Hoffnung für alle – Die Bibel, die unsere Sprache spricht

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Hoffnung f眉r alle 路 Die Bibel


Der Text dieser Bibelausgabe darf gerne in jeder Form zitiert werden (gedruckt, visuell, elektronisch oder auf Tonträgern), sofern es sich um nicht mehr als maximal 250 Verse handelt, der zitierte Text kein ganzes biblisches Buch bildet und die zitierten Texte gesamthaft nicht mehr als 25 Prozent des Werkes darstellen, in dem die Bibelverse verwendet werden. Dafür ist zwar keine schriftliche Genehmigung des Verlages notwendig, doch muss auf der Impressums- oder Copyrightseite oder an anderer geeigneter Stelle der folgende Hinweis erscheinen: »Die Bibelstellen sind der Übersetzung Hoffnung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica, Inc.TM . Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Brunnen Verlags.« Sollten Sie Bibelverse in einem größeren Umfang zitieren wollen, als es oben beschrieben ist, so richten Sie Ihre Anfrage bitte an den Brunnen Verlag Basel, Wallstraße 6, CH-4002 Basel, Schweiz. E-Mail: info@brunnen-verlag.ch. In diesem Fall muss vom Verlag zwingend eine schriftliche Genehmigung eingeholt werden. Alle weiteren Rechte, insbesondere des Nachdrucks, der Übersetzung, der Speicherung auf Datenträger beziehungsweise der Einspeisung in öffentliche und nichtöffentliche Datennetze in jeglicher umfangreicherer Form, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen sind ausdrücklich vorbehalten.

Hoffnung für alle® Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica, Inc.TM Used by permission. All rights reserved worldwide.


Hoffnung für alle Die Bibel

Brunnen Verlag · Basel und Gießen


Die (gemäßigte) Neue Deutsche Rechtschreibung in dieser Bibel orientiert sich an den Vorgaben der deutschen Wochenzeitung »DIE ZEIT«.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar. »Hoffnung für alle« – Die Bibel © 1983, 1996, 2002 by Biblica, Inc.TM Übersetzt und herausgegeben durch: Brunnen Verlag Basel, Schweiz Revidierte Hfa-Fassung, Brunnen Verlag Basel 1. Auflage 2012 Herausgegeben durch: Brunnen Verlag Basel, 2012 Satz: SatzWeise, D-Föhren Druck und Bindung: L.E.G.O., Italien Gedruckt auf 30 g/qm Primapage ISBN 978-3-7655-6179-5 (Pink & Silber Bibel) ISBN 978-3-7655-6178-8 (Pink & Silber Bibel mit Zip) Umschläge: Brunnen Verlag Basel


Die Bücher des Alten Testaments Einführung: Die Bibel ist da Vorwort des Herausgebers

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Hilfen zum praktischen Gebrauch

XXX

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Abkürzungen der biblischen Bücher

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XXXII

Die Geschichte Gottes mit seinem Volk Das erste Buch Mose (Genesis)

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1

Das zweite Buch Mose (Exodus)

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58

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112

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147

Das dritte Buch Mose (Leviticus) Das vierte Buch Mose (Numeri)

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191

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236

Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium) Das Buch Josua

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265

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294

Das Buch über die Richter Das Buch Ruth

Das erste Buch Samuel

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Das zweite Buch Samuel

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342

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378

. . . . . . . . . . . . . . . . . .

420

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462

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498

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544

Das erste Buch über die Könige Das zweite Buch über die Könige Das erste Buch der Chronik Das zweite Buch der Chronik Das Buch Esra

299

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556

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575

Das Buch Nehemia Das Buch Esther

I


Die Weisheitsb端cher und die Psalmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

584

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618

Das Buch Hiob (Ijob) Die Psalmen

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717

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749

Die Sammlung der Spr端che Der Prediger Salomo

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760

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766

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838

Das Lied von der Liebe (Das Hohelied) Die B端cher der Propheten Der Prophet Jesaja Der Prophet Jeremia

Die Klagelieder des Jeremia

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Der Prophet Hesekiel (Ezechiel) Das Buch Daniel

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908 915 979

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998

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1009

Der Prophet Hosea Der Prophet Joel

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1013

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1022

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1024

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1027

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1034

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1037

Der Prophet Zefanja

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1041

Der Prophet Haggai

Der Prophet Amos Der Prophet Obadja Der Prophet Jona Der Prophet Micha Der Prophet Nahum

Der Prophet Habakuk

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1045

Der Prophet Sacharja

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1047

Der Prophet Maleachi

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1058

II


Die B체cher des Neuen Testaments Die Berichte 체ber Jesus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1065

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1112

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1142

Matth채us berichtet von Jesus Markus berichtet von Jesus Lukas berichtet von Jesus

Johannes berichtet von Jesus Die Taten der Apostel

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1193

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1230

Die Briefe des Apostels Paulus Der Brief des Paulus an die Christen in Rom

. . . . . . . . . . .

Der erste Brief des Paulus an die Christen in Korinth

1276

. . . . . . 1299 . . . . .

1321

Der Brief des Paulus an die Christen in Galatien

. . . . . . . . .

1335

Der Brief des Paulus an die Christen in Ephesus

. . . . . . . . .

1344

Der Brief des Paulus an die Christen in Philippi

. . . . . . . . .

1351

Der Brief des Paulus an die Christen in Koloss채

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1357

Der zweite Brief des Paulus an die Christen in Korinth

Der erste Brief des Paulus an die Christen in Thessalonich

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1362

Der zweite Brief des Paulus an die Christen in Thessalonich

. .

1367

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1370

Der erste Brief des Paulus an Timotheus

Der zweite Brief des Paulus an Timotheus Der Brief des Paulus an Titus

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Der Brief des Paulus an Philemon

III

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1376 1381 1384


Die 체brigen Briefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1386

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1403

Der Brief an die Hebr채er Der Brief des Jakobus

Der erste Brief des Petrus

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1416

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1420

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1426

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1427

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1428

Der zweite Brief des Petrus Der erste Brief des Johannes

Der zweite Brief des Johannes Der dritte Brief des Johannes Der Brief des Judas

1409

Das prophetische Buch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1430

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1453

Die Offenbarung an Johannes Anhang Sacherkl채rungen

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1481

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1486

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Zeittafel Karten Notizen

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Die Bibel ist da ‌ Dieser Vorspann ist nur in den Jugendbibeln vorhanden. Die Bibeltextleseprobe beginnt auf Seite 42.


‌ nur lesen musst

Cartoon: Thees Carstens

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du sie noch selber! Ich hab’ keine Ahnung, wer du bist … … aber schön, dass du reinschaust in die Bibel und in dieses Vorwort. Vielleicht hast du noch nie in der Bibel gelesen und keinen Schimmer, was dich hier erwartet. Vielleicht kennst du die Bibel auch schon und findest manche oft gehörten Geschichten sogar langweilig. Egal, so oder so: Das Lesen der Bibel kann für dich zu einer aufregenden Entdeckungsreise werden. Nicht nur, weil die (wahren!) Stories in der Bibel voller Action und Spannung sind. Sondern vor allem, weil sich die Bibel in einem Punkt vom Krimi neben deinem Bett und allen anderen Büchern unterscheidet: In der Bibel spricht Gott zu dir! Ja, genau, der Gott, der dich total liebt! Vielleicht zuckst du jetzt in Gedanken ungläubig mit den Schultern: »Zu mir? Ich hab’ beim Lesen noch nie eine Stimme gehört!«

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Wie spricht Gott Mir ist es auch noch nicht passiert, dass ich beim Bibellesen eine Stimme gehört hätte. Was aber ist dann damit gemeint, dass »Gott durch die Bibel redet«? Eins vorneweg: Das mit der Stimme gibt’s wirklich, ist aber auch in der Bibel die große Ausnahme. In 1. Samuel, Kapitel 3 (Seite 302 dieser Ausgabe) findest du eine solche. Aber meistens ist es eine der folgenden Arten, wie Gott durch die Bibel zu dir redet: ■ Wenn du keine Ahnung hast, was an der Sache mit Gott und Jesus wirklich dran ist, dann findest du in der Bibel (vielleicht nach einigem Suchen) ziemlich klare Antworten. Zum Beispiel Gottes größtes Angebot an die Menschheit: Er schickte seinen Sohn Jesus auf die Erde, der hier lebte, starb und – das ist die Sensation – wieder vom Tod auferstand. Aber Vorsicht:

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durch die Bibel? Wenn du kapierst, was das für dich bedeutet – nämlich dass dir deine Fehler vergeben sind und dass sie nicht mehr länger zwischen Gott und dir stehen –, dann könnte das dein Leben komplett auf den Kopf stellen! ■ Vielleicht hast du diese grundlegende Frage für dich geklärt und bist schon Christ. Auch dann will Gott durch die Bibel zu dir reden. Wenn du liest, was Gott seinem Volk verspricht, kannst du dich darauf verlassen, dass das auch für dich gilt. Denn du gehörst ja zu seinen Leuten. Oder du liest, was Jesus von seinen Nachfolgern erwartet. Wenn du dich zu letzteren zählst, dann bist auch du gemeint. Dieses Reden Gottes ist oft sehr konkret. Wenn Jesus zum Beispiel sagt: »Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen« (Matthäus 7, Vers 5), dann gibt es nicht mehr viel zu diskutieren. Andererseits ist es doch beruhigend, wenn Jesus sagt: »Wer mir nachfolgt, irrt nicht mehr in der Dunkelheit umher, sondern folgt dem Licht, das ihn zum Leben führt« (Johannes 8, Vers 12). Oder nicht?

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Wie spricht Gott ■ Wenn ihr zusammen in der Bibel lest (zum Beispiel im Jugendkreis), kommen anderen vielleicht ganz andere Gedanken als dir. Niemand bekommt alle Einsichten im Alleingang. Durch das, was anderen beim Bibellesen klar wird, kann Gott auch zu dir sprechen. Ob das nun dein Nachbar im Jugendkreis oder der Pastor auf der Kanzel ist – das macht eigentlich keinen Unterschied. ■ Ein Letztes: Wenn du in der Bibel liest (und von Gott erwartest, dass er zu dir spricht), wirst du vielleicht noch ein anderes Reden Gottes erleben. Ein Vers, der dir gerade eben noch »ganz normal« vorkam, geht dir plötzlich richtig unter die Haut. Du verstehst nicht nur, was Gott will, sondern bist plötzlich ganz begeistert oder geschockt, wie direkt Gott zu dir spricht. Mir ist das zuletzt mit Johannes 15, Vers 15 passiert. Ich hatte den Vers

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durch die Bibel? garantiert schon ein paarmal gelesen: »Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn einem Knecht sagt der Herr nicht, was er vorhat. Ihr aber seid meine Freunde …« Und plötzlich das Aha-Erlebnis: »Wow! Freunde von Jesus! Nicht mehr Sklaven, die nicht wissen, was sie machen, sondern: Freunde! Ich kann ihm erzählen, was mich beschäftigt, oder mich auch mal richtig ausheulen bei ihm. Ist das nicht super!« So was erlebe ich nicht jeden Tag, aber doch immer wieder mal …

Wie es zu einem solchen Aha-Erlebnis kommt? Ja … das hat mit dem Heiligen Geist zu tun. Du wirst ihn beim Bibellesen ganz sicher immer wieder an verschiedenen Stellen treffen.

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Die Bibel Bevor du verstehst, was Gott durch die Bibel sagen will, musst du dir aber die Mühe machen, den jeweiligen Text gründlich zu lesen. Versuche nicht vorschnell, den Bibeltext in deine Situation zu übertragen. Finde zunächst raus, was wer warum in welcher Situation gesagt hat. Bei vielen Texten muss das Umfeld mit berücksichtigt werden. Ein Beispiel: In Johannes, Kapitel 9, heilt Jesus einen Blinden am Sabbat, dem jüdischen Ruhetag. Die Aufregung, die das verursacht, kann man aber nur verstehen, wenn man weiß, dass es für diesen Ruhetag im jüdischen Gesetz ganz bestimmte Regelungen gab (und dass einige Oberfromme noch einige dazuerfunden hatten …).

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verstehen Kein Stress: Niemand kann alles über das Drumherum eines Textes wissen (und manchmal ist es auch gar nicht so wichtig), aber oft kommt ein Aha-Erlebnis zu einem Bibeltext auch erst, wenn man sich ein bisschen über das Umfeld informiert. Wenn du mit einem Text nicht zurechtkommst, frage am besten andere Bibelleser, oder schlag in schlauen Büchern nach.

Ein »Lexikon zur Bibel« hilft dir, das Umfeld der biblischen Geschichten zu verstehen. Ich finde es wichtig, die Hintergründe und die Kultur so gut wie möglich zu kennen – gerade um die für uns seltsamen Bilder und Vergleiche entschlüsseln zu können. So ein Lexikon findest du in jeder christlichen Buchhandlung.

Pr

tip

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Wie und wann Da gibt es nur einen Tipp: Ausprobieren! Manche lesen die Bibel am Morgen, noch vor dem Frühstück. Andere abends vor dem Einschlafen. Manche lesen lieber allein, andere lieber zusammen mit guten Freunden. Wahrscheinlich musst du ein bisschen rumprobieren, bis du die für dich geeignete Zeit und einen guten Ort gefunden hast. Aber: Gib nicht zu schnell auf. Und sei nicht frustriert, wenn nicht alles so klappt, wie du es dir vorgenommen hast …

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die Bibel lesen? Es gibt jede Menge Bibellesepläne, die dir helfen, die Bibel in überschaubare Häppchen zu »zerlegen« und schwer Verständliches zu erklären (auf Seite XXII findest du einen solchen Plan. Jede christliche Buchhandlung wird dir noch weitere anbieten können). Das hat den Vorteil, dass man jeden Tag in kurzer Zeit ein paar Verse liest. Trotzdem würde ich dir raten: Lies auch ab und zu mehrere Kapitel am Stück. Nur so verstehst du die »großen Linien«.

Pr

tip

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Wo anfangen? Alles, was in diesem Buch drinsteht, gehört zur Bibel, ist also gleich wichtig (außer diesem Vorwort natürlich und ein paar anderen Randerscheinungen!). Aber nicht alles ist gleich gut zu verstehen. Auf jeden Fall würde ich im Neuen Testament anfangen, am ehesten mit einem der so genannten Evangelien. Hier sind die Jesus-Geschichten von seiner Geburt bis zu seiner Auferstehung niedergeschrieben. Manche empfehlen, mit dem Johannes-Evangelium anzufangen (Seite 1193 im zweiten Teil, der Neues Testament heißt). Ich persönlich würde den Start mit dem Lukas-Evangelium machen (Seite 1142 im Neuen Testament).

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Der beste Ort, Es gibt ganz verschiedene Möglichkeiten, wo und wann du in der Bibel lesen kannst. Am besten suchst du dir selbst Ort und Zeit aus, wo du entspannt und konzentriert sein kannst. Ein paar Möglichkeiten: ■ Bibel unterwegs: Nimm mal die Bibel mit an einen anderen Ort. Manchmal ist es leichter, an einem ruhigen Plätzchen mitten im Wald zu lesen, als in deinem Zimmer, wo dauernd jemand reinkommt oder ständig das Telefon klingelt. ■ Bibel vor dem Frühstück: Bevor irgendetwas anderes deine Gedanken in Beschlag nimmt, reservierst du dir eine Zeit zum Bibellesen und Beten. Wenn’s klappt, sicher ein optimaler Zeitpunkt. Morgenmuffel können das stattdessen am Abend nachholen (Glotze rechtzeitig ausschalten, sonst droht beim Lesen akute Einschlafgefahr!).

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die beste Zeit ■ Bibeltagebuch: Schreib das, was dir beim Bibellesen wichtig geworden ist, in ein Tagebuch. Ein normaler Spiralblock tut’s auch. Schreib auf, was dich ermutigt und was dich herausfordert. Schreib, was dir Angst macht und was du dir erträumst. Vor allem: Sei ehrlich! Vor Gott und vor dir selbst. Du musst das Aufgeschriebene ja niemandem zeigen (obwohl es manchmal sehr schön ist, gerade diese Gedanken mit einem guten Freund oder einer guten Freundin zu teilen). ■ Wenn du es nicht jeden Tag schaffst, in der Bibel zu lesen, dann nimm es dir einmal in der Woche vor. Oder triff dich dafür einmal wöchentlich mit einem Freund …

Egal, was ich mir vornehme – bei mir haben solche Versuche erfahrungsgemäß nur dann eine Überlebenschance, wenn ich sie fest in meinen Wochenplan hineinnehme. Wie ist es bei dir?

Pr

tip

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Einige Gedanken Eins will ich zum Schluss unbedingt noch loswerden: So wichtig die Bibel auch ist – es geht nicht um einen Glauben an die Bibel. Sondern um eine Beziehung zu Gott. In der Bibel kannst du eine Menge über ihn erfahren. Aber mit ihm zu leben, ist noch mal was ganz anderes. Wie in einer Beziehung zwischen Freunden geht es auch in dieser Beziehung zu Gott darum, zusammen Zeit zu verbringen, einander seine Wertschätzung auszudrücken und seine Pläne mitzuteilen. Es geht nicht in erster Linie um Bibelwissen, sondern darum, das in der Bibel Erkannte auch umzusetzen und einen neuen Lebensstil im Sinne von Jesus einzuüben.

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zum Schluss … Wie dieser Jesus-Stil konkret aussieht? Das kannst du selbst nachlesen. Klar, in der Bibel – wo sonst? Vielleicht auch in guten Büchern und Zeitschriften, die sich mit der Bibel befassen. Oder in Bibelleseplänen. Vor allem aber in der Bibel selbst. Ich wünsche dir dabei viel Freude und Durchhaltevermögen, aber auch die Erfahrung, dass der Gott der Bibel bei dir ist und sich um dich sorgt und kümmert, wie nur ein guter Vater es kann.

Dein Martin Gundlach (Martin Gundlach ist Redaktionsleiter der Zeitschrift »Family« vom Bundes-Verlag, D-Witten.)

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Bibelleseplan ✔ Hier kannst du das Gelesene ankreuzen: ❏

Die Bücher des Alten Testaments 1. Mose ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 ❏ 32 ❏ 33 ❏ 34 ❏ 35 ❏ 36 ❏ 37 ❏ 38 ❏ 39 ❏ 40 ❏ 41 ❏ 42 ❏ 43 ❏ 44 ❏ 45 ❏ 46 ❏ 47 ❏ 48 ❏ 49 ❏ 50 2. Mose ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 ❏ 32 ❏ 33 ❏ 34 ❏ 35 ❏ 36 ❏ 37 ❏ 38 ❏ 39 ❏ 40 3. Mose ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 4. Mose ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 ❏ 32 ❏ 33 ❏ 34 ❏ 35 ❏ 36 5. Mose ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 ❏ 32 ❏ 33 ❏ 34 Josua ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 XXII


Richter ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 Ruth ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 1. Samuel ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 2. Samuel ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 1. Könige ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 2. Könige ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 1. Chronik ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 2. Chronik ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 ❏ 32 ❏ 33 ❏ 34 ❏ 35 ❏ 36 Esra ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 Nehemia ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 Esther ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 XXIII


Hiob ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 ❏ 32 ❏ 33 ❏ 34 ❏ 35 ❏ 36 ❏ 37 ❏ 38 ❏ 39 ❏ 40 ❏ 41 ❏ 42 Die Psalmen ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 ❏ 32 ❏ 33 ❏ 34 ❏ 35 ❏ 36 ❏ 37 ❏ 38 ❏ 39 ❏ 40 ❏ 41 ❏ 42 ❏ 43 ❏ 44 ❏ 45 ❏ 46 ❏ 47 ❏ 48 ❏ 49 ❏ 50 ❏ 51 ❏ 52 ❏ 53 ❏ 54 ❏ 55 ❏ 56 ❏ 57 ❏ 58 ❏ 59 ❏ 60 ❏ 61 ❏ 62 ❏ 63 ❏ 64 ❏ 65 ❏ 66 ❏ 67 ❏ 68 ❏ 69 ❏ 70 ❏ 71 ❏ 72 ❏ 73 ❏ 74 ❏ 75 ❏ 76 ❏ 77 ❏ 78 ❏ 79 ❏ 80 ❏ 81 ❏ 82 ❏ 83 ❏ 84 ❏ 85 ❏ 86 ❏ 87 ❏ 88 ❏ 89 ❏ 90 ❏ 91 ❏ 92 ❏ 93 ❏ 94 ❏ 95 ❏ 96 ❏ 97 ❏ 98 ❏ 99 ❏ 100 ❏ 101 ❏ 102 ❏ 103 ❏ 104 ❏ 105 ❏ 106 ❏ 107 ❏ 108 ❏ 109 ❏ 110 ❏ 111 ❏ 112 ❏ 113 ❏ 114 ❏ 115 ❏ 116 ❏ 117 ❏ 118 ❏ 119 ❏ 120 ❏ 121 ❏ 122 ❏ 123 ❏ 124 ❏ 125 ❏ 126 ❏ 127 ❏ 128 ❏ 129 ❏ 130 ❏ 131 ❏ 132 ❏ 133 ❏ 134 ❏ 135 ❏ 136 ❏ 137 ❏ 138 ❏ 139 ❏ 140 ❏ 141 ❏ 142 ❏ 143 ❏ 144 ❏ 145 ❏ 146 ❏ 147 ❏ 148 ❏ 149 ❏ 150 Sprüche ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 Prediger ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 Das Hohelied ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 Jesaja ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 ❏ 32 ❏ 33 ❏ 34 ❏ 35 ❏ 36 ❏ 37 ❏ 38 ❏ 39 ❏ 40 ❏ 41 ❏ 42 ❏ 43 ❏ 44 ❏ 45 ❏ 46 ❏ 47 ❏ 48 ❏ 49 ❏ 50 ❏ 51 ❏ 52 ❏ 53 ❏ 54 ❏ 55 ❏ 56 ❏ 57 ❏ 58 ❏ 59 ❏ 60 ❏ 61 ❏ 62 ❏ 63 ❏ 64 ❏ 65 ❏ 66 Jeremia ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 ❏ 32 ❏ 33 ❏ 34 ❏ 35 ❏ 36 ❏ 37 ❏ 38 ❏ 39 ❏ 40 ❏ 41 ❏ 42 ❏ 43 ❏ 44 ❏ 45 ❏ 46 ❏ 47 ❏ 48 ❏ 49 ❏ 50 ❏ 51 ❏ 52 XXIV


Die Klagelieder ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 Hesekiel ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 ❏ 29 ❏ 30 ❏ 31 ❏ 32 ❏ 33 ❏ 34 ❏ 35 ❏ 36 ❏ 37 ❏ 38 ❏ 39 ❏ 40 ❏ 41 ❏ 42 ❏ 43 ❏ 44 ❏ 45 ❏ 46 ❏ 47 ❏ 48 Daniel ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 Hosea ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 Joel ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 Amos ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 Obadja ❏ 1 Jona ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 Micha ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 Nahum ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 Habakuk ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 Zefanja ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 Haggai ❏ 1 ❏ 2 Sacharja ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 Maleachi ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3

XXV


Die Bücher des Neuen Testaments Matthäus ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 Markus ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 Lukas ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 Johannes ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 Apostelgeschichte ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22 ❏ 23 ❏ 24 ❏ 25 ❏ 26 ❏ 27 ❏ 28 Römer ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 1. Korinther ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 2. Korinther ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 Galater ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 Epheser ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 Philipper ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 Kolosser ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 1. Thessalonicher ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 2. Thessalonicher ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 1. Timotheus ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 2. Timotheus ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 XXVI


Titus ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 Philemon ❏ 1 Hebräer ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 Jakobus ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 1. Petrus ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 2. Petrus ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 1. Johannes ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 2. Johannes ❏ 1 3. Johannes ❏ 1 Judas ❏ 1 Die Offenbarung ❏ 1 ❏ 2 ❏ 3 ❏ 4 ❏ 5 ❏ 6 ❏ 7 ❏ 8 ❏ 9 ❏ 10 ❏ 11 ❏ 12 ❏ 13 ❏ 14 ❏ 15 ❏ 16 ❏ 17 ❏ 18 ❏ 19 ❏ 20 ❏ 21 ❏ 22

XXVII


Vorwort Die Bibel ist das meistgelesene Buch der Welt. Ihre verschiedenartigen Texte erzählen, wie Gott Menschen begegnet ist und in dieser Welt gehandelt hat. Weil die Verfasser der Texte in dieser Begegnung das entscheidende Ereignis ihres Lebens erkannten, berichten sie von Gott, der die Menschen sucht und ihnen in Jesus Christus nahe gekommen ist. Obwohl von Menschen geschrieben und über Jahrhunderte hinweg entstanden, ist die Bibel kein Buch wie jedes andere. Sie birgt ein Geheimnis: Was ihre Verfasser schrieben, hatte Gottes Geist ihnen eingegeben. So hat Gott durch dieses Buch zu allen Zeiten geredet und will es auch heute tun. Die biblischen Texte sind ursprünglich in hebräischer (Altes Testament) und griechischer Sprache (Neues Testament) verfasst worden. Sie müssen für uns heute also übersetzt werden. Die Schwierigkeit einer solchen Übersetzung besteht in den großen Unterschieden zwischen den Ausgangssprachen und der Zielsprache. Nicht nur die Wörter sind verschieden – jede Sprache hat auch ihren eigenen Stil, eigene Redewendungen und einen typischen Satzbau. Dazu kommt, dass uns die Welt des Alten und Neuen Testaments fremd ist. Der große zeitliche Abstand und die kulturellen Unterschiede bewirken, dass wir manche Ausdrücke und Eigenheiten der Ausgangssprachen nicht unmittelbar verstehen. Wie also kann eine gute Übersetzung gelingen? Wie können die alten und doch bedeutsamen Texte für uns heute verständlich und lebendig werden? »Man muss den Leuten aufs Maul schauen!« – so hat Martin Luther seinerzeit anschaulich beschrieben, wie er bei seiner Bibelübersetzung vorging. Bis heute ist sein Motto für jede gute Übersetzung wegweisend geblieben. Eine gelungene Übersetzung soll nicht nur die Botschaft des Originaltextes zuverlässig wiedergeben, sie muss auch verständlich sein, natürlich und lebendig klingen – so wie wir uns in unserer Sprache ausdrücken. Kurzum: Sie soll auf ihre Leser möglichst die gleiche Wirkung haben, wie sie das Original auf die damaligen Leser hatte! »Hoffnung für alle« will genau dies erreichen und folgt dabei modernen sprachwissenschaftlichen Erkenntnissen und Übersetzungsmethoden. Da sich nun die hebräische und die griechische Sprache in Satzbau und Redewendungen sehr von der deutschen Sprache unterscheiden, kann man die Ziele Zuverlässigkeit und Verständlichkeit nicht dadurch erreichen, dass man den Ausgangstext Wort für Wort übersetzt. Dann würden die Sätze im Deutschen unnatürlich, schwierig und kaum verständlich. Auch kann ein Wort oder eine Redewendung der Ausgangssprache nicht in allen Fällen mit demselben Wort oder derselben Redewendung in der Zielsprache wiedergegeben werden. Ein solches Vorgehen würde bisweilen sogar den Sinn entstellen. Der Sinn eines Wortes erschließt sich häufig erst durch den Zusammenhang, in dem das Wort gebraucht wird. Darum bestand die Aufgabe der Übersetzerinnen und Übersetzer darin, den Sinn des hebräischen bzw. griechischen Grundtextes genau zu erfassen und ihn dann in verständlicher deutscher Sprache wiederzugeben. Dies erforderte manchmal Um- und Neuformulierungen. Zuverlässigkeit und Verständlichkeit der Übersetzung sollen also dadurch gewährleistet werden, dass man sich so eng wie möglich an den Sinn des Ausgangstextes hält, sich aber in Grammatik, Satzbau und Redewendungen der in unserer Sprache üblichen Ausdrucksweise bedient. XXVIII


Der Übersetzung des Alten Testaments liegt der so genannte »Masoretische Text« zugrunde. Dieser hebräische Text ist sowohl für die jüdische Glaubensgemeinschaft als auch für die christliche Kirche gültig. An einzelnen Stellen wurden die im 3. Jahrhundert v. Chr. entstandene griechische Übersetzung (Septuaginta) und andere alte Übersetzungen mit herangezogen, die dort wahrscheinlich eine ursprünglichere Fassung des hebräischen Textes als Vorlage hatten. Solche Fälle werden jeweils mit einer Fußnote gekennzeichnet. Der Übersetzung des Neuen Testaments liegt der griechische Text in der Bearbeitung von NestleAland zugrunde. An Stellen, die zwei gleichwertige, aber sinnverschiedene Übersetzungsmöglichkeiten zulassen, wird dies durch eine Fußnote (»Oder: …«) zum Ausdruck gebracht. Wenn sich die deutsche Übersetzung zugunsten der Verständlichkeit weit von der wörtlichen Fassung des hebräischen oder griechischen Textes entfernt hat, wird die wörtliche Version ebenfalls in einer Fußnote wiedergegeben. Die Formulierung »andere Textzeugen fügen hinzu« in einigen Fußnoten des Neuen Testaments bedeutet: An dieser Stelle werden Wörter oder ganze Verse wiedergegeben, die sich nicht in den ältesten und in der Regel zuverlässigsten Überlieferungen des griechischen Textes finden. Zu vielen Versen wurden unterhalb der Fußnoten andere Bibelverse angegeben, die ein ähnliches Thema behandeln (Parallelstellen). Diese Parallelstellen bieten zusätzliche Informationen, die zu einem besseren Verständnis des Bibeltextes beitragen. Auch werden dadurch Zusammenhänge zwischen Altem und Neuem Testament erhellt. Manche Verweisstellen sind mit einem Sternchen gekennzeichnet. Das bedeutet: Der Leser wird zu einer Verweisstelle hingeleitet, an der mehrere Bibelverse aufgeführt werden, die das Thema weiter entfalten. Nach dem biblischen Text folgt ein Anhang mit Sacherklärungen, einer Zeittafel und – in einzelnen Ausgaben – verschiedenen Landkarten. Die Arbeit an einer Bibelübersetzung kann nie als endgültig abgeschlossen betrachtet werden. Für die Neuauflage wurden das Neue Testament und die Sacherklärungen gründlich durchgesehen und überarbeitet. Das Ziel der Revision war, die Qualität der Übersetzung im Blick auf Zuverlässigkeit und Verständlichkeit weiter zu verbessern. Den Herausgebern sind Verbesserungsvorschläge immer willkommen. Deshalb sei allen gedankt, die ihre Anregungen weitergegeben haben. Vieles davon wurde bei dieser Revision berücksichtigt. Die Herausgabe der vorliegenden Bibel geschah in enger Zusammenarbeit zwischen dem Brunnen Verlag Basel und Gießen und der International Bible Society, die auf der ganzen Welt Bibeln übersetzt und verbreitet. Mit der Veröffentlichung von »Hoffnung für alle« verbinden die Herausgeber den Wunsch, dass die Leserinnen und Leser durch die Botschaft in diesem Buch Gottes Liebe und Gegenwart erfahren und neue Hoffnung für ihr Leben finden. Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken, aber das Wort unseres Gottes bleibt gültig für immer und ewig. Jesaja 40, 8 Basel und Gießen, im Oktober 2002

Die Herausgeber XXIX


1065

2

3

Johannes der Täufer ruf t: »Kehrt um zu Gott!« (Markus 1, 2–8; Lukas 3, 1–18; Johannes 1, 19–28)

6

Matthäus 4

hat er die Schaufel in seiner Hand, mit der er die Spreu vom Weizen trennt. Den Weizen wird er in seine Scheunen bringen, die Spreu aber wird er verbrennen, und niemand kann dieses Feuer löschen.«

3

In dieser Zeit fing Johannes der Täufer an, in der judäischen Wüste zu predigen. 2 Er rief: »Kehrt um zu Gott! Denn jetzt beginnt seine neue Welt.« 3 Der Prophet Jesaja hatte die Aufgabe des Johannes so beschrieben: »Ein Bote wird in der Wüste rufen: ›Macht den Weg frei für den Herrn! Räumt alle Hindernisse weg!‹ a « 4 Johannes trug ein aus Kamelhaar gewebtes Gewand, das von einem Lederriemen zusammengehalten wurde. Er ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig. 5 Viele Menschen aus Jerusalem, aus dem Jordantal und aus der ganzen Provinz Judäa kamen zu ihm. 6 4 Sie bekannten ihre Sünden und ließen sich von ihm im Jordan taufen. 7 Als er aber sah, dass auch viele Pharisäer und Sadduzäer kamen, um sich taufen zu lassen, wies er sie ab: »Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, dass ihr dem kommenden Gericht Gottes entrinnen werdet? 8 Zeigt erst einmal durch Taten, dass ihr wirklich zu Gott umkehren wollt! 9 Bildet euch nur nicht ein, ihr könntet euch damit herausreden: ›Abraham ist unser Vater!‹ Ich sage euch: Gott kann selbst aus diesen Steinen hier Nachkommen Abrahams hervorbringen. 10 Schon ist die Axt erhoben, um die Bäume an der Wurzel abzuschlagen. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. 11 Wer umkehrt zu Gott, den taufe ich mit Wasser. Aber nach mir wird einer kommen, der viel mächtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe nachzutragen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 12 Schon

5

1

Jesus lässt sich taufen (Markus 1, 9–11; Lukas 3, 21–22; Johannes 1, 32–34) Auch Jesus kam aus seiner Heimat in Galiläa an den Jordan, um sich von Johannes taufen zu lassen. 14 Aber Johannes versuchte, ihn davon abzubringen: »Ich müsste eigentlich von dir getauft werden, und du kommst zu mir?« 15 Jesus erwiderte: »Lass es so geschehen, denn wir müssen alles tun, was Gott will b .« Da gab Johannes nach. 16 Gleich nach der Taufe stieg Jesus wieder aus dem Wasser. Der Himmel öffnete sich über ihm, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. 17 Gleichzeitig sprach eine Stimme vom Himmel: »Dies ist mein geliebter Sohn, der meine ganze Freude ist.« 13

Wenn du Gottes Sohn bist, beweise es! (Markus 1, 12–13; Lukas 4, 1–13)

4

Danach wurde Jesus vom Geist Gottes in die Wüste geführt, wo er den Versuchungen des Teufels ausgesetzt sein sollte. 2 Vierzig Tage und Nächte lang aß er nichts. Der Hunger quälte ihn. 3 Da kam der Teufel und stellte ihn auf die Probe. Er forderte ihn heraus: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann mach aus diesen Steinen Brot!« 4 Aber Jesus wehrte ab: »Nein, denn es steht in der Heiligen Schrift: ›Der Mensch lebt nicht allein von Brot, sondern von allem, was Gott ihm zusagt!‹c «

a b c

Jesaja 40, 3 Wörtlich: denn so ist es für uns richtig, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. 5. Mose 8, 3 3, 2 4,17 3,4 2 Kön 1, 8 3, 7 12, 34; 23, 33 3,8 Lk 3,10–14 3, 9 Joh 8, 33–39; Röm 2, 28–29; 4,12 3, 10 7,19; Lk 13,6–9 3,11 Apg 1, 5 3,12 13, 30 3, 13 2, 22–23 3,14 Joh 13, 6 3,16 Jes 11, 2 3, 17 17, 5; Ps 2,7; Jes 42,1 4, 1 Hebr 4,15 4,2 2 Mo 34, 28; 1 Kön 19, 8

XXX


Hilfen zum praktischen Gebrauch 1 Kolumnentitel Der Kolumnentitel dient dem schnellen Auffinden eines bestimmten Textes. Angegeben wird der Name des Buches, das letzte Kapitel auf der entsprechenden Seite sowie die Seitenzahl in durchgehender Nummerierung. 2 Zwischentitel Die Zwischentitel gehören nicht zum ursprünglichen Text. In wenigen Worten fassen sie aber den Inhalt des darunter stehenden Abschnitts zusammen und helfen so, einen schnellen Überblick zu erhalten. Unter den Zwischentiteln stehen gelegentlich in Klammern Stellenangaben. Diese verweisen auf andere Bücher, in denen vom selben Ereignis berichtet wird. 3 Kapitelzahlen Die Kapitelzahlen gliedern den Text in größere Einheiten. 4 Verszahlen Die Verszahlen dienen der Feinsortierung. Zusammen mit den Kapitelzahlen ermöglichen sie es, eine bestimmte Stelle ganz genau festzuhalten. Bei Büchern, die nur aus einem Kapitel bestehen, werden nur die Verszahlen angegeben. 5 Fußnoten Die Fußnoten werden auf jeder Seite in alphabethischer Reihenfolge aufgeführt. Durch hoch gestellte Buchstaben im Text wird darauf hingewiesen, dass es zu dem entsprechenden Vers unten auf der Seite noch Zusatzinformationen gibt. Es existieren dabei sechs verschiedene Kategorien: 1. eingeleitet mit »wörtlich«: Fußnoten, in denen der Vers nochmals ganz wörtlich wiedergegeben wird, 2. eingeleitet mit »oder«: Fußnoten, in denen auf andere Übersetzungsmöglichkeiten hingewiesen wird, 3. eingeleitet mit »andere Textzeugen« (o. ä.): Fußnoten, in denen angegeben wird, wo die Handschriften einen unterschiedlichen Text überliefern, 4. eingeleitet mit »vgl.«: Fußnoten, in denen auf Stellen verwiesen wird, die für das Verständnis des Textes sehr wichtig sind, 5. Stellenangaben ohne »vgl.«: Fußnoten, in denen die Quelle des vorliegenden Zitats angegeben wird, 6. Fußnoten, die eine allgemeine Erklärung zum Text geben. 6 Parallelstellen Zuunterst auf der Seite werden Bibelverse angegeben, die ein ähnliches Thema behandeln. Auf diese Parallelstellen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit im Text oben nicht extra verwiesen. Mit Fettdruck wird angegeben, zu welchem Kapitel und Vers die dahinter stehenden Parallelstellen gehören. Die Stellenangaben selbst sind in der Regel gemäß der Reihenfolge der biblischen Bücher sortiert. Wo diese Logik durchbrochen wird, folgen sie ganz bestimmten Einzelaspekten des Verses, zu dem sie gehören. Gelegentlich sind die Parallelstellen-Angaben mit einem Sternchen versehen. Das bedeutet: Der Leser wird zu einer Verweisstelle hingeleitet, an der noch weitere Bibelstellen zum Thema gefunden werden können. XXXI


Abkürzungen der biblischen Bücher Für den Parallelstellenapparat Altes Testament: 1 Mo 2 Mo 3 Mo 4 Mo 5 Mo Jos Ri Ruth 1 Sam 2 Sam 1 Kön 2 Kön 1 Chr 2 Chr Esr Neh Est Hiob Ps Spr Pred Hld Jes Jer Klgl Hes Dan Hos Joel Am Obd Jona Mi Nah Hab Zef Hag Sach Mal

Das erste Buch Mose (Genesis) Das zweite Buch Mose (Exodus) Das dritte Buch Mose (Leviticus) Das vierte Buch Mose (Numeri) Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium) Das Buch Josua Das Buch über die Richter Das Buch Ruth Das erste Buch Samuel Das zweite Buch Samuel Das erste Buch über die Könige Das zweite Buch über die Könige Das erste Buch der Chronik Das zweite Buch der Chronik Das Buch Esra Das Buch Nehemia Das Buch Esther Das Buch Hiob (Ijob) Die Psalmen Die Sammlung der Sprüche Der Prediger Salomo Das Lied von der Liebe (Das Hohelied) Der Prophet Jesaja Der Prophet Jeremia Die Klagelieder des Jeremia Der Prophet Hesekiel (Ezechiel) Das Buch Daniel Der Prophet Hosea Der Prophet Joel Der Prophet Amos Der Prophet Obadja Der Prophet Jona Der Prophet Micha Der Prophet Nahum Der Prophet Habakuk Der Prophet Zefanja Der Prophet Haggai Der Prophet Sacharja Der Prophet Maleachi

XXXII


Neues Testament: Mt Mk Lk Joh Apg Röm 1 Kor 2 Kor Gal Eph Phil Kol 1 Thess 2 Thess 1 Tim 2 Tim Tit Phlm Hebr Jak 1 Petr 2 Petr 1 Joh 2 Joh 3 Joh Jud Offb

Matthäus berichtet von Jesus Markus berichtet von Jesus Lukas berichtet von Jesus Johannes berichtet von Jesus Die Taten der Apostel Der Brief des Paulus an die Christen in Rom Der erste Brief des Paulus an die Christen in Korinth Der zweite Brief des Paulus an die Christen in Korinth Der Brief des Paulus an die Christen in Galatien Der Brief des Paulus an die Christen in Ephesus Der Brief des Paulus an die Christen in Philippi Der Brief des Paulus an die Christen in Kolossä Der erste Brief des Paulus an die Christen in Thessalonich Der zweite Brief des Paulus an die Christen in Thessalonich Der erste Brief des Paulus an Timotheus Der zweite Brief des Paulus an Timotheus Der Brief des Paulus an Titus Der Brief des Paulus an Philemon Der Brief an die Hebräer Der Brief des Jakobus Der erste Brief des Petrus Der zweite Brief des Petrus Der erste Brief des Johannes Der zweite Brief des Johannes Der dritte Brief des Johannes Der Brief des Judas Die Offenbarung an Johannes

Für Fußnoten: vgl.

vergleiche

XXXIII



Das Alte Testament



Das erste Buch Mose (Genesis) Gott erschaff t die Welt

1

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Noch war die Erde leer und ohne Leben, von Wassermassen bedeckt. Finsternis herrschte, aber über dem Wasser schwebte der Geist Gottes. 3 Da sprach Gott: »Licht soll entstehen!«, und es wurde hell. 4 Gott sah, dass es gut war. Er trennte das Licht von der Dunkelheit 5 und nannte das Licht »Tag« und die Dunkelheit »Nacht«. Es wurde Abend und wieder Morgen: Der erste Tag war vergangen. 6 Und Gott befahl: »Im Wasser soll sich ein Gewölbe bilden, das die Wassermassen voneinander trennt!« 7 So geschah es: Er machte ein Gewölbe und trennte damit das Wasser darüber von dem Wasser, das die Erde bedeckte. 8 Das Gewölbe nannte er »Himmel«. Es wurde Abend und wieder Morgen: Der zweite Tag war vergangen. 9 Dann sprach Gott: »Die Wassermassen auf der Erde sollen zusammenfließen, damit das Land zum Vorschein kommt!« So geschah es. 10 Gott nannte das trockene Land »Erde« und das Wasser »Meer«. Was er sah, gefiel ihm, denn es war gut. 11 Und Gott sprach: »Auf der Erde soll es grünen und blühen: Alle Arten von Pflanzen und Bäumen sollen wachsen und Samen und Früchte tragen!« So geschah es. 12 Die Erde brachte Pflanzen und Bäume in ihrer ganzen Vielfalt hervor. Gott sah es und freute sich, denn es war gut. 13 Es wurde Abend und Morgen: Der dritte Tag war vergangen. 14 Da befahl Gott: »Am Himmel sollen Lichter entstehen, die den Tag und die Nacht voneinander trennen und nach de-

nen man die Jahreszeiten und auch die Tage und Jahre bestimmen kann! 15 Sie sollen die Erde erhellen.« Und so geschah es. 16 Gott schuf zwei große Lichter, die Sonne für den Tag und den Mond für die Nacht, dazu alle Sterne. 17 Er setzte sie an den Himmel, um die Erde zu erhellen, 18 Tag und Nacht zu bestimmen und Licht und Finsternis zu unterscheiden. Gott sah es und freute sich, denn es war gut. 19 Wieder wurde es Abend und Morgen: Der vierte Tag war vergangen. 20 Dann sprach Gott: »Im Wasser soll es von Leben wimmeln, und Vögel sollen am Himmel fliegen!« 21 Er schuf die großen Seetiere und alle anderen Lebewesen im Wasser, dazu die Vögel. Gott sah, dass es gut war. 22 Er segnete sie und sagte: »Vermehrt euch, und füllt die Meere, und auch ihr Vögel, vermehrt euch!« 23 Es wurde Abend und wieder Morgen: Der fünfte Tag war vergangen. 24 Darauf befahl er: »Die Erde soll Leben hervorbringen: Vieh, wilde Tiere und Kriechtiere!« So geschah es. 25 Gott schuf alle Arten von Vieh, wilden Tieren und Kriechtieren. Auch daran freute er sich, denn es war gut. 26 Dann sagte Gott: »Jetzt wollen wir den Menschen machen, unser Ebenbild, das uns ähnlich ist. Er soll über die ganze Erde verfügen: über die Tiere im Meer, am Himmel und auf der Erde.« 27 So schuf Gott den Menschen als sein Ebenbild, als Mann und Frau schuf er sie. 28 Er segnete sie und sprach: »Vermehrt euch, bevölkert die Erde, und nehmt sie in Besitz! Ihr sollt Macht haben über alle Tiere: über die Fische, die Vögel und alle anderen Tiere auf der Erde! 29 Ihr dürft die Früchte aller Pflanzen und Bäume essen; 30 den Vögeln und Landtieren gebe ich

1, 1–2 Hiob 26,7; 38; Ps 8; 33, 6–9; 104; Joh 1,1–4; Kol 1,15–17; Hebr 11, 3; Offb 4,11; 21,1 1, 3 2 Kor 4,6 1, 26 Ps 8,6–9 1,27 9, 6; Mt 19, 4; Kol 3,10 1,28 9,7 1,29 9, 2–3


1. Mose (Genesis) 3

2

Gras und Blätter zur Nahrung.« Dann betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte, und es war sehr gut! Es wurde Abend und wieder Morgen: Der sechste Tag war vergangen. So waren nun Himmel und Erde erschaffen, und nichts fehlte mehr. 2/3 Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet und ruhte von seiner Arbeit aus. Darum segnete er den siebten Tag und sagte: »Dies ist ein ganz besonderer, heiliger Tag! Er gehört mir.« 4 So entstanden Himmel und Erde, so wurden sie geschaffen. 31

2

Im fruchtbaren Garten Als Gott, der Herr, Himmel und Erde gemacht hatte, 5 wuchsen zunächst keine Gräser und Sträucher, denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Außerdem war niemand da, der den Boden bebauen konnte. 6 Nur aus der Tiefe der Erde stieg Wasser auf und tränkte den Boden. 7 Da nahm Gott Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch lebendig. 8 Dann legte Gott, der Herr, einen Garten im Osten an, in der Landschaft Eden, und brachte den Menschen, den er geformt hatte, dorthin. 9 Viele verschiedene Bäume ließ er im Garten wachsen. Sie sahen prachtvoll aus und trugen köstliche Früchte. In der Mitte des Gartens standen zwei Bäume: der Baum, dessen Frucht Leben schenkt, und der Baum, der Gut und Böse erkennen lässt. 10 Ein Fluss entsprang in Eden und bewässerte den Garten. Dort teilte er sich in vier Arme: 11/12 Der erste Fluss heißt Pischon, er fließt rund um das Land Hawila. Dort gibt es reines Gold, wertvolles Harz und den Edelstein Karneol. 13 Der zweite ist der Gihon, er fließt rund um das Land a

Äthiopien. 14 Der dritte heißt Tigris, er fließt östlich von Assyrien. Der vierte ist der Euphrat. 15 Gott, der Herr, setzte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und zu schützen. 16 Dann schärfte er ihm ein: »Von allen Bäumen im Garten darfst du essen, 17 nur nicht von dem Baum, der dich Gut und Böse erkennen lässt. Sobald du davon isst, musst du sterben!« 18 Gott, der Herr, dachte sich: »Es ist nicht gut, dass der Mensch allein lebt. Er soll eine Gefährtin bekommen, die zu ihm passt!« 19 Er formte aus dem Erdboden die Landtiere und die Vögel und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Genauso sollten sie dann heißen. 20 Der Mensch betrachtete die Tiere und benannte sie. Für sich selbst aber fand er niemanden, mit dem er leben konnte und der zu ihm passte. 21 Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf über ihn kommen, entnahm ihm eine Rippe und verschloss die Stelle wieder mit Fleisch. 22 Aus der Rippe formte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. 23 Da rief dieser: »Endlich gibt es jemanden wie mich! Sie wurde aus einem Teil von mir gemacht – wir gehören zusammen!«a 24 Darum verlässt ein Mann seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele. 25 Der Mann und die Frau waren nackt, sie schämten sich aber nicht. Der Mensch zerstört die Gemeinschaf t mit Gott

3

Die Schlange war listiger als alle anderen Tiere, die Gott, der Herr, gemacht hatte. »Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte

Wörtlich: Diese ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch. Darum soll sie Männin heißen, weil sie vom Mann genommen wurde. – Im Hebräischen ist dies ein Wortspiel: Isch = Mann, Ischah = Frau. 1, 31 1 Tim 4, 4 2, 2–3 2 Mo 20, 8–11*; 31,16–17; Hebr 4, 9–10 2,7 3,19; Hiob 34,14–15; Ps 139,13–16; 1 Kor 15,47–49 2,9 3, 22; Offb 2,7; 22,14.19 2, 17 Röm 6, 23 2,24 Mt 19, 5–6; 1 Kor 6,16; Eph 5, 28.31–32 3, 1 Offb 12, 9; 20, 2


3 essen dürft?«, fragte sie die Frau. »Natürlich dürfen wir«, antwortete die Frau, 3 »nur von dem Baum in der Mitte des Gartens nicht. Gott hat gesagt: ›Esst nicht von seinen Früchten, ja – berührt sie nicht einmal, sonst müsst ihr sterben!‹« 4 »Unsinn! Ihr werdet nicht sterben«, widersprach die Schlange, 5 »aber Gott weiß: Wenn ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet – ihr werdet sein wie Gott und wissen, was Gut und Böse ist.« 6 Die Frau schaute den Baum an. Er sah schön aus! Seine Früchte wirkten verlockend, und klug würde sie davon werden! Sie pflückte eine Frucht, biss hinein und reichte sie ihrem Mann, und auch er aß davon. 7 Plötzlich gingen beiden die Augen auf, und ihnen wurde bewusst, dass sie nackt waren. Hastig flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich einen Lendenschurz. 8 Am Abend, als ein frischer Wind aufkam, hörten sie, wie Gott, der Herr, im Garten umherging. Ängstlich versteckten sie sich vor ihm hinter den Bäumen. 9 Aber Gott rief: »Adam a , wo bist du?« 10 Adam antwortete: »Ich hörte dich im Garten und hatte Angst, weil ich nackt bin. Darum habe ich mich versteckt.« 11 »Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott. »Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen?« 12 »Ja«, gestand Adam, »aber die Frau, die du mir gegeben hast, reichte mir eine Frucht – deswegen habe ich davon gegessen!« 13 »Warum hast du das getan?«, wandte der Herr sich an die Frau. »Die Schlange hat mich dazu verführt!«, verteidigte sie sich. 14 Da sagte Gott, der Herr, zur Schlange: »Das ist deine Strafe: Verflucht sollst du sein – verstoßen von allen anderen Tieren! Du wirst auf dem Bauch kriechen und Staub schlucken, solange du lebst! 15 Von nun an werden du und die Frau Feinde sein, auch zwischen deinem und ihrem Nachwuchs soll Feindschaft herr2

a

1. Mose (Genesis) 4 schen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse beißen!« 16 Dann wandte Gott sich zur Frau: »Du wirst viel Mühe haben in der Schwangerschaft. Unter Schmerzen wirst du deine Kinder zur Welt bringen. Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, aber er wird dein Herr sein!« 17 Zu Adam sagte er: »Deiner Frau zuliebe hast du mein Verbot missachtet. Deshalb soll der Ackerboden verflucht sein! Dein ganzes Leben lang wirst du dich abmühen, um dich von seinem Ertrag zu ernähren. 18 Du bist auf ihn angewiesen, um etwas zu essen zu haben, aber er wird immer wieder mit Dornen und Disteln übersät sein. 19 Du wirst dir dein Brot mit Schweiß verdienen müssen, bis du stirbst. Dann wirst du zum Erdboden zurückkehren, von dem ich dich genommen habe. Denn du bist Staub von der Erde, und zu Staub musst du wieder werden!« 20 Adam gab seiner Frau den Namen Eva (»Leben«), denn sie sollte die Stammmutter aller Menschen werden. 21 Gott, der Herr, machte für die beiden Kleider aus Fell. 22 Dann sagte er: »Nun ist der Mensch geworden wie wir, weil er Gut und Böse erkennen kann. Auf keinen Fall darf er jetzt von dem Baum essen, dessen Frucht Leben schenkt – sonst lebt er für immer!« 23 Darum schickte er die beiden aus dem Garten Eden fort und gab ihnen den Auftrag, den Ackerboden zu bebauen, aus dem er sie gemacht hatte. 24 An der Ostseite des Gartens stellte er Engel mit flammenden Schwertern auf. Sie sollten den Weg zu dem Baum bewachen, dessen Frucht Leben schenkt. Neid und seine Folgen

4

Adam schlief mit seiner Frau Eva, sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. »Mit Hilfe des Herrn habe ich einen Sohn geboren!«, rief sie aus. Darum nannte sie ihn Kain (»Gewinn«). 2 Ihren zweiten Sohn nannte sie Abel (»Ver-

Adam ist das hebräische Wort für »Mensch«, hier gleichzeitig Eigenname des ersten Menschen. 3, 8 Ps 139,7–10; Jer 23, 24 3, 16 Eph 5, 22–23 3, 19 Ps 103,14; Pred 3, 20; 12,7


1. Mose (Genesis) 4 gänglichkeit«). Abel wurde ein Hirte, Kain ein Bauer. Die beiden wuchsen heran. 3 Zur Zeit der Ernte opferte Kain dem Herrn von dem Ertrag seines Feldes. 4 Abel schlachtete eines von den ersten Lämmern seiner Herde und brachte die besten Fleischstücke dem Herrn als Opfer dar. Abels Opfer nahm der Herr an, 5 das von Kain aber nicht. Darüber wurde Kain zornig und starrte mit finsterer Miene vor sich hin. 6 »Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden?«, fragte ihn der Herr. 7 »Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du doch jedem offen ins Gesicht sehen. Wenn du jedoch Böses planst, dann lauert die Sünde dir auf. Sie will dich zu Fall bringen, du aber beherrsche sie!« 8 Kain schlug seinem Bruder vor: »Komm, wir gehen zusammen aufs Feld!« a Als sie dort ankamen, fiel er über Abel her und schlug ihn tot. 9 Da fragte der Herr: »Wo ist dein Bruder Abel?« »Woher soll ich das wissen?«, wich Kain aus. »Ist es etwa meine Aufgabe, ständig auf ihn aufzupassen?« 10 Aber der Herr entgegnete: »Warum hast du das getan? Das vergossene Blut deines Bruders schreit von der Erde zu mir! 11 Darum bist du von nun an verflucht: Weil du in diesem Land einen Mord begangen hast, musst du von hier fort. 12 Und wenn du ein Feld bebauen willst, wird es dir keinen Ertrag mehr bringen. Gejagt und gehetzt musst du von jetzt an umherirren!« 13 »Meine Strafe ist zu hart – ich kann sie nicht ertragen!«, erwiderte Kain. 14 »Du verstößt mich aus meiner Heimat, und auch vor dir muss ich mich verstecken! Gejagt und gehetzt werde ich umherirren, und jeder, der mich sieht, kann mich ungestraft töten!« 15 »Nein«, sagte der Herr, »wenn dich jemand tötet, wird er dafür siebenfach bestraft werden!« Er machte

a

4 ein Zeichen an Kain, damit jeder, der ihm begegnete, wusste: Kain darf man nicht töten. 16 Dann verließ Kain die Nähe des Herrn und wohnte im Land Nod (»Land des ruhelosen Lebens«), östlich von Eden. Kains Nachkommen Kains Frau wurde schwanger und bekam einen Sohn: Henoch (»Gründung«). Kain baute eine Stadt und benannte sie nach ihm. 18 Henoch hatte einen Sohn namens Irad, Irads Sohn war Mehujaël, dessen Sohn hieß Metuschaël, der war der Vater von Lamech. 19 Lamech hatte zwei Frauen: Ada und Zilla. 20 Ein Sohn Adas war Jabal – von ihm stammen alle ab, die mit ihren Herden umherziehen und in Zelten wohnen. 21 Sein Bruder hieß Jubal – auf ihn gehen alle die zurück, die Zither und Flöte spielen. 22 Auch Zilla bekam einen Sohn: Tubal-Kain; er war der Erste, der Bronze- und Eisengeräte benutzte. Seine Schwester hieß Naama. 23 Lamech sagte zu seinen Frauen: »Ada und Zilla, meine Frauen, hört mich an: Wenn ein Mann mich verwundet, erschlage ich ihn – sogar einen Jungen töte ich für eine einzige Strieme! 24 Wenn schon ein Mord an Kain siebenfach bestraft wird – für Lamech wird alles siebenundsiebzigmal gerächt!« 17

Set und Enosch Adam und Eva bekamen noch einen Sohn. Eva nannte ihn Set (»Ersatz«). »Gott hat mir einen anderen Sohn geschenkt!«, sagte sie. »Er wird mir Abel ersetzen, den Kain erschlagen hat!« 26 Auch Set bekam später einen Sohn und nannte ihn Enosch (»Mensch«). Zu dieser Zeit begannen die Menschen, zum Herrn zu beten. 25

»Komm … Feld!« ist nach der griechischen, syrischen und lateinischen Übersetzung ergänzt. Im hebräischen Text fehlt dieser Satz. 4, 4 Hebr 11, 4 4,7 Röm 6,12 4,8 1 Joh 3,12–15 4, 10 Hebr 12, 24 4, 11 4 Mo 35, 33 4, 23 3 Mo 24,19–20


5 Von Adam bis Noah

5

Dies ist das Verzeichnis der Nachkommen Adams: Als Gott die Menschen schuf, machte er sie nach seinem Ebenbild. 2 Er schuf sie als Mann und Frau, segnete sie und nannte sie »Mensch«. 3 Adam war 130 Jahre alt, als er einen Sohn zeugte, der ihm in jeder Hinsicht ähnlich war. Er nannte ihn Set. 4 Danach lebte er noch 800 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 5 bis er im Alter von 930 Jahren starb. 6 Set war 105 Jahre alt, als er Enosch zeugte. 7 Danach lebte er noch 807 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 8 bis er im Alter von 912 Jahren starb. 9 Enosch war 90 Jahre alt, als er Kenan zeugte. 10 Danach lebte er noch 815 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 11 bis er im Alter von 905 Jahren starb. 12 Kenan war 70 Jahre alt, als er Mahalalel zeugte. 13 Danach lebte er noch 840 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 14 bis er im Alter von 910 Jahren starb. 15 Mahalalel war 65 Jahre alt, als er Jered zeugte. 16 Danach lebte er noch 830 Jahre; noch weitere Söhne und Töchter wurden ihm geboren, 17 bis er im Alter von 895 Jahren starb. 18 Jered war 162 Jahre alt, als er Henoch zeugte. 19 Danach lebte er noch 800 Jahre; noch weitere Söhne und Töchter wurden ihm geboren, 20 bis er im Alter von 962 Jahren starb. 21 Henoch war 65 Jahre alt, als er Metuschelach zeugte. 22 Danach lebte er noch 300 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren. 23/24 Henoch lebte in enger Gemeinschaft mit Gott. Er wurde 365 Jahre alt. Dann war er plötzlich nicht mehr da – Gott hatte ihn zu sich genommen!

a

1. Mose (Genesis) 6 Metuschelach war 187 Jahre alt, als er Lamech zeugte. 26 Danach lebte er noch 782 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 27 bis er im Alter von 969 Jahren starb. 28 Lamech war 182 Jahre alt, als er einen Sohn zeugte. 29 »Der wird uns Trost bringen bei all der harten Arbeit auf dem Acker, den Gott verflucht hat!«, sagte er. Darum nannte er ihn Noah (»Trost«). 30 Danach lebte er noch 595 Jahre; ihm wurden noch weitere Söhne und Töchter geboren, 31 bis er im Alter von 777 Jahren starb. 32 Noah war 500 Jahre alt, als er Sem, Ham und Jafet zeugte. 25

Gott greif t ein

6

Die Menschen wurden immer zahlreicher und breiteten sich auf der Erde aus. Da bemerkten die Engela , wie schön die Töchter der Menschen waren. Sie wählten die Schönsten aus und nahmen sie zu Frauen. 3 Da sagte der Herr: »Die Menschen sollen nicht mehr so alt werden, ich werde ihnen meinen Lebensatem nicht für immer geben. Sie lassen sich immer wieder zum Bösen verleiten. Ich werde ihre Lebenszeit auf hundertzwanzig Jahre begrenzen.« 4 Aus der Verbindung der Engel mit den Menschentöchtern gingen die Riesen hervor. Sie lebten damals – und auch später noch – auf der Erde und waren als die berühmten Helden bekannt. 5 Der Herr sah, dass die Menschen voller Bosheit waren. Jede Stunde, jeden Tag ihres Lebens hatten sie nur eines im Sinn: Böses planen, Böses tun. 6 Der Herr war bekümmert und wünschte, er hätte die Menschen nie erschaffen. 7 »Ich werde die Menschen und mit ihnen die Tiere wieder vernichten!«, sagte er. »Es wäre besser, ich hätte sie gar nicht erst erschaffen.« 1/2

Wörtlich: Gottessöhne. 5, 23–24 Hebr 11, 5 6,5 8, 21; Ps 14, 3; 51,7; Mt 24, 37–39; Röm 1, 28–32; 3, 23


1. Mose (Genesis) 7 Noah soll verschont werden Nur Noah fand Gnade beim Herrn. Dies ist seine Geschichte: Noah lebte so, wie es Gott gefiel, und hörte auf ihn. Er tat nur, was in Gottes Augen gut war. Die Menschen, die ihn kannten, wussten, dass er ein vorbildliches Leben führte. 10 Er hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet. 11/12 Die übrige Menschheit aber war vollkommen verdorben. Keiner wollte von Gott etwas wissen, niemand beachtete das Recht und die Gesetze. Es gab nur ein Gesetz: Grausamkeit. 13 Da sprach Gott zu Noah: »Ich habe beschlossen, die gesamte Menschheit zu vernichten, denn wo man auch hinsieht, herrscht Grausamkeit. Darum werde ich alles auslöschen! 14–16 Bau dir ein Schiff aus Holz, und dichte es außen und innen mit Pech ab! Drei Stockwerke soll es haben und jedes Stockwerk mehrere Räume. Es muss 150 Meter lang, 25 Meter breit und 15 Meter hoch sein. Setz ein Dach darauf, das einen halben Meter hoch ist, und bau an einer Schiffsseite eine Tür ein! 17 Mit einer großen Wasserflut werde ich die Erde überschwemmen. Kein Lebewesen soll verschont bleiben. 18 Nur dir gebe ich ein Versprechen: Du sollst überleben. Geh mit deiner Frau, deinen Söhnen und Schwiegertöchtern ins Schiff! 19 Nimm von allen Tieren ein Männchen und ein Weibchen mit, damit keine Tierart ausstirbt. 20 Jede Art der Vögel, des Viehs und aller anderen Landtiere soll mit ins Schiff kommen, damit sie alle erhalten bleiben. 21 Leg genug Vorräte an, dass es für euch und die Tiere ausreicht!« 22 Noah führte alles so aus, wie Gott es ihm aufgetragen hatte. Dann sagte der Herr zu ihm: »Geh nun mit deiner ganzen Familie in das Schiff! Denn du bist der Einzige, der noch vor mir bestehen kann! 2 Nimm von allen reinen Tieren je sieben Paare mit und von allen unreinen nur je ein Männ8 9

7

6 chen und ein Weibchen! 3 Bring auch je sieben Paare von allen Vogelarten mit! So können sich die verschiedenen Tierarten nach der Flut wieder vermehren und weiterbestehen. 4 Noch eine Woche, dann werde ich es vierzig Tage und vierzig Nächte regnen lassen, damit alle Lebewesen umkommen, die ich geschaffen habe!« Die große Flut Noah befolgte alles genau so, wie der Herr es befohlen hatte. 6 Er war 600 Jahre alt, als die Wasserflut über die Erde hereinbrach. 7 Noah und seine Frau, seine Söhne und Schwiegertöchter gingen in das Schiff, um sich vor den Wassermassen in Sicherheit zu bringen. 8 Sie nahmen die verschiedenen Tierarten mit – die reinen und unreinen –, von den Vögeln bis zu den Kriechtieren. 9 Paarweise kamen sie in das Schiff, so wie Gott es angeordnet hatte. 10 Nach sieben Tagen brach die Flut herein. 11 Es war im 600. Lebensjahr Noahs, am 17. Tag des 2. Monats. Alle Quellen in der Tiefe brachen auf, und die Schleusen des Himmels öffneten sich. 12 Vierzig Tage und vierzig Nächte regnete es in Strömen. 13 Aber Noah und seine Frau, seine Söhne und Schwiegertöchter waren genau an diesem Tag in das Schiff gegangen, 14 zusammen mit den verschiedenen Tieren. 15/16 Sie waren paarweise gekommen, ein Männchen und ein Weibchen. Niemand fehlte, alle waren an Bord, genau wie Gott es befohlen hatte, und der Herr schloss hinter ihnen zu. 17 Vierzig Tage lang fiel das Wasser vom Himmel. Die Flut stieg ständig an und hob das Schiff vom Boden ab. 18 Die Wassermassen nahmen immer mehr zu, bis das Schiff auf dem Wasser schwimmen konnte. 19 Bald waren sämtliche Berge bedeckt, 20 das Wasser stand sieben Meter über ihren höchsten Gipfeln. 21/22 Alle Lebewesen ertranken: das Vieh, 5

6, 8 Hebr 11,7 6, 13 9,11 6,18 9, 9–11 7, 2–3 3 Mo 11; 5 Mo 14, 3–21 7,7 1 Petr 3, 20 7,9 6,19–20


7 die wilden Tiere, Vögel, Kriechtiere und auch die Menschen. 23 Gott löschte das Leben auf der Erde aus. Niemand konnte sich retten. Nur Noah und seine Familie kamen mit dem Leben davon. 24 Hundertfünfzig Tage lang blieb das Wasser auf seinem höchsten Standa .

1. Mose (Genesis) 9 sen. Noah entfernte das Dach vom Schiff und hielt Ausschau. Tatsächlich – das Wasser war verschwunden! 14 Am 27. Tag des 2. Monats war der Erdboden wieder trocken. Wieder auf festem Boden Da sagte Gott zu Noah: 16 »Verlass mit deiner Frau, deinen Söhnen und Schwiegertöchtern das Schiff! 17 Lass alle Tiere frei, die bei dir sind: die Vögel und alle großen und kleinen Landtiere. Sie sollen sich vermehren und sich auf der Erde ausbreiten!« 18/19 Also verließ Noah mit seiner Familie und allen Tieren das Schiff. 20 Dann baute er für den Herrn einen Altar und brachte von allen reinen Vögeln und den anderen reinen Tieren je eines als Brandopfer dar. 21 Der Herr wurde durch das Opfer gnädig gestimmt und sagte sich: »Nie mehr will ich wegen der Menschen die Erde vernichten, obwohl sie von frühester Jugend an voller Bosheit sind. Nie wieder will ich alles Leben auslöschen, wie ich es getan habe! 22 Solange die Erde besteht, soll es immer Saat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht geben.« 15

Gott denkt an Noah

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Aber Gott hatte Noah und die Tiere auf dem Schiff nicht vergessen. Er sorgte dafür, dass ein Wind aufkam, der das Wasser zurückgehen ließ. 2 Die Quellen in der Tiefe versiegten, und die Schleusen des Himmels wurden verschlossen, so dass kein Regen mehr fiel. 3 Nach den hundertfünfzig Tagen ging das Wasser allmählich zurück, 4 und plötzlich – am 17. Tag des 7. Monats – saß das Schiff auf einem der Berge von Ararat fest. 5 Schon bis zum 1. Tag des 10. Monats war das Wasser so weit gesunken, dass die Berggipfel sichtbar geworden waren. 6 Nach weiteren vierzig Tagen öffnete Noah das Fenster 7 und ließ einen Raben hinaus. Der flog so lange ein und aus, bis das Wasser abgeflossen war. 8 Noah ließ eine Taube fliegen, um zu sehen, ob das Wasser versickert war. 9 Aber die Taube fand keinen Platz zum Ausruhen, denn die Flut bedeckte noch das ganze Land. Darum kehrte sie zu Noah zurück. Er streckte seine Hand aus und holte sie wieder ins Schiff. 10 Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ die Taube erneut hinaus. 11 Sie kam gegen Abend zurück, mit dem frischen Blatt eines Ölbaums im Schnabel. Da wusste Noah, dass das Wasser fast versickert war. 12 Eine Woche später ließ er die Taube zum dritten Mal fliegen, und diesmal kehrte sie nicht mehr zurück. 13 Im 601. Lebensjahr Noahs, am 1. Tag des 1. Monats, war das Wasser abgeflosa

Gottes Bund mit Noah

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Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: »Vermehrt euch, damit die Erde wieder bevölkert wird! 2 Alle Tiere werden sich vor euch fürchten müssen, denn ich gebe sie in eure Hand. 3 Von jetzt an könnt ihr euch von ihrem Fleisch ernähren, nicht nur von Obst und Getreide. 4 Aber esst kein Fleisch, in dem noch Blut ist, denn im Blut ist das Leben. 5 Niemand darf einen anderen Menschen ermorden! Wer dies tut – ob Mensch oder Tier –, muss mit dem Tod dafür büßen. Ich selbst werde ihn zur Rechenschaft ziehen. 6 Wer einen Menschen

Wörtlich: schwoll das Wasser an. 7, 23 2 Petr 2, 5; 3, 5–6 8,17 1, 22 8,21 6, 5* 9, 1–3 1, 28–29 9, 4 3 Mo 17,11–14; Apg 15, 20–21; Kol 2,16 9, 5–6 2 Mo 20,13*; 1 Mo 1, 27


1. Mose (Genesis) 10 tötet, darf selbst nicht am Leben bleiben; er soll hingerichtet werden. Denn ich habe den Menschen als mein Ebenbild geschaffen. 7 So seht nun zu, dass eure Nachkommen zahlreich sind. Bevölkert die Erde, und nehmt sie in Besitz!« 8 Dann sagte Gott zu Noah und seinen Söhnen: 9 »Ich schließe einen Bund mit euch und mit allen euren Nachkommen, 10 dazu mit allen Tieren, die auf dem Schiff waren. 11 Das ist mein Versprechen: Nie wieder werde ich durch eine Wasserflut die Erde und was auf ihr lebt vernichten. 12/13 Das gilt für alle Zeiten. Ich schließe diesen Bund mit euch und allen Lebewesen. Der Regenbogen soll ein Zeichen für dieses Versprechen sein. 14 Wenn er in den Wolken erscheint, 15 dann werde ich an meinen Bund denken, den ich mit euch und den anderen Lebewesen geschlossen habe: Nie wieder eine Wasserflut! Nie wieder soll das Leben vernichtet werden! 16/17 Diese Zusage bleibt für alle Zeiten bestehen, der Regenbogen ist das Erinnerungszeichen. Wenn er zu sehen ist, werde ich daran denken.« Noahs Söhne Zusammen mit Noah hatten auch seine drei Söhne Sem, Ham und Jafet das Schiff verlassen. Ham wurde der Stammvater der Kanaaniter. 19 Von diesen dreien stammen alle Völker der Erde ab. 20 Noah bebaute die Felder, legte aber auch einen Weinberg an. 21 Als er von dem Wein trank, wurde er betrunken und lag nackt in seinem Zelt. 22 Ham, der Stammvater der Kanaaniter, entdeckte ihn so und lief sofort nach draußen, um es seinen beiden Brüdern zu erzählen. 23 Da nahmen Sem und Jafet einen Mantel, legten ihn über ihre Schultern und gingen rückwärts ins Zelt. Sie ließen ihn mit abgewandtem Gesicht über ihren Vater fallen, um ihn nicht nackt zu sehen. 18

9, 7 1, 28 9,9–11 6,18 9,26 Ri 1, 28

8 24 Als Noah aus seinem Rausch aufwachte, erfuhr er, was sein zweiter Sohn ihm angetan hatte. 25 »Verflucht sei Kanaan!«, rief er. »Er soll für seine Brüder der niedrigste aller Knechte sein!« 26 Weiter sagte er: »Gelobt sei der Herr, der Gott Sems! Er mache Kanaan zu Sems Knecht! 27 Gott gebe Jafet viel Land, damit er sich ausbreiten kann. Sein eigenes Gebiet soll sich in das Gebiet Sems erstrecken! Er mache Kanaan zu Jafets Knecht!« 28 Noah lebte nach der Flut noch 350 Jahre 29 und starb im Alter von 950 Jahren.

Völker entstehen aus Noahs Nachkommen

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Dies ist der Stammbaum der drei Söhne Noahs, Sem, Ham und Jafet. Ihre Söhne wurden nach der Flut geboren. 2 Jafets Söhne hießen: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras. 3 Von Gomer stammen Aschkenas, Rifat und Togarma ab; 4 von Jawan: Elischa, Tarsis, die Kittäer und die Rodaniter. 5 Jawans Nachkommen breiteten sich in den Küstenländern und auf den Inseln aus. Sie wuchsen zu Völkern heran, die in Sippen zusammenlebten. Jedes Volk hatte sein eigenes Gebiet und redete eine eigene Sprache. 6 Hams Söhne waren: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan. 7 Von Kusch stammen ab: Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha; von Ragma: Saba und Dedan. 8 Kusch hatte noch einen Sohn mit Namen Nimrod. Er war der erste Herrscher, der sich andere Völker mit Gewalt unterwarf. 9 Vor dem Herrn galt er als ein unerschrockener Jäger. Darum gibt es noch heute das Sprichwort: »Er gilt vor dem Herrn als ein unerschrockener Jäger wie Nimrod.« 10 Den Ausgangspunkt seines Reiches bildeten die Städte Babylon, Erech, Akkad und Kalne, die im Land Schinar liegen. 11 Von da aus drang er


9 nach Assyrien vor und vergrößerte sein Reich. Dort ließ er die große Stadt Ninive bauen sowie Rehobot-Ir, Kelach 12 und Resen, das zwischen Ninive und Kelach liegt. 13 Von Mizrajim stammen ab: die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter, 14 die Patrositer, die Kasluhiter, auf die die Philister zurückgehen, und die Kaftoriter. 15 Kanaans ältester Sohn hieß Sidon, außerdem stammen von ihm ab: Het 16 sowie die Jebusiter, Amoriter, Girgaschiter, 17 Hiwiter, Arkiter, Siniter, 18 Arwaditer, Zemariter und die Hamatiter. Später breiteten sich die Sippen der Kanaaniter immer mehr aus, 19 so dass ihr Gebiet von Sidon südwärts bis nach Gerar und Gaza reichte und ostwärts bis nach Sodom und Gomorra, Adma, Zebojim und Lescha. 20 Diese alle sind Hams Nachkommen. Sie wuchsen zu Völkern heran, die in Sippen zusammenlebten. Jedes Volk hatte sein eigenes Gebiet und eine eigene Sprache. 21 Auch Sem, der ältere Bruder Jafets, hatte Söhne. Er ist der Stammvater aller Nachkommen Ebers. 22 Sems Söhne hießen: Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram. 23 Von Aram stammen Uz, Hul, Geter und Masch ab. 24 Arpachschads Sohn hieß Schelach, und Schelach war der Vater Ebers. 25 Eber hatte zwei Söhne: Der eine hieß Peleg (»Teilung«), weil sich damals die Menschen auf der Erde verteilten; der andere hieß Joktan. 26 Von Joktan stammen ab: Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach, 27 Hadoram, Usal, Dikla, 28 Obal, Abimaël, Saba, 29 Ofir, Hawila und Jobab. Sie alle sind seine Söhne. 30 Ihr Gebiet erstreckte sich von Mescha über Sefar bis zum Gebirge im Osten. 31 Diese alle sind Sems Nachkommen. Sie wuchsen zu Völkern heran, die in Sippen zusammenlebten. Jedes Volk hatte sein eigenes Gebiet und eine eigene Sprache.

a

»weil … zusammenhält« ist sinngemäß ergänzt.

1. Mose (Genesis) 11 Die genannten Männer sind Nachkommen Noahs. Von ihnen stammen alle Völker ab, die nach der großen Flut auf der Erde lebten. 32

Der Wunsch nach Unabhängigkeit

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Damals sprachen die Menschen noch eine einzige Sprache, die allen gemeinsam war. 2 Als sie von Osten weiterzogen, fanden sie eine Talebene im Land Schinar. Dort ließen sie sich nieder 3 und fassten einen Entschluss. »Los, wir formen und brennen Ziegelsteine!«, riefen sie einander zu. Die Ziegel wollten sie als Bausteine benutzen und Teer als Mörtel. 4 »Auf! Jetzt bauen wir uns eine Stadt mit einem Turm, dessen Spitze bis zum Himmel reicht!«, schrien sie. »Dadurch werden wir überall berühmt. Wir werden nicht über die ganze Erde zerstreut, weil der Turm unser Mittelpunkt ist und uns zusammenhält a !« 5 Da kam der Herr vom Himmel herab, um sich die Stadt und das Bauwerk anzusehen, das sich die Menschen errichteten. 6 Er sagte: »Sie sind ein einziges Volk mit einer gemeinsamen Sprache. Was sie gerade tun, ist erst der Anfang, denn durch ihren vereinten Willen wird ihnen von jetzt an jedes Vorhaben gelingen! 7 Wir werden hinuntersteigen und ihre Sprache verwirren, damit keiner mehr den anderen versteht!« 8 So zerstreute der Herr die Menschen über die ganze Erde; den Bau der Stadt mussten sie abbrechen. 9 Darum wird die Stadt Babylon (»Verwirrung«) genannt, weil dort der Herr die Sprache der Menschheit verwirrte und alle über die ganze Erde zerstreute. Von Sem bis Abram Dies ist das Verzeichnis von Sems Nachkommen: Sem war 100 Jahre alt, als er Arpach-

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1. Mose (Genesis) 12 schad zeugte. Das war zwei Jahre nach der Wasserflut. 11 Danach lebte er noch 500 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 12 Arpachschad war 35 Jahre alt, als er Schelach zeugte. 13 Danach lebte er noch 403 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 14 Schelach war 30 Jahre alt, als er Eber zeugte. 15 Danach lebte er noch 403 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 16 Eber war 34 Jahre alt, als er Peleg zeugte. 17 Danach lebte er noch 430 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 18 Peleg war 30 Jahre alt, als er Regu zeugte. 19 Danach lebte er noch 209 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 20 Regu war 32 Jahre alt, als er Serug zeugte. 21 Danach lebte er noch 207 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 22 Serug war 30 Jahre alt, als er Nahor zeugte. 23 Danach lebte er noch 200 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 24 Nahor war 29 Jahre alt, als er Terach zeugte. 25 Danach lebte er noch 119 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 26 Terach war 70 Jahre alt, als er Abram, Nahor und Haran zeugte. 27 Dies ist das Verzeichnis von Terachs Nachkommen: Terachs Söhne waren Abram, Nahor und Haran. Haran war der Vater Lots, 28 er starb noch vor seinem Vater Terach in seiner Heimat Ur in Babylonien. 29 Abram heiratete Sarai, und Nahor heiratete Milka, die Tochter Harans und Schwester Jiskas. 30 Sarai bekam keine Kinder. 31 Terach verließ mit seinem Sohn Abram, seinem Enkel Lot und seiner Schwiegertochter Sarai Ur in Babylonien, um in das Land Kanaan auszuwandern. Sie kamen nach Haran und schlugen dort ihre Zelte auf. 32 Dort starb Terach im Alter von 205 Jahren.

10 Gott erwählt Abram

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Der Herr sagte zu Abram: »Geh fort aus deinem Land, verlass deine Heimat und deine Verwandtschaft, und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde! 2 Deine Nachkommen sollen zu einem großen Volk werden; ich werde dir viel Gutes tun; deinen Namen wird jeder kennen und mit Achtung aussprechen. Durch dich werden auch andere Menschen am Segen teilhaben. 3 Wer dir Gutes wünscht, den werde ich segnen. Wer dir aber Böses wünscht, den werde ich verfluchen! Alle Völker der Erde sollen durch dich gesegnet werden.« 4 Abram gehorchte und machte sich auf den Weg. Er war zu diesem Zeitpunkt 75 Jahre alt. 5 Mit ihm kamen seine Frau Sarai, sein Neffe Lot, alle Knechte und Mägde und ihr ganzer Besitz. Sie erreichten Kanaan 6 und durchzogen das Land, das damals von den Kanaanitern bewohnt wurde. Bei Sichem ließen sie sich nieder, in der Nähe des Orakelbaums. 7 An dieser Stätte zeigte der Herr sich Abram und versprach ihm: »Ich werde dieses Land deinen Nachkommen geben!« Abram schichtete Steine auf als Opferstätte für Gott, dort, wo der Herr ihm erschienen war. 8 Dann zog er weiter nach Süden zu dem Gebirge östlich von Bethel. Zwischen Bethel im Westen und Ai im Osten schlugen Abram und die Seinen ihre Zelte auf, und auch hier schichtete er Steine auf als Opferstätte für den Herrn. Dort betete er den Herrn an. 9 Abram blieb nicht lange, weil er weiter nach Süden wollte. Abram fürchtet um sein Leben Im Land Kanaan brach eine Hungersnot aus. Abram zog nach Ägypten, um während dieser Zeit dort zu leben.

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11, 30 16,1–2; 17,15–17 11,31 Jos 24, 2; Neh 9,7 12, 1 Apg 7, 3; Hebr 11, 8 12, 2 13,16; 15, 5; 17, 2.4–6; 22,17; 26, 4; 28,14*; 2 Mo 32,13; 5 Mo 1,10; Röm 4,17–18; Hebr 11,12 12, 3 18,18; 28,14; 4 Mo 24, 9; Apg 3, 25; Gal 3, 8 12,7 13,15; 15,18–21; 17, 8; 26, 2–3; 28,13*; 2 Mo 6, 8; Jos 21, 43 12,10–20 20,1–18; 26,7–11


11 Kurz vor der ägyptischen Grenze sagte er zu seiner Frau Sarai: »Weil du so schön bist, wirst du bei den Männern Aufsehen erregen. 12 Wenn dich die Ägypter sehen, sagen sie bestimmt: ›Das ist seine Frau. Wenn wir ihn töten, haben wir sie für uns!‹ 13 Sag doch einfach, du seist meine Schwester, dann werden sie mich bestimmt gut behandeln und leben lassen!« 14 Tatsächlich zog Sarai die Aufmerksamkeit der Ägypter auf sich. 15 Selbst die Beamten des Pharaos waren beeindruckt und lobten Sarais Schönheit vor ihm. Da ließ er Sarai in seinen Palast holen 16 und überhäufte Abram ihretwegen mit Geschenken: Diener, Schafe, Ziegen, Rinder, Esel und Kamele. 17 Aber der Herr bestrafte den Pharao und seine Familie mit Krankheiten, weil er sich Sarai zur Frau genommen hatte. 18 Da rief der Pharao Abram zu sich und stellte ihn zur Rede: »Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie deine Frau ist? 19 Warum hast du behauptet, sie sei deine Schwester, so dass ich sie mir zur Frau nahm? Hier, nimm sie zurück! Macht, dass ihr wegkommt!« 20 Er beauftragte Soldaten, die Abram und seine Frau mit ihrem ganzen Besitz zur ägyptischen Grenze zurückbrachten. 11

Abram und Lot trennen sich

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Abram kehrte in den Süden des Landes Kanaan zurück und mit ihm seine Frau und sein Neffe Lot. Ihren ganzen Besitz führten sie mit sich. 2 Abram war sehr reich. Er besaß viele Viehherden, dazu Silber und Gold. 3 Sie blieben aber nicht im Süden, sondern zogen in Tagesmärschen nach Bethel – zu jener Stelle, wo sie ihr Zelt zuerst aufgeschlagen hatten, zwischen Bethel und Ai. 4 Bei der Opferstätte, die Abram damals aus Steinen erbaut hatte, betete er nun zum Herrn. 5 Wie Abram war auch Lot sehr reich: Er besaß viele Schafe, Ziegen und Rinder 13, 3 12, 8 13, 10 19, 24–25 13,15 12,7* 13, 16 12, 2*

1. Mose (Genesis) 13 und eine große Anzahl Diener und Mägde. 6 Darum gab es nicht genug Weideplätze für alle Viehherden. Sie konnten unmöglich zusammenbleiben, 7 zumal die Kanaaniter und die Perisiter noch im Land wohnten. Immer wieder gerieten Abrams und Lots Hirten aneinander. 8 Abram besprach das mit Lot: »Es soll kein böses Blut zwischen unseren Hirten geben! Wir sind doch Verwandte und sollten uns nicht streiten! 9 Es ist besser, wenn wir uns trennen. Das Land ist groß genug. Entscheide du, wo du dich niederlassen möchtest! Wenn du den Westen wählst, gehe ich nach Osten. Wenn du lieber nach Osten ziehst, gehe ich nach Westen.« 10 Lot betrachtete das Land genau und sah die fruchtbare Jordanebene – überall reich bewässert, bis nach Zoar hin. Später veränderte sich die Landschaft, nachdem der Herr Sodom und Gomorra vernichtet hatte. Die Jordanebene sah aus wie der Garten des Herrn oder das Niltal in Ägypten. 11 Darum wählte Lot diese Gegend. Er verabschiedete sich von Abram und machte sich auf den Weg nach Osten. 12 Abram blieb im Land Kanaan, während Lot sich bei den Städten in der Jordanebene aufhielt und mit seinen Zelten umherzog, bis er an die Stadt Sodom herankam. 13 Die Menschen in dieser Stadt waren schlecht. Was sie taten, verabscheute der Herr. Gott wiederholt seine Zusage Nachdem die beiden sich getrennt hatten, sagte der Herr zu Abram: »Schau dich nach allen Seiten um! 15 Das ganze Land, alles, was du jetzt siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben – für immer! 16 Ich will dir so viele Nachkommen schenken, dass sie unzählbar sind wie der Staub auf der Erde! 17 Mach dich auf den Weg, und durchziehe das Land nach allen Richtungen, denn dir will ich es geben!« 18 Abram zog also weiter und schlug seine Zelte bei den Terebinthen von 14


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