Feinberg: Im Anfang war der Wein

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Margaret Feinberg Im Anfang war der Wein

L SE rial A B te AG s Ma L R VE h端tzte N c E NN t-ges U BR yrigh p Co


Die Autorin Margaret Feinberg ist in den Vereinigten Staaten eine populäre Rednerin in Kirchen und bei Events wie etwa «Catalyst» und dem «Creation Festival». Über 600.000 ExempIare ihrer Bücher und Bibelstudien wurden verkauft und erhielten viel Kritikerlob und Beachtung in der Presse, etwa von CNN, von USA Today, der Associated Press, der Los Angeles Times, L l christSE riDas der Washington Post und vielen anderen. A B ate a G liche «Charisma»-MagazinLbezeichnete A s M sie als eine ER Stimmen» der «vierzig aufsteigenden von christlitzte V ü N h c E s N chen Leitern unter N vierzig ge Jahren. Sie schrieb unter ht-«The RUBücher g i anderem B die Organic God» und «The r py Cound lebt mit ihrem Mann Leif in ColoSacred Echo» rado.

Kontakt: www.margaretfeinberg.com www.facebook.com/margaretfeinberg



Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar. Dieses Buch ist ein Auszug aus dem Buch «Gottes Herz: Der Takt der Liebe», das 2012 im Brunnen Verlag Basel erschienen ist. Die Bibelzitate wurden folgenden Bibelübersetzungen entnommen: Elberfelder Bibel 1985, 1991, 2008 SCM R. Brockhaus, Witten Hoffnung für alle 1983, 1996, 2002 Biblica Inc.TM, Brunnen Verlag Basel Lutherbibel 1984, 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

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Ethe title: Originally published in the U.S.A. under AS terial B «Scouting the Divine» AG s Feinberg Ma Copyright 2009 by RLMargaret e t E tz Margaret Feinberg Translation copyrightV 2013üby chAmerikanischen: ENausedem s Übersetzung N g UN ght-Rendel, Witzenhausen i BR Christian r y p Published by permission of Zondervan, Grand Rapids, Michigan Co www.zondervan.com Copyright der deutschen Ausgabe: 2013 by Brunnen Verlag Basel Umschlag: spoon design, Olaf Johannson, Langgçns Foto Umschlag U1: Stokkete/Shutterstock.com Foto Umschlag U4: Stokkete/Shutterstock.com Innenillustrationen: bioraven/Shutterstock.com Satz: InnoSet AG, Justin Messmer, Basel Druck: Aalexx, Großburgwedel Printed in Germany ISBN 978-3-7655-1630-6


Inhalt

Prolog: Das Gefühl des Staunens.........................

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1. Der verborgene Winzer .................................

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2. Weinland .......................................................

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3. Ein Kunsthandwerker....................................

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4. Das erste Zeichen ..........................................

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L SE rial A 5. Eine langfristige Investition .......................... B te AG s Ma L 6. Das Ringeln ................................................... R VE hützte N 7. Sonoma County ............................................ c E NN t-ges U 8. WeinBinRder Bibel righ ........................................... y p 9. Wiederherstellung ......................................... Co

35 41 45 49 55

10. Die Weingärtnerin aus Sprüche 31 ...............

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11. Rangeleien unter den Arbeitern....................

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12. Neue Weinschläuche.....................................

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13. Der wahre Weinstock ....................................

75

14. Bis zu jenem Tag............................................

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Epilog ...................................................................

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Anmerkungen......................................................

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Kontakt ................................................................

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«Gott gebe dir viel Regen und mache dein Land fruchtbar, Getreide und Wein sollst du im Überfluss ernten!» 1. Mose (Genesis) 27,28

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S Kçnig al «Ebenso kam Melchisedek,BAder teri von G a A M und Wein Salem, dorthin undEbrachte RL ztesBrot t V hü hçchsten Gottes.» EN escdes mit. Er war NNPriester g U ht- (Genesis) 14,18 BR y1.rigMose p Co

«Also iss dein Brot, trink deinen Wein, und sei frçhlich dabei! Denn schon lange gefällt Gott dein Tun!» Prediger 9,7

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Prolog: Das Gefühl des Staunens Wenn die Bibel in unseren Herzen lebendig wird, wird sie für uns weniger zu einer Quelle der sachlichtrockenen Information als vielmehr der Veränderung und der Transformation. Beim Lesen entdecke ich, dass es beim Glauben nicht darum geht, ein guter Mensch zu werden – nein, es geht darum, eine Figur L Gottes in einer viel, viel grçßeren Geschichte zu werSE rial A B Worten den. Irgendwie wird aus den ate auf einer AGzuslebendigen M L schlichten Buchseite einEPortal BegegR zte t V ü N scJahrhunderten h nungen mit seit Evielen bekannten e NN t-gund Menschen R –U Heiligen Sündern – und mit einem igh B r y p Gott, der war, Co der ist und der immer sein wird. Für manche ist die Bibel nur ein verstaubtes altes Buch. Aber für mich sind ihre Seiten Tore zum Abenteuer. Das Buch ist nicht nur randvoll mit faszinierenden Handlungen und packenden Geschichten, sondern auch gesäumt mit historischen Einblicken und literarischer Schçnheit. Wenn ich die Bibel aufschlage, stelle ich mir vor, dass ich ein altes Kçnigreich erkunde. Ich überquere die schmale Zugbrücke, die in dieses ferne Land führt, und stelle mir ein Schloss mit unzähligen Bankettsälen und Gemächern vor. Ein Schloss mit so vielen geheimen KorriVWX 9


doren, unterirdischen Gängen und Falltüren, dass auch die neugierigsten Besucher ein ganzes Leben brauchen werden, um es zu erforschen. Auf Schritt und Tritt begegne ich Kçnigen und Kçniginnen, Schreibern und Dichtern, die alle ihre Geschichten voller Tapferkeit und Glauben erzählen. Bei jeder Begegnung lerne ich etwas Neues über ihre Reisen durchs Leben und werde daran erinnert, dass die Bibel mehr ist als ein Zeugnis der menschlichen Suche nach Gott: Sie ist die Offenbarung der Suche Gottes nach uns. Je mehr Zeit ich in diesem Land aus alten Tagen verbringe, desto mehr fällt mir auf, dass die GeL schichte jedes Menschen – auch die unscheinbarste – SE rial A B aist, ein Kapitel in der großen Geschichte te die sowohl AGseine M L s Gottes Herrlichkeit alsEauch unverhohlene R zte t V offenbart. N Liebe zu den Menschen Bisweilen ist diese E eschü N N g t Erzählung offensichtlich in die Worte einer Kçnigin U BR yrigh p oder in die Verkündigung eines Propheten gekleidet. Co Aber ich fange langsam an, ihre feineren Wendungen zu erkennen: den Klang einer heiseren Stimme, rastlose Augen voller Erwartung, eine lange Pause vor einer schmerzhaften Erwiderung. Durchstrçmt vom Heiligen Geist beleben die Kapitel mein Herz und erinnern mich wieder einmal daran, dass die Bibel etwas Außergewçhnliches ist. Während ich lese, verändert mich der, um den es dort auf jeder Seite geht – er entfacht neu meine Vorstellungskraft und schürt neu meine Hoffnung. Manchmal hallen ein einzelner Ausdruck oder ein VWX 10


einzelner Satz noch lange in meinem Herzen wider, nachdem ich das Buch geschlossen habe. Dann wieder entdecke ich eine Passage, die ganz genau für meine augenblickliche Situation geschrieben zu sein scheint. Gelegentlich stoße ich auf Überraschungen, bin tief beeindruckt und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Doch an vielen Tagen fühle ich mich von diesem altehrwürdigen Kçnigreich durch einen unüberwindlichen Graben getrennt. Alles, wovon da berichtet wird, kommt mir weit weg vor. Auch wenn ich beharrlich ein Dutzend Mal um dieselbe Geschichte kreise, finde ich keine Brücke L verschloszu den lebendigen Wahrheiten, die darin SE rial A sen sein müssen. Ich bekommeB keineteVerbindung. AG s Ma Ich verstehe nichts. In stiller schließe RLUnzufriedenheit E zte t V ü N und h bete insgeheim, dass es ich das Buch undEhoffe N -gesc NMal t U beim nächsten besser sein wird. Manchmal werBR yrigh p Tagen Wochen und Monate. den aus solchen Co Die Sehnsucht nach solchen geistlichen Aha-Erlebnissen ist bei mir inzwischen zu einem dumpfen Schmerz mit gelegentlichen heftigen Stichen geworden. Anders kann ich es nicht beschreiben. Sie haben das wahrscheinlich auch schon einmal gespürt, liebe Leserinnen und Leser – dieses Aufflackern einer Sehnsucht danach, eine ganz direkte Verbindung zu einem Gott zu finden, der trotz aller Gebete und allen Suchens immer noch weit weg zu sein scheint. Mancher würde vielleicht sagen, dass sich das alles nur in meinem Kopf abspielt. Nein, meiner MeiVWX 11


nung nach spielt sich alles in meinem Herzen ab. Tief in meinem Innern sehne ich mich nach dem Gefühl des Staunens, das aus der Erkenntnis Gottes kommt; nach den Momenten, in denen ich aufwache und merke, dass die Zugbrücke heruntergelassen ist und der Kçnig mir auffordernd zuwinkt, in sein Schloss einzutreten, das vor Leben überfließt. Obwohl ich um Treue bete und sie zu praktizieren versuche, hat mich schon seit langem eine Unruhe gepackt. In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass das Alltagsleben, das in der Bibel geschildert wird, vçllig anders ist als meines. Ich habe zwar immer in der Nähe von Bauernhçfen und Viehweiden gelebt, aber L meine Vorstadterfahrung ist weit entfernt von der SE rial A B landwirtschaftlich geprägten Gesellschaft te der «guten AG s Ma L alten Tage». ER tzte ü Ertrag des Landes als N V schder In biblischer ZeitEgehçrte N -ge N t Nahrungsquelle, des Wohlstandes und als U als Zeichen BR yrigh pElement des religiçsen Lebens zum Allgrundlegendes Co tag. Meine moderne Welt dagegen ist ganz anders. Was bedeutet es, zu wissen, dass Jesus der gute Hirte und das Lamm Gottes ist, wenn ich Schafen bisher nur im Streichelzoo und im griechischen Restaurant begegnet bin? Wie kçnnen wir lernen, auf die Ernte zu warten, wenn wir in einer Kultur leben, in der alles jederzeit leicht zu haben ist? Wie kann ich die Verheißung eines Landes verstehen, das von Milch und Honig überfließt, wenn ich Honig immer nur in einer bärenfçrmigen Flasche im nächsten Supermarkt kaufe? Kann ich die Dringlichkeit der Einladung Jesu, am VWX 12


Weinstock zu bleiben, erfassen, wenn ich meine Weintrauben bei Aldi kaufe und über Wein nur weiß, dass er aus einer Flasche kommt? Der Hunger in meinem Herzen und meinem Kopf hat mich dazu gedrängt, diese Thematik zu erkunden, um Gott und sein Reich besser zu verstehen. Dieses Buch erzählt von meinem Versuch, einige der feineren Pinselstriche in den Darstellungen Gottes zu verstehen, die mein Blick bisher immer nur gestreift hat. Es ist eine bewusste Suche nach Mçglichkeiten, vom bloßen Lesen der Bibel wegzukommen und stattdessen hineinzugehen in Geschichten, die man anfassen, schmecken, hçren, sehen, riechen und genießen L kann. Die Bibel beinhaltet Süße und E Schweiß, BitterS rial A keit und Blut, Zittern und Tränen.BDie Bibel G Mate ist Leben – Adanach L und wir sind aufgerufen,Euns R ztes zu richten. t V Sind wir in mancher chü nicht alle damit beEN eHinsicht s N t-g Land zu erforschen? Hält schäftigt, das UNgçttliche BR yrigh p uns immer Ausschau nach jenen genicht jeder von Co wçhnlichen und außergewçhnlichen Momenten, in denen Gott unsere Welt berührt? Meine ganz persçnliche Erforschung begann vor fast einem Jahrzehnt mit einer Schafhirtin, der ich in Alaska begegnete. Seither schlängelte sich mein Pfad nach Nebraska auf die Felder eines Farmers und wandte sich dann nach Westen zum Wohnort eines Imkers in Colorado. Meinen letzten Aufenthalt hatte ich auf den Weingütern von Napa Valley – wenn ich auch weiß, dass dies beileibe nicht meine letzte Station sein wird. VWX 13


Meine Reise hat mich zu Leuten geführt, deren Erfahrungen meinen Glauben bereichert haben. Bei der Schafhirtin konnte ich mit eigenen Augen sehen, wie eine Herde vçllig vertrauensvoll ihrem Führer zu neuen, ja geradezu beängstigenden Orten folgte. Ein Farmer erinnerte mich an Gottes Treue und seinen Zeitplan. Ein Imker verschaffte mir einen Blick aus nächster Nähe auf die fein verästelten Details der Schçpfung Gottes, während ein Weingärtner mir die Bedeutung der Fruchtbarkeit auf eine Weise erçffnete, wie ich sie bisher noch nie wahrgenommen habe. Davon handelt dieses Buch. Bei Gesprächen im warmen Wohnzimmer und auf L die Zugbrüfrisch abgeernteten Feldern senkte sich SE rial A cke, und die Bibel erschloss sichBmir auf G Mate neue und LA ein sWinzer Johannes wunderbare Weise. WieER liest zte t V ü 15? Welche geistlichen gewinnt ein ch EN esErkenntnisse NN g t U Weinproduzent beim Lesen der Bibel? Wenn sich BR yrigh p auch die Praktiken in der Land- und Viehwirtschaft Co im Lauf der letzten Jahrtausende erheblich verändert haben, brachten unsere Gespräche dennoch Juwelen geistlicher Einsicht und viele Anregungen zu tieferem Studium und Nachdenken hervor. Vielleicht hat Ihre eigene Pilgerreise, ähnlich wie die meine, schon begonnen. Mein Gebet ist, dass Sie weiterwandern. Ich werde auf dem Weg nach Ihnen Ausschau halten. Ich wünsche Ihnen Gottes Segen! Margaret Feinberg VWX 14


1. Der verborgene Winzer Vielleicht kennen Sie ja jede Menge Winzer, aber als ich anfing zu recherchieren, kannte ich keinen einzigen. Wie macht man überhaupt einen Weinbauern ausfindig? Ich erzählte meiner Familie, meinen Freunden und Bekannten von meinem Wunsch, einen kennenLein Anknüpzulernen, aber nirgendwo fand sich SE rial A fungspunkt. Viele von ihnen G Bhatten ate zwar schon Aeinige M L s Weinberge besucht – und boten sogar an, ER tzte V ü N h mich als Forschungsassistenten zu begleiten! Aber NE -gesc N t U keiner kannte einen Weingärtner persçnlich. BR yrigh Ich wollteop jemanden finden, der einen gewissen C Bezug zur Bibel hatte und mit dem ersten Wunder Jesu – der Verwandlung von Wasser in Wein – und den vielen Gleichnissen, die Jesus auf einem Weinberg spielen ließ, etwas anfangen konnte. Nach sechs Monaten und einer Reise ins kalifornische Fresno war ich immer noch auf der Suche nach jemandem, der ein tieferes Verständnis der Heiligen Schrift beisteuern konnte. Niemand schien mir helfen zu kçnnen. Niemand außer Cathleen. Während ich mit meiner lieben Freundin auf einer leicht fleckigen roten Couch in einem CafØ in ChiVWX 15


cago die letzten Neuigkeiten austauschte, erwähnte ich ihr gegenüber, wonach ich suchte. «Das kann doch nicht so schwer sein», sagte ich, bestürzt über die Aufgebrachtheit meiner eigenen Stimme. «Ich habe einen Freund, der Weinbaumeister in Napa Valley ist», sagte Cathleen nonchalant. «Du machst Witze!», erwiderte ich. «Meinst du, es wäre ihm recht, wenn ich ihn mal besuche?» «Ich schicke ihm eine Nachricht über Facebook und frage ihn.» Noch ehe der Tag vorbei war, war ich Kristof elektronisch vorgestellt worden, und er lud mich großzügig nach Napa ein, um mehr über seine Arbeit zu L Ende Feerfahren. Wir verabredeten einen Termin SE rial A bruar. Dann war Winterruhe aufBden Feldern, und er ate AGfreihaben. M L s würde ein paar Mittagsstunden R zte t VE hülandeten N Eines späten Nachmittags Leif, Hershey E esc N N g t (ja, den Hund hatten wir mitgenommen) und ich in U BR yrigh p Erste, was ich auf dem Flughafen Sacramento. oDas C sah, war eine Weinhandlung. So wie man in Las Vegas auf Schritt und Tritt über Spielautomaten stolpert, ließ uns diese Stadt, die ein Portal zum Weinland ist, gleich wissen, dass wir nicht weit kommen würden, ohne auf Trauben, Reben oder eine berühmte Flasche Wein zu stoßen. Wir genossen an jenem Abend die etwas über einstündige Fahrt zum Tal, während die Sonne mit dem Horizont verschmolz. Als die ersten Wegweiser nach Napa auftauchten, waren die Umrisse der flachen Berge, die uns umgaben, nur noch vom Mondlicht VWX 16




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