptik sowie Ahornfurnier als Decklagen. Beim Zusammensetzen der Furnierblätter reicht ein bloßer Verbund durch PVA-Leimfaden nicht aus, deshalb muss die Fuge zusätzlich mit Fugenpapier verstärkt werden. Optimal wäre ein vollflächig verleimter Fugenverbund. Dies ist unbedingt erforderlich, damit der Furnierstoß bei der Formverleimung ge-

Schneiden bzw. Hobeln von Fichtenholzleisten. Zwei rechteckige Platten werden mittels Schlichtfräse an der CNC-Maschine bearbeitet, um die Grundscheiben der Schablone zu erhalten. Nach dem Zusammenbau der Einzelteile laut Konstruktionsplan wird die Rundung, welche mit den

schlossen bleibt und sich bei den abschließenden Lackierarbeiten nicht abzeichnet und durch aufwendige Kittarbeiten behoben werden muss. Als nächster Arbeitsschritt erfolgt die Formverleimung im Vakuumsack. Dazu werden die Plattenteile und die dazugehö

rigen Decklagen mit PVAc Leim vollflächig bestrichen und anschließend im Vakuumsack kalt verpresst. Während der Trockenzeit werden mit dem CNC-Bearbeitungszentrum zwei flexible Schablonen aus Biegesperrholz gefräst. Diese weisen jeweils die Form der Mantelfläche von Außen- und Innenschild auf. Die Schablonen werden am Außenmantel der erhaltenen Formteile fixiert. Jetzt erfolgt ein grober Zuschnitt mittels Stichsäge ca. 3mm von der Schablonenkante versetzt. Um eine saubere Kante der Schilder zu erhalten erfolgt nun eine Fräsung mit der Handoberfräse. Dazu wird die Handmaschine am Innenmantel der gebogenen Teile aufgelegt und mit dem Anlaufring an der Schablonenkante entlanggeführt. Zum Abschluss werden die Kanten noch mit Schleifpapier geschliffen. Auf die zwei Hälften des Außenschildes sind die Distanz- bzw. Befestigungsleisten aufzuleimen und diese probeweise am Innenschild zu montieren. Abschließend wird das Außenschild allseitig sowie die Kanten des Innenschildes laut Lackaufbau deckend färbig lackiert.

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3.) Innenleben Der nächste Arbeitsblock beschäftigt sich mit dem Fertigen der Blattablage, der Glashalterung, dem Fixboden und dem Tablettauszug. Aufgrund einer rationellen Fertigung wird eine 15mm starke Sperrholzplatte so zugeschnitten, dass alle Kleinteile darauf Platz finden. Nach dem Furnieren (Ahornfurnier) werden die einzelnen Teile endformatiert. Auf die Platte, welche später als Blattablage fungiert, werden im Bereich der Glashalterung drei Schichten Sperrholz aufgeleimt. Nun erfolgt die Bearbeitung an der CNC-Maschine. Für die Fräsungen an Blattablage und Fixboden werden diese unter einem bestimmten Winkel auf einer Schablone fixiert und senkrecht von oben mit einem Schlichtfräser bearbeitet. Der Einspannwinkel ist notwendig um den richtigen Kantenwinkel realisieren zu können und die erforderliche Passgenauigkeit der Teile zu erzielen. Als Standardfräsung werden die Auszugsseiten ebenfalls mit einem Schlichtfräser geschweift. Jetzt wird der Tablettauszug unter 45° geschnitten, auf Gehrung verleimt und alle Teile mit Schleifpapier lackierfertig gemacht. Anschließend erfolgt die Oberflächenbeschichtung mit zwei Schichten PUR-Lack (Grundlack | Decklack).

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4.) Zusammenbau Begonnen wird mit der Montage des Innenschildes. Dieses wird mit Schrauben an den Befestigungslaschen des vom Schlosser gefertigten Metallgestells kraftschlüssig fixiert. Bevor der Fixboden eingesetzt wird erfolgt die Auszugsmontage. Die Seiten werden klassisch durch Lamello mit dem Boden verbunden. Die Auszugsschiene wird durch Schrauben an den Seiten und der Auszugsplatte befestigt. Jetzt wird der Fixboden eingeschoben und an den Hirnenden der Edelstahlrundrohren mittels M5-Schrauben angeschraubt. Weites wird dieser von außen durch das Innenschild mit Senkkopfschrauben arretiert. Die nächste Herausforderung besteht im Einbau der Blattablage im richtigen Winkel. Sie muss exakt eingesetzt werden, da sie den oberen Abschluss bildet und die Fuge Ablage / Innenschild sichtbar ist. Jetzt werden die beiden Außenschildhälften mit LED-Strips bestückt, eingerichtet und von innen durch das Innenschild mittels Schrauben ausreichend befestigt. Die abschließenden Tätigkeiten umfassen die Montage des Schwanenhalsmikrofons durch Einbohren der XLR-Buchse in die Blattablage und die Verlegung der benötigten Elektroleitungen.

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SCHWANENHALSMIKRO by Audio-Technica: hochwertiges Rednermikrofon mit beweglicher Grundstruktur, rauscharme Mikrofonkapsel mit maßgeschneidertem Frequenzverhalten und Aufnahmewinkel von 120 Grad; männlicher XLR Stecker zum direkten Anschließen an weiblichen XLR Stecker, welcher direkt im Rednerpult bündig integriert ist - dadurch schnelle Montage- und Demontage möglich.

LACKAUFBAU - AUSSEN - Schild Reihenfolge Bezeichnung

Lackart

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Isoliergund - Grundierung

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Zwischenschliff (Körnung 220)

Legnopur G50

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Füller

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Zwischenschliff (Körnung 220)

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Füller

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Zwischenschliff (Körnung 220)

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Pigmentierung

Pigmopur G50

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Decklack (Klarlack)

Legnopur G70

MDF 4in1 MDF 4in1

AUFBAU SCHILD: Als Trägermaterial der Schilder wird Biegesperrholz eingesetzt. Dieses ist 7mm stark, wird auf die gewünschte Dicke kalibriert und dreischichtig verleimt. Als Decklagen fungieren einerseits HPL-Platten mit Edelstahloptik (Innenschild) und andererseits Ahornfurnier (Außenschild).



SCHABLONE Erst durch den Bau einer Schablone kann die Formverleimung der Schilder (welche sich zudem nach unten hin verjüngt) realisiert werden. Es wird mit dem Schablonenbau für die Formverleimung der Biegesperrholzschalen begonnen. Hierfür erfolgt der Zuschnitt von 40mm starken Spanplatten sowie das Schneiden bzw. Hobeln von Fichtenholzleisten. Zwei rechteckige Platten werden mittels Schlichtfräse an der CNC-Maschine bearbeitet um die Grundscheiben der Schablone zu erhalten. Nach dem Zusammenbau der Einzelteile laut Konstruktionsplan wird die Rundung, welche mit den Fichtenleisten gebildet wird, mit Korn 100 rund geschliffen. Um eine einwandfrei runde Oberfläche zu erziele, wird mit dem Vakuumsack noch eine HFH-Platte aufgeleimt.

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Die einzelnen Schablonenteile aus 40mm starken Spanplatten werden rationell an der CNC Maschine gefr채st.


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VAKUUM TECHNIK Die Verleimung mit Vakuumsack & Membranpresse ist in der Tischlerei eine attraktive Alternative zur klassischen Formverleimung, um gebogene Teile herzustellen. In den Tischlereien und anderen holzverarbeitenden Betrieben deckt die Vakuumtechnik seit einigen Jahren ein großes Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten ab.

Beschichtungsmaterial (z.B. Edelfurniere, HPL-Platten, u.ä.) auf einer gebogenen Schablone grob fixiert, in den Vakuumsack eingebracht und unter gleichmäßigem Druck verpresst.

Diese Technik arbeitet mit der physikalischen Größe Druck in Form von Unterdruck. Das Herzstück der handlichen Anlage ist die Vakuumpumpe, welche in nur wenigen Sekunden in einem flexiblen Sack einen Unterdruck von bis zu -1 bar erzeugt. Durch die Flexibilität des Sackmaterials wird das Furnieren von gewölbten Oberflächen genauso möglich, wie die klassische Veredelung ebener Flächen. Aber nicht nur Furniere, sondern auch alle anderen Beschichtungsmaterialien lassen sich mit Vakuumsäcken verleimen. Einen weiteren großen Anwendungsbereich stellt das Fertigen von Formteilen dar. Hie werden die fertig beleimten Trägerschichten (z.B. Bugsperrholz, Furnierschwarte, Hartfaserplatten, Topanplatten, u.ä.) inklusive

Membranpressen (Bilder nächste Seite) Der Vakuumsack als holzbearbeitende Spezialmaschine ist der Vorläufer von Vakuum - Membranpressen. Die Handhabung von Vakuumsäcken ist im Gegensatz zu Vakuumpressen zwar komplizierter, jedoch für verschiedene Anwendungsgebiete auch heute noch ein vielfach eingesetztes Verfahren. Der Vorteil gegenüber Membranpressen liegt darin, dass der Sack die Eigenschaft hat, das zu verleimende Werkstück allseitig zu umschließen und somit überall genügend Pressdruck aufbringen kann. Dies ist bei einigen Verleimungen aufgrund der Werkstückform notwendig und ist mittels Vakuumpresse aufgrund der begrenzten Dehnbarkeit der Membran nur im Vaku-

umsack realisierbar. Gewöhnlich wird eine Schablone, welche die spätere Form des Werkstückes bestimmt, samt Werkstück in den Vakuumsack geschoben und dieser wird anschließend mittels Klemmschiene luftdicht verschlossen. Durch das Absaugen der Luft aus dem Inneren des Sackes wird ein Unterdruck und somit der Pressdruck erzeugt. Dies setzt jedoch den Bau einer stabilen und allseitig geschlossenen Schablone voraus. Die Vakuumsäcke werden aus demselben extrem dehn- und rückstellfähigen Naturkautschuk gefertigt wie die Membranen einer Presse.


Zudem gibt es im Gegensatz zum Einbringen von Schablone und Werkstück noch eine zweite Handhabungsweise, um mit dem Vakuumsack Teile zu verleimen: Hier wird nur das zu verpressende Material im beleimtem Zustand in den Sack eingebracht und dieser verschlossen. Anschließend wird der Vakuumsack manuell über eine einfache Schablone gebogen und evtl. fixiert. Durch die hohe Elastizität des Vakuumsackmaterials legt sich dieser faltenfrei und somit exakt an die Schablone. Anschließend wird ein Pressvakuum angelegt und das Material im Sack verpresst. Dies ermöglicht auch eine runde Thekenfront ohne Bau einer separaten Schablone zu fertigen. Der Thekenkorpus wird, wenn möglich, auf den Rücken gelegt. Das Frontmaterial wird komplett im Schichtaufbau und Beschichtungsmaterial (Furnier / Schichtstoff) beleimt in den Vakuumsack geschoben und dieser verschlossen. Der so vorbereitete Sack wird manuell über den

Thekenkorpus gebogen und fixiert. Der anschließend angelegte Unterdruck verpresst die Schichten der Formverleimung gleichmäßig und ohne Abdrücke in gebogener Form. Somit ermöglicht der Vakuumsack ein Verdichten einer kompletten Front in einem Arbeitsgang und zusätzlich kann auf den Bau einer Schablone verzichtet werden. Abmessungen Vakuumsäcke: 700 mm breit (Treppenbau) 1400 mm breit (Innenausbau) Längen bis 2000mm

Links: Fa. Schwab www.vakuumpresse.de


OBERFLÄCHE Erlangte Erkenntnisse im Unterrichtsfach „Werkstättenlabor“ im Bezug auf die Lackierung des Renderpultes und deren Relevanz.

Im Rahmen der fertigungstechnischen Vorbereitungen haben wir uns im Fachgegenstand WLA (Werkstättenlaboratorium) mit der Thematik Lack und im Speziellen mit deckendfärbigen Lackaufbauten auseinandergesetzt. Im Zuge dieser Arbeit haben wir für die spätere Realisierung des Präsentationsmöbels entscheidende Erkenntnisse erlangt, welche uns im Besonderen bei der Umsetzung zu Gute kommen werden. Bei der ausgeführten Forschungsarbeit haben wir es uns zum Ziel gesetzt, auf zwei unterschiedlichen Trägermaterialien (MDF-Platte, Dreischichtplatte) zwei unterschiedliche Aufbauten einer deckendfärbigen Lackierung zu realisieren. Der Unterschied beider Aufbauten besteht lediglich in der Verwendung eines Isoliergrundes. Die Auswahl der Trägermaterialien wurde auf Basis der Werkstättenpraxis getroffen, da häufig MDF-Platten und profilierte Fichtenholzleisten (Dreischichtplatte aus Fich-

tenholz) einer deckenden Lackierung unterzogen werden. Für die Prüfung wurden Probestücke in bestimmten Abmessungen gefertigt und anschließend nach genauen Richtlinien lackiert. Als Resultat der Arbeit entstanden Probestücke, welche durch Abkleben bei den einzelnen Lackiervorgängen einen Schichtaufbau dieser Oberfläche veranschaulichen. Weiters wurde im Laufe der Arbeiten eine Prüfung des Abrinnverhaltens der verwendeten Lackarten durchgeführt. Hierbei wurde jede einzelne Lackart mit unterschiedlichen Verdünnungszugaben (Viskositätseinstellung) auf ein Stück Flachglas aufgebracht und stehend gelagert, damit der Lack abrinnt. So erhielten wir durch den breit gefächerten Arbeitsumfang ein tiefgehendes Wissen über dieses bewusst gewählte Fachgebiet. Geschlossenporige Lackierung: Die Arbeiten haben unser geplantes zeitliches Kontingent bei weitem überstiegen. Nur durch einen beträchtlichen Mehraufwand konnte die Zielsetzung umgesetzt werden. Wir waren uns im Vorhinein nicht bewusst, wie zeitintensiv der Aufbau einer deckenden Lackierung aufgrund der vielen Einzelschichten in Kombination mit den Zwischenschliff ist. Das Auftragen des Beschichtungsmaterials war nicht unbedingt die auschlaggebende Komponente, sondern vielmehr die Trocknung nach jedem erfolgten Auftrag. Durch die langen Trockenzeiten muss wegen der geringen Topfzeit jedes mal ein neues Gebinde ab-

gemischt werden und die verwendeten Spritzgeräte sind durch Einlegen in Verdünnung vor dem Austrocknen zu schützen. Als weitere gewonnene Erkenntnis ist die nötige Makellosigkeit der zu lackierende Oberfläche zu nennen. Es hat sich als sehr wichtig erwiesen, die Holzoberfläche vor dem Lackieren so gut wie möglich plan zu arbeiten. Der Füller hat hier wie der Name schon sagt eine füllende Wirkung, welche wie sich herausstellte allerdings nur begrenzt ist. Aufgrund dieser Erkenntnis haben wird uns entschlossen, dass die vorderen Bugholzschalen des Präsentationsmöbles als Abschlussschicht ein feinporiges Ahornfurnier erhalten.


Des Weiteren muss man bei groben Unebenheiten (Äste, Ausbrüche, …) den Polyesterkitt zur Hilfe nehmen. Ein entscheidender Faktor beim Einspachteln der Kittmasse ist die richtige Auftragsmenge. Trägt man zu wenig Masse auf, fällt die Spachtelmasse beim Trocknen ein und es entsteht erneut eine Unebenheit der Oberfläche. Trägt man zu viel und zu großflächig auf, resultiert dies in langen Schleifzeiten, um der Überstand flächenbündig zu bekommen, da der Polyesterkitt im ausgehärteten Zustand sehr hart ist. Wenn möglich sollte jedoch auf das Kitten verzichtet werden, da sich Kittstellen später (ähnlich zu starker Massivholzanleimer) auf der Oberfläche abzeichnen können. Die Holzsubstanz arbeitet, dieser Formveränderung kann der Polyester allerdings nicht folgen und es entsteht eine klare Abgrenzung zwischen Holz und Polyesterkitt.

Die hat uns zum Entschluss gebracht, dass die Befestigungsleisten des Außenschildes nicht wie vorerst geplant von vorne geschraubt und anschließend gekittet und überlackiert werden, sondern von innen fixiert werden müssen. Abrinnverhalten: Bei den Proben des Abrinnverhaltes haben wir herausgefunden, wie wichtig die richtige Viskosität des Lackes ist. Bei zu geringer Verdünnungszugabe verteilt sich der Lack nach dem Auftragen an der Oberfläche nicht gleichmäßig und es kommt zu einem wolkigen Relief. Das andere Extrem ist zu viel Verdünnungsanteil. Hier kommt es speziell bei stehenden Teilen und Kantenlackierungen zu Problemen, da der Lackfilm verrinnt und sich somit Rinnspuren bilden.

Optimal wäre die Verwendung von PURVerdünnung für stehende Teile, weil diese die Eigenschaft hat, den Lackfilm kürzer nass zu lassen und somit ein Verrinnen des Lackes verhindert wird. Für Flächen wird DD-Verdünnung eingesetzt. Diese besitzt die Eigenschaft den Lackfilm länger nass zu lassen und somit wird ein Verteilen des Lackes ermöglicht. Insgesamt war es eine sehr interessante und lehrreiche Erfahrung, sich in WLA einige Unterrichtseinheiten explizit mit dem Thema Lackierung zu beschäftigen.

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HOW MUCH DOES IT COST ?

KALKU LATION


Auf den folgenden Seiten findet sich eine vollständige Kalkulation für die Fertigung des Präsentationsmöbels in einem fiktiven Tischlereiunternehmen mit einem Endpreis von €9.863,33 brutto.

Die Kostenrechnung ist ein Teilbereich des betrieblichen Rechnungswesens. Sie ist im Gegensatz zur Finanzbuchhaltung (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung) nicht an gesetzlichen Vorschriften gebunden. Daher ist die Gestaltung der Kostenrechnung weitgehend der Unternehmensleitung überlassen. Die konkrete Gestaltung der Kostenrechnung hängt vom jeweiligen Zweck der Rechnung ab. Ihr Schwerpunkt ist zum Unterschied zur Buchhaltung nach innen gerichtet (internes Rechnungswesen). Die Hauptfunktion der Kostenrechnung sind die Kalkulation und Wirtschaftlichkeitskontrolle. Somit dient sie der Erfassung und Verrechnung von Kosten der im Unternehmen erbrachten Leistungen.

Kostenträgerrechnung Die Kostenträgerrechnung baut auf den Ergebnissen der Kostenstellenrechnung auf und versucht die zentrale Frage der Herstell- bzw. der Selbstkosten der Produkte bzw. Leistungen zu beantworten. Sie wird in der Praxis als Kalkulation bezeichnet. Unter dem Begriff Kalkulation (vom lat.: calculare = rechnen) versteht man die Berechnung eines Verkaufspreises für ein bestimmtes Produkt. Die Kalkulation ist ein Teilbereich der Kostenrechnung und bildet somit neben der Buchhaltung den wichtigsten Teil des betrieblichen Rechnungswesens. Im innerbetrieblichen Rechnungswesen dient die Kalkulation:

Die Kostenrechnung wird in drei Bereiche

• zur Ermittlung der Stückkosten einer Ware, Dienstleistung oder eines Halbfabrikates

unterteilt (Abbildung S.150). Diese umfassen die Kostenarten-, Kostenstellen-, und schlussendlich die Kostenträgerrechnung (Kalkulation).

• zur Ermittlung der Produktionskosten einer Ware pro Periode • zur Ermittlung von Brutto- und NettoVerkaufspreis

Die Kalkulation ist, wie schon erwähnt, einer von 3 Teilbereichen der Kostenrechnung. Nach dem Break werden die 3 Bereiche überblicksmäßig erläutert: 1.) Kostenartenrechnung Sie ermittelt welche Kosten angefallen sind (z.B. Löhne, Material, Energie). Ein Hilfsmittel dazu ist der Bertiebsüberleitungsbogen (BÜB). Hier werden als Grundlage die Aufwände der Buchhaltung herangezogen und eventuelle Korrekturen vorgenommen. 2.) Kostenstellenrechnung Hier geschieht eine Verteilung der laut Kostenartenrechnung angefallenen Kosten auf die innerbetrieblichen Kostenstellen. Dies wird mittels Betriebabrechnungsbogen (BAB) realisiert. 3.) Kostenträgerrechnung Sie dient zur Berechnung der Kosten für die herzustellenden Güter (Kalkulation). Zudem kann die Kalkulation in Vorkalkulation, Zwischenkalkulation und Nachkalkulation unterschieden werden.

149


Die Kalkulation (Kostenträgerrechnung) kann in 3 Arten unterteilt werden: a.) Vorkalkulation Die Vorkalkulation wird in der Planungsphase zur Erstellung des Nettoverkaufspreises eingesetzt. Sie wird auch als An-

b.) Zwischenkalkulation Die Zwischenkalkulation dient zur Überprüfung der Kosten während eines Auftrages und wird besonders bei langfristigen

gebotskalkulation bezeichnet und bietet die Grundlage zur Preisbestimmung. Hier werden geplante Materialkosten und Lohnkosten (ergo SOLLWERTE) angesetzt, wobei hier die Materialkosten im Vornherein sehr genau berechnet werden können. Als problematisch erweisen sich allerdings die anteiligen Lohnkosten. Sie betragen im Möbeltischlergewerbe in der Regel etwa 2/3 der Gesamtkosten und stellen somit den größten Risikofaktor der Vorkalkulation dar, weil sich im Vorweg nicht sicher feststel-

Aufträgen eingesetzt. Sie erfüllt also eine „Überwachungsfunktion“. Es wird überwacht, ob die Kosten im Rahmen der Vorkalkulation gehalten werden können. Als weiteres Hilfsmittel fungiert die Zwischenkalkulation bei wichtigen Terminarbeiten, da sie die Einhaltung der zeitlichen Vorgabe kontrolliert und somit Vertragsstrafen (Pönale) in Folge eines Zeitverzuges vorbeugt.

len lässt, wie viel Stunden die ausführende Person später in der Produktion für die vorgesehenen Tätigkeit benötigt.

c.) Nachkalkulation Die Nachkalkulation ist eine sehr wichtige Komponente des innerbetrieblichen Rechnungswesens und wird nach Abschluss einer Produktion bzw. eines Auftrages durchgeführt. Sie wird auch als Erfolgsrechnung bezeichnet. Hier werden die tatsächlich angefallenen Materialkosten, Lohnkosten, und sonstigen Kosten erfasst (ergo ISTWERTE). Die Abweichungen aus Vor- und Nachkalkulation sollten interpretiert werden und ins Kosten-Controlling und die Preisgestaltung zurückfließen. Somit dient die Nachkalkulation aufgrund der erlangten Erfahrungswerte als wichtige Grundlage für weitere Vorkalkulationen.


In den folgenden Kapiteln wird zur Preiserstellung des Präsentationsmöbel die Preiskalkulation in Form einer Vorkalkulation ausführlich behandelt. Jegliche Materialpreise sind laut dem Stand 2011 von den Firmen ADLER-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co KG und J.u.A.Frischeis Ges.mbH entnommen. Da wir aufgrund der schulischen Durchführung des Projektes leider nicht auf Unternehmensdaten zurückgreifen können, mit welchen sich die Kostenarten- und Kostenstellenrechnung befasst, werden teilweise allgemeine Durchschnittswerte zur Berechnung angesetzt. Die Kalkulation hat die Aufgabe, alle von einem erzeugten Produkt direkt und indirekt verursachten Kosten zu erfassen und daraus einen Verkaufspreis zu bilden. a.) Direkte Kosten (Einzelkosten): Sie können dem Produkt direkt zugerechnet werden. (z.B. Arbeitsstunden, Material) b.) Indirekte Kosten (Gemeinkosten): Sie können dem Produkt nicht direkt zugerechnet werden und werden daher mit Zuschlagssätzen in Prozent aufgeschlagen. (z.B. Strom, Maschinenabnützung, Schärf kosten, Verwaltungs- und Vertriebskosten)

Eine der wichtigsten Kriterien ist es, den Selbstkostenpreis zu ermitteln („Freundschaftspreis“), denn nur so kann über die Annahme oder Ablehnung eines Produktionsauftrages entschieden werden. Mit dem Selbstkostenpreis sind alle durch die Erzeugung eines Gutes für den Betrieb entstandenen Kosten gedeckt. Wie im Kalkulationsschema auf der nächsten Seite ersichtlich ist, wird durch das Aufschlagen eines Wagnis- und Gewinnzuschlages auf die Basis, den Selbstkosten, ein gewisser Kostenspielraum erzielt, da diesen ein Unternehmen essentiell dringend benötigt, um sich der gegebenen Marktsituation anpassen zu können. Der Preis, welchen der Kunde bereit ist für ein Produkt zu zahlen, hängt in einem Käufermarkt von Angebot und Nachfrage oder genauer, von der Konkurrenzsituation und Auftragslage ab.

Kalkulation Rednerpult

Aufgrund der Tatsache, dass die Gemeinkosten möglichst verursachergerecht auf die Kostenträger aufgeschlagen werden sollen, wird die Kalkulation mittels Kalkulationsschema einer differenzierten Zuschlagskalkulation unterzogen. Hier werden zur Verteilung der Gemeinkosten in der Kostenstellenrechnung drei Zuschlagssätze ermittelt, welche jeweils auf die Materialeinzelkosten, Lohneinzelkosten und auf die Herstellkosten in Form von Verwaltung- und Vertriebskosten prozentual aufgeschlagen werden. Die auf der nächsten Seite folgende Grafik zeigt das eben angesprochene Kalkulationsschema einer differenzierten Zuschlagskalkulation und veranschaulicht dessen Abfolge.

151


Retrograde und progressive Kalkulation Kalkulationschema Zusammengesetzte Zuschlagskalkulation +

Materialeinzelkosten

MEK

+

Materialgemeinkosten

MGK

+

Sonderkosten der Beschaffung

+

Lohneinzelkosten

LEK

+

Lohngemeinkosten

LGK

+

Sonderkosten der Fertigung

=

HERSTELLKOSTEN

HK

+

Verwaltung / Vertrieb

Vw/Vt

=

SELBSTKOSTEN

+

Gewinn / Wagnis

=

NETTOKASSAPREIS

+

Skonto

i.H.

3%

=

NETTOZIELPREIS

100%

-

Rabatt

=

NETTOVERKAUFSPREIS

+

MwSt 20%

=

BRUTTOVERKAUFSPREIS

Lohnkosten (LK)

Freundschaftspreis

97%

i.H. a.H.

Progressiv - von oben nach unten

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SK

Materialkosten (MK)

100% 20% 120%

Eine retrograde Kalkulation liegt vor, wenn ausgehend von den Preisen am Absatzmarkt (z.B. vorgegebener Preis vom Kunden) der maximale Einkaufspreis bzw. die maximalen zur Verfügung stehenden Fertigungsstunden berechnet werden. Diese Kalkulation kann im Handel und in der Produktion verwendet werden, um z.B. Preisobergrenzen im Einkauf zu ermitteln.

Angebotspreis Retrograd - von unten nach oben

Die progressive Kalkulation als umgekehrte Form ermittelt ausgehend von den kalkulierten Fertigungsstunden, den Einkaufspreisen mit Gemeinkostenzuschlägen und Gewinnzuschlägen den Verkaufspreis. Dieser kann bei Konkurrenzsituationen am Markt aber möglicherweise nicht erzielt bzw. gehalten werden.


Materialeinzelkosten (MEK) Die Werkstofferfassung eines zu erzeugenden Produktes hat sich in der praktizierten Kalkulation als der einfacher zu bewerkstelligende Teil der Kostenträgerrechnung erwiesen. Jedoch muss auch dieser gewissenhaft ausgeführt werden, da sich jeder Fehler in weiterer Folge durch die Aufrechnung der Gemeinkosten in Form von Zuschlagssätzen verstärkt und somit die Bildung der echten Selbstkosten unmöglich wird.

WERKSTOFFKOMBINATION 1 - AUSSEN - Schild Anzahl Werkstoffbezeichnung

Einzelpreis

Verschnittzus.

Gesamtpreis

3

Biegesperrholz 7mm

8,10 €

40%

34,02 €

1

Außenfurnier AHORN 0,9

9,30 €

50%

13,95 €

50%

13,95 €

1

Innenfurnier AHORN 0,9

9,30 €

4

Weißleim 150g

4,30 €

2,58 €

2

Legnopur 200g

4,98 €

1,99 €

4

MDF 4in1 250g

7,98 €

7,98 €

2

Pigmopur 150g

8,10 €

2,43 €

2

Legnopur 200g

4,98 €

1,99 €

8

Schleifmittel

0,50 €

4,00 € SUMME

Als Grundlage zur Berechnung der Werkstoffkosten benötigt man einerseits die Werkstoffpreise über aktuelle Preislisten der Händler bzw. Hersteller und andererseits Kenntnis über die benötigte Menge jedes Werkstoffs. Die mengenmäßige Erfassung des Materials erfolgt entweder über detaillierte Stücklisten oder mittels Überschlagsverfahren. Die Werkstoffermittlung im Zuge einer Vorkalkulation über Stücklisten zu realisieren ist sehr unüblich und unwirtschaftlich, da der Unternehmer zu diesem Zeitpunkt noch keine vom Kunden unterzeichnete Auftragserteilung hat. Daher wird versucht, die Werkstofferfassung mit möglichst geringem Aufwand zu bewerkstelligen.

82,89 €

WERKSTOFFKOMBINATION 2 - INNEN - Schild Anzahl Werkstoffbezeichnung 3

Biegesperrholz 7mm

1

Einzelpreis

Verschnitt

Gesamtpreis

8,10 €

40%

Außen Alu Edelstahloptik M003

23,00 €

50%

34,02 € 34,50 €

1

Innen Alu Edelstahloptik M003

23,00 €

50%

34,50 €

4

Weißleim 150g

4,30 €

6

Schleifmittel

0,50 €

2,58 € 3,00 € SUMME

108,60 €

WERKSTOFFKOMBINATION 3 - Auszug Anzahl Werkstoffbezeichnung

Einzelpreis

Verschnitt

Gesamtpreis

1

Birkensperrholz

15mm

24,40 €

20%

29,28 €

1

Außenfurnier AHORN 0,9

7,20 €

40%

10,08 €

1

Innenfurnier AHORN 0,9

7,20 €

40%

10,08 €

2

Furnierleim 150g

5,65 €

1,70 €

4

Legnopur 200g

4,98 €

3,98 €

2

Schleifmittel

0,50 €

1,00 € SUMME

56,12 €


SUMME

56,12 €

WERKSTOFFKOMBINATION 4 - Schablone Anzahl Werkstoffbezeichnung 1

Einzelpreis

SPA - 40

Verschnitt

10,50 €

Gesamtpreis 20%

12,60 € SUMME

12,60 €

WERKSTOFFKOMBINATION 5 -­ Leisten Anzahl Werkstoffbezeichnung 1

Einzelpreis

Fichte

Verschnitt

Gesamtpreis 40%

SUMME

WERKSTOFFKOMBINATION 6 -­ HFH Anzahl Werkstoffbezeichnung 1

HFH 4mm

Einzelpreis

Verschnitt

Gesamtpreis 20%

SUMME

WERKSTOFFKOMBINATION 7 -­ Biegesperrholz Anzahl Werkstoffbezeichnung 1

Biegesperrholz 7mm

Einzelpreis

Verschnitt

Gesamtpreis 40%

SUMME

154

Dies geschieht vorzugsweise mit Hilfe des Überschlagsverfahrens. Dieses ist neben dem zeitsparenden Aspekt nur geringfügig ungenauer als die Erfassung über Stücklisten. Die Werkstofflisten (Stücklisten) werden erst nach erteiltem Auftrag für die Produktion angefertigt. Beim Überschlagsverfahren werden Plattenteile fertig bearbeitet (beschichtet, lackiert, furniert) flächenmäßig über Werkstoffkombinationen erfasst.

Die folgenden Exceltabellen veranschaulichen die Materialerfassung am Beispiel unseres Präsentationsmöbels. Als ersten Schritt gilt es, die nötigen Werkstoffkombinationen zusammenzustellen und den Preis pro m² zu ermitteln. Jegliche zur Berechnung angesetzten Preise wurden von einschlägigen Gewerbebetrieben übernommen. Da die Werkstoffkombinationen auf einen Quadratmeter (m²) Bezug nehmen, wird als zweiter Schritt die benötigte Materialmenge pro Werkstoffkombination separat erfasst. Im dritten und letzten Abschnitt wird die ermittelte Fläche jedes Werkstoffes mit dem dazugehörigen Preis der Werkstoffkombination multipliziert. Jetzt werden noch verwendete Sondermaterialien wie Beschläge und Lichtquellen aufgelistet. Durch Addition der Ergebnisse erhält man schlussendlich die Materialeinzelkosten.


PREISBERECHNUNG - Material

WERKSTOFFMENGENERMITTLUNG - Rednerpult WK Bennenung 1 2 5

Außenschild Innenschild Leisten

Stück

Breite / Länge

2

laut 3D laut 3D

1 4

1000 / 30 / 20

Fläche

0,678 m² 0,764 m² 0,0024 m³

3

Blattablage

1

450 / 540

0,243 m²

3

Fixboden

1

300 / 550

0,165 m²

3

Auszug

1

400 / 330

0,132 m²

3

Seiten

2

270 / 95

0,051 m²

SUMME WK1

0,678 m²

SUMME WK2

0,764 m²

SUMME WK3

0,591 m²

WK - Bezeichnung

Einzelpreis

Summe m², lfm

Gesamtpreis

WK 1 - AUSSEN - Schild

0,678

82,89 €

56,20 €

WK 2 - INNEN - Schild

0,764

108,60 €

82,97 €

WK 3 - Auszug

0,591

56,12 €

33,17 €

WK 4 - SPA 40

4,108

12,60 €

51,76 €

0,04631

574,00 €

26,58 € 13,01 €

WK 5 - Fichte Massiv WK 6 - HFH

3,9

3,34 €

1,442

11,34 €

16,35 €

Beschlag - Vollauszug

2

31,65 €

63,30 €

LED-Ketten Schwanenhalsmikrofon

6

22,05 €

132,30 €

1

106 € Endsumme

106,00 € 581,64 €

WK 7 - Schablone Bugsperrholz

WERKSTOFFMENGENERMITTLUNG - Schablone WK Bennenung

Stück

Breite / Länge

4

Stabilisator

4

250 / 186

Fläche

0,186 m²

4

Grundplatte

2

1400 / 200

0,560 m²

4

Scheiben_Außen

1

2010 / 1005

2,020 m²

4

Scheiben_Innen

1

1703 / 788

1,342 m²

5

Leisten

58

1402 / 30 / 18

6

HFH_Außen

1

1500 / 1450

6

HFH_Innen

1

1500 / 1150

7

Schablone Bugsperrholz_Außen

1

0,678 m²

7

Schablone Bugsperrholz_Innen

1

0,764 m²

0,04391 m³ 2,175 m² 1,725 m²

SUMME WK4

4,108 m²

SUMME WK5

0,04631 m3

SUMME WK6

3,9 m²

SUMME WK7

1,442 m²

€581,64 Materialkosten

155


Materialgemeinkosten (MGK) Die Materialgemeinkosten sind jene Kosten, die durch Beschaffung, Lagerung und Verwaltung des Materials verursacht werden. Sie werden erfasst und mittels Zuschlagssätzen auf die Materialeinzelkosten prozentual aufgeschlagen. Die Höhe des Zuschlags variiert zwischen 10% und 20%. Die Werte der Zuschlagssätze gehen aus der Kostenstellenrechnung (BAB) hervor. Wichtige Gemeinkostenarten sind: • Kosten für Bestellung und Einkauf (Verwaltungskosten, Zeitaufwand…) • Abschreibung an Lagergebäuden und Lagereinrichtungen • Zinsverlust für gebundenes Kapital • Versicherungsprämie gegen Feuer • Raumkosten (Miete, Heizung, Beleuchtung, Reinigung…) • Personalkosten (Löhne für Materialpflege, Materialausgabe…) • Kosten für innerbetrieblichen Transport (Stapler…)

Sonderkosten der Beschaffung Die Zuschlagssätze errechnen sich aus der Gegenüberstellung von Materialgemeinkosten und dem jährlichen Materialverbrauch. Der jährliche Materialeinsatz wird aufgrund der Ergebnisse der Nachkalkulation für die Berechnung ermittelt. Weiters sind die jährlichen Materialgemeinkosten aus der Buchhaltung zu entnehmen. Da wir aufgrund der schulischen Durchführung über keine betriebsspezifischen Werte wie die angesprochenen Materialgemeinkosten und jährlichen Materialverbrauch verfügen, wird in der Kalkulation ein Mittelwert von 15% angenommen.

Materialgemeinkosten * 100 jährlicher Materialverbrauch

156

= Zuschlagssatz in %

Die Sonderkosten der Beschaffung fallen nicht regelmäßig bei der Beschaffung oder Herstellung eines Kostenträgers an und stellen auftragsspezifische Kosten dar. Beispiele von Sonderkosten: • Zuschläge für Montage, Feiertage, Nacht- und Überstunden… • Anschaffung von Werkzeugen und Vorrichtungen, wenn sie speziell für diesen Auftrag benötigt werde • Kosten für die Anmietung von Arbeitskräften • Kosten für die Anmietung von Gerüsten, Hebebühnen…


Lohneinzelkosten (LEK) Lohn ist eine Vergütung der Arbeitsleistung in Geld. In der Holzverarbeitung spielen die Lohnkosten zur Errechnung des Verkaufspreises eine entscheidende Rolle, da die Arbeitszeit vor Ausführung des Auftrages bestimmt werden muss. Die Tätigkeiten in der Holzverarbeitung werden als intensiv bezeichnet. Somit stellen die anteiligen Lohnkosten den risikoreichsten Teilbereich der Kalkulation dar, welcher leicht zu Fehlkalkulationen führt. Wir unterscheiden zwischen den 2 Hauptlohnarten Zeitlohn oder auch Anwesenheitslohn und dem Leistungslohn oder auch Akkord- oder Prämienlohn. Jede der 2 Arten kennt viele verschiedene Ausformungen. Für die Preisberechnung des Rednerpultes eignet sich von den kurz angesprochenen Lohnarten der Zeitlohn am besten. Bei dieser Entlohnungsvariante wird die Anwesenheit der Fachkraft mit dem Stundenlohn entschädigt. Daher erfolgt die Ermittlung der Lohnkosten durch Einschätzung des benötigten Zeitfaktors. In der Vorkalkulation kommen Sollzeiten zu Einsatz. Es handelt sich also um Zeiten, die vor der Ausführung der Arbeit bestimmt werden müssen. Um diese Zeiten korrekt „schätzen“ zu können, muss man die Zusammensetzung der Arbeitszeit kennen. Eine sehr genaue Aufspaltung der Zeiten ist jene nach REFA. Dies ist ein Verband, welcher sich mit Arbeitsstudien und Betriebsorganisation auseinander setzt.

Lohngemeinkosten (LGK) Da diese Gliederung der Arbeitszeit aufgrund der detaillierten Unterteilung allerdings zu aufwendig und unwirtschaftlich ist, verfolgen wir das vereinfachte System der Zeitengliederung. Dieses umfasst die vier Zeitelemente Rüstzeit, Ausführungszeit, Verteilzeit und Transportzeit. Die konkrete Anwendung dieser Zeitelemente ist auf der folgenden Tabelle, der Sollzeitenermittlung, in detaillierter Form ersichtlich.

Dieses Kostenelement geht ebenso wie der Materialgemeinkostenzuschlagssatz aus der Kostenstellenrechnung hervor. Da wir aufgrund der schulischen Durchführung über keine betriebsspezifischen Werte verfügen, wird in der Kalkulation ein Durchschnittswert von 80% für Handarbeit (HA) und 103% für Maschinenarbeit (MA) angenommen.

Um nun die benötigte Arbeitszeit korrekt ermitteln zu können, werden die Produktionstätigkeiten durch die Zerlegung in Arbeitsfolgen in kleine bewertbare Bereiche unterteilt. Diese relativ aufwendige Methode der Sollzeitenermittlung stellt die einzige Alternative zu Erfahrungswerten dar. Jede der entstandenen Einzelfolgen wird jetzt mit den bereits erwähnten Zeitelementen bewertet. Ein Nachteil dieses Verfahren ist jedoch, dass eine genaue Kenntnis des Fertigungsablaufes vorausgesetzt wird und kann daher nur von einem Fachmann durchgeführt werden. Als Resultat der Sollzeitenermittlung erhält man die zur Leistungserstellung benötigte Arbeitszeit. Diese ist im Maschinenarbeit (MA) und Handarbeit (HA) unterteilt. Die Differenzierung wird vorgenommen, um später die Maschinenarbeit wegen den höheren anfallenden Gemeinkosten getrennt bewerten zu können. Die ermittelten Auftragszeiten werden nun in der Endpreisberechnung mit den jeweiligen Stundensätzen multipliziert.

157


Wagnis & Gewinn

SOLLZEITENERMITTLUNG - Papas Schätzung 200h 10.000€ / Mani 120h Lfd.

Arbeitsfolgen (Betriebsmittel)

Nr.

MA

Menge (lfm,m²,m³,Stk)

tr

ta

tr

HA ta ta Facharb Helfer

Planung 1

AV (Detailplan, Stücklisten,CNC - Programmieren)

960

SCHABLONENBAU - 2Stk 2 3 4 5 6 7 8

Zuschnitt Platten (SPA - 40, HFH)

8 m²

40

Massivholzauswähl - Ablängen - Längsschnitt Leisten Hobeln - 4 Seiten Hobelmaschine

20

50 81 lfm

CNC - Fräsen der Scheiben

20

20

10

40

40

20

90

20

Zusammenbauen der Teile

15

Oberfläche schleifen (Rundung)

10

Aufleimen der HFH mit dem Vakuumsack

20

180

60 40

60

60

Der Wagnis- und Gewinnzuschlag dient als elastisches Kostenelement. Damit kann der Unternehmer die Auftragsund Konkurrenzsituation eines Gewerbebetriebes bis zu einem bestimmten Maß ausgleichen. Des Weiteren können eventuell auftretende Fehlkalkulationen (z.B. Arbeitszeiten zu gering bemessen) teils ausgeglichen werden.

REDNERPULT - Auszug 9

Zuschnitt Platten 10 Flächen kalibrieren Sch-BB 11 Leisten zuschneiden und hobeln 12 Furnier herrichten 13 Furnieren, Furnier beschneiden 14 Endformatieren 15 Glahalterung anleimen

1m² 2m²

20

1lfm

5

20

2m²

20

60

1 mal pressen

30

20

1m²

5

40

40

660

5

30

18 Kanten schleifen 19 Zeichnen, Reißen

22 Auszugsplatte auf Gehrung verleimen + Schneiden 23 Putzen + Abkleben + Fläche schleifen 24 Oberflächenbehandlung ( 2 - Legnopur) 25 Verleimen (Fixboden und Seiten) 26 Auszg einbauen (Beschläge montieren)

REDNERPULT - Schild 27 Zuschnitt Platten 28 Flächen kalibrieren Sch-BB

29 Furnier herrichten 30 Verleimen ( 2 - Schalen ) ACHTUNG immer 2 31 CNC - Fräsen Schablone Bugsperrholz

20 30 120 60 20

2 Verbingungen 1lfm

20

10

20

10

40

20 50

2m²

20

12m²

30

10

40

10

40

15

100

60

18m²

10

50

2,5m²

20

90

10

50

2 Chachen

50 30 120

120

20 10

90

15

240

10

38 Leisten an Außenschild anleimen

10

60

10

60

30 10

3m²

• Verhältnis Werkstoffanteil zu Lohnanteil (MK zu LK). Somit ist bei hohem Materialanteil weniger aufzuschlagen als bei hohem Lohnanteil, da das Risiko einer Fehlkalkulation des Materials wesentlich niedriger angesiedelt ist als jenes der Fertigungslöhne. • Schwierigkeitsgrad der Arbeit • Konkurrenz- und Auftragssituation

Wagnis

Gewinn

Dient dem Ausgleich für:

Dient der:

Fehlkalkulationen

Finanzierung von Neuinvestitionen

Risiken der Auftragsabwicklung

Bildung von Rücklagen

Forderungsausfälle

Bestätigung für den Unternehmer zur

Garantiearbeiten und Ausschuss Weiterführung des Gewerbebetriebes

50

36 Fläche schleifen (Exzenterschleifer) 37 Leisten zuschneiden und hobeln

Die Selbstkosten dürfen jedoch keinesfalls unterschritten werden. Die Höhe des Wagnis- und Gewinnzuschlags liegt zwischen 10-20% und ist von mehreren Faktoren abhängig:

60

30

34 Passung überprüfen 35 Kanten schleifen

41 Innenschale auf UK montieren

20

10

32 Grob beschneiden (Stichsäge) 33 Fräsen (Oberfräße)

39 Oberflächenbehandlung (deckende Lackierung) 40 Kanten beschichten

20

10

16 CNC - Fräsen Blattablage und Fixboden und Seiten 17 Seiten auf Gehrung schneiden

20 Lamelieren (Fixboden und Seiten) 21 Auszugsplatte fälzen + Leisten anschrauben

20 10

60

Werkstoffanteil an den SK

Zuschlag - Wagnis / Gewinn

bis 10%

20%

80

150

200

200

11 - 30%

16%

20

30

30

20

31 - 50%

12%

70

40

51% und mehr

10%

15


Skonto

Rabatt

Unter dem Begriff Skonto versteht man einen Preisnachlass und somit eine Art „Belohnung“ bzw. Anreiz für eine relativ rasche Zahlung des Kunden innerhalb einer vorgegebenen Skontofrist.

Als Rabatt bezeichnet man einen Preisnachlass, der für bestimmte Leistungen oder Treue des Abnehmers gewährt wird. In der Praxis existieren verschiedenste Formen wie z.B. Mengenrabatt, Einführungsrabatt, Saisonrabatt, Treuerabatt, uvm. Mit der Gewährung eines Rabattes dem Kunden gegenüber, werden verschiedensten Ziele wie Kundenbindung, Umsatzerhöhung und Beeinflussung der zeitlichen Verteilung der Auftragseingänge verfolgt.

Der Skontosatz wird oft mit 3% angesetzt und die Skontofrist schwankt zwischen 10 und 14 Tagen. Es besteht jedoch für den Kunden kein Anspruch auf einen Skontoabzug bei sofortiger oder besonders rascher Zahlung.

Fortsetzung Sollzeitenermittlung 42 Fixboden einbauen -­ einpassen 43 Leiste Balattablage

10 10

44 Blattablage einbauen -­ einpassen 45 Micro montieren

20

46 LED -­ Ketten montieren 47 Außenschilder montieren

48 Kabel verlegen 49 Div. Fertigstellung / Reservezeit

120

40

30 10

240

20

40

30

40

10

120

10

30

1270

2420

60

120

240 Summe

345

Summe tr+ta Verteilzeitzuschlag auf MA und HA 10% Zuschlag für innerbetrieblichen Transport auf HA 10% von Minuten in Stunden Zeit in Stunden STUNDEN GESAMT

1620 1965

10% / 60 MA

196,5 2162 36,0

1280

4970 20%

994 5964

/ 60 HA 99,4 135,4 Stunden

159


Maschinenstundensatz Die Maschinenstundensatzrechnung wird eingesetzt, wenn die Leistungserbringung mit Hilfe teurer Maschinen, Geräte oder Spezialwerkzeuge erfolgt. Die Problematik besteht darin, dass Spezialmaschinen hohe Maschinenkosten verursachen, welche in der Divisionskalkulation hohe Stundenverrechnungssätze bzw. in der Zuschlagskalkulation hohe Gemeinkostenzuschläge ergeben würden. Deshalb nimmt man mit der Maschinenstundensatzrechnung eine weitere Differenzierung der Kosten in maschinenabhängige und maschinenunabhängige Kosten vor. Dies ermöglicht eine genauere Kostenzurechnung, die u.a. verhindert, dass Aufträge bzw. Kunden mit Kosten von Maschinen belastet werden, die bei ihren Leistungserstellungen gar nicht zum Einsatz kommen. Der Maschinenstundensatz wird gebildet, indem die gesamten in einer Abrechnungsperiode (meist ein Jahr) anfallenden Maschinenkosten durch die Maschinenlaufzeit geteilt werden. Die verbleibenden Restkosten eines Auftrags (und der betriebswirtschaftliche Gewinn) werden wie bisher bei der Divisionskalkulation durch die betriebliche Kapazität geteilt. Maschinenabhängige Kosten sind: • kalkulatorische Abschreibungen • kalkulatorische Zinsen • Werkzeugkosten • Instandhaltung • evtl. Raumkosten • evtl. Energiekosten

Maschinenunabhängige Kosten sind alle anderen Kosten, wie z. B. Gehälter, Bürokosten, Kfz-Kosten usw. Es können – je nach betrieblichen Erfordernissen – auch Maschinengruppen unter folgenden Voraussetzungen gebildet werden: • Maschinen gleicher Art • Maschinen gleicher Leistungskraft • Maschinen mit gleicher Laufzeit • Maschinen mit annähernd gleich hohem Wiederbeschaffungswert Das Zahlenbeispiel (unten) zeigt die Berechnung für die Fensterfertigungsanlage in einer Tischlerei. Diese Anlage hat eine wirtschaftliche Lebensdauer von 10 Jahren und wird im Jahr rund 700 Stunden genutzt.

Anfallende Reparaturen, Ersatzwerkzeuge und Verschleißteile müssen in ihrer Größenordnung pro Jahr aufgrund vorliegender Erfahrungen geschätzt werden. Die Ermittlung der Kostenpositionen • kalkulatorische Abschreibung und • kalkulatorische Verzinsung des durchschnittlich gebundenen Kapitals lässt sich mit Hilfe der beiden folgenden Formeln vornehmen: Kalkulatorische Abschreibung pro Jahr = (Wiederbeschaffungswert - Restwert) / betriebliche Nutzungsdauer Kalkulatorische Zinsen pro Jahr = Anschaffungswert / 2 * Zinssatz

Anschaffungspreis 140.000 € Nutzungsdauer im Betrieb 10 Jahre Restwert am Ende der Nutzungszeit 18.000 € Preissteigerung bis zur Wiederbeschaffung 20 % Wiederbeschaffungswert abzüglich Restwert 150.000 € Kalkulatorische Abschreibung 15.000 € Kalkulatorische Verzinsung des gebunden Kapitals 8% 5.600 € Reparaturen, Wartungskosten 1.500 € Ersatzmesser 1.500 € Stromkosten 2.440 € Gesamtkosten pro Jahr 26.040 € Einsatzstunden im Jahr 700 Stunden Maschinenstundensatz 37,20 €/Stunde


ENDPREISBERECHNUNG Kurzbez.

Bezeichnung

Betrag

MEK

Materialeinzelkosten

MGK

Materialgemeinkosten

581,64 € 18% Maschinenarbeit (MA)

LEK

Fertigungskosten Handarbeit (HA)

LGK HK

Lohngemeinkosten HERSTELLKOSTEN

Vw/Vt SK

Verwaltung/Vertrieb SELBSTKOSTEN

Std

Stundensatz 36,03

Std

40 €

Skonto Rabatt

32 €

3180,80 €

20%

924,36 €

Summe

6232,50 € 10%

Summe Summe

i.H.

NETTOVERKAUFSPREIS MwSt 20% a.H. BRUTTOVERKAUFSPREIS

3427,88 € 10283,63 €

3% Summe

i.H.

623,25 € 6855,75 €

50%

NETTOZIELPREIS

1441,00 €

Stundensatz 99,40

Gewinn/Wagnis NETTOKASSERPREIS

104,70 €

318,05 € 10601,68 €

2% Summe

218,59 € 10383,08 €

20%

2076,62 € 12459,70 €

161



OUTRO 164 Fazit

Resumee der Diplomarbeit und weitere Schritte.

166 Quellen

Eine Auflistung der Quellen, von denen wir Informationen zu Recherchezwecken bezogen haben sowie das Verzeichnis 端ber die in dieser Dokumentation verwendeten Zitate.

163


1 JAHR ARBEIT HAT ES SICH GELOHNT?

FAZIT


Ein kurzes persönliches Resümee zu unserer Arbeit. Auf der CD findet sich unterschiedlichstes Datenmaterial, darunter die PDF Version dieses Printmediums.

Nach fast einjähriger Arbeit können wir stolz unsere Diplomarbeit als geglückt ansehen. Besonders der Konkakt zu den Firmen und Visualisten war eine lehrreiche Erfahrung, da wir uns verschiedenste Kenntnisse aneigenen konnten, beispielsweise über das prosperierende Feld der Projektionstechnik. Das fertige Konzept zur Umgestaltung inklusive einer Auflistung aller beteiligten Firmen und Angebote wird nun geschlossen der HTL Lastenstraße übergeben, die über ihr weiteres Vorgehen entscheiden wird. Zudem war es interessant, den Entwicklungsprozess eines Rednerpultes vom Design bis hin zur Kostenrechnung zu begleiten. Leider können wir aus Zeitgründen das Rednerpult selbst nicht verwirklichen. Falls von der HTL Lastenstraße gewüscht, kann das Rednerpult aufgrund unserer Unterlagen jedoch von einem Tischlereibetrieb jederzeit gefertigt werden. Unser Dank gilt allen beteiligten Personen und insbesonders unserem betreuenden Professor Georg Zimmermann!

165


QUELLEN

IMPRESSUM

Verwendete Software: Autodesk AutoCAD Nemetschek VectorWorks Maxon Cinema 4D Adobe Photoshop Adobe InDesign Adobe Illustrator u.v.a. Druck:

CD

digital PAGE Dipl. Ing. H.R. Najand Nörsach 1 A-9782 Nikolsdorf www.digitalpage.at

Version: Erstauflage Jun 2011 (Abgabe Diplomarbeit) Überarbeitete Version Oct 2011 (ohne nennenswerte inhaltliche Änderungen) Copyright: Alle Rechte vorbehalten Bernsteiner & Granitzer 2011


Eine Auflistung der Quellen, von denen wir Informationen zu Recherchezwecken bezogen haben sowie das Verzeichnis über die in dieser Dokumentation verwendeten Zitate.

Seite 85 www.fitzke.at Bilder: Fritz Fitzke Seite 86/87 www.lichttapete.at Bilder: lichttapete Seite 88 www.struct.com Bilder: Struct Seite 89 www.urbanscreen.com Bilder: Urban Screen Video: Vimeo

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167


DIPLOMARBEIT • ALTERNATIVE RAUMNUTZUNGSKONZEPTE • BERNSTEINER & GRANITZER • 2011


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