INFORM
MITTENDRIN. Interview mit Roberto Tomasoni, CEO der Nuovaplast s.r.l in Villa Lampa, Italien. 3
ALLES GLEICH, NUR ANDERS. Neuheit der Otto Hofstetter AG im Bereich Verpackung: S-Line. 8
REINRAUM. Gespräch mit Iwan Tresch, CEO, und Adrian Gerber, Sales- und Marketingleiter, über die Fischer Söhne AG. 12
PRÄZIS DIE RICHTIGEN. Porträt der Max Schilling AG, langjähriger Partner der Otto Hofstetter AG. 20
Das Kundenmagazin der Otto Hofstetter AG. Ausgabe 02–2019
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FORMALIT Y
WEICHEN RICHTIG STELLEN. Am 15. August feiert Indien seinen Unabhängigkeitstag. Und wie überall nutzt auch dort der Regierungschef die Feierlichkeiten für eine Ansprache. In diesem Jahr hat Premierminister Narendra Modi neben den üblichen Glückwünschen verkündet, Indien wolle weg vom Einwegplastik. Was sich im ersten Moment anhört wie eine der aktuell häufig publik gemachten Absichten oder Forderungen von Regierungen und NGOs, scheint beim indischen Premierminister einen wichtigen Schritt weitergedacht. Gemäss seinen Ausführungen soll Plastik nicht einfach verboten, sondern in Zukunft im grossen Stil gesammelt und recycelt werden. Diverse Ministerien sind gefordert, entsprechende Massnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Vorwärtsstrategien, wie sie Narendra Modi für Indien vorsieht, werden zum Glück immer häufiger beschlossen. In Südafrika zum Beispiel ist eine neue Unternehmerschaft entstanden. Sogenannte Wastepreneure sammeln in eigener Verantwortung Plastikabfall, der ihnen in Sammelzentren nach Gewicht vergütet wird. Wie diese Lösung aussieht und welche Vorteile sie bringt, lesen Sie in dieser Ausgabe von «inform». Soweit ich es überblicken kann, nehmen Produzenten von
INFORM
Plastikverpackungen ihre unternehmerische Verantwortung längst wahr und haben sehr viel unternommen, um die Ökobilanz ihres Unternehmens und damit die ihrer Produkte zu optimieren. Zwei Beispiele finden Sie hier in dieser Ausgabe: den PET-Preform-Produzenten Nuovaplast im italienischen Villa Lempa und den Schweizer Kunststoffverarbeiter Fischer
MITTENDRIN. Interview mit Roberto Tomasoni, CEO der Nuovaplast s.r.l in Villa Lampa, Italien. 3
ALLES GLEICH, NUR ANDERS. Neuheit der Otto Hofstetter AG im Bereich Verpackung: S-Line. 8
Söhne AG. In beiden Unternehmen geniesst Nachhaltigkeit
REINRAUM. Gespräch mit Iwan Tresch, CEO, und Adrian Gerber, Sales- und Marketingleiter, über die Fischer Söhne AG. 12
PRÄZIS DIE RICHTIGEN. Porträt der Max Schilling AG, langjähriger Partner der Otto Hofstetter AG. 20
Das Kundenmagazin der Otto Hofstetter AG. Ausgabe 02–2019
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Titelseite.
oberste Priorität und wird bei allen technischen und wirtschaftlichen Entscheidungen berücksichtigt. Gleiches gilt
CEO Iwan Tresch setzt mit der Fischer Söhne AG
auch für unseren porträtierten Schweizer Partner. Die Schil-
stark auf Reinraum-Produktion.
ling AG in Bilten geht nicht nur ihrer Kernaufgabe als Metallverarbeiter nach, sondern ging gar noch einen Schritt weiter und hat ein eigenes E-Fahrzeug entwickelt.
Impressum. Inform. Ausgabe 2, 2019 Magazin der Otto Hofstetter AG, Uznach, Schweiz Gesamtverantwortung: Stefan Zatti
Sie sehen, im neuen «inform» ist wieder lesenswerter Stoff zusammengekommen. Bei der Lektüre wünsche ich Ihnen
Agentur: Yellow Werbeagentur AG, Basel, Schweiz
viel Vergnügen und ich hoffe, möglichst viele von Ihnen an
Bilder: Mirco Rederlechner, Alberto Conti
der K’2019 zu sehen.
Auflage : 6900 Exemplare Druck: Burger Druck, Waldkirch, Deutschland Erscheint jeweils im Frühjahr und im Herbst
Ihr Otto Hofstetter
BESTFORM
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MITTEN DRIN.
Nuovaplast s.r.l. mit Sitz in Villa Lempa, am Tor zu den Abruzzen, schaut auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Im Besitz und unter der Führung von Signor Roberto Tomasoni hat sich das Unternehmen von einem insolventen Betrieb zu einem der mächtigsten PET-PreformHersteller Italiens entwickelt – und Tomasonis Pläne streben weiteres Wachstum an. «inform» sprach mit dem ruhelosen Unternehmer. Roberto Tomasoni hat in seiner 22-jährigen Zeit als Inhaber und CEO die Nuovaplast s.r.l. zu einem der führenden PET-Preform-Hersteller Italiens gemacht.
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BESTFORM
«DIE QUALITÄT UNSERER PRODUKTION IST EIN GRUNDLEGENDES ZIEL FÜR UNS ALLE.» Roberto Tomasoni, CEO Nuovaplast s.r.l.
Fünf Jahre sind vergangen, seit ich zuletzt einen italieni-
Polymeren anzupassen, damit wir die neuen europäischen
schen PET-Preform-Hersteller interviewt habe. Wie hat sich
Bestimmungen erfüllen und auch den Bedürfnissen unserer
der Markt in der Zwischenzeit entwickelt?
Kunden schnell gerecht werden konnten.
In Bezug auf die Zahlen hat sich die Marktsituation in Italien in den letzten Jahren nicht stark verändert. Die Flaschen und
Auf Ihrer Webseite verweisen Sie auf laufende Entwick-
folglich auch die Preforms des Softdrinkbereichs, vor allem
lungen in Bezug auf Technologie und Qualität. Wie ge-
beim Mineralwasser, verzeichneten eine starke Gewichtsab-
währleisten Sie diese Entwicklungen?
nahme. Dies führte zweifellos zu wichtigen Veränderungen hin-
Wir waren immer bestrebt, Effizienz, hochwertige Produktion
sichtlich der unterschiedlichen Arten von Flaschenmündungen,
und Just-in-Time-Service zu gewährleisten. Damit wir dies
wodurch wir gezwungen waren, in Werkzeuge zu investieren.
auch wirklich können, haben wir in eine zweite Trigeneration-Anlage (die erste wurde vor 14 Jahren eröffnet), einen
Welches sind zum jetzigen Zeitpunkt die grössten Heraus-
internen LGV-Transport, automatisierte Lagerhäuser für die
forderungen?
Aufbewahrung von Produkten und ein Automatikprogramm
Da, wie jeder weiss, der Preis für Rohstoffe (PET-Polymer)
zur Warenbeförderung investiert.
unaufhörlich schwankt, war es nicht einfach, dem sehr aggressiven Markt zu begegnen. Wir hatten festgestellt, dass
Zur Verbesserung der Qualität haben wir zudem Online-Kon-
wir die Produktionskosten senken mussten, um der Konkur-
trollsysteme installiert und natürlich das zuständige Personal
renz gewachsen und erfolgreich zu sein. Es war also not-
geschult. All dies ermöglicht es uns nun, sehr schnell zu re-
wendig, unsere Anlagen für die Verwendung von recycelten
agieren und jedem Bedürfnis gerecht zu werden.
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Sie haben 1997 im Unternehmen begonnen. Wie sieht die-
Coinjection ist für Milchflaschen weit verbreitet, Sie bieten
ses heute aus?
dies jedoch nicht an. Weshalb nicht?
Nuovaplast entstand aus einem 1990 gegründeten Unter-
Die Milchflaschenindustrie ist nicht unser Hauptgebiet, aber
nehmen, das 1996 wegen Konkurs aufgelöst wurde. Damals
natürlich wissen wir genau, welches die Bedürfnisse und Ent-
gab es nur drei Produktionslinien, deren Kapazität bei un-
wicklungen dieses spezifischen Markts sind. Nichtsdestotrotz
gefähr 20 Millionen Preforms pro Monat lag. 1997 erhielt ich
ist es noch nicht sehr klar, welche Folgen Multilayer-Preforms
den Vorschlag, die Firma zu leiten und neu zu organisieren.
für das PET-Recycling haben. Wir befürchten, dass diese
Meine früheren Erfahrungen (1996) lagen in der Führung von
Technologie in Bezug auf Recycling und die Verwendung von
Unternehmen und in der Produktion im Bereich der textilen
Pigmenten (TiO2) eher hindernd sein könnte.
Kunststoffe, hauptsächlich Polyester. Tatsächlich sind die Rohstoffe, die für die Polyesterproduktion und die PET-Preforms verwendet werden, dieselben, mit der Ausnahme von Polymerviskosität. Nach 22 Jahren harter Arbeit ist Nuovaplast nun ein bekanntes Unternehmen auf dem italienischen Preform-Markt und hat eine Produktionskapazität von 2,5 Milliarden Preforms erreicht – und dies mit 14 Produktionslinien und der Verwendung von 60 000 Tonnen PET-Polymer pro Jahr. Unser Markt wird hauptsächlich
«NUOVAPLAST HAT EINE HOHE FLEXIBILITÄT DER PREFORMS ENTWICKELT, UM DEN BEDÜRFNISSEN UND SPEZIELLEN WÜNSCHEN UNSERER KUNDEN GERECHT WERDEN ZU KÖNNEN.» Roberto Tomasoni, CEO Nuovaplast s.r.l.
durch Flaschen für Softdrinks und Mineralwasser bestimmt, diese machen 70 Prozent des Markts aus. Die restlichen 30 Prozent setzen sich zusammen aus Öl- und Milchflaschen
PET-Preforms sind stark standardisiert. Weshalb kaufen
sowie Flaschen für Non-Food-Artikel wie Körperpflege- und
Ihre Kunden bei Ihnen und nicht bei einem Mitbewerber?
Kosmetikprodukte oder Reinigungsmittel.
Italien ist ein einzigartiges Land, nichts ist wirklich Standard. Jeder Hersteller versucht Produkte mit Eigenschaften zu ent-
Wie ist die Wartung der Werkzeuge organisiert?
wickeln, die sich von denen der Mitbewerber unterscheiden.
Vorab muss ich sagen, dass die Qualität unserer Produktion
Nuovaplast hat eine hohe Flexibilität der Preforms entwickelt,
ein grundlegendes Ziel für uns alle ist. Deshalb verstehen
um den Bedürfnissen und speziellen Wünschen unserer Kun-
Sie sicher, warum die Pflege und Wartung unserer Anlagen,
den gerecht werden zu können. Dies erfordert sehr viel Arbeit
Werkzeuge und Maschinen sehr zentral und wichtig ist. 20
und erlaubt uns – zusammen mit der guten Qualität, dem
Prozent unseres Personals (50 Angestellte) sind mit der Vor-
hervorragenden Service und den richtigen Produktionskosten
bereitung und Wartung unserer Werkzeuge betraut. Trotzdem
– an der Spitze des Wettbewerbs zu stehen.
möchten wir diese Pflege auch weiter ausbauen, indem wir weiterhin mehr mit unseren Lieferanten zusammenarbeiten
Villa Lempa liegt nicht sehr zentral. Was sind die Vorteile
und periodische Prüfungen und Kontrollen unserer Maschi-
dieser Lage?
nen und Werkzeuge planen. Dies würde uns zweifellos er-
Die geografische Lage unseres Produktionsstandorts in
möglichen, bei Bedarf schneller zu reagieren.
Zentralitalien ermöglicht es uns, Rohstoffe an einem Hafen (Ancona) entgegenzunehmen, welcher ziemlich nahe liegt (170 Kilometer). Auch befinden wir uns eher nahe bei unseren Kunden, was uns ermöglicht, einen schnellen Service zu bieten, da sie hauptsächlich in Süditalien angesiedelt sind, wo die Mineralwasserproduktion sehr wichtig ist. Zudem gibt es auch einen Autobahnanschluss, der einfach zu erreichen ist und dank dem wir sowohl Nord- als auch Süditalien schnell erreichen. Das Klima ist sehr mild und angenehm und die Landschaft eine Mischung aus Hügeln und Meeresküste. Zudem dürfen wir auch die Menschen in diesem Teil des Landes nicht vergessen: Sie sind sehr zuverlässig, seriös und tief verwurzelt.
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Die Bevölkerung ist in Bezug auf PET-Flaschen zunehmend
2004 erwarben Sie Ihr erstes 72-Fach-Werkzeug von der
kritisch. Inwiefern ist dies ein Thema für Ihre Kunden?
Otto Hofstetter AG. Was veranlasste Sie zu diesem Kauf?
Es stimmt, dass es eine Kampagne gegen die Verwendung
Unsere Besonderheit ist es, flexibel zu sein, und dies auch bei
von Plastikflaschen gibt. Nichtsdestotrotz müssen wir realis-
der Vielfalt der Werkzeuge. Die Entscheidung für oder gegen ein
tisch sein und uns bewusst sein, dass es kein Ersatzmaterial
Werkzeug hängt hauptsächlich vom Systemtyp ab. Seit 1998
gibt, das über die Vorteile verfügt, die PET auf den Markt
produzieren wir mit einem 48-Fach-Werkzeug der Otto Hof-
gebracht hat. Nur weil wir es nicht schaffen, den Leuten bei-
stetter AG, und unsere Erfahrungen waren bislang positiv. Da-
zubringen, wie sie mit Plastik umgehen müssen, finde ich es
mit wir vor allem im 38-Millimeter-Markt mehr Produktivität er-
unrealistisch zu erwarten, dass wir komplett darauf verzichten
langen konnten, war dieser Wechsel die logische Konsequenz.
sollen. Aber ich denke und hoffe, dass diese Kampagnen nützlich sind und helfen, das Recycling zu verbessern.
Wo sehen Sie die Stärken des Schweizer Unternehmens? Die Otto Hofstetter AG ist ebenfalls in den Händen eines
«UNSERE BESONDERHEIT IST ES, FLEXIBEL ZU SEIN, UND DIES AUCH BEI DER VIELFALT DER WERKZEUGE.» Roberto Tomasoni, CEO Nuovaplast s.r.l.
einzelnen Besitzers, der sich aktiv im Unternehmen engagiert und für Kunden erreichbar ist, wenn es nötig oder gewünscht ist. Die Angestellten sind qualifiziert und haben die notwendigen Kompetenzen, um Vereinbarungen zu treffen und diese durchzusetzen. Es ist für mich sehr einfach, mit der Otto Hof stetter AG in Kontakt zu treten, da ich die italienischsprachige Schweiz regelmässig besuche.
Welche Massnahmen ergreift Italien, um mehr gebrauchte PET-Flaschen zurück in den Rohstoffkreislauf zu bringen? Das Recycling von PET-Flaschen ist in Italien immer noch nicht gut organisiert. Dennoch wächst gemäss Handelsverband die Menge an eingesammeltem Plastikmüll stetig. Die Recyclingquote liegt bei etwas über 40 Prozent. Der Ertrag aus der Gebühr auf PET-Preforms wird leider nicht verwendet, um die Recyclingquote zu erhöhen, sondern fliesst in die Gemeinden zur Finanzierung der allgemeinen Abfallentsorgung. Im Allgemeinen gleicht sich die Abfallbewirtschaftung aber weiter an EU-Standards an. Wie auch in anderen Bereichen, gibt es einen grossen Unterschied zwischen den Provinzen im Norden und im Süden Italiens. Villa Lempa liegt in einem tektonisch speziellen Gebiet. Wie wird die Produktion dadurch beeinflusst? Tatsächlich leben wir in einer Zone, die stärker von Erdbeben bedroht wird als andere. Das Ereignis, das unsere Region im August 2016 stark erschütterte und grössere Schäden in
Wie sieht die Zukunft von Nuovaplast aus?
einigen Dörfern anrichtete, hatte für uns keine ernsthaften
Im Januar 2019 hat ein italienischer Kapitalbeteiligungsfonds
Konsequenzen, da wir beim Bauen unserer Gebäude die sehr
75 Prozent von Nuovaplast erworben, und ich habe zuge-
strikten Regeln in Bezug auf erdbebensicheres Bauen befolgt
stimmt, für drei weitere Jahre zur Verfügung zu stehen. Ein
hatten. Die Silos hatten gewackelt, aber es gab keine Schä-
neuer Generaldirektor wird Ende Oktober beginnen.
den an Gebäuden oder Maschinen. Der Schnee hatte uns jedoch ernste Probleme bereitet. Im Winter nach dem Erd-
Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Tomasoni. Wir
beben schneite es so stark, dass ein Teil des Dachs unserer
wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft.
Produktionsstätte einstürzte. Wir mussten die Produktion für einige Wochen stilllegen und sahen uns mit erheblichen Kosten konfrontiert, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können.
BESTFORM
Nouvaplast s.r.l., Strada Provinciale Per Sant' Egidio, 64010 Villa Lempa, Italien Telefon +39 0861 91 7655, www.nuovaplast.com Spezialisiert auf die Produktion von PET-Verpackungsartikeln Anwendungsbereiche: Mineralwasser, Speiseöl, Milch, Reinigungsmittel, Körperpflegeprodukte und Kosmetika Produktionsvolumen: 2,5 Milliarden Preforms pro Jahr Infrastruktur: 9 Produktionslinien
«WIR WAREN IMMER BESTREBT, EFFIZIENZ, HOCHWERTIGE PRODUKTION UND JUST-IN-TIMESERVICE ZU GEWÄHRLEISTEN.» Roberto Tomasoni, CEO Nuovaplast s.r.l.
Nuovaplast kombiniert qualifizierte Mitarbeiter mit effizienter Automatisierung und erreicht so ein in allen Belangen attraktives Angebot.
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PREFORM
ALLES NUR GLEICH, ANDERS.
Die Otto Hofstetter AG lanciert eine neue Werkzeugbaureihe im Bereich Verpackung. Die S-Line ist die Antwort auf den Termin- und Kostendruck, welchem Produzenten in dieser Branche immer häufiger ausgesetzt sind. Die Otto Hofstetter S-Line setzt auf ein neuartiges Konzept, mit dem die Projektlaufzeit kürzer und die Investitionskosten geringer sind. In Sachen Qualität hingegen bleibt alles wie bisher.
PREFORM
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Es ist eine alte Weisheit: Qualität braucht Zeit. Das gilt in
sowie Produktlebenszyklus, kombiniert mit dem Anspruch
der Küche genauso wie im Hausbau oder in der Industrie.
an höchster Qualität, stellt Verpackungshersteller manch-
Sorgfältige Auswahl hochwertiger Zutaten, akribische und
mal vor kaum lösbare Herausforderungen.
fundierte Planung aller Arbeitsschritte sowie bestausgebildete und erfahrene Fachleute sind unverzichtbare Faktoren,
Antwort durch neues Konzept.
wenn Qualität entstehen soll. Die Otto Hofstetter AG ist in
Die Kundenberater der Otto Hofstetter AG sind stets in
der PET- und Verpackungsbranche für ihr hohes Qualitäts-
engem Austausch mit den Unternehmen, die sie betreuen,
niveau bekannt. Untersucht man, wie diese Güteklasse ent-
und kennen deshalb deren Dilemma. Aber ab sofort können
steht, stösst man auf die drei eben genannten Bestandteile.
sie ihnen eine Lösung für diese Problematik anbieten. Ge-
Dass qualitativ hochwertige Arbeit in der Schweiz praktisch
meinsam mit ihren Kollegen aus der Entwicklungsabteilung
ein Kulturgut ist, liefert darüber hinaus eine übergeordnete
haben sie eine komplett neue Werkzeuglinie entwickelt, die
Begründung für diese Eigenschaft.
den bekannten Qualitätsstandards der Otto Hofstetter AG entspricht und gleichzeitig eine Antwort auf die geschilderten Herausforderungen bereithält: die Otto Hofstetter
«QUALITÄT HAT IMMER EINE TECHNISCHE UND EINE WIRTSCHAFTLICHE AUSPRÄGUNG.»
S-Line. Standardisierung schafft Vorteile. Bei der neuen Otto Hofstetter S-Line handelt es sich um eine neue Werkzeugbaureihe, die zu einem massgeblichen Teil aus standardisierten Modulen besteht. Dabei handelt es sich um die Stammform sowie die Schnittstelle zur Ein-
Qualität in zwei Richtungen.
satzgruppe, die ihrerseits parametrisiert ist. Daraus resul-
Individualität verleiht der Qualität eine zusätzliche Dimensi-
tieren die beiden wesentlichen Vorteile gegenüber einem
on. Stimmt eine Lösung oder ein Produkt mit den Bedürfnis-
herkömmlichen Spritzgusswerkzeug aus dem Bereich
sen und der Situation des Nutzers hundertprozentig über-
Verpackung: die signifikant kürzere Projektlaufzeit und als
ein, entsteht eine neue Art der Qualität, die ihren Effekt in
logische Folge daraus die im Vergleich spürbar geringeren
der Wirtschaftlichkeit, in den Gesamtbetriebskosten sowie
Investitionskosten.
auch im ökologischen Fussabdruck entfaltet. Für die Otto Hofstetter AG hat die Qualität dementsprechend immer eine technische und eine wirtschaftliche Ausprägung. Produzenten unter Druck. Mit Blick auf den Geschäftsalltag bei Produzenten von PET-Preforms und Kunststoffverpackungen fallen neben
«DAS NEUE KONZEPT BRINGT EINE KÜRZERE PROJEKTLAUFZEIT UND GERINGERE INVESTITIONEN.»
der Forderung nach Qualität drei dominierende Themen auf. Obwohl bereits seit Jahren auf hohem Niveau, nimmt erstens der Kostendruck stets weiter zu. Unter dem Druck der
Standard ist nicht Durchschnitt.
öffentlichen Diskussion und der steigenden unternehmeri-
Individuelle Lösungen sind im Bereich Kunststoffverpa-
schen Verantwortung wachsen zweitens auch die Anforde-
ckung ein Markenzeichen der Otto Hofstetter AG. Obwohl
rungen an die Gesamtökobilanz von Produkten einerseits
teilstandardisiert, steht die neue S-Line keineswegs im
und von Unternehmen andererseits. Als dritter Punkt fällt
Widerspruch zu dieser Philosophie. Dank einem ausgereif-
vor allem in der Verpackungsindustrie die Kurzfristigkeit
ten Konzept kann eine Vielzahl wichtiger Parameter vom
von Projekten auf. Dies liegt einerseits daran, dass die
Kunden selbst bestimmt werden. Bewegen sich die tech-
Auftraggeber ihrerseits unter Zeitdruck stehen, denn die
nischen Anforderungen innerhalb gewisser Bandbreiten,
Time-to-Market ist sowohl saison- als auch trendbedingt ein
profitiert der Auftraggeber von finanziellen und zeitlichen
wichtiger Parameter für den Erfolg. Die Rahmenbedingun-
Vorteilen der Otto Hofstetter S-Line.
gen aus Projektdauer, Investitions- und Herstellungskosten
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Qualität ohne Kompromisse.
ähnlichen Dimensionen wiederverwenden. Ebenfalls kön-
Bezüglich der Qualität des verarbeiteten Materials geht die
nen die Einsatzgruppen der Werkzeuge aus dieser Baureihe
Otto Hofstetter AG auch bei der neuen Baureihe keine Kom-
mehrfach genutzt werden. So kann zum Beispiel mit einer
promisse ein. Wie bei den vollständig individuell gefertigten
neuen Stammform ein 4-fach- zu einem 6-fach-Werkzeug
Spritzgusswerkzeugen werden ausschliesslich hochquali-
umgebaut werden. Dabei ist die Qualität der Materialien
tative Stähle, meist aus deutscher Produktion, verwendet.
und der Verarbeitung garantiert gleichwertig.
Die eingesetzten Handelsteile stammen aus den gleichen Quellen wie bei herkömmlichen Werkzeugen und entsprechen in Art und Qualität in jeder Hinsicht den Anforderungen der Uznacher Manufaktur. Garantiert wie immer. Hergestellt werden die Werkzeuge der S-Line selbstver-
«DIE EINSATZGRUPPEN DER S-LINE KÖNNEN MEHRFACH GENUTZT WERDEN.»
ständlich am Hauptsitz in der Schweiz. Sie werden von genau denselben Spezialisten und mit derselben Passion gebaut wie jede andere Individualanfertigung auch. Nur lo-
Bewährtes in neuer Form.
gisch also, wird jedes fertige Werkzeug der neuen S-Line im
Kurz: Die Otto Hofstetter S-Line ist eine neue Werkzeug-
Tech-Center unter Produktionsbedingungen getestet und
baureihe. Dank ihrem für den Bereich Verpackung neuar-
die Inbetriebnahme von erfahrenen Technikern beim Kun-
tigen Konzept überzeugt sie im Vergleich mit Individualan-
den begleitet. Und weil ein Spritzgusswerkzeug der neuen
fertigungen mit einer deutlich kürzeren Projektlaufzeit und
S-Line ein Original von Otto Hofstetter ist, geniessen die
einem reduzierten Preis. Da in Sachen Qualität keinerlei
Werkzeuge auch die identische Garantie wie jedes andere
Kompromisse eingegangen werden, resultieren daraus
Produkt aus der Schweizer Manufaktur.
tiefere Lebenszykluskosten und damit eine kürzere Amorti sationszeit. Aufgrund der Tatsache, dass einzelne Teile der S-Line für neue Werkzeuge wiederverwendet werden
«DIE GARANTIE DER S-LINE IST IDENTISCH MIT JENER DER INDIVIDUALWERKZEUGE.»
Geprüft und betreut. In Sachen Serviceunterstützung besteht ebenfalls absolut kein Unterscheid zu den herkömmlichen Werkzeugen aus
können, verbessert sich zudem die Gesamtökobilanz des Spritzgusswerkzeugs.
NEU: OT TO HOFSTET TER S-LINE MIT ONLINEKONFIGURATOR.
dem Bereich Verpackung. Gleiches gilt für die Wartung. Die Intervalle entsprechen der bekannten, grosszügigen Norm,
Sie benötigen für Ihre Angebotseingabe einen Richt-
für welche die Produkte der Otto Hofstetter AG in der gan-
preis für das benötigte Spritzgusswerkzeug? Auf
zen Branche bekannt sind. Aufgrund der Teilstandardisie-
otto-hofstetter.swiss/s-line berechnen Sie mit weni
rung und der daher bereits vielfach geprüften Bauart ist
gen Klicks die Höhe Ihres Investments. Definieren Sie
es im Bereich des Möglichen, dass die Wartungsintervalle
die Parameter Ihres gewünschten Produkts sowie
leicht geringer sind als bei Individualkonstruktionen.
einig e Richtwerte für das Werkzeug innerhalb der angegebenen Bandbreiten und das System kalkuliert
Ökologisch im Vorteil.
eine Preisempfehlung. Testen Sie jetzt den neuen
Die Otto Hofstetter S-Line punktet auch, wenn es um den
Onlinekonfigurator der Otto Hofstetter S-Line.
ökologischen Fussabdruck geht. Dank ihrer Normierung lässt sich die Stammform bei einem neuen Werkzeug mit
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REINRAUM. Die Fischer Söhne AG hat 1923 mit der Produktion von Blechverpackungen gestartet. Heute zählt das Unternehmen in Muri im Kanton Aargau zu den führenden Schweizer Unternehmen in der Kunststoffbranche und investiert eindrucksvoll in die Zukunft. «inform» sprach mit Geschäftsführer Iwan Tresch und Sales- und Marketingleiter Adrian Gerber über Tradition, Qualität und den Standort Schweiz. Die Spezialität der Fischer Söhne AG ist die Produktion mit hohen Kavitätenzahlen im Reinraum und das Extrusionsblasen.
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Die Fischer Söhne AG wurde 1923 von Alois Fischer ge-
Welche Produkte beziehen Kunden bei der Fischer Söhne
gründet und produzierte Blechverpackungen. Was ist vom
AG?
damaligen Gründergeist heute noch spürbar?
Adrian Gerber: Im Bereich der Medizinaltechnik und der Phar-
Iwan Tresch: Der Gründergeist ist noch quicklebendig. Wir
maindustrie sind dies Wannen und Nester für RTU-Spritzen
setzen auf eine eigene Entwicklung, optimieren laufend un-
(Ready-to-use), sowie Kolbenstangen; bei Verpackungen sind
sere Prozesse und erweitern die Infrastruktur. Unser Ziel war
es mehrheitlich Kanister und technische Extrusionsblasteile.
es damals und ist es heute, dass wir das, was wir tun, richtig
Aus diesem Bereich kommen auch die weissen Strassenpfos-
tun. Die Fischer Söhne AG produziert nach wie vor Verpa-
ten mit den integrierten Reflektoren, welche wir als einziger
ckungen. Doch diese sind nicht mehr aus Blech, sondern aus
Produzent in der Schweiz herstellen. Für die übrige Industrie
Kunststoff. Somit dürfte technisch wohl nichts mehr so sein
produzieren wir verschiedene Dünnwandartikel wie Kartu-
wie damals. Seit den 1960er-Jahren setzt das Unternehmen
schenspitzen, Ventile, Dosen und Verschlüsse. In diesem
Extrusionsblasmaschinen und seit Ende der 1980er-Jahre
Bereich handelt es sich zum Teil um ganze Baugruppen, die
Spritzgussmaschinen ein. Mit dieser Technologie produzieren
wir in Handmontage oder mit In-Line-Assembling für unsere
wir im Reinraum, womit wir uns eine gute Stellung im Markt
Kunden fertigen.
verschafft haben. Diesen Bereich werden wir auch konsequent weiterentwickeln. Das Unternehmen befindet sich heute noch in Familienbesitz, jedoch seit 1971 nicht mehr bei den Gründern. Wie sieht die Struktur heute aus? Iwan Tresch: Die Familie Fischer hat sich mit dem Verkauf der
«WIR SETZEN AUF EINE EIGENE ENTWICKLUNG, OPTIMIEREN LAUFEND UNSERE PROZESSE UND ERWEITERN DIE INFRASTRUKTUR.» Iwan Tresch, CEO Fischer Söhne AG
Firma 1971 an die Etimex Interplasic aus dem Geschäft zurückgezogen. 1980 hat ein neues Aktionariat, bestehend aus vier Familien, die Firma Fischer Söhne AG übernommen. Die
Sie bezeichnen die Reinraumproduktion als Ihren USP.
Aktionäre sind mit dem Unternehmen verbunden und haben
Was macht diese Sparte aus?
Einsitz im Verwaltungsrat.
Adrian Gerber: Zum einen sind es die Spritzgussmaschinen mit Schliesskräften bis zu 500 Tonnen. Sie erlauben es,
Wie sieht die Fischer Söhne AG heute aus? Iwan Tresch: Wir beschäftigen rund 100 Mitarbeitende und sind hauptsächlich auf dem Schweizer Markt und im EURaum tätig. Der Exportanteil beträgt 25 bis 30 Prozent, was für ein hochspezialisiertes Unternehmen in der Schweiz eher untypisch ist. Der Grund dafür liegt bei den extrusionsgeblasenen Produkten. Speziell bei grossen Gebinden unterliegen wir einem ökonomischen Wirkungskreis, der die Lieferdistanzen limitiert. Die Fischer Söhne AG ist in den Bereichen: Verpackung, Medizintechnik, Pharma und der übrigen Industrie tätig. Wir sind Zertifiziert nach ISO 9001, ISO 13485 und erfüllen auch Standards aus dem Foodbereich nach BRC/IoP. Auf welche produktionstechnische Umgebung stützen Sie sich ab? Adrian Gerber: Produziert wird auf etwa 30 Spritzgussmaschinen mit Schliesskräften im Bereich von 50 bis 500 Tonnen und auf rund zehn Extrusionsblasmaschinen. Die Reinraumfertigung in GMP C Umgebung läuft an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr. Die Produktion im Extrusionsblasen und dem restlichen Spritzguss ist 3-schichtig aufgestellt, läuft also von Montag bis Freitag, evtl. noch am Samstagmorgen.
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Werkzeuge mit hohen Kavitätenzahlen einzusetzen, was sich
Kunden in der Schweiz produzieren. Diese Kunden haben ihre
trotz höherer Investition auf Seiten des Werkzeugs preislich
Abnehmer mehrheitlich in unserem Land. Zu diesen Kunden
positiv auf das Endprodukt auswirkt. Wir wollen unsere Kom-
gehören auch internationale Konzerne, über die möglicher-
petenzen und Kapazitäten im Bereich der Reinraumproduk-
weise ein Anteil der Produkte die Schweiz verlässt. Bei den
tion ausbauen. Aktuell sind ca. 20 Prozent der gesamten
medizinaltechnischen und pharmazeutischen Produkten sit-
Produktionsfläche Reinraum. Diesen Anteil wollen wir in den
zen rund Dreiviertel unserer Kunden im Ausland. Der Viertel
nächsten Monaten mit grösseren Investitionen erhöhen.
der Produkte, die wir für unsere Schweizer Kunden der Medizinaltechnik und Pharmaindustrie produzieren, sind zu einem
«WIR WOLLEN UNSERE KOMPETENZEN UND KAPAZITÄTEN IM BEREICH DER REINRAUMPRODUKTION AUSBAUEN.» Adrian Gerber, Sales- und Marketingleiter
grossen Teil ebenfalls für den Export bestimmt. Inwiefern spielt die Schweizer Herkunft der Produkte eine Rolle? Iwan Tresch: Die Swissness spielt in unserem Geschäftsfeld eine eher untergeordnete Rolle. Wir stehen in einem sehr kompetitiven internationalen Umfeld, selbstverständlich auch in Bezug auf die Preise. Um als Schweizer Produzent mithal-
Inwiefern beeinflusst eine solche hochsensible Produk
ten zu können, ist es wichtig, seine Hausaufgaben zu ma-
tion die übrigen Bereiche des Unternehmens?
chen. Das bedeutet für uns, innovative und pfiffige Lösungen
Iwan Tresch: Das ist in der Tat eine grosse Herausforderung.
für unsere Kunden zu entwickeln, permanent die bestehen-
Für die Medizinaltechnik und Pharmaindustrie arbeiten wir im
de Infrastruktur zu verbessern und laufend die installierten
Reinraum der Klasse GMP C. Dabei müssen wir die entspre-
Prozesse zu optimieren. Treu unserem Slogan: «Fischer Söh-
chenden regulatorischen Anforderungen strikte einhalten. In
ne AG, Exzellente Lösungen aus Kunststoff».
den Bereichen der Verpackung und der übrigen Industrie gelten andere Normen, wie z.B. BRC/IoP, welche einzuhalten sind. Das kann nur sichergestellt werden, indem die Bereiche räumlich getrennt sind. Zudem sind die Mitarbeitenden entsprechend ausgebildet und werden periodisch nachgeschult. Bei der Fischer Söhne AG arbeiten 100 Mitarbeitende. Wie erreichen Sie bei dieser Spezialisierung die notwendige Flexibilität bei der Einsatzplanung? Iwan Tresch: Das lässt sich exemplarisch am Bereich der Qualitätssicherung darstellen. Im industriellen Bereich oder beim Extrusionsblasen gelten komplett andere Kriterien als bei der Reinraumproduktion. Die unterschiedlichen Technologien und die verschiedenen regulatorischen Anforderungen unter einen Hut zu bringen, bedingt klar definierte Prozesse, hohes Fachwissen und grosse Flexibilität. Um wirtschaftlich zu bleiben, muss die Organisation schlank aufgestellt sein. Das bedeutet: Wir brauchen sehr gut ausgebildete Mitarbeitende, die sich durch hohe Eigenverantwortung und durch hohes Engagement auszeichnen. Die Schweiz ist ein Exportland. Sie erzielen jedoch etwa drei Viertel Ihres Umsatzes in der Schweiz. In welchem Umfang gehen Ihre in der Schweiz verkauften Produkte über Ihre Kunden ins Ausland? Adrian Gerber: Es gilt erst einmal die Dreiviertel aufzuschlüsseln. Der Löwenanteil fällt auf die Kanistergebinde, die wir für
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«UM ALS SCHWEIZER PRODUZENT MITHALTEN ZU KÖNNEN, IST ES WICHTIG, SEINE HAUSAUFGABEN ZU MACHEN.» Iwan Tresch, CEO Fischer Söhne AG
Wie stellen Sie diese hohe Qualität auf die Dauer sicher?
Mit einer Grundausbildung als Polymechaniker und Ihrer
Iwan Tresch: Zum einen mit der dafür notwendigen Infra-
heutigen Tätigkeit als Verantwortlicher für Verkauf und
struktur – zum anderen mit dem Wissen und den Jahrzehnten
Marketing sind Sie ein leuchtendes Beispiel für das
langen Erfahrungen, sowie den motivierten und fachkundi-
Schweizer Bildungssystem. Welche Bedeutung hat die-
gen Mitarbeitenden. Darüber hinaus ist die permanente und
ses System für Qualität?
konsequente Überprüfung der Qualität in der laufenden Pro-
Adrian Gerber: Die Ausbildung als Polymechaniker – übri
duktion unerlässlich.
gens bei der Otto Hofstetter AG – hat mir eine praktische Perspektive gegeben. Sie ermöglicht es mir in meiner heutigen
Gemäss Ihrem Leitbild entsteht Qualität an jedem Arbeits-
Funktion, meine Kolleginnen und Kollegen aus der Produktion
platz durch Engagement, hohe Identifikation und Eigen-
besser zu verstehen. Und entsprechend auch leichter zu moti-
verantwortung. Wie gewährleisten Sie, dass Ihre Mitarbei-
vieren. Ich habe während meiner bisherigen beruflichen Lauf-
tenden dies umsetzen?
bahn vom Auszubildenden bis zum Mitglied einer Unterneh-
Iwan Tresch: Viele unserer Mitarbeitenden sind seit vielen
mensleitung alle Stufen der Hierarchie erlebt. Ein Background,
Jahren bei der Fischer Söhne AG tätig. Ihre Loyalität zeigt
der ohne das sogenannte duale Bildungssystem der Schweiz
sich durch die hohe Identifikation mit dem Unternehmen.
nicht möglich gewesen wäre. Dies ist ebenfalls ein Grund,
Wir informieren unsere Mitarbeitenden regelmässig über
weshalb die Fischer Söhne AG junge Berufsleute ausbildet.
den Geschäftsgang, laufende Entwicklungen und geplante Veränderungen. Wir beziehen unsere Mitarbeitenden auch
Wenn Sie die Otto Hofstetter AG aus Ihrer Lehrzeit mit dem
bei grösseren, bereichsübergreifenden Projekten in den
Unternehmen heute vergleichen, was hat sich verändert?
Entscheidungsprozesse mit ein. Damit versuchen wir Verän-
Adrian Gerber: Es verhält sich ähnlich wie mit der Fischer
derungen breit abgestützt und nachhaltig umzusetzen. Mit
Söhne AG. Es war damals schon ein Top-Betrieb und ist auch
Blick auf unsere Fluktuationsrate scheint das Gesamtpaket
heute noch ein Top-Betrieb. Das Unternehmen ist gewachsen
zu stimmen.
und viele Prozesse wurden automatisiert. In der Branche ist mir kein anderes Unternehmen bekannt, das über eine so
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hochwertige Infrastruktur verfügt, wie sie in Uznach steht. Mit
grossen Auftrag eines Schweizer Herstellers von Spezialitä-
der Philosophie von Otto Hofstetter bin ich seit meiner Lehrzeit
tenchemie, der sich neu orientieren wollte. Um den Auftrag
vertraut. Doch obwohl seither schon fast 20 Jahre vergangen
halten zu können, mussten wir die Zykluszeiten verbessern
sind, ist mir sehr vieles noch in sehr guter Erinnerung.
und die Wandstärken reduzieren. Eine Aufgabe, die wir nur einem Werkzeug der Otto Hofstetter AG zugetraut haben. Aus
Hört man auf die aktuelle öffentliche Meinung, sind nach-
diesem ersten Projekt ist unterdessen eine intensive Zusam-
haltiger Umweltschutz und Plastik nicht vereinbar. Wie
menarbeit mit den Uznachern entstanden. Heute geben wir
gehen Sie mit dem Druck in der Öffentlichkeit um?
auch Werkzeuge anderer Hersteller bei der Otto Hofstetter
Iwan Tresch: Grundsätzlich ist es mir wichtig, dass wir die öf-
AG zur Revision.
fentliche Diskussion um den Plastik wieder auf eine sachliche Ebene bringen. Kunststoff ist nicht per se gefährlich. Das Pro-
Wo sehen Sie Potenzial für Optimierung in der Zusammen-
blem ist das Littering. Und dafür müssen weltweit Lösungen
arbeit?
gefunden werden. Was können wir als Fischer Söhne AG tun?
Iwan Tresch: Wir sind mit der Leistung der Otto Hofstetter
Wir versuchen jedes Gramm Kunststoff einzusparen. Zum
AG sehr zufrieden. Eine Anregung hätte ich für den Bereich
Beispiel indem wir Wandstärken optimieren oder überschüs-
der Entwicklung. Die Produkte werden immer komplexer, die
siges Material aus der Produktion mahlen und zu einem be-
Anforderungen steigen und die Time-to-Market nimmt stetig
stimmten Prozentsatz wieder in den Kreislauf zurückführen.
ab. Damit wir unsere Kunden in dieser frühen Phase der Ent-
Im Bereich der Medizintechnik und Pharmaindustrie sind uns
wicklung unterstützen können, wäre es hilfreich, dass zum
jedoch die Hände gebunden. Dort darf aus regulatorischen
Beispiel Mold-Flow-Studien durchgeführt werden. Ebenfalls
Anforderungen kein Rezyklat eingesetzt werden.
hilfreich wäre es, in dieser Phase 3D-Muster zu erzeugen, um erste Handling-Versuche machen zu können.
Die Fischer Söhne AG produziert seit vielen Jahren mit Spritzgusstechnologie, setzt aber erst seit zwei Jahren
Herr Tresch, Herr Gerber, vielen Dank für den interessan-
Werkzeuge der Otto Hofstetter AG ein. Welche Faktoren
ten Einblick in die Fischer Söhne AG. Im Namen der ganzen
haben dazu geführt?
Otto Hofstetter AG wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg.
Adrian Gerber: Die Zusammenarbeit gründet auf einem
Fischer Söhne AG Luzernerstrasse 105, 5630 Muri (AG), Schweiz Telefon +41 56 675 49 00, www.fischersoehne.ch Spezialist für Extrusionsblasen und Spritzgiessen, teilweise Reinraum Märkte: Medizinaltechnik, Pharmaindustrie, Verpackungen und übrige Industrie Angestellte: rund 100 Mitarbeitende Infrastruktur: 30 Spritzguss- und 10 Extrusionsblasmaschinen
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PLATFORM
RECYCLING FOR LIFE.
Foto: © wildtrust.co.za
In Südafrika etabliert sich ein neues Unternehmertum. Es sind freie, aber registrierte Abfallsammler, die ihren Lebensunterhalt mit dem Sammeln von recycelbaren Materialien verdienen. Die sogenannten Wastepreneure kämpfen damit gegen die Umweltverschmutzung, sorgen für die Wiedergewinnung von wertvollem Rohstoff für die Kreislaufwirtschaft und sichern sich ihre Existenz. Ein Modell, das nur Gewinner kennt. Die Wastepreneure in Südafrika schaffen Vorteile für sich, die Umwelt und die Kreislaufwirtschaft.
PLATFORM
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Südafrika ertrinkt im Abfall. So zumindest warnt das Insti
darauf, Gemeinden und Einzelpersonen zu unterstützen, ihr
tute of Waste Management of Southern Africa (IWMSA).
Lebensumfeld zu verbessern, indem sie Abfälle in und um
Laut den Fakten, welche das Department of Environmental
ihre Quartiere sammeln und dem Recycling zuführen. So
Affairs (DEA) in einer 2017 erhobenen Statistik veröffentlicht
auch in Cato Crest, einem kleinen Stadtteil in einem Aussen
hat, erzeugen die rund 57 Millionen Einwohner zirka 54,2
bezirk westlich von Durban. Durch die Siedlung fliesst der
Millionen Tonnen Abfall pro Jahr. Je nach Einkommen bis zu
Umkhumbane River, der über den Umbilo in den Ozean
2,5 Kilogramm täglich. Davon werden maximal 10 Prozent
gelangt. Glas und Kunststoff prägen die Uferlandschaft in
recycelt oder für andere Zwecke verwendet. Mindestens 90
Cato Crest. Bei starkem Regen oder Hochwasser steigt der
Prozent landen bestenfalls auf einer Deponie oder werden
Wasserpegel des Umkhumbane River an, trägt den ganzen
immer häufiger irgendwo im Umland weggeworfen.
Abfall mit und spült ihn in den Ozean.
Aussicht auf Arbeit schwach. 60 Prozent der Südafrikanerinnen und Südafrikaner leben in urbanen Räumen. Sie suchen die Nähe zu den Städten, um ihre Chancen auf Arbeit zu erhöhen. Mit fragwürdigem Effekt. In der Provinz KwaZulu-Natal an der Ostküste Südafrikas zum Beispiel sind gemäss offizieller Statistik vom
«DER VERDIENST BEI DEN WASTEPRENEUREN ERMÖGLICHT EIN BESSERES LEBEN.»
Frühjahr 2019 über 40 Prozent der Bevölkerung arbeitslos. Diese Zahl ergibt sich aus den offiziell gemeldeten Arbeitslosen von 25,1 Prozent und den vielen Tausend anderen,
Träume gehen in Erfüllung.
welche die Suche nach einem Job aufgegeben haben und
Dagegen setzt sich Sindisiwe Sebotsa zur Wehr. Sie be-
nicht mehr auf den Ämtern registriert sind.
tätigt sich seit Oktober 2017 als Wastepreneurin in ihrem Quartier und sammelt fleissig Kunststoffflaschen und anderen recycelbaren Abfall. Dank der NGO Wildlands, die im
«WASTEPRENEURE VERBESSERN IHR LEBENSUMFELD UND SORGEN FÜR ORDNUNG IM QUARTIER.»
Zentrum von Cato Crest ein Recyclingdepot eingerichtet hat, hat sie innerhalb eines Jahres über 4000 Kilogramm wertvolles Rohmaterial für die Kreislaufwirtschaft zurückgewonnen. Dank Sindisiwe Sebotsa und ihrer Kolleginnen und Kollegen kommen pro Jahr in Cato Crest über 1,2 Millionen Kilogramm Abfall zusammen. Sehr zur Freude der Wastepreneurin Sebotsa. Dank ihrem Einsatz für die Umwelt ver-
Selbständig, aber offiziell.
diente sie so viel Geld, dass sie zwei «Tiny Houses» in ihrem
Vor diesem Hintergrund ist die Bewegung der Wastepre-
Hinterhof aufstellen konnte, die sie nun vermietet. Durch die
neurs entstanden. Dabei handelt es sich um «selbständige»
Mieteinnahmen und ihren Verdienst bei «Recycling for Life»
Abfallsammler, die sich offiziell als solche registrieren las-
konnte sie sich einen lang gehegten Traum erfüllen: Sie hat
sen. Sie erhalten im Gegenzug einen speziellen Personal-
den Autoführerschein erworben.
ausweis und tragen eine hellgrüne Weste und eine Mütze. Die «amtlichen» Abfallsammler unterstützen auch die loka-
Modell kennt nur Gewinner.
len Sicherheitsunternehmen. Während sie unentwegt in den
Die Wastepreneure und die begleitenden Initiativen wie
Strassen der Vororte auf ihrer Tour sind, halten sie Augen
«Recycling for Life» sind mustergültige Beispiele dafür,
und Ohren offen und tragen damit zur Sicherheit bei.
wie sich die Problematik der Umweltverschmutzung durch Kunststoff und andere Verpackungen nachhaltig bekämpfen
Geschäftsmodell kommt in Fahrt.
lässt. Dass dabei Unternehmertum gefördert, Arbeitslosig-
Die Wastepreneurs haben sich unterdessen in ganz Südafri-
keit und Armut bekämpft sowie wertvoller Rohstoff für die
ka verbreitet. In Bezirk KwaZulu-Natal werden sie von Wild-
Wiederverwendung gewonnen wird, ist eine grossartige
lands unterstützt. Die südafrikanische NGO verfügt über ein
Win-win-win-Situation. Quasi als Nebeneffekt steigt die
Netzwerk aus 60 Gemeinden, über sechs Provinzen verteilt,
Sensibilisierung in der Bevölkerung gegenüber der Kreis-
und hat zur Unterstützung der Wastepreneurs das Projekt
laufwirtschaft, was sich mittelfristig in einer verbesserten
«Recycling for Life» ins Leben gerufen. Es konzentriert sich
Eigenverantwortung bemerkbar machen wird.
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RUBRIK SWISSFORM
PRÄZIS DIE RICHTIGEN. Die Führungscrew der Max Schilling AG: Andreas Tinner, Verkaufsleiter, Andrea Rutzer, HR und Finanzen, sowie Paul Oberholzer, Betriebsleiter.
Max Schilling AG ist seit über 25 Jahren Fertigungspartner der Otto Hofstetter AG. Das Schweizer Unternehmen in Bilten beschäftigt 30 Mitarbeitende und ist Spezialist für Präzisionsteile in bester Qualität. Andrea Rutzer, Paul Oberholzer und Andreas Tinner bilden die Geschäftsleitung und sorgen für die Weiterentwicklung des vielseitigen Handwerksbetriebs und für die weitere Zusammenarbeit mit den Werkzeugbauern aus Uznach. Bilten gehört wohl eher zu den zahlreichen wenig bekannten
die Herstellung von Präzisionsteilen für Anlagen-, Maschi-
Schweizer Gemeinden. Daran ändert wohl auch die Tatsache
nen-, Geräte-, Werkzeug- und Fahrzeugbau. Und in dieser
nichts, dass ein berühmter Schokoladenhersteller oder ein
Funktion ist es seit über 25 Jahren Partner der Otto Hofstetter
internationaler PET-Preform-Produzent hier zuhause sind.
AG. «Wie die Zusammenarbeit entstanden ist, kann ich nicht
Die Gemeinde mit rund 2500 Einwohnern liegt zirka fünfzig
mehr nachvollziehen.» Für Betriebsleiter Paul Oberholzer
Kilometer südöstlich von Zürich, zwischen Zürich- und Wa-
liegt der Grund zum einen in der geografischen Nähe und
lensee. Viel wichtiger jedoch ist, dass Bilten nur gut zehn
zum andern beim ausgeprägten Qualitätsverständnis, das
Autominuten von Uznach entfernt ist.
in seiner Werkstatt gepflegt wird. Er ist der Dienstälteste im neuen Geschäftsleitungsteam und blickt auf bald 35 Jahre
Partner seit 25 Jahren. Denn am Dorfeingang von Bilten hat die Max Schilling AG ihren Geschäftssitz. Das Unternehmen ist spezialisiert auf
Max Schilling AG zurück.
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Verlängerte Werkbank.
Millimeter durch drei teilen, während bei anderen Kunden
Bemerkenswert bei diesem Partner der Otto Hofstetter AG ist
die Toleranzen etwas grosszügiger sind.» Die Mitglieder in
die Breite seines Leistungsportfolios. «Wir bieten fast für jedes
seiner Werkstattcrew kennen jeden Kunden und wissen, wel-
Bedürfnis im Metallbau eine Lösung an. Und dabei wickeln
che Ansprüche erfüllt sein müssen. Damit nicht genug an
wir sicher 95 Prozent der mechanischen Bearbeitungen mit
individuellen Erfordernissen. «Pro Jahr bearbeiten wir rund
unserer eigenen Infrastruktur ab.» Auch bezüglich des zu be-
1000 neue Artikel. Effektiv sind es sogar mehr, da gewisse
arbeitenden Materials gibt es gemäss Verkaufsleiter Andreas
Teile aus mehreren Komponenten bestehen.» Wer also bei
Tinner kaum Einschränkungen. Aus diesem Grund zählen
der Max Schilling AG angestellt ist, für den ist Eintönigkeit
die Kollegen in Uznach nicht nur bei Kühlrohren, sondern
ein Fremdwort.
bei verschiedenen anderen Kleinteilen auf die Kompetenz der Max Schilling AG.
Loyalität hoch im Kurs. Fachleute, die mit diesen Rahmenbedingungen klarkommen,
Alles ausser Eintönigkeit.
sind nicht einfach zu finden. Aus diesem Grund lautet die De-
Als Kunde ist die Otto Hofstetter AG in bester Gesellschaft.
vise bei Andrea Rutzer «Mitarbeitende halten». Als Personal-
Viele namhafte, international tätige Schweizer Unternehmen
verantwortliche ist sie sich dieser heiklen Aufgabe bewusst.
zählen auf die Präzisionsteile aus Bilten. Dementsprechend
«Der Erfolg unseres Unternehmens steht und fällt mit dem
abwechslungsreich sind auch die Aufgaben für die Mitarbei-
Team, das wir an Bord haben. Wir sind deshalb sehr froh,
tenden in der Werkstatt, bemerkt Paul Oberholzer. «Bei Auf-
dass viele unserer Mitarbeitenden dem Unternehmen lange
trägen für die Otto Hofstetter AG müssen wir den Hundertstel
die Stange halten.» Weil neue Fachkräfte zu finden eine sehr
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Max Schilling AG Moorbodenstrasse 2, 8865 Bilten, Schweiz Telefon +41 55 615 17 47, www.schillingag.ch Spezialisiert auf die Herstellung von Präzisionteilen für Anlagen-, Maschinen-, Geräte-, Werkzeug- und Fahrzeugbau, Bearbeitung von Stahl, Aluminium, Buntmetall, Guss und Kunststoffe Gegründet 1985 30 Mitarbeitende
schwierige Aufgabe ist, setzen Andrea Rutzer und ihre bei-
Ist ein Teil an der Maschine eingerichtet, wird ein Kollege zur
den Geschäftsleitungskollegen auf Ausbildung. «Wir bieten
Prüfung beigezogen. Jeder Mitarbeiter steht zudem mit seiner
in jedem Jahrgang Lehrstellen an und versuchen, die jungen
Unterschrift für die Qualität seiner Arbeit gerade.»
Berufsleute nach abgeschlossener Ausbildung zu halten.» Dass dies nicht in jedem Fall gelingt, ist logisch. Denn wer
Parallelen verbinden.
vier Jahre bei der Max Schilling AG geformt wurde, verfügt
«Auch dieses Vertrauen auf die Fachkompetenz der Mitarbei-
über sehr vielfältige Erfahrung, die bei jungen Fachleuten
tenden verbindet uns mit der Otto Hofstetter AG.» Daneben
nicht alltäglich ist.
sieht Andreas Tinner noch weitere Parallelen zum Kunden aus Uznach. Sie bestehen im Streben nach höchster Präzision,
Eigenverantwortung verpflichtet.
in der Verlässlichkeit und in der Faszination für das Hand-
Wer seinen Kunden Präzisionsteile in bester Qualität ver-
werk. «Im täglichen Umgang mit unseren Kontaktpersonen
spricht, ist verpflichtet, sie jederzeit und ohne Formschwan-
beim Werkzeugmacher aus Uznach zeigt sich, dass man es
kung zu liefern. Das bedeutet, die Qualitätssicherung geniesst
mit Leuten zu tun hat, die selbst in einer Werkstatt gestan-
demzufolge hohe Priorität. «Wir sind selbstverständlich ISO-
den haben. Ihnen müssen wir keine Arbeitsvorgänge oder
9001-zertifiziert und halten uns an die definierten Prozesse»,
Bearbeitungstechniken erklären.» Dies gestaltet ein Projekt
erklärt Paul Oberholzer. Vertrauen auf den Berufsstolz und
einfacher und dadurch effizienter.
die Verantwortung des Einzelnen sind für den Betriebsleiter mindestens ebenso wichtige Faktoren zur Sicherstellung der
Partner auf Augenhöhe.
Qualität. Eine Kontrollstelle zu unterhalten, die jedes einzelne
Die Nähe und der kollegiale Umgang machen vieles einfacher.
Teil prüft, ist mit Kosten verbunden, mit welchen man heute
Auch wenn im seltenen Fall etwas einmal nicht so ist, wie es
kaum mehr marktfähig ist. «Bei uns gilt das Vieraugenprinzip.
sein sollte. «Beide Unternehmen sind an Lösungen interes-
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siert. Dazu braucht es keine seitenlangen Berichte, sondern
Losgrössen sehen wir in unserer Werkstatt wenig bis kein
ein offenes und konstruktives Gespräch.» Paul Oberholzer
Potenzial, um Teilschritte oder ganze Produktionsprozesse
kennt die Zusammenarbeit mit der Otto Hofstetter AG nicht
zu automatisieren.»
anders. Und kann sie sich auch nur so vorstellen, solange höchste Qualität das gemeinsame Ziel bleibt. In guten und schlechten Zeiten. Obwohl nur fünf Prozent der Arbeit aus der Werkstatt in Bilten die Schweiz verlässt, steht die Max Schilling AG mitten im Spannungsfeld des internationalen Geschäfts. «Gerät ein Kunde in seinem Markt unter Druck, spüren wir das auch hier in Bilten. Die Folgen reichen von kürzerer Lieferfrist über Preisanpassungen bis hin zum Verlust eines Auftrags.» Dass manchmal die Kontinuität ausbleibt, wertet Andreas Tinner nicht als Versäumnis des Partners, sondern sieht es als Ausdruck der Unberechenbarkeit der Nachfrage oder als Effekt von geopolitischen Entwicklungen. Für einen offenen und
Die Passion für Mechanik und Innovation führt bei der Max Schilling AG zu ungewöhnlichen Projekten, wie z. B. den Bobschlitten für den Internationalen Bobverband.
fairen Umgang zwischen den Partnern ist der Verkaufsleiter deshalb sehr dankbar. Und diesen sieht er mit dem Gespräch
Ohne Mensch läuft nichts.
zum Jahresende als gegeben.
Paul Oberholzer sieht das Handwerk auch in Zukunft in einer sehr wichtigen Rolle. «Keine Maschine und keine Computer steuerung läuft ohne Mensch. Es braucht das Know-how und
«DIE OTTO HOFSTETTER AG UND UNS VERBINDET DAS STREBEN NACH HÖCHSTER QUALITÄT.» Paul Oberholzer, Betriebsleiter
die Erfahrung eines Facharbeiters, um die rationalste und sicherste Bearbeitungsart für ein bestimmtes Werkstück zu definieren.» Sind diese Informationen im System programmiert, dann kann der Mensch die weiteren Schritte tatsächlich an die Maschine delegieren. In dieser Hinsicht werden nach Meinung des Betriebsleiters auch die handwerklichen Berufe unterschätzt. «Eine Maschine mit fünf Bearbeitungsachsen
Handwerk ohne Ende.
einzurichten, scheint mir deutlich anspruchsvoller, als zum
Automatisierung oder Roboterisierung gegenüber ist man
Beispiel irgendwelche Daten in eine Excel-Tabelle abzufüllen.»
in der Geschäftsleitung der Max Schilling AG offen. Doch die Einsatzmöglichkeiten und der daraus resultierende Ge-
Passion für Mechanik.
winn an Effizienz oder Qualität sind stark limitiert. «Aufgrund
Den Verantwortlichen der Max Schilling AG vorzuwerfen, sie
unserer Auftragsstruktur mit vielen Einzelteilen und kleinen
seien etwas innovationsscheu, wäre völlig verkehrt. Wer einen Beweis sucht, erkundige sich nach «Tremola». Dabei handelt es sich um ein Elektrofahrzeug mit drei Rändern, das mit einer völlig neuartigen, dynamischen Neigetechnik ausgerüstet ist. Es verhält sich in Kurven sehr beweglich, bei langsamer Fahrt oder im Stand stabil. Konstruiert und für den Strassenverkehr tauglich gemacht, wurde Tremola von der Max Schilling AG. Aber damit nicht genug. Zusammen mit den Konstrukteuren des Formel-1-Rennstalls Sauber entstand in der Werkstatt in Bilten der Bobschlitten, den Junioren auf der ganzen Welt bei offiziellen Wettkämpfen fahren müssen. Wer noch mehr Beispiele für die Innovationsfreude des Präzisionsmechanik
Die Max Schilling AG sorgt selbst für neue qualifizierte Fachleute und bietet Ausbildungsplätze an.
betriebs wünscht, soll bei Gelegenheit in Bilten vorbeischauen. Ein Besuch lohnt sich mit Sicherheit.
yellow.agency
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