Timmis, Steve: Irritation Jesus

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Dieses Buch widme ich Joyce,

einer Stiefmutter, die so liebevoll eria sel twar,

Ba s konnte. Ma wie eine Mutter e esnnur sein te n run chßtz B is – ht-ges t n Fo yrig p Co

l


Steve Timmis

Irritation Jesus Wenn Jesus das doch besser l rial nicht gesagt hätte ase … ate

n B tes M e n n tz Bru schü – Eine Auseinandersetzung mit den tis ht-ge n o g i F schwierigsten Stellen der Bibel pyr Co


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar. Alle Bibelstellen sind der Übersetzung Hoffnung für alle entnommen, Copyright 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc. , herausgegeben von Fontis – Brunnen Basel. Copyright Steve Timmis 2013 Die Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel I Wish Jesus Hadn’t Said That.

ial l M n BVereinigtes Inter-Varsity Press, Nottingham, e tes Kçnigreich. n z n t u vorbehalten. Alle BrRechte chü s – e s ti ht-g g i Fon Übersetzung r aus dem Englischen: py Co Friedemann Lux Die Herausgabe der deutschen Übersetzung

er erfolgt mit freundlicher Genehmigung ase atvon

Copyright der deutschen Ausgabe: Fontis – Brunnen Basel 2016 Umschlag: Spoon Design, Olaf Johannson, Langçns Foto Umschlag: Vitaly Korovin, Elena Schweitzer, stockphoto mania, donatas1205/Shutterstock.com Satz: Innoset AG, Justin Messmer, Basel Druck: Finidr Gedruckt in der Tschechischen Republik ISBN 978-3-03848-077-8


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Inhalt

Danke!.............................................................................. Vorwort ............................................................................

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Einleitung ........................................................................

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1. Verleugne dich selbst und nimm dein Kreuz auf dich ... al 2. Liebt eure Feinde ....................................................... sel teri

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a Ba z unn und rdienen 4. Ihr kçnnt nicht Gott hüt dem Mammon ........ B c s – tis ht-ge n o ig F Zwischenspiel: Pause pyr zum Nachdenken............................ o C M 3. Nicht nur siebenmal, sondern en siebzigmal tes siebenmal...

47 65 83

5. Wach bleiben! ............................................................

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6. Liebe deinen Nächsten...............................................

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7. Glücklich sind, die verfolgt werden ............................ 8. Das hier sind meine Mutter und meine Geschwister ..

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9. Seid nicht zornig! .......................................................

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10. Darum geht hin und macht alle Vçlker zu Jüngern.....

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Anmerkungen...................................................................

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Der Autor.........................................................................

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al sel ateri a n B tes M e n n tz Bru schü – tis ht-ge n o ig F pyr o C


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Danke!

Ein ganz großes Dankeschçn an Jen Baxter und Amy Tyson, deren redaktionelle Hilfe immens und unbezahlbar war. Ohne euch wäre dieses Buch nie geschrieben worden. Ich danke auch Eleanor Trotter, meiner Lektorin bei IVP (InterVarsity Press), die mit ihrer Geduld und Ermutigung entscheidend dazu beil trug, dass ich dieses Projekt durchgehalten eria Und John sel thabe.

a Ba n z run caber Kommentare waren hilfreich, hüt eure Hilfsbereitschaft war B s – tisals hdas: sogar noch mehr t-geeine wunderbare Illustration der n o g i F r diesem Buch unter die Leute bringen Wahrheit, die ich pymit Co M einsprang. Eure n Endfassung Walley, der sehr kurzfristig beieder tes

mçchte.

Und schließlich ein ganz besonderes «Danke!» an Janet, meine treue und geduldige Ehefrau und Kameradin, ohne die nicht nur dieses Buch nicht das wäre, was es ist, sondern auch ich nicht der Mann wäre, der ich bin. Du bist Gottes grçßtes Gnadenmittel in meinem Leben, und ich danke meinem himmlischen Vater täglich dafür, dass es dich gibt.


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Vorwort

Vielleicht liegt es daran, dass ich ein zynischer Engländer bin, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass Vorworte leicht ins Klischeehafte abdriften, und angesichts des Inhaltes und Stils dieses Buches ist dies hier nicht die Zeit oder der Ort für billige Klischees. Aber es ist eine Gelegenheit, gleichsam zum Einge-

l a a n B tes M zuwerden. e n z run ichchinütmeinem Seit sechzehn JahrenBhabe Leben und Dienst s – e s g i t das Vorrecht, oein «Gemeindebauer der anderen Art» zu sein. t F n yrigh Den Ausdruck habe nicht ich erfunden, sondern so drücken anp Co a l wçhnen für den Leser, ein, zwei mehr sepersçnliche teri Dinge los-

dere das regelmäßig aus. Das Kernmerkmal dieses Stils oder Modells ist ein doppeltes und gleich starkes Engagement für

das Evangelium des Wortes und das Evangelium der Gemeinschaft, die (so verstehe ich es jedenfalls) beide ihrem Wesen nach missionarisch sind. Das Sich-Einlassen auf diese Art von Gemeinde hat mein Verständnis und meine Erfahrung dessen, was es heißt, ein Christ zu sein, tief geprägt. Es hat mir gezeigt, dass Jesus nachzufolgen etwas ist, das auf eine wunderbare Art und Weise das ganze Leben betrifft. Es gibt keinen Bereich in meinem Leben, der Gottes rettender, allmächtiger Gnade und Fürsorge entzogen wäre. Ob es um meine


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Beziehungen, meine Zuneigung, meine Gefühle, meine Pläne, meine Arbeit, meine Freizeit, meine Zeit, mein Geld, meine Mittel und Mçglichkeiten oder was auch immer geht – alles hat Jesus geschaffen, alles hat er bezahlt, auf alles erhebt er Anspruch und über alles herrscht er. Dies ist eine Wahrheit, wie sie wunderbarer und befreiender nicht sein kçnnte. Dieses Buch ist aus der Erfahrung dieser Realität heraus entstanden. Will sagen: Ich schreibe es nicht als Theoretiker und schon gar nicht als geistlicher Guru, der allein in seiner Gelehrtenstube sitzt und seinen tiefen Gedanken nachhängt. Ich schreibe es als Jünger, als Mit-Nachfolger Christi, der die Freude und den Frust, die solch ein Leben mit Gott bedeutet,

l a a M n Berlebt ßer Freude und großer Traurigkeit e tes hat, wie er gleichsam n z n t u wird, immer wieder von neuem Brerlçst chü weil ihm sowohl die ganze s – e s ti wie auch Tiefe seiner Sünde t-g die Tiefe der Gnade Gottes, die Fon yrigh durch seinen Herrn p und Heiland zu ihm kommt, immer wieder Co a aus erster Hand kennt. Ich schreibe esse alsl jemand, teri der mit gro-

neu und immer tiefer aufgeht.

Also: Danke, dass Sie dieses Buch lesen. Oder das jedenfalls vorhaben; ich will nicht zu viel erwarten. Es ist mein Gebet, dass Sie beim Lesen ebenfalls dahin kommen, dass Sie – durch sein Wort und durch das souveräne, übernatürliche Wirken des Heiligen Geistes – Christus mehr lieben. Steve Timmis


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Einleitung

Machen wir uns nichts vor: Jesus nachfolgen kann ziemlich lästig sein. Ich mçchte sogar noch weiter gehen: Jesus nachfolgen kann einem den sprichwçrtlichen «letzten Nerv» rauben. Schockiert Sie das? Aber wir wissen doch alle, dass es wahr ist; also heraus und auf den Tisch damit! Es ist genau dieses Lästige,

l a a B shat, M sind ja echt unbengesagt Manche der Dinge, die Jesus e te n z n t ü quem. Aber damit ist Jesus ja manche würden Bruselber chunbequem, s – e s g i t sagen, dass erorichtig lästig t ist! Er fällt mit der Tür in unser F n yrigh schçnes Lebenshaus und gibt sich nicht damit zufrieden, dass p Co ia Nervenraubende, das im Zentrum dieses selBuches tersteht.

wir ihm sonntagmorgens ein paar schçne Lieder singen. Oder

ein paar Münzen oder von mir aus auch Scheine in die Kollekte tun. Er will viel mehr von uns. Als die Apollo-13-Astronauten merkten, dass mit einem ihrer Sauerstofftanks etwas nicht stimmte, funkten sie zur Erde: «Houston, wir haben ein Problem.» Wir haben auch ein Problem, wir und der Rest unserer Welt. Aber daran schuld ist nicht Jesus, sondern der Zeitgeist unserer Kultur. Was wollen wir am meisten im Leben? Klar: glücklich werden. Wenn wir nur die richtigen Gegenstände besitzen und die richtigen Beziehungen pflegen, dann, ja dann sind wir wer, werden wir schçner, gesün-


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der und zufriedener, bekommen wir ein erfüllendes Leben. Wir wollen Geld, Gesundheit und Wohlstand. Wir suchen die Nähe der Menschen, die uns mçgen, und meiden die, die uns nicht mçgen. Wenn jemand uns bestiehlt oder uns sonst einen Schaden zufügt, ziehen wir ihn vor den Richter. Wir kämpfen für unsere Rechte. Das sind die Werte, die unsere Gesellschaft antreiben, und nur zu leicht betrachten auch Christen sie als die Norm. Wir machen uns eine Weltsicht zu eigen, die dem entspricht, was unsere Umgebung als notwendig, vernünftig und erstrebenswert ansieht. Diese Weltsicht diktiert, was wir als vernünftig, normal und zumutbar betrachten und was nicht.

l a a M Sicht der Dinge nB anschauen werden, stellt diese e für unstnormale es n z n t u ü Augençffner, die uns mit glatt auf den Kopf. Jesu BrWorte chsind s – e s ti enthüllen, peinlicher Klarheit t-g wie wir ihn – Jesus – die meiste Fon yrigh Zeit nicht ernstop nehmen, oder jedenfalls nicht so ernst, dass C l unsteinriadiesem Buch Aber jeder der Aussprüche Jesu, diesewir

dies Konsequenzen für unseren Alltag hätte.

Auf den folgenden Seiten finden Sie diverse wohlbekannte Aussprüche beziehungsweise Geschichten Jesu. Vielleicht haben wir sie schon x-mal gelesen – aber haben wir uns schon so mit ihnen auseinandergesetzt, dass dies unser Leben verändert hat? Sind wir bereit, unser Bild davon, was richtig und vernünftig ist, von unserem Heiland bestimmen zu lassen und nicht von der Welt? Wir halten uns für Menschen, die Jesus nachfolgen? Dann sollten wir uns ernsthaft anschauen, was dies bedeutet und was Jesus selber darüber gesagt hat.


EINLEITUNG

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Tatsache ist, dass es viele Menschen gibt, die Ernst damit machen, Jesus nachzufolgen, obwohl er so unbequeme Worte gesprochen hat und so viel von uns verlangt. Da ist etwas, das diese Menschen antreibt, sich Jesus hinzugeben, ihn zu lieben und ihm zu dienen, egal, was es kostet. Es muss etwas Unwiderstehliches an Jesus sein, wenn im Laufe der Geschichte so viele Millionen Menschen ihre Sicherheit, ja ihr Leben darangegeben haben, um ihm zu folgen. Da muss irgendetwas sein, das es wert ist, dass diese Menschen Leiden und Opfer, ja Folter und Tod auf sich nehmen. Die Jesusworte in den fol-

Es muss etwas genden Kapiteln lassen mich Unwiderstehliches an Jesus al i l r zunächst aufseufzen: «Ich e e s t Basein,s dass Ma im Laufe der wollte, Jesus hätte das nicht en te n so viele Millionen ütz run chGeschichte gesagt ...» Aber zum Schluss B s – s ti«Doch, muss ich sagen: t-giche Menschen ihre Sicherheit, ja n h o g i F ihr Leben darangegeben bin dankbar, dass peryres gesagt Co haben, um ihm zu folgen. hat.» Ja, ich bin dankbar, dass Jesus mich in seine Nachfolge gerufen hat. Ich bin dankbar, dass er klipp und klar gesagt hat, was es bedeutet, sein Jünger zu sein. Ich bin froh, dass er all diese Dinge gesagt hat, die in meine schçne «Autonomie» eindringen, meine Entscheidungen hinterfragen und mich und meinen Lebensstil auf den Kopf stellen. Denn just in diesem großen Stçrungs- und Umbruchprozess entdecke ich, dass Jesus mein Ein und Alles und meine grçßte Freude ist. Die Freude, die ich bekomme, wenn ich auf seine Verheißungen baue und mein Leben mit ihm führe, ist


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viel schçner und kostbarer als jedes Ziel, das ich mir selbst stecken, und jeder Plan oder Traum, den ich mir selbst aussuchen kçnnte.

al sel ateri a n B tes M e n n tz Bru schü – tis ht-ge n o ig F pyr o C


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Kapitel 1 Verleugne dich selbst und nimm dein Kreuz auf dich

In meinen vielen Jahren als Christ habe ich vieles darüber gelernt, was es heißt, Jesus nachzufolgen. Mit die lästigste Entdeckung war, wie Jesus und seine Worte in unser Leben einbrechen, uns aus unserem eingefahrenen Geleise herausreißen und unsere Welt auf den Kopf stellen. Ganz und gar nicht der «holde

l a a B seinen M aufwühlen. nWorte unbequemer Zeitgenosse, dessen e te n z n t Ich glaube, ich bin nicht der manchmal das Behü Bru derscEinzige, – e s g i t dürfnis verspürt, von Gott t in Ruhe gelassen zu werden und so Fon yrigh zu leben, wie esoihm p passt. Ich mçchte mein eigenes Ding maC

a Knabe im lockigen Haar», ist der wirkliche sel Jesus teri ein denkbar

chen. Wir wollen Jesus nicht abschaffen, oh nein; wir sind ganz

gerne mit im Jesus-Club. Auf unsere Stimme kann er immer zählen, und wir sind froh und dankbar, dass er für unsere Sünden gestorben ist. Wir nicken anerkennend mit dem Kopf – und im nächsten Augenblick leben wir weiter so, wie es uns genehm ist. Aber wie kann das sein, wenn das, was wir da über Jesus wissen, wahr ist? Wir Christen glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist, der starb und auferstand, um Menschen, die in Sünde verloren waren, freizumachen und für sich zu erkaufen. Wir glauben, dass durch ihn und von ihm alles erschaffen ist und dass er


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einst alles neu machen wird. Wir glauben, dass er wiederkommen und in Herrlichkeit regieren wird. Wir wissen, dass er uns in seinem irdischen Leben gleichsam Kostproben seines kommenden Reiches gab, als er Kranke heilte, Tote auferweckte, Stürme stillte, Sünder liebte und zerbrochene Herzen heil machte. Wie kommt es, dass wir in unserem Leben so wenig von diesem Kçnig wissen wollen?

Wir wollen leben! In meinen Jahren als Christ habe ich jede Menge Zeit gehabt,

l a a B eines M num gebnis gekommen, dass es sich bewusste, wohlübere n zte n t u ü r legte Entscheidung handelt. sch Sie noch nicht ganz so lange – B geWenn s i t mit Gott unterwegs sind wie t ich, dann lassen Sie mich erklären. Fon yrigh Wir alle wollen etwas vom Leben haben. Wir wollen ein Lep Co a über die Antwort nachzudenken. Ich bin selschließlich teri zu dem Er-

ben, das schçn und erfüllend ist. Dies ist ein übermächtiger

Wunsch, eine Leidenschaft, fast schon ein Instinkt. Wir wissen natürlich, dass das Leben nicht immer schçn sein kann, aber wenn dies passiert, dann sind wir enttäuscht, und wenn dieser «nicht schçne» Zustand anhält und das Leben sich nachhaltig weigert, unsere Erwartungen zu erfüllen, drückt uns das nieder. Es kann einen depressiv machen, nicht das Leben zu leben, das man gewollt oder erwartet hat. Aber worin besteht denn dieses schçne Leben? Auch darüber habe ich (Sie erraten es richtig!) lange und angestrengt nachgedacht. Ich glaube, die Antwort ist ganz einfach: Es ist ein Le-


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ben, in dem wir das kriegen, was wir wollen. Wenn unsere Wünsche erfüllt werden, sind wir glücklich und zufrieden. Zumindest so lange, bis wir andere Wünsche haben. Kriegen, was man will – das kann für verschiedene Menschen Verschiedenes bedeuten. Was meinen Sie – was brauchen Sie, um ein «schçnes Leben» zu haben? Sie kçnnen das ganz einfach herausfinden; vervollständigen Sie einfach aus der folgenden Liste den Satz «Ich wäre rundum glücklich, wenn ich Folgendes hätte …» &

die große Liebe

&

einen Ehemann / eine Ehefrau Kinder

& & & & & &

al sel ateri a n B tes M eine richtige Familie e n n tz Freunde Bru schü – tismir gefällt t-ge einen Beruf,oder n h g i F pyr die richtige Kirchengemeinde Co viel Geld

&

ein schçnes Haus

&

Gesundheit

&

Frieden mehr Komfort

& &

mehr Zeit

&

Action und Abenteuer

&

die perfekte Frisur mal eine richtige Nagelpflege

& &

genau diese Schuhe

&

eine Dauerkarte für den Zoo …


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Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass unser Leben lebenswert sein wird, wenn wir nur diese oder jene Sache kriegen. Zumindest werden wir glücklicher sein als heute. Und so sind wir wie Maulwürfe, die auf der Suche nach dem großen Glück einen Tunnel nach dem anderen graben. Ist das nicht überhaupt der Sinn unseres Daseins? Wir sind zufrieden in unserer Unzufriedenheit und langen gehorsam nach den Sternen. Wir wollen das Glück, wir wollen alles, und so folgen wir unseren Begierden (pardon: Wünschen), und oft ist es uns egal, was das uns und andere kostet. Genau hier stellt sich uns auf einmal Jesus in den Weg und sagt: «Verleugne dich selbst, nimm dein Kreuz auf dich und folge mir nach» (Markus 8,34). – Was meint er damit?

al sel ateri a n B tes M e n run chütz BWendepunkt – is ht-ges t n Fo yrig Zu diesem Ausspruch p Jesu kommt es an einem kritischen Punkt Co in dem Bericht des Markus über das Leben, den Tod und die Auferstehung des Messias Jesus. Es ist so etwas wie ein Wendepunkt. Die Frage «Wer ist dieser Mann?» ist wie ein Leitmotiv im Markus-Evangelium, das in verschiedenen Formen immer wieder auftaucht, nämlich dann, wenn Jesus Dämonen austreibt, Sünden vergibt, die Naturgewalten beherrscht, Kranke heilt, Hungrige satt macht und Tote auferweckt. Jesus weiß, dass er das Tagesgespräch ist und dass die Leute sich fragen, wer er ist. Und so fragt er seine Jünger geradeheraus: «Für wen halten die Leute mich eigentlich?» Die Jünger nennen ein paar Antworten, die gerade kursieren, und dann richtet Jesus das


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Scheinwerferlicht auf sie selber und fragt sie: «Und für wen haltet ihr mich?» Petrus gibt die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Mit einem Satz sagt dieser Fischer unverblümt, was Sache ist: «Du bist der Christus!» Mit dieser Bezeichnung identifiziert Petrus Jesus als den, der von Gott gesandt und bevollmächtigt ist, um Hunderte von Verheißungen und Prophetien und zahllose Hoffnungen und Träume der Diener Gottes aus allen Zeiten zu erfüllen. Wenn Jesus der Christus, der Messias war, dann hieß das, dass Gott in ihm auf eine nie zuvor gesehene Art und Weise am Werk war. Ein wahrhaft historischer Augenblick war das, etwas, was es nicht nur im Leben, sondern in der ganzen Ge-

al sel ateri a n B tedas. Petrus und seine Freunde begriffen s MUnd gerade darum e n z n t klang das, was jetzt folgte, Bruin ihren chüOhren so verwirrend, ja vers – e s ti den «Christus» rückt. Wenn sie an dachten, dachten sie an Siet-g Fon yrigh ge, Paraden undoMacht. Sie sahen sich selber vor sich, wie sie p C schichte nur einmal gab.

Halleluja singend durch die Jerusalemer Innenstadt marschier-

ten. Aber Jesus malt ihnen einen Messias vor Augen, der missverstanden und abgelehnt wird und auf den Leiden und Tod warten. Kein Wunder, dass Petrus protestiert. Aber es kommt noch viel schlimmer. Jesus fragt seine Jünger: «Ihr wollt mir also nachfolgen?» Es sind Worte, die er erstmals vor zweitausend Jahren zu einem zusammengewürfelten Haufen in Israel sagte, aber er richtet sie seitdem immer wieder neu an jeden, der mit ihm Ernst machen will. Bis zu dieser Szene waren die Leute nur zu bereit gewesen, Jesus nachzufolgen. Wer mçchte nicht so einem Wunder wirkenden, Sünden vergeben-


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den, Tote auferweckenden, vollmächtigen Meister nachfolgen? Aber dann lässt er die Bombe platzen: «Wer mir nachfolgen will, der muss vor allem zwei Dinge tun: sich selbst verleugnen und sein Kreuz auf sich nehmen.»

Sich selbst verleugnen Für die Generation «Ich will alles, und das sofort» ist «Selbstverleugnung» ein Fremdwort. Alles in unserer Kultur schreit uns zu, unser Ding zu machen: Wenn es in deiner Ehe klemmt, such’ dir einen anderen Partner. Wenn du diese Befçrderung kriegen

l a a M finanziert ihn dir. n BKreditkarte Du willst deinen Traumurlaub? Deine e tes n z n t Ermittle, was deine grçßten BruWünsche chü sind, und dann erfüll’ sie dir; s – e s ti das thast -g du verdient. das ist dein gutes Recht, Fon yrigh Es ist nicht falsch, p die guten Dinge in diesem Leben, die Gott Co

ria es doch ab. kannst, hol’ sie dir. Wenn du dieses Kind nicht sel willst, tetreib’

uns schenkt, zu genießen. Er hat uns ja erschaffen, komplett mit unserer Persçnlichkeit, unseren Gaben und Vorlieben, und er

will, dass wir ihm in diesen Dingen begegnen. Aber die in unserer Kultur herrschende «Mach dein Ding»-Sucht verleiht den Worten Jesu über die Selbstverleugnung einen schmerzlichen Stachel. Es sind Worte, die nicht nur uns selber wehtun: Wie, um alles in der Welt, wollen wir zum Beispiel unsere Freunde für Jesus interessieren, wenn er das mit der Selbstverleugnung derart betont? Aber was ist Selbstverleugnung denn genau? Die Bibelübersetzung «Hoffnung für alle» übersetzt «sich selbst verleugnen»


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mit «nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen» (Markus 8,34). Selbstverleugnung, das ist der totale Verzicht auf jede Selbstvergçtterung und auf jeden Versuch, ein Leben zu führen, das von meinen persçnlichen Träumen und Ambitionen beherrscht wird, in denen ich der King bin. Selbstverleugnung heißt Nein sagen zu unserem allzu menschlichen Wunsch, unser Leben selbst zu bestimmen. Wir hçren auf, dem nachzurennen, was wir (wie wir meinen) brauchen oder verdient haben, und stellen stattdessen Gott in den Mittelpunkt unseres Lebens. Wir nehmen seinen Plan für unser Leben an. Wir suchen seine Ehre und nicht unser Glück. Wenn die Versuchung uns zuflüstert: «Das hier willst du doch», ant-

l a a M n B sagen sagt: «Das hast du doch verdient», e tes wir wieder «Nein». n z n t Und wenn sie säuselt: «Das hüdoch wert», sagen wir ebenBru bist cdu s – e s falls «Nein!». onti ht-g g i F r Ist dieser Aufruf pyzur Selbstverleugnung also ein Aufruf zu eiCo a worten wir mit einem lauten und deutlichen sel «Nein». teri Wenn sie

nem Leben des Verzichts und der Langeweile? Nein, der Preis ist noch viel hçher.

Sein Kreuz auf sich nehmen Sein Kreuz auf sich nehmen – darunter kçnnen wir Menschen von heute uns zunächst nichts vorstellen. Für die Zeitgenossen Jesu war es ein nur zu vertrautes Bild: ein Verurteilter, der mit einem schweren Balken auf dem Rücken zu seiner eigenen Hinrichtungsstätte stolperte. Sein Kreuz tragen, das bedeutete Lei-


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den, Qualen und Tod. Vergessen Sie kirchliche Fastenzeiten und «Sieben Wochen ohne». Sich selbst verleugnen bedeutet nicht, in den sieben Wochen vor Ostern «Nein» zu Schokolade zu sagen; es bedeutet, «Ja» zum Tod zu sagen. Nachfolge Jesu heißt in der letzten Konsequenz Verzicht auf mein Eigenleben. So radikal, so total ist das. Wenn ich beschließe, Jesus nachzufolgen, dann sage ich: «Jesus, ich will ab jetzt mit dir gehen. Ich weiß, dass mein Leben nicht mehr mir selber gehçrt. Es gehçrt dir; du kannst damit machen, was du willst. Mit meinem Entschluss, dir zu folgen, gebe ich jegliche Kontrolle über mein Leben und jede Selbstbestimmung ab. Ich akzeptiere es, dass dieser Entschluss mir Leiden, Folter, ja den

al sel ateri a B dersBibel M nicht im Kleinn in Und wohlgemerkt: Dies steht e te n z n t ru Nachfolge gedruckten. Der Preis B der chü Jesu steht dort in Fetts – e s ti -g und unübersehbar. Jesus sprach buchstaben geschrieben, tgroß Fon yrigh diese Worte nicht pnur zu seinen Jüngern, sondern auch zu den Co Tod bringen kann.»

Menschen um sie herum. Diese Selbstverleugnung, die auf jedes Eigenleben verzichtet, ist nicht eine Zusatzqualifikation für Christen, die noch ein bisschen mehr machen wollen; sie ist die Grundausbildung, die Grundschule der Jüngerschaft. Diese Stelle in der Bibel ist die erste, an der Jesus über die Nachfolge spricht – und er fängt an mit der Selbstverleugnung, und er redet zu allen, die ihm je nachfolgen werden. Es gibt kein Christsein ohne Selbstverleugnung und Kreuz. Nehmen wir den Pionier der Baptistenmission in Burma (heute Myanmar), Adoniram Judson. Im Laufe seiner Missionarstätigkeit erlebte er den Tod seiner ersten und seiner zweiten


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Ehefrau sowie von insgesamt sechs Kindern. Doch dieses Leid überraschte ihn nicht. Hier ein Auszug aus dem Brief, den er an den Vater seiner ersten Frau schrieb, als er um ihre Hand anhielt: Und nun muss ich Sie fragen, ob Sie bereit sind, sich zu Beginn des nächsten Frühjahrs von Ihrer Tochter zu trennen, um sie in dieser Welt nie mehr zu sehen. Ob Sie dazu Ihr Einverständnis geben, dass sie in ein heidnisches Land zieht und dort die Mühen und Leiden eines Lebens als Missionarin auf sich nimmt. Ob Sie sie willig den Gefahren des Ozeans ausliefern kçnnen, dem Todeshauch des indischen Tropenklimas, jeder erdenklichen Art von

l a a n B tes M vielleicht einem gewaltsamen Tod. e n z n Kçnnen Sie «Ja» sagen dem, hüt um Dessen willen, der für Bruzu all c s – tis himmlische sie und für Sie seine t-ge Heimat verließ und starb, um n h o g i F des Heils verlorener, pyr unsterblicher Seelen willen, um Zions und Co

ia Entbehrung und Not, Erniedrigung, Beleidigung, ja sel terVerfolgung,

der Herrlichkeit Gottes willen? Kçnnen Sie in all das einwilligen, in der Hoffnung, Ihre Tochter dereinst in der Welt der Herrlichkeit wiederzusehen, mit der Krone der Gerechtigkeit auf dem Haupt, die noch strahlender sein wird durch das Lob, das zu ihrem Heiland emporschallt aus dem Munde der Heiden, die durch sie vor ewiger Verzweiflung und Elend errettet wurden? 1 Haben Sie das gemeint, als Sie beschlossen, Jesus nachzufolgen? Das ist die Frage, die wir uns alle stellen müssen. Die Antwort ist «Nein»? Dann ist jetzt die Gelegenheit, das zuzugeben und auszusteigen, während Sie noch am Leben sind. In unserem


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warmen Wohnzimmer oder in einem gemütlichen CafØ ist es leicht, sich bequem zurückzulehnen und zu sagen: «Kein Problem! Wenn Jesus will, dass ich für ihn und das Evangelium sterbe, ist das von mir aus okay.» Aber woher will ich denn wissen, ob ich dann, wenn es ernst wird, wirklich mein Leben für Jesus und das Evangelium hingeben werde? Es ist leicht, hier große Sprüche zu klopfen – aber wie kann ich sicher sein, dass sie stimmen? Ich glaube, ganz sicher sein kann man im Voraus nie. Aber wir kçnnen eine gewisse Vorstellung von unserer Bereitschaft, für Jesus zu sterben, bekommen, indem wir uns fragen, was für Dinge wir bereit wären, hier und jetzt für ihn auf uns zu neh-

l a a n B tes M paar von ihnen als Zumutung empfinden! e n n tz Bru schü – tisbereithtsind, -ge Ihre Lieblingssendung im FernWenn Sie nicht n o g i F sehen zu verpassen, pyr um Ihren einsamen alten Nachbarn zu Co

l Sie ria men. Hier ein paar Beispiele; ich hoffe, ein sedass temindestens

&

besuchen, dann werden Sie auch nicht Ihr Leben für Jesus geben.

&

Wenn Sie nicht bereit sind, auf Ihren Mittagsschlaf zu verzichten, um einem bedürftigen Menschen zu helfen, werden Sie auch nicht Ihr Leben für Jesus geben.

&

Wenn Sie nicht bereit sind, sich mit Menschen abzugeben, die anders sind als Sie, um ihnen ein Segen zu sein, werden Sie auch nicht Ihr Leben für Jesus geben.

&

Wenn Sie nicht bereit sind, den geplanten Auslandsurlaub zu streichen, um mit dem Geld einen Pastor oder Missionar zu unterstützen, werden Sie auch nicht Ihr Leben für Jesus geben.


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Wenn Sie nicht bereit sind, eine Befçrderung auszuschlagen, um mehr Zeit für Gemeindeaufbauarbeit zu haben, werden Sie auch nicht Ihr Leben für Jesus geben.

&

Wenn Sie nicht bereit sind, eine Freundschaft oder Ihren guten Ruf aufs Spiel zu setzen oder nicht mehr als «cool» zu gelten, damit Sie anderen von Jesus erzählen kçnnen, dann werden Sie mit absoluter Sicherheit auch nicht Ihr Leben für Jesus geben.

Jedes Mal, wenn ich zu etwas, das ich haben will oder als mein gutes Recht betrachte oder das mir echt Spaß macht, «Nein» sage, weil ich Jesus und dem Evangelium dienen will, nehme

l a a n B tes Mmeines ganz normanur falls ich es lerne, in diesem eKlein-Klein n tz werde ich auch dann, runTodczu len Alltags mein Ich in B den hügeben, s – ge mein Leben zu opfern. tisbereit wenn es ernst o wird, t-sein, n h g i F yr «Nein» sagen lernen, werden wir, wenn Wenn wir nicht pjetzt Co

ia Tod. Und ich mein Kreuz auf mich und gebe mein sel Ich in terden

es einmal ernst wird, erst recht nicht «Nein» sagen kçnnen. Und wenn wir nicht bereit sind, unser Leben für Jesus zu geben, der alles, was er hatte, für uns hingab, dann kçnnen wir

genauso gut hier und jetzt einen Schlussstrich ziehen unter die ganze Sache mit Jesus.

Das Leben, wie es gemeint war Aber bevor Sie einen Schlussstrich ziehen, hçren Sie diesen Satz: «Wer sich nämlich vor dieser gottlosen und sündigen Ge-


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neration schämt, sich zu mir und meiner Botschaft zu bekennen, zu dem wird sich auch der Menschensohn nicht bekennen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen wird» (Markus 8,38). Jesus stellt die wohlüberlegte Entscheidung für das «schçne Leben», die wir oben erwähnt haben, fundamental in Frage. Er ruft uns auf, eine andere wohlüberlegte Entscheidung zu treffen – eine Entscheidung, die die Ewigkeit im Blick hat. Er mçchte, dass wir unsere Sehnsucht und unser Herz neu ausrichten, hin auf die Freude, die wir bekommen werden, wenn er «mit den heiligen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters» wiederkommt. Was wollen wir mehr – unsere Version des Lebens, das

l a a B s Mwenn …»-Liste hçn glücklich, Dinge von der «Ich wäre rundum e te n ütz sind wir wie Kinder, die run alschGott, her setzen und mehr wollen B s s –Meer tians -gezu fahren, weil sie lieber zu Hause sich weigern, o mit t n h ig F in ihrem Plattenbauviertel im Dreck spielen wollen. Wie C. S. pyr o C

ria zu leben sich lohnt, oder seine? Wenn der sel wirteirgendeines

Lewis es so treffend beschreibt:

Wir sind halbherzige Geschçpfe, die sich mit Alkohol, Sex und Karriere zufriedengeben, wo uns unendliche Freude angeboten wird – wie ein unwissendes Kind, das weiter im Elendsviertel seine Schlammkuchen backen will, weil es sich nicht vorstellen kann, was eine Einladung zu Ferien an der See bedeutet. Wir geben uns viel zu schnell zufrieden. 2 Wir tauschen die Herrlichkeit der Brandung und des unendlichen Sandes gegen das Spiel in einer dreckigen Pfütze. Aber


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Jesus ruft uns auf zu einem Leben im Lichte des großen Augenblicks, wo das Reich Gottes in all seiner atemberaubenden, umwerfenden Herrlichkeit anbrechen wird. Das ist das wahre Leben, das Leben in all seiner Fülle, das Leben, das all unser Streben, unsere Liebe und unsere Sehnsucht wert ist! In jenem Augenblick, in dem wir Gott in seiner trinitarischen Majestät als Vater, Sohn und Heiligen Geist sehen werden, werden wir wissen, was wirkliches Leben ist. Wenn alle den gekreuzigten, auferstandenen und verherrlichten Jesus sehen werden und wir die Nägel-Male an seinen Händen

Jesus ruft uns auf zu einem und Füßen betrachten und Leben im Lichte ldes großen l ria die Speerwunde an seiner Augenblicks, ase Mate wo das Reich B Seite – dann werden wir wis- en es in all seiner nn ütztGottes u r sen, zum allerersten Mal, sch atemberaubenden, – B was e s g i t es wirklich bedeutet, zu leben. t Fon yrigh umwerfenden Herrlichkeit In diesem einenosüß-gewaltip C anbrechen wird. gen Augenblick werden wir staunend stammeln: «Das ist es! Das ist es, wonach mein Herz sich so gesehnt hat! Das ist das, was ich so lange gesucht habe! Das ist es! Es ist gekommen, es ist da, es ist hier!» In seinem Buch Über den Schmerz schreibt C. S. Lewis: «Es gibt Zeiten, da auch ich glaube, dass wir gar nicht nach dem Himmel verlangen. Noch häufiger aber frage ich mich, ob wir – im Innersten unseres Herzens – jemals nach etwas anderem verlangt haben.» 3 All die Dinge, die unser Leben glücklich machen sollen, enttäuschen uns früher oder später. Oft wollen wir


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Dinge, die an und für sich etwas Gutes sind, zum Beispiel Gesundheit, Familie, eine gute Ehe, Frieden und Zufriedenheit. Aber wenn wir diese Dinge haben wollen, damit wir glücklich werden, ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Sie kçnnen unsere tiefe Sehnsucht nicht stillen, denn diese Sehnsucht zielt auf den Himmel. Sie kann allein durch Jesus Christus und in unserer himmlischen Heimat gestillt werden. Alle Dinge, die je unsere Seele im Tiefsten ergriffen haben, waren nur Anzeichen davon – Blicke von schmerzlicher Flüchtigkeit, nie ganz erfüllte Versprechen, ein Echo, das sogleich dahinstarb, wenn es unser Ohr erreichte. Würde es

l a a M würde zum n Banschwellen das nicht dahinsterben, sondern e tes n z n t ü erkennen. Weit entfernt vollen Ton – dann würden Bru swir ches – e s ti von aller Mçglichkeit eines t-g Zweifels würden wir sagen: Fon yrigh «Hier ist endlich p das, wofür ich geschaffen bin.» 4 Co

a sich aber wirklich offenbaren, würde sejel ein Echo teri kommen,

Wozu auch immer wir also Nein sagen – und sei es zum Leben selbst –, es ist ein kleiner Preis, den wir zahlen. In jenem herrlichen Augenblick, wo alles seinen wunderbaren Sinn bekommt, wie schäbig und jämmerlich wird dann jener Mittagsschlaf, jener Urlaub, jene Befçrderung, jene Freundschaft und jenes Coolsein dagegen aussehen. Heute sind uns diese Dinge so wichtig, aber Jesus verspricht uns, dass sie uns dann rein gar nichts mehr bedeuten werden. Und all die guten Dinge, auf die wir verzichtet haben: die Sehnsüchte, die unerfüllt blieben – dass wir Verwandte und Freunde


KAPITEL 1

VERLEUGNE DICH SELBST UND NIMM DEIN KREUZ AUF DICH

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um des Evangeliums willen verlassen haben oder dass wir bereit waren, die Traumvilla oder das eigene Familiennest fortzugeben, um Jesus nachzufolgen –, dann werden sie verwandelt werden in die strahlende Herrlichkeit eines an der liebenden, läuternden Hand unseres Herrn und Heilands gelebten Lebens. Der Apostel Petrus, der später den Märtyrertod erlitt, schrieb: «Darüber freut ihr euch von ganzem Herzen, auch wenn ihr jetzt noch für eine kurze Zeit auf manche Proben gestellt werdet und viel erleiden müsst. So wird sich euer Glaube bewähren und sich wertvoller und beständiger erweisen als pures Gold, das im Feuer gereinigt wurde. Lob, Ruhm und Ehre werdet ihr dann an dem Tag empfangen, an dem Christus für alle sichtbar kommt»

al sel ateri a n B tes M e n n tz Bru schü – ge mir immer noch, tis ht-ich Wünsche n o g i F Jesus pyr hätte das nicht gesagt? Co

(1. Petrus 1,6–7).

Jawohl, Jesus fordert uns auf, unseren Ehrgeiz, unsere Ziele und all den schçnen Plunder, der uns so viel wert ist, aufzugeben – und die echt guten Dinge, bis hin zu unserem Leben, in seine Hand zu legen. Und er tut das nicht, damit wir hier auf dieser Erde ein graues, armseliges, deprimierendes Dasein fristen, sondern damit wir jetzt schon das Leben leben kçnnen, für das er uns erschaffen hat – das Leben, wie Gott es gemeint hat. Jesus selbst ist die Quelle aller echten Freude, allen echten Friedens, aller wahren Hoffnung, Liebe, Macht und Schçnheit. Wer alles aufgibt, um ihn zu bekommen, gewinnt alles.


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Nein, ich kann es nicht aus meiner Bibel herausstreichen. Jesus hat tatsächlich gesagt: «Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach» (Markus 8,34 Luther). Kann ich wirklich wünschen, dass Jesus das nie gesagt hätte? Nein. Ich bin heilfroh, dass er es gesagt hat! Und was denken Sie?

al sel ateri a n B tes M e n n tz Bru schü – tis ht-ge n o ig F pyr o C



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