Izzett/Gerber: Ein Mann, ein Bein: Dan Izzett!

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Dan Izzett mit Daniel Gerber Ein Mann, ein Bein: Dan Izzett

l ase erial B t nen s Ma n u r te – B chßtz s i t s `fon ht-ge ig pyr o C

www.brunnen-verlag.ch


«Für eine Zeit wie diese.» Esther 4,14

Die Autoren Daniel «Dan» Izzett, geboren im heutigen Simbabwe, steckte sich bereits als Kind mit Lepra an. Da die Krankheit mehr als zehn Jahre nicht erkannt wurde, konnte er erst als 25-Jähriger richtig behandelt werden. Er ist geheilt, doch trägt er immer noch sichtbare Spuren der Erkrankung: Ein Bein ist amputiert, l l gefühlaseArme der Fuß des anderen Beins, seine HändeBund riasind e t n a e Barbara los geblieben. Dan ist verheiratet nnmit s M und hat zwei eru e r t B ütz wachsene Sçhne. h s–

ti sc `fon ht-ge ig Daniel Gerber (39) pyrist freier Journalist und Redakteur (u. a. für o C die Berner Zeitung, Radio 32 und Livenet.ch), Sportreporter so-

wie Buch-Autor. Er wohnt in der Nähe von Bern. Für den Brunnen Verlag und dessen Buchaufträge besuchte er bereits den Sudan, den Gazastreifen, Pakistan, ¾gypten und neuerdings Simbabwe. Lepra-Mission e.V. Augustinerstraße 12/1 D-73728 Esslingen lepramission@gmail.com www.lepramission.de

Evangelische Lepra-Mission Postfach 175 CH-3360 Herzogenbuchsee info@lepramission.ch www.lepramission.ch


Dan Izzett mit Daniel Gerber

Ein Mann, ein Bein: Dan Izzett Ein Hoffnungsträgerasfür – el iviele al r B e n at trotzruLepra nne tes M – B chütz s i t s `fon ht-ge ig pyr o C

Verlag Basel . Giessen


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Die Bibelstellen wurden folgenden Übersetzungen entnommen:

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B ateri «Neue evangelische Übersetzung» n e 2003–2010 Christliche Verlagsgesellschaft, s M Dillenburg unn r te – B chütz s i t es für alle» g `fon «Hoffnung t h1996, 2002 Biblica, Inc. 1983, yrigvom pHrsg. o Brunnen Verlag Basel C

2014 Brunnen Verlag Basel Umschlag: spoon design, Olaf Johannson, Langgçns Fotos Umschlag: Dan Izzett und Margrit Hirsch, Shutterstock.com (Krücken) Sämtliche Fotos im Innenteil: by Dan Izzett und Daniel Gerber Druck: C.H. Beck, D-Nçrdlingen Printed in Germany ISBN 978-3-7655-2025-9


Inhalt

Prolog: Der Geist des Mutes ...................................... 1. Lausbubenjahre in Rhodesien .................................... 2. Auf der Dornenhecke ................................................. 3. Minenräumen im Buschkrieg ..................................... 4. Dämme, Babs und ein «bittersüßer» Unfall................ 5. «Al Capone ist daran gestorben!» .............................. 6. Jesus besucht einen Leprakranken.............................. l 7. Flammen vor meiner Heimatstadt .............................. ase erial B t 8. Ein Loch mitten im Fuß ............................................. nen s Ma n u r 9. Amputation ................................................................ te – B chütz s i 10. Mein Bein liegt nmitten im Flieger .............................. t fo ht-ges ` 11. Leben mit einemiBein r g ................................................ y p o 12. MenschenCzur Nachfolge aufrufen.............................. 13. Pastor bei der «Grace Fellowship»-Gemeinde............ 14. Die Tage, die mein Herz zerrissen.............................. 15. Es wird çffentlich....................................................... 16. Unterwegs mit der Lepra-Mission .............................. 17. Gottes Esel – auch im Alter........................................ 18. Meine Frau Babs erzählt ............................................ 19. Erinnerungen meiner Mutter ...................................... 20. Lepra und die Arbeit der «Internationalen Lepra-Mission»..........................................................

7 13 27 45 57 73 83 95 101 107 113 119 123 141 151 169 179 201 209 223 233

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10. Mein Bein liegt mitten im Flieger

Tief in mir drin hallten die Worte der ¾rzte noch lange nach: «Sie waren noch nicht bereit für eine Amputation.» Schon früh, womçglich schon bei der ersten, verhältnismäßig kleinen Operation an meinem Fuß mussten die ¾rzte davon ausgegangen sein, dass die Infektion wohl wirklich erst dann besiegt sein würde, wenn der gesamte Fuß operativ entfernt war. Heute, dreißig Jahre später, sieht es ganz anders aus: In eil Eingriff nicht nem vergleichbaren Fall ist ein so drastischer ase erial B t Dank diesen mehr nçtig. Inzwischen gibt es andere Methoden. nen s Ma n u r 2013tezumindest mein zweites konnte in den Jahren 2012Bund – chütz s i Bein gerettet werdennt– auchewenn s der Kampf langwierig war. o g f ` t Der Schock nach ider r gh endgültigen Amputation des rechten Beins steckte C noch opylange in meinen Gliedern. Den deprimierenden Tiefpunkt erreichte ich, kurz nachdem ich wieder in die eigenen vier Wände zurückgekehrt war. Dazu muss man wissen: Bevor ich eine Prothese angepasst bekam, musste die Wunde gut verheilen, denn der verbleibende Beinstumpf würde ja einer Belastung standhalten müssen: meinem Gewicht und der Reibung zwischen Kçrper und Prothese. Beim Gehen rutschte mir zu Hause eines Tages plçtzlich die Krücke weg. Vergeblich wollte ich den Sturz mit meinem rechten Bein auffangen – das aber nicht mehr da war. Stattdessen knallte ich mit dem wunden Stumpf des Beines ungebremst auf den harten Boden. Ein entsetzlicher Schmerz durchfuhr 113


mich. Erschçpft blieb ich einfach liegen und ließ den Tränen freien Lauf. Im Nu eilte unser Sohn Chris zu mir. Er war damals erst drei Jahre alt und konnte noch nicht begreifen, was in den vergangenen Tagen und Wochen mit mir geschehen war. Ich erinnere mich noch heute ganz genau daran. Der Junge trug ein rot-weißes Shirt und ein blaues Mützchen. Treuherzig musterte er mich mit großen Augen und munterte mich auf: «Weine nicht, Vater. Jesus wird dich wieder besser machen.» – Ein helles Licht brach in den dunklen Augenblick herein. Es dauerte lange, bis ich eine Beinprothese erhielt, die alltagstauglich war. Dreizehn Wochen nach der Amputation erl hielt ich ein künstliches Bein, das leider die Narbe an meinem ase erial B Beinstumpf aufreißen ließ. Danachenging ichatacht Wochen an M n run tztes Krücken. B – chü Gott sei Dank fand tisich einen n es Prothesenbauer, der mir eine o g f ` t Lçsung anbieten konnte: righ Er baute mir einen künstlichen Unterschenkel, beiCdem opymein Beinfortsatz, also der kurze Stumpen unterhalb des Knies, nach hinten gebunden wurde, so dass mein Knie, und nicht der Beinfortsatz, direkt auf meinem unechten Bein auflag. Wenn ich mich setzte, konnte ich den Unterschenkel einrasten lassen, damit er nicht herumbaumelte. Heute gibt es längst neue Prothesen-Arten, und die Materialien sind erheblich weiterentwickelt worden. Mittlerweile gehe ich auf einem Gliedersatz, der direkt an meinem Beinstummel befestigt werden kann. Ich war froh, dass ich mit dem neuen Bein schon nach kurzer Zeit einigermaßen normal marschieren konnte. Dabei kam mir mein ausgeprägter Gleichgewichtssinn zugute. Ohne Probleme 114


ging ich zum Beispiel früher, bei den Damm-Bau-Projekten, zuvorderst an den Rand der Wälle. Dorthin, wo die Mauer fast senkrecht in die Tiefe ging. Sie mochte zwanzig oder dreißig Meter in die Talsenke abfallen, dennoch konnte ich am Rand stehen und nach unten sehen, ohne Angst zu haben. Dort konnte ich verharren und mit Messgeräten, zum Beispiel einem Gyroskop, den sachgerechten Verlauf der Arbeiten überprüfen, ohne mit Hçhenangst oder Schwindelgefühlen zu kämpfen. Dieses Gleichgewichtsgefühl half mir nun auch bei der Herausforderung, mit einem neuen Bein zu laufen. Bald schon trieb ich meine Späße mit meiner neuen Situation. Mit dieser ersten Prothese ging ich, wie erwähnt, nicht direkt auf dem Stummel, sondern auf dem Knie. Trug ich also die lund der Teil von Prothese, war mein Knie eigentlich gebeugt ase erial B t meinem Bein, der nach der Amputation Ma übrig geblieben nen s noch n u r weiteteHosen wurde dies indes war, zeigte nach hinten. Durch – B chütz s i verdeckt. Wenn ichnnun t aber zum Beispiel in einer Schlange fo ht-ges ` stand, «wedelte» ich imanchmal rasch mit diesem beweglichen rg y p o Beinende, so C dass in meiner Hose auf Kniehçhe hinten etwas zu flattern schien. Gleichzeitig verzog ich keine Miene, während Babs sich an den entgeisterten Blicken der Menschen weidete, die hinter mir standen. Die dachten vielleicht, dass da eine Ratte oder etwas ¾hnliches in meinen Hosen herumpirschte. Wegen meiner weiten Beinkleider sprach mich einmal sogar ein junger Mann im Supermarkt an: «Siiiir, ich liebe Ihre Hosen. Woher haben Sie die?» Selbstverständlich gab ich ihm Auskunft und erklärte auch, dass ich sie nicht aus Modegründen trug … Ungeniert blickte ich auch gerne immer wieder in weit aufgerissene Augen von Bankangestellten, wenn ich seelenruhig, 115


geradeso, als wäre es die normalste Sache der Welt, mein Bein «auszog» und das soeben abgehobene Geld in einem Hohlraum meines künstlichen Beins verstaute. Ebenfalls ins Staunen kamen manche Leute, wenn ich schwimmen ging. Denn weil die Mehrheit der Einwohner in Simbabwe schwarz ist, gab es die Außenhüllen der Prothesen damals nur in schwarzer Farbe. Am Strand war das natürlich auffallend, sobald ich meine weiten Hosen auszog. Und so meinte ein junger Mann: «Wow, Jesus, Uncle! Du hast ein weißes und ein schwarzes Bein.» Im südlichen Afrika nannte man damals jeden, der zehn Jahre älter war als man selbst, schlicht und einfach «Uncle» (Onkel) oder «Aunti» (Tante). Bevor ich dann aber ins Wasl Beins, was dann ser ging, entledigte ich mich des künstlichen ase erial B für noch interessiertere Blicke sorgte; denn tdann hüpfte ich nen s Ma n u r die letzten Meter auf einemBBein, biste mich die Wellen trugen. – chütz s i Kam ich dann ausntdem Wasser heraus, liefen mir meist fo ht-ges ` fremde Kinder frçhlich ig quietschend mit meinem Bein entpyr gegen. o C Einmal guckte aber auch ich selbst schief aus der Wäsche: Ich flog ins damalige Zaïre – also in die heutige Demokratische Republik Kongo, nicht zu verwechseln mit der ungleich kleineren Republik Kongo. Im Flieger nahm ich das Bein ab und legte es unter den Sitz. Die Maschine hob ab, Straßen, Autos und die Steppe unter uns wurden kleiner. Dafür wurden plçtzlich die Augen der Stewardess grçßer. Wegen einer Kurve oder der Vibration des Flugzeugs war mein Bein in den Gang gerutscht. Wenigstens schrie sie nicht, auch wenn sie augenscheinlich kurz davor war. Es war ja nicht so, dass ein tragischer Unfall geschehen wäre. Auch war nirgends Blut zu sehen. Da lag ein116


fach ein Bein mitten im Flieger auf dem Boden … Scheu lächelnd meldete ich mich: «Das ist mein Bein.» Kinder reagieren damals wie heute meist neugierig und unkompliziert auf meine Prothese. Einmal konnte ich sie wegen einer Wunde am Bein nicht tragen, stattdessen ging ich an Krücken. Ich besuchte ein Seminar und setzte mich an einen Tisch. Der Sohn eines anderen Teilnehmers schaute mich abwägend an, dann fragte er etwas schüchtern-verlegen, ob er vielleicht das Ende des Beines anfassen dürfe? Ich gestattete ihm dies, und er steckte seine Hand in die leere Hosenrçhre und erfühlte den Stummel. Dann rannte er frçhlich weg. Bis heute hat sich an dieser Neugier nichts geändert. Oft, wenn wir bei jemandem zu Besuch sind, fragen mich Kinder: l «Kçnnen wir es «Was ist falsch mit deinem Bein?» Oder: ase erial B t lasse sie gesehen?» Unumwunden gebe ich Auskunft und nen s Ma n u r neue Erfahrung. währen. Für sie ist das eine Und es bricht te – B chütz s i Barrieren, denn dadurch t erschrecken sie nicht, wenn sie anfon ht-ges ` dere Kranke sehen. ig yr Wenn michCo inpder Zeit nach meiner Amputation sonst jemand prüfend ansah und mit einem leichten Anflug von Mitleid zu ergründen versuchte, was mit meinem Bein geschehen war, schob ich auch weiterhin stets das Wort «Infektionskrankheit» als Grund vor. Gelogen war das nicht, es war einfach nur die halbe Wahrheit. Doch die Leute gaben sich damit, wie auch schon in den früheren Jahren, zufrieden und fragten gar nicht näher nach, um was für ein Bakterium es sich handelte. Nur zwei Personen fanden es heraus. Zunächst die Frau eines Mitarbeiters, die in einem Labor arbeitete und natürlich wissen wollte: «Welches Bakterium?» Ich schluckte schwer, bevor ich den Namen des Erregers nannte. Wenigstens behielt sie die bri117


sante Erkenntnis für sich. Eine weitere Mitwisserin war eine junge Frau, mit der mein Bruder ausging. Auch sie wusste bald Bescheid. Wenige Wochen nachdem mein Bein weg war, ging ich in ein Geschäft, dessen Besitzerin, Sally Kelly, ich kannte, weil ihr Mann meine Prothesen anfertigte. Sie umarmte mich und sagte: «Dan, ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht. Kçnnen wir dir irgendetwas Gutes tun?» Diese Akzeptanz tat gut – freilich wusste auch sie nur von einem «Erreger», und nicht, dass sich hinter meiner Krankheit Lepra verbarg. Tunlichst vermied ich dieses Wort. Selbst heute noch, mehr als dreißig Jahre später, ist das Stigma in manchen Ländern erl Indiens immer drückend. Lepra gilt beispielsweise in Teilen ase erial B t noch als Fluch der Gçtter, die Betroffenen werden aus der Fanen s Ma n u milie und der Gesellschaft ausgestoßen r teund sterben in bitterster – B chütz s Armut. i s nt

`fo ht-ge ig pyr o C

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11. Leben mit einem Bein

Das Leben mit einem Bein wurde für mich zur Normalität. Andere verunsicherte meine Prothese jedoch manchmal noch ein wenig. Als wir zum Beispiel einmal unsere Ferien im südafrikanischen Durban verbrachten, besuchte uns dort übers Wochenende einmal mein Bruder David gemeinsam mit seiner Familie. Sein dreijähriger Sohn Robert realisierte, dass mein künstliches Bein anders war als ein normales. Von früheren Bel abnehmen kann, suchen wusste er, dass ich meine Prothese ase erial B doch irgendwie traute er der Sacheenicht ganz.t Und so sagte er n n s Ma n u r yourteleg off!» – «Zieh dein immer, wenn er mich sah:B«Pull – chütz s i Bein aus!» t fon ht-ges ` So auch diesmal, wenn rig auch mit einem Unterschied: Er legte pyan gleich selbst Hand und zog an meinem Gliedersatz. Unvero C sehens lçste sich die Prothese, und er fiel entsetzt – und mit meinem Beinersatz in der Hand – nach hinten. Seine Augen wurden groß wie Untertassen. «Sorry, Uncle Dan. Sorry, Uncle Dan», stotterte er und schaute dann verdattert zu seinem Vater: «Ich verspreche, dass ich das nie wieder tue, nie wieder.» Der Kleine meinte wohl, er hätte mir das Bein abgerissen, auch wenn er mich bereits ohne dieses hatte schwimmen sehen. Er konnte die Situation noch nicht richtig einordnen und meinte wahrscheinlich, dass jeder Mensch sein Bein ausziehen kann. Zumindest sobald man ein bestimmtes Alter 119


erreichte, da er seines ja noch nicht abnehmen und wieder ansetzen konnte … Der technische Fortschritt in der Beinprothetik ist enorm. Im Laufe der Jahre sind Gehhilfen zu absoluten High-Tech-Produkten weiterentwickelt worden. Die Errungenschaften ermçglichen mittlerweile, dass sich jeder Schritt wie das Abrollen mit einem echten Fuß gestaltet, was die Gesundheit erheblich fçrdert. Noch nie konnte ich so bequem gehen wie heute mit meiner neusten Prothese. Lange vor der Amputation und auch danach beteten Freunde, Bekannte und auch Fremde für meine Heilung. Sie salbten mich mit Öl und flehten im Namen Jesu zu Gott. Doch ich wurde nicht geheilt. Ich war stattdessen mit meiner Prothese l ich nicht wieunterwegs. Zu Beginn war ich enttäuscht,se weil a erial B t derhergestellt worden war. MancheeMenschen n n s Ma beginnen in soln u r chen Situationen, Gott zu hinterfragen. te – B chütz s i Und manche meiner t Bekannten kamen sogar tatsächlich auf fon ht-ges ` die abstruse Idee: «Du glaubst zu wenig, sonst wärst du geheilt yrigmuss irgendwo noch Sünde sein, sonst p«Da o worden.» Oder: C wärst du gesund geworden.» In solchen Momenten war ich wegen der Menschen mehr frustriert als wegen meiner Lage – weil sie Gott in der Situation nicht sahen. Ich wusste, dass es ihn gibt, ich habe selbst seine Wunder gesehen. Es gibt Gründe, warum Menschen nicht geheilt werden. Es kann dich und mich treffen. In Anlehnung an den Filmtitel «Das dreckige Dutzend» sage ich çfter mal: «The Dirty Dozen and some more die.» Also: «Das dreckige Dutzend und ein paar mehr sterben.» Denn nach und nach kommen in diesem Streifen fast alle ums Leben. Ich glaube an Heilung, und ich habe gesehen, wie Menschen 120


durch Gottes Eingreifen gesund wurden; aber ich habe auch Dutzende von Menschen sterben sehen. Darüber kann viel diskutiert werden, doch wenn sich der Tag seinem Ende neigt, bleibt eines: Gott ist und bleibt der Heiler. Warum er manchmal nicht heilt, weiß ich nicht. Aber ich bin bereit, es zu akzeptieren, ich habe kein Problem damit. Gott hat das letzte Wort. In diesem Zusammenhang zitiere ich immer gerne das Sprichwort: «It ain’t over till the fat lady sings.» – «Es ist nicht zu Ende, bis die dicke Frau singt.» Der Spruch geht zurück auf einen Jungen, der in der Oper saß und immer wieder bei seinem Vater quengelte, wie lange diese Vorstellung noch gehen würde, denn er wünschte sich, dass sie doch endlich vorbei wäre. Bis ihn der Vater dann inforl mierte: «It ain’t over till the fat lady sings!» ase erial B Und gerne ergänze ich im Hinblick sowohlt auf das Hoffen nen s Ma n u r die Arbeit um Verbesserung wie auch B auf te für das Reich Gottes: – chütz s i Für Christen ist das Ende t nicht dann, wenn die dicke Frau singt, fon ht-ges ` sondern erst dann, wenn rig die Posaunen geblasen wurden und Jey p o sus wiederkommt. C Inzwischen ist gegen Lepra längst eine wirksame Medizin entwickelt worden, nämlich die erwähnten drei Medikamente, die unter dem Namen «Multi-Drug-Therapy» (MDT) eingesetzt werden. In nahezu allen Fällen wird dabei der Lepra-Bazillus abgetçtet. Ich kann nicht sagen, dass es immer funktioniert, denn es gibt so viele unterschiedliche Menschen und nicht jedes Antibiotikum wirkt bei allen gleich. Aber bei den allermeisten wirkt es, so auch in meinem Fall. Zu lange aber wurden bei mir nur die Folgeerscheinungen behandelt, weil allein die Auswirkungen erkannt wurden und 121


nicht die Ursache. Erst als bereits viele Nerven zerstçrt waren, wurde die eigentliche Wurzel des Problems erkannt und behandelt. Heute verwendet man die MDT während einiger Monate, bis die Bakterien aus dem Kçrper verschwunden sind. Für Babs und mich sah es damals aus, als müssten wir die Pillen für immer nehmen. Aber als bis 1983 – mittlerweile waren drei Jahre seit der Amputation vergangen – diese permanenten, stechenden Schmerzen in keiner Weise abklangen, wurde ich nachdenklich. Die Bakterien nämlich waren längst weg, wir mussten aber immer noch unsere MDT weiterführen. Gegen die Schmerzen wurden noch weitere Präparate eingesetzt. Nichts wirkte. Bis der Arzt sagte: «Ich glaube, der Schmerz existiert l in Ihrem Kopf.» ase erial B Da sagte ich zu Babs: «Ich gehe enie mehr zut einem Arzt wen n s Ma n u gen Lepra-Medikamenten.»Br tzte Als unser Vorrat naufgebraucht it s – eschüwar, holten wir keine neuen fo ht-g sie ab. Aus heutiger Sicht ist klar: Tabletten mehr. `Wir setzten ig pyr Zeitpunkt längst geheilt, hatten die TabWir waren zu diesem o C letten aber – dem damaligen Erkenntnisstand folgend – weiterhin eingenommen. Nachdem wir sie abgesetzt hatten, nahmen die Schmerzen nicht zu. Sie blieben so wie vorher. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Wie in den Jahren zuvor. Sie dauern bis heute an.

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20. Lepra und die Arbeit der «Internationalen Lepra-Mission» Tückisch ist, dass jemand jahrelang mit Lepra leben kann, ohne überhaupt zu bemerken, dass er von der Krankheit betroffen ist. Die Infektionskrankheit breitet sich nur langsam im Kçrper aus. Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch kçnnen bis zu acht Jahre vergehen, und manchmal dauert es sogar zwanzig Jahre, bis erste Symptome auftauchen! Deshalb ist es auch oft so schwierig, herauszufinden, wo und wann genau sich eine Person mit dem Bakterium infiziert hat. sel a erial Bsind t Neunzehn von zwanzig Menschen immun gegen den n ne s Ma n u r Krankheit Lepra-Erreger. Zudem trifftBdie te nahezu ausschließ– chütz s i lich Menschen, die n int Armut und unter prekären hygienischen fo ht-ges ` Umständen leben – ialso r g Menschen, deren Immunsystem geopy schwächt ist. C Besonders in Asien (betroffen sind vor allem Indien und Bangladesch), aber auch in Südamerika und Afrika kommt die Krankheit heute noch vor. Jährlich stecken sich laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ungefähr 250.000 Menschen neu mit Lepra an. Das bedeutet, rund alle zwei Minuten wird das Bakterium «weitergegeben»; in jedem zehnten Fall ist ein Kind betroffen. Fast drei Millionen Menschen leben wegen Lepra mit Verstümmelungen. Die Folge ist noch grçßere Armut, weil Betroffene wegen der Behinderung nicht mehr arbeiten kçnnen und – in manchen Erdteilen – von ihrem Umfeld geächtet werden. Noch immer gilt Lepra in verschiedenen ländlichen Gebieten 233


der oben genannten Staaten als ein «Fluch der Gçtter». Deshalb verstecken Betroffene ihre Lepraflecken, obwohl in dem Stadium, in dem solche Flecken auftauchen, grçßere Schäden noch abgewendet werden kçnnten – doch dieses Wissen fehlt in den betroffenen Gebieten. Mit Aufklärungskampagnen und Lepra-Kliniken bzw. Besuchen von medizinischen Teams bietet die «Internationale Lepra-Mission» in betroffenen Ländern Präventionsmaßnahmen und medizinische Hilfe an. Diese Hilfe hat Folgen: Dorfgemeinschaften sehen, dass einst Erkrankte geheilt in den Ort zurückkehren und tragende Stützen für ihre Familien werden, und zukünftige Erkrankte suchen sich schneller Hilfe, als das bisher der Fall war, weil Lepra entstigmatisiert wurde. l zehn Minuten Mittlerweile erfährt im Schnitt ungefähr alle ase erial B t jemand auf dieser Welt, dass sie oder MaLepra geheilt wurnener svon n u r verursacht, de. Das Bakterium, das Lepra te kann mit einer rund – B chütz s i ein- bis zweijährigen t Antibiotika-Behandlung vollständig aus fon ht-ges ` dem Kçrper entfernt iwerden. In der Regel wird von der «Multirg y p o Drug-Therapy» C (MDT) gesprochen, die die drei Medikamente Clofazimin, Dapson und Rifampicin vereint. Obwohl Lepra heilbar ist, bleiben bei den Betroffenen die bereits vorhandenen Behinderungen nach der Heilung bestehen. Bei einem geschädigten Nervensystem kommt etwa das verlorene Gefühl in den Händen oder Füßen nicht mehr zurück.

Eine Verbesserung, die herausfordert Dr. Cairns Smith, emeritierter Professor am Institut «Applied Health Sciences» an der Universität von Aberdeen und Prä234


sident der Lepra-Mission, trägt bedeutend zum Kampf gegen Lepra bei. Er leitet die Expertengruppe der «Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung», welche in betroffenen Regionen Lepra-Medikamente kostenlos zur Verfügung stellt – was jährlich rund zwei Millionen Franken entspricht. Für dieses Buch umreißt Smith die Krankheit wie folgt: «Lepra ist eine chronische Krankheit, sie greift die Nerven an, die Arme, Füße und das Gesicht. Sie breitet sich langsam aus und richtet Zerstçrung an. Das Gefühl in den betroffenen Gliedmaßen geht verloren, und es treten dort auch Verformungen auf. Die Betroffenen werden aber nicht nur mit kçrperlichen, sondern auch mit sozialen Problemen konfrontiert: Die Gesellschaft fürchtet ihre Krankheit und deren Opfer.» l Als Mediziner hatte sein Engagement für Lepra in der Wiease erial B t derherstellungschirurgie begonnen:en Ma n n s u r ich in «Drei Jahre lebte und arbeitete teeinem Leprazentrum in – B chütz s i Indien. Dieses hatten28.000 registrierte Patienten. Pro Tag hatt fo ht-ges ` ten wir es mit 200 Patienten zu tun. Ich lernte, dass es bei Lepra yrig Anzeichen der Erkrankung früh zu entperste sehr wichtig war, o C decken. Obwohl ich eigentlich gekommen war, um meine Fähigkeiten als Chirurg unter Beweis zu stellen, interessierte mich nach und nach immer mehr, was man tun konnte, um die Krankheit so früh zu diagnostizieren, dass sich Behinderungen gar nicht erst einstellen. Außerdem fragte ich mich immer häufiger, wie man die Krankheit insgesamt besser kontrollieren kçnnte.» Die Früherkennung von Lepra ist auch heute noch von zentraler Bedeutung. «Wir wollen die Gesellschaft für Leprasymptome sensibilisieren, so dass die Leute wissen, wie die frühen Zeichen der 235


Krankheit aussehen, und beim ersten Anzeichen zum Arzt gehen. Wichtig sind auch die Folgebesuche und das Untersuchen der potenziell gefährdeten Familien der Betroffenen.» Cairns Smith hat im Laufe der Jahre eine erhebliche Reduzierung der weltweiten Leprafälle registriert: «Interessant ist: Das Leprazentrum in Indien, in dem ich damals arbeitete, ist nun geschlossen, weil die Zahl der Patienten dramatisch sank. Es war früher ein Krankenhaus mit 180 Betten und wird nun nicht mehr bençtigt.» Noch in den 1980er-Jahren waren, so Cairns Smith, jährlich weltweit fünf Millionen Menschen in Behandlung. «Heute sind es noch etwa 250.000. Das heißt nicht, dass wir uns nun ausruhen dürfen, denn die letzte Viertelmillion ist am l auf jene Patienschwersten zu erreichen, weil man sich bisher ase erial B t waren. Dort, ten konzentriert hat, die am bestenenzu erreichen Ma n n s u r wo die Krankheit jetzt nochBvorkommt, te kçnnen die Menschen – chütz s i wegen politischer Wirren oder fehlender Gesundheitsversort fon ht-ges ` gung nicht erreicht werden. Die Herausforderung ist nun, das ig pyr Fokus nicht zu verlieren, denn es ist noch Momentum und den o C vieles zu tun.» Dass die Krankheit zurückgedrängt werden konnte, freut Cairns Smith. Doch in den letzten rund acht Jahren sei die Zahl der Neuerkrankten – jährlich 250.000 Menschen – stabil geblieben. «Diese Zahl konnte aber nicht mehr gesenkt werden. Warum, wissen wir nicht. Fehlt die politische Unterstützung, weil sich die Lage weltweit verbessert hat? Es gibt weiterhin viele Herausforderungen im Kampf gegen Lepra. Jetzt lautet die Frage, was geschehen muss, damit die Zahl der Neuerkrankten weiter sinkt.» 236


Die Hälfte seiner Arbeitszeit verbringt Cairns Smith mit Unterrichten, und die andere Hälfte verwendet er für die LepraForschung. Dazu gehçrt das Ausarbeiten von Präventionsmaßnahmen für jene, die einem erhçhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Mittels einer Studie in Bangladesch fand man heraus, dass bereits mit einer Dosis Rifampicin (eines der drei Multi-Drug-Therapy-Medikamente) das Risiko, angesteckt zu werden, um fünfzig Prozent sinkt. «Wir wissen, dass es wirkt. Nun ist die Frage, wie wir das gezielt in die Öffentlichkeit gelangen lassen kçnnen. Der erste Schritt ist stets, dass der Betroffene in seinem Umfeld aufdecken muss, dass er von Lepra betroffen ist. Das ist keine so leichte Sache. Und nach dieser Beichte müssen die Erkrankten l es auch kriegen den anderen sagen, dass es mçglich ist, dass sie ase erial B t kçnnen, sie aber die Gefahr dank eunserer Prophylaxe würden n n s Ma n u r also Aufklärungsminimieren kçnnen. Es braucht und Informate – B chütz s i tionsarbeit, um aufzuzeigen, weshalb das Umfeld informiert t fon ht-ges ` werden soll. Das kann igpositiv sein, weil der Betroffene ja dafür pyr in seiner Familie kleiner wird. Es kann o sorgt, dass das Risiko C aber auch negative Folgen haben, das Umfeld zu informieren: Zum Beispiel kçnnten die anderen Familienmitglieder und Freunde sagen, dass die betroffene Person sie in Gefahr gebracht habe und sie nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen. Manche Gesundheitsorganisationen bemängeln, dass Rifampicin auch bei Tuberkulose eingesetzt wird, und befürchten, dass Tuberkulose-Patienten dann gegen dieses Medikament resistent werden – was nicht der Fall ist. So eine Prophylaxe in einem Land einzuführen ist also schwierig. In Pilotprojekten in einzelnen Distrikten in Kambodscha, Thailand, Indonesien und Bangladesch sammeln wir Erfahrung darin, Prophylaxemaß237


nahmen in der jeweiligen Kultur umzusetzen. Diese Erkenntnisse werden dann später im ganzen jeweiligen Land Anwendung finden.» Cairns Smith erforscht, wie groß das Risiko der Menschen ist, die mit einer leprakranken Person im selben Haushalt leben, sich anzustecken, und wie hoch jenes der Nachbarn und Arbeitskollegen ist. Auch forscht er an einem Bluttest, mit dem herausgefunden werden kann, ob jemand infiziert wurde. Um Lepra weiter in ihre Schranken zu weisen, sieht der Dozent drei Vorgehensweisen: «Erstens ist die Früherkennung sehr wichtig. Sobald jemand das Medikament erhält, kann er Lepra nicht mehr weitergeben, denn schon nach der ersten Dosis stirbt der Bazillus ab. Das lDiagnose. Je späheißt, alle Übertragungen geschehen vor der ase erial B ter Lepra also entdeckt wird, desto eweiter kannt es sich verbrein n s Ma n u r enorm ten, darum ist die Früherkennung te wichtig. Zweitens ist – B chütz s i die Prophylaxe wichtig. t Dabei gilt es, jene Menschen zu identifon ht-ges ` fizieren, die in Kontakt rig mit einem Betroffenen waren, um ihnen pygeben. o die Prophylaxe zu Denn auch das reduziert die Anzahl C neuer Fälle. Und drittens eine Impfung. Zur Tuberkulose-Impfung wird der Impfstoff BCG (‹Bacille Calmette-GuØrin›) verabreicht, der auch gegen Lepra eingesetzt werden kann. Nun muss das umgesetzt werden. Auch andere Wirkstoffe wurden getestet, aber BCG ist der beste. Zudem sind wir an einem Pilotversuch in Bangladesch, bei dem wir untersuchen, ob man mit der erwähnten Präventionsdosis von Rifampicin und BCG zusammen auf nahezu hundert Prozent kommen kann.» Früher hätten, so Smith, Lepra-Organisationen quasi «von oben nach unten» all jenen geholfen, die Lepra haben. «Heute ist es eine Zusammenarbeit geworden. Es ist nicht 238


mehr ein ‹sie› und ein ‹wir›, sondern ein Miteinander auf jedem Level. Mehr Leute wie Dan arbeiten im strategischen Bereich mit. Es ist wichtig, dass wir von Betroffenen direkt wissen, was genau die Bedürfnisse sind. In Brüssel hatten wir einen großen Kongress, und viele Betroffene waren da. Das macht einen riesigen Unterschied. Für die Betroffenen kann etwas anderes bedeutsam sein als das, was wir für wichtig erachten. Selbst bei den Recherchearbeiten bieten Betroffene einen anderen Blickwinkel.»

Wie fühlt es sich an, nichts zu fühlen?

l aufnahm, waren «Als ich meine Arbeit bei der Lepra-Mission ase erial B t weltweit zwçlf Millionen Menschen von der Krankheit betrofnen s Ma n u r der niederländische fen oder in Behandlung», sagt Mediziner te – B chütz s i Piet Both im Hintergrundgespräch für dieses Buch. Seit 1991 t fon ht-ges ` für das Werk tätig, ist rig er heute Direktor der Lepra-MissionspyLänderentwicklung». Abteilung «interne o C «Früher waren so viele aktuelle Fälle bekannt, weil die Behandlung wesentlich länger dauerte. Diese wurde in den letzten Jahrzehnten enorm verkürzt. Nach einem halben oder einem Jahr ist man geheilt. Viele der Patienten werden sich aber nie als ‹geheilt› betrachten, weil sie noch mehrere Jahre nach dem Ende der Behandlung Reaktionen auf die abgetçteten Bazillen haben kçnnen. Es gibt daher Fälle, bei denen jemand sein ganzes Leben lang an den Konsequenzen von Lepra leidet.» Dauerte die Behandlung früher mehrere Jahre, wurde diese zunächst auf deren zwei gesenkt, später auf sechs bis zwçlf Monate, je nach Lepra-Typ. 239


Weil bei den längsten Inkubationszeiten bis zu zwanzig Jahre verstreichen kçnnen, seien die Kranken von heute vor teilweise sehr langer Zeit angesteckt worden. «Lepra ist eine gefährliche Krankheit geblieben. Das Risiko, dass Menschen überall auf der Welt angesteckt werden kçnnen, ist noch immer gegeben.» Gerade auch deshalb sei es wichtig, neue Fälle mçglichst früh zu erkennen. Auch ist das medizinische Wissen über Lepra stetig angewachsen – aus diesem Grund konnte beispielsweise das zweite Bein von Dan Izzett durch eine zwanzig Monate andauernde Behandlung gerettet werden. «Die australische ¾rztin Grace Warren hat herausgefunden, l retten kann. Es wie man betroffene Gliedmaßen mit einemsGips a e erial B t kommt aber auch vor, dass Patienten die Amputation fordern, nen s Ma n u r wenn sie sehr lange gelittenBhaben. Amputation ist eine akzepte – chütz s i table Art der Behandlung. t Wer aber bereit ist, lange Zeit zu rufon ht-ges ` hen und eine bestimmte rig Zeit mit einem Gips durch das Leben pyDoktor o zu gehen, kann auf Warren hçren.» C Folgeschäden würden nicht ausschließlich durch offensichtliche, äußere Wunden entstehen, weiß Piet Both. «Wunden werden nicht immer nur durch scharfkantige Gegenstände verursacht, die man nicht spürt, wie man oft denkt. Auch im Fuß selbst geschieht eine Veränderung: Von innen drin entsteht Druck auf die Haut. Wenn Muskeln den Fuß lähmen, die ihn sonst in einer bestimmten Position halten würden, dann kann der Knochen von innen auf die Fußsohle drücken. Deshalb ist es schwierig, das zu kontrollieren. Es geht also nicht nur darum, nicht auf scharfe Gegenstände zu treten und sich nicht zu verbrennen, das Risiko kommt auch von innen, 240


weil sich die Struktur des Fußes verändert. Wenn es von innen kommt, kann man sich fast nicht schützen. Selbst bei Sicherheitsschuhen kann man nicht verhindern, dass durch die Lepra innerhalb des Fußes eine Zerstçrung beginnt.» Etwas anderes sei auch lange unbeachtet gewesen, bilanziert Piet Both: «Menschen verlieren nicht nur das Gespür, das sie schützt, wenn sie etwas Heißes anfassen, sondern auch die Freude am Berühren. Der Fakt, dass wir fühlen kçnnen, erzeugt in uns Freude: Wenn wir barfuß am Strand laufen und spüren, wie der Sand uns zwischen den Zehen durchrieselt; an einem Ort mit heißem Klima über kühlen Boden gehen; die Freude, die Haut von jemand anderem zu berühren; die Kleider auf der l Das verlieren die Haut fühlen oder die Stoffe auf einem Markt. ase erial B t wie ernsthaft Menschen ebenfalls, und wir realisieren nicht, nen s Ma n u r Vater oder dieser Aspekt ist. Wenn man te Mutter geworden ist, – B chütz s i fühlt man die Haut des t Babys nicht, wenn man es massiert. Ich fon ht-ges ` wünsche mir, dass wir rig irgendwann mit den Patienten darüber pywar o sprechen – bisher das kein Thema gewesen. Doch es ist C für sie ein ernsthaftes Problem, das nicht genug thematisiert wird. Man muss sich nur vorstellen: Man fühlt das eigene Haar nicht, wenn man mit den Fingern durchfährt. Oder man überlegt, ob man sich rasieren soll oder nicht und spürt nichts, wenn man mit den Händen über die eigenen Bartstoppeln fährt.» Viele würden heute aufgrund der Aussage, dass Lepra heilbar ist, denken, dass man überhaupt nicht mehr an Lepra stirbt, sondern an Malaria oder Tuberkulose. «Eine Studie in ¾thiopien zeigt aber Folgendes: Jemand ging durch die Akten von dortigen Todesfällen. Er erkannte: 241


Es gibt durchaus Menschen, die wegen Lepra sterben, und zwar wegen der starken Medikamente, die sie wegen ihrer Krankheit einnehmen müssen. Lepra kann somit das Leben verkürzen – zwar nicht direkt, aber durch die Folgen der starken Medikamente. Die meisten überleben die Krankheit, aber es bleiben Risiken.» Seit fünf bis zehn Jahren wird Lepra in vielen Ländern in generelle Gesundheitsprogramme aufgenommen. «Das heißt, jede Krankenschwester, jeder Doktor sollte auch Lepra diagnostizieren und behandeln kçnnen. Dieses Personal ist natürlich nicht gleich gut spezialisiert. Und die Zahl der Erkrankten ist gesunken, das heißt, die Erfahrungen damit gehen zurück. In der Klinik sehen sie nicht so oft lalles gelernt hat: Leprakranke. Selbst wenn man an der Uni ase erial B Wenn man zehn Jahre später den ersten tLepra-Patienten nen s Ma n u r noch?teDas Wissen, das man in sieht, woran erinnert man sich – B chütz s i früheren spezialisierten t Lepra-Kliniken hatte, wo man Hunfon ht-ges ` derte, Tausende Patienten sah – dieses Wissen kann in den rig pynicht meisten Ländern mehr aufgebaut werden. Die, die es o C haben, werden älter, gehen in den Ruhestand und sterben irgendwann. Neue Leute auszubilden ist nicht so einfach. An vielen Orten ist Lepra nun rar geworden. 250.000 Neuerkrankte pro Jahr hçrt sich nach viel an, aber wenn man Lepra zum Beispiel mit Aids vergleicht – in der Elfenbeinküste allein sind 500.000 Menschen wegen Aids in Behandlung –, in einem einzigen Land gibt es also doppelt so viele Menschen, die an Aids leiden, wie weltweit von Lepra betroffen sind. Das Wissen zum Thema Lepra nimmt ab, trotz allem, was dazu verçffentlicht wurde.» Um Lepra zu besiegen, sei eine Impfung unabdingbar. 242


«Die muss in den betroffenen Ländern überall, auch in ländlichen Gegenden, erhältlich sein. Wir konzentrieren uns heutzutage darauf, Prophylaxe an die Mitbewohner von Erkrankten zu verteilen. Sie muss weltweit in allen Ländern zugänglich werden. Die Prophylaxe schützt vor allem auch jene, die nicht im direkten Umfeld leben, zum Beispiel die Nachbarn. Das hilft, den Kreis neuer Fälle zu reduzieren. Der Traum, Lepra restlos zu besiegen, ist noch lange nicht verwirklicht. Sie ist eine üble Krankheit, die die Menschen sehr plagt, und wenn wir sie stoppen kçnnten, wäre das wunderbar.» Auf einer Konferenz, so erinnert sich Piet Both, habe Dan Izzett einmal dazu aufgefordert: «¾rzte, wir Kranken brauchen euer Wissen, aber gebt uns l technisch geauch euer Herz. Die medizinische Welt ist sehr ase erial B t worden. Im Labor wird eine Diagnose Ma aber wir als Lenen gestellt, n s u r nur die pra-Patienten brauchen nicht te Technologie, sondern – B chütz s i auch das hçrende Ohr, t die Empathie, die Liebe, das ernsthafte fon ht-ges ` Kümmern der ¾rzte. iDie r g Patienten brauchen nicht nur ein Blatt y p o Papier, auf dem C der Laborbefund steht. Sondern Leute, die mit ganzem Herzen dabei sind.»

Licht am Ende des Tunnels Heute erhalte die Krankheit weniger mediale Aufmerksamkeit als früher, bedauert Geoff Warne, Generaldirektor der LepraMission, im Gespräch für dieses Buch. Nachdem die Anzahl der Neuerkrankten in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückging, sei sie nun stabil. «Die Tools, die uns in diese gute Lage führten, sind wohl 243


nicht mehr jene, die wir in Zukunft brauchen. Die Frage ist nun, was es braucht, um die Zahl noch weiter nach unten zu bringen. Wir prüfen zudem, was sich ändern muss, um die Leben der Betroffenen noch zu verbessern; es geht um Invalidität, Stigma und alles andere, was die Betroffenen erleben.» Einen Zeitplan, um die Krankheit endgültig zu bezwingen, habe er nicht. «Ich will nicht pessimistisch klingen, doch es müssen verschiedene Sachen zusammenspielen. Und ich sehe keinen Masterplan am Horizont auftauchen – und auch sonst niemand. Wissenschaftler, Politiker und Organisationen arbeiten aber daran. An der letzten Lepra-Konferenz nahmen rund 800 Besucher teil, und rund 200 wissenschaftliche Arbeiten wurden vorl und das freut gestellt. Viel neues Wissen wurde hier gebündelt, ase erial B t mich, denn viele Menschen denken,endass Lepra Ma heute gar nicht n n s u r mehr existiert. Es war erfreulich, viele te junge Wissenschaftler – B chütz s i zu sehen, die sich dem t Thema Lepra widmeten.» fon ht-ges ` Ein Licht am Endeigdes Tunnels sei dennoch ersichtlich. r pydass «Ja, wir sehen, sich die Krankheit eindämmen lässt. o C Aber es braucht viel guten Willen von Organisationen, Spendern und der Politik, damit dies so bleibt. Und auch wenn heute verhältnismäßig wenige Menschen mit dieser Krankheit leben und sich anstecken, so ist dies doch für die Betroffenen immer noch sehr schlimm. Aber von Malaria, Aids und anderen Krankheiten sind viel mehr Menschen betroffen als von Lepra. Für Polio-Kranke, zum Beispiel, wird enorm viel gespendet. Nichts dergleichen geschieht für Leprakranke; es ist die Krankheit einer Minderheit. Wir müssen betreffend Leprahilfe wieder einen Enthusiasmus entfachen und aufzeigen, dass das Leiden eliminiert werden kann. Dies ist aber nicht ein Fünf-Jahres-Pro244


jekt. Die Inkubationszeit beträgt viele Jahre – es ist wichtig, dranzubleiben.»

Entwürdigende Gesetze – auch heute noch Beispielsweise beschloss Bangladesch erst im Jahr 2010, ein Gesetz zu ändern, das ebenso alt wie diskriminierend war: den «Lepers Act» aus dem Jahr 1898. Das neunzehn Paragraphen umfassende Regelwerk schloss Betroffene strikt aus der Gesellschaft aus. Es verbot beispielsweise, dass Leprakranke Wasser aus çffentlichen Quellen nutzen dürfen. Des Weiteren durften sie keine Nahrungsmittel und keine Kleidung verkaufen oder lZuwiderhandlung çffentliche Verkehrsmittel benutzen – bei ase erial B t wurde der Leprakranke verhaftet. Auch çffentliche Berufe wanen s Ma n u ren ihnen verwehrt. Br ützte – h Papiers davon aus, dass Les i Damals gingen die tVerfassercdes fon ht-ges ` pra hochansteckend sei. ig Das Gesetz forderte zudem, dass sich pyr Leprakranke C ino«Lepraheimen» aufhalten. Und nur, weil das Gesetz nicht mehr gilt, bedeutet das noch lange nicht, dass die Menschen ihre Vorurteile über Bord geworfen haben. Gandhi stellte sich einst entschieden gegen den Zeitgeist. Leprakranke wurden zu seiner Zeit in Indien konsequent aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Entwürdigende Gesetze und Aberglaube waren Basis dieser Ausgrenzung. Doch Gandhi lehrte und lebte, wie schon erwähnt, einen anderen Maßstab: «Fürsorge für Leprakranke verwandelt frustrierenden Alltag in erfülltes Dasein.» «Auch Jesus brach bereits dieses Tabu. Während die Leprakranken damals aus der Gesellschaft verstoßen wurden, ging er 245


auf sie zu und heilte sie», sagt Markus Freudiger, der Co-Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz, die sich seit mehr als hundert Jahren für Leprakranke einsetzt. «In unseren Projekten in 26 Ländern in Asien und Afrika dienen tagtäglich ¾rzte, Pflege- und Entwicklungsfachkräfte den ¾rmsten der Armen. Das Beispiel von Jesus Christus ist unsere Inspiration, den Leprabetroffenen ganzheitlich zu helfen.» Heute sind Fortschritte bei der Integration von Leprakranken in die Gesellschaft zu sehen. Ergo-Therapeutin Angelika Piefer erinnert sich an einen Mann, der nicht wusste, dass er Lepra hatte. «Ihn plagte aber eine Wunde an den Füßen, die fürchterlich l stank und mit Fliegen übersät war.» ase erial B t er untragbar Dorf und Familie hatten ihn ausgestoßen, weil nen s Ma n u wurde. Durch das Ausgestoßen-Sein te er zudem aggressiv. Br ützwurde – h s i «Eines Tages schulten t wir cunser Gesundheitsteam aus der fon ht-ges ` Region. Auf diese Weise erkannte der Gesundheitshelfer vom yrig dieser untragbar gewordene Mann aus pdass erwähnten Dorf, o C seiner Ortschaft Lepra haben kçnnte. Tatsächlich wurde diese Krankheit später bei ihm diagnostiziert. «Der Mann war natürlich nicht sehr erfreut darüber, er willigte aber ein, dass wir seine Wunden versorgen durften.» Der behandelnde Arzt habe ihn ohne Handschuhe verarztet und den Kursteilnehmern gezeigt, wie man eine solche Wunde saubermacht. Sie lernten, dass man in diesem Fall mit einem Messer die harte Haut abschneidet und die Wunde dann wieder heilen kann. «Diese Geste, dass ein Arzt diesen Fuß, der vorher gestunken hat und mit Fliegen übersät war, ohne Handschuhe angefasst 246


hat, hat mehr zu den Menschen gesprochen als das ganze Training, das da am Laufen war.» Sie habe gezeigt, dass keine Gefahr von Lepra ausgeht. Bei einem späteren Besuch war der Mann gesund und wieder ins Dorf integriert. Eine solche Reintegration ist kein Einzelfall. Im Nachbardorf wurde ein Mann ebenfalls ausgestoßen und nach seiner Genesung wieder integriert. Später, als ein neuer Dorfchef gewählt werden musste, erhielt er das Amt, weil die Menschen wussten, dass er erlebt hatte, was es heißt, leiden zu müssen, und deshalb demütig und gerecht war. Auch bei ihm hatte Gott also «für eine Zeit wie diese» Leid zugelassen, das später ihm und seinen Mitmenschen zum Guten diente. l sel

Ba ateria n e M n run tztes B – chü Über tis dieeLepra-Mission s n o g `f t righ pyLepra-Mission Die Evangelische Schweiz wurde 1905 in Züo C

rich gegründet. Seit diesem Zeitpunkt ist sie eng mit der Internationalen Lepra-Mission (The Leprosy Mission International) verbunden, und seit 1968 ist sie als Verein konstituiert. Das Vereinsziel ist die Sensibilisierung und Information über die Krankheit in der Schweiz und die Sammlung von Geldmitteln zur Bekämpfung der Krankheit. Die Internationale Lepra-Mission engagiert sich als christliche Entwicklungsorganisation für eine Welt ohne Lepra. Sie unterstützt leprabetroffene Menschen ganzheitlich, damit sie ihre Würde und Autonomie wiedererlangen. 247


Die Internationale Lepra-Mission ist in 29 Ländern, vorwiegend in Indien, Südostasien und Afrika tätig. Rund 2000 meist einheimische ¾rzte, Pflegefachkräfte, Physiotherapeut(inn)en, Sozialarbeiter(innen) und Hilfspersonal sind in diesen Ländern für die Mission im Einsatz. Weltweit gibt es 20 nationale Unterstützungskomitees wie die Evangelische Lepra-Mission in der Schweiz. Sie sammeln jährlich rund 20 Millionen Franken für die Hilfe an Leprabetroffenen. Unsere Werte Einsatz für leprabetroffene Menschen l und gesellschaftWir setzen uns für die Heilung, Rehabilitation ase erial B t ein. Wo freie liche Integration von leprabetroffenen Menschen nen s Ma n u Kapazitäten vorhanden sind,Bhelfen r zteauch Menschen mit antwir ü – h s i c deren Krankheiten oder besonders wenn diese t Behinderungen, fon ht-ges ` von der Gesellschaft iausgeschlossen sind. g

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Unparteilichkeit Wir helfen ungeachtet der religiçsen und politischen Überzeugung, der sozialen Stellung oder ethnischen Zugehçrigkeit. Christliche Grundhaltung Das Leben von Jesus Christus inspiriert und motiviert uns zu gelebter Nächstenliebe. Professionalität und Nachhaltigkeit Wir sind bestrebt, ganzheitliche und qualitativ hochstehende Hilfe anzubieten, welche auch langfristig Veränderung schafft. 248


Partnerschaftliche Zusammenarbeit Wir arbeiten mit nationalen Gesundheitsbehçrden sowie anderen Hilfswerken zusammen und bilden lokale Fachkräfte aus. Wir arbeiten gemeinsam mit den Betroffenen selbst, um ihnen ihre menschliche Würde zurückzugeben. Integrität Wir legen Wert auf einen transparenten Umgang mit den Finanzen und einen wirkungsvollen Einsatz der uns anvertrauten Mittel. Unsere Rechnungslegung erfolgt nach Swiss GAAP FER 21, und wir sind ZEWO-zertifiziert.

Quelle: http://www.lepramission.ch/de l sel

Ba ateria n e M n run tztes B ü – tis esch n o `f ht-g g i r py Co

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Von Daniel Gerber weiterhin erhältlich Daniel Gerber Schicksalstage am Fuße der Pyramiden 220 Seiten 12,0 x 19,0 cm e (D) 11.99 e (A) 12.30 CHF 17.95* * unverbindliche Preisempfehlung

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l ase erial B t Ist das wirklich ein «arabischer Frühling»? Machristliche Koptinnen Junge n s u nen werden entführt, in Zwangsehen r gesteckt te und gezwungen, den Istzder ü – B bleiben lam anzunehmen. Hoheis¾mter Minderheit h t sc im Januarchristlichen e verwehrt. Zur koptischen 2010 erçffnen Schütg `fon hWeihnacht t zen das Feuer auf die igChristen. Und in der Neujahrsnacht reißt ein r y p Selbstmordattentäter Co vor einer Kirche 21 Menschen in den Tod … Der arabische Frühling, die «Arabellion», versprach Entspannung. Doch wenige Monate später geht das Schreckgespenst des islamischen Fundamentalismus in aller Schärfe um: Klçster werden beschossen, Kirchen brennen, Christen werden verfolgt. In einem nie gekannten Ausmaß nutzen die «Muslimbruderschaft» und die Salafisten das Machtvakuum nach dem Sturz Mubaraks und verschleppen mehr junge Christinnen als je zuvor. Der Autor recherchierte während des «arabischen Frühlings» vor Ort und traf mitten im politischen Umbruch leidgeprüfte Christen. Aber er sah durchaus auch etliche Zeichen der Hoffnung!

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