BuchMarkt Anzeigen September 2013

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Nr. 9 | September 2013 | 48. Jahrg.

Anziehend

...aber nicht für jedermann

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Illustration: Alfons Kiefer

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Eine innovative und trendige Marke wird 20! N

Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch

Heft 9 | 2013 ISSN 0524-8426

www.buchmarkt.de

„Um ein Buch genießen zu können, muss man es eine Weile in Händen gehabt haben.“ J.J. Voskuil

www.buchmarkt.de

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Seite n Jung Special e Ziel grupp e

Das Ideenmagazin für den Buchhandel


Aus dem Nähkästchen einer Unterhose: Die Erfolgsgeschichte von zum 20. Firmenjubiläum! menjubiläum! l! Hande m i 3 1 09. 20 Ab 25. 230 Seit eiten. Hardcover mit Schutzumschlag chutzumschlag. € 19,99 [D], ], € 20,60 [[A]. ISBN: 978-3-527-50750-4

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Nr. 9 | September 2013 | 48. Jahrg.

Die Alternative Libris Antwort auf Tolino

Seite

40

Verkauf: Bastei Lübbe mit Concept Store Seite 26 Bundestagswahl: Welche Partei tut was für die Branche? Seite 30 Buchhandels-Konzepte: Es geht auch ohne Bestseller Seite 34 Zeitgenossen: Wie dm-Gründer Werner Götz über „das Handeln“ denkt Seite 36

Special Junge Zielgruppe:

Was im Herbst wichtig wird 58 Seite

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Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch

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Heft 9 | 2013

ISSN 0524-8426

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„Um ein Buch genießen zu können, muss man es eine Weile in Händen gehabt haben.“ J.J. Voskuil

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Seite n Jung Special e Ziel grupp e

Das Ideenmagazin für den Buchhandel


praxis

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SCHAUPLATZ KINDHEIT & JUGEND Welche Sichtweisen vermitteln Kinder- und Jugendbücher auf andere Kulturen? FINANZIERUNG UND GESCHÄFTSMODELLE Wie lassen sich multimediale Projekte für Verlage finanzieren?

ZUGANG ZU INHALTEN Wie finden und wo kaufen Kinder morgen ihre Bücher?

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Redaktionsnotiz

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HÄDECKE

raditionell im September-Heft: Unser großes Kinder- und JugendbuchSpecial. Susanna Wengeler gibt einen umfassenden Überblick über diesen spannenden Markt. Klassiker, illustrierte Liederbücher, Graphic Novels, Thriller, ein Skizzeninterview, die Ergebnisse der Testleser und viele tolle Ideen für Ihren Laden erwarten Sie auf fast 100 Seiten in diesem Special (ab S. 58).

Genussland Südtirol Kochbuch, Reise- und Ausflugsführer in einem

D

u musst nicht alles machen, aber das was Du machst, musst Du gut machen.“ Dieser Satz zum Thema „Handeln“ stand in einem Bericht des Economist über das Revival des unabhängigen US-Buchhandels in den USA. Ich denke, so einen Satz hätte auch dm-Gründer Dr. Götz Werner sagen können. Seine gerade erschienene Biografie haben wir zum Anlass für einen Blick über den Tellerrand genommen. Seine Idee vom „Handeln“ geht so: „Man darf nicht den Anspruch haben, alle Kunden bedienen zu wollen.“ Für ihn geht es vielmehr darum, die Bedürfnisse der Kunden zu erkennen und diese möglichst gut zu bedienen. Das Bezahlen sei Der Messeplaner: nicht das Ende eines KaufvorIhre Frankfurt-Termine in der Jackentasche ganges, sondern ein Auftrag des Kunden, immer wieder über das eigene Angebot nachzudenken. Den Kollegen in den USA scheint es zu gelingen, durch das Klingeln der Kasse für ihr Bemühen belohnt zu werden – während dort die „Großen“ weiter schwächeln, legen die „Indies“ wieder an Fläche und Umsatz zu; in den letzten drei Jahren haben dort mehr neue kleine Läden als je zuvor eröffnet. Ist es vermessen, solch eine Entwicklung auch für uns hier zu prognostizieren? Schließlich hat es doch noch fast jeder Trend aus den USA nur wenig zeitversetzt auch nach Deutschland geschafft. Ihr

„Weiberwirtschaften“ bei Hädecke

Südtiroler Weiberwirtschaften Refugien für Leib und Seele – 30 Wirtinnen und ihre Lieblingsrezepte Elisabeth Augustin, Anneliese Kompatscher, Ria Lottermoser (Hrsg.) 176 Seiten, 193 Farbfotos, Übersichtskarte, Hardcover, Format 17,5 x 27 cm € [D] 19,90 / SFr 25.90 / € [A] 20,50 ISBN 978-3-7750-0649-1

Christian von Zittwitz PS: In einem Monat sehen wir uns in Frankfurt? Für Ihre Messeplanung haben wir diesem Heft wieder (s. o.) unseren Messeplaner beigelegt, von dem Sie nach Bedarf kostenlos nachordern können.

Ihr Draht zu BuchMarkt:

BESUCHEN SIE UNS IN FRANKFURT

E-Mail: redaktion@buchmarkt.de / www.buchmarkt.de Tel.: 02150/9191-0 (Abo: -37) / Fax: 02150/919191

HALLE 3.0, E 54

BuchMarkt September 2013

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Walter Hädecke Verlag Postfach 1203, 71256 Weil der Stadt www.haedecke-verlag.de facebook.com/haedecke.verlag


© Anna-Lena Ahlströhm

DAS IST MEIN VERLAG …

»… weil Blanvalet die besten Romane selbst aus den kleinsten Ländern findet und groß macht. Und das gesamte Team ist einfach klasse!« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH


© Derek Henthorn

DAS IST MEIN VERLAG …

»… weil man als Autorin bei Blanvalet auf Händen getragen wird.« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH


Inhalt | 9/2013

EIN

LEBEN WIE EIN

ROMAN

Brauchen keine Bestseller-Regale: Michael Schnorrenberger (l.) und Dennis Witton von WortReich in Horrem (S. 34)

Magazin

Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme Die Dekoidee des Monats: Buchmesse-Thema Brasilien als Eyecatcher ................................ 8

Ü: Thomas Pfeiffer und Karin Schuler Deutsche Erstausgabe 544 Seiten € 24,90 ISBN 978-3-423-28017-4 Auch als erhältlich

Programm: Bücher aus Brasilien ....... 9

Die unglaubliche, aber wahre Geschichte eines ehemaligen Sklaven, der als erster Farbiger eine westliche Armee befehligte. Der schwarze General wurde schon zu Lebzeiten eine Legende. Viele seiner Abenteuer hat der Sohn Alexandre Dumas im 19. Jahrhundert in seinen berühmten Romanen festgehalten.

Für dieses Buch über einen vergessenen Helden wurde Tom Reiss mit dem Pulitzer-Preis 2013 ausgezeichnet.

Neugründung: Louisoder-Verlag – der „Verlag für die Ersten“ .............. 10 Essen und Trinken: Slow Food ist Trend .................................................. 12 Fußball: Anpfiff für Spielmacher Verlag ................................................. 13 Büchertisch: Die Novitäten im September .......................................... 14 Rückblick: Der August auf buchmarkt.de ...................................... 16 Leute mit Ideen: Ein Portugiese in Frankfurt ........................................ 20 Kolumne I: Holger Ehling über die Probleme mit Buchmessen in Afrika und die Bedeutung von direktem Kundenkontakt im Zeitalter von Social Media ...................................... 22 Kolumne II: Mayers Almanach ........ 24

_ www.dtv.de/handel

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Das aktuelle Interview: Klaus Kluge über den Bastei Lübbe Concept-Store „Siebter Himmel“, der ab September einen Mix aus Nonbooks und Büchern startet ................................... 26 Bundestagswahl: Welche Partei setzt sich für die Kultur und für die Belange der Buchbranche ein? Michael Lemster hat bei den sechs großen Parteien nachgefragt ......................................... 30 Sortiment: In der Buchhandlung WortReich in Horrem gibt es keine Bestseller-Regale. Michael Schnorrenberger und Dennis Witton schwören auf persönliche Empfehlungen – und auf Bücherpartys ...................... 34 Interview: dm-Gründer Dr. Götz Werner darüber, wie er neben dem DiscountPrinzip stets den Kunden in den Mittelpunkt stellte ................... 36 E-Reader: Bislang hat sich die Hoffnung, der Tolino werde der Reader für den gesamten Buchhandel, nicht erfüllt. Kann Libri das besser? ........... 40 Azubis: Der BachMarkt – gestaltet von Buchhandels-Auszubildenden der Düsseldorfer Berufsschule in der Bachstraße .................................... 42

BuchMarkt September 2013


STONER Vom Geheimtipp zum Welterfolg

Praxis

Whisper

Monatsplanung: Fit für den Oktober ...44

Schaufensterwettbewerb: „Urlaubsfeeling vom Start weg“ ...... 158

Deko-Tipps: Die Füchse kommen .... 45 Kollegentipps: Von Veit Hoffmann, Buchhandlung Hoffmann in Achim ... 46 Führung: Die Zukunft des Euros und Europas ....................................... 48 Benzes Sternstunden: Kundenfang mit Comic-Charmeuren ..................... 48 Buchhaltung: Kennzahlen im Buchhandel, Folge 6 – Warenbeschaffung und Wareneinkauf ..................................... 49 Markt: Boris Langendorf sieht erste statistische Anzeichen dafür, dass sich das Tempo des Online-Buchhandels verlangsamt ........................................ 50

„Geheime Bestseller“: Überraschungserfolg mit „Hummerschwestern“ von btb .......159 Kooperationen: Krimiautorin Margit Kruse dealt mit Lautergold ... 159 Jubiläum: 30 Jahre Kulturtreff Mönter ................160 Geburtstag: Ellen Pomikalko feiert 80. Geburtstag ......................... 160 Verlage: Carlsen begeht den 60. ...... 165

Seite

58

Rubriken Die 11-Bücher-Frage .....168 DVD-Tipp .........................55 Ideenmarkt ......................52 Impressum .....................160 Inserentenverzeichnis ...161 Klatsch & Tratsch .........162 Kopfnuss ........................161 Lesetipps ........................164 Pomis Auslese ...................56 Leute ...............................166 Spot(t)light .....................156

BuchMarkt September 2013

Ü: Bernhard Robben Deutsche Erstausgabe 352 Seiten € 19,90 ISBN 978-3-423-28015-0 Auch als erhältlich

Die Geschichte eines scheinbar genügsamen Lebens, in dem die großen Dinge ihren Widerhall fanden: Ehe, Familie, Krieg, Leidenschaft, Freundschaft, Liebe. Ein Roman darüber, was es heißt, ein Mensch zu sein.

Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten .. 54

Special | Junge Zielgruppe

© Trevillion Images / Mark Owen

Parteien zur Wahl: Wer setzt sich wie für die Kultur und für die Belange der Buchbranche ein? (S. 30)

»Ich habe mich in ihn verliebt.« Anna Gavalda

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_ www.dtv.de/handel


»Ein Sturm braut sich zusammen, und alles entlädt sich bei einem Showdown auf See, der uns aufgewühlt, aber doch glücklich zurücklässt. Weil auch wir einen Schatz gefunden haben: dieses Buch.« BRIGITTE, September 2013

Für die Bestellung Ihres Leseexemplars und weitere Infos: Vertreter fragen. Oder Fax senden. Oder anrufen. Telefon: 040/44188-227 Fax: 040/44188-211


GroĂ&#x;e Anzeigenkampagne in:

224 Seiten, gebunden

| Hoffmann und Campe |


Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Deko-Idee:

Brasilien

lesen

Jorge Amado: Zwei Geschichten von der See, S. Fischer

Paulo Scott: Unwirkliche Bewohner, Wagenbach

Mário de Andrade: Macunaíma. Der Held ohne jeden Charakter, Suhrkamp

Junge brasilianische Literatur. Popcorn unterm Zuckerhut, Wagenbach Andréa del Fuego: Geschwister des Wassers, Hanser Daniel Galera: Flut, Suhrkamp

sie Brauchen:

Edney Silvestre: Der letzte Tag der Unschuld, Limes

Eine Obstkiste, Reste von weißer Dispersionsfarbe, Acrylfarben (120 ml) in grün, gelb, blau, Pinsel, Jutesack o.ä., evtl. bunte Daunenfedern

Francisco Azevedo: Der Hochzeitsreis, dtv premium

so wird’s gemacht: Die Unterseite und die Seitenwände einer Obstkiste (vom Obsthändler, Supermarkt) mit weißer Wandfarbe grundieren. Eine angedeutete Brasilien-Flagge auf die Unterseite malen. Seitenwände der Obstkiste bemalen (s. kleines Foto). Die Kiste auseinandernehmen und mit Büchern auf der Jute- oder Stoffgrundlage dekorieren.

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informieren Ruedi Leuthold: Brasilien. Der Traum vom Aufstieg, Nagel & Kimche Verena Meier: Brasilien – das Land der Gegenwart, Rotpunkt Jens Glüsing: Brasilien. Ein Länderporträt, C.H.Links

Kochen Cozinha do Brasil, Rezepte von Rio bis Bahia, Hädecke D.O.M.: Die neue brasilianische Küche, Phaidon by Edel

schauen Highlights Brasilien. Die 50 Ziele, die Sie gesehen haben sollten, Bruckmann Brasilien, National Geographic


NIE WIEDER LANGEWEILE

Programm

Bücher aus Brasilien Messe-Gastland. BraBiographie eines Sehnsilien ist in diesem Jahr suchtsortes“) und vier Gastland der Frankfurter Lizenzkäufe, darunter Buchmesse. Die Liste auf „Sargento Getùlo“ von der Messe-Website mit Joaõ Ubaldo Ribeiro, Novitäten zum Thema äußerst attraktiv präsenwar im August 46 Seiten tiert. Die Motive finden lang: eine ideale Arbeitssich in den flankierenden Wagenbach-Paket: Eine grundlage, aus der SortiPlakaten und Postkarten von vielen Brasilienmenter eine Auswahl für wieder. Aktionen die Titel treffen können, Und auch bei den die sie in ihrer Buchgroßen Verlagen gibt es handlung verkaufen wollen. Und auf das Spannendes zum Thema (s. o. erw. Liste). Interesse der Kunden können die Händler Allen voran der Suhrkamp Verlag, der den bauen. Nicht nur aus literarischen, auch aus traditionell gepflegten Südamerika-Schwerpolitischen Gründen macht das Land seit punkt und die aktuellen Gegebenheiten zum Monaten von sich reden – seine Bewohner Anlass nimmt, neben drei „echten“ Neuwollen sich nicht mehr mit von sozialer Un- erscheinungen (Daniel Galera, „Die Flut“, gleichheit geprägten Strukturen arrangieren. Kersten Knipp, „Das ewige Versprechen. Dazu kommt, dass die größten Sportereig- Eine Kulturgeschichte Brasiliens“ und nisse, die Fußball-WM im nächsten Jahr und „Übungen und Spiele…“ von Augusto Boal) die Olympiade 2016, in Brasilien stattfinden. nahezu alle vergriffenen Brasilien-Inhalte Auch das wird dazu führen, dass Leser mehr neu zu verpacken – wie auch Ribeiros „Braüber das Land wissen wollen als die gän- silien, Brasilien“ oder Euclides de Cunhas gigen Klischees hergeben. „Krieg im Sertão“. „Vor dem Hintergrund Ein idealer Zeitpunkt also, Bücher aus der aktuellen politischen Vorgänge sind Ausund über Brasilien unters Volk zu bringen. flüge in die Kulturgeschichte eines Landes, Die Gastland-Initiative der Buchmesse das uns bis auf klischeeträchtige Fantasien bringt – neben der gesicherten medialen eigentlich ganz und gar fremd ist, besonders Aufmerksamkeit – vor allem auch eine interessant“, meint Lektor Dr. Frank WegRiege von Autoren nach Deutschland. ner. Um Handel und Kunden den Überblick „Und wenn die Autoren schon einmal im über sein Brasilien-Engagement zu erleichLande sind, stehen sie auch für Lesungen tern, hat der Verlag einen siebenseitigen Lezur Verfügung“, erklärt Transit-Verleger porello produziert. Rainer Nitsche. In der VertriebsgemeinDie literarische Titelfülle findet eine schöschaft „Konterbande“ haben Transit und ne Ergänzung in Kochbüchern wie „Cozindie Partnerverlage Nautilus, edition fünf, ha do Brasil“ (Hädecke), ein Büchlein, mit A1 und Assoziation A für den Buchhandel dessen Hilfe man auf unkomplizierte Weise ein Brasilien-Paket mit zahlreichen Titeln brasilianische Gerichte nachkochen kann. von fast ausschließlich neueren Autoren Wohingegen die Mischung aus Bild- und wie Luiz Ruffato (u.a. „Der schwarze Rezeptband bei Phaidon/Edel, „D.O.M.: Sohn“) oder Bernardo Kucinski („K“) ge- Die neue brasilianische Küche“, eher in schnürt. „Natürlich mit Sonderkonditionen die Kategorie Coffetablebooks gehört – und Werbematerialien“, so Rainer Nitsche. ein echter Augenschmaus. Genau wie die Neun Brasilien-Titel gibt es allein im Bildbände, z.B. „Highlights Brasilien“ von Herbstprogramm bei Wagenbach. „Mehr Bruckmann oder „Brasilien“ von Natioals bei allen anderen Verlagen“, wettet Pres- nal Geographic, nach deren Betrachtung sefrau Annette Wassermann. Sechs davon man am liebsten gleich ins Flugzeug steisind Bestandteile der Taschenbuch-Aktion gen möchte. Mit einem Brasilien-Roman „Brasilien bei Wagenbach“, die zwei neue im Gepäck. Titel („Popcorn unterm Zuckerhut. Junge brasilianische Literatur“ und „Copacabana. Info: www.buchmesse.de/de/ehrengast/

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Originelle Ideen zum kreativen Zeitvertreib – für coole Jungs und pfiffige Mädchen.

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Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Neugründung

Verlag für die Ersten

Louisoder-Team: (v. l.): Susanne Boscher, Verlagsmanagement; Nikolai Podak, Lektorat; Carla Jung, Presse; Gerdt Fehrle, Verleger; Judith Welz, Marketing/Vertrieb

Louisoder. Bei der Münchener PR-Agentur Prospero herrscht Aufbruchstimmung: Im normalen Arbeitsalltag auf Pressearbeit für Verlage und Industrie spezialisiert, sind Geschäftsführer Gerdt Fehrle und sein Team ab Oktober auch eine Verlagsmannschaft. „Verlag für die Ersten“, beschreibt der künftige Verleger Fehrle das Profil des Louisoder Verlages. Um deutschsprachige Debütanten wolle man sich in besonderem Maße bemühen: „Junge Literatur scheitert bei den Verlagen oft an den Renditevorgaben. Darum wollen wir uns kümmern.“ Dasselbe gelte für Erstveröffentlichungen von internationalen Autoren. Dafür hat Gerdt Fehrle mit Nikolai Podak einen Scout angeheuert. Podak wird auch das Lektorat verantworten, Judith Welz Vertrieb und Marketing, Carla Jung die Pressearbeit und Susanne Boscher das Verlagsmanagement. Das hört sich nach engagierter Verlagsarbeit an – und nach einem entspannten Finanzierungskonzept. Hinter letzterem steckt der ehemalige Textilunternehmer Bernd Louisoder. Er ist in diversen Stiftungen für Umwelt und Kultur aktiv und unterstützt nun diese Verlagsgründung. Für sechs Programme sei die Finanzierung erst einmal gesichert, verrät Fehrle. „Wir

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Die ersten Bücher: Gestaltet von der Münchner Agentur Zero

haben keine Renditevorgaben, dürfen aber Geld verdienen.“ Die ersten vier Louisoder-Titel kommen am 9. Oktober. Künftig sollen es zehn bis zwölf im Jahr sein. Zu der Sparte Literatur gesellen sich noch zwei weitere: Sachbuch und Joker. Mit Joker ist in erster Linie Unterhaltung gemeint, aber auch, dass man in der Textauswahl absolut flexibel sein will.

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In der Literatursparte tritt Gerdt Fehrle mit „Und nachts fluten sie die Straßen“ selbst als Autor an. Es geht um einen alten Mann, ein großes Rätsel und eine Liebe im besetzten Paris von 1944. Genau genommen ist es kein Debüt: Für seinen ersten Roman „Milan“ hat Gerdt Fehrle den Konstanzer Literaturförderpreis bekommen. Im Segment Sachbuch sollen Gegenwarts-Themen Beachtung finden, die „im Mainstream nicht zum Zuge kommen“. In „Warum wir eine andere Gesellschaft brauchen!“ tritt Autor Michael Hirsch zum Kampf gegen „politische und kulturelle Apathie“ an. Die Zielgruppe der 14- bis 17-Jährigen will er aufrütteln, indem er einen Entwurf für einen emanzipatorischen, gerechteren Gesellschaftsvertrag anbietet. Und in der Abteilung Joker/Unterhaltung ist alles möglich. In „Die schönsten Weltuntergänge“ geht es augenzwinkernd um Untergangsszenarien „von der Arche Noah bis zur Gegenwart“, inklusive der anstehenden Termine in den nächsten Jahrzehnten. „Diese Abteilung soll Lesern einfach Spaß machen“, erklärt Fehrle. Der Verleger hat noch ein viertes Anliegen: Klassiker mit „wiedergewonnener Aktualität“ will man herausbringen. Den Anfang macht „Fabrikler, Leser und Poeten“ von Walter Gröner. „Ein schwäbisches Kleinod“, schwärmt Fehrle. Er sieht die proletarisch gefärbte Lyrik Gröners in einer Reihe mit Klabund oder Ringelnatz. Die Ausstattung der Louisoder-Titel – Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen – kann man auch als Bekenntnis zum gedruckten Buch verstehen. E-Books seien definitiv nicht geplant: „Da drucken wir lieber nach“, erklärt Fehrle, „wir wollen das Buch in der Hand haben“. Mit (runden) Preisen von 11, 13 und 15 Euro seien die Titel kalkulatorisch gesehen „ein Schmankerl zur Einführung“, betont Pressefrau Carla Jung. Als weitere Unterstützung für den Buchhandel wird es Plakate und Give-aways geben. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hat der Louisoder Verlag auf der Frankfurter Buchmesse, danach geht‘s auf die Münchner Bücherschau. Mex


Nur eins ist dunkler als das Böse

Band 2 erscheint im Septembe r 2013

IISBN SBN 978-3-649-61302-2

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oap Die er folgreiche Krimi-S aus Skandinavien

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ISBN 978-3-649-61303-9

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Band 1 bereits erschienen

Band 3 erscheint im November


Markt & Meinung | Novitäten

Frisch auf den Tisch ... ... im September. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl Diogenes Lukas Hartmann | Abschied von Sansibar Lektorin Margaux de Weck: „Seit ich diesen Roman kenne, denke ich bei Sansibar an eine faszinierende Insel und an die große, tragische Liebe zwischen einer Sultanstochter und einem Hamburger Kaufmann. Differenziert und berührend erzählt Hartmann diese abenteuerliche Geschichte – es schien mir fast unglaublich, dass sie auch noch wahr ist.“

Knaur Ka Hancock | Tanz auf Glas Julia Cremer, Lektorin: „Der Debütroman erzählt die Geschichte von Mickey und Lucy, die sich Knall auf Fall ineinander verlieben. Ka Hancock ist eine Meisterin der großen Gefühle. Ihr Roman hat mich ab der ersten Szene gefangen genommen und, wie die zahlreichen Buchhändlerstimmen zeigen, nicht nur mich, sondern die Herzen vieler Leser berührt.“

Pendragon Jörg Juretzka | Schlachtfeld der Liebe Eike Birck, Lektorin: „Ich habe selten beim Lesen so gelacht. ,Schlachtfeld der Liebe‘ ist eine grandiose Satire auf die Telenovelas und Endlos-Serien im deutschen Fernsehen. Jörg Juretzka schreibt temporeich, seine Story ist voller Witz und haarsträubender Situationskomik. Und sein Protagonist ist ein liebenswerter, schräger Anti-Held. Einfach klasse.“

dtv John Williams | Stoner Lektorin Patricia Reimann: „Bis vor kurzem ein Geheimtipp, einer der großen vergessenen Romane der amerikanischen Literatur – heute ein Welterfolg. Was macht diesen Roman so gültig über die Zeit hinweg? Es ist ein Buch der Entschleunigung, lehrt uns Geduld und

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Hingabe. Stoner erzählt vom Standhalten, und gehört zu den besten Romanen für unsichere Zeiten.“

cbj Aprilynne Pike | Der Kuss der Göttin Tavia überlebt als Einzige einen Flugzeugabsturz. Dann warnt sie ein Junge in einer Vision vor einer großen Gefahr. Gemeinsam mit Benson, ihrer großen Liebe, will sie herausfinden, was dahintersteckt – und erfährt, dass sie eine Göttin ist: Immer auf der Suche nach ihrem Seelenpartner, ohne den sie nicht überleben kann. Verfolgt von den Reduciata, die gegen die Götter kämpfen, scheint ihre einzige Hoffnung Quinn, der Junge aus der Vision. Doch für ihn müsste Tavia Benson verlassen …

Droemer Wolfram Fleischhauer | Schweigend steht der Wald Die Forststudentin Anja Grimm verschlägt es ausgerechnet in jene Gegend im Bayerischen Wald, in der vor 20 Jahren ihr Vater spurlos verschwand. Als der geistig zurückgebliebene Xaver erhängt aufgefunden wird, holt sie der Albtraum ihrer Kindheit wieder ein. Carolin Graehl, Lektorin: „Neben der Beklemmung, die Anjas Familiendrama auslöst, empfindet man immer wieder Faszination, wie diese ‚Ermittlerin wider Willen‘ jedes neue Rätsel mit Hilfe des Waldes löst.“

Hoffmann und Campe Max Scharnigg | Vorläufige Chronik des Himmels über Pildau Sarah Houtermanns, Lektorat: „Max Scharnigg entführt uns in die außergewöhnliche Welt des Jasper Honigbrod, der in einer Einöde aufwächst, wo man mit Gutemorgengeschichten geweckt wird und die Hofstange Jahr für Jahr weiter in den Himmel wächst. Phantasievoll wie nur wenige deutsche Autoren hält Max Scharnigg unserem grauen Alltag einen Spiegel vor – ein hinreißend erzählter Roman voller Magie und Komik.“

BuchMarkt September 2013

Suhrkamp Mario Vargas Llosa | Ein diskreter Held Zwei Männer alten Schlages, die mit den besten Absichten handeln und deren diskretes Heldentum ungeahnte Folgen zeitigt. Lektor Frank Wegner: „Der neue große Roman von Mario Vargas Llosa ist eine humorvolle, vor Erzähllust sprühende Geschichte über die allzu vertrauten Wirrungen des Lebens.“

Insel Charlie Lovett | Das Buch der Fälscher Sabine Landes, Lektorin: „Peter Byerly, Buchhändler und Antiquar, entdeckt in einem verschlafenen walisischen Dorf ein Originalmanuskript William Shakespeares. Aber ist es echt? Auf der Suche nach der Wahrheit geht es bald nicht mehr bloß um eine literarische Sensation, sondern um Leben und Tod. Ein mitreißender, glänzend erzählter Roman über die Liebe zur Literatur!“

Blumenbar Jelle Behnert | Liebe Steine Scherben Tom Müller, Lektor: „Trial and Terror. Ein ganz neuer Blick auf die Siebziger, die RAF und das Aufwachsen in der deutschen Provinz. ‚Liebe Steine Scherben‘ erzählt die bleiernen Jahre als packende Geschichte von der ersten Liebe zwischen Verheißung und Misstrauen, Verantwortung und Versagen.“

Coppenrath Sorrel Anderson | Toll & Patsch – Die Chaosmäuse kommen! Valerie Flakowski, Lektorin: „Wer über Mr. Bean lacht, wird Toll & Patsch lieben. Britischer Humor für Jung und Alt – und durch die Comicelemente der perfekte Einstieg in die Welt der Bücher. Es ist zum Totlachen, was die beiden frechen und verfressenen Mäuse mit ihren verrückten Ideen alles auf den Kopf stellen!“


@Chris Granger

Lebensnah und voller Poesie, wirft die unvergessliche Geschichte einer bedrohten Familie angesichts eines Jahrhundertorkans ein Schlaglicht auf die Wirklichkeit eines anderen, bitterarmen Amerika.

Jesmyn Ward

vor dem sturm Roman 320 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

Euro 21,95 (D) | 22,50 (A)

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ab 11.09.2013 in ihrer buchhandlung!


Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat August

1.8. – In einer schnellen, außerplanmäßigen Aktion hat der Oberpfälzer Filialist Rupprecht die Buchhandlung Moby Dick in Erding übernommen. Die Buchhandlung befindet sich im EDEKA-Center im Sempt Park auf 160 qm. Kurz zuvor hatte Rupprecht in Kulmbach seine jüngste Filiale eröffnet. 2.8. – Die Buchhandlung Fischer schließt ihr Stammgeschäft in Dormagen-Nievenheim (120 qm) und auch die Filialen in Rommerskirchen (95 qm), Korschenbroich (120 qm) und Grevenbroich-Weflinghofen (80 qm). Grund: ein nicht verlängerter Bankkredit. 6.8. – Die Joachim Herz Stiftung hat einen eigenen Buchverlag gegründet: Im Joachim Herz Stiftung Verlag werden Sach- und Fachbücher erscheinen. Vorerst konzentriert sich das Verlagsprogramm auf Studien, Expertisen und Unterrichtsmaterialien zur ökonomischen Bildung. 6.8. – Amazon-Chef Jeff Bezos kauft die „Washington Post“. 7.8. – Die im Vorjahr neugegründete VBMV Vereinigte Berliner Medien Vertriebs GmbH & Co. KG und BuchVertrieb Blank bauen ihre Zusammenarbeit entscheidend aus. 13.8. – Ein wichtiger Prozess der Preisbindungstreuhänder und des Börsenvereins zur Gutschein-Problematik, die die Branche seit 2011 immer wieder beschäftigt hat, ist beendet. Der Buch- und Elektronikhändler redcoon hat die Berufung gegen ein Verbotsurteil des Landgerichts Wiesbaden zurückgenommen. 14.8. – Kathrin Olzog, ehemalige Mitarbeiterin in einer Weltbild-Filiale, eröffnet im September eine 50 qm-Buchhandlung in Moers – im Schatten von Thalia. 14.8. – Vor dem angekündigten Börsengang im Herbst ist die Bastei Lübbe GmbH & Co. KG durch formwechselnden Beschluss in die Bastei Lübbe AG umgewandelt worden. Die AG wurde ins Handelsregister eingetragen. 15.8. – Zum 30. Juni 2014 schließt das Bibliographische Institut (BI) in Mannheim, dem ehemaligen Stammsitz, seine Pforten. 19 Mitarbeiter sind über die Schließungspläne informiert worden. 22.8. – Literarischer Ausnahmezustand im Haus der Berliner Festspiele. Vom 4. bis zum 15. September holt das 13. Internationale Literaturfestival Berlin (ilb) 164 Autoren aus 47 Ländern in die Stadt. Die Sparte Internationale Kinder- und Jugendliteratur hat in diesem Jahr 15 Autoren und Illustratoren aus aller Welt eingeladen. 25.8. – 17 Autoren kamen auf Initiative von Gabriella Engelmann in die Heymann-Buchhandlung in Hamburg-Eppendorf, um für den guten Zweck zu lesen. Sie fanden sich zu einer großen Benefiz-Lesung zugunsten der Hochwasserhilfe zusammen. Der Erlös kommt Buchhändlern in Deutschland zugute, die durch die Sommer-Flut in Not geraten sind. 26.8. – Bild am Sonntag steigt mit einer eigenen Edition in den Ratgeber-Markt: Ab 26. August erscheint die vierbändige Bild am Sonntag-Ratgeber-Edition zu Gesundheitsthemen.

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Fluthilfe von Lübbe 30. Juli – Bei der Aktion „INFERNO gegen die Flut“ des Bastei Lübbe Verlags sind 30.000 Euro an Spendengeldern zusammengekommen. Im Zuge der Aktion hat der Verlag zwei Wochen lang für jedes Exemplar des Bestsellers INFERNO von Dan Brown 50 Cent vom Gewinn für die Flutopfer zurückgelegt. Das Geld wurde nun an sieben betroffene Buchhandlungen übergeben: Jeweils 5.000 Euro an die Buchhandlung Rupprecht in Passau, an Thalia in Meißen, an Thalia in Pirna und an die Buchhandlung Bücherwurm in Grimma. Jeweils 2.000 Euro gingen an Buch&Kunst in Passau und an Fiedler in EbersbachNeugersdorf. Die Spendensummen richteten sich nach der Höhe der Schäden.

© Weishäupl

News

Spendenübergabe: Nadine Brehm, Doris Haslinger (beide Rupprecht), Michaela Hoßfeld (Filialleiterin Rupprecht Passau), Sandra Hecht (Lübbe-Vertreterin für das Reisegebiet Bayern)

Suhrkamp meldet Insolvenz an 6. August – Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eröffnet das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung in Sachen Suhrkamp. Der im Rahmen dieses Verfahrens vorzulegende Insolvenzplan sieht die Umwandlung des Suhrkamp Verlags in eine Aktiengesellschaft vor. Diese Umwandlung soll die Existenz sowie die Handlungs- und Planungsfähigkeit des Verlags sichern. Damit verbunden ist der Erhalt sämtlicher bestehender Arbeitsplätze. Der Formwechsel des Verlags berührt die Gesellschafterstellung der Siegfried und Ulla Unseld Familienstiftung und der Medienholding AG nicht. Die Gesellschafter werden als Aktionäre wie bisher am Verlag beteiligt sein. Ihre Mitwirkungsund Einflussrechte ergeben sich künftig aus dem Aktienrecht. Für den Fall, dass ein Gesellschafter an

dem in die Rechtsform einer Aktiengesellschaft umgewandelten Verlag nicht mehr beteiligt sein möchte, sieht der Insolvenzplan ein Abfindungsangebot vor. Damit wird jedem der Gesellschafter die Möglichkeit eröffnet, seine Aktien gegen Erhalt eines Abfindungsbetrags an die Gesellschaft oder – mit Zustimmung des Verlags – an einen Dritten zu übertragen. Hans Barlach will nun vor dem Verfassungsgericht klagen. In einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „Focus“ sagte er: „Das Gericht lässt sich auf Grund falscher Daten instrumentalisieren.“ Er bezeichnet im „Focus“ das seit 2012 gültige Insolvenzrecht (ESUG) aber als „verfassungswidrig“ und prüfe, „gegen Teile des Gesetzes Klage beim Verfassungsgericht einzureichen“.

Longlist zum Deutschen Buchpreis • Mirko Bonné: Nie mehr Nacht (Schöffling & Co., August 2013) • Ralph Dutli: Soutines letzte Fahrt (Wallstein, März 2013) • Thomas Glavinic: Das größere Wunder (Hanser, August 2013) • Norbert Gstrein: Eine Ahnung vom Anfang (Hanser, Mai 2013) • Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden (Hanser, Februar 2013) • Daniel Kehlmann: F (Rowohlt, September 2013) • Judith Kuckart: Wünsche (DuMont, März 2013) • Olaf Kühl: Der wahre Sohn (Rowohlt.Berlin, September 2013) • Dagmar Leupold: Unter der Hand (Jung und Jung, Juli 2013) • Jonas Lüscher: Frühling der Barbaren (C. H. Beck, Januar 2013) • Clemens Meyer: Im Stein (S. Fischer, August 2013) • Joachim Meyerhoff: Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war (Kiepenheuer & Witsch, Februar 2013) • Terézia Mora: Das Ungeheuer (Luchterhand, September 2013) • Marion Poschmann: Die Sonnenposition (Suhrkamp, August 2013) • Thomas Stangl: Regeln des Tanzes (Droschl, September 2013) • Jens Steiner: Carambole (Dörlemann, August 2013) • Uwe Timm: Vogelweide (Kiepenheuer & Witsch, August 2013) • Nellja Veremej: Berlin liegt im Osten (Jung und Jung, Februar 2013) • Urs Widmer: Reise an den Rand des Universums (Diogenes, August 2013) • Monika Zeiner: Die Ordnung der Sterne über Como (Blumenbar, März 2013)

BuchMarkt September 2013


www.buchmarkt.de

Diogenes 1

Ralf Kramp baut Kriminalhaus 26. August – Der Krimiautor, Verleger und Buchhändler Ralf Kramp baut ein historisches Gebäude am Markt in Hillesheim zu einem neuen Kriminalhaus aus. Bereits in der Ainerstraße hatte Kramp seinen Verlag, seine Buchhandlung Lesezeichen und das Café Sherlock betrieben, Krimibibliothek und ein Antiquariat kamen noch im Nachbargebäude unter, doch für seine weiteren Pläne ist es offenbar zu eng geworden. Im neuen Dachgeschoss, das derzeit ausgebaut wird, entsteht zwischen den Balken eine verwinkelte Bibliothek für rund 27.000 Krimis.

Bestseller des Monats 3 4

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Paulo Coelho Aleph

Leon de Winter Ein gutes Herz

Ein Fall für Kostas Charitos

Roman · Diogenes

Roman · Diogenes

Roman · Diogenes

512 S., Leinen, € (D) 22.90

224 S., Leinen, € (D) 18.90

320 S., Leinen, € (D) 22.90

Roman · Diogenes

320 S., detebe, € (D) 10.90

Petros Markaris Abrechnung

Martin Suter Allmen und die Dahlien

SS

Petros Markaris wird am 28. August in Weimar vom Goethe-Institut mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet. Er erhält den Orden für seine Verdienste um die Vermittlung der deutschen Sprache und den internationalen Kulturaustausch.

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Personalia Birgit Schmitz Birgit Schmitz (41), bisherige verlegerische Leiterin, verlässt zum 31. Juli den Berlin Verlag. Sie hatte nach dem Weggang von Elisabeth Ruge 2011 die verlegerische Leitung des Verlags mit seinen Imprints Bloomsbury Berlin und Berlin Verlag Taschenbuch übernommen. (26.7.)

Bielefeld & Hartlieb Nach dem Applaus Applaus dem

Ein F Fall all für Be Berlin rl in u und nd W Wien ien

Lukas Hartmann Abschied von Sansibar

Martin Walker Femme fatale

Roman · Diogenes

Roman · Diogenes

Roman · Diogenes

Diogenes Diogenes

336 S., Leinen, € (D) 22.90

336 S., Leinen, € (D) 22.90

432 S., Leinen, € (D) 22.90

400 S.,Paperback,€ (D)14.90

Donna Leon Tierische Profite Commissario Brunettis einundzwanzigster Fall

Der fünfte Fall für Bruno Chef de police

S

Anna Schneider / Elisabeth Kolb Mit Anna Schneider (Foto l.) und Elisabeth Kolb (Foto r.) baut der ars vivendi Verlag seit Ende Juli sein bestehendes Team im Bereich klassische PR-Arbeit aus. Jagoda Tomski wird sich künftig verstärkt auf die Bereiche Veranstaltung sowie Social Media konzentrieren. (29.7.) Leonie Minack Seit Anfang August ist Leonie Minack (32) in der Presseabteilung von Rowohlt tätig. Sie ist zuständig für die Pressearbeit der Belletristik-Programme Wunderlich, Rowohlt Polaris und Rowohlt Taschenbuch. (29.7.) Inga Beißwänger Inga Beißwänger ist neue Pressereferentin beim Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren. Die 33-Jährige ist selbst VFLL-Mitglied. (30.7.)

Nach der wahren Geschichte der Emily Ruete alias Salme von Sanisbar, die Ende des 19. Jahrhunderts mit einem Hamburger Kaufmann durchbrennt und deren Familiengeschichte so turbulent ist, wie nur das Leben sie schreiben kann.

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Das Debüt

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Schieß los!

25 schnelle Krimigeschichten

von Henning Mankell, Friedrich Dürrenmatt, Henry Slesar, Andrea Camilleri, Ingrid Noll, cia Highsmith, High Patricia Donna Leon, Åke Edwardson Edwardson und und anderen anderen Åke

Urs Widmer

Reise an den Rand des Universums Diogenes

Diogenes

252 S., detebe, € (D) 9.90

352 S., Leinen, € (D) 22.90

Gabriel Roth Gleichungg mit ein einer er Unbekannten Roman · Diogenes

»Bemerkenswert lustig, empfindsam – viel mehr als die Erfolgsstory eines jungen Programmierers. Selbstironisch, ausgesprochen entwaffnend und außergewöhnlich spannend.« New York Times

336 S.,Paperback,€ (D) 14.90

Großes Medieninteresse! Vorgezogener Erscheinungsstermin 17.9.2013

Rüdiger Müller Zum 1. August übernimmt Rüdiger Müller (47) die Projektleitung für das allgemeine und illustrierte Sachbuch bei Emons. Müller ist studierter Historiker und Hispanist. (30.7.)

BuchMarkt September 2013

17 erscheint am 17.9.2013 368 Seiten, Halbleinen, € (D) 39.90

Bereits erschienen 176 Seiten, Ln., € (D) 26.90

Illustration: Loriot

Hajo Lüken Hajo Lüken, Mitbegründer und Geschäftsführer von B.O.B Best Of Books, einem Tochterunternehmen der Mayerschen Buchhandlung, ist


Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat August

» Ich bin es leid, in sterbenden

Zeitungen vom Ende des gedruckten Buches zu lesen «

© Annette Korroll

© Annette Korroll

nach 13 Jahren in den Ruhestand verabschiedet worden. Er bleibt dem Unternehmen aber als Berater verbunden. (1.8.)

Wallstein-Verleger Thedel von Wallmoden im Sonntagsgespräch am 4.8.2013

Katrin Siems / Anke Beck /Carsten Buhr Vier Monate nach dem Kauf von Akademie und Oldenbourg Wissenschaftsverlag hat de Gruyter die Phase der technischen Integration abgeschlossen. Nun dreht sich allerdings noch einmal das Personalkarussell. Katrin Siems (Foto l.), bisher Vice President Marketing & Sales verlässt das Unternehmen. Dr. Anke Beck, bisher Vice President Publishing, wird künftig als Geschäftsführerin die Verantwortung für alle Lektorate in der Geschäftsleitung übernehmen. Carsten Buhr, Finanzchef der Gruppe, zeichnet ab sofort auch für die gesamten operativen Bereiche wie die Herstellung verantwortlich. (1.8.)

» Kein Segment im

Buchhandel ist so stabil wie das Reisesegment « MairDumont-Verlegerin Dr. Stephanie Mair-Huydts in der Freitags um fünf-Kolumne am 9.8.2013

» Es deutet sich an, dass viele

Kunden den großen „Bucheinkaufszentren“, in denen die Atmosphäre unpersönlich und die Beratung oft schlecht ist, den Rücken kehren werden «

Katarina Raker Katarina Raker (34) hat die Programmleitung der Segmente Basteln, Kinder-Kreativ und Kreativ Wohnen & Leben bei frech übernommen.(1.8.) Oliver Draeger Oliver Draeger (45) übernimmt zum 1. August die Vertriebsleitung bei der BuchVertrieb Blank GmbH, Vierkirchen. Zuvor war er als Vertriebsleiter bei Parragon in Köln tätig. (1.8.)

Bloggerin Sophie Weigand im Sonntagsgespräch am 18.8.2013

» Wenn man etwas Neues ein-

führen will, spielt Vertrauen eine Rolle. Wenn der Kunde mir nicht vertraut, kriege ich ihn nicht «

Rebecca Roscher / Sebastian Scharf Rebecca Roscher (32) wird als Nachfolgerin von Sebastian Scharf (39) stellvertretende Vertriebsleiterin bei Ullstein. Sie ist seit 2008 im Verlag tätig. Scharf hat die Verlagsgruppe auf eigenen Wunsch verlassen, um sich beruflich neu zu orientieren. (6.8.)

Isabel Thielen Zum 31. Oktober wird Isabel Thielen, Personalleiterin (Executive Vice President Human Resources) und Mitglied der Geschäftsleitung, die Verlagsgruppe Random House verlassen. Ihre Nachfolge ist noch offen. (7.8.)

der Murmann Verlag GmbH. Das Murmann Programm wird zukünftig geschäftsführend von Peter Felixberger (52 – Foto l.) geführt. (8.8.) Birgit Krüger Birgit Krüger (46) hat zum 1. August die Herstellungsleitung der Verlagsgruppe Ueberreuter übernommen. (8.8.)

Andreas Reimann Andreas Reimann (46), beim NWB Verlag bisher verantwortlich für den Anzeigenverkauf, Branche und das Steuerberater-Magazin, leitet seit dem 1. August zusätzlich den Außendienst, das KeyAccount-Management und das Handelsmarketing. (12.8.)

Sabine Artner / Thomas Flach Im August hat Sabine Artner die Herstellungsleitung bei Seemann Henschel übernommen. Sie folgt auf Thomas Flach. (8.8.)

Dirk Kladnik-Jarackas Dirk Kladnik-Jarackas ist als Key Accounter neu im Team der Egmont Verlagsgesellschaften. Er folgt auf Georg Türk, der die Kölner Verlagsgruppe verlassen hat. (14.8.)

Wolf-Rüdiger Osburg / Peter Felixberger Seit dem 1. August ist Wolf-Rüdiger Osburg (56 – Foto r.) neuer kaufmännischer Geschäftsführer

Jens Dehning Jens Dehning (48) zieht es wieder zu neuen Ufern: Der Sachbuch-Programmleiter verlässt den Berlin Verlag zum 16. August. (9.8.)

Tanja Sponholz Tanja Sponholz übernimmt die Vertriebsleitung des Droste Verlags. Die Betriebswirtin folgt auf Yvette Schwede. (15.8.)

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BuchMarkt September 2013

© Privat

© Annett Bourgin bei Felixberger

Jonas Blaumann Jonas Blaumann übernimmt zum 1. Dezember die Programmleitung des Imprints Egmont Manga bei den Egmont Verlagsgesellschaften. Blaumann berichtet an Alexandra Germann, Verlegerin für Comics, Mangas und Graphic Novels. (7.8.)

Ronald Herkert, Eigentümer der Forum Media Group, im Sonntagsgespräch am 25.8.2013


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Ulf Behrmann / Hans-Rudolf Grundmann Ulf Behrmann (38 – Foto r.) ist seit Juli neuer Geschäftsführer des Reise Know-How-Verlags. Neben Verlagsgründer Hans-Rudolf Grundmann (69), der sich zukünftig vor allem auf seine Autorentätigkeit konzentrieren will, ist er für die Bereiche Marketing, Vertrieb, Presse und Programmplanung verantwortlich. (20.8.)

kommen. Beide betreuen den Schwabe Verlag und das Gesamtunternehmen. Cecilia Bächlin übergibt daher die kommissarisch übernommene Presseverantwortung für den Schwabe Verlag an Claudia Schuh. Sie betreut weiterhin die Messeorganisation sowie Presse und Marketing für den Verlag Johannes Petri. Die Abteilung wird ebenfalls neu von Praktikantin Linda Luder unterstützt. (26.8.) Anne Rose Fischer Bisher oblag die Marketing- und Vertriebsleitung des Schwabe Verlages Anne Rose Fischer. Sie konzentriert sich im Zuge der Umstrukturierung des Hauses auf die Vertriebsleitung des Schwabe Verlages. Sie bleibt damit Ansprechpartnerin für den Buchhandel. (26.8.)

Eva-Marie von Hippel / Wolfram Hämmerling / Kathrin Liedtke Der Berlin Verlag besetzt die Leitungen seines Lektorats neu: Eva-Marie von Hippel (49 – Foto l.) übernimmt zum 1. Oktober die Programmleitung Internationale Literatur sowie die Leitung des BVT. Wolfram Hämmerling (47 – Foto Mitte), übernimmt ebenfalls zum 1. Oktober die Programmleitung für Bloomsbury Berlin, Kathrin Liedtke (46) die Programmleitung Sachbuch. (20.8.) Klaus Söhnel Klaus Söhnel, seit 20 Jahren als selbstständiger Lektor und Übersetzer in Wuppertal, ist neuer Lektor bei der edition oberkassel. (22.8.) Bernd Eigendorf / Michael Strauß Ab 1. September übernimmt Bernd Eigendorf (Foto) die Vertriebsleitung bei Koch, Neff &Volckmar GmbH (KNV). Michael Strauß, der den Vertrieb von KNV nahezu 30 Jahre geleitet hat, bleibt weiterhin als Prokurist für den Vertriebsbereich Export verantwortlich. (23.8.) Mathias Gehle / Lars Bauer Der Geschäftsführer von Valora Retail Deutschland, Mathias Gehle (Foto l.), hat sich nach elf Jahren Tätigkeit entschieden, Valora Retail zu verlassen, meldet das Unternehmen. Lars Bauer übernimmt interimsweise. (23.8.) Marketing und Presse bei Schwabe

v.l.: Thomas Gierl, Claudia Schuh, Satu Binggeli, Cecilia Bächlin, Linda Luder

Große Veränderungen kurz vor der 525-Jahr-Feier des Traditionshauses. Die Marketing- und Presseabteilung der Schwabe AG und des Schwabe Verlags hat sich neu formiert: Unter Marketingleiter Thomas Gierl sind nun Claudia Schuh als Presseverantwortliche und Satu Binggeli als Marketingverantwortliche neu hinzuge-

Kommen Sie auf den Geschmack ...

Tanja Poestges Tanja Poestges (45) startet ab 1. Oktober als Lektorin im cbt-Team in der Verlagsgruppe Random House. (27.8.)

Gestorben Hans Jürgen Ehlers Dr. Hans Jürgen Ehlers, der „Erfinder“ der ISBNNummer, ist am 24. Juli im Alter von 86 Jahren gestorben. Er war ein immer engagierter Mann aus der „Gründer-Generation“, der der Buchbranche und auch im BuchMarkt durch seine Beiträge und Anstöße immer wichtige Impulse gegeben hat. Er war in verschiedenen Gremien des Börsenvereins und im DIN-Fachnormenausschuss tätig. (24.7.) Michael Hardt Michael Hardt, langjähriger Einkäufer der GLBParkland und der Avus Bücherdienste in Köln, ist am 17. August nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von nur 49 Jahren verstorben. Seit 2008 war er für vier Firmen der zu Weltbild gehörenden Gruppe tätig. (17.8.) Karl Drucklieb Der legendäre Insel/ Suhrkamp-Verlagsvertreter Karl Drucklieb (Foto) ist im Alter von 92 Jahren am 11. August in Walldorf bei Frankfurt/M. gestorben. 1945 begann er seine Reisetätigkeit für verschiedene Großbuchhandelsfirmen, 1955 übersiedelte er in die Bundesrepublik Deutschland. Ab 1973 (bis 1977) wirkte Karl Drucklieb als Vorsitzender der Vereinigung Selbständiger Verlagsvertreter im Börsenverein und war auch Mitglied der Abgeordnetenversammlung des Börsenvereins. (15.8.)

BuchMarkt September 2013

2014 ... und genießen Sie einen Snack an unserem Stand auf der Frankfurter Buchmesse. Donnerstag, 10.10.2013 Zwischen 12 und 13 Uhr Halle 4.1, Stand B37 Für Gespräche und Rückfragen steht Ihnen das Team der Leipziger Buchmesse während der gesamten Messe täglich zwischen 12 und 13 Uhr sowie nach Terminabsprache gern zur Verfügung.

Redaktionsschluss: 29.08.2013

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twitter.com/buchmesse facebook.com/leipzigerbuchmesse

www.leipziger-buchmesse.de


Markt & Meinung | Leute mit Ideen Wie ein Buchhändler portugiesische Literatur nach Deutschland holt

Ein Portugiese in Frankfurt „Über 200 Millionen andere Edition übernomMenschen in der Welt men, doch sprach- und sprechen Portugiesisch! literaturwissenschaftliche Möchten Sie auch daPublikationen erscheinen zugehören?“, wirbt der nach wie vor bei TFM. Spruch unter einer WeltEtwa zwei bis vier Neukarte im Schaufenster. erscheinungen legt TFM Den TFM (für Teo Ferrer pro Jahr vor, seit 1997 de Mesquita) Verlag und sind zweisprachige Ausdie dazugehörige 60 qm gaben dazu gekommen. große Buchhandlung in „Ein Renner dabei ist ‚Ein der Großen Seestraße 47 Brasilianer in Berlin’ von in Frankfurt gibt es seit João Ubaldo Ribeiro.“ zehn Jahren an diesem Petra Noack arbeitet seit 1999 bei TFM. SelbstOrt. Gegründet wurde das Unternehmen jedoch verständlich spricht sie bereits 1980, in einer NePortugiesisch, kennt auch Teo Ferrer de Mesquita: „Man darf nicht festgebunden am benstraße von Frankfurts die Unterschiede zwischen Schreibtisch bleiben und auf Kunden warten“ Einkaufsmeile Zeil. dem europäischen, dem „Alles fing mit der Nellateinamerikanischen und kenrevolution in Portugal an“, holt Teo Fer- giesischsprachige Welt gegründet“, erklärt den afrikanischen Sprachzweigen. „Porturer de Mesquita aus. Seit Mitte der 1960er Mesquita. giesisch ist nicht gleich Portugiesisch“, sagt Jahre wohnt er in Deutschland. Als am 25. Teo Ferrer de Mesquita. Deshalb trennt er die April 1974 die Revolution ausbrach, das Von Anfang an war das Versandgeschäft Bücher nach Ländern, zieht beispielsweise Volk rote Nelken in die Gewehrläufe der Schwerpunkt der kleinen Buchhand- ein Buch aus Macao aus dem Regal. Bis 1999 aufständischen Soldaten steckte, ging er lung. Es gab gute Verbindungen zu den war die Insel portugiesische Kolonie, seitdem für die ARD schon am nächsten Tag nach großen deutschen Universitäten und zur ist sie Sonderverwaltungszone der VolksrepuPortugal, um über die Vorgänge in seiner Frankfurter Stadtbücherei. 1982 kam der blik China. Solche Bücher sind Raritäten, die Heimat zu berichten. Ein eingerahmtes Ti- Verlag hinzu, der zunächst Fachliteratur man wohl nur bei TFM findet. Zum Sortiment telblatt der Zeitung „Republica“ erinnert publizierte. Mesquita gab das „TFM-Bul- gehören neben portugiesischsprachigen und heute im Laden an diese Zeit. letin“ heraus, informierte über Novitäten zweisprachigen Büchern auch CDs mit Musik „Bis dahin interessierte ich mich nicht und Veranstaltungen. „Man darf nicht aus den jeweiligen Ländern, DVDs und Hörsonderlich für portugiesische Literatur, un- festgebunden am Schreibtisch bleiben und bücher, außerdem deutsche Übersetzungen ter Salazar und Caetano war ohnehin alles auf Kunden warten“, ist das Credo von von portugiesischsprachigen Autoren. zensiert und verboten“, erläutert er. Nach Mesquita. Der Umtriebige lernte 1984 José Hat der Inhaber vor der Buchmesse mit dem Ende dieser Restriktionen blühten Saramago kennen, holte ihn zu Lesungen Brasilien als Ehrengast besonders viel Buchhandel und Verlagswesen auf. „Ich bin nach Frankfurt. Beide wurden Freunde. Stress? „Es liegen eine Menge Anfragen seit 1968 regelmäßig auf der Buchmesse, „Da habe ich mich 1998 natürlich beson- auf dem Tisch, wir werden neben unserem kenne viele aus der Branche“, so Mesquita. ders gefreut, als Saramago den Literatur- eigenen Stand auch einen kleinen BücherGemeinsam mit dem damaligen Buch- Nobelpreis erhielt.“ Kein Wunder, dass der wagen im Ehrengast-Pavillon haben.“ Zur messe-Chef Peter Weidhaas wurde 1978 Ausgezeichnete zum 25-jährigen Bestehen Buchmesse wird die Broschüre „Bücher zu die Idee einer Bücherausstellung in Spani- von TFM 2005 als Ehrengast anwesend Brasilien“ von Klaus Küpper aus dem Veren und Portugal geboren. Bereits ein Jahr war. „700 Menschen sind zur Lesung ins lag TFM vorliegen, die alle lieferbaren Titel später befand sich Teo Ferrer de Mesquita Kino gekommen“, sagt Mesquita stolz. zum Ehrengast mit kleinen Rezensionen auf Reisen durch spanische und portugieAls 1993 der Deutsche Lusitanistenver- und Infotexten vorstellt. Bereits zur vorjähsische Städte, betreute die Exposition, die band gegründet wurde, der sich mit Por- rigen Buchmesse erschien „Bibliographie 4.000 Titel zeigte, kam mit Verlegern und tugiesisch, der sechstgrößten Weltsprache, der brasilianischen Literatur“, ebenfalls Buchhändlern ins Gespräch. „Du musst mit Literatur und Kultur in den jeweiligen von Klaus Küpper, die einen Überblick zu etwas für unsere Bücher in Deutschland Ländern und Regionen beschäftigt, hat allen bis dahin übersetzten Werken brasilitun“, bekam er immer wieder zu hören. TFM dessen Zeitschrift „Lusorama“ he- anischer Schriftsteller bietet. „Also habe ich am 2. Mai 1980 die portu- rausgegeben. Mittlerweile hat das eine Jeannette Faure

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BuchMarkt September 2013


DER „KÜNSTLER“ DER„KÜNSTLER“ TÖTET OHNE SKRUPEL TÖTET Ein Thriller-Debüt, das es in sich hat! Saskia hat mit Todeszeichen einen Roman der Extraklasse abgeliefert. Gleich von der ersten Seite an entwickelt sich ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann! Man MUSS einfach wissen, wie es weitergeht. Ulrike Gerstner, Redaktion LYX

itzel k n e v Ner ur! p Saskia Berwein

Todeszeichen *Unverbindliche Preisempfehlung

Ein Fall für Leitner und Grohmann € 9,99 [D] · € 10,30 [A]* · sFr* 14,90 ISBN: 978-3-8025-8981-2

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Holger Ehling kommentiert Über die Probleme mit Buchmessen in Afrika und die Bedeutung von direktem Kundenkontakt im Zeitalter von Social Media

Twitter, Facebook, Tralala – vielleicht ist auch ein Kunde da?

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Holger Ehling © Jeannette Faure

A

us Zimbabwe kam die Meldung, dass die Buchmesse (ZIBF), die für Anfang August angesetzt war, verlegt werden musste. Man hatte Angst vor Ausschreitungen, die für die am 31. Juli angesetzten Wahlen erwartet wurden. Im Nachhinein entpuppt sich dieser Schritt als voreilig, laut Medienberichten war die Wahl zwar mal wieder hochgradig unfair, aber Randale blieb weitgehend aus. Bedauerlich ist die Verlegung trotzdem, weil die Messe sich seit ein paar Jahren wieder bemüht, auf die Füße zu kommen, wenn auch mit eher geringem Erfolg. Das ist schade, denn die Messe hat eine wichtige Rolle gespielt. Zur Erinnerung: Ab 1990 gehörte die ZIBF zu den absoluten Messe-Highlights, mit einem riesigen Zuspruch der Bevölkerung, vielen internationalen Ausstellern und prominenten Autoren. Deutsche Gemeinschaftsstände gab es in jedem Jahr, und sogar der damalige Börsenvereins-Vorsteher Gerhard Kurtze ließ es sich 1997 nicht nehmen, die Messe mit zu eröffnen. Das war damals weit mehr als eine fröhliche Reise in ein fernes Land. Kurtze stand Pate bei der Gründung des Panafrikanischen Buchhändlerverbands und fand bei seinen öffentlichen Auftritten stets die richtigen Worte, um das Regime für die Übergriffe gegen Journalisten, Autoren und Verleger zu kritisieren. Er mischte sich unter die Teilnehmer, stellte neugierige Fragen und sorgte dafür, dass der Performance-Dichter Chirikure Chirikure nach Frankfurt eingeladen wurde. Ich weiß, dass Kurtze nicht von allen Verbandsmitgliedern geliebt wurde. Mich hat er mit seiner kerzengeraden Haltung in Sachen Menschenrechte und Meinungsfreiheit schwer beeindruckt, besonders, weil er seine Stimme nicht im bequemen Bürostuhl in Hamburg erhob,

Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia

sondern am Ort des Geschehens. Denn Mitte der 90er Jahre war die Situation in Zimbabwe gekippt, und mehr als einmal tauchten Schlägertrupps der Regierungspartei ZANU bei der Messe auf, verwüsteten Stände und prügelten auf Messeteilnehmer ein; ich musste 1998 selbst Fersengeld geben. 2005 war dann erst einmal Schluss mit Messe – sie hatte sich zu einer reinen Propaganda-Veranstaltung für Mugabe

gos, Accra, Dakar und ein paar anderen Orten, aber keine dieser Veranstaltungen hat es geschafft, auch nur regionales Interesse zu erwecken. Verleger aus dem anglophonen Afrika treffen sich eher in London, ihre frankophonen Kollegen zieht es nach Paris. Lagos, das grundsätzlich den Zugang zum Markt Nigerias, der zweitgrößten Volkswirtschaft des Kontinents, eröffnen könnte, wird ob der chaotischen Zustände in der Stadt sogar von den Kollegen aus Kamerun oder Ghana gemieden. Dabei bräuchten die afrikanischen Buchmärkte jede noch so kleine Gelegenheit, die sie in ihrer Entwicklung voranbringen könnte und zwar vor allem jene Bereiche der Branche, die sich nicht mit Schulbüchern beschäftigen, die im Schnitt um die 90 Prozent der

Den Online-Umsätzen hilft die Twitterei nicht wirklich auf die Füße, und die lokale Klientel kommt lieber zu Fuß in den Laden gewandelt und die Hilfsorganisationen waren des Landes verwiesen worden. Damals hatte ich schon damit begonnen, gemeinsam mit dem südafrikanischen Verlegerverband, eine Buchmesse in Kapstadt zu entwickeln – die funktionierte ein paar Jahre ganz ordentlich; seit 2010 findet sie nur noch alle zwei Jahre statt. Die Kollegen am Kap haben sich leider wenig darum bemüht, nördlich vom Limpopo für sich zu werben. Ob es im kommenden Jahr eine Buchmesse am Kap gibt, wird sich zeigen ... Kapstadt hat als zentraler Buchmesseort für Afrika nicht funktioniert, Zimbabwe ist noch weit entfernt davon, dass man die Messe wieder ernst nehmen könnte. Anderswo sieht es auch nicht besser aus: Zwar gibt es Buchmessen in Nairobi, La-

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Buchproduktion ausmachen. In Nigeria tut sich immerhin etwas: Im November soll in Abeokuta, der Heimatstadt des Nobelpreisträgers Wole Soyinka, ein großes Literaturfestival stattfinden, und im kommenden Jahr ist Port Harcourt im Nigerdelta „Welthauptstadt des Buches“. Ich hatte Ihnen ja im Juli von meinem Trip nach Bolivien erzählt. Was mir gut gefallen hat, war, dass bei den Fachveranstaltungen vor allem Lateinamerikaner mit Lateinamerikanern sprachen (mit mir als Spanisch radebrechendem Ersatzreifen). Mir hat das deshalb gefallen, weil wir, wenn es um Innovationen in der Branche geht, meistens gebannt in Richtung USA schauen. Das beschert den, nun ja, „Experten“ aus God’s Own Country lukrative Touren durch die Welt,


»Ein Buch wie ein pochendes Herz.« The Star

bei denen sie unsereinem erklären, wie man mit Messer und Gabel umgeht. Noch mehr verwundert mich das Schweigen, das um sich greift, wenn bei uns einmal eine praktische, hilfreiche Sache entsteht: Oder haben Sie schon einmal vom „pocketEditor“ gehört? Das ist eine App, die ganz wunderbar geeignet ist, um Lektoratsprojekte von Anfang bis Ende zu planen und zu begleiten. Die Sache funktioniert und ist spottbillig, eine Testversion gibt es sogar kostenlos. Ähnliches gilt für die E-Book-Cards, die Epidu aus Aachen erfunden hat und die Umbreit dem Handel anbietet. Auch das funktioniert – wieso nicht mehr Verlage und Buchhändler mitmachen ist mir schleierhaft.

erung: Auslief ober 16. Okt

E

dda Braun von der Buchhandlung am Turm in Ochsenfurt twitterte vor einer Weile: „Da schon Wilhelm von Ockham in seinem ‚Dialogus‘ Gehorsam gegenüber dem Buchhändler fordert, verordne ich gerne Werke zu des Lesers Gewinn.“ So etwas hört man gerne, auch wenn Frau Braun zugibt, dass der gute Wilhelm diesen Gehorsam für den Kaiser einfordert. Ich weise immer wieder auf die Bedeutung von direktem Kundenkontakt hin und dass die Social Media dafür prima geeignet sind, auch wenn mich ein geschätzter Kollege deshalb gern aufzieht und darauf verweist, „Fratzenbuch“ sei wohl die schlimmste Erfindung, seit Noah die Arche verließ. Mag sein. Twitter, Facebook, Tralala – vielleicht ist auch ein Kunde da? Nicht wirklich, wenn man Frau Braun zuhört: Den Online-Umsätzen hilft die Twitterei nicht wirklich auf die Füße, und die lokale Klientel kommt auch lieber zu Fuß in den Laden als per WLAN. Das widerspricht den angelegentlich argumentierenden Beratern, die Facebook, Twitter und Konsorten als Königsweg zur Kundenbindung empfehlen. Nein, ich rate jetzt nicht ab, sich bei den Sozialmedien zu engagieren (schließlich habe ich ein Buch zum Thema gemacht) – aber es wäre schön, wenn wir die von den Verheißungen zum Leuchten gebrachten Augen gelegentlich einmal in Richtung von KollegInnen wie Edda Braun wenden würden.

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Roman. Aus dem kanadischen Englisch von Claudia Feldmann ca. 366 Seiten. € 9,99 (D)/€ 10,30 (A)/ Fr. 14.90 (978-3-458-35955-5)

In den weiten Wäldern Kanadas wachsen die Schwestern Maggie und Jenny auf. Ihre Welt gerät vollkommen aus den Fugen, als nach dem Unfall des Vaters auch die Mutter verschwindet. Auf sich gestellt entwickeln die Schwestern einen ungeahnten Überlebenswillen …

insel taschenbuch 23

www.insel-verlag.de


Mayers Almanach Bestenliste des Monats: Themen heiß & neu Herzlichen Glückwunsch zum 54. Geburtstag, lieber Herr Kollege Schirrmacher! FAZ-Herausgeber und Bestsellergarant für Themen, die schon immer neu & heiß waren, stets wacher Erfind- äh, Beobachter gesellschaftlicher Kontroversen und Entwicklungen. 10 Bücher, die Frank Schirrmacher noch schreiben muss: 10. Der Laugenkrieg Wie oft in der Woche soll man duschen? 9. Das ScheinzuckerKomplott Wie Saccharin der Menschheit Süße vorgaukelt 8. Das Laktosediktat Was haben die Chinesen für ein verdammtes Problem? 7. Der C-Schock Mythos Vitamin oder irgendwas mit Copyright, hab mich noch nicht entschieden 6. König Salomon und der Kita-Platz So, den Titel hätten wir schon mal 5. Mündigkeit in Fesseln? Die Einführung der Gurtpflicht 1976 4. Der Regionalwahn Was läuft eigentlich so im Dritten?

Über das E-Book schreibe ich nichts! Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche

O

der sagt man da „Reader“? Ich fühle mich nicht wirklich berufen, dieses Thema zu behandeln, aber mich hat keiner gefragt. Die Chefin hat für unsere Buchhandlung extra einen Übungsreader angeschafft, damit die Angestellten und die IT-Abteilung vertraut werden im Umgang mit einem solchen Gerät. Sowohl die komplette Belegschaft als auch die gesamte IT-Abteilung besteht aus mir, und nun liegt dieses Gerät vor mir, und ich habe keine Ausrede mehr, mich damit nicht zu befassen. Und warum sollte ich? Weil irgendwann der erste Kunde kommt und technische Fragen hat. Wie er dieses und jenes Buch auf sein seltsames Gerät laden könne. Im Gegensatz zum Internet habe ich zwar Öffnungszeiten, aber im Gegensatz zum Internet kann ich mich gegen solche Fragen nicht wehren, obwohl ich in meiner Ausbildung lediglich gelernt habe, wie man

Schau genau: Buchcover auf den Punkt

3. Der Chrono-Zwang Was uns die Weckwiederholung antut 2. Die Trinkerlüge Achtung, Orangennektar ist nicht 100 % Saft! 1. Das Einbahndilemma Warum Socken nur eine Öffnung haben

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ein Buch aus Papier aufschlägt. Das ist ein Paradox, das mich zornig macht: Das Internet bietet also körperlosen Service an, und die Lücken, die dieser Service in Beratung und Handhabung hinterlässt, die müssen wir Händler schließen. Die häufigsten hilflosen Kunden sind die, die den Reader ungefragt geschenkt bekommen. Zum Glück sind diese Kunden so hilflos, dass sie meine eigene Hilflosigkeit nicht bemerken, aber jedes Schulterzucken treibt vielleicht einen weiteren Kunden ins Internet. Also benutze ich jetzt einen Reader. Ich merke allerdings, dass ich es sehr ungern tue. Erfreulich ungern, denn diese Ungernheit ist gut fürs papierne Buch. Ich hatte erwartet, dass mich wenigstens der technische Aspekt fesselt, schon allein, weil der Reader ein Computerdings ist und ich ein Manndings bin. Aber Fehlanzeige: Zu eintönig, schwerfällig, geringfügig und träge sind all seine digitalen Funktionen. Jedes Umblättern wird zur unsicheren Wischerei; jeder Menüschritt ist so öde und hat so wenig mit Lesen zu tun, dass ich des schicken, weißen, matten Gerätes schnell überdrüssig wurde. Zumindest auf der Suche nach Lesestoff. Schon sein androgyner Anblick macht mir Leseunlust. Vielleicht würde ich über einen Luxusreader mit sexy Wischdynamik anders

BuchMarkt September 2013


Zwilling des Monats: Monochromer Sternenhimmel bei Eichborn Schön zu sehen, dass Eichborn wieder auf die Beine gekommen ist! Und auch wieder so richtig mitmacht bei den branchenüblichen Vorgehensweisen! Aber abgesehen davon sind Green (Hanser) und Heller (Eichborn) zwei sehr unterschiedliche Bücher.

Trend des Monats: Taschenbücher mit Lesebändchen bei btb Hier vergeht ja kein Monat, wo ich nicht Random House aufs Korn nehme – aber hier muss ich auch mal loben: Als Brücke zwischen Taschenbuch und edler Ausstattung gibt es den Murakami bei btb hier mit eingeklebten Leseband! Aber Obacht, Spiegel: Das ist keine neue Bestseller-Kategorie.

schreiben. Auch ein Smartphone reizt mich nicht. Wann immer ich wischende Menschen sehe, den Kopf bucklig ins Display geneigt, und jeder will dem anderen eine andere überflüssige App zeigen, dann möchte ich gleich wieder heimgehen. Die haptischen Kritiken muss ich hier nur kurz zusammenfassen, denn die sind bekannt: Ein Reader fühlt sich nicht an wie ein Buch. Dabei kann man es eigentlich bewenden lassen. Ich hab nix mehr zu blättern. Ich weiß überhaupt nicht, wo ich gerade in meinem Text bin oder wie dick er eigentlich ist. Diese Themen sind zwar durch, aber es war eine enttäuschende Erfahrung, all das nun selber bestätigen zu können. Ich höre mich schon an wie Frank Schirrmacher. Denn das ist sicher nur eine Übungssache. An Motordrehzahlanzeigen hat sich der gehende Mensch auch gewöhnt, und all mein Jammern ändert

© Everett Collection / picturedesk.com

Von der Autorin des Bestsellers »Noch ein Martini, und ich lieg unterm Gastgeber«

nichts daran, dass es Teil meiner Arbeitswelt geworden ist. In Diskussionen wird immer als erstes das Argument auf der Pro-Seite genannt: Auf Reisen kann man mehr Urlaubslektüre mitnehmen. Aber was nutzen mir all meine Lieblingsbücher, wenn sie in so einem Ladyboyklemmbrett stecken, das wie eine Wunderlampe behandelt werden will? Ich wische und wische, und trotzdem kommt kein Buch heraus. Gerade im Urlaub will ich das Buch in der Hand halten. Selbst der Zwilling des Monats hat meist ein schönes Cover. Auch wie sich Bücher anfühlen, ist wichtig, wenn nicht gar genau deswegen ZU wichtig: Was da an Laminier- und Ausstattungstricks aufgefahren wird, um Bücher markant zu machen, sehen Sie hier immer im Trend des Monats. Als ewigen Trend des Lebens und aller Zeiten aber halte ich fest: Blättern ist schön.

»Das ist Miss Bonnie Parker. Ich bin Clyde Barrow. Wir rauben Banken aus.« Dieses Buch erzählt die Geschichte von einem tollkühnen Kampf gegen Staat und Gesetz – und von der großen Liebe ISBN 978 3 7017 3282 1 EUR 24,90

residenzverlag.at


Das aktuelle Interview

Lübbe – bald im siebten Himmel?

© Architekturbüro Beate Wild, Köln

Die Verlagsgruppe Bastei Lübbe will im September den Concept Store „Siebter Himmel“ mit einem Mix aus Nonbooks und Büchern eröffnen. Eine Konkurrenz zum Buchhandel vor Ort?

B

uchMarkt: Am 13. September 2013, einem Freitag, eröffnet Bastei Lübbe einen Concept Store in Köln. Zumindest der Kölner Buchhandel scheint darauf nicht gewartet zu haben ... Klaus Kluge: Unseren Concept Store als Konkurrenz zum bestehenden Buchhandel zu sehen, wäre ein großes Missverständnis. Wir sehen dieses Unternehmen als Herausforderung, in Themenwelten zu denken, als Mikro-Testmarkt für das Zusammenspiel von Büchern mit hochwertigen Geschenkartikeln und deren sinnfällige Inszenierung. Und von den Erfahrungen kann dann wer profitieren? Sowohl der Verlag, die ihm zugehörigen Unternehmen wie Räder, als auch, so jedenfalls der Plan, interessierte Kollegen aus dem buchhändlerischen Umfeld. Welche Grundidee steckte denn hinter der Idee, dieses Experiment zu wagen? Uns alle treibt doch eine Sorge um: das Abwandern des Kunden ins Internet. Mit all den Vorzügen der Online-Bestellung. Demgegenüber steht die zunehmende Verödung der Innenstädte. Wir glauben, nein, sind fest davon überzeugt, dass der statio-

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näre Handel eine große Zukunft hat – gerade abseits der immer uniformer werdenden Einkaufsstraßen und Shoppingcenter. Sie im Verlag wissen, wo es lang geht? Wissen nicht. Aber wir haben uns ein bisschen umgeschaut. Und es bedarf keiner allzu tief gehenden Exploration, um herauszufinden, woran bestimmte Formen des Einzelhandels derzeit wohl kranken. Das Wissen darum ist das eine. Einen konzeptionellen Gegenentwurf vorzulegen, das andere. Denn ohne gewisse Investitionen geht es nicht – mit ungewissem Ausgang. Trotzdem wagen Sie eine erhebliche Investition ...? Wie stets im Leben bedarf es der Fürsprecher. Und Stefan Lübbe war gleich begeistert. Neues ausprobieren, das hat ihn schon immer gereizt. Was genau wird denn da ausprobiert? Wir glauben zu wissen, und das wollen wir genauer wissen, wie man ihn begeistert, den an sich ja willigen Kunden. Verführen durch Leidenschaft. Ausprobieren, was geht. Nicht von ungefähr haben wir den Store auf den Namen „Siebter Himmel“ getauft. Ihr Store befindet sich im Belgischen Viertel Kölns, einem zwar unter jungen

BuchMarkt September 2013

Klaus Kluge mit den Plänen des Concept Stores

„Siebter Himmel“ Am 13. September 2013 wird im Belgischen Viertel in Köln (in der Brüsseler Straße 67) der Bastei Lübbe-Concept Store „Siebter Himmel“ (s. Zeichnung) mit drei Mitarbeiterinnen eröffnet: Simone Hehl und Kirsten Willeken sind ausgebildete Sortimentsbuchhändlerinnen und bringen langjährige Erfahrungen aus dem Handel mit. Maja Kuß, verantwortlich für Design und Geschenkartikel, verfügt über Verlagserfahrung und umfangreiche Kenntnisse im Nonbook-Bereich. Die Innengestaltung der 250 qm großen Souterrain-Fläche (eine architektonische Herausforderung) betreute das Kölner Büro Wild, das bereits die Verlagsräume von Bastei Lübbe in der Kölner Schanzenstraße um- und ausgestaltet hat – Anlass für ein Gespräch mit Klaus Kluge, dem Initiator dieses Projektes.


Leuten angesagten Quartier, aber nicht gerade in einer 1a-Lauflage ... Eher 3b. Das ist tatsächlich eine Herausforderung. Aber genau da sehen wir auch die Chance. Menschen, die das Besondere suchen, die sich inspirieren lassen wollen, die es leid sind, sich durch überfüllte Einkaufsstraßen und uniforme Kettenläden zu quälen, werden hier das finden, was ihren Wünschen, bewusst oder unterschwellig, entspricht. Der Name ist denn auch Programm: „Siebter Himmel – Schönes entdecken“. Schönes entdecke ich auch bei eBay, Amazon, Zalando oder wie die Einkaufsportale alle heißen ... Ja – und ich bekomme das Ganze nach Hause oder ins Büro geliefert, ganz bequem, und im Idealfall auch noch zum Schnäppchenpreis. Das, was aber fehlt, ist die unmittelbare, die persönliche Ansprache. Das Stöbern vor Ort. Das haptische Erlebnis. Der Überraschungseffekt. Aufgabe des „Siebten Himmels“ ist es, Bücher, ergänzt um wertige Komplementärprodukte, so spannend, verblüffend und verführerisch zu präsentieren, dass der Kunde gar nicht anders kann, als das Entdeckte an sich zu reißen und voller Stolz nach Hause zu tragen. Das dürfte das Credo eines jeden Unternehmers sein ... ... aber selten wird das in aller Konsequenz umgesetzt. Schauen Sie sich in der Handelslandschaft um. Die wirklich kreativen Innovatoren haben oft eine zu dünne Kapitaldecke. Und gehen dann zu schnell Kompromisse ein. Das Sortiment wird beliebig, wird austauschbar. Zu großer Warendruck zieht Preisaktionen nach sich. Qualifizierte Beratung findet nicht wirklich statt. Der Buchhandel, gerade der inhabergeführte, bildet hier immer noch die große, die positive Ausnahme. Aber wenn Sie sich die Warenpräsentation anschauen, in all ihrer Kleinteiligkeit, überfordert das den nicht versierten Kunden doch schnell. Verlockend, verführerisch ist das nicht. Kompetente Beratung kann da das nötige Äquivalent sein. Der „Siebte Himmel“ aber möchte darüber hinaus etwas erreichen: Er möchte den Flaneur, auch den, der ohne einen bestimmten Kaufwunsch kommt, dahin bringen, dass er innehält, sich mit für ihn

neuen oder ungewöhnlichen Themen beschäftigt, sich dazu verleiten lässt, Dinge anders wahrzunehmen. Und diese Dinge im Idealfall dann auch mitzunehmen, für sich selbst oder um es zu verschenken.

Räder wird es auch weitere Markenprodukte geben, aus dem Designbereich, Künstlerunikate, ausgewählte Modelabels und Entdeckungen von jungen, teils noch unbekannten Designern.

Das klingt nach viel Arbeit für das Bodenpersonal. Ja, das ist die große Herausforderung. Und so war es auch nicht ganz leicht, das Team, das aus drei Frauen besteht, zu finden. Wir haben lange gesucht und uns Zeit gelassen. Jetzt haben wir ein Team, das für die Sache brennt. Zwei Buchhändlerinnen

Haute Couture im Belgischen Viertel? Wir erheben durchaus den Anspruch, dass man hier Einzelstücke entdecken kann, die es so in den einschlägigen Boutiquen oder im Internet nicht zu finden gibt. Wir fangen klein an. Vieles geht über Empfehlungen und Mund-zu-Mund-Propaganda. So finden wir das Außergewöhnliche. Und

Der Händler vor Ort hatte selten eine solch gute Chance, sich an einem Markt des Umbruchs zu behaupten – indem er sich unverzichtbar macht Klaus Kluge und eine Kollegin aus dem Bereich der Geschenkartikel. Hochmotiviert. Und voller Ungeduld. Anders geht es auch nicht. Und was konkret unterscheidet die Warenpräsentation nun vom herkömmlichen Buchhandel? Der Mut zur Lücke. Keine Stapel. Kleine, ausgewählte Sortimente. Keine SpiegelBestsellerliste. Wenn Sie so wollen: Wir leben hier das Gegenteil von dem, was wir unserem eigenen Außendienst halbjährlich mit auf dem Weg geben, nämlich Bastei Lübbe möglichst breit zu präsentieren. Denn nur was sichtbar ist, kann auch gefunden werden. Aber das muss kein Widerspruch sein. Im „Siebten Himmel“ wird Bastei Lübbe gemäß seinem Marktanteil vertreten sein – der Fokus liegt aber auf dem Herausstellen des Besonderen, des Verführerischen, auf der Kombination von Buch und Nonbook. Also auch auf den Produkten der Firma Räder, die Bastei Lübbe vor zwei Jahren erworben hat? Natürlich, auch auf solchen, denn es sind wunderschöne, mit viel Liebe und hoher Könnerschaft entwickelte Objekte, die ihresgleichen suchen und die perfekt ins Buchumfeld passen, aber eben auch so präsentiert werden müssen: Mit Liebe. Und mit Einfühlungsvermögen. Neben

BuchMarkt September 2013

so wollen auch wir gefunden werden. Die, die zu uns kommen, müssen die Story in die Welt tragen. In eine Welt, die auch mal ohne Algorithmen auskommt. Das klingt ein wenig entrückt, zumal für ein Unternehmen wie Bastei Lübbe, das sich gerade mit Blick auf den Börsengang stark der digitalen Zukunft verschrieben hat. Auch das muss doch kein Widerspruch sein. Unser Haus ist für die digitale Zukunft sehr gut gerüstet. Wir haben frühzeitig die richtigen Weichen gestellt und Dinge ausprobiert – dem Credo unseres Verlegers folgend, das Scheitern erlaubt, nur im Alten verharren verwerflich ist. Im Laufe der nächsten drei, vier Jahre wird voraussichtlich der Anteil unserer digitalen Umsätze am Gesamtumsatz auf über 30 Prozent wachsen. Gleichzeitig glauben wir daran, dass der Buchhändler vor Ort selten eine solch gute Chance hatte, sich an einem Markt des Umbruchs zu behaupten: Indem er sich unverzichtbar macht, durch ein sorgfältig ausgewähltes, liebevoll inszeniertes Angebot an schönen Dingen. Der Kunde muss sich eben fühlen wie im siebten Himmel: Der „Siebte Himmel“ auf Erden, ab September im Belgischen Viertel zu Köln. Das ist der Plan. Die Fragen stellte Christian von Zittwitz

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» Da n k e , liebe Christine Steffen-Reimann. Chance,

Für die die Figuren von

Andreas Franz in

neue Fälle zu verwickeln.« Daniel Holbe, Autor

Mit Daniel Holbe leben die Figuren des verstorbenen Andreas Franz weiter. Er trifft haargenau den »Sound« des großen Kriminalisten. In seinem Knaur Jubiläumsbuch »Teufelsbande« treffen die legendären Ermittler Julia Durant und Peter Brandt nach Jahren wieder aufeinander. Ein Muss für alle Krimi-, Franz- und Frankfurt-Fans.



Magazin | Bundestagswahl

Die Wahl 2013 Am 22. September wird der Bundestag gewählt. Wie wichtig die Politik und ihre Entscheidungen für die Buchbranche sind, zeigen die aktuellen Verhandlungen zum Freihandelsabkommen. Wo das Kreuz gesetzt wird, sollte also sorgfältig überlegt sein. Aber wen wählen? Welche Partei setzt sich für die Kultur und für die Belange der Buchbranche ein? Unser Autor Michael Lemster hat bei den sechs großen Parteien nachgefragt

Preisbindung: Die meisten Experten – in Deutschland wie international – halten eine Preisbindung für Bücher für fundamental für die Erhaltung von Bildungsniveau und kultureller Vielfalt. Wie verteidigt Ihre Partei dieses Fundament? Wichtig für den Erhalt unserer Büchervielfalt ist die Buchpreisbindung. Zudem wollen wir den verminderten Mehrwertsteuersatz für Bücher beibehalten. Er sollte in Zukunft auch für elektronische und Hörbücher gelten. Aus Sicht der FDP ist das Buchpreisbindungsgesetz kulturpolitisch unverzichtbar, weil es die Vielfalt unserer Kulturlandschaft sichert. Wir setzen uns national wie international für die Beibehaltung der Buchpreisbindung ein – so auch bei den gegenwärtigen Entscheidungen zum Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA. Hier muss die Bundesrepublik Deutschland zum Erhalt kultureller Vielfalt deutlich Stellung für eine „kulturelle Ausnahme“ beziehen. Wir haben im innerparteilichen Meinungsbildungsprozess bis-

Für uns gilt die Buchpreisbindung uneingeschränkt. Unsicherheiten im Bereich des stationären Buchhandels müssen behoben werden. Deshalb streben wir eine Klarstellung der Buchpreisbindung für E-Books und für deren grenzüberschreitenden Handel an. Bücher sind nicht nur Wirtschafts-, sondern auch Kulturgüter. Wir halten in allen Politikbereichen am Prinzip der Buchpreisbindung fest.

Steuerrecht: International agierende Medienkonzerne dominieren den Handel mit elektronischen Textinhalten auch in Deutschland und machen sich Steuerprivilegien einzelner EU-Länder zunutze, um den Wettbewerb zu ihren Gunsten zu verzerren. Was unternimmt Ihre Partei dagegen? Global agierende Märkte kann man nur mit global gültigen Regeln wirksam regulieren. Wir setzen daher auf internationale partnerschaftliche Zusammenarbeit, sowohl bilateral mit einzelnen Ländern als auch multilateral im Rahmen internationaler Vereinigungen und Organisationen.

Dr. Franz Josef Jung, medienpolitischer Sprecher der CDU

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her weder zu einer Ablehnung noch zu einer Zustimmung zur Buchpreisbindung gefunden. Grundsätzlich sprechen wir uns allerdings klar für den Erhalt, die Förderung und die Pflege von Kulturgütern – und dazu gehören auch Bücher – aus. Wichtig ist uns allerdings, dass es zu keiner Bevorzugung des einen oder anderen Mediums, z.B. durch unterschiedliche Mehrwertsteuersätze kommt. Wir setzen uns auch für die Förderung alternativer Verwertungsmodelle ein.

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Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz sollte auf europäischer Ebene einheitlich, und sowohl für digitale Angebote als auch für gedruckte Werke angewendet werden. Die Unterschiede führen zu nicht hinnehmbaren Wettbewerbsverzerrungen. Wir werden uns deshalb für eine einheitliche und europaweite Anwendung des ermäßigten Steuersatzes einsetzen.

Burkhardt Müller-Sönksen, medienpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion


Urheberrecht: Internet-Nutzer teilen gern Inhalte mit anderen Nutzern und differenzieren dabei häufig nicht zwischen beliebig verwendbaren und urheberrechtlich geschützten Texten oder Bildern. Die Rechteinhaber wehren sich mit juristischen Mitteln. Wie schützt Ihre Partei die Urheberrechte? Auch im Internet muss sichergestellt sein, dass Rechteinhaber ihr Eigentum vor illegaler Vervielfältigung schützen können. Entstehende Schäden müssen beglichen werden, Straftaten auch in diesem Bereich geahndet werden. Wie offline auch, müssen alle Maßnahmen verhältnismäßig sein. Sinnvoll erscheint hier beispielsweise für den zivilrechtlichen Auskunftsanspruch eine einheitliche Speicherfrist von IP-Verkehrsdaten durch Service-Provider. Das Urheberrecht in seiner geltenden Form hat sich bewährt und zeichnet sich durch ein hohes Schutzniveau aus. Dieses hohe Schutzniveau muss gerade in der digitalen Welt bewahrt werden. Berechtigte Nutzerinteressen werden wir auch zukünftig durch einen angemessenen Interessenausgleich sachgerecht berücksichtigen. Wir stellen dabei den Schutz der kreativen Leistung ins Zentrum notwendiger Reformen.

Zur Bekämpfung des Steuerdumpings haben wir zahlreiche Vorschläge vorgelegt – u.a. durch zu erhebende Differenzbeträge zwischen Orten der Entstehung von Kapitalerträgen und ihrer tatsächlichen Besteuerung. Wir finden in Deutschland eine sehr unterschiedliche Besteuerung einzelner Güter – auch innerhalb des Kulturmarkts selbst – vor. Wir sind gegen jede Form ungerechtfertigter Steuerprivilegien. Wenn wir die die Steuerprivilegien internationaler Medienkonzerne in Frage stellen, sollten wir gleichzeitig auch mit denen im Inland aufräumen. So gelten z.B. auch für gedruckte und digitale Bücher unterschiedliche Mehrwert-

Wir haben bereits 2011 einen umfangreichen Reformvorschlag zur Modernisierung des Urheberrechts vorgelegt. Wir fordern eine Reform des Urhebervertragsrechts, damit Kreative ihre Ansprüche auf angemessene Vergütung wirksam durchsetzen können. Wir setzen uns für neue Lizenz- und Vergütungsmodelle sowie für eine Reform der Verwertungsgesellschaften ein. Netzsperren und Warnhinweise bedeuten die Überwachung des Datenverkehrs. Sie sind mit einer freien digitalen Öffentlichkeit unvereinbar. Den Abmahnwahn für nichtkommerzielle Nutzungshandlungen in Tauschbörsen gilt es zu beenden. Wenn z.B. Facebook-User Bilder im Internet teilen, dann tun sie das aus einem nichtkommerziellen Interesse. Dass sich Urheber vor dem reinen – zudem privaten – Genuss ihrer schöpferischen Werte schützen sollten, ist ganz grundsätzlich ein absurder Gedanke. Insbesondere, da ihnen keine Listeuersätze, die sich rein sachlich nur schwer erklären lassen. Wir werden uns in Regierungsverantwortung auf nationaler und auf europäischer bzw. internationaler Ebene für fairere Wettbewerbsbedingungen im Steuerrecht einsetzen. Wir wollen Transparenz erhöhen, indem wir länderbezogene Offenlegungspflichten, das „Countryby-Country-Reporting“, einführen. So wird deutlich, wenn ein internationaler Konzern seine Gewinne in Steueroasen verschiebt. Auf europäischer Ebene brauchen wir eine gemeinsame Bemessungsgrundlage und Mindeststeuersätze.

Kathrin Senger-Schäfer, medienpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE

zenzgelder entgehen. Urheber wollen, dass ihre Werke genossen werden, und von ihnen leben können. Dafür wollen wir das Urhebervertragsrecht überarbeiten, aber auch das Urheberrecht reformieren. Urheber sollen mehr Rechte bekommen, Nutzer aber auch ganz klar erweiterte Freiheiten für die Privatkopie und ein grundlegendes Recht auf Remix. Auch die Störerhaftung wollen wir abschaffen und das Abmahnwesen, von dem weder Urheber noch Nutzer wirklich profitieren. Filesharing ist auch für Urheber positiv. Wir setzen uns für eine Modernisierung des Urheberrechts ein, das Kreative, Urheber und ihre Partner stärkt und das Recht mit neuen digitalen Nutzungspraktiken in Einklang bringt. Die Verbindung zwischen Urheber und Werk darf dabei nicht in Frage gestellt werden. Unser Ziel ist es, einen fairen und gerechten Ausgleich der Interessen von Urhebern, Verwertern und Nutzern sicherzustellen, der die kulturellen und ökonomischen Rahmenbedingungen der Kultur- und Kreativwirtschaft gewährleistet. Wir wollen ein Urheberrecht für das 21. Jahrhundert, das hohe Akzeptanz genießt, Urheber schützt, angemessene Vergütung sichert und gleichzeitig die Nutzerrechte stärkt und Innovationen fördert. Die breiteren Nutzungsmöglichkeiten wollen wir schützen und durch eine Stärkung des Rechts auf digitale Privatkopie sicherstellen. Dieses darf technisch nicht eingeschränkt werden. Den Ruf nach Warnhinweismodellen, ein Ende der Anonymität, aber auch die Sperrung von Internetseiten oder -anschlüssen, die Filterung von Inhalten, das Abmahnungswesen und eine verpflichtende Speicherung von Telekommunikationsdaten lehnen wir ab. Wir setzen auf Vergütung statt Verfolgung.

Johannes Thon, Beauftragter für die Themen Kultur und Medien der Piratenpartei

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Magazin | Bundestagswahl

Open Access: Die Ergebnisse öffentlich finanzierter Forschung werden von privaten Verlagen publiziert. Öffentliche Einrichtungen wie wissenschaftliche Bibliotheken sehen dies als Widerspruch an. Die Verlage verweisen auf ihre qualitätssichernde und regulierende Funktion. Wie will Ihre Partei zwischen diesen Positionen vermitteln? Die Wissenschaft trägt maßgeblich zur Erweiterung unseres Wissens bei und ist dabei auf die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke angewiesen. Deswegen gibt es im Urheberrecht (§§ 52a ff. UrhG) besondere Schranken für die Bereiche Schule, Studium und Lehre, Wissenschaft und Forschung. Aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung sind viele dieser Regelungen nicht mehr passgenau. Wir wollen daher die Zusammenführung zu einer einheitlichen Wissenschaftsschranke. Wir streben außerdem ein verbindliches Zweitverwertungsrecht für wissenschaftliche Beiträge in Periodika und Sammelbänden an, die überwiegend mit öffentlichen Mitteln finanziert wurden. Zudem werden wir zusammen mit der Wissenschaft eine so genannte „Open Access“Strategie entwickeln. Wir begrüßen die Veröffentlichung von wissenschaftlichen Werken durch „Open Access“, um einem möglichst breiten Publikum Zugang zu wissenschaftlichen Werken zu ermöglichen. Ein gesetzlich zwingend geregelter kostenloser Zugang aller Nutzer und im Speziellen aller Wissenschaftler zu allen wissenschaftlichen Veröffentlichungen wird allerdings von der FDP-Bundestagsfraktion abgelehnt. Es muss grundsätzlich in der Entscheidungsfreiheit des Urhebers liegen, ob er sein Werk frei zugänglich machen will, oder ob er die Verwertung über einen wissenschaftlichen Verlag oder über eigene Verwertungswege wählt. Bei öffentlich geförderten Forschungsprojekten sprechen wir uns dafür aus, dass in den Förderrichtlinien die Mittelvergabe verstärkt von der Veröffentlichung

der Forschungsergebnisse unter Open Access abhängig gemacht wird. Im Wissenschaftsbereich wird der überwiegende Teil der Forschung aus öffentlichen Mitteln bestritten, anschließend Publikationskostenzuschüsse an die Verlage gezahlt und diese Publikationen schließlich zu hohen Preisen von öffentlichen Bibliotheken erworben. Aus diesem Grund fordern wir ein formatgleiches, unabdingbares Zweitveröffentlichungsrecht für wissenschaftliche Autorinnen und Autoren nach sechs Monaten sowie die Einrichtung von universitären Open AccessDeposita. Wir sehen hier keinen Widerspruch. Wir sind der Ansicht, dass Werke, die durch öffentliche Mittel finanziert werden, den Bürgern auch frei und ohne Schranken zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Inhalte sollen dafür in offenen Formaten online zur Verfügung gestellt und archiviert werden. Um die entsprechenden technologischen Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, wollen wir aktive WissensOffensiven, wie z.B. Open Course Ware, Open Educational Resources und Open Access öffentlich fördern. Damit steht es Verlagen weiterhin frei, Wissen ansprechend z.B. in Form von Büchern, aufzuarbeiten und kostenpflichtig zu vertreiben. Der Nutzer soll selbst frei wählen können, ob er auf frei zugängliche oder hochwertig aufbereitete Werke zurückgreifen möchte. So erhalten in Zukunft auch Menschen, die sich z.B. aus finanziellen Gründen kaum Literatur leisten können, Zugang zu Information, Wissen und Bildung.

Siegmund Ehrmann, MdB, Sprecher der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion

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Die SPD fordert seit Langem ein verbindliches Zweitveröffentlichungsrecht für alle wissenschaftlichen Beiträge in Periodika und Sammelbänden, die aus überwiegend mit öffentlichen Mitteln finanzierter Lehr- und Forschungstätigkeit entstanden sind. Nach Ablauf einer Frist seit der Erstveröffentlichung sollen wissenschaftliche Urheberinnen und Urheber ihre Werke formatgleich frei zugänglich machen können. Unser Ziel ist es, dass wissenschaftliche Publikationen in u.a. Periodika und Sammelbänden, die aus mit öffentlichen Mitteln finanzierter Lehr- und Forschungstätigkeit heraus entstanden sind, möglichst frei zugänglich sind (Open Access). Open Access vereinfacht und beschleunigt den wissenschaftlichen Austausch, die Sichtbarkeit, den Zugriff, die Verarbeitung und die Verwaltung wissenschaftlicher Informationen. Ob eine wissenschaftliche Publikation durch einen privaten Wissenschaftsverlag erfolgt oder zu publizierende Forschungsergebnisse anderweitig frei zugänglich gemacht werden, ist eine der Wissenschaft obliegende Entscheidung. Wichtig ist neben der freien Zugänglichkeit in beiden Fällen eine wissenschaftsadäquate Qualitätssicherung. Open Access (sowohl der sog. „goldene“ als auch der „grüne Weg“) schließt eine wirtschaftliche Tätigkeit von privaten Wissenschaftsverlagen nicht aus (wie private Wissenschaftsverlage mit „Gold-OpenAccess“-Angeboten hinreichend belegen). Unsere Open-Access-Strategie stellt eine vermittelnde Position zwischen den öffentlichen, wissenschaftlichen und privatwirtschaftlichen Interessen dar.

Malte Spitz, Bundesvorstand, Die Grünen


Von AnfAng An gut kochen! Inklusive italen ig d m e h ic e r um f ang Z u s a t z p a ke t Exklusiver Zugang auf oetker-grundkochbuch.de: – 30 Videos, in denen die grundtechniken und Rezepte detailliert gezeigt werden – umfangreicher Ratgeber zu allen kapiteln – über 450 küchen-tipps und -tricks mit über 350 fotos – einkaufszettelfunktion – zahlreiche Rezept-Varianten für fortgeschrittene – ausdruckbare Menü-Vorschläge

Gratis-App – Videos zu den wichtigsten garmethoden – interaktiver Saison-kalender – einkaufszettelfunktion – küchen-timer

Erscheint im September 2013 ISBN: 978-3-7670-0658-4 | 256 Seiten | ca. 100 Rezepte | ca. 600 Fotos | 16,99 EUR [D]; 17,50 EUR [A]; 24,50 SFr www.oetker-verlag.de


Magazin | Handel

Bezahlen als Auftrag Einer der Erfolgsfaktoren von dm war, dass sein Chef Dr. Götz Werner neben dem Discount-Prinzip den Kunden in den Mittelpunkt stellte. Im Gespräch erläutert er, wie er „über das Handeln“ denkt

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uchMarkt: Demnächst erscheint Ihre Autobiografie bei Econ mit einem Rückblick auf Ihr Leben. Aber wenn man Sie erlebt, hat man den Eindruck, Sie hätten gern 40 Jahre dm noch vor sich. Oder täuscht das? Dr. Götz W. Werner: Nein, die nächsten 40 Jahre können kommen (lacht). Im Ernst: Das Leben ist beständige Entwicklung und Veränderung. In der deutschen Literatur gipfelt diese Erkenntnis bei Goethe in der Wette zwischen Faust und Mephisto, die Faust verliert, sobald er zum Augenblick sagt: „Verweile doch! Du bist so schön!“ In dem Moment, in dem man meint, man müsse das Vergangene festhalten und perpetuieren, erleidet man Schiffbruch. Das gilt bis heute – auch für den Einzelhandel.

Meinen Sie das ernst? Kundenbeziehung als Liebesbeziehung? In gewisser Weise ja. Wer seine Kunden nicht liebt, kann ihnen nicht dienen. Lieben heißt ja, die Probleme des anderen beständig im Herzen zu tragen – wie ein Mathematiker sein mathematisches Problem mit sich trägt. Wer das tut, findet irgendwann den Schlüssel, seine Kunden richtig zu bedienen. Wer lange genug über die Fortbewegung nachdenkt, erfindet das

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© Alex Stiebritz

Sie schreiben im Prolog Ihres Buches, Sie hätten in 40 Jahren dm nichts gelernt. Wie muss man die Herausforderungen für den Einzelhandel heute angehen, wenn man ohne Vergangenheit darauf blickt? Indem man jeden Tag die Regeln ändert und immer wieder einen neuen Zugang zur Situation findet. Das gilt vor allem für den Blick auf den Kunden. Es braucht immer einen neuen Zugang zu den Kunden, das ist wie in der Ehe: Sie müssen zum Partner auch jeden Tag einen neuen Zugang finden (lacht). Dr. Götz Werner: „Seinen Kunden lieben heißt, die Probleme des anderen im Herzen zu tragen – wie ein Mathematiker sein mathematisches Problem“

Auto. Es geht darum, sich stets zu fragen: Was nützt dem Kunden? Angesichts eines Umbruchs der Märkte fragen wir noch mal nach den Basics: Wer ist denn heute mein Kunde im Einzelhandel?

BuchMarkt September 2013

Derjenige, der mit Ihren Fähigkeiten und den daraus resultierenden Leistungen in seinem Leben etwas anfangen kann. Sobald jemand Ihre Leistungen goutiert, haben Sie einen Kunden. Das sollten wir uns immer wieder bewusst machen. Und wir müssen uns fragen: Wo entstehen bei Kunden Eng-


GESUNDHEIT IST ESSBAR!

Das wissenschaftliche vegane Ernährungsprogramm - empfohlen von Prof. Dr. Colin Campbell, Autor der China-Study pässe? Man muss den Einzelhandel immer wieder vom Kunden her buchstabieren, alle reden von Kundenorientierung, aber die wenigsten nehmen das ernst. Sie haben aber mal gesagt, von Kundenbindung halten Sie nichts. Der Begriff Kundenbindung ist unzutreffend, führt in die Irre. Denn niemand lässt sich gerne binden. Die meisten Einzelhändler wollen ihre Kunden binden, wenn sie Angst haben, dass sie ihnen weglaufen. Das Gegenteil passiert: Wenn man seine Kunden binden will, dann laufen sie erst recht weg. Die Aufgabe eines Händlers ist es, seine Leistung so zu gestalten, dass sich Kunden mit ihm verbinden wollen, dass sie seine Arbeit wertschätzen.

Von Apotheken hört man, dass das Internetgeschäft blüht. Da könnte man meinen, für dm sei nun auch der richtige Zeitpunkt gekommen? Wir haben 1.700 Produkte unserer Eigenmarke bei Amazon angeboten. Wir haben damit zuletzt soviel umgesetzt wie mit einer guten Filiale. Für den Aufwand, der dafür nötig ist, lohnt sich das nicht. Wir lassen diesen Praxistest gerade auslaufen. Das ist vielleicht noch nicht der richtige Kairos. Auch andere machen mit ihrem Onlinegeschäft nur Verluste.

Tante Emma war erfolgreich, weil sie die Familienverhältnisse ihrer Kunden kannte

Wie kann man Wertschätzung gewinnen? Wenn ein Kunde meine Leistungen für sich einsieht, wenn sie für ihn sinnvoll sind. Eine Frage ist: Welche Wege gehen meine Kunden? Wie kann ich dem gerecht werden? Grundsätzlich ist ein Händler immer dann zur Stelle, wenn Überfluss und Mangel gleichzeitig auftreten. Handel setzt voraus, dass das Lager des Händlers voll ist und das des Kunden nicht. Je besser Sie die Bedürfnisse Ihrer Kunden erkennen, desto besser können Sie reagieren. Sie müssen sich also fragen: Wo besteht Mangel und was kann ich tun, um den Mangel auszugleichen? Nun kaufen die Kunden immer weniger lokal ein. Das betrifft ja auch das Drogerie-Geschäft. Die Drogerien betrifft das nur in Teilen. Und wenn Sie das Internetgeschäft ansprechen: Heute müssen Händler den Kunden auch im Internet Orientierung geben. Aber man kann in Abwandlung zu Gorbatschow sagen: Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben, wer zu spät kommt, auch. Im Altertum ging es um Chronos und Kairos. Chronos heißt, die Entwicklung zu beobachten, und Kairos steht für den richtigen Augenblick – im richtigen Augenblick muss ich zugreifen.

Wie schaffen Sie es, dass sich der Kunde mit dm verbindet? Was heißt das? In dem Moment, indem ein Kunde erlebt, dass ein Händler eine Leistung generiert, mit der er sein Leben bewältigen kann, verbindet er sich mit diesem Händler. Tante Emma war erfolgreich, weil sie die Familienverhältnisse ihrer Kunden kannte. Man kann heute mit Warenwirtschaftssystemen noch besser erkennen, wann der Kunde was kauft. Diese Mittel sollte man nutzen. Ein Händler muss das Verhalten seiner Kunden vorausschauen können. Das heißt aber auch, man muss das Verhalten seiner Kunden verfolgen. Das ist wie im Autoverkehr: Ich beobachte einen Verkehrsteilnehmer so, dass ich voraussehe, ob er die Spur wechseln wird oder nicht. So vermeide ich einen Unfall. Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter, den richtigen Blick auf den Kunden zu behalten? Motivieren kann man Mitarbeiter nicht. Man kann nur dazu beitragen, dass sie sich klar machen, dass sie nicht für sich arbeiten, sondern für den Kunden. Der Kunde ist der Arbeitgeber – und eben nicht der Chef. Es kommt auf die Orientierung an: Meine Arbeit ist auf den anderen Menschen ausgerichtet, alles, was ich tue, hat stets andere Menschen zum Ziel. Der Mensch ist nie das Mittel, sondern der Zweck.

DAS GRUNDLAGENWERK

224 Seiten I Klappenbroschur € 17,99 (D) I 13,5 x 21,5 I WG 1461 ISBN 978-3-943416-25-1 bereits erschienen

Alles,was wir tun müssen,um dauerhaft schlank, fit und gesund zu bleiben bzw. zu werden, ist eine Umstellung unseres Speiseplans auf eine rein pflanzliche Vollwerternährung: Wie das praktisch funktioniert, zeigen Grundlagenwerk und Praxisbuch mit vielen Tipps zu Einkauf, Lagerung und Verarbeitung gesunder Lebensmittel, detaillierten Ernährungsplänen und Rezepten, die das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.

DAS KOCHBUCH

ca. 320 Seiten I laminierter Pappband € 19,99 (D) I 19 x 25,4 I WG 1456 ISBN 978-3-943416-42-8 erscheint im Oktober 2013

NEUES DENKEN BuchMarkt September 2013

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TRANSFORMATION

VISION


Magazin | Interview

Betrifft Kundenorientierung nicht auch die ganze Wertschöpfungskette? Muss da nicht auch ein Umdenken einsetzen? Hersteller, in Ihrem Fall die Verlage, denken häufig, der Händler wäre sein Kunde. Händler sind nicht die Kunden, an denen sich Verlage orientieren sollten. Händler sind Wertschöpfungspartner. Kunde ist derjenige, der sich die Zähne mit unseren Produkten putzt oder der die Bücher liest. Diese sind die Kunden aller am Wertschöpfungsprozess Beteiligten. Man generiert gemeinsam einen Wert. Manche sind nicht in der Lage, ihre Prozesse auf den Kunden hin zu Ende zu denken.

Das können Sie an vielen Dingen fest machen. Beispielsweise haben wir vor 20 Jahren Dauerpreise eingeführt und RabattAktionen abgeschafft. Unsere Kunden sollen dann einkaufen, wenn sie einen Bedarf haben. Mit einem Sonderangebot will der Händler den Zeitpunkt bestimmen, zu dem der Kunde kauft. Außerdem verführen Preisaktionen dazu, dass Kunden Artikel kaufen, die sie gerade nicht brauchen. Das ist nicht kundengerecht. Deshalb haben wir keine Sonderangebote. Aktuell sehen wir das bei Praktiker. Diese Kette ist mit ihren RabattAktionen gescheitert. Wer in die Enge getrieben wird, neigt zu Verhaltensweisen, die der Realität nicht gerecht werden.

Wie setzen Sie das bei dm um? Es gibt viele Stellen, an denen man ansetzen sollte – oder die man unterlassen sollte. Beispielsweise sollte man keine Bonussysteme einführen, weil diese den Blick vom Kunden auf den Vorgesetzten lenken, der über den Bonus entscheidet. Am Ende kommen wir aber wieder beim Thema Liebe an. Liebe macht nicht blind, sondern sehend. Man muss gemeinsam antizipieren, was der Kunde will. Es geht darum, dass alle Beteiligten – von den Lieferanten bis zum Händlern – gemeinsam den Kunden mit einer gewissen Liebe betrachten: Was kann man gemeinsam vor Ort für den Kunden tun? Es braucht konkrete Marketingmaßnahmen und keine nach dem Gießkannenprinzip. Diese muss der Händler einfordern. Er muss dazu beitragen, dass er die richtigen Waren zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort anbieten kann. Und viertens zu einem akzeptablen Preis.

Das Online-Geschäft treibt den Handel derzeit auch in die Enge. Das Online-Geschäft ist Versandgeschäft. Der Versandhandel ist nichts Neues. Und der Versandhandel hat schon immer auf der Basis des stationären Handels seine Geschäfte gemacht. Der stationäre Handel wird nicht verschwinden, er wird sich verwandeln. Ohne den stationären Handel gäbe es auch keinen Versandhandel, denn Kunden wollen auch ein Einkaufserlebnis. Die entscheidende Frage ist: Wie groß ist der Markt für den stationären Handel und ist er noch groß genug? Ich habe drei Mal Bücher online bestellt, aber trotzdem gehe ich lieber in den Buchhandel. Wenn ich im Internet bestelle, muss ich meist das Paket bei der Post abholen. Das ist sehr lästig, weil immer mehrere Menschen vor mir schon anstehen. Ein Händler muss mich so ansprechen, dass ich gerne in den Buchhandel komme. (lacht) Die Frage ist, ob es genügend Leute wie mich gibt. Dann wird das Modell noch in 50 Jahren Erfolg haben.

Man darf nicht den Anspruch haben, alle Kunden bedienen zu wollen

Wegen der Preisbindung betrifft letzteres die Buchbranche nicht. Wenn Sie die Wertschöpfungspartnerschaft ernst nehmen, heißt das, Sie müssen sich als Händler bei den Verlagen auch um den Preis kümmern. Wie leben Sie Kundenorientierung in Ihrem Hause?

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Mit anderen Worten, es kommt auf die Beschränkung auf die richtigen Kunden an? Man darf nicht den Anspruch haben, alle Kunden bedienen zu wollen. Man braucht den Mut zur Begrenzung, und in der Begrenzung muss man die richtigen Kunden

BuchMarkt September 2013

ansprechen. Wer allen gerecht werden will, kann keinen optimal bedienen. Die Abschaffung der Rabatt-Aktionen ist schon 20 Jahre her. Welchen Blick haben Sie heute auf den Kunden, der bei dm am Regal steht? Sobald ein Kunde einen Artikel aus dem Regal nimmt, hat er schon gekauft. Die Entscheidung findet also am Regal statt und nicht erst an der Kasse. Am Regal wird der Kauf abgeschlossen. Wenn der Kunde an der Kasse bezahlt, gibt er einen Auftrag. Nämlich, neue Ware zu kaufen. Bisher wird die Einstellung vermittelt, mit dem Bezahlen ist der Kauf abgeschlossen. Der Händler wird belohnt. Nein, hier gilt es umzudenken. Viele meinen: Bezahlen ist Abrechnung. Das ist ein Irrtum.Wenn wir etwas bezahlen, sind wir nicht quitt, sondern ermöglichen eine Leistung in der Zukunft. Die Tube Zahncreme, die ein Kunde kauft, ist schon bezahlt, sonst könnte sie nicht im Regal stehen. Das ist eine Wende im Bewusstsein. Heute geht es darum, sich mit den Folgen des Kaufs zu identifizieren. Zu fragen: Welchen Auftrag gibt uns der Kunde? Den Auftrag, weiterhin seine Bedürfnisse zu befriedigen. Und dementsprechend stellen wir neue Ware ins Regal. Die Fragen stellte Matthias Koeffler Info: Götz W. Werner, „Womit ich nie gerechnet habe…“, Econ Ein Vorabdruck des Buches erscheint am 8. September in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS)

Zur Person Dr. Götz Werner kam am 5. Februar 1944 in Heidelberg als fünftes Kind einer Drogistenfamilie zur Welt. Nach seiner Lehre als Drogist sagte er seinem Vater die Pleite seines Ladens in Heidelberg voraus. Er gründete seinen ersten „drogeriemarkt“ (dm) im August 1973 vor dem Fall der Preisbindung bei DrogerieArtikeln Anfang 1974 und wurde von vielen ungläubig belächelt. 1978 schloss er bereits die 100. Filiale auf. In diesem Jahr wird die Kette 40 Jahre alt.


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Magazin | Azubi

D

ie Veränderungen in der Buchbranche wirken sich auch auf Ausbildungswege wie -inhalte aus. Mit diesem Thema hat sich die Mayersche Buchhandlung im Laufe des vergangenen Jahres intensiv beschäftigt und für sich beschlossen, alle Azubis ab dem Ausbildungsjahr 2013/14 an den Mediacampus nach Frankfurt a.M. zu schicken. Doch welche Vorteile liegen in einer schulischen Ausbildung am Internat? Wo wird es hinführen, wenn die Filialbuchhandlungen ihren Nachwuchs komplett aus den Berufsschulen herausziehen? Zu diesen Fragen haben sich Brit Christina Baumann, Leiterin der Personalentwicklung der Mayerschen Buchhandlung, und Bettina Zobel, Sortimentsleitung des Stern-Verlages Düsseldorf, geäußert. Beide glauben nicht, dass Azubis am Mediacampus mehr lernen als an anderen Berufsschulen. „Aber sie lernen anders, konzentrierter“, so Baumann. „Wir erwarten durch die Ausbildung am Mediacampus einen einheitlichen Wissensstand aller unserer Auszubildenden. Der Mediacampus reagiert sehr flexibel auf die sich verändernde Buchbranche und bereitet unsere Auszubildenden optimal vor. Nicht zuletzt auch durch sehr engagierte Rahmenprogramme.“

„Mein zuletzt gelesenes Buch ist: ‚Eine Frage der Höflichkeit‘ von Amor Towles. New York, die Beschreibung der Stadt, der Kulturszene, die originelle Art der Beobachtung, die wundervollen Dialoge, kurz: die Sprache macht diesen Erstling zu einem ganz besonderen Lesevergnügen.“ Jürgen von der Lippe

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Zobel sieht dagegen keine Vorteile in der Ausbildung in Frankfurt: „Wir sind zufrieden mit der Schulausbildung vor Ort.“ Im Stern-Verlag wird vor allem der große Austausch unter den Auszubildenden verschiedenster Formen von Buchhandlungen geschätzt. So können ganz unterschiedliche Erfahrungswerte ausgetauscht werden. Auch der persönliche Kontakt zu den Lehrern ist eher im Sinn des Stern-Verlages. Dieser könnte nach Frankfurt nicht so schnell gewährleistet werden. Während die Mayersche Buchhandlung mit dem System des Blockunterrichts besser planen können wird, stellt für den Stern-Verlag der wöchentliche Unterricht eine Erleichterung in Organisation und Planung dar. „Würden wir unsere Azubis für neun Wochen nach Frankfurt schicken, müssten wir Aushilfskräfte einstellen, was wiederum zu tarifvertraglichen und betriebsbedingten Umständlichkeiten unserer Rahmenregelungen führen würde“, äußert Zobel zum Stichwort „Blockunterricht“, den auch das Berufskolleg Bachstraße den Buchhandlungen angeboten hatte. Ein wichtiger Punkt ist auch die Finanzierung: In Frankfurt ist nicht nur das Schulmaterial zu bezahlen, auch Unterbringung

und Verpflegung kommen hinzu. Für die Mayersche Buchhandlung ist es aber ganz klar eine Investition in die Zukunft. Wenn ortsnahe Berufsschulen wegfallen, weil sie keine Buchhandelsklassen mehr stellen können, werden Buchhandlungen, die sich den Mediacampus finanziell wie personell nicht leisten können, noch weiter ausbilden? Der Stern-Verlag sieht darin eine große Gefahr für den stationären Buchhandel, sollte der Nachwuchs ausbleiben. Zwar kann sich Zobel eine Durchführung der Ausbildungsform, wie sie die Mayersche Buchhandlung praktiziert, in der Zukunft vorstellen: „Es wäre zwischenmenschlich gesehen aber sehr bedauerlich. Wir sind von den Lehrern, z.B. Barbara Bertram und Burkhard von Rath, vom Berufskolleg Bachstraße begeistert. In der Ausbildung erleben wir sie sehr engagiert, fachlich kompetent und immer ansprechbar. Unseren Azubis wird viel Zusatzprogramm neben dem Schulalltag geboten.“ Der SternVerlag sieht keinen Grund, diese konstruktive Zusammenarbeit zu ändern. Beide Möglichkeiten haben sowohl ihre Vor- als auch ihre Nachteile. Hoffentlich werden sie nebeneinander bestehen bleiben, sich positiv ergänzen. Linda Graß

Mein Buchtipp von Joana Steck

Cassandra Clare, Chroniken der Unterwelt – City of Bones (Arena) Clary sieht sich als ganz normales New Yorker Mädchen. Gut, sie träumt sich gerne in ihre Zeichenwelt, aber ihr bester Freund Simon kann sie immer in die Realität zurückholen. Bis sie eines Nachts einen Mord miterlebt und so auf Jace, den Mörder, trifft. Dummerweise verschwindet die Leiche vor Clarys Augen und gezwungenermaßen wird sie

BuchMarkt September 2013

in die Parallelwelt voller Schattenjäger, Vampire, Werwölfe, Feen und Hexenwesen gezogen. Ein tolles Buch mit vielen Features zum Film, wie einer Fotostrecke, einem Stadtplan und natürlich dem Cover mit den Hauptdarstellern Lily Collins und Jamie Campbell Bower. Kinostart: 29. August 2013


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Praxis | Verkaufstipps

Kollegen-Tipps Auf den 1Punkt – 2 Welches Buch haben Sie mit welchem Argument zum „Bestseller“ gemacht?

Buchhändler beraten Buchhändler

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Welches Buch haben Sie mit welchem Argument zum „Bestseller“ gemacht?

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Von welchem Erfolg wurden Sie überrascht?

Was war Ihre erfolgreichste Aktion in letzter Zeit?

Große Events lohnen sich: Klaus Hoffmann (l.) und Sky du Mont (r.) sorgten für ausverkaufte Säle und für viel Spaß

Von welchem Erfolg wurden Sie überrascht?

Was war Ihre erfolgreichste Aktion in letzter Zeit? Die Brückenbauer (Heyne) des

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schwedischen Schriftstellers Jan Guillou war (und ist) bei uns ein „hausgemachter“ Bestseller. Dieser wunderbare historische Roman um drei norwegische Brüder am Beginn des 20. Jahrhunderts ist hervorragend recherchiert, bietet stimmige Hauptfiguren dieserliterarische undKollegentipps: hat eine deutlichAn größere Stelleals verraten Buch-anderen VeröfQualität die meisten händler monatlich, fentlichungen in diesemwelche Genre. Vielen Bücher sichhat zudas Bestsellern unserer Kunden Buch so gut gefallassen, auch ab- Romane len,machen dass sie jetzt auch Guillous bekannten überseits dender Kreuzritter ArnListen. lesen, um die Die Titel, Erfolgvon Die Wartezeit bis mit zumderen Erscheinen man nicht gerechnet hat, Brüder, der Fortsetzung der Brückenwerden ebenfalls vorgebauer, zu überbrücken. stellt. Außerdem gibt es Ideen zu Aktionen, Prä- Wir sind Anne Gesthuysens sentation und Dekoration doch Schwestern (Kiepenheuzumer Nachmachen. Haben wir und & Witsch) mochten auchhaben Sie Tipps, die von Ihren es auch Anfang an Kollegen Verkauf helfen immer wiederimempfohlen, aber dass es Sie uns sichkönnten? mit solchSchicken einem Tempo zum absoIhre persönlichen Er- und sich so luten Selbstläufer entwickelt folgstitel, Überraschungslange auf den Bestsellerlisten hält, damit verkäufe undgerechnet. Bilder von haben wir nicht Erstaunlich, dassAktionen Christinean: Westermanns Buchtipps joern.meyer@buchmarkt.de so weit über das WDR-Sendegebiet hi-

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Bereits seit unserer Gründung im Jahre 2006 veranstalten wir regelmäßig und mit großem Erfolg Lesungen und Buchvorstellungsabende in unserer Buchhandlung, wo bis zu 80 Personen Platz finden. Im

Große Veranstaltungen machen Spaß!

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nausreichen … 46

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Veit Hoffmann, Inhaber der Buchhandlung Hoffmann in Achim

BuchMarkt September 2013

letzten Jahr haben wir uns dann das erste Mal an große Namen und in den großen Saal unseres benachbarten Kulturhauses getraut: Klaus Hoffmann las und sang im Dezember aus seiner Autobiographie Als wenn es gar nichts wär (Ullstein) vor knapp 250 Zuhörern. Und in diesem Frühjahr stellte Sky du Mont Full House vor, seine heitere „Liebeserklärung an die Chaosfamilie“ (Lübbe), wieder im ausverkauften großen Saal. Am 24. September erwarten wir nun Hellmuth Karasek. Nach diesen Erfahrungen können wir auf jeden Fall sagen: Große Veranstaltungen machen nicht nur Spaß, sondern sie bringen uns auch so richtig ins Gespräch. Bei Kunden („Wie haben Sie das denn geschafft, DEN nach Achim zu holen?“) und der Lokalpresse (jeweils eine halbe Seite im Lokalteil). Und trotz recht hoher Honorare für die Promis, die Veranstaltungen rechnen sich immer! Wir kalkulieren unsere Veranstaltungen so, dass die Kosten für Honorare, Saalmiete und Personal allein durch den Verkauf der Eintrittskarten gedeckt sind. Das klappt bei großen Events immer. Somit ist der Gewinn aus dem Büchertisch wirklich einer.


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Praxis | Markt

Deckel für den Online-Anteil?

E

s bleibt dabei, dass der stationäre Handel mit Büchern Marktanteile verliert, auch aus der Sicht der Verlagsauslieferungen. Aber ein Umsturz sieht anders aus. Und schon zeigen allererste statistische Signale, dass sich das Tempo des OnlineBuchhandels verlangsamt. Jahr für Jahr erschreckt uns das Branchenstatistik-Kompendium „Buch und Buchhandel in Zahlen“ mit einem sinkenden Anteil des stationären Sortiments am Buchumsatz. Zuletzt ging die VerbandsSchätzung abwärts von 49,7 Prozent für 2011 auf 48,3 Prozent im vergangenen Jahr. Ungeachtet der kleinen Unschärfe, dass in diesem Anteil der kleine, aber wachsende Online-Umsatz des stationären Sortiments nicht enthalten ist, muss man doch diese Tendenz als seit Jahren stabil ansehen. Zumal sie Bestätigung findet in der Logistik-Umfrage des BörsenvereinsAusschusses für den Zwischenbuchhandel. In der sind die Vertriebsdaten von elf Verlagsauslieferern enthalten, die mit zusammen 2,4 Milliarden Euro Nettoabgabepreisen für etwa die Hälfte des Branchenumsatzes stehen. Sieht man sich für den Inlandsumschlag dieser Auslieferer (beziehungsweise der hinter ihnen stehenden Verlage) einmal die Kundenstruktur an, so stellt man fest, dass der stationäre Handel hier einen höheren Anteil hat als das Sortiment in der Börsenvereins-Schätzung, die Tendenz weist aber ebenso nach unten. Zudem zeigt sich, dass der Anteilsverlust sich zwar nicht wegdiskutieren lässt, jedoch bei mehrjähriger Betrachtung keineswegs so revolutionär verläuft, wie es in der Branchendiskussion oftmals anklingt. So hat der stationäre Handel mit Büchern (das sind kleine und große Sortimente, Bahnhofsbuchhandel und Warenhaus, aber nicht die Nebenmärkte) seit der frühesten vergleichbaren Erhebung von 2005 langsam, aber kontinuierlich verloren. 2005 hatte der Ladenhandel noch 66,25 Prozent Anteil, 2006 sogar noch etwas mehr, aber 2011 nur noch 62,94 Prozent und im vergangenen Jahr 62,41 Prozent des Auslieferer-Umschlags.

50

Boris Langendorf über die wirtschaftliche Entwicklung der Buch- und Medienbranche

Damit bleibt der stationäre Handel erstens mit großem Abstand wichtigster Kunde der Verlage. Sein Marktanteil bei den Auslieferern hat sich zweitens seit 2005 im Jahresdurchschnitt um 0,8 Prozent vermindert. Das ist zwar in seiner Kontinuität keine beruhigende Entwicklung, andererseits aber vor dem Hintergrund des rasant aufkommenden Onlinehandels ein unerwartet mäßiges Abstiegstempo (siehe Abbildung). Der besagte rasant aufgekommene Online-Buchhandel ist in diesen Zahlen zwar nicht ganz isoliert fassbar, weil er zusammen mit dem klassischen Buchversand erhoben wird. Da letzterer aber mit 14 Prozent Anteil unter den Versendern nur noch eine kleine Größe ist, lässt sich die Tendenz des Online-Anteils auch an den Auslieferer-Zahlen ablesen. Der Versandanteil am Umschlag der Verlagsauslieferer hat von 5,03 Prozent im Jahr 2005 auf 11,33 Prozent im vergangenen Jahr die erwarteten Spuren in der Statistik hinterlassen. Das ist in dem betrachteten Zeitraum eine durch-

schnittliche Steigerung um 12,3 Prozent pro Jahr. Von 2011 auf 2012 ergab sich immer noch eine Steigerung des Anteils um 11 Prozent. Also etwas, wenn auch nicht viel weniger als in den Jahren zuvor. Das kann ein allererstes Zeichen dafür sein, dass hier eine Sättigung des Online-Anteils in Sicht kommt. In diesem Punkt ist von der Logistikumfrage des nächsten Jahres schon bedeutend mehr Klarheit zu erwarten. Die Kategorie Großhandel, also im Wesentlichen das Barsortiment, belegt aus Sicht der Verlage seit 2005 nur einen stagnierenden Anteil am Buchvertrieb. Im Jahr 2005 entfielen auf den Großhandel 22,05 Prozent des Umschlags, 2012 mit 21,34 Prozent sogar noch etwas weniger. Allerdings hatte der GroßhandelsAnteil in den Jahren vor 2005 niedriger gelegen. An Endkunden schickten die Verlagsauslieferungen zuletzt nur 3,5 Prozent der Bücher, an Nebenmärkte sogar nur gut 1,4 Prozent. Aus Sicht der Verlage wird in der Branchendiskussion die Rolle des Direktgeschäfts und der Nebenmärkte demnach etwas überschätzt. Service: Interessierte können sich unter www.langendorfs-dienst.de für die exklusive Ideenbank und den tagesaktuellen Newsletter anmelden.

Marktanteile Stationärer Handel, Großhandel, Versand am Umschlag der Verlagsauslieferungen, Inland in % 80 70 60 Stationärer Handel

50

Großhandel

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Versand

30 20 10 0

2005

2006

2007

2008

2009

2010

Quelle: Logistikumfrage Börsenverein, Langendorfs Dienst

BuchMarkt September 2013

2011

2012


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Praxis | Ideenmarkt und doch sind sie mit sieben Gramm so leicht, dass man sie zum Postkartentarif verschicken kann. Außerdem kann man sie mit herkömmlichen Stiften beschreiben und bemalen (UVP 4,00 Euro pro Karte). Das Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, die Karten werden von der Firma formes gestaltet und überwiegend in der eigenen Werkstatt produziert. Wer ungewöhnliche Weihnachtskarten sucht: Die Motive gibt es beispielsweise auch als Engel, Stern und Tannenbaum. Unternehmen, die auf der Suche nach einem ausgefallenen Give-away für ihre Kunden und Geschäftspartner sind, sind bei formes genau richtig. Individuell gestaltete Sonderanfertigungen und Wunschmotive sind jederzeit möglich. Ein Geschenk, das nicht jeder hat.

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Ein Elefant lässt sich normalerweise nicht leicht verschicken. Mit diesen filigranen Karten aus Holz geht es ganz einfach. Der Empfänger muss nur ein bisschen basteln. In die Oberfläche der Karten ist das Motiv gelasert, das während der Reise fest an seinem Platz sitzt, sich aber von Hand heraustrennen und zu einem Objekt stecken lässt. Derzeit sind 37 Motive im

Kann man doch: Einen Elefanten verschicken

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Glücksbringer Schluss mit der Unordnung im Federmäppchen! Im Filzetui von „la fraise rouge“ bleiben alle roten, blauen, gelben und grünen Stifte schön an ihrem Platz. Der Pilz auf der Vorderseite sieht nicht nur schön aus, er bringt auch Glück. Die Stiftemappe besteht zu hundert Prozent aus reiner Schurwolle, ist etwa 19 cm hoch und 11 cm breit und wird mit zwölf Dreikantbuntstiften geliefert. Ein Klettverschluss hält das Ganze zusammen (EK 9,50 Euro). Auch die kunterbunten Pixibuchhüllen mit Gummiband von „la fraise rouge“ sorgen für Ordnung. Sie sind mit 13 x 14 Zentimetern so klein, dass sie in die Handtasche oder ins Handschuhfach passen, aber groß genug, um zehn Pixibücher aufzunehmen (EK 4,95 Euro). Auch für alle, die schöne Kindergartentaschen

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Papeterie

Schräge Notizblöcke Stiftemappe für Glückspilze: Aus der Werkstatt von „la fraise rouge“

oder sonstige Accessoires wie Stempel, Taschentüchertaschen oder Haarbänder suchen, lohnt sich ein Blick auf die Website des kleinen Berliner Labels. Margit Lesemann Kontakt: la fraise rouge, Großbeerenstraße 64a, 10963 Berlin, Tel: 030/25359812, E-Mail: info@ lafraiserouge.de, Website: www.lafraiserouge.de

BuchMarkt September 2013

Die schräge Form der Notizbücher ist an den schrägen Formen des Kubismus inspiriert. Die Grafikdesigns von Janina Lamberty haben meistens einen Bezug zur Kunst- bzw Kulturgeschichte. Die Künstlerin, die in Düsseldorf und Barcelona arbeitet, hat eine eigene Kollektion mit Papeterie und Stiften kreiert, inspiriert durch Antoni Gaudí, Goethes Farbenlehre, Edgar Degas Balletmotive, das Bauhaus oder die Rose aus der Sankt Georgslegende. Die empfohlenen Verkaufspreise liegen bei den Tra-


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pez-Blöcken ab 7,90 Euro und für das Lesezeichen bei 2,95 Euro. Der runde Notizblock öffnet sich durch Drehen und ist mit einer Schraubenbindung versehen (4,90 Euro). Kontakt: Janina Lamberty Design, Karl-Rudolf-Str. 176, 40215 Düsseldorf, Tel. 0211/30153856, Fax: 0211/30155945, E-Mail: design@janinalamberty.com, Website: www.janinalamberty.com

CHARMANT

plett von Nord nach Süd und von West nach Ost verlaufen muss, nicht zwei Abbiegungen aufeinanderfolgen dürfen – und direkt an den Weg die Besucher zu positionieren sind. Einer von ihnen ist übrigens der Täter … Auf dem Blatt „Spurensicherung“ gibt der Startspieler, der das Rätsel vorbereitet hat, zusätzlich noch Tipps mittels Piktogrammen. Und dann kann die Ermittlung auch schon beginnen. Jetzt kommen zahlreiche Karten ins Spiel, und die Polizei nimmt ihre Arbeit auf. Dabei finden sich auf dem Blatt „Museum“ alle Bilder der ermittelnden Polizisten und der zu befragenden Zeugen. Der Verlag hat seine Reihe konsequent mit „Millionenraub“ fortgeführt, das Spiel ist spannend und eine Herausforderung für zwei bis vier Mitspieler ab zwölf Jahren, wobei im Spiel zu zweit eine Sonderregel greift. Koordinate, Frage, Treffer – versenkt. Ein bisschen „Schiffe versenken“ und das Grübeln von Mastermind, beide Klassiker haben hier in einer wohl dosierten Mischung Verwendung gefunden. Herausgekommen ist ein sehr stimmiges Deduktionsspiel, dessen Reiz auch im langsam sich entwickelnden Bild des Museumsraumes besteht. Die Spurensicherungshinweise sind elementar und sollten stets im Blick behalten werden. Und dann steht einer erfolgreichen Aufklärung des Raubes eigentlich nichts mehr im Wege.

STILVOLL

Macht sich auch gut auf einem Büchertisch mit Kunstbüchern: „Millionenraub“ aus dem Gmeiner Verlag

ELEGANT

Sehr regelmäßig erfreut der Gmeiner Verlag seine Leserschaft nicht nur mit einer Reihe interessanter Regionalkrimis – auch spielerisch werden nun schon zum sechsten Mal die Ermittlungen aufgenommen. Passend zur diesjährigen Auszeichnung der Jury „Spiel des Jahres“ an das Autorenpaar Inka und Markus Brand ist es nun gerade dieses Team, das die Mitspieler bittet, den „Millionenraub“ aufzuklären. Ein Museum ist Ziel der räuberischen Aktion. Ein Spieler bereitet alles für die kriminalistische Herausforderung vor, indem er auf dem so bezeichneten „Museumsblock“ einen Weg durch die Räumlichkeiten einzeichnet, die Positionen der einzelnen Besucher festlegt und einige wertvolle Kunstgegenstände wie Statuen und Gemälde platziert. Dieses ist bestimmten Regeln unterworfen, denn die Ermittler sollen auch eine Chance bekommen. So ist zum Beispiel festgelegt, dass der Weg durch den Raum im Museum immer kom-

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Tätersuche im Museum

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Praxis | Die Besten

Bestenliste

Bestseller Barsortiment

Erstellt von

Ermittelt von

Hörbücher

Belletristik

Ernest Hemingway | Schnee auf dem Kilimandscharo | Gel. v. P. Lieck u.a. | DAV

1 Kai Twilfer | Schantall, tu ma die ... | Schwarzkopf & Schwarzkopf

Elizabeth von Arnim | Elizabeth und ihr Garten | Gel. v. D. Wolters | Audiobuch T. Zahn/O. Döring | Star Wars (2) | Gel. v. W. Pampel, u.a. | Imaga Dennis Ehrhardt | John Sinclair (83) | Gel. v. F. Glaubrecht, J. Prochnow u.a. | Lübbe Audio Hermann Scherer | Schatzfinder | Gel. v. O. Preusche u.a. | Campus Chevy Stevens | Blick in die Angst | Gel. v. L. Maire | Argon Verlag M. Gantenberg/O. Welter | Kalt geht der Wind | Gel. v. M. Droste | Tacheles!

1 Markus Gabriel | Warum es die Welt nicht gibt | Ullstein

2 Jonas Jonasson | Der Hundertjährige ... | carl‘s books 3 Nina George | Das Lavendelzimmer | Droemer Knaur 4 Timur Vermes | Er ist wieder da | Eichborn 5 Kerstin Gier | Silber – Das erste Buch der Träume | S. Fischer 6 Dan Brown | Inferno | Bastei Lübbe 7 Jean-Luc Bannalec | Bretonische Verhältnisse | Kiepenheuer & Witsch 8 Jean-Luc Bannalec | Bretonische Brandung | Kiepenheuer & Witsch 9 Joachim Meyerhoff | Wann wird es endlich ... | Kiepenheuer & Witsch

Viveca Sten | Mörderische Schärennächte | Gel. v. S. Schad | GoyaLit Die Bestenliste liegt auch – kommentiert – diesem Heft als Poster bei. Weitere Poster (für Abonnenten kostenlos) können über vertrieb@buchmarkt.de bestellt werden.

Sachbuch

10 Martin Suter | Allmen und die Dahlien | Diogenes

2 Meike Winnemuth | Das große Los | Knaus 3 Hannes Jaenicke | Die große Volksverarsche | Gütersloher Verlagshaus 4 Bronnie Ware | 5 Dinge, die Sterbende ... | Goldmann

Kinder- und Jugendbuch 1 Ursula Poznanski | Erebos | Loewe 2 Erin Hunter | Lange Schatten | Beltz 3 Jeff Kinney | Dumm gelaufen! | Baumhaus 4 John Green | Das Schicksal ist ein mieser Verräter | Hanser

5 Matthias Willenbacher | Mein unmoralisches Angebot an die Kanzlerin | Herder

5 Jeff Kinney | Von Idioten umzingelt! | Baumhaus

6 Bode/Reddemann | Die vergessene Generation | Klett-Cotta

7 Carola Wimmer | Ostwind | cbj

7 Eben Alexander | Blick in die Ewigkeit | Ansata 8 Niazi-Shahabi | Ich bleib so scheiße, wie ich bin | Piper 9 Rolf Dobelli | Die Kunst des klaren Denkens | Hanser

6 Jeff Kinney | Gibt‘s Probleme? | Baumhaus

8 Jeff Kinney | Jetzt reicht‘s! | Baumhaus 9 Jeff Kinney | Geht‘s noch? | Baumhaus 10 Ingo Siegner | Der kleine Drache Kokosnuss – Schulausflug ins Abenteuer | cbj

10 Ruth M. Kubitschek | Anmutig älter werden | Nymphenburger

Bestenliste

Bestseller nach Umsatz

Erstellt von

Ermittelt von

Businessbücher

Romane, Unterhaltung, Belletristik

1. Reinhard K. Sprenger | Radikal führen | Campus

1 Jojo Moyes | Ein ganzes halbes Jahr | Rowohlt | Umsatz: 799,EUR

2. Daniel Kahneman | Schnelles Denken, langsames Denken | Siedler

2 Dan Brown | Inferno | Lübbe | Umsatz: 395,- EUR 3 Rachel Joyce | Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry | Fischer TB | Umsatz: 319,- EUR

3. Gerd Gigerenzer | Risiko | C. Bertelsmann 4. Chris Anderson | Makers | Hanser

4 Jonas Jonasson | Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand | carl‘s books | Umsatz: 304,- EUR

5. Jack Nasher | Deal! | Campus

Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den DownloadZahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Makers www.getabstract.com/buchmarkt

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in Verbindung mit

5 Kerstin Gier | Silber – Das erste Buch der Träume | Fischer Fjb | Umsatz: 299,- EUR

Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz

BuchMarkt September 2013


ANABEL Roadshow 2013

DVD-Tipp Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion

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Romantisch: Nicholas Sparks‘ „Safe haven“

in Nicholas Sparks-Roman ohne Taschentücher? Undenkbar. Auch die Verfilmung seines 17. Buchs unter dem Titel „Safe haven – Wie ein Licht in der Nacht“ ist wieder ein Muss für alle Romantik-Fans, die auch auf Spannung nicht verzichten wollen: Die zurückgezogen lebende Katie findet endlich in dem jungen Witwer Alex eine neue Liebe – bis ein mysteriöser Fremder im idyllischen Küstenort Southport auftaucht, der ihr Glück zu gefährden droht. Der DVD-/Blu-ray-Start in diesem Monat begleitet Universum Film mit einer großen Marketingkampagne, die Kooperationen (u.a. mit Heyne), Crosspromotion (u.a. mit S. Oliver und Müller), Verlosungen und vieles mehr beinhalten. Auch für BuchMarkt-Leser verlost Universum 2 x 1 DVD von „Safe haven – Wie ein Licht in der Nacht“. Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Sparks“ an gewinnspiel@ buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.

Verlosung!

Die Verfilmung von Hannah Greens autobiografischem Roman „Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen“ ist zwar schon aus den 70er-Jahren, wurde aber von Ascot Elite nun zum ersten Mal unter dem Label „Cinema Treasures“ fürs Heimkino aufbereitet: Nachdem die 16-jährige Deborah mit der Diagnose Schizophrenie in die Psychiatrie eingeliefert wird, kämpft sie mithilfe ihrer Ärztin gegen ihre inneren Dämonen – und um ihre Heilung. Turbulent: Hannah Greens „Rosengarten”

Ascot Elite verlost 2 x 1 DVD von „Ich habe dir nie einen Verlosung! Rosengarten versprochen“. Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Rosengarten“ an gewinnspiel@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen. Einsendeschluss für beide Gewinnspiele ist der 31. September 2013

Unser Buch-Tipp

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as für eine Unternehmergeschichte, was für ein Sprung ins kalte Wasser: Nur 21 Jahre war Otto Julius Maier alt, als er die Leitung des Otto Maier Verlags übernehmen musste; sein Vater war urplötzlich an den Folgen einer Operation verstorben. Im Gespräch mit der Journalistin Andrea Reidt erzählt der heute 83-jährige Unternehmer, welche geschäftlichen Purzelbäume er schlug und welche Weichen er stellte, damit sich unter seiner Leitung der Verlag zum Weltunternehmen „Ravensburger“ entwickeln konnte – einem international aufgestellten Unternehmen mit weltweit marktführender Produktgruppe. Der früheren Pressesprecherin des Unternehmens ist es nicht nur gelungen, den eher zurückhaltenden Unternehmer, der (wie er im Vorwort verrät) mit der „öffentlichen Zurschaustellung“ seiner Person immer schon seine Probleme hatte, zum Reden zu bringen. Den besonderen Charme dieses flüssig zu lesenden Buches machen auch die beigefügten Bild-und Zeitdokumente aus – und die über den Zeitraum von zwei Jahren geführten Interviews (u.a. auch mit seiner Cousine Dorothee Hess-Maier). Der O-Ton dieser Gespräche bietet einen einzigartig spannenden und vor allem auch originalen Unternehmerblick auf über 50 Jahre deutsche Wirtschaftsgeschichte. Das ist zwar nicht, wie Otto Julius Maier zugibt, eine „um Vollständigkeit bemühte offizielle Geschichte des Unternehmens. Diese wird vielleicht später jemand aufschreiben“. Aber es ist die Geschichte eines der großen Nachkriegs-Unternehmer, der sich in seiner Lebensleistung durchaus mit Reinhard Mohn messen darf.

BuchMarkt September 2013

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Praxis | Verkaufsargumente

All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko Andrew Miller „Friedhof der Unschuldigen“ – Zsolnay Die Kunst ist, die Figuren nicht aus ihrem zeitgeschichtlichen Rahmen herausspringen und die nahe Zukunft ahnen zu lassen. Sache des Lesers also, sein Wissen von 1785 bis kurz vor dem Knall 89 hinzuzudenken. Die Geschichte des jungen Ingenieurs, der einen uralten Friedhof in der Mitte von Paris beseitigen soll, weil die aufsteigenden Dämpfe gesundheitsschädlich sind, handelt nur von seiner Arbeit und dem Dasein seiner Umwelt. Metaphorisch aber steht alles auch für den unaufschiebbaren Umbruch durch die Revolution. Noch ist es hier giftig, bald wird’s blutig. Wie ahnungslos das Volk ist, wie gefangen in seiner Alltagswelt! Miller kniet sich hinein in die Denkungsart, die Hierarchie, in Armut und Gefährdung. Selten scheint Empörung auf, aber eine Ahnung des Schaurigen schon. Es ist ein sehr farbiger Roman des Dabeigewesenseins in unbegreiflichen Verhältnissen. (381 S., 21,90 Euro)

Patrick Flanery „Absolution“ – DVA Niemand ist offen in diesem Land. Südafrika bleibt auch nach der „Wende“ eine unsichere, gewalttätige Region. So tut die alte Schriftstellerin gegenüber ihrem jungen Biografen Sam, als kenne sie ihn nicht. Er hatte mit ihrer Dissidententochter zu tun, und die ist seit langem verschwunden. Sam muss der Dame manches aus der Nase ziehen, anderes beichtet sie in nächtlichen Selbstgesprächen ihrer (wohl toten) Tochter. Die unheilvolle Geschichte des Landes wird dabei spotlightartig erhellt, während wir die Gegenwart mit ihren Überfällen und Verbarrikadierungen direkt miterleben. Was hat die Apartheid

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Ellen Pomikalko Kritikerin

aus den Menschen gemacht? Sehr subtil erkundet der Autor, wie seine Figuren in der Diktatur agiert haben und in welche Nischen die Literatur geflüchtet ist. Dass auch moralisch Gutwillige in Morde verwickelt waren und Gewalt „nach all den Jahren der Finsternis“ bis heute Mittel zum Zweck ist, kristallisiert sich in der aus vielen Einzelsträngen bestehenden Erzählung heraus. Verstellung und Lüge gehörten zum Alltag, der längst noch nicht beendet ist. (496 S., 22,99 Euro) Edith Wharton „Dämmerschlaf“ – Manesse Das ist 1927 erschienen und überhaupt nicht veraltet, ein scharfsinniges Sittenbild mit glänzenden Dialogen. Die Hauptfigur aus New Yorks High Society absolviert ihren Alltag wie ein Hamster im Rad. Dass ihre Schwiegertochter zum Film will und in die Boulevardzeitungen kommt, ist ihre höchste Aufregung. Außerhalb ihrer um sich selbst kreisenden Wahrnehmung gibt es keine Welt. Seit Menschen nicht mehr Tag für Tag um Nahrung und Bleibe, also die bloße Existenz kämpfen müssen, haben sie Zeit für allerlei Rituale. Wenn sie reich sind, umso mehr. Wie Wharton das an einer konkreten Familiengeschichte veranschaulicht, finde ich meisterhaft. Ein paar Äußerlichkeiten verändert, passten die Charaktere ganz ähnlich in die Gegenwart. Ihre Probleme sind zeitverhaftet, aber um Selbstbewusstsein muss man noch immer ringen, mit Liebeskummer fertig werden – der Roman bietet Analogien genug. Und was

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die Hauptlady angeht, an ihr erkennen wir: Mit Almosengeben ist es heute nicht mehr getan. (291 S., 24,95 Euro) Stefan Moster „Die Frau des Botschafters“ – Mare Einer der schönen ernsthaften realistischen Romane, wie ich sie sehr gern habe: relevante Problematik in glaubwürdige Schicksale eingebettet. Hier geht es um die Frau des deutschen Botschafters in Finnland, Mutter eines fernen Kindes, die mit dem (jetzt alten) Sohn eines deutschen Besatzungssoldaten konfrontiert wird. Wie das aufgebaut und erzählt ist, nimmt mich gefangen, denn ich lerne einige Menschen unterschiedlicher Herkunft näher kennen, den Botschaftsalltag in Helsinki ebenso wie die Arbeit in einem Kinderheim am Rhein, erfahre vom Leben des als Nazikind verspotteten Fischers und von dem des deutschen Bibliothekars in Botschaftsnähe. Alles ohne Beschreibung ihres Äußeren! Nur die rote Mütze, die der Fischer als junger Mann von Jacques Cousteau bekam, leuchtet hin und wieder wie ein Leitmotiv heraus. Und eine wilde, mystische Idee wird in die Tat umgesetzt, die dem realistischen Rahmen noch einen Krimitouch verleiht. Die Hauptfigur Oda wird auch nicht kaputtanalysiert, ihr Handeln spricht für sich. Aus dieser farbigen Geschichte, die sich sensibel alles Überflüssigen enthält, habe ich wieder ein Stück Lebenserfahrung gewonnen. Gut so. (315 S., 19,90 Euro)

Gabriel Roth „Gleichung mit einer Unbekannten“ – Diogenes Er kennt sich und seine Mitmenschen nicht besonders gut, darum analysiert


er in einem fort, wie sie ticken und welche Wirkung er auf sie haben könnte. Da er die schöne Maya auf der Party nicht anzusprechen wagt, geht er mit einer andern nach Hause und kokst mit ihr, versagt aber dann und hadert mit sich. Als Maya ihn später endlich doch erhört, ist er selig. Aber durch seine Sucht, alles bis ins Kleinste zu klären, geht die Liebe zu Bruch, er ebenfalls. Auch wenn er als Computerfachmann blutjung bereits Millionen verdient hat, macht die „Unfähigkeit, menschliche Beziehungen aufzubauen“ ihn für immer einsam. Diese Geschichte erzählt er uns selbst in allen Einzelheiten. (In seinem teuer verkauften Erfolgsprogramm ging es übrigens schon 1999 um Ausspähung persönlicher Daten!) Fachwissen und Geld allein machen eben nicht glücklich. (352 S., 14,90 Euro) Mohsin Hamid „So wirst du stinkreich im boomenden Asien“ – DuMont Gleichzeitig Entwicklungsroman und beißende Satire. In einem Land ähnlich seiner Heimat Pakistan schildert der Autor den Aufstieg eines armen Jungen in einer durch und durch korrupten Welt, in der nur das Geld, der Erfolg zählt, mit welch mafiösen Mitteln auch immer errungen. In einem Interview gibt er zu, in seinem Helden eine Art Jedermann dargestellt zu haben. Hinter der Aufsteigerstory, zu der sich eine weibliche Karriere gesellt, sieht man die schreckliche Mentalität einer gewalttätigen, ethikfreien Gesellschaft mit lauter Standesschranken und bösen (auch bärtigen) Clans. Die bollywoodreife Liebesgeschichte, die erst richtig beginnt, als beide arm und alt sind, symbolisiert den Stellenwert der Liebe gegenüber dem Drang nach mehr und immer noch mehr – Null. Das ironisch als Selbsthilfe-Ratgeber definierte Buch fesselt durch die krummen Geschäfte des Helden und den Preis, den die Frau für ihr Fortkommen zahlt. Die souveräne Sprache sorgt dafür, dass hinter dem dargestellten Eifer, den lähmenden Verhältnissen ihrer unteren Gesellschaftsschicht zu entfliehen, eine knallharte Abrechnung mit dem „Boom“ in Asien sichtbar wird. (224 S., 18,99 Euro)

Carl Hiaasen „Echte Biester“ – Beltz & Gelberg Seine Jugendbücher stehen an Scharfsinn und Witz seinen herrlichen Romanen nicht nach, die alle in seiner Heimat Florida den Bösewichtern nachstellen, denen die wunderbare Natur nur Profit bedeutet. Hier gehts um den Wahrheitsgehalt einer Reality-Show namens „Expedition Überleben“. Die fabelhafte Tierwelt Floridas mit Alligatoren, Schildkröten und vielerlei Schlangen bis zu Pythons spielt in dem aktionsreichen Krimi ebenso mit wie zwei kluge Teenager, ein eigenwilliger Tiertrainer und ein eitler Fernsehstar. Die Filmaufnahmen geraten zu wirklicher Lebensgefahr. Dass die Fernsehshow Echtheit nur vorgaukelt, wird ebenso entlarvt wie die Gewissenlosigkeit des Stars. Trotz der Fülle an Einfällen gibt es keine überflüssigen Abschweifungen, die Spannung beruht auf einer Lebensechtheit sondergleichen, und seine moralische Haltung ist immer ironisch bis sarkastisch verpackt. Ich lese ihn mit unvermindertem Vergnügen. (329 S., 16,95 Euro)

Anne C. Voorhoeve „Nanking Road“ – Ravensburger Ein so lebensnaher Jugendroman, dass ich ihn gern gelesen habe und auch Erwachsenen empfehlen kann. Wie eine Berliner Familie den Nazis 1938 in letzter Minute nach Shanghai entkommt, erzählt Tochter Ziska. Die letzten Tage zu Hause, die Angst um den Vater, einen Rechtsanwalt, der gerade noch aus einem Lager frei kam, das Aufatmen, die Schiffsreise. Shanghai quillt über von Flüchtlingen, das Überleben dort ist nicht einfach, ein Prüfstein für den Familienfrieden. Dazu erreichen die Kriegswirren auch diese Stadt. Bis zur endlichen Wende und Rückkehr wird ihr Alltag mit allen Problemen von Ziska wunderbar direkt und wahrhaft geschildert. Man nimmt die Zeit und die Befindlichkeit der Leute gleichsam teilnehmend in sich auf, voller Abscheu, Angst und, am Ende, Freude. (473 S., 16,99 Euro)

BuchMarkt September 2013

Killer, Köche, Kannibalen

Taschenbuch · 208 Seiten ISBN 978-3-942446-86-0 · 9,50 EUR

Ein schräger Krimispaß, gespickt mit Leichen und Rezepten. Zum Nachkochen empfohlen, zur Nachahmung eher nicht ...

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Special | Junge Zielgruppe

Special | Junge Zielgruppe

Konzepte: Stefanie Schmiedler bietet in ihrer Berliner Buchhandlung Windsaat Bücher zum Thema Tod – und Beratung | 102 Lesetipps: Die Lieblinge des Sortiments | 106 Das Skizzeninterview: Diesmal mit Nadia Budde | 110 Illustration: Die Berliner Ateliergemeinschaft 2gestalten | 114 Büchertisch: Erfreuen Sie Ihre Kunden mit einem Büchertisch zum Thema „Schlechte Laune“ | 118 Musikalisches: Renommierte Illustratoren widmen sich dem Liederbuch | 120 Projekte: Internationale Wiegenlieder bei Reclam | 121 Sachbücher: Tessloff, Dorling Kindersley und Ravensburger erfinden das Kindersachbuch neu | 122 Sach-Bilderbücher: Das EnglischWimmelbuch „Make my Day!“ und das Landkartenbuch „Alle Welt“ | 128

Inhalt Trends, Pläne, Programme

Magazin

Bastelbücher: Ideen aus sechs Verlagen | 132

Erstleser I: cbj startet „Schau mal, wer da spricht!“ | 61

Meinung: Sandra Rudel von Schmitz junior in Essen hat keinen Appetit auf Einheitsbrei | 68

Kreativbücher: Was man mit Papier alles machen kann | 134

Erstleser II: Klett Lerntraining startet „Ich kann jetzt lesen!“ | 61 Vorleser: Neuseeländische Neuentdeckung | 61 Strategie: Gisela Klinkenberg über Orell Füsslis neues Kinderbuchprogramm | 62 TV-Charaktere: Fernsehen und Buch schließen sich nicht gegenseitig aus | 62 Weiterbildung: Ideen beim Kindermedienkongress | 63 Social Media: Jacoby & Stuart schickte einen gelben Bagger auf die Reise | 64

Lese-Aktionen: Wie Buchhändler jetzt Kunden in ihre Läden holen | 72 Sortiment: Dussmann hat die Altersgrenzen im Kinderbuchregal aufgehoben – und profitiert davon | 78 Märchen: Wenn sie so schön sind, braucht man sie doch: Neue Märchenausgaben fürs Weihnachtsgeschäft | 82 Porträt: Die Kinderbuchillustratorin Kristina Andres und ihr neues Buch „Lob des Ungehorsams“ | 86

Newcomer: Bruno Blume startet den kwasi verlag in Solothurn | 64

Hörbücher: Vergesst die Klassiker nicht! Tipps für ein ausgewogenes Sortiment von Karin Hahn | 90

Büchertisch: Bilderbücher von Oliver Jeffers | 66

Buchgestaltung: Momo, Rico und Co. treten neu auf | 95

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Fingerprints: So gelingt der Marienkäfer | 134 Markt: Graphic Novels sind inzwischen so erfolgreich, dass auch große Verlagshäuser einsteigen | 136 Jugendbücher: Thriller für Jugendliche wollen mehr sein als bloßes Gemetzel | 140 Tipps: Test the best! Simone Leinkauf und ihre Kinderkritiker haben die Novitäten unter die Lupe genommen | 146

Die Abbildung auf dieser Seite ist dem Kinderbuchklassiker „Der glückliche Löwe“ (Kerle) von Louise Fatio und Roger Duvoisin entnommen. Im kommenden Jahr feiert er seinen 60. Geburtstag, und wir suchen jetzt schon Rezepte heraus für seine Geburtstagstorte ...


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* Zitat einer begeisterten Leserin, Familienumfrage 2013

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IN RESIDENZ

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Special | Junge Zielgruppe

Türöffner: Ein Bild aus „Hannas Nacht“ (Moritz Verlag) von Komako Sakai

Editorial

T

here are things known and things unknown, and in between there are doors.“ Dieses Zitat von William Blake ist ein schöner Gedankenanstoß, wenn man über das Thema Kinder- und Jugendbücher nachdenkt. Heranwachsende sind neugierig, sie wollen Türen öffnen, um mehr zu wissen. Gibt es eine verheißungsvollere Tür als einen Buchdeckel? Viel wird derzeit spekuliert über die Zukunft von Gedrucktem. Dabei lässt sich immer wieder erfahren, dass es gerade bei illustrierten Büchern ein großer Un-

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terschied ist, ob man die Bildschirmversion durchwischt oder ein Objekt in den Händen hält, bei dem sich viele Menschen Gedanken um Format, Papier, Farbabstimmungen und Einbände gemacht haben. Natürlich gibt es längst beides. Man muss nur an einem Samstagvormittag mit der Rolltreppe durch ein Einkaufszentrum fahren: Kaum ein Mensch, egal welcher Generation, der die kurze Pause nicht nutzt, um in sein Smartphone zu schauen. Ein Buch oder eine Zeitung hat kaum jemand in der Hand. Betreten sie aber eine Buchhandlung, schlagen sie in einem Café eine Illustrierte auf, sind sie schnell versunken in Bücher und Artikel, die sie online nicht gefunden oder sich ganz anders vorgestellt haben. „Von allein verkauft sich gar nichts mehr“, haben wir in vielen Vorgesprächen für dieses Special gehört. Oder gar: „Feierabend gibt’s nicht mehr.“ Umso schöner, wenn sich besonderes Engagement auszahlt. Wie im Fall der Kinder- und BuchMarkt September 2013

Jugendbuchabteilung von Dussmann das KulturKaufhaus (S. 78f.). Kerstin Helm und ihr Team haben dort ordentlich aufgeräumt, gesetzte Konventionen ignoriert – und sind im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Wenn das Internet uns beim Einkaufen zu überholen droht, muss man nicht einen Schritt zurücktreten. Aber ein Blick auf die Backlist, mit der sich die auf Schnelligkeit getrimmten Online-Shops inhaltlich wenig auskennen, kann nicht schaden. Gerade im Kinderbuch-Genre sind die Klassiker eine sichere Bank – sofern man sie kompetent empfehlen kann. Verlage tun einiges, um sie immer wieder neu zu inszenieren – im Hörbuchbereich hat Karin Hahn für uns die Lage sondiert (S. 90ff.). Selbst das Sachbuch, das in den vergangenen Jahren teilweise mit den Wölfen zu heulen schien, bäumt sich wieder auf. Große Verlage relaunchen ihre Reihen (S. 122ff.), kleinere setzen auf besondere Einzeltitel (S. 128). Nicht der Titelausstoß bringt Gewicht, sondern die Sorgfalt für jedes einzelne Buch. „Einheitsbrei“, so Buchhändlerin Sandra Rudel, schmeckt Sortimentern nicht (S. 68f.). Die Buchhandlung als Ort für Geschichten – gerade jetzt muss sie inszeniert werden. Die „Vorsicht Buch“-Kampagne mag auch dazu ermuntern, eigene Ideen zu erarbeiten und Profil zu zeigen. Der Herbst ist prädestiniert für Geschichten, wunderschöne Märchenausgaben verlangen danach, in die Hand genommen zu werden (S. 82ff.). Veranstaltungen, mit denen man Kunden auf sich aufmerksam macht, müssen nicht immer teuer sein. Eine Auswahl zeigen wir ab Seite 72, natürlich ließe sich die Liste fortsetzen, z.B. mit dem „Lesekoffer“: Seit zehn Jahren schicken der Ravensburger Buchverlag und die Verlagsgruppe Oetinger in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Buchhandel Bücher an Grundschulen. Über 670 Buchhandlungen verteilten bislang insgesamt 4.170 Lesekoffer und erreichten so über 400.000 Kinder. Rücken wir also zusammen, um Geschichten zu lauschen, die Türen öffnen. Und um sie mit Begeisterung zu verkaufen. Das kann kein Algorithmus. Das können doch nur Sie, liebe Buchhändlerinnen und Buchhändler. Wir hoffen, dieses Special inspiriert Sie dabei.

Susanna Wengeler


Junge Zielgruppe | Special

Erstleser

Rollen-Lesen cbj. Eine neue Erstlese-Reihe präsentiert cbj in diesem

Herbst. Die Münchner hatten bereits das Konzept „Erst ich ein Stück, dann du“ entwickelt, das inzwischen von einigen anderen Verlagen aufgegriffen wurde. Nun heißt es „Schau mal, wer da spricht!“ Diese Geschichten werden vor allem in Dialogen erzählt. Bildvignetten zeigen, wer gerade das Wort hat. Das macht besonders Spaß, wenn man zu mehreren ist. Zum Start sind zwei Bände von Frauke Nahrgang über „Ritter Tobi“ erhältlich sowie zwei Titel von Ingo Siegner mit dem „Drachen Kokosnuss“.

Moritz Petz / Amélie Jackowski

Der Dachs hat heute schlechte Laune ISBN: 978-3-314-10176-2

Lesen in verteilten Rollen: „Schau mal, wer da spricht!“

Erstleser

Multimedial lesen Klett Lerntraining. „Ich kann jetzt lesen!“

Buch und E-Book: „Ich kann jetzt lesen!“ mit Quatschwörter-App

heißt die neue Reihe für Leseanfänger von Klett Lerntraining. Im Buch ist ein individueller Code zum Download des zugehörigen interaktiven E-Books enthalten. Dieses soll zusätzliche Motivation bringen, durch animierte Illustrationen, Vorlesefunktion sowie Tipps zu schwierigen Wörtern. Dazu kommt eine „Quatschwörter-App“. Den vollen Funktionsumfang genießen iPad-Besitzer, auch auf anderen Readern lässt sich das E-Book lesen.

Vorleser

Mit neuseeländischem Witz Lappan/Carlsen. Mark und Rowan

Sommerset aus Neuseeland gehen in Deutschland mit gleich drei Bilderbüchern an den Start: Zwei Bände mit Schaf Mäh von Bäh und Truthahn Tore Trut erscheinen bei Lappan – „Die Gripspillen“ und „Ein Schlückchen Rache“ –, bei Carlsen kommt die Raupengeschichte „Alles gut, Kleiner“ in Übersetzung von Andreas Steinhöfel. Der wird mit Autor Mark Sommerset auf der Frankfurter Buchmesse lesen: am 12. Oktober um 17.15 Uhr im Kinderbuchzentrum in Halle 3.0, K133.

Mäh von Bäh: Seine Bücher sind aber nicht langweilig BuchMarkt September 2013

Paul Friester / Philippe Goossens

Heule Eule 61

ISBN: 978-3-314-10139-7


Special | Junge Zielgruppe

Strategie

Ausbau im Kinderbuch Orell Füssli Kinderbuch. Im Frühjahr ist unter

toren aus aller Welt beheimaten. Die Abgrenzung zu Atlantis oder auch anderen Bilderbuchverlagen wird im Bilderbuchbereich nicht eindeutig sein. Das muss aber aus unserer Sicht auch nicht sein. Die erwähnte Palette und die Ausrichtung auf Titel, die, über ein sehr spezifisches Publikum hinaus, weitere Kundenkreise ansprechen sollen, sind die wichtigsten Merkmale.

dem Dach von Orell Füssli ein weiterer, gleichnamiger Kinderbuchverlag entstanden. Fragen an Programmleiterin Gisela Klinkenberg ... BuchMarkt: Wieso gibt es unter dem Dach von Orell Füssli ein weiteres Kinderbuchprogramm?

Gisela Klinkenberg: Der Orell Füssli Verlag pflegt eine lange Tradition mit dem Herausgeben von Kinderbüchern. Ab Anfang letzten Jahrhunderts war er neben Sauerländer und Benziger der dritte große Kinderbuchanbieter der Schweiz. Ab den 1970er Jahren kam sehr erfolgreich die „Wir Eltern“-Reihe dazu, mit Beratungs-, Spielund Bastelbüchern. Ebenso beheimatet Orell Füssli seit dieser Zeit die CarigietBände („Schellenursli“, „Flurina“ usw.). 2004 kam der Atlantis Verlag dazu, 2007 der Globi Verlag mit seinen bekannten Schweizer Kinderbuchhelden Globi und Papa Moll. Beide Marken werden als Imprint geführt. Das neue Programm wurde aufgebaut, weil wir in dem Bereich wachsen und ihn ausbauen möchten. Wie beschreiben Sie sein Profil?

Das Orell Füssli Kinderbuch-Programm beinhaltet ein Spektrum von Papp-Spielbü-

Ihr Schwerpunkt liegt auf Bilderbüchern?

Gisela Klinkenberg: Von Papp-Spielbüchern bis zu Geschichten für ältere Kinder

Wir werden langsam und stetig die Segmente ausbauen, „nach oben“ wachsen. Im kommenden Frühjahr werden die ersten Geschichten für ältere Kinder erscheinen. Wie beurteilen Sie die Situation des Bilderbuchs im Buchhandel?

chern für die ganz kleinen Kinder über Bilderbücher, Comics bis hin zu Geschichten für ältere Kinder. Es richtet sich an Kinder von einem bis elf Jahren. Das Programm will bunte Vielfalt, freche, spannende und gute Unterhaltung, wertvolle psychologische aber auch lockere Lerninhalte bieten. Es werden Serien und Einzelwerke erscheinen, und wir möchten sowohl Schweizer Nachwuchs als auch Autoren und Illustra-

Das Bilder- und Kinderbuch hat eine gute Stellung im Handel. Für Kinder wird gerne investiert und eingekauft. Für die Bücher aus dem OF-Kinderbuchprogramm sind gute, spezialisierte Kinderbuchhandlungen sehr wichtige Partner, und natürlich sind auch die mittleren und großen Buchhandelsketten mit einem großen Teil des Programms angesprochen. Interview: Wen

Meinung

Kein Grund zur Panik! TV-Charaktere. Stefanie Köhler ist Pro-

grammleiterin von Friendz und betreut Bücher zu Charakteren aus Fernsehserien und Kinofilmen. Das Vorurteil, TV und Buch gehörten nicht zusammen, möchte sie entkräften: „Kinder haben es auf dem Schirm: Fernsehen bleibt auch weiterhin das dominante Medium für Kinder. (Quelle: mpfs Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest). Die Sechs- bis 13-Jährigen nutzen das Fernsehen 95 Minuten am Tag, so ein wichtiges Ergebnis der Studie. Zeichentrickserien und Fußball werden am häufigsten eingeschaltet.

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Ein Grund zum Verzweifeln? Wo bleibt das Buch? Wie bringen wir Kinder wieder zum Lesen? Kein Grund zur Panik: Das Fernsehen ist nicht generell zu verteufeln. Qualitativ hochwertige TV-Serien für Kinder haben allemal einen positiven Einfluss auf den Nachwuchs. Weitaus wichtiger für den Buchmarkt aber ist, dass viele der beliebten Serien eine direkte Auswirkung auf den Absatz von Kinderbüchern haben, denn mit deren Ausstrahlung steigt die Nachfrage nach Lesefutter zu den Lieblingshelden spürbar an. Und das ist eine erfreuliche Nachricht.

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Stefanie Köhler: „Beliebte TV-Serien haben eine direkte Auswirkung auf den Absatz von Kinderbüchern“

Prominentestes Beispiel ist der allseits beliebte und bekannte Indianerjunge


Junge Zielgruppe | Special

Zum

Träumen,

Weiterbildung

Ideen für Kinderbuchverlage

Ratlos? Das Seminar der Akademie des Deutschen Buchhandels möchte helfen

Akademie des Deutschen Buchhandels/avj.

Am 25. und 26. November 2013 veranstaltet die Akademie des Deutschen Buchhandels mit Unterstützung von iconkids & youth und der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj) den vierten Kindermedienkongress mit anschließendem Seminar im Literaturhaus München. Im Mittelpunkt des Kindermedienkongresses stehen die Themen- und Lebenswelten

Yakari: Seit einigen Jahren galoppiert er in Deutschland von Erfolg zu Erfolg. Gleich alle zehn Plätze der erfolgreichsten Fernsehsendungen eroberten die Geschichten über den kleinen SiouxIndianer. (Quelle: Media Perspektiven 4/2013). Nachdem die TV-Serie im KiKA alle Rekorde schlug, folgte schon bald der sensationelle Erfolg des Buchprogramms: Friendz meldet die aktuelle Verkaufszahl von 1,2 Millionen YakariBüchern. Kein Einzelfall: Auch die Fernsehserie zum kleinen Prinzen in der Nachfolge des Originals von Antoine de Saint-Exupéry lässt derzeit die Nachfrage nach Produkten aller Art steigen. Hier scheint die Präsenz im Handel sogar noch ausbaufähig zu sein: Kinder und Eltern beklagen, dass die Bücher und andere Artikel mit ihrem

von Kindern sowie deren Mediennutzungsverhalten. Präsentiert werden u.a. neue Erkenntnisse dazu, wie Medien die Entwicklung des kindlichen Gehirns beeinflussen und wie die Digitalisierung die Lesegewohnheiten verändert. Daran anknüpfend geht es um die Frage, wie es Verlagen und anderen Unternehmen gelingen kann, ein Kindermedienprodukt von Anfang an für die gesamte Verwertungskette zu konzipieren – und entsprechend umzusetzen. Referenten des Kongresses sind u.a.: Prof. Dr. Dieter F. Braus (Direktor der Klinik für Psychiatrie, Wiesbaden), Volker Busch (Egmont Verlagsgesellschaften), Louise Carleton-Gertsch (Consultant und Autorin), Sabrina Glodde (Bastei Entertainment) und Axel Dammler (iconkids & youth). Das sich anschließende Kindermedienseminar „Internationale Kinder- und Jugend-Apps – Entwicklung, Vermarktung und aktuelle Trends“ vermittelt einen Überblick über Kinder- und JugendbuchApps aus dem englischsprachigen Raum sowie deren Geschäftsmodelle.

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Von anrührenden, poetischen ersten Erlebnissen über ein außergewöhnliches Märchen im kunstvollen Scherenschnitt bis hin zu entzückend-schaurigen Abzählreimen.

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Kontakt: http://www.buchakademie.de/konferenzen/ kinderbuchmarkt/kindermedienkongress_2013.php

Lieblingsprinzen, seinem Freund Fuchs und der lieben Rose im Handel jedoch noch viel zu selten erhältlich sind (Quelle: iconkids & youth). Sogar bei Kinofilmen lässt sich dieser Zusammenhang beobachten. Der Effekt ist anders, aber ebenso positiv. Zum Beispiel erfreuten sich im zeitlichen Umfeld des Films ,Die Schlümpfe 2‘ sowohl Magazin- als auch Buchtitel mit den blauen Zwergen außerordentlicher Beliebtheit. Doch auch umgekehrt wird ein Schuh, bzw. eine TV-Serie, daraus. Nachdem der Handel den Weg für die beliebtesten Pferdchen aller Zeiten bereitet hat, ist nun eine Fernsehserie zu den Fillys in Produktion. Aber keine Bange, die Zuschauer sind fürs Buch nicht verloren, sie werden losgehen und nach Lesefutter suchen, so viel ist sicher!“

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ISBN 978-3-7641-3001-5

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BuchMarkt September 2013

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Special | Junge Zielgruppe

Auf Facebook gepostet: Bagger-Promotion Social Media

Bagger in Bewegung Jacoby & Stuart. „Gute Nacht, Baustelle, gut’

Nacht!“ heißt das Bilderbuch der Amerikaner Sherri Duskey Rinker und Tom Lichtenheld auf Deutsch. In den USA hält sich das Bilderbuch seit über einem Jahr auf der New York Times Bestsellerliste, jetzt ist es

auch bei uns erschienen, im Verlagshaus Jacoby & Stuart. Die Wartezeit bis dahin begleiteten die Berliner mit einer fröhlichen kleinen Kampagne auf Facebook: Ein gelber Stoffbagger machte sich auf die Reise und wurde

an den unterschiedlichsten Stationen fotografiert. Natürlich auf der Baustelle, aber ebenso auf einem Segelboot, beim Zahnarzt oder mit einem Blumenstrauß. Kontakt: www.jacobystuart.de

Newcomer

Von Kreativen für Kreative kwasi verlag. Das erste Programm von Bruno Blumes kwasi verlag im Schweizerischen Solothurn steht in den Startlöchern: Gerade wurden die ersten Exemplare des Jugendromans „Wasserstadt“ von Frank Supino sowie der Kinderbuchserie „TamaTom“, verfasst vom Verleger, aus der Druckerei geliefert. Dazu kommt ein literarischer Wochenkalender. Bilderbücher sollen ab 2014 das Programm vervollständigen, auf Lizenzeinkäufe wird vorläufig verzichtet, ebenso auf Verlagsvorschau und Vertreter. Informationen geben die Website und ein Flyer. Blumes Verlagskonzept beruht auf seinen Erfahrungen als Autor: „Ich empfinde, wie viele AutorInnen und IllustratorInnen auch, die Situation im deutschsprachigen Buchmarkt als uninspiriert und von Verkaufszahlen, statt vom Programm geprägt“, schil64

dert er seine Beweggründe. „Die Verlage jammern über zu wenig gute Texte, sind aber gleichzeitig kaum bereit, eigenwillige und anspruchsvolle Bücher deutschsprachiger AutorInnen zu verlegen. Dazu kommen die niedrige Beteiligung der Kreativen und das voreilige Ramschen gerade erst erschienener Titel. Hier setzen wir an und versuchen, andere Wege zu gehen.“ Als „Verlag von Kreativen für Kreative“ bezeichnet Blume sein Projekt, „Kunst in Text und Bild steht im Vordergrund. Und im kwasi verlag erscheinen nur Bücher mit Themen, die LeserInnen beschäftigen, die nachdenklich machen und zum Lachen bringen, die für Kinder und Jugendliche genauso lesenswert sind wie für Erwachsene.“ Kontakt: www.kwasi-verlag.ch BuchMarkt September 2013

Bruno Blume: Packt die frisch gedruckten Bücher seines kwasi verlags aus


Die neuen Highlights ab 8 ab 8

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H. I. Larry Zac Power Mission Giftfrosch-Insel € 8,99 (D)/€ 9,30 (A) 128 Seiten, broschiert ISBN: 978-3-505-13305-3

Oliver Hassencamp Die Jungen von Burg Schreckenstein € 8,99 (D)/€ 9,30 (A) 160 Seiten, gebunden ISBN: 978-3-505-13196-7

Mo O‘Hara Mein dicker fetter Zombie-Goldfisch Frankie – Fischig, fies und untot € 9,99 (D)/€ 10,30 (A) 124 Seiten, gebunden ISBN: 978-3-505-13301-5

Bereits erschienen

Bereits erschienen

Erscheint: 12.09.2013 ab 10

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Vincent Andreas Prinzessin Emmy und ihre Pferde Endlich Prinzessin! € 12,99 (D)/€ 13,40 (A) 128 Seiten, gebunden, ISBN: 978-3-505-13261-2

Uticha Marmon Die vier Sommersprossen Ein Stadtradieschen zieht aufs Land € 9,99 (D)/€ 10,30 (A) 156 Seiten, gebunden ISBN: 978-3-505-13289-6

Thomas C. Brezina Liz Kiss Mauerblümchen duften besser € 8,99 (D)/€ 9,30 (A) 172 Seiten, gebunden ISBN: 978-3-505-13013-7

Erscheint: 12.09.2013

Bereits erschienen

Erscheint: 17.10.2013

Bestellungen über VVA: Tel.: 05241-8088280 · egmont@bertelsmann.de Ansprechpartnerin im Verlag: Bettina Reichardt-Schwalbach · Tel.: 0221-2081143 · B.Reichardt@egmont-vg.de

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Special | Junge Zielgruppe

Illustration

Die Kunst des Oliver Jeffers Büchertisch. Warum er Bilderbücher mache, Hugis“ freuen, die sich im Bestreben, anwird Oliver Jeffers in einem überaus sehens- ders zu sein, immer mehr aneinander anwerten Internet-Video gefragt. Er scheint gleichen, bringt der Herbst „Dieser Elch überrascht: Weil er sich dazu gezwungen gehört mir“. Diesmal hat der Künstler auf fühle? Inzwischen liegen viele seiner Bü- Hintergründe von Alexander Dzigurski cher auch auf Deutsch vor, so dass wir eben- gemalt. Das Kind Wilfred muss einsehen, so überrascht reagieren würden: Was bitte, dass Tiere dem Menschen nicht gehören. sollte Oliver Jeffers denn sonst tun? Und hat man dies erst begriffen, wird das „Das Herz in der Flasche“ ist eines seiner Zusammenleben noch viel schöner. drei Bilderbücher, die im Aufbau-Verlag Auch als Illustrator „fremder“ Bücher erschienen sind. Ein Mädchen verliert den tritt der Australier, der heute in New York Menschen, der ihm den Zugang zur Welt lebt, in Erscheinung. Für Fischer KJB hat er eröffnet hat – in Geschichten und Büchern. die Kinder-Titel von John Boyne gestaltet, Von da an hat es kein Vertrauen mehr ins „Der Junge mit dem Herz aus Holz“ und Leben und verwahrt sein Herz in einer „Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Flasche, die es sich um den Hals hängt. Brocket“ (s.a. „Test the best“ auf S. 147f. Erwachsen geworden, wird diese Flasche in diesem Special). Für das Jugendbuch zu einer immer größeren Last. Bis eines „Die Sprache des Wassers“ (mixtvision) dürfTages ein kleines Mädchen hineingreift te das Cover von Jeffers eine echte Chance und das Herz der jungen Frau befreit. sein. Sarah Crossan erzählt darin mit einer Weitere Jeffers-Titel gibt es bei NordSüd: ganz eigenen Prosa (Übersetzung: Cordula Konnten wir uns im Frühjahr über „Die Setsman) die Geschichte eines Mädchens, 66

BuchMarkt September 2013

das sich in neuer Umgebung und Sprache zurechtfinden muss. Mobbing in der Schule, eine tieftraurige Mutter, die Suche nach dem Vater und eine erste Liebe halten Protagonistin wie Leser in Atem. Bei aller Schwere der Themen spiegelt das Cover die wunderbare Leichtigkeit von Sarah Crossans Sprache wieder – oder wie der Originaltitel sagt: „The weight of water“. Wer mehr entdecken möchte von Oliver Jeffers, der es liebt, Listen zu machen, um Punkte darauf durchzustreichen, der greift auf den Gestalten-Band „Neither Here, Nor There“ zurück. Er gibt Einblick in sein Atelier und zeigt einen Querschnitt durch sein malerisches Werk – ein Versprechen darauf, dass wir noch viel von ihm erwarten dürfen. Spätestens nach dem Lunch: Wie Oliver Jeffers ein Sandwich erlegt, lässt sich auch in besagtem Video betrachten. Wen Zum Video: http://vimeo.com/57472271


James Bond war gestern Mit auffälliger Prägung und Spotlackierung

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Special | Junge Zielgruppe

Mein kleines Wunschkonzert Weniger Einheitsbrei, mehr Profil – das wünscht sich Sandra Rudel, die seit über 20 Jahren in der Buchhandlung Schmitz in Essen arbeitet, von den Verlagen. Und natürlich Buchhändlerinnen, die diesen Mut belohnen

Alles andere als brav: Unter diesem Motto dekorierte Schmitz junor im Juli ein Schaufenster mit unangepassten Kinderbüchern

Meinung

K

ann man 20 Workshop-Teilnehmer vorsätzlich langweilen? Das war in der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar zwar nicht meine Aufgabenstellung, versucht habe ich es trotzdem. Dabei wollten die Teilnehmer, alles engagierte Leseförderer und größtenteils Nicht-Buchhändler, eigentlich hören, nach welchen Kriterien ich Bücher für unsere Buchhandlung einkaufe oder für den „Kilifü – Almanach der Kinderliteratur“ auswähle. Um ihnen zu verdeutlichen, wie schwierig es ist, aus einer Vielzahl von Neuer68

scheinungen – immerhin über 7.800 im Jahre 2012 – eine Auswahl zu treffen, musste ich sie ebenso langweilen, wie die Verlage mich mitunter langweilen. Und so zeigte ich den Teilnehmern Ausschnitte aus den aktuellen Vorschauen. Zeigte ihnen austauschbare Bilder von Stapeln, von Bodenständern oder von Paletten. Nach dem Motto: „Hallo Buchhändler, dieser Titel ist wichtig und diese Stapel/Bodenständer/Paletten möchten wir gerne auch bei dir sehen!“ Zeigte ihnen die stichwortartigen Verkaufsargumente, mit denen wir über neue Trends (Märchen, Götter, Erotik) informiert werden. Verwies auf die zahlreichen Greg-Vergleiche. Ich zeigte ihnen Vorschautexte, in BuchMarkt September 2013

denen die Rede ist von Zielgruppennähe, vom fulminanten Romandebüt (oder wahlweise fulminanten Auftakt einer neuen Trilogie), da trifft der Autor DEN Geschmack des jungen Publikums und der Folgeband wird als Fortsetzung des erfolgreichen ersten Teils angepriesen, ohne dass der überhaupt schon erschienen wäre. Für die Teilnehmer war das ein völlig neuer Einblick in unsere Arbeit. Sie fanden die Bilderflut gar nicht so langweilig, waren eher belustigt. Und sicherlich auch ein wenig desillusioniert. Wahrscheinlich hatten sie den Eindruck, zig Mal das gleiche Buch gesehen zu haben, dabei waren


Junge Zielgruppe | Special

es unterschiedliche Titel, unterschiedliche Autoren, unterschiedliche Verlage. Tja, und genau so geht es mir, wenn ich all die Vorschauen durchsehe. Das Bilderbuch ist wunderbar vielfältig in diesem Herbst. Im Kinderbuch fangen die Schwierigkeiten an, die sich im Jugendbuch mehr als nur fortsetzen. Schaut man sich die Kinderbuch-Spitzentitel der großen Verlage an, dominieren neue Reihen. Für Mädchen mit Tieren und/oder magischen Einschlägen, für Jungs eben die besagten Greg-Alternativen. Bei den Jugendbüchern erscheinen unzählige erste Bände neuer Trilogien, die die Brücke zwischen dem, was Jugendliche lesen und Erwachsene auch reizt, schlagen sollen (Crossover, All-Age und neuerdings auch bridger® genannt). Für viel Geld im englischsprachigen Ausland eingekauft, und dieses Geld (und noch viel mehr) soll selbstverständlich auch wieder in den Verlag zurückgespült werden. Dass das geht, haben Erfolge wie Potter, Tribute und die Biss-Bücher bewiesen. Schade nur, dass diese Erfolge nicht planbar sind! Und je mehr dieser uniformen Titel erscheinen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie sang- und klanglos in der Versenkung verschwinden – und das Geld für Lizenzen und Marketingmaßnahmen gleich mit. Bei immer mehr Einheitsbrei wird die Ausbeute von dem, was wirklich verlockend, ein- und verkaufenswert klingt, immer kleiner. Und ich bin mir nicht sicher, ob zuerst die Programme langweiliger wurden oder die Informationen in den Vorschauen austauschbarer ...

verlegen, die man bei genau diesem Verlag erwarten würde. Und gleichzeitig hätten sie den Mut, mit Unerwartetem zu überraschen. Sie würden öfter mal schauen, was die äußerst lebendige und kreative deutschsprachige Autoren- und Illustratorenszene zu bieten hat, statt sich in Halle 6 zu tummeln. Sie würden Buchhändler ebenso hofieren wie Blogger, weil sie auch in uns Multiplikatoren sehen würden, statt in erster Linie in den Weiten des Webs. Sie würden ihre Programme straffen und über Bord werfen, was produziert wurde, nur um Marktsegmente zu bedienen. Die Vertreter dürfen und sollen liebend gerne eine eigene Meinung haben, die über den Vorschautext hinausgeht. Und die lieben Kollegen würden über ihren Schatten springen und anstelle des fulminanten Abschlusses einer Trilogie das Erstlingswerk eines unbekannten Autors als Leseexemplar anfordern. Viele kleine Verlage haben dieses Wunschdenken längst umgesetzt, bei ihnen finden wir die deutschsprachigen Autoren, sie veröffentlichen mutige und abseits des Mainstreams befindliche Bücher. Die Vorschauen dieser Verlage waren bei den Teilnehmern äußerst begehrt, denn die Titel hatten sie größtenteils noch nie in einem Laden gesehen. Aber wahrscheinlich waren sie nur nicht in Ihrer Buchhandlung. Oder?

i s u S

l r i g r e p u S Susi ist fassungslos: Ihre Eltern haben sich getrennt! Zum Glück hat sie ihren Zeichenstift und ihre Fantasie, denn als Susi Supergirl ist sie stark und hat alles superdupergut im Griff! Doch dann taucht plötzlich der neue Freund ihrer Mutter auf ... € [D] 9,95 | € [A] 10,30 ISBN 978-3-7641-5008-2

Alleine die ganzen vermeintlichen Greg-Klone!

Wenn ein Verlag sich dazu entschließt, ein Buch für Jungs um die zehn mit lustigen Zeichnungen in sein Programm aufzunehmen, muss ihm doch mehr dazu einfallen als: „Ist wie Greg!“ Jedes Buch in jedem Programm sollte eine Daseinsberechtigung jenseits von „Bei Verlag xyz ist das super gelaufen!“ haben. Erzählt uns doch lieber, was es für euch besonders macht! Und eine Vorschau wird weder spannender noch arbeitstauglicher, wenn sie der Berliner Ausgabe eines Telefonbuches ähnelt. Es nimmt nur viel Zeit in Anspruch, sie durchzuarbeiten – alleine um zu sondieren, was Novität und was Backlist ist. Wäre das Buchhändlerleben ein Wunschkonzert, würden die Verlage sich auf das, was man früher „Profil“ nannte, besinnen. Sie würden wieder mehr Herzensbücher

Zur Person: Sandra Rudel arbeitet seit über zwanzig Jahren in der Buchhandlung Schmitz in Essen, davon 17 Jahre in der Kinder- und Jugendbuchhandlung Schmitz Junior (www.schmitzjunior.de). Dort kümmert sie sich on- und offline um die Belange des Ladens. Sie ist Mitherausgeberin des „Kilifü – Almanach der Kinderliteratur“, für dessen zweite Ausgabe sie derzeit wieder eine Auswahl an empfehlenswerten Büchern quer durch alle Altersgruppen und Leseinteressen zusammenstellt. Außerdem ist sie seit 2011 Teil der Jugendbuch-Jury beim Leipziger Lesekompass – einer Auszeichnung, die von der Stiftung Lesen und der Leipziger Buchmesse für Bücher vergeben wird, die besonders viel Lust aufs Lesen machen. Auch im BuchMarktSpecial Junge Zielgruppe finden Sie ihre Lesetipps (S. 106f.)

BuchMarkt September 2013

Evergreen: n man nicht Was tun, wen lpunkt steht? mehr im Mitte ch-freche Witzige, ironis Erzählstimme comicMit liebevollen tionen haften Illustra

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Klett Kinderbuch im Vertrieb bei dtv Neuheiten Herbst 2013

Auslieferung Mitte September 2013

Johanna Thydell

Marcus Sauermann

Christophe Nicolas

Meyer / Lehmann / Schulze

Ein Schwein im Kindergarten

Die Prinzessin, die Kuh und der Gartenheini

Schnullermän 2

Mein Lieblingsbuch von den wilden Zwergen

Illustrationen von Uwe Heidschötter Ab 4 Jahre, 40 Seiten, gebunden isBn 978-3-95470-074-5 EUR 13,95 [D]

Schnullermän ist der Stärkste Illustrationen von Guillaume Long Ab 3 Jahre, 48 Seiten, gebunden isBn 978-3-95470-075-2 EUR 11,95 [D]

Pernilla Gesén

Alan MacDonald

Daniel Zimakoff

James Turek

Elsa! Elsa!

Rocco Randale

Tripp, Trapp, Trümmer

MAKE MY DAY!

Der weltbeste Geburtstag Illustrationen von Christina Alvner (Umschlagillustration Ute Krause) Ab 8 Jahre, 96 Seiten, gebunden isBn 978-3-95470-081-3 EUR 9,95 [D]

Vampirjagd mit Tomatensuppe Illustrationen von David Roberts Ab 7 und zum Vorlesen, 96 Seiten, gebunden isBn 978-3-95470-079-0 EUR 8,95 [D]

Ein Roboter außer Kontrolle Illustrationen von Horst Klein Ab 8 Jahre, 96 Seiten, gebunden isBn 978-3-95470-080-6 EUR 9,95 [D]

Mein wildes Englisch-Wimmelbuch Ab 8 und für alle, 32 Seiten, gebunden isBn 978-3-95470-077-6 EUR 13,95 [D]

Illustrationen von Charlotte Ramel Ab 3 Jahre, 32 Seiten, gebunden isBn 978-3-95470-076-9 EUR 13,95 [D]

Illustrationen von Susanne Göhlich Ab 4 Jahre, 96 Seiten, gebunden isBn 978-3-95470-078-3 EUR 12,95 [D]

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Special | Junge Zielgruppe

Die besten Geschichten ... ... lauern beim Buchhändler. Und damit Kunden das auch mitbekommen, gibt es jede Menge LeseAktionen, mit denen man sie begeistern kann. Eine Auswahl zur Inspiration

Yoda-Juhu! Dorling Kindersley. Die LEGO-Star WarsBücher bescheren dem Handel erfreuliche Umsätze. Seit Jahren produziert Dorling Kindersley unterschiedliche Buchtypen im Rahmen einer Kooperation mit dem Plastikbausteine-Hersteller, die international bis zu sechsstellige Absatzzahlen vorweisen können. So lag es nahe, den 2012 ins Leben gerufenen Star Wars Reads Day auch nach Deutschland zu holen. Der Vorlese- und Aktivitätentag rund um Star Wars findet am 5. Oktober statt und soll die nächste Lesergeneration in Buchhandlungen und Bibliotheken locken. Dorling

Kindersley bietet dafür Eventpakete an, die über den Vertreter oder auf der Website als Download verfügbar sind. Sie enthalten Ideen und Anleitungen für viele Aktionen zum Basteln, Vorlesen, Rätseln und Kinderschminken inklusive einer Checkliste und einem Bestückungsvorschlag für einen Star Wars-Büchertisch. Als Dekomaterial stehen ein Lesezeichen mit WackelLaserschwert sowie ein Yoda-Plakat mit dem unschlagbaren Text „Viel zu lesen Du noch hast“ zur Verfügung.

Verlockend: Plakat zum Star Wars Reads Day am 5. Oktober

Kontakt: www.dorlingkindersley.de

Win Local! Minimaler Aufwand, große Wirkung: Beltz & Gelberg liefert dem stationären Buchhandel einen Warrior CatsAdventskalender mit KundenGewinnspiel

Beltz & Gelberg. 2,8 Millionen verkaufte Exemplare der Tierfantasy-Reihe „Warrior Cats“ waren mehr als Grund genug für das 72

Beltz-Vertriebsteam, sich eine ganz besondere Aktion für den stationären Buchhandel auszudenken: „Vor fünf Jahren ist die BuchMarkt September 2013

Reihe gestartet, mittlerweile sind 20 Bände erschienen und der Sprung in die Bestsellerliste ist mit jedem Band garantiert“, erklärt Vertriebsleiterin Andrea Fölster. „Zu diesem Erfolg hat der Einsatz des stationären Buchhandels maßgeblich beigetragen. Warrior Cats – Win local! ist unser Dankeschön an die vielen leidenschaftlichen, begeisterungsfähigen und Beltz-treuen Buchhändler und Buchhändlerinnen.“ Dabei lautete die Vorgabe: Minimaler Aufwand, große Wirkung. „Mitten im Weihnachtsgeschäft darf nichts kompliziert sein. Deshalb ist das Mitmachen ganz einfach: Aktion bestellen und pünktlich zum 1. Dezember den großformatigen Adventskalender aufhängen oder mit Teilnahmekarten und Gewinnbox auf den Tisch stellen. Jeden Tag ein Blatt abreißen und am Ende die Gewinner auslosen“, so Andrea Fölster. Sämtliche Materialien und die Preise stellt der Verlag. Kontakt: Inga Hamann, i.hamann@beltz.de


Junge Zielgruppe | Special

Wimmel-Partys

Ein Kleiner will auch dazugehören!

Gerstenberg. Zehn Jahre lang gibt es die Wimmel-Bilderbücher von Rotraut Susanne Berner im Gerstenberg Verlag. Ihre Geschichten rund um Wimmlingen sind aus Kinderzimmern

die Hand. Ein neues Cover musste her, die 34 frei beweglichen Stanzfiguren brauchten Rückseiten, die Fußböden unterschiedliche Beläge, die Zimmer Tapeten. Schließlich sollte das Aufklapp-Bühnenbilderbuch so

Ab 4 Jahren, 3 (D) 16,95 978-3-280-03464-4

Viel Trost für Edgar

Ab 4 Jahren, 3 (D) 16,95 978-3-280-03463-7

nicht mehr wegzudenken und im Laufe der Zeit immer weitergewachsen. Bereits rund 100 Buchhandlungen haben das Angebot der Hildesheimer angenommen und „Wimmel-Party-Pakete“ bestellt, die alles enthalten, um in der Buchhandlung die Welt von Wimmlingen zu feiern. Zum Jubiläum wird auch ein ganz besonderes Projekt fertig: „Willkommen in Wimmlingen“ ist ein Aufstellbuch, in dem vier Jahre Arbeit stecken. Denn von der Idee der Verlegerin Daniela Filthaut bis zum fertigen Buch gab es viele Klippen zu umschiffen. Papieringenieur Mick Wells und sein Team von Threefold hatten bereits „Die Raupe Nimmersatt“ als Popup umgesetzt. Mit seinem Kollegen Keith Finch und einem speziellen CAD-Programm entwarf Wells eine digitale „Bauzeichnung“. Mehrere Szenerien des fiktiven BilderbuchStädtchens Wimmlingen sollten aufgeklappt werden können und durch mehrere bespielbare Ebenen Tiefenwirkung erhalten. Rotraut Susanne Berner sah die digitale Animation zum ersten Mal im Oktober 2010 auf der Frankfurter Buchmesse. Gleich Feuer und Flamme, machte sie eigene Vorschläge und nahm noch einmal den Zeichenstift in

Aldo und Josette – eine wunderbare Freundschaft! Drei Geschichten in einem Band

„Willkommen in Wimmlingen“: Kinder basteln Girlanden, etwas herausfordernder ist die Arbeit von Lektorin Kathrin Jockusch und Hersteller Friedrich Weskott am Aufstellbuch mit 34 Stanzfiguren. Macht aber auch Spaß

lebendig gestaltet werden, dass es Kinder zum kreativen Nachspielen und Weitererfinden der Wimmlinger Bildergeschichten animiert. „Wenn es fertig dasteht, sieht es so selbstverständlich aus“, wundert sich Daniela Filthaut über das Buch, das auch Lektorin Kathrin Jockusch und Hersteller Friedrich Weskott in Atem hielt. Herzlichen Glückwunsch!

ab 3 Jahren, 3 (D) 12,95 978-3-280-03461-3

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Frankfurt! dtv Kinder- und Jugendbuch-Stand Halle 3.0, K 84/K 85 SBVV- Stand Halle 4.1, A17

Kontakt: www.gerstenberg-verlag.de

BuchMarkt September 2013

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Ihr direkter Draht: Kundenservice dtv – KNO Telefon: 0711 – 78 99 10 30 Fax: 0711 – 78 99 10 10 E-Mail: dtv@kno-va.de


Special | Junge Zielgruppe

© Michael Rahn

Milchpirat auf Kaperfahrt

„Achtung! Hier kommt ein Milchpirat! Milchpirat auf Kaperfahrt!“, hieß es Anfang Au-

gust bei der Buchpremiere des zweiten Milchpiraten-Bandes von Kai Lüftner im Café Feine Dahme in Berlin-Köpenick. „Rache für Rosa“ mit Illustrationen von Judith Drews ist bei arsEdition erschienen, das Hörbuch im AudioVerlag (DAV). Schon mit dem ersten Band, in dem das Grillfest beim Obermilchpiraten Bruno in eine Art Abrissparty des elterlichen Hauses ausartete, hat der Autor viele begeisterte Fans gewonnen. Jetzt geht es um die peinlichen Beweis-Fotos, die ausgerechnet in die Hände der Medels-Bande geraten sind ... Mit seiner Lesung auf dem Steg an der Dahme zog Kai Lüftner Klein und Groß von Anfang an in seinen Bann. Als dann sein Klabauter-Team den Steg mit dem Milchpiraten-Song und anderen witzigfrechen Liedern enterte, konnte niemand mehr stillsitzen. Schon jetzt kann man die Lieder-CD kaum erwarten, die im Frühjahr 2014 ebenfalls beim DAV erscheinen soll. Für die Kinderbuchhandlung BuchSegler in Berlin-Pankow gestaltete Kristina Brasseler vom Atelier Flora ein aufsehenerregendes Schaufenster mit rosa Acrylfarbe. Die wieder abzuwaschen, erfordere ein wenig Geduld, verrät Inhaberin Wiebke Schleser, das mache man am bestens mal abends, in Ruhe bei einem Gläschen Wein. 74

Da bleibt kein Auge trocken: Kai Lüftner begeistert bei seinen Lesungen, wie hier bei der Buchpremiere des zweiten Bandes seiner „Milchpiraten“ (arsEdition). „Rache für Rosa“ wurde von Kristina Brasseler im Berliner BuchSegler in Szene gesetzt. Wir hoffen, die Farbe ist wieder abgegangen ...

Wer in seiner Buchhandlung eine Milchpiratenparty veranstalten will, braucht nur schwarze Schminkstifte für Augenklappen, Bärte und Tätowierungen und die Bücher von Kai Lüftner zum Vorlesen. In den Hörbüchern (Sprecher: Bürger Lars Dietrich und Leon Seibel) ist übrigens auch der mitreißenBuchMarkt September 2013

de Milchpiraten-Song enthalten. Wer will, bastelt noch Piratenfahnen oder schließt eine Schatzsuche mit Schokoladenmünzen und kleinen Give-aways an. Den Kindern macht es sicher viel Spaß, wenn sie verkleidet kommen dürfen. „Aaargh, mit drei A!“ Margit Lesemann


In jedem Kind steckt ein Genie. NEU!

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Special | Junge Zielgruppe

Lese-Tüte Arena/Oetinger. Einen neuen Rekord kann

Erstklassig: Schüler der AstridLindgren-Schule in Hochheim a.M. mit selbst bemalten Lesetüten © Jutta Bummel

die von der AG Leseförderung im Sortimenterausschuss initiierte Aktion „LeseTüte“ in diesem Jahr vorweisen: 65.000 Erstklässler erhalten eine Tüte mit einem Buch aus den Erstlese-Reihen „Bücherbär“ (Arena) und „Büchersterne“ (Oetinger) als Geschenk zum Schulanfang. Diesmal stecken entweder Susanne Lütjes „Robin findet ein Dingsda“ oder der Titel „Zusammen sind wir stark“ von Christa Zeuch in den von Schülern für Schüler gestalteten Tüten. 350 Buchhandlungen beteiligen sich in diesem Jahr. Sortimenter lassen sich für die Verteilung der Tüten an den Grundschulen im-

mer wieder neue Ideen einfallen, wie unser Foto von der Buchhandlung Eulenspiegel in Hochheim zeigt. Anregungen gibt der Ideenpool unter www.vgo-handel.de/lesetuete. Wer im nächsten Jahr mit dabei

sein möchte, wendet sich an die beteiligten Verlage. Kontakt: Anne Stadtelmeyer, Arena, anne.stadtelmeyer@ arena-verlag.de/Andrea Hinck, Oetinger, a.hinck@ verlagsgruppe-oetinger.de

Autoren zu gewinnen Glück gehabt: Carlsen-Azubis Johanna Sacher (l.) und Annika Damm ziehen die Buchhandlung Decius aus Winsen als einen von 60 Gewinnern

Carlsen/Ravensburger. Auf den Punkt genau

800 Buchhandlungen haben sich an der Verlosungsaktion beteiligt, die der Carlsen Verlag aus Anlass seines 60. Geburtstages (s.a. S. 165 in diesem BuchMarkt) im stationären Buch- und Comicfachhandel ausgelobt hat. Zu gewinnen gab es 60 Veranstaltungen mit Autoren und Illustratoren des Verlagsprogramms. Die Ziehung der Gewinner übernahmen Annika Damm und Johanna Sacher, beide Auszubildende bei Carlsen. Noch bestehen Chancen, denn insgesamt sechs Wochen lang werden jeden Montag um 12.00 Uhr die zehn Gewinner der Woche auf der Website www.carlsen. de/60jahre bekannt gegeben, die vom Verlag auch persönlich benachrichtigt werden.

Auch Ravensburger hat zum Vorlesetag „Darum engagieren wir uns fürs Vorleam 15. November vier Autorenlesungen sen – durch eigene und bei bundesweiten verlost. „Eine Vorlesestunde ist ein tolles Aktionen.“ Der bundesweite Vorlesetag Erlebnis für Erwachsene und Kinder – ist eine Initiative der Wochenzeitung DIE und prägt nachhaltig das Leseverhalten“, ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsagt Johannes Hauenstein, Geschäfts- schen Bahn. führer des Ravensburger Buchverlags. Weitere Informationen: www.vorlesetag.de

Vorlesebücher Hanser/Beltz & Gelberg. Zwei prächtige Anthologien eignen sich perfekt für kleine Vorlesestunden in der Buchhandlung – und natürlich als Empfehlung zum Verschenken oder Selberlesen. Anlässlich des 20. Jubiläums des Hanser Kinderbuchprogramms hat Verleger Michael Krüger „Folge deinem Traum“ herausgegeben. Die Geschichten, Gedichte und Bilder der Haus-Autoren und -Illustratoren werden ergänzt durch die Ergebnisse eines Bären-Malwettbewerbs. Hans-Joachim Gelbergs Anthologie „Glücksvogel“ ist eine Aufforderung, auch frühere Bände des ehemaligen Beltz & Gelberg-Programmleiters wieder hervorzuholen. 76

BuchMarkt September 2013


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ISBN: 978-3-86497-149-5

ISBN: 978-3-86497-148-8

ISBN: 978-3-86497-147-1

t hein Ersc .10. 5 m a

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Mit em iv rakt ! inte achteil m t Mi

Für kleine Wissenshungrige. Kinder sind von Natur aus neugierig und interessieren sich für fast alles. Hauptsache, es wird spannend und überraschend präsentiert – wie in der neuen Buchreihe „Ich und die Welt“. Geschrieben von Redakteuren der Süddeutschen Zeitung, beantwortet diese Reihe viele typische Kinderfragen auf unterhaltsame Art und Weise und motiviert junge Leser ab 8 Jahren, sich mit Themen wie Politik, Familie und Ernährung auseinanderzusetzen.

Bestellen Sie jetzt: VVA, Tel.: 05241/8 04 22 21




Special | Junge Zielgruppe

ne Frau Gott sein möchte, alles auf Anfang geht und der Mann wieder angelnd am klaren Meer in der Nähe seines alten Kahns steht. Jonas Lauströer zeigt, dass Habgier nicht nur das eigene Leben vergiftet.

„Von dem Fischer und seiner Frau“ (minedition): Jonas Lauströers Neu-Interpretation

zuholen, nur als Aussage über eine längst vergangene Zeit. ,Es war einmal‘ ... ist der zauberhafte Schlüssel, um zu jedem Ort und in jede Zeit zu wandern.“ Tatsächlich wirkt die Modernisierung dem Rotkäppchen nie übergestülpt, sondern entwickelt eine eigene Dynamik, die zwei Enden anbietet: Das eine bedeutet den Tod der Großmutter und des Mädchens, das andere ihre Rettung. Die traurigen Erzählpassagen sind auf graue Textblöcke gebettet, die hoffnungsvolleren auf orange – doch auch hier sind Zweifel angebracht, blättert man zurück und interpretiert die Geschichte auf Basis des Erfahrenen: „Ihr könnt nie wissen, was kommen wird.“ Schön anzusehen ist, wie die Faszination und das Tröstende von Geschichten in Szene gesetzt werden. Inmitten einer Szenerie von Hightech- wie klassischem Spielzeug, links der Fernseher, rechts das Kasperletheater, lauschen die Kinder gebannt der Erzählerin: „Schämt euch eurer Tränen nicht, Kinder! Sie sind so natürlich wie der Regen. Aber nötig sind sie hier nicht“, beruhigt die Großmutter, nachdem das schlechte Ende erzählt ist. „Wisst ihr noch, wie das mit den Geschichten ist? Geschichten sind magisch. Wer sagt, dass sie nur ein Ende haben können?“ Die gerettete Großmutter des Happy Ends hat übrigens große Ähnlichkeiten mit der erzählenden. Ältere Leser können weitere Details entdecken, wie das Berlusconi-Plakat auf dem Bild, in dem der böse Wolf das Mädchen in Rot verführen möchte.

sätzliche Ebene einer Umweltkatastrophe: Je öfter der Fischer seiner Frau nachgibt und den Butt bittet, ihr einen weiteren Wunsch zu erfüllen, je anmaßender diese Wünsche werden, umso dramatischer steht es um das Gewässer, in dem sich der verwunschene Prinz bewegt. Rot und Gelb trüben das Blau der Wellen, Müll wird angeschwemmt, der Himmel verdunkelt sich. Der Fischer geht bald im Schutzanzug und mit Sauerstoffflasche zum Butt, versucht ihm zu helfen. Bis sei-

„Der Eisdrache“ (Nilpferd im Residenz Verlag): Andrea Offermann hat Troon Harrisons neuem Märchen zärtliche Bilder gegeben

Das Märchen „Von dem Fischer und seiner Frau“

(minedition) hat Renate Raecke nacherzählt, Jonas Lauströer hat ihm neue Bilder zur Seite gestellt. Sie geben dem Text die zu84

BuchMarkt September 2013

Eine Klima-Katastrophe droht in Troon Harrisons neu erdachtem Märchen „Der Eisdrache“ (Nilpferd im Residenz Verlag). Sie hat einen magischen Hintergrund: Die Eisdrachen nehmen den Winter mit, wenn sie fortfliegen. Da jedoch einer von ihnen verletzt zurückgeblieben ist, verharrt auch die Kälte und bringt das Leben eines Mädchens und seiner Familie in Gefahr. Verzweiflung und Wut machen sich breit. Die einzige Lösung: Mitgefühl. Hat das Mädchen den Wunsch des Verletzten zunächst abgelehnt, ihm ein Lied zu singen, ihm Essen zu geben und ein Spiel mit ihm zu spielen, setzt es sich schließlich doch zu ihm. Der Gesang, das letzte Marmeladenbrot und ein Papierdrache bringen die Rettung, Empathie heilt. Andrea Offermanns Illustrationen beflügeln die Geschichte, sind zart und dramatisch wie der Text. Der Wunsch nach Frühling, Wärme und Leben – das Märchen erfüllt ihn. Susanna Wengeler


Moritz Verlag 19 Jahre schöne Bücher

128 S., S € 11,95 [D]/12,30 [A] ISBN 978 3 89565 269 1

106 S., € 12,95 [D]/13,40 [A] ISBN 978 3 89565 266 0

Dunne vermisst ihre beste Freundin, die weggezogen ist. Doch Ella Frida setzt alles daran, Dunne wiederzusehen …

Erbsengrün ist nicht Tannengrün und Rabenschwarz nicht Nachtschwarz. Sprachförderung durch Farben!

Hanna wacht mitten in der Nacht auf.Alle schlafen. Sie und ihr Kätzchen gehen durch das dunkle Haus.

32 S.,€ S € 12,95 [D]/13,40 [A] ISBN 978 3 89565 265 3

112 S., € 26,– [D]/26,80 [A] ISBN 978 3 89565 270 7

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Ein Landkartenbuch, wie es bisher noch keines gab: 51 Länder und Kontinente in Karten, Bilder und Vignetten – ein Augenschmaus!

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Special | Junge Zielgruppe

Klassiker anpassen?

in den er den interessierten Hörer unweigerlich hineinzieht, um ihm von Agamemnon, dem König von Mykene, dem Helden Achill und dem Kampf der Götter zu erzählen. 1997 erschien „Die Abenteuer des Odysseus“ neu nacherzählt von Dimiter Inkiow bei Igel Records. Diese Lesung wendet sich mehr an jüngere Kinder, die zum ersten Mal vom Trojanischen Pferd und der Irrfahrt des griechischen Helden erfahren wollen.

Kästner und Lindgren „Wie kann ein erwachsener Mensch seine Jugend so vollkommen vergessen, dass er eines Tages überhaupt nicht mehr weiß, wie traurig und unglücklich Kinder zuweilen sein können?“, empörte sich Erich Kästner im Vorwort zu seinem Kinderroman „Das fliegende Klassenzimmer“. Zeitlos ist dieser Longseller, der 1933 geschrieben wurde. Im Jahr 1964 entstand das einstündige Hörspiel, das in der Backlist von Oetinger audio zu finden ist. Klingt der Raumton auch etwas topfig, so baut die Hörfassung von Kurt Vethake auf die lebendigen Dialoge zwischen den Protagonisten. Andrea Gruner, Igel Records Das Internat als Schule des Lebens, davon erzählt der bekannte Klassiker und vor allem von den Jungen Martin, Matz, Fridolin, dem kleinen Uli und dem verwaisten mer und Ausdenker, der immer nur Unfug Johnny, die sich nichts vormachen lassen. anstellt. Der kleine Lillebror, der Karlsson „Bei Klassikern darf man davon ausgehen, mit dem Propeller auf dem Rücken ziemdass der Text bekannt ist und Werktreue lich faszinierend findet, muss so einiges für von den Käufern vorausgesetzt wird“ be- seinen neuen Freund einstecken. stätigt Markus Langer von Oetinger audio Eine historische Aufnahme mit Astrid und veröffentlicht neu die ungekürzte Le- Lindgren bietet Oetinger audio in seiner sung von Erich Kästners Weihnachtsge- Backlist. Sie las im Jahr 1958 in Stockschichte im edlen Digipak. Sind einige holm, da war die berühmte schwedische Worte in Kästners Text heute auch veraltet, Autorin 51 Jahre alt, aus ihren Karlssonso spielt das keine Rolle, wenn Matthias Büchern für den damaligen RIAS Berlin. Brandts angenehme Stimme erklingt. Eher Wundervoll natürlich gibt sie Lillebror und langsam, mit wohlgesetzten Pausen und Karlsson jeweils eine eigene Stimmlage. Knapp vier Stunden Karlsson-Geschichemotional mit der Geschichte verbunden liest der Schauspieler dieses Hohelied auf ten bietet Oetinger audio mit der Lesung „Karlsson vom Dach“ mit dem unvergessedie Freundschaft. nen Dirk Bach, der äußerlich einst Vorbild Von einer ungewöhnlichen Freundschaft erzählt auch Astrid Lindgren in ihrem Klas- für diese Kinderbuch-Figur hätte sein können. Er liest pointiert und leicht ironisch siker „Karlsson vom Dach“. Dem Hörspiel aus dem Jahr 1966, bei Oetinger audio er- in einem Erzähltempo, dem seine jungen schienen, hört man das Alter zwar an, „aber Zuhörer problemlos folgen können. „Wir das stört eigentlich keinen großen Geist“. setzen auf tolle Sprecher, filmreife Musik und eine hochwertige Gestaltung samt umEng ans Original angelehnt produziert sich fangreichem Booklet. Unsere Klassiker der kleine rundliche Herr in den besten Jahren als der beste Kunstflieger der Welt, sollen Sammelleidenschaft auslösen“, sagt Dampfmaschinenaufpasser, Schnellaufräu- Markus Langer.

Sofern man ein Alleinstellungsmerkmal herausfiltert, haben Klassiker nach wie vor Verkaufspotenzial

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BuchMarkt September 2013

Fragt sich, wie viel Konkurrenz ein Klassiker vertragen kann? Laut Ansicht der Hörbuchverlage ist der Spielraum da offen. „Wenn wir die Fragen ,Ist dieser Stoff auch heute noch interessant‘ und ,Können wir diesem Klassiker durch unsere Ausgabe eine neue Nuance geben?’ mit ,Ja‘ beantworten, ist das das Ticket ins Hörverlags-Programm“, sagt Heike Völker-Sieber. Gleich drei Mal ist dies bei Mark Twains „Huckleberry Finn“ geschehen, der so lebendig, fesselnd und zeitlos wie eh und je ist. So veröffentlichte der Verlag das SWRHörspiel „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ im Jahr 2002. Die Übersetzung von Sybil Gräfin Schönfeldt diente als Vorlage für die lebendige Inszenierung der handfesten Abenteuer in einer Welt, in der sich die Jugendlichen gegen die Restriktionen der Erwachsenen durchsetzen müssen. Vor drei Jahren produzierte Deutschlandradio Kultur nach der Übersetzung von Andreas Nohl das Hörspiel „Tom Sawyer & Huckleberry Finn“. Den Abenteuern der beiden Lausbuben, die nicht „ziehwillisiert“ werden wollen, kann der Hörer über fünf Stunden folgen. Ein cleverer Regieeinfall sind die eingefügten englischen Passagen, die Rik DeLisle als Mark Twain vorträgt, die deutsche Übersetzung liest Ulrich Noethen. Mit hohem Aufwand und Schauspielern wie Kostja Ullmann, Leslie Malton und Friedhelm Ptok produziert, sollte dieses Hörspiel nicht in der Backlist versinken. „Die Abenteuer des Huck Finn“ heißt das Filmhörspiel, das im vergangenen Jahr ebenfalls beim Hörverlag erschienen ist. Christian Stark als eindrucksvoller Erzähler verbindet die Filmszenen, die sich von der Romanvorlage jedoch weit entfernen. Die Kinderdarsteller Leon Seidel und Louis Hofmann und der fantastische Jacky Ido als „Nigger Jim“ überzeugen in ihren Rollen und lassen diese Abenteuergeschichte zu einem Hörerlebnis werden. Für Mark Twain war das Wort „Nigger“ ein Alltagsbegriff, der auch die Gesellschaft, die er beschrieb, charakterisierte. Hier kommt nun die zu Beginn des Jahres sehr kontrovers diskutierte Frage, ob politisch nicht korrekte Wörter aus Kinderbuch-Klassikern entfernt werden müssen, beim Hörbuch an. Bei diesem komplexen Thema gibt es nach wie vor von Verlagsseite keine ein-


Junge Zielgruppe | Special

fachen Antworten. Sagen die einen, es lerner‘ und jüngeren Hörer (bzw. deren sei eher ein Problem der Erwachsenen, Eltern, Großeltern etc.) greifen gern so finden die anderen, man solle ein Wort zum kostengünstigen Hörspiel. Die wie „Neger“ auf jeden Fall ersetzen. Dazu Genießer und Nostalgiker bevorzugen meint Heike Völker-Sieber: „Oft sind doch Lesungen und sind auch bereit, etwas Kinder mit den Texten alleine. Das spricht mehr Geld auszugeben“, meint Dirk für ein Überarbeiten, wenn es nach heuti- Kauffels. Hier wäre das ausgezeichnete gem Verständnis um abwertende und ver- „Rote Zora“-Hörspiel aus dem Jahr 2008 letzende Begriffe wie z.B. ,Nigger‘ geht. zu empfehlen, dass mit 73 Minuten die Dennoch sprechen wir uns nicht für ein Konzentrationsfähigkeit junger Hörer generelles Eingreifen aus. Jeder einzelne nicht überfordert. Fall muss für sich betrachtet, abgewogen Für ältere Kinder und Erwachsene empund diskutiert werden.“ fiehlt Dirk Kauffels Lesungen, allerdings Dieser Meinung ist man auch bei Oe- ist der Klassiker aus den 1940er Jahren tinger audio, hat sich aber im Einverneh- ein dicker Wälzer. „Lesungen sind sehr men mit Astrid Lindgrens Erben darauf gut geeignet – auch, um an den literarigeeinigt, bestimmte Worte, die früher in schen Wert des Klassikers herangeführt ergänzenden Fußnoten erläutert wurden, zu werden. Wenn ein talentierter Sprecher zu ersetzen. Judith Kaiser, Pressefrau oder eine Sprecherin die Literaturvorlage von Oetinger audio, dazu: „Wir haben ab aufbereitet und sprachlich ,gestaltet‘, ent2009 in allen Neuauflagen der deutschen deckt man gerne die Qualität dieser immer Übersetzungen der Bücher von Astrid grünen Geschichten.“ Heike Makatsch Lindgren nur das Wort ,Neger‘ entweder nimmt bei ihrer mehr als sechsstündigen gestrichen oder durch neue Formulierun- Lesung diese Hürde mit Leichtigkeit. Dagen ersetzt. So wird beispielsweise Pippi bei reiht Kurt Held nicht eine spannende Langstrumpfs Papa jetzt als ,Südseekönig‘ Szene an die andere, er wechselt zwischen bezeichnet, der die ,Taka-Tuka-Sprache‘ Beschreibungen, Action aber auch Kospricht.“ mik in einem angenehmen ErzählrhythMark Twain schrieb einst, er habe seine mus. Mit ihrer wohltönenden, samtigen Romane für den Körper und die Gliedma- Stimme taucht die Schauspielerin voller ßen geschrieben und nicht für den Kopf. Lebendigkeit in den Alltag der Kinder ein, Udo Wachtveitl nimmt diesen Gedanken in erzählt von Gerechtigkeit, Ehre, Tod und der gekürzten Lesung „Huckleberry Finn“ einer charismatischen, freiheitsliebenden auf. Die Übersetzung stammt aus dem Ver- Anführerin. lag Neues Leben und ist als Hörbuch 2005 „Bei Klassikern der Weltliteratur ist das bei cbj audio erschienen. Unbeschwert und Hörspiel sehr beliebt, da es jungen Hörern hintersinnig liest der Schauspieler vom einen spielerischen Zugang zu komplexen Übergang der Kindheitsidylle in die große Werken bietet“, erklärt DAV-Lektorin BritWelt. ta Lang. Wer sich nun mit Otfried Preußlers wohl bedeutendstem, magischem Werk „Krabat“ beschäftigen will, kann sich das Original-Hörspiel zum Film, erschienen bei Goya libre, anhören oder mit Die Begeisterung der Hörer für Klassiker dem WDR-Hörspiel aus dem Jahr 2010, steht und fällt mit einer qualitativ guten erschienen beim DAV, beginnen. Hörbar Umsetzung, und das wissen die Verlage: einfühlsam fängt diese Produktion das „Klassiker entwickeln sich oft über Jahre Unheimliche, Düstere und Verführende in der Backlist. Natürlich ist die Kon- der Macht ein, das in Otfried Preußlers kurrenz sehr groß, und man darf kaum Jugendroman überwunden werden muss. noch absolute Nr.1-Bestseller erwarten. Mit Michael Mendl als unheilvollem, Der Klassiker-Markt ist hart umkämpft, bösen Meister und Max Mauff als jungem und die Niedrigpreis-Konkurrenz macht Krabat ist diese Bearbeitung ein guter Einhochwertige und kostspieligere Produk- stieg für junge Hörer. „Die Straffung der tionen schwieriger“, weiß Dirk Kauffels. Handlung im Hörspiel ermöglicht es KinImmerhin ein Fünftel der Backlisttitel sind dern, auch komplizierten Geschehnissen bei Sauerländer audio Klassiker, u.a. „Die und Handlungssträngen zu folgen“, sagt rote Zora und ihre Bande“ von Kurt Held. Britta Lang. Wer allerdings die sugges„Es gibt im Grunde zwei unterschiedli- tive Kraft der Preußlerschen Sprache, in che Zielgruppen: Die ,Schnell-Kennen- der kein Wort zu viel ist, kennenlernen

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Special | Junge Zielgruppe

Überlebensstrategien der Seele Kinder trauern anders, meint Buchhändlerin und Trauerbegleiterin Stefanie Schmiedler. In ihrer Anfang des Jahres eröffneten Buchhandlung Windsaat in Berlin-Wilmersdorf bietet sie Bücher und Beratung an Konzepte

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nde Januar ging Stefanie Schmiedler in Berlin-Wilmersdorf mit einem ungewöhnlichen Schwerpunkt an den Start. In ihrer Buchhandlung Windsaat mit 35 Quadratmetern Verkaufsfläche liegt der Fokus auf Literatur zu den Themen Sterben, Tod und Trauer. Die 27-Jährige hat Theologie und Pädagogik an der Humboldt Universität studiert und den Master im Studiengang „Religion und Kultur“ abgelegt. Nach einer Zusatzausbildung arbeitete sie anschließend als Sterbe- und Trauerbegleiterin. Neben ihrem Buchsortiment bietet Stefanie Schmiedler auch Beratung in Gruppen- und Einzelgesprächen an. Außerdem hilft sie ihren Kunden beim Umgang mit trauernden Angehörigen, insbesondere Kindern und Jugendlichen. BuchMarkt: Ihre Buchhandlung in der belebten Uhlandstraße ist sehr hell und freundlich. Worauf haben Sie bei der Standortentscheidung besonders geachtet?

Stefanie Schmiedler: Gerade bei dem ernsten Thema ist uns eine schöne, ruhige und ästhetische Umgebung wichtig, in der man gerne verweilt. Aber wir wollten uns nicht in einer Seitenstraße verstecken. Als Existenzgründer muss man außerdem darauf achten, dass die Miete bezahlbar ist. Auch wenn wir nun nicht im Bereich der Kreuzung zum Kurfürstendamm liegen, so ist die Uhlandstraße doch in der ganzen Stadt bekannt. Wir haben auch hier viel Laufkundschaft, sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, und mit etwas Glück findet man auch einen Parkplatz.

Stefanie Schmiedler: „Während Erwachsene eher durchgängig trauern, springen Kinder in ihre Trauer wie in Pfützen“

den die Kunden nun eine tiefe Auswahl an Literatur und Ratgebern, aber auch Romane und philosophische Texte. Außerdem sehen wir uns als Begegnungsstätte für Trauernde und ihre Angehörigen. Auch Fachleute wie Ärzte und Pfleger, Pädagogen und Psychologen schätzen die Bandbreite unseres Angebots und die intensive, individuelle Beratung.

Was hat Sie an der Geschäftsidee gereizt?

Viele Buchhändler haben Berührungsängste mit den Themen Tod und Sterben. Leider sind das in unserer Gesellschaft immer noch Tabu-Themen. Bei uns fin102

Kinder scheinen Ihnen besonders am Herzen zu liegen. Sie haben im Kinderbuchbereich eine gemütliche Höhle mit Kissen, Bären und einem Sternenhimmel eingerichtet. BuchMarkt September 2013

Kinder haben so die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Das gibt den Erwachsenen Zeit, in Ruhe zu stöbern. Sie haben auch ein Angebot an Bilderbüchern zum Thema Sterben und Verlust. Trauern Kinder anders?

Oh ja. Während Erwachsene eher durchgängig trauern, springen Kinder in ihre Trauer wie in Pfützen. Ihre Stimmung kann von einem Moment zum anderen umschlagen. Sie sind tieftraurig und kurz darauf wirken sie unbeschwert und ausgelassen. Das ist eine Überlebensstrategie der Seele. Betroffene Angehörige sind oft viel zu sehr mit ihrer Trauer beschäftigt, um den Kindern gerecht zu werden. Ihnen fehlt einfach die Kraft, offensiv mit Fragen umzugehen, auf die es keine Antworten gibt. Daher kann es sehr hilfreich sein, wenn Kinder die Möglichkeit haben, mit Unbeteiligten über das Geschehene zu sprechen und im Spielen und Gestalten ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen.


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Special | Junge Zielgruppe

Vor allem bei erschwerten Trauersituationen wie beispielsweise einem Suizid ist der Umgang mit dem Verlust sehr schwierig. Das Kinderbuch „Darüber spricht man nicht“ von Mechthild Hüsch (Hüsch & Hüsch) thematisiert den Selbstmord von Jakobs Vater. Welche Bilderbücher können helfen, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen?

Es gibt viele Bilderbücher mit Tieren, wie „Leb wohl, lieber Dachs“ von Susan Varley (Annette Betz) oder Isabel Abedis „Abschied von Opa Elefant“ (Ellermann). Sie eignen sich gut für Gespräche in der Familie oder im Kindergarten. Das Thema Sterben sollte grundsätzlich angesprochen werden – auch wenn kein Trauerfall vorliegt. Es gehört zum Leben dazu, früher oder später mit Verlusten und auch der eigenen Sterblichkeit konfrontiert zu werden. Kinder müssen und können nicht davor geschützt werden, indem man schweigt. Vielmehr besitzen sie sogar eine besondere Fähigkeit, die uns Erwachsenen oftmals verlorengegangen ist: sich unbefangen mit der Frage von Leben und Sterben zu beschäftigen. Daneben sind viele Bilderbücher zum Tod der Großeltern auf dem Markt, über die man mit Betroffenen ins Gespräch kommen kann. Schwieriger wird es, wenn ein Elternteil stirbt. Uwe Saegners „Sarahs Mama“ aus dem hospiz verlag ist eines

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der wenigen Bilderbücher, in denen es um den Tod der Mutter geht. Und die Väter?

Seltsamerweise geht es in den meisten Bilderbüchern um den Tod des Vaters. In Kai Lüftners „Für immer“ (Beltz & Gelberg) findet Katja Gehrmann schöne Bilder für die Gefühle des „zurückgebliebenen“ Egon. Er ist schlagartig ein anderer geworden. Während alle anderen im Kindergarten wie immer ausgelassen spielen, ist für Egon nichts mehr, wie es einmal war. Die Kinder fühlen sich nach dem Tod eines Elternteils oft auch nicht mehr dazugehörig. Damit die anderen Kinder eine Chance haben, die Situation zu verstehen und sich hilfreich zu verhalten, ist es wichtig, dass Erzieher und Lehrer den Verlust auch in der Gruppe thematisieren. Wie können Eltern mit ihren Kindern über den Tod sprechen?

Beim Tod eines Elternteils bricht für Kinder eine Welt zusammen. Das Urvertrauen, dass Mutter und Vater immer der feste Anker sind, bei dem alles wieder gut wird, wird stark erschüttert. In gewisser Weise müssen sie auf einen Schlag erwachsen werden. Auf der anderen Seite haben Kinder noch einen sehr unbefangenen Umgang mit dem Tod. Mutter oder Vater sollten ihnen gegenüber eine offene und

ehrliche Sprache finden und nicht meinen, sie müssten auf jede Frage eine Antwort haben – das ist schlichtweg nicht möglich. Viele benutzen in ihrer Hilflosigkeit auch Umschreibungen, die weniger „grausam“ erscheinen, oft aber zu fatalen Missverständnissen führen. So zum Beispiel das Bild des „Einschlafens für immer“. Dies kann Ängste auslösen, denn die kindliche Fantasie springt sofort an: Und wenn ich einschlafe und nicht mehr aufwache? Welche Titel sollte jede Buchhandlung vorrätig haben?

Es gibt nie das passende Buch, das auf die jeweilige Situation zugeschnitten ist. Bücher können immer nur Impulse geben. Auch Bücher, die sich nicht dezidiert mit dem Thema Tod auseinandersetzen, können hilfreich sein. „Die Königin der Farben“ von Jutta Bauer (Beltz & Gelberg) und „Heute bin ich“ von Mies van Hout (Aracari) habe ich immer vorrätig. Sie regen Kinder dazu an, ihre Gefühle auszudrücken. Zudem ist es für junge Menschen auch wichtig, Erinnerung zu gestalten. In dem Album „Für immer in meinem Herzen“ aus dem Patmos Verlag können Kinder ihre Erinnerungen an die Verstorbene oder den Verstorbenen sammeln, Bilder malen, Fotos einkleben. Auch das ist eine große Hilfe. Margit Lesemann Kontakt: www.windsaat.de

Wenn plötzlich alles anders ist: Egons Vater ist gestorben. Im Krankenhaus hat er mit seinem Sohn noch einen Drachen gebaut, der ihn durch dieses besondere Bilderbuch begleitet. Der Tod ist unfassbar, und unbrauchbar sind die Reaktionen vieler Außenstehender – entweder flüsternd und wegschauend oder schrill und nervend. Katja Gehrmanns Illustrationen geben Kai Lüftners Geschichte die Worte, die Sprache nicht ausdrücken kann.

Clara liebt Bruno: Der Hund ist ein verlässlicher Freund des Mädchens – gemeinsam entdecken sie die Welt. Doch eines Tages möchte Bruno nicht mehr fressen und stirbt. Clara begräbt den Hund. Was bleibt, sind die vielen Erinnerungen an ihn. Antje Damm findet einfache Worte und klare Bilder für den Verlust des geliebten Tiers.

Kai Lüftner/Katja Gehrmann: Für immer (Beltz & Gelberg)

Antje Damm: Clara und Bruno (Annette Betz)

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Weiterleben in Geschichten: Als der Fuchs gestorben ist, versammeln sich die anderen Tiere um ihn herum und erzählen sich, was sie mit ihm erlebt haben. Bis an dieser Stelle ein Baum der Erinnerung wächst. Britta Teckentrup: Der Baum der Erinnerung (arsEdition)


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hr Infos : Me


Zwei haarige Helden auf der Suche nach einem neuen Zuhause Als ihre Augenbrauen über Nacht ihre Koffer nehmenund verschwinden, kümmert das Elli reichlich wenig. Sie weiß ohnehin nicht, wozu diese albernen Fusseldinger gut sein sollen. Man kann nicht in ihnen popeln, nicht mit ihnen schielen und sie wie die Zunge rausstrecken kann man auch nicht. Erst als ihre eigene Großmutter erschrocken vor ihr davonläuft, merkt Elli, dass sie ihre Augenbrauen doch gern wiederhätte. Ob sie es schafft, sie zurückzuholen? Immerhin haben sich die zwei auf eine abenteuerliche Reise begeben, um jemanden zu finden, der sie wirklich mag …

Eigentlich sollte dieses Buch die Geschichte eines Entleins erzählen, doch irgendwie hat sich ein Krokodil hineingemogelt und stört nun den Frieden auf dem Teich. Buchstabe für Buchstabe, Satz für Satz lässt es sich schmecken. Was kann das Entlein nur tun, um das hungrige Ungeheuer zu stoppen? Es vielleicht ordentlich durchschütteln? Ein bisschen anmalen? Ärgern, bis es sich aus dem Staub macht? Nicola O’Bryne ist ein herrlich schräges Bilderbuch gelungen, das den Mut und die Kreativität von Kindern herausfordert. Nicola O‘Byrne/Nick Bromley Happs – Gaaanz vorsichtig öffnen! 32 farbige Seiten · € 12,95 [D] · € 13,40 [A] ISBN 978-3-8303-1204-8

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In Oles Zimmer herrscht ein riesiges Durcheinander. Das sieht Papa Brumm gar nicht gern und verdonnert den Kleinen dazu, sofort aufzuräumen. Doch Ole ist ein pfiffiges Kerlchen: Weil er viel lieber spielen als sortieren will, verwickelt er seinen Papa in ein Gespräch über den Sinn und Unsinn von Ordnung. Papa Brumm P apa Br B r umm lässt lässt sich lä sich ddarauf ein und ist sogar ein bisschen stolz, si wie clever sein Kleiner ist – geschlagen gibt er sich aber dennoch nicht. Sodtke/Steffen Butz Geschichten mit Ole Brumm Chaos im Kinderzimmer 32 farbige Seiten € 12,95 (D) · € 13,40 (A) ISBN 978-3-8303-1205-5

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appppaahr Ein schlaues Schaf und ein J gg 30 a a l v r trotteliger Truthahn in zwei v eerl Geschichten zum Laut-Loslachen

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Mäh von Bäh hat rein gar nichts zu tun. Was für ein Glück, dass es Tore Trut gibt! Als der leichtgläubige Truthahn zufällig vorbeikommt und dem schlauen Schaf eine ziemlich dumme Frage stellt, hat die Langeweile schlagartig ein Ende. Mäh von Bäh ergreift die Chance und spielt Tore Trut einen Streich, der dem so gar nicht schmeckt.

Mark und Rowan Sommerset Mäh von Bäh – und – Die Gripspillen n 32 farbige Seiten. € 12,95 (D) · € 13,40 4 (A) ISBN 978-3-8303-1202-4 Mark und Rowan Sommerset Mäh von Bäh, Tore Trut – und – Ein Schlückchen Rache 32 farbige Seiten. € 12,95 (D) · € 13,40 4 (A) ISBN 978-3-8303-1203-1

Mäh von Bäh hat den leichtgläubigen Tore Trut reingelegt. Nun hat der Truthahn einen Plan ausgeheckt, um sich zu rächen. Fragt sich nur, ob er clever genug ist, um das schlaue Schaf zu überlisten.

Weihnachten mit Nulli & Priesemut In diesem Weihnachts-Sonderband mit Nulli & Priese-mut sind gleich zwei Bände der Abenteuer mit den ungleichen Freunden enthalten: In „Ein Baum für den Weihnachtsmann“ möchte Priesemut unbedingt einenWeihnachtsbaum vor das Haus stellen, damit der Weihnachtsmann nicht vergisst, die Geschenke zu bringen. In der zweiten Geschichte „Wer baut denn hier ‘nen falschen es darum,, wie ein richtialschen Schneemann?““ geht g w eigentlich g richti ger Schneemann aussieht.. F Frröhliche Weihnachten mit Nulli & Priesemut! Weihnachten mit Nulli & Prieesemut 48 farbige Seiten € 12,95 (D) · € 13,40 (A) ISBN 978-3-8303-1207-9

Verlagsgruppe Ueberreuter

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Special | Junge Zielgruppe

Kreative Abenteuerlust Drei Künstlerinnen arbeiten in der Berliner Ateliergemeinschaft 2gestalten an ihren Projekten. Von der Pappe über Mädchenbuchcover bis hin zu Kochbüchern und Collagen: Hier sind viele Bilderwelten zu entdecken Illustration

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inter der Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg lauert das kreative Abenteuer: das Atelier 2gestalten, gegründet von Irmela Schautz und Annabelle von Sperber. Für längere Zeit war Iris Wolfermann dort im Sommer zu Gast. In den Räumen der AID Berlin stellten die Illustratorinnen im Mai ihre vielseitige Kunst vor: Der Entstehungsprozess ihrer Illustrationen konnte von der Idee über die Skizze bis zum fertigen Bild begutachtet werden. Neben zahlreichen Cover- und Innenillustrationen für Bilder-, Kinder- und Jugend- sowie Sachbücher gab es freie Arbeiten als auch kreative Verpackungen für Charity-Kaugummis zu entdecken … Die drei Gestalterinnen zeichnen sich durch individuellen Strich aus und beweisen nicht nur in der zuletzt im Sommer 2012 erfolgreich organisierten Berliner „Langen Nacht der Illustration“, sondern auch in ihrer gemeinsamen Dozententätigkeit an der Berliner Akademie für Illustration und Design Teamgeist.

Annabelle von Sperber, Iris Wolfermann, Irmela Schautz: Die Gründerinnen des Ateliers 2gestalten in Berlin Prenzlauer Berg und ihr Sommergast

Iris Wolfermann

Jungs, die täglich ihren Namen wechseln, setzt Iris Wolfermann für Leute ab vier Jahren farbenfroh in Szene: „Heute heiße ich Jacob“ der Autorin Marie Hübner erschien im August 2013 bei NordSüd. Für die Kleinsten gestaltete Gabi Strobel Kontakt: www.atelier2gestalten.de, www.aidberlin.de sie das wunderbare Pappbilderbuch „Ich bin wie ich bin“ zum Text des Schweizer Kinderliedermachers Bruno Hächler (NordSüd). In Werner Färbers Urlaubskrimi „Das Krokodil am Silbersee“ gibt es neun Kochrezepte, ein Krokodil an der Leine und den ultimativen Campingplatz-Test, spannend schwarzweiß illustriert für Jacoby & Stuart. In der ThienemannIris Wolfermann: Ein Portfolio von Pappe bis Krimi, und sogar im Berliner Museum für Kommunikation ist ein Werk von ihr zu sehen Reihe „Codewort

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BuchMarkt September 2013

Risiko“ der Autoren Caroline Lahusen und Jens Schröder setzt die Zeichnerin Bobs kriminalistische Abenteuer mit vielen Rätseln gelungen um: Körpersprache und Mimik der Protagonisten ergänzen den Text ebenso sensibel wie die kulturellen Eigenheiten Australiens, Südafrikas oder Ägyptens. Und bei Ravensburger ist soeben „Erzähl mal, wie es früher war“ von Manfred Mai mit farbigen Bildern erschienen. Nicht nur in Büchern sind Wolfermanns Zeichnungen zu sehen, im Berliner Museum für Kommunikation hängt ihre Illustration zur „Geschichte der Telegrafie“ – wer kommt schon so jung ins Museum? Die HdK-Absolventin arbeitet mit verschiedensten Techniken auf dem Papier und am PC, von Tusche und Pinsel, Bleistift, Farbstift und Feder über Acryl bis zu Collagen. Nebenbei auf ihrer Homepage zu bewundern ist das freche T-Shirt-Motiv für die Schule am Berliner Senefelderplatz, das unterschiedlichste Kinder zeigt und zugleich deren Zusammenhalt signalisiert. Kontakt: www.iriswolfermann.de


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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Spiel. . . und . . . Lesespaß . . . . . . . . . . . . . . . . mit . . .PLAYMOBIL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spannend . . . . . . erzählte . . . . .Abenteuer . . . . . . . . . . . . • Moderne . . .Illustrationen . . . in .3D-Optik. . . . . . . . . . . . . . . . •. Genau . auf . das . Lesevermögen . . . . von. Leseanfängern . . . . abgestimmt: . . . . . . . . kurze Textabschnitte, Zeilentrennung nach Sinneinheiten, extra große Schrift. . . • Mit . Abenteuer-Quiz . . . . zur. spielerischen . . . Überprüfung . . . des . Leseverständnisses. . . . . . . . . . •. Extras: . .Mitmachseiten . . . zum . .Nachspielen . . .und.Gewinnspiel . . .mit.tollen . Preisen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .jeder. Band. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7,99.€ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .ISBN.978-3-12-949210-9 . . . .ISBN.978-3-12-949212-3 . . . . ISBN.978-3-12-949211-6 . . . . ISBN.978-3-12-949213-0 . . . . . © 2013 by geobra Brandstätter GmbH & Co. KG ® PLAYMOBIL „pronounced: plāy-mō-beel“ www.playmobil.com licensed by: BAVARIA SONOR, Bavariafilmplatz 7 D-82031 Geiselgasteig

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Special | Junge Zielgruppe

Annabelle von Sperber Ob freche Girls, Prinzessinnen, ja gar Göttinnen: Annabelle von Sperber hat den Strich, der die Zielgruppe anspricht, sie weiß, was Mädchenherzen höher schlagen lässt. Durch ihre Coverillus zahlreicher beliebter Mädchenbuch-Serien wurde sie bekannt: Von Patricia Schröders „3 freche(n) Sardinen“ über die „Kumari“Reihe (Fischer Schatzinsel) bis zu Eva Hierteis „Vanilla“-Romanen bei Arena – alles Annabelle. Kreativ-witzig machte die HAW-Hamburg Absolventin Ilona Einwohlts lockerflockige Fortsetzungsromane bei Arena, z.B. „Voll verliebt auf Klassenfahrt“, zu Hinguckern, zauberte das Weihnachtsroman-Cover „Die Wunschzauberer“ von Beatrix Mannel für Boje und verpasste Jochen Tills „Zugeinander“ bei Ravensburger den richtigen Auftritt. Nach über 120 Mädchenbuch-Covern hat die Künstlerin aber auch Lust auf anderes. Und siehe da, sie wurde ausgewählt für die Illustrationen des Sachbuchs „Nachrichten, die Geschichte machten: Von der Antike bis heute“ des heutejournal-Moderators Claus Kleber (cbj).

auch anders! Im Bilderbuchbereich beweist sie das mit den Nini- bzw. Nick Naseweis-Bildgeschichten für die Kleinsten (Autorin: Eva Zöller, Fischer Schatzinsel). Und im neu gegründeten Magellan Verlag startet im Sommer 2014 ihre eigene Pappbilderbuch-Serie „Lotti und Theo“. Ebenfalls für cbj enstand das Cover zu „Alles geht! Wie du deine Träume verwirklichst“ von Regine Rompa. Von Sperbers Vielseitigkeit belegen nicht nur Illustrationen einer Wellness-Serie im DB mobil-Magazin, sondern ebenso das ScherenschnittDesign der Schneiderbuch-Serie „Die sagenhaften Göttergirls“. Oder ihre freieren Arbeiten wie im vgsKochbuch „Seelenwärmer“: Ein schwarz konturiertes Frauengesicht Annabelle von Sperber: Spezialistin für auf textilem Hintergrund mit einer Mädchenbuch-Cover, aber auch für Zeitschriften und Peperoni als schützender KopfbedeKochbücher liefert sie Bilder ckung. Hin und wieder schmuggelt von Sperber das Logo des Berliner Bassy Cowboy-Clubs ihres Bruders Dafür entwickelte sie beeindruckende in die Bücher, in welche, muss allerdings Übersichtstafeln, die jeweils ein Jahrhun- selbst erlesen werden … dert bebildern. Denn von Sperber kann Kontakt: www.annabellevonsperber.de

Irmela Schautz

fe aus vergangenen Zeiten“ (HC bei C. Bertelsmann, Broschur bei Pantheon). Schon mal einen Fischbeinreißer gese- Mit detektivischem Spürsinn suchten sie hen? Oder dem Lichtputzer über die Schul- nach Berufen, die es heute nicht mehr gibt. ter gespäht? Gar den Silhouettenschneider Fundorte waren u.a. Archive, Bibliotheken, beim Schneidern beobachtet? Zwei Jahre alte Gemälde und Romane. Irmela Schautz lang recherchierte Irmela Schautz gemein- betont: „Wichtig war uns, dass Bild und sam mit der Autorin Michaela Vieser für Text eine enge Einheit miteinander eindas Buch „Von Kaffeeriechern, Abtritt- gehen, sich befruchten und ergänzen.“ anbietern und Fischbeinreißern – Beru- Während die Autorin die kulturhistorischen Hintergründe aufgriff, zeichnete Irmela Schautz ein genaues Bild der Tätigkeiten, Werkzeuge und des Charakters eines jeden Berufes. So entstand durch zahlreiche Originalzitate im Text und die szenischen Darstellungen in der Illustration ein genaues Stimmungsbild der verschwundenen Arbeit. Irmela Schautz: Die Künstlerin und Kostümbildnerin hat sich mit alten Nach dem MalereiBerufen beschäftigt, hier: der Silhouettenschneider und Grafikstudium 116

BuchMarkt September 2013

an der Münsteraner Kunstakademie und dem Studienabschluss zur Bühnen- und Kostümbildnerin in Stuttgart entwarf Irmela Schautz bei einem längeren Arbeitsaufenthalt in Tokio für die Mozartoper „Cosi van tutte“ Kostüme aus Alltagsmaterialien. Ein besonderer Umgang mit Papier und der Einfluss der Kostüm- und Theaterarbeit zeichnen ihre diffizilen und detailliert konzipierten Arbeiten aus. Für ihre aufwändig erstellten Illustrationen in Collagetechnik nutzt sie Skalpell, Grafikschere, Pinsel, Buntstifte sowie unterschiedlichste Papiersorten und verführt damit zum genauen Hinschauen. Ihre Arbeiten sind wie geschaffen fürs Geschenkbuch, da sie mit Materialien, Formen und Farben spielen. Ob Schmucketiketten für Bio-Ziegenkäse, Briefmarken für Agentur-Jubiläen oder Fabelwesen für die Rätsel der Brigitte-Kinderseite bzw. Dumonts Rätsel über Rätsel-Wochenkalender 2014: Diese Künstlerin überrascht auf unterschiedlichstem Terrain. Ein durchaus individuelles Geschenk stellen ihre personalisierten Illustrationen für private Auftraggeber dar. Kontakt: www.irmela-schautz.de


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Special | Junge Zielgruppe

Grmmmmpf! Wer ist schon immer gut drauf? Oft tut es dann gut zu sehen, dass es anderen genauso geht und was sie mit ihrer schlechten Laune anrichten. Bilderbücher führen zur Selbsterkenntnis und hellen die Stimmung wieder auf Büchertisch

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an kennt das: Erst geht man morgens übel gelaunt aus dem Haus, und dann hat auch noch der Bus Verspätung. Die einen reißen sich zusammen, während die anderen womöglich ihre Freunde oder Kollegen scheinbar grundlos anmotzen. Auch für Kinder fühlt sich schlechte Laune nicht gut an. Wer seinen Gefühlen dann auf den Grund geht, hat es leichter, sagen die Psychologen. Ein schöner Anlass, um mit Kindergartenkindern über ihre Gefühle zu reden, ist „Die Geschichte vom Elefanten …“ von Agnès de Lestrade (aus dem Französischen von Tobias Scheffel) mit farbenfrohen Illustrationen von Guillaume Plantevin, die soeben im Verlag Beltz & Gelberg erschienen ist. Äußerst missmutig blickt uns der Elefant auf dem Cover entgegen. Er konnte die ganze Nacht nicht schlafen, weil ihn die Geräusche einer Fledermaus gestört haben. „Geh mir aus dem Weg!“, brüllt er seinen Nachbarn, den Affen, am nächsten Morgen an. Das vermiest dem Affen den Tag. Er überträgt die schlechte Laune auf die Schlange, die Schlange auf die Maus … Das Buch hat alles, was Kinder lieben. Dazu gehören auch Wiederholungen, die gewiss bald alle mitsprechen werden. Selbst die größten Miesepeter werden am Ende ihren Unmut vergessen haben und rufen: Noch mal! Dass schlechte Laune ansteckend sein kann

wie ein Virus, muss auch der Dachs erfahren. Nachdem er die Haustüre hinter sich zugeknallt hat, läuft ihm als erster der Waschbär über den Weg. Auf dessen fröhliches „Guten Morgen!“ reagiert der Dachs gereizt: „Was soll an diesem Morgen schon gut sein?“ Und prompt wird auch der Waschbär muffelig. Der NordSüd 118

Verlag hat jetzt Moritz Petz’ „Der Dachs hat heute schlechte Laune“ im neuen Format wieder aufgelegt. Immerhin hat sich die Erstausgabe aus dem Jahr 2004 bereits 25.000 Mal verkauft. Die französische Illustratorin Amélie Jackowski hat die schlechte Laune des Mit dem falschen Fuß aufgestanden: „Der Dachs hat heute Dachses eindrucksvoll illusschlechte Laune“ (Illustration: Amélie Jackowski, NordSüd) triert. Während sich die Stimmung des Dachses im Laufe des Tages immer mehr aufhellt, verbreitet sich der Virus im ganzen Wald. schafft sie es, auch alle Freunde wieder Doch am Ende entschuldigt sich der Dachs aufzuheitern. reumütig mit einem großen Fest und wenDer schwedische „Pettersson und det einen bewährten Eltern-Trick an: Die Findus“-Schöpfer Sven Nordqvist hat im Tiere spielen „Wer am bösesten gucken Oetinger Verlag die Geschichte „Als die kann.“ Denn: „Schlechte Laune haben ist Arche Noah beinah unterging“ des Dänen ja nicht schlimm, schlechte Laune machen Sally Altschuler (übersetzt von Dagmar aber wohl!“ Brunow) schwungvoll illustriert. Was für Tor Freeman legt im Verlag Orell Füssli ein Regen! Alle Tiere schubsen und dränihr zweites Bilderbuch mit der Hauptfi- geln an Bord von Noahs Arche. Es wird gur Olivia vor: „Olivia und die schlechte eng auf dem Schiff, und vor allem das NasLaune“ (aus dem Englischen von Serai- horn fühlt sich in der neuen Umgebung na Staub). Diesmal hat die Protagonistin nicht wohl. Es brummelt jeden an und die Mundwinkel nach unten gezogen. Sie denkt, dass es von niemandem gemocht ist nicht gut drauf und steckt alle ihre wird. Doch als der Specht ein Loch in die Freunde mit ihrer schlechten Laune an. Schiffswand hackt, ist es ausgerechnet das Nashorn, das die Arche rettet. Nicht zu Doch als es ihr – dank einer riesigen Tüte Zuckerschlangen – wieder besser geht, fassen, dass es von allen als Held gefeiert wird. Endlich kann das Nashorn wieder lachen. Es gibt viel zu entdecken in den eindrucksvollen Illustrationen zu dieser Lesetipps ungewöhnlichen Nacherzählung der Arche Noah-Geschichte. Für Größere, die gerade mit Der alte Pandurang aus dem indischen ihrem Schicksal hadern Dorf Baddbaddpur ist ein echter Gries Annette Pehnt/Jutta Bauer: gram. Doch als sich aus der harmlosen Der Bärbeiß (Hanser) Nachricht, dass er sich an einer Feder  Eva Hebenstreit/Jakob Pretterhofer: verschluckt hat, ein haarsträubendes GeHirschhuhnhase und Badewannenpirat rücht entsteht, bringt das nicht nur alle (Luftschacht) Leute im Dorf zum Lachen, sondern auch  Jaap Robben/Benjamin Leroy: Die Sauerdropse (mixtvision) Pandurang selbst und die kleinen Zuhörer sowieso. Die Berliner Edition Orient hat BuchMarkt September 2013


hl

die Mü

Nilpferd in Rage: „Als die Arche Noah beinah unterging“ (Illustration: Sven Nordqvist, Oetinger)

„Ein Gerücht geht um in Baddbaddpur“ von der indischen Schriftstellerin Anushka Ravishankar für den deutschen Markt entdeckt. Kanyika Kini, eine indische Webdesignerin, die in München lebt, hat das Buch fantasievoll und farbenprächtig illustriert. Der Titel ist zur Frankfurter Buchmesse in zwei verschiedenen, jeweils viersprachigen Ausgaben lieferbar. Ausgabe A: Deutsch, Hindi, Urdu, Bengali; Ausgabe B: Deutsch, Englisch, Tamil, Malayalam. Ein lustiges Märchen mit Happy End ist auch „Es war einmal ein Mann“ von James Krüss, das wohl jede Altersgruppe anspricht. Anke Kuhl hat zu dem bekannten Gedicht jetzt für den Boje Verlag witzige und einfallsreiche Bilder geschaffen. Der Mann mit den Zahnschmerzen und den herabhängenden Mundwinkeln reist kreuz und quer durch die Welt, doch obwohl er neue Bekanntschaften macht, ist er überall unzufrieden, bis er schließlich doch noch heiter und glücklich wird. James Krüss erzählt vom Glück, die Liebe zu finden, das sich oft erst dann einstellt, wenn man nicht danach sucht. Am Ende kann der Mann wieder lachen, seine Mundwinkel zeigen steil nach oben: „Er änderte sich sehr und nörgelt’ niemals mehr.“

M Christina Butler/Tina MacNaughton

Der kleine Igel und der Weihnachtsschlitten Endlich ist Heiligabend! Der kleine Igel backt noch schnell eine Weihnachtstorte, als plötzlich ein großer roter Schlitten voller bunter Päckchen vor seiner Haustür landet. In einem Brief steht: Der Weihnachtsmann ist krank und braucht dringend Hilfe. Da hat der kleine Igel eine tolle Idee … 28 S., gebunden, vierfarbig illustriert durchgehend mit Textil-Applikationen, 26 x 28 cm € 12,99 (D) / SFr *19,50 / € 13,40 (A) ISBN 978-3-7655-6966-1

Margit Lesemann BuchMarkt September 2013

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Verlag Giessen

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Ein neues Abenteuer mit dem kleinen Igel tz

Junge Zielgruppe | Special


Special | Junge Zielgruppe

Musikalisches

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lmud Kunert illustriert Büchners „Leonce und Lena“ (Kindermann) oder „Die Regentrude“ (Coppenrath) von Theodor Storm. Dass sie auch zu gesungenen Geschichten jede Menge Bildideen parat hat, beweist sie in „Lasset uns singen – Das Liederbuch für die ganze Familie“ (Carlsen). Herrlich, wie sie den Kuckuck und den Esel in Rosé- und Violetttönen in Szene setzt, die extravaganten Hüte zu „Mein Hut, der hat drei Ecken“ präsentiert oder ihre Vorstellung der „Tante aus Marokko“ zeichnet. Wiebke Andersen hat über 100 Lieder aus sechs Jahrhunderten zusammengestellt. Wem das nicht genug ist, der kann das große Liederbuch „Lasset uns singen, tanzen und springen“ samt CD und mehr als 200 Liedern verschenken. Auch „Komm, wir singen – Das große Chrismon-Liederbuch für jung und alt“ (Hanseatisches Druck- und Verlagshaus) eignet sich perfekt als Geschenk.

Der richtige Ton Renommierte Illustratoren widmen sich dem Liederbuch – und bieten damit Kindern und Erwachsenen ein doppeltes Vergnügen: beim Singen und beim Bilder betrachten

darauf, aus dem Liederbuch fast schon ein Bilderbuch zu machen, das bereits ganz kleinen Kindern Lust auf Bewegung, Singen und Musik macht. Kurze Texte geben Anregungen, wie man zu dem Lied tanzen kann, und während man die Lieder auf der CD anhört, kann man sich an den lustig-verspielten Aquarellen kaum sattsehen. Wem das Singen nicht genug ist und wer sein Kind auf Instrumente neugierig machen möchte, der ist mit den folgenden Bilderbüchern gut beraten: Der kürzlich verstorbene amerikanische Illustrator Marc Simont hat gemeinsam mit Karla Kuskin mit „Das Orchester zieht sich an“ (Hanser) einen Klassiker zum Thema Orchester geschaffen. Neu erschienen ist „Die Tonangeber“ (mixtvision) von Anna Czerwinska-Rydel. Die Bilder des mit dem Bologna Ragazzi Award ausgezeichneten Werkes stammen von Marta Ignerska. Faszinierend wie die einzelnen Instrumente hier vorgestellt werden. In kleine Streitgespräche miteinander verwickelt sind sie solange, bis es heißt: „,Alles bereit?‘, fragte der Dirigent lächelnd,

Lautmalerei: Mit Marta Ignerskas Bildern für „Die Tonangeber“ (mixtvision) lernen Kinder die Instrumente eines Orchesters kennen

die runden, freundlichen KindergesichOb zur Geburt oder zu einem anderen Anlass. Hier fallen vor allem zwei As- ter der Leipziger Illustratorin schon Wiedererkennungswert. Zum 70. Geburtstag pekte auf: Zum einen Anne Buhrfeinds des Sängers und Musikers erschien die kluge, humorvolle und aufschlussreiche Kommentare zu einzelnen Liedern – de- Jubiläumsausgabe „Die schönsten Lieder von Frederik Vahle“ (Sauerländer). ren Bandbreite von „Nehmt Abschied Brüder“ bis „Die Affen rasen durch den Wer mag, kann sich die Lieder auch auf der zugehörigen CD (Sauerländer audio) Wald“ übrigens erstaunlich groß ist – und zum anderen Larissa Bertonascos stil- anhören, oder aber selbst singen und sichere charmant-dezente Illustrationen, musizieren – Noten und Gitarrengriffe sind mit dabei. die schlichtweg bezaubern. Auf ganz neue Weise schafft es Falk Frederik Vahles Kinderlieder sind allEffenberger mit „Halli Hallo Halunken seits beliebt und haben nun dank Susanne Göhlich einen neuen Anstrich bekommen. – Das Liederbuch für die Allerkleinsten“ Vor allem bekannt durch ihre Reihe „Die (Beltz & Gelberg), teils altbekannte Lieder wilden Zwerge“ (Klett Kinderbuch) haben zu vertonen. Sybille Hein versteht sich 120

BuchMarkt September 2013

und die Instrumente holten tief Luft. ,Wir fangen an‘, flüsterte er.“ Ende Oktober erscheint „Das große Conni-Musikbuch“ (Carlsen). Mit der bekannten Sympathieträgerin werden bestimmt alle Connie-Fans auf der Stelle zu Musikbegeisterten. Ähnlich konzipiert wie die Ritter Rost-Bücher bietet es eine Kombination aus Geschichte, Liedern und Mitmachangeboten für Kinder. Martin Baltscheit liest auf der beiliegenden CD. Mit all diesen Lieder- und Musikbüchern macht es Spaß und fällt einfach leicht, den richtigen Ton zu treffen. Antje Ehmann


Junge Zielgruppe | Special

Projekte

Wiegenlieder international Carus/Reclam. Das Lieder-Projekt zur

Förderung des Singens mit Kindern von Carus und SWR2 bringt einen fünften Band hervor: Nach Wiegen-, Kinder-, Volks- und Weihnachtsliedern gibt es jetzt „Wiegenlieder aus aller Welt“. Denn wie Herausgeber Reijo Kekkonen im Vorwort erklärt: „Das Ritual, Babys mit Gesang in den Schlaf zu wiegen oder zu schaukeln, gibt es in allen Kulturen.“ In Zeiten, in denen immer mehr Menschen ihre Heimat verlassen müssen, um einen Ort für ein lebenswertes Leben zu finden, ist ein solches Geborgenheitsritual in der eigenen Sprache besonders wichtig. Bei der Auswahl der Lieder für das neue Buch half der europäische Chorverband „European Choral Association – Europa Cantat“. Gemeinsam mit dem Reclam Verlag ist erneut eine echte Kostbarkeit entstanden. „Wiegenlieder aus aller Welt“ wurde im

Zum Dahinschmelzen: Steve McCurry fotografierte dieses Baby, das auf dem Cover der „Wiegenlieder aus aller Welt“ zu sehen ist

Gegensatz zu den illustrierten VorgängerBänden mit Fotos ausgestattet. Fotografen wie Steve McCurry, Eve Arnold und Sven Cichowicz haben schlafende bzw. einschlafende Babys und Kinder in aller Welt aufgenommen, berührende Bilder voller Zärtlichkeit. Eine Mitsing-CD liegt dem Buch bei und enthält auch Aussprachhilfen für die fremden Sprachen. Darüber hinaus ist bei Carus eine gleichnamige CD erschienen, auf der Sänger und Instrumentalisten aus zahlreichen Nationen die Wiegenlieder eingesungen haben. Zu hören sind traditionelle Instrumente wie das japanische Koto, die indische Tabla, das osteuropäische Bajan oder die baltische Kantele. So sind die „Wiegenlieder aus aller Welt“ als Gesamtpaket auch ein Stück Kulturgeschichte – und ein wunderschönes Geschenk. Wen

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*Auswertung nach Umsatz in %, Datenbasis Media Control Monate 1 – 12/2012, Deutschland, WG Indexe: Hardcover, Taschenbuch, WG: Kinder- u. Jugendbücher/Sachbücher, Sortimentsbuchh., E-Commerce, Warenhaus

Wieso? Weshalb? Warum? – die Nr. 1 * im Kindersachbuch – jetzt auch für Kinder ab 8 Jahren!


Special | Junge Zielgruppe

sowie attraktive Präsentationsmöbel für den Handel sollen dazu beitragen, dass die Reihe im Buchhandel sichtbar bleibt“, so bringt Knauer die Marketingmaßnahmen auf den Punkt. Im klassischen Sinne interaktiv und wettkampffreudig ist das 2013 gestartete Spin off „memo Quiz“ nach dem Motto „Wissen in Aktion“ gestaltet: Ein einfaches Frage-Antwort-Quiz im auto-

© A.Köhler

den „gutmeinenden“ Erwachsenen möglicherweise erschrecken wird: Bilder und Texte sind auf dem ersten Blick durchaus imposant, aber scheinbar wild durcheinander auf den Doppelseiten angeordnet. Doch beobachtet man Kinder, wie sie diese Bücher rezipieren, und lässt man in sich den jugendlichen Forschergeist zum Vorschein kommen, zeigt sich die ganze Faszination

Ravensburger möchte eine Marktlücke füllen: Pressesprecherin Heike Herd-Reppner mit den ersten vier „Profiwissen“-Bänden in Ringblock-Form für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren

dieser Gestaltung. Ähnlich wie beim Wimmelbilderbuch beginnt man irgendwo auf der Seite und erschließt sich die Themen von selbst, stellt Querverbindungen her und bemerkt erst am Schluss, welche Menge an Wissen man aufgesogen hat. Diese Bücher fordern den Leser und seine Neugierde heraus – und kommen ihm dabei mit superben Bildern und Grafiken entgegen. Weiterführende Hinweise zu den Themen sowie ein Glossar befinden sich im Anhang eines jeden Buches – ebenso wie ein großformatiges Poster, das das Themengebiet klug in einem Schaubild zusammenfasst. Mit einer großen Marketingkampagne ist die Reihe „memo – Wissen entdecken“ an den Start gegangen – mit dem Ziel, „diese Reihe als die neue Sachbuchreihe für Kinder zu etablieren“, so gibt Natalie Knauer, Leiterin der Presseabteilung bei Dorling Kindersley, den ambitionierten Anspruch wieder. „Attraktive Buchpakete, regelmäßige Ausgaben unserer redaktionell aufbereiteten, aber kostenlosen Kinderzeitschrift DurchblicK 126

und strandfreundlichen Ringblock-Format garantiert jede Menge Spaß – und kitzelt genau die Spielfreude, Neugier und den Wettbewerbsgedanken „Ich weiß mehr als du“ heraus, den man im schulischen Ernst oft hintanstellt.

Modern und klassisch Einen eher klassischeren Weg geht die im September mit vier Bänden startende Reihe „Profiwissen“ für Kinder von acht bis zwölf Jahren aus dem Ravensburger Verlag. Hier wird die Neugier und der Forschergeist der Kinder durch animierende Fragen am Anfang einer jeden Doppelseite geweckt: „Welche Klimazonen gibt es auf der Erde?“, „Was passiert, wenn Berge explodieren?“ oder „Warum fließen Flüsse immer ins Meer?“, so heißen drei typische Fragen aus dem Band „Die Erde“. „Es braucht eine gute Mischung aus faszinierenden Bildern und Texten, die Themen auf den Punkt bringen und sich BuchMarkt September 2013

an den Fragen der Kinder der entsprechenden Altersklasse orientieren. Und das haben wir in ,Profiwissen’ umgesetzt.“ Dieser Aussage aus dem Hause Ravensburger kann man zustimmen – wobei man textlich und grafisch auf der traditionellen Schiene fährt. Angereichert werden die sachlich-informativen Texte durch zahlreiche ausklappbare Grafiken und grafisch abgesetzte Textflächen, die u.a. Interviews, „Expertenwissen“ – Stichwort „Mumien-Auswickel-Party“ – und Anleitungen zu „verrückten“ Experimenten bereithalten. So werden vor allem Jungs ihre helle Freude daran haben, beispielsweise selbst eine kleine Biogas-Anlage zu bauen. Diesem praxisorientierten Ansatz wird man auch durch die Ringheftung gerecht: Sie gibt den Büchern einen interessanten „Arbeitsbuch“Charakter. „Frau Erne bietet schon seit Jahren sehr erfolgreich interaktive Lesungen für ‚Wieso? Weshalb? Warum?’ an“, berichtet Johanna Just, Veranstaltungsreferentin bei Ravensburger. Um dieses Potenzial auch für eine etwas ältere Zielgruppe zu nutzen, konzipiert Ravensburger gemeinsam mit Andrea Erne ein Lesungs-Konzept zum „Profiwissen“-Band „Die Erde“.

Die Chancen Für alle drei Verlage spielte im Vorfeld das Feedback des Buchhandels eine große Rolle. „Unsere Außendienstler haben ausführliche und vertrauensvolle Gespräche mit den Buchhändlern über das Kindersachbuch-Segment geführt – und diese Erkenntnisse haben uns ermutigt, diesen Relaunch so umfassend zu gestalten“, berichtet Greul. Dorling Kindersley hatte Anregungen engagierter Buchhändlerinnen in den Relaunch eingearbeitet, die bei einem mehrtägigen Workshop in London entstanden waren. Und Heike Herd-Reppner kann aus den Reaktionen des Buchhandels nur Positives feststellen: „Das Interesse des Buchhandels ist seit der ersten Vorstellung der neuen Reihe sehr groß, der Handel bescheinigt uns, dass wir damit den Puls der Zeit treffen und eine Marktlücke füllen.“ Gründe genug, ein Feld nicht kampflos aufzugeben, das richtig Spaß machen kann. Und welcher erwachsene Vorleser hätte nicht schon mal etwas in einem Kindersachbuch erfahren, von dem er wirklich keine Ahnung hatte? Dominik Nüse-Lorenz


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Special | Junge Zielgruppe

Neue Wimmel-Welten Mit Bildern Englisch lernen und die Welt entdecken: Zwei SachbuchSolitäre laden auf verlockende Weise dazu ein. „Make my Day!“ und „Alle Welt“ machen auch Erwachsenen Spaß

Immer tiefer eintauchen in Details: „Make my Day!“ (Klett Kinderbuch, o.) ist ein wildes Englisch-Wimmelbuch, „Alle Welt“ (Moritz, u.) ein sagenhaftes Landkartenbuch (hier im Bild: Brasilien)

Sach-Bilderbücher

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s gibt Bücher, an denen kann man sich nicht sattsehen. Sie lassen sich an jeder beliebigen Stelle aufschlagen, und schon taucht man ein in Bildwelten, die Informationen bieten, die man gar nicht 128

gesucht hat. Zwei Beispiele aus diesem Herbst: Der Autor und Illustrator James Turek stammt aus Florida, hat in Leipzig Grafik und Buchkunst studiert und lebt seither dort. Das Deutschlernen jedoch macht ihm Schwierigkeiten, weshalb er begann, sich Vokabellisten mit Zeichnungen zu erBuchMarkt September 2013

stellen. Die entdeckte Klett KinderbuchLeiterin Monika Osberghaus durch einen Zufall – und schon war die Idee für ein neues Buch geboren. „Make my Day! Mein wildes EnglischWimmelbuch“ erscheint Ende des Monats bei Klett Kinderbuch und hat einen ebenso wilden Entwicklungsprozess hinter sich. Denn der 40-Jährige musste sich zunächst einmal in Kinderwelten einarbeiten – und sich dann von der Aufregung befreien, dass er ein Kinderbuch macht. Das Ergebnis ist eine Augenweide: Bunte Wimmelbilder zeigen eine Küche, ein Haus, die Schulkantine und weitere Szenen. Und zwar unaufgeräumt, chaotisch und mit viel Witz. Neben die Figuren einer ganz eigenen Gattung und die Gegenstände sind die englischen Wörter geschrieben, in einer nach Tureks Handschrift entwickelten Typo. Auf Vor- und Nachsatz befindet sich die Vokabelliste. Auch Erwachsene, die lernen oder mitlernen, werden ihre Freude an „Make my Day!“ haben. Zum Beispiel, wenn sie die beiden Figuren im Heißluft-Ballon entdecken und ihren Dialog lesen: „We need more hot air!“ – „Just keep talking.“ Mit den wichtigsten englischen Vokabeln lässt es sich leichter aufbrechen zu einer Weltreise. Die kann man mit „Alle Welt“ (Moritz Verlag) von Aleksandra Mizielińska und Daniel Mizieliński erleben. Von den beiden polnischen Grafikdesignern hat Verleger Markus Weber bereits „Treppe Fenster Klo“, „Farbe Form Orangensaft“ sowie „Sommerschnee und Wurstmaschine“ veröffentlicht. Doch das Landkartenbuch ist etwas ganz anderes und sprengt auch formatmäßig den Rahmen. Der Pappband (27,5 x 37,5cm) versammelt mehr als 4.000 verschiedene Miniaturen auf Karten von 42 ausgewählten Ländern und sechs Kontinenten. Neben geographischen Informationen zeigt „Alle Welt“ kulturelle Sehenswürdigkeiten, historische Plätze, bekannte Menschen, typische Tiere und Pflanzen, Nationalgerichte und vieles mehr. Übersetzt hat Thomas Weiler, und mit dem Erscheinen von immer mehr Lizenzausgaben werden die Informationen zu einzelnen Ländern teilweise noch tiefer. Ein Prachtband, der seine Leser über Jahre hinweg begleiten wird. Susanna Wengeler


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Zum Kratzeln: Loewe startet eine Reihe unter dem Titel „Kreativ Kratzelbuch“, zwei Titel sind jetzt lieferbar. Sie laden dazu ein, auf der schwarzen Pappe Bilder zu „kratzeln“, dahinter liegen bunte, silberne oder goldene Folien.

Für Tierliebhaber: „Das mach ich selbst für mein Pferd“ ist das dritte Buch von Katharina Rotter im Velber Verlag. Auch für Hunde- und Katzenfans gibt es bereits Titel, die Sach- und Bastelbuch vereinen. Bei einer Buchpräsentation auf dem Tiererlebnishof Seeste enstanden diese Bastelarbeiten. Anregungen gibt die Autorin auch in ihrem Blog kathipirati.de.

Mist bauen für Anfänger und Fortgeschrittene: Pia Deges hat „Freche Streiche!“ gesammelt, die besonders gut ins Programm des frechverlags passen. Furzbomben, Telefonstreiche oder Geschwister ärgern, für jeden ist etwas dabei. Schöne Idee: Dem Inhalt des Kühlschranks Gesichter geben ...

Kreative Ideenkiste Der Do it yourself-Trend reißt nicht ab. Doch Bastelbücher lassen sich nicht „nur“ gut verkaufen, sie bergen auch Ideen für ausgefallene, kostengünstige Dekos und unkompliziert zu organisierende Veranstaltungen

Zen oder die Kunst auszumalen: Der moses Verlag hat bereits 60.000 „Malandoo“Bücher verkauft. Sehr beruhigend.

Löffelweise Inspiration: Sabine Lohf ist die Bastelexpertin. Neu und umfassend: „Das große Buch vom Basteln und Spielen“ (Gerstenberg)

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Alles im Kasten: „Lustige Sachen filzen“ (Coppenrath) – dafür braucht man neben dieser Box nur noch etwas Wasser und Seife. Eine schöne Geschenkidee, mit der man sofort loslegen kann.


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Kreativbücher

Im Papierparadies

Präsentation im BuchSegler, Berlin: Mit einem ganzen Schwarm von Origami-Kranichen

Edition Orient. Freunde der Edition Orient werden die türkisch-deutschen Geschichten von Gukki, dem kleinen Raben, kennen. Reza Hemmatirad, ein im Iran geborener Fotograf, Illustrator und Modedesigner, der heute in Istanbul lebt, hat die Bücher von Melike Günyüz in der Gestaltungstechnik des Fingerabdrucks illustriert. Die Autorin und Verlegerin des Erdem Verlags in Istanbul hat zusätzlich ein Bastelbuch für Eltern und Erzieher auf den Markt gebracht, in dem Reza Hemmatirad seine Technik Schritt für Schritt erklärt. Als Melike Günyüz das Buch auf der Frankfurter Buchmesse der Edition Orient anbot, zögerte Verleger Stephan Trudewind nicht lange. Jetzt hat er „Kreativer Umgang mit Daumendruck und Finger134

Büchertisch. Es ist ein wunderbarer Werkstoff: Aus Papier lassen sich die schönsten Kunstwerke schaffen. Ob klassisches Malbuch oder Ideenbände zum Falten und Schnipseln, die Titel begeistern kleine wie große Kunden, weil keine teuren Materialien zu beschaffen sind, bevor man loslegt. Das „Krickel-Krackel-Buch“ (Oetinger), entwickelt mit der HAW Hamburg, und das „Kinder Künstler Kritzelbuch“ (Beltz & Gelberg) der Frankfurter Ateliergemeinschaft Labor haben einen Trend ausgelöst: Weg vom klassischen Ausmalen, hin zu komplexeren Themenstellungen. Beide Illustratorengruppen haben ihr Konzept inzwischen erfolgreich ausgebaut. In diese Kategorie reiht sich nun auch „Mein großes Kritzel-Schnipsel Buch“ (Ravensburger) von Vincent Boudgourd ein, mit 150 Bildern zum Ausmalen und Ausschneiden. „Fülle den Teller mit lauter ekligen Dingen“, lautet eine Anweisung oder – wie gemein! – „Lass Wasser auf die Katze tropfen.“ Lydia Crook lädt zum „Reißen, falten, schnipseln, knüllen, kleben, fetzen“ ein: „Paperplay“ (Coppenrath) enthält u.a. Vorlagen für bunte Kreisel und Fingerpuppen sowie das Himmel und Hölle-Spiel. „Selbermachen ohne Schere und Kleber“ verspricht „Das Monster Bastel-Buch“ (Loewe). Jedes der sechs Monster wird in einem Steckbrief beschrieben. Mit Hilfe einer anschaulichen Anleitung können Xerxes, Friedbert & Co. aus dem Buch ausgestanzt und zusammengefaltet werden. Große Verkaufserfolge feiert der Usborne Verlag mit seinen Sticker-Büchern, die

Fingerprint

Lesen und Klecksen Fertig ist der Marienkäfer: Anleitung aus „Kreativer Umgang mit Daumendruck und Fingerfarbe“ (Edition Orient)

farbe“ in einer türkisch-deutschen Ausgabe vorgelegt. Der Band beginnt mit der Grundform, einem Daumenabdruck, und zeigt, dass man damit viel mehr als einen Raben abbilden kann. Klar, dass es Kindern großen Spaß macht, ihre Finger in Farbe BuchMarkt September 2013

zu tauchen. „Auch Eltern, die denken, dass sie gar nicht malen können, klecksen bei Kinderfesten begeistert mit“, hat der Verleger beobachtet. Er empfiehlt das Buch auch Erziehern in multikulturellen Kindergruppen: „Erst vorlesen und die Helden


Junge Zielgruppe | Special

zu unterschiedlichsten Themen lieferbar sind. Neu ist der Titel „Mein Puppenhaus“, außen ziemlich rosa, innen sehr schön illustriert von Ina Hattenhauer. Jeder Raum kann mit einer Reihe von Utensilien ausgestattet werden. Eine mögliche Variante: Das englische Original bestellen, es eignet sich zum spielerischen Vokabellernen. Für Kinder, die schreiben können, bietet sich Julia Kaergels „Schreib mal! Coole Schriften & Buchstabensalat“ (Knesebeck) an. Hier lernen sie, wieviel Spaß es machen kann, über Zeilen zu springen oder eine Bubble-Schrift auszuprobieren. Die grafisch abwechslungsreichen Seiten lassen viel Platz für eigene Versuche. Workshops und Bastelstunden kann man entweder mit Buchautoren oder mit Kreativen aus der Nachbarschaft in der Buchhandlung umsetzen. Ein Büchertisch lässt sich mit Eigenversuchen dekorieren: So hat der Kinderbuchladen BuchSegler in Berlin dem Thema einen schönen Auftritt beschert (s. Foto). Der Hintergrund war leider nicht so erfreulich: Während Inhaberin Wiebke Schleser mit Mann und Kindern gerade erst ein paar Tage im wohlverdienten Sommerurlaub war, wurde in ihren Laden eingebrochen. Ihre Schwester sowie ihre Mitarbeiterin Karoline Köhnke hatten bereits aufgeräumt, bevor Wiebke Schleser wieder in Berlin eintraf. Und auf den Schreck hin jede Menge Origami-Kraniche gefaltet, „als Meditation nach dem Einbruch“. Basteln hilft.

Eine Liebese rklä ru ng a n mein Pfe rd Ab 7 Jahren, 23 x 23 cm, 48 Seiten, Hardcover € [D] 9,99 € [A] 10,30* / CHF 14.90** ISBN 978-3-8411-0164-8

Wen

der Geschichten anschließend selbst stempeln!“ Ein Konzept, das sich ohne großen Aufwand auch für Veranstaltungen in der Buchhandlung realisieren lässt. Stephan Trudewinds Tipp: „Man sollte den Kindern kein DIN-A4-Blatt geben, das würde sie bei der Technik überfordern. Stattdessen kleine Blocks verwenden!“ Dass sich mit der kinderleichten Technik ein ganzes Universum voller Gestalten schaffen lässt, zeigt auch Marion Deuchars in „Fingerprints. Das große Mal- und Zeichenbuch für kleine Künstler“ (Knesebeck). Hier können die Kinder gleich loslegen und nach Herzenslust ins Buch stempeln. Auf den Büchertisch gehört dann auch „Malen mit Fingerfarben“ aus der Carlsen-Serie „Ich kann“. Margit Lesemann BuchMarkt September 2013

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Special | Junge Zielgruppe

Pageturner: Das Rascheln der Seiten gehört zum Thriller-Erlebnis einfach dazu

beeinflussen kann. Dank dieser telekinetischen Gabe wird er auf die Myers Holt Academy aufgenommen. Was zunächst nach renommiertem Eliteinternat klingt, entpuppt sich als Sitz des MI18, eine Sektion des britischen Geheimdienstes, in der Kinder als Nachwuchsagenten ausgebildet werden. Dort ist Chris’ Hilfe bitter nötig. Unter dem Schlagwort „SkandinavienKrimis für Kids“ wird Kommissar Ohlsen seit dem Frühjahr bei cbj von seinem scharfsichtigen Sohn Alexander unterstützt, und auch der dreizehnjährige Anwaltssohn Theo Boone muss nach John Grishams Willen für Heyne fliegt Fälle lösen. Grishams Thriller sind für Leser ab 12 gedacht. „Wir nennen es cosy crime“, sagt Patricia Czezior, Lektorin bei Heyne fliegt. „Theo hat einen Hund – Jugdge – und eine beste Freundin – April Finnemore –, die aber wirklich nur Freundin und keine erste Liebe ist.“

Actionthriller für Mädchen Auch für Mädchen gibt es Action-Thriller. Dass sie nicht immer nur Opfer sein müssen, sondern auch als toughe Ermittlerinnen auftreten können, beweist in diesem Herbst „Cold Fury“-Drehbuchautor und Journalist T.M. Goeglein bei Heyne fliegt: Protagonistin Sara Jane Rispoli freut sich auf ihren 16. Geburtstag und ihr erstes Date, als ihre Eltern und ihr kleiner Bruder verschwinden. Doch Sara Jane kommt aus einer italienischstämmigen Familie, hat Boxunterricht, seitdem sie sechs ist und besitzt eine Knarre. Das ist der Auftakt zu einer actionreichen Verfolgungsjagd durch Chicago. „Wir glauben, dass große Schwestern diesen Thriller ihren Brüdern leihen, die ihn auch verschlingen werden“, sagt Czezior. Was den Jungen ihr britischer Geheimdienst („Top Secret“, „Myers Holt“) ist jüngeren Mädchen ab 12 die „Gallagher 142

Akademie“, in der hochbegabte junge Mädchen zu Top-Agentinnen ausgebildet werden und als „weiblicher James Bond“ erste Aufträge übernehmen. „Spione küsst man nicht“ hieß der erste Titel von Ally Carter auf Deutsch, jetzt erscheint „Mädchen sind die besseren Spione“ bei Planet Girl.

Setting: Internet „Thriller sind ein starkes Genre, über das man Themen transportieren kann“, meint Sarah Haag. „Wenn der Spannungsfaktor stimmt, können Autoren auch schwierige Themen aufgreifen.“ In einigen Verlagen erscheinen in den Herbstprogrammen literarisch hochwertige Titel mit sozialkritischem Hintergrund. Starke Thrillerthemen bietet auch das Internet: Computerspiele, Social Media, virtuelle und reale Welt. Von der explosiven Mischung von Technik und Finanzwelt erzählt Tobias Elsässer in seinem neuen Roman „One“ (Fischer Sauerländer): Eine Occupy-ähnliche Protestbewegung hat ein Computerspiel umgeschrieben und damit das gesamte Finanzsystem des zerrissenen Europas lahm gelegt. In das Geschehen verwickelt ist Samuels in der Wirtschaft arbeitender Vater, der als nächster auf der Liste eines Auftragsmörders steht. Samuel, der aus Hongkong kommt, ist zunächst desinteressiert an der Kapitalismuskritik, begreift aber im Laufe des Romans immer mehr, worum es ihnen geht. Einen Schritt weiter geht Andreas Eschbachs in seiner Trilogie „Black Out“, „Hide Out“ und „Time Out“, deren erster Band jetzt bei Arena nun als Klappenbroschur erscheint. Internet und Maschinen sind bereits von gestern: Ein Computerchip, der in den Kopf eingepflanzt wird, kann Gedanken direkt von Mensch zu Mensch übertragen: Was die Menschheit „wahrhaft“ zusammenschweißen soll, wird aber zum Albtraum. BuchMarkt September 2013

Kritik an einer Gesellschaft, in der das Privatleben als öffentliches Spektakel inszeniert wird, übt Jeanne Ryans in „Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen“ (cbt). In einem neuen Online-Spiel bekommt Vee ständig neue peinliche „Challanges“, die sofort ins Netz gestellt werden – dafür winken aber auch Preise. Die Fans treiben Vee dazu, immer mehr zu riskieren, in der letzten Runde wird die Bedrohung für sie und fünf andere Spieler schließlich tödlich. Die Gefahren sozialer Netzwerke beleuchten Janet Clarke, die einen sechzehnjährigen Sohn hat, sowie Agnes Hammer, die als Aggressionslehrerin mit sozial benachteiligten Jugendlichen in Düsseldorf arbeitet. In „Sei lieb und büße“ (Loewe, Frühjahr 2013) eröffnet Janet Clark – anders als Monika Feth in ihren Romanen – nicht nur pschologisch feinfühlige Einblicke in die Täter-, sondern auch in die Opferrolle. Agnes Hammer schildert in „Ich blogg Dich weg!“ (Loewe, Frühjahr 2013) den von Cybermobbing-Angriffen ausgelösten Leidensweg der ursprünglich an ihrer Schule beliebten und erfolgreichen Protagonistin Julie. Durch wechselnde Erzählperspektiven erfährt der Leser aber auch, was in ihrer Familie und ihren Freunden vorgeht, die Julies offensichtliches Leiden lange Zeit ohnmächtig mit ansehen müssen. Julie öffnet sich erst, als sie tätlich angegriffen wird.

Gesellschaftskritisch In ihrer neuen Romantrilogie verbindet Ursula Poznanski Thrillerplot und dystopisches Setting. „Ursula Poznanski interessieren Gruppenphänome“, erklärt Sarah Haag. „Und die autoritäre Gesellschaft in der dystopischen Welt verschärft in der neuen Trilogie die Konflikte der Gruppe.“ Im Herbst erscheint nach „Die Verratenen“ der zweite Band „Die Verschworenen“ im Loewe Verlag. Alice Gabathulers Thriller haben immer einen sozialkritischen Hintergrund. Ihr neuer Roman „No Way Out“ basiert auf der realen Geschichte eines schwarzen Jungen, der von einem „Nachbarschaftsschützer“ umgebracht wurde, erzählt Thienemann-Lektorin Sandra Rothermund. „In ,Nashville’ kann man vieles suchen und vieles entdecken“, sagt Autorin Antonia Michaelis über ihr neues Werk, das bei Oetinger erscheint. „Es ist ein Thriller oder ein sozialkritischer Roman“, sagt sie,


»The Bourne Identity trifft auf James Bond trifft auf Alex Rider trifft auf Oh-Gott-dieses-Buch-ist-so-fantastisch-dass-mein-Kopf-gleich-explodiert.« Booktalk

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Special | Junge Zielgruppe

„eine Entwicklungsgeschichte oder eine Liebesgeschichte, eine Geschichte über Obdachlose, vielleicht auch über Studenten oder Ärzte.“ Welche Möglichkeiten das Genre bietet, beschreibt Michaelis so: „Thriller können den Leser auf eine denkbar einfache Weise mitreißen und ihm dabei ganz subtil etwas mitteilen. Der Leser liest, um herauszufinden, wer der Mörder ist. Und ich nehme ihn mit und zeige ihm etwas, das er gar nicht sehen will. Ätsch, zu spät!“ Einen literarischen Thriller mit starken Bildern hat Elisabeth Rapp geschrieben. In „Wenn er mich findet, bin ich tot“ (dtv), erzählt die 15-jährige Ich-Erzählerin Tilly von einem Erziehungscamp im finnischen Norden, in dem sie mit anderen schwer erziehbaren Jugendlichen eine Jugendherberge aus Eis bauen soll. Als ein Mord das Camp erschüttert, kommt Tilly, für die man von Anfang an eingenommen ist, ihrer eigenen dunklen Vergangenheit auf die Spur. „Das Thema ist Gewalt an Kindern, also nicht leicht“, sagt Susanne Stark. „Aber es ist literarisch so gut verarbeitet und Tilly ist ein so starker, sympathischer Charakter, dass man es Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf diese Weise präsentieren kann.“ Ein etwas anderes Internat ist Cimmeria im reichen englischen Süden, auf das Autorin J.C. Daugherty ihre Heldin Allie in „Night School“ schickt. Allie, ein normales Mädchen, lernt schnell, dass die Welt der Reichen und Schönen große Gefahren birgt. Bei Oetinger erscheint jetzt Band 3 für Mädchen ab 14, „Die Wahrheit musst Du suchen“. Im Interview auf Youtube erzählt die Autorin, was der Auslöser für die Serie war: „Ich habe ein Foto gesehen, auf dem unter anderen der englische Premierminister David Cameron und der Londoner Bürgermeister Boris Johnson als Studenten des Bullingdon Club Oxford zu sehen sind, eine exklusive Studentenverbindung. Ich weiß nicht, was in dieser Art Clubs geschieht, und das hat meine Fantasie beflügelt. Ich habe mich gefragt, wie das Leben von EliteKids wohl aussieht.“ Klaus Peter Wolfs Thriller „Neongrüne Angst“ für Leser ab 14 ist „sehr psychologisch motiviert, hat aber auch einen starken Thriller-Plot und ist eine Coming of Age-Geschichte, die in Ostfriesland spielt“, sagt Andrea Diederichs, Lektorin bei FJB. Wolf, der auch Drehbücher für den Tatort und Polizeiruf verfasst hat, schreibt sehr filmisch und liest viel an Schulen, wo er direktes Feedback von den jugendlichen 144

Stoff für Halloweenlesenächte: Düstere Mystery-Thriller faszinieren Goths, Emos und Melancholiker

Lesern bekommt. „Dieser Autor schafft es, auch Jungen im pubertären Alter zu packen“, sagt Diederichs. Als Taschenbuch erscheint im Herbst der erste Band der neuen Thriller-Serie „Nachtblauer Tod“.

Mystery-Thriller „Neben den Zukunftsthemen sind paranormale Phänomene im Thriller im Kommen“, konstatiert Larissa Meier. Nicht wenige Verlage setzen im Herbst auf Mystery-Thriller, die ganz unterschiedlich ausgerichtet sind. Immer, wenn er mit Wasser in Berührung kommt, wenn es regnet oder stürmt, kommt die Erinnerung zurück: Carl versucht herauszufinden, warum er am See aufgewacht ist, mit einem Leichensack neben sich, in dem sein toter Bruder liegt und einem Mädchen vor sich, das offensichtlich Todesangst vor ihm hat. „Rachel Ward lässt einen in ,Drowning’ bis fast ganz zum Schluss im Unklaren darüber, ob das Geschehen nur in Carls Kopf stattfindet oder real ist“, sagt Chicken HouseProgrammleiterin Anja Kemmerzell. „Es ist fantastisch unheimlich, wie das Element Wasser immer größeren Raum im Roman einnimmt, immer gewaltiger und bedrückender wird. Aber er hat auch eine große psychologische Tiefe.“ Sechs charakterlich sehr unterschiedliche Mädchen aus Engelsfors, einem trisBuchMarkt September 2013

ten, fiktiven Ort in der hintersten Ecke von Schweden, haben Macht über die Elemente, wie sie eines nachts im Wald herausfinden. Im Laufe der Roman-Trilogie lernen die sechs jungen Hexen, dass sie nur gemeinsam das Böse besiegen können, das sich von ihrem kleinen Ort über die ganze Welt ausbreiten will. Tote gibt es aber dennoch. „Die Engelsfors-Trilogie aus Schweden ist großartig gearbeitet“, schwärmt Marlen Bialek, Lektorin im Dressler Verlag. „Ein hochspannender Plot, in dem nichts vorhersehbar ist. Dazu das düstere, faszinierende Setting und die authentischen Heldinnen, die nicht immer sympathisch, aber durch und durch menschlich sind und ein hohes Identifikationspotenzial bieten. Und dann der knappe, atmosphärisch dichte Erzählstil – da stimmt einfach alles.“ Nach „Zirkel“ und „Feuer“ erscheint im Herbst der dritte Band „Schlüssel“ bei Dressler. Aber viele Mystery-Thriller aus dem Ausland überzeugen die Lektoren auch nicht. „Manche Stoffe und Auflösungen sind einfach zu abgedreht“, sagt Patricia Czezior von Heyne fliegt. „Es kann zum Beispiel sehr unbefriedigend für den Leser sein, wenn das Paranomale am Schluss wie ein deus ex machina wirkt“, sagt auch Kathrin Weller. In Krystina Kuhns Mystery-Serie „Das Tal“ (Arena) gibt es im dritten Band „Die Jagd“ aber eine natürliche Auflösung für die mysteriösen Elemente. Denn „Das Tal“ ist nicht auf Google-Maps zu finden, es gibt dort keine Tiere, der Wasserspiegel steigt nicht, und immer wieder verschwinden Jugendliche. Bis eine Gruppe von College-Studenten, die man genau kennenlernt, dem „Tal“ auf die Schliche kommt. Als „Gothic-Mystery-Thriller aus Spanien“ bezeichnet Beltz Gulliver „Retrum“. „Im Show-Down stirbt zwar ein Mädchen, in dem Roman geht es aber nicht darum, einen Mord aufzudecken“, erklärt Lektor Christian Walther. Eine Clique von Jugendlichen trifft sich auf einem Friedhof, um mit den Toten in Kontakt zu treten. Dabei entwickelt sich auch eine Liebesgeschichte. Bezeichnend ist die düstere, schwarze Atmosphäre, gespeist von Lyrik und Songtexten. „Genau das Richtige für den Herbst, Halloweenlesenächte und für alle Goths, Emos und Melancholiker. Am Besten zu lesen auf einer Bank auf’m Friedhof zu nebliger Stunde im Oktober“, empfiehlt eine Leserin auf retrum.de. Im Frühjahr 2014 wird der zweite Band erscheinen. Stephanie von Selchow


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Special | Junge Zielgruppe

schwebenden Barnaby einen unglaublichen Helden, der sich gegen die Widrigkeiten des Lebens geschickt zu wehren weiß, ein spannendes und unvorhersehbares Abenteuer, fiese Schurken, tolle Freunde und ein gutes Ende. Nachdem seine Eltern den Jungen wegfliegen lassen, weil sie sich seiner Besonderheit schämen, landet er auf einer Farm in Brasilien und erlebt das Abenteuer seines Lebens. Unbeirrbar an das Gute im Menschen glaubend macht er sich auf die Rückreise zu seinen Eltern, um dort zu erfahren, dass man sich manchmal zwischen der Treue zu sich selbst und seiner Familie entscheiden muss. Hinreißend geschrieben, humorvoll und dennoch mit nachdenklichen Passagen. In seiner Radikalität ist dieser Titel an einigen Stellen geradezu eine Zumutung an die Gefühle der jungen Leser: So sehen gute Kinderbücher aus! Samuel: Barnaby Brocket ist klasse. Ich finde es toll, dass er schweben kann, auch wenn das für ihn ganz schön schwierig ist. Die Geschichte ist immer wieder witzig, und man kann viel lachen. Manchmal ist es aber auch ganz traurig. Es macht einfach Spaß, dieses Buch zu lesen oder vorgelesen zu bekommen. Von Barnaby wünsche ich mir noch mehr Geschichten. Jochen Till: Spackos in Space – Unfall im Weltall, mit Bildern von Zapf (Tulipan), ab 10

Von Barnaby wünsche ich mir noch mehr Geschichten Testleser Samuel über „Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket“ (Fischer KBJ)

Jost: Conny ist einfach klasse. Und sein Abenteuer unglaublich witzig. Echt toll fand ich, als er es geschafft hat, einen Plan zur Rettung des Raumschiffs zu machen und der dann auch klappt, obwohl die Erwachsenen ihm erst mal nicht glauben. Ich würde gerne weitere Abenteuer von Conny und diesen coolen Robotern lesen.

Michael Fry: POW! Pauls oberkrasser Wachdienst, aus dem Amerikanischen von Yvonne HerganeMagholder (Dressler), ab 10

Jochen Till und der Illustrator Zapf legen ein Paul, elf Jahre und Gemeinschaftswerk vor, der Kleinste seines Jahrgangs, hat es nicht bei dem man sich auf jeder Seite vorstel- leicht in der Schule. Sein Schwarm Becky len kann: Hier haben sich zwei Trekkies übersieht ihn wie alle anderen. Und der fiegetroffen und schreiben ein Buch, von dem se Roy steckt ihn immer wieder aufs Neue sie schon immer geträumt haben. Corne- in sein Schließfach. Bis die Direktorin die lius Spacko, genannt Conny, ist der Sohn Idee hat, die drei Außenseiter der Schule eines Menschen und einer Trandorkanie- – Winzling Paul, „Bohnenstange“ Molly rin. Seinen Vater hat er noch nie gesehen. und den dicken Karl – gemeinsam in den Nachdem er einem bobolanischen Klas- Wachdienst zu stecken. Durch die Zugesenkameraden die Schwanzspitze in Brand hörigkeit zu einer Gruppe sollen sie sich gesetzt hat, bekommt er nicht nur Ärger besser integrieren. Die kleine Zwangsgemit der Mama, sondern wird für die kom- meinschaft ergreift mit Unterstützung des menden Ferien auf das Raumschiff des Hausmeisters die Gelegenheit beim Schopf, bis dahin unbekannten Vaters geschickt. um Roy einen Denkzettel zu verpassen. „Spackos in Space“ ist so durchgeknallt Michael Fry, dessen Comic „Ab durch und witzig wie sein Titel. Eine humor- die Hecke“ verfilmt wurde, legt einen unvolle Homage an das Leben im All, auf terhaltsamen und humorvollen Kinderrofrühpubertären Humor heruntergebrochen, man mit vielen Illustrationen vor, der auf ohne dass es flach wird. Keine literarische jeder Seite überzeugt. Eine Geschichte, Lektüre, aber ein echter Lesespaß für klei- die auch lesefaule Jungs begeistern wird. ne (und vielleicht auch größere) Trekkies Teil zwei ist schon in Arbeit … 148

BuchMarkt September 2013

Hendrik: An dem Buch hat mir gefallen, dass zwischen dem Text viele kleine Comics und Bilder waren. Leider war die Geschichte nicht immer spannend, aber mir hat die Idee gefallen, dass das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. In der Geschichte wird am Ende alles gut, das hat mir auch gefallen, weil es Mut machen kann. Ich finde, es sollten sich Leute, die andere ärgern, daran ein Beispiel nehmen.

Jugendliteratur Johanna Rosen: Liberty Bell. Das Mädchen aus den Wäldern (Arena), ab 12

Liberty Bell ist 16, ein Mädchen, das gemeinsam mit ihrer Mutter im Wald aufgewachsen ist. Sie kann lesen und schreiben und kennt verschiedene Lieder. Autos und Straßen, Hochhäuser und andere Errungenschaften der Zivilisation sind ihr fremd, als sie von einer Gruppe Jugendlicher entdeckt und schließlich an Erwachsene „ausgeliefert“ wird. Sie landet in der Psychiatrie und wird von Kopf bis Fuß durchgecheckt. Völlig verängstigt schweigt Liberty Bell, bis es dem gleichaltrigen Ernesto gelingt, ihr Vertrauen zu gewinnen. Die Autorin legt eine emotional berührende und durch die geheimnisvolle Herkunft von Liberty Bell auch spannend aufbereitete Geschichte vor, auf die sich jugendliche und erwachsene Leser glei-


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Gibt es Liebe auf den ersten Blick? Bisher hat Sophie an so etwas nicht geglaubt. Aber als sie Mattis das erste Mal sieht, diesen Jungen mit seinen geheimnisvollen, dunklen Augen, explodiert die Welt in Funken sprühendem Gold. Noch nie hat sie so für jemanden empfunden, und sie kann ihr Glück kaum fassen, als sich herausstellt, dass es ihm mit ihr genauso geht. Sophie ist sich sicher: Mattis ist der Richtige. Mit ihm kann sie sich auch mehr vorstellen, als nur zu Knutschen. Doch bestimmt hat so ein Mädchenschwarm wie Mattis schon viele Freundinnen gehabt und auch mehr Erfahrung als sie …

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riott © Rolf Mar

jonathan Stroud .. ist zuruck! Geister, Ghoule, Grabgeflüster: Die Agenten von Lockwood & Co. sind allem gewachsen Bundesweite Sp itzentitelkampa gne mit über 50 Milli onen Kontakten Große Presse- un d Lesereise im Herbst 2013

Begeisterte Buchhändlerstimmen »Gefährliche Geister, jugendliche Agenten, ein ungeklärter Mord und ein supergruseliges Haus...das alles und noch viel mehr ergibt zusammen einen großartigen neuen Stroud! Eine Nacht lang war ich wie in Geisterstarre.« E. Krebs, Thalia Buchhandlung Düsseldorf

»Der wunderbare Humor wie bei Bartimäus ist zurück und lässt einen immer wieder schmunzeln bis lachen – so erwarte ich mir das von Stroud!« J. Oliv, Buchhandlung Hugendubel Perlach


Geb. mit Schutzumschlag, 432 Seiten â‚Ź 18,99 (D) / â‚Ź 19,60 (A) / CHF 27,50* ISBN 978-3-570-15617-9

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Special | Junge Zielgruppe

Ein überzeugender Auftakt einer neuen Serie, die spritzig und hintergründig daher kommt. Geeignet für Krimifans, Fantasyfans und Stroudfans. Anton: Das Buch hat meine Gedanken von Beginn an gefesselt, denn schon ab der ersten Seite geht es spannungsreich los. Das ist gut so, denn so wird man erst einmal gebannt und bekommt ein paar Seiten später die relativ unspektakuläre Vorgeschichte aufgetischt. Insgesamt ist es ein wirklich mitreißendes Buch, da man anfangs auf eine komplett andere Fährte gerät und erst auf den letzten Seiten alles aufgelöst wird. Es ist ein Finale, das man überhaupt nicht erwartet hat, da es immer Hinweise auf einen anderen Schluss gibt. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter und hoffe, dass ein weiteres Buch mit Lockwood & Co. entsteht. Hermann Schulz: Warum wir Günter umbringen wollten, Bilder von Maria Luisa Witte (Aladin), ab 13

Kinder, die beschließen, einen Jungen aus der Nachbarschaft umzubringen – eine kaum vorstellbare Geschichte, die unter die Haut geht: Freddy und seine Freunde quälen und misshandeln den leicht zurückgebliebenen Flüchtlingsjungen Günter, der trotz allem immer wieder versucht, Anschluss an die Gruppe zu finden. Doch plötzlich bekommen sie Angst, dass die Erwachsenen davon erfahren. Und so beschließen sie, dass Günter sterben und im Moor versenkt werden soll. Hermann Schulz erzählt in seiner Novelle, wie sich ein Gedanke immer mehr verselbständigt, bis es fast zu der unvorstellbaren Tat kommt. Nicht bedacht haben die Kinder, dass die Erwachsenen schon längst ahnen, wer Günter gequält hat und die Jungen beobachten. Eine beeindruckende Geschichte, die in einfachen Worten erzählt wird und der es dennoch gelingt, die zunehmend bedrückende Atmosphäre und die Hilflosigkeit von Freddy einzufangen. Sicherlich einer der literarisch anspruchsvollsten Titel dieses Herbstes. Sophie: Mir hat das Buch ziemlich gut gefallen, auch wenn ich die Geschichte ein wenig schräg finde. Es ist spannend, und ich konnte mich beim Lesen sehr gut in Freddys Lage hineinversetzen. Besonders das Ende finde ich toll, denn es kommt ganz anders, als alle gedacht haben … 154

Das Buch hat meine Gedanken von Beginn an gefesselt, denn schon ab der ersten Seite geht es spannungsreich los Testleser Anton über „Lockwood & Co. – Die seufzende Wendeltreppe“ (cbj)

Karen-Susan Fessel: Liebe macht Anders (Kosmos), ab 15

Anders ist der Neue in der 9. Klasse einer Gesamtschule in der Nähe des brandenburgischen Finkenberge. Der gut aussehende Junge stößt auf eine eingeschworene Klassengemeinschaft, in der Klassensprecher Robert das Sagen hat. Als Anders und Sanne sich ineinander verlieben, droht die schon angespannte Atmosphäre zu explodieren. Robert hat etwas über Anders erfahren, das er auf unschöne Weise den Freunden präsentiert. Und für Anders und seine Familie heißt es auf ein Neues, den Wohnort zu wechseln. Karen-Susan Fessel erzählt die Geschichte eines jungen Hermaphroditen auf unaufgeregte und einfühlsame Weise. Sie steigt erst zu einem Zeitpunkt in die Geschichte ein, zu dem aus Svea schon Anders geworden ist, der junge Mann sich für ein Geschlecht entschieden hat. Die Schwierigkeiten und Probleme, mit der Eltern und Geschwister bei der Geburt eines Zwitters konfrontiert sind, spielen ebenso wenig eine Rolle, wie die inneren Kämpfe des Protagonisten selbst. Ein beeindruckendes Buch zu einem schwierigen Thema, ohne gefühlsduselig oder kitschig zu werden. Friederike: Ein fesselndes Buch. Es hat mir gefallen, dass die Erzählperspektive immer wieder gewechselt hat. Umgangssprachlich, eher in einfachen Worten erzählt, passt die Sprache gut zur BuchMarkt September 2013

Geschichte, weil die Jugendlichen von ihren Gefühlen berichten. Ein Buch, das man sehr schnell lesen kann, auch wenn das Thema nicht einfach ist. Hat mir gut gefallen. Anke Weber: Die Regenbogenasche (Ueberreuter), ab 12

Rhina ist 14, zum ersten Mal verliebt und hat eine reichlich verrückte Idee, die den Angebeteten auf eine harte Bewährungsprobe stellt: Sie will die Urne ihres verstorbenen Vaters ausgraben und seine Asche in Namibia verstreuen. So machen die beiden Jugendlichen sich auf, etwas nahezu Unmögliches zu vollbringen. Humorvoll und einfühlsam beschreibt sie, wie der Gedanke an diese vollkommen verrückte Tat in Rhina reift und wie sie alles daran setzt, diesen Gedanken umzusetzen. Gemeinsam mit Uncas, der eigentlich Kevin heißt, begibt sie sich auf die Spuren ihres Vaters und berührt ihre eigenen Wurzeln. Ein wunderbarer Jugendroman von Anke Weber, der berührt und zum Lachen verleitet. Sarah-Nell: „Regenbogenasche“ hat mir insgesamt nicht so gut gefallen. Ich fand die Idee interessant, dass Rhina die Asche ihres Vaters ausbuddeln und nach Namibia bringen wollte. Bis es jedoch soweit ist, hat das Buch sich zu sehr hingezogen. Der Teil der Geschichte, der in Namibia spielt, gefiel mir wieder gut. Man lernt viel über das Land und besonders Rhinas Oma Hanne ist mir sympathisch. Fazit: halb gut.


Zeig mir deine Welt, ich zeig dir meine! Deutschsprachige Bilderbücher mit wunderbaren Geschichten und tollen Reimen, zum Vorlesen und gemeinsamen Entdecken. www.pingpong-welt.de

E NEU ER H BÜC

ISBN 978-3-468-21027-3

ISBN 978-3-468-21024-2

ISBN 978-3-468-21023-5

ISBN 978-3-468-21015-0

ISBN 978-3-468-20999-4

ISBN 978-3-468-21005-1


Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen

Jubiläum des Monats

© Benjamin Gladis

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or genau einem Jahr ging der Literaturpodcast „Die Buchhaltung“ (www. buchhaltung-podcast.de) online. Seitdem besprechen Kora Beyer und Django Meyer monatlich eine Neuerscheinung, einen Klassiker oder eine Literaturverfilmung – werbefrei und nicht kommerziell. Im Gegensatz zu zahlreichen Literaturbloggern und Rezensionsplattformen schreiben die beiden Kritiker ihre Leseeindrücke nicht auf, sondern nähern sich der Literatur im Gespräch. „Im schlechtesten Fall sind wir dabei einer Meinung, im besten Fall ergänzen sich unsere Eindrücke und lassen ein neues Bild entstehen, das uns selbst überrascht“, so Kora Beyer. Wie jedes Buch sei auch jedes Gespräch ein neues Abenteuer, „von dem wir nicht wissen, wohin es uns führt.“ So seien sie bei der Unterhaltung über Rainald Goetz‘ „Johann Holtrop“ schließlich bei Dostojewski angekommen, Abe Kōbōs „Schachtelmann“ habe sie über die Beschaffenheit von Klassikern nachdenken lassen, und

Kora Beyer, Django Meyer: Zu hören sind die Buchkritiker per Podcast, in die Kamera schauen sie aber nie

im „Großen Gatsby“ seien sie „durch die Zeit gewirbelt“. Wenn sich die Geisteswissenschaftler, beide um die 30 Jahre alt, mit dem Aufnahmegerät in Koras Küche im Leipziger

Stadtteil Plagwitz setzen, dürfen sie nie vergessen, den Kühlschrank auszuschalten. „Sonst“, so Django Meyer, „wird die Aufnahme von seinen Seufzern untermalt, und das passt nicht zu jedem Buch.“

Branchenblasen: Daniela Filthaut (Gerstenberg), Reinhart von Törne (Vertreter im Ruhestand) Also, fotografieren klappt schon mal …

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BuchMarkt September 2013


Keks des Monats

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ass dieser kleine Lesekeks so schnell Furore macht, das hätten seine Schöpfer Michael Bender und Café-Inhaberin Dagmar Fuhrmann noch vor einem Jahr nicht für möglich gehalten. Der Geburtsort des Lesekekses ist das kleine „Ella‘s Café“ in Schwarzenbek in der Nähe von Hamburg. Die literarischen Leckerbissen in Form von Aphorismen, Sprüchen und Gedichten waren zunächst nur auf der Speisekarte zu finden – gestaltet von MiLiterarische Kaffeebeilage: Der Lesekeks chael Bender. als Geschenk in einem Holzaufsteller Dann wurde er, als achtseitige literarische Broschüre in der Größe einer Visitenkarte anstelle des Nachfolgeideen tüftelt, wie z.B. eine üblichen Kaffeekekses mit der Kaffeetas- Lesekeksserie – ein Lesekeks zusammen se gereicht. Die Begeisterung in „Ella‘s mit 100 g Gebäck in einer hochwertigen Café“ über die kleine Kaffeebeigabe auf Geschenkverpackung. Die literarische feinstem Papier im Frühjahr war groß. Kaffeebeilage kann man aber ab sofort Ebenso die Nachfrage nach dem unge- als Geschenk erwerben. Selbst für interwöhnlichen literarischen Schmankerl. nationale Freunde: Inzwischen wurde der Die Folge: Im vergangenen Monat wur- Lesekeks in fünf Sprachen übersetzt. de in Hamburg die Lesekeks VertriebsCoCa gesellschaft gegründet, die derzeit an Weitere Infos über: www.lesekeks.eu

… aber wie telefoniere ich mit dem Ding?

Plakat des Monats

Felix Dahn

EIN KAMPF UM ROM ISBN 978-3-7802-1079-1 € 13,90

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ie Ewig-Baustelle in der Essener City, die den direkten Weg zur Buchhandlung Proust in einer Seitenstraße verdeckt, animierte die Inhaber Beate Scherzer und Peter Kolling zu immer neuen Werbeplakaten am Bauzaun. Ende dieses Monats soll endlich Schluss sein mit Staub und Baulärm – dann wird gefeiert.

Buchhandlung Proust: Seit Monaten hinterm Bauzaun verschwunden

BuchMarkt September 2013

Der unsterbliche Klassiker in Neuauflage 

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 Karl-May-Verlag www.karl-may.de


Impressum | BuchMarkt Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Matthias Koeffler (-59) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondentin Süd-West: Nicole Lindgens, (n.lindgens@gmx.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030 - 769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Anzeigenassistentin: Katharina Sprenger (-23) Vertrieb: Nadine Lettke (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 27.08.2013 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Recycling – nähere Informatinen unter www.pefc.org Dieses Produkt wurde auf PEFCzertifizierten Papieren produziert Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, e-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829

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Whisper | Szene

Jubiläum

30 Jahre Kulturtreff Mönter

Kulturmittler: Konrad Mönter in seinem Buch- und Kunstkabinett

Seit bald dreißig Jahren gibt es in Meerbusch-Osterath in einer alten Dampfmühle ein privates Kulturzentrum. 1983 wurde es in drei alten Häusern über drei Stockwerke als Buch- und Kunstkabinett Konrad Mönter KG gegründet. Neben dem klassischen Buch-Sortiment, einem Antiquariat und einer Kunstabteilung werden in die Region ausstrahlende Ausstellungen, Konzerte und Autorenlesungen ver-

anstaltet. Fast 700 Veranstaltungen wurden während dieser Zeit aus „eigener Kraft“, ohne städtische, Landes- oder Bundesmittel ausgerichtet. Nachdem die Meerbuscher Mittelstandsvereinigung MIT Mönter 2012 zum Unternehmer des Jahres kürte und er am 13. März dieses Jahres sein 80. Lebensjahr vollenden durfte, wird im November das Jubiläum begangen.

Geburtstag

Die Rezensentin Es gibt viele Gründe, Ellen Pomikalko zu beneiden. Einer ist ihr gemütliches Reetdach-Haus im kleinen Dorf Kalübbe in der Nähe von Plön. Das hat sie vor Jahren, Wochenende für Wochenende, gemeinsam mit ihrem Mann, von Grund auf saniert. Wie langwierig der jahrelange Umbau war, davon zeugt eine umfangreiche Fotodokumentation, die sie auf Befragen unter Bücherbergen hervorzieht. Der zweite Grund für einen Anflug von Neid: Die langjährige Brigitte-(Buch-) Redakteurin ist trotz ihrer mittlerweile 80 Jahre so jung wie damals im Beruf geblieben. Heute noch darf und kann sie das machen, was sie zeitlebens am liebsten

Ellen Pomikalko: Die BuchMarktKolumnistin im Garten ihres Hauses im hohen Norden gemacht hat: Lesen! Das ist zwar jeden Monat ein scheinbar unaufhörliches und überbordendes Pensum. Aber gibt es denn eine Alternative? Sie sagt: „Wenn ich nicht mehr lesen könnte, wäre das Leben grässlich langweilig und völlig sinnlos.“

BuchMarkt September 2013


Inserentenverzeichnis ArsEdition Bastei Lübbe

Kopfnuss

Wen oder was suchen wir?

Beltz BI Brockhaus Blanvalet Brunnen C. H. Beck

Der heute gesuchte Verlag wurde vor 150 Jahren in der damaligen deutschen Heinold fragt, Sie antworten: Bitte lesen Sie aufmerksam unser Rätsel Buchhandelsmetropole gegründet. Sein und senden Sie uns die richtige Leitspruch hieß – der Zeitstimmung entAntwort! sprechend – „Rast ich, so rost ich“. Das Bitte senden Sie die Lösung an: von dem populären Maler Julius Schnorr BuchMarkt, Sperberweg 4a, von Carolsfeld geschaffene Verlagssignet 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, wurde aus dem Namen des Gründers abE-Mail: heinold@buchmarkt.de geleitet und wird in heute modernisierter Und bitte das Stichwort Form geführt. Ein aus dem Signet ent„Heinold fragt“ nicht vergessen! wickeltes Verlagsmaskottchen steht dem Einsendeschluss ist der 16. September Buchhandel als Dekomaterial in Form Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir eines Türgriffschoners zur Verfügung. ein Exemplar: „Als typisches Verlagshaus seiner Zeit“, „Bücher und Buchhändler“ so vermerkt eine jüngere Hausarbeit der von Wolfgang E. Heinold, Stuttgarter Hochschule der Medien zur Ge5. neubearbeitete Auflage, 239 S., Bramann 2007 schichte dieses Hauses, „nahm der Verlag Die Lösung aus August lautet das Kinderbuch in sein Portfolio auf, um Carlsen, Hamburg (die ausführliche sich bald ganz auf diesen Bereich zu speAuflösung finden Sie auf zialisieren und sich zu einem klassischen www.buchmarkt.de). Kinder- und Jugendbuchverlag zu entwiGewonnen hat Jörg Zimmermann ckeln, der er heute noch ist.“ Nach einem Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Leipzig zweiten Inhaberwechsel siedelte der Verlag im 16. Jahr nach seiner Gründung in eine südwestdeutsche Residenzstadt über. Als einer der ersten neben Otto Maier und einer berühmten schwedischen Illustratorin Levy & Müller schickte der gesuchte Verlag ausgestattet wurde. Dieser Klassiker ist ein bereits Ende des 19. Jahrhunderts Vertreter Markstein in der Bilderbuchgeschichte. 50 mit Musterkoffern zu den Buchhandlungen. Jahre später wurde das Jugendbuch eines beEs war einer dieser Vertreter, der nach dem kannten Filmregisseurs rasch zum Klassiker. Ausscheiden des dritten Inhabers den Verlag Es ist noch heute lieferbar. Anfang des 20. Jahrhunderts erwarb. Er war 1975 wurde eine an den Verlagsnamen anzwanzig Jahre zuvor als „Buchhalter, Her- gelehnte Reihe für Kinder ins Leben gerufen. steller und Packer in einer Person“ in den In den 80er und frühen 90er Jahren brachte Verlag eingetreten und kannte das Geschäft der Verlag mit Erfolg Film- und Fernsehbüaus dem Effeff. cher heraus. 2006 wurde unter dem Namen Als Teilhaber wählte er den Inhaber einer des Verlages ein Taschenbuchverlag geortsansässigen lithografischen Anstalt und gründet, der mit eigener Vorschau auftritt. stellte so den Anschluss an den sich rasch Sein Programm umfasst jährlich etwa 50 entwickelnden Farbdruck sicher. Nach dem Novitäten. 2009 kam es zur Gründung eines Ersten Weltkrieg nahm er seinen Sohn in Imprints mit eigener Vorschau, für dessen die Verlagsleitung auf. Der führte das Un- spezielles Angebot der Verlag den Begriff ternehmen bis zu dessen Verkauf vor 48 „Junge Belletristik“ geprägt hat. Jahren an den Vater des jetzigen Inhabers, Im Jubiläumsjahr präsentiert sich der Verder wiederum vor zwei Jahren seinen Sohn lag mit einem Gesamtverzeichnis und mit in die Geschäftsführung aufgenommen hat. einer 266 Seiten umfassenden Vorschau. Der letzte Inhaberwechsel brachte eine Sitz- Das Programm ist in neun Genregruppen verlegung mit sich, der eine weitere an den gegliedert. jetzigen Verlagsort folgte. Noch heute bringen nicht nur Experten den Heinold fragt: Wie lautet der Name des Verlag mit einer vor 110 Jahren erschienenen Verlagsgründers (= Name des Verlages) Erzählung für Kinder in Verbindung, die von und wo ist der heutige Sitz?

BuchMarkt September 2013

143, 145 117 88-89 U3 2-3, Beihefter 119 51

Carlsen

80-81

cbj / cbt

96-101, 152-153

Christophorus

135

Coppenrath

11

Diogenes

17

Dorling Kindersley Droemer Knaur

9 28-29

DT. Bibelgesellschaft

103

DTV

4, 5

Ebuch

55

Egmont Frankfurter Buchmesse Franzis Frech Gerstenberg Hädecke Hoffmann und Campe Hörcompany Karl May KBV Kerle Kid & Concepts Klett Kinderbuch Kunstmann Langenscheidt Lappan Leipziger Buchmesse

21, 65, 138-139, 149, 163 U2, 43, 47 75 129-131 121 1 6-7 93 157 57 67 133 70-71 15 155 112-113 19

Moritz

85

Moses

53, 108-109

Motorbuch

U4

NordSüd

61

Oetinger

105

Dr. Oetker

33

Orell Füssli

73

Pearson Education Pons Ravensburger Residenz

39 115 124-125 25, 59

Scorpio

37

Süddeutsche Zeitung

77

Suhrkamp Tessloff

23 127

Ueberreuter

63, 69

Wiley VCH

Zusatzumschlag

Beilagen: BuchMarkt Hörbuchplakat BuchMarkt Messeplaner BuchMarkt Titelschutz

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Whisper | Szene

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Klatsch & Tratsch

er angekündigte Stabwechsel bei Hanser interessiert auch außerhalb unserer Branche. In der FAS etwa hat Volker Weidermann den für eine Doppelrezension zum Thema „der alte Chef geht, ein neuer kommt, und beide veröffentlichen gleichzeitig Bücher“ genutzt und das doppelbödig „Aufbruch im Verschwinden“ und „Illusion im Neuanfang“ betitelt. Als Herausgeber hat Michael Krüger übrigens noch ein weiteres, wunderschönes Bilder- und Lesebuch zum 20-jährigen Jubiläum des Hanser Kinderbuchs als Herausgeber betreut: Auch hier lässt sich der Buchtitel Folge deinem Traum mehrdeutig interpretieren.

Tolino-Geschäfte. Mal sehen, ob die Buchgemeinschaft mit Weltbild/Hugendubel, Thalia und der Telekom es schafft, wenigsten aus der E-Book-Partnerschaft Stoff für schöne und erfolgreiche Zukunfts-Geschichten zu schöpfen.

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abei fällt mit Gerd Koslowski ein, der lange Öffentlichkeitsarbeiter für die Gütersloher war und jetzt für Kaufhof Galeria die Öffentlichkeitsarbeit macht: Seit geraumer Zeit werkelte er an einem Krimi, dessen Manuskript aber bislang so recht keinen Anklang bei den einschlägigen Verlagen gefunden hat. Christian von Zittwitz Was den PR-Profi bewog, das Buch kurzerhand cvz@buchmarkt.de erst einmal selbst zu produzieren: „Ich wollte das Buch jetzt einmal physisch in den Händen n der SZ las ich, der Film Lone Ranger halten, da ich seit über einem Jahr faktisch fertig Ein Streifzug durchs Internet zeigt übrigens, bin. Also habe ich mir eine Druckerei gesucht (ist bei uns im August angelaufen) werde dass auch die Grundidee für die Vorsicht Buch- und losgelegt.“ Seine örtliche Buchhändlerin trotz Starbesetzung mit Johnny Depp die Disney-Studios wohl einen dreistelligen Mil- Kampagne nicht ganz so neu ist: Inhaltlich hat Totgeweiht in Kommission genommen, und folgen die Testimonial-Anzeigen von Arte „dann habe ich meine Facebook-Freunde darüber lionenbetrag kosten: Bei Produktionskosten („ICH FÜHLE MICH LIKE von über 250 Mio. Dollar habe informiert und die ersten Verkäufe angestoßen. Als nächstes werde ich den Thriller wohl als Eder Streifen in den USA zur A VIRGIN. DANKE ARTE“) Book anbieten – es sei denn, ein Verlag kommt Eröffnung erst 50 Mio. Dollar einem ähnlichen Konzept; doch noch auf den Geschmack.“ eingespielt. und optisch hat die Agentur Alles in allem war das aber für ihn „neben Den meisten anderen Studios Fischer+Falar bereits 2011 für sei es ähnlich ergangen: Statt das Cannes Festival-Konzept der Vermarktungsproblematik eine einsame und ihren Profit mit vielen Filmen Young Lions eine unüberseh- harte Erfahrung. Man braucht eine unglaubliin unterschiedlichen Größen bar ähnliche Vorlage (s. Abb.) che Disziplin und Konzentration, um aus 450 zu investieren, hätten auch geliefert. weißen Blatt Papier in zwei Jahren eine neu sie auf Riesen-Blockbuster Aber das passiert des öfteren: geschaffene Welt mit Personen, Orten und gesetzt. Doch das Publikum Auf die schöne Idee der Buch- Handlungen zu formen. Du musst dich exhiVorsicht Buch? habe diese Ereignis-Inflation messe, aufgeblätterte Buchseiten bitionieren, um der Geschichte Leben einzuDie Optik hat das (jede Woche ein gigantisch umzum Vor- und Zurückspulen zu hauchen. Du musst dich für Kritik öffnen und Cannes Festival schon für jeden Hinweis dankbar sein, auch wenn er worbenes Großereignis) nicht nutzen, war 2009 schon Penguin 2011 genutzt mitgemacht; auch alle anderen Books gekommen. Was man halt wehtut. Und dennoch: Es ist ein großartiges Filme mit Riesenbudgets hätten alles im Netz so findet ... Gefühl, Leben zu schaffen. Der Autor kann an der Kinokasse enttäuscht. Trotzdem aber am Ende sagen: Diese Welt, die Figuren, diehaben die US-Kinos wieder die traditionellen igentlich erzähle ich hier am liebsten se Gefühle gehören dir! In Abwandlung von Umsatzrekorde im Juli gebrochen – nur nicht die schönen, guten und erfolgreichen Descartes: Ich denke, also sind sie. Und mit mit den Filmen, die die Marketingstrategen Geschichten. Eine solche schöne Ge- dem physischen Buch hält er sie in den Händen.“ dem Publikum diktieren wollten. schichte ist die des Club Bertelsmann aller- Ach ja, ein zweite Auflage ist schon in Planung. Parallelen zum Buchmarkt drängen sich da dings schon seit Jahren nicht mehr – und das, auf: Kann es sein, dass die Blockbuster-Kon- obwohl mit dem Club im ostwestfälischen ine dringliche Umfrage von Umbreit zepte unserer Publikumsverlage auch an ihre hat in diesen Tagen für einiges KopfRheda jahrzehntelang ein – wenn nicht der – Taktgeber der Branche saß. Nun höre ich von Grenzen stoßen? Bucherfolge wie etwa Die schütteln gesorgt: Das Unternehmen Besteigung des Rumdoodle (s. unser Inter- langen Gesichtern in den Zentral-Standorten in hatte alle seine Lieferanten abgefragt, ob sie view im vorigen Heft mit Dr. Till Tolkemitt) Rheda und Berlin: Im Zuge des Abschmelzens „jugendgefährdende oder verfassungsfeindliche zeigen, dass sie nicht nur Marketing-Produkte der Umsätze müsse auch die Organisation mit- Schriften“ in die Schweiz liefern wollen. Schirsein müssen. schrumpfen, erfuhren die Mitarbeiter kürzlich. mer/Mosel-Verleger Lothar Schirmer nahms Mit vielen werden seitdem Gespräche geführt. mit Humor: „Welche Verfassung meinen Sie explizit? Sollte es sich um die Schweizer Vereit August gibt es im Rahmen der Buch- Im Halbjahresbericht von Bertelsmann heißt marketingkampagne Vorsicht Buch! es dazu dürr: „Die Club- und Direktmarke- fassung handeln, würde ich Sie bitten mir ein auf deren Webseite einen Blog „rund tinggeschäfte wurden weiter zurückgebaut.“ Exemplar zur Prüfung zukommen zu lassen“. ums Geschichtenerzählen, -ermöglichen und Schön und erfolgreich hört sich das nicht an, Aber er fand dann doch, dass hier wieder mal -erzeugen“, in dessen Zentrum „Bücher, Bü- und so richtig kommentieren will das auch zuviel Bürokratismus im Spiel war: „Würde chermenschen und das Büchermachen“ ste- niemand. Der Medienriese konzentriert sich schon gern wissen, auf welcher hirnverbrannhen. Der Blogger Leander Wattig, der das jetzt auf die Integration des neuen Buchriesen ten Vorschrift die Anfrage beruht, damit wir bei Penguin Random House und investiert lieber Vorsicht-Buch-Team bei der Konzeption des unserem zuständigen Bundestagsabgeordneten Blogs beraten hat und das Projekt begleitet, hat in Bildungs-Fonds in den USA und digitale vorstellig werden können. Das nächste Thema steht ja schon wieder mit der SEPA-Vorschrift herausgefunden, bei Büchern geht es „immer Medien in Indien und Brasilien. Der Club an“. um Geschichten – vor allem in Büchern“. ist zumindest froh über die Entwicklung der

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Foto: © Nadine Preiß

>> Als

> Hanni

ich 8 war, war

und Nanni < DIE

Verleihware. 20 Jahre später habe ich die Vorschau für

Schneider gestaltet und wieder 20 Jahre später schreibe ich

selbst Bücher für Schneider.

Treuer kann man einem Verlag doch nicht sein, oder?<<

Christine Paxmann Autorin, Eselsohr-Herausgeberin und Wegbegleiterin des Schneiderbuch-Teams

100 Ja hre www.egmont-vg.de

s der Bra nche u a e h c s n ü w Schneiderbuch - Glück


Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion

Der Überraschungserfolg aus Frankreich!

Maria Altepost Der erst 24-jährige Roger Hobbs entführt den Leser in seinem Thriller Ghostman (Goldmann) in die gefährliche und deswegen umso spannendere Welt der Meisterdiebe, Bankräuber und Ganoven und kann dabei mit vielen interessanten Details und Insider-Informationen aufwarCornelia Camen T.C. Boyles San Miguel hat mich sofort gepackt: zwei Familiendramen – jeweils aus der Perspektive dreier Frauen erzählt, die zu verschiedenen Zeiten auf der ansonsten unbewohnten Insel vor der kalifornischen Küste leben (Hanser). So großartig, dass ich gerne noch Ulrich Faure Muss man sich bei diesem Buch für ein Genre entscheiden? Nein, Octave Mirbeaus 628-E8 bei Weidle ist einfach nur großartig. Ebenso großartig beim Wiederlesen Nabokovs Vorlesungen über russische Literatur, die bei Rowohlt jetzt in der Werkausgabe erschieMatthias Koeffler

JULIA Viviane Élisabeth DECK Fauville Roman

Wer die Autobiografie von Urs Widmer (Reise an den Rand des Universums) gut verkauft, sollte unbedingt auch seine Gesammelten Erzählungen, ebenfalls bei Diogenes, danebenlegen. Eine tolle Reise durch seine literarischen Stationen. Mit viel Sprachrhythmus und unerBarbara Meixner

Julia Deck Viviane Élisabeth Fauville Roman Aus dem Französischen von Anne Weber 144 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag 16,90 € ISBN 978-3-8031-3251-2 Auch als ebook erhältlich ISBN 978-3-8031-4135-4

bereits ausgeliefert

Toll geschrieben, guter Plot, aber am Schluss war mir bei beiden Geschichten nicht recht klar, was eigentlich passiert ist: In Gesichter (Dumont) lässt Andreas Schäfer einige Handlungsstränge ganz offen, und in Wie keiner sonst (Kein & Aber) löst Jonas T. Bengtsson das Rätsel um Jörn Meyer Eine Wohltat: Bei aller Komplexität der behandelten Themen schafft es James Meeks Liebe und andere Parasiten (DVA) großartig zu unterhalten. Solche Erzähler gibt es dann eben doch selten! Sarah Stricker hat mich mit ihrem Debütroman begeistert: Ihr ungewöhnliSusanna Wengeler Es ist das für mich beste Cover des Herbstes: Regina Kehn hat Kirsten Boies Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen (Oetinger) eine solche Präsenz auf einem Büchertisch gegeben, dass auch das schwere Thema kein Hindernis sein wird, das Buch in die Hand zu nehChristian von Zittwitz Meine Frau hat sich erst von dem zweijährigen Sohn der Protagonistin in Schlaflos von Sarah Moss (mare) „bezaubern“ und sich dann von Helen Simonsons vergnüglichem Roman Mrs. Alis unpassende Leidenschaft (Droemer) anstecken lassen. Was auch für den „wunderbaren

ten. Warner Brothers sicherte sich bereits die Filmrechte. Nataša Dragnićć schreibt mit Immer wieder das Meer (DVA) ein poetisches Buch über Liebe, Verlust, Krankheit und Familienzwist. Ein Liebesroman, bei dem der Leser aber erst auf der letzten Seite erfährt, wer denn nun die Liebenden sind. Und mit Sabine Durrants Thriller Ich bin unschuldig (Pendo) ist mir als Beifahrerin die Fahrt in die Provence wie im Flug vergangen. länger mit ihnen dort geblieben wäre. Unterhaltung auf hohem Niveau bietet auch Alex Capus, der in Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer die historisch verbürgten Lebensläufe seiner Protagonisten mit „So-hätte-es-gewesen-sein-können“Elementen anreichert und geschickt lose miteinander verknüpft. Als Lesung mit dem grandiosen Ulrich Noethen eine Perle (Der Hörverlag). nen sind. Noch eine wunderbare Werkausgabe, die wächst: Das Provisorium von Wolfgang Hilbig bei S. Fischer. Eine schöne Entdeckung von luxbooks sind Amy Hempels Erzählungen Die Ernte. Verbrecher legt Christian Geisslers Wird Zeit, dass wir leben in einer edlen Leinenausgabe vor. Und Berenberg bringt einen brasilianischen Klassiker: Antonio Callados Der Tote im See. reichtem Nuancenreichtum ist die Neuübersetzung von Michail Bulgakows Das hündische Herz bei Galiani gelungen. Übrigens: Albert Drachs Sprachwitz in der Amtshandlung gegen einen Unsterblichen, dem siebten Band der Neuausgabe bei Zsolnay ist unerreicht. Und hinreißend voller Fröhlichkeit: Conny Wenks Außergewöhnlich bei Neufeld mit Porträts von Müttern mit mongoloiden Kindern. den Vater nicht auf. Oder hab ich nicht richtig hingesehen? In die Ferien stimme ich mich schon mal auf die Messe ein und nehme Daniel Galeras Die Flut (Suhrkamp) mit, Popcorn unterm Zuckerhut. Junge brasilianische Literatur (Wagenbach) und Brasilien. Ein Länderporträt von Jens Glüsing (C.H. Links). Und da ich leider nur bis Bayern komme: den Wanderführer Chiemgauer Alpen von Michael Müller. ches Mutterporträt Fünf Kopeken (Eichborn) ist mit seiner klaren, ehrlichen Sprache humorvoll, einfühlsam und originell – und dabei so selbstverständlich leichtfüßig, dass man an einen Erstling gar nicht glauben mag. Der Titel täuscht: Im schön gestalteten Jung & Hungrig – Kochen für Einsteiger (Hölker) finden auch erfahrenere Köche noch spannende Rezepte für die vielseitigeAlltagsküche! men: Kinderschicksale in Swasiland, ungeschminkt und dennoch poetisch erzählt. Und ein weiteres Buch, das mich noch lange beschäftigen wird: Preisen will ich die großen Männer (Die Andere Bibliothek) von James Agee und Walker Evans. Journalismus- und Fotografie-Geschichte, die mir zeigt, was alles möglich war – und wieder möglich wäre, wenn man sich trauen würde, Hindernisse zu überwinden. Ostküsten-Roman“ Leichte Turbulenzen von Maggie Shipstead (dtv premium) gilt. Gepackt hat mich die zeitlose Aktualität von Blutsbrüder (Metrolit), liest sich wie von heute. Ebenso begeistert bin ich von zwei Sachbüchern: 1813 von Andreas Platthaus (Rowohlt Berlin) und Eine kurze Geschichte der Menschheit von Yuval Noah Harari (bald bei DVA). Für beide Titel gilt: Jeder Satz eine spannende Information, toll zu lesen.

www.wagenbach.de 164

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60 Jahre Carlsen

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Ende August stieg das große Autoren- und Illustratorenfest zu Ehren des 60-jährigen Jubiläums des Carlsen Verlags. Zahlreiche Gäste feierten bei freundlichem Wetter auf dem Verlagsgelände in Hamburg (1) bis tief in die Nacht mit dem Carlsen-Team: Verlegerin Renate Herre, Illustrator Axel Scheffler (2), Illustratorin Regina Kehn, Lektorin Brigitte Kälble (3), Ex-Carlsenund Jetzt-Aladin-Verleger Klaus Humann (hinten), Chicken House-Verleger Barry Cunningham, Autorin Barbara Laban (4), Musiker Nils Kacirek, Agentin und Autorin Susanne Koppe, Illustratorin Franziska Biermann, Illustrator Vitali Konstantinov (5), der Conni-Chor unter Beteiligung des kaufmännischen Geschäftsführers Joachim Kaufmann (hinten) (6) – und Stimmung auf der Tanzfläche (7). Mehr zum Fest unter www.buchmarkt.de.

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Die 11-Bücher-Frage an Patrick Suel 1. Ihr Lieblingsbuch als Kind? Jules Verne, L’île mystérieuse (Die geheimnisvolle Insel) 2. Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? Thomas Mann, Der Zauberberg 3. Ihr Lieblingsbuch heute? Laurent Mauvignier, Des Hommes (Die Wunde) 4. Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? Alain Mabanckou, Verre cassé (Zerbrochenes Glas). Der Autor wird im September im Rahmen des internationalen Literaturfestivals bei uns lesen 5. Welches Buch verschenken Sie am liebsten? Michail Bulgakow, Le Maître et Marguerite (Meister und Margarita) 6. Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen? Blaise Cendrars, L’or (Gold) 7. Welches Buch lesen Sie gerade? Raoul Hausmann, Hylé. Ètat de rêve en Espagne (Hyle. Ein Traumsein in Spanien) 8. Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet? Jonathan Littell, Les Bienveillantes (Die Wohlgesinnten) 9. Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben? Samuel Beckett, Molloy

Patrick Suel: Seine französische Buchhandlung Zadig in Berlin-Mitte wird in diesem Monat zehn Jahre alt

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ls der Franzose Patrick Suel 2003 die Türen seiner Buchhandlung Zadig in der Linienstraße öffnete, standen etwa 1.000 Bücher in den Regalen. Inzwischen sind es 6.500 Titel, aktuelle Neuerscheinungen und Klassiker, Kinder- und Jugendbücher, Comics sowie Werke deutscher Autoren in französischer Übersetzung. Mit seiner Leidenschaft für die Literatur aus dem französischsprachigen Raum und dem vielfältigen Angebot an Veranstaltungen ist es Patrick Suel gelungen, die Buchhandlung auf Erfolgskurs zu halten. Entstanden ist zudem ein Ort des Austauschs für in Berlin lebende Franzosen und die frankophile Szene der Hauptstadt. Das Zehnjährige in diesem Monat wird dann auch mit Autoren, Illustratoren, Kunden und Freunden gefeiert. Besonders stolz ist Patrick Suel auf das 140 Seiten starke Buch „Rue des lignes“, das das Centre national du livre zum Jubiläum in einer Auflage von 1.000 Exemplaren sponsert. Autoren, Illustratoren, Verleger und Fotografen, die in den zehn Jahren bei Zadig zu Gast waren, haben zum Teil exklusive Texte und Bilder beigesteuert. „Ein Geschenk für Berlin“, sagt Patrick Suel, der sich schon darauf freut, das Buch seinen Freunden und Stammkunden zu schenken.

10. Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? Yannick Haenel, Les Renards pâles 11. Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen? Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften 168

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ML

Die Specials im nächsten Heft: • Dienstleister • Medizin/Psychologie • Independent-Verlage • Sachbuch


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Süßer die Kassen nie klingen


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