Unterwegs 0510

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unterwegs0510 Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli, Ausgabe Nummer 23, Mai 2010

Brüggli fährt Velo

Wie alles begann

Chance Praktikum

Die Aktion «Bike to Work» bewegt. Klar, dass Brüggli da mitmacht.

Die Geschichte von Brüggli: Ein amüsanter Blick ins Archiv.

Ein Praktikum: Die Chance, um in der freien Wirtschaft Fuss zu fassen.

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Inhalt

«Bike to Work» Brüggli beteiligt sich an der schweizweiten Aktion. Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, kann nur gewinnen. Es geht nicht um verbissenes Leistungsstreben, sondern um die Freude an der sanften Fortbewegung.

08 Brüggli-Geschichte

Wie alles begann

i 25 Jahre vergangen. Es ist Bald sind seit der Gründung von Brüggl r, wie Brüggli in dieser Zeit zur fast unglaublich und grenzt an ein Wunde weiz herangewachsen ist. grössten sozialen Institution in der Ostsch

Schütz, er, Aloin ckl. rt Fisch Hi nd): Ku fehlt Helio d beginne unten . Auf dem Bil rechts ule eigersinn rini, Erich He hrz nu Be igi Gege der (im fred Naef, Lu an smitglie ündung Messmer, M Die Gr ch 1986 – Buschor, Eri Urs

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Gemütliches Beisammensein beim Znüni.

Wie alles begann

Man beachte im Inserat die Bank für Aussenhande l der UDSSR, die am meisten Geld spendete.

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Editorial: Unterwegs mit dem Velo Wie das Gehirn uns beim Lernen hilft Nachgefragt: Wie lernen Sie am besten? Operation Riz Cazimir Natürlich, Brüggli fährt Velo «Velofahren ist fast wie Meditieren» Leggero Vento überzeugt in Qualität und Preis «Jeder Rappen zählt»: Mit 2010 Franken nach Bern Selbst ist der Mann: Stanzwerkzeug aus eigener Fertigung Wie alles begann: Die Brüggli-Geschichte Die Chance: Ein Praktikum im ersten Arbeitsmarkt Facebook: Ach, du schöne virtuelle Welt Vom Problemschüler zum Problemlöser Impressionen: Unterwegs mit 0,0027 km/h 21 Kilometer quälender Spass Zehn Fragen an ... Freunde im Exil: Das Fotostudio am See Krimi: Die Mozartkugel Dies & Das Bilderrätsel: Wer findet die fünf Unterschiede? Unser Partner: Die Firma L+S AG, Design+Technics Jubilarinnen und Jubilare

Impressum

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Chance Praktikum

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Redaktion: Satz, Bild: Titelbild: Druck, Auflage: Herausgeber:

Michael Haller, Daniel Köppel Nathalie Schmidt, Printagentur by Brüggli David Hauser, Fotostudio am See Printagentur by Brüggli, 1500 Ex. Brüggli, 8590 Romanshorn, www.brueggli.ch


Editorial

Unterwegs mit dem Velo Wenn im Juni die Blechlawine auf unseren Strassen etwas besser rollt, hat Brüggli womöglich dazu beigetragen. Denn Brüggli macht an der Aktion «Bike to Work» mit – mit dem Velo zur Arbeit. Für viele im Brüggli eine klare Sache, dass sie an Erstaunlich, wie viel man über einen Menschen dieser Aktion dabei sind. Heinz List, zum Beispiel, erfährt, wenn man ihm zehn ganz banale Fragen kommt bei jeder Gelegenheit mit dem Velo zur stellt (Seite 30). Faszinierend, wie unser Hirn nach Arbeit. Lesen Sie in diesem «Unterwegs», was Wissen giert (Seite 4). Und einfach hübsch, was entsteht, wenn ein anihn bewegt, und ergehender Berufsfotofahren Sie mehr über Die sanfte Mobilität graf ein Fotomodell zur die Aktion «Bike to Schnecke macht (Seite Work» (ab Seite 8). ist im Brüggli 26). Viele verschiedene Die sanfte Mobilität, immer ein Thema. Beiträge also wieder, das Vorwärtskommen darunter sogar ein Kurzmit Muskelkraft, ist ja gerade im Brüggli ein immerwährendes Thema, krimi einer Brüggli-Mitarbeiterin (Seite 32), getreu besonders durch den Leggero, dessen jüngste dem Motto: «Vielfalt statt Einfalt». Modell-Generation «Vento» rasch Freunde gefunden hat – sogar bei den Prüfexperten vom TÜV «Unterwegs» geht wie immer zu lieben und wichtigen Leuten (wobei uns die lieben fast wichtiger (Seite 12). sind). Alles Gute Ihnen, auf welchem Weg auch Wussten Sie, dass ausgerechnet die Russische immer. Und hoffentlich viel Freude mit diesem Handelsbank 1987 den grosszügigsten finanzi- «Unterwegs». ellen Beitrag zur Gründung von Brüggli geleistet hat? Redaktionsmitglied Daniel Köppel hat im Archiv gewühlt und im Gespräch mit vier Grün» Michael Haller dervätern allerlei Amüsantes zutage gebracht Kommunikations­verantwortlicher (Seite 16). Eine spannende Geschichte hat auch Dr. Michael Bohne. Wäre es damals, als er zur Schule ging, nach den Lehrern gegangen, wäre aus ihm alles andere als ein heute international anerkannter Facharzt für Psychologie und Psychotherapie geworden. Lesen Sie seinen Werdegang «Vom Problemschüler zum Problemlöser» auf Seite 24.

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Lernen

Wie das Gehirn uns beim Lernen hilft Schon faszinierend, das menschliche Gehirn. Es lernt und lernt und lernt. Und es ist tatsächlich so: Je früher wir anfangen und je mehr wir üben, umso leichter und nachhaltiger verankern sich die Lerneffekte in unserem Kopf. Das Gehirn des Menschen wiegt etwa 1,4 Kilogramm und macht damit rund 2 Prozent des Körpergewichtes aus. Es verbraucht jedoch mehr als 20 Prozent der Energie des gesamten Körpers. Von jeglicher Nahrung, welche wir zu uns nehmen, geht also ein Fünftel direkt in das Gehirn (also nicht nur auf die Hüften). Unser Gehirn enthält einige Milliarden Nervenzellen (Neuronen). Dies ermöglicht dem Menschen, Dinge zu tun, die andere Lebewesen nicht können. So ist unser Gehirn für das Lernen optimiert. Es lernt also nicht irgendwie, sondern kann nichts besser und tut nichts lieber! Wer mit Blick auf die Schule nun skeptisch reagiert, der lese einfach weiter. Das Gehirn erinnert sich Wie erwähnt, wurde unser Gehirn mit mehreren Milliarden Nervenzellen ausgestattet. Nervenzellen sind Zellen, welche auf die Speicherung und Verarbeitung von Informationen spezialisiert sind. Die Übertragung eines Nervenimpulses von einer Nervenzelle auf die andere erfolgt über Kontaktstellen (Synapsen). Der Impuls wird durch das Eintreffen von kleinsten Bläschen erkannt. Die Unser Hirn kann Bläschen enthalten einen Übertragungsstoff, nichts besser und tut nichts der nach Eintreffen an lieber als lernen. der Kontaktstelle freigesetzt wird. Dieser Vorgang erregt dann wieder die nächste Nervenzelle usw. Das Lernen (z.  B. von neuem Schulstoff, von Arbeitsabläufen oder körperlichen Bewegungen) verstärkt die synaptische Verbindung. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diese Verbindung bei der nächsten Aktivierung zur Erregung des zweiten Neurons führt. Dann nämlich wird das Gelernte erneut abgerufen – das Gehirn

Im menschlichen Gehirn gibt’s mehrere Milliarden Nervenzellen. Das Bild stellt zwei Synapsen dar, die der Impuls-Übertragung von der einen auf die andere Nervenzelle dienen.

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Lernen

erinnert sich. Wenn dieser Prozess in den gleichen Nervenzellen innerhalb eines Tages und den darauffolgenden Tagen abläuft, führt dies zu einer Verstärkung der Kontaktstellen zwischen betroffenen, hintereinander geschalteten Nervenzellen, mit der Folge, dass diese Nervenbahnen und Verbindungen künftig immer einfacher und am Ende wie geschmiert anspringen, wenn es um gleiche oder ähnliche Lerninhalte geht. Verstärkend wirkt also die wiederholende Beschäftigung mit denselben oder ähnlichen Lerngegenständen.

len oder zur Vermeidung von Nachteilen klar ist. Dies geschieht dadurch, dass wir alle in unserem Gehirn einen internen Belohnungsmechanismus haben. Dieser Mechanismus schüttet als Belohnung im Gehirn ganz bestimmte Stoffe und Substanzen aus, die ein extremes Wohlgefühl – ja, einen Kick bewirken. Dieses Gefühl kennen zum Beispiel Sportler, die einen Wettkampf gewinnen oder Schüler, die eine entscheidende Mathematikarbeit geschafft haben.

Die Abspeicherung von Informationen, also das Lernen, funktioniert langfristig dann besonders gut, Übung macht den Meister Also stimmt das Sprichwort doch: Je früher wir wenn dabei der hirninterne Belohnungsmechanismus anspringt. Jedes anfangen und je mehr Gehirn belohnt sich wir üben, desto deutEine Vertiefung des Lerndurch die Ausschüttung licher verankern sich die Lerneffekte in stoffes trägt dazu bei, dass von Stoffen, auch bekannt als Glückshormounserem Gehirn. Erunser Hirn etwas behält. ne mit dem Namen Doinnern ist somit das pamin. Dopamin fördert Wieder-Aktivieren des Netzwerkes, welches beim Lernen aktiv war. Das die Abspeicherung neuer Lerninhalte. gelernte Wissen zu testen und somit die Erinnerung zu aktivieren, ist ein mächtigerer Lernfaktor Aufnehmen und behalten als das eigentliche Lernen. Dadurch kann auch der Dies ist der Zusammenhang zwischen Lernen und Motivation. Die Stärke des hirninternen BelohSinn von Prüfungen erklärt werden. nungssystems, also die Intensität des Ausschüttens des Glückshormones im Gehirn, scheint nach Glückshormone zur Belohnung Ein Beispiel: Eine neue Telefonnummer, die uns Überwinden von Problemen und beim Vermeiden wichtig ist, weil wir bereits wissen, dass wir sie negativer Konsequenzen besonders gross zu sein. ab sofort immer wieder benötigen, behalten wir Dies erklärt, warum der Lerneffekt immer dann schnell und erinnern uns besser an sie. Andere, besonders gross ist, wenn wir etwas trotz grosser von denen wir von vornherein wissen, dass wir sie Hürden und nach enormer Anstrengung geschafft künftig nicht mehr benötigen, geraten unwillkürlich haben. Regelmässige Wiederholung und Vertiesofort wieder in Vergessenheit – sie gelangen erst fung, also Automatisierung, sind unverzichtbar, gar nicht ins Langzeitgedächtnis. Hundertprozen- wenn unser Hirn etwas erlernen = aufnehmen und tig und auf Anhieb klappt die Langzeitspeicherung behalten = speichern soll. bei Informationen mit zusätzlicher herausragender emotionaler, also gefühlsmässiger Bedeutung – Aus «Lernen – Gehirnforschung und die Schule niemand vergisst die nur einmal gehörte, gerade des Lebens», Manfred Spitzer eben erfahrene Telefonnummer seiner neuen Liebe. Neurobiologische Priorität haben also neue Lerninhalte und Informationen besonders dann, » Kerstin Stadler wenn deren Bedeutung zur Erlangung von VorteiLerncoach

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Nachgefragt

Wie lernen Sie am besten? Lehrzeit, strenge Zeit! Brüggli bildet mehr als 200 Lehrlinge aus. Wer hat die besten Lerntipps?

» Notiert / Bilder: Daniel Köppel Mitarbeiter Unternehmenskommunikatiom

Fabian Köchli, Lehrling Logistiker PrA

Florian Ganz, Lehrling Polygraf EFZ

Manuela Gloor, Lehrtochter Polygrafin EFZ

Ich gehe jeden Montagnachmittag in die Lerntherapie. Zu Hause lerne ich eine halbe Stunde pro Tag. Vor einer Prüfung frage ich meistens Schulkollegen, ob sie mich abfragen. Wenn es beim Lernen nicht allzu viel Konzentration braucht, lerne ich zu Hause mit dem Mp3-Player. So kann ich mich besser auf das Lernen konzentrieren.

Beim Durchlesen mache ich Markierungen und formuliere Fragen, die ich dann in eine Lernkartei aufnehme. Das Aufnehmen der Fragen in das Karteisystem ist zwar sehr aufwendig, dafür habe ich dann schon einen kleinen Teil gelernt. Die Lernkartei hat auch den Vorteil, dass ich unterwegs nicht das ganze Schulmaterial hervornehmen muss. Es ist sehr praktisch.

Vom Zuhören alleine profitiere ich nicht. Ich mache mir deshalb Notizen und beschränke mich dabei auf die wichtigsten Punkte. Ich lerne täglich eine halbe bis zu einer Stunde. Die Auszeit ist dabei sehr wichtig. Ich mache mir auch einen Lernplan und schaue mir die aufgeschriebenen Notizen während vier Tagen hintereinander an, dann wochenweise und monatlich.

Toby Rickenbach, Vorlehre Büroassistent

Albina Selimi, Lehrtocher Büroassistentin EBA

Aaron Wiser, Lehrling Küchenangestellter EBA

Ich passe einfach während des Unterrichts gut auf. Wenn ich etwas oft genug gehört habe, kann ich es wieder gut abrufen. Auch das ständige Durchlesen eines Textes reicht mir aus, um etwas zu behalten. Da ich in Bildern denke, male ich mir aus, wie ich an der Prüfung die Fragen gut beantworte. Das hilft beim Lernen.

Ich brauche beim Lernen sehr viel Ruhe und will dabei nicht gestört werden. Den Laptop und das Handy lege ich auf die Seite, was aber nicht immer funktioniert. Ich habe eine Liste zusammengestellt, was und wie lange ich pro Tag lerne. Zudem haben wir im Brüggli einen geführten Lernnachmittag. Wenn ich tagsüber nicht einen allzu grossen Stress habe, lerne ich am Abend am besten.

Ich bin mit voller Aufmerksamkeit dabei, es gibt nichts Langweiliges, weil es um meinen Lieblingsberuf geht. Ich mache mir zum Teil Notizen, aber nicht sehr viel. Bei einem grösseren Thema mit verschiedenen Fachausdrücken lerne ich mit Karteikarten. Vor einer Prüfung lese ich alles ein- bis zweimal durch, das reicht.

Rahel Schudel, Lehrtochter Polygrafin EFZ

Kim Diller, Lehrling Drucktechnologe EFZ

Christoph Latzer, Lehrling Druckausrüster EFZ

Ich arbeite mit Markierungen und nehme dabei verschiedene Farben, weil es für das Auge spannender ist. Auf die LAP hin haben wir eine Lerngruppe gegründet. Das hat den Vorteil, dass man einen festen Termin hat, der verbindlich ist. Wenn man Fragen zum Lernstoff hat, können wir in der Gruppe darüber reden.

Ich schreibe alles auf und gestalte es farblich. Wenn ich einen Text lese, nehme ich einen Stift und streiche die wichtigsten Sachen an. Beim Lernen höre ich meistens Musik. Die Musik entspannt mich, und ist es kein genervtes Lernen mehr. Wenn ich mal am Lernen bin, ziehe ich es ohne Unterbruch durch, sonst bin ich nicht mehr motiviert.

Wenn ich dem Lehrer gut zuhöre, kann ich‘s mir gut merken. Allerdings ist am Morgen die Konzentration bis zum ersten Kaffee eher schwach. Bei einer grösseren Prüfung mache ich aus den einzelnen Wörtern Philosophien, indem ich sie mit Emotionen verknüpfe und damit Eselsbrücken und Melodien schaffe. So geht’s leichter.

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Vorlehrjahr-Projekt

Operation Riz Cazimir Drei Freunde aus dem Vorlehrjahr wollen sich als Kochkünstler auszeichnen und machen sich auf eine abenteuerliche Reise durch die Welt des Feinschmeckens. Um acht Uhr morgens in der Früh trafen wir uns, Das Auge isst mit das Vorlehrjahrteam B, in der Migros Romanshorn, Wir kochten im Schulhaus Weitenzelg. Die Küche um den geplanten Einkauf für unser Kochprojekt war ganz in Ordnung, ein bisschen muffig, aber zu erledigen. Nun ja, sonst okay. Da unsere wir mussten leider Currysauce nur noch Die Portion hätte feststellen, dass die aufgekocht, das Fleisch Migros erst um halb gebraten und der Reis locker für fünf hungrige neun öffnet, und so gekocht werden mussMäuler gereicht. sassen wir in der Einte, hatten wir viel zu gangshalle wie eine viel Zeit zur Verfügung, verkaterte Abschlussklasse nach einer rasanten die wir motiviert der Salatsauce widmeten. IrgendNacht. Wir warteten also noch eine halbe Stunde. wann war die Sauce perfekt, und es gab nichts Glücklicherweise hatte das Restaurant dann auch mehr daran herumzuwerkeln. Also widmeten wir schon früher auf. Als das Koffein anfing zu wirken uns der Tischdekoration. Die Küche hatte schöne und unsere Äuglein einen weniger verquollenen Teller und Schalen, die wir perfekt in unserer Deko Eindruck machten, starteten wir unseren Einkauf. integrierten. Viel Schokosauce und etwas Eis Spontan wie wir sind, entschieden wir uns für eine andere Beilage als geplant. Es sollte Curryreis mit Poulet-Geschnetzeltem werden. Das Poulet war zwar schon gehackt und die Currysauce bereit, um aufgekocht zu werden, aber wir waren uns unserer Sache sicher. Zum Dessert wollten wir uns einen Coupe Dänemark genehmigen, mit sehr, sehr viel Schokosauce, so kauften wir für jeden von uns dreien ein eigenes Pack Sauce.

Im Freudenhimmel Nach einer halben Stunde war das Fleisch gebraten, der Reis gekocht, und die Schokosauce für den Coupe schmolz schon im heissen Wasserbad dahin. Inmitten interessanter Gespräche setzen wir uns zu Tisch und assen zuerst den Salat. Natürlich war er gut. Unser Curryreis war spitze, jedoch schafften wir nur die Hälfte von dem, was aufgetischt worden war. Und nun das Highlight des Tages: Die warme Schokosauce ergoss sich über das Vanilleeis, nur schon das Ansehen dieses Meisterwerks versprach eine Explosion der Geschmacksnerven. Der Anblick trübte nicht. Wir schwebten im siebten Himmel.

Nach diesem HochgeUnser Curryreis Das Senfglas fühl musste der AbUnd da war noch die wasch gemacht werwar spitze. Und dann Geschichte mit dem den. Wir erledigten ihn kam das Dessert … mysteriösen Senf, der gründlich und gekonnt, verbotenerweise beputzten anschliessend nutzt wurde. Wem gehörte er? Was wurde mit ihm noch den Boden und verliessen die Küche so, wie gemacht, und vor allem: Woher kam er? Nach wei- wir sie vorgefunden hatten. teren Mutmassungen über das Mysterium Senfglass, war es dann auch mal für uns drei Zeit, die Alles in allem ein gelungener Tag mit Spass am Kochkellen zu schwingen. Wie wir später belustigt Kochen und Zusammensein. feststellten, war unser Schätzungsvermögen in Sachen Reis und Gramm nicht sonderlich gut. Die Portion hätte locker für fünf hungrige Mäuler ge» Alexandra Gerber reicht. Zuerst aber bereiteten wir die hochkompliVorlehrteam B zierte und knifflige Fertig-Currysauce zu, die ganz toll schmeckte.

Ein Reisgericht: einfach lecker

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Bike to Work

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Bike to Work

Natürlich, Brüggli fährt Velo «Bike to Work» ist eine schweizweite Aktion für Unternehmen und deren Angestellte, die sich etwas Gutes tun wollen. Wer im Juni auf dem Arbeitsweg das Fahrrad nutzt, kann nur gewinnen. Die Aktion ist frei von Zwängen und verbissenem Leistungsstreben. Vielmehr steht das gemütliche Velofahren im Vordergrund. Es geht nicht ums Kilometer-Abspulen und neue Geschwindigkeitsrekorde, sondern um die Freude an der sanften Fortbewegung. Bereits 30 Minuten Bewegung pro Tag steigern sowohl die Leistungsfähigkeit als auch das Wohlbefinden und senken das Krankheitsrisiko. Selbst kleinere Strecken zählen – egal wie lange man unterwegs ist. Auch wer nicht Velofahren kann oder will, hat die Chance, dabei zu sein, solange er sich mit Muskelkraft fortbewegt. Die Aktion läuft den ganzen Juni – und Brüggli macht mit. Jeden zweiten Tag mit dem Velo Ziel der Aktion ist, dass alle Teilnehmenden an mindestens der Hälfte ihrer Arbeitstage den Arbeitsweg mit dem Velo oder kombiniert mit dem öffentlichen Verkehr zurücklegen. Ist der Wohnort zu weit weg, ist das kein Hindernis. Ein Beispiel:

«Bike to Work»­ mha. «Bike to Work» ist eine Aktion von Pro Velo, eine Organisation, welche die Interessen der Velofahrer vertritt und in der Schweiz mit rund 35 Regionalverbänden vertreten ist. 1985 gegründet, ist Pro Velo Schweiz inzwischen ein Verband von mehr als 27 000 Velofahrerinnen und Velofahrern, die gemeinsam das Ziel verfolgen, den Verkehr sicherer sowie fahrradund fussgängerfreundlicher zu gestalten. Die Aktion «Bike to Work» findet 2010 zum fünften Mal statt. Letztes Jahr haben rund 50 000 Personen in mehr als 1000 Unternehmen mitgemacht. www.biketowork.ch

www.pro-velo.ch

Anna wohnt in Weinfelden. Mit dem Velo von ­Zuhause nach Romanshorn zu fahren, das ist ihr verständlicherweise zu weit. Sie nimmt deshalb den Zug bis nach Amriswil und fährt von dort mit dem Velo nach Romanshorn weiter. Mehr Spass im Team Die Teilnehmenden bilden Vierer-Teams und ernennen einen Teamchef. Die Team-Mitglieder können sich aus Leuten mit den unterschiedlichsten Arbeitswegen zusammensetzen. Dass trotzdem auf Teams Wert gelegt wird, hat mehrere gute Gründe: Erstens dient das der Motivation. Zweitens nehmen alle Teams an einer Verlosung teil. Und drittens können so auch Leute dabeisein, die nicht Velofahren können oder wollen. Denn pro Vierer-Team darf eine Person mitmachen, die den Arbeitsweg ohne Velo, dafür aber mit eigener Muskelkraft zurücklegt – mit den Inline Skates, Turnschuhen oder Walking-Stöcken, zum Beispiel. unterwegs 0510 | 9


Bike to Work

Verlosung mit tollen Preisen Alle Teilnehmenden tragen ihre Tagesleistung auf einem Kalender (in Papierform oder online) ein. Ende Juni müssen alle Kalender via Teamchef eingereicht werden. Alle Teilnehmenden, die das Ziel erreicht haben (50 Prozent der Arbeitstage den Arbeitsweg mit dem Velo bzw. mit eigener Muskelkraft zurückgelegt), nehmen wie bereits angedeutet an mehreren Verlosungen teil:

Teampreise

Einzelpreise

• 1. und 2. Preis: Eine 5-tägige Veloreise inkl. Hotels und Gepäcktransport für das ganze Team

• 1. Preis: Reise für 2 Personen mit dem City Night Line nach Kopenhagen inkl. 2 Übernachtungen im Hotel Scandic Kopenhagen

• 3. bis 5. Preis: Eine Ballonfahrt

• 2. und 3. Preis: je 2 Nächte im Hotel Lenkerhof (Junior-Suite) in Lenk

• 6. Preis: Ein Treffen mit einem ProjektteamMitglied von Solar Impulse (ein Flugzeug, ausschliesslich angetrieben von Solarenergie, welches die Erde ohne Treib- und Schadstoffe umfliegen soll) • 7. Preis: Je ein 3-Jahres-Halbtax-Abo der SBB im Wert von je CHF 350.– • 8. Preis: Je ein 2-Jahres-Halbtax-Abo der SBB im Wert von je CHF 250.–

Noch Fragen?

• 9. bis 11. Preis: Je ein 1-Jahres-Halbtax-Abo der SBB im Wert von je CHF 150.–

mha. Über die Aktion «Bike to Work» haben wir brüggliweit auf allen Kanälen informiert: mündlich, über das Intranet, via Plakate – und hiermit auch in unserer Mitarbeiter- und Kundenzeitschrift «Unterwegs». Spätentschlossene oder Personen, die noch Fragen haben, wenden sich am besten an die Koordinatorin Sonja Bütikofer oder an die Leitenden in ihrer Abteilung.

Weitere Preise: 3 E-Bike-Touren und 5 TandemAusflüge für das ganze Team 30 x 4 Fitnesspark-Einzeleintritte sowie 100 Trostpreise von Chocolat Frey

• 4. Preis: 1 Wellnesswoche im Hotel Fidazerhof in Flims für 2 Personen • 5. bis 8. Preis: Je ein «Bike» to Work, ein Velo von Tour de Suisse Velos Weitere Preise: 150 Standpumpen «Passat» und 200 bequeme Sättel von VELOPLUS, 30 Solarladegeräte sowie 100 Trostpreise von Weleda Und noch mehr Preise Man hat also gleich zwei Gewinnchancen: einmal im Team und einmal als Einzelperson. Und Brüggli legt noch einen drauf: Unter allen Teilnehmenden von Brüggli werden 1 Leggero Vento (Wert:­ CHF 555.–), 1 Freitag Tasche (Wert: CHF 180.–) sowie ein Gutschein der Gastronomie Usblick im Wert von CHF 100.– verlost. Dabeisein lohnt sich also in jeder Hinsicht.

» Michael Haller Kommunikationsverantwortlicher


Bike to Work

«Velofahren ist fast wie Meditieren» Es muss schon ein arges Unwetter wüten, damit Heinz List das Velo zu Hause stehen lässt. Wann immer es geht, legt er seinen Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurück. Heinz, Du kommst regelmässig mit dem Velo Man sieht Dich auch im Winter, bei Schnee Heinz List: Ich bin ein Praktiker. Mein zwölf Jahre von Altnau nach Romanshorn zur Arbeit. Was und Regen, auf dem Velo. altes Velo der italienischen Marke «X-Trem» erfüllt ist Deine Motivation? Heinz List: Das Wetter ist nur selten ein Hindernis. den Zweck tipptopp. Ich bin kein «Trendbolzen», Heinz List: Ich komme seit 20 Jahren mit dem Velo Ein bisschen Regen oder Schnee macht mir nichts der in der Sportmode alles mitmacht. Allerdings zur Arbeit. Velofahren ist fast wie Meditieren. aus. Ich brauche einfach etwas mehr Fahrzeit. Bei werde ich mich dieses Jahr von meinem alten Während ich körperlich in Bewegung bin, kann Dunkelheit muss natürlich die Beleuchtung klap- Helm trennen und einen neuen anschaffen. ich mich am Morgen, auf dem Hinweg, gedanklich pen; ich benutze dann zusätzlich eine reflektierende auf die Aufgaben des Arbeitstages vorbereiten Weste. Ich kam schon mit dem Velo zur Arbeit, als Wenn Du könntest, was würdest Du zugunsund am Abend, auf es überraschend richtig ten der Velofahrer ändern? dem Heimweg, den aus Kübeln goss. Das Heinz List: Es sind nicht viele Veränderungen nötig. Kopf «lüften». Diesen war dann aber auch mir Es ist ja alles da: schöne Radwege, vor allem in «Wenn ich heimkomme, vielfältigen Gedanken zu viel. unserer Region, tolle Ausflugsziele und Geschäfte habe ich mein Sportbesondere Bedeutung mit guten Angeboten. Ich würde allerdings noch zu geben, gelingt mir programm schon gemacht.» Welche Distanz legst mehr auf die Umweltfreundlichkeit und die vielen am besten auf dem Du täglich zurück? weiteren Vorzüge des Velofahrens hinweisen, unVelo. So komme ich im Heinz List: 26 Kilome- gezwungen, aber regelmässig, damit hoffentlich wahrsten Sinn des Wortes vorwärts. Zusätzlich ter. Ich komme auf eine Stunde Velofahren pro noch mehr Leute auf den Geschmack kommen. bin ich an der frischen Luft, was der Gesundheit Arbeitstag. Wozu dient Dir eigentlich Deine Box auf dem gut tut. Und wenn mir die Autoabgase «stinken», Packträger? geniesse ich den Seeradweg oder wähle eine Wie wirkt sich das auf Dein Befinden aus? Strecke dem Wald entlang. Heinz List: Ich bin recht entspannt und fühle mich Heinz List: Da ist mein Regenschutz und Mittagesfit. Ich vermute, dass ich von Erkältungskrankhei- sen drin. Ich gehe oft an den See über den Mittag, ten oft verschont werde, weil mich das Velofahren natürlich mit dem Velo. So schaffe ich mir ein bissin der freien Natur weniger anfällig macht. Zudem chen Abstand. spare ich Geld, weil ich mir das Abo fürs FitnessStudio sparen kann. Ich finde es schön, das Nützli- Was ist Dein schönstes Erlebnis rund ums che mit dem Angenehmen zu verbinden. Wenn ich Velofahren? am Abend heimkomme, Heinz List: Jetzt kommt habe ich mein Sportein Werbespot, aber programm schon gees stimmt eben: Unter«Ich komme auf macht. Da bleibt mehr wegs zu sein mit meieine Stunde Velofahren Zeit für die Familie. ner Familie und dem Leggero-Veloanhänger; pro Arbeitstag.» Was hältst Du von Modell Classico. Als «Bike to Work»? unsere Tochter noch Heinz List: Eine gute Sache. Das Velofahren hat im im Anhänger sass, das war das Grösste. Und auch Brüggli ja eh schon einen hohen Stellenwert. Das heute noch geniessen wir längere Ausfahrten mit sieht man zum Beispiel anhand der vielen Velos dem Leggero; heute ist allerdings der Hund froh, rund ums Brüggli. Und mit «Bike to Work» wird wenn er zwischendurch im Veloanhänger ausrudas Velofahren vielleicht noch mehr ein Thema. hen kann. Mindestens einmal im Jahr fahren wir Ich freue mich auf jeden Fall darauf, andere zum ins Werdenbergische, im St.Galler Rheintal, dem täglichen Velofahren zu motivieren. Schade ist nur, Binnenkanal entlang, sehr schön, im Hochsommer. dass Brüggli keine guten Veloständer hat. Weil’s Zwischendurch steigen wir ab, machen ein Pickmit dem geplanten Unterstand nicht klappt, müs- nick und nehmen ein Bad. sen Alternativen gesucht werden. Heinz List, Ausbildungsverantwortlicher in der MechanikLehrwerkstatt, schwört auf sein zwölf Jahre altes Velo. Bild: Michael Haller

Es fällt auf, dass Du ein einfaches Velo fährst und keinen schnittigen Velodress trägst.

» Interview: Michael Haller Kommunikationsverantwortlicher

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Industriecenter

Leggero Vento überzeugt in Qualität und Preis Ein Jahr nach der erfolgreichen Lancierung setzt Leggero mit seinem jüngsten Modell ein weiteres Zeichen: Der Leggero Vento überzeugt im TÜV-Test mit durchwegs positiven Resultaten – und dies bei einem konkurrenzlos günstigen Verkaufspreis. Die Experten vom TÜV Süd haben den Leggero Vento 2010 nach dem Prüfprogramm PPP 50036:2010 getestet. Dieses Programm umfasst sowohl eine mechanische als auch chemisch-biologische Prüfung sämtlicher Konstruktionen bzw. Materialien. Besonders werden die für die Verkehrssicherheit relevanten Faktoren wie Festigkeit, Fahr- und

Crashverhalten unter die Lupe genommen – von der Kippgefahr über die Belastbarkeit der Aluminiumwanne und Stabilität des Sicherheitsbügels bis hin zur Zuverlässigkeit der Feststellbremse und sicheren Handhabung des Kupplungssystems. Ausserdem haben die Experten die Kunststoff- und Textilteile – speziell die Fensterfolie – auf deren Chemiegehalt untersucht sowie die Sitzfederung geprüft.

Testkriterien im Detail

Qualität zu fairem Preis Der Leggero Vento hat sämtliche Tests 2010 erfolgreich bestanden und das GS-Zeichen erlangt. Das ist auch ein Beweis dafür, dass Qualität nicht zwingend mit hohen Preisen verbunden sein muss. Brüggli setzt konsequent auf den Online-Verkauf und bietet den Leggero Vento 2010 direkt ab Fabrik für 555 Franken an. Wer drei Stück auf einmal bestellt, zum Beispiel mit Nachbarn oder Freunden, bezahlt 444 Franken pro Anhänger. Ein vergleichbares Konkurrenzprodukt kostet im Fachhandel rund doppelt so viel. Mit rund 1200 verkauften Leggero Vento im vergangenen Jahr – notabene

• Tragfähigkeit Aluminiumwanne • Belastbarkeit Konstruktion • Belastbarkeit Gurtsystem • Crashverhalten (aktive/passive Sicherheit) • Kippsicherheit • Funktionalität und Zuverlässigkeit der Feststellbremse • Kupplungssystem, Verstellbarkeit und Stabilität der Deichsel • Fahrverhalten • Chemiegehalt Stoff und Kunststoff

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bei geringem Werbeaufwand – sieht sich Brüggli bestätigt: beste Qualität zum besten Preis. In der Schweiz hergestellt Brüggli hat den Leggero Vento gemeinsam mit den Ingenieuren und Designern der Schweizer Firma «Tribecraft» entwickelt, die zum Beispiel auch für

Das Testresultat des TÜV zeigt: Qualität muss nicht teuer sein. das erfolgreiche Elektrovelo «Flyer» verantwortlich sind. Der Leggero Vento wird in Romanshorn hergestellt und versandbereit montiert, ist mit wenigen Handgriffen und in wenigen Minuten fahrbereit und kann auch als Jogger und Transportanhänger genutzt werden. Zu seinen Vorzügen zählt ein grosser Kofferraum, der zwei volle Einkaufstaschen fasst, ohne dass dadurch der Komfort im Passagierbereich eingeschränkt wird. Noch mehr Platz entsteht durch das Umklappen der beiden Sitze.


Industriecenter

Macht von allen Seiten eine gute Figur und trägt das TÜV-Siegel: der Leggero Vento 2010. Bilder: Hanspeter Bühler

Sicher und solid Die beiden Sitze sind einzelgefedert und dämpfen das Gewicht der kleinen Passagiere individuell ab – ein wesentlicher Unterschied gegenüber Konkurrenzmodellen, die auf eine Radfederung setzen. Das 5-Punkte-Gurtsystem lässt sich verschiedenen Körpergrössen anpassen. Dank grosser Sichtfenster haben die Kinder eine gute Rundumsicht und

sind von aussen besser zu sehen. Zum Fahrspass trägt ausserdem die gute Beinfreiheit im Passagierraum bei. Dank zehnjähriger Ersatzteilgarantie bereitet der Leggero Vento auch dann noch Freude, wenn die Kinder dem Anhänger-Alter entwachsen sind.

Selbst zehn Jahre alte Leggero-Modelle sind noch heute unterwegs.

Pionier mit über 20 Jahren Erfahrung Der Leggero war 1989 Europas erster Kinderanhänger für Fahrräder. Erst belächelt, dann bewundert, verkaufte Brüggli über 100 000 Leggero. Selbst zehn Jahre alte oder noch ältere Leggero-Modelle sind noch heute auf den Strassen unterwegs. Nun ist der Pionier zurück – mit dem Leggero Vento, der in Preis und Qualität neue Massstäbe setzt.

» Michael Haller Kommunikationsverantwortlicher

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Editorial Spendeaktion

Regula Schwarz und Catrin Schär übergeben die Brüggli-Spende von 2010 Franken persönlich an Roland Jeanneret von der Glückskette. Bilder: zVg.

«Jeder Rappen zählt»: Mit 2010 Franken nach Bern Im Radio, im Fernsehen, einfach überall: «Jeder Rappen zählt». Zuerst waren wir genervt von der vielen Werbung, auch wenn’s für einen guten Zweck war. Und trotzdem: Plötzlich liess uns die Aktion nicht mehr los. In der Brüggli-Gastronomie Usblick ist von Don- de später sitzen wir dann doch im Zug Richtung nerstag bis Freitag eine Sammelbox aufgestellt. Bern, wir haben es geschafft. Der Flughafen KloJeder kann spenden. Der stolze Betrag von 1600 ten naht: Einen Moment lang überlegen wir uns, auszusteigen und uns Franken ist am Ende in mit dem Geld Ferien an der Box, und der Verein Das Gefühl, als wir auf der Wärme zu gönnen. Brüggli legt noch 410 Franken drauf, sodass dem Bundesplatz standen, Das kalte Dezemberwetter fördert solche 2010 Franken zusamist unbeschreiblich. Gedanken halt einfach. menkommen. Doch schnell haben wir Donnerstag, 12.30 Uhr, Mittagsrapport der Techni- wieder das Ziel vor Augen. Schliesslich soll das schen Dienste: Wir hören, dass Brüggli zwei Per- Spendengeld im Kampf gegen Malaria helfen. sonen sucht, die das gesammelte Geld nach Bern bringen. «Jeder Rappen zählt» live in Bern erleben: Ankunft in Bern Kurz vor Mittag kommen wir in Bern an. Es ist kalt, Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. sehr kalt. Gefühlte minus 20 Grad. Nach einer kurSamstagmorgen, 8.15 Uhr in St.Gallen, wo ist Ca- zen Orientierung und Nachfragen bei einem netten trin? Kurz darauf das Telefon. Sie hat verschlafen, Herrn kennen wir den Weg Richtung Bundesplatz. wir müssen einen Zug später nehmen. Eine Stun- Schon bald folgen wir einfach unseren Ohren, es

ist unüberhörbar. Und dann sehen wir ihn, den Glascontainer. Im Fernsehen sieht doch alles ganz anders aus als in echt.

Sammelbox im Brüggli

und kommen zum Container der Glückskette. Zwei nette Herren empfangen uns und nehmen unsere Spende entgegen. Ein toller Moment. Wie einfach es doch ist, etwas Gutes zu tun.

Wohin mit dem Geld? Nach einer kurzen Staunzeit wollen wir das Geld abgeben. Das Blöde daran: Wir sind nicht die einzigen. Etwa drei Stunden müssten wir in der Kälte anstehen, damit wir direkt beim DRS3-Team das Geld abgeben könnten und man uns dabei im TV sehen würde. Wir beschliessen, das Geld direkt bei der Glückskette abzugeben. Wir umrunden also die lange Schlange vor dem Glascontainer

Ein toller Moment. Wie einfach es doch ist, etwas Gutes zu tun.

Posieren mit Roland Jeanneret Als wir wegen Fotos fragen, ist besonders Roland Jeanneret, Kommunikationsleiter der Glückskette, begeistert. Wir amüsieren uns wirklich. Zum Abschied gibt’s Schokolade mit auf den Weg. Auch einige Wochen später erinnern wir uns gerne an diesen besonderen Ausflug. Es war ein spannender und eindrücklicher Tag. So viele Menschen in der Schweiz waren begeistert von dieser Idee und haben gespendet. Dass die Mitarbeitenden von Brüggli sich auch daran beteiligt haben, freut uns sehr. Das Gefühl, als wir auf dem Bundesplatz standen, mit all diesen Menschen um uns herum, ist unbeschreiblich. Danke Brüggli! Und: Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal in Bern. » Regula Schwarz und Catrin Schär Lernende Technische Dienste


Lehrwerkstatt

Selbst ist der Mann: Stanzwerk­ zeug aus eigener Fertigung Der Auftrag kam gerade richtig: komplettes Stanzwerkzeug herstellen, selber, in der Lehrwerkstatt. Das war eine gute Gelegenheit, das Gelernte in die Praxis umzusetzen – und eine Chance, den Lehrmeistern zu zeigen, was wir draufhaben. Das Stanzwerkzeug dient der Dog-Box-Herstellung. Zuerst einmal mussten wir uns schlau machen, wie ein solches Stanzwerkzeug überhaupt aussieht. Aus welchem Material besteht es? Und mit welchem Verfahren stellt man dieses Werkzeug her? Der Arbeitsprozess stand auf einem Plan, den wir «Operationsplan» nennen.

Das selbstgemachte Stanzwerkzeug ist erfolgreich im Einsatz. Was aber heisst «stanzen»? Ich erkläre es euch. Stanzen ist ein spanloses Verfahren, mit dem ein Stempel unter hohem Druck ein Bohrloch aus einem Blech oder Rohr rausdrückt. Serie-Arbeiten wie zum Beispiel für unseren Leggero Vento oder eben die Dog-Box lassen sich mittels Stanzen innert kurzer Zeit herstellen. Am Stanzwerkzeug haben hauptsächlich die Mechapraktiker aus dem 2. Lehrjahr und die Polymechaniker aus dem 1. Lehrjahr gearbeitet. Durch eine gute Organisation, genaues Vorgehen und dank dem nötigen Fachwissen sind Stanzwerkzeuge entstanden, die heute erfolgreich im Einsatz stehen.

» Mike Rhyner Mechapraktiker-Lehrling EFZ

Solches Stanzwerkzeug haben die Lehrlinge selbst hergestellt. Bild: Michael Haller

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Brüggli-Geschichte

Wie alles begann

ggli 25 Jahre vergangen. Es ist Bald sind seit der Gründung von Brü r, wie Brüggli in dieser Zeit zur nde Wu ein an nzt gre und h blic lau fast ung tschweiz herangewachsen ist. grössten sozialen Institution in der Os

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Gemütliches Beisammensein beim Znüni.

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Brüggli-Geschichte Die Idee entstand nach einer Gemeindeversammlung bei einem Bier und wurde schon bald Realität und der Beginn einer unglaublichen Reise in die Zukunft. Was im Dorner-Gebäude mit acht Mitarbeitern und zwei Leitern seinen Anfang nahm, wuchs in 23 Jahren zu einem Grossbetrieb mit rund 650 Mitarbeitern. Zeit, das Archiv zu öffnen und die Anfangszeiten wieder aufleben zu lassen. Ich habe vier Gründungsmitglieder getroffen und sie mit dem Archivmaterial konfrontiert.

Luigi Berini: Luigi Berini: Luigi Berini: Alois Schütz und ich bekamen den AufDie Idee von Brüggli ist 1986 nach eiEinzug in unsere erste Lokalität. Wir trag, einen Brüggli-Bus zu organisieren, ner Gemeindeversammlung in Kesswil begannen in diesem Haus an der Hofentstanden. Kurt Fischer, Erich Heule und ich der quasi gesponsert wird. Roland Bertsch von der strasse mit dem Textilbereich und später mit der sprachen im Restaurant Traube bei einem Bier da- Hydrel leistete dabei grosszügige finanzielle Un- Büroadministration. terstützung, wir lebten rüber. Wir kannten uns aber auch über ein Jahr Kurt Fischer: von der Arbeit in der Die ersten Investitionen: auf Kredit. Schliesslich Hier wird der Webstuhl im Dornergebäude an der Psychiatrie und waren mussten wir zeigen, Hofstrasse angeliefert. uns daher bewusst, Eine Kaffeemaschine, ein dass wir es ernst meidass es schwierig ist, die Leute nach einem Computer und ein Webstuhl. nen, sonst hätte das BSV nicht mitgemacht. Klinikaufenthalt direkt in die freie Wirtschaft zu integrieren. Es kam dann Erstaunlicherweise gaben uns die Banken einen Alois Schütz: der Gedanke von einem Bindeglied zwischen Psy- Blankokredit. Und als man dann sah, dass es funkAuf diesem Bild sehen wir die Gruppe chiatrie und der freien Wirtschaft auf. Am anderen tioniert und etwas Gutes ist, hat das BSV eingevon Brüggli, mit der 1987 alles begann. Morgen schien alles wieder vergessen, bis dann lenkt. Unsere ersten Aufträge bekamen wir dann Kurt Fischer leitete die Ausbildung für KV-Lehrlinam nächsten Tag Kurt Fischer mich anrief und von der IV. ge, Helio Hickl führte die Weberei. Der Betrieb besagte, dass wir diese Idee umsetzen sollten. Alostand aus 8 bis 15 Mitarbeitern und zwei Leitern, is Schütz, Manfred Naef, Urs Buschor und Helio die wir auf diesem Bild beim Znüni sehen. Damals Hickl schlossen sich ebenfalls unserer Gruppe an. waren wir noch im Dorner-Gebäude. Erich Heule: Zu Hause bei Helio Hickl trafen wir uns dann wöAls wir das O.K. vom Kanton und Bunchentlich für Konzeptarbeiten. desamt bekamen, wussten wir, dass wir loslegen können. Die erste Pressekonferenz war Alois Schütz: Der Gedanke von einer sozialen Einrichtung wurde im Mai 1987. Radio und Zeitungen waren da. schon Jahre vorher thematisiert, anno dazumal noch mit der Idee eines Kinderheims. Wir haben Kurt Fischer: Der Webstuhl wurde uns zusammengesetzt und wussten, dass wir eine Unsere ersten Erfahrungen Arbeitsgruppe brauchen. So haben wir uns wäh- mit den Medien. Der erste von der Russischen rend anderthalb Jahren einmal wöchentlich oder Beitrag über Brüggli ging Handelsbank gesponsert. mindestens einmal im Monat bei Helio Hickl zu voll daneben. Wir wurden Hause für eine Projektarbeit getroffen. Bei der vom St.Galler Tagblatt völlig Gründung legte jedes Gründungsmitglied 50 Fran- verrissen. Wir hatten daher von der Kommunikatiken in die Runde, damit wir Briefmarken kaufen on her sehr schlechte Startbedingungen. Der Umkonnten, um mögliche Spender zu kontaktieren. gang mit der Presse ist nicht immer unproblemaWährend der Projektierung haben wir Banken tisch. Aber man lernt immer wieder dabei. und Versicherungen angeschrieben und haben um Startkapital gebeten. Am meisten hat dann die Russische Handelsbank gespendet. Eine Der Betrieb bestand unglaubliche Geschichte, dass ausgerechntet aus 8 bis 15 Mitarbeitern die ehemalige UdSSR und zwei Leitern. als kommunistisches Land am meisten Geld spendete.

Zu jedem dieser Bilder können Sie auf der gegenüberliegenden Seite eine Erklärung lesen. Anhand der Farbe der Pin-Nadeln können Sie erkennen, welcher Kommentar zu welchem Bild gehört. Viel Spass!

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Brüggli-Geschichte Erich Heule: Hier sehen wir Helio Hickl beim Aufzeichnen des Brüggli-Logos, das er selber entworfen hat.

Kurt Fischer: Die ersten Investitionen waren eine Kaffeemaschine, ein Computer und ein Webstuhl. Es waren die drei wichtigsten Elemente. Man hat sich auch sehr viel Zeit genommen, um sicher zu gehen, dass die Kaffeemaschine funktioniert. Das war vor allem am Eröffnungstag wichtig, denn die Angestellten wollten zum Znüni und zum Zvieri auch einen Kaffee. Da kann neben einem Computer auch eine Kaffeemaschine zur Herausforderung werden. Unser erster Computer war ein Olivetti mit 20 MB Harddisk, und die Bildschirme waren noch einfarbig.

Kurt Fischer: Da kommt das Brüggli-Logo noch antiquiert daher. Für einen modernen Auftritt reichte dies natürlich nicht aus, deshalb wurde das Logo, soweit ich mich erinnere, bereits ein Jahr später erneuert. Es dauerte dann nicht mehr lange, bis aus dem Ü ein U mit dem Punkt wurde, der den Menschen symbolisiert. Alois Schütz: Für den Betrieb wollten wir einen symbolischen Namen, der uns mit der freien Wirtschaft nach aussen verbindet, und kamen so auf Brüggli. Also über die Brücke in die Wirtschaft.

Erich Heule: Der Spatenstich war ein wichtiger Augenblick. Ich war damals Präsident des Vereins, aber noch nicht bei Brüggli dabei. Zu diesem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, was da eigentlich passiert, ich war halt einfach dabei. Mir ging es etwa ähnlich wie beim Olympia-Gold von Simi Ammann. Man realisiert im Moment gar Die Idee von Brüggli nicht, was abgeht. Wir wussten auch nicht, in ist 1986 in Kesswil welche Richtung wir entstanden. von der Grösse her gehen. Damals boten wir zwischen 30 und 40 Arbeitsplätze an. Ich komme mir auf diesem Bild älter vor als heute … (lacht)

Luigi Berini: Dieser Webstuhl wurde von der Russischen Handelsbank gesponsert. Als wir industrieller wurden, haben wir ihn nach Münsterlingen weitergegeben.

Erich Heule: Erstes Kaderseminar in Giessbach. Jeder ist für sich in der Mittagspause. Wir waren alle mit einem Thema beschäftigt, das wir dann später vortragen mussten. Da es im Hotel einen Billiard-Tisch hatte, waren wir oft bis morgens um vier mit Billiardspielen beschäftigt. Damals waren wir etwa 15 Leute im Kader, heute sind es hundert. Kurt Fischer: Wir waren im Hotel von Franz Weber, dem Tierschützer. Bei diesem Seminar ging es vor allem um die Organisation von Brüggli. Da jeder von uns von einer anderen beruflichen Richtung kam, haben wir uns gegenseitig belehrt. Aufbauorganisation, wie motiviere ich andere?, Zeitmanagement. Und so hat jeder aus seinem Fach dem anderen sein Wissen übermittelt. Ein paar Jahre später legte der Sturm «Lothar» an diesem Ort alles flach. Alois Schütz (lacht): Das zeugt hier nicht gerade von Kaderseminarstimmung …

Kurt Fischer: Damals hatte ich noch blonde Haare, jetzt sind sie Luigi Berini: grau und kurz, und man sieht sie fast nicht mehr. An unserem ersten Kaderseminar war jeder selber Den Schnauz habe ich bald auch einmal aufgege- Dozent. Ich hatte den Part «Wie motiviere ich meiben. Man sieht die Mode von damals: grosse Bril- ne Mitarbeiter?». len, Wollkrawatten. Als wir ein Gebäude suchten, waren wir zuerst in der Teigwarenfabrik bei der SBB, wo jetzt der spanische Club ist. Dort wollten Bei dieser entspannten Atmosphäre in Giessbach wir ursprünglich Brüggli aufbauen. Das Gebäude machen wir nun einen Halt. In der nächsten Auswar noch leer, als wir eines Samstagabends mit gabe wird im Archiv von Brüggli munter weiter dem Lift stecken blieben. Da es Wochenende gewühlt. Man darf gespannt sein … war, konnte uns natürlich niemand hören. Es war dunkel, und wir wussten nicht einmal, in welchem » Daniel Köppel Stockwerk wir waren. Erich war auch dabei und Mitarbeiter Unternehmenskommunikation bekam Platzangst, mir war überhaupt nicht mehr wohl. Wir haben schon ausgerechnet, wie lan«Bei der Gründung legte ge es wohl dauert, bis wir als vermisst gemeljeder von uns det werden, und wer 50 Franken in die Runde.» in welche Ecke pinkelt (lacht). Luigi Berini: Beim Spatenstich war ich nicht dabei. Bei solchen Anlässen halte ich mich lieber im Hintergrund. 18 | unterwegs 0510

Zu jedem dieser Bilder können Sie auf der gegenüberliegenden Seite eine Erklärung lesen. Anhand der Farbe der Pin-Nadeln können Sie erkennen, welcher Kommentar zu welchem Bild gehört. Viel Spass!


Brüggli-Geschichte

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Arbeitsassistenz

Erfahrung und Kontakte mha. Schon manch ein Lehrling von Brüggli hat durch eine Schnupperwoche oder ein Praktikum in der freien Wirtschaft Fuss fassen können. Denn so ein Praktikum ist eine ideale Gelegenheit, bei einem potenziellen Arbeitgeber einen guten Eindruck zu hinterlassen. Zudem gewinnt man spannende Einblicke und macht Erfahrungen, die einem niemand nehmen kann. Schwierige Zeiten hin oder her: Immer wieder kommt es vor, dass aus einem Praktikum eine Festanstellung wird – und so der

Brückenschlag vom geschützten Rahmen bei Brüggli in die freie Arbeitswelt ganz elegant möglich wird. Brüggli hat einen guten Draht zu regionalen Wirtschaftsunternehmen. Und die Arbeitsassistenz von Brüggli ist darauf spezialisiert, aus diesen Kontakten mehr zu machen. Das hat zum einen mit den guten Beziehungen zu tun, zum anderen mit der Erfahrung, welche die Jobcoaches selbst

in der freien Wirtschaft gemacht haben. Jeannine­ Harlacher, zum Beispiel, die Marko Andrijevic begleitet hat, ist ausgebildete Maschinenmechanikerin und war in mehreren Ostschweizer Firmen tätig, unter anderem bei Sulzer in Winterthur. Sie hat eine Ausbildung im Sozialwesen absolviert und sich eine gute Beratungskompetenz angeeignet. Diese vielseitigen Kompetenzen nutzt sie als Jobcoach im Namen der Arbeitsassistenz.

Die Chance: Ein Praktikum im ersten Arbeitsmarkt An eine Arbeit auf dem Bau war nicht mehr zu denken. Marko Andrijevic hatte sich die Hand verletzt. Er kam ins Brüggli, wo er diesen Sommer seine Ausbildung als Mechapraktiker EFZ abschliesst. Einen wertvollen Kontakt zur freien Wirtschaft hat er mit Hilfe der Arbeitsassistenz bereits knüpfen können. Marko Andrijevic verletzt sich bei einem Unfall auf freien Wirtschaft zu finden. Er will ein Praktikum dem Bau die Hand so schwer, dass eine berufli- machen, um herauszufinden, ob er mit seinem che Neuorientierung unausweichlich ist. Über die Fachwissen und seinen beruflichen Fertigkeiten in SUVA und IV kommt er ins Brüggli, wo er seit vier der freien Wirtschaft bestehen könnte. Jahren tätig ist. Er macht zuerst eine Abklärung und dann ein Arbeitstraining in der Mechanik. Im Gut vorbereitet ins Vorstellungsgespräch Sommer 2006 steigt er ins Vorlehrjahr ein, um Im Prozess der Aussenorientierung erstellt Marko schulische Defizite aufzuarbeiten, und absolviert Andrijevic in Zusammenarbeit mit dem Jobcoach zwei Praxistage pro Woche in der Mechanik. Dann ein Bewerbungsdossier und sendet es an ausgeendlich, im Sommer 2007, kann er die dreijährige wählte Partnerfirmen. Der Jobcoach tritt mit den Partnerbetrieben in der Lehre als MechaprakUmgebung und in der tiker EFZ mit Schwer«Ich habe bewiesen, Nähe des Wohnorts punkt CNC beginnen. von Marko Andrijevic Er lernt schnell und dass ich trotz Handicap in Kontakt. Es kommt gut. Nur in der Schule Erfolg haben kann.» zu ersten Erfahrungen hat er Mühe, vor allem mit Absagen, aber auch mit dem Deutsch. Dank dem Lerncoaching im ASCOL meistert er aber auch zu einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. diese Hürde. Im Sommer 2009 tritt er sein letztes Wie läuft so ein Gespräch ab? Was muss beachAusbildungsjahr an und beginnt sich nach aussen tet werden? Was muss ich über die Firma wissen? zu orientieren. In den Beratungsgesprächen mit Welche Fragen stellt man? Der Jobcoach bereitet dem Jobcoach unterstreicht er seine Entschlos- Marko Andrijevic gründlich vor und begleitet ihn senheit, nach der Ausbildung eine Arbeit in der zum Vorstellungsgespräch.

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Arbeitsassistenz

Marko Andrijevic, Mechapraktiker-Lehrling, ist bereit für den Schritt in die Arbeitswelt. Bilder: David Hauser

Zuversichtlich in die Zukunft Motiviert in die Schnupperwoche Ein erster Erfolg. Bei der Firma HBB Biegetechnik Marko Andrijevic ist zufrieden und zuversichtlich: AG in Walzenhausen kann Marko Andrijevic eine «Die Arbeiten bei der HBB haben mir sehr gefallen. Ich habe auch gemerkt, Schnupperwoche abwo meine Grenzen sind solvieren. Er ist motiMarko Andrijevic setzt wegen meiner beeinviert, zeigt was er kann trächtigten Hand.» Mit – obwohl er nicht in sich ein – und darf dem Praktikum habe er dem von ihm bevorzugein Praktikum machen. die Chance bekommen, ten Bereich, der CNCzu zeigen, was er im Fertigung, zum Einsatz Brüggli gelernt habe. «Ich habe bewiekommt. Ihm wird klar, dass es in der heutigen Wirtsen, dass ich trotz meinem Handicap schaftslage wichtig ist, überhaupt eine Arbeit eine gute Leistung erbringen und mit zu haben. Da die HBB genug Arbeit hat, sieht meiner motivierten Arbeitshaltung Erer dort die Möglichkeit für eine Anschlusslöfolg haben und Ziele erreichen kann.» sung. Er verrichtet während seiner Schnupperwoche verschiedene Tätigkeiten in einer Fertigungsstrasse, bis zum Endprodukt. Weil er eine gute Leistung zeigt, » Jeannine Harlacher ermöglichte ihm die HBB ein Jobcoach Arbeitsassistenz Praktikum von drei Monaten in der konventionellen Zerspanung und CNC-Fertigung.

Die Arbeits­ assistenz jha. Die Arbeitsassistenz begleitet und berät Klienten und Arbeitgeber im Prozess der Berufsfindung, in der Aussenorientierung, Stellensuche, Eingliederung und Anstellung. Sie erhält Mandate von internen Ausbildungsbereichen, von Ausbildungsbetrieben in der Wirtschaft und von externen Kostenträgern. «Wir Jobcoachs arbeiten zielorientiert mit den Klienten und Partnern zusammen und verfolgen das Ziel der bestmöglichen und nachhaltigen beruflichen Integration», sagt Markus Kümin, Leiter der Arbeitsassistenz.

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Soziale Medien

Facebook: Ach, du schöne virtuelle Welt Diesen Frühling feiert Facebook sein 6-Jahre-Jubiläum. Was ursprünglich an einer Highschool in den Vereinigten Staaten für Studenten als Plattform gedacht war, hat sich weltweit zum grössten sozialen Netzwerk entwickelt. Grund genug, der beliebten Freizeitbeschäftigung Facebook den Puls zu fühlen. vardblatt der Cervelat-Prominenz zu entwickeln, Geankenaustausch und Boulevard 2010 sollen sich weltweit mehr als eine halbe Mil- für andere ist es ein breit gefächertes, virtuelles liarde Menschen auf Facebook registriert haben. Kommunikationsmittel, um persönliche Interessen mit anderen zu teilen Mittels Bild-, Videound das soziale Umfeld und Textpublikationen Statusmeldungen zu erweitern. In Sekuntreffen Jung und Alt auf Facebook Bekannte werden öffentlich zu einem denschnelle werden Statusmeldungen einer und Altbekannte, lerThema gemacht. breiten Öffentlichkeit nen neue User kennen zugänglich gemacht oder wollen für eine Sache oder für persönliche Interessen Aufmerk- und mittels Kommentar können «Feunde» oder samkeit erwecken. Interessengemeinschaften «Freunde von Freunden» der Statuszeile ihrer Bebilden auf Facebook Gruppen und erreichen mit geisterung oder ihrem Ärger Ausdruck verleihen, ein paar wenigen Mausklicks in Kürze Gleich- oder mittels Voting eine Statuszeile als cool gesinnte und damit ein grössere Fangemeinde. bezeichnen. Das Zitat von Andy Warhol, jeSelbst renommierte Firmen werben mittlerweile dem Mensch werde eines Tages die Möglichauf Facebook Mitglieder an, um neue Kundschaft keit geboten, während 15 Minuten ein Star zu zu gewinnen. Der Gedankenaustausch unter Usern sein, scheint sich in einem gewissen Grad schon wird öffentlich, Alltägliches wird in der Statuszei- in die Realität umgesetzt zu haben. le in Sekundenschnelle zur Schlagzeile gemacht und kann auch mal für exhibitionistisch Veranlag- Gute Werbung in eigener Sache te als Showbühne dienen. Für die einen scheint Welche Daten im eigenen Profil erfasst werden sich Facebook immer mehr zum virtuellen Boule- und für die Öffentlichkeit bestimmt sind, ent22 | unterwegs 0510

scheidet letztlich jeder selbst. Wer die virtuellen Möglichkeiten und Zusammenhänge auf Facebook genaustens studiert und durchschaut hat, kann diese für sich in privater, sozialer wie in geschäftlicher Hinsicht äusserst effizient nutzen, aber auch zu seinem eigenen Nachteil in ungeahnte Bahnen lenken. Junge Leute sind diesen Gefahren besonders stark ausgesetzt (siehe Jugendschutz im Kästchen), weil sie die Folgen «fehlgeleiteter» Nachrichten nicht abschätzen können. Da können öffentlich ausgetragene Konflikte sehr schnell zur eigenen Falle werden. In dieser Hinsicht hat Facebook auch einen erzieherischen Aspekt.

Es lohnt sich, zu seinem eigenen Vorteil die virtuelle Botschaft zuerst zu überdenken. Ein klassisches Beispiel unseriösen Auftretens im alltäglichen Leben und der damit verbundenen Analogie zu Facebook:


Soziale Medien Bei genauerem Hinsehen bietet Facebook eine Der seriöse Umgang mit der virtuellen Welt Wer unter Menschen, sei es im Ausgang, an ei- geniale Plattform, mit Menschen in grösserem ner Party oder im privaten Rahmen, in bestimm- Umfang Gedanken auszutauschen und damit in ten Zeitabständen in angetrunkenem Zustand Kontakt zu bleiben, neue Kontakte zu knüpfen unangenehm auffällt, dem begegnen die Mitmen­- oder sich in Form von gruppenorientierten Anlässen kennen zu lernen. schen oder «potenzielle­ Weiter können VereiFreunde»­ irgendwann Es lohnt sich, ne, Labels, Veranstalmit Vorsicht und mit ter usw. von Facebook der Zeit nur noch auf die virtuelle Botschaft zu profitieren, indem sie Distanz, oder Kontakte überdenken. ihre Werbebotschaften werden ganz eingeübermitteln. Dies kann stellt. Der Betrofffene hat sich in diesem Sinn mehrfach selber bestraft, für den User an Attraktivität gewinnen, weil er weil er durch sein Auftreten an Glaubwürdigkeit so ständig auf dem Laufenden ist, was in seiner erhebliche Einbussen erlitten hat und dadurch nächsten Umgebung an Kulturellem geboten wird. seine Person und ihren Charakter in Frage gestellt Facebook bietet weiter die Möglichkeit, persönliwird. Ähnlich verhält es sich mit den modernen che Interessen via Postings von Links und Videos Kommunikationsmedien wie Facebook. Eine Nach- zu veröffentlichen und Meinungen auszutauschen. richt kann im emotionalen «Ausnahmezustand» Persönliche und/oder geschäftsorientierte Werunzensiert und sehr verletzend rüberkommen, bung zum Nulltarif! Wer dieses Angebot für sich sinnvoll nutzen kann, sodass der Absender dem werden es seinicht nur ins KreuzPersönliche und/oder ne Freunde dankend feuer der Kritik gerät, entgegenbringen oder sondern ihm mögligeschäftsorientierte andere User neugierig cherweise im EndefWerbung zum Nulltarif! machen. fekt mit Ignoranz und Ablehnung begegnet wird. Ein verantwortungsvolles Umgehen mit den virtuellen Medien wird also zum eigenen Vorteil » Daniel Köppel schon fast vorausgesetzt. Mitarbeiter Unternehmenskommunikation

Jugendschutz Im Dezember 2009 gründete Facebook einen Sicherheitsbeirat, um regelmässig die Sicherheitsvorkehrungen für die Nutzer prüfen zu können. Dieser Beirat besteht aus Vertretern der folgenden fünf Organisationen: Common Sense Media, ConnectSafely, WiredSafety, Childnet International und The Family Online Safety Institute (FOSI). Damit setzt Facebook eine weitere Massnahme um, um eine sichere Umgebung für Jugendliche im Internet zu schaffen, nachdem Facebook sich bereits an der Internet Safety Technical Task Force (ISTTF) beteiligt und 2008 mit 49 Generalstaatsanwälten der Vereinigten Staaten und dem Generalstaatsanwalt des District of Columbia Vereinbarungen zum besseren Jugendschutz unterzeichnete. In diesen Vereinbarungen verpflichtet sich Facebook dazu: 1. Minderjährige vor dem Austausch persönlicher Daten speziell zu warnen; 2. Es Erwachsenen nicht zu ermöglichen, in Suchmaschinen Profile von minderjährigen Personen zu finden; 3. Änderungen des Alters im Profil zu erschweren und zu protokollieren; 4. Inhalte besser zu filtern und eine Liste pornografischer Angebote zu führen sowie Links auf diese zu löschen. Ausserdem kooperiert Facebook noch mit MTV und dem BBC gegen digitalen Missbrauch und Cyber-Mobbing. Ebenso überarbeitete Facebook im Dezember 2009 die Kontrolle über die Privatsphäre. Nun kann jeder Nutzer bei der Veröffentlichung von Statusmeldungen, Medien oder Links differenziert festlegen, wer diese sehen darf und wer nicht. Des Weiteren wurden die Einstellungen zum Datenschutz modifiziert und es wurde jeder Facebook-Nutzer dazu aufgefordert, diese zu prüfen. Es kann jetzt zwischen eigenen Kontakten, Freunden der Freunde sowie dem gesamten FacebookNetzwerk unterschieden werden. Hier wurde wiederum am Jugendschutz gearbeitet: Die Inhalte von minderjährigen Nutzern sollen nur für Freunde, Kontakte und Klassenkameraden sichtbar sein. (Quelle: Wikipedia) unterwegs 0510 | 23


Nichts ist unmöglich

Vom Problemschüler zum Problemlöser Einst war Michael Bohne ein Problemschüler. Heute ist er Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie – ein renommierter Problemlöser. Seine Geschichte zeigt: Menschen können sich weiterentwickeln und entfalten, auch wenn andere den Glauben an sie bereits verloren haben.

«Klopfen mit PEP» mha. Im Carl-Auer Verlag liegt druckfrisch Michael Bohnes jüngstes Buch «Klopfen mit PEP» vor. Darin sind die Grundlagen der Prozessorientierten Energetischen Psychologie sowie die erfolgreiche Anwendung von PEP beschrieben. Mehrere Seiten sind Brüggli gewidmet. Brüggli schildert, wie PEP in unserer Institution funktioniert und welche Erfahrungen wir damit gesammelt haben – alleine schon deswegen ist dieses Buch eine Empfehlung wert. Mitarbeitende von Brüggli können das Buch über das Personalbüro zum Preis von CHF 40.– beziehen (Kontakt: Peter Schmid oder Käthi Nef). Selbstverständlich ist das Buch auch im Buchhandel erhältlich: Michael Bohne, Klopfen mit PEP, Prozessorientierte Energetische Psychologie in Therapie und Coaching, Carl-Auer Verlag, ISBN 978-389670-730-7 24 | unterwegs 0510

«Bohnewitz, der Mann am Abgrund.» Dies war ein geflügelter Spruch meines Lehrers, Herr Richter in der Hauptschule. Ich war Legastheniker, habe etwa 40 Fehler pro Seite gemacht, war Klassenkasper und befand mich zum Schluss in einer Klasse für schwer erziehbare Schüler, die von der Rektorin geleitet wurde. Irgendwie hat mich die Schule nicht wirklich erreicht, und somit bin ich dann nach der 8. Klasse aus der Hauptschule ohne Hauptschulabschluss abgegangen. Ich wurde verabschiedet mit den Worten: «Sieh mal zu, dass Du Arbeit findest.» Da mir jedoch klar war, dass ich den Hauptschulabschluss auch auf dem zweiten Bildungsweg nachholen konnte, bin ich direkt zur Volkshochschule gegangen und habe mich für einen Hauptschulkurs angemeldet, nebenher habe ich in einem Supermarkt stundenweise gejobbt.

Ich entschloss mich also, das Abitur nachzuholen mit dem Wunsch, später ja vielleicht sogar noch Medizin zu studieren – aber das waren zunächst noch Träume.

Spezialgebiet Lampenfieber Nach drei Jahren Schule hatte ich das Abi in der Tasche, habe mich um einen Studienplatz in MediUnd plötzlich auf der Überholspur In der Volkshochschule waren dann nur erwach- zin beworben, habe ihn bekommen und begann mit sene Schüler, keiner hat einen zu etwas gezwun- dem Medizinstudium. Das war so unpersönlich, dass ich mich damit gen, alle waren sehr nicht wirklich identifimotiviert zu lernen. Aus dem Legastheniker von zieren konnte. Ich kam Die Lehrer waren engagiert, und ich holte damals ist ein anerkannter da so durch, wie die meisten anderen auch, meinen HauptschulabFacharzt geworden. und entschloss mich, schluss innerhalb von danach eine Facharzt­ sechs Monaten nach. Als ich im Frühjahr fertig war, befand sich meine ausbildung zum Psychiater und Psychotherapeuten alte Klasse noch immer in der Schule und hatte zu machen. Nun arbeitete ich in einer psychiatrinoch keinen Hauptschulabschluss. Ich habe die schen Klinik als Assistenzarzt. Ich hatte schon im anderen sozusagen draussen überholt. Das hat Studium die Systemische Therapie kennengelernt, mich natürlich enorm motiviert, und ich habe mich und somit begann ich als Erstes eine systemische gleich angemeldet, den Realschulabschluss auch Fortbildung. Es folgten verschiedene andere Fortnoch nachzuholen. Zwei Jahre später hatte ich bildungen, und ich entdeckte meine Leidenschaft auch den in der Tasche, und nun erfolgte meine für das Thema Lampenfieber. Ab Ende der 90erAusbildung zum Physiotherapeuten, denn das war Jahre unterstützte ich klassische Musiker darin, mein Traumberuf. Durch das Anerkennungsjahr in sich auf der Bühne wohler zu fühlen. Viele von einer Massagepraxis bemerkte ich, dass ich so den klassischen Musikern sind nämlich ordentlich nicht mein Leben lang würde arbeiten können. gestresst, wenn sie einen wichtigen öffentlichen


Michael Bohne, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, arbeitet eng mit Brüggli zusammen. Seine Geschichte zeigt: Nichts ist unmöglich. Bild: Michael Haller

Auftritt haben. In den Musikhochschulen wird den Musikern nicht verraten, wie man mit störendem Lampenfieber und Auftrittsängsten umgehen kann. Dies wurde im Laufe der Jahre mehr und mehr meine Spezialisierung. Im Laufe dieser Spezialisierung habe ich dann auch das Klopfen kennengelernt, jene Technik, in der ich auch im Brüggli das gesamte Kader ausgebildet habe. Mich hat das Klopfen von Anfang an sehr überzeugt, da es bei Auftritts- und Prüfungsängsten sehr schnell und gut funktioniert. Die Klopftechniken waren teils jedoch sehr technisch und esoterisch, und die Erklärungen, warum sie wirken, konnten viele Menschen nicht überzeugen. Aus diesem Grund habe ich die Klopftechniken weiterentwickelt zu PEP, jener Technik, die auch Brüggli anwendet.

Klopftechnik und führend in Sachen Auftrittsverbesserung für klassische Musiker. Ich trainiere viele Profiorchester, unterrichte an vielen Musikhochschulen als Gastdozent, und viele Profimusiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reisen zu mir nach Hannover, um von mir gecoacht zu werden. Seit diesem Jahr bin ich der Mental- und Auftrittscoach für die Akademie der Berliner Philharmoniker, einem der besten Orchester der Welt.

Leidenschaft als Erfolgsfaktor Aber warum schreibe ich das hier alles? Ich schreibe das, um aufzuzeigen, dass Menschen sich weiterentwickeln können, und zwar auch, wenn andere schon längst den Glauben an sie verloren haben. Jeder Mensch ist dazu in der Lage, mehr aus sich selbst herauszuholen, als er selbst und Coach der Berliner Philharmoniker andere sich vorstellen können. Das geht aber nur, Auf diesem Weg habe ich in den letzten Jahren wenn man selbst das unbedingt will und seine fünf Bücher selbst geschrieben und fünf weitere eigenen Blockaden etwas bearbeitet hat. Darüber herausgegeben und hinaus sollte man naetwa 900 Ärzte, Psytürlich ein paar Grund«Wenn ich das geschafft chotherapeuten und regeln des Erfolgs beCoaches im Klopfen achten. Zur Auflösung habe, können andere ausgebildet. Der ehevon Ängsten und zur das auch schaffen.» malige Hauptschüler Steigerung des Selbstund Legastheniker wertgefühls kann ei«Bohnewitz» ist also mittlerweile einer der re- nem das Klopfen behilflich sein. Menschen, die nommiertesten Ausbilder und Buchautoren für die es weit gebracht haben, die sehr erfolgreich sind,

zeigen übrigens meist gewisse Parallelen auf. An erster Stelle steht, dass sie für ihre Sache wirklich begeistert sind, also eine Leidenschaft für ihre Sache haben. Es ist dabei übrigens völlig egal, um was für einen Beruf es sich handelt. Die Ergebnisse der neusten Hirnforschung zeigen auch, dass unser Gehirn am leistungsfähigsten ist, wenn wir mit Leidenschaft lernen. Natürlich braucht es immer noch etwas Zeit, um sich weiter zu entwickeln – Ungeduld ist der schlechteste Begleiter auf diesem Weg. Glauben Sie an sich Ich möchte mit diesem Artikel Mut machen: Wenn ich das geschafft habe, können andere Menschen das auch schaffen. Glauben Sie an sich, es lohnt sich. Ich wünsche Ihnen auf Ihrem Weg alles Gute, viel Spass, Freude, Begeisterung, Leidenschaft und Erfolg. Ich freu mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Brüggli, einem für mich faszinierenden Unternehmen.

» Michael Bohne Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

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Impressionen

Unterwegs mit 0,0027 km/h Bedächtig, sattgegessen, von natürlicher Schönheit: So ein Fotomodell kriegt auch David Hauser, im zweiten Lehrjahr zum Fotofachmann, nicht alle Tage vor die Linse. Er experimentierte mit extremer Schärfe und Unschärfe – und schuf Bilder, die eine Weinbergschnecke in voller Pracht zeigen.

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Impressionen

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Freizeit ist das halbe Leben

21 Kilometer quälender Spass Es ist kalt am Start in Wil. Die Atemluft kitzelt den Rachen wie prickelnder Champagner. Anspannung und Vorfreude prägen die Atmosphäre am Frauenfelder Waffenlauf. Extremsportler und Verrückte warten auf den Startschuss. Sportlich bekleidete Männer und Frauen dehnen Landschaft. Sie laufen den ganzen Marathon, also sich die Glieder und warten gespannt auf den über 42 Kilometer. Mir reicht der Halbmarathon Lauf. Mittendrin mein Vater mit drei Kollegen und mit rund 21 Kilometern. Mein linker Oberschenkel fühlt sich nach einigen ich. Wir wünschen uns tausend Schritten an, viel Erfolg. Und jetzt – «Mein Oberschenkel fühlt als würde er auseinder Startschuss! Die andergerissen. Doch einen rennen drauflos, sich an, als würde er ich renne weiter. Privat als hätte sie der Startauseinandergerissen.» organisierte Stände schuss in den Allerwermit­­ Bananenstückchen, testen getroffen. Andere, so wie ich, nehmen es anfangs gemächlich. Wasser, Schokolade und Traubenzucker kommen Denn die Energie sollte auf die ganze Länge auf- wie gerufen. «Heute ist nicht mein Tag», keucht geteilt werden. Wir verlieren uns aus den Augen, ein Laufgenosse. Er riecht nach Schweiss und und ein Jeder ist auf sich alleine gestellt. Meine quält sich bei jedem langsamen Schritt weiter. Nummer: 9227. Meine Mission: das Ziel unter Ach, wie verbunden ich ihm bin. zwei Stunden erreichen. Weiter, immer weiter Mein Gehirn ist vollgestopft mit Endorphin, dem Durch Feld und Flur Schon bei Kilometer 3 bekomme ich Seitenstecher. körpereigenen Opiat. Ich denke nicht daHabe ich am Vorabend zu viel Spaghetti gegessen? ran aufzugeben. Ich denke Oder zeichnet sich die erste Überanstrengung ab? nicht an langweilige Es verfolgen mich noch mehr Probleme. Der Weg Referate über Fensterschickt mich und die 1068 weiteren Teilnehmer putzen. Und auch nicht an über sanfte Hügel, durch kleine Dörfer und Felder, den schmerzenden linken begleitet von muhenden Kühen und jubelnden Oberschenkel. Ich denke an Frauen, Männern, Kindern, langsam aber sicher unbegrenzte Freiheit und wie Richtung Frauenfeld. Vorne beissen sich selbst- schön die Welt doch ist. Das ernannte Spinner in Militäraufmachung mit einer Motto «Der Schmerz vergeht, sechs Kilogramm schweren Waffe durch die weite der Stolz bleibt» begleitet mich treu durch die Landschaft. Die Hoffnung, die Zweistundengrenze zu unterbieten, gebe ich schon auf. Ich habe monatelang trainiert. Jeder sollte monatelang trainieren. Denn die Gelenke müssen den ständigen Schlägen standhalten können und sich an sie gewöhnen. Bei Kilometer 13 beginnt es zu regnen. Zuerst werden nur meine Haare nass, dann das Shirt und schliesslich die Jogginghose. Die feuchte Überraschung schlägt mir nicht dtu. Der Frauenfelder Waffenlauf findet seit aufs Gemüt. Im Gegenteil, so laufe ich 1934 statt. Seit dem Jahr 2000 werden auch der mit noch mehr Spass. Denn in einer solMarathon (42,195 km) und der Halbmarathon chen Situation ist alles anders. Was für (21,0975 km) ausgetragen. Der Rekord beim die einen schlechtes Wetter ist, erfrischt Frauenfelder Marathon liegt bei 2 h, 28 min und den Läufer umso mehr. 54 sec; beim Halbmarathon sind es 1 h 6 min.

Frauenfelder Waffenlauf

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Geradeaus ginge ja noch Die Läufermenge dehnt sich immer weiter aus. Ich gerate weiter ins hintere Feld. Die Spreu trennt sich vom Weizen. Die Ersten erreichen schon bald das Ziel. Ja sogar die ersten Waffenläufer jubeln. Neben den Waffenläufen bestreiten die Hobbysportler und professionellen Läufer drei Kategorien: Halbmarathon, Juniorenlauf und Marathon. Jeder eine Kunst für sich. Wobei der Marathon der extremste aller Läufe ist. Aber schon der Halbmarathon mit seinen immerhin rund 21 Kilometern ist nicht zu unterschätzen. Vor allem wenn es rauf und runter geht. Da braucht man viel Kondition und noch mehr Durchhaltewillen. Endlich oben angekommen – dann ein Sprint mit grossen Schritten hinunter. Es kommen Muskeln zum Einsatz, die ich selten spüre. Das Ziel rückt näher Die Beine laufen von selber. Meine Augen sehen nur das Ziel. Bahn frei für David Tüscher! Die letzten zwei Kilometer, ich gebe alles. Die Strecke kommt mir ewig vor, doch ich denke an die wunderbare Freiheit, welche mir im Lauf bewusst wurde. Und – Ziel! Aus dem Lautsprecher klingt es wie ein Segen: «Mit 148 Minuten und 48 Sekunden ist David Tüscher eingetroffen.» Den Greifenseelauf, 2005, hatte ich schneller bestanden: in einer Stunde und vierzig Minuten.


Freizeit ist das halbe Leben

Erschöpft und vor allem: stolz Abgekämpft irre ich in der Militärkaserne umher, wo sich alle ausgelaugten Mitläufer sammeln. Mir wurde irgendwo ein Geschenk versprochen.

«Mein Motto: Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt.» Man kann auswählen zwischen einem Glas Honig und einer Medaille. Ich nehme die Medaille. Nach der wohltuenden Dusche warten meine Kollegen im Speisesaal. Sie waren alle schneller als ich. Markus kam nach 126 Minuten ins Ziel. Nun ist Bier angesagt, denn die Kehlen sehnen sich am Ende eines solchen Halbmarathons nach einer Erfrischung. Ich bin stolz auf mein Durchhaltevermögen. Dieses Glücksgefühl und dieser Stolz können nur durch wenige Dinge in meinem Leben übertrumpft werden. Der Abend kommt. Es ist immer noch kalt, und die letzten Extremsportler und Verrückten treffen ein, wobei einer über dreieinhalb Stunden unterwegs war. Alle überkommt eine angenehme Müdigkeit. Der Muskelkater für den nächsten Morgen ist programmiert. » David Tüscher in Vorbereitung auf die Ausbildung als Logistiker EFZ

David Tüscher mha. Mancher Leserin, manchem Leser wird der Name David Tüscher vertraut sein. David Tüscher ist der junge Mann, der im letzten «Unterwegs» (Dezember 2009) von seiner Psychose-Erkrankung («Zwischen Horrortrip und Hochgefühl») erzählt hat. Im Bericht, der mit kunstvollen Bildern angereichert war, schrieb er unter anderem auch, dass er eine «neue Droge» gefunden habe: Jogging. unterwegs 0510 | 29


An dieser Stelle lernen Sie fortan zwei Brüggli-Leute etwas näher kennen. Diesmal Achim Abel, Teamleiter Wohnen, und Rebekka Häni, Teamleiterin Vorlehre.

Brügglianer

Zehn Fragen an: Rebekka Häni und Achim Abel Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst: Rebekka: Schwere und süsse Parfüms steigen mir sofort in den Kopf und verursachen bei mir Kopfschmerzen und Übelkeit. Achim: Frischer Kaffee. Eine Sportart, bei der Du gerne zusiehst: Rebekka: Fussball, aber nur, wenn gerade EM oder WM ist. Achim: Paragliding / Fallschirmspringen. Ein Gebäude oder Wahrzeichen, das Du gerne von Deinem Schlafzimmerfenster aus sehen würdest: Rebekka: Das Matterhorn. Achim: Das Matterhorn. Wann warst Du zum letzten Mal richtig glücklich? Rebekka: Auf meiner letzten Joggingrunde bei wunderschönem Sonnenuntergang. Achim: Letztes Jahr, als ich nach einem zünftigen Gewitter den Pizolgipfel erreicht habe. Der Sänger, die Sängerin oder die Band, die Du momentan am häufigsten hörst: Rebekka: Placebo. Achim: Kataklysm. Welchen Wunsch möchtest Du Dir unbedingt erfüllen? Rebekka: Eine Reise in Australien. Achim: Den Kilimandscharo besteigen (solange es noch Schnee auf dem Gipfel hat).

Wenn Du einen Tag die Welt regieren könntest, was würdest Du dann ändern? Rebekka: Dass zur Erde und den natürlichen Ressourcen mehr Sorge getragen wird und diese mehr geschätzt werden. Achim: Dafür sorgen, dass meine «Eintages-Regierung» dauerhaft wird. Wenn Du einen eigenen Fernsehsender hättest, was würde darauf laufen? Rebekka: Ich besitze nicht einmal ein eigenes Fernsehgerät, auf dem ich meinen Sender empfangen könnte  … Achim: Ein werbefreier Mix aus News, Natur und Umwelt, Music und Movies. Was ist das beste Gerücht, das Du über Dich gehört hast? Rebekka: Gerüchte über mich kursieren wohl nur im Geheimen, denn mir ist noch keines zu Ohren gekommen. Achim: Das schaffst Du doch niemals … Beschreibe Dich in drei Worten: Rebekka: Humorvoll, natürlich, interessiert. Achim: Empathisch, humorvoll, kreativ.

» Nachgefragt: Michael Haller Kommunikationsverantwortlicher

Achim Abel, Teamleiter Wohnen

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Rebbekka Häni, Teamleiterin Vohrlehre


Freunde im Exil

Das Fotostudio am See Die meisten Abteilungen von Brüggli sind an der Hofstrasse untergebracht. Aber nicht alle. In der Rubrik «Freunde im Exil» kommen unsere Kollegen in den Aussenposten zu Wort – diesmal das Fotostudio, das zur Printagentur gehört. Wer im «Usblick» zu Mittag isst, wird uns Foto- Wenn Bilder laufen lernen fachleute vom Fotostudio sofort erkennen. Die Wir beschäftigen uns auch mit dem bewegten schwere Fotoausrüstung verrät uns gerne. Wir er- Bild. Immer wieder dürfen wir mit professionellen ledigen diverse Aufträge fürs Brüggli. Werbefotos Filmkameras arbeiten. Videoclips von Klassischer für die Dog-Box und den Leggero, zum Beispiel. In Musik bis zu Hip-Hop werden im Studio oder auskleinen Gruppen werden die Produkte abgelichtet, wärts aufgenommen. Der Brügglifilm ist ein aktubearbeitet und zur Weielles Projekt. Teilweise tergabe vorbereitet. schneiden wir selber, Ein Fotograf kommt mit Wir arbeiten oft eng teilweise geben wir mit der Druckvorstufe die Rohdaten weiter. vielen Menschen und zusammen. Auch exterProdukten in Kontakt. ne Kunden vertrauen Flexibilität nötig uns Aufträge an – zum Der Arbeitsplatz von Beispiel Hochzeitsreportagen, Kalenderfotos, Auf- uns angehenden Fotofachleuten liegt direkt nahmen von Schuhen, Autos oder Schiff- und Gar- am Bodensee, was wir sehr geniessen. Unsere tenzubehör für verschiedene Werbemittel. Ausbildung ist nicht immer so leicht und locker wie es vielleicht auf manche wirken mag. Jeder Abwechslung Bild um Bild Lehrling besucht einmal pro Woche die BerufsWir kommen mit vielen Menschen in Kontakt. schule in St.Gallen, in der uns der anspruchsvolle Auch mit verschiedensten Produkten kommen Unterrichtsstoff in schnellem Tempo vermittelt wir in Berührung.Das macht den Beruf des Foto- wird: chemische und digitale Fotografie, Physik, fachmanns oder der Fotofachfrau so interessant. Verkaufs- und Warenkunde, geometrische Optik, Die Lehrlinge führen auch in eigener Regie Shoo- Berufskunde, Mathematik und Informatik. tings durch. Das Studio verfügt über einen eigenen Schminkraum, mit professionellem Make-up. Ein Fotograf kennt keine steifen Arbeitszeiten. Gewisse Schminkgrundlagen wurden uns von Wir müssen zeitweise auch am Abend oder am einer Stylistin beigebracht, damit wir unsere Mo- Wochenende einen Auftrag erledigen. dels individuell stylen können. » Gianna Vanotti Lehrtochter Fotofachfrau

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Krimi

Die Mozartkugel Matrix stieg ins Auto und drehte den Zündschlüssel. Als er auf der oberen Parkfläche ankam, hatte er keine Lust, den Pfeilen Richtung Ausfahrt zu folgen, und beschloss, eine Abkürzung zu machen. Er wendete den Wagen zu einer Linkskurve, manövrierte ihn zwischen geparkten Autos hindurch und  … Ein paar Tage später … Das war nun schon die zweite Anzeige, die Inspektor Karlov heute zu bearbeiten hatte. Die erste betraf ein Auto, das jemand nicht vorschriftsgemäss aus dem Parkhaus hatte fahren sehen und die zweite einen Diebstahl in einem italienischen Restaurant, das in unmittelbarer Nähe dieses Parkhauses gelegen war. Beides war ungefähr zur gleichen Zeit geschehen. Inspektor Karlov seufzte. Da klopfte es zaghaft an der Türe. Der Inspektor rief: «Herein bitte!» Matrix öffnete die Tür und trat ein. «Guten Tag, Herr Matrix», begrüsste ihn Karlov mit ausgestreckter Hand. «Bitte setzen Sie sich. Nun, beginnen wir gleich. Ich habe da eine Anzeige gegen Sie auf meinem Pult.» Matrix erkundigte sich verdattert, weswegen man ihn angezeigt habe. «Sie sind nicht den Pfeilen gefolgt, die im Parkhaus Richtung Ausfahrt weisen, sondern haben eine Abkürzung genommen.» «Stimmt nicht», wehrte sich Matrix. «Es war folgendermassen: Ich hatte meinen Wagen auf der unteren Parkfläche geparkt. Als ich auf der oberen Fläche ankam, fiel mir ein, dass ich noch eine offene Rechnung im Restaurant vis-à-vis zu begleichen hatte; ich parkte den Wagen nochmals, suchte mein Portemonnaie und fand es nicht. Somit hatte sich mein Gang zum Restaurant erübrigt. Ich startete den Wagen und fuhr los.» «Aber Herr Matrix, das hat doch keinen Zweck. Sie wissen, dass ich Sie dafür büssen kann, wenn Sie mir einen Käse auftischen?», entgegnete Karlov. Matrix nickte zerknirscht. Der Inspektor fuhr fort: «Herr Matrix, wir haben eine Zeugenaussage, gemäss der Sie gar nicht parkierten, sondern zwischen geparkten Autos hindurchfuhren, um das Parkhaus zu verlassen. Tut mir leid, aber ich muss Ihnen in Form einer Geldbusse einen Denkzettel verpassen. Denken Sie das

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nächste Mal daran, dass Sie nicht immer allein im Wer konnte das Geld aus der Kassette gestohlen Parkhaus sind, und Pfeile sind dafür da, ihnen zu haben? Inspektor Karlov wählte Cipones Telefonnummer folgen. Sie dürfen gehen.» Matrix verliess das Büro des Inspektors und das und bat ihn um ein paar Auskünfte über sein Personal. Cipone sagte, er habe einen Lehrling, Bruno Polizeigebäude. Karlov beugte sich über seine vor ihm liegenden Topov, eine Serviertochter, Mirjam, und eine AbAkten. Ob Matrix wohl etwas mit dem Diebstahl waschhilfe, Maria. Karlov wollte sie alle, Cipone zu tun hatte? Dieser war nachts zwischen 2 und inklusive, in seinem Büro sprechen und vereinbarte mit dem Restaurant3 Uhr geschehen, also besitzer einen Termin. etwa um dieselbe Zeit, Wer konnte das als Matrix das ParkAm nächsten Morgen haus verlassen hatte. Geld aus der Kassette erschienen die vier im Der Restaurantbesitzer, gestohlen haben? Büro des Inspektors. Herr Cipone, hatte in Nach einer halben seinem Büro gleich neben der Restaurantküche die offene Geldkassette Stunde war die Besprechung vorüber und hatte vorgefunden – leer bis auf ein paar Münzen und nichts Neues ergeben. – Nachdenklich betrachteeine Mozartkugel, deren Folie leicht beschädigt te Karlov den Sessel vor ihm, auf dem der Lehrwar. Die Kassette war stellenweise mit einem bursche gesessen hatte. Da fiel ihm plötzlich ein klebrigen Film überzogen. Karlov hatte sie ins ge- langes Haar auf. Er stand auf, ging zum Sessel, richtsmedizinische Labor schicken lassen zwecks nahm das Haar, trat ans Fenster und betrachtete Spurensicherung. Der Bericht hatte ergeben, dass es näher. Es war ganz eindeutig – ein Hundehaar! Der Lehrbursche? Ein Hundebesitzer? Karlov trat der klebrige Film aus Hundespeichel bestand … zurück an seinen Pult. Was glänzte da neben dem Sessel, auf dem der Lehrling gesessen hatte? Karlov ging nochmals zum Sessel, bückte sich und fand auf dem Boden ein Aluminiumfolienkügelchen. Vorsichtig wickelte er das Papier auseinander. Es war die Verpackung einer Mozartkugel. Inspektor Karlov wählte Cipones Telefonnummer und bat ihn, ihm Topov nochmals vorbeizuschicken. Am nächsten Tag …

«Krimis sind eine Freude» mha. Der Krimi auf dieser Doppelseite ist der erste, den Ursula Seiler geschrieben hat. «Eher aus Zufall», sagt die gelernte Übersetzerin – und blickt auf eine inspirierende Silvesternacht zurück, in der ihr diese Geschichte locker von den Fingern ging. «Natürlich muss man seine grauen Zellen einschalten, um etwas schreiben zu können. Ich finde, so bleibt man geistig fit.» Sie lese und schaue gerne Krimis und erfreue sich daran, den Handlungsablauf mitzuverfolgen – dies auch als Ausgleich zu ihrer Arbeit in der Qualitätskontrolle und in der Telefonzentrale von Brüggli.

Topov klopfte an Karlovs Türe. «Herein bitte», rief der Inspektor. «Guten Tag, Herr Topov, es tut mir leid, dass ich Sie nochmals vorladen musste, aber mir ist da etwas Wichtiges entgangen, als wir uns das letzte Mal gesehen haben.» Nett von ihm, er entschuldigt sich wenigstens, dachte Topov. Die Polizei war besser als ihr Ruf. «Gut, Herr Inspektor, was wollen Sie von mir wissen?» «Herr Topov, ich habe Grund zur Annahme, dass Sie der Dieb waren. Setzen Sie sich. Und jetzt erzählen Sie mir bitte genau, was vorgefallen ist.»


Krimi «Also gut», sagte Topov. «Ich weiss von Mirj, unse- klein ist, kann auch sie dort rein, nicht nur Cipones rer Serviertochter, dass sie, wenn die Polizeistunde Kater Belmondo. Von der Strasse aus sah ich, wie naht und sie noch die Tageseinnahmen zusammen- sie auf einen Stuhl sprang und von dort auf den rechnen muss, sich eine Mozartkugel gönnt, aber Bürotisch, auf dem die Kassette lag. Sie packte nur ab einer bestimmten Höhe der Einnahmen. die paar Geldnoten in der Kassette und raste wieSie hat deshalb immer eine Mozartkugel in der der zu mir hinaus. Ich nahm ihr das Geld aus der Schnauze und wir spaGeldkassette. Wenn zierten fröhlich weiter. die Einnahmen besonKarlov wollte Mirjam würde ganz ders gut sind, gönnt sie schön ins Schwitzen sich eine Kugel. Sonst sie alle vier sprechen, kommen, wenn Cipone lässt sie sie liegen. inklusive Cipone. sie darauf ansprechen Aus Frust über schlechwürde, wieso die Kaste Einnahmen schliesst Mirjam die Geldkassette manchmal nicht ab, sondern lässt sie offen auf dem Bürotisch liegen. Nun, ich wollte ihr das austreiben. So beschloss ich, ihr mit Mutzi, meinem Hündchen, einen Denkzettel zu verpassen. Ich ging nachts um ca. 2 Uhr mit Mutzi spazieren und hielt ihr, als wir in die Nähe unseres Restaurants kamen, eine Mozartkugel unter die Nase. «Lauf Mutzi, finde Beute!», sagte ich zu ihr. Mutzi schnüffelte an der Kugel und lief gleich Richtung Katzentürchen des Restaurants. Da sie

sette leer sei … Ha! Selbstverständlich würde ich das Geld dann wieder in die Kassette zurücklegen, aber erstmal wollte ich Mirj als Nervenbündel erleben.» Karlov lehnte sich in seinem Bürosessel zurück und zündete sich eine Zigarette an. Er dachte an die Unterredung mit Matrix und musste plötzlich grinsen. Dieser blöde Affe. Wenn er wirklich «seine Rechnung hätte begleichen wollen» und der Dieb in jener Nacht nicht ein kleines Hündchen gewesen wäre, sondern ein bewaffneter Einbrecher, dann hätte er sie gleich x-mal begleichen können, soviel Geld, wie der immer mit sich herumschleppte  … Der Idiot wollte sich geschickt aus der Affäre reden. Das Auto wieder parken, um eine alte Schuld zu begleichen, das wäre ja nun wirklich nicht strafbar gewesen. Aber diesmal hatte er Pech gehabt. Zu seinem eigenen Vorteil  …

» Ursula Seiler Mitarbeiterin Qualitätskontrolle und Telefonzentrale

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Dies & Das

Neu in Romanshorn: «Pier 58» mha. Brüggli hat ein Verkaufsgeschäft am Hafen in Romanshorn eröffnet. Auf rund 200 Quadratmetern bietet «Pier 58» den Veloanhänger Leggero Vento sowie weitere Artikel für die sanfte Mobilität und aktive Freizeit an – zum Beispiel Elektrovelos, Outdoorbekleidung, Skateboards, Sonnenbrillen oder Taschen. Mit einem Mix aus Eigenprodukten und Nischenprodukten von Geschäftspartnern wie zum Beispiel «Rukka», «Freitag» oder «Dolphine» will sich «Pier 58» als Geschäft mit ausgeprägtem Fokus auf Familie, Freizeit und sanfte Mobilität etablieren.

Die Lage am Hafen und Seeradweg ist ideal: mehr Platz für eine gute Beratung und Produktepräsentation und erst noch näher bei den Leuten.

Näher am Geschehen Ausschlaggebend für die Eröffnung von «Pier 58» war der Umstand, dass der Leggero Vento viele Familien ins Brüggli an die Hofstrasse lockte. In der Verkaufsabteilung am Brüggli-Hauptsitz machte der temporäre Grossandrang die Beratung schwierig. Weil Brüggli aber gerade an der Beratungsleistung etwas liegt, hat man reagiert. Das heutige Ladenlokal an der Hafenstrasse 58 bot sich an, denn bis vor kurzem war hier noch die Werkstatt von Brüggli eingerichtet. Mit deren Umzug an den Hauptsitz wurde das Lokal für neue Zwecke frei.

Montag bis Samstag geöffnet

Xöff: Schöne Verpackungen machen Durst mha. Die Gastronomie «Usblick» hat einen eigenen Energie-Drink. Und der hat ein neues Kleid erhalten, welches aus verschiedenen Entwürfen zweier Polygrafen-Lehrlinge hervorging. Ausserdem hat die interne PR-/Werbeabteilung dem Getränk einen neuen Namen verliehen – erfrischend selbstironisch.

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Neue Arbeitsplätze Für Brüggli ist «Pier 58» auch im Sinne der sozialen und agogischen Arbeit eine sinnvolle Ergänzung. So sollen mehrere Ausbildungsplätze für Detailhandelsangestellte entstehen. Die Anzahl an verschiedenen Berufen, die bei Brüggli erlernt und praktiziert werden können, wächst damit auf mehr als 50 an.

Öffnungszeiten: Montag 13.30 bis 18.30 Uhr, Dienstag bis Donnerstag 10.00 bis 12.00 Uhr, 13.30 bis 18.30 Uhr, Freitag 10.00 bis 12.00 Uhr, 13.30 bis 20.00 Uhr, Samstag 10.00 bis 16.00 Uhr

Arbeiten in der Höhe sbu. Einmal Leuchtmittel auswechseln gefällig? Fensterreinigung weit oben? Kein Problem. Die Technischen Dienste verfügen neu über eine eigene Teleskop-Hebebühne, mit welcher in luftiger Höhe, bis 5.70 m, gearbeitet werden kann.


Dies & Das

Blütezeit für gute Ideen mha. Im Rahmen der Integrationsmassnahmen stellen Mitarbeitende von Brüggli regelmässig schöne Sachen her. Die zieren dann zum Beispiel das Treppenhaus oder das Sitzungszimmer. Immer öfter findet das Handwerk auch ausserhalb unserer Institution Anklang. Die dekorativen Blumen, zum Beispiel, wurden in einem befreundeten Restaurant zum Kauf angeboten. Und als guter Fang würden sich bestimmt auch die Schwemmholz-Ständer mit den bunten Fischen erweisen.

Druckluftkonktrolle lohnt sich sbu. Die Druckluftaufbereitung ist generell sehr kostenintensiv. Es lohnt sich, Kompressor-Anlagen regelmässig zu prüfen. Die Technischen Dienste haben deshalb ein Ultraschall-Lecksuchgerät angeschafft. Dieses Gerät ortet Undichtigkeiten im Leitungsnetz schnell und einfach, selbst bei starkem Umgebungslärm oder störenden Nebengeräuschen. Lecks in Leitungen bewirken Druckverluste und somit steigende Energiekosten. Ein Beispiel: Hat ein Schlauch ein

Loch mit einem Durchmesser von 3 mm und rechnen wir mit einem Druck von 6 bar und gehen wir von einem 24-Stunden-Betrieb aus, bewirkt dies einen Luftverlust von 11,1 Litern in der Sekunde. Dies verursacht Kosten von rund 8200 Franken im Jahr. Eine regelmässige Kontrolle der Luftschläuche macht sich also bezahlt. Mit Hilfe des neuen Lecksuchgeräts und zusammen mit den Lernenden der Technische Dienste geht‘s nun den Lecks an den Kragen.

Printagentur arbeitet für FIFA mha. Der Fussballfan ist entzückt. Und selbst Fussball-Abstinenzler reiben sich verwundert die Augen. Die Brüggli-Druckerei fertigt nämlich Schreibblöcke für keinen Geringeren als den Weltfussballverband FIFA (Fédération Internationale de Football Association). Die einzelnen Blätter werden in der Druckausrüsterei zusammengetragen, verleimt, geschnitten und mit einem separaten Umschlag versehen. Und dies in einer Riesenauflage von 50 000 Exemplaren, alles in Handarbeit. Dieser Auftrag gibt für viele Wochen viel zu tun.

Brügglis schönster Erholungsraum mha. Die Panoramaterrasse auf dem Brüggli-Dach ist eine ganz besondere: viel Platz, schöne Rundumsicht auf Berge und See, in Verbindung mit der

Gastronomie Usblick einer gemütlicher Ort zum Verweilen. Auch Gäste von auswärts sind hier herzlich willkommen.

Gut möglich also, dass Sepp Blatter, Präsident des Weltfussballverbandes, seine Notizen zur Fussball-WM 2010 in Südafrika auf einem Schreibblock macht, der im Sozialunternehmen Brüggli in Romanshorn hergestellt wurde. Wir haben’s ja immer gewusst: Nichts ist unmöglich. unterwegs 0510 | 35


Rätsel

Wer findet die fünf Unterschiede? Verlosung unter allen richtigen Einsendungen:

Gutschein vom Usblick im Wert von CHF 50.– Einsendeschluss: 30. September 2010 Der Gewinner oder die Gewinnerin wird im Oktober 2010 persönlich benachrichtigt.

Or i g in

al

Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen Unterschieden. Wer findet alle? Kreisen Sie die entsprechenden Stellen ein und senden Sie den Talon vollständig ausgefüllt per interner Post an: • Michael Haller, CC/CD, Printagentur. Wenn Sie nicht im Brüggli tätig sind, senden Sie Ihren Talon in einem frankierten Kuvert an: • Brüggli, Rätsel «Unterwegs», Hofstrasse 3+5, 8590 Romanshorn. Vorname

ng

hu Fälsc

Name Strasse / Nr. PLZ / Ort Telefon Brüggli-MitarbeiterIn ja

nein

Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinnes.

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Gewinner der Verlosung im letzten «Unterwegs»: Adriano Di Verde, Mitarbeiter Printagentur. Herzlichen Glückwunsch!


Brückenschlag

Unser Partner: Die Firma L+S AG, Design+Technics Auf dieser Seite kommt jeweils ein Geschäftspartner von Brüggli zu Wort – dieses Mal die Firma L+S AG, Design+Technics aus Sommeri, für welche Brüggli Schulstühle montiert. Bitte stellen Sie unseren Lesern die Firma und dabei gleichzeitig eine hohe Produktionsqualität gewährleistet. Als Eingliederungs-Institution L+S AG, Design+Technics kurz vor: L+S hat vier Standbeine: die Produktion von hat Brüggli ja naturgemäss viele Personalwechsel, Schulmöbeln, die Komponentenfertigung sowie da sind besondere Anstrengungen nötig, um eine konstante Produktidie Herstellung von Veronsqualität gewährteilerkasten- und Kühl«L+S ist Zuverlässigkeit leisten zu können. deckensystemen. Das Unternehmen wurde im wichtig, Termintreue Was zeichnet die Jahr 1938 in Sommeri und Qualität.» Schulstühle von gegründet. L+S wird heuL+S aus? te durch Urs und Iris Coray als Geschäftsinhaber in der dritten Generation Wir legen grossen Wert auf ergonomische Schulgeführt – wir sind ein Familienbetrieb mit rund 35 möbel. Die einfache Verstellbarkeit der Rückenlehne ist zum Beispiel ein wichtiges Kriterium. Mitarbeitenden. Ausserdem verwenden wir Aluminiumdruckguss, Brüggli montiert in Ihrem Auftrag Schulstüh- ein Material, das bis anhin dem Büromarkt vorbehalten war. So kommt zur Leichtigkeit der ople. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Wir statten Schulen im ganzen Land mit Stühlen, tischen Linienführung ein überraschend geringes Pulten, Wandtafeln und ergänzenden Möbeln aus. Gewicht unserer Stühle hinzu. An Stühlen produzieren wir seit 1996 zwischen 3000 und 4000 Stück. Aufgrund von innerbetrieb- Sehen Sie Parallelen zwischen Ihrem Unterlichen Umstrukturierungen haben wir einen Part- nehmen und Brüggli? ner gesucht, der die Endmontage der Schulstühle L+S ist Zuverlässigkeit wichtig, Termintreue und übernimmt. Und so kamen wir mit Brüggli in Kon- Qualität. Wir wollen mit unserem Unternehmen vorankommen, neue Ideen verwirklichen, und uns takt. mit Kompetenz und Effizienz verdient machen. Wir Wobei Sie ja bereits einen guten Kontakt zu können nur mit Partnern zusammenarbeiten, denen all dies ebenfalls wichtig ist. Bei Brüggli ist Brüggli hatten … Ja, Adrian Hungerbühler (Technik-Manager im In- das so – darum verstehen wir uns so gut. dustriecenter von Brüggli), der auch aus Sommeri Wollen Sie unsekommt, hat bei L+S die ren Leserinnen und Lehre gemacht. Wir «Wir statten das ganze Lesern noch etwas sind vertraut miteinansagen? der und wissen, was Land mit ergonomischen Ich finde super, was sie wir voneinander erwarSchulmöbeln aus.» im Brüggli machen. ten dürfen. Ausserdem war L+S ja auch schon Vielen Dank, Iris Coray, für Ihre Worte und unsere in die Leggero-Herstellung involviert. Zusammenarbeit. Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit Brüggli? Sehr gut. Ich bewundere die Weise, wie Brüggli » Notiert: Michael Haller mit Menschen in schwierigen Lebenslagen umgeht Kommunikationsverantwortlicher

Iris Coray, Geschäftsteilhaberin der Firms L+S AG, Design + Technics, mit einem Schulstuhl, der bei Brüggli montiert wird. Bild: zVg.

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Jubiläen

Monika Reber

Albert Züst

Jubilarinnen und Jubilare Januar bis Juni 2010 20 Jahre Monika Reber Gerhard Degen

Mitarbeiterin Textil 17. 4. 2010 Bereichsleiter Agogik Usblick 14. 5. 2010

15 Jahre Albert Züst Adrian Hungerbühler Fridolin Soller Heinrich Hotz

Mitarbeiter Mechanik Leiter Produktion/Entwicklung Mitarbeiter Informatik Mitarbeiter Mechanik

16. 1. 2010 1. 3. 2010 13. 3. 2010 15. 5. 2010

Bereichsleiter Produktion und Verkauf Printagentur Mitarbeiter Interne Post Mitarbeiter Montage Mitarbeiterin Usblick

1. 1. 2010 15. 2. 2010 19. 3. 2010 14. 5. 2010

Fridolin Soller

Walter Schefer

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Gerhard

Valeri Vonwiller Walter Schefer Walter Ledergerber Klara Müller

Degen

10 Jahre


Jubiläen

Elisabeth Heeb

Walter Ledergerbe

r

Klara Müller

Heinrich Hotz

Pensionierung Elisabeth Heeb Albert Züst

Mitarbeiterin Printagentur Mitarbeiter Mechanik

28. 2. 2010 28. 2. 2010

Herzlichen Glückwunsch Die Geschäftsleitung von Brüggli dankt allen Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue und ihren Einsatz. Alles Gute für die Zukunft.

Und die weiteren Jubilare im 2010? Im nächsten «Unterwegs», das voraussichtlich im November erscheint, zeigen wir alle Mitarbeitenden, die von Juli bis Dezember ihr Jubiläum haben. hler

ungerbü

Adrian H Valeri Vonwiller

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Der gute Start in den Tag: ein Frühstück in der Brüggli-Gastronomie Usblick. So viel Sie mögen, für nur CHF 10.50. Montag bis Freitag, ab 8 Uhr. Wir sind auch während den Brüggli-Betriebsferien vom 19. Juli bis 8. August 2010 für Sie da.

Restaurant Seeblick • 240 Sitzplätze • Selbstbedienung mit täglich wechselndem Angebot • Frisch und gut, mit saisonalen Spezialitäten Restaurant Säntisblick • 40 Sitzplätze • A-la-Carte-Restaurant mit exklusiven Gerichten, frisch zubereitet Churfirstensaal • 320 Sitzplätze • Modernste Infrastruktur, ideal für Seminare­und Tagungen

Öffnungszeiten 08.00 – 18.00 Uhr Für Gruppen ab 10 Personen auch abends und am Wochenende

Seminarräume Brisi, Frümsel und Selun • 15 Sitzplätze pro Raum • Zwei Räume können miteinander verbunden werden • Der perfekte Rahmen für Meetings, Schulungen und Klausuren Panorama-Terrasse • Viel Platz zum Sonnen und Relaxen Parking • Gratis-Parkplätze in der Tiefgarage • Mit dem Lift direkt in die Gastronomie Usblick

Reservation Gastronomie USBLICK by Brüggli Hofstrasse 5 CH-8590 Romanshorn Telefon +41 (0)71 466 94 83 Telefax +41 (0)71 466 94 94 usblick@brueggli.ch

www.usblick.ch


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