BuchMarkt Leseprobe & Verlagsanzeigen 8/2014

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Nr. 8 | August 2014 | 49. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

„Die Sprache bringt doch eine Art von Atmosphäre des Landes mit.“ Johann Wolfgang von Goethe

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Heft 8 | 2014 ISSN 0524-8426

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Nr. 8 | August 2014 | 49. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

„Die Sprache bringt doch eine Art von Atmosphäre des Landes mit.“

Strategien: Wie Buchhandlungen ihr Profil schärfen

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Branche: Wie lange wird es noch gedruckte Vorschauen geben? Seite 24 Sortiment: Kunden überraschen mit englischsprachigen Büchern Seite 32 Historische Romane: Die Highlights des Herbstes Seite 40 Special | E-Content, Fachzeitschriften, Loseblatt: Kundenspezifische Lösungen 66 Seite

Special | Touristik: Was wird aus den BundleProdukten? 90 Seite

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Heft 8 | 2014

ISSN 0524-8426

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Redaktionsnotiz

Von scHwungkräften,

Foto: © Daniel Thornberg - Fotolia.com

HandicaPs und Putten

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lück gehabt: Am einzigen regenfreien Tag der zweiten Juli-Woche waren über 35 BuchhändlerInnen und Verlagsleute Glück gehabt: Der Regen kam erst, zum Regionaltreffen des Börsenverals der Grillabend zu Ende war eins bei uns zu Gast (s. Foto). Bis in den späten Abend hinein konnten wir fröhlich zusammensitzen und grillen. Erst als der letzte Gast gehen wollte, brach der Regen los; der vorsorglich aufgebaute Pavillon (kleines Foto) konnte den Wassermassen nicht trotzen. Uns hat der Abend gefallen, unseren Gästen wohl auch. Unvergesslich das Lob von Christel Hinnemann aus Stadtlohn: „Wie schön, dass wir mal so richtig echte Redaktions-Luft schnuppern konnten und dass Sie nicht extra für uns aufgeräumt hatten“ ... Na ja, dabei waren wir genau darauf so stolz gewesen ...

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as andere wichtige Thema des Monats findet sich im Heft wieder: Die MVB wird zur Frankfurter Buchmesse einen Umsetzungsplan für die digitale Vorschau vorstellen. Aber sind die Verlage auf ein solches Szenario vorbereitet? Und würden Buchhändler wirklich auf die Institution Vorschau verzichten? Mein Freund Tom Erben, zuletzt Marketing-Geschäftsführer bei Aufbau, hat sich für uns in der Branche umgehört. Wie lange wird es seiner Meinung nach dauern, bis die gedruckten Vorschauen verschwinden? Er sagt: „Random HouseMarketingchefin Claudia Reitter rechnet damit, ab 2017 keine Vorschauen mehr in der bisherigen Form drucken zu müssen.“ ( s. S. 24)

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Wissenschaft, Forschung, Profitgier und Sex

Inhalt | 8/2014

Buchhandlung Eissing in Papenburg: Profil geschärft (Seite 26ff.)

Markt & Meinung Die Dekoidee des Monats: Alles Gute zum Schulanfang ............. 6 Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke Deutsche Erstausgabe 328 Seiten € 14,90 ISBN 978-3-423-26024-4 Auch als erhältlich

Amsterdam, um 1930. Während der Faschismus am Horizont aufzieht, setzt der Unternehmer Mordechai de Paauw alles daran, seine Vision von einem Weltunternehmen zu verwirklichen.

Trends, Pläne, Programme Marketing: Wie der Graf Verlag Appetit auf „Agata verzaubert eine Insel“ macht ......................................... 8 Die Geschichte hinter dem Buch: Argument/Ariadne-Lektorin Else Laudan über Marge Piercys „Menschen im Krieg“ .......................... 8 Büchertisch: Die Novitäten im August ................................................ 10 Rückblick: Der Juli auf buchmarkt.de ..12

Nach wahren Begebenheiten erzählt Saskia Goldschmidt die Geschichte eines legendären Pharmaunternehmens für Hormonpräparate.

Leute mit Ideen: Wie eine Düsseldorfer Buchhandlung ihre Fassade verschönert hat .................................... 16

»Ein großartiger Roman, der vermutlich mehr Wahrheit enthält, als uns lieb ist.« Brabants Dagblad

Kolumne II: Mayers Almanach ........ 20

Kolumne I: Holger Ehling über die Themen E-Book-Entleihe und Selbstpublishing ................................. 18

Magazin Branche: Wie sehen Vorschauen in Zukunft aus? .................................. 24 Libri-Pilotprojekt: Wie die Buchhandlung Eissing in Papenburg ihr Profil geschärft hat ........................ 26 Fremdsprachige Literatur: Wie drei Buchhandlungen in Berlin ihr Angebot an englischsprachigen Büchern gestalten ...32 Highlights des Handels: Mister Music in Schramberg zeigt, wie man auch in der Nische groß denken und wachsen kann..36 Streifzug: Das Segment „Historische Romane“ bleibt beliebt – auch in diesem Herbst kann man einige Entdeckungen machen ....................... 40

Special | E-Content, Fachzeitschriften, Loseblatt

Seite

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Bestsellechr

Die Queen weist den Weg: In der Berliner autorenbuchhandlung (Seite 32ff.)

nbu Jetzt im Tasche

Praxis

Whisper

Monatsplanung: Fit für den September .......................................... 50

Events I: 30 Jahre Arche Kalender ... 98

Deko: Mit Farben inszenieren ........... 51

Gesucht: Tätowierte Buchhändler ... 100

Kennzahlen des Buchhandels: Wie hoch sollte die „Anlagenquote“ in Ihrer Bilanz sein? ............................... 52

Verlagsauslieferungen: Weltmeisterliche Logistik ................ 100

Benzes besonderes Buch: Über Dorothee Wierlings „Eine Familie im Krieg“ ........................................... 54 Markt: Boris Langendorf über die Entwicklung von Umsatz- und Kundenzahlen .................................... 55 Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten ...58 Kollegen-Tipps: Aus dem Georg Büchner Buchladen in Berlin ............. 60

Events II: 50 Jahre Wagenbach ......... 99

Deko: Ein Schaufenster zum „Traumfresserchen“ von Helena Piel ..102 Neugründer: Maria Lucia Klöcker und Almut Kläs über das Konzept ihrer Buchhandlung Weltenleser ...................104 Jubiläen: Drei Jahre Buchhandlung transfer in Dortmund ......................... 107 Das Zitat des Monats: Roland Reuß über den Wert des Buches ................. 109

Special | Touristik

352 Seiten € 8,95 ISBN 978-3-423-21529-9 Auch als erhältlich

Der Spitzentitel jetzt im Taschenbuch! »Ein Lachtränen-Hoch auf diesen göttlich naiven Papa, der einfach nicht zu stoppen ist!« Berliner Zeitung am Sonntag

Rubriken

Seite

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Die 11-Bücher-Frage .....112 DVD-Tipp .........................59 Ideenmarkt ......................56 Impressum .....................100 Inserentenverzeichnis ...101 Klatsch & Tratsch .........106 Kopfnuss ........................101 Lesetipps ........................108 Pomis Auslese ...................64 Profile .............................110 Spot(t)light .......................96

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Stephanie Bart

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Eine neue Stimme in der deutschen Literatur. Ein virtuoser Roman. Eine unglaubliche Geschichte.

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BERLIN, 9. JUNI 1933:

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Johann Rukelie Trollmann ist ein talentierter, unkonventionell kämpfender Boxer und charismatischer Publikumsliebling. Endlich steht er im Kampf um die Deutsche Meisterschaft. Seinem Gegner ist er haushoch überlegen. Doch Trollmann ist Sinto. Deutscher Meister führt ins Innerste der nationalsozialistischen Machtentfaltung und an ihre Grenzen.

Stephanie Bart, Deutscher Meister, 384 Seiten, gebunden € 22,– [D] / € 22,70 [A] Warengruppe 1110 ISBN 978-3-455-40495-1

Hoffmann und Campe


Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Deko-Idee: Mini Büro Box, moses Stempelspaß A – Z, moses Es ist jeden Sommer das Gleiche: Die Erstklässler freuen sich die ganzen Ferien auf ihren ersten Schultag und die Eltern und Angehörigen denken über Präsente für den großen Tag nach. Wir machen Ihnen, auch pädagogisch wertvolle, Geschenk-Vorschläge und liefern eine wirkungsvolle, unkomplizierte Deko-Idee dazu.

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Das große Kinder Lexikon, Dorling Kindersley Meine Freunde. Eintragbuch Carlsen

Büroklammern mit Tiermotiven, bohem edition bei Coppenrath

Schule ist cool, Coppenrath

Lineal, Coppenrath

Wir passen auf im Straßenverkehr, Coppenrath

Mäppchen, nice & foxy (moses) Softball-Globus, moses

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Der Ernst des Lebens, Thienemann

Tafel mit bunter Kreide beschriften. Schwarzen Stoff auf Podesten drapieren, Bücher, Zubehör und Tafel dekorieren. Kosten: ca. 20 Euro für Tafel und Kreide

BuchMarkt August 2014

Erst ich ein Stück, dann du (Erstlesereihe), cbj Leserabe (Kl. 1 – 4, Reihe), Ravensburger Tulipan ABC (Reihe), Tulipan


POS-Kampagne zum Relaunch der weltweit erfolgreichsten Reiseführer-Reihe im September 2014

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Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Marketing Die Geschichte hinter dem Buch

Die Salsa zum Buch

Wie viel Welt passt in einen Roman? Argument/AriadneLektorin Else Laudan berichtet, wie es zur Neuausgabe von Marge Piercys „Gone to Soldiers – Menschen im Krieg“ kam

Leseprobe als Flyer: Macht Appetit auf Buch und Rezept Graf. Wenn Anfang des Monats der Roman „Agata verzaubert eine Insel“ von der italienischen Autorin Paola Cereda erscheint, sollen auch hierzulande die Leser verzaubert werden. Im Mittelpunkt der Geschichte, die auf einer kleinen toskanischen Insel spielt, steht die junge Agata, deren Kochkunst legendär ist. Vor allem mit ihrer köstlichen Salsa aus Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und frischen Kräutern verzaubert sie die Inselbewohner ebenso wie die Gäste. Nach dem Erscheinungstermin am 8. August sollen in den Filialen des Feinkostgeschäfts Lindner mit mehreren Standorten in Berlin, Potsdam und Hamburg Leseproben und Handzettel mit Buchhinweis verteilt werden. Der Clou dabei: „Lindner hat extra für uns eine Salsa zum Buch entwickelt, die in deren Filialen im Zuge der Italienwochen Mitte August bis Mitte September verkauft wird“, freut sich Bettina Kubik, Werbeleiterin der Ullstein Buchverlage, zu denen der Graf Verlag gehört. „Auch wir sind verzaubert: Wir durften die Salsa auf der Vertreterkonferenz vorkosten – sehr lecker.“ Wer die „Salsa Agata“ nachkochen will: Das Rezept findet sich sowohl im Buch als auch auf einem beigelegten LindnerLesezeichen. Und damit die Kunden die frischen Zutaten dafür gleich einkaufen können, verteilt der Verlag deutschlandweit auf Wochenmärkten Leseproben mit Rezept. Im Internet soll die Aktion zudem von einem Gewinnspiel begleitet werden.

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ommer 1995 in Hamburg. Die kühle Stadt im Norden ächzt unter einer Hitzewelle. 36 Grad im Verlagsbüro, alle halbe Stunde rupfe ich mein Gesäß vom Stuhl und brause mir eiskalt die Beine ab in der kleinen Dusche, die wir sonst nie nutzen. Dann tauche ich gierig wieder in den Text, schweiße mit Ruthie in Detroit, schwitze mit Murray auf Guadalcanal, flüchte mit Jacqueline durch die Pyrenäen. Es ist der Roman, der meine Imagination der Jahre 1940–45 aus dem Schwarzweißmodus geholt und in Farbe gebracht hat, weil ich seit der ersten Lektüre zehn atmende Menschen im Kopf habe, mit denen ich jetzt, im Lektorat, so unheimlich vertraut bin. Die Hitze ist mir egal, ich lebe dieses Buch. In Berlin wartet Heidi Zerning auf meine Korrekturen. Auch sie lebt dieses Werk mit Haut und Haaren. Sechzehn Monate hat sie ausschließlich in die Übersetzung gesteckt, elf Meter eigens angeschaffte Sekundärliteratur okkupieren den Fußboden ihres Wohnzimmers (es gab noch kein Internet). Heidi, die vom Theater kommt, verfügt über den Wortschatz etlicher Generationen und

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Else Laudan

die konzentrierte Hingabe einer echten Künstlerin. Sie ist es, die dieses gewaltige Epos ins Deutsche überträgt und für jede Figur die originalgetreue Stimme findet – akribisch, penibel, beseelt von unendlichem Respekt vor Autorin, Thema und Werk. Heute, 2014, ist das Buch immer noch ein Wunder – soeben haben wir eine Neuausgabe ausgeliefert, um es weiteren Generationen zu erschließen. Alle geschilderten Ereignisse sind authentisch. In elfjähriger Recherche hat Literatur-Ikone Marge Piercy sie der dokumentierten Geschichte abgerungen, hat Hunderte von Interviews geführt, achttausend Seiten Ausgangsmaterial getippt, um diesen gigantischen Pageturner zu vollenden. Ein Roman, den ich wieder und wieder lesen kann, ohne dass sein Sog je nachlässt. Männer, Frauen, Kinder. Europa, Asien, Amerika. Ringen um Handlungsfähigkeit, Hoffnung, Verlust, Tod und Leben. Alles verwoben zu einem Erzählteppich, der gestochen scharfe Bilder hinterlässt. Staunendes Mitfiebern bis ans Ende der viel zu früh durchgelesenen tausend Seiten: Dieser Roman bewegt, prägt, lebt. Ein Meilenstein.



Markt & Meinung | Novitäten

Frisch auf den Tisch ... Hoffmann und Campe

Knaur

Stephanie Bart, Deutscher Meister

Antonia Hodgson, Das Teufelsloch

Philipp Werner, Lektorat: „Stephanie Bart hat einen spannenden, einen virtuosen, einen ungeheueren Roman geschrieben. Im Juni 1933 werden die Relikte einer wunderbaren Vielfältigkeit, die die Reichshauptstadt in den Goldenen Zwanzigern ausgemacht hat, durch die Machtentfaltung der Nazis gnadenlos verdrängt. In Sachen Gleichschaltung sind die Boxsportfunktionäre Vorreiter. Obwohl er Sinto ist, schafft es der Publikumsliebling Johann ‚Rukelie‘ Trollmann um die Deutsche Meisterschaft zu boxen.“ Suhrkamp

NoViolet Bulawayo, Wir brauchen neue Namen Simon Lörsch, Lektor: „Die zehnjährige Darling lebt in der afrikanischen Blechhüttensiedlung Paradise: für alle anderen ein Scherbenhaufen aus zerbrochenen Träumen, für Darling und ihre Freunde ein Flecken roter Erde voller Abenteuer. Von diesem Leben erzählt NoViolet Bulawayo außergewöhnlich bunt und lebendig, auf jeder Seite Schönheit und Schock … Unverwechselbar und mehrfach ausgezeichnet.“

Carolin Graehl, Lektorin: „Der Glücksspieler und Frauenheld Tom Hawkins landet unter zwielichtigen Umständen im berüchtigten Londoner Schuldgefängnis ‚The Marshalsea‘. Schnell erkennt er, dass in dieser Hölle nur überlebt, wer sich nützlich macht. Er verdingt sich als Ermittler in einem hinterlistigen Gefängnismord – und bereut dies im selben Augenblick. Antonia Hodgson liefert mit ihrem historischen Thriller Einblicke in eine dreckige, unbekannte Welt, basierend auf historischen Tagebüchern und Berichten. Das ist so authentisch geschrieben, dass man als Leser das Gefühl hat, man befinde sich selbst im Marshalsea.“ Blanvalet

Diana Gabaldon, Ein Schatten von Verrat und Liebe Beatrice Lampe, Lektorin: „Diana Gabaldon ist eine Autorin der Superlative. Drei Beispiele: Ihr neues Werk umfasste bei Einreichung 1818 Manuskriptseiten. Die ungekürzte Hörbuchfassung dauert 47 Stunden und 29 Minuten. Und keiner unserer Autoren besitzt eine derart begeisterte und überwältigend große Fangemeinde. Und dass, obwohl der erste Band von Gabaldons ‚Highland‘-Saga vor knapp zwanzig Jahren erschienen ist. Nun stellt uns Gabaldon den achten Band um ihr zeitreisendes Traumpaar Jamie und Claire vor. Was den Trubel um die Sensationsautorin Gabaldon aktuell noch zusätzlich anheizt: Die ‚Highland‘-Saga wurde hochkarätig verfilmt – wir freuen uns auf die Ausstrahlung in Deutschland.“ Diogenes

Insel

Bernhard Schlink, Die Frau auf der Treppe

Markus Nummi, Am Anfang ein Garten

Ursula Baumhauer, Lektorin: „Der neue Roman von Bernhard Schlink ist eine Hommage an ein faszinierendes Bild. Faktisch wie fiktiv rankt er sich um das Gemälde von Gerhard Richter, ‚Ema. Akt auf einer Treppe‘, macht aber etwas ganz Neues daraus. Es geht um eine Frau, die ihr eigenes Leben führen will. Um drei Männer, die sie besitzen wollen. Und um ein Aktbild, das Fragen über die Endlichkeit auslöst, die Endlichkeit der Liebe, des Lebens, des Körpers. Ein tiefgründiger, spannender Roman in einer wundervoll klaren Prosa, den man zweimal lesen muss, um seine Raffinesse ganz zu begreifen.“

Susanne Gretter, Lektorin: „Zwei Menschen. Eine zeitlose Geschichte über die Liebe, über den Verlust und über Freundschaft. Ein Roman für Geschichten-Verschlinger. Und ja, ich wage den Vergleich, seit der Lektüre von Khaled Hosseinis ‚Drachenläufer‘ hat mich kein Buch über die Freundschaft und die Liebe so sehr berührt.“

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Tauschen Sie sofort Ihr Türschloss aus! ... im August. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl Arche

Michael Bergmann, Menschen, die man liebt, werden nicht älter Michel Bergmann (Foto), der Autor der Teilacher-Trilogie, erzählt in seinem neuen Buch eine berührende Geschichte voller Magie über die Erinnerung an eine jüdische Jugend im Nachkriegsdeutschland und über das Kind in uns, das nie alt wird.

dtv

Saskia Goldschmidt, Die Glücksfabrik Patricia Reimann, Lektorin: „Ungewöhnlich und packend: die Geschichte eines holländisch-jüdischen Familienunternehmens, das seit den 20er Jahren beträchtlich wuchs und dann in den 40er Jahren durch die deutsche Okkupation extrem bedroht ist – schon das wäre ein großer Stoff gewesen. Auf der Basis ausführlicher Recherche gibt Goldschmidt den Schlüsselfiguren aber nicht nur ein Gesicht, sondern auch ein Innenleben. So gelingt etwas wirklich Ungewöhnliches: ein Bruder- und Familiendrama, das sich in den düsteren Jahren von Faschismus, Arbeitslosigkeit und Antisemitismus verschränkt mit der Logik kapitalistischer Perversion, mit Ehrgeiz, Eitelkeit, Machtgier und sexueller Ausbeutung – faszinierend!“

Der sympathische Immobilienmakler Mr Heming besitzt vielleicht eine Kopie Ihres Schlüssels.

Droemer

Annette Weber, Programmleiterin Droemer Hardcover Belletristik: „Nordisland 1828. Die Magd Agnes Magnúsdóttir wird zum Tode verurteilt, weil sie angeblich zwei Männer ermordet hat. Fasziniert von der wahren Geschichte, hat die Australierin Hannah Kent darüber einen herausragenden Roman geschrieben: Sie erzählt ein Frauenschicksal, eine dramatische Liebesgeschichte und eine entsetzliche Tat, die alle ins Verderben reißt. Das Debüt dieser jungen Autorin nimmt einen von der ersten Seite an gefangen; das Beste, das ich seit langem gelesen habe.“

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KEIN & ABER

Foto: Ryan Hogan

Hannah Kent, Das Seelenhaus


Internet | Die Ereignisse der Branche im Rückblick

News 27.6. – In neuen Vertragsformularen stellt Amazon jetzt britischen Verlagen Forderungen, die sich offenbar weitgehend mit den Ansprüchen decken, die der Online-Konzern gegenüber Hachette in den USA und Bonnier in Deutschland erhoben hat. Manche der neuen Klauseln aber gehen darüber weit hinaus, wie das offizielle britische Branchenorgan „The Bookseller“ berichtet. Sie sind urheber- wie wettbewerbsrechtlich in einem so großen Ausmaß grenzüberschreitend, dass die britische Tageszeitung „The Guardian“ konstatiert, sie stellten quasi eine „Aufforderung zum Selbstmord“ an die Verlage dar, zumal die z.T. sogar das verlagseigene Gesamtmarketing einschränken. 30.6. – Die Bastei Lübbe AG hat im Geschäftsjahr 2013/2014 auf breiter Basis ein Umsatz- und Gewinnwachstum erzielt. Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum um 9,4 Prozent auf 107,5 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen legte auf 14,9 Millionen Euro zu. Unterm Strich fiel der Jahresüberschuss mit 9,1 Millionen Euro um 14,5 Prozent höher aus als im Vorjahr. 3.7. – Leanders Leseladen, der in der Heidelberger Märzgasse vor einem Monat schließen musste, lebt jetzt bei Schmitt & Hahn in der Hauptstraße 8 weiter. Die Sortimente wurden integriert. Künftig erwartet den Kunden auch bei Schmitt & Hahn das bei „Leander“ gewohnte umfassende Jugendbuchangebot. 3.7. – Anfang des kommenden Jahres wird die Mayersche Buchhandlung nach gut sieben Jahren ihren Standort im Dürener Stadtcenter aufgeben. 5.7. – Thalia schließt seine Filiale in den Solinger Clemens-Galerien. 6.7. – Tex Rubinowitz hat mit seinem Text „Wir waren niemals hier“ den Ingeborg-Bachmann-Preis 2014 gewonnen. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wurde zum 38. Mal in Klagenfurt vergeben. 8.7. – Der Kleine Buch Verlag in Karlsruhe übernimmt rückwirkend zum 1. Juli das Verlagsprogramm und alle vier Mitarbeiter des G. Braun Buchverlags. Bereits das Herbstprogramm wird unter neuem Namen erscheinen. 10.7. – Der erste Siegfried Lenz Preis geht an Amos Oz. 11.7. – Die EU-Kommission nimmt wegen der kartellrechtlichen Initiative des Börsenvereins gegen Amazon-Onlinehändler eigene Vorermittlungen auf. 14.7. – Amazon ist ausgerechnet mit den US-Geheimdiensten CIA und NSA ins Geschäft gekommen. Die United States Intelligence Community (IC), ein Zusammenschluss aus 17 US-Nachrichtendiensten, kauft von dem Versandhändler in Seattle Technologie für 600 Millionen Dollar, damit sie künftig gemeinsam auf riesige Datenmengen zugreifen können.

LG Buch tagte 27. Juni – LG Buch-Jahrestagung in Köln: Für einen praxisorientierten Einstieg sorgten die Inhaber von fünf Mitgliedsbuchhandlungen, die berichteten, wie sie mit besonderen Bedingungen wie Umzug, Filialisierung oder Neueröffnung umgehen. Die Besitzer von Akzente aus Hamm, Ameis Buchecke aus Hildesheim, Bücher Max aus Neusäß, Moritz & Lux aus Bad Mergentheim und Klein aus Rottweil stellten ihre Konzepte vor. Im Anschluss stellten sich die Buchhändler David Mesche (Buchbox Berlin), Sabina Kratt (Klein, Rottweil) und Erich Kleene (Bücherinsel Dieburg), sowie die Vertriebsleute Astrid Iffland (Suhrkamp),

Wagenbach feierte 28. Juni – Die Festveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen des Wagenbach Verlags zog Literaturfreunde in Scharen ins Maxim Gorki Theater in Berlin-Mitte. „Wagenbach lädt ein und alle, alle kommen“, brachte es ein Besucher auf den Punkt. 900 Gäste waren gekommen, darunter zahlreiche Autoren, Übersetzer, Rezensenten, Politik- und Kulturschaffende. Auch vom Handel wird der Verlag geschätzt: 200 Buchhändler aus

ganz Deutschland hatten sich angemeldet. 440 Plätze im Theater und so viele Zusagen – normalerweise eine Herausforderung. Nicht so für das Wagenbach-Team. Die Festveranstaltung wurde in den weitläufigen Garten übertragen und die Gäste konnten hier auf Bierbänken verfolgen, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters dem Verlag gratulierte und dabei erneut den Erhalt der Buchpreisbindung forderte.

Weltbild zu Droege?

BuchBoxAuszeichnung

14. Juli – Die Weltbild-Verhandlungen mit der Münchner Beteiligungsgesellschaft Paragon sind geplatzt. Dafür ist das Familienunternehmen Droege Group mit Stammsitz in Düsseldorf eingesprungen, ein Beratungs- und Investmentunternehmen. Es geht um eine 60-prozentige Beteiligung, für die Droege 20 Mio. Euro einbringen soll. Weiterhin freilich darf darüber spekuliert werden, ob die Buchhandelskette des insolventen Weltbild-Verlags noch mehr Filialen verlieren könnte, als bisher angenommen.

21. Juli – Auf der LG Buch-Jahrestagung im Juni hat der Suhrkamp Verlag exklusiv für Mitglieder der LG Buch die Auszeichnung „SuhrkampBuchhandlung des Jahres“ ins Leben gerufen. Erster Preisträger ist David Mesche von der BuchBox. Vertriebsleiterin Astrid Iff land überreichte die Auszeichnung.

Kleine Messe am Wannsee

17.7. – Welches Buch gewinnt den „Schönheitspreis“ auf der Frankfurter Buchmesse? Darüber kann jetzt jeder Buchliebhaber auf www.beautyandbook.com abstimmen, oder selbst das seiner Meinung nach schönste Buch hochladen und zur Abstimmung freigeben: Einfach einloggen, die ISBN des Buches eingeben, eine kurze Begründung verfassen, absenden – fertig. 19.7. – Amazon plant laut Medienberichten einen groß angelegten Abo-Dienst für digitale Bücher in den USA. Kunden sollen dabei für 9,99 Dollar im Monat Zugang zu rund 600.000 Titeln bekommen.

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Markus Klose (Hoffmann und Campe) und Solvey Munk von Umbreit in einer Podiumsdiskussion den Fragen von LG Buch-GF Dr. Michael Fürtjes zu den Themen „Wandel in der Branche“ und „Was müssen Buchhandel und Verlage ändern?“

Treffpunkt: Garten des LCB

BuchMarkt August 2014

20. Juli – Trotz tropischer Temperaturen fanden wieder mehrere hundert Besucher den Weg ins Literarische Colloquium Berlin (LCB). Echte Literaturfreunde wissen seit Jahren, dass sie bei der Verkaufsmesse „Kleine Verlage am Großen Wannsee“ eine gute Chance auf Entdeckungen haben. Bereits zum neunten Mal hatte das LCB 22 handverlesene Verlage aus dem deutschsprachigen Raum zu der von Thomas Geiger initiierten Veranstaltung eingeladen. Auch wenn in diesem Jahr etwas weniger Besucher kamen, weil sie wohl ein Bad im Wannsee bevorzugten, waren die Veranstalter mit der Resonanz zufrieden.


PAULO COELHO

www.buchmarkt.de | Juli

Sein neuer Weltbestseller

Personalia Iris Kirberg Iris Kirberg (33) ist von G+J Entertainment Media zum BoD gewechselt. In ihrer neuen Position verantwortet sie das Marketing und den Vertrieb für das Autorengeschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. (26.6.)

Manchmal musst du dich verlieren, um wieder zu dir selbst zu finden.

Christoph Mann Christoph Mann wird die Vertriebsleitung beim Deutschen Levante Verlag übernehmen. Er war beim HörVerlag, danach freiberuflicher Trainer, Berater und Coach. (26.6.) Beatrice Wallis / Christian Walther Beltz richtet für die Kinder- und Jugendbuchprogramme Beltz & Gelberg und Gulliver Cheflektorate ein. Als Unterstützung der Verlagsleitung übernehmen Beatrice Wallis das Cheflektorat für die Programmbereiche „Beltz & Gelberg Sachbuch und Kinderbuch“ und Christian Walther für „Gulliver“. (27.6.)

Leonie Bartels Zum 1. Juli übernimmt Leonie Bartels (36) die Leitung der Programmsegmente Geschenkbuch, Kalender und Motomania bei Lappan. (30.6.)

© Markus Wächter

© Alexandra Strohmeier

Andrea Langenbacher / Claudia Lueg Nach elf Jahren verlässt Andrea Langenbacher (Foto l.) zum 30. September die Verlagsgruppe Patmos. Zuletzt war sie Programmleiterin für Religion und Spiritualität. Ihre Nachfolge tritt zum 1. Januar 2015 Claudia Lueg (Foto r.) an. (30.6.)

Foto: Foto: Xavier González

Arabelle Frey Arabelle Frey, derzeit noch für das Schweizer Fernsehen tätig, übernimmt zum August die Leitung der Presseabteilung im Orell Füssli Verlag. (30.6.)

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Roman · Diogenes

320 Seiten, Leinen, € (D) 19.90 Auch als Hörbuch und als E-Book ISBN 978-3-257-06908-2

Esther Hoffmann / Katrin Witzleben Esther Hoffmann (47 – Foto l.) hat die Verkaufsleitung des Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlags übernommen. Seit 2002 war sie bei Random House beschäftigt. Ebenfalls neu im Frankfurter Verlagshaus: Katrin Witzleben (45) unterstützt das Backoffice Großkundenbetreuung. (1.7.) Elisabeth Ruge Die neue Agentur von Elisabeth Ruge, der früheren Verlegerin von Hanser Berlin, ist jetzt am Hackeschen Markt in Berlin angekommen. Adresse: Rosenthaler Straße 34/35, 10178 Berlin. (1.7.)

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Paulo Coelho Die Schriften if vvon on A ccra Accra Roman · Diogenes

Der Buchkalender 2015 264 Seiten, Pappband, € (D) 16.90 ISBN 978-3-257-51063-8

192 Seiten, detebe 24282, € (D) 9.90 Auch als Hörbuch und als E-Book ISBN 978-3-257-24282-9

Paulo Paulo Coelho Coelh lho o Diogenes Diogenes Kalender Kalender 2 2015 015

Der Wandkalender 2015 12 Blätter, € (D) 12.90 ISBN 978-3-257-51064-5


© Olivier Favre

Internet | Die Ereignisse der Branche im Rückblick

» Mit unserem Produktportfolio greifen wir proaktiv die Anforderungen unserer Kunden auf und entwickeln unsere Lösungen – auch mit Blick auf die zukünftige weitere Veränderung in der Branche – ständig weiter «

Silvia Menczykalski / Andrea Tenorth Zum 1. Juli übernimmt Silvia Menczykalski (Foto r.) bei Bastei Lübbe die Leitung der Herstellung. Sie folgt auf Andrea Tenorth, die auf eigenen Wunsch zum 30. Juni ausgeschieden ist. (1.7.) Sven Zorman / Thomas Seng Sven Zorman (Foto l.) übernimmt zum 1. Juli die kaufmännische Leitung bei Thienemann-Esslinger und somit die Aufgaben von Dr. Thomas Seng. (1.7.)

Rhenus Medien-Geschäftsführer Olaf Remmele im Sonntagsgespräch am 29.6.2014

» Ein Argument ist sicher, dass eine Regionalmesse überschaubar ist: Machen wir uns nichts vor – bei den großen Buchmessen haben die kleineren Verlage einfach nicht die Chance, so auf sich aufmerksam zu machen «

Beatrice Beckmann Beatrice Beckmann (29) hat zum 1. Juli die Redaktionsleitung bei TOKYOPOP übernommen. (2.7.)

Alexander Theobald Alexander Theobald, Divisionsleiter Valora Services, wird die Valora Gruppe verlassen. Er übernimmt zum 1. September die Leitung des neu formierten Bereiches Operations & Business Development der Ringier AG. (2.7.) Ute Kühner / Tilmann Klare / Dörte Felgendreher Der Verlag Handwerk und Technik baut die Unternehmensführung aus: Ute Kühner und Dr. Tilmann Klare rücken in die Verlagsleitung auf. Sie übernehmen die Aufgaben von Dörte Felgendreher, die sich am 1. Juli in den Ruhestand verabschiedete. (2.7.)

Michael Serrer, Leiter des NRW-Literaturbüros, im Sonntagsgespräch am 13.7.2014

» Man könnte fast meinen, dass Kreativität im Umgang mit dem gesprochenen Wort demnächst steuerlich bestraft wird «

Claudia Hammer Zum 1. Juli übernimmt Claudia Hammer (48) in ihrer Funktion als Vertriebsleiterin Handel der Haufe Gruppe zugleich die Vertriebsleitung des SchäfferPoeschel Verlags in Stuttgart. (2.7.)

René Wagner, 1. Vorsitzender des gemeinnützigen Netzwerks Hörspiel-Gemeinschaft e.V., im Sonntagsgespräch am 20.7.2014

Constantin Ragusa Constantin Ragusa ist seit dem 1. Juli für den Bereich Marketing, Vertrieb und Werbung bei NordSüd zuständig. Er übernimmt damit teilweise Aufgaben von Andrew Rushton, der sich der Entwicklung von NorthSouth Books in den USA widmen wird. (3.7.)

Lore Schorn Lore Schorn, bis Ende 2003 BuchMarkt-Vertriebsleiterin, hat für ihr ehrenamtliches Engagement in der Sprach- und Leseförderung in Coesfeld im Namen des Bundespräsidenten Joachim Gauck die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland bekommen. (3.7.)

Katja Desaga Seit 1. Juli hat Katja Desaga wieder die Leitung der Presseabteilung des Hanser Kinder- und Jugendbuchs übernommen. Während ihrer 3. Elternzeit wurde sie von Andrea Wolf vertreten. (3.7.)

Carlo Bernasconi Carlo Bernasconi (Foto) wird die Redaktion des „Schweizer Buchhandels“ zum Jahresende abgeben – Martin Walker wird bereits ab Ende Oktober (4.7.)

Christina Wendeln Seit dem 1. Juli ist Christina Wendeln Lektorin im pmv Peter Meyer Verlag. (3.7.)

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ausscheiden.

© Stefan Weigand

© Stefan Ulrich Meyer

© Melanie Grande

Martin Compart Martin Compart übernimmt die Herausgeberschaft der „Flashman“-Reihe im Kübler-Verlag. (3.7.)

Ulrich Sander Seit 1. Juli verstärkt Dr. Ulrich Sander (51) das Lektorat im Verlag Katholisches Bibelwerk in Stuttgart. (4.7.)

BuchMarkt August 2014

Maria Lochthowe Seit 1. Juli hat Maria Lochthowe im frechverlag die Leitung der Verlagsproduktion übernommen. Sie folgt auf Julia Kamenik, die zum 30. Juni aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. (4.7.) Christian Tesch Christian Tesch (50) ist zum 30. Juni auf eigenen Wunsch aus der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Droemer Knaur ausgeschieden. Er möchte sich eine berufliche Auszeit nehmen. Seit 2000 ist er bei Droemer Knaur für den Geschäftsbereich Marketing und Vertrieb verantwortlich. (7.7.) Thomas Nahrmann Der Theologe und Buchlektor Thomas Nahrmann (47) übernimmt in München die Leitung des Programmbereichs Religion/Spiritualität im Verlag Herder. (7.7.)


Rosemarie Schuster / Lisa Glaßner Der BLV Buchverlag hat Rosemarie Schuster (51 – Foto l.), Leiterin der Verwaltung des Verlags, zur Prokuristin ernannt. Zum 1. Juli startet Lisa Glaßner (28) als Pressesprecherin bei BLV. (7.7.)

© Sergio Menezes

www.buchmarkt.de | Juli

Laura Hage Seit Juli verstärkt Laura Hage (28) das Presseteam von Hoffmann und Campe unter der Leitung von Julia Strack. Laura Hage ist künftig zuständig für den Atlantik Verlag und für die neue Ausgabe des Guinness World Records Buch 2015. Dazu betreut sie die Pressearbeit für den Karl Rauch Verlag. (21.7.)

Peter Hobbie Seit 1. Juli steht Peter Hobbie an der Spitze der Franchise-Abteilung von Valora Retail Deutschland. (8.7.)

Eva Roth Eva Roth ist seit 1. Juli im Lektorat bei Atlantis (Orell Füssli). Sie betreut Buchprojekte und ist verantwortlich für Vorschauen und Kataloge. (9.7.)

Jörg Plathner Die Bastei Lübbe AG vergrößert ihren Vorstand. Mit Wirkung zum 1. September wird Jörg Plathner (Foto) als neuer Vorstand den Geschäftsbereich digitale Medien verantworten. (22.7.)

Fridtjof Melms / Henry Gidom Fridtjof Melms (36 – Foto l. ) hat zum 1. Juli bei Hinstorff die Vertriebsleitung und damit den Aufgabenbereich von Gabriele Schattanek übernommen, die sich in den Ruhestand verabschiedet, dem Verlag aber an zwei Tagen in der Woche erhalten bleibt. Im Lektorat folgt Henry Gidom (37 – Foto r.) auf Dr. Florian Ostrop, der den Verlag nach sechs Jahren auf eigenen Wunsch verlässt. (15.7.) © Stefan Weigand

© Danny Gohlke

lona.

Christine Beitat Christine Beitat (33) hat am 1. Juli die Presse- und Werbeleitung für den adeo Verlag und die Presseleitung für das Buchprogramm von Gerth Medien übernommen. (16.7. Timo Blümer Timo Blümer (41), bislang Geschäftsführer des Bibliographischen Instituts in Mannheim sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Franz Cornelsen Bildungsgruppe, wird Mitte August neuer kaufmännischer Geschäftsführer bei Gräfe und Unzer. (21.7.)

Andrea Wolf Andrea Wolf (35) wird ab August das Team der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Herder Verlag in München unterstützen. Sie folgt auf Christine (23.7.)

© Kerstin Dahnert

Guenter G. Rodewald Guenter G. Rodewald ist seit heute verantwortlicher Contract Manager in der internationalen literarischen Agentur Pontas mit Sitz in Barce(14.7.)

Annette C. Anton Dr. Annette C. Anton übernimmt die neugeschaffene Position der Cheflektorin Sachbuch DVA Siedler Pantheon. (22.7.)

© Andreas Ree

Kurt Skupin Kurt Skupin (50) ist mit sofortiger Wirkung zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der WEKA Mediengruppe München ernannt worden. (9.7.) Christian Behr Christian Behr (47 – Foto) hat am 1. Juli die Vertriebsleitung bei Egmont Ehapa Media übernommen. (14.7.)

Christian Kellersmann Zum 18. August wird Christian Kellersmann (Foto) das Management der Hamburger Edel AG verstärken. Der 53-Jährige übernimmt als Managing Director die Gesamtverantwortung für den Geschäftsbereich Edel:Kultur. (21.7.)

Vom Öffnen seelischer Räume

Weis.

Gestorben Peter M. Hetzel Peter M. Hetzel, geboren 1960 in Meisenheim am Glan, ist am 29. Juni im Alter von nur 53 Jahren gestorben. Ab November 1987 saß er auf der Couch des „Sat.1 Frühstücksfernsehens“ und interviewte Autoren. Und ließ BuchMarkt zuverlässig daran teilhaben – jahrelang haben wir seine Sendung online angekündigt. (30.5.) Maria Hönigschmied Maria Hönigschmied, eine Legende im Droemer Verlag, ist tot. Sie starb am 13. Juli im Alter von fast 90 Jahren. 1948 begann sie als Sekretärin von Willy Droemer in Wiesenheit bei Würzburg, half mit beim Wiederaufbau des Verlages. Schnell wurde sie zur „guten Seele“ des Hauses, kümmerte sich um die Finanzen, Autoren und auch die Gestaltung. Ende 1980 ging sie in Ruhestand. (13.7.)

BuchMarkt August 2014

160 Seiten, Klappenbroschur 16,99 € (D) • ISBN 978-3-943416-79-4 erscheint im September 2014

Über die Annäherung von Psychotherapie und Spiritualität Ihre Erfahrungen aus der systemischen Therapie, der Zen-Meditation und philosophische Betrachtungen hat die Therapeutin Christl Lieben zu einem eigenen Ansatz integriert. Ihr Anliegen ist es, uns wieder mit der Kraft zu verbinden, die aus dem Nichts kommt. So können die Erinnerungen erwachen an unsere anfängliche Ganzheit, die Heilung möglich macht.

Redaktionsschluss 24.7.2014

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www.scorpio-verlag.de


Markt & Meinung | Leute mit Ideen Düsseldorfer Buchhandlung BiBaBuZe macht Fassade zum Blickfang

Schatten an der Wand

Lange haben die Düsseldorfer Buchhändler Antje Westermann und Hans Schmitz die Idee mit sich herumgetragen, die doch etwas in die Jahre gekommene Fassade ihrer Traditionsbuchhandlung BiBaBuZe (Bilker Basis Buch Zentrale) in der Aachener Straße neu zu gestalten, und sie hatten ganz bestimmte Vorstellungen, wie es aussehen sollte. Gut Ding musste ein wenig Weile haben, nach der Gründung der auf politische und schöne Literatur spezialisierten Buchhandlung (die aber auch Kinderbuch, Kunst und Zeitschriften im Sortiment hat, die regelmäßigen Veranstaltungen wie Lesungen und Konzerte nicht zu vergessen) im Jahre 1977 gab es 1985 die letzte Fassadenrenovierung. Der Handlungsbedarf hielt sich überdies in den letzten Jahren in Grenzen, denn im Zuge der Bauarbeiten der Wehrhahnlinie, einer neuen U-Bahnstrecke in Düsseldorf, saß BiBaBuZe am Rande einer Großbaustelle. „Aber nun wurde es langsam Zeit, das Projekt anzugehen“, erzählt Hans Schmitz. „Wir hatten genaue Vorstellungen, wie es aussehen sollte – jetzt kam es darauf an, die künstlerisch aufs richtige Gleis zu setzen.“ Mit der Grafikerin Stefanie Fuchs (www.stefaniefuchs.de) und der freien Künstlerin und Fotografin Veronika Peddinghaus, Meisterschülerin von Thomas Ruff an der Düsseldorfer Kunstakademie,

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auch in die Homepage der Buchhandlung integriert werden. Das alles klingt recht einfach, aber so ganz unspektakulär war es denn doch nicht. Immerhin sind die Figuren ziemlich groß – sie sollen ja als Blickfang dienen –, also waren einige Vorbereitungen nötig. Stefanie Fuchs über die kreative Vorbereitungsphase: „Die Figuren wurden zuerst gezeichnet, teilweise nach Fotos, die wir extra geshootet (Passanten vor der Buchhandlung) haben. Dann haben wir die Umrisse projiziert, um später mit Schablonentechnik zu sprayen“, erklärt sie das Verfahren. Die Buchinnenseiten an diesen scherenschnittartigen Figuren sind stets weiß gestaltet wie auch einige Details – sie verbinden sich mit dem weißen Hintergrund, und das Auge des Betrachters muss die optisch fehlenden Linien ergänzen. Über Twitter und die Lokalpresse verbreitete sich das neue Outfit der alteingesessenen Buchhandlung blitzschnell über den Stadtteil Bilk hinaus. Von „rundum

Kunst an der Ladenfassade: v.l. Hans Schmitz, Antje Westermann, Stefanie Fuchs

wurden zwei Mitstreiterinnen gefunden, die im April aus der Fassade ein Kunstwerk gemacht haben. Für sie der besondere Reiz: Einmal etwas nicht am Computer zu machen und dabei zugleich illustrativ und handwerklich tätig zu werden. Denn auf den weißen Untergrund – nur unterbrochen von den Schaufenstern – sollten scherenschnittartige Figuren projiziert werden, Figuren mit Büchern (oder Hörbüchern) natürlich. Auch einen Weintrinker gibt es, der an der Seitentür lehnt, denn in der Buchhandlung gibt es auch das Café „Club der Roten Dichter“, in dem es ausgesuchte Bio-Weine, Bier und Kaffee gibt – und wechselnde Ausstellungen. Acht Motive mit acht Figuren zieren jetzt die weiße Fassade, demnächst sollen sie

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positiven Reaktionen“ auf diese Neugestaltung wissen Antje Westermann und Hans Schmitz zu berichten, auch sind schon Leute einfach so in den Laden gekommen, um die Buchhändler zu diesem gelungenen „Relaunch“ zu beglückwünschen – und haben sich dann länger auch im Laden umgesehen, Bücher zur Hand genommen. Ein nicht unerhoffter „Nebeneffekt“ der Neugestaltung … uf


www.aufbau-verlag.de

»Der Meister des finnischen Krimis.« SÜDDEUTSCHE ZEITUNG Was Jussi Adler-Olsen für Dänemark und Stieg Larsson für Schweden sind, das ist Taavi Soininvaara für Finnland: der erfolgreichste Thrillerautor. Endkundenprospekt »Eiskalte Nordkrimis« Bestellnr. 656/89576 · VE = 20 Expl. Autor in Deutschland:

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Holger Ehling kommentiert Warum die E-Book-Entleihe etwas kosten muss – und das Thema Selbstverlegen

Unabhängigkeitserklärung für das Buch

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Holger Ehling © Jeannette Faure

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ass Bücher im Allgemeinen eher zu billig als zu teuer sind, wissen wir schon lange. Und wenn, wie kürzlich geschehen, in einem Internet-Shop ein Geologiebuch zum Schnäppchenpreis von fünf Milliarden Pfund angeboten wird, dann muss man in der Branche immer noch keine Mega-Inflation befürchten. Und echte Liebhaber sind auch heute noch recht schmerzfrei, wenn es darum geht, einen Schatz zu ergattern: Gerade hat Sotheby’s in London für eine gute Million Pfund den „Recuyell of the Histories of Troye“ versteigert, das erste jemals in englischer Sprache gedruckte Buch, das mittlerweile jugendliche 540 Jahre auf dem Einbanddeckel hat. William Caxton, der den Buchdruck auf der Insel einführte, hat das Buch eigenhändig aus dem Französischen übersetzt, dann gesetzt und gedruckt – und danach heftig geklagt, dass die Mühe doch gewaltig gewesen sei und seine Augen vom ständigen Starren auf weißes Papier doch sehr geschwächt seien. „Ja“, höre ich Sie jetzt seufzen, „mit elektronischen Büchern wäre so etwas nicht möglich.“ Stimmt. Aber das ist nicht der Grund, warum ich Ihnen die Sache erzählt habe: Caxton, und natürlich Gutenberg vor ihm, waren das, was man heute bedeutungsschwer „Disruptoren“ nennt. Mit der neuen Technik des Buchdrucks begann das Medienzeitalter, zunächst in Europa, dann in der ganzen Welt. Und Sie können sicher sein, dass weder die kirchlichen noch die staatlichen Obrigkeiten besonders begeistert waren davon, dass Bücher und Pamphlete plötzlich auch außerhalb der streng kontrollierten Welt von Klöstern und Bibliotheken für die Menschen verfügbar waren. Wissen ist Macht, und geteiltes Wissen bedeutet immer auch geringere Macht. Was bei der Debatte um digitales Verlegen gerne ignoriert wird: Unsere Branche hat immer schon „disruptive“ Technologien genutzt, angefangen eben bei Gutenberg und Caxton. Die technische Bearbeitung

Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia

von Büchern zur Lesbarmachung abseits der traditionellen gedruckten Ausgaben ist kein neues Phänomen: Bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nutzen vor allem die Bibliotheken die Technik des Fotografierens zur Produktion von Mikroformen (Mikrofilm, Mikrofiches) und machten damit gute Erfahrungen bezüglich der Schonung von alten Buchbeständen und der Verbreitung von seltenen Büchern – übrigens werden heute noch digital entstandene Inhalte auf Mikrofilm gespeichert, weil dieser eine wesentlich längere Haltbarkeit bietet als jeder digitale Datenträger.

Netzwerk der Universität Illinois – das ist die Geburtsstunde des E-Books. Hart formulierte gleichzeitig eine Art Unabhängigkeitserklärung für das Buch gegenüber der Technik: Der größte Nutzen von Computern bestehe nicht in ihrer technischen Leistungsfähigkeit, sondern in ihrer Nützlichkeit zur Aufbewahrung, Zugänglichmachung und Durchsuchbarkeit von dem, was in den Bibliotheken gesammelt wurde. Das unterschreibe ich gerne.

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omit ich zur nächsten „Disruption“ komme, die uns gerade ereilt hat: Amazon Unlimited, der E-Book-Leihdienst, den der Riese aus Seattle Mitte Juli in die freie Wildbahn entlassen hat. Zunächst auf die USA beschränkt, können die Abonnenten für 9,99 US-Dollar im Monat soviele EBooks lesen wie sie wollen. Die „Big Five“ – Penguin Random House, Mac-

Selbstverlegen ist kein Allheilmittel für darbende Schriftsteller. Aber das Thema wird Verlagen und Buchhandel Kopfschmerzen bereiten Vor allem die wissenschaftlichen Verlage haben daraus sehr gut funktionierende Geschäftsmodelle entwickelt, die über Jahrzehnte allen Beteiligten eine zufriedenstellende Kooperation ermöglicht haben. In den 1930er Jahren nutzte Penguin neuartige Drucktechniken, um mit Taschenbüchern ein ganz neues Marktsegment zu schaffen – auch damals schallten die Rufe in Sachen Untergang des Abendlands durchs britische Königreich. Und auch das elektronische Lesen ist so neu nicht: Bereits 1949 patentierte Ángela Ruiz Robles ihre „Enciclopedia Mecánica“ in Spanien; am 4. Juli 1971 stellte Michael Stern Hart die US-amerikanische Unabhängigkeitserklärung in das interne

BuchMarkt August 2014

millan, Hachette, Simon & Schuster und HarperCollins – machen noch nicht mit, aber mit 600.000 Titeln ist das Angebot schon beim Start nicht ganz unbedeutend. Das dürfte die Investoren bei Oyster und Scribd, die beide etwa eine halbe Million Titel gegen Abo-Gebühren anbieten, nicht erfreut haben: Amazon könnte sie auf Zwergengröße reduzieren. Ja, im Konditionenstreit mit Hachette in den USA und Bonnier in Deutschland zeigt Amazon sich derzeit von seiner unsympathischsten Seite. Aber: Einmal mehr tut das Unternehmen das Richtige, und zwar mit aller Entschlossenheit. Denken Sie an Skoobe und Divibib in Deutschland – kommen Ihnen da nicht auch die Tränen


Foto: Jürgen Bauer

des Zorns? Seit Jahren wird bei uns gezetert und geschwätzt über tragfähige Abo-Modelle für die E-Book-Entleihe, und insbesondere die Bibliotheken scheinen im Grundsatz nicht zu begreifen, dass Autoren und Verlage es sich schlichtweg nicht leisten können, elektronische Bücher zur massenhaften kostenlosen Entleihe ohne entsprechendes Entgelt herzugeben. Bei einer E-Book-Veranstaltung beklagte sich kürzlich eine hessische Bibliothekarin darüber, dass ihr Netzwerk aus 67 Bibliotheken zum Verleih eines E-Books tatsächlich für jede einzelne Bibliothek ein Exemplar erwerben müsse – das sei doch Verschwendung. Als ich ihr sagte, dass ich als Autor es sehr richtig finde, dass das so ist, konnte sie das absolut nicht verstehen.

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ochmal zum Thema „Disruptoren“: Der umtriebige Hugh Howey, in den USA als Selbstverleger höchst erfolgreich, wertet seit einiger Zeit die Amazon-Bestsellerlisten aus und kommt zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass selbstverlegte Autoren in den USA rund 40 Prozent des gesamten Honorarvolumens erzielen, deutlich mehr als die Autoren der „Big Five“-Verlage zusammengenommen. Die Datenerhebung ist einigermaßen intransparent, und ich würde wirklich keine Eide darauf schwören, dass die Ergebnisse stimmen. Aber: Nicht nur in den USA ist das Selbstverlegen inzwischen eine ernsthafte Alternative geworden. Nicola Solomon, Chefin der britischen „Society of Authors“, hat eine neue Studie, die belegt, dass das Einkommen der professionellen Autoren im Schnitt auf miese 11.000 Pfund pro Jahr geschrumpft ist, zum Anlass genommen, Verlagen ins Stammbuch zu schreiben, dass ihr Geschäftsmodell nicht mehr in die Zeit passt. Nein, das Selbstverlegen ist kein Allheilmittel für darbende Schriftsteller. Aber: Auch bei uns wird das Thema den Verlagen und dem Buchhandel Kopfschmerzen bereiten, wenn diese nicht schleunigst aufwachen. Amazon ist auch bei uns bereits größter Dienstleister in dem Bereich. Ob wir diesmal rechtzeitig ein Gegengewicht schaffen? Ich habe da meine Zweifel.

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Roman 484 Seiten. Gebunden € 22,95 (D) € 23,60 (A)/Fr. 32.90 (978-3-518-42447-6) Auch als eBook erhältlich

ung: iefer ber l s u A ptem 1. Se 14 20

Lutz Seilers Roman erzählt ein Inselabenteuer und die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod — und ein Versprechen.

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Suhrkamp www.suhrkamp.de/kruso


Mayers Almanach

Wir sind Weltmeister®©™!

Bestenliste des Monats: Herzlichen Glückwunsch, René Goscinny! René Goscinny hat im August Geburtstag! Der französische Autor lieferte die Texte zu den Comics „Asterix“, „Umpah-Pah“, „Lucky Luke“ und „Isnogud“, und auch die Geschichten vom „Kleinen Nick“, die keine Comics sind, wurden weltberühmt. Als Zeichner Uderzo katastrophaler Weise den Part des Texters bei Asterix übernahm, wurde gerade klar, welch großen Anteil die Storys von Goscinny an der Qualität dieser Comics hatten. Hier meine zehn liebsten AsterixZitate:

10 Das Dorf bin ich! Hörnchen Wein bleibt 9 Ein ungern allein. 8 Kuckuck! hab ich schon 7 Soewigschön lang niemanden mehr aus dem Bett steigen sehen!

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Guckt mal, Jungs, ein fliegender Fisch!

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Latürnich!

Nach 2000 Jahren Pflege wird mein Rasen recht annehmbar sein, denke ich.

Ohne Fleisch kein Preisch. Die Westgoten leben im Osten? Wkrstksft!

Lösung: 10. Der große Graben / 9. Avernerschild / 8. bei den Schweizern / 7. und die Normannen / 6. Streit um Asterix / 5. bei den Briten / 4. Die Lorbeeren des Cäsar / 3. Avernerschild / 2. und die Goten / 1. als Legionär

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Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche

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as war eine buchhändlerisch hochinteressante Fußballweltmeisterschaft™ . Schon allein dass ich ein Kofferwort des allergängigsten Gebrauchs als Marke geschützt vorfinde und einer entsprechenden Kennzeichnungspflicht unterliege, wann immer ich dieses Wort™ verwende™, freut mich über die Maßen. Ich könnte es ja geschickt umgehen, das Wort Fußballweltmeisterschaft™ zu benutzen, indem ich es in seine Bestandteile zerlege. Einzelworte sind nach wie vor sprachliche Freeware. Also sagen wir: In jener Sportart, einen Ball (fast) nur mit dem Fuße zu befördern, strebten Teilnehmer aus mehreren Nationen auf der ganzen Welt nach Anerkennung des Titels einer Meisterschaft. Darf ich das denn so

sagen, liebe FIFAFU? Na ja, ist ja auch nicht so wichtigIWO. Jedenfalls gab es späte Spiele und frühe. Bei den späten Spielen lenkte das staatliche Schulamt ein, dass es freigestellt sei, am Tag nach einem WM-Spiel auf regulären Unterrichtsbeginn zu verzichten. Das klingt zuerst generös, ist aber eine skandalöse Benachteiligung aller Fans von BoxkämpfenPAFF, OscarverleihungenYEAH und HalloweenHUUpartys. Aber gut, wenn es dem Einzelhandel, den Schülern und dem Fußball hilft, warum nicht? (Das tut es nicht, nicht und auch nicht.) Natürlich war dieses Brasilienhalbfinalfiasko schon hübsch, und man bedauert alle, die am nächsten Tag nicht darüber reden konnten. Der lustigste Kommentar kam meiner Ansicht nach von Mario BarthHAHA, den ich zwar sonst nicht völlig schätze, aber hier musste ich doch sehr lachen: „Der brasilianische Torwart möchte aus dem Bälleparadies abgeholt werden.“ Das ist ein sehr zutreffendes Bild. Bei den frühen Spielen lag das Problem genau anders herum: Spiele, die an einem Werktag um 18.00 Uhr beginnen, über-

Zwilling des Monats: Kindchenschema, Schädelversion Ei, was sind denn das für niedliche, kleine Kapuzentödchen? Und dabei sind es sehr unterschiedliche Werke, die sich jeweils aus ganz anderer Richtung dem Thema Tod nähern. Max Brooks’ satirischer Überlebensratgeber für die Zombie-Apokalypse kam zuerst heraus (2010). Goldmann hatte damit zwar ein saudoofes Cover für ein sehr gutes Buch ausgesucht, aber sie waren eher. Bei Lübbe verquickt man vier Jahre später morbide Historie mit bewährter Comedy und berichtet über skurrile Todesfälle aus der Geschichte. Cover: Ei wo isser denn, der Todi?

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Trend des Monats: Fußballbücher remittieren

schneiden sich mit den breitgefächerten Begleiterscheinungen der FeierabendInfrastruktur. Sprich: Um sechs sind viele noch nicht daheim. Oder eben extra doch: An deutschen Spieltagen waren natürlich alle Straßen spätestens gegen 17.45 Uhr wie ausgestorben. Auch unsere Buchhandlung hat dann „wegen WM-Fieber“ – pardon: WM™FieberAUA – geschlossen. Das finde ich sehr zweischneidig: Ich denke ja auch, dass da wenig Kundschaft€€ zu erwarten ist. Aber andererseits: Wer einkauft während des Spiels, der will ja gerade dem Fußball entfliehen – umso mehr, wenn er (nicht nur den Supermarkt, sondern) einen Ort des Geistes aufsucht (also mich). Gerade diesen Kunden will man nicht mit WM™-AusredenBLA

verprellen. Trotz der Erlaubnis der Geschäftsführung blieb ich also immer freiwillig bis LadenschlussHELD, um den Fußballunwilligen Heimstatt zu sein. Es kam keiner. Das Finale war hart. Wir hatten zwei würdige Gegner – das BuchmesseEx-Gastland Argentinien und den italienischen Schiedsrichter, aber beiden waren wir gewachsen. Ich weiß nicht, ob ich jede TerrorzeitlupeARGH in vierfacher TerrorwiederholungAUA haben muss, und AbseitsHÄ? ist nach wie vor eine Art Area 51 des Fußballs für mich, aber es hatte seinen Unterhaltungswert. Als Buchhändler muss man vor allen Dingen in den posttraumatischen Sportfachgesprächen mit der Kundschaft bestehen. Ich verwende dann immer die Standpunkte des einen Kunden im Gespräch mit dem nächsten, so dass ich zwar am Ende des Tages immer noch keine Ahnung habe, aber emotional so aufgeladen bin, dass ich mir ebenfalls das Wangenknochenfleisch klammern lassen will. Die kategorischen Fußballbücher, die entweder lexikalisch-statistisch oder humoristisch ausfallen, sind zwar eine hübsche Alibileistung von der anderen Seite des Rasens, aber so richtig gekauft hat das auf dem Dorf dann wieder keiner. Kommunion lief besser, muss ich sagenAMEN. Aber das soll nicht mein Schlusswort sein! Denn: Jawohl, wir sind Weltmeister. Pardon: Meister in der Welt jener Sportart, wo Männer einen Ball (fast nur) mit dem Fuße ... na, Sie wissen schon.

wenn man

leben will, muss man auf

dr draht aht sein.

Julian Sedgwick Mysterium. Der schwarze Drache 328 Seiten. Gebunden. ¤ 14,90 (D) ISBN 978-3-8489-2037-2

alles andere ist

Schau genau: Buchcover auf den Punkt

warten. ab september 2014 im handel

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www.aladin-verlag.de


© Fotolia

Was wäre,

...sich immer mehr Leserinnen »Ein sehr bewegendes Buch – traurig, tröstlich,

wunderschön!«

Christine Hieber, Buchhandlung Herwig, Aalen »Die Achse meiner Welt war das absolute Leseerlebnis, denn man gleitet beim Lesen durch alle Emotionen. Ein

toller Lesecocktail !«

Iris Schneider, Thalia Buchhandlung, Mannheim

»Ein bewegender Roman, den man nicht mehr aus den Händen legt. Ich bin total

begeistert!«

Regina Gabrich, Das Buchkabinett, Obernburg

»Dani Atkins nimmt die Protagonistin Rachel sehr ernst und hebt sich dadurch

wohltuend vom Mainstream ab.«

Sabrina Hafermalz, LeseZeichen GmbH, Norden

»Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. So viele verschiedene Gefühle und so viel

Liebe, aber auch so viele Fragen. Vor allem das Ende hat mich

sehr berührt, aber es passt perfekt zu der ganzen Geschichte.« Hedda Freier, Buchhandlung Hugendubel, Flensburg »Ein

tolles Debüt!«

Doris Oberauer, Thalia Buchhandlung, Grieskirchen


wenn ...

ISBN 978-3-426-51539-6 | 320 Seiten | € [D] 9,99

in diesen Roman verlieben?

Schon vorbestellt?

Erscheint am 1. August

Vielen Dank für Ihre zahlreichen Liebeserklärungen an

Die Achse meiner Welt von Dani Atkins. Vertrauen Sie auf Ihr

untrügliches Gespür für gute Bücher und sorgen Sie mit einer aufmerksamkeitsstarken Platzierung dafür, dass sich im August immer mehr Leserinnen in diesen

wunderbaren Roman verlieben.


Magazin | Branche

Alte Tante Vorschau? Die MVB wird zur Frankfurter Buchmesse einen Umsetzungsplan für die digitale Vorschau vorstellen. Aber sind die Verlage auf ein solches Szenario vorbereitet? Und wollen die Buchhändler auf die Institution Vorschau verzichten?

P

ublikumsverlage investieren jährlich zwischen zehn und 15 Prozent ihres Marketingbudgets in die Produktion der Handelskataloge. Da mag man über Materialschlachten stöhnen, aber das Budget zu entlasten ist nur ein Ziel, das mit der Einführung digitaler Vorschauen verfolgt wird. Die deutlich verkürzten Angebotsrhythmen führen schon längst dazu, dass Verlage für Filialisten und Journalisten eigene Kataloge erstellen, die noch vor Fertigstellung der Printvorschauen verschickt werden. Und wenn sich kurz nach Drucklegung Preis oder Titel ändern? Nichts ist so unaktuell wie eine gedruckte Verlagsvorschau. Zu alt, zu langsam, zu teuer – müssen wir die alte Tante Vorschau wirklich in Rente schicken?

als Ergänzung und nicht als Ersatz“, sagt Nicole Terenghi, stellvertretende Filialleiterin bei Hugendubel in Berlin-Steglitz. „Ich will sehen, was die Kollegen eingekauft haben, und ich möchte, dass das System meine Bestellung sofort überträgt, auch in die Warenwirtschaft. Das wäre eine echte Zeitersparnis. Wenn das gelingt, kommt die Akzeptanz auch bei Kolleginnen, die sich digital vielleicht schwertun.“ Dass eine digitale Vorschau also weitaus mehr zu bieten hat als ein blätterbares und im günstigsten Fall mit Links hinterlegtes PDF, muss sich bei manchem noch rumsprechen. Susanne Hellmann, Geschäftsleiterin Vertrieb bei Dussmann Das Kulturkaufhaus in Berlin, bringt es auf den Punkt: „Wenn ich so vor mich blicke auf die acht Wannen mit Vorschauen, wäre ich sehr glücklich, wenn ich das Angebot der Verlage nach meinen Einkaufskriterien vorsortieren könnte: Themen, Termine, Die Buchhändler Verlage, Genres, Warengruppen – „Die Verlage denken, wir hätten das würde eine Menge Zeit sparen! Zu alt, zu langsam, zu teuer: Herbstvorschauen in Ressentiments gegen die Digitalder BuchMarkt-Redaktion Wir begrüßen diese Entwicklung, vorschau, aber wir haben eigentauch aus Umweltgründen, sofern lich nur die Sorge, ob die Verlage die technische Umsetzung überdas so hinkriegen, dass wir es sinnvoll Friederike Zöllner, Buchlokal Pankow, zeugt und wirklich alle Verlage umfasst.“ Aber geht das alles denn technisch übernutzen können“, sagt Jörg Hopfgarten, ist da skeptischer. „Ich kann mir nicht Buchhändler beim Virgin Store im Ber- vorstellen, wie das funktionieren soll. haupt schon? Wie lange wird es dauern, liner Hauptbahnhof. „Ich bin ein großer Wie kommen Kürzel, Kommentare und bis wir eine solche Anwendung zu sehen Fan des Digitalen, und ich ärgere mich, Eselsohren als Markierung in die Digital- bekommen? wenn Vorschau-PDFs der Verlage so hoch- vorschau? Ich will doch nochmal drüberschauen, wenn die Kollegen die Kataloge auflösend sind, dass mein Rechner in die Die Verlage durchgearbeitet haben.“ Knie geht oder der Zugang durch Hürden Bieten Zusatzmaterialien wie Trailer, LeWie schätzen Verlage die Entwicklung wie Log-Ins erschwert wird. Meine Anforein? „Zu früh!“ hört man aus einigen Häuderungen sind ganz klar: Auffindbarkeit, seproben oder Interviews nicht relevante und für den Einkauf entscheidende Hin- sern. Orientiert man sich da an vermeintliNutzbarkeit, Übersichtlichkeit. Und dass die Bestelllinks nicht in proprietären Sys- tergrundinformationen? „Unser Einkauf chen Ressentiments der Buchhändler, um sieht die elektronische Vorschau bislang das Thema nicht auf die Agenda setzen temen bleiben.“

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zu müssen? Ein Systemwandel bedeutet schließlich den Abschied von liebgewonnenen Arbeitsabläufen. Pionier in Sachen Digitalvorschau ist Droemer Knaur. Dort arbeitet man bereits seit 2013 an einer Lösung, die auf der derzeitigen Herbstreise erstmals eingesetzt wird. Der Vertreter führt das Verkaufsgespräch mit zwei synchronisierten iPads – ein Gerät für den Vertreter, das andere für den Händler. Jeden Klick in das mit Zusatzinfos angereicherte Programm kann das Gegenüber verfolgen, genau wie die Bestellzahlen, die mit der DroemerBestellsoftware SVS verknüpft sind. „Ich war überrascht, wie positiv die Resonanz der Buchhändler ist“, sagt Wolfgang Staisch von der Agentur Zero+, der die Anwendung im Auftrag von Christian Tesch entwickelt hat: „Die befürchteten Abwehrmechanismen der Buchhändler sind weitgehend ausgeblieben. Ich denke, die Digitalvorschau kommt schneller, als wir alle gedacht haben.“ Zwar ersetzt die mobile Anwendung noch längst nicht alle Funktionalitäten der Printvorschauen, der Weg dorthin scheint aber gangbar: Sobald die grafisch ansprechende Lösung einer mobilen App mit der Datentiefe einer Web-Anwendung sowie einer Schnittstelle zur Warenwirtschaft des Buchhändler kombiniert sein wird. Der neu gewählte Vorstand des Börsenvereins hat mit Rudolf Frankl (dtv) und Claudia Reitter (Random House) prominente Befürworter für eine Branchenlösung zum Thema Digitale Vorschauen. Das ist sicherlich ein Faktor für die Tatsache, dass eine Lösung in greifbarer Nähe liegt. Wie also ist der Stand in Sachen Digital statt Print beim größten deutschen Publikumsverlag mit seinen halbjährlich erscheinenden zwei Dutzend Vorschauen? „Wir sind sehr interessiert, das Thema voranzubringen und haben uns deshalb früh und intensiv in den Dialog mit Händlern und der MVB eingebracht. Natürlich haben auch wir das Interesse, den Vorschauwahnsinn in den Griff zu kriegen. Wir wollen höchstmögliche Individualisierung für Verlag und Händler erreichen, und wir wollen vor allem die Prozesse abbilden, die beim Einkauf eine Rolle spielen. Es ist noch ein langer Weg, aber die meisten Buchhändler haben keine Vorbehalte mehr. Wir rechnen damit, ab 2017 keine Vorschauen mehr in der bisherigen Form drucken zu müssen“, sagt Claudia Reitter.

Wie geht es weiter? Der Treiber dieser Entwicklung ist das VLB+. Die geplante Metadatenbank der Branche besteht aus drei Teilprojekten. Der erste Schritt, die Sicherung der Datenqualität, ist mit dem auf den Buchtagen vorgelegten Preismodell ab 1. Januar 2015 schon auf den Weg gebracht. Der simple Trick, hohe Datenqualität durch günstige Preise zu „belohnen“, dürfte funktionieren. Eine eigene Redaktion zur Überprüfung der Datenqualität soll im ersten Halbjahr 2015 als Neuentwicklung der MVB starten.

Die digitale Vorschau Nicht zu verwechseln mit der pdf-Vorschau eines Einzelverlages sind die Pläne, mit dem VLB+ ein zentrales, datenbankorientiertes Titelinformationssystem für Novitäten anzubieten. Die größten Vorteile für den Händler:  Händler können aus dem Fundus aller Verlagsnovitäten „ihre“ Vorschau konfigurieren, indem sie Verlage, Genres, Warengruppen, Erscheinungstermine etc. vorauswählen. Dabei werden Vorschläge der Kollegen und Verkäufe von Vorgängertiteln berücksichtigt.  Vormerker erfolgen über das System und werden in das WWS eingespielt.  Die Daten der Verlage sind tagesaktuell und für Homepage und Newsletter des Buchhändlers nutzbar.

Der zweite Schritt soll ebenfalls zeitnah erfolgen: die Kopplung der Metadatenbank mit einer Rezensionsdatenbank, um Händlern und Endkunden Orientierung durch die Bewertung anderer an die Hand zu geben. Das dritte Element des geplanten VLB+ ist die digitale Vorschau als Titelinformationssystem. „Dieser Teilabschnitt hat die größte Dynamik und höchste Komplexität, weshalb wir ihn als separates Projekt extern ausgeschrieben haben“, berichtet Ronald Schild, Geschäftsführer der Börsenvereinstochter MVB. Der ehrgeizige Fahrplan ist das Ergebnis der Arbeit einer Taskforce aus Branchenvertretern von Margarete Ammer (Heyne) über Hermann-Arndt Riethmüller (Osiander) und Frank Sambeth (Random House) bis zu Rudolf Sommer (KNV).

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Wie man von den meisten der Beteiligten hört, haben die vorliegenden Lösungen der Anbieter Edelweiss, Zero+, Softpoint/novi24.de sowie Newbooks allesamt Schwächen und Stärken. Keiner jedoch deckt alle Anforderungen ab. „Ideal wäre eine Verbindung aus einem überzeugenden Backend und einem ansprechenden Frontend“, sagt Susanne Lange Wissinger, SLW Consult, die auf Seiten der Dienstleister in den vergangenen Monaten als Impulsgeberin und Moderatorin gewirkt hat. Bis Ende August werden die Dienstleister ihre Konzepte vorlegen, wie sie die digitale Vorschau realisieren wollen. Im Umfeld der Frankfurter Buchmesse möchte Ronald Schild schon sagen, wie und mit wem es weitergeht: „Wenn wir eine Branchenlösung wollen, müssen wir schnell voran kommen.“

Fazit Die Buchhändler scheinen also bereit, und auf die Verlage kommt viel Arbeit zu. Auf dem Weg zur digitalen Vorschau scheuen sie den vermeintlich doppelten Aufwand für Print- und Digitalvorschauen und müssen, um dies zu verhindern, einen völlig neuen Datenworkflow erfinden. Außerdem zerbricht man sich in den Verlagen den Kopf darüber, wie man Verlagsidentitäten in einer großen Datenbank gewährleisten kann. „Schon heute ist die Informationsflut, der Handel und Presse gegenüberstehen, für die Zielgruppen kaum zu bewältigen. Wo alles gleich aussieht, gibt es keine Differenzierung, und ohne Differenzierung gibt es keinen Wettbewerbsvorteil“, warnt Andreas Meyer, Verlagsconsult. Der Verlag verlöre mit den gedruckten Vorschauen ein zentrales Instrument der Markenführung. Wie kann dieses Vakuum gefüllt werden? Mit neuen Sonderfoldern wäre wenig gewonnen. „Da ist Grips und Einfallsreichtum gefragt“, sagt Claudia Reitter. Mag mancher auch auf die rückläufige Bedeutung des Handelsmarketings verweisen, noch immer findet hier der für die Verlage maßgebliche Umsatz statt. Die Printvorschauen können also erst verschwinden, wenn es für den Händler eine echte Alternative mit Mehrwert gibt. Tom Erben

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Magazin | Konzepte

Der neue Laden der Buchhandlung Eissing in Papenburg; Eissing-Team: Konsequent wurde der Laden auf das Thema Schenken/Selbstbelohnung ausgerichtet

Profil schärfen Seit 2013 läuft ein Pilotprojekt, bei dem Libri mit derzeit neun Buchhandlungen Profilkonzepte entwickelt, um deren Einzigartigkeit herauszuarbeiten und diese erlebbar zu machen. Ein Pilotprojekt ist die Buchhandlung Eissing in Papenburg 26

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eim diesjährigen Libri.Campus in Bad Hersfeld hob sich erstmals der Vorhang über ein Projekt, an dem Libri gemeinsam mit neun Buchhandlungen im gesamten deutschen Bundesgebiet arbeitet. Im Verbund mit der Beratungsfirma Gruppe Nymphenburg Consult AG wird seit dem Vorjahr an der Entwicklung eines Konzepts gearbeitet, das Buchhandlungen die Möglichkeit geben soll, durch „Fokussierung in einem konkreten Bereich ihr Profil gegenüber den Kunden zu schärfen und vor allem erlebbar(er) zu machen“. Marketing-Leiter Truels


DIE KLEINEN BÜCHER DER ARCHE Fein, schmal, klug und schön, für den Kopf, das Herz und für Freunde – neu und aufwändig gestaltet, sind sie wieder da: die kleinen Bücher der Arche Das Ehepaar Eissing hat gut lachen: „Wie man sich und anderen eine Freude macht“ wurde konsequent umgesetzt und deutlich gemacht

Die Fragen für die Profilkonzepte

978-3-7160-2712-7

 Wie „tickt“ der Mensch als Kunde?  Was sind seine Erwartungen und Bedürfnisse beim Kauf?  Was bedeutet das für Auftritt, Sortimente und das Marketing?

978-3-7160-2708-0

Dentler ergänzt: „Der Einzelhandel befindet sich in einem Wandlungsprozess – und Libri will den inhabergeführten Buchhandel bei der Zu kunftssicherung unterstützen.“ Deshalb kam es zu der Idee einer ganzheitlichen und professionellen Profilberatung. Was konkret aber auch heißt: Die Läden sollen „attraktiver und damit erfolgreicher werden“, wie Libri-Vertriebsleiter Bertram Pfister beim Campus verdeutlichte.

Die Konzepte der Libri-Profilberatung sollen wichtige Themenfelder und Motive von Buchkäufern erfassen, die gleichzeitig auch wichtige Umsatzmotoren sind. Entwickelt sind bisher die drei Konzepte: Lesewelten, Kinder & Familie und Schenken/ Selbstbelohnung Hier dokumentieren wir, wie das Konzept Schenken/Selbstbelohnung in der Buchhandlung Eissing in Papenburg umgesetzt wurde. Das Thema Schenken – sowohl als Buch, wie als Nonbook – macht einen sehr hohen Anteil aller Kaufaktionen aus. Gerade dieses Thema eröffnet dem Buchhändler neue Zielgruppen und Kaufanlässe.

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978-3-7160-2722-6

978-3-7160-2716-5


Magazin | Konzepte

Klares Profil: Das Konzept wird innen und außen deutlich und erlebbar

Kommunikation des Konzepts in Wort & Bild: Empfehlungssäule mit Fotos der Mitarbeiter & Empfehlungseinstecker mit Foto in den Büchern

Dass die Idee des Schenkens zukünftig bei Eissing im Vordergrund steht, ergibt sich aus der bisherigen Positionierung des Geschäfts, das seit jeher viele ergänzende Produkte zum Buch im Sortiment angeboten hat. Aufgabe war es nun vor allem, dieses Angebot deutlich dem Kunden gegenüber zu kommunizieren. Dies geschieht nun bereits, bevor der Kunde den Laden überhaupt betreten hat. An der Front sind neben dem Schriftzug mit dem Namen der Buchhandlung in großen Lettern die neuen Slogans „Erlesenes für mich“ und „Erlesenes verschenken“ schon von weit her zu sehen. Außerdem befindet sich an der Eckfront ein fenstergroßer Aufkleber mit dem Hinweis, wo sich im Geschäft „schöne Geschenke für Kinder“ befinden. Diese Motti werden im Ladeninneren konsequent aufgegriffen und mit Inhalten unterfüttert: Auf neuen, mobilen Buchmöbeln werden entsprechende Titel (und Zusatzprodukte) präsentiert. Diese ver-

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Schenken konsequent gedacht: Anregend dekorierte Regale und Geschenkverpackungen machen Lust auf Nonbooks

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Neu!

Noch aktueller! Noch ausf端hrlicher! Noch besser!

Erscheint im Oktober 2014 4 400 Seiten | ca. 220 Rezepte | ca. 500 Fotoss 19,99 EUR [D]; 20,60 EUR [A]; 28,50 SFr ISBN: 978-3-7670-0674-4 4-4

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Magazin | Konzepte

Was hat Sie bewogen, sich an der Entwicklung eines solchen Konzeptes zu beteiligen? Natürlich gehen auch an uns die veränderten Rahmenbedingungen im Buchhandel nicht spurlos vorüber. Ein tragfähiges Konzept zu finden, das es uns auch in Zukunft ermöglicht, weiter wirtschaftlich sinnvoll Buchhandel zu betreiben, ist die zentrale Herausforderung. Die Buchhandlung Eissing hat, nach der Aufgabe des PBS Sortimentes im Jahr 2000, immer ein unser Buchsortiment ergänzendes Geschenkartikel-/NonbookSortiment angeboten. Als Libri mit der Fragestellung an uns herangetreten ist, bei der Entwicklung von Profilkonzepten aktiv mitzuarbeiten und dies konkret im Bereich „Schenken und Selbstbelohnen“ zu tun, haben wir die Chance gesehen, unser bestehendes Handeln konzeptionell zu festigen und auszubauen. Besonders die Begleitung durch die Gruppe Nymphenburg erschien uns reizvoll. Wie hätten wir sonst die Möglichkeit, das Wissen eines renommierten Beratungsunternehmens für unsere Buchhandlung nutzbar zu machen?

Hans-Bernd Eissing:

Die Profilierung ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist

Was war am schwersten umzusetzen? Ich möchte es zunächst positiv formulieren: Der Ansatz, den Libri und Nymphenburg gewählt haben, zunächst die theoretischen Grundlagen zu schaffen, dann allgemein gültige Handlungsemp-

mitteln durch ihre Größe und Mobilität außerdem einen luftigeren und dynamischeren Eindruck. Auch an vielen Details ist gearbeitet worden: Die Orientierung ist durch neue Beschriftungen, Einstecker und eine Empfehlungswand mit Fotos der Mitarbeiter

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Für uns war die Teilnahme eine große Bereicherung Hans-Bernd Eissing fehlungen zu geben und diese schließlich auf die einzelnen Teilnehmer individuell herunterzubrechen, macht das Ganze überaus reizvoll. Durch den Besuch aller teilnehmenden Buchhandlungen eines Profils war die Umsetzung in der Praxis überprüfbar. Nebenbei entsteht so der Druck zu konkretem Handeln. Hier ist vielleicht für die Zukunft die größte Schwierigkeit zu erkennen: Die Profilierung als Prozess zu sehen, der nie vollständig abgeschlossen ist und bei dem wir ständig am Ball bleiben müssen. Dies gilt natürlich auch für die Bausteine, die wäh-

rend der Workshops nur gestreift wurden und deren Umsetzung dem Handeln der einzelnen Buchhandlung überlassen ist.

Gab es Hürden, dieses Konzept auch inhaltlich bei Ihnen ... und Ihren Mitarbeitern ... zu verankern? Auch hier gilt es, am Ball zu bleiben. Da nicht nur meine Frau und ich, sondern auch unser Mitarbeiter Björn Seelenbinder an allen Terminen teilgenommen hat, und wir die Ergebnisse nach unserer Rückkehr unseren Mitarbeitern kommuniziert haben, ist es uns nicht schwer gefallen, das Team einzubinden. Die Mitarbeiter waren von Anfang an motiviert dabei. Und Ihre ersten Erkenntnisse … Wir sind froh, dabei gewesen zu sein und sehen uns auf einem guten Weg. Die Vorstellung der verschiedenen Profilkonzepte auf dem Libri Campus hat uns zusätzlich motiviert, weiter zu machen. Natürlich sind wir nicht in allen Bereichen gleichermaßen gut aufgestellt. So ist z.B. der Bereich Kundenkommunikation, konkret ein regelmäßiger Newsletter, eine Baustelle, die angegangen werden soll. Ihre „Botschaft“ an KollegInnen? Die mögen aus dem vorgenannten für sich die eigenen Schlüsse ziehen.

verbessert worden. Auch der Geschenk- beiteten Profils verlangt von Hans-Bernd korbservice, gezielte Geschenkvorschläge Eissing und seinem Team aber auch, jetzt in dekorativen Regalen und der Einpack- „am Ball zu bleiben“ (s. Interview) und das service mit einheitlichem Look und neu- Konzept mit Leben zu füllen – um sich em Sticker tragen zur Profilbildung der schließlich mit den Ergebnissen „selbst Buchhandlung bei. belohnen“ zu können. Die erfolgreiche Umsetzung des erarChristian von Zittwitz

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Endlich auf deutsch: Margaret A. Farleys provokantes Werk

Just Love A Framework for Christian Sexual Ethics

Margaret Farley löste weltweit Kontroversen aus mit einem Buch, das nun endlich auch in deutscher Sprache zugänglich ist. Sie behandelt die wichtigsten Fragen aus den Bereichen Körperlichkeit, Gender und Sexualität, um dann ausführlich ihr Konzept einer gerechten Sexualethik zu beschreiben. Ein Muss für alle, die an der aktuellen Diskussion rund um die Kirche interessiert sind! ISBN 978 3 8062 2985 1, € 29,95


Magazin | Fremdsprachige Literatur

ocelot, Berlin: Der Trend geht zum englischen Kochbuch wie „The Kinfolk Table“

Schub bekommen“, erzählt Buchhändlerin ‚Kriegen das eigentlich alle?‘ bei Gabriel Maria-Christina Piwowarski. Neben Ro- erschienen ist.“ manen von Autoren wie Donna Tartt und Beim Sachbuch halten die neuen Bücher Dave Eggers verkauft sich in diesem Som- von Thomas Piketty, Glenn Greenwald und mer Jeff Vandermeers „Annihilation“ gut. Hillary Clinton die Abteilung im Gespräch. „Wir haben das Buch im Original bestellt, „Den Bereich würden wir gerne noch ausweil mich ‚Auslöschung‘, das Lesexemplar bauen, aber das scheitert am Platz“, so des Kunstmann Verlags, überzeugt hat. Die Maria-Christina Piwowarski. „Seit unserer deutsche Übersetzung erscheint im Herbst.“ Eröffnung vor zwei Jahren haben wir die „Ob Belletristik oder Kinderbuch, wir Fläche für die englischsprachigen Titel haben immer die Titel da, die auch in bereits verdoppelt.“ Penguin-Titel weruch die Buchhandlung ocelot in deutscher Übersetzung gut laufen. Das den beim Besuch einer Verlagsvertreterin Berlin-Mitte hat viele Kunden, die gilt auch für die Backlist“, sagt Maria- bestellt, der Rest über die Barsortimente. so gut Englisch sprechen, dass sie Christina Piwowarski und nennt als BeiBei ocelot geht der Trend außerdem zum Originalausgaben bevorzugen und in der spiel „Watership Down“ von Richard englischen Kochbuch. Damit die Kunden U-Bahn gerne damit gesehen werden. Als Adams. Richtig ins Schwärmen gerät sie, das Angebot wahrnehmen, sind die englider Brite David Peace im Frühsommer sei- wenn sie von den Büchern des Gestalten schen Titel in die Kochbuchabteilung intenen Roman „GB84“ aus dem Liebeskind Verlags erzählt. „Es ist eine sinnvolle Idee, griert. „Einige Titel wie ‚Sizilien‘ und Jane Verlag präsentierte, gingen mehr Original- mit dem Programm ‚Little Gestalten‘ auch Hornbys ‚Was ich koche und wie es geht‘ ausgaben als Übersetzungen über den La- englischsprachige Bilderbücher auf den haben wir in beiden Versionen vorrätig.“ dentisch. „Der Roman ‚Americanah‘ von Markt zu bringen. Lobenswert ist auch, Maria-Christina Piwowarski freut sich: Chimamanda Ngozi Adichie war bei uns dass der Verlag ‚Does This Happen to Eve- „Die Kochbücher von Yotam Ottolenghi schon immer begehrt, doch seit die deutsche ryone?‘ von Jan Holleben und Antje Helms waren bei uns schon Bestseller, bevor sie Übersetzung auf dem Markt ist, hat auch in englischer Sprache herausgebracht hat, überhaupt auf Deutsch erschienen.“ Margit Lesemann die englische Ausgabe noch einmal einen ein Aufklärungsbuch, das unter dem Titel

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rauen, schichte.


Magazin | Streifzug

II. Ein historischer Roman ist keine popularisierte Wissenschaft Ein historischer Roman reproduziert nicht die historische Geschichte, sondern benutzt sie. Die Wissenschaft liefert die Fakten, der Erzähler erfüllt sie mit Leben und Sinn. Wie jeder Roman ist auch ein historischer Roman vor allem ein Spiel – ein Spiel mit der Wirklichkeit.

Hexenschöffe, beruht auf einer wahren Begebenheit in Rheinbach im Jahre 1636.

Rund um die Welt

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om Thron der Welt ins Reich der Mitte führt der neue Robert Lyndon. In seinem zweiten Roman Schwert und Feuer, der im Dezember bei Wunderlich erscheint, setzt er noch einen drauf: Auf der Suche nach dem sagenhaften Donnerkraut – dem Schießpulver – macht sich der fränkische General Vallon auf die todbringende Reise ins ferne China … Ein weit ausholender 800 Seiten-Schmöker in der Tradition von Bernard Cornwell. Mit 128 Seiten deutlich handlicher ist da bei Kindler Das Geschenk des Wesirs – eine pikante Weihnachtsgeschichte aus dem alten Mallorca von Bestsellerautorin Ricarda Jordan. Vom mittelalterlichen ins absolutistische Spanien des Jahres 1748 und zum neuen Weltbestseller von Ildefonso Falcones de Sierra, der bei C. Bertelsmann im September unter dem Titel Das Lied der Freiheit herauskommt und online wie offline von einer großen Kampagne begleitet wird. Spanien auch im Blanvalet-Hardcover: Ulrike Schweikerts Vermächtnis von Granada folgt den Spuren einer jungen Hofdame, die im 15. Jahrhundert an der Seite von Isabel von Kastilien lebte.

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Ulrike Schweikert hat auch bei Mira Taschenbuch (mtb) ein verlegerisches Standbein gefunden. Im November erscheint dort mit Hinter den Spiegeln – Das Wiener Vermächtnis eine Familiengeschichte vor dem Hintergrund der untergehenden Donaumonarchie (spätes 19. Jhdt.) als gebundene Originalausgabe. Der Titel bringt auch die neue Strategie von mtb, künftig verstärkt auf deutsche Autoren zu setzen, zum Ausdruck: Der Titel wird von einer großen Kampagne begleitet, die neben einer Lesereise und diversen Medienauftritten auch Displays, Lesezeichen und Plakate für den Handel vorsieht.

Familienepen in Zeiten des Umbruchs

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lanvalet-Spitzentitel im Taschenbuch ist Abingdon Hall – Der letzte Sommer, der Auftakt einer dreiteiligen, groß angelegten englischen Familiensaga vor der Kulisse des heraufziehenden Ersten Weltkrieges. Das Epos beginnt auf dem luxuriösen Landsitz der Familie Greville, wo sich die Herrschaften noch auf Partys und Romanzen vorbereiten, während die Dienerschaft in den unteren Etagen bereits in den Sog der herannahenden Katastrophe gerät. Ebenfalls vom Niedergang einer einflussreichen Familie handelt bei Blanvalet Der Himmel über Alabama von Marlen Suyapa Bodden; die Handlung spielt 1853 am Vorabend des Amerikanischen Bürgerkriegs. Beide Spitzentitel werden im Handel mit Tüten-Aktionen und Power Tower bzw. LDisplay unterstützt. Endlich auch ein neuer Weltbestseller von Amy Tan, die nach ihrer schweren Lyme-Borreliose-Erkrankung viele Jahre nichts schreiben konnte. Das Kurtisanenhaus erscheint im September im Goldmann-Hardcover und führt ins Shanghai des Jahres 1912. Als der Sturz des chinesischen Kaisers die Stadt in Aufruhr versetzt, entschließt sich die Amerikanerin Lucia Minturn gemeinsam mit ihrer vierzehnjährigen Tochter zur Flucht nach San Francisco. In den Wirren wird sie jedoch von der Tochter getrennt, die in ein Kurtisanenhaus verschleppt wurde … Dass Kriege und Umbrüche Menschen

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nicht nur auseinanderreißen, sondern auch zusammenführen können, zeigen im Goldmann-Taschenbuch Die Frauen vom Rose Square von Jenny Ashcroft. London 1914: Vor der Kulisse des Ersten Weltkrieges und als Krankenschwester an der Front lernen zwei Frauen, was Freundschaft und Liebe in Zeiten des Krieges wirklich bedeuten. Zurück ins England des 12. Jahrhunderts führt Die Wächterin der Krone von Beate Sauer. Sie schildert das Schicksal einer jungen Frau, die mit ihrer Liebe buchstäblich zwischen die Fronten gerät. Und von den tödlichen Intrigen am englischen Königshof im Jahre 1553 handelt Christopher W. Gortners Tudor-Komplott. Bestsellerautor Conn Iggulden, der mit seiner Imperator-Tetralogie und der Mongolen-Serie bisher bei Blanvalet für gute Drehzahlen sorgte, erscheint mit dem ersten Band über die Rosenkriege jetzt im September bei Heyne. Sturmvogel titelt der und beschreibt den Sturm, der Mitte des 15. Jahrhunderts über England aufzieht, als Henry VI. krank und handlungsunfähig einen Konflikt mit Frankreich heraufbeschwört. Aus dem viktorianischen England nach

III. Ein historischer Roman handelt vom Leben Die Antriebskräfte der Menschen sind stets dieselben: Liebe und Hass, Gier, Neid und Eifersucht, Streben nach Schönheit und Reichtum, nach Ruhm und Macht – all die großen Gefühle und Leidenschaften, zu denen Menschen fähig sind. Aus diesem Grund können wir Jahrtausende alte Dramen nachempfinden und verstehen. Doch das allein macht eine Geschichte aus der Geschichte noch nicht erzählenswert. Entscheidend ist, ob sie uns widerspiegelt in unserem eigenen Selbstverständnis, uns Mut gibt und Lust macht auf das große Abenteuer des eigenen Lebens.


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Ein historischer Roman ist ein realistischer Roman

Ein Streifzug durch die Epochen. Historisch gut.

Das Schicksal meiner Protagonisten vollzieht sich nicht im luftleeren Raum, sondern in einer konkreten historischen Situation. Frei erfunden ist ihr individuelles Schicksal, historisch verbürgt jedoch der kollektive Rahmen, in dem sich ihr Schicksal vollzieht. Insofern sind historische Romane so realistisch wie das Leben: Während die Wirklichkeit um uns herum so ist, wie sie ist, sie uns einmal Hoffnung macht und dann wieder Angst, einmal unsere Pläne begünstigt und dann wieder durchkreuzt, erfinden wir uns täglich selbst, werden wir erst im Laufe unseres Lebens, wer und was wir sind.

978-3-8392-1579-1 · ƒ 14,99

geben, dass sich der Roman wie neu liest (jetzt bei S. Fischer). Von der Liebe in rauhen Zeiten handeln auch die Romane der drei Brontë-Schwestern, deren Klassiker Jane Eyre, Sturmhöhe und Agnes Grey dtv im Oktober in neuer Übersetzung und Geschenkausstattung herausbringt. Ebenfalls neu übersetzt, allein weniger düster-romantisch, dafür aber umso satirisch-heiterer ist Eine Handvoll Staub von Evelyn Waugh (Wiedersehen mit Brideshead) im Diogenes-Hardcover. Es ist das Porträt der dekadenten englischen Gesellschaft der 1930er Jahre und eines Mannes, der vor seinem schauderhaft hässlichen Anwesen und seiner leider nur hübschen Gattin flieht und auf seiner Weltreise in der Hölle des Amazonas landet. Aber dem Fegefeuer der zivilisatorischen Eitelkeiten entkommt er auch dort nicht. Von der untergehenden Zivilgesellschaft im Deutschland der 1920er Jahre erzählt heiter und gelassen auch Waugh’s Landsmann Christopher Isherwood. Sein Roman Leb Wohl, Berlin, mit Liza Minnelli unter

Ein historischer Thriller

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om prüden England der Jahrhundertwende ins sinnliche Indien führt der eher literarische Roman Arktischer Sommer, Schwerpunkt-Titel bei Manhattan in diesem Herbst. Der südafrikanische Autor Damon Galgut folgt darin den Spuren des Schriftstellers E. M. Forster (Wiedersehen in Howards End), der aus der englischen Kleinstadt Weybridge aufbricht, um unter dem gleißenden Himmel Indiens den Weg zu sich selbst und zu einer neuen Epoche zu finden. Von der Sinnlichkeit des Subkontinents angelockt, findet er am Ende die Kraft für sein JahrhundertBuch Auf der Suche nach Indien – übrigens auch ein historischer Roman, der es verdient, wiedergelesen zu werden. Dazu gehört unbedingt auch Honoré de Balzacs Roman Verlorene Illusionen. Die bitterböse Satire auf die Menschen und Machenschaften, auf Adel und Geld im Frankreich der Restauration ist jetzt bei Carl Hanser endlich in einer neuen Übersetzung von Melanie Walz erschienen. Entstaubt auch ein anderes Meisterwerk: die immer wieder verfilmte Geschichte der stolzen Elizabeth und des Snobs Darcy, die beide schließlich ihren Standesdünkel überwinden. Den preisgekrönten Übersetzern Manfred Allié und Gabriele KempfAllié ist es nun gelungen, den heiteren Ton und die geschliffenen Dialoge in Jane Austens Stolz und Vorurteil so wiederzu-

IV.

978-3-8392-1576-0 978-3-8392-1576-0 · ƒ 12,99

Wir machen’s spannend

Schwergewichte & Klassiker neu übersetzt

Foto: © http://commons.wikimedia.org/wiki/ Foto: © Andreas Franke File:Fragonard,_The_Reader.jpg?uselang=de

Australien flieht die junge Vianna Francis mit ihrer Tochter. In einem weiten Land von Johanna Nichols erscheint im November bei Page & Turner und beschreibt vor dem Hintergrund der herben Schönheit Australiens ein dramatisches Frauenschicksal. Den Atlantik überquert hat in den 1890er Jahren offensichtlich auch Londons berühmter Serienmörder Jack The Ripper. Stadt in Angst von John Matthews (ebenfalls bei Page & Turner) überzeugt vor allem durch den Kontrast zwischen dem aristokratischen britischen Kriminalanalytiker, der den Fall für Scotland Yard in Amerika klären soll, und der auch im alten Big Apple schon recht toughen und legeren Lebensart.

978-3-8392-1578-4 · ƒ 12,99 BuchMarkt August 2014

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Magazin | Streifzug

Recherche ist fast alles

V. Ein historischer Roman ist ein Entwicklungsroman Ich nehme die historische Wirklichkeit, in die ich meine Protagonisten werfe, so ernst wie mein eigenes Leben. Nur so kann ich erfahren, aus welchem Holz meine Figuren geschnitzt sind, Kapitel für Kapitel. Willkommener Nebeneffekt: Je stärker meine Protagonisten in Bedrängnis geraten, desto größer ist die Aussicht, dass ich meine Leser gut unterhalte. Und darauf haben sie Anspruch! Schließlich zahlen sie nicht nur Geld für mein Buch, sondern investieren für die Lektüre das Wertvollste, was sie besitzen: Lebenszeit.

dem Titel „Cabaret“ verfilmt, wurde jetzt ebenfalls neu für Hoffmann und Campe übersetzt. Spitzentitel mit großer Online-Kampagne ist bei Scherz im Oktober der neue Peter Prange (s.a. unsere Thesen auf diesen Seiten). Ich, Maximilian, Kaiser der Welt titelt sein Werk über das dramatische Leben dieses letzten Ritters des Abendlandes und facettenreichen Machtmenschen an der Schwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit. Pralles Sittengemälde mit sorgfältig recherchiertem Historienroman kombiniert ebenso Tilman Röhrig. Von Helden und Heiligen im Köln der Franzosenzeit berichtet bei Pendo sein neuer Wurf Die Könige von Köln: Als sich die französischen Truppen 1794 der Domstadt nähern, ist auch das Herz Kölns, der Schrein der Heiligen Drei Könige, in Gefahr. Der geistliche Gelehrte Ferdinand Franz Wallraf stellt sich zusammen mit dem muskelstarken Tagelöhner Arnold Klütsch der Raffgier der Besatzer entgegen.

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ichard Dübells Roman über die größte Hochwasserkatastrophe der deutschen Geschichte – das Magdalenenhochwasser 1342 – ist Pflichtlektüre für alle historisch Interessierten und kommt im Oktober unter dem Titel Zorn des Himmels bei Lübbe im Hardcover. Von den Stürmen der See und den Stürmen des Lebens handelt ebenfalls bei Lübbe Charlotte Lynes Kinder des Meeres. Es geht um den Untergang der Mary Rose, dem Lieblingsschiff Heinrichs VIII., im Jahre 1509 im Kampf zwischen England und Frankreich. Im Taschenbuch bei Bastei Lübbe: Sabine Weiß’ Roman Das Geheimnis von Stralsund aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges: Die friedliche Kindheit der Kapitänstochter Sina auf der Insel Rügen nimmt ein jähes Ende, als ihre Familie in den Kriegswirren auseinandergerissen wird. Sie flieht nach Stralsund und gerät zwischen die Fronten der kaiserlichen Truppen und der schwedischen Gesandtschaft. Präzise recherchiert und fesselnd geschrieben! Mehr Action und Fiction finden Leser allerdings bei Altmeister Bernard Cornwell – für die einen ein literarisches Wunder, für andere der Verfasser von Hauruck-Historicals. Sei’s drum: Bei Bastei Lübbe neu im Dezember Sharpes 14. Kriegsabenteuer im Spanien des Jahres 1812 in einer aktualisierten Neuauflage (Sharpes Degen) und für alle CornwellFans ein neuer Band mit der Erzählung Sharpes Scharmützel und einem Handbuch zur Kult-Serie (Sharpes Abenteuer). Internationalen Kult-Faktor hat auch der englische Historiker Peter Berresford Ellis, der unter dem Pseudonym Peter Tremayne Kriminalromane um die im 7. Jahrhundert lebende irische Nonne und Anwältin Fidelma schreibt. Zum 20-jährigen Jubiläum der Reihe gibt’s in der irischen Ortschaft Cashel, dem Schauplatz ihrer Abenteuer, im September ein großes Fidelma-Festival, an dem sicher auch jemand vom Aufbau Verlag teilnehmen wird, wo der nunmehr 25. Band Sendboten des Teufels im Dezember als Taschenbuch-Originalausgabe erscheint. Ebenfalls als Aufbau-TB in diesem Herbst Die Heilerin und der Feuertod

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von Christiane Lind, die Geschichte einer starken Frau im Braunschweig des 14. Jahrhunderts, ergänzt durch historisches Hintergrundmaterial. Von Frauen-Schicksalen zu Beginn des 20. Jahrhunderts berichten zwei Neuerscheinungen bei Rütten & Loening: Gina Mayers neuer Roman Leonore und ihre Töchter führt ins Paris des Jahres 1900 und vor der prächtigen Kulisse von Sylt in den 20er Jahren spielt Gina Paulys Insel-Saga Die Kurärztin von Sylt. Es geht um den Bau des Hindenburg-Dammes, einen tödlichen Unfall und um ein Sexualverbrechen. Ein packendes Drama vor der exotischen Kulisse Chinas im Jahre 1914 ist Das JadeMedaillon von Victoria Lundt, im PiperTaschenbuch als Originalausgabe. Um Liebe und Leidenschaften für eine vornehmlich jugendliche Leserschaft geht es in den LYX-Historicals dieses Herbstes: Romantic History pur und als Weihnachts-

VI. Ein historischer Roman ist ein Gegenwartsroman Geschichte an sich lässt uns kalt. Eine Geschichte berührt uns nur dann, wenn wir uns selbst darin wiedererkennen. Ein historischer Roman ist auch darin wie jeder andere Roman, ein Medium der Selbstverständigung. Indem er von scheinbar fremden Epochen und Kulturen erzählt, vermittelt er uns nicht nur einen Begriff von der Gewordenheit unserer Gegenwart, sondern hält uns zugleich einen Spiegel vor, um abgestorbene Wurzeln unseres kollektiven Denkens und Empfindens zu revitalisieren. Errungenschaften, für die andere Menschen in gar nicht grauer Vorzeit Kopf und Kragen riskierten, doch an die wir uns im Lauf der Zeit so sehr gewöhnt haben, dass wir sie nicht mehr wahrnehmen, werden wieder sichtbar und spürbar, erlangen neue, existentielle Bedeutung – hier und jetzt.


DIE HIGHLAND-SAGA GEHT ENDLICH WEITER Startauflage: 250.000 Exemplare Über 400.000 verkaufte Exemplare des Vorgängers Echo der Hoffnung Outlander – die neue TV-Serie zur Saga! Demnächst in Deutschland Jetzt Trailer zur TV-Serie ansehen

Deutsch von Barbara Schnell ∙ Roman ∙ 992 Seiten ∙ € 24,99 (D) ∙ € 25,70 (A) · CHF 35,50 (empf. VK-Preis) ∙ ISBN 978-3-7645-0304-8 Auch als E-Book erhältlich ∙ Auch als Hörbuch und Download bei Random House Audio Bereits erschienen · Unsere Kundenbetreuung Innendienst erreichen Sie unter der kostenlosen Telefonnummer (0800) 500 33 22 oder Fax (089) 41 36 – 33 33 ∙ E-Mail: kundenservice@randomhouse.de

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Magazin | Streifzug

VII. Ein historischer Roman ist kein Abbild, sondern Sinnbild Große Geschichten aus der Geschichte – das ist der Stoff, aus dem historische Romane sind. Große Geschichten sind immer dreierlei zugleich: gute Unterhaltung, Begegnungen mit fremden Lebenswelten, sinnbildhafte Schicksalshieroglyphen. Letzteres ist entscheidend. Dabei wächst die große Geschichte über die bloße Wiedergabe der Historie hinaus. Diese erschöpft sich in der Produktion von Abbildern. Große Geschichten hingegen stiften Sinnbilder. Von Menschen, die an die Grenzen des Menschenmöglichen gehen. Um zu erkunden, was Menschsein heißt und heißen kann.

Passgenau abgestimmt auf die Zielgruppe: bildungsnahe Frauen im jugendlichen bis mittleren Alter aus den Milieus der Etablierten, die nicht nur unterhalten werden wollen, sondern nebenbei auch etwas über andere Zeiten und Lebenswelten erfahren möchten. Besonderen Marktwert haben dabei Romane, deren Settings verschiedene Generationen und Lebenswelten miteinander in Verbindung setzen. Wie z.B. der Roman Das Leben der Rebecca Jones von Angharad Price, der im Dezember bei dtv als Hardcover erscheint. Die Heldin wird in eine ländliche walisische Gemeinde hineingeboren, in der ihre Familie seit über tausend Jahren Land bewirtschaftet. Während ihre Brüder außerhalb von Wales Bildung und Erziehung genießen, bleibt sie zurück und hält fest an ihrer Sprache und Tradition, der heraufziehenden Moderne zum Trotz. Von den gesellschaftlichen Umbrüchen im ausgehenden 19. Jahrhundert handelt im dtv-Taschenbuch Harte Zeiten von Karl August Tavaststjerna. Schauplatz ist Finnland, das Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, und der Roman ist eine packende Milieustudie: Während sich die Oberschicht auf den Gutshöfen dem Luxus

mitbringsel angesagt In den Armen der Erbin von Maggie Robinson: Eine junge, ledige und reiche Erbin genießt ihr Leben auf einer Tour durch die Metropolen Europas. Ihre Familie lebt allerdings in dem Glauben, sie sei mit einem reichen Kunstsammler verheiratet. Für einen Besuch zu Weihnachten überredet sie einen jugendlichen Veteran der Burenkriege, für einige Tage ihren Ehemann zu spielen ... Nicht ohne Erotik kommt bei Lyx auch Carol R. Carrs romantischer, historischer Spionagekrimi India Black – Mord im Lotushaus aus.

Zwischen Tradition und Moderne

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ie Autoren benutzen die historischen Räume zunehmend nicht nur als Kulisse, sondern haben immer häufiger den Anspruch, unterhaltsam historisches Wissen zu vermitteln.

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Ein historischer Roman ist vor allem und zuletzt – ein Spiel Peter Prange

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hingibt, kämpft die Landbevölkerung ums Überleben. Weiter zurück zu einem besonders düsteren Kapitel der europäischen Kreuzzüge und in die rauhe Schönheit der Pyrenäen im Jahr 1308 führt Der Klang der Lüge von Liv Winterberg bei dtv premium. Ein Roman über das Berlin der 1920er Jahre ist Winterfeldtstraße, 2. Stock von Johanna Friedrich im Verlag Marion von Schröder: In Not entschließt sich eine junge Frau, Zimmer ihrer Wohnung zu vermieten. In der Winterfeldtstraße entsteht so eine ungewöhnliche, aber für ihre Zeit ganz typische Gemeinschaft. Das ist unterhaltsamer Geschichtsunterricht pur. Genauso wie Der eiserne Sommer, ein packender historischer Kriminalroman von Angelika Felenda, der in Klappbroschur als Herbst-Spitzentitel bei Suhrkamp erscheint. Es ist der Auftakt einer neuen Serie um Kommissär Reitmeyer, der in München zur Zeit des gerade ausbrechenden Ersten Weltkrieges ermittelt. Er steckt in Konflikten, die man allsonntäglich so oder ähnlich auch im Tatort miterleben kann und die zeigen, dass kaum etwas aktueller ist als die Vergangenheit. Jürgen Christen

Peter Prange, mit einer Gesamtauflage von über 2,5 Millionen Exemplaren einer der erfolgreichsten Autoren im Land, hat die sieben Thesen zum historischen Roman auf diesen Seiten formuliert: „Die Thesen verstehen sich weder als Begriffsbestimmung noch als Analyse eines literarischen Phänomens. Sie sind nur ein sehr persönliches, durch und durch subjektives Bekenntnis: Warum ich trotz meines mangelhaften Interesses an Geschichte historische Romane schreibe, und zwar mit stetig wachsendem Vergnügen“. Ursprünglich für einen Kongress über Historische Wissenschaften in populären Wissenskulturen zusammengestellt, lassen sich Pranges Überlegungen auch als Unterfütterung für’s Verkaufsgespräch nutzen. Peter Pranges neuer Roman Ich, Maximilian, Kaiser der Welt erscheint im Herbst bei Scherz.


ENDLICH: DER NEUE ROMAN DES ITALIENISCHEN BESTSELLER-AUTORS MARCELLO SIMONI

ISBN 978-3-95451-387-1 · Klappenbroschur, 14,95 Euro (D)

RASANT, FESSELND UND GLÄNZEND RECHERCHIERT: EIN MITTELALTER-THRILLER DER EXTRAKLASSE

emons:

Leseprobe


HÄDECKE

Praxis | Ideenmarkt Junge Zielgruppe

Fleisch, Rauch & Liebe Slow-Food in Perfektion Texas-Grillfeeling bei Hädecke

Auftritt Usborne 150 lieferbare Titel, 250.000 verkaufte Stickeralben – das ist die Bilanz des Usborne Verlags, der sich seit seinem Start im Herbst 2012 auch im deutschsprachigen Buchhandel etabliert hat. Ins Herbstprogramm startet Usborne jetzt mit einem Werkhaus-Aufsteller, der Neuerscheinungen und Backlist in noch größerem Glanz erstrahlen lässt. Bei Bestellung der zugehörigen Bestückung erhält der Buchhandel das Möbel gratis. Verleger Peter Usborne legte den Grundstein für seinen Erfolg vor 41 Jahren mit der Gründung von Usborne Publishing. Mit nach eigenen Angaben 350 Novitäten pro Jahr und einem Umsatz von 50 Millionen Pfund im letzten Geschäftsjahr ist Usborne Publishing aktuell die Nummer zwei

WerkhausMöbel: Lässt Usborne-Bücher besser wirken

im UK-Kinderbuchmarkt und der größte unabhängige Kinderbuch-Verlag Großbritanniens. Lizenzen von Usborne wurden bis heute in 115 Sprachen übersetzt. Kontakt: Vertrieb Innendienst dtv, Stefanie Müller, Tel.: 089/38167178, E-Mail: mueller.stefanie@dtv.de

Nonbooks

Der Plan zum Regen

TEXAS BBQ meat, smoke & love von Jonas Cramby 144 Seiten, 141 Abbildungen, verdeltes Hardcover, Format 21,5 * 27,0 cm € [D] 22,80 / SFr 29.90 / € [A] 23,50 ISBN 978-3-7750-0664-4 Leseprobe: http://hvlink.de/1mvWxkH

Walter Hädecke Verlag Postfach 1203, 71256 Weil der Stadt www.haedecke-verlag.de facebook.com/haedecke.verlag mizzis-kuechenblock.de

Seit kurzem können sich Touristen und Einheimische in zwölf deutschen Großstädten bei Regen besonders bequem orientieren: Rainmap, ein junges Hamburger Unternehmen, bietet den Stadtschirm an – eine Kombination aus Regenschutz und Stadtplan. Auf der Innenseite des Regenschirms ist ein Stadtplan abgebildet, mit dem sich alle Sehenswürdigkeiten schnell finden lassen. Durch die doppellagige Verarbeitung schütze der handliche Taschenschirm vor Dauerregen, und die besonders flexiblen Streben halten auch bei starkem Wind stand, verspricht der Hersteller. „Städtetouristen sind eine höchst solvente Zielgruppe. Sie sind erlebnisorientiert und suchen aktiv nach Sehenswertem“, so Jessica Kohl, Geschäftsführerin bei Rainmap. Aber auch bei Einheimischen sei der Schirm sehr beliebt, wie ein Testlauf am Hamburger Markt gezeigt habe. Die Idee entstand übrigens, als Jessica Kohl mit ihren Kollegen Daniel Serrano und Holger Kohl vor vier Jahren in einer verregneten Mittagspause Touristen beim Versuch beobachteten, mit Schirm, Stadtplan, Handtasche und Foto-

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apparat ein Foto zu machen. Der DesignSchirm ist mit den Stadtplänen von Berlin, München, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Essen, Leipzig, Dresden, Nürnberg, Stuttgart, Freiburg und Bremen erhältlich, der Verkaufspreis beträgt ca. 19 Euro. Kontakt: www.rainmap.de

Rainmap: So hat man alles auf dem Schirm

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Ein Hype geht um die Welt

Spieletipp

Die Jagd durch den Dschungel Das vielfältige Angebot der ten jeweils in der Mitte liegt, also auf den Grundlinien. „Spiele aus aller Welt“ in der „Edition SOS-Kinderdörfer“ Umringt ist dieses Zielfeld allerdings von Fallen, die es ist in der Zwischenzeit auf zu überwinden gilt. stolze 14 Titel in der Grubbe Media GmbH angewachsen. Die acht Tiere haben unSpielbegeisterte finden hier terschiedliche Stärken, beklassische Spiele aus fernen ginnend beim Elefanten, der Ländern in schöner Aufmajedes andere Tier schlagen kann, allerdings nicht ins chung und kompakter Form, Wasser darf, und der sich die durchaus animiert, diese vor der Ratte in Acht nehmen Reihe vielleicht auch zu sam- Bagan: Mit acht meln. Höchst unterschiedlich Tieren in die Höhle muss, kann sie doch als einziim Anspruch gibt es Spiele ger Widersacher den Elefandes Gegners ten aus dem Spiel schlagen. für die ganze Familie ebenso wie taktische Raffinesse forGezogen wird waagerecht dernde Titel wie das aus Vietnam stam- und senkrecht, die schmalen Wege am mende „Bagan“. Rande und zwischen den großen WasserGespielt wird auf einem 9x7 Felder gro- flächen sind tückisch. Es gilt, die Tiere ßen Gebiet, das den gefährlichen Dschun- richtig einzusetzen, gleich starke Tiere gel darstellt. Davon ließen sich übrigens können einander schlagen und natürlich auch schon andere Verlage inspirieren das stärkere das schwächere Tier. Wer wird und nannten diese Spielidee dann u.a. zuerst die Höhle des Gegners erreichen? „Dschungo“ – wie seinerzeit ASS – mit „Bagan“ ist ein starkes Spiel der Reihe, und einem dramatischen Untertitel „Das my- obgleich nun auch schon einige Zeit auf dem Markt, ist es willkommener Anlass, thologische Strategie-Spiel“. Nun, „Die Jagd durch den Dschungel“ – wie hier vor- immer mal wieder in diese vorzügliche liegend – trifft es wohl eher: Acht Tiere hat Edition „hineinzuspielen“. jeder der beiden Spieler, und mit einem Rainer Scheer Tier soll die Höhle des Gegners erreicht Kontakt: Grubbe Media, München, werden, die auf den beiden Schmalsei- www.grubbemedia.de

Auszeichnungen

Zeit für einen BEO-Hörbuchtisch Die Fachjury des Deutschen Kinderhörbuchpreises BEO hat aus über 100 Einsendungen ihre Favoriten ausgewählt – Anlass für einen Hörbuchtisch? Die Nominierungsliste ist auf buchmarkt.de zu finden und auf der BEO-Website. Dort steht außerdem das Logo zum Download bereit, und es finden sich Inhaltsangaben der nominierten Titel

sowie Jurybegründungen – gute Verkaufsargumente, die den Kunden eindrücklich vor Augen führen, welche Leistungen sie in Händen halten: „Widerständig, unangepasst und überraschend verleihen Jens Wawrczeck, Friedhelm Ptok, Sandra Hüller, Jörg Pohl, Nina Kunzendorf u.v.m. den ihnen anvertrauten Texten Glanzlichter.“

48 Seiten, Broschur durchgehend vierfarbig, mit über 200 Fotos 8,99 € (D) · ISBN 978-3-95550-092-4 erscheint im August 2014

Einer der größten Kreativtrends der letzten Jahre Stylischen Rubberband-Schmuck gestalten – ganz ohne aufwendige Hilfsmittel? Die innovative Technik von Design-Wunderkind Elizabeth Kollmar macht’s möglich! Die coolsten Armbänder, Ketten und Ringe entstehen nur mithilfe einer doppelseitigen Häkelnadel. Mit der leicht erlernbaren Häkelmethode lässt sich toller Schmuck zaubern. Elizabeth zeigt, wie die Kreationen durch Charms, Perlen oder Beads einen individuellen Kick bekommen und noch trendiger werden.

Kontakt: www.kinderhoerbuchpreis.de

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www.trinity-verlag.de


Praxis | Die Besten

Bestenliste

Bestseller Barsortiment

Erstellt von

Ermittelt von

Hörbücher David Wong | Das infernalische ZombieSpinnen-Massaker | gel. v. M. Baltscheit | Argon Heinz Helle | Der beruhigende Klang … | gel. v. F. Dinda| | Hörbuch Hamburg Balthasar von Weymarn | Mark Brandis – Raumkadett (1) | mit M. Lott, D. Claus u.a. | Folgenreich

Belletristik 1 Kerstin Gier | Silber – Das zweite Buch der Träume | S. Fischer 2 Jean Luc Bannalec | Bretonisches Gold | Kiepenheuer & Witsch

Mikael Niemi | Die Flutwelle | gel. v. G. Köster| Radioropa Sally Nicholls | Keiner kommt davon | gel. v. A. Moll | Audiolino Gavin Extence | Das unerhörte Leben … | gel. v. F. Lukas | Random House Audio Die Bestenliste liegt auch – kommentiert – diesem Heft als Poster bei. Weitere Poster (für Abonnenten kostenlos) können über vertrieb@buchmarkt.de bestellt werden.

4 HannsJosef Ortheil | Die Berlinreise | Luchterhand 5 Jan Weiler | Das Pubertier | Kindler 6 Donna Leon | Das goldene Ei | Diogenes 7 Donna Tartt | Der Distelfink | Goldmann 8 Marc Elsberg | ZERO – Sie wissen, was du tust | Blanvalet 9 Harlan Coben | Ich finde dich | Page & Turner 10 Elizabeth George | Glaube der Lüge | Goldmann

Bestenliste Bestenliste

2 Christian Wulff | Ganz oben – Ganz unten | C.H.Beck

3 Frank Schirrmacher | Ego | Blessing

4 Matthias Weik/Marc Friedrich | Der Crash ist die Lösung | Eichborn 5 Jaron Lanier | Wem gehört die Zukunft? | Hoffmann und Campe 6 Roger Willemsen | Das Hohe Haus | S. Fischer 7 Peter Sloterdijk | Die schrecklichen Kinder der Neuzeit | Suhrkamp

Kinder- und Jugendbuch 1 John Green | Das Schicksal ist ... | dtv 2 Lea Schmidbauer/ Kristina Magdalena Henn | Ostwind – Rückkehr nach Kaltenbach | cbj 3 Veronica Roth | Letzte Entscheidung | cbj 4 Bettina Börgerding/ Wenka von Mikulicz | Bibi & Tina | Egmont 5 Ingo Siegner | ... und der geheimnisvolle Tempel | cbj 6 Erin Hunter | Der vierte Schüler | Beltz 7 Mary Pope Osborne | Im Bann des schwarzen Hengstes | Loewe 8 C J Daugherty | Night School – Um der Hoffnung willen | Oetinger 9 Alice Pantermüller | Mein LottaLeben | Arena

8 Christopher Clark | Die Schlafwandler | DVA 9 Peter Hahne | Rettet das Zigeuner-Schnitzel! | Quadriga 10 Markus Verbeet/ Martin Doerry | Wie schlau sind Sie? | Kiepenheuer & Witsch

10 Torben Kuhlmann | Lindbergh | Nord-SüdVerlag

Bestseller nachUmsatz Umsatz Bestseller nach

Erstellt von

Ermittelt Ermittelt von von

in in Verbindung Verbindung mit mit

Businessbücher

Romane, Unterhaltung, Belletristik

1 Glenn Greenwald | Die globale Überwachung | Droemer

1 Kerstin Gier | Silber – Das zweite Buch der Träume | Fischer Fjb | Umsatz: 717,- EUR

2 Michael Lewis | Flash Boys | Campus

2 Jojo Moyes | Weit weg und ganz nah | Rowohlt | Umsatz: 657,- EUR

3 Mike Fischer | Erfolg hat, wer Regeln bricht | Linde 4 Leil Lowndes | Wie man das Eis bricht | mvg

3 Lori Nelson Spielman | Morgen kommt ein neuer Himmel | Fischer Krüger | Umsatz: 290,- EUR

5 Meinhard Miegel | Hybris | Propyläen

Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den DownloadZahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Die globale Überwchung www.getabstract.com/buchmarkt

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1 Giulia Enders | Darm mit Charme | Ullstein

3 Lori Nelson Spielman | Morgen kommt ein neuer Himmel | Krüger

Lou Kuenzler| Violetta Winzig | gel. v. A. Carlsson | Arena Audio Lyndsay Faye | Der Teufel von New York | gel. v. S. Rotermund | DAV

Sachbuch

4 Nele Löwenberg | Sommer der Wahrheit | Ullstein | Umsatz: 263,- EUR 5 Jojo Moyes | Ein ganzes halbes Jahr | Rowohlt | Umsatz: 255,- EUR Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz

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Mit ANABEL arbeiten ist fast wie Urlaub!

DVD-Tipp Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion

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n diesem Monat veröffentlicht Concorde Home Entertainment die Filmfassung des Bestsellers „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ von Jonas Jonasson auf DVD und Blu-ray. Schon der Roman war ein literarischer Welterfolg, der sich allein in Deutschland mehr als zwei Millionen Mal verkaufen konnte. Und auch der Film wurde ein Hit: Ende Mai überschritt er bei uns die Marke von über einer Million Kino-Besuchern.

Verlosung!

Concorde Home Entertainment verlost zwei Mal die DVD „Der Hundertjährige“. Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Der Hundertjährige“ an verlosung@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/ Agentur etc. nicht vergessen.

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ie Mini-TV-Serie „Rebecca”, die 1997 als deutschbritische Produktion ausgestrahlt wurde, basiert auf dem gleichnamigen Dauphne du Maurier-Klassiker, der bereits 1940 von Alfred Hitchcock fürs Kino verfilmt wurde. Der 190-minütige Film mit Charles Dance, Emilia Fox, Diana Rigg und Faye Dunaway in den Hauptrollen lief bei uns als Zweiteiler. Ascot Elite Home Entertainment bringt die Mini-Serie nun in einem 2 Disc-Set auf den Markt.

Verlosung!

Ascot Elite Home Entertainment verlost zwei Mal die DVD „Rebecca“. Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Rebecca“ an verlosung@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.

Deutschlands größte Verbundgruppe im Buchhandel! NULL Euro Mitgliedsbeitrag aber 4% Zinsen auf die Einlage

Einsendeschluss für beide Verlosungen ist der 8. September 2014

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ANABEL Zentrallager Bücher über Nacht zu TopKonditionen!

Unser Buch-Tipp Empfohlen von der BuchMarkt-Redaktion

Belami oder Libri.Pro 5 effiziente Warenwirtschaften auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt

B

Ulf Diederichs, Eugen Diederichs und sein Verlag. Bibliographie und Buchgeschichte 18961931, Wallstein, 49,90 Euro

itter: Wenige Wochen vor Erscheinen seines großen Werkes „Eugen Diederichs und sein Verlag. Bibliographie und Buchgeschichte 1896-1931“ starb der Autor Ulf Diederichs (im Alter von 77 Jahren). Bis zu seinem Tode hat er intensiv an dieser kompletten Eugen Diederichs Verlagsbiographie gearbeitet, die nun mit mehr als 400 Seiten bei Wallstein erschienen ist, natürlich hat man in Göttingen einen schmucken Leinenband daraus gemacht, der dem Verlagsgründer gefallen haben dürfte. Nicht nur sind hier sämtliche Titel dieses bedeutenden, in Florenz gegründeten Kulturverlags aufgeführt – sie sind ausführlich beschrieben, und 268 Illustrationen werden wiedergegeben. Dieses Buch ist eine Fundgrube für Literaturfreunde und Verlagshistoriker – und zugleich ein wichtiger Beitrag für die Geisteskultur und Literaturgeschichte jener Epoche. Nicht zu vergessen: Der Diederichs Verlag hat Maßstäbe in der modernen Buchkunst gesetzt, Größen wie Walter Tiemann, Henry van de Velde, Heinrich Vogeler, E.R. Weiß, Fritz Hellmuth Ehmcke haben für ihn gearbeitet. Nun ist das Buch das Vermächtnis des Enkels von Eugen Diederichs geworden.

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Das „Wissen“ der Vielen Die blitzschnelle Kollegenhilfe natürlich online

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eBuch Geschäftsstelle Tel. 06221 / 647 94 90 kontakt@ebuch.net www.ebuch.net


Praxis | Verkaufstipps

Kollegen-Tipps

„Endlich Ferien! Aber wir bleiben hier“: Unabhängige Verlage aus Berlin zu Gast im Georg Büchner Buchladen am Kollwitzplatz. Ein Blick ins Schaufenster – und dann hinein in die Buchhandlung zum Blättern, Stöbern und Kaufen

Mutig, frei, leidenschaftlich und schön! Der Georg Büchner Buchladen in Berlin präsentiert die Vielfalt unabhängiger Verlage der Hauptstadt

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er Sommer steht dieses Jahr im Georg Büchner Buchladen ganz im Zeichen der Präsentation unabhängiger Verlage in Berlin. Im Laden und in den Schaufenstern gibt es viel zu entdecken, nämlich die ganze Vielfalt von einfach gut gemachten Büchern von Berliner Verlagen, die für ihr großes literarisches Engagement bekannt sind. Damit möchte der Buchladen unabhängige Verlage darin unterstützen,

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ihre mit viel Leidenschaft entstandenen Bücher zu noch mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. In den kommenden Wochen, noch bis zum 25. August, werden folgende unabhängige Verlage präsentiert: Ch. Links, Lukas, Expose, diaphanes, Edition Braus, Merve, Edition Ebersbach, Kerber, Gestalten, Reprodukt, Metrolit, Wagenbach, Matthes & Seitz, Secession, Elisabeth Sandmann und Berlin Story – es gibt also reichlich zu entdecken.

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Bereits die Präsentation der Titel aus dem Lukas Verlag sorgte bei den Kunden vor dem Schaufenster für viel Aufmerksamkeit. Kein Wunder, handelt es sich überwiegend um die Bücher zum Deutschen Widerstand gegen das NS-Regime, darunter auch die Titel zur Widerstands-Gruppe um Stauffenberg, passend zum Jahrestag des Attentats auf Hitler. Daneben waren ausgewählte Titel der Edition Ebersbach ausgesstellt, die mit


„Wer kennt sie nicht, die außergewöhnlich schönen roten Leineneinbände der Salto-Erfolgsreihe? Wir präsentieren die ganze Bandbreite des Verlags Klaus Wagenbach, der in diesem Sommer sein 50-jähriges Bestehen feiert.“

„Unser erstes Schaufenster für die unabhängigen Verlage Berlins haben wir der Edition Ebersbach und ihrer schönen, bibliophil aufgemachten Reihe ‚blue-notes‘ gewidmet.“

„Wir möchten die Aufmerksamkeit auch auf den Lukas Verlag für Kunstund Geistesgeschichte als einen weiteren großartigen unabhängigen Verlag in Berlin lenken: Ein wirklich tolles Programm, das bei uns im Schaufenster zu bewundern ist!“

ihrer bibliophil aufgemachten „bluenotes“-Reihe farblich wie inhaltlich für sehr positive Kundenresonanz sorgten. Weitere Verlage rücken im Wochenrhythmus nach: Der Schweizer Verlag diaphanes, der seit ein paar Jahren auch in Berlin seinen Sitz hat, zeigt seit Neuestem eine Comic/Bilderbuch-Reihe für jüngere Leser: Kant, Descartes, Laotse und viele andere Philosophen sind in der Reihe „Platon & Co.“ vertreten.

„Ganz besonders freuen wir uns, den großen Jubilar zu präsentieren“, sagt Buchhändler Detlef Bahr. „Im 50. Jahr seines Bestehens zeigt der Klaus Wagenbach Verlag, dass es nicht nur die schöne rote Reihe SALTO gibt. Auch nach 50 Jahren besticht der Verlag immer noch mit Büchern zu aktuellen politischen Themen und mit sehr gut gestalteten Ausgaben, die sich kulturgeschichtlich zum Beispiel mit dem ‚Süden‘ und dem ‚Meer‘ auseinandersetzen.“

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Es wird noch viel zu sehen sein im Georg Büchner Buchladen, und wer Geduld und Muße genug hat, darf sich dann auf den September freuen, wenn die Lesungen im „Literarischen Herbst 2014“ beginnen. „Doch zunächst einmal viel Vergnügen mit Berlins unabhängigen Verlagen und ihren engagierten Verlegern“, wünscht Bahr allen Neugierigen. www.georgbuechnerbuchladen.de

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© FinePic®, München

Ein Pyromane löscht in Oslo eiskalt Menschenleben aus. Ein scheinbar unlösbarer Fall für Kommissar Roar Horvath.


ISBN 978-3-426-50580-9 | 640 Seiten | â‚Ź [D] 9,99 | Erscheinungstermin: 01.08.2014

Ausgezeichnet mit dem Rivertonprisen, dem wichtigsten norwegischen Krimipreis


Praxis | Verkaufsargumente

All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko

Bernhard Schlink, Die Frau auf der Treppe, Diogenes In gewohnt einfachem Stil lässt der Jurist einen Juristen erzählen, wie er über einen Klienten eine Frau kennenlernte und sie lebenslang nicht vergaß. Bis er sie im Alter in Australien wiederfand und langsam dahinter kam, warum sie ihm entfloh. Einerseits das Psychogramm eines fleißigen bürgerlichen Mannes, der sich in der westdeutschen Gesellschaft wohl fühlte, andererseits die Enthüllung einer linken Revolutionärin, die sich nach Teilnahme am bewaffneten Kampf gegen das Establishment in der DDR einrichtete. Jetzt ist sie sterbenskrank, er pflegt sie. Hier geht es wohl weniger um Aufklärung ihrer Position als um seine Ideale. Er hat in einer intakten Familie gelebt, während sie vollkommen vereinsamt war und die Welt nicht verändert, nur drei sie liebende Männer belogen hat. Aber ob sie das bedauert, weiß er nicht. Seine Liebe jedenfalls reicht über ihren Tod hinaus. Damit sind die Rollen mal anders verteilt: Ein Mann gibt sich vollkommen hin. Genug Stoff für Interpretationen. (244 S., 21,90 Euro)

Karl Ove Knausgård, Leben, Luchterhand Nun ist seine Zeit als Aushilfslehrer in einem kleinen Ort in NordNorwegen dran, wo jeder jeden kennt. Er ist 18 und hat gerade das Abi gemacht. Zwei Dinge beherrschen ihn: seine noch immer unerfüllte Sexualität und sein unbedingter Drang zu schreiben und, als ewiger Außenseiter, es allen zu zeigen, berühmt zu werden. Während er den Alltag beschreibt, seinen Unterricht, die

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Ellen Pomikalko Kritikerin

unablässigen Besäufnisse, die von Meer und Bergen dominierte Natur, gleiten die Erinnerungen an Kindheit und Schulzeit, die wir in „Sterben“ und „Spielen“ miterlebt haben, in die Gegenwart hinein und machen das Dilemma eines begabten, vom Vater unterdrückten Kindes und seine unerträgliche Zerrissenheit in der Pubertät und als Heranwachsender sichtbar – wahrscheinlich ehrlich bis zur Selbstdemontage. Da er seine kleinen Lügen nicht verschweigt, mit denen er Schwächen überdeckt hat, muss man nicht alles für bare Münze nehmen, aber im Prinzip ist sein Porträt des Schriftstellers als junger Mann (Vergleich mit James Joyce, nicht nur des Titels wegen, empfohlen) ein unglaublich indiskreter Blick auf die inneren Prozesse, die dir sonst keiner offenbart. Er raucht und trinkt maßlos, möchte jede Frau haben, enttäuscht viele und kann doch ein Freund und Helfer sein. In „Lieben“ hat er sein Ehe- und Familienleben schon erzählt – alle vier Romane faszinierend. Die Einfachheit, mit der der komplizierte und komplexe menschliche Geist hier zur Ansicht gebracht wird, ist genial und ein Lesegenuss dazu. (618 S., 22,99 Euro)

Jonathan Crown, Sirius, Kiepenheuer & Witsch Der kluge Foxterrier kommt als Levi zur Welt und wird im Frühling 1938 lieber in Sirius (hellster Stern im Sternbild Großer Hund) umbenannt, weil die Juden jetzt ihren Vornamen „Sara“ und

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„Israel“ hinzufügen müssen und sein Herrchen, Professor Carl Liliencron, Levi vor Diffamierung schützen will. Im Sommer allerdings ist sowieso alles anders: Die Berliner Akademie Leopoldina kündigt ihrem preisgekrönten Wissenschaftler, und nach den NovemberPogromen begleitet Sirius die Familie ins Exil. In Hollywood kriegt Carl eine Stelle als Chauffeur. Seine Frau Rahel muss ihn oft trösten, aber Sirius bringt es als tapferer Hund „Hercules“ zum bewunderten Filmstar. Man kommt mit vielen Berühmtheiten in Kontakt. Doch das Schicksal befördert Sirius zurück nach Deutschland, er lebt als „Hansi“ bei Görings Mitarbeiter Wünsche, wird Hitlers Trauzeuge im Bunker und kann am 8. Mai das Kriegsende miterleben. Dann findet ihn seine Familie im zerstörten Berlin wieder. Dieser Lebenslauf von Herr und Hund wird als launige Chronik erzählt, die den Schrecken mit Witz und Sarkasmus beikommt. Mit seiner Zeitreise hat ein Nachfahre der Liliencrons das Drama zur Komödie gemacht und die Ironie der Geschichte gezeigt. (288 S., 18,99 Euro)

Claudia Piñeiro, Ein Kommunist in Unterhosen, Unionsverlag Es genügte, dass im Wartezimmer eines Arztes ein Poster von Che Guevara hing, um seine ganze Familie abzuholen und tagelang zu verhören. Schreckstarre im Land. Darum sagt es die 13-Jährige keinem, dass ihr Vater sich als Kommunist bezeichnet, auch wenn er keiner Partei angehört. Die bekannte argentinische Schriftstellerin ist in den Jahren nach dem Sturz General Peróns und der Herrschaft des Militärs erwachsen geworden. Da man in der Familie nie über Politik sprach, schon gar nicht mit den Kindern, sind ihre Erinnerun-


gen Mosaiksteinchen ihrer damaligen Befindlichkeit, in der sich die gesellschaftliche spiegelt. Der Höhepunkt des Widerstands war die Verweigerung nationalistischer Emphase. Diese Stimmung in einer Diktatur, die zu Vorsicht erzog, bringt der Roman mit Familienfotos und Zeitungsnotizen über. (192 S., 19,95 Euro)

Dominique Manotti, Das schwarze Korps, Argument Am 6. Juni 1944 beginnt die Landung der Alliierten in der Normandie. Da ahnen die Deutschen, die in Paris seit vier Jahren das Sagen haben, dass ihre Zeit bald vorbei sein wird. Schade, es war so schön in den eleganten Hotels mit den eleganten Frauen und Künstlern, dem Champagner, den lukrativen Geschäften und überhaupt dem totalen Herrschaftsdasein in einem kultivierten Land. Die Juristin Manotti, die erst mit Fünfzig zu schreiben begann, fängt mit ihrem knappen, manchmal stakkatohaften Stil die gespannte Stimmung vielfältig ein. Die Kollaborateure versuchen ihre Spuren zu verwischen, die Gangster beider Seiten ihre Geschäfte zu sichern, die Gestapo dagegen legt nochmal zu, das ganze Grauen hinter der Fassade normal erscheinenden Alltags wird sichtbar. Der junge Inspecteur des Sittendezernats, der heimlich nach London zur Exilregierung de Gaulles funkt, liebt dieselbe Frau wie der SS-Hauptsturmführer. Emotional und politisch also Hochspannung, bestialisch im Endeffekt. Eindrucksvolles, ziemlich authentisches Armageddon unserer jüngsten Geschichte, um gut konturierte Personen herum inszeniert und mit expressionistischer Verve geschrieben. (280 S., 17,90 Euro)

Marc Elsberg, Zero, Blanvalet Ein Drohnenüberfall auf den amerikanischen Präsidenten. Die Journalistin Cyn(thia) wird auf die Suche nach dem Urheber mit Namen Zero geschickt und gerät in Wien in Lebensgefahr. Eine Jagd

zwischen Geheimdiensten und Medien beginnt, bei der sich herauskristallisiert, dass eine große Internetfirma dabei ist, ihre Millionen Nutzer, Zahl ständig steigend, mit ihrem raffinierten Ratgeberprogramm zu manipulieren Der Leiter geriert sich als Menschheitsbeglücker und entpuppt sich als Diktator, der auch Wahlfälschungen inszeniert und Kritiker töten lässt. Cyn kommt in Teufels Küche. Mitten in New York gelingt es ihr und Zero, die totale Überwachung auszuschalten. Danach kann man dem ständigen Ceterum Censeo des Internetaktivisten Zero nur zustimmen, Datenkraken gehörten zerschlagen. Hier wird die schöne neue Technikwelt auf die brutalstmögliche Spitze getrieben. Die Algorithmen seien die neuen Zehn Gebote, heißt es. Literarisch grob gestrickt, ist es thematisch aktuell und aufregend, zumal die fiesen Kerle bis in die oberen (475 S., 19,99 Euro) Ränge sitzen.

Dave Eggers, Der Circle, Kiepenheuer & Witsch Wie Elsberg ein Warner vor der Allmacht der Algorithmen, hier dargestellt an der jungen Mae, die ihren neuen Job bei dem innovativen Internetkonzern „Circle“ begeistert ausfüllt und das, was wir Leser schnell befremdlich finden, nicht merkt und am Schluss sogar emphatisch verteidigt. Das ist zwar der Konstruktionsmittelpunkt, bildet aber auch die psychologische Schwachstelle. Wo alles und jedes und sie selbst rund um die Uhr bewertet wird, wo (weltweit!) totale Offenheit und das heißt totale Überwachung herrscht, kann eine intelligente Frau doch nicht so blöd sein, das als strahlende Zukunft der Menschheit zu sehen. Der Kitsch mit dem unbekannten Mann kommt hinzu. Das habe ich mit sehr langen Zähnen gelesen und nur, um das Resultat zu erfahren. Die Konsequenzen der Monopolstellung mit zu verfolgen, kann allerdings wiederum nicht schaden, auch wenn die literarische Machart zu wünschen übrig lässt. In beiden Tendenzromanen spielt übrigens ein anfänglicher Idealist und Macher die Rolle des Mahners. (558 S, 22,99 Euro)

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Sherlock Holmes lebt ... ... und zwar aus der Feder von Franziska Franke. (leser-welt.de)

Franziska Franke SHERLOCK HOLMES UND DER RITTER VON MALTA Taschenbuch · 296 Seiten 978-3-95441-192-4 · 9,90 Euro

»Es gelingt ihr, die Person Holmes ebenso zu schildern, wie Doyle es vorgab. Stur, humorlos, nüchtern und typisch englisch ...« (Krimiforum.de zu ›Sherlock Holmes und die Büste der Primavera‹)

www.kbv-verlag.de


Special | E-Content, Fachzeitschriften, Loseblatt

Inhalt Auf Appruf: Bei Zeitschriften geht der Trend zur Hybridisierung | 68 Geschäftsverhältnis: Anne Jacobs über die Rolle des Buchhandels für Kanzleien | 70 Buchkontext in Essen: Eine Fachbuchhandlung als Veranstaltungsdienstleister | 74

Editorial

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as wollen die Kunden in Zeiten von überall und jederzeit abrufbaren kostenlosen Informationen? Eine Frage, die nicht nur den Buchhandel vor große Herausforderungen stellt. Auch Verlage müssen umdenken, um sich und ihre Produkte für den Kunden attraktiv zu machen, die vorhandenen Möglichkeiten bestmöglich zu nutzen und den Kundenwünschen entsprechende Lösungen anzubieten. Gerade für letztes bleibt der Buchhandel wichtiger Ansprechpartner, denn, der direkte Draht zum Kunden ist ein wichtiges Marktforschungsinstrument. Es gilt kreativ zu werden und Potenziale zu nutzen.

Buchhändler bei Beuth: Am Ende einer Führung durch das DIN-Normenwerk über den Dächern von Berlin Buchhändlertag

Startsignal mit Sortimentern

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it dem Buchhändlertag am 1. Juli hat der Beuth Verlag ein Startsignal für eine neue Vertriebsstrategie mit dem Buchhandel gesetzt. Diese präsentierte Vertriebs- und Marketingleiterin Katrin Siems. Programmleiterin Rita von der Grün stellte das Verlagsportfolio vor und

Friederike von Raison

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BuchMarkt August 2014

informierte über neue Programmbereiche, die zukünftig normenunabhängige Produkte umfassen sollen. Außerdem kamen maßgeschneiderte Marketing-Programme für Premiumpartner zur Sprache.


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Der Beuth Verlag stellt seinen Vertrieb neu auf

Neue Potenziale mit dem Buchhandel Verkauf. Der Beuth Verlag gilt vielen als

medialer Aufbereiter der DIN-Normen. Tatsächlich umfasst die Produktpalette ein breites Fachbuchprogramm. Zur gemeinsamen Vermarktung mit dem Buchhandel hat Beuth eine neue Strategie entwickelt. Diese erläutern Vertriebs- und Marketingleiterin Katrin Siems und die Teamleiterin für den Buchhandel Solveig Faust. BuchMarkt: Buchhändler fühlten sich wegen des Direktvertriebs immer zurückgesetzt. Warum suchen Sie jetzt die Zusammenarbeit?

Katrin Siems: Wir haben auch vorher mit dem Buchhandel zusammengearbeitet. Aber wir haben uns angeschaut, wie wir das weiter intensivieren können. Seit dem 1. Februar leitet Solveig Faust das Team für die Buchhandelsbetreuung. Zusammen haben wir eine neue Key-Account-Strategie entwickelt, wie wir mit unseren wichtigsten Buchhandelspartnern gemeinsam neue Potenziale nutzen können. Was, meinen Sie, soll der Buchhandel verkaufen können?

Siems: Man kennt uns hauptsächlich von den DIN-Normen her. Aber wir machen ca. 200 neue Fachbücher pro Jahr. Die werden in Zukunft verstärkt auf Themen ausgerichtet sein, die von Normen unabhängig sind. Das sind Produkte, die in das Kerngeschäft des Buchhandels passen. Und dann haben Sie auch noch ein großes digitales Portfolio. Welchen Umfang hat das?

Siems: Wir machen 61 Prozent des Umsatzes mit digitalen Produkten. Da spielen Online-Dienste eine Rolle, in denen Normensammlungen aufbereitet und per WebPortal zur Verfügung stehen. Ausgebaut wird auch das Beuth-Lösungsgeschäft, das Unternehmen ein effizientes Management von Normendokumenten ermöglicht. Das sind allerdings Produkte, die sehr erklärungsbedürftig sind. Da arbeiten wir mit Partnern zusammen, die in die Beratungskompetenz Zeit und Geld investieren. Wie lukrativ ist es denn, Beuth-Produkte zu verkaufen?

Faust: Unsere Bücher haben einen klaren USP, den ich dem Handel gern erkläre. Ich will dem Buchhandel auch Ideen für den Verkauf eines erweiterten Portfolios mitgeben. Auch der Verkauf von Dienstleistungen ist ein spannendes Thema. Aber es muss für den Buchhandel auch etwas hängenbleiben.

Siems: Da bleibt schon was hängen, aber Konditionen sind ja immer auch eine individuelle Sache. Haben Sie bitte Verständnis, dass wir darüber nicht öffentlich reden. Können Sie ein Beispiel für den Verkauf von Dienstleistungen geben?

Katrin Siems und Solveig Faust: Wir wollen individuell mit dem Buchhandel Strategien entwickeln

Faust: Demnächst wollen wir zusammen mit einem guten Buchhandelskunden ein Webinar aufsetzen, das er sich gewünscht hat. Er hat selbst keine Räume, deshalb will er dieses mit uns extern anbieten. Eine derartige Form der Kooperation hatten wir bisher noch nicht. Das ist ein Pilotprojekt.

worden. Als nächstes soll es Pakete für den Maschinenbau, die technische Gebäudeausrüstung und das Qualitätsmanagement geben.

Wie sieht Ihre Strategie aus?

Geben Sie den Direktvertrieb also bald auf?

Faust: Die Buchhandlungen sollen jetzt regelmäßig besucht werden. Im Frühjahr habe ich bereits zahlreiche Gespräche geführt und den Eindruck, dass unseren Kunden die neuen Ansätze gut gefallen. Wir möchten gern die Partner besser kennenlernen, wollen wissen, welche Anforderung sie haben und wie man die Betreuung ausbauen kann. Siems: Früher hatten wir ein System der Depot-Buchhandlungen. Das halten wir jetzt für überholt. Die Beuth-Reihen können weiterhin abonniert werden, aber nicht jede Buchhandlung kann zehn verschiedene Reihen als Dauerauftrag im Laden stehen haben. Meist hat sie ja nur Kunden für bestimmte Themen.

Siems: (lacht) Wir wollen mit dem Buchhandel Strategien entwickeln, und wir bemühen uns, individuell Verkaufspotenziale zu definieren. Beuth hat einen starken Direktvertrieb, und den werden wir auch weiter ausbauen. Aber das muss sich nicht widersprechen bzw. überschneiden. Beuth hat ja ein festes Netz an Kunden. Von neuen Kunden profitieren beide Seiten.

Da gibt es eine neue Flexibilität bei Beuth?

Faust: Einzelbestellungen gab es bei uns schon immer, aber keine themenspezifischen standingorders. Das wollen wir in Zukunft einrichten. Zum Beispiel?

Faust: Unseren ersten Dauerauftrag im Bereich Bauwesen haben wir erfolgreich eingerichtet, diese ist auch angenommen BuchMarkt August 2014

Das heißt, Sie haben sich viel vorgenommen.

Siems: Wir feiern dieses Jahr unser 90-jähriges Bestehen. Und wir wollen auch, dass es in den nächsten 90 Jahren weitergeht (lacht). Faust: Ein erster Schritt war der Buchhändlertag im letzten Monat, für den wir gute Rückmeldungen bekommen haben. Wir vereinbaren gerade erste Kooperationen, Rückfragen kommen jetzt häufiger zu Veranstaltungen, Produkten und mehr Präsenz von Beuth-Produkten. Um das in Zukunft zu bewältigen, suchen wir derzeit nach Verstärkung für die Betreuung des Buchhandels. Sie sehen, wir investieren eine ganze Menge. Fragen: Matthias Koeffler

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Mediendienstleistungen erweitern „Vom Literaturlieferanten zum modernen Mediendienstleister“ lautete der Titel des Vortrags von Anne Jacobs, Bibliothekarin der Wirtschaftsrechtskanzlei Arqis, auf dem Buchhändlertag des RWS Verlages. BuchMarkt hat sie zur Rolle des Buchhandels befragt Online-Version. Dennoch wird von den Juristen oft beides genutzt und gefordert. Die Kosten sind jetzt gedeckelt. Die Folge ist aber, dass die Büros großer Sozietäten im Verbund arbeiten. Einige Standorte kooperieren miteinander. Richtlinie ist: An mindestens einem deutschen Standort muss ein gedrucktes Exemplar sein.

Interview BuchMarkt: Bibliotheken und Buchhandel loten derzeit ihr Geschäftsverhältnis aus, darum ging es auch in Ihrem Vortrag. Wie war Ihr Eindruck danach?

Anne Jacobs: Es war eine gute Diskussion, auch weil ich Neues über den Buchhandel erfahren habe. Unser Eindruck bisher ist, dass einige große Fachbuchhandlungen sehr aggressiv auf dem Markt auftreten und auch in unsere bibliothekarischen Bereiche eindringen.

Wie steht es denn um die Nutzung des Loseblattwerks?

Die Nutzung des Loseblattwerkes nimmt eindeutig ab. Ganz abschaffen kann man es aber nicht. Natürlich hängt das vom jeweiligen Werk ab. Viele Juristen wollen noch den Schönfelder auf ihrem Schreibtisch stehen haben. Das ist aber fast das einzige Loseblattwerk. Dennoch wollen die meisten, dass weiterhin eine Printausgabe vorhanden ist, die sie mal schnell durchblättern können. Dabei lässt sich auch in die Nachbargebiete sehen. Bei manchen Rechtsgebieten, in denen sich nicht so viel verändert, reicht sogar das Loseblattwerk.

Zum Beispiel?

Einige bieten zunehmend Recherchen an, die eine klassisch bibliothekarische Aufgabe sind. Ich kann verstehen, dass manche Kunden das wollen, aber längst nicht alle. Sehr positiv aufgenommen wurde, dass der Buchhandel für uns weiterhin der wichtigste Geschäftspartner ist.

Das kann ich mir vorstellen. Anne Jacobs: Mit den Kanzleien zusammensetzen und besprechen, Der Buchhandel steht in einem welche Dienstleistungen sich anbieten starken Konkurrenzkampf. Durch einige bundesweit Sehen Sie einen Nutzen in Patron Driven Wie haben sich die Ansprüche an den Service agierende Firmen auch untereinander. Es sind die Juristen, die die kleine Buch- denn entwickelt? Aquisition (PDA), also Anschaffung je nach handlung um die Ecke wollen. Aus Sicht Die Ansprüche haben sich nicht so stark Nutzung?

einer Bibliothekarin müssen Medien ja nicht mehr am physischen Ort beschafft werden. Es kommt uns vor allem auf den Service drumherum an. Aber den Juristen ist es wichtig, dass man schnell in eine Buchhandlung springen kann, wenn man kurzfristig etwas braucht.

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verändert. Aber verändert haben sich die Kanzleien, insbesondere seit der Weltwirtschaftskrise. Die Mandantenkosten sind sensibler geworden. Das hat auch Folgen für die Informationsbeschaffung. Wir sind gehalten, ökonomischer und effektiver zu arbeiten. Da muss man genau überlegen: Was kauft man in der Print- und was in der BuchMarkt August 2014

PDA ist für uns wenig sinnvoll. Das ist eher etwas für den E-Book-Bereich. Juristen arbeiten vor allem mit Datenbanken. Wir stimmen die Erwerbung schon mit unseren Juristen, das heißt mit den Nutzern ab, und deshalb brauchen wir PDA nicht. Was die Kosten betrifft, sehe ich das Problem vor allem im Preisgefü-


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ge. Die Fachinformationen werden immer teurer. Das sehe ich bei den Nachauflagen, aber auch die Datenbanken sind im zweistelligen Prozentbereich gestiegen. Die Kosten entwickeln sich jenseits der Inflationsrate. Wie reagiert man da in Ihrer Kanzlei?

In unserer Sozietät steigt die Sorge, dass die Monopolstellung ausgenutzt wird. Jede Kanzlei stöhnt. 20-30 Prozent Preissteigerung ist keine Seltenheit. Unser Datenbankbudget nimmt immer mehr Raum ein. Es gibt immer wieder Anwälte, die sich zusammentun und überlegen, dieses System zu boykottieren. Ich bin gespannt, wo das hinführt. Besteht da also Interesse, sich zusammenzuschließen und Fachliteratur gemeinsam zu nutzen?

Konsortien werden immer mal wieder angedacht, aber mir sind keine Kanzleien bekannt, die bisher so eines gebildet haben. Sie dürfen nicht vergessen, wir sind ja auch Konkurrenten. Unter Wirtschaftskanzleien kann ich mir das deshalb schwer vorstellen. Wie gehen Sie mit den Kostensteigerungen dann um?

Wir wählen immer mehr aus. Andererseits kommt immer mehr Literatur auf den Markt, die keinen Mehrwert bringt. Das Gleiche gilt für den Zeitschriftenmarkt. Ich werde von den Rechtsanwälten immer häufiger gefragt, ob die eine oder andere neue Zeitschrift wirklich gebraucht wird. Inzwischen machen wir es so: Wenn es mal einen spannenden Artikel gibt, besorgen wir ihn uns über den Dokumentenlieferdienst. Wir müssen nicht mehr alles vor Ort haben, im Zweifel beschaffen wir uns notwendige Literatur kurzfristig. Da hilft die elektronische Welt. Bibliotheken in Kanzleien müssen ja ziemlich viele Fachgebiete im Blick haben. Wie organisieren Sie die Beschaffung? Helfen Ihnen Approval Plans?

Wir können es uns längst nicht mehr leisten, langfristig zu sammeln. Natürlich müssen wir die Standardwerke für jedes Fachgebiet da haben. Aber wenn ein Anwalt mit einem Spezialgebiet geht, dann bestellen wir die Literatur seines Fachgebietes erst einmal nicht mehr bzw. müssen 72

Bestellungen stornieren. Approval Plans Neuerscheinungslisten, Monatsrechnützen ja nur bei einem langfristigen Er- nungen oder Buchbindedienste. Das gedruckte Buch wird ja nicht verschwinden werbungsprofil, wenn man sich dauerhaft Literatur zu einem Gebiet zusenden lässt. – übrigens auch nicht bei den Jüngeren. Wir müssen aber flexibel reagieren kön- Sie fragen Kommentare und Standardnen. Ich teste gerade selbst einen aus, weiß handbücher weiterhin in gedruckter Fasaber noch nicht, ob ich ihn beibehalten sung nach. werde.

Auch wenn wir die Datenbanken direkt über die jeweiligen Anbieter beziehen, Buchhändler bleiben der wichtigste Vertragspartner Anne Jacobs

Wie erleben Sie den Buchhandel beim Bezug von Datenbanken?

Beim Thema Datenbanken verhandeln wir direkt mit den Anbietern bzw. Verlagen. Anders als bei preisgebundenen Produkten, sehen wir keinen Vorteil dadurch, dass wir die Datenbank über den Buchhandel beziehen. Für uns ist das eine Kostenfrage. Ich kann verstehen, dass Buchhändler gern Beck online verkaufen wollen, weil es ein Verlagsprodukt ist. Buchhändler können Ihnen zum Beispiel Single Sign-on-Lösungen anbieten.

Da kommt es drauf an, welche Datenbanken eingebunden werden und welcher Art die Lizenzen sind, die erworben werden. Wir haben zum Beispiel nicht bei allen Datenbanken eine Flatrate. Denn wir brauchen nicht alle Datenbanken in gleicher Weise. Auch nicht alle Kanzleien benötigen alle Module bei Beck. Aber klar: Grundsätzlich ist das eine Dienstleistung, die vom Buchhandel angeboten werden kann. Das heißt, dem Buchhandel bleibt dann „nur“ noch Print? Keine guten Aussichten, wenn immer mehr vom Etat in Datenbanken fließt.

Auch wenn wir die Datenbanken direkt über die jeweiligen Anbieter beziehen, Buchhändler bleiben der wichtigste Vertragspartner. Neben der Literaturbeschaffung nutzen wir auch Services wie BuchMarkt August 2014

Aber um auf einen Schnitt zu kommen, müssen Buchhandlungen ihr Geschäftsmodell erweitern und solche Dienstleistungen wie Recherche anbieten können.

Ich halte es auch für sinnvoll, dass sich der Buchhandel neu erfindet. Und erweiterte Mediendienstleistungen sind insbesondere für kleine und mittlere Kanzleien, die kein eigenes Bibliothekspersonal haben, sehr interessant. Ich sehe allerdings auch die Tendenz, dass zwar viel angeboten wird, aber bei einigen Buchhändlern die Qualität der klassischen Beschaffung darunter leidet. Da ist weniger manchmal mehr. Das Problem für die Erweiterung des Geschäftsmodells ist: Wenn so umfangreiche Dienstleistungen angeboten werden, sollte auch das Know-how vorhanden sein. Ein Beispiel: Eine Kollegin von mir wurde von einer Buchhandlung angerufen und nach ihrer Bibliotheksklassifikation gefragt. Natürlich können wir so etwas nicht herausgeben. Schon gar nicht an einen möglichen Wettbewerber. Das ist internes Know-how, das Wettbewerbsvorteile bedeutet. Was würden Sie einer Buchhandlung also raten?

Ich rate, sich mit den Kanzleien zusammenzusetzen und zu besprechen, welche Dienstleistungen sich für kleine und mittelgroße Kanzleien anbieten. Insbesondere mit denen, die sich aus großen Sozietäten abgespalten haben. Diese kennen noch den tollen Bibliotheksservice, aber haben keine Kompetenzen vor Ort. Das muss nicht gleich die Recherche sein. Es kann sich auch um eine weitergehende Aufbereitung von Bestellungen handeln bis dahin, die Literatur auffindbar ins Regal zu stellen. Sinnvoll kann auch sein, Erwerbungsprozesse zu standardisieren. Damit ist einer Kanzlei oft auch schon gut geholfen. Es gibt viele Möglichkeiten, den Tätigkeitsbereich zu erweitern, die auch zum Profil einer Buchhandlung passen. Das sollte man mit jeder Kanzlei zusammen ausloten. Die Fragen stellte Matthias Koeffler


Jetzt mit der Entgeltordnung des Bundes. Seit 1.1.2014 gilt die neue Entgeltordnung des Bundes: Der Bund erhält damit ein modernisiertes, neues Eingruppierungsrecht.

Der PrintStandardkommentar zum TVöD.

Die neuen Regelungen werden unter Bezugnahme auf die bisher geltende Rechtsprechung umfassend erläutert. Hilfreiche Synopsen zeigen, ob und wie und an welcher Stelle der Entgeltordnung des Bundes die Tätigkeitsmerkmale der Teile I bis III der Vergütungsordnung (BAT) fortgeführt wurden.

Das Praktikerwerk enthält verständlich kommentiert: 

den TVöD für Bund und Kommunen,

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Showroom plus Dienstleistung Vor 15 Jahren begann Buchkontext in Essen mit einem Konzept, das gerade heute in digitaler Zeit Zukunft hat. Es verbindet Fachbuchhandlung mit Stadtteilsortiment, Verlagsmarketing und Autorendienstleistung

Größer geht nicht: Banner am Girardet Haus verweist auf die Buchhandlung

Messeauftritt: Verlage erhalten eine deutlich günstigere Präsenz, als wenn sie alles selbst machen wollen

Buchhandel

„Wir sind die einzige Fachbuchhandlung kaufen gern bei der Buchhändlerin, die mit dem Spezialsortiment Personal, Ar- einst die Baedeker-Buchhandlung im Zenbeitsmarkt und Sozialpolitik“, sagt Bernd trum leitete und zum Erfolg führte. Doch auf den 70 Quadratmetern Fläche Köster, Mitinhaber der Buchhandlung. Im Januar 2007 hat er sie zusammen mit sei- bewegt sich mehr. Sein Geld verdient Köster seit 15 Jahren eigentlich mit der Bener Frau Irmgard Krahe eröffnet. Krahe steht dagegen für das poetische- treuung von Messeständen für Fachverlage. re Sortiment im Laden und hat ihn als „Wir organisieren exklusiv die Auftritte von anspruchsvolle Stadtteilbuchhandlung in Verlagen auf Messen rund um die Themen Essen-Rüttenscheid etabliert. Fachbuch- Arbeit und Personal“, sagt der gelernte Verhandlung und Stadtteilbuchhandlung: Eine lagskaufmann, der sich als unabhängiger mutige Kombination. Tatsächlich ist das Marketingdienstleister für Verlage versteht. noch nicht das ganze Konzept der beiden. Die Buchhandlung Buchkontext befindet Mit dieser Nische hat Köster am meisten zu sich im Erdgeschoss des Girardet Hauses, tun: 40 Kongresse und Messen bereist er in dem sich ehemals Essens weithin be- jedes Jahr in Deutschland, Österreich und rühmte Druckerei befand. An der Front der Schweiz. Sein jüngster Schwerpunkt: dieses heute 45.000 Quadratmetern großen „Wissensmanagement“. Büro-, Dienstleistungs- und EinkaufszenKöster präsentiert Bücher von etwa 50 trums weist schon von weitem ein über- Verlagen und Stiftungen. Er bucht und großes Banner auf die Buchhandlung hin. baut Ausstellungsstände auf, präsentiert Allein die vielen Mieter und deren Ange- die Titel nach Verlagen in Regalen und auf stellte aus den Büros und Läden sind ein Tischen, je nachdem, was gebucht wurde. attraktives Stammpublikum. Sie kommen Er organisiert Personal, das Auskunft gibt. in der Mittagspause bei Krahe vorbei und Er holt auch schon mal Autoren an den

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er die Buchhandlung Buchkontext betritt, hat gleich Lust, auf Entdeckungsreise zu gehen. Die fast schwarzen Regale wirken mit ihren Unterteilungen in Quadrate unaufdringlich modern und lassen die farbigen Cover hervortreten. Auf hohen Tischen liegt ein ausgewähltes und ausbalanciertes Programm aus anspruchsvoller Literatur und Unterhaltungsthrillern, Lyrik und Sachbüchern, Biografien und Kinderbüchern. Wer seine Suche allerdings in die Regale drumherum ausdehnt, dem kann es passieren, dass er sich dann schon mit bestimmten Themen intensiver beschäftigt haben muss, um hier schmökern zu können. Die Schilder über den Regalen zeigen die Richtung: Marketing, Personalwesen, Unternehmensberatung, Wissensmanagement, Berufsstrategie, Selbstmanagement, Existenzgründung und ähnliche.

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BuchMarkt August 2014


Neues Insolvenzrecht braucht neues Fachwissen Das Insolvenzrecht ist in Bewegung, zwei Jahre ESUG haben das Insolvenzverfahren massiv verändert. Die positiven Sanierungsansätze gehen einher mit einer Fülle von Streitfragen zu einzelnen Regelungen. Außerdem ist am 1. Juli 2014 die Reform der Verbraucherinsolvenz in Kraft getreten: Sie bietet Schuldnern neue Möglichkeiten der Entschuldung und stellt zugleich einen angemessenen Ausgleich zu den Rechten der Gläubiger her. Und die Neuregelung des Konzerninsolvenzrechts steht vor der Tür, denn mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Erleichterung der Bewältigung von Konzerninsolvenzen soll der mit dem ESUG eingeschlagene Weg für konzern- oder gruppenverbundene Unternehmen fortgesetzt werden.

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Buchhandlung als Networking-Station: An der Säule können Berater und andere Unternehmensdienstleister ihre Karten und Prospekte lassen

Stand, die ihre Bücher selbst präsentieren chen sind, kommt es vor, dass Köster auf bis und die mit den Fachkollegen reden. Und zu vier Kongressen gleichzeitig ausstellen am Ende rechnet er mit jedem Verlag ab muss. Das schafft er vor allem mit freien und macht einen Bericht: über Erfolg, Ge- Mitarbeitern vor Ort, die die Standbetreuung übernehmen. Der Marketingmann besucht spräche, Nachfragen und Aktionen. Vom Verkauf vor Ort allein könnte er selbst alle Veranstaltungen, um mindesnicht leben. Dafür treffen die Bücher der tens an jedem Stand einen Tag gewesen Fachbuchschmieden auf den Veranstaltun- zu sein. gen ihr Zielpublikum und können so von der Community wahrgenommen werden. „Die Verlage erhalten eine deutlich günstigere Präsenz, als wenn sie alles selbst machen wollten“, stellt Köster die Vorteile heraus. Von politischen Versammlungen über Kongresse der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft und des Fraunhofer Instituts bis hin zu BMW-Personalarbeitstagungen reichen seine Auftritte. Begonnen hat der gelernte Buchhandelsfachwirt mit einem Bücherstand von Schäffer Poeschel auf einer Gründermesse. (Heute stehen die Titel des Verlages noch immer gesondert in einem Regal der BuchBernd Köster, Irmgard Krahe: handlung.) Dann hat er sich bei weiteren Messen beworben und ergänzte durch BüOrganisieren exklusive Auftritte auf cher aus weiteren Verlagen: Eichborn, dem Messen und Veranstaltungen Lexika Verlag und Orell Füssli. „In vielen Bereichen habe ich Lobby-Arbeit betrieben und den Verlagen überhaupt Anstatt die Titel immer wieder einzupacken erst zur Präsenz verholfen“, kann Köster oder sie in einem dunklen Lagerraum zu sich heute anrechnen. Und bei einigen verstecken, kann Köster die Bücher nun in Events hat er bis heute Exklusivrechte, wie Essen wie in einem Showroom präsentiezum Beispiel auf Parteienveranstaltungen, ren und macht dabei zusätzlichen Umsatz. auf denen sich vielfach die Arbeitsmarkt- „Die Verlage fanden die Gründung unserer experten treffen. Buchhandlung attraktiv, seitdem müssen Da die Termine dieser Vielfalt von Ver- die Bücher nicht mehr so oft hin- und heranstaltungen nicht untereinander abgespro- geschickt werden“, sagt Köster. 76

BuchMarkt August 2014

In der repräsentativen Buchhandlung finden jetzt kleine, aber feine Veranstaltungen für den Stadtteil und die Fachbuchkunden drumherum statt, unter anderem der Rüttenscheider Salon, auf dem man sich zu Titeln und anderen Themen aus der Bücherwelt austauscht. Gleichzeitig macht er dort ein Fachbuchprogramm sichtbar. „Die Titel von Verlagen wie VSA oder Rainer Humpp haben wir vollständig da. Wir haben 25 Titel zur Kapitalismusanalyse und Finanzkrise vorrätig“, berichtet Köster stolz. Köster, der erstmals während seiner Ausbildung im Düsseldorfer Brücken-Verlag auf der Leipziger Buchmesse 1974 einen Stand betreute, hat seitdem viel gesehen. Zu Beginn gab es noch zahlreiche Start upMessen. Heute ist davon nur noch eine in Reinform übrig geblieben. Andere haben sich zu Franchise- oder Ausbildungsmessen weiterentwickelt. Seit der Wirtschaftskrise sei die Zahl der Finanzmessen deutlich zurückgegangen, auch die vielen Karrieretage seien verschwunden. Jetzt gibt es wieder mehr Personalmessen. „Diskutiert wird das Thema ‚gute Arbeit‘ z.B. Ergonomie, Gesundheit und Burn-out“, berichtet Köster. Doch die beiden Unternehmer bleiben nicht stehen. Seit neuestem bietet das Buchhändlerehepaar eine Beratung für Sachbuchautoren an. Aus den zahlreichen Anfragen der Autoren, wie man ein gutes Sachbuch verfasst, haben die beiden ein Angebot gemacht und zwei Module mit jeweils zwei Stunden plus Vor- und Nachbereitung entwickelt. Die von Krahe geleiteten Seminare können sogar darüber hinaus gehen. Dank ihrer guten Verbindungen zu Verlagen hat sie schon das ein oder andere Manuskript an den ein oder anderen großen Verlag vermitteln können. „Vielfach sind die dankbar, wenn man ihnen einen schon vorher begutachteten Vorschlag macht“, so Krahe. Da habe es dann so mancher Autor auch leichter, angenommen zu werden. Verlagsdienstleistungen, Fachbuchhandlung mit Stadtteilsortiment und Beratung: Köster und Krahe haben ein vielfältiges Konzept entwickelt, mit dem sie im Zeitalter des Internets gut aufgestellt sind. In Rüttenscheid geht das jetzt im siebten Jahr auf. Und die angenehme Atmosphäre, die die beiden im Gespräch ausstrahlen, lässt den Eindruck aufkommen, dass sich das gut eingespielt hat. Matthias Koeffler


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Special | Touristik

Madrid 2014 © Bettina Rothstein

Inhalt

Editorial

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aut Media Control GfK ist der Umsatz mit Reiseführern im vergangenen Jahr noch einmal um 9,4 Prozent gestiegen. Und die Prognosen für 2014 sind auch nicht schlecht. Kein Wunder, dass die Marketingabteilungen in den Verlagen auch in dieser Saison wieder kreativ sind und dem Handel jede Menge Deko-Material zur Verfügung stellen (ab S. 82). Doch die Branche erlebt auch einen Tritt in die Magengrube: Der Fiskus hat eine unterschiedliche Besteuerung von Bundle-Produkten in Kraft gesetzt – wovon auch alle Verlage betroffen sind, die mit ihren Reiseführern kostenlose Apps und EBooks anbieten. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Mehr dazu ab S. 90.

Cornelia Camen

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Marketing: Wie der Handel in der kommenden Saison schon im Laden Lust auf Urlaub machen kann | 82 Programme: Auch im Herbst investieren die Verlage wieder in neue Reihen und Relaunches | 88 Mehrwertsteuer: Seit 1. Juli ist ein Gesetz in Kraft, dass für Bundles einen gesplitteten Umsatzsteuersatz vorsieht. Jetzt hoffen vor allem die Reiseführer-Verlage mit ihren kostenlosen Apps auf die Hilfe des Börsenvereins | 90

Vorschauen

Hörproben und Fotoshows inklusive Travel House Media. Seit April dieses Jahres reisen die THM-Vertreter mit leichtem Gepäck: Alle Vorschauen und Verkaufsunterlagen wurden als digitale Vorschauen für Tablets konzipiert. Die elektronischen Inhalte sollen nicht nur eine einfache und übersichtliche Navigation ermöglichen, es wurde auch das Potenzial des Mediums voll ausgeLeichtes Gepäck: Ab sofort zeigen THM-Vertreter die Vorschauen schöpft – mit Filmen, digital auf dem Tablet Hörproben, Toptitellisten, Pressestimmen, Cover- und Fotoshows. „Die eigenen Re- aktuell alle erforderlichen Unterlagen zu daktionen und die Partnerverlage haben übermitteln. Dieser zeitgemäße Auftritt sehr nützliche und kreative Zusatzinfor- ist in unserer Vertriebsarbeit nicht mehr mationen zusammengestellt, die je nach wegzudenken.“ Bedarf von den Vertretern gezeigt werDer Buchhandel, so Verlagsvertreter den können“, so Ariane Scheidig, Key- André Fillgert, habe bisher äußerst posiAccount-Managerin. „Neben dem rein tiv reagiert, sodass er und seine KollegInpraktischen Vorteil, dass keine schweren nen auch auf der nächsten Reise wieder Verkaufsmappen mehr geschleppt wer- digital verreisen wollen. Vorab gibt es für den müssen, ermöglichen die Dateien den den Handel aber wie gewohnt die PrintVertretern, immer zeitnah, zeitgleich und version. BuchMarkt August 2014


Touristik | Special

Studie

Urlaubsglück

Umsatzimpulse: Der MarcoPolo-Shop bei Wittwer in Stuttgart

Frontale Präsentation bei Wittwer in Stuttgart einen Shop-inShop mit Marco-Polo-Reiseführern. Das Konzept dazu wurde von Wittwer und MairDumont innerhalb von drei Monaten gemeinsam geplant und umgesetzt. Auf einer Breite von fünf Metern ist das ganze Marco-Polo-Sortiment vertreten, wobei die Reiseführer, Sprachführer und Kartografie-Produkte alle frontal präsentiert werden. Zusätzlich gibt es zwei Aktionsflächen für Sonderthemen, und einem Flachbildschirm, über den Produkt-Trailer und TV-Spots aus dem Marco-Polo-TVProgramm gezeigt werden.

welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit für die Deutschen das Urlaubsglück perfekt ist, hat sich in den vergangenen Monaten die Stiftung für Zukunftsfragen beschäftigt. Und repräsentativ über 4.000 Bundesbürger in persönlichen Face-to-Face-Befragungen interviewt. Ein Ergebnis: Ein gutes und faires Preis-/Leistungsverhältnis ist für mehr als drei Viertel aller Deutschen eine Kernanforderung an den Urlaub. Dreiklang des deutschen Urlaubsglücks Was für die Mehrheit der Deutschen im Urlaub entscheidend ist

Shop-in-Shop

MairDumont. Seit Anfang Juni gibt es

Marco-Polo-Shop © Arno GmbH

Stiftung für Zukunftsfragen. Mit der Frage,

Von 100 Befragten sagen, dass Folgendes für ihr persönliches Urlaubsglück sehr wichtig ist:

Der Shop präsentiert rund 700 Reiseführer und Karten. Die Bestückung und Pflege führt der Touristik-Verlag in enger Abstimmung mit Wittwer durch. „Nachdem wir im Frühjahr die Idee hatten, sind wir sehr schnell in die Umsetzung gegangen und können jetzt unseren Kunden rechtzeitig zu Beginn der Ferienzeit eine attraktive neue Verkaufsfläche für Reiseführer zeigen“, so Wittwer-Geschäftsführer Rainer Bartle. Wittwer und MairDumont erhoffen sich von der Shop-in-Shop-Lösung zusätzliche Umsatzimpulse für die Warengruppe Reise.

Materielle Qualität Gutes PreisLeistungsverhältnis Leckeres Essen

Kurz notiert In den neuen Reise-Tagebüchern von Groh ist das Wichtigste schon grafisch vorgegeben: Checklisten für das Urlaubsgepäck, Platz für den ultimativen Restauranttipp, eine malerische Sandbucht oder ein schöner Souvenirladen. Der Berliner Reise-Hörbuch-Verlag geophon nutzt jetzt auch die Möglichkeiten der Smartphones für neue Auidoguides durch

Neues aus der Langenscheidt-Kultreihe „Übelsetzungen – Sprachpannen aus aller Welt“. Der sechste Urlaubsband mit dem Titel „Hier bellen“ strapaziert garantiert wieder die Lachmuskeln.

BuchMarkt August 2014

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Unkomplizierte Anreise Niedrige Ausgaben vor Ort

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Natürliche Qualität Schöne Natur

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Warmes Wetter, viel Sonne

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Gesundes Klima

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Kontrast zum Alltag Sehenswürdigkeiten

die Städte. Bislang verfügbar sind Guides durch europäische Metropolen wie London, Paris, Rom oder Berlin für iPhones und Android-Systeme. Eine Besonderheit sind die Interviews mit Einwohnern und Experten.

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60 57

Ausflugsmöglichkeiten

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Bademöglichkeiten

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Immaterielle Qualität Gastfreundschaft/ freundliches Personal

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Atmosphäre/Gemütlichkeit

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Viel Harmonie (Partner, Familie, Freunde)

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Viel Ruhe und Erholung

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Zeit für mich Hohe Sicherheitsstandards

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Repräsentativbefragung von 4.000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland 2014 / www.stiftungfuerzukunftfragen.de

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Special | Touristik

graphien“ hat die Marketingabteilung bereits die Vorweihnachtszeit fest im Blick. „Die Reihe ist mit der hochwertigen Ausstattung, d.h. farbenfrohe Leineneinbände, Lesebändchen und Titelprägung, eine ideale Geschenkidee“, so THM-Marketingleiterin Tessy Grabo-Konietschke. Mit einem Buchpaket erhalten die Sortimenter deshalb eine Geschenkpaket-Deko, die im pinken Farbton, der grünen Schleife und vor allem auch durch die stattliche Größe sofort ins Auge fallen soll. Dazu passt ein großer Dekoanhänger im DIN-A6Format und Geschenkanhänger als Give-

Merian: Für die „Porträts“-Reihe hat THM-Marketingchefin Tessy GraboKonietschke eine Geschenk-Paket-Deko mit passenden Anhängern entworfen

Merian: Geschenk-Pakete Der Herbst steht bei Travel House Media noch immer im Zeichen der neuen Reihe

MERIAN momente, die im April auf den Markt gekommen ist, schließlich konnten die Münchener mit den ersten 30 Titeln bereits zwei Prozent Marktanteil erreichen – und über 1.000 Warenpakete und DekoArtikel ausliefern.

Für die zweite Staffel mit 20 Titeln, die seit Juli im Handel ist, liefert THM einen voll funktionstüchtigen Kugelgrill mit.

Rother Wanderlaune Dass der Bergverlag Rother über ein umfangreiches Wanderführer-Programm verfügt, zeigen

Merian: Funktionstüchtiger Grill für die zweite „Momente“-Staffel

Dazu gibt es als Give-aways Streichholzschachteln, die verschiedene Covermotive der Reihe zeigen, und Papiertüten, die schon Bestandteile der Frühjahrspakete waren. Wer mitgemacht und noch eine Portion Glück gepachtet hat, ist vielleicht eine(r) der 20 TeilnehmerInnen der Buchhändlerreise, die im September nach Lissabon führt (s. dazu BuchMarkt 2/2014, S. 156). Für die literarische Reisebuchreihe MERIAN porträts „Eine Stadt in Biofester Pappe geliefert – beidseitig bedruckt. Weitere Werbemittel sind Lesezeichen, Kundenprospekte und das Plüschmurmeltier „Rothi“.

Rother: Bergpanorama und Standfigur für das Wanderführer-Programm

die Oberhachinger einmal mehr mit ihrer diesjährigen Aktion, die noch bis Ende September (auf Handelswunsch auch länger) läuft. Mit dem Aktionspaket im Mindestwarenwert von 600 Euro (15 Toptitel in je drei Exemplaren, dazu individuelle, auf die Region abgestimmte Bestückung) werden ein kostenloses Falt-Bergpanorama und eine Standfigur aus 84

aways für die Kunden. Letztere sollen durch die verschiedenen Motive die Sammelleidenschaft wecken: Berühmte Persönlichkeiten aus den Büchern prangen mit einem skizzierten Porträt und einem Zitat auf der Vorderseite. Die Rückseite lässt Raum für eine persönliche Widmung. Ausgeliefert wird die Aktion im Oktober.

BuchMarkt August 2014


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Special | Touristik

Outdoor: Zelt-Romantik Die Verlage Conrad Stein, Wolfgang Kettler und Thomas Kettler, die sich Ende 2010 zur Bün-

Outdoor Verlage: Stimmungsvolles Poster statt Herbstvorschau

arbeitet in den Handel. Und weil die Titel der Reihe auch oft ohne konkrete Reiseabsichten zum Couchtravelling dienen, hat Marketingleiterin Tessy Grabo-Konietschke als Aktionsdeko Mini-Deckchairs aus echtem Holz mit gebrandeter Stoffliegefläche produzieren lassen.

Polyglott: Mini-Deckchairs Auch die im Frühjahr aufgefrischte Kompakt-Reiseführer-Reihe „Polyglott on tour“ steht noch einmal

im Marketing-Fokus von THM – weshalb es fürs Sortiment auch weiterhin den Deckenhänger mit dem neuen Markensiegel als Werbemittel geben wird. Darüber hinaus hat das Marketingteam für das zweite Halbjahr einen überdimensionalen Kofferanhänger in Lederoptik als Blickfang für den Dekotisch kreiert. KundInnen dürfen sich über kleinere Ausführungen freuen, die auch wirklich auf Reisen eingesetzt werden können.

Für das Herbstgeschäft bringt THM die 15 Top-Sehnsuchtsziele der „Polyglott Apa Guides“ komplett über86

delung der Marketing- und Vertriebsaktivitäten unter der Dachmarke „Die Outdoor Verlage“ zusammengeschlossen haben, verzichten in diesem Herbst/Winter auf eine Vorschau. Stattdessen haben sie für den Handel ein Plakat mit dem Slogan „Outdoor beginnt in Ihrer Buchhandlung“ drucken lassen. Jetzt hoffen die Verleger, dass die Sortimenter damit auf ihre Outdoor-Literatur aufmerksam machen. „Das hell erleuchtete rote Zelt inmitten von Bücherregalen wird mit Sicherheit viele neugierige Blicke auf sich ziehen und das Interesse der Kunden für die angebotenen Wander-, Kanu- und Radreiseführer we-

Polyglott: MiniDeckchairs mit gebrandeter Stoffliegefläche für die Apa Guides

cken“, verspricht Amrei Risse, Pressefrau im Conrad Stein Verlag. Entstanden ist die Aufnahme übrigens in der Hamburger Buchhandlung cohen+dobernigg, die dafür ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte. Das Poster wird derzeit mit dem gebündelten Vorschau-Versand von Prolit verschickt.

Reise Know-How: Website-Relaunch Über sechs Monate hat das Reise Know-HowTeam an einer neuen Internetseite gearbeitet,

denn, so Marketingchefin Birgit Hempel, „nach dem Relaunch der Reihe sollte auch das Layout der Website auf das neue Layout abgestimmt werden.“ Der neue Auftritt soll nicht nur mehr redaktionelle Inhalte transportieren, sondern auch einen Mehrwert für Buchhändler und Kunden vermitteln.

mo media: Postkarten-Päckchen Der Berliner Verlag mo media bietet ab September zwei Aktionspakete an. Immer mit

dabei: eine Auswahl der 100% Cityguides und – je nach Größe – ein bis zwei Displays mit Postkarten-Päckchen und 100 bzw. 200 Papiertüten mit „100% there“Aufdruck. Wovon auch die Endkunden profitieren können: Beim Kauf eines Cityguides gibt es für sie ein Karten-Päckchen mit fünf Motiven gratis dazu.

mo media: Aktionspakete mit Postkarten-Sets für die Cityguides

Polyglott: Überdimensionaler Kofferanhänger in Lederoptik für die „on Tour“-Reihe BuchMarkt August 2014


+ Faszinierende Bilder und informative Texte + Spektakuläre Ansichten durch ausklappbare Panoramaseiten + Einmaliges Preis-Leistungsverhältnis

Das New York Buch * ISBN 978-3-89944-603-6 288 Seiten

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Special | Touristik

Frisches für die Reise Reisebücher, Wanderführer, Travel Journals – auch im Herbst investieren die Verlage in neue Reihen und Relaunches Markt

Emons

Supplement Während alle bisher erschienenen Print-Ausgaben der Emons-Serie „111 Orte … , die man gesehen haben muss“ ab Oktober auch als E-Book erhältlich sind, hat die Redaktion ein Supplement in der Pipeline: Die „55 ½ Orte … , die man gesehen haben muss“ lehnen sich an die „Mutter“-Titel an, sind aber reduzierter, leichter, preiswerter – und im Pocket-Format. Die Idee zu den „55 ½“-Titeln hatte EmonsAutor Rüdiger Liedtke, der schon mit „111 Orte …“ zu München (zwei Bände) einen Bestseller landete. Weshalb sein „55 ½ Orte rund ums OktoberLeitfaden: Was verbirgt fest, die man gesehen haben muss“ in dieser Saison sich hinter dem halben den Anfang macht: HighOrt? lights rund um die Wiesn, wie z.B. die verrücktesten Zelte, die tollsten Fahrgeschäfte oder nostalgische Perlen. „Ein Leitfaden, um das Oktoberfest kompetent und richtig genießen zu können“, so EmonsPressefrau Britta Schmitz. Übrigens: Die halbierte Zahl ist ein Gag und gleichzeitig eine Marketingidee: Der ½-Ort auf dem Oktoberfest ist das „Stille Örtchen“ – es gibt also Infos zum Toilettensystem auf den Wiesn. Jetzt sind wir gespannt, was die halben Örtchen in den Folgebänden sind. Der nächste Titel ist nämlich schon in Planung: „55 ½ Winterorte in Berlin“.

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Bruckmann

Wandern und entdecken gion eintauchen und so „die schönsten Städte und Dörfer, Sehenswürdigkeiten und Naturwunder neu entdecken“. Im Bereich Bruckmann Outdoor starteten die Münchener im vergangenen Monat die Reihe „77 gute Reisebuch: In das Besonderer Blickwinkel: Gründe, sich auf die Lebensgefühl einer Region Lesespaß trifft auf Socken zu machen“ eintauchen Wandervergnügen – ein etwas anderer Wander(ver-)fühGerade wurde die neue Bruck- rer, der jeweils 77 Ausflüge aus mann-Reihe „Reisebuch …“ mit ganz besonderen Blickwinkeln den Bänden Toskana und Mallorca empfiehlt. In den ersten beiden ausgeliefert, da stehen auch schon Bänden geht es „Rund um Berlin“ die Destinationen Gardasee und und „Rund um München“. „Das Kreta für den Herbst in den Start- perfekte Geschenk für jeden, der löchern. Das Besondere: Mit der mal eine kleine Auszeit braucht“, Rubrik „Lebensart“ soll der Leser so Bruckmann-Pressefrau Katja tief in das Lebensgefühl einer Re- Zirkel.

ADAC

8 Tipps Unter dem Motto „Nur das Beste für die schönste Zeit im Jahr!“ hat Travel House Media die vor einem Jahr übernommene gelbe Reihe aus dem ADAC-Reiseführerprogramm in den vergangenen Monaten einem intensiven Refresh unterzogen. Die erste Staffel mit 24 komplett aktualisierten Titeln ist bereits seit Juni im Handel, weitere 28 folgen in diesem Monat – bis Ende 2015 erscheinen alle 98 Titel der Reihe im neuen Look. Zum neuen Layout sind zwei Kapitel speziell für Familien und Individualreisende hinzugekommen: Die „8 Tipps für die ganze Familie“ sollen Ideen für sonnige und regnerische Tage vermitteln, die „8 Tipps für cleveres Reisen“ Urlaubern ihr Ziel auf „authentische und gewitzte

BuchMarkt August 2014

Refresh: Die gelbe ADACReihe im neuen Look

Art und Weise“ näherbringen. Außerdem wurde die Maxi-Faltkarte modernisiert und in einer Tasche im Buch verstaut.


Touristik | Special

mo media

Travel Journal

Urlaubserinnerungen: Reisetagebücher in Kooperation mit DIE ZEIT

Im Oktober 2014 erscheint erstmalig die Reihe „DIE ZEIT Travel Journal“ im mo media Verlag, dem Reiseverlag für die 100% Guides. Die Reisetagebücher sind in Kooperation mit dem Zeitverlag entstanden. Zunächst werden sie für die sechs Städte Barcelona,

Hamburg, London, Paris, Rom und Venedig im Buchhandel erhältlich sein. Das ZEIT Travel Journal enthält Essays über die jeweilige Stadt von ZEIT-Autoren, einige Tipps aus dem entsprechenden 100% Cityguide sowie Illustrationen, Fotos und Zitate. Daneben bietet es Platz für Notizen sowie ein Klappfach für Fundstücke. „Es inspiriert dazu, eigene Gedanken und Erfahrungen zu notieren, kleine Urlaubsskizzen zu zeichnen, besondere Erlebnisse aufzuschreiben und selbst entdeckte Geheimtipps festzuhalten“, so Verleger René Bego. Der neue Reisebegleiter im Leineneinband, mit passendem farbigen Verschlussgummi und einem Lesebändchen, wird intensiv in DIE ZEIT, auf ZEIT online und im ZEIT Shop beworben.

Marco Polo

Kulturtrips Der Erlebnisexperte Jochen Schweizer und MairDumont haben ein gemeinsames Produkt auf den Markt gebracht: die Jochen Schweizer Erlebnisbox „Kulturtrips“ mit Marco Polo Insider-Tipps. Die Box eignet sich als Geschenk oder zum Selbsterleben und bietet die freie Wahl aus über 90 Hotels in mehr als 75 Erlebnisorten. Die Box hat den stolzen Preis von 199 Euro. Enthalten sind dafür aber zwei Gutscheine für eine Übernachtung für zwei Personen inklusive Frühstück.

Buchmarkt1407_Fern_Buchmarkt1201.qxd 16.07.2014 11:42 Seite 1

Für jedes Fernweh – REISE KNOW-HOW

Aktuelle Reiseführer im neuen Layout

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Reiseführerstandards § Praktische Reiseinformationen § Unterkunfts- und Restaurantempfehlungen § Beschreibung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten § Hintergrundinformationen und spannende Exkurse BuchMarkt August 2014 § Ausflugstipps in die Umgebung § Sprachhilfen 978-3-8317-2307-2 978-3-8317-2307-2 // Auflage Auflage 2014 2014

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Special | Touristik

Bundle-Produkte: So wie hier mo media bestücken viele Reiseführer-Verlage das gedruckte Buch mit einem Zugangscode zu App und E-Book. Jetzt fordert das Finanzministerium unterschiedliche Steuersätze

Rechtskräftig, aber nicht umsetzbar Seit 1. Juli ist ein Gesetz in Kraft, dass für sogenannte Bundles – Print-Produkte mit digitalem Zusatznutzen – einen gesplitteten Umsatzsteuersatz vorsieht. Jetzt hoffen vor allem die Reiseführer-Verlage mit ihren kostenlosen Apps auf die Hilfe des Börsenvereins. Und der arbeitet fieberhaft an einer Lösung 90

Mehrwertsteuer

G

erade sind die mit erheblichen Investitionen verbundenen Bemühungen der Reiseführer-Verlage, ihre Print-Produkte mit Blick auf die veränderten Mediennutzungsgewohnheiten digital zu ergänzen und zu optimieren, im Buchhandel und beim Endkunden angekommen. Und schon wirft ihnen das Bundesministerium für Finanzen einen Stock

Eine zeitnahe Umsetzung scheint uns nicht realistisch … Einstweilen hoffen wir auf die konzertierten Bemühungen des Börsenvereins Gerhard Denndorf, Travel House Media

BuchMarkt August 2014


Michael Müller Reiseführer

So viel Handgepäck muss sein.

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Michael Müller 8. Auflage 2014 264 Seiten · 16,90 € ISBN 978-3-89953-837-3

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Eberhard Fohrer 4. Auflage 2014 408 Seiten · 19,90 € ISBN 978-3-89953-830-4

Hans-Peter Siebenhaar 2. Auflage 2014 264 Seiten · 17,90 € ISBN 978-3-89953-801-4

Dorothea Martin 1. Auflage 2014 684 Seiten · 26,90 € ISBN 978-3-89953-871-7

Eberhard Fohrer 8. Auflage 2014 744 Seiten · 26,90 € ISBN 978-3-89953-800-7

Irene Börjes 2. Auflage 2014 208 Seiten · 14,90 € ISBN 978-3-89953-817-5

Jens Willhardt 2. Auflage 2014 192 Seiten · 14,90 € ISBN 978-3-89953-816-8

Sabine Becht 4. Auflage 2014 432 Seiten · 20,90 € ISBN 978-3-89953-845-8

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Andreas Haller 1. Auflage 2014 444 Seiten · 20,90 € ISBN 978-3-89953-862-5


Special | Touristik

Wir gehen mit unserer digitalen Produktion seit sieben Jahren in Vorleistung und haben für diese weltfremde Entscheidung überhaupt kein Verständnis Michael Müller, Michael Müller Verlag

zwischen die Beine. Denn im Gegensatz zu Umbruch befindliche Verlagsbranche das E-Book gleich dazu bekommt und z.B. herkömmlichen Kombiprodukten aus Bü- extrem und nachhaltig belastet.“ auch die ADAC-Reiseführer inklusive digichern mit eingelegter CD oder DVD soll Die wirtschaftlichen Folgen und tech- talem Zusatznutzen erhält. „Eine zeitnahe für Print-Produkte mit einem eingedruck- nischen Probleme wären im Falle einer Umsetzung scheint uns nicht realistisch. ten Zugangscode zu App und E-Book nun- tatsächlichen, kurzfristigen Einführung Wenn die Mehrwertsteuer für E-Books anmehr eine getrennte Umsatzbesteuerung des gesplitteten Steuersatzes in der Tat geglichen würde, wäre das Thema an dieser gelten. Danach unterliegt die Abgabe eines unabsehbar. So ermöglichen die im sta- Stelle möglicherweise vom Tisch. Aber wie gedruckten Buches grundsätzlich dem er- tionären Handel eingesetzten Scanner- ist es dann mit den Bundle-Produkten mit mäßigten Steuersatz von 7 Prozent, die Ein- Kassen keinen getrennten Ausweis zweier einer App? Die wird vom Bundesfinanzräumung des Zugangs zum E-Book oder zu Mehrwertsteuersätze aus dem Barcode des ministerium noch mehr als eigenständiges einer App fortan hingegen dem allgemeinen Bundle-Produktes. Und die Umrüstung Produkt angesehen als das E-Book. EinstSteuersatz von derzeit 19 Prozent. Die Neu- oder gar der Ersatz durch neue Systeme weilen hoffen wir auf die konzertierten regelung für die sogenannten Bundles gilt würde ein für den Buchhandel unzu- Bemühungen des Börsenvereins.“ faktisch bereits seit 1. Juli 2014 und ist vom mutbares Investitionsvolumen erfordern. THM-Vertriebspartner Michael Müller Bund auch schon mit den Finanzbehörden Zudem sind schon jetzt Abertausende mag an die Auswirkungen einer soforder Länder abgestimmt. Bundles ohne Barcode mit gesplittetem tigen Umstellung gar nicht erst denken: Aber der Kampf gegen die für die Steuersatz im Markt. Und bis die Verlage „Auslieferungsstopp und Überkleben aller gesamte Branche in der jetzigen Form ihre Herstellung und Buchhaltung auf die Angaben zu den kostenlosen Downloads! auch mittelfristig kaum zu stemmende Neuregelung umstellen könnten, würden Eine getrennte Auflistung der MehrwertUmstellung läuft noch immer auf Hoch- noch weitere hinzukommen. Tausende be- steuersätze ist ad hoc definitiv nicht retouren. Dr. Christian Sprang, Justiziar stehender Titel-Bestände müssten rekla- alisierbar. Das gilt für uns als Verlag als des Börsenvereins: „Nachdem erstmals miert, makuliert und neu gedruckt werden. auch für unsere Partner im Handel. Die im Juni 2014 ein Schreiben des BMF Branche braucht deshalb zwingend eine dessen neue Sichtweise bezüglich der „Ein wirklich heikles Thema“, sagt Gerhard Übergangsregelung. Wir gehen mit unEinstufung von Download-Zugangs- Denndorf, Geschäftsführer für Vertrieb und serer digitalen Produktion seit sieben codes als selbständige Leistung habe Kaufmännisches bei Travel House Media, Jahren in Vorleistung und haben für diese erkennen lassen, haben wir unsererseits wo man z.B. zu den Printausgaben der weltfremde Entscheidung überhaupt kein sofort beim BMF Einspruch erhoben und „Merian live!“-Spaziergangs-Bände gratis Verständnis.“ zudem alle Verlage, Groß- und Buchhändler aufgefordert, das Ministerium darüber zu informieren, welche Schwierigkeiten und Schäden ihnen bei Durchsetzung der neuen Rechtslage ins Haus stünden. Leider haben alle Gespräche und Eingaben auf fachlicher Ebene bisher zu keinem nennenswerten Entgegenkommen der Finanzverwaltung geführt. Wir setzen jetzt in einem zweiten Schritt alles daran, die Entscheidungsträger auf der politischen Ebene bis hin zur Bundeskanzlerin davon zu überzeugen, dass Bundle-Produkte mit gesplittetem Mehrwertsteuersatz de facto nicht handelbar sind und eine unveränderte Umsetzung Dr. Christian Sprang, Justiziar des Börsenvereins der Neuregelung die ganze, ohnehin im

Wir setzen jetzt alles daran, die Entscheidungsträger auf der politischen Ebene bis hin zur Bundeskanzlerin davon zu überzeugen, dass BundleProdukte mit gesplittetem Mehrwertsteuersatz de facto nicht handelbar sind

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BuchMarkt August 2014


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Special | Touristik

Wir hoffen sehr, dass der Gesetzgeber einlenkt. Insbesondere für innovative neue Produkte ist diese Art der Besteuerung wirtschaftlich kaum realisierbar Michael Epp, ADAC

Wie die neue Gesetzgebung überhaupt umgesetzt werden soll, fragt sich auch Michael Epp, beim ADAC-Verlag für den Vertrieb der Print- und Digitalprodukte verantwortlich. Und zwar nicht nur mit Blick auf die neuen ADAC-Reiseführer, die mit ihren QR-Codes auf Reisevideos und Hörstücke verlinken. „Wir hoffen sehr, dass der Gesetzgeber einlenkt. Insbesondere für innovative neue Produkte ist diese Art der Besteuerung wirtschaftlich kaum realisierbar. Als Kompromiss bzw. Lösungsansatz könnte allerdings die seit Jahren praktizierte und funktionierende steuerliche Regelung bei Kombi-Produkten mit einem einheitlichen Steuersatz zur Anwendung kommen.“ Auch den Hinweis des Gesetzgebers, dass andere Branchen und Marktteilnehmer wie z.B. McDonalds die Einführung eines gesplitteten Steuersatzes und die Umstellung der Kassensysteme rasch und problemlos hätten vollziehen können, will Epp so nicht gelten lassen: „Der Vergleich geht an der Realität im Buchhandel vorbei. Im Gegensatz zu Unternehmen wie z.B. McDonalds hat die Buchbranche eine Vielzahl ganz unterschiedlicher und selbständig agierender Marktteilnehmer mit einem extrem hohen Produkt- und Titelspektrum.“ Zudem würde die Einführung des gesplitteten Steuersatzes für Bundle-Produkte zu Preiserhöhungen führen, die die Verlage auf jedem Fall vermeiden möchten, weil sie dem Handel und vor allem den Endkunden gleichermaßen nur schwer oder gar nicht zu vermitteln wären. „Hier entstehen den Verlagen zusätzlich massive Aufwendungen und Kosten, die bisher in keiner Produktkalkulation abgebildet sind“, sorgt sich Michael Epp und hofft darauf, dass der Börsenverein in letzter Minute noch einen für die Branche tragfähigen Kompromiss erzielt. 94

Dessen Justiziar Christian Sprang auch lange Nichtbeanstandungsfristen plädiert bei aller Dringlichkeit des Pro- vorzusehen.“ testes nach wie vor für einen „unaufgeOb und wie weitgehend das erwähnte regten, sachlichen Diskurs“, zumal sich Schreiben ans Bundeskanzleramt und die die Steuerexperten des BMF derzeit Mitte Juli gestartete flankierende Kombekanntlich auch um die Neuregelung munikationsoffensive in den Medien die der Umsatzsteuer für elektronische nationalen Entscheidungsträger in den Verlagserzeugnisse auf EU-Ebene be- politischen und fachlichen Gremien für mühten. Das Thema Bundles sei des- die Belange der Branche am Ende zu senhalb eigentlich nur im Zusammenhang sibilisieren vermögen, bleibt abzuwarten. verhandelbar und schon gar nicht im Ebenso wie die auf europäischer Ebene Hauruckverfahren zu lösen. Tatsache noch ausstehende Entscheidung, ob auf ist, und das gilt nun mal für alles, was alle E-Books der volle Umsatzsteuersatz über den Ladentisch geht: „Die Umsatz- tatsächlich dauerhaft anzuwenden ist. In Anbetracht all dieser Unwägbarkeisteuer ist für Hersteller und Handel ein durchlaufender Posten, der letztlich vom ten bleibt den Verlagen derzeit gar nichts Endverbraucher zu entrichten ist. Wenn anderes übrig als weiter auf ihr erfolgreider sie aber nicht entrichten kann, weil ches Geschäftsmodell zu setzen und dem der entsprechende Barcode im Handel Handel mit dem digitalen Zusatznutzen nicht existiert und, selbst wenn er exis- ein dringend nötiges Kaufargument für tieren würde, in Ermangelung der dafür Print-Produkte an die Hand zu geben. ausgerüsteten Scannerkassen gar nicht Kati Sprung, Pressefrau bei mo media: gelesen werden kann, dann entfällt am „Im Hinblick auf die unterschiedliche BeEnde derjenige, der die Mehrwertsteuer steuerung von Bundle-Produkten warten zahlt bzw. zahlen soll. Und da setzen wir momentan erst einmal ab. Der Börsenwir mit Blick auf die überaus komple- verein arbeitet an einer Lösung, und wir xe und letztlich auch auf europäischer möchten auf jeden Fall eine Preiserhöhung Ebene zu verhandelnde neue Rechtslage vermeiden.“ zumindest auf die Befugnis des BMF, Jürgen Christen

Im Hinblick auf die unterschiedliche Besteuerung von Bundle-Produkten warten wir momentan erst einmal ab … wir möchten auf jeden Fall eine Preiserhöhung vermeiden Kati Sprung, mo media

BuchMarkt August 2014


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Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen

Cover des Monats

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tiert – und das war amit hatte WileyVCH nicht geim prüden Amerechnet: Mit dem rika abgenickt aktuellen Herbstprogramm worden. „Wir als werden die Weinheimer eiNachkommen der nen Titel publizieren, der sich 68er-Generation mit der neuen Arbeitswelt bekonnten diese schäftigt. Autor Scott Berkun ablehnende Rehatte ein Jahr lang bei der Firaktion nicht so ma Automattic gearbeitet, die recht verstehen“, die Blogsoftware Wordpress erzählt Pressefrau entwickelt, und seine ErlebSabine Braun. nisse in dem Buch „Mein Jahr Empörung über das Unterhosen-Cover: Das abgenickte US-Original, Trotzdem nehme ohne Hosen“ verarbeitet. man die Kritik aus die deutsche Version und das zensierte Motiv (v.l.n.r.) dem Buchhandel Als die ersten Vorschauen verschickt waren und die auch noch ein Stück Stoff hoch!“, so einige ernst und werde Vertreter ihre Reise begannen, hagelte es Stimmen. Und: Das Cover würde den In- das Cover mit einer „züchtigeren“ Bandeplötzlich Kritik: Die Fachbuchhändler in halt des Wirtschaftssachbuches überhaupt role versehen, die den Stein des Anstoßes ganz Deutschland empörten sich über die nicht erschließen. verdecken wird. Abbildung einer schwarz-roten Unterhose Das Marketing-Team war irritiert, Wer neugierig ist, kann natürlich die auf dem Cover, die im Schritt leicht aus- schließlich hatte es sich bei der Cover-Ge- Banderole, die nun eine Jeans zeigt, wiegebeult ist. „Unmöglich!“ und „Da steht staltung ziemlich nah am US-Cover orien- der entfernen.

Branchenblasen: Reinhold Joppich (Kiepenheuer & Witsch)

© Daniela Jarzynka

Wir siiiind Weltmeisteeeeeer!

Vielleicht sollte ich mir jetzt doch mal ein anderes Trikot besorgen.

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Weiblichkeit leben in einer maskulinen Welt

Buchhotel des Monats

Spielen statt fernsehen: In seinem Osttiroler Hotel inszeniert sich Dieter Mayr-Hassler als „armer Poet“

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ie einst Momo in Michael Endes gleichnamigem Roman kämpfen Heidi und Dieter MayrHassler mit ihrem kleinen Spiele- und Buchhotel Tschitscher in Osttirol allein gegen die Übermacht der grauen Herren. Denn: In ihrem Refugium in Nikolsdorf, das aus nur sieben Zimmern besteht, sollen die 14 bis 20 Hotelgäste wieder Zeit finden, ein Buch zu lesen, mit der Familie einen Spieleabend zu verbringen oder einfach in ein Hörbuch zu versinken und sich von einem Sprecher mit einer sanften Stimme sein Lieblingsbuch vorlesen zu lassen. Weshalb TV-Geräte keinen Zutritt haben. Statt eines Fernsehers (es gibt aber freies WLAN) sind die Zimmer, die nicht durchnummeriert, sondern nach Spieleklassikern wie Domino, Backgammon oder Monopoly benannt sind, mit einem CD-Player ausgestattet. Es gibt eine Bibliothek mit ausgesuchten literarischen Werken (vom Klassiker, über Kinderund Jugendliteratur bis hin zum modernen Bestseller-Krimi), eine Audiothek

mit Musik-CDs und Hörbüchern und eine umfangreiche Spielothek mit klassischen und neuen Spielen. Außerdem verfügt das Hotel – ein 350 Jahre alter Guts- und Postgasthof – über einen 7.500 qm großen Garten. „Bei uns erwartet die Gäste ein subtiles Entspannungs- und Erholungskonzept, das nur Feingeister sofort und Normalsterbliche erst auf den zweiten Blick oder nach dem ersten Urlaubstag entdecken“, erklärt Dieter Mayr-Hassler, der eigentlich Journalist ist, sich als Inhaber des Hotels aber als „Gastgeber“ bezeichnet. Und der sieht den von ihm auferlegten Fernsehverzicht als Grundlage des Abschalt- und Entschleunigungs-Prozesses: „Wer herunterkommen will, muss zuerst das Loslassen lernen.“ Keine Angst übrigens: Die Betten sehen nicht wirklich so aus wie hier auf dem Foto. Dieses Exemplar hat Mayr-Hassler eigens für diese Aufnahme aus Spielekartons zusammengebaut.

Deutsche Erstausgabe 336 Seiten, Klappenbroschur · 18,99 € (D) ISBN 978-3-95736-021-2 erscheint im September 2014

Jennifer Granger hat die vier neuen Frauentypen entdeckt, die aus dem Verlust der Weiblichkeit in unserer Gesellschaft entstehen. Wenn Frauen zu sich selbst finden wollen, sollten sie diese neuen Rollenbilder erkennen und überwinden. Wer seinen Typ versteht, kann zu sich selbst zurückfinden und aus den Erwartungen an seine Rollen ausbrechen.

Infos: www.spielehotel.at

BuchMarkt August 2014

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www.leoverlag.de


Impressum | BuchMarkt Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Friedericke von Raison (-59) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondentin Süd-West: Nicole Lindgens, (n.lindgens@gmx.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030 - 769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Matthias Koeffler, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Anzeigenassistentin: Katharina Sprenger (-23) Vertrieb: Nadine Lettke (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 23.07.2014 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Recycling – nähere Informatinen unter www.pefc.org Dieses Produkt wurde auf PEFCzertifizierten Papieren produziert Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, e-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829

100

Whisper | Szene

Aktion

Tätowierte Buchhändler gesucht Im August 2014 erscheint der Bildband „the spirit behind the tattoo“ im Verlag werkbank030. Die weltweit besten Tätowierer aller Stilrichtungen gewähren darin tiefen Einblick in ihre Welt der Tattoos. Der Berliner Verlag werkbank030 flankiert die Veröffentlichung mit einer mehrwöchigen Anzeigenkampagne und einem originellen Aufruf an alle Buchhändler: Gesucht wird der tätowierteste Buchhändler der Republik. Und davon muss es einige geben. Jeder Einkäufer erhält Sonderkonditionen auf den neuen Titel „the spirit behind the tattoo“. Die einzige Bedingung: Tätowiert muss er/ sie sein. Der Verlag erwartet dafür nur den Fotobeweis. „Unser Ziel ist es, dem Buchhandel das Potenzial des Themas Tattoo

Provokant: werkbank030 sucht nach tätowierten Buchhändlern

aufzuzeigen. 8 Millionen Deutsche sind tätowiert! Das ist Kundschaft!“, sagt Corina Kayfel von werkbank030. Tätowierte sind aufgefordert, sich mit Foto an den Verlag zu wenden unter tattoo@werbank030.com

Auslieferung

WM im Druck Nach dem Erfolg der Deutschen Fußballnationalmannschaft in Brasilien standen die Verlagsauslieferungen unter Druck, die Titel zur WM schnell und druckfrisch in die Buchhandlungen zu bekommen. In der Verlagsauslieferung Brockhaus/Commission und bei Mohn Media ging die Arbeit direkt nach Abpfiff des Finales erst richtig

los. Innerhalb von wenigen Stunden wurden die ersten Auflagen vom WM-Buch des Copress Sportverlags in Kooperation mit dem Kicker Sportmagazin und der Agentur Sven Simon und der WM-Bildband von Sport Bild-Chef Axel Draxler bei Hoffmann und Campe gedruckt, gepackt und ausgeliefert. Weltmeisterlich!

Schnelle Titel: Die WM-Bücher von Sport Bild und Kicker waren drei Stunden nach Abpfiff des Finales in Brasilien fertig

BuchMarkt August

2014


Inserentenverzeichnis Aladin

21

Arche

27

Kopfnuss

Aufbau

17

Wen oder was suchen wir?

Banger

102, 103, 105

Wir fragen heute nach dem Namen zweier Schwesterverlage, von denen der eine Bücher, der andere Zeitschriften aus verwandten Themenbereichen herausbringt. Hauptgesellschafter der beiden Unternehmen ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die rund 145.000 Mitglieder vertritt. Beginnen wir mit dem Buchverlag. Er wurde von der erwähnten Körperschaft sieben Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gegründet, um die Mitglieder mit Büchern und Zeitschriften beim Wiederaufbau zu unterstützen. Der Verlag war zunächst regional geprägt, was auch im Verlagsnamen zum Ausdruck kam. Mitte der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts entschied die Verlagsleitung, ein Buchprogramm für das breite Publikum zu entwickeln. Einer der ersten Titel wurde bereits im Ersterscheinungsjahr mit 100.000 Exemplaren verkauft. Er erreichte bisher eine Auflage von rund 3,5 Millionen Exemplaren und ist noch heute lieferbar. Zum Erfolg trug sicher nicht unwesentlich der eingängige Titel bei, der den anleitenden Charakter des Buches hervorhob. Schnell entwickelte sich der Verlag in der Warengruppe Ratgeber zu einem der Marktführer. 1969 entschloss man sich, den einschränkenden Regionalbezug im Verlagsnamen aufzugeben und einen Kurznamen einzuführen. Das Programm umfasst gegenwärtig über 600 Titel. Jährlich kommen rund 120 Novitäten hinzu. Die Themenpalette lässt sich am besten unter dem Begriff Lifestyle zusammenfassen, wenn man diesen nicht modisch, sondern in Bezug auf die Lebensführung allgemein interpretiert. Ohne die seinerzeitige Namensänderung wäre es wohl kaum möglich gewesen, in den 70er Jahren einen der prominentesten deutschsprachigen Extremsportler als ständigen Autor zu gewinnen, dem der Buchhandel nachhaltige Verkaufserfolge in verschiedenen Verlagen zu verdanken hat. Der gesuchte Buchverlag hatte stets einen starken Zeitschriftenverlag im Rücken, der unter dem gleichen Namen publizierte. Auch hier ging man im Laufe der Jahre von regional geprägten Titeln zu einer breiten

Heinold fragt, Sie antworten: Bitte lesen Sie aufmerksam unser Rätsel und senden Sie uns die richtige Antwort! Bitte senden Sie die Lösung an:

47

Boorberg

73

btb

U6

C.H. Beck

71

Coppenrath

9

Cornelsen

BuchMarkt, Sperberweg 4a, 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, E-Mail: heinold@buchmarkt.de

Delius Klasing

Und bitte das Stichwort „Heinold fragt“ nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15.8.2014

Dorling Kindersley

Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar: „Bücher und Buchhändler“ von Wolfgang E. Heinold, 5. neubearbeitete Auflage, 239 S., Bramann 2007

dtv

Die Lösung aus Juli lautet WBG, Darmstadt (die ausführliche Auflösung finden Sie auf www. buchmarkt.de). Gewonnen hat Elisabeth Windfelder, Herr Holgersson

Palette über. Heute erscheinen rund 25 Fach- und Special-Interest-Zeitschriften, zu denen zahlreiche Online-Portale sowie wichtige berufsständisch ausgerichtete Veranstaltungen treten. Dieses Arbeitsfeld ist nunmehr in einer eigenständigen GmbH zusammengefasst. Auch der Name dieser ZeitschriftenGmbH hat eine lange Tradition. Sie ging 1960 in einem deutschsprachigen Nachbarland aus einem Vorgängerverlag anderen Namens hervor und entwickelte sich auf ihrem Gebiet zum führenden Fachverlag, der nach einem politischen Umbruch 1990 privatisiert und kurz darauf an eine Provinzzeitung verkauft wurde. Die Zeitung gab ihn schon drei Jahre später weiter: an die öffentlich-rechtliche Körperschaft, in deren Besitz er noch heute ist. Die gruppierte daraufhin ihre beiden Verlagsunternehmen um. Seitdem verlegt das eine das Buch-, das andere das Zeitschriftenprogramm. Heinold stellt die Doppelfrage: Wie heißen die beiden Unternehmen und wo ist ihr Sitz?

BuchMarkt August 2014

Blanvalet

85 1

Die Werkstatt

U5

Diogenes

13

Droemer Knaur

7 22-23, 42-43, 62-63 2, 3

Ebuch

59

Emons

49, 93

Europa

109

Frankfurter Buchmesse

35

Gera Nova / Bruckmann

80-81

Gmeiner

45

Haedecke

56

Hoffmann und Campe

4-5

kbv

65

Kein & Aber

11

Kunth

87

Langenscheidt

Zusatzumschlag, 95

Leipziger Buchmesse

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L.E.O

97

Michael Müller

91

Dr. Oetker

29

Penhaligon

38-39

Reise Know-How

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RWS

75

Scorpio

15

Stollfuß

77

Suhrkamp

19

Theiss

31

Trinity

57

Vorsicht Buch

U2

Wagenbach

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Beilagen: BÜCHER und BuchMarkt Hörbuchplakat BuchMarkt Titelschutz

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Im Banger finden… statt suchen!

Whisper | Szene

Verlage 14/15

Verlage Deutschland Österreich Schweiz

14/15

Deutschland – Österreich – Schweiz und internationale Verlage mit deutscher Auslieferung ca. 24.000 Anschriften Format 17 x 24 cm, kart. · 1280 Seiten Erscheinungstermin: Anfang Juli 2014 64. Jg. · Ausgabe 2014/2015 ISBN 978-3-87856-154-5 ISSN 1439-0736 ■ Preis: 96 € (D)

Verlagsvertretungen 14/15

Verlagsvertretungen Deutschland Österreich Schweiz

14/15

Deutschland – Österreich – Schweiz ca. 1.050 Verlagsvertretungen Format 17 x 24 cm, kart. · 376 Seiten Erscheinungstermin: Anfang Juli 2014 22. Jg. · Ausgabe 2014/2015 ISBN 987-3-87856-155-2 ISSN 0944-3754 ■ Preis: 55,– € (D)

Verlagsauslieferungen 14/15 Verlagsauslieferungen Deutschland Österreich Schweiz

14/15

Deutschland – Österreich – Schweiz ca. 350 Verlagsauslieferungen Format 17 x 24 cm, kart. · 112 Seiten Erscheinungstermin: Anfang Juli 2014 21. Jg. · Ausgabe 2014/2015 ISBN 978-3-87856-156-9 ISSN 0945-473X ■ Preis: 40 € (D)

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Deko

TraumfresserFenster Es ist schon viel Aufregung vor einer Prüfung zum „Gestalter des visuellen Marketings“, aber wenn man es dann geschafft hat, kann man stolz auf das Ergebnis sein. Unsere Auszubildende Helena Piel ist zu Recht stolz auf ihr Prüfungsfenster, welches 98 von möglichen 100 Punkten erhielt. Stolz ist auch ihre Ausbilderin Sabine Gauditz, die damit ihre/n sechsten Auszubildenden mit hervorragenden Ergebnissen durch die Prüfung brachte. Nun bedeutet dies aber nicht, dass „Schaufenster dekorieren“ ausschließlich die Sache von Auszubildenden im Buchhandel sein sollte, denn wie in der Buchhandelsausbildung lernt Piel ihren Beruf „Gestalterin des visuellen Marketings“ in drei Jahren, die Ausbildung dauert also ebenso lange wie die Ausbildung im Buchhandel. Marketing ist Chefsache und deshalb war und ist sie im Buchhaus Campe

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BuchMarkt August 2014


Im Banger finden… statt suchen!

immer aktuell mit ca. 26.500 Anschriften

immer aktuell mit ca. 23.500 Titeln

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rung Mit Ausliefe

Traumhafte Präsentation: Das Prüfungsfenster der Auszubildenden Helena Piel, für das sie 98 von 100 möglichen Punkten erhielt

Sind Sie neugierig? So einfach können Sie kostenlos testen: Senden Sie eine e-Mail an info@banger.de unter Angabe von: 1. Gewünschte Testlizenz

von Anfang an wichtig und einer unserer Erfolgsgaranten der letzten 24 Jahre. Das Buch „Traumfresserchen“ hatte es Piel schon immer angetan und mit diesem Fenster zum Thema Illusion, konnte sie alle ihre Träume verwirklichen. Dieses Fenster erzählt eine visuelle Geschichte und ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Es braucht sich vor großen Vorbildern nicht zu verstecken. Für solche Fenster pilgern auch Kunden von weit her, um sich die Nase mal wieder an einer Schaufensterscheibe plattzudrücken. Drücken wir auch Frau Gauditz die Daumen, für eine glückliche Hand für weitere Auszubildende und solche Ergebnisse. Hans Schmidt (Buchhaus Campe)

BuchMarkt August 2014

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Buchhandels-Konzept

Mit dem Buch auf Weltreise Im Juli haben Maria Lucia Klöcker und Almut Kläs in Frankfurt die Buchhandlung Weltenleser eröffnet. Das Konzept: Alle Bücher sind nach Kontinenten und Ländern sortiert. Wir sprechen mit den NeuBuchhändlerinnen über ihre Hoffnungen und Ideen.

das nicht machen, wenn ich nicht an das Buch glauben würde. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Bücher Freude machen und möchte meine Begeisterung an die Kunden weitergeben. Wir werden die Menschen nicht bekehren, aber wir können ihnen zeigen, dass es schöne Bücher gibt, die Amazon ihnen nicht unbedingt anzeigt. Kläs: Bei uns kann man Entdeckungen machen. Stöbern. Oder im Sessel sitzen und ein Buch in Ruhe anlesen. In einer angenehmen Atmosphäre, die wir hoffentlich schaffen können. Klöcker: Ja, wir wollen, dass man sich in unserer Buchhandlung ein bisschen wie zuhause fühlt.

BuchMarkt: Welche Idee steckt hinter Ihrem Konzept? Klöcker: Wir haben unsere Buchhandlung „Weltenleser“ getauft. Die Bücher sind nach Kontinenten sortiert und innerhalb der Kontinente nach Ländern. So halten wir das übrigens auch seit Jahren zuhause. Dahinter steht die Idee des „armchair traveller“: Im Sessel mit dem Buch in der Hand auf Weltreise gehen. Wir wünschen uns, dass unsere Kunden mit unseren Büchern fremde Länder und Regionen kennenlernen oder neu bereisen können – sei es anhand von Romanen, Krimis, Essays, Kochbüchern oder Bildbänden. Ihre Buchhandlung liegt im Frankfurter Nordend. Warum haben Sie gerade diesen Standort gewählt? Kläs: Hier im Nordend lebt eine bunte Mischung aus Jung und Alt, GroßstadtSingles und jungen Familien, eher gebildet, von überall her, wie in Frankfurt üblich. Auch deshalb passt eine Buchhandlung, die nach Ländern sortiert ist, hierher. Klöcker: Als Kind habe ich Bahnhöfe geliebt, weil es dort immer eine bunte Mischung von Menschen zu bestaunen gab. Wir möchten alle Menschen in unseren Laden ziehen, egal wie sie denken oder woher sie kommen.

Bücher für Entdecker: Maria Lucia Klöcker und Almut Kläs (unten) haben das Sortiment in ihrer Buchhandlung Weltenleser nach Kontinenten und Ländern sortiert

Das scheint im Zeitalter von Amazon und E-Book nicht einfach. Die meisten Buchhandlungen müssen um ihre Kundschaft kämpfen. Was ist Ihr Erfolgsrezept? Kläs: Vielleicht unsere Unbekümmertheit. Sie hat uns zumindest den Mut gegeben, einfach anzufangen. Klöcker: Natürlich soll der Laden kein Zuschussgeschäft werden. Aber ich würde

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Wollen Sie zusätzlich zu den Büchern noch einen besonderen Service anbieten? Klöcker: Auf jeden Fall wollen wir Lesungen veranstalten. Und einen Leseclub mit Kindern anbieten. Ich lese sehr gerne mit Kindern und habe da auch schon Erfahrung. Eine Dame hat bereits angefragt, ob man sich hier ein- oder zweimal im Monat zusammenfinden und über Bücher sprechen kann. Es wäre doch schön, wenn wir unsere Buchhandlung als Treffpunkt zur Verfügung stellen könnten. Im Übrigen bieten wir auch noch ein besonderes Produkt an: nämlich ganz besondere Handpuppen zum Spielen. Wie sieht Ihr Traum in drei Jahren aus, wo wollen Sie mit „Weltenleser“ stehen? Kläs: Wir hoffen, dass „Weltenleser“ dann gut angenommen ist und wir das verwirklichen konnten, was wir uns vorgenommen haben: den Menschen Bücher näherzubringen, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und genügend Kunden zu haben, dass wir überleben können. Klöcker: Ich wünsche mir, dass wir in drei Jahren hier im Oederweg richtig dazugehören. Die Geschäftsleute hier halten sehr zusammen. Ich hoffe, dass es ihnen und den Kunden dann so vorkommt, als wären wir schon immer hier gewesen. Die Fragen stellte Stephanie von Selchow

BuchMarkt August 2014


Im Banger finden… statt suchen!

Verlage Deutschland Österreich Schweiz

Verlage

14/15

www.banger.de · info@banger.de

Verlage 14/15 Deutschland – Österreich – Schweiz und internationale Verlage mit deutschen Auslieferungen Ca. 24.000 Anschriften des Buchhandels in einem Alphabet: – Buch- / Zeitschriften- / Zeitungsverlage – Musikverlage, Kunstverlage, Medienverlage – Verlagsauslieferungen – Museen, Galerien, Editionen – Institute, Akademien, Universitäten, Hochschulen – Internat. Verlage mit deutschen Auslieferungen – Verbände und Organisationen des Buchhandels Im Anhang: ISBN-Register, ISMN-Register, Fachbereiche der Verlage, Literarische Agenturen, Bildagenturen und deutsche Auslieferungsfirmen, die Ihnen Bücher aus dem Ausland liefern können. Auf der dritten und vierten Umschlagseite finden Sie Barsortimente und Grossisten aplhabetisch geordnet. Format 17 x 24 cm, kartoniert · 1.280 Seiten Erscheinungstermin: Anfang Juli 2014 · 64. Jg. · Ausgabe 2014/2015 ISBN 978-3-87856-154-5, ISSN 1439-0736 Preis: 96,– € (D) (Die Preise gelten nur für den Buchhandel.)

Verlage

Banger Verlag GmbH Rathenauplatz 24 · 50674 Köln Telefon (02 21) 46014-11 Telefax (02 21) 46014-27


Whisper | Szene

B

ei der Fußball-WM in Brasilien ist uns eine Begegnung mit dem niederländischen Team erspart geblieben. Das Finale 1974 gegen unsere Nachbarn habe ich bei uns zu Hause gemeinsam mit Christian Strasser gesehen, der damals zu Beginn seiner Karriere bei Time Life in Amsterdam arbeitete, aber eigens für dieses Spiel zu mir nach Düsseldorf gekommen war. Er hat mit Scorpio, Trinity, Europa und Leo schon wieder ein kleines Verlagsimperium um sich geschart, dazu seinen Riecher für Trendthemen nicht verloren: Als er um die Jahreswende hier in der Redaktion war, hatte er uns nicht nur von dem Erfolg der Kleinen Übungshefte erzählt, sondern auch seine Neuerscheinung Rubberband-Schmuck mitgebracht, mit der Ankündigung: „Dieser Trendschmuck-Hit aus den USA wird auch bei uns Furore machen.“ Das schien leicht gesagt nach über einer Million verkaufter Exemplare in den USA und (in weniger als neun Monaten) 250.000 abgesetzten Büchern in den Niederlanden. Aber erst jetzt scheint der Buchhandel das Thema Schmuckbasteln aus Gummibändern auch in Deutschland wahrzunehmen: Das Büro von Alexander Herrmann (er macht den Vertrieb für Trinity) hat allein in den letzten vier Wochen 20.000 (!) Bücher verkauft; bei Amazon rangiert der Titel unter den Top 100. Grund hierfür ist vielleicht die Rubberband-Community, die sich bereits mit tausenden Mitgliedern bei Facebook gebildet hat, aber mit Sicherheit auch, weil es vielen Kindern schlichtweg Spaß macht und sie sich sehr gut damit beschäftigen können. Auf dem Schulhof ist Rubberband der Trend: Die Armbänder werden gezeigt, bestaunt und gegenseitig getauscht – das merkt jetzt auch der Buchhandel.

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uch ein Blick auf die „Zeitreise“ in diesem Heft auf S. 110 weckt alte Erinnerungen und macht eine Zäsur deutlich: Klaus Eck, oberster Programmchef für die 47 Verlage von Random House Deutschland, hatte bis Ende Juni eine verlegerische Leitungsfunktion inne, wie es sie so noch nie gab und wohl auch nie wieder geben wird – eine neben den für Konzerne üblichen TopmanagementÄmtern von CEO und Controller gänzlich neue Position. Mir ist kein Verleger bekannt, der – trotz außergewöhnlicher Leistungen über Jahrzehnte – so wenig mediale und öffentliche Anerkennung, auch branchenintern, gefunden hat wie Klaus Eck. Unser Kolumnist Gerhard Beckmann, der mit ihm lange zusammengearbeitet hat, glaubt, das läge daran, dass Klaus Eck seine Aufgabe „auf eine ganz eigene Art gestaltet hat, sodass man ihn und seine eigene Leistung kaum wahrnahm“. Beckmann hat „nie erlebt oder gehört, dass er sich eines Autors, den er entdeckt oder zum Erfolg geführt hat, gerühmt hätte, nie, das er den (manchmal durchaus spektakulären) Auf-

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Klatsch & Tratsch

ging es dann im Viertelfinale gegen die Kölner Flughafenbuchhandlung, die wir überlegen mit 4:1 aus dem Turnier warfen“, so Joppich. „Im Halbfinale gegen Parragon stand es nach der regulären Spielzeit 0:0. Dadurch kam es zum Elfmeterschießen, um die Finalisten zu ermitteln. Unser überragender Torwart Eike konnte drei Elfmeter parieren, leider versagten die Nerven bei unseren Superstars Moritz und Marco, die das Tor nicht trafen. So kam es zum Endspiel S.Fischer gegen Parragon. Parragon siegte leider mit 2:0.“ Erstmals dabei war übrigens auch eine Christian von Zittwitz Mannschaft des Börsenvereins, angeführt von cvz@buchmarkt.de dessen Geschäftsführer Alexander Skipis. Er verletzte sich aber schon im ersten Spiel so sehr, dass er mit Achillessehnen-Riss ins Krankenbau eines neu gegründeten oder die erfolgrei- haus und operiert werden musste. che Neuausrichtung eines übernommenen alten Verlages für sich reklamierte oder den Alleinott incognito“ nennt Hanna SchygulErfolgsanspruch anderer im Haus zurechtrückte, la den Zufall, und dieser sorgte jetzt auch da nicht, wo sein persönlicher Anteil an der dafür, dass sie mehr als einen Koffer Erfolgsgeschichte beträchtlich gewesen ist. Er hat in Berlin hat. Als sie vor ein paar Jahren zufällig Marc Iven und Christian Dunker von der sich und seine Arbeit sozusagen immer wieder unsichtbar gemacht und seine Spuren gelöscht.“ Berliner autorenbuchhandlung begegnete, war Seine Karriere hat bei Bastei Lübbe be- man sich so sympathisch, dass die Schauspielegonnen, sein Handwerk hat er bei der legen- rin spontan eine Lesung zusagte – und danach auch die Premiere ihrer där-alterslosen Anja Kleinlein gelernt. Die Autobiografie Wach auf Legende sagt: Gustav und träume im CharlotLübbe habe ihn am erstenburger Laden plante. ten Tag gefragt: „Was Eine weite Anreise wollen Sie denn bei hatte Hanna Schygulla uns machen?“ Kühn diesmal nicht: Wenn habe Eck versprochen, sie nicht in ihrer Pariser Wohnung weilt, lebt sie für ihn einen neuen Thomas Mann entdemittlerweile mit den cken zu wollen. „Junbeiden Buchhändlern in ger Mann“, habe ihm einer großen CharlottenLübbe daraufhin geburger Altbauwohnung antwortet, „damit Sie in einer WG. gleich was Richtiges lernen, stellen Sie mir ch, Maximilian, Kaiser der Welt erst mal einen Band mit Häschenwitzen zuheißt der neue histosammen. Die verkaufen rische Roman meines So sieht der Schreibtisch von Peter Freundes Peter Pransich immer.“ Prange aus: „Manchmal kommt die ge. Kürzlich verriet Muse und küsst mich, manchmal aber er in einem Interview, uf unserer auch nicht“ Spot(t)light-Seiwie seine Bücher Das te in diesem Heft Bernstein-Amulett, (S. 96) finden sich zwei Fotos von Kiepenheu- Die Principessa, Himmelsdiebe oder zuletzt er & Witsch-Vertriebschef Reinhold Joppich, Der Kinderpapst entstanden sind und wie sein die beim diesjährigen 12. Book’n’Ball Cup Arbeitsalltag aussieht: „Ich gehe jeden Morentstanden sind, bei dem Moritz Rinke (er war gen um 9 Uhr in mein Büro. Und weil ich ein rechtzeitig vom Spiel aus Brasilien zurückge- wahnsinnig fauler Mensch bin, lasse ich keine kehrt, wo er für die Autoren-Nationalmann- Diskussionen mit mir selbst über Motivation oder Inspiration zu. Stattdessen öffne ich das schaft (!) gespielt hatte) für die Mannschaft von Fenster und hoffe darauf, dass mich die Muse KiWi-Klüngel Alaaf auflief, die dann aber im zweiten Gruppenspiel „mit 0:1 etwas unglück- küsst. Manchmal habe ich Glück und sie tut es, lich“ gegen TusNelda Lübbe, dem letztjähri- meistens nicht. Aber: Sie kann nicht behaupten, gen Cup-Sieger, unterlag. „Als Gruppenzweiter ich sei nicht dagewesen.”

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BuchMarkt August 2014


Whisper | Szene

Jubiläum

Transfer Geburtstag

Direkter, lebendiger, Leipzig. Das wichtigste Ereignis der Buchund Medienbranche im Frühjahr.

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Start frei! FRÜHBUCHER Geburtstagsfeier zum dritten Jubiläum: Buntes Programm für Groß und Klein

AUSSTELLER

RABATT nur bis zum

Anfang Juli hat die Dortmunder transfer. Buchhandlung Geburtstag gefeiert. Am 5. Juli wurde die Buchhandlung (übrigens auf den Tag genau) 3 Jahre alt. Schon eine kleine Tradition ist es, aus diesem Anlass ein Sommerfest zu veranstalten: Während der Ladenzeiten war der Giraffenaffe zu Gast, der Geschenke an seine Fans verteilte und die benachbarte Chocolaterie Monika Wechsler servierte Eisschokolade. Abends waren Kunden, Freunde und Geschäftspartner der Buchhandlung zu einem Beisammensein mit (dem sehr beliebten) Büffet des Türkisch-Islamischen Kulturvereins eingeladen. Jochen Grieving gab in seiner Geburtstagsrede einen Rückblick auf das vergangene Jahr, die großen Anklang und Begeisterung hervorrief: Die

Entwicklung der Buchhandlung verläuft sehr gut (mit zweistelligem Umsatzwachstum), zum April konnte der neue Buchhändler Ronny Ehlen eingestellt werden, der die Belletristik übernommen hat. Hervorzuheben ist auch, dass transfer. oft eingeladen wurde, Konzept und Entwicklung vorzustellen: in der Branche gleich mit drei Vorträgen (Jahrestagung der AWS in Münster, aks-Jahrestagung in Köln und Buchtage Berlin). Die Buchwissenschaftler in Leipzig luden ein zu ihrem Seminar „Das Buch als Ware“ und auch bei einer Ringvorlesung an der TU Dortmund stellte transfer. sich vor. Inhaberin Birgit Lange-Grieving freut sich: „Zum Geburtstag haben wir sehr viele Glückwünsche und Geschenke erhalten!“

BuchMarkt August 2014

10.09.

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Europas größtes Lesefest bietet Ihnen die perfekte Bühne für Ihre Novitäten.

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12.–15. März 2015


Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion

Eine hochkomische, sehr unterhaltsame Parodie ebenso wie eine große Hommage an den amerikanischen Roman. Tanguy Viel

Cornelia Camen In Kurt Oesterles Roman scheitert das Experiment „Wahlverwandtschaft“: Der Wunschbruder, ein Flüchtlingsjunge, entpuppt sich als schlechter Gefährte und muss die Familie, die ihn aufgenommen hat, wieder verlassen (Klöpfer & Meyer). Brillant geschrieben. Meine Hörbuch-Tipps: Marion Brasch Ulrich Faure Immer wieder ein Erlebnis: Fernando Pessoa. Bei S. Fischer ist der Band Er selbst erschienen. Ein neuer großer Roman von Martin R. Dean: Falsches Quartett gibt es bei Jung und Jung. Eine bitterböse und urkomische Abrechnung mit dem Literaturzirkus unserer Tage: Edward St Aubyns Der beste Roman des Jahres Barbara Meixner Trotz des dramatischen Stoffes eine Empfehlung für die Ferien – nur so sind die 1.000 Seiten zu schaffen: Marge Piercy verwebt in Menschen im Krieg zehn fiktive, den historischen Ereignissen folgende Einzelschicksale im Zweiten Weltkrieg zu einem erschütternden Zeitzeugnis. Jetzt neu aufgelegt in der Ariadne/Argument Jörn Meyer

Das Verschwinden des J im SulliVan Ein amerikanischer Roman

Tanguy Viel Das Verschwinden des Jim Sullivan Ein amerikanischer Roman Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel Gebunden mit Schutzumschlag 128 Seiten. 16.90 € ISBN 978 3 8031 3264 2 erscheint August 2014

Letztes Jahr hat Ned Beauman mich mit dem fantastischen Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus ... begeistert. Nun kommt (mittlerweile bei Hoffmann und Campe) mit Glow bereits sein nächster Roman. Großartig fand ich Louise Welsh’ Verdacht ist ein unheimlicher Nachbar (Kunstmann), das ein finsFriederike von Raison Noch besser als der erste! Im zweiten Teil von Brücke der Gezeiten (Am Ende des Friedens) von David Hair (Penhaligon) kommt die Geschichte richtig in Fahrt. Die Protagonisten geraten in immer mehr gefährliche Situationen und der Kampf um Urte beginnt. Strandund Urlaubsgefühle kommen schon auf den ersten Susanna Wengeler Oh, Geduld! Sie kann dem Ausübenden wahrlich große Momente bescheren. Wie dem Kirschbaumjungen (Carlsen), der Jahr für Jahr den Fluss überqueren möchte, um zu ernten. Doch ein beharrlicher Vogel weiß dies aufzuschieben – bis aus einem Kirschbaum eine ganze Allee entstanden ist, wie Mark und RoChristian von Zittwitz

Wagenbach Der unabhängige Verlag für wilde Leser

Meine Frau ist „hoch berührt“ von Der Grund von Anne von Canal (mare), ein Buch, das sie jedem „anspruchsvollen Leser“ geben kann. Was „natürlich“ auch für Die Chance von Stewart O’Nan gilt – „meisterlich hingetupft“. „Eine Entdeckung“ war für sie Zwölf Leben von Ayana Mathis, „mitreißender Lesestoff“ (dtv). „Ver-

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hat in Wunderlich fährt nach Norden einen Protagonisten erschaffen, der so sonderbar ist, wie sein Name vermuten lässt. Ich habe mit ihm, inspiriert durch Stefan Kaminskis Interpretation, gelitten und gelacht (Argon). Ebenfalls grandios von Ulrich Matthes gelesen: Robert Seethalers Roman Ein ganzes Leben, der ein wenig an John Williams Stoner erinnert. Auch hier stellt sich die alte Frage nach dem Sinn unseres Daseins (tacheles). (Piper). Gleich drei schwergewichtige Debütromane, die man nicht verpassen sollte: Urs Zürcher präsentiert im bilgerverlag (in feinem Leinen) seine turbulente Geschichte Der Innerschweizer. Die Story ist so nah an der Wahrheit, dass man beim Lesen hin und wieder vergisst, dass es tatsächlich Fiction ist. Ein Leseabenteuer bereitet Laline Paull mit Die Bienen bei Tropen, ein voluminöser Erstling. Und in sich hat’s auch Andrea Kerns Kindfrau bei Picus. Literaturbibliothek. Lakonisch in der Sprache und wohl autobiografisch in der Sache beschreibt die für ihre Stories oft ausgezeichnete Jessica Keener in ihrem ersten Roman Schwimmen in der Nacht (C.H.Beck), wie eine an sich schon fragile Familie einen schweren Verlust erleidet. Das Geniale an der Geschichte ist der Blickwinkel: Wie die halbwüchsige Tochter ihre haargenauen Beobachtungen in Bilder verpackt – das muss mit dem Ausdruck ‚Ironie des Lebens‘ gemeint sein. teres Psychogramm in einem düsteren Berlin entwirft – und in dem eine Schwangere ganz langsam in den Wahnsinn zu gleiten scheint. Mein absoluter Buchtipp für den Sommer ist aber (einmal mehr) Georg Haderer (Sterben und sterben lassen, Haymon) und sein Major Schäfer – besser geht’s nicht! Schäfer und sein Kollege Bergmann machen süchtig (wer immer noch nicht „dabei“ ist, sollte die Reihe endlich nachholen!). Wollen wir hoffen, dass Haderer schnell nachlegt! Seiten von Marie Matiseks Küstenroman Mutter bei die Fische (Ullstein) auf. Eine vergnügliche Sommerlektüre. Zu Leben oder zu Lieben – vor dieser Entscheidung steht die junge Avery, die letzte der Roe-Hexen von Prince Island, in Salt & Storm. Für ewige Zeiten von Kendall Kulper (Fischer Sauerländer). Ein Traum, der ihren eigenen Tod vorhersagt und die Verzweiflung dem Schicksal zu entfliehen, hat mich sofort in den Bann gezogen. wan Sommerset bildschön erzählen. Ein weiteres still-und-starkes Bilderbuch: Hilde (Lappan) von Anna Walker. Ein Huhn macht seinen Weg – vom Land unfreiwillig in die Stadt, wo es doch ganz interessant ist, und zurück. Øyvind Torseter schließlich zeigt in Das Loch (Gerstenberg), wie man ein Loch transportiert (doch). Und dass wir ständig von Löchern umgeben sind. Geniale Idee, konsequent umgesetzt, mit einer Stanzung, die wirklich einleuchtet. schlungen“ hat sie Arztroman von Kristof Magnusson (Kunstmann), auch einer meiner Lieblingsautoren. Gepackt hat mich das sprachgewaltige Epos So auf Erden von Davide Enia (Berlin), ein ganz neuer Ton, aber gefesselt hat mich auch der Serienkönner Robert B. Parker: Tod im Hafen (Pendragon), sein fünfter Jesse Stone-Roman, macht ebenso süchtig wie Wolf Haas, der mit Brennerova (endlich!) wieder einen Brenner-Krimi vorlegt (HoCa), und das in Höchstform!

BuchMarkt August 2014


IM BANN DES HITLERREGIMES

Whisper | Szene

Roland Reuß: Ein Mann des Buches

Das Zitat des Monats Roland Reuß über den Wert des Buches Nicht weniger als um unsere kulturelle Identität geht es in Roland Reuß’ Buch „FORS. Der Preis des Buches und sein Wert“ (Stroemfeld). Da unsere Branche in seinem Werk eine Hauptrolle spielt, werden wir an dieser Stelle eine kleine „Blütenlese“ veranstalten – Zitate für unsere Branche. Lesen Sie die Zitate der letzten Monate ruhig noch einmal nach; Sie werden staunen, wie genau Reuß das aktuelle Vorgehen Amazons gegen missliebige Verlage vorausgesehen hat … Er (Buchhändler Gerhard Rönick in Heidelberg – Anm. d. Red.) war ein Scout, der für seine Kunden Verlage und Bücher ausfindig machte, die sie noch nicht kannten, die er aber aufmerksam beobachtete. Und er war stolz, seinen Beruf ausüben zu können. Auf der Buchmesse war er eine bekannte Gestalt, er nahm sich Zeit, verhandelte mit den Verlegern direkt, die ihn schätzten, weil er in seinem kleinen Laden einen großen Kundenstamm hatte, der viel Bücher abnahm. Ich erinnere mich noch daran, dass er – obwohl ihm das wahrscheinlich ästhetisch und herstellerisch zuwider war – im ersten Jahr des Merve Verlags auf der

Roman, 200 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag 18,99 € (D) · ISBN 978-3-944305-54-7 erscheint im September 2014

Eva Pasch hat nicht mehr lange zu leben. Einst glühende Nationalsozialistin, will sie ihrer Tochter endlich davon erzählen. Hanna hat vor Jahren den Kontakt zur Mutter abgebrochen. Was sie nicht weiß: Ihr Großvater war ein Nazigegner. Umso unverständlicher, dass ihre Mutter sich in den Dienst des Hitler-Regimes gestellt hat.

Buchmesse eine Kollektion der Verlagsproduktion orderte und sein Schaufenster damit dekorierte. Man kann das Mut nennen. Nach einem halben Jahr wusste er genau, was mich interessierte (das tat meinem studentischen Geldbeutel durchaus nicht gut), machte mich auf Details aufmerksam, und oft lernte man bei ihm mehr als im Seminar. Eine Art von geistigem Zuhause.

BuchMarkt August 2014

In Form eines fiktionalen Briefwechsels schildert Eva Madelung das verhängnisvolle Schweigen zwischen der Kriegs- und der Nachkriegsgeneration in Deutschland – eine Geschichte, die auch ihre eigene hätte sein können.

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Die 11-Bücher-Frage an Ben Maderspacher

1

Ihr Lieblingsbuch als Kind? Otfried Preußler, Die Abenteuer des starken Wanja

2

Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? Milan Kundera, Der Scherz

3

Ihr Lieblingsbuch heute? Vladimir Sorokin, Der Schneesturm

4

Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? Christine Orban, Der Sammler

5

Welches Buch verschenken Sie am liebsten? Marjana Gaponenko, Wer ist Martha?

6

Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen? Peter Sloterdijk, Die schrecklichen Kinder der Neuzeit

7

Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig? Die Sensationsbücher, deren Titel mit „Warum, Wer, Wie“ beginnen und die „alles“ erklären wollen

8

Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet? Roger Willemsen, Das Hohe Haus

9

Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? Der dreibändigen Gesamtausgabe von Stefan Wolle, Die heile Welt der Diktatur – Alltag und Herrschaft in der DDR 1949-1989

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Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen? Lena Gorelik, Sie können aber gut Deutsch!

Ben Maderspacher: Seine Parlamentsbuchhandlung zog vor 15 Jahren mit dem Bundestag von Bonn nach Berlin

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ie Parlamentsbuchhandlung in der Berliner Wilhelmstraße ist so alt wie das Grundgesetz. Vor 65 Jahren im Bonner Regierungsviertel gegründet, wurde sie rasch zu einer beliebten Anlaufstelle für Politiker und Journalisten. Ende der 1980er Jahre übernahm Ben Maderspacher die Buchhandlung am Bundeshaus von seinem damaligen Chef und hielt sie weiter auf Erfolgskurs. Doch bald darauf fiel in Berlin die Mauer und der Hauptstadtbeschluss machte den Weg frei für den Umzug der Parlamentarier nach Berlin. Ben Maderspacher zögerte damals nur kurz. Im Sommer 1999 folgt er seiner Kundschaft vom Rhein an die Spree. Auch in Berlin zog er wieder ins Zentrum der Macht, zunächst in einen Hinterhof in der Dorotheenstraße. Seit über zehn Jahren befindet sich die Parlamentsbuchhandlung im neu gebauten Jakob-Kaiser-Haus, in dem auch die meisten Abgeordnetenbüros und das Pressezentrum des Bundestages untergebracht sind. Auf dem Weg ins Büro, in den Reichstag oder zum Mittagessen – viele Bundestagsabgeordnete und -mitarbeiter sowie die Journalisten der umliegenden Redaktionen kommen Tag für Tag hier vorbei. Service und ein ausgefeiltes Sortiment sind das A und O. Und Politiker, die ihren Blick über die Regale schweifen lassen, finden hier garantiert ihre jüngste Neuerscheinung. ML

Welches Buch lesen Sie gerade? Mark Danielewski, Das Haus

Die Specials im nächsten Heft: Buchmesse-Gastland Finnland

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BuchMarkt August 2014

Junge Zielgruppe


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Der Mann, der nach Indien fuhr und sich vom Karma in den Hintern treten ließ

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