Klopfen f端r die Integration Wie die Prozessorientierte Energetische Psychologie (PEP) im Sozialunternehmen Br端ggli ankommt
1
BRUGGLI
Impressum Autor: Erfahrungsberichte: Herausgeber: Kreation: Bilder: Druck:
Michael Haller, Kommunikationsverantwortlicher Brüggli Individuelle Autoren Brüggli, 8590 Romanshorn, www.brueggli.ch Jessica Gmünder, Carmen Fischer; Printagentur by Brüggli David Hauser, Rahel Signer; Fotostudio Bühler Printagentur by Brüggli, www.printagentur.ch
Inhalt Einleitung Ein Rezept gegen Stress: PEP 4 Interview Adriano Di Verde: «PEP hilft mir, meine Ängste nicht mehr so schwer zu nehmen» 5 Erfahrungsberichte Klopfen gegen Aggressionen 8 Angst vor Pöbeleien im Zug 9 Klopfen gegen Prüfungsangst 1 10 Klopfen gegen Prüfungsangst 2 11 Höhenangst 12 Stress: Nur dran denken und es hilft schon 13 PEP gehört einfach dazu 14 Zu wenig nervös? 15 Der Unsicherheit einen Korb gegeben 16 Lehre statt Leere 17 Wenn Herzklopfen zur Behinderung wird 18 3-jährige Léjla schläft wieder ohne Angst ein 19 Galgenhumor statt Auftrittsstress 20 Dr. Michael Bohne Fasziniert von PEP und Brüggli
21
Hintergründe Was ist PEP? Wie funktioniert PEP im Brüggli? «Mein AufPEPper»
22 23 25
Ehrfahrungsberichte Einleitung
Ein Rezept gegen Stress: PEP Wer kennt das nicht: Man steht vor einer Prüfung, muss vor vielen Leuten eine Idee vertreten oder fühlt sich unwohl in ganz bestimmten Situationen – und würde am liebsten davonlaufen. Die Prozessorientierte Energetische Psychologie – kurz PEP – ist eine einfache und effiziente Methode gegen solchen Stress. Wie PEP funktioniert und für wen PEP geeignet ist, können Sie in diesem Büchlein lesen. Ein separates Kapitel zeigt, welche Rolle PEP im Brüggli spielt. Und verschiedene Erfahrungsberichte belegen, dass PEP in vielen Situationen helfen kann.
4
Interview «PEP hilft mir, meine Ängste nicht mehr so schwer zu nehmen» Adriano Di Verde, Mitarbeiter von Brüggli, wendet die Prozessorientierte Energetische Psychologie regelmässig an. PEP hat ihm auch bei der Schlussprüfung zum Druckkaufmann geholfen. Wie wurden Sie auf PEP aufmerksam? Ich bekam mit, dass Brüggli etwas Neues ausprobiert, konnte mir unter PEP aber nichts vorstellen. Von einzelnen Leitenden, die sich in einer PEP-Fortbildung befanden, erfuhr ich mehr darüber – anfänglich nur am Rande. Dann kam der Vortrag von Dr. Michael Bohne im Brüggli. Der war spannend. Meine Neugier war geweckt. Was waren Ihre ersten Gedanken zu PEP? Man neigt ja dazu, alles, was man nicht kennt, auf die Schippe zu nehmen. Ich hatte meine Zweifel. Es gibt so viele Therapien und Methoden, die helfen sollen. Ich fragte mich, ob PEP wirklich was Neues sei. Dann habe ich’s mit meinem Vorgesetzten angeschaut. Seither praktiziere ich PEP regelmässig mit ihm – speziell zur Vorbereitung auf Prüfungen. Und wie läuft das? Ganz gut. Ich kann loslassen, nehme meine Sorgen und Ängste nicht mehr so schwer. Was für Sorgen und Ängste? Die Angst, dass ich eine Prüfung nicht bestehe. Ich stehe mir manchmal selbst im Weg, weil ich mich kleiner mache, als ich
5
Ehrfahrungsberichte Interview
bin. Ich war vor einigen Wochen an einem Punkt, an dem ich mich gefragt habe: Funktioniere ich einfach oder lebe ich? Ich war sehr bedrückt, weil in meinem privaten Umfeld einiges schlecht lief. Gleichzeitig setzte ich mich wegen der Prüfungsvorbereitung selbst unter Druck. Ich war hin- und hergerissen: Ich musste lernen, obwohl mir nicht danach war, und gleichzeitig hatte ich Sorgen, denen ich mich nicht hingeben konnte – es durfte mir ja nicht schlecht gehen. Wie geht das genau, wenn Sie sich mit PEP auf eine Prüfung vorbereiten? Ich beklopfe nur zwei Punkte: den Integrations- und den Akzeptanzpunkt. Dabei versetze ich mich in meine Prüfungsangst, stelle mir bildlich vor, wie alles gut läuft und versichere mir: Ich bin gut vorbereitet, kann es, habe gut gelernt. Und selbst wenn es schlecht laufen sollte, bin ich mir gewiss: Ich liebe und akzeptiere mich so wie ich bin. Durch PEP habe ich gelernt, auch Ängste und Sorgen zuzulassen. Das hilft? Ja, es funktioniert. Das gute Gefühl hält über mehrere Tage an. Am besten läuft es, wenn ich PEP unter Anleitung meines Vorgesetzten anwenden kann. Ich weiss, dass man es auch selber praktizieren kann. Aber mir persönlich hilft es am besten, wenn mich jemand anleitet. Was muss diese Person können? Sie muss sowas nicht zum ersten Mal gemacht haben; sie muss PEP gründlich erlernt haben, gut zuhören und sich einfühlen können. Besonders wichtig: Sie muss die PEP-Sitzung steuern, indem sie im richtigen Moment die richtigen Fragen stellt oder die richtigen Sätze formuliert.
6
Interview Adriano Di Verde Adriano Di Verde hat einen zu kurzen rechten Arm. Wäre es nach Mama gegangen, hätte er einen Bürojob erlernt. Doch seiner Behinderung zum Trotz entschied sich der damals 15-Jährige für den Beruf des Buch-Offsetdruckers. «Diesen Entscheid habe ich nie bereut.» Nur zu gut erinnert er sich, wie ihm, als er im ersten Lehrjahr war, sein Lehrmeister einen Hilfsarbeiter angeboten hat. «Das war für mich kein Thema. Ich wollte keine Sonderbehandlung. Und schon gar kein Mitleid.» Nach 15 Jahren im Drucksaal musste Adriano Di Verde allerdings die Tatsache akzeptieren, dass man mit einem zu kurzen Arm nicht die gleich schweren Lasten heben kann wie ein Drucker ohne körperliches Handicap. «Ich habe gekämpft, aber die Schmerzen wurden Jahr um Jahr schlimmer.» So bildete sich Adriano Di Verde zum Creative Media Designer weiter und kam schliesslich in die Printagentur, die Druckerei von Brüggli. Hier ist er als Sachbearbeiter tätig und hat sich zum Druckkaufmann weitergebildet. «Ich bin sehr dankbar für diese Chance», sagt Adriano Di Verde. Nun hat er das Rüstzeug beisammen, um in der freien Wirtschaft neu Fuss zu fassen. Er weiss: Irgendwann wird er aufbrechen. Und PEP wird ihn auch in Zukunft begleiten.
7
Erfahrungsberichte
Klopfen gegen Aggressionen Ein Klient kam ins Büro und erzählte den Praktikanten, dass er sehr starke Aggressionen verspüre. Die Aggressionen seien ohne einen ersichtlichen Grund hochgekommen. Er erzählte auch, dass er früher in solchen Situationen schon mal dreingeschlagen habe. Er würde im Moment am liebsten irgendwo dreinschlagen, am besten wäre ein Boxsack. Er wurde für fünf Minuten an die frische Luft geschickt. Als er wieder reinkam, sagte er, dass es nichts genützt habe. Aus diesem Grund fragte ich ihn, ob wir etwas ausprobieren sollen, um die Aggressionen zu mildern. Der Klient stieg sofort auf die Idee ein. Also begaben wir uns in den Ruheraum und fingen mit der Entspannungsübung an. Schon dort war schön zu sehen, wie sich sein Gesichtsausdruck entspannte. Nach zwei Klopfdurchgängen und einer Zwischenentspannung meinte er, dass er sich viel ruhiger fühle. So machte ich noch eine Abschlussentspannung. Danach meinte der Klient, dass er wieder zur Arbeit gehen könne, da die Aggressionen nicht mehr so hoch seien.
8
Erfahrungsberichte
Angst vor Pöbeleien im Zug Eine Lernende wurde schon öfters im Zug von anderen Jugendlichen angepöbelt, da sie im Brüggli arbeitet und dort «lauter Psychos» seien. Dabei wurde sie beschimpft und ausgelacht. In solchen Situationen fühlte sie sich hilflos und schwach. Knie, Oberschenkel und Hände sowie das Kinn fingen an zu zittern, und sie befürchtete, den Boden unter den Füssen zu verlieren und in Ohnmacht zu fallen. Das unangenehme Gefühl baute sich während dem ersten Klopfen stark ab. Nach einer Wiederholung nach zwei Wochen berichtete sie, dass das ungute Gefühl ganz weg sei und sie keine Angst mehr vor diesen Situationen habe.
9
Erfahrungsberichte
Klopfen gegen Prüfungsangst 1 Meine Schwester bat mich, ihrer Kollegin, die vor der Lehrabschlussprüfung stand, die PEP-Technik zu zeigen. Sie litt unter Angstzuständen und berichtete, dass sie bereits zwei Monate vor der Prüfung Schlaf- und Konzentrationsstörungen habe. Zudem habe sie das Gefühl, jedes Mal, wenn sie für die Prüfung lerne, nur einen Bruchteil des Gelernten wirklich abgespeichert zu haben. Sie erzählte mir, dass sie die Prüfungsangst kenne und eigentlich schon sehr lange damit leben müsse. Zuerst haben wir Konzentrationsübungen gemacht und 16 Punkte beklopft. Dies beruhigte sie erstmals. Dann zeigte sich bei genauerem Nachfragen, dass sie in einem ganz bestimmten Punkt eine Lösungsblockade hatte. Diese konnten wir mittels weiterer Übungen bearbeiten, wonach sie schon viel gelöster war. Der Stress sei nicht mehr spürbar, sagte sie. Sie fühle sich jetzt sehr wohl und verspüre am ganzen Körper ein leichtes Kribbeln. Ich bot ihr an, mich zu kontaktieren, falls die schlechten Gefühle wieder aufkommen sollten, und gab ihr ein PEP-Büchlein («mein AufPEPer» s.S. 25) mit. Laut meiner Schwester geht es ihr jetzt, zwei Wochen nach der Sitzung, immer noch sehr gut. Sie erzählte ihr, dass sie von verschiedenen Mitmenschen Rückmeldungen erhalten habe, dass sie nun viel ruhiger und gelassener wirke.
10
Nach dem letzten Kurstag war ich abends zum Nachtessen eingeladen. Ich erzählte vom PEP-Kurs und den positiven Erfahrungen, die wir machen konnten. Und wie es der Zufall wollte, war bei einer der anwesenden Personen die Prüfungsangst ein aktuelles Thema. Sie bereitete sich zu jener Zeit auf verschiedene Prüfungen für den Samariterlehrer vor respektive hatte bereits schon eine Prüfung hinter sich. Diese war aber leider mit schlechten Erfahrungen verknüpft. So hatte sie während dieser Klausur ein völliges Blackout und kam nur mit Ach und Krach durch die Prüfung. Die Angst, dass dies bei den nächsten Prüfungen auch so sein würde, war extrem hoch. So ergab sich, dass ich meine erste «externe» Testperson für das Klopfen hatte. Bereits nach den Entspannungsübungen teilte sie mir mit, dass die Angst nicht mehr so schlimm sei. Nach dem Klopfen war der Stress wieder auf Null. Sie war völlig erstaunt, wie einfach diese Methode ist und vor allem, wie schnell sie wirkte. Wir vereinbarten, dass sie sich bei Bedarf wieder melden kann.
Erfahrungsberichte
Klopfen gegen Prüfungsangst 2
Die folgenden Prüfungen bestand sie erfolgreich. Sie konnte die Entspannungsübungen für sich selber durchführen, und vor allem der Selbstakzeptanzpunkt war für sie von grossem Nutzen, wie sie mir mitteilte. Weiter erzählte sie mir, dass sie mit ihren Geschäftskollegen über das Klopfen gesprochen habe und dass sie es nun auch in Stresssituationen zur Beruhigung nutzten.
11
Erfahrungsberichte
Höhenangst Seit ich mich erinnern kann, litt ich unter extremer Höhenangst. Zwei Jahre lang konnte ich aus diesem Grund nicht wie alle andern, die mit mir den SAA-Kurs (Systemischer Arbeitsagoge) besuchten, die Treppe benutzen, um in die Schulräume im 2. Stock zu kommen, sondern musste jedes Mal mit dem Lift rauf- und runterfahren. Das Treppenhaus war ein hoher, offener Raum, der vom Boden bis zur Decke im 3. Stock reichte. Man konnte zwischen den Stufen der Treppe durchblicken, was mich beim blossen Anblick in Angst und Schrecken versetzte. Wie gerne wäre ich mit meinen Mitschülern die Treppe hochspaziert! Etwa eine Woche vor den letzten drei Schultagen besuchte ich den PEP-Kurs bei Michael Bohne und schöpfte Hoffnung, als er berichtete, dass man vor allem Ängste mit dem Klopfen überwinden könne. Das ganze Wochenende klopfte ich fleissig und stellte mir dabei meine Angst vor besagter Treppe vor. Bislang waren alle Versuche meinerseits, diese Angst zu überwinden, im Ansatz gescheitert. Am Mittwoch fuhr ich mit dem Vorsatz zur Schule, ernsthaft zu versuchen, die Treppe zu benutzen. Gleichzeitig mit mir betrat ein Mitschüler das Treppenhaus, und wir plauderten zusammen. Ohne einen Moment zu zögern, stieg ich mit ihm die Treppe bis zum 2. Stock empor, hielt mich aber am Geländer fest. Er staunte nicht schlecht und fragte mich, warum ich denn nicht mit dem Lift fahre. Begeistert erzählte ich ihm vom Klopfkurs, und aufgrund des sichtbaren Erfolges war er sehr beeindruckt. Während der drei Schultage konnte ich die Treppe hoch- und runtergehen, zuletzt sogar ohne mich am Geländer festzuhalten!
12
Erfahrungsberichte Stress: Nur dran denken und es hilft schon Da ich mich als pflichtbewusste und genaue Person einschätze, kommt es vor, dass ich – obwohl ich Prioritäten setze – in Stress gerate. Da ich gerade im Privaten wie auch im Geschäftlichen viele Aufgaben zu erledigen hatte und mir meiner Verantwortung bewusst war, kam ich stark unter Druck. In dieser Situation fühlte ich mich unruhig, Kopfschmerzen traten auf, und die Konzentration liess nach. Ich dachte über die PEP-Methode nach, die ich kennen gelernt hatte. Ich würde mir bald etwas Zeit nehmen und die Klopftechnik für mich anwenden. Wenig später war ich erstaunt, wie wohl und ruhig ich mich fühlte. Ich hatte die Technik noch nicht angewandt, aber nur schon der Gedanke daran führte dazu, dass ich mich wieder besser konzentrieren konnte.
13
Erfahrungsberichte
PEP gehört einfach dazu Als ich die PEP-Weiterbildung geniessen durfte, war ich begeistert von den Möglichkeiten, die sich mir anerboten. Die Begeisterung war mir ins Gesicht geschrieben. Und es fiel mir nicht schwer, die Begeisterung mit den Mitarbeitenden in unserem Team zu teilen. Die meisten reagierten sehr aufgeschlossen und liessen sich auf das Experiment ein. Ich habe die Erfahrung gemacht, die Übung nicht immer als Ganzes anbieten zu müssen. Es gab einige Mitarbeitende, bei denen schon die Entspannungs- und Konzentrationsübungen zu einer sichtlichen Entlastung führten. Bei anderen wiederum hat das Beklopfen der 16 Punkte zu einem geringeren Belastungsempfinden beigetragen. Wobei ich bemerkt habe, dass der Fokus auf ein konkretes Ziel zu einer guten Grundstimmung beitragen kann. Wichtig erscheint mir zudem die Weitergabe von sogenannten Hausaufgaben: zum Beispiel das Zielbild eine Woche lang dreimal täglich anwenden oder die Entspannungsübung regelmässig am Arbeitsplatz praktizieren. Dadurch werden die Mitarbeitenden in die Pflicht genommen; sie sind nicht nur Konsumenten, sondern können selbst einen Beitrag zu ihrem Wohlergehen leisten. PEP ist bei uns in der Abteilung immer wieder ein Thema. Wir sind so weit, dass einige Mitarbeitende diese Technik selbst anwenden können – zu hause und ebenso am Arbeitsplatz, wo sie dank PEP mit Stress sichtbar besser umgehen können.
14
Ich habe letzten Winter meine ersten Erfahrungen in der Anwendung mit PEP durch meine Teamleiterin sammeln können. Meine praktische Autofahrerprüfung war nicht mehr weit, und ich war schon richtig nervös. Dazu kam erstens mal mein TouretteSyndrom, was mich zusätzlich beunruhigte, und zweitens, dass es mein erster und letzter Versuch werden sollte, was so viel bedeutete wie: Wenn ich durchfallen würde, müsste ich auch die (bereits bestandene) Theorieprüfung wiederholen. Durch Zufall fanden zur selben Zeit die PEP-Seminare im Brüggli statt, worauf ich meine Teamleiterin bat, mir mehr darüber zu erzählen, da sie bereits solche Seminare besucht hatte. In einem ruhigen Sitzungszimmer übten wir einmal die PEP-Methode und wandten diese an. So blieb noch etwa eine Woche, bis es dann so weit war, während der ich die Übung immer wieder selbständig an mir anwandte – im Zug, zu Hause vor dem TV oder gar in der Arbeitspause sowie vor dem Schlafengehen.
Erfahrungsberichte
Zu wenig nervös?
Der Tag der Autofahrerprüfung war gekommen. Anfangs verlief alles sehr gut, ich fuhr ruhig die Strassen entlang, traf die Kurven exakt. Doch dann ein Rechtsvortritt, den ich total übersehen hatte, der Experte schrie laut, ich erstarrte und blieb stehen. Noch ein Versuch. Nur nicht wieder nervös werden jetzt. Ein zweiter Rechtsvortritt kam, wieder übersehen. Toll, dachte ich, nun ist es gelaufen. Den Rest der Strecke fuhr ich dann zwar noch relativ anständig, und nervös war ich die ganze Fahrt über gar nicht! Leider durchgefallen, die Enttäuschung war gross. Am nächsten Tag fragte mich meine Teamleiterin, wie es denn gelaufen sei und ob es was genutzt hätte mit PEP. Meine Rückmeldung: «Es verlief sehr gut. Ich war sowas von NICHT mehr nervös, dass ich glatt durchgefallen bin.» Ich denke, in diesem Fall sieht man, dass die PEP-Methode zwar ihren Zweck erfüllte, etwas mehr Nervosität mir aber wohl nicht geschadet hätte. Vielleicht habe ich PEP einfach zu viel angewandt.
15
Erfahrungsberichte
Der Unsicherheit einen Korb gegeben Eine junge, sehr talentierte Basketballspielerin erhielt schon früh die Gelegenheit, in der ersten Mannschaft mitzuspielen und zu trainieren. Zu Beginn war sie sehr stolz, sie wurde von Seiten der Mannschaft und vom Coach gelobt und unterstützt. Mit dieser tatkräftigen Unterstützung spielte sie sehr erfolgreich, gab in dem ersten Spiel erfolgreiche Pässe, spielte eine gute Verteidigung und machte einige Punkte. Mit der Zeit begann der Trainer, Forderungen zu stellen, was die Spielerin auf dem Spielfeld, im Training und im Umgang mit dem Trainer stark verunsicherte. Diese Unsicherheit machte sich in ihren spielerischen Leistungen bemerkbar, sie äusserte Ängste zu spielen, hatte Angst, Fehler zu machen und nicht zu genügen. Sie hörte vom Klopfen und fragte nach, ob es möglich wäre, dies zu tun. Mit der Selbstakzeptanzübung und dem Klopfen gelang es ihr, die Ängste abzubauen und sich wieder auf das Spielen zu freuen. Mit der Verzeihungsübung gelang es ihr, unvoreingenommen und mit guten Gefühlen auf den Trainer zuzugehen. So steigerte sich ihre Leistung im Spiel und im Training wieder.
16
Eine junge Frau klagte immer wieder über Motivationsschwierigkeiten. Sie sagte, sie wisse eigentlich schon, wozu sie eine Ausbildung absolviere. Es bereite ihr aber immer wieder grosse Schwierigkeiten, die Motivation zu fühlen und Freude dafür zu empfinden. Dies belastete sie teilweise sehr und führte dazu, dass es zu Absenztagen kam und das so hochgesteckte Ziel ihr so ziemlich egal wurde. Eines Morgens äusserte sie, dass sie einfach nur Leere empfinde und Körperempfindungen wie Hunger, Freude und Lust heute Morgen kaum spüren könne. Sie habe einen grossen Klumpen im Magen. Nachdem sie dieses Gefühl ausgiebig schilderte, wurde ihr eine Klopfsequenz angeboten. Sie konzentrierte sich während den Klopfdurchgängen auf diesen Klotz im Magen und das leere Gefühl. Nach mehreren Durchgängen und der Zwischenentspannung konnte sie, laut ihren Aussagen, das Gefühl nicht mehr wahrnehmen. Im Gegenteil, sie spürte grossen Hunger, da sie seit einem Tag kaum mehr etwas gegessen hatte.
Erfahrungsberichte
Lehre statt Leere
17
Erfahrungsberichte
Wenn Herzklopfen zur Behinderung wird Meine 63-jährige Mutter litt an starken Herzrhythmusstörungen, welche in den letzten Monaten massiv zunahmen. So war es nicht ungewöhnlich, dass ihr Herz bis zu 220-mal pro Minute über mehrere Stunden hinweg tobte – zum Teil bis zur Bewusstlosigkeit. Nach erneuten Untersuchungen konnte zum ersten Mal eine Diagnose gestellt werden, und die hatte es in sich: Supraventrikuläre Tachykardie. Etwas verständlicher ausgedrückt handelte es sich um eine Kurzschlussverbindung zwischen den Vorhöfen und den Hauptkammern, Doppelspurigkeiten in der normalen Überleitung (AV-Knoten) oder falsche Taktgebung («Fehlzündungen») im Herzen. Nachdem der Termin für eine Operation feststand, begann das grosse Bangen, und ich hatte eine Chance, die erlernten PEPKenntnisse anzuwenden. Nach mehreren Tagen der Ängste und des Ungewissens, habe ich meiner Mutter angeboten, mit ihr die Ängste zu beklopfen. Sofort hat sie das Angebot angenommen, und schon ging es los. Die ersten Wirkungen zeigten sich bereits bei der ersten Entspannungsübung und wurden immer besser. Nach dem letzten Akt der positiven Affirmation «Äs chunt scho guät» hatten wir das Angstkorsett gesprengt. Meine Mutter war wie ausgewechselt. Nach meiner Frage zur Befindlichkeit, musste sie nur den Kopf schütteln und konnte es fast nicht fassen, dass ihre Ängste nicht mehr da waren. Ein wunderbares Gefühl, sagte sie, und drückte mich ganz doll zur Belohnung. Meine Neugier drängte mich, ständig nach ihrer Befindlichkeit zu Fragen. Meine Mutter war echt cool, kein Problem «Äs chunt scho guät» erwiderte sie immer auf meine Frage. Selbst am Tag, als ich sie nach Basel ins Spital gefahren hatte, war sie, bis auf wenige Minuten bei der Verabschiedung, sehr ruhig. Ein totaler Erfolg! Sogar am Tag, als sie auf die OP vorbereitet wurde, war sie sehr ruhig und gelassen. So kann ich nur sagen: Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, würde ich es kaum glauben. PS: Sie ist wieder wohlauf und trainiert ihr Herz mit ihren Enkelkindern.
18
Erfahrungsberichte 3-jährige Léjla schläft wieder ohne Angst ein Wochenlang schon will meine dreijährige Tochter Léjla nicht mehr in ihrem eigenen Bett einschlafen. Sie habe Angst. Vor einem orangen Drachen. Alles Reden, Erklären und Besprechen nützt nichts. So landet sie jeweils im Bett von Mami und Papi, und dort kann sie, nach zusätzlichen Gesangseinlagen der Eltern, einschlafen. Als ich im PEP-Workshop die Klopftechnik erfahren und erlernt habe, beschliesse ich, diese an ihr auszuprobieren. Zusammen setzen wir uns gemütlich aufs Bett, und ich bin erstaunt, wie ernst sie die Sache nimmt und wie gut sie mitmacht. Nach dem Klopfen singe ich noch das Gute-Nacht-Liedli, und gespannt warten meine Frau und ich darauf, was nun passiert. Und es passiert nichts! Das erste Mal seit Wochen bleibt es ruhig, und die Kleine schläft alleine in ihrem eigenen Bett ein! Seit diesem Tag schläft Léjla wieder selber ein, ohne Angst! Wir Eltern sind erleichtert. Ab und zu wiederhole ich das Klopfen, und hin und wieder kommt sie selber beim Zubettgehen zu mir und sagt: «Papi, muesch dänn no chlöpfle ...»
19
Erfahrungsberichte
Galgenhumor statt Auftrittsstress Als ich vor rund 200 Leuten etwas vorstellen durfte, konnte ich am Abend zuvor an kaum was anderes denken. Funktioniert der Beamer? Ist der Computer parat? Klappt es mit dem Mikrofon? Wenn’s draufankommt, vertraue ich in erster Linie mir selbst. Ich wendete vor dem Zubettgehen PEP an, um mich zu beruhigen und das Vertrauen in die Zuständigen zu nähren. Ich stellte mir bildlich vor, wie das Publikum mir am Ende der Präsentation Danke sagt für einen gelungenen Vortrag. Ich schlief recht gut und kam guter Dinge zur Präsentation. Umso mehr traf mich fast der Schlag, als ich feststellen musste, dass der bereitstehende Computer nicht funktionierte. Ganz ruhig bleiben, sagte ich mir, es gibt eine Lösung, auch wenn sich der Saal allmählich zu füllen begann. Ich versuchte es sogar mit einer Prise Galgenhumor und stellte mich schon darauf ein, die Präsentation ganz ohne Texteinblendungen und Bilder halten zu müssen. Tatsächlich erfüllte mich eine für den Moment wohltuende Gleichgültigkeit: Mein Verhältnis zu einer Situation, die mich für gewöhnlich zum Kochen gebracht hätte, war erstaunlich locker. Keine Ahnung, wie weit das tatsächlich mit PEP zu tun hatte. Auf jeden Fall habe ich PEP seither immer wieder angewendet, wobei ich nicht mal mehr zu klopfen brauche. Es reicht, wenn ich meine positive Vorstellungskraft nutze. Die Vorstellung vor den rund 200 Gästen ging übrigens gut über die Runden. Denn kurzfristig, buchstäblich in letzter Minute, konnte mir noch der Computer bereitgestellt werden.
20
Als vor etwa anderthalb Jahren von Kurt Fischer die Anfrage kam, ob ich das gesamte Kader von Brüggli in PEP ausbilden würde, war ich sofort fasziniert von dieser Idee. Als wir dann die Workshops durchführten, stieg meine Begeisterung noch. Zum einen, da ich das Kader als sehr kompetent und begeisterungsfähig erlebt habe und zum anderen, da sich abzeichnete, dass PEP auch im Arbeitsalltag von Brüggli eine gute und nützliche Technik zur Emotionsregulation darstellt.
Dr. Michael Bohne
Fasziniert von PEP und Brüggli
PEP ist die am schnellsten wirksame Stressreduktionstechnik, die ich kenne, und PEP eignet sich gut zur Selbstberuhigung vor Herausforderungen wie z.B. Prüfungen, Praktika oder Vorstellungsgesprächen bzw. als Stressreduktionstechnik, mit der man unter Nutzung des Selbstwert-Trainings die Angst vor dem ersten Arbeitsmarkt gut reduzieren kann. Ich freue mich natürlich auch sehr, dass Kurt Fischer, Luigi Berini und Michael Haller dann noch einen Artikel für mein neues Buch * geschrieben haben, in dem sie auf eindrückliche Weise schildern, wie sich PEP im Arbeitsalltag von Brüggli schon jetzt bewährt hat. Ich freue mich, den Integrationsprozess auch weiterhin zu begleiten. Brüggli ist das erste Unternehmen weltweit, dass sein gesamtes Kader in PEP ausgebildet hat, von daher schauen viele Menschen neugierig auf Brüggli. Ich wünsche allen Mitarbeitenden, Klienten und dem Kader viel Erfolg und Freude auf ihrem Weg und bei der sportlichen Integration von PEP, je nachdem, wo man es gerade brauchen kann. Mit herzlichen Grüssen Ihr Dr. Michael Bohne
* Bohne, M. (Hrsg.): Klopfen mit PEP. Prozessorientierte Energetische Psychologie in Therapie und Coaching. Carl-Auer Verlag, Heidelberg, März 2010
21
Hintergründe
Was ist PEP? PEP steht für: Prozessorientierte Energetische Psychologie. Was kompliziert klingt, ist im Grunde etwas Einfaches. PEP ist eine Klopftechnik, eine Art Akupressur, die Elemente aus der Kinesiologie, Akupunktur und Hypnosetherapie zu einem neuen Ganzen verbindet. Mit dieser einfach zu erlernenden Methode kann man sich beruhigen, die Gedanken sortieren und den Geist beleben. Das hilft bei Stress und inneren Blockaden und ist ausserdem gut fürs Selbstwertgefühl. Gefühle sind Körperwahrnehmungen. Deshalb erscheint es nur logisch, den Körper bei der Veränderung negativer Gefühlszustände miteinzubeziehen. Dies geschieht unter anderem durch Klopfen auf Akupunkturpunkten, während man an das Problem denkt. Was Musikern, Sportlern oder TV-Moderatoren im Umgang mit Aufregung oder Traumapatienten im Umgang mit belastenden Erlebnissen hilft, wird vermehrt von Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen geschätzt. Wer PEP einmal erlernt hat, kann diese Methode einfach selbst anwenden.
22
Hintergründe Wie funktioniert PEP im Brüggli? Brüggli beschäftigt Menschen mit psychischen und körperlichen Problemen. Das Ziel ist die Wiedereingliederung in den freien Arbeitsmarkt. Per April 2010 arbeiten rund 650 Personen bei Brüggli. Es liegt in der Natur des Unternehmens, dass Konfliktund Stressbewältigung wichtige Themen sind. Die Leitenden von Brüggli haben deshalb eine grosse Affinität zu Methoden, die beim Umgang mit Problemen helfen. Wellness statt Baustress Brüggli-CEO Kurt Fischer hat während einer Ausbildung zum Trauma-Coach erstmals von PEP und Klopfen gehört – und sich gleich für einen Kurs angemeldet. «Ich war verblüfft, wie rasch die Klopftechnik wirkt», sagt er. Für ihn war nach dem Klopfkurs klar: Das 75-köpfige Brüggli-Kader muss diese Methode kennen lernen; sie ergänzt sich gut mit der unternehmensweiten systemischen Ausbildung. Der Zeitpunkt war ideal, lag doch eine 15-monatige Um- und Neubauzeit hinter Brüggli, während der so mancher Geduldsfaden dem Bohrhammer zum Opfer gefallen war. Um dem Kader zum Dank fürs Ausharren etwas Gutes zu tun und gleichzeitig die Coaching-Kompetenz im Hause zu erhöhen, wandte sich Brüggli an Michael Bohne.
23
Hintergründe
Etwas Esoterisches? Längst nicht alle hatten schon etwas von PEP und Klopfen gehört, als sie zur Fortbildung mit dem deutschen PEP-Experten Dr. Michael Bohne eingeladen wurden. Während der eine davon ausging, dass er einfach mal wieder etwas Neues zwischen Wissenschaft und Esoterik kennen lernen würde, wollten andere sich gar nicht erst auf eine Einschätzung einlassen: «Mal schauen, was der Bohne auf dem Kasten hat und was seine Methode taugt.» Wohlwollend und aufgeschlossen, aber auch mit einer gesunden Portion Skepsis begegnete man dem Psychiater aus dem hohen Norden. Am eigenen Leibe erlebt Das Eis brach schnell. Michael Bohne überzeugte durch sein bodenständiges Wesen und sein verständlich vermitteltes Wissen, und besonders trugen die persönlichen Erfahrungen mit der Klopftechnik zu einer positiven Grundhaltung bei. Die Skepsis weicht schnell, wenn man am eigenen Leibe erfährt, wie PEP wirkt. Die einfache Anwendung und die spürbaren Effekte führten zu einer kollektiven Begeisterung. Bewährungsprobe im Alltag Bewähren sollte sich PEP vor allem aber im privaten Kämmerlein und speziell natürlich am Arbeitsplatz, also abseits gutgelaunter Fortbildungsrunden. Wie reagieren die Klienten, von denen viele schon manche Therapie hinter sich haben, auf eine weitere, neue Methode? Und überhaupt: Wie lässt sich das Klopfen in einem Unternehmen mit mehr als 650 Menschen etablieren?
24
Hintergründe Ein Mittel gegen Prüfungsstress Anknüpfungspunkte gibt es viele: Mit rund 200 Lehrlingen ist der Prüfungsstress bei Brüggli allgegenwärtig. Dazu kommen zwischenmenschliche Konflikte, Aggressionen, Ängste. Wo immer sich die Gelegenheit bietet, macht Brüggli das Klopfen zum Thema. Auf persönliche Empfehlungen hin, aber auch über das Intranet und das Mitarbeiter- und Kundenmagazin hat «Mein AufPEPper» PEP den Weg in viele Köpfe und Herzen gefunden. Brüggli hat PEP kultiviert und in Serie gebracht: Ein Leitfaden mit dem Titel «Mein Klienten als PEP-Botschafter AufPEPper», in der Brüggli-Druckerei herKlienten geben ihre positiven Erfahrungen gestellt, zeigt alle wichtigen Klopftechnian Kolleginnen und Kollegen weiter. ken und Entspannungsübungen und gibt Es hat offenkundig damit zu tun, dass Tipps, wie man mit Lösungsblockaden nach einer professionellen Anleitung und umgehen kann. nach einigem Üben ein Jeder PEP selber anwenden kann. Genau darin dürfte die hohe Wirksamkeit und Akzeptanz von PEP liegen. Mein AufPEPper
Interessiertes Fachpublikum Die inspirierende Zusammenarbeit mit Michael Bohne führte zu einem Vortragsabend im Brüggli, zu dem mehr als 100 Personen – zum grössten Teil Fachleute aus dem Sozial- und Gesundheitswesen – aus der ganzen Ostschweiz angereist kamen.
BRUGGLI
1
Mitarbeitende von Brüggli erhalten «Mein AufPEPper» kostenlos. Interessierte, die nicht Brüggli angehören, können das Büchlein zum Stückpreis von CHF 3.– oder EUR 2.–, exkl. Porto und Verpackung, bestellen. Mindestbestellmenge: 25 Stück (kein Einzelversand). Kontakt: Printagentur by Brüggli Telefon 071 466 94 94, printagentur@brueggli.ch
25
Hintergründe
PEP geht weiter Damit das Wissen nicht verblasst, ist eine kontinuierliche Anwendung von PEP nötig. Die Leitenden von Brüggli haben sich in kleinen Gruppen organisiert, in denen sie regelmässig das Klopfen praktizieren. Ausserdem steht fest: Brüggli wird weitere Fortbildungen mit Michael Bohne durchführen. Brüggli ist bekannt für seine hochwertige agogische Arbeit, die sich in überdurchschnittlich hohen Eingliederungsquoten und Ausbildungserfolgen messen lässt. PEP ist ein Beitrag dazu, dieses Niveau zu halten – oder gar noch zu verbessern.
26
Hofstrasse 5 | CH-8590 Romanshorn 1 Telefon 071 466 94 94 | Fax 071 466 94 95 info@brueggli.ch | www.brueggli.ch
28