Nr. 8 | August 2013 | 48. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel
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Heft 8 | 2013 ISSN 0524-8426
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BuchMarkt Dezember 2008
Nr. 8 | August 2013 | 48. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel
„Im Praktischen ist doch kein Mensch tolerant!“
Konzepte: Wie sich eine Buchhandlung neu erfindet Seite 26 Interview: Till Tolkemitt über seine E-Book-Strategie Seite 24 Historische Romane: Die wichtigen Titel in diesem Herbst Seite 34
Special E-Content, Fachzeitschriften, Loseblatt: Der Medien-Mix macht’s 68 Seite
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JESSICA KREMSER
Redaktionsnotiz
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er „Kunde hat heute viele Möglichkeiten für seinen Einkauf. Wenn er bei Ihnen im Laden kaufen soll, dann sollten Sie ihm schon was EinzigArtiges bieten“ – solche Sätze sind es, die Veranstaltungen wie etwa den jährlichen Libri-Campus „einzig-artig“ machen. Die Titelgeschichte „Strategien gegen den Internet-Tsunami“ im Juli-Heft basierte ebenso auf dieser Libri-Erkenntnis wie in diesem Heft deren „Fortsetzung“ ab Seite 30/31. Auch das Foto hier ist ein „Spin-off“ der erneut vom BuchmarktFORUM für Libri organisierten Veranstaltung in Bad Hersfeld, die in diesem Jahr wieder weit über 300 BuchhändlerInnen auf neue Ideen gebracht hat. Und ich bin dankbar, dass wir wesentliche Elemente dieser CampusReihe im BuchMarkt verwenden durften, um deren Impulse weiterzutragen ...
FRAU MAIER HÖRT DAS GRAS WACHSEN
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amit Sie noch schneller die wesentlichen Ideen unseres Heftes erBücher bewegen: BuchmarktFORUM-Mitgründer kennen können, haben Dr. Andreas Meyer (r.) und BuchMarkt-Herausgeber wir in dieser Ausgabe Christian von Zittwitz beim diesjährigen Libri-Campus die wichtigsten Gein Bad Hersfeld danken, Hinweise und Tipps markiert ... ein weiterer Schritt, Ihnen die Lektüre unseres Heftes noch leichter zu machen. Wir möchten auch in Zukunft Ihr einzig-artiger Berater bleiben. Und Ihnen Monat für Monat helfen, für Ihre Kunden einzigartig zu bleiben. Ihr
Christian von Zittwitz PS: Denken Sie an Ihre Bewerbung für die neue Wahl zur Buchhandlung des Jahres? Einsendeschluss ist am 16. August!!!
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»… weil man bei Blanvalet meine grausamen Fantasien kennt und trotzdem keine Angst vor mir hat.« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH
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»… weil sich bei Blanvalet jeder einzelne für meine Bücher voll ins Zeug legt.« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH
»Nah oder fern
Inhalt | 8/2013
gibt es nicht mehr, nur noch nah oder
fremd.«
Buchhandlung Heyn in Klagenfurt: Katzen würden Bücher kaufen (Seite 26)
Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme Die Dekoidee des Monats: Meerjungfrauen aus dem Büchermeer ... 8 Programm: Eulenspiegel bringt das Frühwerk von Peter Hacks in fünf Bänden ................................................. 9
Originalausgabe 272 Seiten € 14,90 ISBN 978-3-423-24972-0 Auch als erhältlich
Strategie: Belser erweitert ins Geschenkbuch .................................... 10 Reihen: Die Andere Bibliothek startet die bibliophilen „Kometen in der Anderen Bibliothek“ ..............................................10
Vier Menschen in vier Ländern: Eine Berliner Filmemacherin in Gaza, eine japanische Pianistin in Paris, ein brasilianischer Zoologe in Tel Aviv amerikanischer und eein in ame rikanischer IInvestmentberater nvestmentberater Tokio. Hannah iin nT okio. H annah Dübgen Dübg en eerzählt rzählt alten vvon on alt en und neuen Grenzen, ne uen G renzen, unserer Zeit. vvon on unse rer Z eit.
Rückblick: Der Juli auf buchmarkt.de.....14 Leute mit Ideen: Wie kolumbianische Handwerker aus Plastikflaschen Lampen machen ............................................... 18
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Kolumne II: Mayers Almanach ........ 22
Magazin Das aktuelle Interview: Till Tolkemitt über die Stärken des inhabergeführten Buchhandels und die Idee „E-Book inside“ ................................................ 24 Buchhandel: Die Buchhandlung Heyn in Klagenfurt hat sich im Internet neu erfunden – mit Hilfe von zwei Katzen .. 26 Trends: Wie der stationäre Handel auf die Herausforderungen des Internets antwortet, erklärte die Gruppe Nymphenburg beim Libri.Campus .... 30
Special | E-Content, Fachzeitschriften, Loseblatt
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Ihre Leseprobe: Lernen Sie Ada, Makiko, Luiz und Jason kennen
Büchertisch: Die Novitäten im August ..12
Kolumne I: Holger Ehling über das mangelnde Engagement deutscher Verlage auf Auslandsmessen .............. 20
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Fremdsprachige Literatur: Hispanophile finden bei Estrellas del sur in BerlinKreuzberg Buchhandlung, Sprachschule und Café unter einem Dach ....................44
Jubiläum: 100 Jahre Schneiderbuch .. 106
Ausbildung: Peter Cremer über die Gefährdung der buchhändlerischen Ausbildung in Deutschland ................ 48 Azubis: Der BachMarkt – gestaltet von Buchhandels-Auszubildenden der Düsseldorfer Berufsschule in der Bachstraße .......................................... 50
Jubiläum: 100 Jahre Karl-May-Verlag .107 Aktionen: Die Buchhandlung des Jahres transfer. bücher und medien. besuchte den Suhrkamp Verlag ....................... 108 Jubiläum: 30 Jahre zu Klampen Verlag ............................................... 110 Marketing: Klaus-Peter Wolf präsentiert die neue Krimizeitung ...................... 111 Ideen: Klett-Cotta machte aus Werbeplanen schöne Taschen ........... 112 Veranstalter: Das Berliner Literaturhaus Lettrétage zieht um .... 117
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Monatsplanung: Fit für den September .......................................52
Kollegentipps: Von Lars Baumann, Zweitbuch in Oberhausen ................... 56
Rubriken
Buchhaltung: Kennzahlen im Buchhandel, Folge 6 – Cash-flow und mehr ................................................... 57
Die 11-Bücher-Frage .....120 DVD-Tipp .........................65 Ideenmarkt ......................62 Impressum .....................112 Inserentenverzeichnis ...113 Klatsch & Tratsch .........114 Kopfnuss ........................113 Lesetipps ........................116 Pomis Auslese ...................66 Profile .............................117 Spot(t)light .....................104
Tipps: Mehr Lernen in der Urlaubszeit ..58 Benzes Sternstunden: Die Quadratur des Geschenkkreises .......................... 58 Markt: Boris Langendorf sieht erste statistische Anzeichen dafür, dass sich das Tempo des Online-Buchhandels verlangsamt ........................................ 60 Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten ...64
BuchMarkt August 2013
© Susanne Schleyer
Gründungsplanung: Teil 2 – die Umsetzungsphase ............................... 54
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»Spannend, literarisch, informativ – über welches Buch kann man so etwas schon sagen? Polityckis Samarkand Samarkand erfüllt alle drei Kriterien. Dem Leser wird eine unbekannte Welt näher gebracht, gleichzeitig verwoben mit einer spannenden Abenteuergeschichte auf literarisch anspruchsvollem Niveau. Mit diesem Buch müsste Politycki eine große Leserschaft gewinnen können, ein sicherer Erfolg des Buchherbstes 2013.« Rolf Keussen, Mayersche Buchhandlung Für die Bestellung Ihres Leseexemplars und weitere Infos: Vertreter fragen. Oder Fax senden. Oder anrufen. Telefon: 040/44188-227 Fax: 040/44188-211
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Meerjungfrauen
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it seinem schier unendlichen assoziativen Freiraum bietet das Meer – und seine Bewohner – eine geheimnisvolle Metapher für viele Autoren. Ein Fenster mit entsprechenden Bilderbüchern und Romanen lockt Kunden in die Buchhandlung. Besonders im Sommer. Wir liefern Ihnen die Deko-Elemente dazu zum Download auf buchmarkt.de. Geben Sie in der Suchfunktion das Stichwort „meerjungfrau123“ ein, dort finden Sie Motive in zwei Größen. Drucken Sie die gewünschten Fische auf dickem Papier (ca. 160 g) aus. Wenn Sie dasselbe Papier noch einmal einlegen, können Sie die Rückseite mit demselben Motiv bedrucken. Ausschneiden und mit einem Bindfaden von der Decke baumeln lassen: Die Luftbewegung zieht Aufmerksamkeit auf sich. Gaze-Stoff eignet sich als Deko-Unterlage, Podeste mit Seidenpapier umwickeln – fertig ist das Büchermeer.
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Geben Sie Kunden einen Fisch als Lesezeichen mit – in diesem Fall nur einseitig bedruckt, und auf der Rückseite mit dem Stempel der Buchhandlung versehen. Nicht nur Käufer von Meer-Büchern werden die kleine Geste schätzen.
Bilderbuch
Belletristik
Benjamin Lacombe: Undine, Jakoby & Stuart Helga Bausch: Die schöne Meerjungfrau, Nilpferd in Residenz Nikolaus Heidelbach: Wenn ich groß bin, werde ich Seehund, Beltz & Gelberg Renate Raecke (Hrsg.), Stefanie Harjes: Von Meerjungfrauen, Kapitänen & fliegenden Fischen, Boje Maurice Sendak, Randall Jarrell: Die Tierfamilie, Aladin
Philip Hoare, Leviathan oder Der Wal, mare Nataša Dragnić, Immer wieder das Meer, DVA Camilla Läckberg, Meerjungfrau, List Patricia Schröder, Meeresflüstern, Coppenrath Favel Parrett, Jenseits der Untiefen, Hoffmann und Campe
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Der junge Hacks – gescheit und witzig
Matthias Oehme: „Diese fünf Hacks-Bände sind erst der Anfang“
Eulenspiegel. Nein, die deutsche Literaturgeschichte muss nicht umgeschrieben werden. Jedenfalls nicht grundlegend. Sagen wir: Sie kann aufs schönste ergänzt werden. Und zwar nicht nur um das bislang zu 99 Prozent unveröffentlichte Frühwerk von Peter Hacks, das mit satten 3.000 Seiten in fünf bibliophil gestalteten Bänden ab September bei Eulenspiegel zu haben sein wird (Subskription bis 30. November 2013), sondern auch um viele Erkenntnisse zur Frühgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Genauer: Zur legendären, aber wenig erforschten Kabarettszene in Schwabing, in der der blutjunge Hacks kräftig mitmischte. Oder: Was hat Vertriebenen-Politiker Herbert Hupka ausgerechnet mit Hacks zu tun? Ganz einfach: Er war sein Auftraggeber beim Bayerischen Rundfunk, in dem seine frühen Hörstücke gesendet wurden. Bis Hacks dann wegen des Stückes mit dem freilich schon recht unheiligen Titel „Das Christkind und der Gangster“ gefeuert wurde – das war 1953. 1954 bekam er den Dramatikerpreis der Stadt München, aber erst ein Jahr später wurde in Bayern wieder ein Stück von Hacks produziert – da arbeitete er mit keinem Geringeren als James Krüss und seiner späteren Ehefrau Anna Elisabeth Wiede.
Alle diese irrwitzigen (im Wortsinne!) Stücke, Gedichte und Prosatexte werden nun erstmals gedruckt. Aber auch die Hausarbeiten. Eines der Lieblingsstücke von Herausgeber Gunther Nickel ist die 1946 in Wuppertal geschriebene Arbeit „Die deutsche Romantik und ihr Verhältnis zur Klassik“ – eine so blitzgescheite und von Belesenheit zeugende Arbeit des 18-Jährigen, dass er noch heute überall einen Einser dafür kriegte, ist sich Nickel sicher. Nebenbei wird an dieser (und nicht nur an dieser) Arbeit deutlich, dass Hacks literarisch eher in den Fußstapfen von Heinrich Heine begann; Brecht als sein literarischer „Ziehvater“, wie in landläufigen Literaturgeschichten nachzulesen, kam erst später. Da war Hacks, längst bevor er in die DDR übersiedelte (weshalb er seine komplette Bibliothek auflisten musste – auch über die kann man sich informieren) literarisch schon erwachsen. Mit den fünf im September erscheinenden Bänden ist aber noch nicht Schluss. „Peter Hacks schreibt an ‚Mamama’. Der Familienbriefwechsel 1945-1999“ liegt bereits vor (hrsg. ebenfalls von Gunther Nickel) – weitere Briefbände werden folgen.
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Belser. Der Stuttgarter Verlag mit den Schwerpunkten Kunst, Kunstgeschichte und Regionalia diversifiziert ins lukrative Segment des Geschenkbuches.
Geschenkbuch
Kunst schenken GeschenkbuchMacher: Bernhard Kolb, Autorinnen
„Eine naheliegende Entscheidung“, findet Verlagsleiter Bernhard Kolb. „Mit unseren geschenkfähigen Titeln ‚Kunst
interessiert keine Sau’, ‚Kunst versteht keine Sau’ und ‚Das sieht doch keine Sau – Große Kunst mit kleinen Fehlern’ ha-
Aufbau. Nach bald drei Jahrzehnten Erfolgsgeschichte startet Die Andere Bibliothek im Herbst eine neue bibliophile Reihe. Als „Kometen in der Anderen Bibliothek“ sollen künftig kürzere Texte von vertrauten Namen, aber auch neue Stimmen veröffentlicht werden. „Die Kometen schweifen im Gravitationsfeld der Anderen Bibliothek in alle Bereiche aus, egal ob Fiction oder Faction – erlaubt ist, was uns gefällt“, betont Herausgeber Christian Döring. Als Gestalter der neuen Reihe konnte Friedrich Forssman gewonnen werden, dessen Werke die Stiftung Buchkunst bereits mehr als 30 Mal prämiert hat. Die edle Ausstattung der Klappenbroschuren im Format der Anderen Bibliothek kann sich also sehen lassen: freie Rückenbindung, Fadenheftung, farbig bedrucktes Vor- und Nachsatzpapier, Rundumfarbschnitt und gestanzte Punktlinie auf dem Umschlag. Ab einem Umfang von 250 Seiten werden die Titel zudem mit Lesebändchen ausgestattet. „Wir nennen es Luxusbroschur“, sagt Döring mit berechtigtem Stolz. Geplant sind bis zu vier Titel pro Saison. Das erste Quartett wird im Oktober in den Handel kommen. Komet No 1 „Wir drucken nur Bücher, die wir selber lesen möchten“ beleuchtet die Geschichte der Anderen Bi-
Programm
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ben wir gute Erfahrungen gemacht. Und die Angebotssituation im Geschenkbuch hat uns motiviert, attraktive Themen mit Kunst zu verbinden und dem Handel damit neue Möglichkeiten zu bieten, seine Produktpalette zu erweitern.“ Die ersten vier Bände der „Geschenkbücher mit Kunst“ kommen im September, die Titelwahl lässt Rückschlüsse auf die weibliche Zielgruppe zu. In „Bilderbuchmama“, „Schuhe“, „Süßes“ und „Reif für die Insel“ werden Abbildungen von bekannten und weniger bekannten Kunstwerken von Texten begleitet, die die Betrachterin „in dieser Kombination auf neue Art ansprechen sollen. Der Reichtum und die Vielfalt der Möglichkeiten, die Kunst emotional bieten kann, kommt in den Büchlein in überraschender Art und Weise zur Geltung“, findet Bernhard Kolb. Die Bücher kommen im geschenkbuchüblichen Kleinformat mit Präsentationsbox in den Handel.
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Kometen winken
Herausgeber Christian Döring: „Luxus-Broschur“
bliothek in Gesprächen mit Hans Magnus Enzensberger, Reinhard Kaiser und anderen Beteiligten. Daneben erscheint mit „Richter und Narr“ ein neuer Roman des von der An-
BuchMarkt August 2013
deren Bibliothek bereits entdeckten Schriftstellers Vladimir Jabotinsky, Reiseprosa von Hans Christoph Buch („Nolde und ich. Ein Südseetraum“) und eine Novelle von Patricia Görg, „Glas. Eine Kunst“. In gleicher Ausstattung werden zudem vergriffene Bände der Anderen Bibliothek als „Extradrucke“ neu aufgelegt. Zum Auftakt erscheinen im September „Ein Vermächtnis“ von Sybille Bedford, „Meine Reisen mit Herodot“ von Ryszard Kapuściński und „Die Geschichte beider Indien“ von Guillaume Raynal und Denis Diderot, die beide in diesem Jahr ihren 300. Geburtstag feiern. Und wie hoch werden die Auflagen sein? „Ein paar tausend sollten es sein pro Band – wir sind hoffnungsvoll“, sagt Christian Döring und zitiert Goethe: „Kometen winken, die Stund ist groß.“ ML
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Band 3 erscheint im November
Markt & Meinung | Novitäten
Frisch auf den Tisch ... ... im August. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl cbt S. Ockler | Verlieb dich nie ...
Coppenrath Antje Szillat | Maja & Motte
Jude Hernandez hat eine Menge von ihren Schwestern gelernt. Die wichtigste Regel lautet: „Verlieb dich nie in einen Vargas“! Doch dann heuert trifft sie auf einen jungen Mechaniker. Kann sie etwas dafür, dass er gut aussieht, unerwartet süß ist – und Emilio Vargas heißt? … Eine großartige Liebeserklärung an das Leben und ein neues Traumpaar: Jude Hernandez und Emilio Vargas!
Jutta Knollmann, Lektorin Erzählendes Kinder- und Jugendbuch: „‚Zusammen mit Rübe, dem garantiert wildesten Hund der Welt, und dem Hamster Guido Gaus, stellen Maja & Motte den Familienalltag gehörig auf den Kopf. Die neue Reihe unserer ‚Rick‘-Autorin Antje Szillat, grandios illustriert von Nina Dulleck, sollte in keinem Kinderzimmer fehlen!“
Knaur K. Wilkins | Das Haus am Leuchtturm
dtv Hannah Dübgen | Strom
Dr. Andrea Müller, Programmleiterin Knaur Hardcover Belletristik: „Kimberley Wilkins beherrscht die Kunst, Geschichten um Familiengeheimnisse raffiniert und spannend zu erzählen, einfach perfekt. Bis zur letzten Seite habe ich mit Elizabeth mitgefiebert.“
Droemer Simon Lelic | Das Kind, das tötet Carolin Graehl, Lektorin: „Der Verteidiger eines erst zwölfjährigen Mörders gerät in eine katastrophale Situation. Und seine Familie wird zum nächsten Opfer ... Ein aufwühlendes Meisterstück über Schuld und Vergebung, Liebe und Pflicht. Der Brite Lelic ist eine der wichtigsten neuen Spannungs-Stimmen. “
Blanvalet Tanja Heitmann | Das Geheimnis des Walfischknochens Eva Schubert, Lektorin: „Eine unglaublich spannende und warmherzige Familiensaga, die auf zwei Zeitebenen vor der stürmischen Kulisse der Nordsee spielt. Tanja Heitmann erzählt die Geschichte einer schicksalhaften Jugendfreundschaft mit einem dunklen Geheimnis, eingebettet in eine außergewöhnliche Großvater-Enkelin-Story. Absolut fesselnd!“
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Günther Opitz, Lektor: „Welch grandioses Debüt! Vier Menschen stehen im Mittelpunkt, die sich zwischen Ländern und Kulturen bewegen. Sie kämpfen voller Sehnsucht um ihr Leben, ihre Zukunft, sie erkunden alte und neue Grenzen, persönliche, gesellschaftliche und politische. Ein bewegender Roman, mit immenser Kraft erzählt, aus dem Strom, der unsere Zeit ist.“
Diogenes Anna Stothard | Die Kunst, Schluss zu machen Lektorin Kati Hertzsch: „Nach dem aufsehenerregenden Debüt ‚Pink Hotel‘, der jungen englischen Autorin Anna Stothard, erscheint nun: ‚Die Kunst, Schluss zu machen‘. Ist es Liebe, wenn man nicht mehr weggehen kann? Das ‚ewige Thema‘ – spannend, ausdrucksstark und einmal ganz anders erzählt!“
Egmont Miguelanxo Prado | Ardalén Christopher Bünte, Redakteur: „Prado entfaltet einen Ozean der Sehnsüchte. Feinsinnig erzählt er von einem alten Mann, der auf der Suche nach seinem Gedächtnis ist. Die Karibik, das Meer, eine Tänzerin und ein alter Freund – Puzzleteile des
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Lebens, ungeordnet und geheimnisvoll. Eine malerische Erzählung über die Einzigartigkeit von Erinnerungen.“
Suhrkamp Marion Poschmann | Die Sonnenposition Lektorin Dr. Doris Plöschberger: „Marion Poschmanns lange erwartetes neues Buch ist ein Roman über Deutschland aus Sicht der Kriegsenkel und über die Macht der Zeit, über Erinnerung und zeitlose Verbundenheit. Ein Roman über fragile Identitäten, über den schönen Schein und die Suche nach dem inneren Licht. Es ist ein funkelndes, glasklares Buch, und es steckt voller subtiler Spannung.“
Insel Arturo Pérez-Reverte | Dreimal im Leben Die herzzerreißend schöne Geschichte einer unmöglichen Liebe – zwischen Max, einem charismatischen Lebemann aus kleinen Verhältnissen, und der schillernden Schönheit Mecha, die aus bestem Hause stammt. In einem Zeitraum von vierzig Jahren begegnen sie einander an drei verschiedenen Orten. Lektor Dr. Frank Wegner: „Voller Sehnsucht und Eleganz beschwört ,Dreimal im Leben‘ den bittersüßen Zauber verstrichener Gelegenheiten. Und die lebenslange Liebe zweier Menschen.“
Hoffmann und Campe Matthias Politycki | Samarkand Samarkand Constanze Neumann, Cheflektorin: „Ein außergewöhnliches und lang erwartetes Werk. Samarkand Samarkand ist ein Roman geworden, der mich begeistert wie nicht viele in letzter Zeit: ,Alle Geschichten kommen aus Samarkand‘, heißt es an einer Stelle, und das könnte eine Art Motto sein. Matthias Politycki zeigt sich hier als großer Geschichtenerzähler im besten Wortsinn: als einer, der hinausgeht in die Welt und uns Lesern die Fremde vertraut macht und das Vertraute fremd.“
Wenn ich gross bin … glücklich sein! … will ich e Si n e i n n ng
G e wdie Erfüllrusönlichen z pe s n a g ihres n d h e i t Ki nsches wu Gibt es einen Kindheitswunsch, der Sie noch immer reizt und den Sie endlich wahr werden lassen möchten? Wir sind die Wunschhelfer! Bis zum 15. August können Sie uns unter www.vergessenewuensche.de/buchhandel Ihren Wunsch verraten – mit etwas Glück geht er vielleicht bald in Erfüllung. www.vergessenewuensche.de/buchhandel
Deutsch von Carolin Müller ∙ Roman ∙ 352 Seiten ∙ ca. € 14,99 (D) ∙ € 15,50 (A) ∙ CHF 21,90 (empf. VK-Preis) Auch als E-Book erhältlich. ISBN 978-3-7645-0484-7 ∙ Erscheint im Oktober 2013 ∙ Unsere Kundenbetreuung Innendienst erreichen Sie unter der kostenlosen Telefonnummer (0800) 500 33 22 oder Fax (089) 41 36 – 33 33 ∙ E-Mail: kundenservice@randomhouse.de
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Eiinn m a l a uuff d eenn hho o cchh sstt eenn B er e rg in i n D eu e uttss ch c h la la nd d ie Z u g sp it z e. Da s w ol o l ltlt e ic i c h sc s c ho h on a ls kl ei n er Ju n g e. :
Sch kleine on als s M träum ädchen te von e ich i Tanzstu ner n mit ei de Pr ima- ner Baller i na.
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Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat Juli
News 28.6. – Schnell und einstimmig: Der Bundestag billigt den Hilfsfonds für die Flutopfer in Höhe von acht Milliarden Euro. 1.7. – Indonesien wird Brasilien und Finnland (2014) als Gastland der Frankfurter Buchmesse im Jahr 2015 folgen. 3.7. – Ab Herbst übernimmt die Buchhandlung Walther König mit Sitz in Köln als Generalunternehmer die 12 Museumsshops und den OnlineHandel der Staatlichen Museen in Berlin. 3.7. – Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck nimmt die 1989 verkauften 50 Prozent der Anteile an der Verlagsgruppe Droemer Knaur von der Verlagsgruppe Weltbild zurück und hält damit wieder 100 Prozent der Anteile. 10.7. – Der zehnte Imprint von Amazon Publishing heißt Jet City Comics, unter diesem Imprint werden Graphic Novels und Comics publiziert. Unter den ersten Titeln finden sich Autoren wie R.R. Martin, Hugh Howes und Neal Stephenson. 10.7. – Der Buchmarkt Moby Dick im Sempt Park in Aufhausen meldet Insolvenz an. 10.7. – Richterin Denis Cote spricht Apple schuldig, im Jahr 2010 zum Schaden der Verbraucher Preisabsprachen mit fünf großen Verlagshäusern getroffen zu haben. 11.7. – Die Verlagsgruppe Random House und die Bonnier Verlage wollen spätestens zur Frankfurter Buchmesse jeweils mit einem Autorenportal auf den Markt kommen. Dahinter steht die Überlegung, die neuen digitalen Möglichkeiten stärker zur Autorenpflege und zur Autorenbindung zu nutzen. 11.7. – MairDumont hat die Substanz der gesamten Reiseführer-Serie spiral guides des englischen Verlags Automobile Association übernommen. Bisher war MairDumont der Coeditionspartner für die deutsche Ausgabe. 11.7. – Im Rahmen einer überarbeiteten Ausrichtung der Buch Shopping AG hat der Verwaltungsrat entschieden, sich von vier Filialen zu trennen und sich langfristig auf die drei Standorte Baden, Bremgarten und Worb zu konzentrieren. 12.7. – Die Buchhandlung Uptmoor verlässt die Innenstadt und zieht Anfang September im Emaillierwerk mit Uptmoor Family zusammen. 15.7. – In einem Gespräch mit der „Schweiz am Sonntag“ sagt Michele Bomio, Geschäftsführer der neuen Orell Füssli Thalia AG, die Marke Orell Füssli sei für den gemeinsamen Auftritt „prädestiniert“, da sie als Schweizer Marke Werte repräsentiere, die der Schweizer Kundschaft bekannt sei. Mittelfristig werde daher auf den Gebrauch der Marke „Thalia“ verzichtet. 17.7. – Nach zehn Jahren schließt Uta Backmann die Libraria-Buchhandlung in Oberhausen aus gesundheitlichen Gründen. Einen Nachfolger hat die 69-Jährige trotz intensiver Suche nicht gefunden.
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Penguin Random House perfekt 1. Juli – Bertelsmann und Pearson besiegeln die Gründung von Penguin Random House. Beide Medienunternehmen haben die abschließenden Verträge für den Merger ihrer jeweiligen Verlagsgruppen, Random House und Penguin, unterzeichnet. CEO der neuen Verlagsgruppe ist Markus Dohle (Foto).
John Makinson, seit 2002 Chairman und CEO der Penguin Group, wird Chairman des Board of Directors von Penguin Random House. An der neu entstandenen, größten Publikumsverlagsgruppe der Welt wird Bertelsmann 53 Prozent der Anteile halten, Pearson 47 Prozent.
Insel-Insolvenz 2. Juli – Irritationen um die Insolvenz des traditionsreichen Insel-Verlags. Hierbei handele es sich, wie gemeldet, um eine „echte“ Insolvenz ohne Schutzschirm – aber mit Eigenverwaltung. Schon am 3. Juni hatte der Verlag den Antrag beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg gestellt. „Für mich läuft der Antrag im Schatten des großen Suhrkamp-Verfahrens“, erklärt die zuständige Richterin und verweist auf ein, wenn man so will, formaljuristisches Manöver: Suhrkamp habe dem Insel-Verlag eine Rechnung über 1,8 Millionen Euro gestellt, die dieser nicht begleichen kann. Ergebnis
sei die Zahlungsunfähigkeit der Insel. SuhrkampPressesprecherin Tanja Postpischil gibt gegenüber buchmarkt.de aber Entwarnung: „Die Beantragung der Insolvenz in Eigenverwaltung für den Insel Verlag ergibt sich zwingend aus der Beantragung des Schutzschirmverfahrens für den Suhrkamp Verlag. Der Insel Verlag wurde damit in die laufenden Verfahren eingegliedert. Auf das operative Geschäft hat der Antrag keine Auswirkungen – denn der Suhrkamp-Schutzschirm ist so groß, dass auch die Insel von ihm abgedeckt wird. – Alle Bücher erscheinen wie geplant.“
Nautilus auf Kurs 8. Juli – Nach dem Tod von Lutz Schulenburg am 1. Mai macht die Crew der Edition Nautilus unverdrossen weiter, melden die Hamburger. „Erste Steuerfrau“ ist seit Beginn des Verlags im Jahr 1974 Hanna Mittelstädt, die Lebensgefährtin Schulenburgs. „Sie ist jetzt also Kapitänin und Erste Steuerfrau in einer Person.“ Mit dem Team an ihrer Seite soll die gewohnte verlegerische Ausrichtung erhalten bleiben: v.l.: Klaus Voß, Franziska Otto, Katharina Picandet; Im Lektorat steht seit fast 20 Jahren Katharina hintere Reihe v.l.: Katharina Thiel, Hanna Mittelstädt. Picandet für die Qualität der Bücher, in der Herstellung seit fast 30 Jahren Klaus Voß. Um Presse, Veranstaltungen und Vertrieb kümmern sich Die Edition Nautilus wird in eine GmbH mit mit Leidenschaft und Kompetenz seit einigen Jahren Beteiligung der langjährigen Mitarbeiter umgewanFranziska Otto und Katharina Thiel. delt.
Carlsen startet Impress und Instant Books 15. Juli – Am 8. August startet der Carlsen Verlag in Hamburg Impress und Instant Books, zwei Imprints, in denen ausschließlich digitale Bücher erscheinen werden. Zum Auftakt sind jeweils zehn Titel angekündigt. Dem stationären Handel bieten die Hamburger ein „digitales Bücherregal“. Beide Imprints starten mit je-
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weils zehn Titeln. Im Monatsrhythmus sollen dann bis zu fünf Titel pro Programm folgen. Die E-Books werden in den Formaten ePub und mobipocket verfügbar sein, die Preise bewegen sich zwischen 1,99 Euro und 4,99 Euro. Impress-Titel und Instant Books sollen auf allen gängigen digitalen Distributionsplattformen erhältlich sein.
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Diogenes 1
Personalia Heinrich Zimmermann BAG-Prokurist Heinrich Zimmermann verabschiedet sich in den Ruhestand. (28.6.)
Julia Reinking Julia Reinking (35) ist neue Verlagsleiterin des Bibliographischen Instituts in Berlin. (28.6.)
Bestseller des Monats 3 4
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Martin Suter Allmen und die Dahlien
Donna Leon Tierische Profite
Anna Stothard Die Kunst, Schluss zu machen
Roman · Diogenes
Roman · Diogenes
Roman · Diogenes
224 S., Leinen, € (D) 18.90
336 S., Leinen, € (D) 22.90
Commissario Brunettis einundzwanzigster Fall
264 S., Pappband, € (D) 16.90 336 S., Paperback, € (D) 14.90
S
Nach dem Erfolg ihres Debüts Pink Hotel: Die Kunst, Schluss zu machen, der neue Roman von Anna Stothard. Eine Liebesgeschichte in Soho, London, die auch davon erzählt, dass einfach zu gehen plötzlich gar nicht mehr so einfach ist.
Kirsten Wiese / Anna Woll Dr. Kirsten Wiese (32 – Foto l.) hat die Leitung der Abteilung Unternehmenskommunikation & Markenführung beim Langenscheidt-Verlag in München übernommen. Ebenfalls neu an Bord ist Anna Woll (31 – Foto r.) als Projektmanagerin Schulmarketing. (28.6.)
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Carolin Galedary Carolin Galedary (29) übernimmt zum 1. Juli die Leitung der Presseund Öffentlichkeitsarbeit bei Nagel & Kimche in Zürich. (28.6.)
Martin Suter Allmen und die Libellen Roman · Diogenes
208 S., detebe, € (D) 9.90
Thedel von Wallmoden Der Verleger des Wallstein-Verlags Thedel von Wallmoden wird zum Honorarprofessor an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg ernannt. (28.6.) Michael Krüger Michael Krüger wird am 4. Juli Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. (29.6.)
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Martin Walker Bruno Chef de police Martin Walker Femme fatale
Petros Markaris
Quer durch Athen
Der fünfte Fall für Bruno Chef de police
von Piräus nach Kifissia
Roman · Diogenes
432 S., Leinen, € (D) 22.90
Roman · Diogenes
Diogenes
352 S., detebe, € (D) 10.90
208 S., detebe, € (D) 9.90
S
Petros Markaris führt durch seine Heimatstadt Athen (und die seines Kommissars Kostas Charitos). Erstmals im Taschenbuch, überarbeitet und aktualisiert. Für den Flaneur, der sich abseits der touristischen Trampelpfade bewegen will.
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Ab 22.8. im Kino!
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Jetzt im Kino als
Ein Film von von Sandra Nettelbeck, S andra Net telbeck, mit Oscar®-P -Preisträger reisträger Michael Caine und Poésy Clémence Poésy
Banana Yoshimoto Ihre Nacht
Travel House Media baut um
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Amélie Nothomb Den Vater töten
Fr Françoise ançoise Dorne Dornerr
Die letzte Liebe des Monsieur Armand
Roman · Diogenes
Roman · Diogenes
Roman · Diogenes
208 S., detebe, € (D) 9.90
128 S., detebe, € (D) 9.90
272 S., detebe, € (D) 9.90
Die letzte Liebe des M. Armand wurde unter dem Titel Mr. Morgan’s last love mit Michael Caine und Clémence Poésy verfilmt. Regie: Sandra Nettelbeck. »Unmöglich, sich in Clémence Poésy nicht zu verlieben.« Madame
Der neue de Winter begeistert seine ersten Leser »Sein bester Roman! Atemberaubend spannend, gewohnt böse und witzig, voll menschlicher Wärme.« Jacqueline Masuck / Dussmann, Berlin
Oben v.l.: Michaela Lienemann, Grit Müller, Stefan Maiwald, Nicole Engelstädter Unten: v.l.: Bettina Wiederhut, Malva Kemnitz, Juliane Helf, Ina-Nikola Hans
»Einfach grandios! Unglaublich spannend, voller skurriler und witziger Einfälle, sprachlich hervorragend.« G. Schulte-Hostede / Karstadt, München »Hat alles, was ein gutes Buch braucht, gut erzählte Geschichte, sympathische Helden. Ich bin sehr begeistert!« Birgit Szage / Buchhandlung Erdmann, Reinbek
Nachdem Travel House Media die Reiseführer vom ADAC-Buchverlag übernommen hatte, beginnt die Neustrukturierung des Hauses. Zunächst werden die Profitcenter Polyglott und Merian personell verstärkt. Die Verlagsleitung der Polyglott-Reiseführer hat Mi-
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»Der Knaller im Bücherherbst.« Eva Berndt / Buchhandlung H. Th. Schmidt, Esslingen »Zum Niederknien gut!« Elke Ehlert, Buchhandlung Seitenweise, Hamburg »Was für ein aufregender, spannender und zu Herzen gehender Roman! De Winter hat sein Meisterstück verfasst.« Peter Cremer
15 512 S., Leinen, € (D) 22.90 Erscheint am 28. August
Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat Juli
»Es sind noch viel mehr Buchhändler da draußen, die täglich beweisen, warum es ihre Geschäfte gibt und weiter geben wird« © Sabine Felber
chaela Lienemann übernommen. Das Redaktionsteam wird von Grit Müller und Stefan Maiwald geleitet. Ansprechpartnerin für die Presse ist ab sofort Nicole Engelstädter. Als Assistentin beginnt Bettina Wiederhut. Als Verlagsleitung für das Buchprogramm von Merian wird Dr. Malva Kemnitz benannt. Sie wird wie Polyglott-Verlagsleiterin Michaela Lienemann an Programm-Geschäftsführer Dr. Stefan Rieß berichten. Juliane Helf ist ab sofort Redakteurin für die Reihen „Merian live!“ und „Merian porträts“. Seit 1. Juni unterstützt Ina-Nikola Hans als Assistentin die THM-Geschäftsführung. (1.7.) Julia Oellingrath Die Berliner Agentur für Kommunikation Huber & Oellingrath übernimmt die Pressearbeit für das neue Label Egmont Graphic Novel. (1.7.)
»Viele Nachwuchstalente statt nur einige, ist unsere Devise: Wir sehen bei neobooks schon sehr früh, welcher Autor zu uns passt« neobooks-Mastermind Ina Fuchshuber von Droemer Knaur in der Freitags um fünf-Kolumne am 28.6.2013
Claudia Michalski Claudia Michalski, Geschäftsführerin der Verlagsgruppe Handelsblatt, übernimmt am 1. Juli zusätzlich zu ihren Aufgaben in der Verlagsgruppe Handelsblatt die operative Geschäftsführung des Fachverlags. Dr. Klemens Werner scheidet aus, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. (1.7.)
»Die Treppe wird von oben nach unten gekehrt. Wenn ich als Chef nicht achtsam mit meinem Team umgehe, spürt das am Ende auch der Kunde«
Birgit Rehaag Birgit Rehaag startet im Kommunikationsteam des Imagine Verlags mit seinen Imprints hansanord und Lokomotion. (2.7.)
Trainerin Ellen Braun in der Freitags um fünf-Kolumne am 12.7.2013
© Tim Flavor
Anica Jonas Anica Jonas ist zum 1. Juli in das Team des Dörlemann Verlags gewechselt. Sie kommt von Kein & Aber und war dort Leiterin im Vertrieb. (2.7.) Sabine Dabergott / Sabine Braun Sabine Dabergott, Marketing Managerin und zuständig für die Pressearbeit des Bereichs „Professional Development“ im Verlag WileyVCH, hat sich in die Elternzeit verabschiedet. Die Vertretung für diese Zeit übernimmt Sabine Braun (Foto). (2.7.)
Literaturtest-Mitgründer und -geschäftsführer Mathias Voigt in der Freitags um fünf-Kolumne am 5.7.2013
»Kulturstaatsminister Neumann hat uns zugestimmt, dass es besser gewesen wäre, den gesamten Kulturbereich von den Verhandlungen auszunehmen« Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, im Sonntagsgespräch am 15.7.2013
Markus Schmedtmann Markus Schmedtmann (42), Vorsitzender der Geschäftsführung von Mohn Media und Mitglied im Vorstand der Arvato AG, verlässt das Unternehmen. (3.7.)
Alexander von Oheimb Rainer Groothuis ergänzt die Geschäftsführung der von ihm gegründeten Agentur für Kommunikation, Marketing und Gestaltung um Alexander von Oheimb (40), der auch Gesellschafter wird.(2.7.)
Alexander U. Martens Alexander U. Martens hat in Anerkennung seiner Verdienste um das kulturelle Leben der Stadt die Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der Stadt Darmstadt verliehen bekommen. (3.7.)
Marcel Ramirez Seit dem 1. Juni ist Marcel Ramirez bei Geranova Bruckmann in der neu geschaffenen Position des Verlagsleiters für die Buchprogramme der Verlage Christian und Geramond sowie für das Imprint Bucher zuständig. (5.7.)
Laurenz Bolliger Laurenz Bolliger, Programmleiter für internationale Literatur bei DuMont, dockt bei Amazon an: Dort wird er die Programmsparte Kindle Singles (2.7.)
Lutz Gehrken Lutz Gehrken, seit 1991 Geschäftsführer der Buch & Kunst-Buchhandlungen (Dresden), hat sich Ende Juni wie angekündigt offiziell in den Ruhestand verabschiedet. (4.7.)
Henning Heckel Henning Heckel (42) ist seit 1. Juli beim Callwey Verlag in München als Key-Account Manager für den Architektur-Bereich der Abteilung Advertising & Sales tätig. (5.7.)
© Philip Nuernberger
© Alexandra Strohmeier
Romina Ivanisevic Seit 1. Juni betreut Romina Ivanisevic (25) die Kinderbuch-Auslandsrechte der S. Fischer Verlage als Elternzeitvertretung von Ulrike Blank. (2.7.)
managen.
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Manuel Morschel Manuel Morschel (31) hat die Programmleitung Buch im Meyer & Meyer Verlag übernommen. (4.7.)
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Paul Raabe Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Paul Raabe stirbt im Alter von 86 Jahren in seinem Haus in Wolfenbüttel. Der „bekannteste Bibliothekar Deutschlands“ (FAZ) war von 1958-1968 Leiter des Deutschen Literaturarchivs Marbach a. N. und von 1968-1992 Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. (5.7.)
© JensonsArt
© HVV
William Lynch CEO William Lynch verlässt mit sofortiger Wirkung die Kommandobrücke bei Barnes & Noble. Grund ist offenbar, dass das Tablet Nook gegen die Konkurrenz von Amazon und Apple nicht Fuß fassen konnte.(9.7.)
Rolf Grisebach Rolf Grisebach wird CEO beim Londoner Kunstbuchverlag Thames & Hudson. Grisebach war im Vorjahr überraschend als Geschäftsführer von Pearson Deutschland ausgeschieden. (10.7.) Anna Janke / Andrea Ostermair Neu an Bord bei Thienemann ist Anna Janke (31 – Foto l.), die als Elternzeitvertretung für Nicole Sauerländer bei Thienemann das Bilderbuch verantworten wird. Andrea Ostermair (31 – Foto r.), Grafik- und Informationsdesignerin, vertritt bereits seit Juni Kristin Schwab in der Abteilung Marketing. (10.7.) Elvira Weißmann Dr. Elvira Weißmann hat die Programmplanung der Regionalia bei der WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) übernommen. (10.7.)
Bernadette Joos Bernadette Joos, bisher Produktmanagerin bei RHA, hat seit 1. Juli die Programmleitung übernommen. Sie löst Sabine Buss ab. (11.7.) Georg M. Oswald Der Schriftsteller und Rechtsanwalt Georg M. Oswald (49) wird künftiger Verlagsleiter des Berlin Verlags. Er soll zum 1. Oktober beginnen.(11.7.)
Michael Kursiefen Michael Kursiefen erhält die Gesamtverantwortung für die Schweitzer Sortiment oHG, ein Unternehmen der Schweitzer Fachinformationen. Dazu gehören die Verwaltung und Buchhandlung in München sowie die Niederlassungen in Nürnberg und Regensburg. Der bisherige Geschäftsleiter, Ronald Matthiä, hat das Unternehmen verlassen. (18.7.) Holger Externbrink Holger Externbrink (44) übernimmt zum 1. September die Verlagsleitung bei Siegfried Rohn in der VG Rudolf Müller. Er verantwortet das Vertriebsund Anzeigengeschäft sowie die Print- und Onlineredaktion der verlagseigenen Publikationen. (18.7.)
Anna Rörig Anna Rörig übernimmt im Präsenz Verlag in Gnadenthal die Herstellungsleitung. (16.7.)
Peter Eichhorn / Michael Lechler Peter Eichhorn (Foto l.) übernimmt ab 1. Januar 2014 die Leitung des Bereiches Trade & Special Sales DACH bei Springer DE. Damit verantwortet er die gesamten Buchverkäufe der Verlagsmarken Springer Gabler, Springer Spektrum, Springer Vieweg und Springer. Eichhorn kommt von Elsevier Deutschland in München, wo er seit 2002 als Sales Director und Prokurist tätig ist. Er tritt die Nachfolge von Michael Lechler an, der Ende August in den Ruhestand gehen wird. (22.7.)
Tillmann Bub Tillmann Bub (36) verstärkt seit dem 1. Juli das Lektoratsteam bei Narr Francke Attempto in Tübingen. (16.7.)
Markus Hartmann Programmleiter Markus Hartmann (51) verlässt zum Ende dieses Jahres auf eigenen Wunsch den Hatje Cantz Verlag. Bis nach der Sommerpause soll die Nachfolge geregelt sein. (23.7.)
Barbara Janßen Barbara Janßen ist zum 1. Juli zur Buch & Marketing GmbH, einer Tochter des Mehrbranchenverbundes EK/servicegroup, gewechselt.(13.7.)
Carolin Stanneck Zum 1. Juli hat Carolin Stanneck (32) die neugeschaffene Leitung für die Programmbereiche Geschenkbuch, Kalender und Motomania bei Lappan übernommen. (8.7.)
Marlene Sturm Seit 1. Juni ist Marlene Sturm (24) die neue Ansprechpartnerin bei Hörbuch Hamburg in der Abteilung Rechte & Lizenzen. (9.7.)
© RHA
Sven Jurkovics Der Kölner Buchhändler Sven Jurkovics ist am 2. Juli gestorben. Der Inhaber der Buchhandlung Falderstraße in Sürth wurde nur 45 Jahre alt. (2.7.)
© Martin Fengel
Gestorben
Barbara Thiele / Johannes Deisenhofer / Marguerite Joly epubli erweitert das Führungsteam. Barbara Thiele und Johannes Deisenhofer steigen als Prokuristen auf. Seit 1. Juli leitet Marguerite Joly (Foto) den Bereich Author Relations, Marketing und Business Development. (10.7.)
Redaktionsschluss: 24.07.2013 Anzeige
Rückenwind fürs Bücherjahr. 2014 Anmeldeschluss für Aussteller: 10.09.2013 Seien Sie beim wichtigsten Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche dabei. Sichern Sie sich jetzt den Frühbucherrabatt und profitieren Sie als Erstaussteller vom Starter-Paket. Informationen und Anmeldeunterlagen unter: www.leipziger-buchmesse.de/aussteller
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Markt & Meinung | Leute mit Ideen Wie Handwerker in Kolumbien aus Plastikflaschen Lampen machen
Leuchtendes Beispiel
Der Genuss dauert oft nur wenige Minuten, dann ist sie leer und wird in vielen Ländern einfach weggeworfen: die Plastikflasche. Diese Tatsache wirkt sich immer mehr zu einem gravierenden Problem für die Umwelt aus. Dabei lassen sich die kurzlebigen Getränkespeicher auch zu langlebigen Möbeln umbauen. Diese Idee hat der spanische Designer Alvaro Catalán de Ocón mit einer Gruppe von kolumbianischen Handwerkern realisiert. Der Öffentlichkeit wurde das Ergebnis zum ersten Mal auf der diesjährigen Mailänder Möbelmesse präsentiert: Lampen, deren Schirme in Handarbeit nach alten Traditionen in leuchtenden Farben geflochten und auf den oberen Teil der Plastikflaschen aufgesetzt werden. Als Inspiration diente der Bambusbesen, der für japanische Teezeremonien verwendet wird. Jede Leuchte ist ein Einzelstück, in drei Größen und verschiedenen Formen er-
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Die Menschen hinter www.petlamp.org: Alvaro Catalán de Ocón (hintere Reihe, Mitte) und sein Team. Ihre Lampen waren erstmals auf der Mailänder Möbelmesse zu sehen
hältlich zu Preisen zwischen 150 und 300 Euro. Auf Wunsch werden auch Sets aus mehreren Lampen oder eine ganze Installation angefertigt, wie sie in Mailand zu sehen war. Dafür wurden die Kabel textil ummantelt, ebenfalls in verschiedenen Farben und flexibel genug für eine schöne Hängung. Ein Metallring mit der Prägung „Pet Lamp“ gibt dem Möbel Gewicht und soll dem Kunden vermitteln, dass er ein Original erworben hat.
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Angefertigt werden die Leuchten in Bogotá, von Handwerkern zweier ethnischer Gruppen, die aus ihrem Heimatgebiet Cauca vertrieben wurden. Die eine lebte in einer heißen Klimazone und verwendet Materialien einer dort wachsenden Palme, die andere stammt aus einem höher gelegenen Gebiet und arbeitet mit Wolle und Baumwolle. Zu sehen sind sie auf www.petlamp.org – ein Projekt mit Vorzeigecharakter. Susanna Wengeler
www.aufbau-verlag.de
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970 - 4
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Bestellungen: VVA · FAx (05241) 80 66 959 Auslieferungen: VVA (D) · Mohr MorAwA (A) · BuchzentruM AG (ch)
Holger Ehling kommentiert Über die mangelnde Präsenz deutscher Verlage auf Auslandsmessen und einen Insolvenzschutzschirm in den USA
Schulden, die wie Tippfehler klingen
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Holger Ehling © Jeannette Faure
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ass Brasilien Ehrengast der Frankfurter Buchmesse sein wird, hat sich sicherlich inzwischen herumgesprochen. Ab sofort können Sie Dekomaterial bestellen oder auch das Paket der Buchkoop Konterbande-Verlage Nautilus, edition fünf, A 1, Assoziation A und Transit. Weniger bekannt ist wohl, dass Deutschland sich vorab revanchiert mit einem Gastspiel bei der Bienal do Livro in Rio de Janeiro, die Ende des Monats stattfindet. Allzu viele deutsche Verleger werden den Weg dorthin wohl nicht finden; immerhin ist aber eine ganze Reihe von Autoren auf dem Weg an die Copacabana und natürlich auch zu anderen Orten. Möglicherweise hilft dies ja auch den Übersetzungen ins Portugiesische ein wenig auf die Füße – in den vergangenen Jahren fand das nur in homöopathischer Dosierung statt, wie ein Blick in die zurückliegenden Jahrgänge von „Buch und Buchhandel in Zahlen“ zeigt. Grundsätzlich zeigt sich dort, dass Übersetzungen aus dem Deutschen seit einiger Zeit nicht mehr allzu gut verkäuflich sind. 2002 wurden 5.131 deutsche Titel im Ausland übersetzt, 2007 waren es stattliche 9.225, für 2012 stehen nur noch 6.855 zu Buche. Besonders deutlich wird der Rückgang, wenn man den Sondereffekt China aus den Statistiken nimmt: Für 2012 bleiben dann nur magere 5.700 Titel übrig. Woran liegt das? Zum einen waren die Übersetzungsstatistiken immer schon einigermaßen fragwürdig: Man verlässt sich auf die Meldungen der Verlage, eine Kontrolle findet praktisch nicht statt. Wenn es dann mal ein Verlag verschusselt, eine nach Korea oder sonst wohin verkaufte Reihe mit 20 Titeln zu melden, dann kracht es im statistischen Gebälk. Aber auch wenn wir die Angaben mit gesunder Skepsis betrachten sollten, bleibt die Vermutung, dass die Methoden der Promotion von deutschsprachiger Literatur im Ausland ein wenig in die Jahre gekommen sind.
Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia
Die Publikation „New Books in German“ kostet ordentlich Geld, wird aber von den Lizenzverantwortlichen in den deutschen Verlagen nicht sehr geliebt, um es freundlich auszudrücken. Das „Litrix“-Programm, beim Goethe Institut verortet, ist da schon besser gelitten – man konzentriert sich im Zwei-JahresTakt auf einzelne Sprachgebiete, aktuell werden Übersetzungen ins Russische mit bis zu 3.500 Euro gefördert. Das Goethe Institut, das für den Löwenanteil der Übersetzungsförderung verantwortlich
von „New Books in German“ noch für den der Messebeteiligungen gibt. Die Statistiken aus „Buch und Buchhandel in Zahlen“ weisen aber deutlich darauf hin, dass der Erfolg der Fördermaßnahmen insgesamt sich in Grenzen hält. Leider höre ich immer wieder aus Verlagen, dass man Auslandsmessen, mit Ausnahme der London Book Fair und eventuell noch Bologna, für Geldverschwendung hält. Aber: Wieso bezahlt man gutes Geld, um Bücher in ein Messeregal in Asien, Osteuropa oder Lateinamerika zu stellen, und setzt sich dann nicht daneben? An den Leuten von der Frankfurter Buchmesse, die diese Messebeteiligungen zumeist organisieren, scheitert das Lizenzgeschäft ganz sicher nicht – deren Bemühen erlebe ich ja immer wieder, wenn ich bei Auslandsmessen unterwegs bin.
Wieso bezahlt man gutes Geld, um Bücher in ein Messeregal in Lateinamerika zu stellen, und setzt sich dann nicht daneben? ist, hat immerhin vor ein paar Jahren sein bis dahin abenteuerlich bürokratisches Procedere verändert und hat jetzt sogar Leute aus deutschen Verlagen im zuständigen Gremium. Die Beteiligungen an ausländischen Buchmessen mit deutschen Gemeinschaftsständen ist ein weiteres Instrument der Übersetzungsförderung, und das Auswärtige Amt und das Bundeswirtschaftsministerium finanzieren die Sache seit Jahrzehnten. Schöne deutsche Bücher im Ausland auszustellen ist auch wirklich eine feine Sache, aber mich irritiert seit langem, dass nur selten eine nennenswerte Zahl von Verlagsleuten vor Ort ist, um das Lizenzgeschäft aktiv zu betreiben. Richtig ist, dass es eine echte Erfolgskontrolle weder für den Effekt
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ommen wir zu einem ganz anderen Thema: Cengage Learning ist pleite. Nun ja, eigentlich ist der Laden nicht wirklich pleite, aber man hat sich unter den Insolvenzschutz des „Chapter 11“ begeben. Insolvenzschutzschirme kennen wir neuerdings auch hierzulande, aber glücklicherweise muss ich hier nicht sagen, was ich von der Suhrkamp-Saga halte. Cengage steht also unter dem Schirm und hat bereits fröhlich verkündet, dass der Schuldenberg von 5,8 Milliarden US-Dollar um 4 Milliarden US-Dollar abgebaut werden konnte. Nein, das sind keine Tippfehler. In Euro übersetzt, hatte dieses eine Unternehmen ungefähr so viel Schulden, wie alle deutschen Verlage jährlich zusammen-
Dies ist ein Buch über uns. Es ist ein Buch über Sie, Ihre Kinder, Ihre Eltern, Ihre Freunde. Es geht um jeden Einzelnen von uns. Und um unser Versagen. Unser Versagen als Individuen, das Versagen der Wirtschaft und das unserer Politiker.
genommen an Umsatz machen. Reife Leistung! Trotzdem lobte der CengageChef Michael Hansen jetzt sich selbst und seine tüchtige Geschäftsführung: Man habe 280 Millionen US-Dollar auf der hohen Kante und könne alle laufenden Kosten aus den laufenden Einnahmen bestreiten; derzeit wird an „Incentives“ gebastelt, damit man sich auch ordentlich belohnen kann, wenn die Sache ausgestanden ist. Gut, Hansen ist erst seit ein paar Monaten an der Spitze des Hauses, uand ihm ist die Schieflage sicher nicht in die Schuhe zu schieben. Aber das Beste an der Sache: Er hat Recht, das operative Geschäft von Cengage läuft prima. Woher die Schulden stammen? Nicht aus den geschäftlichen Aktivitäten: Die ehrenwerte Heuschrecke Apax Partners hatte Cengage im Jahr 2007 vom Verlagskonzern Thomson erworben und die Kaufsumme von 7,75 Milliarden US-Dollar natürlich dem übernommenen Unternehmen in die Bilanz gedrückt. Jetzt werden Drucker, Auslieferer, Banken und alle möglichen Lieferanten in die Pflicht genommen, um beim Schuldenabbau zu helfen. Nice work if you can get it … Wir bleiben in den USA: Dort hat Amazon, dank freundlicher Mithilfe der US-Justiz, dem Konkurrenten Apple im Prozess um Preisabsprachen bei E-Books – das „Agency Model“ funktionierte ähnlich wie die Preisbindung – gerade ein leuchtend blaues Auge verpasst. Das Urteil stärkt Amazons Position, die ohnehin schon mächtig ist. Ein Viertel aller gedruckten Bücher werden in den USA über Amazon verkauft und jetzt, nachdem die Kundschaft mehr als ein Jahrzehnt lang mit Niedrigstpreisen angefixt wurde, dreht sich die Preisschraube stetig nach oben. Die „New York Times“ berichtete am amerikanischen Nationalfeiertag, dass besonders bei nicht ganz so leicht verkäuflichen Titeln die Rabatte gern einmal um die Hälfte gekürzt werden – vor allem Kleinverlage und wissenschaftliche Verlage stöhnen. Ein Fall fürs BWL-Proseminar: Ein Gigant erkauft sich mit bewusst hingenommenen Verlusten seinen beherrschenden Marktanteil, dann wird die Hand aufgehalten.
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Es geht um einen beispiellosen Notfall planetarischen Ausmaßes.
Auslieferung 4. September 2013
Stephen Emmott Zehn Milliarden Ü: Anke Caroline Burger. Etwa 224 S. Geb. ca. € 14,95 (D)/€ 15,40 (A)/Fr. 21.90 (978-3-518-42385-1) Auch als eBook erhältlich
Stephen Emmotts Arbeit als wissenschaftlicher Leiter eines Microsoft-Labors ist die Beschreibung und Vorhersage komplexer Systeme. Im September stellt er sein Buch bei großen Veranstaltungen in Berlin, Köln und Frankfurt vor.
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Suhrkamp www.zehnmilliarden.de
Mayers Almanach
Brad Pitt und ich: Operation Zombie
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eil nichts Literarisches im Kino lief, ging ich aus lauter Verzweiflung in den Zombiefilm „World War Z“, als mir einfiel, dass das ja auch ein Buch ist! Der mäßige Film basiert nämlich auf dem feinen Goldmann-Taschenbuch „Operation Zombie“ von Max Brooks, womit wir alle drei unglücklich sind, Max Brooks, Brad Pitt und ich. Aber der Reihe nach: Brooks hat dem Zombiegenre weit mehr hinzugefügt als die Vorlage zu Brad Pitts neuestem Gig. Da gibt es Comics bei Panini und weitere Genreperlen bei Goldmann. Brad Pitt hatte ebenfalls Operation Zombie gelesen, und wir fanden es beide klasse. Die Zombiefans lobten es als herausragend, und die Literaturfreunde waren überrascht, dass ein so gelungenes Stück Buch ausgerechnet aus einem Horrorsubgenre kommt. Brad Pitt sicherte sich sofort die Filmrechte, weil das Buch so brillant ist. Herausragend ist dieser kleine Geheimtipp aus drei Gründen: Erstens, weil es kein Actionroman ist, sondern als Sammlung von Protokollen und Augenzeugenberichten geschrieben ist, die alle zusammen ein Bild vom zehnjährigen Zombiekrieg zeichnen. Da gibt es Militärberichte, Interviews, Zeitungsausschnitte, Anekdoten. Der Film hingegen
Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche
Top Ten des Monats: Goethes Spezialgebiete Das Universalgenie Goethe hat Geburtstag. Er hatte bekanntermaßen viele Interessen und Fachgebiete über die Dichtung hinaus. Hier die zehn schönsten: 10. Erdkruste 9. Bergbau 8. Gingkobaum 7. Gartengestaltung 6. Granit 5. Finanzverwaltung 4. Gelb 3. Rot 2. Blau 1. Zwischenkieferknochen
Schau genau: Buchcover auf den Punkt
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hetzt von einer Standard-Szene in die nächste, um das Mosaik durch eine übliche Story zu ersetzen. Zweitens hat das Buch keinen Helden, der die Welt und nebenbei (gleichwohl hauptsächlich) seine Familie retten will. Jeder Fetzen, jedes Dokument erzählt wieder eine andere Geschichte, ist ein weiteres Puzzleteil. Das Buch ist Parodie, Doku und Anthologie; der Film nicht. Drittens besticht das Buch durch seine schlüssigen Schilderungen der Länder und Kontinente und wird damit politisch: Die Katastrophe spielt sich in jedem Land anders ab, und so hält Brooks mancher Nation einen außen- und innenpolitisch hochgerechneten Zombiespiegel vor. Nordkorea z.B. hat einen jahrzehntelangen Vorsprung im durchorganisierten Knechten seiner Bürger, da konnte die Regierung also mit wenigen Befehlen sehr rasch wirksame Maßnahmen durchsetzen, ohne dass groß abgestimmt werden musste (Zähne ziehen u. dgl.). Amerika – die übliche Selbstüberschätzung; Russland – Kältevorteil, und so weiter. Das ist eine der vielen, vergnüglichen Ebenen, auf denen Brooks’ Buch stattfindet. Das alles schenkt sich der Film. Letztlich hat der Film mit dem Buch nur noch den Titel gemein, und das ist für Sie Buchhändler da draußen ein wichtiger Hinweis. Jetzt mal ungeachtet dessen, ob Sie Zombies mögen oder nicht, das Buch ist sehr schlüssig und originell. (Das alles leistet sich der Film nicht so sehr.) Max Brooks’ „Operation Zombie“ ist ein satirischer, lesenswerter, thrillender Gesellschaftsroman, der viel über unsere Menschenwelt preisgibt, und der Film ist halt irgendein Film. Und das will ich (gerade ich) ihm auch gar nicht vorwerfen. Wenn ich ihn nämlich nicht am Buch bemesse, dann bleibt immer noch genügend Bemerkenswertes, z.B. eine wundervolle, neue Generation Zombies in einem Film, in dem ulkigerweise kein Tropfen Blut zu sehen ist.
VERJÜNGUNG UND
ENERGETISCHE
GANZKÖRPERERNEUERUNG
Trend des Monats: Lebkuchen – Erster! Um weihnachtliche Bestelllaune herbei zu krümeln, verschickt die Verlagsvertretung Walenta dieser
Netter Versuch. Das ist ja auch nicht unwichtig, wenn das in den Multiplexen Geld einspielen soll. Vor genau drei Jahren (BuchMarkt 8/2010) hatte ich die Verlage nach ihren Zombietiteln befragt und in eventueller Abkehr vom staubigen Vampirgeknutsche eine Marktfähigkeit des Zombies vorherbehauptet. Damals hatte ich auf Max Brooks hingewiesen. Heute strotzt der Untote geradezu vor Leben, und
Tage mit ihren Besuchsankündigungen frische Lebkuchen. Mjam. Da kriegen die von mir aber Ostereier serviert, wenn sie hier antanzen. Freue mich schon auf das Spaghettieis im Dezember.
der Buchhandel hatte in dieser Salonfähisierung keine geringe Rolle. Der Cross-Cult-Comic „The Walking Dead“ wurde zu einer preisgekrönten FSK18-Soap-Opera, bei Baumhaus gibt es lustige Zombiekinderbücher, und Brad Pitt macht Jagd auf ein Buch, das er in seinem eigenen Film nicht mehr findet. Aber der Versuch zählt. Und Ihnen lege ich nahe, Max Brooks ans Lager zu nehmen.
192 Seiten I Klappenbroschur inkl. Übungs-CD (67 Minuten) 13,5 x 21,5 I WG 1466 € 16,99 (D) I € 17,50 (A) I CHF 24,50 ISBN 978-3-95550-019-1 erscheint im August 2013
das neue Werk der Bestseller-Autorin von Erneuere deine Zellen
Drilling des Monats: Lavendel Lavandula angustifolia, Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler, wirkt sowohl ätherisch als auch sedativ. Wird üblicherweise in den Bereichen Aroma, Duft, Gewürz und Dekoration eingesetzt. Vorkommen im Mittelmeerraum und neuerdings auch in allen möglichen Bestsellerlisten.
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Erneut greift Lumira tief in die Schatztruhe des überlieferten Heilwissens ihrer Heimat. Ihr Herzensanliegen ist es, die Menschen zurück in ihre eigene Verantwortung und Macht zu führen. Kernstück dieses Buchs sind einerseits geistige Übungen zum Umdenken, zur Gedankenkontrolle und zur Schaffung neuer Gedankenmuster. Andererseits gibt die Autorin sehr konkrete Ratschläge zu einer gesunden und heilsamen Lebensführung. 23
LEBENSINTELLIGENZ SPIRITUALITÄT - HEILUNG
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Das aktuelle Interview
Kaufst Du E-Books oder Bücher? Till Tolkemitt hier im Gespräch mit einem deutlichen Bekenntnis zu der Stärke des inhabergeführten Buchhandels. Und zur Idee „E-Book inside“
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uchMarkt: Herr Tolkemitt, bis 2009 waren Sie Geschäftsführer von Zweitausendeins und dort auch für den Buchverlag verantwortlich, seitdem betreiben Sie von Berlin aus mit Gerd Haffmans den Haffmans & Tolkemitt Verlag und seit 2011 auch noch mit der Verlegerin Johanna von Rauch den Verlag Rogner & Bernhard. Alle Bücher beider Verlage werden nun nicht mehr über Zweitausendeins sondern nur noch im „normalen“ Sortimentsbuchhandel vertrieben. Till Tolkemitt: Ja, unsere Zweitausendeins-Jahre sind vorbei. Das war mal ein sensationeller Vertriebsweg, aber es hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Jetzt machen wir normalen Vertrieb, mit einer Programmvorschau für den Buchhandel, „Key-Accounting“, unsere Vertreter reisen halbjährlich, wir haben Stände auf den Buchmessen ... Lohnt sich dieser Aufwand denn für einen kleineren Verlag? Wir wissen alle, dass das Verlegen ein riskantes Geschäft ist. Wir bemühen uns sehr um ein verkaufbares, wenn auch ungewöhnlicheres Programm, und gerade zuletzt haben wir tolle Erfahrungen mit dem Buchhandel gemacht ... ... mit dem Überraschungserfolg, der Bergsteigersatire „Die Besteigung des Rum Doodle“, die jetzt schon auf der Spiegel-Liste auf Platz 23 rangiert. Und das, obwohl sie erst vor acht Wochen bei Rogner & Bernhard erschienen ist. Es ist ein Buch aus den 1950er Jahren, das in internationalen Alpinistenkreisen
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einige Berühmtheit hat, aber noch nicht auf deutsch erschienen war. Ein absolut witziges und charmantes Buch, Monty Python meets 3 Männer im Boot. Dessen Erfolg führen Sie auf den Einsatz des Buchhandels zurück. Ja, die Vertreter waren sofort begeistert, und das schwappte auf die Buchhändler über, gerade den kleinen und mittleren gefielen die Leseexemplare und sie griffen beherzt zu. Von den großen Ketten wurde das Buch zunächst gar nicht wahrgenommen. Und nur durch die Arbeit der Vertreter und des unabhängigen Buchhandels und ihrer Begeisterung schaffte es das Buch rasch in die Top 50 der SpiegelBestsellerliste, woraufhin auch die Ketten bestellt haben und wir nun gerade die vierte Auflage drucken. Heute (15.7.) ist das Buch auf Platz 23 in Deutschland – und nur auf Platz 2.700 bei Amazon! Alles nur wegen des stationären, unabhängigen Buchhändlers. Das ist ein toller Erfolg, und zeigt, wie gut der inhabergeführte Handel immer noch funktioniert! Vertreter bringen es also doch noch? Oder liebäugeln Sie auch schon mit Call-Centern oder Telefonmarketing? So einen Versuch haben wir gerade unternommen. Nachdem einer unserer Vertreter in den Ruhestand gegangen war, haben wir damit begonnen, das freigewordene Gebiet intern zu betreuen, am Telefon, per E-Mail, auch mit dem ein oder anderen Besuch. Aber Vertrieb ist ja eine Sache, wo man Zahlen messen kann. Und die sagen ziemlich eindeutig: Vertreter! Es macht übrigens auch viel Spaß, mit denen zusammenzuarbeiten – zumindest mit unseren – und wir bekommen immer viele wichtige Ratschläge von ihnen.
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Zur Person Dr. Till Tolkemitt, 43, studierte Philosophie und Volkswirtschaftslehre und promovierte mit einer rechtspolitischen Arbeit über die deutsche Glücksspielindustrie. Nach Stationen in der Internet-, Beratungs- und Verlagsbranche kam er 2004 zum Versandhändler Zweitausendeins und wurde dort Nachfolger des Gründers Lutz Kroth. 2009 machte er sich als Verleger mit Haffmans & Tolkemitt selbständig. 2011 übernahm er zusätzlich den Berliner Verlag Rogner & Bernhard, dessen Geschicke weiterhin von der Verlegerin Johanna von Rauch gelenkt werden.
Für alle, die es wissen wollen.
Stammte von denen auch der Rat, in jedes Buch einen individuellen Code für den kostenlosen Download des entsprechenden E-Books zu drucken? Nein, die Idee kommt von unserem Verlagsleiter Jakob Karsten, der aus der Musikindustrie kommt, wo es diese Lösung bei Schallplatten schon lange gibt. Aber dass wir gerade die Auslieferung gewechselt haben und zu Prolit gegangen sind, das ging auf die Vertreter zurück. Und Prolit ist ein Segen! Die
Bis(s) zur Beförderung?
Bei den ersten beiden kann ich mir vorstellen, dass es die Idee der Autoren war. Ich glaube, die Kollegen verfolgen etwas die Kopf in den Sand-Taktik. Angst etwas zu verschenken, was man auch verkaufen kann, das höre ich oft. Dabei verschenken wir nichts, wir verkaufen ein besseres Produkt als früher. Früher ohne E-Book, heute mit. Der Preis aber mehr oder minder gleich. Der Kunde kauft den Inhalt eh nur einmal und uns
Wir verschenken nichts, wir verkaufen ein besseres Produkt als früher. Früher ohne E-Book, heute mit
Wissen Sie, warum Ihre großartige Idee „E-Book inside“ nicht massenweise nachgeahmt wird? Kein Buchhändler versteht, warum er gezwungen wird mit Lesern, die im Urlaub gern auch auf dem Reader lesen wollen, statt 100 Prozent Umsatz nur ca. 80 Prozent Umsatz zu machen? Was soll ich sagen, es gibt eigentlich nur positive Erfahrungen. Die Buchhändler lieben „HardcoverPlus“, so nennen wir das, weil sie nun auch E-Books verkaufen können. Und vor allem, weil der Leser mit diesem Bundle-Modell nicht von uns, von der Verlagsbranche, in eine Systemfrage gedrängt wird: Kaufst Du E-Books oder Bücher? Zweimal kaufen tut ja keiner. Die Leser lieben das natürlich auch, denn die meisten Vielleser haben einen Reader für unterwegs, aber auch ein gut gefülltes Bücherregal zuhause. Und inzwischen ist es doch so, dass die Autoren das von uns geradezu verlangen. Aber es gibt nur wenige Verlage, die Ihnen folgen. Na ja, einige schon: Rowohlt Berlin bei Sascha Lobos letztem Buch, Campus bei Julian Assanges „Cypherpunks“; auch Ullmann mit den „1000 Orten, die man gesehen haben muss“ ist ein HardcoverPlus. Aber es stimmt, viel passiert nicht.
kostet die Zugabe des E-Books ein paar Cents. Dass wir dadurch auch E-Mailadressen unserer Kunden bekommen und so einen Verteiler aufbauen, finde ich strategisch und für die Zukunft gesehen übrigens besonders interessant. Glauben Sie, dass die Branche in der E-Book-Frage nochmal umschwenkt? Ach, unsere Branche, das ist doch so: Als wir HardcoverPlus einführten, bekamen wir säckeweise Post von begeisterten Buchhändlern. Der Spiegel berichtete darüber, es gab einen Artikel in der FAZ. Und im Blatt unseres Branchenverbands, dem Börsenblatt? Eine Kurzmitteilung folgenden Inhalts (ich zitiere das aus dem Gedächtnis): „Der Verlag Haffmans & Tolkemitt verschenkt ab sofort E-Books. In jedem Buch ist seit Neuem ein Code enthalten, mit dem das EBook runtergeladen werden kann.“ Mehr nicht. Das fand ich schon erstaunlich. Aber eins bleibt doch, die Angst, dass die Codes geklaut werden, in der Buchhandlung einfach abfotografiert und dann illegal runtergeladen, oder? Passiert aber nicht. So einfach ist das. Es ist nicht ein einziges Mal passiert, dass sich bei uns ein Buchkäufer gemeldet hat und gesagt hat: Mein Code funktioniert nicht, weil er schon mal benutzt wurde. Obwohl wir auf www.hardcover-plus.de extra darauf hinweisen, sich bei uns in solchen Fällen zu melden.
Im Kopf sind Sie der Killertyp, den Finger am Abzug, aber vor dem Schreibtisch des Chefs oder im Konflikt mit den Kollegen geht Ihnen jedes Mal die Munition aus? Beim nächsten Mal wird alles anders! Denn es darf ruhig etwas mehr »aggro« sein, sagt der renommierte Aggressionsexperte und Managementtrainer Jens Weidner und räumt endlich mit dem Mythos auf, dass Aggression in der Arbeitswelt nichts zu suchen hat.
Die Fragen stellte Christian von Zittwitz
BuchMarkt August 2013
2013. 270 Seiten. € 19,99
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Buchhändler, klein und groß, und wir, lieben die! Deutlich bessere Verkaufszahlen seitdem.
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Magazin | Buchhandel
Faszination: Seit November sind zwei kleine Kätzchen in der Buchhandlung Heyn zu Hause – und begeistern vor allem die jungen Besucher
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ir wurden im Internet nicht als kompetenter OnlineBuchlieferant wahrgenommen, gerade die Jugend zog oftmals Thalia oder Amazon vor“, erzählt Helmut Zechner, Geschäftsführer der Heyn Buchhandlung. Diese Situation kennen viele inhabergeführten Buchhandlungen, immer wieder hören sie von Kunden überraschte Aussagen wie „Ach, Ihre Buchhandlung gibt es auch im Internet?“ Die Heyn Buchhandlung reagierte – mit einem umfassenden Relaunch des öffentlichen Auftrittes, in Zusammenarbeit mit
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Tierisch gutes Marketing Seit 145 Jahren gibt es die Buchhandlung Heyn in Klagenfurt. Sie genießt dort einen großen Bekanntheitsgrad, hohe Sympathiewerte und hat treue Kunden. Mit einem neuen MarketingKonzept überträgt sie dies jetzt auch ins Netz der Klagenfurter Werbeagentur Mautendorfer. Und wurde dafür im Juni mit dem Staatspreis Marketing in der Kategorie Handel belohnt. Die Jury-Begründung: Heyn habe es auf charmante und per-
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sönliche Art geschafft, sich als OnlineBuchhändler zu etablieren. Besonders hervorgehoben wurde das „unverwechselbare Design“ mit den Katzen „Mr. und Mrs. Heyn“.
Wer Mr. und Mrs. Heyn sind? Zwei Stubentiger, die seit November letzten Jahres in der Buchhandlung Heyn wohnen und dort für eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre sorgen. Seit dem Relaunch Ende letzten Jahres dienen Nala und Nilo – wie die beiden Kätzchen eigentlich gerufen werden – nun auch als Leitmotiv der neuen Kampagne. Der Kunde begegnet den Büchertigern im Laden, auf der Internetseite, bei Facebook, auf den Taschen, Lesezeichen, Bestellscheinen, Einladungen und dem Einpackpapier. Selbst die Kundenkarte heißt in der Buchhandlung Heyn „Bonus-Kater“. „Die Grundidee für das Corporate Design war, dass Katzen sehr für Weiblichkeit stehen – aber auch für Komfort, Familie, Intelligenz, Individualität und Gemütlichkeit. Es gibt außerdem kaum einen Lite-
Sorgenfreies Katzenleben: Katzentoiletten, Kratzbäume und Spielzeug sind überall zu finden Über 70 Veranstaltungen im Jahr: Beim literarischen Dinner (o.) genießen 65 KundInnen eine Lesung mit 5-Gänge-Menü – gekocht vom Chef persönlich und serviert von den Heyn MitarbeiterInnen, unten rechts ein kleiner Blick in den Leseraum Multichannel-Konzept: Das Katzenmotiv zieht sich durch das ganze Marketingkonzept der Buchhandlung Heyn
raten, der nicht schon das Motiv Katze in literarischer Form behandelt hat“, erklärt Helmut Zechner. Das integrierte Konzept berücksichtigt dabei auch die Ergebnisse moderner Hirnforschung, denn die Katze mit ihrer immensen Symbolkraft spricht das limbische System der Konsumenten optimal an, fördert die emotionale Kundenbindung und steigert unbewusst die Kauflust. „Die Marke Heyn wird durch das Leitmotiv ‚Katze’ spielerisch erlebbar gemacht und so zum Verkaufsargument. Der Wiedererkennungswert ist enorm“, so Zechner weiter. „Unser Ziel war es, die
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Magazin | Buchhandel
Das Team der Buchhandlung Heyn: Mr. und Mrs. Heyn sind natürlich auch mit dabei – sie zieren die T-Shirts der MitarbeiterInnen
übergreifendes, strategisches Marketing, das auf die Rahmenbedingungen der heutigen Zeit abgestimmt ist, und bei zukünftigen Entwicklungen immer wieder neu angepasst werden kann. Denn gerade Wandelbarkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit spielt in der schnelllebigen Zeit von heute eine immer wichtigere Rolle. Auf originelle Art und Weise schafft es die Buchhandlung Heyn immer wieder, eine Verknüpfung zwischen online und offline herzustellen. So ist beispielsweise an einer Bücherwand im Laden in sehr großer Schrift „1.500.000 Bücher portofrei im Onlineshop“ zu lesen und im monatlichen Newsletter (auch „Mr. Heyn’s Katzenpost“ genannt) werden unter den jeweiligen Lesetipps immer die dazugehörigen Mitarbeiter mit Foto abgelichtet. „Wir haben schon viele positive Reaktionen von unseren Kunden bekommen“, erzählt Helmut Zechner. Auch die große Presseresonanz auf den Sieg des Staatspreises Marketing hat dazu beigetragen, dass die Buchhandlung über das österreichische Bundesland Kärnten hinaus bekannt wurde. Dieser Erfolg spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Der Onlineumsatz verzeichnet eine Steigerung um 150 Prozent und auch der stationäre BarUmsatz kann um drei Prozent zulegen – und das bei einem leicht rückläufigen Branchenschnitt. „Außerdem kommen viel mehr Kinder zu uns in die Buchhandlung“, erzählt Zechner glücklich – und mal ehrlich: Welches Kind besucht nicht gerne eine Buchhandlung, in der zwei kleine Kätzchen leben? Maria Altepost
Staatspreis Marketing in der Kategorie Handel: (v.l.) Georg Wiedenhofer, Präsident der Austrian Marketing Confederation, Heyn-GF Helmut Zechner, Agenturchef Freddy Mautendorfer, Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner
Kundenbindung so zu steigern, dass die Kunden bei dem Wort ‚Buch’ sofort an unsere Buchhandlung denken, und das haben wir erreicht.“ Das Kernthema des Multichannel-Marketingkonzepts war die Einbeziehung der sozialen Medien wie Facebook und Twitter. Seit dem Relaunch posten die Heyn-Mitarbeiter hier regelmäßig die neuesten Ge-
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schehnisse, Bilder von Veranstaltungen und Gewinnspiele. Natürlich sind auch Mr. und Mrs. Heyn immer wieder zu sehen. Und die Nutzer sind begeistert: Knapp 2.700 Facebook-Mitgliedern gefällt die Seite der Buchhandlung Heyn – das ist eine größere Reichweite als mancher Buchhandelsfilialist in Deutschland vorweisen kann. Der Relaunch der Buchhandlung Heyn ist ein Beispiel für integriertes, medien-
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Für Allergiker & Tierfreunde Die Buchhandlung wird jeden Tag von oben bis unten gründlich gesaugt und gereinigt Sitzgelegenheiten werden mehrmals täglich mit Alkohol gesäubert In der Hausapotheke liegen ständig Medikamente und Tropfen gegen Katzen-Allergie griffbereit Ein Tierarzt steht immer und bei allen Fragen mit Rat, Tat und medizinischer Versorgung zur Verfügung Die Katzen sind geimpft und werden regelmäßig untersucht
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Torten als kleine Kunstwerke mit der Dr. Oetker Gelinggarantie. ISBN: 978-3-7670-0687-4
Erscheint im Oktober 2013 96 Seiten | 端ber 40 Rezepte | 端ber 60 Fotos | 19,99 EUR [D]; 20,60 EUR [A]; 28,90 SFr www.oetker-verlag.de
»Je mehr Spaß
ich beim Schreiben habe, desto böser wird das Buch.« Markus Heitz, Autor
Horror, Science-Fiction oder Phantastik? Markus Heitz lässt sich nicht festlegen. Und genau das kommt an. Sein Knaur Jubiläumsbuch »Totenblick« eröffnet perfide Einblicke in den Kopf eines Serientäters. Und seine Erfolgsserie geht weiter.
Magazin | Überblick
Abenteuer Geschichte Die Lust an Lesereisen in die eigene Geschichte und in vergangene Welten ist ungebrochen. Wir stellen die wichtigen historischen Romane dieses Herbstes vor
Zeitreisen: Neben dem Mittelalter liegt neuerdings das 20. Jahrhundert im Trend
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istorische Schmachtwälzer um schöne Frauen zwischen verwegenen Männern gehören zu den nachhaltigsten Umsatzgeneratoren im Segment Unterhaltung. Doch während das Genre auf dem amerikanischen Markt gerade eine beeindruckende Renaissance mit jungen Stimmen und neuen Themen erlebt, werden historische Liebesromane bei uns in Handel und Feuilleton noch immer gern mit den bewährten Bestsellern à la Noah Gordon oder Iny Lorentz gleichgesetzt, und das war’s dann. Falsch, ganz falsch! Da ist noch allerhand anderes in der Pipeline.
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Totgesagte leben länger – dieser Satz trifft für Egmont-Verlagsleiter Volker Busch auf kaum ein Genre besser zu als auf das des historischen Liebesromans. „In regelmäßigen Abständen werden die Historicals für out erklärt, doch immer wieder erheben sie sich wie Phoenix aus der Asche. Hinzu kommt, dass das Genre in den letzten Jahren ganz klar von der Romantic Fantasy verdrängt war und zudem seit ewigen Zeiten keine Fortentwicklung gesehen hat, gerade was die Covergestaltung angeht. Viele der sehr treuen Leserinnen bemängeln inzwischen die knappe Auswahl der Titel und die altbackene Verpackung.“ Dem will man beim Egmont-Label Lyx Abhilfe schaffen: „Statt schmachtender Pärchen
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vor gemalter Kulisse punkten unsere Bücher mit unterschwelliger Sinnlichkeit und geschmackvoller, zeitgemäßer Gestaltung.“ Zugpferde bei den Lyx-Historicals sind u.a. Lara Adrian und Lynsay Sands, die den vorwiegend weiblichen Lesern bereits aus dem Fantasy-Programm bekannt sind. Und vor allem Katie MacAlister, die eine humorvolltrashige Romantic History schreibt: „Ein Lord mit besten Absichten“ erscheint im November und erzählt von einer Lady, die nach einer gescheiterten Ehe für reichlich Chaos in Londons Ballsälen sorgt. Ebenfalls ein Regency-Roman: Sabrina Jeffries‘ für den LoveLetter Award 2013 nominiertes neues Buch „Eine Lady zu gewinnen...“.
Foto: © designer111 / photocase.com
Leserinnen bemängeln die knappe Titel-Auswahl
Historisch
Auswanderersagas und biografische Romane
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978-3-8392-1468-8 · ƒ 12,99
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bitte lesen Sie weiter auf S. 38
Streifzüge durch die Epochen!
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Ulrike Renk entdeckt nach der „Heilerin“ und der „Frau des Seidenwebers“ nun den fünften Kontinent. „Die Australierin“ titelt ihr neuer Roman bei atv, der auf wahren Begebenheiten beruht: Die Tochter eines Hamburger Werftbesitzers verliebt sich Mitte des 19. Jahrhunderts in Carl Gotthold Lessing, den Neffen des großen Dichters, und begibt sich mit ihm auf eine abenteuerliche Reise nach Australien. Ebenfalls auf einer wahren Geschichte beruhend: „Die Herrin der Savanne“ von Eduardo Garrigues, über eine junge Amerikanerin, die mit ihrem deutschen Mann ins ehemalige Südwestafrika auswandert. Es müssen also nicht immer Wanderhuren und arme Klöpplerinnen sein, die in der mittelalterlichen Männerwelt um ihr
banges Glück kämpfen. „Es gibt eindeutig mehr historische Romane, die im 19. Jahrhundert spielen und sich auch zunehmend besser verkaufen. Dieser Trend hat sich übrigens auch schon am Boom der Auswanderersagas ablesen lassen“, sagt Christine Steffen-Reimann, Programmleiterin Knaur-TB. „Ansonsten kommen bei Leserinnen besonders gut Romane an, die in ihrer Region spielen.“ Packendes Beispiel aus dem Knaur-TB: „Die Herrin der Kathedrale“ von Claudia & Nadja Beinert, der erste große biografische Roman über Uta von Naumburg, die „schönste Frau des Mittelalters“: Sie arbeitet als Bauzeichnerin an der Errichtung des Naumburger Doms mit. Von einer starken Frau und einem für ihre Zeit scheinbar unerfüllbaren Berufswunsch handelt auch „Die Baumeisterin“ von Heidi Rehn. Der Roman führt ins Preußen des 16. Jahrhunderts und erscheint als Knaur-Hardcover im November. Spitzentitel ist in diesem Herbst allerdings „Flammen des Himmels“ von Iny Lorentz, der nach Münster und zu den Wiedertäufern führt. Literarisch eher anspruchsvoller, aber nicht minder spannend, ist der aus sieben Erzählperspektiven geschickt montierte Roman „Die Blüten der Freiheit“ von Iris Anthony (im November als Droemer-HC): Als Ludwig XIII. 1633 den Import belgischer Spitze nach Frankreich verbietet, blüht der Schmuggel mit den edlen Stoffen. Und der Roman zeigt anhand ganz unterschiedlicher Einzelschicksale, wie dieses Verbot die Menschen unheilvoll verstrickt. Ansonsten ist der historische Roman bei Droemer Knaur vor allem im Taschenbuch unterwegs, mit deutschen Autoren wie Ulf Schiewe, Sandra Lessmann, Nicole Steyer. Und natürlich Tanja Kinkel, für deren neuen Casanova-Roman „Verführung“ der Verlag im Juli einen Walking Act am POS
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Wie man dem Genre eine junge Leserschaft hinzu gewinnen kann, zeigt auch Rütten & Loening. „Die Insel der geheimen Düfte“ der Amerikanerin Melisse J. Rose ist ein reizvoller Mix aus Fantasy, Romantik und Spannung und erzählt von der Parfümeurin Jac L’Étoile, die einem unheilvollen Duft auf der Spur ist, den schon die alten Kelten fürchteten. Es ist die sinnlich-packende Fortsetzung ihres Bestsellers „Das Haus der verlorenen Düfte“, der in diesem Herbst auch als Aufbau-Taschenbuch zu haben ist. Ebenfalls in die Welt der Kelten führt bei atv „Das Sühneopfer“ von Peter Tremayne – ein neuer Fall für Schwester Fidelma, der Heldin der mit über 830.000 verkauften Exemplaren erfolgreichsten historischen Krimiserie. Fidelma ist einfach Kult, das zeigt schon ein Blick auf fidelma.com, wo die FanCommunity jeden Schritt der toughen Nonne kommentiert.
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Magazin | Überblick
© Olivier Favre
Die Tendenz geht zu deutschen Autoren
inszeniert hat, bei dem eine weibliche Figur in Gestalt der opernbegeisterten Protagonistin des Romans eine Art Opernheft verteilt, das Infos zum Buch sowie ein Interview mit der Autorin enthält. Eine Marketing-Aktion, die künftig auch bei anderen historischen Romanen eingesetzt werden soll.
Steigendes Interesse am frühen 20. Jahrhundert Dass der historische Roman am POS ungebrochen für Bewegung sorgt, bestätigt auch Stefan Bauer, Programmleiter Belletristik bei Lübbe. „Die Tendenz hin zu deutschen Autoren und regionalen Schauplätzen hat sich weiter verstärkt. Rebecca Gablés neuer Roman ‚Das Haupt der Welt‘, in dem die Autorin sich erstmals auf vielfachen Wunsch der Leser der deutschen Geschichte widmet, ist ein gutes Beispiel dafür. Gleiches gilt für Charlotte Lynes Roman ‚Das Mädchen aus Bernau‘, der 1320 in der noch jungen Stadt Cölln-Berlin spielt. Das Mittelalter bietet also zwar noch immer den beliebtesten Hintergrund, aber im Zuge von Ken Folletts Bestsellern ist das Interesse an der Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts merklich gestiegen. Sicher tragen dazu auch Erfolge von Serien wie ‚Downtown Abbey‘ bei. Neue Romane wie ‚Die Frauen von Tyringham Park‘ von Rosemarie McLoughlin richten sich genau an dieses Publikum.“ Ein weiteres Herbst-Highlight im Bastei Lübbe Taschenbuch ist der Roman „Das Erbe der Baumeisterin“ von Charlotte Thomas, der im Köln des 13. Jahrhunderts und damit im Gegensatz zu ihren früheren Büchern erstmals in Deutschland spielt. Und im Lübbe-Hardcover kommt mit „Vor dem Abgrund“ im November der dritte Band von Tom Finneks London-Trilogie, die ins East End des ausgehenden 19. Jahrhunderts führt. 38
Stefan Bauer, Lübbe
an ihren Bestseller „Die Heilerin von San Marco“ anknüpft. Sonst ist es bei Random House vor allem der Goldmann Verlag, der besonders für die weibliche Leserschaft Historisches in der Pipeline hat. „Die Welt steht in Flammen – ihre Herzen auch“ ist denn auch das Marketing-Motto für Deana Zinßmeisters neuen Roman „Der Hexenschwur“, mit dem sie im August an den Erfolg ihrer bisherigen Bücher anknüpfen will. Dafür soll nicht nur die Printwerbung mit über acht Millionen Kontakten sorgen, sondern auch ihr Mix aus allem, was von einem historischen Liebesroman gemeinhin erwartet wird: Liebesschmerz, Hexenwahn, Pest, Krieg und, und, und ... Gibt man dann noch etwas teuflische Verschwörung und päpstliche Intrigen hinzu, kommt „Das Vermächtnis des Ketzers“ heraus – der neue historische Mystery-Thriller von Carlo A. Martigli. Goldmann-Spitzentitel ist jedoch – hier lässt Ken Follett grüßen – „Das Salz der Erde“ von Daniel Wolf, eine SalzhändlerSaga, die Ende des 12. Jahrhunderts im oberlothringischen Varennes ihren Anfang nimmt. Zum breit angelegten Marketing für das Mittelalter-Epos um Liebe, Freiheit und das weiße Gold gehören Plakate an allen großen Bahnhöfen, eine aktive Leseproben-Verteilung in der Bahn unter dem Motto „Eine Reise in die Vergangenheit“ und Pop-Up-Präsentationen am POS.
Ebenfalls im Viktorianischen England spielt die dramatische Familiensaga „Ashford Park“ der US-Autorin Lauren Willig, die Wunderlich im September als Spitzentitel ausliefert. Und wer es etwas abenteuerlicher mag, kommt bei Rowohlt Polaris mit dem neuen Bernard Cornwell auf seine Kosten, im englischen Sprachraum der unangefochtene König des Mantel- und Degen-Romans. „Starbuck – Der Verräter“ titelt sein neues Opus und spielt diesmal in den Wirren des Amerikanischen Bürgerkriegs. Ein weiteres Polaris-Paperback entführt den Leser ins feudale Japan des 16. Jahrhunderts. „Donin. Das Buch der Vergeltung“ von David Kirk ist der erste Band einer Samurai-Saga um Musashi Miyamoto, den größten Kämpfer aller Zeiten. Fesselnd und informativ zugleich zeigt der Autor das feudale Japan als eine komplexe Kultur, in der Hinterlist und Poesie, Tod und Vergeltung unausweichlich sind. Ein Leckerbissen für Fans von Clavells „Shogun“ oder des Kinofilms „Last Samurai“. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft gibt’s schließlich bei rororo endlich den 4. Band der internationalen Bestseller-Serie von Philippa Gregory über zwei Frauen aus der Zeit der Rosenkriege: Die „DorSo fesselnd wie „Die Säulen der Erde“ nenschwestern“ Anne und Isabelle Neville und „Der Name der Rose“ zusammen ist werden durch die Intrigen ihres Vaters, den angeblich „Der Händler der verfluchten Königsmacher und Earl von Warwick, zu Bücher“ von Marcello Simoni. Der Deerbitterten Rivalinnen auf Leben und Tod. bütroman des jungen Italieners wurde beTemporeich geschrieben und gut recher- reits in 15 Sprachen übersetzt und erhielt chiert auch eine andere Neuerscheinung auf Anhieb zahlreiche Literaturpreise, u.a. über die Ränkespiele am englischen Hof: den „Premio Bancarella 2012“ als Lieb„Die Prophezeiung der Nonne“ von Nancy lingsbuch der italienischen Buchhändler. Bilyeau bei dtv handelt von den Wirren der Der Kutten-Thriller über eine mittelalenglischen Reformation zur Zeit Heinrichs terliche Intrige um eine geheimnisvolle VIII. und vom Kampf einer einstigen Klos- Handschrift, die die Welt aus den Angeln ternovizin gegen die mächtigsten Männer heben könnte, erscheint im August als ihrer Epoche. Emons-Toptitel. Verleger Hejo Emons: Ein Leckerbissen für alle Leserinnen „Durch meinen Hörbuchverlag in Italien von Philippa Gregory und Nancy Bilyeau verfolge ich aufmerksam, was sich auf dürfte „Das Herz von Siena“ sein, mit dem dortigen Markt tut. ,Der Händler dem Marina Fiorato im Herbst bei Limes der verfluchten Bücher’ war in Italien
Zwischen Venedig und Paderborn
BuchMarkt August 2013
EIN MITTELALTER-THRILLER
HÄNDLER DER DER VERFLUCHTEN BÜCHER DER DER
DER BESTSELLER AUS ITALIEN – ÜBER 400.000 VERKAUFTE EXEMPLARE
emons:
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versammelt schließlich der Band „Bitterer Nachgeschmack“, den Gmeiner-Lektorin Claudia Senghaas gemeinsam mit Iny Lorentz herausgegeben hat.
Henkerstöchter und Champagnerköniginnen Hejo Emons präsentiert den ‚Händler der verlorenen Bücher‘: „Eine Perle, die die anderen Verlage übersehen haben“
ein großer Erfolg. Eine Perle, die die anderen Verlage übersehen haben. Ich brauchte also gar keinen Kampf um Lizenzen auszufechten. Passt sehr gut in unser Programm und ich freue mich, dass Marcello Simoni das Buch im September auf der Crime Cologne in Köln persönlich präsentiert.“ Aber auch Krimis mit näherem regionalen Bezug gibt es wieder reichlich bei den Kölnern, die das Genre quasi miterfunden haben. Was geschah etwa 1814 in Münstermaifeld im schönen Moseltal? Friedensrichter Spitzlay ermittelt und muss erkennen, dass katholische Bauern und protestantische Winzer mehr als eine Leiche im Keller haben. Dieser historische Rheinlandpfalz-Krimi „Moselhochzeit“ von Petra Reategui fußt auf einer wahren Begebenheit. Brillant recherchiert auch andere historische Kriminalromane wie Barbara Meyers „Die Schätze des Bischofs“ über einen Reliquienstreit in Paderborn um 1616 oder Kirsten Riedts „Die Hure von Bremen“ über das Schicksal der Heilerin Marie vor dem Hintergrund des historisch belegten Krieges zwischen 40
Bremen und Hoya. Eher europäisch aufgestellt ist Emons zum internationalen Karlsjahr 2014 mit „Karl der Große. Der Roman eines Lebens“. Bestseller-Autor Thomas R. P. Mielke holt das europäische Kulturdenkmal vom Sockel und zeigt den gefürchteten König der Franken und ersten römisch-deutschen Kaiser (742-814) in seiner ganzen Rastlosigkeit und Zwiespältigkeit. Noch ein Jubiläum steht 2014 ins europäische Haus: 600 Jahre Konstanzer Konzil. Dazu gibt’s im Gmeiner Verlag, der ebenfalls mit Kriminalromanen vergangener Epochen am Markt erfolgreich ist, einen Thriller: „In nomine diaboli“ von Monika Küble und Henry Gerlach erzählt von einem Serienmörder, der 414 im Schatten des Konstanzer Konzils sein Unwesen treibt. Eine eher vergnüglich-schrullige Reise ins mittelalterliche Wien ist dagegen der Roman „Das gelbe Hurentuch“ von Anna Fuchs, in dem eine Ex-Dirne ermittelt. Und ins spätantike Trier des Jahres 313 n. Chr. führt der Krimi „Die Stunde der Gladiatoren“ von Uwe Klausner. Kurzkrimis über Giftmorde aus allen Epochen
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500.000 bisher verkaufte Exemplare, Tendenz steigend: Die Henkerstochter-Saga von Oliver Pötzsch verbindet fantasiereich konstruierte Kriminalgeschichten mit historisch authentischen Details. Immerhin ist Pötzsch selbst Nachfahre einer bayerischen Henkers-Dynastie und hat 14 Scharfrichter in seiner Familie. Im Oktober erscheint bei List im Hardcover als nunmehr vierter Band der Henker-Romane „Die Burg der Könige“. Zum Erscheinen ist eine umfangreiche Werbe- und Marketingkampagne geplant. Neben Aktionen im Buchhandel mit Promotern in mittelalterlichen Kostümen werden bundesweit an Bahnhöfen Citylight Poster an prominenten Stellen im gesamten ICE-Netz belegt. Dazu natürlich Social Media auf allen Kanälen sowie breit gestreute Printanzeigen und Lesereisen des eloquenten Autors und Scharfrichter-Nachfahrens. Ebenfalls für List und ihr neues Buch „Die Champagner-Königin“ auf Lesereise ist im Herbst auch Petra Durst-Benning. Ihr Roman spielt im ausgehenden 19. Jahrhundert und erzählt von der Berliner Fabrikantentochter Isabelle, die gemeinsam mit ihrem Mann Leon Feiniger in die Champagne übersiedelt, um dort ein geerbtes, vernachlässigtes Weingut wieder auf Vordermann zu bringen. Nach Leons Unfalltod beschließt sie, für den Jahrhundertwechsel 1899/1900 den besten Champagner zu kreieren und als Veuve Feiniger Geschichte zu schreiben. Maria Dürig, Belletristik-Programmleiterin: „Die Begeisterung an historischen Romanen ist dann besonders groß, wenn die Stoffe von deutschsprachigen Autoren stammen und die Romane in Deutschland spielen. Die Leser wollen sich auf unterhaltsame Weise mit der eigenen Geschichte befassen.“ Um Piraten, Inquisition und natürlich auch Liebe geht es in dem neuen Mittelalter-Roman des Spaniers Jorge Molist, der vor allem in den romanischen Ländern durchweg in einem Atemzug mit Ken Fol-
MARCELLO SIMONI
˘».. . DAS DUNKLE MITTELALTER UND DIE POLITISCHEN MACHENSCHAFTEN DER KATHOLISCHEN KIRCHE WERDEN FACETTENREICH DARGEBRACHT.« Jakob Riffeler, Winterhuder Bücherstube – Hamburg
˘»EIN SUPER BUCH! DAS EINEN, EINMAL IN SEINEN› ›BANN GEZOGEN, NICHT MEHR LOSLÄSST.«
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Leserinnen mögen den regionalen Bezug Christine Steffen-Reimann, Droemer Knaur
lett und Noah Gordon genannt wird und die schillernden Paläste und geheimen im November bei Fischer Scherz erscheint. Gemächer von Katharina der Großen, de„Am Horizont der Freiheit“ erzählt vom ren Herrschaft von Neidern und falschen jungen Juan, der 1484 als Schreiber in Freunden bedroht ist. einer Buchhandlung in Barcelona arbeitet Ein farbenfrohes Panorama jüdisch-euund sich in die Tochter eines jüdischen ropäischer Geschichte vom 12. JahrhunGoldschmieds verliebt. Als die Inhaber dert bis in unsere Tage und ein herrlicher der Buchhandlung als Ketzer verbrannt Schmöker für Tage, an denen ein graues werden, beginnt für ihn eine abenteuerli- Wettertief das andere jagt, ist „Das Elixier che Odyssee ... Fischer-Spitzentitel die- der Unsterblichkeit“ von Gabi Gleichses Herbstes ist jedoch der Roman „Im mann. Das im Carl Hanser Verlag erAuge der Sonne“ von Barbara Wood, der scheinende Familienepos sephardischer allerdings unter dem Krüger-Label er- Juden führt von der iberischen Halbinsel scheint. Es geht um große Gefühle im alten über die Niederlande zur Zeit Rembrandts Ägypten und um den Ursprung unseres und das Paris der Aufklärung bis in das Alphabets. Wien der Kaiserzeit. Von drei starken Dr. Julia Schade, Programmleiterin Un- Frauen, die es 1888 auf eine überaus terhaltung der Fischer-Verlage: „Wir sehen karge, unwirtliche Insel vor der Küste die Labels Scherz und Krüger im Grunde Kaliforniens verschlägt, von ihren Hoffals das eine große Unterhaltungsprogramm nungen und ihrem Überlebenskampf fernder Fischer-Verlage, besonders seit die Pro- ab der Zivilisation handelt „San Miguel“, gramme mit einer gemeinsamen Vorschau der neue Roman des großen Erzählers T. einverkauft werden. Dass Jorge Molist bei Coraghessan Boyle, ebenfalls bei Hanser. Scherz erscheint, ist darin begründet, dass Eine amerikanische Saga, deren eigentliwir hier einen großen Erfolg mit einem an- cher Protagonist die Naturgewalten sind. deren spanischen Roman hatten, nämlich Zum Genre des historischen Romans ge„Die Kathedrale des Meeres“ von Ildefonso hört seit eh und je auch der Künstlerroman. Falcones. Und Barbara Wood sehen wir Inspiriert vom Leben und Werk des geniain erster Linie als Autorin großer Frau- len Genre- und Historienmalers Francisco enstoffe, weniger als Autorin historischer Goya (1746-1828) schuf der polnische AuRomane. Alle ihre Bücher sind deshalb seit tor und Maler Jacek Dehnel das fesselnde den späten 80er Jahren im Krüger Verlag Psychogramm einer komplizierten Vatererschienen, der traditionell ein Label für Sohn-Beziehung und zugleich eine literaunterhaltende Frauenstoffe ist.“ rische Deutung der berühmten Schwarzen Ob Walter Scott oder Stendhal, Barba- Bilder, die zu den rätselhaftesten Gemälra Wood oder Umberto Eco: Historische den der Kunstgeschichte gehören. „Saturn Stoffe unterhalten und inspirieren, sind – Schwarze Bilder der Familie Goya“ titelt ebenso gut für großes Gefühl und spannen- sein Roman bei Hanser. de Weltflucht wie für die ambitionierte liEin ganz und gar anderes künstlerisches terarische Auseinandersetzung. Dass auch Temperament ist Thema bei Hoffmann letztere hohen Unterhaltungswert haben und Campe. Dort erscheint im Septemkann, zeigen die bei Insel erscheinenden ber die Romanbiografie „Sonntag in meiRomane von Eva Stachniak. Nach ihrem nem Herzen – Das Leben des Malers Carl Welterfolg „Der Winterpalast“ kommt im Spitzweg“ von Asta Scheib. Bereits ihre September „Die Nacht der Zarin“ in den Romanbiografien über Otilie von Faber Handel. Wieder nimmt sie den Leser mit Castell und dann über den Maler Giovanni in die prunkvolle Welt St. Petersburgs, in Segantini wurden gefeierte Bestseller. Ihr 42
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Spitzweg-Roman zeichnet das facettenreiche Leben eines eigenwilligen Menschen und Künstlers.
... zum Schluss noch drei ganz besondere Empfehlungen Wie man alte jüdische und arabische Legenden und Mythen im New York am Ende des 19. Jahrhunderts zu einem spannungsreichen Epos verbinden kann, das irgendwo zwischen der Wiener Fantastik eines Gustav Meyrink oder Leo Perutz und der modernen angloamerikanischen Fantasy angesiedelt ist, zeigt mit einem unterhaltsam-spannenden Geniestreich Helene Wecker. Ihr bei HoCa im August erscheinender Roman „Golem und Dschinn“ handelt von künstlichen Menschen: Chava ist ein Golem, zum Leben erweckt von einem skrupellosen Rabbi, und Ahmad ein Dschinn, aus der arabischen Wüste auf Umwegen in einer Kupferflasche nach Manhattan gelangt. Dort begegnen sich beide und suchen in der Welt der Menschen nach Liebe und Glück. East meets West könnte auch das Motto für Martina Kempffs Roman „Die Gabe der Zeichnerin“ sein, kommt im Herbst bei Pendo und damit rechtzeitig zum Karlsjubiläum im Januar 2014. Die Autorin interpretiert die geheimnisumwitterte Geschichte des Dombaus zu Aachen. Wie konnte es im Frühmittelalter gelingen, seine mächtige Kuppel zu wölben, wo doch noch niemand im Abendland die Fertigkeit dazu besaß? Das ist wohl das größte Rätsel, das Karl der Große der Nachwelt hinterlassen hat. Ob es hier gelöst wird? Schließlich die Neuerzählung des Odysseus-Mythos als private Familiengeschichte. Antike unchained bei Piper: Ein greiser Sauhirt, dreckig, boshaft und eifersüchtig, erschlägt die 180 Freier seiner Frau und verpatzt die friedliche Familienzusammenführung. Spitzzüngig und überaus kurzweilig bürstet Sandor Márai, sonst eher ein Meister der ernsten Töne, in „Die Frauen von Ithaka“ die antike Mythologie gegen den Strich und holt mit herzerfrischender Ironie ein Stück abendländischen Kulturgutes vom Olymp auf den Boden zurück. Jürgen Christen
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Magazin | Fremdsprachige Literatur
Lesen, Büffeln, Kaffee trinken: Nach dem Sprachunterricht kann der Kunde sich im Café anderswo entspannen, und natürlich die entsprechende Lektüre bei la rayuela kaufen
das beliebte Kinderspiel und die Vielfalt der spanischen Sprache. „Himmel und Hölle heißt überall in der spanischsprachigen Welt anders“ erzählt die 38-jährige Deutschspanierin, die den Buchladen mit zwei Teilzeitkräften stemmt. Gegenwartsliteratur spanischer und südamerikanischer Autoren macht etwa 60 Prozent ihres Sortiments aus. Hinzu kommen Übersetzungen von Werken der Weltliteratur ins Spanische und spanische Literatur auf Deutsch. Als Erfolgsfaktor haben sich schon in den ersten Monaten die Kinderbücher erwiesen. Mit einem Buch des Monats macht die Buchhandlung zusätzlich Appetit auf spanische Literatur, und zur Kundenbindung nutzt sie Newsletter, Facebook und Twitter. Auf Nonbooks wird verzichtet. Einzige Ausnahme: Die schön gestalteten Blankohefte von mamá tortuga, Künstlername einer Spanierin, die in Berlin lebt. Im Café gibt es ein Regal mit gebrauchten Büchern und für alle, die Spanisch lernen wollen, führt la rayuela auch Lehrmaterialien, die in einem gemeinsam genutzten Raum neben der Sprachschule stehen. Hier finden auch regelmäßig Schreib- und Lektürekurse statt. Mittwochs ist Stammtisch, und samstags treffen sich schon die Kleinsten, um spielerisch Spanisch zu ler46
nen. „Die fremdsprachliche Früherziehung des Club Solete ist bei Familien, in denen die Kinder zweisprachig aufwachsen, sehr beliebt“, so Margarita Ruby.
Viel verspricht sie sich im Herbst von der Lesung mit Fatima Casaseca. Die Spanierin, die mit ihrem deutschen Mann und ihren drei Kindern in Bayern lebt, hat über die Erfahrungen einer spanischen Mutter ein Buch geschrieben, das im spanischen Verlag Planeta unter dem Titel „Una Mamá española en Alema„la rayuelas“ Top 5-Bestseller nia“ („Eine spanische Mama in Deutsch✗ Roberto Bolaño: 2666 (Anagrama) land“) erschienen ist. Ihr Blog machte die Autorin auch hierzulande bekannt. ✗ Roberto Bolaño: Detectives salvajes „Amüsant und treffend beschreibt Fatima (Anagrama) Casaseca die kulturellen Unterschiede ✗ Rosa Ribas: Entre dos aguas – etwa bei der Lautstärke der Kinder (Books4pocket) oder den Schlafenszeiten“, freut sich ✗ Mario Benedetti: Andamios (Alfaguara) Margarita Ruby. „Deutschen Lesern, ✗ Eugenio Xammar: Crónicas desde Berlin die sich für das Thema interessieren, (Acantilado) empfehle ich zu diesem Thema ‚Tapas zum Abendbrot’ von Nicole Basel und Marike Frick, erschienen bei Heyne.“ Die leidenschaftliche Leserin und Literaturvermittlerin sprüht vor Ideen: Überhaupt werden viele Kunden durch „Wir planen Haiku- und Buchbindekurse die Veranstaltungen auf la rayuela auf- sowie Märchen- und Vorlesestunden für merksam. Für Gesprächsstoff sorgt ein Kinder. Und laufend erhalten wir neue, zentrales Regal mit ganz persönlichen Le- wundervolle Angebote und Ideen für seempfehlungen aller drei Partner. „Wir Workshops und Kurse und versuchen, ein wollen unser Unternehmen zum Ort der Programm zusammenzustellen, das den Begegnung und des Austauschs mit und verschiedenen Bedürfnissen und Sprachzwischen unseren Kunden und Gästen kenntnissen gerecht wird.“ machen“, betont Margarita Ruby. Margit Lesemann
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Praxis | Führung
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wird“ (redline), „Not for Everybody. Die Erfolgsgeschichte von bruno banani“ (Wiley) oder „Späte Reue. Josef Ackermann – eine Nahaufnahme“ (Econ) – bieten Sie Ihren Kunden eine Alternative zu den gängigen saisonalen Sonderpräsentationen, die auch Ihr Konkurrent bietet. Erregen Sie Aufmerksamkeit und zeigen Sie Ihre eigene Kompetenz, indem Sie gerade diesen Warengruppen eine stärkere Plattform bieten. Nutzen Sie regionale Anlässe wie Weiterbildungsmessen und Kongresse vor Ort und gestalten Sie Ihr Schaufenster ent-
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Die Quadratur des Geschenkkreises Kunden mit vier Pretiosen begeistern „Diese Bücher werden unsere Kunden begeistern und auf Geschenkideen bringen. Wir werden die Quadratur des Geschenkkreises inszenieren!“ Viermal illustrierte Weltliteratur (Edition Büchergilde) hat das Kreativteam von Buchhändlerin Beate S. für die Aktion „Buch des Monats“ ausgewählt: Raymond Chandler: Der große Schlaf; illustriert von Thomas M. Müller Katherine Mansfield: In einer deutschen Pension; illustriert von Joe Villion Albert Camus: Jonas oder der Künstler bei der Arbeit; Originaltext und Graphic Novel von Katia Fouquet Iwan S. Turgenjew: Väter und Söhne; illustriert von Matthias Beckmann Sechs von mindestens zwanzig Adressaten dieses Geschenkkreises: Leser, die noch keine Krimis, aber spannende Weltliteratur schätzen.
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tionen veredelt, mehrfachen Genuss garantiert. Zwei von zehn Aktions- und Präsentationsideen: „Die glorreichen Vier“: Welche Illustration gehört zu welchem Buch? Ein Ratespiel mit Handzetteln und im Netz. „Geschenk-Auslese“: Welches Geschenkmotiv, welche Widmung trifft Ihre Stimmung am besten? Auf Postern, Handzetteln und im Netz werden Geschenkanlässe und Widmungsvorschläge zum Ändern und Ergänzen zur Verfügung gestellt. Service: Auszüge aus der Präsentation und weitere Aktionsideen lesen Sie auf buchmarkt.de. Klick auf „Praxis“ und dann auf „Personal“ und „Die Quadratur des Geschenkkreises“. BuchMarkt-Leser erreichen Helmut Benze kostenfrei unter Tel.: 0621/41 49 74 oder per Mail an helmut.benze@brecht-benze.de
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Praxis | Markt
Auguren gewinnen wieder Fassung
E
ine einzelne Konjunkturprognose ist immer unsicher, doch die Tendenz vieler Vorhersagen kann schon mehr Klarheit bringen. Die letzten Monate waren geprägt von Prognose-Rücknahmen, doch der Pessimismus der Auguren kommt langsam zum Stillstand. Niemand weiß wirklich, was die Zukunft bringt, und das ist vielleicht auch ganz gut so. Dennoch will jeder die künftigen Entwicklungen erkennen, um den Erfordernissen von morgen vorbereitet gegenüberzustehen. Das gilt natürlich auch für Unternehmen der Buchbranche, die wissen müssen, wie es mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weitergeht. Daraus erklärt sich die ungebrochene Nachfrage nach Prognosen, auch wenn sich im Nachhinein viele als Irrtum herausstellen. Dieses Schicksal trifft nicht nur Astrologen, sondern auch coole Wirtschaftswissenschaftler mit ihren knochentrockenen Berechnungen. Die sind zwar zum Zeitpunkt der Entstehung der aktuelle Stand des Wissens, doch kann sich der mit jeder weiteren neuen Erkenntnis fortschreiben, und das geschieht auch regelmäßig in der Prognosepraxis. Deshalb liegt der Gedanke nahe, nicht gleich sein ganzes Vermögen auf das Eintreffen einer einzelnen Prognose zu setzen, sondern möglichst viele Vorhersagen in der Zusammenschau zu sehen. Und zwar nicht nur als mosaikartige Momentaufnahme, sondern in ihrer Entwicklung im Zeitablauf. Eine solche Meta-Vorhersage macht beispielsweise die Zusammenstellung von Prognosen verschiedener Quellen möglich, die das ZEW vierteljährlich publiziert. Und wir errechnen hier jetzt einmal die Meta-Version dieser MetaPrognosen, indem wir die Durchschnittswerte der Vierteljahres-Übersichten seit April 2012 vergleichen, der ersten Datenrunde, die schon Voraussagen für 2013 enthielt. Der Optimismus für das laufende Jahr entwickelt sich seitdem leider eindeutig abwärts. Hatten die Institute im April 2012 im Schnitt für 2013 ein Wirtschafts60
Boris Langendorf über die wirtschaftliche Entwicklung der Buch- und Medienbranche
wachstum von 1,5 Prozent angenommen, so hat sich dieser Optimismus bis Juli dieses Jahres auf 0,6 Prozent reduziert (siehe Abbildung). Allerdings: Das Abwärtstempo ist zuletzt deutlich langsamer geworden. Es sieht also danach aus, als ob ein Boden gefunden wird, von dem aus die Prognose-Tendenz wieder nach oben drehen kann. Ein ähnliches Bild ergibt sich für den Privatkonsum, auch hier haben sich die Vorhersagen verschlechtert. Lagen vor anderthalb Jahren für das Konsumwachstum 2013 noch Werte von 1,2 und 1,3 Prozent im Kalkül, so haben sich die Erwartungen inzwischen auf 0,8 Prozent reduziert. Doch auch hier ist der Rückgang zuletzt langsamer geworden. Nur die Vorhersagen zur Entwicklung der Verbraucherpreise 2013 sind auf einem Niveau geblieben. Sie lagen im April 2012 bei 1,7 Prozent, sind zwischenzeitlich bis auf 2,0 Prozent angestiegen, aber im April und Juli dieses Jahres war die Erwartung wieder auf 1,7 Prozent zurückgekommen.
Dass sich die Verfallskurve der Konjunkturprognosen abflacht, bestätigen auch die Zahlen von Langendorfs Dienst. Der beobachtet fortlaufend die für die Buchbranche wichtigen Vorhersagen, und aus den Daten der letzten drei Monate ist eine gewisse Stabilisierung ablesbar. Das Wirtschaftswachstum wird hier zwar zuweilen noch etwas niedriger gesehen als die 0,6 Prozent aus der ZEWZusammenschau, doch dafür zeigt die Tendenz schon nicht mehr nach unten. Und was die Entwicklung des privaten Konsums betrifft, so ist mit durchschnittlich 0,9 Prozent Zuwachs sogar eine etwas höhere Rate und auch eine schon wieder ganz leicht aufwärts weisende Tendenz abzusehen. Dagegen geht es mit den Preiserwartungen für 2013 tendenziell eher etwas nach unten. Fazit: Die Wachstums- und Konsumprognosen hatten in letzter Zeit an Tempo verloren. Die jüngsten Beobachtungen lassen aber den Schluss zu, dass ein Boden gefunden ist, von dem aus die Experten bald wieder optimistischer werden.
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Konjunkturprognosen Tendenz der Konjunkturprognosen Wirtschaftswachstum und Privatkonsum ggü Vorjahr in % 1,7 1,6
1,2
Prognosen Wirtschaftswachstum
1,5
1,4 1,2
1,2
Prognosen Privatkonsum 1,3
0,8
0,8
0,9
0,9 0,7
0,8 0,6
0,4
0,0
4/2012
7/2012
10/2012
1/2013
4/2013
Quelle: ZEW Wachstums- und Konjunkturanalysen, Langendorfs Dienst
BuchMarkt August 2013
7/2013
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Praxis | Ideenmarkt Spieletipp
Wasserhahn und stolzer Gockel Memospiele sind an dieser Stelle schon häufiger vorgestellt worden, doch sind sie auch ein sehr dankbarer Nonbook-Artikel. Dem Kunden muss nichts langwierig erklärt werden, das Spiel sollte durch seine wertige Präsentation und durch sein originelles Thema wirken. „Eindeutig Zweideutig“ erfüllt diese Voraussetzungen. Das neue Spiel im Programm des österreichischen Spiel- und vor allem Spielkartenherstellers Piatnik aus Wien kombiniert in intelligenter Weise das bekannte Memory mit dem beliebten Geburtstagsfeier-Klassiker Teekesselchen. Folgerichtig besteht ein Paar nicht aus zwei identischen Bildern, sondern etwa aus einem großen grünen, angeschnittenen Ding zum Essen bzw. auch zum Durstlö-
Schöner Teekesselchen-Memo-Mix: „Eindeutig Zweideutig“ von Piatnik
schen einerseits und einer Kopfbedeckung á la John Steed andererseits. Oder dieses kleine, graue, huschende Etwas, das je nach Befindlichkeit einen Schrei hervorruft oder ein „oh wie niedlich!“ – und dann dieses Ding, mit dem jeder am Computer stets zu tun hat. Auch das (so empfundene) Ur-
Teekesselchen fehlt natürlich nicht, hier der (Wasser)Hahn, dort der Hahn (stolzer Gockel). 18 Bildpaare sind für das Spiel ausgesucht worden, was 36 Kärtchen entspricht, die gemischt auf dem Tisch verdeckt ausgelegt werden. Wer die meisten zusammen gehörenden Bildpaare findet, gewinnt das Spiel. Piatnik genießt in diesem Feld eine hohe Kompetenz. Auch wenn sich das Angebot deutlich verschlankt hat, so sind noch immer interessante Künstler-Memos im Programm oder so etwas Flippiges wie ein Schuhe-Memo – und, natürlich, dem Verlagsort und dem eigenen Heimatland geschuldet, ein Sissi-Memo. „Eindeutig Zweideutig“ ist inhaltlich und in der Präsentation gelungen und ansprechend. Da macht dann eine Spielerunde Spaß, in der (fast) alle mitspielen können. Rainer Scheer Kontakt: Piatnik, Mönchengladbach, Website: www.piatnik.de
Aktionen
Vorsicht, Kunst! Zitate der Weltliteratur auf Betonklötzen: Die Idee hatte der Berliner Künstler Wolfgang Nieblich. Mindestens für ein halbes Jahr stehen die Klötze in der Pfalzburger Straße und halten die meterhohen Rohre, in denen das Grundwasser von einer nahegelegenen Baustelle abgeleitet wird. Und das ausgerechnet auf dem Gehsteig vor Nieblichs Atelier sowie der Galerie und dem Verlag PalmArtPress seiner Frau Catharine Nicely. Der Künstler nahm die Herausforderung an. Statt sich über die Baustelle zu ärgern, beschrieb er die Betonklötze an allen vier Seiten mit Zitaten von Albert Camus, Albert Einstein, Gustave Flaubert, Søren Kierkegaard und vielen anderen. Die Auswahl bereitete ihm keine Sorgen: Seit vielen Jahren sammelt Nieblich, dessen Kunst auf vielfältige Weise das Thema Buch inszeniert, Zitate über Bücher, das Lesen und das Leben. Immer wieder bleiben Passanten stehen und umrunden lesend die Betonpoller, Nachbarn bedanken sich für die kreative Nutzung. Das Projekt hält
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Wolfgang Nieblich: Der Künstler hat die Betonklötze vor seinem Atelier mit Zitaten verschönt – und ein Buch daraus gemacht
PalmArtPress im Gespräch: „Täglich kom- Stadt wieder aufgebaut. Mehr noch: Das men fünf bis zehn Leute in unsere Galerie Unternehmen orderte auf Anhieb 50 Exund gratulieren zu der Idee“, erzählt Nieb- emplare der bei PalmArtPress erschienelich. „So verhindern wir auch, dass die nen Dokumentation des Street-Art-Projekts. Poller mit Werbezetteln beklebt werden, „Auf Beton“ enthält Zitate und zahlreiche wie das an anderen Stellen der Fall ist.“ Fotos der Betonklötze und ist für zehn Euro Auch das Tiefbauunternehmen, das die erhältlich. blauen Rohrleitungen verlegt, reagierte beMargit Lesemann geistert. Wenn der Bau fertig ist, werden die Betonklötze mit den in Acrylfarbe auf- Kontakt: PalmArtPress, getragenen Zitaten an anderer Stelle in der Website: www.palmartpress.com
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HÄDECKE Veranstaltungen
Lesungen mit Mehrwert
Mädesüß und Bärenklau Tipps zum Sammeln und leckere Rezepte Zurück zur Natur mit Hädecke
© Dirk Guldner
Der Autor, Foodie und Wirtschaftsjournalist Tom Hillenbrand („Letzte Ernte“, KiWi) hat sich Gedanken zum Thema Digitalisierung und Buchmarketing gemacht und überlegt, wie er seine Lesungen mit einem Mehrwert ausstatten kann. Seine Überlegung: „Wie kann ich Lesungen als physische Orte der Buchkultur stärken und diejenigen belohnen, die noch zu einer Lesung gehen, die kein ultimatives Event oder keine Supershow zu werden verspricht, sondern eine sogenannte Wasserglaslesung?“ Des Autors Lösung: Er verschenkt bei seinen Lesungen virtuelle Extras an die Besucher. Jeder von ihnen erhält einen kleines Lesezeichen, auf dem eine Internetadresse und ein individueller Code aufgedruckt sind. Damit kann man aktuell die Hörbuchversion von Hillenbrands E-Book „Die Erfindung des Essens“ herunterladen, die es nicht zu kaufen gibt – Hillenbrand hat sie eigens für diesen Zweck mit eigenen Mitteln produzieren lassen. Da die Codes nach dem Download ungültig werden, profitieren ausschließlich die Leser, die zu einer Hillenbrand-Lesung erscheinen. Einerseits eine „Belohnung“ für die Besucher, zugleich sammelt Hillenbrand, der darüber auch bloggt, Erfahrungen über dieses Buchmarketing-Tool, das ganz individuell eingesetzt werden kann.
Tom Hillenbrand: Belohnt Gäste seiner Lesungen mit einem Gratis-Download seines Hörbuchs
DAS EINZIGE DEUTSCHSPRACHIGE BU CH ZUM THEM A!
Kontakt: Tom Hillenbrand, Website: www.tomhillenbrand.de
Marketing
Schöne Schilder Köstliches von Sumpf- und Wasserpflanzen – bestimmen, sammeln und zubereiten
Der Kölner Kinderbuchladen Wellenflug (s.a. BuchMarkt 3/2013, S. 99) macht immer wieder durch sein Außenschild auf sich aufmerksam, Bilder davon postet Inhaberin Ida Christina Di Camillo auch auf Facebook. Im Juli lautete ein Motto: „Letzter Buchladen vor den Ferien“ und forderte so Passanten dazu auf, sich mit Urlaubslektüre einzudecken. Kontakt: Buchhandlung Wellenflug, Website: www.der-kinderbuchladen.de/
Freundliche Aufforderung: Urlaubslektüre gibt’s im Wellenflug
BuchMarkt August 2013
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Reihe Natur & Genuss · von Dr. Markus Strauß · 88 Seiten mit Erntekalender, rund 45 Natur-, Pflanzen- und Foodbilder sowie historische Zeichnungen, Klappenbroschur, Format 15,5 x 22 cm € [D] 9,80 / SFr 15.90 / € [A] 10,– ISBN 978-3-7750-0594-4
Walter Hädecke Verlag Postfach 1203, 71256 Weil der Stadt www.haedecke-verlag.de facebook.com/haedecke.verlag
Praxis | Die Besten
Bestenliste
Bestseller Barsortiment
Erstellt von
Ermittelt von
Hörbücher
Belletristik
Volker Kriegel | Olaf, der Elch | Gel. v. Dirk Bach | Lübbe Audio
1 Kai Twilfer | Schantall, tu ma die Omma winken! | Schwarzkopf & Schwarzkopf
Nikolai von Michalewsky | Mark Brandis – TritonPassage | Gel. v. M. Lott, C. Urbschat-Mingues u. a. | Folgenreich
Sachbuch 1. Hannes Jaenicke | Die große Volksverarsche | Gütersloher Verlagshaus
2 Jonas Jonasson | Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand | carl‘s books
2. Markus Gabriel | Warum es die Welt nicht gibt | Ullstein
David Mitchell | Der Wolkenatlas | Gel. v. J. Steck, S. Wilkening, C. C. Tietze | Kuebler Audio
3 Dan Brown | Inferno | Lübbe
Julie Otsuka | Wovon wir träumten | Gel. v. Ulrike Hübschmann | Steinbach
5 Nina George | Das Lavendelzimmer | Droemer Knaur
Astrid Rosenfeld | Elsa ungeheuer | Gel. v. Robert Stadlober | Diogenes
6 Jean-Luc Bannalec | Bretonische Brandung | Kiepenheuer & Witsch
Jenk Saborowski | Biest | Gel. v. Uve Teschner | Osterwold Audio
7 Jean-Luc Bannalec | Bretonische Verhältnisse | Kiepenheuer & Witsch
6 Rolf Dobelli | Die Kunst des klaren Denkens | Hanser
Carsten S. Henn | Henkersmahlzeit | Gel. v. Jürgen v. d. Lippe | Emons
8 Donna Leon | Tierische Profite | Diogenes
7 Richard D. Prech | Anna, die Schule und der liebe Gott | Goldmann
John le Carré | Der Spion, der aus der Kälte kam | Gel. v. Matthias Brandt | Hörbuch Hamburg
4 Timur Vermes | Er ist wieder da | Eichborn
3. Niazi-Shahabi | Ich bleib so scheiße, wie ich bin | Piper 4. Meike Winnemuth | Das große Los | Knaus 5 Eben Alexander | Blick in die Ewigkeit | Ansata
9 Martin Suter | Allmen und die Dahlien | Diogenes
Die Bestenliste liegt auch – kommentiert – diesem Heft als Poster bei. Weitere Poster (für Abonnenten kostenlos) können über vertrieb@buchmarkt.de bestellt werden.
8 Bronnie Ware | 5 Dinge, die Sterbende... | Goldmann 9 Alois Prinz | Hannah Arendt | Insel
10 Stephen King | Joyland | Heyne
10 Bode/Reddemann | Die vergessene Generation | Klett-Cotta
Bestenliste
Kinder- und Jugendbuch 1 Ursula Poznanski | Erebos | Loewe 2 Kerstin Gier | Silber – Das erste Buch der Träume | S. Fischer 3 Carola Wimmer | Ostwind | cbj 4 Kerstin Gier | Saphirblau | Arena 5 Jeff Kinney | Von Idioten umzingelt! | Baumhaus 6 Enid Blyton | Hanni & Nanni 3 | SchneiderBuch 7 Jeff Kinney | Gibt‘s Probleme? | Baumhaus 8 Ingo Siegner | Der kleine Drache Kokosnuss – Schulausflug ins Abenteuer | cbj 9 Jeff Kinney | Dumm gelaufen! | Baumhaus 10 Mies van Hout | Heute bin ich | aracari verlag
Bestseller nach Umsatz
Erstellt von
Ermittelt von
in Verbindung mit
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Businessbücher
Romane, Unterhaltung, Belletristik
1. Reinhard K. Sprenger | Radikal führen | Campus
1. Jojo Moyes | Ein ganzes halbes Jahr | Rowohlt | Umsatz: 690,- EUR
2. Daniel Kahneman | Schnelles Denken, langsames Denken | Siedler 3. Frank Schirrmacher | Ego | Blessing
2. Sylvia Day | Crossfire 03. Erfüllung | Heyne | Umsatz: 447,- EUR
4. Gerd Gigerenzer | Risiko | C. Bertelsmann
3. Dan Brown | Inferno | Lübbe | Umsatz: 443,- EUR
5. Jack Nasher | Deal! | Campus
4. Kerstin Gier | Silber - Das erste Buch der Träume | Fischer | Umsatz: 353,- EUR
Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den DownloadZahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Ego www.getabstract.com/buchmarkt
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5. Jonas Jonasson | Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand | carl‘s books | Umsatz: 267,- EUR
Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz
BuchMarkt August 2013
Jetzt richtig durchstarten!
DVD-Tipp Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion
K Das Original: Die Figur des Tom Ripley machte Alain Delon über Nacht zum Star
lar, es gibt dieses Remake von „Nur die Sonne war Zeuge“ mit Matt Damon, Jude Law und Gwyneth Paltrow aus dem Jahr 1999 (dieser Film lief allerdings unter dem Titel „Der talentierte Mr. Ripley“). Doch was ist das gegen das „Original“ von 1960 mit Alain Delon und Maurice Ronet? Die Verfilmung von Patricia Highsmiths Bestseller machte Alain Delon über Nacht zu Frankreichs größtem Filmstar. Und das, obwohl der von ihm gespielte Mörder Tom Ripley nicht wie im Buch ungeschoren davon kommt (worüber die Autorin etwas verärgert war). Zum 100. Geburtstag von Regisseur René Clément veröffentlicht Arthaus den Klassiker digital remastered als DVD Special Edition und erstmals auf Blu-ray inklusive neu produziertem Bonusmaterial. Das restaurierte Werk wurde bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes mit einer großen Galavorführung gefeiert und ist ab diesem Monat erhältlich.
Arthaus verlost 2 x 1 DVD von „Nur die Sonne war Zeuge“. Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Ripley“ an gewinnspiel@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.
Gewinnspiel!
Einsendeschluss ist der 31. August 2013.
Empfohlen von der BuchMarkt-Redaktion
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ass dtv-Verlagspressesprecher Thomas Zirnbauer ein begeisterter Germanist ist, hat er schon mit seinem Buch „Deutsche Literatur in 60 Minuten“, das letztes Jahr bei VAT erschien, bewiesen. Darin flaniert er unter ungewöhnlichen Aspekten durch die deutsche Literatur. In diesem Frühjahr hat er sich jetzt an eine Neu-Herausgabe von Robert Musils Die Verwirrungen des Zöglings Törleß im eigenen Hause, in der dtv-Bibliothek der Erstausgaben, gemacht. Sie folge „punkt- und zeichengenau der Erstausgabe von 1906“, schrieb er uns dazu. Und das meint er auch so. Es ist keine Faksimile-Ausgabe, aber: „interessant war zu entdecken, wie sich die Verwendung der Punktierungen unterscheidet von späteren Ausgaben“, so der Germanist, denn Musil habe die Interpunktion auf eigene Art genutzt und „wollte damit sicher auch etwas sagen“. Damit unterscheide sich die Neu-Ausgabe nicht nur von anderen parallel erscheinenden Ausgaben, Zirnbauer hat auch ein lesenswertes Nachwort geschrieben. Spannend und kenntnisreich beschreibt er darin die dramatische Veröffentlichungsgeschichte des Longsellers. Unter anderem lehnte Diederichs das Manuskript ab und auf Vermittlung von Alfred Kerr konnte das Buch beim Wiener Verlag erscheinen. Doch nach der fünften Auflage ging der Verlag pleite. Zu einem Preis von nur 6,90 kann man nun am Original den Text wieder völlig neu entdecken. „Nachdem ich ihn mehrfach gelesen habe, habe ich über den Inhalt auch die sprachliche und geradezu moderne erzählerische Qualität entdeckt“, so Zirnbauer.
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NULL € Mitgliedsbeitrag, aber 4% Zinsen auf die Einlage (2013) über 600 Mitgliedsbuchhandlungen (Mai 2013)
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Unser Buch-Tipp
Robert Musil Die Verwirrungen des Zöglings Törleß Neu herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Thomas Zirnbauer dtv
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Praxis | Verkaufsargumente
All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko Titus Müller „Nachtauge“ – Blessing Wie schade: Hätte ihm jemand den Schmalz aus den Liebesszenen gestrichen, wäre es ein interessanter historischer Roman geworden, denn die geschichtlichen Szenen sind gut recherchiert und sehr spannend gestaltet. Es geht um die Absicht der Engländer, 1943 die großen deutschen Talsperren im Ruhrgebiet zu bombardieren, und um die Jagd nach der deutschen Spionin, die ihnen immer wieder entwischt. Parallel dazu die Skrupel eines ehemaligen Lehrers, der ein Lager mit osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen nahe der Möhnetalsperre leitet und sich in eine Ukrainerin verliebt, für beide eine Todesgefahr. (Beruht auf einer wahren Geschichte, aber dass sie zusammen spazieren gehen, ist kaum zu fassen.) So sehr man sich in die Atmosphäre und Gesinnung von damals zurückversetzt fühlt – es ist ein bisschen zu viel Eifer drin, alles zu verdeutlichen, dabei hätten die schier unglaublichen Fakten genügt. Man ist aber trotz kitschiger und konstruierter Stellen vom ganzen Wahnsinn der Nazizeit und der Hybris ihrer Nutznießer gebannt. (478 S., 19,99 Euro)
Colin Cotterill „Der fröhliche Frauenhasser“ – Manhattan Lässt er in seinem sechsten Dr.-Siri-Roman in Bezug auf Stoff und Spannung nach? Keineswegs, und in diesen Krimis wiegt die unterschwellige Kritik am laotischen Kommunismus und seiner Inkompetenz auf allen Gebieten aus dem Mund des alten Revolutionärs doppelt schwer. Außerdem zeigt sich, wie leicht ein Psychopath in Funktionärskreisen untertauchen kann und wie in der Einparteiendiktatur mit Minderheiten umgegangen
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Ellen Pomikalko Kritikerin
wird. Wer zwischen den Zeilen lesen mag, findet in seinen Büchern mit den fröhlichen Aufmüpfigen nach wie vor Vergnügen und Gewinn. (320 S., 17,99 Euro) Dror Mishani „Vermisst“ – Zsolnay Ist Avi Avraham der erste Inspektor, der an sich zweifelt? Auf jeden Fall passt seine nachdenkliche, zwiespältige Art gut in die fast naturalistische Darstellung der Aufklärung eines Falles, der wochenlang scheinbar stillsteht und doch immer spannender wird, weil sich wirklich alles um das Rätsel dreht und das Privatleben der Polizisten (im Gegensatz zu Krimis von Zeilenschindern) untergeordnet ist – was nicht bedeutet, dass es nicht stattfindet. Avis Person wird ebenso deutlich wie das zermürbende Auf-der-Stelle-Treten des Polizeialltags. Und es kommt heraus, wie auch ein begründeter Verdacht noch längst nicht die Wahrheit sein kann. Obwohl ich manchen linear agierenden Who dunnit nicht lesen mag, hat mich dieser von Anfang bis Ende gefesselt. Und was für ein Ende! Nein, der hat andere Qualitäten als Dutzendware. (351 S., 17, 90 Euro)
Joachim Meyerhoff „Wann wird es endlich wieder so, wie ... “ – Kiepenheuer & Witsch Wenn es seine eigene Kindheitsgeschichte ist, ist sie witzig erzählt. Wenn nicht, gut erfun-
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den. Als jüngster Sohn eines Psychiatrieklinikchefs wächst „Josse“ unter leicht und schwer Gestörten auf, schläft mit ihrem Heulen abends ein. Seine beiden älteren, intellektuell überlegenen Brüder nehmen ihn oft auf den Arm, aber seine Eltern sind äußerst liebevoll. Vor allem seinen eigentlich ineffizienten Vater liebt er sehr. Auch wenn er dessen eheliche Untreue bemerkt, gewinnt er durch ihn Lebenskenntnis. Behält der Roman durch eine Folge komischer Episoden lange eine heitere Spannung, kommt mit dem Erwachsenwerden des Ich-Erzählers bitterer Ernst ins Spiel. Krankheit und Tod reißen die Familie auseinander, das große Klinikgelände ist so verändert wie das Therapiekonzept, im Elternhaus starrt ein kleiner Junge bewegungslos aus dem Fenster. Der traurige Untergang des kindlichen Urvertrauens hat in einer realistischen, unterhaltsamen Geschichte schöne Bilder gefunden. (351 S., 19,99 Euro) T. C. Boyle „San Miguel“ – Hanser Ein ganz großes Buch nach meiner Meinung. Hier triumphiert der Stil über eine Story, die bei einem Nicht-Könner trist geworden wäre. Denn was gibt es schon viel zu berichten über eine sturmumtoste kleine kalifornische Kanalinsel und ein mittelaltes Ehepaar mit Tochter, das 1888 aus SF ins absolut einsame, völlig unzivilisierte Landleben mit härtester Schafzucht-Arbeit zieht? An Tatsachen nicht viel Neues. Aber die Empfindungen dieser Menschen! Der ständige Überlebenskampf in schwierigen Zeiten, die grausame Gewalt der Natur! Als die Mutter aufgibt und der Stiefvater ihre Tochter wieder auf die Insel zwingt, steigt die Dramatik. 1930 kommt ein idealistisches Paar, das der hektischen Stadt entfliehen will, auf das Pachtland und findet alles wunderbar. Es gibt schon Verbesserungen, es gibt Funkverkehr und Flugzeuge, aber auch
Leon de Winter „Ein gutes Herz“ – Diogenes Theo van Gogh schwebt nach seiner Ermordung über der Erde und wird von einem himmlischen Helfer zum Schutzengel ausgebildet. Dem schwerreichen Max Kohn wurde das Herz eines schwarzen Priesters gespendet, der sich sexuell nie zurückgehalten hat und dessen Geliebte später mit Leon de Winter liiert ist, den Theo zeitlebens hasste. Inzwischen stärkt ein junges Amsterdamer Fußballteam marokkanischer Abstammung seine Kondition durch hartes Training bis zum Countdown in anderer Mission. Alle sind miteinander in Berührung gekommen, als Terrorakte in Amsterdam die ganze Stadt ins Chaos stürzen. Leon de Winter hat die „kuriose Phantasie“ bemüht, die er sich in seinem Selbstporträt als Romanfigur bescheinigt, und gegenwärtige Themen zu einem Thriller verarbeitet, in dem private (=Sex-)Probleme mit den aktuellen Bedrohungen durch fanatische Islamisten dramatisch durchgespielt werden. Viel Stoff, sehr ausführlich behandelt, ein wortreicher Kraftakt, nicht so sehr literarisch als inhaltlich bedeutsam und natürlich, wie immer bei diesem unermüdlichen Geschichtenerzähler, voll unterhaltend. (503 S., 22,90 Euro)
Hannah Dübgen „Strom“ – dtv Um Leidenschaft in jeder Hinsicht, also im Kern um Leben und Tod geht es in diesen miteinander verzahnten Ausschnitten
aus vier Schicksalen, die das Ende im Konzertsaal zusammenführt. Japanische Pianistin, brasilianischer Vogelkundler, Berliner Dokumentarfilmerin und amerikanischer Investmentbanker treffen in Jerusalem auf Riesendemo „Peace now!“ während US-Präsidentenbesuchs – da gibt es vorher viel über Befindlichkeit, Land und Leute zu erzählen. Wichtig ist die Atmosphäre, die Stimmung. Selbst Musik (Chopin) wird ausgedeutet. Aber ebenso wichtig sind die politischen Aspekte, denn es dreht sich auch stark um Solarenergie und Israels Herrschaft über den Gazastreifen. Da ist man erleichtert, dass der Seitensprung des Vogelmanns ausläuft (beiderseits!), das Sonnenprojekt dagegen erfreulich anspringt. Ein wenig gerät die emotionale Darstellung manchmal schon unter Kitschverdacht, aber ich will nicht meckern, denn im Ganzen ist es ein geschichtenreicher Gegenwartsroman mit einfühlsam geschilderten normalmenschlichen Individuen. (267 S., 14,90 Euro) Dina Nayeri „Ein Teelöffel Land und Meer“ – Mare Weil sie so ins Detail geht, kriegt man iranische Verhältnisse gut mit. Die Heldin Saba hat als Kind Mutter und Zwilling verloren und sucht noch immer nach ihnen. Sind sie in Amerika, wie sie damals aufgeschnappt hat? Ihrer Schwester dichtet sie eine Karriere als erfolgreiche Journalistin an und vergleicht deren amerikanische Liebschaften mit den hiesigen Verhältnissen. Die sind seit 1979, als Khomeini kam, geradezu haarsträubend, besonders für Frauen. Jede natürliche Verhaltensweise ist verboten, Peitschenhiebe und Todesstrafe sind an der Tagesordnung, Willkür herrscht statt Rechtssicherheit. Die ängstliche Mentalität, die weibliche Unterordnung unter neuen Zwang und uralte Konventionen bringt mich auf. Bis Saba unter großen Zweifeln flieht, vergehen sehr viele Seiten voller Emotionen, die mir klar machen, dass Untertanen von Diktaturen, auch religiöser Art, zu viel davon verinnerlichen und die eigentlich ersehnte Freiheit kraftlos scheuen. Als Zeitzeugnis sehr ergiebig.
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(517 S., 22 Euro)
© Philip Lethen
die Wirtschaftskrise. Sie bekommen zwei Kinder. Dann der Krieg, Angst vor japanischer Invasion. Keine splendid isolation mehr auf San Miguel. Und ohne Gesundheit geht gar nichts. Nur am Alltag und in den Dialogen der Protagonisten macht der Autor die – im Kern wahre – Geschichte zweier Familien fest, ein Zeitzeugnis so gut wie ein Psychogramm dieser Figuren, nicht zuletzt Naturschilderung vom Besten. Lange nichts so Relevantes gelesen, schwer beeindruckt. (447 S., 22,90 Euro)
Taschenbuch · 268 Seiten 978-3-942446-83-9 · 9,90 Euro
Ein Kriminalroman für alle, die in Kur & Reha sind oder dringend Erholung brauchen, für alle Elvis-Fans und Elvis-Verweigerer, für alle, die von Krimis mehr erwarten als nur einen Mordfall.
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www.kbv-verlag.de
Special | E-Content, Fachzeitschriften, Loseblatt
Inhalt Loseblatt: Neue Zukunft durch geschickt gestaltete Zusatznutzen? | 70 Betriebsratswahlen: 2014 geht es los, jetzt schon werden viele Fachinformationen benötigt | 74 Buchhandlung Stein: 300 Jahre alt und sehr modern unterwegs | 76 DFG: Dr. Anne Lipp über die Anforderungen der Wissenschaft für die Informationsversorgung | 78
Editorial
Z
eiten des digitalen Wandels“ bleibt das Schlagwort, das kaum einer mehr hören kann. Das liegt auch daran, dass keiner weiß, wohin es nun „wandelt“. Das Loseblatt bleibt stabiler als viele gedacht haben. Die Kunden stellen immer neue Anfragen, wie zum Beispiel die Wissenschaft, die eine neue Informationsversorgung fordert. Und zwischen Stabilität und neuen Anforderungen steckt der Handel, der mit allem zurechtkommen muss. Wir können nur einen kleinen Einblick in die aktuelle Lage geben, aber vielleicht ist da die eine oder andere Anregung dabei? Das würde mich freuen.
Wie Mitarbeiter den Change-Prozess tragen
Training und Trainee WEKA Media. „Um in diesem Change-
Prozess erfolgreich zu sein, benötigen die Unternehmen die richtigen Köpfe. WEKA Media hat diese offensichtlich“, sagt Geschäftsführer Werner Pehland nicht ohne Stolz. Damit benennt er gleich einen der Hauptfaktoren, warum die im Jahr 2010 im Zuge des Medienwandels notwendig gewordene, umfangreiche Restrukturierung des Kissinger Fachverlags offenbar seine Früchte zeigt. „Unsere Wachstumsstrategie mit Blick auf 2017 basiert auf drei essentiellen Säulen: kundenbezogene Produktentwicklungen, Zukäufe und unsere Mitarbeiter“, so Pehland. Im letzten Jahr hatte WEKA Media Titel von RAABE, einem Unternehmen der Klett-Gruppe, oder den Seminaranbieter TQM Consulting GmbH & Co. KG zugekauft. Pehland: „Und wir akquirieren weiter.“ Vor allem in die Mitarbeiter-Ausbildung steckt die WEKA viel Energie.
Matthias Koeffler
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Stephan Behrens, Michael Bruns und Werner Pehland: Entwarfen ein Weiterbildungsprogramm mit speziell auf die Belegschaft ausgerichteten Qualifizierungsangebot
So startete im Februar 2012 das erste Trainee-Programm für zukünftige Produktmanager bei WEKA Media. Derzeit befinden sich fünf Trainees in Ausbildung, die, stets unterstützt von ihren Mentoren und Lernpaten, 18 Monate lang sämtliche Stationen im Unternehmen durchlaufen, praktische Kenntnisse von den Grundlagen bis zur fertigen Konzeption eines Verlagsproduktes erwerben und von einem begleitenden Qualifizierungsprogramm zur Entwicklung und Förderung ihrer fachlichen und persönlichen Kompetenzen profitieren. Auch die WEKA-Mitarbeiter profitieren von der Innovationsstrategie des
E-Content, Fachzeitschriften, Loseblatt | Special
Gesetzessammlungen individuell zusammenstellen und drucken
8.000 Vorschriften immer aktuell Gesetzbuch24.de. „Aktuell, sofort verfügbar und individuell nach Kundenwunsch: Diese Anforderungen will www.gesetzbuch24.de erfüllen“, sagt Arnd Kulow, Programm-Manager im Boorberg Verlag, und zählt zur Erläuterung auf, was das Portal kann: Erstmals können im Internet aus über 8.000 Vorschriften des Europa-, Bundes- und Landesrechts Gesetzessammlungen zusammengestellt werden. Die Online-Auswahl wird gebunden als Buch oder Sammelordner individuell gedruckt. Bestellungen, die vor 16 Uhr eingehen, werden noch am selben Tag versandt. Auf Wunsch werden registrierte Kunden zudem per E-Mail über Rechtsänderungen informiert. Dabei hat Boorberg vor allem an das Sortiment gedacht: Denn Gesetzbuch24
Unternehmens. „Das Arbeitsleben bei WEKA Media war schon immer geprägt von flexiblen Arbeitszeiten sowie großen Entscheidungsfreiräumen für eigenverantwortliches Handeln. Teilzeit bedeutet hier noch lange nicht, dass Leitungspositionen nicht erreichbar wären“, so Pehland. Führungskräfte mit einer Vier-Tage-Woche seien bei WEKA Media keine Seltenheit. „Auch als Führungskraft in Teilzeit kann ich bei WEKA – dank der gewährten Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitszeit – Arbeit und Familie gut in Einklang bringen“, bestätigt Birgit Miederhoff, Teamleiterin der Fachredaktion. Neu ist das von dem Personalentwickler ausgearbeitete Programm zur internen Mitarbeiterentwicklung. „Dieses bietet WEKA-Mitarbeitern ein Weiterbildungsprogramm mit einem speziell auf die Belegschaft ausgerichteten zukunftsfähigen Qualifizierungsangebot. Auf ihre Aufgaben werden diese so speziell vorbereitet“, erläutert WEKAGeschäftsführer Michael Bruns. Die Implementierung einer Innovations- und Feedback-Kultur im Unternehmen spiegelt sich auch in dem neu
Gesetzbuch24.de: Online auswählen und als Buch oder Ordner individuell drucken lassen
verwaltet Buchhandlungen als besondere Kunden. Das heißt: „Diese erhalten dann erweiterte Möglichkeiten, Gesetzessammlungen mit der Auswahl und dem Erscheinungsbild ihrer Buchhandlung auszustatten“, erläutert Kulow. Auf der Website wurden zahlreiche Features eingebaut, mit denen die Zusammenstellung Spaß macht.
eingerichteten, regelmäßig stattfindenden „Innovationscafé“ wider, welches im März 2012 mit einer Impulsvortragsreihe gestartet wurde. „Die anderthalb- bis zweistündigen, allen Mitarbeitern offenstehenden Veranstaltungen ermöglichen einen ersten Einstieg in ein Thema, geben einen Überblick und bieten Raum für Fragen und Dialog“, sagt Bruns. Mit Themen wie Augmented Reality, App-Entwicklung und Usability Engineering bildeten bislang technische Bereiche einen Schwerpunkt. Aber auch Impulse für neue Geschäftsmodelle oder Marketing- und Vertriebsstrategien stehen auf der Agenda. „Die Referenten kommen aus der Hochschulwelt, sind Spezialisten aus dem Markt oder Experten aus dem eigenen Haus“, berichtet Ulf Seegers, Assistent der Geschäftsführung und Initiator der Veranstaltungen. Aus der Sicht von Pehland ist die WEKA für die Zukunft gut aufgestellt. „Unsere Mitarbeiter sind fähig und bereit, sich als aktive, offene Wachstumstreiber zu engagieren. Wir haben unsere strategischen Ziele konsequent verfolgt und ernten bereits die ersten Früchte. Davon werden es sicher noch mehr.“
BuchMarkt August 2013
Zum Hintergrund: „Herkömmliche Gesetzessammlungen werden ausschließlich in einer definierten Zusammenstellung angeboten und nur in festen Zyklen aktualisiert. Deshalb sind viele Gesetzes-
Arnd Kulow: Bestellungen, die vor 16 Uhr eingehen, werden noch am selben Tag versandt
sammlungen schon beim Kauf nicht mehr aktuell“, so der Programm-Manager. Und er hat eine Lösung dafür gesucht, dass nicht, wie bei herkömmlichen Sammlungen, oft Inhalte mit bezahlt werden müssen, die nicht benötigt werden. „Gesetzbuch24 liefert schnell und aktuell nur die Textsammlung, die tatsächlich benötigt wird“, sagt Kulow. Dies spare Kosten, Platz im Regal und vereinfache die Recherche. Die persönliche Gesetzessammlung kann als Buch oder als Sammelordner bestellt werden. Bei mehr als 700 Druckseiten (Sammelordner 1.000 Seiten) erhält der Nutzer einen Vorschlag für die Aufteilung. Diese kann aber nach persönlichen Wünschen verändert werden. Nicht nur der Titel des persönliches Gesetzbuches kann gestaltet werden, mit Aktivierung des ÄnderungsMailers kann es ständig aktuell gehalten werden. Er teilt Änderungen der gekauften Vorschriften umgehend mit und bietet die aktuelle Version unverbindlich an. 69
Special | E-Content, Fachzeitschriften, Loseblatt
Erfolgreich trotz Dunkelziffer Loseblatt-Werke halten gegen den Sturm der Digitalisierung überraschend gut stand. Mehr noch: Wer den Herstellprozess flexibilisiert und sich von kanalbezogenen Denkstrukturen löst, kann von Synergien profitieren
bote wird selten beobachtet. Viele Verlage führen nach wie vor Dutzende von Loseblatt-Werken mit teilweise an die 100.000 Seiten und weit mehr als eine Million Euro Jahresumsatz. Wolters Kluwer hat 380 Loseblattwerke im Programm – ungeachtet des aufsehenerregenden Launches von jurion.de, dem ambitionierten „digitalen Wissensnetzwerk“. Das heißt nicht, dass die Print-Welt völlig in Ordnung wäre. Der Rückgang der Reichweite lässt sich nicht hinwegdiskutieren, wie die Zahlen der Deutschen Fachpresse nahelegen. 2012 verlor die Umsatzkategorie Fachbuch/Loseblatt 2,7 Prozent gegenüber 2011. Die Zusammenfassung zweier Produktformen in einer Kategorie ist unscharf: Deshalb lässt sich über den Rückgang im Loseblatt nur spekulieren. Die Zahl der Abbestellungen reicht je nach Segment im Extremfall schon mal in den hohen einstelligen Bereich. Die öffentliche Verwaltung ist dabei eine stabilere Klientel als etwa die Firmen, wo das Gedruckte nicht nur mit den Fachdatenbanken, sondern genauso mit Gratisinformationen aus dem Web im Wettbewerb steht. Der Absatz digitaler Produkte wie Fachdatenbanken wächst, aber die digitalen Angebote kompensieren im Schnitt den Rückgang nur zu etwa zwei Dritteln, wie ein Verleger beobachtet. Vor dem Hintergrund eines – immerhin – hauchdünnen Gesamtwachstums der Fachpresse von 0,4 Prozent keine komfortable, aber immerhin eine erträgliche Lage.
Erfolgreich kreuzen im Gegenwind
Print bleibt vertrieblich gewichtig: Digitale Angebote kompensieren im Schnitt den Rückgang nur zu etwa zwei Dritteln
Markt
G
laubt man der öffentlichen Branchen-Meinung, dann ist Loseblatt eine Art Mumie, die lediglich Beharrungsvermögen knorriger Alt-Juristen in der Verwaltung ihr Überleben verdankt. Da sind Datenbanken schon viel hipper! Aber trotz dürftiger Faktenlage – es gibt keine belastbaren Zahlen 70
über die Umsätze im Loseblatt-Geschäft – bleibt Print betriebswirtschaftlich gesehen das Rückgrat des Marktes: „Print bezahlt mir mein Gehalt“, bringt es der Entwicklungsleiter eines großen Players auf den Punkt. Und Print bezahlt die nötigen Investitionen für medienneutrale Produktion und digitalen Vertrieb. Die Margen stimmen noch weithin. Eine Kannibalisierung von Printprodukten durch inhaltsähnliche digitale KaufangeBuchMarkt August 2013
Inzwischen haben die Verlage unterschiedliche Optionen entwickelt, mit denen sie gegen den Trend steuern: Es hat sich gezeigt, dass es im Allgemeinen scheitert, ein gedrucktes Loseblattwerk einzustellen und zu versuchen, die Bezieher von Print auf Digital „umzuheben“. Preiserhöhungen gibt der Markt nur her, wenn keine qualifizierten Wettbewerber mit im Spiel sind – also eher selten. In der Produktions- und ProzesskostenEinsparung sind die Verlage sehr weit – „digital first“ ist fast überall umgesetzt, die gedruckte Form kommt aus einer medienneutralen „Single Source“. Das Potenzial des Digitaldrucks wird genutzt. Anpassung des Marketings ist eine der
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Verlag C.H.BECK · 80791 München · beck.de E-Mail: bestellung@beck.de · Fax: 089/38189-402
Special | E-Content, Fachzeitschriften, Loseblatt
entscheidenden Stellschrauben. Das In- Lagerbestand an Grundwerken. Daher auf Reisen. Eine gestiegene Menge von ternet ist durch seine Reichweite zum entschied man sich dafür, ausschließlich Informationen erfordert eine stärkere Skazentralen Einflussfaktor geworden. für den kurzfristigen Bedarf produzieren lierung in der Informations-Aufbereitung, Noch nie war der Weg vom Lösungs- zu lassen – und zwar im Digitaldruck- gleichzeitig überfordert die notwendige suchenden zum Angebot so kurz. verfahren. Beschleunigung der Aktualisierungs-Zy Profilierung des Leistungsangebots: Die Stückkosten lassen altgedienten klen das Medium Print. Und schließlich Dies setzt voraus, dass das Selbstver- Kalkulatoren das Blut in den Adern ge- erwartet der Bezieher Arbeitshilfen, die ständnis des Verlags sich neu sich unmittelbar in seine Arbeitsausrichtet – „vom Informatiabläufe integrieren lassen. onsdienstleister zum ProzessNWB hat erkannt: Loseblatt dienstleister, vom Content ist eine bessere Ausgangsbasis Manager zum Kundenmanafür die Überführung in digitale ger“, wie es Thomas Bußmann Produktformen als Buch oder von der Wolters Kluwer-TochZeitschrift. Kontinuierlich aktuater Jurion formuliert. lisierte Inhalte, hoher praktischer Innovation im Vertrieb: hoch Nutzen durch Formulare und individualisierte VertriebsVorlagen zum Download, eine modelle sind das Gebot der umfassende Themenabdeckung Stunde. Thomas Lennartz: Thomas Bußmann: und ausgereifte Zugangswege NWB hat sich intensiv mit Vom Informationsdienstleister Umsatzsteigerung durch mehr machen auch Online-Produkte Nutzungsszenarien befasst zum Prozessdienstleister Lieferungen: verbreitet, aber erfolgreich. Der Markt ruft nach nicht frei von NebenwirkunHybridprodukten, denn Bestandsgen, etwa einem Verlust an kunden der Printwerke lassen sich Relevanz aus Kundensicht. frieren, aber die Ersparnis bei Lagerung, nicht gut migrieren, bleiben aber loyal und Produktinnovationen in Print zeigen die Handling und Entsorgung macht die hohen bezahlen zusätzlich für die Flexibilität, die folgenden Beispiele: Fertigungskosten wett. Zusätzlich bietet die Verschränkung von gedrucktem Loder Digitaldruck das Potenzial zur kunden- seblattwerk und digitaler Aktualisierung bezogenen Individualisierung: Wünscht ihnen gibt. Deichmann + Fuchs: der Kunde den Aufdruck von Logos oder So können sie das Tempo ihrer interanderen Besonderheiten, kann er mit nen Umstellung selbst bestimmen. Die Produkt-Individualisierung überschaubarem Mehraufwand bedient Printform bleibt von alledem nicht unbeplus Versand-Outsourcing werden. Langjähriger Technikpartner ist rührt: die Aktualisierungszyklen wurden Ein wichtiges Geschäft der im schwä- eine Druckerei im schwäbischen Neusäß, quartalsweise festgesetzt (dasselbe gilt bischen Aichach ansässigen Walhalla- die auch Lagerung und Versand mit be- übrigens für Datenbanken auf DVD), Tochter ist es, kommunalen Behörden sorgt. und es gilt ein jährlicher Abopreis. Lieund Firmen leicht verständliche HandreiWas auf den ersten Blick wie klassi- ferungsbezogene Fakturierung wurde im chungen zum Thema Verkehrsregelung sche Vertikalisierung unter Umgehung Verlag komplett abgeschafft. Print wird und Arbeitsstellensicherung an die Hand des Buchhandels aussieht, ist in Wahr- vom Essential zum Komfort-Merkmal – zu geben. Die Produkte leben nicht nur heit ein integriertes Modell. Ein Bezie- wer statt auf Papier auf digital setzt, kann von aktueller Rechtsinformation, sondern her, der von einem Handelskunden in sich freuen, denn bei gleichbleibendem auch von farbigen Illustrationen. die Produktionsstrecke verwiesen wird, Bruttopreis der NWB und unterschiedDieser Medientyp bietet sich für den bleibt Kunde der entsprechenden Buch- licher Mehrwertsteuer macht das für Konsum am Bildschirm an, daher pu- handlung. viele Geschäftskunden eine Ersparnis bliziert der Verlag schon seit Jahren von rund 11 Prozent aus. Und nicht nur im digitalen Markt. Auch das Content die technische Plattform Computer wird NWB: Reichweiten-Steigerung Management ist bereits seit längerem bedient – auch der mobile Kanal wird medienneutral. Aber es gibt auch klassi- durch Multichannelnachgefragt. sche „Offline“-Gebrauchsszenarien wie Vermarktung Die kostenlosen NWB-Apps, z.B. die Aushang oder Schulungen, in denen auf vom Arbeitskreis Elektronisches PubliPrint nicht verzichtet werden kann. Die Beim Steuerrechts-Primus NWB sorgt zieren des Börsenvereins ausgezeichnete Nachfrage allerdings ist so volatil, dass eine Abteilung „Forschung und Entwick- „NWB Mobile“, verzeichnen als Zugänge der Offsetdruck auch kleinster Auflagen lung“ nach dem Muster eines Industriebe- zum Bezahlangebot monatlich mehrere unrentabel ist. triebs, geleitet von Thomas Lennartz, für tausend Aufrufe und viele positive Be300 Exemplare sind der Grenzwert, un- den digitalen Drive. wertungen. terhalb dessen ist Offset keine Option mehr. Das viel zitierte moderne Prinzip Auf einem solchen Boden wächst Als besonders kostenkritischen Punkt be- „anytime, anywhere, anyhow“ gilt auch neues Selbstbewusstsein, das anderen zeichnet Bernhard Roloff, langjähriger bei den Nutzern steuerrechtlicher Fach- Teilen der Branche durchaus Mut maWalhalla- und D+F-Geschäftsführer, das informationen. Man arbeitet nicht mehr chen kann. Nachlegen der Ergänzungsblätter in den nur im Büro, sondern auch zu Hause und Michael Lemster 72
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Kunden frühzeitig binden Im Frühjahr 2014 stehen die Betriebsratswahlen an. Da wird der Informationsbedarf erneut groß sein. Viele Werke wurden aktualisiert und neu konzipiert. Wer sich jetzt aktiv anbietet, kann Umsatz machen und Zugang zu den Firmen finden
Betriebsratswahlen 2014: Wer sich jetzt mit der Thematik auseinandersetzt, kann Kunden frühzeitig an sich binden
Überblick
I
n Zeiten zunehmender Konzentrationsprozesse, die mit Schließungen, Übernahmen, Personalabbau und anderen unschönen Dingen einhergehen, wird die Bedeutung von Betriebsräten nicht gerade geringer. Zwischen dem 1. März und dem 31. Mai 2014 finden wieder die turnusmäßigen Wahlen statt, und der Handel sollte jetzt beginnen, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, um die Kunden frühzeitig an sich binden zu können. Bei C.H. Beck wird zu dieser Gelegenheit im Februar das Standardwerk zum Thema in der mittlerweile 27. Auflage erscheinen. Die Rede ist vom „Fitting“, dem Handkommentar zum „Betriebsverfassungsgesetz mit Wahlordnung“. Begleitend dazu hat
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man im Hause Beck eine neue Reihe erdacht, die mit konkreten Arbeitshilfen zur Vorbereitung und Durchführung der Wahlen aufwartet. Zwei Bände werden im Herbst erscheinen: „Kühne, Vorbereitung und Durchführung der Betriebsratswahl“ sowie „Lerch/Weinbrenner, Kostenübernahme bei Schulung und Arbeitsmitteln“. Mit 19 bzw. 15 Euro sind diese Bücher kleine schnelle Hilfen, die jedem Mitarbeiter, der sich mit dem Thema auseinandersetzen muss, dienlich sein können. Das gleiche gilt für „Fit für den Betriebsrat“ von Andreas Nareuisch für die Zielgruppe der Betriebsräte und Betriebsratskandidaten. Eine wichtige Rolle spielt das Thema Betriebsratswahlen klassischerweise beim Bund-Verlag (siehe auch Interview mit Bund-Geschäftsführer Rainer Jöde). Dort hat man sich entschieden, das sogenannte Wahlpaket mit den Themen „Normales und vereinfachtes Wahlverfahren“ dieses Mal in einem Band zu-
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sammenzufassen, bisher gab es beides getrennt. Bis zum 30. September kann der Handel seinen Kunden noch einen Subskriptionspreis von 39,90 Euro anbieten, danach wird der Standardtitel 49,90 Euro kosten. Auch inhaltlich gibt es hier Neuerungen: Herzstück ist eine neu entwickelte Software, die einen digitalen Wahlkalender, ein Berechnungsprogramm für die Betriebsratsgröße, einen Quotenrechner für Betriebsgröße und Stimmenverteilung sowie ein Stimmauszählungs- und Sitzverteilungsprogramm bietet. Rund um das Paket bietet der BundVerlag weitere Titel an, die als gute Ergänzung dienen können. Das ist zum einen der „Kittner“ („Arbeits- und Sozialordnung“), außerdem gehören der „Basiskommentar zum Betriebsverfassungsgesetz“ von Klebe sowie der Ratgeber zur „Betriebsratspraxis von A-Z“ ins Regal der Betriebe. Bei WEKA gibt es darüber hinaus ebenfalls einen „Praxiskommentar für Betriebsräte“ von Edith Linnartz zum Betriebsverfassungsgesetz. Dieser erläutere das Gesetz neutral und ist weder arbeitgeber- noch arbeitnehmerlastig. Auch Haufe bietet mit „Betriebsratswahlen leicht gemacht“ von Dietmar Heise und Philip Merten eine praktische Anleitung zur Durchführung von Betriebsratswahlen inklusive eines Lexikons mit Ablaufplan, Wahlunterlagen, Muster für eine Ausschreibung bis hin zum Stimmzettelvordruck. Carsten Tergast
E-Content, Fachzeitschriften, Loseblatt | Special
Interview
Immer auf dem neuesten Stand Rainer Jöde, Geschäftsführer des Bund Verlags, erläutert, warum die Betriebsratswahl über das einmalige Ereignis hinaus spannend bleibt BuchMarkt: Lassen sich mit Materialien zur Betriebsratswahl Umsätze machen? Welche Bedeutung hat das Thema Betriebsratswahl 2014 für Ihren Verlag? Rainer Jöde: Eine sehr große. Die Jahre, in denen Betriebsratswahlen stattfinden, bescheren uns einen um etwa ein Drittel höheren Jahresumsatz im Geschäftsbereich Buch. Etwa vier Millionen Euro Umsatz erwarten wir dort für 2014. Da setzen wir „Fleisch“ an, auch für die dann folgenden Jahre. Denn unser „Wahlpaket“ mit Leitfaden, Formularmappe und neuester Software zieht den Kauf unserer
Klassiker und Standardwerke für Betriebsräte nach sich. Davon profitieren wir, und davon profitieren unsere Partner im Fachbuchhandel. Sie haben das Wahlpaket angesprochen. Was hat sich geändert? Nun, bisher hatten wir zwei getrennte Pakete, eines für das einfache und eines für das normale Wahlverfahren. Unser neues Paket bietet jetzt beide Wahlverfahren in einer Produktlösung. Der Kunde wählt einfach das für ihn passende Verfahren aus, das ihm die Software dann auch prompt auf den Bildschirm liefert.
Und zwar mit der Zusage, die neueste Rechtsprechung der kommenden Wochen und Monate über eine Update-Funktion herunterladen zu können. Damit sind die Inhalte und Empfehlungen immer auf aktuellem Stand. Ein Service und ein Vorteil, den meines Wissens nur wir bieten. Was kann der Handel tun, und wie sieht Ihre Unterstützung aus? Unsere Partner-Buchhandlungen und Großkunden werden von unserem Außendienst und KeyAccount gezielt auf die Wahlen 2014 und unser Wahlpaket angesprochen. Wir stellen hochwertige
Rainer Jöde: Der Geschäftsführer des Bund Verlags erwartet für 2014 etwa vier Millionen Euro Umsatz im Geschäftsbereich Buch
Informations- und Werbematerialien zur Verfügung, womit die Fachbuchhändler ihre Kunden ansprechen und rechtzeitig bedienen können. Ausführliche Informationen sind übrigens auch auf www.betriebsratswahl2014.de abrufbar. Fragen: Carsten Tergasta
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Mehr Kostentransparenz Mit dem Positionspapier „Die digitale Transformation weiter gestalten“ der DFG fühlten sich Verlage und Buchhandel vor die Tür gesetzt. Deshalb fragen wir Dr. Anne Lipp von der DFG, was mit dem Papier gemeint ist und welche Rolle die Buchbranche spielen könnte die im Wege des grünen Weges des Open Access frei zugänglich gemacht werden können. Wenn Autorinnen und Autoren die Möglichkeit haben, ihre in Subskriptionszeitschriften erschienenen Beiträge beispielsweise nach einem halben Jahr EmbargoFrist in einem frei zugänglichen Repositorium zu publizieren, was wünschenswert ist, dann soll auch die dafür notwendige Infrastruktur zur Verfügung stehen.
Wissenschaft
B
ereits zum 3. Juli 2012 hatte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Positionspapier veröffentlicht, das den Titel „Die digitale Transformation weiter gestalten“ trägt. Laut Untertitel will die DFG damit einen „Beitrag zu einer innovativen Informationsinfrastruktur für die Forschung“ leisten. Das Papier führt bis heute zu Diskussionen. Dr. Anne Lipp, zuständig für Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme in der Geschäftsstelle der DFG, beantwortet einige Fragen, die bis heute offen geblieben sind. BuchMarkt: Lässt sich zusammenfassen, wie entsprechend des Positionspapiers die Versorgung der Wissenschaft mit Fachinformation in Zukunft erfolgen soll?
Laut Papier soll das Informationsmanagement weiter gefördert und der Aufbau neuer Organisationsstrukturen erforscht werden. Dauert das alles nicht viel zu lange?
Dr. Anne Lipp: Der Bogen ist von einzelnen Akteuren überspannt worden
Dr. Anne Lipp: Das kann man knapp mit der Vision umschreiben, dass jeder Wissenschaftler und jede Wissenschaftlerin unabhängig von ihrem Standort alle Materialen erreichen können soll, die für seine bzw. ihre wissenschaftliche Arbeit relevant sind. Das schließt Publikationen ebenso ein wie Forschungsdaten, und es meint im Wesentlichen den digitalen Zugang zu dieser Information. Soll damit also eine neue staatlich finanzierte Infrastruktur bestehend aus Repositorien aufgebaut werden?
Ein integriertes System von Informationsinfrastrukturen ist weitaus mehr als ein Netz von Repositorien. Die Antwort lautet also nein. Das Positionspapier beschreibt keine Förderangebote, mit denen eine Parallelstruktur zu dem durch die Verlage getragenen Publikationswesen aufgebaut werden könnte. Vielmehr befasst es sich mit den Bereichen einer integrierten In78
formationsinfrastruktur, für die aus Sicht der öffentlich finanzierten und getragenen Wissenschaft noch Handlungs- und Gestaltungsbedarf besteht. Um welche Landschaft geht es also?
Es geht zum Beispiel um Datenrepositorien für Forschungsdaten, für die es außerhalb der öffentlichen Hand keinen Anbieter gibt. Das betrifft Daten, die in Forschungsprojekten erhoben werden und die in anderen Forschungskontexten als denen, in denen sie entstanden sind, noch von Interesse sein können. Sie sprachen auch von Publikationen, bisher eine Domäne der Verlage …
Es ist ein Missverständnis, dass wir Verlagsaufgaben in die öffentliche Hand überführen wollen. Die öffentliche Hand ist aber dann gefragt, wenn es darum geht, Ablageorte zu schaffen für Publikationen, BuchMarkt August 2013
„Informationsmanagement“ ist einer von vier Förderbereichen. Förderschwerpunkte dort sind der Aufbau sog. virtueller Forschungsumgebungen und der Aufbau von Infrastrukturen zur nachhaltigen Sicherung und Bereitstellung von Forschungsdaten. Diese Strukturen sollen aber nicht erforscht, sondern deren Aufbau soll durchaus konkret entwickelt und erprobt werden. Die DFG-Förderung ist auch im Bereich der wissenschaftlichen Informationsversorgung eine Projektförderung. Das heißt, es wird nicht der dauerhafte Betrieb einer Einrichtung finanziert oder mitfinanziert. Es werden lediglich Pilotprojekte finanziert, mit Hilfe derer beispielsweise Bibliotheken „lernen“ und Erfahrungen mit neuen Infrastrukturangeboten sammeln können – durchaus auch im Sinne von Experimenten, die auch scheitern können. Sobald aber der Wissensstand ausreicht für eine Implementierung der getesteten Struktur in der Breite, ist der Förderauftrag der DFG erfüllt. Ist das Papier also eine Empfehlung an die Bibliotheken?
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rausforderung einer modernen Informationsversorgung stellen. Das sind im Bereich der Informationsversorgung nach wie vor hauptsächlich wissenschaftliche Bibliotheken. Die DFG bietet die Unterstützung für Projekte, die neue Angebote ausprobieren und testweise erkunden wollen.
Kooperationspartner innerhalb eines Projektes fungieren. So kann eine Bibliothek einen Verlag als Dienstleister für ein entsprechendes Projekt beauftragen. Dann kann die Bibliothek die entsprechenden Mittel beantragen für die Kosten, die für bestimmte, projektspezifische Dienstleistungen des Verlages anfallen.
Das wäre für Verlage auch sehr interessant.
Antragsberechtigt bei der DFG sind promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,die an gemeinnützigen Einrichtungen beschäftigt sind. Im Förderbereich der Informationsinfrastruktur kommen als Antragsteller gemeinnützige Einrichtungen hinzu. Verlage als am Markt tätige Unternehmen sind nicht antragsberechtigt. Warum nicht?
Zum einen wird die Antragsberechtigung durch die Satzung der DFG definiert. Abgesehen davon: Was würde es bedeuten, wenn Verlage antragsberechtigt wären? Die DFG würde die Investitionen eines Privatunternehmens mittragen, das dann aber die daraus resultierenden Leistungen an die öffentliche Hand, zum Beispiel Universitäten und Forschungseinrichtungen zurückverkauft. Das Wort „Verlage“ kommt im Positionspapier erstmals auf Seite 12 vor, das Wort Buchhandel überhaupt nicht. Da ist ein deutlicher Vorbehalt gegenüber bewährten Partner zu spüren …
Gegenfrage: Wo kommt in den Strategiepapieren von Verlagen oder des Buchhandels die öffentliche Hand vor? Die Frage verkennt möglicherweise die Zielsetzung des Positionspapiers. Dieses Papier soll für die kommenden Jahre die strategische und thematische Richtschnur bilden, an der die Fördermaßnahmen der DFG ausgerichtet werden. Es setzt sich aus der Sicht der DFG als einer Forschungsförderorganisation mit den gegenwärtigen Herausforderungen wissenschaftlicher Informationsinfrastrukturen auseinander, greift neue Entwicklungen auf und benennt vor allem die Felder, die mit gezielten Förderinitiativen (weiter-)entwickelt werden sollten. Damit ist es eine Standortbestimmung der DFG und hat nicht den Anspruch, eine allgemeine Bestandsaufnahme zur gegenwärtigen Informationsinfrastruktur zu sein. Sind Verlage dann aus dem Spiel?
Verlage sind dann im Spiel, wenn sie als 80
Es wäre denkbar, dass die Sicherung von Forschungsdaten als kommerzielle Dienstleistung angeboten würde Viele Universitäten haben eigene Open Access-Angebote aufgebaut.
Es ist ein Mythos zu glauben, dass es für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jeder Karrierestufe attraktiv ist, pauschal auf einem Uniserver Texte abzulegen. Solche Angebote sind auch nicht als Konkurrenz zu verstehen. Da geht es zum Beispiel um Dissertationen, die veröffentlicht werden müssen, die aus welchen Gründen auch immer nicht als Verlagspublikation erscheinen können. Da aber die Erlangung eines Doktorgrades vorschreibt, dass die Dissertation veröffentlicht werden muss, sind Open Access-Plattformen eine Möglichkeit, diese Pflicht zu erfüllen. Das heißt, Sie sehen die Uni oder Forschungseinrichtung eher nicht in publizistischer Tätigkeit?
Wir müssen unterscheiden zwischen technischer Abwicklung wie Vertrieb und Marketing und der wissenschaftlichen Begutachtung und Qualitätssicherung, die dem zu Grunde liegt. Die Qualität der Inhalte kann von den Forschungseinrichtungen gesichert werden. Die Unis wären aber vermutlich überfordert, wenn sie noch die technischen Abläufe organisieren müssten. Das steht ja ein größerer Aufwand dahinter, als dass jemand mal etwas auf einer Homepage einstellt. Sie sagten auf der AWS-Tagung, dass ein gewisser Wettbewerb, den ein privatwirtschaftliches Element hineinbringen würde, sicher gut sei. Woran haben Sie da gedacht? BuchMarkt August 2013
Es wäre denkbar, dass – um beim Beispiel zu bleiben – die Sicherung von Forschungsdaten als kommerzielle Dienstleistung angeboten würde. Laut Positionspapier sollen „Anreize gesetzt werden, bislang im Subskriptionsmodell vertriebene Zeitschriften mit hohem Renommee auf eine Erscheinungsweise im Open Access umzustellen“. Wie soll das gehen? Sollen die Zeitschriften den Verlagen abgekauft werden?
Natürlich sollen die Zeitschriften den Verlagen nicht abgekauft werden. Vorstellbar ist aber, dass in Pilotprojekten, an denen Verlage als Partner beteiligt wären, Modelle erprobt werden, wie die Umstellung einer Zeitschrift vom Subskriptionsmodell ins autorenfinanzierte Modell aussehen könnte, welche Risiken dabei zu bedenken und zu berücksichtigen sind, wie eine Umstellung die Nutzung und Rezeption verändert etc. Warum wird überhaupt darüber nachgedacht, warum überlässt die DFG das nicht den Verlagen? Oder erhoffen Sie sich damit einen Einfluss auf die Kosten?
Wenn die Verlage eine starke Aktivität Richtung Transformation bestehender Subskriptionszeitschriften zu genuinen Open Access-Zeitschriften entwickelt hätten oder entwickeln würden, gäbe es tatsächlich wenig Handlungsbedarf für die DFG. Das ist aber nicht der Fall. Was die Kosten angeht, so ist es in der Tat ein wichtiges Anliegen, zu mehr Kostentransparenz zu kommen. Denn es ist – weder aus Sicht der DFG noch aus Sicht jedes einzelnen Steuerzahlers – wohl kaum zu rechtfertigen, dass insbesondere große, international agierende Verlage Gewinnmargen ähnlich denen der IT-Branche haben, und das für ein Produkt, dass sie mehr oder weniger kostenlos von der Wissenschaft bekommen, sprich also aus öffentlicher Produktion, um es dann zu veredeln und wieder an die Wissenschaft, sprich die öffentliche Hand, zurück zu verkaufen. Immerhin war die Open Access-Bewegung mal eine Antwort auf zu hohe Kosten …
Zu Recht – der Bogen ist ja auch von einzelnen Akteuren überspannt worden. Bedeutet die Transformation der Informationsstruktur auch, dass sich Verlage und Forschungseinrichtungen stärker zusammensetzen müssen?
Definitiv. Die Fragen stellte Matthias Koeffler
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Editorial
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ie Reisehäufigkeit nimmt zu, fast jeder zweite Deutsche plant neben dem Haupturlaub noch eine weitere Reise, die mindestens fünf Tage oder mehr dauert. Zu diesem Ergebnis ist der ADAC Reisemonitor in diesem Jahr nach einer repräsentativen Umfrage gekommen. Umso erfreulicher, dass der Print-Reiseführer nach wie vor Konjunktur hat: Apps und E-Books sind zwar auf dem Vormarsch, werden aber lediglich als Zusatzfunktion genutzt (ab S. 84). Wie Sie die Guides in Ihrem Laden richtig in Szene setzen können, lesen Sie ab S. 92. Suchen Sie sich was aus. Eine reisefreudige Saison wünscht Ihnen
Cornelia Camen
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Programm: Mit diesen neuen Reihen starten die Verlage in den Herbst | 96 Spezialsortiment: Die Nautische Buchhandlung in Berlin gilt bei Wassersportlern als Institution | 98 Kundenbindung: Buchhändlerreisen sind gerade für Reiseführerverlage die effektivste Art, Fans für ihre Reihen zu gewinnen | 100
Cityguides
Besondere Ecken Mitteldeutscher Verlag.
Schon längst hat sich der Mitteldeutsche Verlag in seinem Reiseführer-Segment auch Destinationen außerhalb seiner Heimat geöffnet. Mit der neuen ReiseführerReihe „Die 99 besonderen Seiten der Stadt“ zeigt das Team aus Halle Verborgenes entdecken: Die einmal mehr, dass es in neue Städtereihe deutschen Metropolen vom mdv trotz aller Konkurrenz immer noch Platz für weitere Cityguides gibt – wenn sie denn Neues entdecken. Die durchweg einheimischen Autoren versprechen deshalb Besonderheiten jenseits von 08/15: Touristisches und Typisches gebe es zwar auch, im Vordergrund stehe aber das Abseitige, Verborgene, „das eine Städtereise unvergesslich“ machen. So gehen sie Fragen nach wie: Wo gibt es eine Sauna mit Aussicht? Welcher Künstler schreibt gerade einen Krimi oder wo kann man mit Bibern picknicken? Gestartet wird im Oktober zunächst mit Leipzig, Magdeburg, Halle (Saale) und Düsseldorf. Weitere Städte sind in Planung (9,99 Euro). BuchMarkt August 2013
Kurz notiert Mit „Auszeit“ liefert Bruckmann im Oktober ein ganz persönliches Buch aus: Zwei der 40 Geschichten von 40 Menschen, die es gewagt haben, den Alltag für mehrere Wochen hinter sich zu lassen, stammen von Verlagsmitarbeiterinnen. Herstellungsleiterin Ulrike Walleitner war im vergangenen Jahr mehrere Monate mit Mann und Fahrrad unterwegs, Sandra Koh, die sich um Herstellung und Zeitschriften kümmert, war zwischen zwei Jobs auf Bali. Der Kompaktreiseführer „MERIAN live! Apulien“ wurde von ENIT, der italienischen Zentrale für Tourismus, als „Bester deutscher Reiseführer über Italien“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 6. Oktober, dem Vorabend der Buchmesse, in Frankfurt statt.
Touristik | Special
Belletristische Reiseführer
Foto-Wettbewerb Merian. Die reisebelletristische Reihe Merian porträts „Eine Stadt in Biographien“, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, erhält im Oktober mit den vier Novitäten Madrid, Rio de Janeiro, Dresden und Lissabon Zuwachs. Jetzt möchte sich der Verlag beim Buchhandel für die gute Zusammenarbeit seit dem Start der Reihe bedanken: THM-Marketingleiterin Tessy Grabo-Konietschke hat Display-Cleaner entwerfen lassen, die eine bunte, abstrakt dargestellte Kombination der Buchcover zeigen. Die kleinen Reinigungspads haften von selbst an Handy, Smartphone oder E-Book und entfernen Schmutz und Fingerabdrücke. Als Deko für den PoS wird außerdem ein ca. 60 cm hoher Aufsteller aus Holz gefertigt, der einen Urlauber zeigt, der auf einer Bank ein Buch liest. Im Hintergrund sind Bauwerke aus verschiedenen Städten
Holzaufsteller für die Merian porträts-Reihe: Die schönsten Deko-Tische gewinnen
zu sehen: Kolosseum, Sagrada Familia, Eiffelturm u.a. Damit verbunden wird auch ein Foto-Wettbewerb: Buchhändler
können Fotos der Deko-Tische im Verlag einreichen. Die schönsten 20 Einsendungen werden mit einer Weinkiste belohnt.
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Auf einen Blick noch bessere Orientierung: Jedes Kapitel ist mit farblich abgestuften Seitenzahlkästen markiert und beginnt mit einer Doppelseite, auf der die Inhalte mit Seitenverzeichnis vorgestellt werden. Größere Fotos: Durch Ausnutzung der ganzen Buchseite kommen die Fotos besser zur Geltung. Extrainfos: Es stehen viele weiterführende und den Text illustrierende Videos, Sounds und andere Medien zu Verfügung. Sie können einfach über eine spezielle Internet-Seite aufgerufen werden. Neues Kapitel „Verhaltenstipps von A bis Z“: Prägnante Erklärungen zu ca. 80 Stichworten für das richtige Verhalten im Land.
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Mit Apps Bücher verkaufen Von der digitalen Alternative zum Verkaufsargument für Bücher: App und E-Book verdrängen den Reiseführer nicht, sondern etablieren sich als Ergänzung zum Printangebot Digitale Reiseführer
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enn man 2013 bisher von einer zarten Buchkonjunktur sprechen kann, dann liegt das maßgeblich am Umsatzplus der Ratgeber von immerhin 7,4 Prozent. Nicht zufällig im Plus auch das verwandte Reisesegment mit 5,5 Prozent. Die Anstrengungen der Verlage, ihre Ratgeberformate mit Blick auf die neuen Mediennutzungsgewohnheiten zu optimieren, zeitigen also erste Erfolge. Andreas Schulz, Geschäftsführer und Gesellschafter des Vista Point Verlags in Potsdam, sieht in der Kombination von Print und App seiner neuen Go Vista PlusHybridreihe zuerst einmal ein klares Signal an den Buchhandel: „Tut was, hier habt Ihr ein stationäres haptisches Produkt, das Ihr über die Ladentheke verkaufen könnt, und da ist die digitale Applikation als Mehrwert schon mit drin!“ 24 Destinationen seiner über 100 lieferbaren City- und Info-Guides sind jetzt mit einer Reise-App für iOS und Android ausgestattet, die mithilfe des in der Printausgabe eingedruckten QR-Codes aus dem App-Store kostenlos heruntergeladen werden kann. Zu dieser mobilen Version des Printexemplars (Ladenpreis 4,99 Euro) gehören auch Online- und Offline-Karten, Umkreisanzeigen von Highlights sowie Weblinks und Telefonnummern zur schnellen Information vor Ort. Damit will Verleger Andreas Schulz, der vor seiner neuen strategischen Partnerschaft mit Herbert Ullman und der R + B eher in Richtung Reiseindustrie unterwegs war, nun auch den POS im stationären Buchhandel aufmischen und ist dort mit der Resonanz schon jetzt „durchaus zufrieden“. In Sachen E-Book verlässt sich Vista Point allerdings auf die Download-Plattform bookwire, „weil das ein Geschäft ist, das am Buchhandel leider komplett vorbei gerauscht ist“. Schade, denn die in Kooperation mit Random House Audio produzier84
Andreas Schulz: „Die Go Vista Plus-Hybridreihe ist ein klares Signal an den Buchhandel“
Michael Müller (r.), IT-Spezialist Stefan Müller: „Ich rechne mit einem starken Wachstum in den nächsten Jahren“ BuchMarkt August 2013
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Touristik | Special
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Dr. Stefan Ries, Travel House Media
ten E-Books bieten als Mehrwert neben „Zum Downloaden gibt es unsere Bücher der 1:1-Überführuing der Printausgabe schon seit einigen Jahren. Aber Apps gibt z.B. auch Hörtexte und Musikeinspielun- es bisher nur für eine Auswahl an Titeln, gen. Insgesamt soll jedoch mit Blick auf und es steht noch nicht fest, wie weit wir den mobilen Nutzwert und besonders die das ausbauen“, sagt Verleger Peter Rump. Aktualität ein auch und gerade für den staEbenfalls im Store käuflich sind die Apps tionären Buchhandel attraktiver Relaunch zu den „100% Cityguides“ (für 2,69 Euro) des Gesamtprogramms in Angriff genom- und den „100% Sprachguides“ (für 1,79 men werden. Schulz: „Das Gute an der Go Euro) von mo media. Die Befürchtung, dass Vista Plus-Option ist, dass sich der Kunde, hier der Buchhändler womöglich für einen wenn er sich das Buch z.B. im Dezem- Reiseführer Werbung macht, den sich der ber kauft und seine Reise erst später im Kunde dann bei Apple & Co. kauft, hält April macht, die aktuellen Applikationen Marketingleiter Klaus Fuereder für unbenoch unmittelbar vor Reiseantritt auf sein gründet: „Wir konzentrieren uns bei der Smartphone oder Tablet ziehen kann und Vermarktung auf die gedruckte Ausgabe damit Updates hat, die im Print nicht drin und bieten die App komplementär als zusind.“ Aber auch dann wird die App immer sätzliches Nutzungsversprechen und Kaufnur eine Ergänzung zum Buch, aber kein argument an. Diese Darreichungsform ist Ersatz sein. unser USP im sehr wettbewerbsintensiven deutschen Reiseführer-Markt und auch für Völlig eigenständig und unabhängig von der den Buchhändler ein Gewinn, der damit Printausgabe funktionieren die Apps im zeigt, dass er auch Apps verkaufen kann. Reise Know-How Guide Store. Wer sich Bei den Endkunden sehen wir zudem oft, den aus dem iTunes Store bzw. Google dass die Frauen sich eher auf den gedruckPlay Store installiert, kann die Stand- ten Guide stützen, während die Männer es Alone-Apps zu ausgewählten Destinati- lieben, mit der App herumzuspielen – auch onen der „CityTrip“-Reihe für 5,49 Euro wenn das wie ein Klischee klingen mag.“ kaufen und erhält mobil u.a. Detailinfos Die Apps der mit einem Downloadzu den ausgewählten POIs, Entfernungs- Code ausgelieferten „100% Cityguides“ angaben vom aktuellen Standort und An- sind komplett offline und damit auch im gaben zur Wegführung. In bzw. auf den Ausland ohne Roaming-Gebühren zu nutPrintausgaben selbst gibt es allerdings zen. Sie bieten neben den Texten, Bildern einen QR-Code, mit dessen Hilfe man und Karten der Printversion Features wie den kostenlosen CityTrip-Onlineservice GPS-Nutzung oder das Erstellen einer nutzen kann. Mit so einem QR-Code für individuellen Favoritenliste. Gerade ausAussprachebeispiele sind jetzt auch die geliefert hat mo media die neuen „100% im August erscheinenden neuen Titel aus Sprachguides“, mit denen man überall auf der „Kauderwelsch“-Reihe ausgestattet. Reisen einen Dolmetscher dabei hat, der die
Wir bieten die App komplementär als zusätzliches Nutzungsversprechen und Kaufargument an Klaus Fuereder, mo media
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Ab Herbst bereits 26 Städte lieferbar. mo media, berlin
Special | Touristik
Unsere Erfahrungen mit E-Books sind durchweg positiv Michael Iwanowski, Iwanowski‘s
wichtigsten Vokabeln und Redewendungen korrekt vorspricht. Zum Frühjahr 2014 werden die neuen „100% Travel Guides“ für touristische Regionen wie Andalusien und die Toskana folgen, die auch jeweils eine App u.a. mit Tourenvorschlägen vor Ort und Karten mit GPS beinhalten. Fuereder: „Unsere Erfahrung ist, dass es sehr wenige Buchhändler und Kunden gibt, die mit der App nicht zurechtkommen. Ein E-Book kommt für uns nicht in Frage, da damit nur Text dargestellt werden kann, keine Bilder und Karten.“ Wer allerdings mit dem E-Reader reist, kommt in den Genuss spezieller Features, für die das E-Book prädestiniert ist. „Unser E-Book-Mehrwert liegt in der Verlinkung der Inhaltsverzeichnisse und aller Webadressen sowie in der Volltextsuche. Zudem ist für ausgewählte Titel auch der Einbau von bestimmten Medienformaten möglich“, sagt Carsten Leininger, Geschäftsführer des Verlagshauses GeraNova Bruckmann. Dessen E-Book-Angebot umfasst derzeit mehrere hundert Titel, im Wesentlichen allerdings noch 1:1-Überführungen. Weil der E-Book-Verkauf derzeit noch vornehmlich über die großen Plattformen läuft, die mit den passenden Endgeräten zusammenspielen, verfolgt der Verlag gespannt, „wie sich das Geschäft beim E-Book-Reader Tolino hoffentlich erfolgreich entwickelt“. In Sachen Apps bereitet Carsten Leininger die noch nicht sehr ausgeprägte Zahlungsmoral der Endkunden für zusätzliche Inhalte Sorgen: „Für eine zusätzliche AppErstellung fallen immer Mehrkosten an, die sich jedoch in der Regel kaum über einen erhöhten Endpreis abbilden lassen. Die Option Buch + App finden wir trotzdem interessant – solange eine für alle Beteiligten gute Lösung entsteht.“ Das klingt salomonisch diplomatisch, denn täglich kommen immer mehr neue Apps hinzu, und jeder Anbieter steht vor der Herausforderung, seine Apps hervorzuheben. Leininger: „Unsere Apps sprechen ganz konkret bestimmte Zielgruppen an, auf 86
veröffentlichter Fotos, Audiofiles oder Infografiken und ermöglicht es, Tipps und Empfehlungen von Merian auf einer interaktiven Karte zur Erstellung eigener Reiserouten darzustellen. Gerhard Denndorf, Travel House-Geschäftsführer für Vertrieb und Kaufmännisches: „Der Buchhandel reagiert insgesamt sehr positiv auf die crossmedialen Ergänzungen und nutzt sie als wichtiges Verkaufsargument. So kommen die ‚100% Guides‘ unseres neuen Vertriebspartners mo media sehr gut an, da die Verbindung von Buch + App für einen Städtetrip und eine junge Zielgruppe besonders interessant sind. Und auch bei den ‚Merian live!‘Spaziergangstiteln verbuchen wir einen Anstieg der Buchverkäufe aufgrund des Gratis-E-Books. Insgesamt gilt jedoch für unser Segment, dass der Verkauf von EBooks im Reisebuch-Markt noch kaum eine Rolle spielt und der Print-Reiseführer noch keine Substitution erfahren hat.“
deren Bedürfnisse sie ausgerichtet sind.“ Die Marke Bruckmann hat ihren USP hier vor allem bei den Rad- und Wanderführern, den Rennrad Guides sowie den Bergsteiger-Tourenführern, GeraMond besonders bei den Gault Millau Wein Guides. Carsten Leininger: „Natürlich denken wir über viele crossmediale Ansätze nach und arbeiten da bereits an einigen Projekten – aber neben digitalen Produktlösungen werden wir auch weiterhin unsere Aktivitäten im Printbereich ausbauen.“ Auch bei Travel House Media mit den Marken ADAC, Merian, Polyglott und Michelin glaubt man fest daran, dass auch in Zu den crossmedialen Vorreitern gehört auch den nächsten Jahren noch gedruckte Rei- THM-Vertriebspartner Michael Müller, der seführer und Karten gekauft werden. Dr. seine Inselkarte „MM-Touring La Palma“ Stefan Rieß, programmverantwortlicher bereits 2001 mit dem Zusatznutzen GPS Geschäftsführer: „Im Bereich Reisefüh- ausstattete. „GPS-Geräte hatten damals rer möchte der Kunde nach wie vor Print, noch wenige, aber allein als Dokumentaallerdings erwartet er zunehmend einen di- tionswerkzeug für unsere Wanderautoren gitalen Zusatznutzen. Apps und E-Books vor Ort und die Kartographen im Verlag gehören deshalb zu unserem festen Reper- hat sich der Einsatz gelohnt“, erinnert sich toire.“ Da punkten besonders die ADAC- der Erlangener Verleger. Seitdem haben Reiseführer mit den QR-Codes, die auf fast alle Wanderbeschreibungen in den Reisevideos und Hörstücke verlinken oder MM-Reiseführern downloadbare GPSdie „Merian live!“-Spaziergangsbände, Tracks. Die ersten Reiseführer als App mit denen man sich die einzelnen Touren entstanden 2007 für Palm-, Nokia- und zum Sonderpreis von 99 Cent herunterla- Blackberry-Geräte, 2010 folgte mit der den kann und beim Kauf der Printausgabe iPhone-Version die erste Smartphone-App. gratis das E-Book gleich dazu bekommt: Neu in diesem Jahr ist die Version 5.2 für als 1:1-Version mit hilfreichen Linkfunk- iOS, Android und Windows Phone mit tionen ins Internet zur schnellen Informa- einer wetterabhängigen und situationsbetion vor Ort sowie der Weiterleitung zu dingten Vorschlagsliste. Michael Müller: digitalen, auch offline verfügbaren Karten „Die Umsätze mit unseren Apps und Eund Verkehrslinienplänen. Innovativ auch Books sind leider noch eher bescheiden. die iPad-App zum „Merian Magazin“, die Aber ich rechne mit einem starken Wachskünftig zeitgleich mit der Printausgabe tum in den nächsten Jahren.“ erscheint. Sie bietet Bildergalerien unSo auch der Dormagener Verleger Mi-
Es steht noch nicht fest, wie weit wir das ausbauen Peter Rump, Reise Know-How
BuchMarkt August 2013
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Special | Touristik
Unsere Downloads zielen vor allem auf den klassischen Buchkäufer ab Calina Kunth, Kunth
chael Iwanowski, der vor über einem Jahr
mit „Botswana“ das erste E-Book auf den Markt gebracht hat und heute bereits 21 digitale Reiseführer anbieten kann: „Unsere Erfahrungen sind durchweg positiv, wir werden diesen Bereich auf alle Fälle ausbauen.“ Die Iwanowski-E-Books sind für Tablet-PCs und Kindle optimiert und liegen im epub-Format vor, sodass sie auch auf Smartphones und PCs lesbar sind. Alle Internetadressen sind direkt extern und alle Seitenverweise und Überschriften intern verlinkt. Je nach Lesesoftware können Lesezeichen gesetzt, Textstellen markiert und Kommentare eingefügt und alle Bilder und Karten vergrößert angeschaut werden. Mit Blick auf die diversen DownloadPlattformen verweist Andreas Dollmayer, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter bei Mairdumont Digital, deshalb auf „einen rasant wachsenden E-Book-Markt“. Auch wenn die E-Book-Reader immer noch keine Farbe darstellen können, sind ihre nunmehr selbst in der Sonne gut lesbaren Touchscreens mit immer höherer Auflösung und bis zu acht Wochen Akku-Laufzeit selbst bei eingeschalteter Beleuchtung inzwischen recht komfortabel. „Wir wollen das Tempo mit vollem Elan mitgehen, weshalb sich unsere digitalen Produkte parallel zu unseren Printprodukten entwickeln. Um dabei flexibler auf die Marktbedürfnisse reagieren zu können, entwickeln wir zudem eigene Technologien, die es uns erlauben, schneller und effizienter in Multiformaten zu publizieren.“ So ist die neue digitale „Marco Polo Kompakt“-Reihe mit Inhalten aus den Marco Polo-Print-Reiseführern für EBook-Reader, Tablets & Co. zum Preis von jeweils 99 Cent lieferbar – offline, interaktiv und mit Karte. Mit Ausnahme dieser eigenständigen Reihe versucht Mairdumont bei der E-Book-Produktion alle Inhalte aus dem Print ins Digitale zu übernehmen und, so Dollmayer, „da zu ergänzen, wo es sinnvoll ist: mit interaktiven Zusatzfunktionalitäten bzw. offline verfügbaren Karten“. 88
Ein schnelles Offline-Routing für die Tourenplanung vor Ort garantiert allen Smartphone-Nutzern auch die Marco Polo Travel Guides App. Der jetzt erweiterte Tool zur Reisevorbereitung ermöglicht die Erstellung eines individuellen Reiseplans mit persönlichen Notizen und die Synchronisation der Daten mit marcopolo.de, um die Touren am PC bearbeiten und ausdrucken zu können. Wie Mairdumont ist auch der Kunth Verlag
bereits seit 2011 mit Apps am Markt. Anfangs allerdings mit mäßigem Erfolg. „Es hat sich sehr ernüchternd gezeigt, dass der User nicht wirklich bereit ist, für die App einen dem Inhalt angemessenen Preis zu zahlen, der es für einen Verlag wiederum attraktiv macht, in diesem Bereich ein größeres Programm auf die Beine zu stellen“, so Verlegerin Calina Kunth. So setzt der Verlag jetzt lieber auf den Relaunch seiner bewährten „InGuide“-Reihe mit einer Gratis-App fürs Smartphone: „Der Download, den wir den Lesern unserer gedruckten InGuides kostenlos zur Verfügung stellen, zielt vor allem auf den klassischen Buchkäufer ab, der aber eben auch einen großen Teil des Buch-Inhaltes mobil dabei haben möchte, wenn der Reiseführer zu Hause liegt. Wichtig ist, dass der Buchhändler dieses Zusatzangebot als Add-On zum Print wahrnimmt und auch aktiv darauf aufmerksam macht.“ Zum Auftakt startet der Kunth Verlag mit Apps für acht Reiseführer, darunter Berlin, Wien, Dresden und Mallorca. Im Herbst kommt München hinzu und im Frühjahr werden dann mindestens sechs
weitere Destinationen mit einer App versehen, inklusive Offline-Karten und einem interaktiven Tour-Feature, mit dem der Nutzer die vorgeschlagenen Touren vor Ort entdecken und erfahren kann. In Sachen E-Book will der Verlag aber lieber noch abwarten – zumindest bis die Zeiten bunt werden. Als Verleger illustrierter Bücher, so Kunth, seien sie darauf angewiesen, dass genügend Abspielgeräte auf dem Markt sind, um mit einem vernünftigen farbigen Programm starten zu können. Geplant sind dann noch bis Ende dieses Jahres E-Books zur „Unterwegs ...“-Reihe, weitere Reihen folgen in 2014. Bereits nur noch als E-Book beim Verlag oder übers Internet erhältlich sind (zumindest vorläufig) die neuen Hayit-Reiseführer. Nach der Destination Kroatien sind jetzt die „Nützlichen Reisetipps Spanien“ erschienen. Beide Reiseführer sind konzeptionell als EBook ausgerichtet und zudem ein Testballon. „Wir werden fortan bei allen Buchprodukten so verfahren: Zuerst ein E-Book, dann überlegen wir, ob wir auch noch eine Printversion herausbringen“, sagt Verleger Ertay Hayit, auch Inhaber der Agentur Mundo Marketing in Köln. Er sieht für den stationären Buchhandel noch immer eine Chance, beim Geschäft mit E-Books dabei zu sein: „Der Buchhändler agiert regional und kennt seine Kunden. Mit ihrer gezielten, kompetenten Ansprache kann er auch in Zukunft an digitalen Produkten verdienen, zumal ich bei vielen Verlagen noch eine gewisse Gemütlichkeit bei der Eigenvermarktung ihrer E-Books beobachte. Allerdings ist es dafür zwingend notwendig, IT-Wissen in der Buchhandlung zu installieren.“ In der Tat: Mit der App als tagesaktuellem Add-On und dem E-Book als mobiler Variante bietet sich der Print-Reiseführer vor allem in Verbindung mit starken Marken mehr als andere Warengruppen dazu an, im stationären Sortiment die crossmediale Flagge vom Halbmast zu holen und endlich so zu hissen, dass sie auch richtig wahrgenommen wird.
Neben digitalen Produktlösungen werden wir auch weiterhin unsere Aktivitäten im Printbereich ausbauen Carsten Leininger, Bruckmann
BuchMarkt August 2013
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Special | Touristik
Bruckmann-Bildbandaktion: Udo Zimmermann (l.) und Andreas Thorey demonstrieren das perfekte Urlaubsfeeling
Aktionen für den Point of Sale Bildbandaktionen, Gewinnspiele und wieder jede Menge Deko-Material. Wir zeigen Ihnen, womit Sie in der nächsten Saison Ihre Thementische schmücken können 90
Marketing
Bruckmann: Freizeit-Look Für die große Bildbandaktion, die die Vertreter dem Handel ab September anbieten, haben sich Bruckmann Vertriebsleiter Udo Zimmermann und Werbeleiter Andreas Thorey für uns mächtig ins (Freizeit-)Zeug gelegt. Das Foto, auf dem beide in luftiger Kleidung zu sehen sind, entstand an einem der ersten sonnigen Juni-Tage hinter dem Verlagsgebäude in München. Dort präsentierten sie nicht nur einige Titel aus den Reihen „Die Welt erleben“ und „Highlights“, sondern auch verschiedene Deko-Artikel wie das Poster „Einfach nur weg“ und die Hängematte – allesamt Gratis-Bestandteile des Aktionspakets, das einen Warenwert von 1.200 Euro hat und aus 50 Titeln sortiert ist. Die größte Herausforderung beim Fotoshooting, so Pressefrau Janina Roso, sei gewesen, die beiden „Models“ vom Austrinken der BuchMarkt August 2013
(alkoholfreien) Kaltgetränke abzuhalten: „Es war nämlich wirklich heiß an diesem Tag, aber die Cocktails waren für das stimmige Endergebnis essentiell wichtig.“ Ein weiteres Aktionspaket gibt es zur im vergangenen Jahr eingeführten Reiseführer-Reihe „Zeit für das Beste“, die in diesem Herbst um sieben Titel erweitert wird. Zusätzlich zu den 45 Prozent Aktionsrabatt hat der Verlag als Verkaufshilfe eine Tischdrehsäule anfertigen lassen, die 72 Titel fasst und gefüllt einen Netto-Warenwert von 594 Euro hat. Außerdem: ein Paket mit Wanderführern und insgesamt 18 verschiedenen Titeln (jeweils in fünffacher Ausführung), ebenfalls mit 45 Prozent Rabatt. Und zum 25-jährigen Jubiläum gibt es die Bruckmann-Radführer ab Herbst bis zum Ende des Jahres für 9,99 Euro anstatt für 14,95 Euro; das Aktionspaket wird dann 68 Bücher (34 verschiedene Titel) enthalten.
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Verkaufshilfe: Die Tischdrehsäule ist mit 72 „Zeit für das Beste“-Titeln gefüllt
New York-Skyline: Zur Städteaktion von Merian live! und 100% gibt es formgestanzte Lesezeichen als Give-aways
Für die Buchhandelskunden gibt es die Retro-Postkarten als Give-aways.
Merian: Auf allen Meeren Weil sich im Merian-Buchprogramm viele Titel speziell zum Trendthema „Kreuzfahrten“ finden, bietet Travel House Media dem Handel ein Gewinnspiel inklusive umfangreichem Deko-Material für einen Thementisch (u.a. einen Aufsteller, der ein AIDA-Kreuzfahrtschiff zeigt, ein tour-Titeln, die bereits die Handschrift der Ellipsenplakat und einen Dispenser für neuen Verlagsleiterin Michaela Lienemann die Gewinnkarten), an dem allerdings tragen: Zum Jubiläum hat sie die neuen noch gearbeitet wird, sodass wir Ihnen Titel leicht „aufgefrischt“, indem die Flip- hier keine Abbildungen zeigen können. map auf dem Cover noch prominenter in In Kooperation mit AIDA verlost THM Szene gesetzt, die Kapitelführung leicht dann fünf Kreuzfahrten für je zwei Perverändert und das Tourenkonzept betont sonen. Buchhandlungen, die noch mehr wurde. Um dem Handel die Veränderun- Präsentationsfläche zur Verfügung haben, gen von den Anfängen bis heute deutlich erhalten zudem Wasserbälle und Originalzu machen, liegt dem Paket als Geschenk Liegestühle, wie sie auch auf dem Deck ein Faksimile des ersten Polyglott-Titels der AIDA-Schiffe zu finden sind. Die Akvon 1902 als Nachdruck bei. Übrigens: tion wird im Oktober 2013 ausgeliefert.
Reisevergnügen: Michaela Lienemann und Tessy Grabo-Konietschke (r.) mit dem Dekorahmen, in dem nostalgische Postkarten hängen. Dazu gibt es aufgefrischte Polyglott on tour-Bände und einen Nachdruck aus dem Jahr 1902 (re. oben)
Polyglott: Alles frisch Um den 111. Geburtstag der Marke Polyglott gebührend zu feiern, setzt THM-Marketingleiterin Tessy Grabo-Konietschke in diesem Herbst auf Nostalgie – mit einem Dekorahmen als Werbemittel für den Handel, der unter dem Motto „Reisevergnügen seit 1902“ Postkarten mit Städte- und Fernreisemotiven aus verschiedensten Jahrzehnten zeigt. Dazu erhält der Buchhandel ab September ein Paket mit Polyglott on 92
BuchMarkt August 2013
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Der Herbst als beste Saison für Städtereisen: Dafür stellt Travel House Media die hauseigenen Titel aus der Merian live!-Reihe und die 100% Cityguides des Vertriebspartners mo media in einem gemischten Marketingpaket an, das in diesem Monat ausgeliefert wird. Für den Aktionstisch wurde die Kulisse von New York als großformatiges Leporello nachgebildet. Passend dazu gibt es für den Endkunden die Freiheitsstatue als formgestanztes farbiges Lesezeichen zum Mitnehmen.
Mo media: Koffer packen Mo media selbst startet ab Oktober mit einer Weihnachtsaktion zu den 100% Geschenkboxen, die dann mit Hamburg, München, Rom und Wien zu zehn verschiedenen Destinationen angeboten werden. Jede Sammel-Blechbox mit Prägung enthält den 100% Cityguide + App, das 100% Travel Journal und drei Postkarten 94
BuchMarkt August 2013
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Touristik | Special
So schön ist Reisen: Pasta-Set inklusive Rotwein für das größere Vis-à-vis-Buchpaket
Weihnachtsaktion: Zu den mo mediaGeschenkboxen gibt es einen 100% Reise-Trolley
Sommeraktion: Der VW Beetle als Display für die ADAC-Karten
zur jeweiligen Stadt. Als Deko für den Handel gibt es Streifenplakate und einen 100% Reise-Trolley.
Dorling Kindersley: Italien-Flair Unter dem Motto „So schön ist Reisen“ promotet Dorling Kindersley bereits seit März und noch bis zum Ende des Jahres seine Vis-à-vis-Reihe mit zwei Buchpaketen (30 bzw. 60 Titel): Als Deko gibt es einen Buch-Dummy und 300 Postkarten. Und wer das größere Paket bestellt, erhält als Dankeschön ein Pasta-Set inklusive Rotwein.
Marco Polo: Strandfeeling Noch bis Ende dieses Monats läuft der Einsendeschluss für die drei KaribikReisen, die Mairdumont in diesem Jahr unter dem Motto „Ankommen und losleben“ bei einem Kundengewinnspiel verlost. Die Teilnahmekarten dazu hält der Handel bereit, der 100 Marco Polo-
Wurfscheiben als Give-aways für die Kunden dazubekommt. Außerdem kann der Buchhändler direkt im Laden einen Mini-Kühlschrank (H: 46 cm / B: 27 cm T: 35 cm) mit 6 Orangina-Fläschchen verlosen, der Bestandteil des Marco PoloDekopakets ist.
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ADAC-Karten: Gas geben „Schnell und sicher ans Ziel“ ist das Motto der Sommeraktion, mit der Mairdumont derzeit seine ADAC-Karten in Szene setzt. Das Kartendisplay in Form eines VW-Beetle fasst 50 Länderoder Regionalkarten. Außerdem haben die Ostfildener eine ADAC-Karten-Fibel drucken lassen, in der alle wichtigen Fragen rund ums richtige Kartenlesen beantwortet werden (z.B. „Wie funktionieren Karten?“ oder „Welcher Maßstab ist der richtige?“). Die Fibel sind als Give-away für die Kunden gedacht und werden in einem Dispenser mit 80 Titeln angeboten.
BuchMarkt August 2013
Tisch-Drehsäule »Zeit für das Beste« Höhe ca. 77 cm ISBN 978-3-7654-8278-6 72 Ex. »Zeit für das Beste« Netto-Warenwert: € 594,–
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Die Welt neu entdecken 95
Special | Touristik
Reise-Utensilien: Bei Iwanowski‘s setzt man auf Reisetaschen und -kissen
Iwanowski‘s: Individuelle Deko Zwar bietet Iwanowski dem Handel in diesem Jahr keine thematische Schaufenster-Aktion o.ä. an, dafür aber verschiedene Deko-Artikel, die vor Ort individuell eingesetzt werden können, darunter Reise- und Kosmetiktaschen von Reisenthel und Route 66- und Nackenkissen mit Verlagslogo. Die Bestellung
Programm
Lauter neue Reihen
Winterträume: Zu den Bildbänden von National Geographic passt die marokkanische Laterne
der Werbemittel erfolgt in Absprache mit dem GeoCenter-Außendienst bzw. mit dem Verlag.
National Geographic: Exotik Unter dem Motto „Träume verschenken“ startet National Geographic seine Bildbandaktion im Winter 2013. Zu den
Auf das leibliche Wohl zugeschnitten sind die neuen Guides von GU, die den Untertitel „Kulinarische Spaziergänge und Originalrezepte“ tragen: Die Startbände „Weinbars in Venedig“ und „Indische Küche in London“ sind eine Kombination aus Kochbuch, Skizzenblock und Reiseführer mit 50
I
zehn Bildbänden des Buchpakets (darunter China, Grönland, USA Südwesten und Regenwälder) wird der Verlag noch ein DIN A2-Poster und eine exotische marokkanische Eisenlaterne legen. Die 60 cm hohe Laterne im Antik-Look ist mit Klarlack behandelt, handgearbeitet und eignet sich sowohl für elektrische als auch für Kerzenbeleuchtung. CoCa
Idee, so Presse- und Marketingchefin Birgit Hempel, sei durch die Annahme entstanden, dass Reisende oftmals ein umfangreicheres Vokabel-Paket benötigen, als die „normalen“ Kauderwelsch-Titel beinhalten: „Daher haben wir zusätzlich weitere Vokabeln des Grund-
m Oktober steigt Mairdumont mit zunächst neun Bänden in den Markt der literarischen Reiseführer ein. Mit den „DuMont Reiseabenteuern“ lässt der Ostfildener Reiseprimus Journalisten und international bekannte Schriftsteller zu Wort kommen. Kulinarische Reisen: Die neue GUJetzt mit umfangreichem Sofa-Lektüre: In der neuen Länderreihe ist eine Kombination aus Wörterbuch: Die neue RKHDuMont-Reihe geht es um So hat z.B. ARD-Korrespondent Kochbuch und Reiseführer Reihe „Kauderwelsch plus“ extreme Abenteuer Thomas Aders eine Extremtour mit dem Motorrad durch die Anden absolviert, Autor John Harrison ist zu Fuß durch das Herzland der Inka Rezepten, Reportagen, Karten und Hintergrund- und Aufbauwortschatzes für zunächst sechs gewandert und Redakteur Jens Mühling hat sich wissen, und werden im September ausgeliefert. wichtige Urlaubssprachen gesammelt und sie auf die Suche nach der wahren russischen See- Super Plus: Die kostenlose App mit Reise- und dem normalen Kauderwelsch als Supplement le begeben. kulinarischen Infos für unterwegs (19,99 Euro). angehängt.“ Die ersten Titel sollen bereits Ende Für die neue Reihe hat der Verlag eigens ein „Kauderwelsch plus“ heißt die neue Reise dieses Monats auf den Markt kommen und werLogo erfunden, das einen Hund und ein Segelschiff Know-How-Reihe, die im Prinzip auf den be- den ohne weitere Einschränkungen neben den zeigt – beides Symbole für die ersten Entdecker- währten Kauderwelsch-Bänden basiert, aber normalen Kauderwelsch-Bänden angeboten reisen: ein Hund war immer dabei (ab 14,99 Euro). durch ein Wörterbuch erweitert wurden. Die (12,80 Euro).
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Special | Touristik
Sicherer Hafen für Wassersportler Über die Stadtgrenzen hinaus gilt die Nautische Buchhandlung in Berlin-Dahlem bei Wassersportlern als Institution. Sie funktioniert abseits der Laufwege mit einem konsequent auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Programm Buchhandlung
N
autische Buchhandlung“, der knallblaue Schriftzug über der Fensterfront ist nicht zu übersehen. Im Schaufenster hängen Möwen und ein roter Leuchtturm signalisiert, hier gibt es alles über Boote und Schiffe, Werften, Häfen, Seen und Meere. Vor vier Jahren übernahm Harald Hagner, selbst leidenschaftlicher Segler, das traditionsreiche Geschäft in Berlin-Dahlem, das aus der 1845 gegründeten „Buch- und Landkartenhandlung von Dietrich Reimer“ hervorgegangen ist. Zwanzig Jahre lang hatte er in einer Bank gearbeitet – bis er kündigte, um Kulturwissenschaften, Geschichte und Bibliothekswissenschaft zu studieren. „Nach dem Studium fiel mir auf, dass viele kleine Buchhandlungen von der Schließung bedroht waren, weil die Konkurrenz des Internets zu groß war. Für sie habe ich damals ein Überlebenskonzept entwickelt“, erzählt Hagner. Doch bevor er mit seiner Unternehmensberatung durchstartete, las er zufällig, dass die Nautische Buchhandlung wegen des Todes des Inhabers Friedrich Kaufmann vor dem Verkauf stand. Hagners Interesse war geweckt. Er nahm Kontakt zu den Erben auf und dann ging alles sehr schnell.
Eyecatcher: Der rote Leuchtturm weist schon im Fenster den Weg
Nonbooks: Buddelschiffe (li.) und in Eigenregie hergestellte Knotenboxen gehören ebenfalls zum Repertoire
Als Quereinsteiger eine Buchhandlung zu
übernehmen, dazu gehört Mut. Doch Hagner, der den Laden alleine stemmt, hat den Schritt in die Selbständigkeit nie bereut: „Die Arbeit in der Buchhandlung ist mit der Situation in der Bank nicht vergleichbar, aber ich wollte eine Tätigkeit, die mir Spaß macht.“ Erster großer Schritt war die Einrichtung eines Onlineshops. „Darauf kann man heute nicht verzichten, auch wenn die Pflege der Datenbank täglich ein, zwei Stunden in Anspruch nimmt“, betont Hagner, der sein Sortiment unter www.reimernautik. de bündelt. 98
Harald Hagner: Vom Banker zum Buchhändler
In seiner 60 qm großen Buchhandlung finden Wassersportler alles, was sie für einen gelungenen Törn benötigen. Revier- und Hafenführer, Fachbücher über Bootsreparaturen, Ausbildungsliteratur und Fachzeitschriften. Seekarten machen über 40 Prozent des Umsatzes aus. Doch auch auf dem Wasser gewinnen elektronische Karten an Bedeutung. „Obwohl es nach wie vor rechtlich vorgeschrieben ist, Karten aus Papier an Bord zu haben, spüren wir seit etwa einem Jahr, dass SmartBuchMarkt August 2013
phones verstärkt zur Orientierung genutzt werden“, so Hagner. In den Clubs und Vereinen ist seine Buchhandlung eine Institution, die von Generation zu Generation weiterempfohlen wird. Hagner ist mit einem Büchertisch bei Veranstaltungen präsent und außerdem gut mit den Schulen vernetzt. Klar ist aber auch, dass der Umsatz nicht allein durch ein Fachsortiment gehalten werden kann. Bildbände und Erfahrungsberichte stehen daher ebenso in den weißen Regalen wie
Touristik | Special
Wer den Laden an der vierspurigen Straße „Unter den Eichen“ besucht, bekommt schnell eine Ahnung, dass es schwierig und leicht zugleich sein dürfte, hier Geschäfte zu machen. Schwierig, weil es kaum Laufkunden gibt, leicht, weil die Buchhandlung verkehrsgünstig liegt und viele Wassersportler auf dem Weg zum Wannsee ohnehin hier vorbeikommen. „Wir haben fast ausschließlich StammKnotenbüchern bis zu Bilderbüchern für kunden“, betont Hagner, „und Parkplatzdie Kleinsten. „Seeräuber Moses“ von probleme gibt es nicht.“ Neue Kunden Kirsten Boie (Oetinger) ist ebenso ver- erschließt er über die Website und über treten wie die Ostsee-Feriengeschichten große Messen wie die Boot & Fun. Der aus dem kleinen Berliner Verlag Biber & Rest ist Mundpropaganda. Butzemann. Und da er keine Knotenboxen Ladeneinrichtung ist nicht alles, doch finden konnte, die seinen Ansprüchen ge- Hagner weiß, dass das Interieur seiner nügten, stellte Hagner sie kurzerhand in Buchhandlung in die Jahre gekommen Eigenregie her. ist. Noch in diesem Jahr will er mit dem schrittweisen Umbau beginnen. Um die Zweimal im Jahr klettert der Umsatz in Investitionen möglichst niedrig zu halten, der Nautischen Buchhandlung nach wird er dabei auch selbst zupacken, was oben. Im Frühjahr, wenn die Seeleute neben dem Alltagsgeschäft gar nicht so ihre Törns planen und im Herbst, wenn einfach ist. Hagner hat gelernt, Komprodie Karibiksaison beginnt und Kalender misse zu machen: „Ein Holzboden wäre und Bildbände als Weihnachtsgeschenke schön, aber der muss noch warten.“ gefragt sind. Margit Lesemann
Obwohl es nach wie vor rechtlich vorgeschrieben ist, Karten aus Papier an Bord zu haben, spüren wir seit etwa einem Jahr, dass Smartphones verstärkt zur Orientierung genutzt werden maritime Literatur. Die Palette ist breit gefächert und reicht vom historischen Roman wie der Reihe „Master & Commander“ von Patrick O‘Brian bis zu Gedichten etwa von Joachim Ringelnatz und Robert Gernhardt. Es gebe so viele Romane, die er empfehlen könnte, doch die typischen Wassersportler sind keine Vielleser, hat Hagner beobachtet. Während die Männer beim Betreten der Buchhandlung in den Bereich mit den Seekarten abbiegen, sind es die Frauen, die Romane kaufen und sich für die Nonbooks wie Servietten und Frühstücksbrettchen mit maritimen Motiven interessieren. Auch an die junge Zielgruppe ist gedacht. Die Titel in der Kinderecke reichen von
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Christine Lendt Hildesheim Stadtführer 9,95 € 144 S., KlBr., mit Karten und Farbabb. ISBN 978-3-89812-919-0
Jutta Thiel Braunschweig Stadtführer 9,95 € 144 S., KlBr., mit Karten und Farbabb. ISBN 978-3-89812-890-2
Weitere Reiseführer unter www.mitteldeutscherverlag.de
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Neuerscheinung en 2 013
BuchMarkt August 2013
mitteldeutscher verlag
???
Special | Touristik
Abenteuer New York: Die Marco Polo-Gruppe zeigte gute Laune – trotz Hurrikan Sandy
Mit Sortimentern in Dublin: Für mo media-Verleger René Bego (re.) sind Buchhändlerreisen eine gute Möglichkeit, direkt zu testen, wie seine Reiseführer im Handel ankommen
Kundenbindung
B
ei Mairdumont ist die Idee vor sechs Jahren entstanden, als das Redaktionsteam der Marco Polo-Reihe eine neue Fasson gegeben hatte. „Wir haben die Reihe damals deutlich jünger positioniert und mit viel mehr Action in Verbindung gebracht“, erinnert sich Marketing- und Vertriebschef Uwe Zachmann. „Jetzt mussten wir das neue Konzept nur noch adäquat im Handel kommunizieren.“ Die Idee zur ersten „Marco Polo Action Tour“ war geboren, die die Teilnehmer 2008 nach Marrakesch führte. Seitdem loben die Ostfildener jedes Jahr eine Buchhändlerreise aus – wobei New York schon dreimal angeflogen wurde (Zachmann: „Das ist einfach das geilste Ziel“). Doch wo immer es auch hingeht, die Destination wird stets vom Wasser, aus der Luft und vom Land her erkundet – ein actionreiches Programm, das z.B. eine Tandemtour durch Manhattan, eine Speedbootfahrt um die Jumeirah Palm in Dubai, Sunboarden in der Wüste oder Übernachten im AtlasGebirge von Marokko beinhaltet. Unfreiwillige Abenteuer gab es allerdings auch: Im vergangenen Jahr hielt Hurrikan Sandy die Marco Polo-Gruppe noch einige Tage länger in New York fest – Stromausfälle, Versorgungsengpässe etc. inklusive. „Wir haben mit den Buchhändlern vor Ort nicht nur viel erlebt, wir haben auch tolle Gespräche
geführt über die Branche, über Werbung, über Bücher und wie wir uns gegenseitig 100
Testurteil: Gerne wieder Mairdumont macht es jetzt zum sechsten Mal, mo media hat es schon zwei Mal gemacht und Travel House Media in diesem Jahr zum ersten Mal. Buchhändlerreisen sind gerade für Reiseführerverlage die effektivste Art, Fans für ihre Reihen zu gewinnen noch besser unterstützen können“, so Zachmann. Das einzige Handicap seien die hohen Kosten, schließlich erreiche man immer nur einen überschaubaren Kreis an Handelspartnern. Dennoch ist das Mairdumont-Team davon überzeugt, dass am Ende beide Seiten von der gemeinsamen Tour profitieren. „Buchhändlerreisen sind für uns als Verlag eine gute Möglichkeit, direkt zu testen, wie unsere Reiseführer im Handel ankommen“, BuchMarkt August 2013
meint auch mo media-Verleger René Bego. Der Niederländer, der seit eineinhalb Jahren mit den 100% Cityguides + App auch im deutschen Markt mitmischt, findet es großartig, sich mit den Buchhändlern über Marktentwicklungen, Wünsche und Fragen auszutauschen: „Diese Möglichkeit bietet sich im Tagesgeschäft wenig.“ Für ihn besonders wichtig: Durch das Testen „vor Ort“ gebe es auch reichlich Feedback und
individuell reisen
Neue Wander-, City- und Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag
Zuwachs für die beliebte Wanderreihe aus dem Michael Müller Verlag Bettina Forst 1. Auflage 2013 228 Seiten · 14,90 € ISBN 978-3-89953-818-2
Oliver Breda 1. Auflage 2013 192 Seiten · 14,90 € ISBN 978-3-89953-815-1
Jeweils mit ausklappbarer Übersichtskarte, genauen Weg-Zeit-Höhen-
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Sabine Becht · Sven Talaron 1. Auflage 2013 432 Seiten · 19,90 € ISBN 978-3-89953-736-9
Annette Krus-Bonazza 5. Auflage 2013 324 Seiten · 17,90 € ISBN 978-3-89953-796-3
Diagrammen, detaillierten Ausschnittswanderkarten mit Wegpunkten und natürlich mit GPS-kartierten Touren (inkl. Download-Option für GPS-Tracks).
Hans-Peter Siebenhaar 5. Auflage 2013 288 Seiten · 16,90 € ISBN 978-3-89953-791-8
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Andreas Bechmann 1. Auflage 2013 384 Seiten · 19,90 € ISBN 978-3-89953-737-6
Special | Touristik
Travel House Media: Die Reise nach Amsterdam führte auch ins gerade erst wiedereröffnete Rijksmuseum
Sightseeing in London: Der 100% Cityguide weist den Weg durch den Großstadtdschungel
Marrakesch: Auf der ersten Marco Polo Action Tour ging es per Kamelritt durch die Wüste
Verbesserungsvorschläge. Zur Markteinführung der 100%-Reihe im März 2012 ging es zunächst mit 20 Buchhändlern nach London. „Danach“, so Bego, „hatten wir einen guten Eindruck, wie die Cityguides im Handel aufgenommen werden würden – und einige 100%-Botschafter im Buchhandel mehr, die uns seitdem als Verlag unterstützen, weil sie vom Konzept überzeugt sind.“ Die offensichtlichen Vorteile der London-Reise veranlasste den Verleger dazu, für den Mai dieses Jahres ein verlängertes Wochenende in Dublin auszuloben: „Ich habe die Zeit sehr genossen. Und mit deutschen Buchhändlern in einer Dubliner Disco war ich vorher auch noch nicht.“ Während für Mairdumont eine EventAgentur die Tage am Zielort durchor102
haben und eine Stadt zu 100% erleben.“ Amsterdam war das Ziel von 20 Buchhändlerinnen, die von Travel House Media aus allen Teilnehmern an der Jubiläumsaktion der Merian live!-Reihe ausgelost wurden (s. dazu den Bericht auf buchmarkt.de). „Wir haben auf jeden Fall Merian-Fans daganisiert, geht es bei mo media etwas zugewonnen“, so Marketingleiterin Tessy gemütlicher zu. „Wir versuchen, die Reisen Grabo-Konietschke, die das Wochenende möglichst informell zu gestalten, also nicht organisiert hatte. Den persönlichen Konzu viel offizielles Programm zu machen, takt zu den Buchhändlern solle man nicht so dass die BuchhändlerInnen auch Zeit unterschätzen: „Vor allem die Rückläufe haben, unsere Guides auf eigene Faust zu waren sehr erfreulich. Amsterdam strahlt!“ testen“, so der Verleger. Ein dreistündiger Während bei Mairdumont in jedem Jahr Spaziergang durch London bzw. Dublin, neu geprüft wird, ob sich die Investition geführt von einem professionellen Tour- wirklich lohnt (in diesem Oktober geht guide, der sich in etwa an einen Touren- es nach Malta), steckt mo media bereits vorschlag im 100% Cityguide hielt, und erneut in den Vorbereitungen für die ein gemeinsames Abendessen – den Rest nächste Buchhändlerreise, schweigt sich des Wochenendes konnten die Teilnehmer aber wegen des Ziels noch beharrlich aus. selbst entscheiden, welchen Weg sie ein- Und auch Travel House Media ist nicht schlagen wollten: „Natürlich möchten wir abgeneigt. „Wir sind auf den Geschmack mit Hilfe dieser Reisen die Marke 100% gekommen“, so Tessy Grabo-Konietschke. bekannt machen, aber es ist uns vor allem Wiederholung also nicht ausgeschlossen. wichtig, dass die TeilnehmerInnen Spaß CoCa BuchMarkt August 2013
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Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen
Lunchroom des Monats
F
ür Ton van Joep, Inhaber eines Lunchrooms auf dem Amsterdamer Zeedijk zwischen Hauptbahnhof und Nieuwe Markt, war es ein Segen, als die Reiseführer-Autorinnen Susanne Völler und Anne Winterling in seinem Laden vorbeischauten und ihn in der Neuausgabe des DuMont-Reisetaschenbuchs, an der sie gerade schrieben, zu ihrem „Lieblingsort“ machten. Seitdem hängt eine Kopie der Doppelseite aus dem Guide in seinem Fenster, damit auch niemand mehr vorbeigeht. Die Konkurrenz ist nämlich groß: Auf der Straße, die direkt zur historischen Handelswaage, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der niederländischen Hauptstadt, führt, wimmelt es nur so von Cafés und Restaurants. Da kann man den schmalen Lunchroom schon mal übersehen. Dass es sich lohnt, dort einzukehren, haben wir bei unserem letzten Amsterdam-Besuch selbst getestet. Tons Frühstück war exzellent – auch wenn es etwas gedauert hat, bis die fünfköpfige Reisegruppe versorgt war: Der Inhaber schmeißt den Laden nämlich ganz alleine.
Lieblingsort in Amsterdam: Ton van Joeps Lunchroom ist gleich eine Doppelseite im DuMont-Reise-TB gewidmet
CoCa
Branchenblasen: Klaus-Peter Stegen (Bibliographisches Institut), Rudolf Sommer (KNO) Na, jetzt ist er ja endlich da, der Sommer …
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... ansonsten hätte ich Ihnen den hier empfohlen
Frau des Monats
I
m letzten Monat für eine „norhat sie definitiv male Summe“ mehr Interviewüber den LiFragen beantwortet zenz-Tisch (der als in ihrem gesamFocus spekuliert ten bisherigen Leben: über einen vierAnja Franzen, erst stelligen Beseit Januar 2009 als trag). Lektorin in der VerDie gebürtilagsgruppe Random ge RheinlandHouse und seit NoPfälzerin, die vember vergangenen in Düsseldorf Jahres für Blanvalet Anglistik und zuständig, konnte Medienwissenja nicht ahnen, dass schaften stusie mal derart im Fodiert hatte, war kus stehen würde: jedenfalls völlig ahnungslos. Sie Im Februar dieses sei einfach vom Jahres hatte sie für ihren Verlag „The Anja Franzen: Die BlanvaletPlot und dem Cuckoo’s Calling“, Lektorin hatte mit „The Cuckoo’s „außergewöhnden Debütroman eiCalling“ den richtigen Riecher lichen Ermittnes gewissen Robert ler“ begeistert Galbraith, eingekauft, gewesen. Wann der, wie sich nun herausstellte, aus der der Roman unter dem deutschen Titel Feder von J.K. Rowling stammt. Ein ab- „Der Ruf des Kuckucks“ nun erscheinen soluter Glücksfall für die 32-Jährige und wird, stand bei Redaktionsschluss noch natürlich für Blanvalet – schließlich ging nicht fest. der Krimi, wie bei einem Erstling üblich, CoCa
Zitat des Monats Genialer Witz
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E-Bücher kann man nicht signieren Gerd Haffmans über die Folgen der E-Reader-Euphorie in den Medien
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Whisper | Szene
Buchhandlung des Jahres
transfer besucht Suhrkamp: „Ein großartiges Geschenk!“ Aus Anlass unserer Auszeichnung zur Buchhandlung des Jahres schenkte uns der Suhrkamp Verlag im Juni eine Fahrt nach Berlin zur Verlagsbesichtigung. Die Einladung galt der ganzen Buchhandlung, so dass uns die Kolleginnen Beate Kramer und Elke Gilenberg begleiten konnten (Ursula Schlüter war leider kurz vorher erkrankt und konnte nicht dabei sein). Zuhause führte unsere neue Kraft, Jungbuchhändlerin Lisa Jachmann, ein Not-Team an und freute sich über diese verantwortungsvolle Aufgabe und Herausforderung. Die Vertriebsleiterin Astrid Iffland, auf die die Einladung zurückging, hatte ein komplettes Programm für uns organisiert: Wissenschaftslektorat, Herstellung, Vertrieb, belletristisches Lektorat und Verlag standen bereit, uns ihre Arbeit zu erläutern. Im Verlag empfingen uns außer Astrid Iffland die wissenschaftlichen Lektoren Eva Gilmer und Philipp Hölzing. Die beiden erzählten eine gute Stunde lang begeistert und engagiert von ihrer Arbeit im Wissenschaftslektorat. Frau Gilmer beschrieb anschaulich die Entwicklung des Wissenschaftsbereichs bei Suhrkamp und skizzierte das Selbstverständnis des Verlages, mit dem Programm die Bandbreite des jeweils aktuellen wissenschaftlichen Diskurses abdecken zu wollen. Bemerkenswert: das dreiköpfige Lektorenteam um Eva Gilmer schafft pro Monat immerhin zwei Bücher. Nach einem gemeinsamen Mittagessen stellte die engagierte Herstellerin Nina Kapitsch uns die Arbeit der Herstellungsabteilung vor. Trocken und ironisch legte sie den Schwerpunkt auf die verzwickteren Fälle, wie Auflagenplanung und Nachdruck, und schilderte auch, wie Organisation und Abstimmung mit den jeweiligen Lektoraten und den Autoren erfolgt. WinZum Abschluss des Tages lernten wir fried Hörning, Leiter des belletristischen das Vertriebsteam um Astrid Iffland kenLektorates, stellte im Anschluss seinen nen: Key Accounter Michael Griesinger Bereich vor. Er sprach aber vor allem zeigte uns Anwendungen und Interpreüber die Arbeit mit den Autoren und die tationsmöglichkeiten des Handelspanels besonderen Anforderungen, die die Kom- ‚Buch‘ der media control. munikation hier oftmals erfordert. In sehr Zum Abschluss durften wir noch den bewegenden Beispielen schilderte der er- Verlag besichtigen und gingen an endfahrene Lektor den notwendigen Spagat losen Regalen mit Sammlungen der stw, zwischen engagierter Kommunikation und es, insel tb vorbei. In den Lektorenbüros persönlicher Abgrenzung. türmten sich die Manuskripte und im Vor-
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beigehen las man auf Ordnern wie selbstverständlich die großen Namen der Literaturgeschichte: Thomas Bernhard, Peter Handke ... – Wir waren sehr beeindruckt. Natürlich sorgte der Verlag auch für unser leibliches Wohl: Abends wurden wir ins „Stadt-Land-Fluss“ eingeladen. Hierzu hatte Astrid Iffland auch die Buchhändlerinnen Christiane Hahn, Inhaberin der li-
terarischen Buchhandlung ANAKOLUTH, und Martina Prior von Prior & Mumpitz eingeladen. So erfuhren wir, dass bei dem derzeitigen Gründungsboom in Prenzlauer Berg Wirtschaftlichkeit und Engagement nicht immer Hand in Hand gehen. Der Verzicht auf kollegiale Fairness scheint dort manchem eine geeignete Methode zu sein. Samstag früh nahm sich Astrid Iffland nochmals Zeit für uns. Gemeinsam besuchten wir fußläufig umliegende Buchhandlungen: ANAKOLUTH (ein sehr schöner Laden und ein tolles literarisches Sortiment), die Kinderbuchhandlung Prior & Mumpitz (sehr kleines Geschäft mit interessanter Auswahl). Bei Ocelot gab es dann einen längeren Aufenthalt und einen regen Austausch mit Inhaber Frithjof Klepp über Espressomaschinen, E-Commerce und die Alternativen aktueller Marketingstrategien. Insgesamt nahmen wir aber den Eindruck mit nach Hause: Wir machen es insgesamt auch gar nicht so schlecht! Jochen Grieving transfer. bücher und medien
Im Banger finden… statt suchen!
Verlage 13/14
Verlage Deutschland Österreich Schweiz
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Deutschland – Österreich – Schweiz und internationale Verlage mit deutscher Auslieferung ca. 25.700 Anschriften Format 17 x 24 cm, kart. · 1.344 Seiten Erscheinungstermin: Anfang Juli 2013 63. Jg. · Ausgabe 2013/2014 ISBN 978-3-87856-150-7 ISSN 1439-0736 n Preis: 92,– H (D)
Verlagsvertretungen 13/14 Verlagsvertretungen Deutschland Österreich Schweiz
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Deutschland – Österreich – Schweiz ca. 1.200 Verlagsvertretungen Format 17 x 24 cm, kart. · 384 Seiten Erscheinungstermin: Anfang Juli 2013 21. Jg. · Ausgabe 2013/2014 ISBN 987-3-87856-151-4 ISSN 0944-3754 n Preis: 52,– H (D)
Verlagsauslieferungen 13/14 Verlagsauslieferungen Deutschland Österreich Schweiz
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Betriebsausflug nach Berlin: Das Team der transfer Buchhandlung beim Mittagessen mit SuhrkampVertriebsleiterin Astrid Iffland (oben); die Inhaber Birgit Lange-Grieving und Jochen Grieving vorm Verlagseingang (links); Fachgespräch in der Buchhandlung Ocelot mit deren Inhaber Frithjof Klepp (rechts)
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Deutschland – Österreich – Schweiz ca. 400 Verlagsauslieferungen Format 17 x 24 cm, kart. · 106 Seiten Erscheinungstermin: Anfang Juli 2013 20. Jg. · Ausgabe 2013/2014 ISBN 978-3-87856-152-1 ISSN 0945-473X n Preis: 38,– H (D)
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Whisper | Szene
Jubiläum
30 Jahre zu Klampen Verlag Der zu Klampen Verlag feiert seinen 30. Geburtstag und blickt in dieser vergleichsweise kurzen Zeit bereits auf eine bewegte Geschichte zurück. „Wir haben am Anfang nicht danach geschaut, womit wir in kurzer Zeit viel Geld verdienen können, sondern Bücher gemacht, die es verdient haben, publiziert zu werden“, sagt Dietrich zu Klampen. Das macht sein am 3. August 1983 in Lüneburg von Dietrich zu Klampen, Rolf Johannes und Gerhard Schweppenhäuser gegründete Verlag zwar immer noch, aber die Branche hat sich verändert und die Verlage müssen ihre Programme mehr denn je mit Bedacht konzipieren. Bei zu Klampen steht auch heute noch eine strenge Linie neben der Lust und Bereitschaft zum Experiment. Ein Beispiel solch erfolgreichen Experimentierens ist die „Lyrik Edition“, bei der Herausgeber Heinz Kattner ein hervorragendes Gespür für wichtige Stimmen der deutschen Gegenwartslyrik bewies. Allein Nora Bossong, Marion Poschmann und Monika Rinck erhielten später den Peter-Huchel-Preis, Ursula Krechel gar den Deutschen Buchpreis 2012. Auch der zu Klampen Verlag wurde ausgezeichnet: 1998 mit dem Niedersächsischen Verlagspreis für sein „herausragendes Verlagsprogramm“. Ursprünglich
Damals: Dietrich zu Klampen 1993 auf der Frankfurter Buchmesse
angetreten, um das Erbe der Kritischen Theorie zu bewahren und aktuelle Entwicklungen auf diesem Gebiet publizistisch zu unterstützen, hat der Verlag dann zunächst die Bereiche Philosophie, Gesellschaftstheorie, kritische Theologie, Zeitgeschichte und Politik aufgenommen. Heute umfasst das Verlagsprogramm zudem Belletristik, Sachbuch, neben Editionen von Soma Morgenstern auch solche von Herbert Marcuse und Ulrich Sonnemann sowie Regionalia und die
© Gert Deppe / zu Klampen Verlag
Heute: Dietrich zu Klampen 2013 auf seinem Lieblingsplatz zum Lesen von Manuskripten am Verlagshaus in Völksen
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von Susanne Mischke herausgegebene Reihe regionaler Krimis. Komplettiert wird es durch die viel beachtete EssayReihe (Herausgeberin Anne Hamilton) und besagter Lyrik-Edition, die der zu Klampen Verlag nach Übernahme des hannoverschen Postscriptum Verlags 2007 abschloss. Der Umzug 2003 von Lüneburg nach Völksen bei Springe markiert insofern einen entscheidenden Wendepunkt, als der Verlag Auslieferung, Satz und Layout sowie das Korrektorat auslagerte. Heute wird der überwiegende Teil der Verlagsarbeit von Völksen aus gesteuert. Verleger Dietrich zu Klampen sieht den Verlag so gut gerüstet für die Zukunft, auch wenn der „Bedarf an guten, anspruchsvollen Büchern abnimmt und die größte Herausforderung eines Verlegers heute darin besteht, ein besonderes Buch auch an den Mann zu bringen“. Und was ein gutes Manuskript braucht, um ein erfolgreiches Buch zu werden, weiß der umtriebige Verleger auch: „Glück“, sagt Dietrich zu Klampen und erteilt jedweder Planbarkeit in der Buchbranche eine Absage. Mit diesem Glück an der Seite blickt er optimistisch in die Zukunft. „Selbstverständlich feiern wir auch den 40. Geburtstag unseres kleinen, unabhängigen Verlages!“
Im Banger finden… statt suchen! Marketing
Krimi-News
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KlausPeter Wolf: Präsentiert sein Extrablatt
immer aktuell mit ca. 23.500 Titeln
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rung Mit Ausliefe BU: >Bild so lassen, text ignorieren!!! „Ist das nicht klasse?!“ – Klaus-Peter Wolf ist begeistert: In diesen Tagen erscheint zum fünften Mal seine OstfrieslandkrimisZeitung – in einer Auflage von 396.000 Exemplaren. Nicht ganz ohne Stolz erinnert der Bestseller-Autor daran, dass die erste Ausgabe des Blattes 2009 mit 15.000 Exemplaren gestartet war: „Was für ein Erfolg!“ Damals hatte er das Gefühl, selbst aktiv zu werden, um die Werbetrommel zu rühren und sich nicht auf die Arbeit der Verlage zu verlassen. Gemeinsam mit Holger Bloem vom Ostfriesland Magazin und Fotograf Martin Strohmann startete er das Projekt mit dem Anspruch, „kein billiges Werbeding für Bücher“ machen zu wollen. Als Extrablatt liegt die Zeitung der Nordsee-Zeitung, der Nordwest Zeitung, dem Delmenhorster Kreisblatt, der Wilhelmshavener Zeitung, der Ostfriesen-Zeitung, dem Ostfriesischen Kurier, den Ostfriesischen Nachrichten, der Emder Zeitung, dem Norderney Kurier, der Borkumer Zeitung, der Kreiszeitung Wesermarsch, der Zevener Zeitung, dem Echo, der Norderneyer Badezeitung, dem Norderney Kurier, dem Anzeiger für Harlingerland und der Jeverschen Wochenzeitung bei.
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Impressum | BuchMarkt Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Matthias Koeffler (-59) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondentin Süd-West: Nicole Lindgens, (n.lindgens@gmx.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030 - 769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Anzeigenassistentin: Katharina Sprenger (-23) Vertrieb: Nadine Lettke (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 23.07.2013 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Recycling – nähere Informatinen unter www.pefc.org Dieses Produkt wurde auf PEFCzertifizierten Papieren produziert Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, e-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829
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Marketing
Buchtaschen
Klett-Cotta-Team mit recycelten Taschen: (v.l.n.r.) Norbert Retlich (Online-Marketing/IT), Sandra Dambacher (Presse), Kirsten Brückmann (Marketing Literatur/Hobbit), Verena Krieg (Presse und Veranstaltungen), Axel Mack (Marketing/Presse Fachbuch), Chanel Volkmar (Volontariat Presse), Marion Heck (Marketing Sachbuch), Romy Hoffmann (Praktikum Marketing), Georg Rieppel (Geschäftsleiter Marketing und Vertrieb) Jahrelang stapelten sich im Keller von Klett-Cotta aussortierte Werbeplanen, die einst das Schaufenster am Verlagsgebäude zierten und 2011 beim Klett-Cotta-Sommerfest das schöne Literarische Colloquium Berlin noch schöner machten. Jetzt hat die Marketingabteilung das Platzproblem auf pragmatische Weise gelöst: In der Lederschmiede, einem Sozialunternehmen der Caritas Stuttgart zur Wiedereingliederung ehemaliger Drogen-
abhängiger (www.die-lederschmiede.de), wurden die Planen zu exklusiven Taschen umgearbeitet. Und jetzt sind sie da, die schönen Klett-Cotta-Taschen, bisher in limitierter Auflage und nur für Mitarbeiter, die diese für uns präsentieren. Das dürfte Begehren wecken! Bleibt nur die Frage, warum ausgerechnet Marketing und Vertriebsleiter Georg Rieppel sein Täschchen geschickt hinter dem Rücken verbirgt.
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Inserentenverzeichnis
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Heinold fragt, Sie antworten: Bitte lesen Sie aufmerksam unser Rätsel und senden Sie uns die richtige Antwort! Bitte senden Sie die Lösung an:
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Campus
25
Coppenrath
11
BuchMarkt, Sperberweg 4a, 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, E-Mail: heinold@buchmarkt.de Und bitte das Stichwort „Heinold fragt“ nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 16. August. Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar: „Bücher und Buchhändler“ von Wolfgang E. Heinold, 5. neubearbeitete Auflage, 239 S., Bramann 2007 Die Lösung aus Juli lautet Mosaik (die ausführliche Auflösung finden Sie auf www.buchmarkt.de). Gewonnen hat Lars Baumann
Diogenes
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Der durch den Verlag in Deutschland salonfähig gemachten Literaturgattung ist ebenfalls eine eigene Vorschau gewidmet, wiederum unterteilt in vier verschiedene Spezies, eine davon eine eigenständige Gattung, deren Fans sich die Leipziger Buchmesse als Treffpunkt auserkoren hat. Eine eigene Vorschau hat ein Imprint-Verlag für Teenies, der aus der Kooperation mit einem englischen Partner entstand und im Jahre 2010 gestartet wurde. Seit dem vergangenen Jahr gehört ein Verlag als Imprint zur Gruppe, dessen Angebot Bücher, CDs und Bastelanleitungen für Kinder bis 14 Jahren umfasst. Eine andere ganz eigene Welt bietet ein 2007 erworbener Tochterverlag, der mit Minibüchern bekannt wurde. So ist im Laufe der letzten sechs Jahrzehnte ein Verlag der Superlative entstanden, der es sich leisten kann, zusätzlich zu seinen sieben Vorschauen eine eigene Vorschau zum Jubiläum herauszubringen. Und: Vor zehn Jahren, zum fünfzigjährigen Bestehen, hat der „Ferlag“ eine gezeichnete Verlagsgeschichte in phonographischem Deutsch, also in einer völlig inkorrekten Rechtschreibung herausgebracht. Heinold fragt: Wie ist der Name und wo ist der Sitz des Verlages?
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Bastei Lübbe
Kopfnuss
Am Anfang stand ein ausländischer Verleger, der unter seinem eigenen Namen vor 60 Jahren den gesuchten Verlag als deutsche Tochter seines ausländischen Unternehmens gründete. Anlass war der Erfolg einer Reihe von Bildergeschichten im Mutterverlag, die auf den deutschen Markt gebracht werden sollten. Mit Erfolg: Diese Reihe erscheint in immer neuen Ausgaben bis heute. Die deutschsprachige Gesamtauflage hat inzwischen über 12 Millionen Exemplare erreicht. 1954 kam eine zweite Serie mit Broschüren für Kinder hinzu, die sich zur eigenen Marke und erfolgreichsten Buchreihe aller Zeiten entwickelte. Die über 1.700 Titel erreichten bisher eine Gesamtauflage von über 300 Millionen Exemplaren. 1967 wurde ein Programmsegment gestartet, das eine besondere Buchgattung in Deutschland salonfähig machte. In diesem Medium überschneiden sich Literatur und Kunst und werden zur eigenständigen Kunstform. Für den Verlag typisch, ist auch dieses Segment vornehmlich von Serien geprägt, deren jede eine Welt für sich darstellt. Im Jahre 1980 gingen der Verlag und sein ausländischer Mutterverlag an einen ebenfalls ausländischen Presse-, Buch- und Medienkonzern über, für den das deutsche Unternehmen eine Perle in seinem Firmenportfolio darstellt. Die Buch- und Medienproduktion des Hauses besteht aus lauter eigenen Autorenund Gattungswelten – jede ein Kosmos für sich mit einer eigenen Fan-Gemeinde. War das Angebot zunächst vornehmlich visuell geprägt, so kamen im Jahre 1998 und 2006 zwei Autorinnen in das Haus, die mit umfangreichen Textbänden eigene literarische Galaxien schufen. 30 Millionen Exemplare erreichte die eine Autorin allein in Deutschland, die andere 53 Millionen weltweit. Das 2001 gestartete Taschenbuchprogramm hat eine eigene Vorschau und bietet deutsche Erst- und Originalausgaben für Jugendliche ab 12 an. Das breite Themenspektrum reicht vom Mysterythriller über Entwicklungsromane bis hin zur „Romantasy“ (wohl eine Sprachschöpfung des Verlages). Seit dem Frühjahr 2006 wird der Programmbereich „Humor“ mit einer eigenen Vorschau präsentiert.
Aufbau
Dorling Kindersley Droemer Knaur Dtv Ebuch Egmont Emons Frankfurter Buchmesse
9 32-33 4, 5 65 115 39, 41 U3, 59, 61
Gmeiner
35
Haedecke
63
Hoffmann und Campe
6-7
IDW
77
Iwanowski
91
Karl May
105
KBV
67
Kunth
97
Langenscheidt Leipziger Buchmesse
Zusatzumschlag 17
Mair Dumont
103
Michael Müller
101
Mitteldeutscher Verlag
99
Mo Media
85
Dr. Oetker
29
Paul Pietsch
U4
Pendragon
1
Reclam
47
Reise KnowHow
83
RWS
71
Scorpio
23
Suhrkamp
21
Travelhouse Media
87, 89, 93
Vista Point
U2
Wagenbach
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Beilagen: BEO Kinderhörbuchpreis BuchMarkt Hörbuchplakat BuchMarkt Titelschutz
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Whisper | Szene
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er Beitrag „Hurenkind trifft Schusterjungen“ (kürzlich in der Süddeutschen Zeitung) hat Gerd Haffmans richtig in Wallung gebracht: Wir hatten auf diesen Beitrag auf buchmarkt.de in unserer morgendlichen Online-Presseschau „Umgeblättert“ hingewiesen, und er mailt mir dazu: „Dass Typografie die Lektüre beeinflusst, scheint sich bei E-Book-Produzenten noch nicht herumgesprochen zu haben: Schriftbild und Textgestaltung von elektronischen Büchern schmälern auch das Lesevergnügen. Und nicht nur das, alter Freund: Wir waren neulich bei Foyles in London zur Lesung von David Sedaris. Anschließend eine endlose Schlange von Leuten, die sich ihre Bücher signieren lassen wollten. Da war der Slogan (s. Spotlight S. 105) geboren: „E-Bücher kann man nicht signieren.“
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Klatsch & Tratsch
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Christian von Zittwitz cvz@buchmarkt.de
geschrieben hat: „Das bisschen, was ich lese, schreibe ich mir selbst.“
ass Gerd überhaupt Zeit für irgendeine (andere) Lektüre hat, verwundert mich: a Gerd so viel Interesse an Klatsch Bis in den Spätherbst hinein steckt er hat, empfehle ich ihm für sein nächstes noch in der Arbeit an den elf Textbänden plus Projekt die Neuedition seiner ErzählFolgen Schröder erzählt, die Jörg Schröder Beibuch vom Journal der Brüder Edmond seit 1990 etwa vierteljährlich an und Jules Goncourt. Dieses seine Abonnenten vertreibt und Großprojekt soll an den Erfolg der Pepys-Ausgabe anschliedie inzwischen auf 60 Folgen ßen, die binnen kurzem ausvermit 3.200 Seiten angewachsen kauft war. Bis 31. August kann ist. Wer nur mal so schnupman das „Journal“ noch für ca. pern will, wie sein Stil ist: Der 175 Euro bei Zweitausendeins Gründer des legendären März subskribieren (und wird dafür Verlages wird in diesen Tagen auch namentlich im Beibuch beim Verbrecher Verlag mit erwähnt), danach soll die Kriemhilds Lache einen SamGesamtausgabe ca. 250 Euro melband seiner Texte vorlegen, die er seiner Frau Barbara Kakosten. Angekündigt ist sie für Mitte November, doch die lender erzählt hat. Sie sind auch Zeit rinnt dahin, wie mir Gerd ein Stück Erinnerung an die Zeit, Riesenpensum für mailt: „Der gesamte Textcorda Schröder mit dem bei der Gerd Haffmans: pus (7.000 Seiten) ist immerhin Olympia Press verdienten Geld 7.000 Seiten Klatsch jetzt durch die Korrektur; die legendäre Bücher gemacht und Revision steht mir noch bevor, über Jahre die bundesdeutsche und das Beibuch muss auch mal so langsam in Verlagsgeschichte geprägt hat. Am 24. Oktober den Satz, das Manuskript steht aber noch nicht wird er übrigens 75 Jahre alt. so, wie ich das will. Und ich mache alles allein. Ich habe schon die ganze Familie eingespannt: espannt bin ich auch auf die Erinnerungen Der Enkel oder Mister Bruder und Schwägerin – beides Romanisten Ravensburger fängt den Hut, die a. D. – mussten mit lektorieren und Korrektur lesen.“ Jetzt sucht Haffmans noch einen Profi, der heute 83-jährige Otto Julius Maier dem der ihm beim Register der elfbändigen Ausga- Journalisten Andreas Reidt aus seiner Zeit als be zuarbeiten könnte. „Mister Ravensburg“ erzählt hat. Erscheinen Seine Pläne für die Zeit danach hat er mir soll das Buch über den heute vornehmlich in auch schon verraten: Er will in lockerer Folge England lebenden Unternehmer aber nicht bei unter dem Titel Vielseitig unbegabt sein Le- Ravensburger, sondern in der sagas.edition. ben erzählen. Die Beschäftigung mit den Tex- Der kleine Verlag ist mit der Produktion sichtten der Brüder Goncourt scheint ihn inspiriert lich schneller als erwartet fertig geworden; der zu haben. Er sagt: „Diese Art Klatsch kann ich Titel sollte erst im Oktober kommen, wird jetzt ewig mitmachen, damit ich auf dem Altenteil aber auf Ende August vorgezogen. immer was Aufregendes zu lesen habe“ – was mich an den selbstironischen Satz von Hendm 15. August wird übrigens mit Wolfrik M. Broder erinnert, der (wie Gerd Haffgang Hohlbein ein Autor 60 Jahre alt, mans) in seiner Jugend auch für BuchMarkt dem der Buchhandel und eine ganze
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Reihe von Verlagen seit nunmehr dreißig Jahren kontinuierliche Umsätze zu verdanken hat. Was auch im „Jubeljahr“ angemessen gefeiert wird und wurde: Bereits auf der Leipziger Buchmesse fand die von Egmont ausgerichtete Chronik der Unsterblichen-Jubiläumsparty mit über 300 Gästen statt.
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ie sich mit sechs Folgen in Arbeit befindliche Fortsetzung der FamilySoap „Die Hohlbeins“ auf RTL 2 wird wohl ebenso zu einer verstärkten Nachfrage nach Hohlbein-Büchern führen wie die Ankündigung, dass Nekropole, der 15. Band der „Chronik der Unsterblichen“ (LYX), zur Buchmesse in Frankfurt erscheinen wird. Märchenmond, jener Roman, mit dem Wolfgang Hohlbein als damaliger Nachwuchsautor 1982 den Ueberreuter-Fantasy-Preis gewann und das sein erfolgreichstes und bekanntestes Buch wurde, wurde von Ueberreuter bereits im Frühjahr dieses Jahres als Jubiläumsausgabe unter dem Motto „30 Jahre ‚Märchenmond‘“ neu herausgegeben und zum runden Geburtstag erscheinen zwei weitere Titel in schöner Ausstattung: Das Siegel und Die Prophezeiung. Auch Piper setzt auf Hohlbein-Klassiker und veröffentlicht im Oktober Wyrm in Neuausstattung mit digitalem Bonusmaterial. Und die Egmont-LYX-Redaktion bereitet ihr Geburtstagsgeschenk für Hohlbein vor: Es wird etwas Persönliches sein, weshalb keine Übergabe in offiziellem Rahmen geplant ist.
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us diesem Anlass hat Nicola Bardola sein einst für Ueberreuter geplantes Buch Wolfgang Hohlbein – Leben und Werk jetzt digital für 1,99 Euro bei Neobooks veröffentlicht (ISBN 13 978-38476-4410-1). Er ist als Autor, Journalist, Herausgeber und Übersetzer ähnlich fleißig wie Hohlbein, nur (noch) nicht so berühmt. Er schreibt gleich mit vier Keyboards: Wenn die Arbeit an einem Projekt stockt, wechselt er die Tastatur. Eines seiner Projektfelder ist immer wieder das Kinderbuch: 2005 brachte er mit Lies doch mal! (cbj) den ersten Ratgeber mit den 50 besten Kinder- und Jugendbüchern der Gegenwart heraus. Wie in den fünf folgenden „Lies doch mal!“-Bänden soll darin Lesebegeisterung geweckt werden. Zurzeit entstehen ein weiteres Buch über Kinder- und Jugendliteratur und – nach Yoko Ono und John Lennon – eine Rock‘n‘Roll-Biografie.
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as Logistik-Unternehmen TNT soll umgetauft werden, höre ich aus Holland. Der Grund soll aber nicht sein, dass deren Mitarbeiter nicht mehr verspottet werden wollen, hinter dem Firmenkürzel verberge sich der Slogan: Tomorrow, Not Today.
Whisper | Szene
Umzug
Lettrétage in neuen Räumen Noch wird kräftig gebohrt und gestrichen, doch im August soll alles fertig sein. Das Berliner Literaturhaus Lettrétage zieht in die ehemaligen Erdgeschossräume des Schwulen Museums am Mehringdamm in Kreuzberg – nur wenige Schritte vom bisherigen Domizil entfernt, in dem die Büros bleiben werden. „Wir haben die Chance ergriffen, unseren Veranstaltungsbereich zu vergrößern“, sagt Tom Bresemann, der die Lettrétage seit sieben Jahren zusammen mit Moritz Malsch und Katharina Deloglu betreibt. „Wir wollen uns an diesem Standort mit neuen Wegen der Literaturvermittlung beschäftigen. Außerdem liegt uns viel daran, diese ehemalige Fabriketage als Kreuzberger Kulturort zu erhalten.“ Das neue Veranstaltungsprogramm der Lettrétage startet im September; zuvor, am 31. August, wird erst einmal Eröffnung gefeiert. Wer eine Buchpremiere in Berlin plant: Ab Herbst können die renovierten Räume auch von Firmen oder Privatpersonen für Abend- und Tagesveranstaltungen wie Lesungen, Partys und Seminare gebucht
Irmgard Clausen erzielt große Erfolge
Erfrischend
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iebe Irmgard, auch wenn Du Dich gar nicht feiern lassen willst, so muss ich doch zu Deinem sechzigsten Geburtstag ein Loblied auf Dich anstimmen: Denn es tut so gut, Dich mit Deiner erfrischenden Art im deutschen Buchhandel bei den verschiedensten Gelegenheiten an meiner Seite zu wissen. Ob ich Dich nach Deinem jahrzehntelangen Engagement für den AkS dann doch noch mal dazu überreden konnte, für den SoA zu kandidieren (wo Du mit viel Herzblut DEIN Thema Leseförderung einbringst), ob Du mit mir im Landesverband wie im Bundesverband im Wahlausschuss sitzt, oder was uns beiden immer
Kein alter Hut: Das Team des Berliner Literaturhauses Lettrétage im neuen größeren Veranstaltungsbereich in Kreuzberg werden. Der Veranstaltungsort besteht aus zwei technisch komplett ausgestatteten und entsprechend möblierten Räumen von 100 bzw. 40 Quadratmetern. Zudem können der erste und zweite Hinterhof auch für Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden. „Wir haben auch keine zeitlichen Beschränkungen und keine
Auflagen zum Lärmschutz – wie dies am alten Standort der Fall war“, freut sich Tom Bresemann. Margit Lesemann Kontakt: Literaturhaus Lettrétage, Tom Bresemann, Telefon (030) 692 45 38, E-Mail: bresemann@lettretage.de, www.lettretage.de
Manches Mal müsstest Du dich wohl besonders viel Freude macht, mit mir im IHK-Prüfungsausschuss unseren zukünf- zerteilen, denn die Verantwortung für tigen Buchhändlern auf den Zahn fühlst: Deinen eigenen Laden, die vielen tollen Es sind wunderbare Gespräche, die sich Veranstaltungen, die Du regelmäßig für dabei entwickeln, weil Du Groß und Klein auf die auch nach über 40 Jahren Beine stellst, Dein spannendes ehrenamtliches in unserer Branche für den Buchhandel brennst und Engagement und Dein nie irgendwie nebenbei, Privatleben zerren oft sondern immer voll und an Dir. Dass Du aber nie ganz bei der Sache bist. die gute Laune verlierst Marketing für das Buch und immer weiter wirund das Lesen (und den belst und dabei andere inhabergeführten Einmitreißt, das zeichnet zelhandel), das hast Du Dich aus, meine sehr immer schon betrieben, liebe und durch und nachdrücklich gekämpft, durch fränkische KolIrmgard Clausen: wofür es sich einzusetzen legin. Die Inhaberin der lohnt. Und obwohl oder geLass Dich feiern und Riemannschen rade weil Du so eine kleine genieße dieses Loblied: Buchhandlung in Person bist, hast Du immer Du hast es Dir verdient! Coburg wird am 28. ganz große Erfolge erzielt. Franziska Bickel August 60 Jahre alt
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Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion
Der Überraschungserfolg aus Frankreich!
Maria Altepost Auf dieses Buch habe ich sehnsüchtig gewartet: Der neueste Fall für Torkel und Kollegen – Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (Rowohlt). Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt konstruieren mal wieder eine brillante Story mit vielschichtigen Cornelia Camen J. Courtney Sullivans Sommer in Maine war genau die richtige Lektüre für die Gartenliege: Ein Frauenroman, der, aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt, erst nach und nach die tragischen Lebensläufe und Geheimnisse der Protagonistinnen preisgibt (Deuticke). Mein Ulrich Faure Rotzfrech und sauschlau: Juli Zehs Anti-Poetikvorlesungen Treideln bei Schöffling. Lesen! Der für mich schönste Bild-Text-Band über Jean Paul: Das Wort und die Freiheit bei Nimbus. Den neuen Eugen Ruge verschlingt man in einem Zug: Cabo de Gata (RoMatthias Koeffler
JULIA Viviane Élisabeth DECK Fauville Roman
Leider jetzt erst geschafft: Frösche des Nobelpreisträgers Mo Yan erzählt mit ungeheuerlichem Gleichmut von den Auswirkungen der Geburtenpolitik in China, das entwickelt sich so komisch wie bedrückend (Hanser). Übrigens liest Gert Heidenreich das Buch bei Barbara Meixner
Julia Deck Viviane Élisabeth Fauville Roman Aus dem Französischen von Anne Weber 144 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag 16,90 € ISBN 978-3-8031-3251-2 Auch als ebook erhältlich ISBN 978-3-8031-4135-4
Auslieferung am 13. August
Erschütternd: Der Pistoleiro (Transit), eine Reportage von Klester Cavalcanti über einen brasilianischen Auftragsmörder, der neben seinem Job ein ganz normales Leben führt. Dagegen ist Ein Teelöffel Land und Meer (mare) von Dina Nayeri zwar fiktiv – die Geschichte im Umfeld Jörn Meyer Georg Haderer gönnt seinem Schäfer auch in der Provinz keine Ruhe, denn Es wird Tote geben (Haymon) – liebenswerte Typen, klasse Dialoge! Christopher Brookmyre beherrscht die hohe Kunst der cleveren Unterhaltung, wie seine Ganoven Die hohe Kunst des Susanna Wengeler Ealas Vater lebt nach einem Unfall auf dem geistigen Stand eines Zehnjährigen weiter, immer wieder von Ängsten und Aggressionen getrieben. Was das mit einer Familie und ihren Freunden macht, erzählt Mark O’Sullivan in Jimmy, Jimmy (dtv Reihe Hanser) – herzzerreiChristian von Zittwitz Meine Frau will „jede Wette eingehen“, dass Jenseits der Untiefen von Favel Parrett (HoCa) ein „Lieblingsbuch des Buchhandels wird“, dabei tat sie sich zuerst schwer damit. „Verwirrend, aber hintergründig“ fand sie Julia Decks Viviane Élisabeth Fauville (Wagenbach), hat
Charakteren. Auch Jean-Luc Bannalecs zweiter Fall Bretonische Brandung (KiWi) hat mir super gefallen – wieder voll mit wunderschönen Beschreibungen der Bretagne, die einen sofort in Urlaubsstimmung versetzen. 26 Autoren, die zusammen einen Krimi schreiben: Sandra Brown, Tess Gerritsen, Faye Kellerman und viele mehr haben dieses Experiment gewagt: Letzte Ruhe (Blanvalet) und – wie ich finde – erfolgreich! Lieblingsbuch in diesem Herbst ist bis jetzt Dreimal im Leben von Arturo Pérez-Reverte. Meine Güte, kann der Mann schreiben – und Sehnsüchte wecken (Insel). Mit Blut ist im Schuh hat Anna Schneider das Aschenputtel-Märchen in die Jetzt-Zeit übertragen – und aus den bekannten „Zutaten“ einen spannenden Jugendthriller gemacht, den auch ich als „Vorkosterin“ mit Vergnügen gelesen habe (Thienemann/Planet Girl). wohlt). Ebenso den neuen Wolf Wondratschek bei Jung und Jung: Erzählt wird in Mittwoch die Reise eines 100-Euro-Scheins (Erzählt wird natürlich viel mehr). vbb hat einen schönen Band mit Erinnerungen an Stefan Heym gemacht, und Matthes & Seitz legt die Gespräche in Buenos Aires zwischen Borges und Sábato vor. Braucht jeder Kurzeck-Fan: Stroemfelds Buch zu seinem 70.: Der radikale Biograph. Hörbuch Hamburg in einer Art, dass alle Interpretationen genüsslich offen bleiben. Anders bedrückend ist die Wiederentdeckung von Sloan Wilsons Der Mann im grauen Flanell bei Dumont, ein Leben in den 50ern eingekeilt zwischen Karriere und Familie. Ein Ausbund an Lebendigkeit dagegen die 20er Jahre: Die Biografie Helen Hessel von MarieFrançoise Peteuil bei Schöffling zeigt‘s. der islamischen Revolution könnte sich aber so ähnlich auch zugetragen haben. Lange gelesen habe ich an Bonita Avenue (Peter Buwalda) aus dem RowohltFrühjahrsprogramm, aber jede Minute hat sich gelohnt. Buchhändler, merkt euch den fürs Weihnachtsgeschäft vor. Und mein Favorit in der Sommer-Küche: Jerusalem, die mediterran-arabische Rezeptsammlung von Ottolenghi/Tamimi (Dorling Kindersley). Lecker! Bankraubs (Galiani). In Vor dem Sturm erzählt Jesmyn Ward bei Kunstmann die alten Geschichten von Freundschaft, Liebe und Familie in beeindruckender Weise neu – und das Leben auf Amerikas Schattenseite. Die Songtexte von Britpop-Held Jarvis Cocker zeigen auch in gedruckter Form (Mother, Brother, Lover), warum er als Wortführer und Stilikone so einzigartig ist (Berlin Verlag). ßend und dennoch leicht. Das Schicksal eines Kindes, das vor einem Krieg fliehen muss, zeigt Claude K. Dubois in Akim rennt (Moritz). Über viele Seiten kommen die eindrücklichen Zeichnungen ohne Text aus – und führen zu einem tröstlichen Ende. Ein weiteres Bilderbuch-Highlight mit traurigem Thema: Für immer (Beltz & Gelberg) von Kai Lüftner mit großartigen Illustrationen von Katja Gehrmann. dann „mit Vergnügen“ Die amerikanische Nacht von Marisha Pessl (S. Fischer) gelesen. Jetzt freut sie sich, dass Hans Pleschinski mit der elegant konstruierten Königsallee zu ihr zur Lesung kommt. Ich lese derzeit begeistert alles, was es neu von Ross Thomas im Alexander Verlag gibt und ziehe meinen Hut vor der Eleganz, mit der Edith Wharton damals Dämmerschlaf geschrieben hat (wiederentdeckt von Manesse).
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Foto: © Nadine Preiß
>> Was
für ein Glück für mich,
dass Hanni und Nanni bis heute so lebendig sind. Sie haben mich durch meine Illustratoren-Laufbahn begleitet.<<
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der Bra nche s u a e h c s n ü Schneiderbuch - Glückw
Die 11-Bücher-Frage an Holger Moewes 1. Ihr Lieblingsbuch als Kind? „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Ich weiß noch, wie ich aus dem Häuschen war, als ich erfuhr, dass es einen zweiten Band gibt 2. Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? Für ein lebensprägendes Buch bin ich wahrscheinlich noch zu jung – sehr beeinflusst hat mich aber Coveys „7 Wege zu Effektivität“ 3. Ihr Lieblingsbuch heute? Alex Capus „Eine Frage der Zeit“. Dieses Buch hat mich, zugegebenermaßen recht spät, zum Lesen von Romanen gebracht. Eine großartige Geschichte in einer unvergleichlich fließenden Sprache 4. Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? Den „Sternen ...“-Romanen von Adam Roberts. Kreative, spannende und logische Science-Fiction. Etwas aktueller: „Deal“ von Jack Nasher – zumindest bei uns 5. Welches Buch verschenken Sie am liebsten? „Über den Umgang mit e-Mails“ aus dem Herman Schmidt Verlag. Äußerlich sehr aufwändig und schön. Und inhaltlich sowohl nützlich als auch witzig 6. Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen? Dem neuen Roman von Scott Lynch, wenn er denn endlich mal erscheint. Ich liebe die beiden ersten Bände und warte nun seit fünf Jahren auf mehr von Locke Lamora 7. Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig? „Bob, der Streuner“ und alle anderen Katzen- und HundeBücher. So, jetzt ist es raus 8. Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet? Alles SM-Erotische ab Band 2 von Shades of Grey. Es nimmt kein Ende! 9. Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben? „Hört auf zu Nölen – ein Pamphlet“, gerichtet an Teile des Buchhandels. Ob wir den Sprung in die Zukunft schaffen oder nicht, weiß ich auch nicht. Dieses ewige Rumweinen hilft aber mit Sicherheit nicht weiter. Niemand will bei Verlierern kaufen, also sollten wir uns auch nicht so verhalten
Holger Moewes: Das Haupthaus seines Familienunternehmens wird in diesem Jahr 25 Jahre alt
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eit 2010 führt Holger Moewes als Geschäftsführer das Familienunternehmen mit fünf Filialen und 17 MitarbeiterInnen (inklusive Bücherfahrer und Buchhalterin) im Großraum Köln in zweiter Generation. Zur Seite steht ihm dabei Mitgeschäftsführerin Andrea Gimmler, eine langjährigen Mitarbeiterin. Angefangen hatte seine Mutter Gabriele Moewes vor genau 25 Jahren mit zunächst einem Laden in Kerpen, heute das Haupthaus der Moewes-Buchhandlungen. Vier Jahre danach kam die Filiale im Kerpener Stadtteil Sindorf dazu, später noch Läden in Pulheim, Bergheim und Erftstadt-Lechenich. Die Jubiläumsfeier zum 25sten will der Buchhändler aber aufs nächste Frühjahr verlegen – das neue Warenwirtschaftssystem und der neue Online-Shop hatten in der letzten Zeit zu viele Kräfte gebündelt. Außerdem gibt es bereits ein großes Fest in diesen Tagen: Im vergangenen Monat hat der 26-Jährige standesamtlich geheiratet, in diesem folgt noch die kirchliche Trauung.
10. Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? Dem neuen Buch von Leon de Winter – weil die gesamte Belegschaft hellauf begeistert ist 11. Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen? „Der Herr der Ringe“. Ich sammle die verschiedenen Ausgaben mit Leidenschaft, kenne bisher aber nur die Filme. So etwas passiert auch nur Buchhändlern ... 120
BuchMarkt August 2013
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