Reinhold Ruthe: Du sprichst mit mir

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Reinhold Ruthe Du sprichst mit mir

al sel ateri a n B tes M e n n tz Bru schß – tis t-ge `fon yrigh p Co

www.fontis-verlag.com


al sel ateri a n B tes M Der Autor e n n tz Bru schü – Reinhold Ruthe, geboren t-gisteverheiratet mit Charlotte, mit der er die ntis 1927, h o f g i ` erste deutsche Eheschuleygründete. Er ist Eheberater und Psychotherapeut für p r Kinder und Jugendliche Co und leitete bis 1990 eine evangelische Familienberatungsstelle. Später Dozent für Psychologie und Pädagogik an zwei staatlichen Fachschulen. Er gründete mit Frau und Tochter das Magnus-Felsenstein-Institut für beratende und therapeutische Seelsorge und ist Autor von über hundert Büchern.


Reinhold Ruthe

Du sprichst mit mir Ermutigungen l el ateria s a für jeden B Tag sM en

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Die verwendeten Bibelzitate stammen aus: Hoffnung für alle , 1983, 1996, 2002 by Biblica Inc. , Hrsg: `fontis – Brunnen Basel Schlachter, Copyright 2000 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. Revidierte Elberfelder Bibel 1985/1991/2006 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, rial el Witten e s t a a Neues Leben. Die Bibel 2002 und 2006 SCM MR.Brockhaus n&BCo. tKG, sWitten e im SCM-Verlag GmbH e n n tz Lutherbibel, revidierter Ausgabe, hüdurchgesehene BruText s1984, c – e 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart s g i t tEinheitsübersetzung igh Schrift, 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart `fonder Heiligen r y p Gute Nachricht Co Bibel 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, Copyright 2012, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Mitarbeit Lektorat: Dr. Ulrich Parlow

2014 by `fontis – Brunnen Basel Umschlag: Spoon Design, Olaf Johannson, Langgçns Umschlagbild: Grigoriy Pil/Shutterstock.com Umschlagbild (hinten): Kuttelvaserova Stuchelova/Shutterstock.com Satz: Innoset AG, Justin Messmer, Basel Druck: fgb – freiburger graphische betriebe Printed in Germany ISBN 978-3-03848-012-9


C Vorwort c Geht es Ihnen auch so? Wir leben in einer fragwürdigen Welt. Alles wird in Frage gestellt. Alles ist fragwürdig geworden. Alles wird hinterfragt und angezweifelt. Viele vermissen gültige Antworten. Aussagen, Versprechungen, Regeln und Gesetze, die gestern noch als wahr galten, stehen heute in Frage. Die Verlautbarungen von Banken, Geschäftsleuten und Politikern werden angezweifelt. Das Vertrauen in Organisationen und Menschen zerbrçckelt. Die Orientierungslosigkeit hat ein erschreckendes Ausmaßl angenommen. l ria Wie ein Tsunami überschwemmt uns eine Informationsflut. ase Mate Wir ersticken in B Nachrichten und Botschaften. Zweifel bleiben zurück. enund Misstrauen es

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B geraten Auch Schlüsselwçrter der sch ins Fahrwasser der Beliebigkeit, er– Bibel e s g i t tfahren Relativierung. Verbindlichkeit und Dauerhaftigkeit igh `fon yVerlässlichkeit, r werden vermisst. op C

Mir sagte ein evangelischer Christ, der ab und zu katholische Gottesdienste im Fernsehen schaut: «Wie wohltuend ist das, wenn von Laien oder Priestern Texte aus der Bibel gelesen werden und anschließend betonen sie: Wort des lebendigen Gottes.» Wir alle brauchen in der Hektik und der ununterbrochenen Betriebsamkeit Halt, Orientierung, Ermutigung, Zuspruch und Gewissheit. Wir alle brauchen Ruhe, Stille, Einkehr, Sammlung. Wir alle brauchen Antworten, die tragen. Wir machen uns auf den Weg: Wir fragen Gott. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

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C 1. Januar c Dann sagte der, der auf dem Thron saß: «Gebt Acht, jetzt mache ich alles neu!» Offenbarung 21,5 (Gute Nachricht Bibel)

Ein neues Jahr liegt vor uns Wir haben neue Erwartungen, neue Begegnungen, neue Pläne, neue Wünsche, neue Mçglichkeiten, neue Vorsätze und hoffen auf neue Antworten.

al sel ateri a Wir haben einen Fürsprecher, einen Begleiter, M der vorausgeht, einen n B teseinen, e n z n Wegbegleiter, einen Herrn, der alles neu macht. t ru chü s Jahr, Das ist die Botschaft für – Bein gneues s i t fürheinen - e Neuanfang, t n das ist die Verheißung o ig `f pyrfür ein neues Tagebuch, das ist die Einleitung o C das ist die Antwort für ein neues Leben, das ist die Hoffnung für eine neue Wegstrecke, das ist die Kehrtwende weg vom alten Trott.

Wir vertrauen uns Ihm an. Er macht alles neu. Neu werden meint mehr als überholen, reparieren, ausbessern und überlackieren. Unser Herr will keine neue Fassade, Er will neue Menschen aus uns machen. Gott schenke uns, dass wir nicht nur neuen Wünschen und neuen Besitzansprüchen nachlaufen, sondern in Ihm neu werden. Jesu, geh voran auf der Lebensbahn, und ich will nicht verweilen, Dir getreulich nachzueilen; führ mich an der Hand bis ins Vaterland. Amen.

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C 2. Januar c Als Jesus die vielen Menschen sah, ergriff ihn das Mitleid, denn sie waren so hilflos und verängstigt wie Schafe, die keinen Hirten haben. Matthäus 9,36 (Gute Nachricht Bibel)

Jesus als Seelsorger Wir stehen am Anfang des Jahres. Neue Erlebnisse und neue Ereignisse stürmen auf uns ein. Haben wir denselben Eindruck wie Jesus, der durch die Städte und Dçrfer wandert und mitleidig auf die Menschen schaut: Massen ohne Leitung, ohne Hirten, ohne Seelsorger? Der Rektor des theologischen Studienzentrums Albrecht-Bengel-Haus (Tübingen), Dr. Rolf Sons, wirft in einem Artikel seiner Zeitschrift «Theologische Orientierung» einen Blick in die Katakomben in Rom. Am Eingang der Domitilla-Katakombe findet sich eine Marmorstatue, die einen jungen Mann l in einem kurzen Hirtenrock zeigt. Ein Proviantbeutel eriaan seiner Seite. sel ahängt t a Auf seinen Schultern trägt er ein Schaf. Diese s Statue M zeigt eindeutig, wer nB e e Hirte, der Seelsorger, der tgute n z Jesus für die ersten Christen war:un nämlichüder t Br um schdie Schwachen und Hilflosen kümsich um die Einsamen, sdie– Armen, e g i t tmerte. `fon yrigh p Jesus vermittelte den Co ersten Christen Kraft, Zuversicht, Trost und Vertrauen. Sons wçrtlich: «So wird dieses Bild zu Recht als das Urbild aller christlichen Seelsorge bezeichnet. Im Tod von Jesus Christus am Kreuz erreicht die Seelsorge Gottes ihr Ziel. Er ist der gute Hirte, der Sein Leben lässt für die Schafe.» Wenn wir uns im neuen Jahr Gott anvertrauen, bekommt alles Geschehen Sinn und Ziel. Alles muss an Gott vorbei. Er hat die Fäden in der Hand. Am Anfang des Jahres, Herr, plagen mich ¾ngste und Zweifel. Die Zukunft ist dunkel und undurchsichtig. Bei Dir weiß ich mich gehalten und getragen. Amen.

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C 3. Januar c Bloßes Wissen macht überheblich. Was uns wirklich voranbringt, ist die Liebe. 1. Korinther 8,1 (Neue Genfer Übersetzung)

Wissen allein verändert nichts In der Fernsehsendung «scobel» fand ein Gespräch über die Evolution statt. Einige Biologen unterhielten sich ausführlich über das Aussterben vieler Tierund Pflanzenarten in der Natur. Ein Biologieprofessor sagte unmissverständlich, dass es im Laufe der Erdgeschichte schon etliche Male zu Katastrophen und zum Aussterben und Ausrotten unzähliger Tier- und Pflanzenarten gekommen sei. Das ständige Absterben und Ausrotten von Lebewesen gehçre zur Evolution. Ausführlich sprachen die Teilnehmer über das Aussterben heute, über die mangelnde Verantwortung des Menschen gegenüber der Schçpfung und über alder Lçsungsvori l r e praktische Gegenmaßnahmen. In einem eingeblendeten Film, e s t Baden seindrücklichen Ma schläge ankündigte, sprach ein Psychologe Satz: «Wissen n e e t n z n t verändert nichts.» ru chü s Das Wissen allein, und das gilt für – B gKernsatz. Das ist ein psychologischer s i t - e t n h o g alle Veränderungen, herbeiführen wollen und müssen, hilft `f die riMenschen opykein Handeln in Gang. Wissen allein aktiviert keine nicht weiter undCsetzt Verantwortung. Das ist die bittere Wahrheit. Alle Regierungen wissen seit Jahren, was die Uhr geschlagen hat. Die Reformen sind weltweit lächerlich. Paulus sagt es noch deutlicher: Das Wissen macht überheblich. Das Wissen lçst keine Probleme. Das Wissen bleibt tot, wenn es nicht angewendet wird. Nur das Wissen, das Verantwortung vor dem lebendigen Gott erkennt, wird Menschen ermutigen, es in die Tat umzusetzen. Das Wissen um den lebendigen Gott verwandelt sich in Liebe. Sie baut auf, sie wird aktiv. Herr, Paulus sagt es uns unverblümt, dass das Wissen überheblich macht, dass die Erkenntnis tatenlos bleibt. Du schenkst mir die Kraft, mein Wissen für den Nächsten und die Gemeinschaft fruchtbar werden zu lassen. Amen.

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C 4. Januar c Im Wasser spiegelt sich dein Gesicht, und in deinen Gedanken und Gefühlen erkennst du dich selbst! Sprüche 27,19 (Hoffnung für alle)

Unsere Gedanken spiegeln Hoffnungen oder Furcht Denken wir positiv oder negativ, hoffnungsstark oder pessimistisch? Der ehemalige Präsident der Amerikanischen Psychologenvereinigung, Martin Seligman, schildert in seinem neuen Buch die Folgen negativer Gedanken. Wçrtlich heißt es bei ihm: «Allerdings neigen die Leute dazu, mehr Zeit auf das Nachdenken über die schlechten Dinge im Leben zu verwenden, als ihnen fçrderlich ist. Und was noch schlimmer ist: Diese Ausrichtung auf negative Ereignisse bereitet den Grund für Angst und Depression.» Wer sich ständig mit Ereignissen beschäftigt, die schiefgehen kçnnen, bel lastet seinen gesamten Organismus. Das Immunsystem eriageschädigt. Leib sel awird t a und Seele sind verspannt. Dieser negative kann Munsere Organe – Herz, n BStress e tes n z n Leber, Magen und Darm – gefährden. t ü Bru bevor sch man ins Bett geht, drei Dinge aufSeligman rät, sich jeden – Abend, e s g i t tzuschreiben und`fzu onbedenken, igh die am Tag gut gelaufen sind und warum sie r y p gut gelaufen sind. Wir Co sollten diese drei Dinge ins Gebet nehmen und Gott dafür danken. Seligman ist überzeugt davon, dass Menschen, die diese Übung ein halbes Jahr täglich praktizieren, weniger niedergeschlagen und glücklicher sein werden. In der Tat, in den Gedanken erkennen wir uns wieder. Sie bestimmen unser Leben. Und wir haben es in der Hand, sie in Gottes Namen zu steuern. Herr, ich ertappe mich oft dabei, dass ich mich in Gedanken verrenne. Ich male den Teufel an die Wand. Ich setze Leib, Seele und Geist unter Druck und bin genervt und gestresst. Hilf mir, dass ich die unnçtigen Sorgen Dir anbefehle. Amen.

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C 5. Januar c Ein frçhliches Herz macht das Gesicht heiter, Kummer im Herzen bedrückt das Gemüt. Sprüche 15,13 (Einheitsübersetzung)

Unsere Gesichter spiegeln Kummer oder Freude Jürgen Werth, der ehemalige Vorstandsvorsitzende von ERF Medien, schrieb im Leitartikel des Magazins «Antenne» darüber, dass Gott die Gesichter nicht ausgehen. Er zitiert einen amerikanischen Schriftsteller, der sich wunderte, wenn er durch New York ging, «dass Gott die Gesichter nicht ausgehen». Und Jürgen Werth sieht es auch so, dass Gott lauter kleine und große Meisterwerke geschaffen habe, einzeln erdacht und handgemacht. Und zwar vom Meister der Meister. In der Tat, jeder ist ein Original. Keine zwei Gesichter gleichen sich in der weiten Welt. Wir spiegeln die Signatur des Schçpfers wider. Wie drückte es ein Evangelist rial Sprache aus: sel ainteseiner a «Gott hat Unikate geschaffen, keine Nullachtfünfzehn-Typen.» n B tes M e n Aber in den Gesichtern erkennen un hwir ützauch Kummer und Frçhlichkeit. Brherunterhängenden c s Menschen begegnen uns mit Mundwinkeln, mit verzerr– is ht-ge tmit n ten Gesichtszügen, tief sitzenden Kummerfalten. Zeichner haben Smio ig `f pyr leys entworfen, dieofrçhliche, lachende, zufriedene oder bedrückte GesichC ter mit ein paar Strichen in einem runden Kreis darstellen. Unsere Gesichter sind auch ein Spiegel unseres Glaubens und unseres Gemüts. Sie verraten, was in uns vorgeht, sie demonstrieren Zuversicht oder Resignation. Was spiegelt Ihr Gesicht wider? Herr, mein Gesicht verkündet auch, was ich glaube, was ich erlebe und was mich schwer bedrückt. Schenk mir Vertrauen, das in guten und bçsen Tagen Dir die Treue hält. Amen.

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C 6. Januar c Darum hat mir der Herr aufgetragen, euch zu sagen: Lebt nicht länger wie Menschen, die Gott nicht kennen! Ihr Denken ist verkehrt und führt ins Leere. Epheser 4,17 (Hoffnung für alle)

Gefährliche Weltoffenheit Christian Kleinloh, Pastor einer freikirchlichen Gemeinde in Heidelberg, setzt sich kritisch mit der Weltoffenheit der Christen auseinander. Seine Generation der Frauen und Männer, der sogenannten «Generation X», hätten sich in der Jugend der großen Herausforderung gestellt, Christsein zu repräsentieren. Alle wollten sie es vermeiden, weltfremd und verstaubt zu sein wie die vorherige Generation. Er schreibt, Christen kçnnten deshalb heute auch «cool» sein. Sie dürften Partys machen und ihren Spaß haben. Doch, al so Kleinloh: sel ateri a «Dieser Schuss ging nach hinten los n –Bwietesehr, s Mist vielen von uns erst e n z n heute bewusst. Denn unsere krampfhaften Bemühungen, sämtliche Grenzen t ru chü B s zu überschreiten und damit in einem Leben voller Kompromisse zu enden, – ge tis ht-nur n erzeugte bei unserer ‹Umwelt› die Frage: ‹Warum nennt ihr euch denn o ig `f pyr da doch eigentlich kein Unterschied mehr ist?›» überhaupt Christen, o wenn C Ja, wir leben in der Welt, aber nicht mit der Welt. Wir teilen vieles mit den Menschen, aber wir schwimmen – hoffentlich – an vielen Stellen gegen den Strom. Wir sind keine Mitmacher und Mitläufer. Wir wollen kein verdünntes Christsein leben. Wir werden in der Bibel die Herausgerufenen genannt. Das heißt, wir leben im Sinne des «Soli Deo Gloria» – allein zur Ehre Gottes. Herr, gib mir die Kraft und Entschlossenheit, aus der Reihe zu tanzen, wenn ich mit Dingen konfrontiert werde, die Dir und Deinem Willen widersprechen. Amen.

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C 7. Januar c Denn was gewinnt ein Mensch, wenn ihm die ganze Welt zufällt, er selbst aber dabei Schaden nimmt? Er kann sein Leben ja nicht wieder zurückkaufen! Matthäus 16,26 (Hoffnung für alle)

Es geht um den Erfolg Ist Erfolg grundsätzlich problematisch? Ein Unternehmensberater schreibt über das Thema «Zielorientiert erfolgreich». Er geht davon aus, dass viele Menschen den Erfolg auf das Materielle reduzieren. Dann wird Erfolg mit Geld, mit Reichtum, mit Gewinnmaximierung, Ansehen und Anerkennung, Macht und Erfüllung vieler Wünsche gleichgesetzt. Er zitiert einen anderen Unternehmensberater, Dr. Jürgen ial Fragen kçnKoch, der über Erfolg und Erfüllung Folgendes er«Zwei selschreibt: t a a B ich?› nen uns weiterhelfen: ‹Welchem Herrn M‹Welchem Ideal stelle ich n folge e teskann und will uns den Sinn n z n meine Kraft zur Verfügung?› r[…] Jesus Christus t ü B uBeziehung sch zu ihm prägt Werte, die Bestand in unserem Leben geben. – Die e s g i t- wir ‹Erfolg› und ‹Erfüllung› definieren.» haben. Mit ihm`fgemeinsam ont righkçnnen y p zusammen, die der Mensch verfolgt. Wer keine Erfolg hängt mitoZielen C Ziele hat, kann auch keinen Erfolg verbuchen. Es lohnt sich, bei allem Erfolgsstreben diesem biblischen Kerngedanken nachzugehen. Was wollen wir mit Erfolg bezwecken? Wenn unsere Seele Schaden nimmt, wenn wir unser Leben in Christus verlieren, dann sind alle Ziele und alle Erfolge falsch programmiert. Herr, Du fragst mich, was ich mit Erfolg bezwecken will. Diene ich Dir und den Mitmenschen, oder denke ich nur an meinen Gewinn und an meine Macht und Anerkennung? Bitte schenke, dass ich zum Ersten fähig und bereit bin! Amen.

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C 8. Januar c Denn selbstsüchtig, wie wir sind, wollen wir immer das Gegenteil von dem, was Gottes Geist will. Galater 5,17 (Hoffnung für alle)

Es geht um Selbstsucht und Sachlichkeit Der bedeutende Adler-Schüler, Professor Dr. Fritz Künkel, hat das Streben des Menschen als entweder «sachlich» oder «ichhaft» bezeichnet. An einem einleuchtenden Beispiel versucht Künkel den Unterschied deutlich zu machen: Da ist ein alter Mann auf der Straße hingefallen. Ein jüngerer Mann eilt herbei, um ihm zu helfen. Künkel geht davon aus, dass solche Hilfeleistung zwei verschiedenen Zwecken dienen kann. Entweder ist der Zweck, dass dem Verunglückten geholfen wird, oder aber, dass der Helfer sich durch eine gute Tat einen Verdienst erwerben will. Künkel wçrtlich: «Überwiegt l der erste Zweck, so nennen wir die Funktion sdes el Helfenden eria‹sachlich› oder t a a ‹wirhaft›, überwiegt der zweite, so nennen sieM‹ichhaft› oder ‹unsachn B wir e es an der Welt.» tDienst n z n lich›. Zweck jeder sachlichen Funktion ist der t ru chü s dagegen ist der Dienst am Ich. Der Der Zweck jeder ichhaften – B Funktion s i t im christlichen -ge Sinne Nächstenliebe. Der eine will t n h Dienst an der Welt ist o ig `f pyrNächstenliebe praktizieren. Der andere will sich dienen, will helfen,owill C darstellen, will im Mittelpunkt stehen, beweist selbstsüchtiges Verhalten. Der Selbstsüchtige praktiziert nicht Gottes Willen und lebt nicht im Geiste Gottes. Herr, bei Licht besehen, entdecke ich bei mir, dass viele Hilfen, die ich gebe, und viele Dinge, die ich tue, egoistisch und selbstsüchtig sind. Gib, dass ich in Deinem Geist mein Handeln stärker überprüfe. Amen.

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C 9. Januar c Auch wenn ich selbst allen Mut verliere, du, Herr, weißt, wie es mit mir weitergeht! Psalm 142,4 (Gute Nachricht Bibel)

Es geht weiter trotz Mutlosigkeit In einem Kurs über Seelsorge sagte eine junge Dame, die sich selbst als psychisch krank bezeichnete, in einer Klinik behandelt wurde und gelernt hatte, niemals das Handtuch zu werfen: «Hinfallen ist menschlich, liegen bleiben ist teuflisch, aufstehen ist gçttlich.» Auch von meinem geistlichen Lehrer, Pastor Johannes Busch, habe ich oft den Satz gehçrt: «Hinfallen ist nicht schlimm, aber liegen bleiben ist eine Katastrophe.» Zu unserem Leben gehçren Krisen, Pleiten, Misserfolge und unerfüllte Erl wartungen. Wer aufgibt, hat sich aufgegeben. eria bleibt, hat das sel Weratliegen a Handtuch geworfen. n B tes M e n ndie Mutlosigkeit, Der Psalmist unterstellt auch die uns überfallen kann. ütz hweitergeht. Besrumit uns c s Aber unser Herr weiß,s wie Er hat uns nicht aufgege– i -ge t h ben, Er hat uns`fnicht ont abgeschrieben. ig pyrUrvertrauen und Selbstwert entwickelt haben, werKinder, die zu wenig o C den übermäßig selbstkritisch. Sie zweifeln leicht an sich selbst, geben sich auf und verlieren das Vertrauen zu sich und zum Leben. Urängste machen hilflos, unselbstständig und mutlos. Wer aber Gott vertraut, findet Wege aus der Sackgasse, entdeckt neue Mçglichkeiten und bekommt neue Kraft, das Leben zu meistern. Herr, mutlos zu werden ist menschlich. Aber Du kannst mich davor bewahren, das Handtuch zu werfen und mich vçllig aufzugeben. Ich sehe oft nur Sackgassen, aber Du siehst neue Wege und Mçglichkeiten. Dank sei Dir für diese Gewissheit. Amen.

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C 10. Januar c Dann wird der Kçnig zu denen auf der linken Seite sagen: «Geht weg von mir, ihr seid verflucht! […] Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben.» Matthäus 25,41–42 (Neue Genfer Übersetzung)

«Wir lassen sie verhungern» So lautet ein Buch von Jean Ziegler, dem ehemaligen UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, über den Hunger in der Welt. Er schreibt, dass alle fünf Sekunden ein Kind unter zehn Jahren verhungert, dass 57.000 Menschen täglich an Hunger in der Welt sterben. Eine Milliarde Menschen seien permanent schwer unterernährt. Und das auf einem Planeten, der von Reichtum überquelle. Der World Food Report der al Milliarden UNO besage, dass die Weltwirtschaft heute problemlos erizwçlf sel atfast a Menschen ernähren kçnne. Das sei beinahe Doppelte M der Weltbevçlken B das e tes seien: die Bçrsenspekun z n rung. Die Gründe für die schrecklichen Missstände t ru chü lation auf Grundnahrungsmittel, diees EU-Dumpingpolitik in Afrika, der Land–B g s i t - meisten t n h raub und die Überschuldung der Entwicklungsländer. Nicht zuletzt o `f rig der Agrartreibstoff. opy C In den Abschiedsreden Jesu kommt dieses Problem zur Sprache. Mit uneingeschränkter Härte hält er uns allen den Spiegel vor. Was wir den Hungrigen dieser Welt schuldig geblieben sind, das sind wir Gott schuldig geblieben. Gegenüber den Hungernden gehçren wir zu den Reichen in dieser Welt. Was wir für sie nicht getan haben, das haben wir auch für Gott nicht getan. Herr, Dein Wort über die Hungernden in dieser Welt trifft mich massiv. Hilf, dass ich nicht die Augen, Ohren und Herzen verschließe und mein Heil aufs Spiel setze. Amen.

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C 11. Januar c Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Rçmer 8,38–39 (Luther 1984)

Es geht um Heilsgewissheit Martin Luther konnte den Satz formulieren: «Wer die Heilsgewissheit leugnet, speit die Gnade aus.» Und Graf Zinzendorf beschrieb die Heilsgewissheit auf seine Weise: «Bis zum Schwçren darf ich’s wissen, dass der Schuldbrief ist zerrissen.» Im Mittelalter hat das Konzil von Trient den schrecklichen Lehrsatz aufgestellt: «Verflucht ist, wer sagt, er sei seines Heils gewiss.» Und der franzçial sische Philosoph Jean-Paul Sartre behauptetseinl seinem «Der erBühnenstück t a a B Teufel und der liebe Gott»: «Ich flehte, um M ein Zeichen, ich sandte n ich rang tes Antwort. In jedem Augenz nnees kam dem Himmel Botschaften zu,ru doch keine t hü Gottes wohl sei. Ich kenne die scAugen blick fragte ich mich, swas ich in eden –B g i t ht- mich nicht, Gott hçrt mich nicht. Gott kennt Antwort jetzt: nichts. igsieht `fon Gott r y mich auch nicht.» op C Paulus sieht es ganz anders. Wie oft gebraucht er in seinen Briefen ganz bewusst die Formulierungen «Wir wissen» oder «Ich bin gewiss»! Nehmen wir die Zusage Gottes beim Wort und vertrauen wir darauf: «Ich weiß, woran ich glaube. Ich weiß, dass nichts mich von der Liebe Gottes trennen kann.» Herr, ich bin in Deiner Hand. Keine Macht der Welt kann mich daraus entfernen. Schenk mir in allen Lebenssituationen diese Gewissheit. Ich will diese Gnade und Gewissheit nicht ausspucken. Amen.

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C 12. Januar c Sorge für deine Gesundheit, bevor du krank wirst. Jesus Sirach 18,20 (Luther 1984)

Tun wir etwas für unsere Gesundheit? Sebastian Kneipp formulierte goldrichtig: «Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern!» Heute sprechen wir von «Wellness» und «gesund sein», das sind die Zauberworte unserer Zeit. Im Evangelischen Lebensbegleiter heißt es: «Das Bundesministerium für Gesundheit klärt auf einer Internetseite auf, dass Bewegung neben einer ausgewogenen Ernährung zu den besten Schutzfaktoren für unsere Gesundheit zählt. Kleine Verhaltensänderungen kçnnen mehr und nachhaltiger wirken als große Vorsätze.» & &

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al sel ateri a Nimm dir Zeit für deine Gesundheitn– B sie erhält dein Leben. M edeiner zZiele tes – denn nur so kommst du n n Nimm dir Zeit für die Umsetzung t ü ru voran. – B gesch s i nt zuigdanken ht- und Ihn zu loben – Er behütet dich auf Nimm dir Zeit, `foGott r y p allen deinen Wegen. Co

Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit beinhaltet Wohlbefinden, Optimismus, Elan, Vitalität, Hoffnung und vor allem Lebenszufriedenheit. Eine positive Gesundheit fçrdert die Lebenserwartung. Das bestätigen viele internationale Untersuchungen. Der Glaube an Gott, den Gesunderhalter und Gesundmacher, ist die beste Kraftquelle für Lebenszufriedenheit. Herr, hab Dank für meinen Organismus, für das Wunderwerk Deiner Schçpfung. Du erwartest, dass ich ihn pflege, trainiere und bewahre. Amen.

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C 13. Januar c Dann redete Gott. Er sprach: «Ich bin der Herr, dein Gott; ich habe dich aus der Sklaverei in ¾gypten befreit. Du sollst außer mir keine anderen Gçtter verehren!» 2. Mose 20,1–3 (Hoffnung für alle)

Die Zehn Gebote – das Tor zur Freiheit Für die einen sind sie eine Provokation, für andere viel zu bürokratisch, wieder für andere das Tor zur Freiheit. Wie sieht Regelungswut und Bürokratismus aus? Die Verordnung Nr. 1677/88 der Europäischen Union von 1988 ist im Volksmund die sogenannte «Gurkenverordnung». Sie beinhaltete, dass Gurken der Klasse Extra «gut geformt und praktisch gerade (maximale Krümmung: zehn Millimeter auf zehn Zentimeter Länge der Gurke)» sein sollten. l 2009 wurde diese zutiefst unsinnige Verordnung eria Ein Musterbeisel widerrufen. t a a spiel für Übergesetzlichkeit. n B tes M e n z n nicht bevormunden Die Zehn Gebote wollen runs und einschränken. Es hüt führen. Aus der Sklaverei in die B uzumsLeben c sind Gebote der Freiheit, die – e -gLeben. ntis ightins Freiheit, aus der `foBedrückung pyr Merkwürdigerweise Co hat uns die Übersetzung auch einen Streich gespielt. In unseren Übersetzungen heißt es: «Du sollst nicht …» Rein sprachlich kçnnte man besser übersetzen: «Du wirst nicht …» Wenn uns wirklich dieser unser Herr führt und bestimmt, dann werden wir keine anderen Gçtter anbeten. Wenn wir uns bei Gott geborgen fühlen, wenn wir uns von Gott gerettet sehen, dann werden wir – das ist doch selbstverständlich – keine anderen Gçtter verehren. Oder? Herr, Du hast mich aus der Sklaverei der Sünde in die Freiheit geführt. Du bist mein Herr. Darum werde ich Dir die Treue halten und Dich verehren. Amen.

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C 14. Januar c Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen! 2. Mose 20,16 (Hoffnung für alle)

Tummelplatz für Aggressionen Unter dieser Überschrift schreibt Pfarrer Roland Kupski, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Kirche von Kurhessen-Waldeck, über «Cybermobbing», und zwar im Zusammenhang mit dem achten Gebot. Wçrtlich heißt es bei ihm: «In Schulen und Betrieben spielt das ‹Cybermobbing› eine immer grçßere Rolle, Schüler und Schülerinnen werden auf ihren Social-NetworkSeiten auf ganz üble Art und Weise ‹fertiggemacht›. Die Kommentarfunktionen vieler Webseiten werden zum Tummelplatz hçchst aggressiver Meinungsäußerungen, die oft genug jenseits aller Konvention und allen guten Geschmacks liegen.» l Üble Nachrede, Verdächtigungen, das «falsche eria gegen deinen sel Zeugnis t a a Nächsten», wie es bei Luther heißt, werden çffentlichen Schmähung n B tezur sM e n z n und zum Rufmord. Geschwätz u und Tratsch und ungehemmte Diffamierunt hüseinen Selbstwert. Inzwischen hat Br zerstçren c s gen kränken den Nächsten und – tis Fachwort t-ge gebildet: «Shitstorm». h sich für dieses Verhalten g i `fon yein p r Die Übersetzung o«Hoffnung für alle» bringt es auf den Punkt: «Sag nichts C Unwahres über deinen Mitmenschen.» Das achte Gebot sagt kurz und knapp, um was es geht. Vorurteile und Unterstellungen schädigen den Mitmenschen. Wie leichtfertig und unbedacht geben wir oft Urteile und Fehlurteile über andere Menschen ab. Herr, hilf, dass ich in Gedanken, Worten und Werken gewissenhafter mit Urteilen, Diskriminierungen, falschem Zeugnis und mit Rufmord umgehe. Amen.

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C 15. Januar c Es gibt für den Menschen nichts Besseres als essen und trinken und genießen, was er sich erarbeitet hat. Doch dieses Glück hängt nicht von ihm selbst ab: Es ist ein Geschenk Gottes. Prediger 2,24 (Gute Nachricht Bibel)

Es geht um unser Glück Von dem franzçsischen Philosophen und Christen Blaise Pascal stammt das treffende Wort: «Das Glück ist nicht außer uns und nicht in uns, sondern in Gott. Und wenn wir Gott gefunden haben, ist es überall.» Auch Pfarrer Kern, der die Auftaktveranstaltung von «ProChrist» in Stuttgart leitete, sagte im Vortrag: «Ich verspreche Ihnen nicht das Glück auf Erden. Und ich verspreche Ihnen nicht den Himmel voller Geigen. Aber ich will auf dieses Versprechen von Jesus hçren: Wenn du jetzt weinst: du wirst ial hast, dass du einmal lachen. Wenn du arm bist, wenn du eine erdavon sel Ahnung t a a nicht alles hast: du wirst beschenkt werden.» n B tes M e n z die Reise um die ganze Welt n Das ist Glück. Nicht der Lottogewinn tund hüalles Bru sdas c machen in erster Linie glücklich, sind augenblickliche Glücks– tis ht-ge Hochstimmungen. Heute begegnen uns n gefühle, das sind augenblickliche o `f yrig pGlücksratgeber, an jeder Straßenecke Angebote für das Glück, Rezepte, wie o C man das Glück abonnieren kann. Ein kluger Mann hat mal gesagt: «Je mehr von einem Bedürfnis die Rede ist, desto weniger verfügen die Menschen darüber.» Glück ist Sehnsucht, Wunsch und Bedürfnis. Die genannten Autoren und die Bibel haben recht: Glück ist ein Geschenk Gottes. Wer es hat, hat alles, was er braucht. Oder haben Sie andere Erfahrungen gemacht? Herr, wenn ich Dich habe, habe ich Lebenssinn, Lebenszufriedenheit und Antworten auf Freud und Leid. Du bist mein Glück! Amen.

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C 16. Januar c Ein guter Baum bringt gute Früchte und ein kranker Baum schlechte. […] Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und verbrannt. Ebenso werdet ihr die falschen Propheten an ihren Taten erkennen. Matthäus 7,17–20 (Hoffnung für alle)

Was beinhaltet das Gute? Nach dem Philosophen Platon ist das gültige Kriterium für alles Tun das Gute. Es ist das Maß aller Dinge. Alles Tun und Wollen muss sich daran messen. Und der Humorist Wilhelm Busch hat das schçne Wort geprägt: «Das Gute, dieser Satz steht fest, ist stets das Bçse, das man lässt.» Noch einmal Platon, der Sokrates ein Gleichnis erzählen lässt: So wie die Sonne, über allen Dingen stehend, alles durchwirkt, so durchwirkt das Gute l – ebenfalls über den Dingen stehend – unsere eria Existenz. Mit selmenschliche t a a anderen Worten, die der Philosoph Richard MPrecht formuliert: «So n B tDavid e esdas Gute unserem Dasein n z n wie die Sonne das Leben schenkt, so verleiht t ü ru Wert und Sinn.» – B gesch s i t ht- gut, sondern der gute Baum bringt gute Nicht die guten igsind `fonWerke r y p Früchte. Früchte wachsen Co nicht auf Befehl. Sie reagieren nicht auf Appelle und Beschwçrungen. Der gute Baum bringt automatisch gute Früchte. Der gute Baum, das ist der Mensch in Gott. Der gute Baum, das ist der Mensch, der nach Gottes Willen lebt. Je mehr wir aus Gott leben, desto mehr verkçrpern wir den guten Baum, der automatisch gute Früchte bringt. Herr, ich lebe nicht von Selbstappellen, um gut zu sein. Ich lebe aus Dir und muss mir keine guten Werke abzwingen. Wenn ich in Dir ruhe und lebe, kommt Gutes dabei heraus. Amen.

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C 17. Januar c Ein fremdes Gewissen darf sich allerdings nicht zum Richter über meine Freiheit machen. Ich genieße das Opferfleisch mit Dank gegen Gott. 1. Korinther 10,29–30 (Gute Nachricht Bibel)

Das superkritische Gewissen des anderen Eines Tages erscheint eine Frau in der Seelsorge. Ich begrüße sie in meinem Arbeitszimmer und bitte sie, Platz zu nehmen. Interessiert schaut sie auf meine Bücherregale und zeigt dann erschrocken auf ein Buch über «Astrologie». «Sie beschäftigen sich mit Astrologie? Das ist Aberglaube und Gçtzendienst.» Sie sagt es vorwurfsvoll und ergänzt, ohne eine Antwort abzuwarten: «Da muss ich einen scharfen Schnitt ziehen. Dann kann ich mit Ihnen nicht reden.» Sie bleibt dabei, das Gesprächsist rial elschnell ebeendet. t a a Sie kann es nicht akzeptieren, dass ich mich Mmit solchen und anderen nB e tesim Namen Jesu über Okkuln z n Büchern beschäftigen muss, um Ratsuchenden t ru hü tismus, Astrologie unds Aberglauben und verbindliche Antwor– B gescbeizustehen i tzu geben. - Ihr Gewissen richtet über die Freiheit eines t n h ten und Ratschläge o `f rig pyerhebt anderen. Ihr Gewissen sich zum Richter über meinen Glauben und o C meine Lebensvorstellung. Da ist Paulus. Er genießt Opferfleisch, das ursprünglich anderen Gçttern geweiht war. Er genießt es, weil er alles, was er zu sich nimmt, was er lebt und tut, aus Gottes guten Händen empfängt. Andere Christen halten das für einen Gräuel. Sie verurteilen und glauben, besonders fromm zu handeln. Oft steckt große Angst dahinter. Herr, schenke mir die Einsicht, andere Menschen nicht zu verurteilen, wenn sie in meinen Augen im Glaubensleben freier entscheiden. Lass mich nicht rechthaberisch sein. Amen.

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C 18. Januar c Achte den Sabbat als einen Tag, der mir allein geweiht ist! Sechs Tage sollst du deine Arbeit verrichten, aber der siebte Tag ist ein Ruhetag, der mir, dem Herrn, deinem Gott, gehçrt. 2. Mose 20,8–10 (Hoffnung für alle)

Gottesdienstbesuch ist keine Pflichterfüllung! Steffi Bçhmann, eine Grundschullehrerin aus Hamburg, schreibt über den Gottesdienst. Wçrtlich heißt es bei ihr: «Ist Glauben eine Pflichterfüllung? Dann werden wir sehr schnell an den Punkt kommen, an dem auch unsere Kinder genau das im Gottesdienst sehen. Eine lästige Pflichterfüllung, ohne Freude.» Der Sonntag, den wir feiern zur Ehre des Auferstandenen, ist ein Geschenk Gottes. Sechs Tage Arbeit, der siebte Tag ist ein Ruhetag. Der Gottesdienstbesuch ist ein Familienereignis. Der Sonntag rial ein Ruhesel ist aeinteFeiertag, a B Familie tag, ein Auferstehungstag. Kein Mitgliedn der Mwird gezwungen. Auch e tes n z n keine Überredung. t ru chü Entscheidend ist, was wir – Bvorleben. s ges Entscheidend ist, ob wir Seinen Sei t Seine -Begleitung t n h gen, Seine Führung und brauchen. Der Gottesdienst ist o ig `f pyr ein Fest, wo Gottes Majestät verkündigt wird. kein «Happening», o sondern C Wir wollen im Tiefsten angerührt werden. Wir wollen von Gott gefüllt werden. Wie sagte Martin Luther: «Gott dient uns mit Wort und Sakrament, und wir antworten ihm mit Gebet und Lobgesang.» Musik, Lieder und Gesänge sollen Ihn erfreuen. Herr, hilf, dass Sonntag und Gottesdienstbesuch für mich nicht zur Pflichterfüllung und zur Langeweile werden. Ich will Dich ehren, anbeten und verherrlichen. Amen.

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C 19. Januar c Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat. 1. Petrus 4,10 (Einheitsübersetzung)

Es geht um Erfolg oder Dienst Erfolg und Dienst sind in der Regel Gegensätze. Wer Erfolg haben will, will nicht dienen. Wer dient, sieht nicht in erster Linie den Erfolg. Begeisterung für eine gute Sache, für eine Arbeit, die anderen Menschen hilft, ist positiv. Einer der erfolgreichsten christlichen Unternehmer Deutschlands, der Schuhhändler Heinz-Horst Deichmann, der 2011 seinen 85. Geburtstag feierte und in 21 Ländern über 3000 Filialen unterhält, hat ein Leitmotiv für sein Werk formuliert: l «Das Unternehmen muss dem Menschensdienen.» el ateAlsriaer gefragt wurde, a ob der Erfolg für ihn das Wichtigste sei, MDeichmann: «Ich werde n Bantwortete e tes ich verkauft habe, sondern n z n von Gott nicht gefragt werden,uwie vieleüSchuhe t r ob ich das Evangeliumsweitergegeben – B geschhabe.» i t tEin Großteil`fder fließt in Sozialstiftungen. DeichonUnternehmensgewinne igh r y p mann unterstützt Obdachlose und Drogenabhängige. Das meiste Geld geht Co nach Indien zur Unterstützung von Lepradçrfern und Krankenhäusern. Wir alle sind talentiert, sind Menschen mit Gaben und Fähigkeiten. Wir kçnnen sie egoistisch einsetzen oder kçnnen sie im Füreinander und im Miteinander verwenden. Herr, Du hast mich begabt, hast mich mit Gaben und Fähigkeiten gesegnet. Hilf, dass ich meine Talente nicht in erster Linie selbstsüchtig praktiziere. Amen.

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