BuchMarkt Anzeigen Dezember 2013

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Nr. 12 | Dezember 2013 | 48. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

„Es sind nicht die Dinge selbst, die uns bewegen, sondern die Ansichten, die wir von ihnen haben.“

Auslieferung ab 15. Januar 2014

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EINER DER BESTEN KRIMIAUTOREN DER WELT MIT SEINEM BISLANG HÄRTESTEN THRILLER

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Dave Collins ist Elite-Soldat. Seine Familie stirbt bei einem Anschlag. Seine Regierung unternimmt nichts. Zeit für Vergeltung.

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Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch

www.buchmarkt.de

Heft 12 | 2013 ISSN 0524-8426

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Suhr Suhrkamp kamp


Nr. 12 | Dezember 2013 | 48. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

„Es sind nicht die Dinge selbst, die uns bewegen, sondern die Ansichten, die wir von ihnen haben.“

Umsatzbringer: Die Highlights im BelletristikFrühling 2014 24 Seite

Verleger des Jahres: Hans-Peter Übleis Seite 34 Strategie: Der neue Stil der Mayerschen Seite 38 Praxis: So werden Sie SEPA-fit! Seite 50

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Special Krimi: Spannende Geschenke 60 Seite

Special Recht, Wirtschaft, Steuern: Im Griff des Change 74

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Heft 12 | 2013

ISSN 0524-8426

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Wir w端nschen Ihnen ein erfolgreiches Jahr 2014. Jetzt noch schnell zum Buchmarketing registrieren unter www.vorsichtbuch.de


Redaktionsnotiz

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ine kurze Vorrede in eigener Sache: Was in den letzten Wochen an Zuspruch über mich hereingebrochen ist, hat mich bewegt und gerührt. Danke für die vielen persönlichen, aber auch öffentlichen Gratulationen und für den Beitrag über mich im Börsenblatt. Unser aller Branchenmagazin ist schließlich eine Institution, und wenn Torsten Casimir da was schreibt, dann stimmt das auch! Ich glaube deshalb alles, was über mich geschrieben wurde.

Franziska Neubert bringt mir auf der Buchmesse die diesjährige Weihnachtsgrafik an den Stand

Doch jetzt muss Schluss sein mit dem Rummel um meine Person. Deshalb bekam ich beim Überfliegen eines Aufmachers in diesem Heft („Seit nunmehr 38 Jahren hält er die Branche in Atem, verwöhnt und traktiert Buchhandel ... mit stiller Beharrlichkeit“) erst einen kleinen Schreck. Ich dachte für einen Moment, es geht schon wieder um mich. Doch dann sah ich: Die verdiente Gratulation geht an Droemer-Verleger Hans-Peter Übleis, den diesjährigen Verleger des Jahres. Mehr ab Seite 34.

Dass ich hier trotzdem wieder mit einem Jugendfoto (es ist zwei Monate alt) zu sehen bin, hat rein werbliche Gründe: Es entstand auf der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt, als mir Franziska Neubert das erste Exemplar der von ihr gestalteten diesjährigen BuchMarkt-Grafik an den Stand brachte. Das Motiv ziert auch unsere neue WeinEdition. Ich lade Sie herzlich zum Bestellen und Austrinken ein. Die Bestellkarten finden Sie zwischen den Seiten 32 und 33. Mit allen guten Wünschen für ein tolles Weihnachtsgeschäft und einen Guten Rutsch – auf Wiederlesen im nächsten Jahr.

Rückenwind fürs Bücherjahr.

2014 Jetzt anmelden Seien Sie beim wichtigsten Frühjahrstreff der Buchund Medienbranche dabei. Sichern Sie sich jetzt Ihren Platz und profitieren Sie als Erstaussteller von den kostenfreien Leistungen des Starter-Pakets. Anmeldeunterlagen unter: www.leipziger-buchmesse.de/ aussteller

Ihr

Wir freuen uns auf Sie!

Christian von Zittwitz

Leipziger Messe GmbH, LEIPZIGER BUCHMESSE PF 100720, 04007 Leipzig Messe-Allee 1, 04356 Leipzig, Germany Tel.: +49 (0) 341 678–82 40 Fax: +49 (0) 341 678–82 42 info@leipziger-buchmesse.de

Ihr Draht zu BuchMarkt: E-Mail: redaktion@buchmarkt.de / www.buchmarkt.de Tel.: 02150/9191-0 (Abo: -37) / Fax: 02150/919191

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© Paul Curran

DAS IST MEIN VERLAG …

»… weil dort die Bücher erscheinen, die ich selbst am liebsten lese!.« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH


© Derek Henthorn

DAS IST MEIN VERLAG …

»… weil Blanvalet und ich gemeinsam im Dienste von Spannung und Nervenkitzel stehen.« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH


We Wenn nn

Inhalt | 12/2013

Wünsche Wünsche wa wahr hr wwerden er ...

Verleger des Jahres 2013: Hans-Peter Übleis mit seiner Autorin Sarah Wiener (S. 34)

Magazin

Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme

Potenzielle Frühjahrs-Bestseller 2014: Die Highlights aus den Programmen der Verlage .................... 24

Originalausgabe Originalausgabe 272 SSeiten eiten € 14,90 ISBN 978-3-423-24991-1 Auch als

Büchermenschen: Droemer KnaurChef Hans-Peter Übleis ist Verleger des Jahres 2013 .................... 34

erhältlich

Ladenketten: Die Mayersche hat sich in Köln neu erfunden und sieht Wachstumspotenzial auch als Stadtteilbuchhandlung ................... 38

Die Wahrscheinlichkeit, den Lotto-Jackpot zu knacken, liegt bei 1:140 Millionen. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugzeugabsturz zu sterben, bei 1:3 Millionen.

Die Dekoidee des Monats: Rekordbücher ...................................... 8

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, das große Glück zu finden?

BachMarkt: Alle Jahre wieder – das Weihnachtsgeschäft ...................... 40

Reiseführer: Dumont Reisetaschenbücher in neuem Design ... 9

»Schräge Typen, eine liebenswerte Heldin und beim Lesen gute Laune. Danke, Birgit Hasselbusch.«

Jubiläum: Arche segelt zu neuen Ufern .............. 10 Büchertisch: Die Novitäten im Dezember .............. 12

Special | Krimi, Thriller, Fantasy

Rückblick: Der November auf buchmarkt.de..............14

Dora Heldt

Leute mit Ideen: Wie eine Kita die Kreativität fördert ......................... 18 Kolumne I: Holger Ehling über eine Lesung ohne Bücher .................... 20

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© 123RF und fotolia

Kolumne II: Mayers Almanach ........ 22 Seite

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Jetzt oder

Nie

Ein Statement fürs Buch: Das neue Gesicht der Mayerschen (S. 38)

Praxis

Whisper

Monatsplanung: Fit für den Januar ... 44

Kinderhörbuchpreis BEO: Premiere geglückt ............................ 106

Kollegen-Tipps: Inge Kohlbacher, Maxdorfer Buchladen ........................ 46 Benzes Sternstunden: FünfsternePretiosen ............................................. 48

Aktionswoche: Lüneburg im Zeichen der Kinder .......................... 107

Originalausgabe 220 Seiten € 14,90 ISBN 978-3-423-26007-7

Veranstaltung: Azubi-Lesung ......... 108

Auch als

Kennzahlen im Buchhandel: Das Bar-, Rechnungs- und Durchlaufgeschäft .... 49

Lesung: Lastwagen-Lesungen.......... 108

Buchhaltung: SEPA – was jetzt getan werden muss ............................. 50

Marketing: Der lokale Klick ........... 109

Markt: Boris Langendorf über Gewinner und Verlierer auf den Vertriebswegen ...52

Vorlesetag: Spürnasen-Abenteuer ... 111

Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten ...56

Gewinnspiel: Buchhändler auf Malta ..109 Jubiläum: Das Bücherstuben-ABC ...110 Buchhandel: Geburtstagsschaufenster für Galiani ......................................... 112 Jubiläum: 10 Jahre BELESEN ........ 112

Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

Seite

Rubriken

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Die 11-Bücher-Frage .....120 DVD-Tipp .........................57 Ideenmarkt ......................54 Impressum .....................112 Inserentenverzeichnis ...113 Klatsch & Tratsch .........114 Kopfnuss ........................113 Lesetipps ........................116 Pomis Auslese ...................58 Leute ...............................118 Spot(t)light .....................104

erhältlich

Die Initiative »Granny Aupair« bietet eine Plattform für kulturellen und internationalen Austausch. Zudem vermittelt sie Frauen weltweit in Gastfamilien. Die Autorinnen versammeln die spannendsten Fallgeschichten, es kommen zudem Psychologen, Alterns- und Zukunftsforscher zu Wort. Und natürlich geben die Autorinnen auch praktischen Rat.

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Geburtstag

am 23. Dezember

F端r die Bestellung Ihres Leseexemplars und weitere Infos: Vertreter fragen. Oder Fax senden. Oder anrufen. Telefon: 040/44188-227 Fax: 040/44188-211


Mit einem exklusiven Gespräch mit Joschka Fischer Erscheint am 4. Dezember – noch nicht angeboten.

368 Seiten, gebunden, auch als eBook

Hoffmann und Campe


Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

kiNdeR uNd JugeNdliche

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So wiRd’S gemacht: Dicke Pappe (ca. 1 x 0,4 m) ausschneiden, mit silberfarbenem Geschenkpapier bekleben. Aus Rettungsdecke (gibt es kostengünstig in der Apotheke) Blätter ausschneiden und als Lorbeerkranz auf die bezogene Pappe kleben. Senkrecht hinter den Büchern platzieren. Übrige Blätter auf dem Tisch verteilen. Rest der Decke zur Deko einsetzen (z.B. als Gipfellandschaft wie abgebildet).

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Aufgefrischt: Präsentations-Vorschlag zum Start der neuen Dumont Reisetaschenbücher

Mairdumont. Dass der Reiseführer-Primus in jeder Saison mindestens eine seiner Reihen auf den Prüfstand stellt, ist hinlänglich bekannt. In den letzten Monaten hat sich das Dumont-Lektorat deshalb die Reisetaschenbücher vorgenommen, um einige Rubriken und Layouts noch zeitgemäßer zu machen. Besonders auffällig: In den neuen Dumont Reisetaschenbüchern wird den jeweiligen Autoren eine noch größere Bühne gegeben – sowohl auf den renovierten Covern, als auch im Innenteil. So ist z.B. ein neues Introkapitel dazu gekommen, in dem sich der Autor direkt an den Leser wendet, und die Rubrik „Leser fragen, Autoren antworten“ mit persönlichen Autorentipps, aber auch einer Mailadresse, über die sich der Leser mit seinen individuellen Fragen direkt an den Autor wenden kann. Außerdem stehen Aktuali-

sierungen und neueste Extra-Tipps vom Autor nach Redaktionsschluss des Reiseführers als Gratis-Download bereit – auch als QR-Code. Weitere Neuerungen:  Zu allen Rad-, Wander-, Entdeckungsund Aktivtouren gibt es jetzt eine eigene Karte.  Jeder Band enthält eine Kartentasche, in der auch Tickets, Visitenkarten oder andere persönliche Dinge Platz finden. Die ersten 40 Titel im neuen Design kommen im Januar 2014 auf den Markt – zum unveränderten Ladenpreis von 16,99 Euro. Zum Start hält Mairdumont als Präsentationshilfe für den Handel ein Deko-Paket bereit: Neben einem Aufsteller gibt es den Schiefen Turm von Pisa in Miniaturform und einen Vespa-Roller, ebenfalls im Kleinformat.

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Mode

3000 Jahre Kostüme, Trends, Stile, Designer 480 Seiten, gebunden mit Flockung, 301 x 252 mm, über 2.500 Fotografien und Illustrationen € 49,95 (D) / € 51,40 (A) / sFr. 66,90 ISBN 978-3-8310-2389-9


Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Da bewegt sich was: Verlagsleiterin Ulrike Ostermeyer mit neuem Logo, Team mit „kosmopolitisch anmutenden“ Covern

Arche. Verlagsleiterin Ulrike Ostermeyer hat das im nächsten Jahr anstehende 70. Verlags-Jubiläum zum Anlass genommen, Idee, Tradition und Zukunft der Arche genauer unter die Lupe zu nehmen: „Ein logischer weiterer Schritt, nachdem Arche und Atrium schon seit Anfang 2013 innerhalb der Verlagsgruppe Oetinger getrennt geführt werden und auch vertrieblich unterschiedlich aufgestellt sind.“ Das Ergebnis ist ein Relaunch, der mit dem Frühjahrsprogramm vom Stapel läuft: Neben der Optik in Logo, Covergestaltung und Vorschau wurde auch die Programmausrichtung überarbeitet. „Sie soll an die Tradition anknüpfen und ganz auf die Autoren setzen“, erklärt Ulrike Ostermeyer. Unter dem Motto „lesen leben“ verstehe man sich als ein Haus für Autoren, die „von einer modernen Vermessung der Welt erzählen, vom Unterwegssein und der Suche nach einer inneren und äußeren Heimat“. Modern und kosmopolitisch will man sein und richtet das Programm an alle, die, so Ostermeyer, „sich in einer Zeit des Umbruchs und einem Überangebot an Information nach Klarheit, Orientierung, Entschleunigung und Nachhaltigkeit sehnen“. Die in Berlin lebende amerikanische Autorin Brittani Sonnenberg soll mit ihrem Debütroman „Heimflug“ für dieses globale Lebensgefühl stehen – und ist des-

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Jubiläum

Arche segelt zu neuen Ufern halb Spitzentitel des ersten Programms im neuen Gewand. Ulrike Ostermeyer glaubt mit voller Überzeugung an die Zukunft des gedruckten Buches: „Neben dem mobilen und praktischen Gebrauchsformat des EBooks wird es immer eine eigene Erlebniswelt bleiben. Deshalb legen wir großen Wert auf eine elegante, besonders schöne und naturbewusste Ausstattung der ArcheBücher, was auch die Wiederentdeckung von Klassikern und die Pflege der Backlist einschließt.“ So wird im Frühjahr auch eine aus den Anfangsjahren stammende und damals sehr erfolgreiche Reihe wiederbelebt, „Die Kleinen Bücher der Arche“. Von der Berliner Grafikerin Sabine Wilms modern gestaltet, erscheint hier auf kurzer Strecke Kluges, Amüsantes oder Anrührendes, Bekanntes und Neues von Autoren aus aller Welt. Den Anfang machen Ha Jin, der preisgekrönte Autor von „Warten“ (2000), und ein ganz besonderer Fund: der erst kürzlich entdeckte Brief eines Schul-

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freundes von Albert Camus, Erinnerungen an die gemeinsame Schulzeit im Algier der 20er Jahre. Das Verlagsjubiläum soll im ganzen nächsten Jahr ausgiebig gefeiert werden. Die neue Optik wird auf der Frühjahrsreise flankiert von Papiertragetaschen mit gedrehter Papierkordel für die Kunden, Notizbüchern mit schöner Ausstattung, Lesebändchen und eingeklebter Tasche für die Buchhändler, einer Verlagschronik, die der Vorschau beiliegt und verteilt werden kann, Leseproben und Streifenplakat des Spitzentitels, Leporello-Beilegern in allen Novitäten und einem Relaunch der Website und des Facebook-Auftritts. Dazu wird es viele Veranstaltungen und Empfänge geben, u.a. auf dem Media Campus im Mai, einem Arche-Lesefest im Literaturhaus Hamburg im September sowie einem exklusiven Event für Buchhändler, Autoren und Geschäftspartner in Zürich. Ein besonderes Schmankerl winkt den ersten 70 Sortimentsbuchhändlern, die eine E-Mail an info@vgo-arche.de schicken. Diese erhalten ein Geschenk von Ulrike Ostermeyer persönlich: „Eines der beiden ersten Bücher aus der Reihe Die Kleinen Bücher der Arche, sowie ein Notizbuch und eine Chronik, von mir per Hand in Arche-Geschenkpapier verpackt.“


vorankündigung Lieferbar ab 15. Januar 2014 Band 2 der großen Dystopie-Trilogie von Teri Terry

Band 1 bereits 20.000 verkaufte Exemplare

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Zersplittert Jugendbuch / 432 S. / 14,2 x 21 cm / Hardcover mit Schutzumschlag ISBN 978-3-649-61184-4

€ (D) 17,95 | € (A) 18,50 | SFr 25,90

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Gelöscht ISBN 978-3-649-61183-7

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Markt & Meinung | Novitäten

Frisch auf den Tisch ... Wunderlich

Louisoder

Andreas Winkelmann | Deathbook

Die schönsten Weltuntergänge

Katharina Naumann, Lektorin: „Ein atemberaubender Thriller, in dem ein irrer Killer die Sensationsgier Jugendlicher im Internet nutzt, um sich seine Opfer gefügig zu machen. Ich kann nur sagen: Wenn du glaubst, du hättest im Netz schon alles erlebt, dann lies dieses Buch!“

Blanvalet

Robert Galbraith | Der Ruf des Kuckucks

Carla Jung: „Für den einen oder anderen mögen der Weihnachtstrubel und die damit verbundenen Feierlichkeiten schon der ganz persönliche Weltuntergang sein – unterhaltsamer ist’s, sich aus der Ferne zu gruseln. Zum Beispiel bei der Lektüre der schönsten verpassten und noch zu erwartenden Apokalypsen. Dieses Büchlein zeigt nicht nur, dass ein Weltuntergang noch lange kein Weltuntergang ist. Sondern es ist auch ein wunderbar augenzwinkerndes Geschenk für die Liebsten und Allerliebsten.“

Suhrkamp

Antonio Hill | Der einzige Ausweg Eine junge Frau wird von der U-Bahn erfasst, und Inspektor Salgado muss raus in die kalte Nacht von Barcelona: War es Selbstmord? Was bedeutet dann das einzige Foto auf ihrem Handy, das drei erhängte Hunde zeigt. Die Ermittlungen führen zu einem Kosmetikunternehmen, dessen schöner Schein fast alles überstrahlt – bis auf einen weiteren Selbstmord. Lektor Simon Lörsch: „Salgado ist ein unverwechselbarer Ermittler, Barcelona eine einzigartige Stadt – zusammen ergibt das einen erstklassigen Krimi.“

Residenz

Rotraud A. Perner | Die reuelose Gesellschaft Lektorin Anja Franzen: „Als im Juli enthüllt wurde, dass J.K. Rowling unter Pseudonym diesen hochgelobten Krimi verfasst hat, konnte ich es kaum fassen: Bereits im Februar hatte ich den Stoff gekauft! Die Story und vor allem der außergewöhnliche Ermittler Cormoran Strike haben mich einfach begeistert. Diesen Roman musste ich haben.“

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Stephan Gruber, Lektor: „Korruption, Gewalt, Neid und Gier sind in unserer Gesellschaft leider weit verbreitet. Wo bleibt dabei die individuelle und kollektive Verantwortung? Rotraud Perner zeigt uns die reinigende Kraft der Reue und macht Mut, Körper, Seele und Geist neu zu ordnen.“

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... im Dezember. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl Egmont LYX

Oliver Kern | Die Kälte in dir Alexandra Panz, Programmleitung LYX: „Der erste Fall von Kristina Reitmeier hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Die Dynamik zwischen der toughen Polizistin und dem Grünschnabel und die daraus entstehenden Konflikte sind Unterhaltung pur. Dazu ein Mörder, dessen Motive lange im Dunkeln liegen, und eine Ende, das auch erfahrene Krimileser überraschen wird. Oliver Kerns Debüt ist ein intelligenter Thriller, der unter die Haut geht.“

Hoffmann und Campe

Helmut Schmidt | Mein Europa. Reden und Aufsätze Daniel Kampa, Verlagsleiter: „Helmut Schmidt hat die europäische Politik der letzten Jahrzehnte maßgeblich geprägt. Die Artikel und Reden, die dieser Band versammelt, zeugen von dem vielfältigen Engagement eines Europäers aus Leidenschaft. Nun steht Europa am Scheideweg, und dies ist auch Thema des exklusiven Gesprächs zwischen Helmut Schmidt und Joschka Fischer im zweiten Teil dieses Buchs. Am 23. Dezember feiert Helmut Schmidt seinen 95. Geburtstag.“

Coppenrath

Maria, wir brauchen einen Krippenplatz! Dagmar Becker-Goethel, Programmleitung: „Für ‚genial‘ halten manche unsere Reihe mit witzigen Weihnachtsgeschichten. Ich finde sie vor allem sehr unterhaltsam. Stellen Sie sich vor, es wäre Weihnachten – und alle nähmen es mit Humor! Die Schmunzeltitel mit den launigen Illustrationen nehmen all dem Feierlichen ein wenig die Schwere. Wunderbar zum Entspannen im Adventsstress oder als perfektes Mitbringsel.“

Aufbau

Diogenes

Fred Vargas | Von der Liebe ...

Dennis Lehane | In der Nacht

Claudia Puls: „Ein liebenswert versponnener Text, in dem sich die Eleganz von Vargas’ Denken und ihre reiche Phantasie aufs Schönste entfalten. In einer bunten Folge von Gedanken, Bildern und kuriosen Beobachtungen plaudert sie vom Sinn des Unnötigen und des Nichtstuns – für beides, so erfährt man, ist die linke Hand zuständig. Außerdem entwirft Vargas eine hinreißende kleine Farbenlehre, mit deren Hilfe man einer Lösung des großen Rätsels Liebe näher rückt. Solche Leichtigkeit bei solch komplexen Themen – das können nur Französinnen!“

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Lektorin Kati Hertzsch: „Nach den Weltbestsellern ‚Shutter Island‘ und ‚Mystic River‘ hat Dennis Lehane mit seinem Gangster-Epos ‚In der Nacht‘ endgültig sein Meisterwerk vorgelegt: gefährliche Liebschaften, knallharte Gangster, nahezu unerträgliche Spannung – und das alles auf höchstem literarischen Niveau! Umwerfend!“

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Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat November

News 4.11. – Random House Children’s Books hat in den USA die Online-Community Figment (mit 300.000 registrierten Nutzern) übernommen. 4.11. – Eine Insolvenz der von der katholischen Kirche in Deutschland getragenen Verlagsgruppe Weltbild ist zunächst abgewendet. Aus dem Kreis der Gesellschafter gingen Zusagen über neues Kapital von etwa 60 Millionen Euro ein. 8.11. – Buchhändler Jörg Robbert (Buchhandlung am Bebelplatz und Buchhandlung Wilhelmshöhe) hat eine weitere Filiale als shop-in-shop-Modell in Lohfelden bei Kassel eröffnet. 12.11. – Am 4. Januar 2014 ist Schluss: Dann gibt Thalia ihre Filiale (mit Auslaufen des Mietvertrags) am Dresdner Altmarkt auf. 13.11. – Bereits Anfang Oktober hat der Berliner Klaus Finke die Buchhandlung von Bernd und Tatjana Pfister in Bad Krozingen übernommen. 14.11. – Richter Denny Chin hat die Klage der Authors Guild wegen unerlaubten Kopierens von Büchern durch Google zurückgewiesen. Das Einscannen und die Verbreitung von Snippets (also kurzen Auszügen) widerspreche dem amerikanischen Urheberrecht nicht. 15.11. – 43.000 Kunden gaben rund 72.000 Beurteilungen ab und bewerteten 325 Handelsketten in 25 Kategorien: Dabei belegte die Osiandersche Buchhandlung sowohl in der Kategorie „Bücher“ deutschlandweit den ersten Platz, als auch in der Sonderkategorie „Service“. 18.11. – Die Verlagsgruppe Handelsblatt verkauft den Stuttgarter Wirtschaftsfachverlag Schäffer-Poeschel zum 1. Januar 2014 an die Haufe-Gruppe. Die Geschäftsführung sollen Volker Dabelstein (bisheriger Geschäftsführer Schäffer-Poeschel) und Stephanie Walter (bisher Verlagsleiterin der Haufe Gruppe) übernehmen. 20.11. – Bis zum 1. November konnten die Verlage ihre Titel für den Preis der Leipziger Buchmesse 2014 einreichen. Insgesamt wurden 410 Titel von 136 Verlagen zur Bewertung abgegeben. 25.11. – Ein Symbol wird ganz verschwinden. Das Gebäude der Thalia-Filiale an den Großen Bleichen in Hamburg wird abgerissen. Wie bereits angekündigt, schließt die legendäre Buchhandlung zum 31. Januar 2014 ihre Türen. Die 1984 gegründete Filiale war das erste große Buchkaufhaus in Deutschland, das der Alt-Inhaber Jürgen Könnecke trotz seines schlauchartigen Grundrisses an den Start gebracht hat. Pikant: Eigentümer der Immobilie mit einer Nutzfläche von 3.000 Quadratmetern ist die Kapitalanlagegesellschaft Aachener Grundvermögen in Köln, die zur katholischen Kirche gehört. 25.11. – Hugendubel wird mit seinem Sortiment in Kempten innerhalb des Allgäu Centers umziehen und seine Fläche verkleinern. Noch bis 15. Januar wird die Filiale auf der bisherigen Fläche von 1.100 Quadratmetern weitergeführt, dann zieht der Laden auf eine Interimsfläche um. Ab Juni 2014 wird die Buchhandlung dann auf 600 Quadratmetern neu eröffnet.

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Auftritt Schweiz 12. November – In der Schweizerischen Botschaft in Berlin wurden Konzept und Programm des geplanten „Auftritt Schweiz“ bei der Leipziger Buchmesse 2014 vorgestellt. Rund 70 Schweizer Autorinnen und Autoren und ebenso viele Verlage werden vom 13. bis 16. März 2014 nach Leipzig kommen. Marianne Sax, Präsidentin des Schweizer Buchhändler- und Verlegerverbandes SBVV, und Dani Landolf, Geschäftsführer des SBVV, betonten: „Schon seit Jahrzehnten, und auch bereits vor dem Mauerfall, hat die Schweizer Literatur in Ostdeutschland viele Freunde. Aus diesem Grunde wendet sich der ‚Auftritt Schweiz‘ bei der Leipziger Buchmesse 2014 insbesondere an die Leipziger Leser.“ Das Symbol des Auftritts wurde in diesem Sinne gewählt: die „Schweizer Lesebank“ – eine eigens gestaltete Version der bekannten roten Bänke, die in der Schweiz von „Verschönerungsvereinen“ an Orten mit guten Aussichten aufgestellt werden und Wanderer zum Ausruhen, zur Lektüre und zum Gespräch einladen. Die Schweizer Lesebank wird an allen Orten zu finden sein, an denen Schweizer Literatur und Kultur in Leipzig vorgestellt wird.

Der Austausch mit Leipziger Literaturfreunden soll durch gegenseitige Besuche erfolgen. Anfang 2014 werden 25 sächsische Buchhändler in die Schweiz reisen, um dort zu arbeiten und sächsische Literatur vorzustellen. Im Gegenzug kommen zur Zeit der Buchmesse Schweizer Buchhändler nach Sachsen. Zu den Geschenken für das Literaturpublikum gehört auch das in der Tradition Schweizer Buchgestaltung konzipierte Lesebuch „Auftritt Schweiz“, das alle Besucher des Gemeinschaftsstandes der Schweizer Verlage auf der Messe erhalten werden. Das umfangreiche Literaturprogramm wird auf einer Veranstaltungsplattform in der Glashalle der Messe präsentiert.

Goldene Nadel für Joerg Pfuhl 14. November – Joerg Pfuhl, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Lesen und ehemaliger Geschäftsführer der Verlagsgruppe Random House, ist auf dem Branchenparlament des Börsenvereins in Frankfurt mit der Goldenen Nadel ausgezeichnet worden.

Vorsteher Heinrich Riethmüller bedankte sich bei ihm für sein „Engagement inner- und außerhalb des Börsenvereins“. Seit 2004 war Pfuhl in der Stiftung Lesen aktiv und habe eine Brücke geschlagen zwischen der Buchbranche und der Stiftung Lesen.

Bastei Lübbe erfolgreich 13. November – Nach dem Börsengang im Oktober liegen nun die Bastei Lübbe-Zahlen zum 30.09.2013 vor und vermelden eine erfreuliche Geschäftsentwicklung. Demnach ist der Umsatz um 37,8 Prozent auf 56,0 Mio. Euro gestiegen (Vorjahr:

40,6 Mio. Euro). Das Umsatzwachstum ist hierbei auch durch den Bestseller „Inferno“ von Dan Brown geprägt. Alle drei Segmente von Bastei Lübbe (Buch, Nonbook und Roman- und Rätselhefte) weisen zum Halbjahr steigende Umsatzerlöse aus.

Klagen abgewiesen 13. November – Die 3. Kammer für Handelssachen des Landgerichts Frankfurt hat in ihrem Urteil die wechselseitigen Klagen der Gesellschafter des Suhrkamp-Verlages auf Ausschluss aus der Gesellschaft abgewiesen. In der mündlichen Urteilsbegründung hat der Vorsitzende ausgeführt, dass beiden Gesellschaftern schwere Verletzungen von Gesellschafterpflichten zur Last zu legen sind, die grundsätzlich einen Ausschluss aus der Gesellschaft rechtfertigen würden. Während der Gesellschafterin Medienholding u.a. diffamierende Äußerungen in einem Presseinterview, die Vermengung von privaten Interessen mit Gesellschaftsinteressen im Zusammenhang mit ei-

BuchMarkt Dezember 2013

nem Immobilienerwerb in Berlin, die Weitergabe interner Gesellschaftsinformationen sowie Vollstreckungsmaßnahmen gegen die Gesellschaft und rechtsmissbräuchliche Gesellschafterbeschlüsse anzulasten sind, hat die Gesellschafterin Unseld Familienstiftung u.a. durch die Vermischung von privaten Interessen mit denen der Gesellschaft im Zusammenhang mit der Immobilie Gerkrathstraße in Berlin, diskriminierende Äußerungen in den Medien und die Einschränkung von Informationsrechten der Medienholding hinreichend schwere Verletzungen von Gesellschafterpflichten begangen, die eine Ausschließung grundsätzlich ebenfalls rechtfertigen würden.


Diogenes 1

Personalia Ludwig Delius Ludwig Delius ist zum 1. November in den Delius Klasing Verlag eingetreten. Der 27-Jährige arbeitet dort als Manager Digital. (30.10.) Stephanie Lange Zum ersten 1. Oktober ist Stephanie Lange zur Stiftung Lesen als PRManagerin in die Abteilung Kommunikation und PA gewechselt. (4.11.)

Hans-Peter Hülskötter Hans-Peter Hülskötter (53), der CEO von Arvato Entertainment und zuständig für das Speichermediengeschäft, verlässt das Unternehmen. (7.11.) Paul Jandl Paul Jandl wird ab 1. Dezember beim Müry Salzmann Verlag die Sparte Belletristik betreuen. Der Verlag will diesen Bereich neben seinen Sparten Architektur und Kunst weiter ausbauen. (11.11.) Peter Eichhorn Peter Eichhorn leitet für Elsevier Health Solutions den Bereich Trade Sales in der Region EMEA/LA. Damit verantwortet er die Verkäufe der Medizinprogramme im Buchhandel, bei Großhändlern und Internetbuchhandlungen. (12.11.) Halil Recber / Carsten Wittlage Halil Recber (Foto l.) wird ab 1. Januar 2014 als Geschäftsführer die operative Leitung des Spitta Verlages

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Ausstellung Spätlese bis 12.1.2014 im Literaturhaus München, anschliessend in der Galerie Stihl, Waiblingen, (25.1. – 21.4.2014) und in Hannover, Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst (4.5. – 16.8.2014).

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Diogenes

240 S., detebe, € (D) 9.90

264 S.,Pappband,€ (D) 16.90

S

Bereits mehr als 500 000 Mal verkauft! »Inzwischen würde ich in der Vorweihnachtszeit echt etwas vermissen, wenn der Diogenes Verlag seine hinterhältigen Weihnachtsgeschichten für sich behalten würde.« Christine Westermann / WDR, Köln

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Das Weihnachtsgeschenk

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Evelyn Waugh Wiedersehen mit Brideshead Roman · Diogenes

Erich Hackl Dieses Buch g gehört meiner meiner Mutter Mut ter

Urs Widmer

Reise an den Rand des Universums

Diogenes

Diogenes

128 S., Leinen, € (D) 17.90

352 S., Leinen, € (D) 22.90

»Waughs Meisterstück ist eine trunkene Oxford-Apotheose, Pociao hat sie herrlich sturznüchtern und krachend präzise übersetzt. Ein wunderbares Wiedersehen.« Die Welt, Berlin

544 S.,Leinen,€ (D) 26.90

Jetzt erschienen! Deutschlandweite Kinowerbung während drei Wochen in der Vorweihnachtszeit! Dennis Lehane In der Nacht

592 S., Leinen, € (D) 22.90

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Ian McEwan Honig

SS

Roman · Diogenes

BuchMarkt Dezember 2013

Martin Suter Die Zeit, die Zeit

Commissario Brunettis zwanzigster Fall

Carsten Pfeiffer Natascha Dietrich, seit 12 Jahren Verkaufsleiterin und Key-Accounterin der Cornelsen Schulverlage, hat den Verlag verlassen. Carsten Pfeiffer, Vertriebsleiter Handel der Cornelsen Schulverlage, hat ihre Aufgaben übernommen. (5.11.)

Nina Steiger Nina Steiger ist neue Projektleiterin für die Hörspielproduktionen und Computerspiel-Lokalisationen bei Hörspielstudio XBerg. (5.11.)

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Donna Leon Reiches Erbe

Claudia Hammer Seit 1. November ist Claudia Hammer (47) neue Vertriebsleiterin Buchhandel bei Haufe-Lexware Services. (4.11.)

Jens Dehning Jens Dehning (48) übernimmt zum 15. Januar 2014 die Programmleitung des Siedler Verlags. Er folgt auf Dr. Tobias Winstel. (5.11.)

Bestseller des Monats 3 4

Zum Buchtrailer Foto: Gaby Gerster / © Diogenes Verlag

www.buchmarkt.de


» Der Markt hat in den letzten

© VDMB

Jahren fast 30 Prozent der Druckereien verloren. Die übrigen 70 Prozent drucken aber mehr als je zuvor «

Holger Busch, den Geschäftsführer des Verbandes Druck und Medien Bayern VDMB, in der Freitags um fünf-Kolumne am 8.11.2013

» Den ‚Masterstudiengang Buch-

und Medienforschung‘ sollen Leute studieren, die schon den Bachelor Buchwissenschaften oder verwandte Fächer studiert haben « Prof. Dr. Christine Haug, Leiterin der Studiengänge Buchwissenschaft an der LMU München, im Sonntagsgespräch am 17.11.2013

» Google schaltet und waltet seit

Jahren nach Gutsherrenart. Unabhängig von Gerichtsverfahren, Verfügungen und kritischer Berichterstattung werden die Bestände von Bibliotheken digitalisiert « WBG-Direktor Andreas Auth im Sonntagsgespräch am 24.11.2013

» Nur die Produkte, die dem

Kunden einen echten Mehrwert stiften, verkaufen sich langfristig erfolgreich « Holtzbrinck-CIO Johann Kempe in der Freitags um fünfKolumne am 22.11.2013

Stefan Rieß Dr. Stefan Rieß hat den Vorstand der Ganske VG um die Vertragsaufhebung gebeten und scheidet als GF bei Travel House Media aus. (14.11.)

© Jörg Steinmetz

Peter Sillem Peter Sillem (46), bislang Programmleiter Sachbuch bei den S. Fischer Verlagen, wird ab 1. Dezember die neugeschaffene Funktion des Cheflektors für den Bereich der Erwachsenenprogramme übernehmen – er steht den Programmleitern des Frankfurter Verlagshauses vor. (15.11.)

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Silke Ruoff Silke Ruoff (37) hat Mitte Oktober die Leitung des Presseteams des Stuttgarter Kosmos Verlags übernommen. (18.11.) Anna Bernhard Anna Bernhard (27) verstärkt als Redakteurin das Lektorat des Lingen Verlags. Sie wird den Programmbereich Kinderbuch betreuen. (18.11.) Nora Friedrich Nora Friedrich, geboren 1989, ist seit dem 15. November als Verlagsassistentin bei Matthes & Seitz Berlin tätig. (19.11.)

© Matthias Hielscher

übernehmen. Zum 1. Dezember übernimmt dessen Position Carsten Wittlage (43 – Foto r.). (12.11.)

BuchMarkt Dezember 2013

© Michaela-Philipzen

Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat November

René Selpin René Selpin ist seit 1. November als Hersteller bei den Ullstein Buchverlagen tätig. (19.11.)

Klaus Firnig Mit sofortiger Wirkung bringt die Egmont Gruppe ihre Verlagsaktivitäten in Deutschland unter einem Management zusammen: Als Folge der Gründung der neuen Division Egmont Publishing innerhalb der Egmont Gruppe sollen alle Kinderbuch- und Kindermagazin-Aktivitäten gestärkt werden, indem sie einem Country Management unter der Leitung von Klaus Firnig (Foto) unterstehen. In Deutschland werden der Egmont Ehapa Verlag (Berlin) und die Egmont Verlagsgesellschaften (Köln) unter der neuen Managementstruktur vereinigt. Geschäftsführer Ulrich Buser wird das Unternehmen verlassen. (20.11.) Michael Görden Michael Görden startet als Herausgeber spiritueller Bücher für das neue Imprint L.E.O. Verlag bei Scorpio. (22.11.) Vincent Lampert / Kathleen Roth Vincent Lampert (38) verstärkt seit 1. November als Key Account Manager die VBMV. Zusammen mit Kathleen Roth (37) ist das Key Account Team der VBMV wieder vollständig besetzt. Stephan Mehner verlässt die VBMV in Richtung Random House. (25.11.) Günter Baierl Günter Baierl (54) wird ab dem 1. Februar 2014 im Team des EK/ servicegroup-Geschäftsfelds family arbeiten. (26.11.)

Gestorben Kurt-J. Heering Kurt-J. Heering ist tot. Er starb nach kurzer Krankheit kurz nach seinem 60. Geburtstag am 24. September. Der Gründer der Agentur Cologne Media Network arbeitete seit Mitte der 80er Jahre als Journalist und Buchautor und hat diese Tätigkeit auch während seiner Zeit beim Kölner Egmont vgs-Verlag nebenberuflich ausgeübt. Bekannt wurde er als Kinder- und Jugendbuch-Autor: Da schrieb er unter dem Pseudonym Simon Hauser. (19.11.) Wolf Jobst Siedler Wolf Jobst Siedler, einer der großen deutschen Verleger ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren. Siedler leitete nicht nur fast 20 Jahre die Verlage Ullstein und Propyläen sowie von 1980 bis 1998 den von ihm mitgegründeten Siedler Verlag, sondern war auch bis ins hohe Alter publizistisch tätig. (28.11.) Redaktionsschluss 28. Dezember


Wir trauern um unseren Autor und langjährigen Freund

Kurt-Jürgen Heering 24. September 1953 – 19. November 2013

In tiefer Trauer Michael Schweins und die Mitarbeiter von arsEdition


Markt & Meinung | Leute mit Ideen Wie eine Kita in Berlin die Kreativität fördert

Huch, wir schreiben ein Buch! Ein Bilderbuch von Kindern für Kinder, geht das? Die Berliner Kinderbuchautorin Cally Stronk beweist, dass das sogar sehr gut geht: Ein halbes Jahr lang war sie regelmäßig in der Pankower Kita Villa Sternenschiff zu Gast und entwickelte und illustrierte mit einer dreizehnköpfigen Kindergruppe eine Geschichte. Die Idee zu dem Projekt „Huch wir schreiben ein Buch!“ stammt von Daniela Pritschow, der ehemaligen Leiterin der Kita. Schon lange hatte sie davon geträumt, ein Buch von Kindern für Kinder zu entwickeln. Als Wiebke Schleser, Inhaberin der benachbarten Buchhandlung BuchSegler, dann den Namen Cally Stronk ins Spiel brachte, ging alles sehr schnell. Die Autorin entsprach genau den Erwartungen von Daniela Pritschow: „Sie ist lustig, lebendig, voller Ideen und Lebensfreude. Und sie machte sich gleich an die Arbeit.“ Los ging das Projekt mit dem gegenseitigen Kennenlernen. Jedes der fünfjährigen Kinder stellte sein Lieblingsbuch vor, und die Autorengruppe gab sich einen Namen: die Schneepferdchen. Unter der Anleitung der Autorin dachten sich die Kinder die Geschichte von einem König aus, der traurig auf seiner Insel sitzt und darunter leidet, dass sein Volk hungert. Er sieht ein, dass er handeln muss und begibt sich mit den Superhelden-Delphinen auf eine Reise, bei der er einen Indianer rettet, einen Löwen bändigt, die Prinzessin befreit und einen Schatz findet – eine Wunschkanone. Und die zaubert so viele Spaghetti mit Tomatensoße und Pizzas herbei, dass alle genug zu essen haben. „Schon jetzt ist die Sehnsucht der Kinder groß, schreiben zu lernen, und wir wollten, dass sie ihr eigenes Buch entwickeln, bevor sie in die Schule kommen“, beschreibt Cally Stronk das Projekt, das die Kreativität der Kinder fördern und ihre Fantasie anregen soll. „Kinder denken sich gerne Geschichten aus, wenn man sie nur lässt. Wir haben uns auch verkleidet und unsere

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Kreative Fünfjährige: Autorin Cally Stronk hilft den Schneepferdchen bei den Illustrationen für ihr eigenes Buch

Geschichte durchgespielt, um zu sehen, ob sie logisch ist. Auch bei der Gestaltung und dem Druck des Bilderbuches überließ Cally Stronk nichts dem Zufall. „Wir hatten eine tolle Zeit zusammen und haben alle viel gelernt“, lautet ihr Resümee. Schon jetzt steht fest, dass die Aktion „Huch, wir schreiben ein Buch!“ fortgesetzt wird. Das Pilotprojekt wurde von

BuchMarkt Dezember 2013

den Eltern der Kita-Kinder finanziert, nun setzt die Tagesstätte, die das Buch zum Preis von 20 Euro verkauft, auch auf Fördergelder. „Um das Buch möglichst vielen Lesern zugängig zu machen, wäre es auch schön, wenn wir einen Verlag oder Buchhandlungen als Kooperationspartner gewinnen könnten“, so Cally Stronk. ML


www.aufbau-verlag.de

»WENN MAN DIE CHANCE HAT,

NICHTS ZU TUN,

SOLLTE MAN SIE IMMER ERGREIFEN.«

Danke für diesen grundsympathischen 87-jährigen Klugscheißer

D A N I E L F R I E D M A N : D E R A LT E , DEM KUGELN NICHTS ANHABEN KONNTEN


Holger Ehling kommentiert Wenn Service keine Rolle mehr spielt

Lesung ohne Bücher?

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Holger Ehling © Jeannette Faure

I

ch hatte Ihnen ja schon im vergangenen Monat von meiner Lesereise in Nordengland erzählt und davon, dass der unabhängige Buchhandel dort deutlich auf dem Rückzug ist, den Ketten, Supermärkten und Amazon sei Dank. Warum man als Kunde im Königreich mit dem Buchhandel zuweilen schlecht fährt, habe ich selbst erfahren müssen: Für meine Lesung im schönen Städtchen Lancaster hatte die örtliche Waterstones-Filiale, jedenfalls nach Angaben der Ladenchefin, genügend Exemplare meines Buchs „Finding England“ vom Zentrallager des Konzerns angefordert, und zwar mehrere Wochen vor der Veranstaltung. Zur Lesung erschien sie, verlegen lächelnd, mit nur einem Buch. Ungefähr ein Dutzend Zuhörer ließen sich dazu hinreißen, ein von mir signiertes Exemplar zu bestellen. Die Lesung ohne Bücher fand an einem Freitag statt; als ich am darauffolgenden Dienstag, wie vereinbart, die bestellten Exemplare signieren wollte, war immer noch nichts im Laden angekommen. Sie können sich meinen unbändigen Respekt vor dieser Leistung wohl problemlos vorstellen. Tatsächlich hat Waterstones unter dem neuen Chef James Daunt in den vergangenen Monaten eine radikale Kur durchlaufen: Einige Filialen wurden dichtgemacht, viele Filialleiter mussten gehen. Ein neues Design wurde eingeführt, das inzwischen in einem guten Viertel der verbliebenen 273 Läden umgesetzt ist. Ja, sicher: meine Erfahrung mit der Nichtlieferung meiner Bücher nach Lancaster ist eine subjektive. Aber: Bei der zentralen Auslieferung von Waterstones klemmt es seit Jahren. Daunt, der selbst eine Buchhandelskette mit sechs Filialen in London besitzt, hat in seinen eigenen Läden immer auf die Schnelligkeit und Flexibilität des Zwischenbuchhandels gesetzt. Dadurch konnte er, wie er mir einmal sagte, jeweils zwei Exemplare von ganz vielen Titeln vorrätig halten und dadurch eine bemerkenswerte

Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia

Breite seines Sortiments erreichen. Wenn eines der beiden Exemplare verkauft wurde, ging automatisch eine Nachbestellung heraus. Damit hat er sich über Jahre die Sympathie seiner Kundschaft gesichert, obwohl er niemals Rabatte gewährt hat. Allzu viel Geduld darf Daunt nicht mehr haben mit den Unzulänglichkeiten der Waterstones-Auslieferung: Diese Art von Fehlleistungen treiben die Kunden zum Online-Buchhandel. Wir bleiben auf der Insel, wo sich bedauerlicherweise die banaltouristische Variante des deutschen Weihnachtsmarkts inzwischen immer deutlicher ausbreitet.

rühmter Autoshow-Moderator, der Autos aus deutscher Produktion auch schon mit dem Hitlergruß beehrt hat. Und natürlich die unvermeidliche Katie „Jordan“ Pryce, einst als Formel-Eins-Boxenluder bekannt, inzwischen Autorin von mehr als 30 Büchern, mit denen sie höchst erfolgreich kleine Kinder belästigt. Diese Sachen verkaufen sich hunderttausendfach. „Echte“ Literatur spielt eine Nebenrolle. Ja, Maeve Binchy ist auch weit oben auf der Liste, aber ist Maeve Binchy wirklich ein Trost? Ich halte es mit dem großen Spötter Alexander Pope: „Thy hand, great Anarch! lets the curtain fall / And universal Darkness conquers All.“

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ieses Zitat aus dem satirischen Epos „The Dunciad“ kommt mir auch in den Sinn, wenn ich an die Entscheidung des New Yorker Richters Denny Chin denke, die er im Streit um die gut 20 Millionen von Google ge-

E-Books sind weltweit immer noch eine Marginalie, mit Ausnahme der USA und Großbritanniens werden in kaum einem Land Anteile von mehr als zwei Prozent erzielt Ob in Leeds oder Manchester: „Original German Beer & Bratwurst“, in unheiliger Allianz mit Glühwein und den Lebkuchenresten vom Oktoberfest, verwirren seit einigen Jahren unschuldige britische Seelen. Vielleicht liegt’s ja an dieser Verwirrung, dass die großen Weihnachtsbestseller auch in diesem Jahr wieder einmal richtig traurig stimmen (jedenfalls mich): Autobiografien von Sängern (Morrissey), Fußballtrainern (Alex Ferguson, Sven Göran Eriksson) und obskuren Halbpromis bestimmen die Szenerie. Dazu kommen die alljährlich wiederkehrenden Anschläge von seriellen Synapsenquälern wie Jamie Oliver und Jeremy Clarkson, ein in England weltbe-

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scannten Bücher gefällt hat. Diese riesige Online-Bibliothek mache Studenten und Wissenschaftlern das Arbeiten so viel leichter, dass ihr gesellschaftlicher Wert überragend sei. Zugegeben, ich habe den Tenor des Urteils heftig verkürzt, aber ich denke, dass ich damit den entscheidenden Punkt getroffen habe. Dieses Urteil ist bedeutsam und bedrohlich zugleich. Dem Gericht war es egal, dass Google einen großen Teil dieser 20 Millionen Bücher ohne Zustimmung der Urheber gescannt hat. Dem Gericht war es auch egal, dass die Urheber nicht beteiligt werden an der Nutzung der von ihnen erstellten Werke. Entscheidend ist das gesellschaftliche Interesse an der Nutzung der Inhal-


Foto: Renate von Mangoldt

te. Was aus den Urhebern wird, spielt keine Rolle mehr. Ich bedanke mich herzlich. Der US-Autorenverband Authors‘ Guild will das Urteil anfechten. Besonders groß dürften die Aussichten nicht sein.

I

ch weiß, dass bei vielen von Ihnen das Thema E-Books mittlerweile Fluchtreflexe auslöst. Trotzdem, oder vielleicht: gerade deshalb – bitte lesen Sie weiter. Mein Kollege Rüdiger Wischenbart hat unlängst eine bemerkenswerte Studie zu den weltweiten Märkten für Elektrobücher herausgebracht und hat sich dafür in allen möglichen Winkeln der Erde umgeschaut. Das Ergebnis bestätigt den Eindruck, den ich hier ja schon des Öfteren zum Besten gegeben habe: E-Books sind weltweit immer noch eine Marginalie, mit Ausnahme der USA und Großbritanniens werden in kaum einem Land Anteile von mehr als zwei Prozent erzielt. Das gilt auch für die so oft beschworenen Wachstumsmärkte Brasilien, Russland, Indien und China. Der widrigen Faktoren gibt es genug: Mangelnde Inhalte, mangelnde Kaufkraft, mangelnde Lesefähigkeiten tragen ebenso fröhlich zum Dahindümpeln des Zukunftsmediums bei wie bürokratische Hemmnisse, wie sie etwa hohe Importzölle auf elektronische Geräte aller Art darstellen. Nicht zu vergessen ist aber auch, besonders in den großen Buchmärkten in Skandinavien, Frankreich, Italien, Spanien und auch Japan, ein erhebliches Unvergnügen der verehrten Kundschaft am elektronischen Lesen, das ich gut verstehen kann, obwohl ich selbst eifriger E-Book-Leser bin. Die deutschsprachigen Märkte werden in diesem Jahr wohl zwischen drei und vier Prozent E-Book-Anteil erreichen und stehen damit im Vergleich zum Rest der Welt schon fast revolutionär gut da. Manchmal tut bei all dem hysterischen Getue um neue Trends der Blick auf die Realität ganz gut, um zu erkennen, dass man mit seiner Skepsis nicht völlig falsch liegt. Und damit wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen eine fröhliche und erfolgreiche Weihnachtszeit, schöne Stunden zum Fest und einen schwungvollen Start ins Neue Jahr!

BuchMarkt Dezember 2013

Das lange gesperrte Tagebuch erstmals veröffentlicht

Max Frisch Aus dem Berliner Journal Herausgegeben von Thomas Strässle unter Mitarbeit von Margit Unser 235 S. Geb. € 20,– (D) € 20,60 (A)/Fr. 28.90 (978-3-518-42352-3) Auch als eBook erhältlich

Auslieferung ab 15. Januar 2014

Es gilt als einer der großen Schätze in Max Frischs Nachlass, das legendäre Berliner Journal, vom Autor selbst mit einer Sperrfrist von zwanzig Jahren nach seinem Tod versehen, der »privaten Sachen« wegen, die er darin verzeichnete. Nun wird es erstmals in Auszügen publiziert, nun ist der unverwechselbare Frisch wieder da: illusionslos und voller Zweifel im Ton und mit lustvoll scharfem Blick auf die Welt und das Leben.

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Suhrkamp

www.suhrkamp.de


Mayers Almanach

Wie immer: Gute Vorsätze 2014

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ormalerweise reicht ein einfacher Jahreswechsel längst nicht aus, damit ich gute Vorsätze fasse. Da braucht es schon ein größeres, gewaltigeres, umwälzenderes, einschneidenderes Ereignis, wie z.B. dass ich einmal den Redaktionsschluss einhalte oder etwa mein Zimmer aufräume. Oder wenigstens einen der Stapel auf einem der Arbeitstische in einem der Arbeitszimmer (wir wollen ja realistisch bleiben). Ein übliches, jährliches Silvester ist da nicht genug. Obwohl notwendige Umwälzungen auch in all meinen privaten Bereichen durchaus angemessen von einem Feuerwerk eingeleitet werden sollten. Vielleicht hilft das ja. Müll rausbringen: Heuler. Kalender rechtzeitig umblättern: Fontäne. Rechnungen bezahlt: Chinaböller. Aber nun steht 2014 vor der Tür, Feuerwerk wird es so oder so geben, also fasse ich mir ein Herz und bilanziere gerne fürs vergangene und kommende Jahr. Vielleicht erspare ich Ihnen Ihre guten Vorsätze, wenn ich stellvertretend an meinen eigenen scheitern kann. Das hat ja dann wenigstens etwas Christliches. Ich will also 2014 ... überleben in jeder Hinsicht: Wirtschaftlich, biologisch vorwiegend. Ein Ziel, das nämlich wegen seiner Selbstverständlichkeit immer wieder aus den Augen verloren wird. auf jeden Fall Strom sparen. Oder Geld. Oder das eine mit dem anderen. zu blöden Kunden freundlicher sein. Und zwar nicht nur mit dem Gesicht, sondern

Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche

Bestenliste des Monats Dezember: Die drei besten Autoren bei Carlsen 3. Marissa Meyer (Luna-Chroniken) 2. Kai Meyer (Arkadien-Chroniken) 1. Stephenie Meyer (Vampirkram-Chroniken) ... sag mal, Carlsen, ist da eine leichte Präferenz zu erkennen? Oder haben die Manuskripte im Alphabet aneinandergeklebt?

mit dem Herzen. Nachdem ich Anselm Grün gelesen habe, ist mir klar, dass ich blöden Menschen zuerst einmal vergeben muss, bevor ich sie erziehen kann.

Zwilling des Monats: Verstörender Rosenbruch Nun heißt Karen Rose ja eh schon Rose. Die Verankerung dieses Motivs ist auf Verlagsseite seit vielen Jahren in Arbeit, und nicht ohne Erfolg. Und dann kommt eine Verlagin namens Diana daher und legt kurz vorm Erscheinen des neuesten Rose-Bandes einfach ebenfalls eine makulierte Rose auf den schartigen Boden! Das ist dann natürlich ein Kompliment von Random House an Droemer Knaur.

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noch mehr Arbeit wegkriegen. Wenn ich noch mehr arbeite, dann erlange ich vielleicht noch mehr Entspannung, weil noch mehr erledigt ist! dringend ein Burn-out-Buch bestellen. Nur dass es mal an Lager ist. Jetzt nicht für mich oder so. mehr lesen. Oder nein, im Gegenteil: Mehr Relevantes lesen. Mir fällt auf, dass sehr viele dieser Vorsätze mit „mehr“ beginnen. So langsam verstehe ich, warum das so ein alter Witz ist, dass gute Vorsätze nicht lange halten. Dieses „Mehr“ setzt einen ja ganz schön unter Druck. Vielleicht muss ich den Utopien vom aufgeräumten und erledigten Leben entsagen und auf lebensnahe Ziele umdenken. Andere, leichtere Vorsätze fassen. Oder zumindest solche, die mit „weniger“ anstatt mit „mehr“ zu tun haben. (…) ...öh... Ich werde 2014 auf jeden Fall meinen Locher ausleeren. Oder nee: Ich werde 2014 weniger lochen. So geht das. Oh, das ist gut: Weniger Remittenden hinkriegen. Weniger Stress. Weniger Arbeit. Das wäre vielleicht ein Ansatz für weniger Stress. Weniger Gejammer. Weniger Vorsätze, die ohnehin viel zu hoch gegriffen sind. Buchmesse-Interview-Partner besser aussuchen. Ich muss rückblickend immer wieder zusammenfassen, dass pro-


minente Kasperl weitaus stressiger in der Abwicklung (also davor, währenddessen und danach) sind als hundshemdsärmelgewöhnliche, unbekannte Autoren von hochinteressanten Büchern. Nobelpreisträger ruhig auch mal lesen, bevor sie nominiert werden. Oh, und muss das verbindlich erst ab Januar gelten, oder darf ich noch einen fürs Weihnachtsgeschäft mit reinquetschen? Dann nämlich: Immer schön gelassen bleiben. Das wird an der Front nicht immer gelingen, aber wir Sortimenterinnen und Sortimenter werden das Kind schon schaukeln. Ein frohes Fest!

Trend des Monats: Frühnachten bei GU Kein anderes Fest ist so in seinen Monat eingebettet wie Weihnachten in den Dezember. (Nicht mal das Oktoberfest.) Aber Gräfe & Unzer machen Druck und wollen nächstes Jahr die Weihnachtsbackbücher gerne schon im spätsommerlichen September ins Sortiment zuckern. Ich weiß nicht, ob ich das so gut finde wie Wintergrillen. Darauf eine sommerliche Limonade!

Schau genau: Buchcover auf den Punkt

ge a fl u 4. A

Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Hier stellt Ilija Trojanow die schmerzhaften, die wirklich wichtigen Fragen. Günter Kaindlstorfer, wdr residenzverlag.at

ISBN 978 3 7017 1613 5 EUR 16,90


Magazin | Belletristischer B端cherfr端hling

Die Besten aus allen Ja

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BuchMarkt Dezember 2013


hrgängen und Sorten Unsere Früh-Auslese: Jede Menge Bestseller, spannende Debütanten sowie fesselnde und unterhaltsame Romane halten die Frühjahrsprogramme bereit – viel Lesefutter also, wenn der Winter, wie im vergangenen Jahr, wieder nahtlos in den Sommer übergehen sollte. Wir haben in den Lektoraten der belletristischen Verlage nach den Highlights gefragt, mit denen Sie im Frühjahr zum Bücher-Sommelier werden

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Magazin | Belletristischer Bücherfrühling

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n 28 Tage lang lernen wir Million Mal und bescherte Franz Liszt fast eine ganz neue Seite von 130 Jahre nach seinem Tod einen Platz in David Safier kennen: Er den nationalen Musikcharts.“ ET: 10. Januar erzählt darin die GeschichAn ihrem Fünfzigsten findet sich Bete eines jungen Mädchens, ziehungsexpertin Cora – die einstige das am Aufstand im Warschauer Ghetto be- „Traumfrau mit Nebenwirkungen“ – im teiligt ist. „Der Kindler-Verlag hat so sehr Mittelpunkt einer turbulenten LiebesgeFeuer gefangen, dass wir den Roman parallel schichte wieder. „‚Revisit your darlings‘ als Spitzentitel bei Kindler und als Jugend- – ein Trend unter großen Autoren, den ich buch bei Rotfuchs herausbringen werden. nur begrüßen kann. Amelie Fried zeigt in Die Reaktionen auf den Text sind überwäl- Traumfrau mit Lackschäden mit viel Hutigend, die ersten Auslandsrechte bereits mor und liebevoll kritischem Blick, dass verkauft. Ein ganz großartiges Buch – er- Frauen keinesfalls altern, sondern ledigschütternd, detailreich, ungeheuer packend“, lich reifen“, sagt Heyne-Lektor Patrick so Ulrike Beck Verlagsleitung Kindler Ver- Niemeyer über das Buch. ET: Juni lag / Wunderlich Verlag. ET: März April von Angelika Klüssendorf (KiWi) Neues vom grandiosen Geschichtener- erzählt von der Suche einer jungen Frau zähler Saša Stanišić: Vor dem Fest spielt nach dem selbstbestimmten Leben. Aus eiin einem kleinen uckermärkischen Dorf ner scheinbar ausweglosen Vergangenheit – und eröffnet einem beim Lesen die gan- führt ihr Weg ins Leipzig der späten 70er ze Welt. „Ein wunderbarer Text, voller und ins Westberlin der 80er Jahre. Es entZärtlichkeit und Witz, voller Poesie und steht ein erschütternder Adoleszenzroman. betörender Leichtigkeit“, schwärmt Re- Lektor Oskar Petersenn: „Nach Das Mädgina Kammerer, Verlagsleiterin Luchter- chen ist Angelika Klüssendorf erneut ein hand Literaturverlag. Übrigens: Einzelne eindringliches Porträt einer Frau gelungen, Kapitel wurden schon vorab mit dem Al- die gegen fast übermächtige Widerstände fred-Döblin-Preis und dem Hohenemser zu sich selbst findet. Ein großer Roman!“ Literaturpreis prämiert. ET: 10. März Uwe Kolbe erzählt in seinem Roman Die Ein neuer Haruki Murakami: Die Pil- Lüge (S. Fischer) von einer Vater-Sohngerjahre des farblosen Herrn Tazaki (Du- Beziehung in einer Diktatur. Es ist eine Mont) erzählt von einer Clique von fünf Beziehung, die geprägt ist von AbhängigFreunden, deren Mitglieder alle eine Farbe keit und Verrat. Den Jahrzehnte währenden im Namen tragen. Nur Tsukuru fällt aus Konflikt der beiden Männer treibt Kolbe dem Rahmen und empfindet sich – auch auf eine Spitze, die Siede- und Gefrierim übertragenen Sinne – als farblos. Eines punkt aller Emotion ist. Lektorin Juliane Tages teilen seine Freunde ihm plötzlich Beckmann: „Dieser Roman ist einzigartig und unerklärlicherweise mit, er solle sich und radikal, und sein Ende beschert uns in Zukunft von ihnen fernhalten, er wisse Lesern die seltene wie wertvolle Erfahrung, schon, warum. Stephan Kleiner, Lektor: was Literatur kann.“ ET: 20. Februar „Um sein verlorenes Leben zurückzugewin„Ein Prosagewitter aus Verzweiflung und nen, muss ein Mann ohne Leidenschaften Zärtlichkeit, Vernichtungswut und Komik“, in seine Vergangenheit reisen. Der monoli- Galiani-Chef Wolfgang Hörner über Peter Wawerzineks neuen Roman Schluckthische Entwicklungsroman, getragen von den Melodien aus Liszts Klavierzyklus An- specht. Der zweite große autobiographisch nées de pèlerinage, startete in Japan mit der grundierte Roman Wawerzineks ist ein höchsten Erstauflage aller Zeiten, verkaufte Roman über die Liebe zum Alkohol, den sich bereits in der ersten Woche über eine Rausch, die Sucht, den Suff. 26

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Ivana aus Bosnien putzt in Frankfurt. Unter ihren Kunden: der kleine Geschäftemacher Rotzoff, der ein sündteures Fest organisiert, um mit den Eintrittskarten seine Schulden zu bezahlen. Martin Mosebach erschafft in seinem neuen Roman Das Blutbuchenfest (Hanser) eine eigene Welt von poetischer Phantastik. Lektor Wolfgang Matz: „Sprachverliebt, sprachmächtig, skurril, intelligent, urkomisch, ironisch, tragisch, endlos und dann doch leider irgendwann zu Ende – Mosebachs grandioser Roman über die verdrehte Gegenwart zwischen Krieg und Amüsement steht als Solitär in der Gegenwartsliteratur.“ ET: 3. Februar

Großbritannien, 1984. George Orwells düstere Vision ist Wirklichkeit geworden. Die Bergarbeiter sind in Streik getreten, doch die Premierministerin und ihre Handlanger sind gnadenlose Gegner. Sie hetzen die Presse auf, lassen Gewerkschaften bespitzeln und säen Gewalt ... „Unnachgiebig zerrt David Peace die Leichen aus dem Keller der englischen Zeitgeschichte. GB84 ist ein finsteres, atemloses Epos über die Verzweiflung von Menschen, die alles verlieren können – und deshalb zu allem bereit sind“, so Liebeskind-Verleger Jürgen C. Kill.

Unnachgiebig zerrt David Peace die Leichen aus dem Keller der englischen Zeitgeschichte Liebeskind-Verleger Jürgen C. Kill über David Peace’ „GB84“


Von AnfAng An gut kochen! Inklusive italen ig d m e h ic e r g um f an Z u s a t z p a ke t Exklusiver Zugang auf oetker-grundkochbuch.de: – 30 Videos, in denen die grundtechniken und Rezepte detailliert gezeigt werden – umfangreicher Ratgeber zu allen kapiteln – über 450 küchen-tipps und -tricks mit über 350 fotos – einkaufszettelfunktion – zahlreiche Rezept-Varianten für fortgeschrittene – ausdruckbare Menü-Vorschläge

Gratis-App – Videos zu den wichtigsten garmethoden – interaktiver Saison-kalender – einkaufszettelfunktion – küchen-timer

Bereits erschienen ISBN: 978-3-7670-0658-4 | 256 Seiten | ca. 100 Rezepte | ca. 600 Fotos | 16,99 EUR [D]; 17,50 EUR [A]; 24,50 SFr www.oetker-verlag.de


Magazin | Belletristischer Bücherfrühling

Rafael Chirbes‘ neuer Roman Am Ufer erzählt schonungslos, doch mit unendlicher Empathie davon, wie die Krise im Leben der Menschen angekommen ist. „Niemand kann davon so eindringlich erzählen wie Rafael Chirbes. Wenn wir an den Werten Europas festhalten wollen, die mehr sind als eine gemeinsame Währung, sollten wir ihm zuhören, sollten wir diesen Roman lesen“, so Verlegerin Antje Kunstmann. ET: 15. Januar ie Geschichte einer groIm neuen Erzählband von Ilma Rakußen Liebe, die Raum sa Einsamkeit mit rollendem r (Droschl) und Zeit umspannt: geht es um sieben Begegnungen mit MenJustin Gos Der stete schen, sieben Begegnungen mit Orten, die Lauf der Stunden ereine jeweils unterschiedliche Bio- bzw. scheint bei Hoffmann und Campe. VerTopografie haben und – wie schon im leger Daniel Kampa: „Liebe ist das größte preisgekrönten Roman Mehr Meer – geht Abenteuer, Geschichten das wertvollste es um freiwillig und unfreiwillig Reisen- Erbe – Justin Go hat einen Roman gede, in vielerlei Hinsicht Entwurzelte, Su- schrieben, der von der erste Zeile an packt – aufregend und grandios erzählt. Der junge chende. Amerikaner begeistert die Welt, der Roman erscheint in 21 Ländern, zuallererst aber auf Deutsch bei Hoffmann und Campe. Darauf sind wir sehr stolz.“ ET: 14. Februar Kunststücke ist der erste Roman des bekannten mexikanischen Opernstars Rolando Villazón (Rowohlt): Der arme Clown Macolieta, der seine Kunststücke auf Kindergeburtstagen zeigt, erfindet in einem blauen Buch sein Alter Ego, den reichen Clown Balancin, der alles hat, was ihm fehlt: Geld, Erfolg, eine Frau, die ihn liebt. „Der zauberhafte erste Roman von Villazón ist ein philosophisches Spiel mit Identitäten.“ So Dr. Margit Knapp, Lektorat Belletristik über das Debüt des Opernsängers in einem ganz andere Genre. Für sein opulentes Debüt Das siebte Kind hat Erik Valeur (Blanvalet) so viele Literaturpreise gewonnen, dass es den Umfang dieses Texts sprengen würde, wollte man sie hier aufführen. Nur so viel sei gesagt: Sein Roman über das geheimnisumwitterte Kinderheim Kongslund an Dr. Andrea Müller, Knaurder dänischen Küste wird überraschen, Programmleiterin, über Nina schockieren und über viele hundert SeiGeorges „Die Sternensucherin“ ten fesseln. „Wer Peter Høeg liebt, wird im März mit Erik Valeur rätseln, wie es dem siebten Kind gelingt, Dänemark zu erschüttern“, so Lektorin Beatrice Lampe.

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Ein zauberhaftes Buch für Frankreichreisende, Büchersammler und Liebessuchende

ET: März

Gavin Extence’ Debütroman Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat, der im März 2014 bei Limes erscheint, erzählt die Geschichte des 17-jährigen Alex Woods,

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der am Grenzübergang in Dover mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche angehalten wird. Wie es zu dieser Situation kam, ist eine ziemlich lange Geschichte ... „Ein einzigartiger, kluger, witziger und anrührender Roman über eine ganz besondere Freundschaft, der bei uns eingeschlagen hat wie ein Meteorit“, sagt Limes-Lektorin Wiebke Rossa über ihren Newcomer des Frühjahrs. ET: März Droemer-Programmleiterin Annette Weber über ihr Spitzen-Debüt: „In ihrem beeindruckenden Debüt Kinder des Jacarandabaums erzählt Sahar Delijani über das Leben im Iran nach der Revolution und wie der Kampf der Eltern gegen Unterdrückung die Kinder bestimmt. Die Autorin weiß, wovon sie schreibt, denn sie selbst ist 1983 im Evin-Gefängnis in Teheran geboren. Wie die Frauen versuchen, ihre Familien zu beschützen und zugleich ihre Ideale nicht zu verraten, bewegt, so glaube ich, jeden Leser.“ ET: 3. März Die drei Freundinnen Anna, Kamila und Justyna verbringen jeden Sommer herrliche Nachmittage am See, teilen ihre Träume und Sehnsüchte. Doch dann kommt das ganz normale Leben, die jungen Frauen ringen mit der Liebe und ihrem Alltag, und verlieren sich aus den Augen. Erst ein dramatisches Ereignis bringt die drei wieder zusammen. Insel-Lektorin Katharina Dittes: „Dagmara Dominczyks Debüt Wir träumten jeden Sommer ist wie ein lebenspraller Sommertag, sie erzählt berührend von drei starken Frauen, die gemeinsam den Widrigkeiten des Lebens trotzen.” ET: 10. März Vielleicht Esther heißt Katja Petrowskajas Debüt bei Suhrkamp: Lektorin Katharina Raabe: „Wie Katja Petrowskaja in Kiew und Mauthausen, in Warschau und Auschwitz Fragmente eines zerbrochenen Familienmosaiks ausgräbt und zu lapidaren Geschichten zusammenfügt, was als Stoff zum Epochenroman getaugt hätte, das gab es in der deutschen Gegenwartsliteratur so


noch nicht.“ Für die Titelgeschichte wurde die Autorin mit dem Ingeborg-BachmannPreis 2013 ausgezeichnet ET: März „Die erst 28-jährige Engländerin Emma Healey legt mit Elisabeth wird vermisst ein sensationelles Debüt vor. Gemeinsam mit der alzheimerkranken Maud machen wir uns auf die Suche nach ihrer verschwundenen Freundin Elizabeth“, so Lübbe-Lektorin Daniela Jarzynka: „Ein grandioser und fesselnder Text, eine wundervolle und eindringliche sabel hat ihren Job verErzählstimme – unvergleichlich!“ ET: März loren, Krach mit Mann Der Schlaueste ist Lehrling Georg Röhrs und pubertierender Tochnicht. Doch er hat einen Traum: Liftboy in ter und einen Opel Corsa einem Hotel am Meer will er werden, mit mit Totalschaden. Da hilft seiner verschwundenen Liebe Marlies den nur eins: Daumen raus und durch. Ein wilNachtzug nehmen und aus der heimatlichen der Roadtrip durch den steinigen Balkan Enge fliehen. Als Georg über eine Leiche beginnt, mit geheimnisvollen Kroaten, wüstolpert und unbeabsichtigt den Schwarz- tenden Albanern und gefesselten Polizisten geldkoffer seines Meisters entwendet, – und am Ende wartet das große Glück auf überstürzen sich die Ereignisse: Residenz- die beiden Frauen. Wunderlich-Lektorin Programmleiterin Jessica Beer: „Der junge Katharina Naumann über Mia Sassens Berliner Autor Martin Lechner hat mich Ziemlich mitgenommen: „Ein urkomischer mit seinem ebenso rasanten wie virtuosen Ritt durch Europa, das Leben und die Liebe Romandebüt Kleine Kassa von der ersten – unbedingt lesen!“ ET: Juli bis zur letzten Seite begeistert!“ ET: Februar „War es eine Überraschung, dass Tilman Im Februar erscheint bei Schöffling der Birr mit dem Förderpreis des Deutschen raffinierte Debütroman von David Finck: Kabarettpreises 2013 ausgezeichnet wurde? Das Versteck erzählt die doppelbödige Ge- Sicher nicht für jene, die seine scharfsinnischichte zweier unterschiedlicher Brüder, gen, treffenden und hochkomischen Texte die sich trotz ihrer Rivalität sehr naheste- kennen. Und wer den Autor noch nicht hen. Als sich eine Freundin, von der beide kennt, sollte dies spätestens mit dieser Heifasziniert sind, für den jüngeren Bernhard matkunde der etwas anderen Art Zum Leben entscheidet, verschwindet Jonas, der ältere ist es schön, aber ich würde da ungern auf Bruder, spurlos und ein Vexierspiel darüber, Besuch hinfahren schnellstens nachholen“, was wirklich geschehen ist und was weiter- so Manhattan-Lektorin Andrea Best über hin geschieht, wird entfesselt. ET: Februar den Autor. ET: Mai Bei der Frankfurter Verlagsanstalt „Ein dänischer Autor, den es unbedingt wird Sabine Krays Debütroman Diaman- zu entdecken gilt: Kristian Bang Foss ten Eddie ins Rennen gehen. Mit großer schreibt rasant, beißend komisch und Klarsicht und Gespür für die Atmosphäre überbordend ideenreich“, so Maren Arzt, der Zeit erzählt Sabine Kray die Geschich- Lektorin carl’s books, über den Titel Der te ihres Großvaters Diamanten Eddie, Tod fährt Audi: Eine scharfzüngige Tradessen bewegtes Leben als Juwelendieb gikomödie über einen todkranken jungen während des Wirtschaftswunders sich mit Mann im Rollstuhl, der mit seinem Pfleger dem Elend seiner Jahre als Zwangsarbeiter eine verrückte Reise von Dänemark bis verschränkt. nach Marokko unternimmt, um dort einen Wunderheiler zu treffen. ET: März Die scheue Grafologin Anna sichtet für ein Tagebucharchiv die Aufzeichnungen fremder Menschen. Auf den Spuren aus Papier und Worten reist sie in ferne Länder, erlebt geheime Leidenschaften oder träumt von der perfekten Nacht am Meer. „Ein zauberhaftes Buch für Frankreichreisende, Büchersammler und Liebessuchende.“ So Dr. Andrea Müller, Knaur-Programm-

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Ein ganz großartiges Buch – erschütternd, detailreich, ungeheuer packend Ulrike Beck, Verlagsleitung Kindler Verlag, über „28 Tage lang“ von David Safier

leiterin, über Nina Georges Die Sternensucherin. ET: 2. Juni „Ein grandioser Roman, der einem zeigt, wie schön es ist, sich Tage und Nächte lang in eine Geschichte zu vertiefen. Donna Tartt nimmt ihre Leser an die Hand und eröffnet ihnen eine neue faszinierende Welt, in die man ihr nur allzu gerne folgt und die einen so schnell nicht mehr loslässt. Wie schon Donna Tartts große Erfolge Die geheime Geschichte und Der kleine Freund ist der Der Distelfink (Goldmann) ein absolutes Meisterwerk, das man unbedingt lesen sollte“, sagt Lektorin Nicole Geismann. ET: März An guten Tagen fahren wir rückwärts, meint Alex Shearer in seinem neuen Roman (List): Eines Tages kommt der Anruf: Louis wird sterben. Sein Bruder Alex zieht zu ihm. Die wahre Geschichte des Kinderbuchautors Alex Shearer, von ihm als Roman erzählt. ET: April 29


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Ein Mann, ein kleiner Sohn, ein eigenes Haus mit Garten: Sabines Traum ist in Erfüllung gegangen. Doch plötzlich verlässt Peter sie. Jahre später steht er wieder vor der Tür, schwer erkrankt, und er braucht die Familie. „Ein toll erzählter Frauenroman, mal mit einem anderen Thema. Dem Leben abgeschaut und gleichzeitig nachdenklich stimmende Unterhaltung“, so Monika Boese, Programmleiterin List und Marion von Schröder, über Astrid Rupperts Wenn’s am schönsten ist. ET: April Die Frau, die nie fror von Elisabeth Elo erscheint als Spitzentitel bei Ullstein im Februar, das Marketing reicht von City Lights über Print-Anzeigen bis zu einer großen Online- und Social-Media-Kampagne, Leseexemplare gibt es schon jetzt. Lektorin Katrin Fieber: „Elisabeth Elos Roman ist einfach großartig, ein Lieblingsbuch.“ ET: Februar Ein internationaler Bestseller ist Graeme Simsions Das Rosie-Projekt bei Krüger: Don Tillman ist Single, intelligent, sportlich und sozial höchst ungelenk. Um die perfekte Frau zu finden, entwirft er einen wissenschaftlich exakten Fragebogen – mit ungeahnten Folgen ... Lektorin Dr. Cordelia Borchardt: „Die ganze Welt ist bereits in Don verliebt, den unwahrscheinlichsten romantischen Helden, den es je gab.“ Wie ein (Verlobungs-)Ring schließen sich die Geschichten von vier Paaren, die einander gefunden, geliebt, geheiratet, betrogen und verlassen haben – und die wahre Geschichte der Werbetexterin Frances Gerety, die 1947 den berühmten Slogan „A Diamond is forever“ schrieb. DeutickeProgrammleiterin Martina Schmidt: „Die US-Autorin J. Courtney Sullivan (Sommer in Maine) zeigt sich auch in Die Verlobungen als eine meisterhafte Erzählerin, die die Fäden ihrer Geschichten geschickt miteinander verwebt.“ ET: 3. Februar Die 20-jährige Londonerin Azime will die erste muslimische Komikerin der Welt werden, doch ihr geistiges Zuhause ist mitten in der Türkei ... Ihr Vorschlag an ihre kurdischen Eltern: „Ich trage ab heute Burka – allerdings nur auf der Bühne.“ Diogenes-Lektorin Anna von Planta über funny girl von Anthony McCarten: „Dieser Roman über eine junge Frau zwischen zwei Kulturen hat mich noch mehr berührt und gepackt als sein Bestseller Englischer Harem.“ ET: 26. Februar 30

Ein alternder Schriftsteller, der bemerkt, dass er nur mehr seinem früheren Ruhm hinterherschreibt, will noch einmal seine – vernachlässigten – Söhne um sich versammeln. Eine Familienzusammenführung, die nicht alle überleben werden. Eichborn-Programmleiter Martin Mittelmeier über David Gilberts Was aus uns wird: „Ein hinreißendes Panorama der edlen und eitlen Literaturwelt New Yorks.“ ET: März „Der Spitzentitel des Arche Verlags im Frühjahr, des ersten Programms in neuer Gestalt, ist der Debütroman Heimflug der in Berlin lebenden amerikanischen Autorin Brittani Sonnenberg. Darin fängt die Autorin ein sehr zeitgenössisches Lebensgefühl ein – was bedeutet Heimat, wenn man ständig unterwegs und eigentlich überall in der Welt zu Hause ist? Vielstimmig und modern erzählt Sonnenberg die Geschichte der Familie Kriegstein“, schwärmt Verlagsleiterin Ulrike Ostermeyer. ET: Februar „Philadelphia und Jubilee taufte Hattie ihre erstgeborenen Zwillinge. Der Norden, die Wiege der Freiheit, hatte den Schwarzen, die wie sie aus dem Süden kamen, Gleichheit und Wohlstand versprochen. Ayana Mathis, die als die neue Toni Morrison gefeiert wird, hat mit Zwölf Leben ein unvergessliches Buch geschrieben“, sagt dtv-Programmleiterin Patricia Reimann. Pressesprecher Thomas Zirnbauer: „Diese schwarze Familiensaga ist wirklich ein bemerkenswertes Buch, das einen zu Beginn ordentlich durchschüttelt.“ Eine Lesereise findet in der ersten Juniwoche statt. ET: Mai „Ein Hund ist die Axt für das gefrorene Meer in uns“, sagt nicht Kafka, sondern Daniel, der Held in Daniel Wichmanns Roman Ella – ein Hund fürs Leben, der im Frühjahr bei Atrium erscheint. Verlagsleiter Tim Jung: „Ein warmherziges, humorvolles, lebenspralles Buch über unklare Verhältnisse zwischen Mann und Frau – und über einen Hund, der aufräumt.“ ET: Februar

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München schön trinken. 26 Münchner Orte mit Herz ist der Milena-Spitzentitel des Frühjahrs: 26 Geschichten über Lieblingskneipen, Lieblingsgasthäuser, Lieblingscafés, kurz: Lieblingsorte, an denen München spürbar ist, ausgewählt von 26 Lokalmatadoren. Biersorten, Barkeeper, Münchner Originale und Münchner Kopien ... „Ein Muss für alle, die München besuchen, in München leben, München lieben oder bisher nicht mochten. München, mon amour, Geburtsort des Monaco Franze“, so Pressefrau Evelyn Steinthaler. Von vielen ersehnt und erwartet nach seinem großen Erfolg Der Fernsehgast oder wie ich lernte die Welt zu sehen legt Kurt Oesterle jetzt bei Klöpfer & Meyer seinen neuen Roman vor: Der Wunschbruder. Schreib-, Lese- und Reifezeit volle zehn Jahre – und wohlkomponiert wie eine feinabgestimmte rote Cuvée aus dem Barriquefass. ET: März In den für Zeitungen und Zeitschriften verfassten Gedichten und Geschichten, die in Mädchenhimmel! erstmals in Buchform veröffentlicht werden, betrachtet die österreichisch-jüdische Schriftstellerin Lili Grün (1904-1942) den Alltag junger Frauen um 1930 – mit Witz und Humor und einer Prise Melancholie. Die „verspätete Erstausgabe“ erscheint bei AvivA. „Die Welt in den Händen von Geheimbünden – Führerin ist der packende Auftakt zur dreibändigen Thriller-Saga über die Entstehung des Matriarchats der Zukunft von Gregor Eisenhauer“, empfiehlt mdv-Lektor Thomas Löschner seinen Spitzentitel des Frühjahrs. ET: Januar Stephan Alfares neuer Roman bei Luftschacht trägt den Arbeitstitel Serviettenteufelchen. „Es ist eine düster-zärtliche Geschichte übers Leben und Sterben – über den Schriftsteller Udo Asch, der nach schwerer Verletzung und langer Abwesenheit schon totgeglaubt war und mühsam den Weg zurück in seinen Alltag findet und schließlich in Thailand versucht, die Tristesse seiner labilen Wiener sozialen Beziehungen hinter sich zu lassen“, so Verleger Stefan Buchberger. Korridorwelt ist teils Roadmovie, teils Musikroman und vor allem die Geschichte eines jungen Mannes, dessen Jugend explodiert und der auf dieser Schockwelle bis ans andere Ende der Welt getragen wird und dort beschließt, sich seinem Schicksal nicht zu ergeben. Geschrieben hat ihn Hans Platzgumer, es ist der Spitzentitel der Edition Nautilus.


Bei aller Blasphemie bleibt es doch eine Hommage an den Meister der Provokation Thomas Bernhard: „Alexander Schimmelbuschs neuer Roman Die Murau Identität ist ein elegantes und sehr witziges Schelmenstück zum 25. Todestag von Thomas Bernhard am 12. Februar 2014. Er betreibt ein doppeltes Spiel mit Fiktion und Wirklichkeit, bei dem einem herrlich schwindelig wird. Und als ‚abgehalfterter Journalist Alexander Schimmelbusch‘ wirft er sich als Erzähler gleich selbst mit in die Waagschale“, so Bärbel Brands, Programmleitung Literatur bei Metrolit.

Der junge Amerikaner begeistert die Welt, der Roman erscheint in 21 Ländern, zuallererst aber auf Deutsch Hoffmann und Campe-Verleger Daniel Kampa über Justin Gos „Der stete Lauf der Stunden“

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ie fühlt es sich an, unEin Roman für die Branche? Als Clay verschuldet am Rand Jannon seinen Job als Webdesigner verliert, der Gesellschaft zu ste- meldet er sich auf eine Stellenanzeige hin hen? Und was treibt die bei Mr. Penumbra, der in San Francisco eine Menschen immer wie- alte, verstaubte Buchhandlung betreibt, die der dazu an, diejenigen auszugrenzen, die rund um die Uhr geöffnet ist. Clay ist bald anders sind als sie selbst? In Roter Mond, klar, dass hier irgendetwas nicht stimmt: dem Spitzentitel bei Penhaligon im März Die Kunden kaufen nichts, sondern leihen 2014, beantwortet Autor Benjamin Percy die Bücher nur aus ... Katrin Sorko, Blesgenau diese Fragen. „Benjamin Percy ist sing-Lektorin: „Die sonderbare Buchhandeine eindrucksvolle Parabel auf den Zu- lung des Mr. Penumbra von Robin Sloan ist stand unserer Welt gelungen, über die John nicht nur eine kurzweilige und spannende Irving begeistert schrieb: ,Hätte George Abenteuergeschichte für das 21. JahrhunOrwell sich eine Zukunft mit Werwölfen dert, sondern auch ein hochintelligentes und ausgemalt, dann wäre genau dieser Roman inspirierendes Werk. Vor allem jedoch ist dabei herausgekommen.‘“ So Programm- es eine Liebeserklärung – an die Welt der leiter Urban Hofstetter über seinen Früh- Bücher und auch an deren unerschrockene jahrs-Spitzentitel. ET: März Hüter, die Buchhändler.“ ET: März Der Amerikaner Scott Hutchins tut Im Zentrum von Chaim Nolls Roman Die das, was amerikanische Autoren am bes- Synagoge (Verbrecher) steht die prachtvolle, ten können – er erzählt auf Teufel komm doch meist leere Synagoge des Ortes. Nur raus: Sein Held Neill Bassett jr. in Eine einige wenige suchen hier Halt und Trost. vorläufige Theorie der Liebe (Piper), der Anderen aus der Nachbarschaft ist sie eher als Software-Entwickler einen sprechen- ein Dorn im Auge ... Für Nolls neuen Roman den Computer entwickeln soll, fühlt sich gilt, was Robert Matthies in der „taz“ über privat wie emotionales Strandgut. Denn Kolja. Geschichten aus Israel schrieb: Noll seine Ehe ist grandios gescheitert ... „Die- „zeichnet damit ganz unaufgeregt ein aufreser Roman steht in einer langen Tradition gendes und vielschichtiges Porträt der israeamerikanischer Erzähler, die Wagnisse lischen Gegenwartsgesellschaft“. ET: Februar eingehen und dennoch sehr unterschiedWas erwartet einen bei einem Krimi aus liche Leser mitreißen können“, so Thomas dem Hause gONZo? Richtig! Ein trinTebbe, Programmleiter Belletristik. kender, kettenrauchender und obszöner „Der Vater des Attentäters behandelt Privatdetektiv, der jedem Rock nachsteigt in einer atemberaubend spannenden und von einem Fettnäpfchen ins nächste Geschichte eine Erfahrung, die jeder tritt, es aber trotz der Spur der Verwüskennt: das verzweifelte Gefühl, wenn tung, die er hinter sich herzieht, schafft, eine nahestehende Person unaufhalt- dem Verbrechen dicht auf den Fersen zu sam entgleitet. Diese Kombination geht bleiben. So ist Thomas Cervenys Kurt direkt unter die Haut“, weiß Nagel & Stein – Ein Schwein wird Privatschnüffler. Kimche -Verlagsleiter Dr. Dirk VaihinDer Schriftsteller Gionata Lerolieff stellt ger über den Roman von Noah Hawley. fest, dass er seine Brille verloren hat, und Sprachlos verfolgt der New Yorker Arzt begibt sich auf eine (Gedanken-)Reise der Paul Allen die Meldung im Fernsehen, besonderen Art durch die Schweiz, um dadass auf den Präsidentschaftskandida- bei festzustellen, dass es Schlimmeres gibt, ten der USA ein Attentat verübt wurde. als die Brille zu verlieren. Die Geschichte Denn der Tatverdächtige ist – sein eige- erzählt Giovanni Orelli in seinem Roman ner Sohn. ET: 3. Februar Die Brille des Gionata Lerolieff bei Weidle.

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Nach seinem erfolgreichen Erstling Schneetage (mare 2009, ausgezeichnet mit dem Debütpreis des Buddenbrookhauses) erzählt Jan Christophersen in seinem neuen Roman Echo die Geschichte einer Seelenverwandtschaft. Lektorin Sophia Hungerhoff: „Die zarte, traurig-schöne Geschichte einer ganz besonderen Verbindung zwischen zwei Menschen und das beeindruckend glaubhafte Psychogramm einer jungen Frau. Zwischen den Zeilen entsteht amburg 1946: Ein eng- rissen zwischen rauschendem Nachtleben eine ungeheure Spannung. Ein Roman über lischer Offizier ist für und Pflicht, zwischen Familie und GeliebNähe und Distanz, über Familie, Heimat, die Entnazifizierung ter, zwischen seiner polnischen Mutter und Sehnsucht – und Musik.“ ET: 11. März und den Wiederauf- seinem deutschen Vater geht Konstanty in Ryad Assani-Razakis Roman Das verbau nach Deutsch- den Untergrund, wagt immer gefährlichere kaufte Kind (Wagenbach) kreist um das land geschickt worden. Er wird mit seiner Aktionen ... Morphin ist eine große EntdeLeben dreier Straßenkinder in einem unge- Familie in ein herrschaftliches Haus an der ckung – ein schillerndes Zeitbild. Der junnannten afrikanischen Land. Was klingt wie Elbe einquartiert, doch er ist der Auffassung, ge polnische Autor Szczepan Twardoch ein grausames Märchen ist bitter und wahr. dass der Besitzer nicht ausziehen muss. Sei- hat einen grandiosen, fesselnden Roman Der Autor erzählt von verlorenen Generatio- ne Frau findet die Idee, mit dem Feind un- geschrieben“, so Rowohlt.Berlin-Lektor nen und ihrem unbedingten Überlebenswil- ter einem Dach zu wohnen, unerträglich ... Wilhelm Trapp. ET: März „El País“ über Leonardo Paduras Ketzer, len. Er zeigt unvergesslich, was Menschen Christian Rohr, Lektor C. Bertelsmann, dazu bewegen kann, alles hinter sich zu las- über Rhidian Brooks Niemandsland: den Spitzentitel des Unionverlags: „Ketzer sen und ihr Leben einem Boot anzuvertrauen, „Brook ist großartig, weil er es schafft, die ist ein Roman über den Schmerz des Vermit Kurs auf Europa. ET: 28. Januar unmittelbare Nachkriegszeit überaus leben- lusts von Hoffnung und Illusionen – und Ein raffiniert aufgebauter Kriminalro- dig werden zu lassen. Sein genauer Blick über Menschen, die nach der Wahlfreiheit man, der seine besondere Qualität erhält auf das in Trümmern liegende Hamburg ist des Individuums streben. Die perfekte durch den „fremden“ Blick eines schwar- differenziert. Als Engländer zeigt er uns, Mischung aus historischem, Gesellschaftszen Amerikaners auf die USA und auf dass die Frage nach Schuld nicht so ein- und Kriminalroman.“ ET: März Afrika, erscheint bei Transit: Mukoma fach zu beantworten war und ist.“ ET: März „Eine besonders begabte Autorin der wa Ngugis Nairobi heat. „So schreiben Der Amerikaner Philipp Meyer erzählt ‚neuen Weltliteratur‘ (Sigrid Löffler), ein kann man nur, wenn man, wie der Autor, in Der erste Sohn (Knaus) die Geschichte Roman, dessen Gewalt und Schönheit man in beiden Welten zu Hause und gleichzeitig der Eroberung des Westens als große texa- nicht vergisst.“ C.H. Beck-Programmleiter fremd ist. Insofern ist das Buch ein dop- nische Familiensaga. Der 1836 geborene Dr. Martin Hielscher freut sich auf Napelter Glücksfall“, urteilt Verleger Rainer Eli wird als Kind verschleppt und wächst difa Mohameds Der Garten der verloreNitsche über das Buch. ET: 26. Februar bei den Indianern auf. Als Erwachsener nen Seelen: Drei Frauen, deren Schicksal kehrt er zurück und begründet mit Skrupel- unwiderruflich miteinander verknüpft ist, losigkeit eine Dynastie. Doch seine Nach- die Feindinnen werden könnten und am kommen drohen an seinem Vermächtnis Ende ein prekäres Bündnis des Überlebens zu zerbrechen. „Philipp Meyer räumt auf schließen. Die britische Autorin Nadifa mit pathetischen Gründungsmythen. Ein Mohamed erzählt eine Geschichte aus SoRoman, der zu Recht schon bei seinem malia Ende der achtziger Jahre. ET. 28. Januar Erscheinen als ,moderner amerikanischer Mit der Wucht eines antiken Dramas erKlassiker‘ bejubelt wurde“, so Claudia zählt Norbert Leithold in Herrliche Zeiten Vidoni, Programmleiterin Belletristik, (DVA) vom Aufstieg und Fall einer BerKnaus Verlag. ET: 26. Mai liner Unternehmerfamilie vom Vorabend Der belletristische Schwerpunkttitel bei des Zweiten Weltkriegs bis in die 1968er Page & Turner ist Leila Meachams Land hinein. Lektorin Marion Kohler: „In Leitder Verheißung. Lektorin Barbara Heinzi- holds alles sezierendem Kamerablick wird us: „Ein Mann, der für seinen Lebenstraum schmerzhaft klar, wie Liebe und Hass von seine Liebe verrät, eine Frau, die wegen ihrer Generation zu Generation weitergetragen Überzeugung in Ungnade fällt, ein Krieg, der wird.“ ET: 3. März das Leben aller verändert. Ein ergreifender, Wien, 1950er Jahre: Jeden Donnerstag großer Südstaatenroman.“ ET: März treffen sich bei Theophil Kanakis Künstler, Warschau im Jahr 1939: Der deutsche Schauspielerinnen, Journalisten und erfreuGaliani-Chef Wolfgang Hörner über Überfall beendet das Bonvivant-Dasein en sich der Gastfreundschaft des reichen Peter Wawerzineks „Schluckspecht“ von Konstanty Willemann. Hin- und herge- Mannes. Von den Verfolgungen der Kriegs©Thilo Rückeis

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Titelliste Bestseller

Abenteuer

Droschl | Ilma Rakusa, Einsamkeit mit rollendem r DuMont | Haruki Murakami, Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki Galiani | Peter Wawerzinek, Schluckspecht Hanser | Martin Mosebach, Das Blutbuchenfest Heyne | Amelie Fried, Traumfrau mit Lackschäden Kiepenheuer & Witsch | Angelika Klüssendorf, April Kindler | David Safier, 28 Tage lang Kunstmann | Rafael Chirbes, Am Ufer Liebeskind | David Peace, GB84 Luchterhand | Saša Stanišić, Vor dem Fest S. Fischer | Uwe Kolbe, Die Lüge

Blessing | Robin Sloan, Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra gONZo | Thomas Cerveny, Kurt Stein – Ein Schwein wird Privatschnüffler mare | Jan Christophersen, Echo Nagel & Kimche | Noah Hawley, Der Vater des Attentäters Penhaligon | Benjamin Percy, Roter Mond Piper | Scott Hutchins, Eine vorläufige Theorie der Liebe Transit | Mukoma wa Ngugi, Nairobi heat Verbrecher | Chaim Noll, Die Synagoge Wagenbach | Ryad AssaniRazaki, Das verkaufte Kind Weidle | Giovanni Orelli, Die Brille des Gionata Lerolieff

Debüts Blanvalet | Erik Valeur, Das siebte Kind Droemer | Sahar Delijani, Kinder des Jacarandabaums Frankfurter Verlagsanstalt | Sabine Kray, Diamanten Eddie Hoffmann und Campe | Justin Go, Der stete Lauf der Stunden Insel | Dagmara Dominczyk, Wir träumten jeden Sommer Limes | Gavin Extence, Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat Lübbe | Emma Healey, Elisabeth wird vermisst Residenz | Martin Lechner, Kleine Kassa Rowohlt | Rolando Villazón, Kunststücke Schöffling | David Finck, Das Versteck Suhrkamp | Katja Petrowskaja, Vielleicht Esther

Unterhaltung Arche | Brittani Sonnenberg, Heimflug Atrium | Daniel Wichmann, Alles über Ella AvivA | Lili Grün, Mädchenhimmel! carl’s books | Kristian Bang Foss, Der Tod fährt Audi Deuticke | Courtney Sullivan, Die Verlobungen Diogenes | Anthony McCarten, funny girl dtv | Ayana Mathis, Zwölf Leben Eichborn | David Gilbert, Was aus uns wird Goldmann | Donna Tartt, Der Distelfink Klöpfer & Meyer | Kurt Oesterle, Der Wunschbruder Knaur | Nina George, Die Sternensucherin Krüger | Graeme Simsion, Das Rosie-Projekt List | Alex Shearer, An guten Tagen fahren wir rückwärts Luftschacht | Stephan Alfare, Serviettenteufelchen Manhattan | Tilman Birr, Zum Leben ist es schön, aber

ich würde da ungern auf Besuch hinfahren Marion von Schröder | Astrid Ruppert, Wenn’s am schönsten ist Metrolit | Alexander Schimmelbusch, Die Murau Identität Milena | Albrecht Mangler (Hg.), München schön trinken. 26 Münchner Orte mit Herz Mitteldeutscher Verlag | Gregor Eisenhauer, Führerin Nautilus | Hans Platzgumer, Korridorwelt Ullstein | Elisabeth Elo, Die Frau, die nie fror Wunderlich | Mia Sassen, Ziemlich mitgenommen

Historisches Aufbau | Kathrin Gerlof, Das ist eine Geschichte C. Bertelsmann | Rhidian Brook, Niemandsland C.H. Beck | Nadifa Mohamed, Der Garten der verlorenen Seelen Dörlemann | Pat Barker, Tobys Zimmer DVA | Norbert Leithold, Herrliche Zeiten Eulenspiegel | Paul Gratzik, Fridas Ort Knaus | Philipp Meyer, Der erste Sohn Page & Turner | Leila Meacham, Land der Verheißung Rowohlt Berlin | Szczepan Twardoch, ,Morphin Unionsverlag | Leonardo Padura, Ketzer Wallstein | Gregor Sander, Was gewesen wäre Zsolnay | Elisabeth de Waal, Donnerstags bei Kanakis

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zeit spricht hier keiner. Neu beginnen will auch Kuno Adler, jüdischer Wissenschaftler, zurückgekehrt aus dem Exil. Aber er trifft auf Ausflüchte, Geringschätzung und Feindseligkeit. Zsolnay-Programmleiter Herbert Ohrlinger: „Elisabeth de Waals Roman Donnerstags bei Kanakis ist vieles zugleich: scharfsichtiges Sitten- und Zeitporträt, Milieuschilderung und elegischer Abgesang. In den Worten ihres Enkels Edmund de Waal: ‚Ein Roman von großer Eindringlichkeit und tiefer Zärtlichkeit.‘“ ET: 3. Februar

Dörlemann startet mit Pat Barkers Tobys Zimmer – ein Echo auf Virginia Woolfs Roman Jacobs Zimmer – ins neue Jahr. Der Roman handelt vom Verlust des geliebten Bruders und davon, wie Kunst die Schrecken des Krieges verhandeln kann oder soll. Toby sind Schwester und Bruder, Freunde und engste Vertraute. Im Jahrhundertsommer des Jahres 1912 verbringen sie eine Nacht gemeinsam in Tobys Zimmer ... Ein Roman über Kunst, Trauer und Verlust. ET: 13. Februar Eine unglaubliche und zugleich sehr deutsche Geschichte mit wahrem Hintergrund: Kaum ist die Mauer gefallen, wird ein ganzer Ort von der Vergangenheit eingeholt, als eine jüdische Erbengemeinschaft auf alle Grundstücke Restitution anmeldet. Keine Sicherheit über Besitz und Recht, Gut und Böse gilt mehr. Aufbau-Lektorin Angela Drescher: „Kathrin Gerlof hat immer sehr besondere Geschichten von Menschen erzählt, deren Lebensentwürfe mit Zeitereignissen kollidieren. Kein Roman aber ist so vielschichtig wie dieses Gruppenbild einer erschütterten Nachbarschaft unter dem Titel Das ist eine Geschichte.“ ET: Februar Ebenfalls eine Geschichte zum Mauerfall: Gregor Sanders Was gewesen wäre bei Wallstein. „Sander ist ein großer Erzähler menschlicher Schicksale. So lebensnah und komplex ist deutsch-deutsche Wirklichkeit nach dem Mauerfall noch nicht erzählt worden“, findet Thorsten Arendt. Ost-Berlin in den Achtzigern. Der Schriftsteller, Stadtstreuner, Weiberheld, Stasi-Informant, Parkettleger Paule Gratzik feiert seine bevorstehende Westreise im legendären Wiener Café in der Schönhauser Allee. Die Boheme ist aus dem Häuschen; bekannte Gestalten umtanzen den besoffenen Dichter. So geht es zu in Paul Gratziks Roman Fridas Ort (Eulenspiegel). Buchpremiere ist am 3. März im Berliner Ensemble.

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Magazin | Büchermenschen

Verleger des Jahres 2013 Seit nunmehr 38 Jahren hält Hans-Peter Übleis die Branche in Atem, verwöhnt und traktiert Buchhandel, Leser und Konkurrenten mit nahezu 30.000 Büchern, deren Verträge er unterschrieben hat, mit Kampagnen, Kabalen und Kesselschlachten, mit Psychodramen, Großereignissen und stiller Beharrlichkeit

Rekord: Sieben Droemer Knaur-Titel standen in diesem Jahr auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste

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riedrich Ani hat einmal den Namen seines Verlegers in Buchstaben zerlegt und ihnen Eigenschaften und Begriffe zugeordnet. Gerne hänge ich mich an das Gesellschaftsspiel an: U steht für Unterhaltung, vielfältige. Umsatz. Unkonventionelle Methoden; E für ernste Literatur (eine Passion, die ihm oft verwehrt wird); B für Berserker. Breites Programmspektrum; L für Lebenslust, lockere Sprüche; E für Energie und vor allem für Elisabeth, seine grandiose Sissy; I für internationales Netzwerk. Ironie; S für Selbstironie. Spaß am Job. Stehaufmännchen. Zu schade, dass der Familienname partout kein F hergibt, denn das stünde für die existenziellen Säulen Familie, Freundschaft und Fürsorge. Autorenflüsterer: Droemer Knaur-Geschäftsführer Hans-Peter Übleis mit der Der Reihe nach: HPÜ, die Initialen hachinesischen Schriftstellerin Xue Xinran und Programmleiterin Annette Weber ben sich als Markenzeichen und Kosename durchgesetzt, Jahrgang 1951, ist ein fest Für Molden gab es keine Rettung, aber geerdeter Sohn Oberösterreichs, aber die Rolf Heyne fungierte HPÜ als SparringsProvinzstadt Steyr war für seine Ambiti- partner, Organisator, Stratege, Ideenflüs- die Wiener Blitzkarriere hatte dem Komonen dann doch etliche Zacken zu klein. terer, Ausputzer, Diplomat, Sündenbock, munikator Übleis ein vielschichtiges BeAufbruch nach Wien, Doppelstudium der Stimme der Vernunft, für Willy Droemer ziehungsnetz in der Verlagswelt verschafft, Handelswissenschaften und der Jurispru- posthum als kongenialer Erbe. nur war die österreichische Szene geodenz, Hochzeit mit seiner Jugendliebe, der Bei Molden war das gar nicht so einfach. grafisch und wirtschaftlich begrenzt. Also Goldschmiedin Elisabeth Schatzl, Promo- Die goldenen Jahre mit Hits wie Hildegard blieb ihm kein anderer Weg als der zum tion über das phantasiebeflügelnde The- Knefs „Der geschenkte Gaul“ und Mario großen Nachbarn im Norden. ma „Das absatzpolitische Instrumentarium Puzos „Der Pate“ lagen eine Weile zurück, HPÜ vertauschte die Donau gegen die multinationaler Unternehmen“ (Antiqua- die Zeit danach wurde magerer, der Verlag Isar; Main, Elbe oder Rhein wären dann riatspreise heute: 4,95 bis 156,50 Euro), geriet in heftige Turbulenzen, aber statt doch zu weit von daheim entfernt gewemit 22 jüngster Assistent am Institut für der allfälligen Diät beschloss der Verleger sen. Er verdingte sich bei Heyne, weiland Absatzwirtschaft. die Flucht nach vorn, gründete einen eige- dem Taschenbuchmarktführer, dessen Dann die lebensgeschichtliche Wende in nen Taschenbuchverlag, den kein Mensch Programmgeschäftsführer Reinhold G. Gestalt einer Stellenanzeige: Fritz Molden, brauchte, und blieb nach altbewährtem Stecher sich gerade selbständig machte. schillernder Platzhirsch unter den Buch- Muster überzeugt, dass eine Institution Was er nicht wissen konnte: Der Verleger verlegern der Alpenrepublik, suchte ei- wie sein Verlag in Österreich stets aufge- hatte noch einen anderen auf den Job annen Assistenten: „Egal was Sie an der Uni fangen würde. gesprochen. verdienen, ich zahle das Doppelte.“ Eine Hier bleibt dem Laudator keine andere uf der verzweifelten Suche nach Wahl als den Schein der Objektivität aufverheißungsvolle akademische Biografie Investoren, Käufern, Samaritern fand ein abruptes Ende. zugeben: Der andere war ich. Dafür war die Infektion durch den hastete HPÜ, inzwischen zum Nach langer Überlegung rang sich Rolf Buchvirus nicht mehr aufzuhalten, für Verlagsdirektor befördert, durch die Lan- Heyne, der schlaue Zauderer, zu einem Hans-Peter zugleich der Beginn eines de, verhökerte umfangreiche Rechtepa- salomonischen Entschluss durch: Warum durchgängigen Musters: Seine Karriere kete, antichambrierte, verhieß goldene soll ich einen antreten lassen, wenn ich entfaltete sich in drei Verlagen, die bei Perspektiven, schmeichelte, katzbuckelte zwei kriegen kann? Die werden einander allen Differenzen eines gemeinsam haben: – und lernte die Gnadenlosigkeit mächti- schon belauern, und einer von beiden wird besessene, monomanische Gründerpatriar- ger Institutionen kennen. Die transalpinen dann überleben. chen, die sich den Beinamen „Goldfinger“ Buchkonzerne winkten ab, eine Großbank Das mit der gegenseitigen Kontrolle verdienten, weil sie ein archaisches Gewer- inspizierte das Buchlager, meinte achsel- hat nicht geklappt, eher wurden wir fast be ohne Rücksicht auf hehre Traditionen zuckend: „Wenn das Papier nicht bedruckt symbiotische Brüder. Kurz nach unserem durch aggressives Bestsellermarketing und wäre, könnten wir es vielleicht als Sicher- Einzug in der Münchner Türkenstraße andere transatlantische Importe aufzumi- heit akzeptieren, aber so ist das alles nix platzte ich mit einer Idee in Hans-Peters schen trachteten. Für Fritz Molden und wert.“ Büro, aber der telefonierte unbewegt wei-

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ter: „Nein, Katharina – amo, amas, amat ...“ Da war mir klar: Einer, der im Verlag seiner jungen Tochter beibringt, wie man im Lateinischen „lieben“ konjugiert, kann kein übler Kerl sein. Bei Heyne erwies er sich als behutsamer Gruppenbauer, er beließ den begabten Eigenbrötlern im Lektorat ihre Individualität, brachte sie dann jedoch dazu, die Talente der Einzelnen in eine gemeinsame Zielsetzung einzugliedern. So entwickelte sich eine verschworene Gemeinschaft, die dem Verleger mit verteilten Rollen gegenüberzutreten vermochte. Und immerhin ist es uns gelungen, den Verlag durch Autorenglanz und einen Hauch von Rationalität aufzuhübschen und zu modernisieren. HPÜ ist nun mal der einzige Erbsenzähler und Jurist, dem es gelungen ist, zum Programmguru und Autorenflüsterer zu mutieren; obendrein hat er es geschafft, dem Heyne Taschenbuch ein ertragreiches Hardcoverprogramm an die Seite zu stellen.

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ans-Peters Sternstunde ist der große Deal – in schier aussichtslosen Verhandlungen findet er zu sich selbst. Er schmust, droht, beschwört goldene Zeiten, macht Anstalten, das Gespräch abzubrechen ... und findet dann in dem einen richtigen Moment die passende Kompromissformel, die allen erlaubt, ihr Gesicht zu wahren und sich als Sieger zu fühlen. Einmal waren wir zusammen in New York, weil Bertelsmann alles dransetzte, John Grisham abzuwerben. Grishams damaliger Agent, Bernie Kurman, wand sich, war verlegen, denn er wusste genau, dass der zunächst unbekannte Anwalt für Deutschland Hans-Peters persönliche Entdeckung war und dass wir „Die Firma“ bei HoCa und Heyne zum durchschlagenden Erfolg geführt hatten. Andererseits war das Angebot der Konkurrenz so saftig, dass er es guten Gewissens nicht ablehnen konnte. Da lief mein junger Kollege zu großer Form auf und entwickelte ein böses Szenario: Wir könnten die zwei Romane, die wir noch unter Vertrag hatten, ja auch nach allen Regeln der Kunst versenken, dann würden die Hunnen an den späteren Werken des Autors auch keine rechte Freude mehr haben. Eine Weile überließ HPÜ Bernie seinem Unglück, dann stieß er mit ihm an und entwickelte einen detail36

© Ursula Zeidler-Dumanski

Magazin | Büchermenschen

Behutsamer Gruppenbauer: Als Heyne-Programmchef mit den Lektorinnen Gisela Frerichs, Angelika Schlenk und Friedl Wahren

lierten Fünfjahresplan, der dem Autor den perfekten Bestsellerhimmel und fabelhafte Honorare verhieß. Wir lagen uns in den Armen. Grisham ist übrigens heute noch bei Heyne, nur gehört Heyne inzwischen zu Bertelsmann. Neben Grisham geht ein deftiger Anteil der Autoren, die das Haus Heyne bis heute schmücken, auf Hans-Peters Akquisitionsstreifzüge zurück, vor allem Nicholas Sparks und Robert Harris, neben spektakulären Unikaten wie Katharine Hepburns hinreißende Autobiografie mit dem schlichten Titel „Ich“. Zwischen HPÜs Ego und jenem des Verlegers sowie seiner unterdessen erweiterten Heiligen Familie hat es dann so heftig gerumpelt, dass es nach 15 Achterbahnjahren keine gemeinsame Zukunft mehr geben konnte. Ohne Netz und doppelten Boden ging Übleis 1998 von Bord des Verlagsseglers, an dessen Steuer er 15 stürmische Jahre lang sämtliche Unwetter und Zusammenstöße überstanden hatte. Klar, die schmeichelhaften Angebote aus den Regionen der Verlagsrepublik haben ihn aufgerichtet und froh gestimmt, aber wieder einmal gab die Geografie den Ausschlag, die Familie war nun einmal im Süden fest verankert. Hinzu kam der trockene Charme des Weltbild-Baumeisters Carel Halff, in dem selbst HPÜ seinen Meister in Sachen Überredungskunst fand.

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Vom Großsegler Heyne stieg Übleis um auf ein Beiboot des Ozeanriesen Weltbild, wurde Verleger und Gesellschafter des Schneekluth Verlags. Nicht für lange, dann bekam die Barkasse ein neues Mutterschiff: Weltbild verbandelte seine Verlage mit Droemer Knaur, die seit dem Rückzug von Willy Droemer 1980 zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehörte. HPÜ wurde Verleger der neuen Verlagsgruppe Droemer Weltbild (die ein paar Jahre später, gottlob, ihren eingeführten Markennamen Droemer Knaur zurückbekam). Keine beneidenswerte Aufgabe, denn Droemer schaukelte in heftigen Turbulenzen: Holtzbrinck hatte sich kurz zuvor nach ruppigen Turbulenzen von Karl H. Blessing getrennt, der dem Haus zu prägnantem Profil und imposantem Profit verholfen hatte. Unter dem Dach von Bertelsmann gründete Blessing seinen eigenen Verlag, und die Crème der Autoren – von Noah Gordon über Michael Crichton bis zu Dieter Hildebrandt – folgte ihrem charismatischen Verleger ins neue Haus. Ein Fall für Dr. Übleis, der hier die Summe aller Erfahrungen, die er bei Molden und Heyne gesammelt hatte, produktiv einsetzen musste. Er verpasste dem verunsicherten Team eine transparente Struktur, holte seinen vertrauten Kollegen Christian Tesch an die Marketingspitze und begab sich auf die Pirsch nach Erfolg verheißenden Autoren.


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ach weiteren 15 Jahren lässt sich problemlos festhalten: Operation gelungen, Droemer ist wieder Droemer, Bücher des Hauses stehen regelmäßig an der Spitze der jeweils aktuellen und der jahrumspannenden Bestsellerlisten in allen Kategorien: Iny Lorentz, Sabine Ebert und Tanja Kinkel sind Markenführerinnen bei den historischen Romanen, an Sebastian Fitzek, Andreas Franz und dem Allgäuer Gespann Kobr/Klüpfel delektieren sich die Spannungsfreunde; sie alle, wohlgemerkt, keine Importe, sondern deutschsprachige Hausgewächse. Auf der Sachbuchseite geht es kaum spärlicher zu: Was Dirk Müller für Finanzen und Börse, das bieten Werner Bartens für die Seele und Hans-Ulrich Grimm für unser aller Nahrung: Information und Rat. Nicht zu vergessen die Schicksale von Wüstenblume, Dschungelkind und aktuell Malala, die zur Identifikation einladen, die papierverschlingenden Memoiren von Helmut Kohl oder die unverzichtbaren Aufregerbücher zu aktuellen Skandalen wie den geheimdienstlichen Eingriffen in unsere privaten Sphären oder dem Fall Gustl Mollath. Natürlich ist ein derart komplexes, rundes Programm nie das Werk eines Einzelnen; mit den Verlagsleitern Margit

Verleger mit Weitblick: Das Knaur-Taschenbuch wurde in diesem Jahr 50 Jahre alt

Ketterle (Sachbuch) und Steffen Haselbach (Belletristik) und fabelhaften Lektoren hat Übleis sich ein in der Branche rares Umfeld geschaffen, aber einer muss eine solche Gruppe halt finden und daraus ein Team aufbauen. Er selbst, der in Berlin und New York Marathonläufe überlebt hat, sieht sich als Zehnkämpfer in der literarischen Leichtathletik, der auf vielen

Feldern zu glänzen versteht, aber nicht in jeder Sportart unbedingt die Nummer eins sein muss. Mag sein, Hans-Peter, aber der Zehnkampf gilt bei allen Wettkämpfen halt doch als die Königsdisziplin, und nun schickt er sich noch an, in der elften Disziplin, der digitalen Bücherwelt, ganz vorn mitzuspielen. Lothar Menne

Diese VerlegerInnen haben gewählt: Seit 1994 zeichnet BuchMarkt im Dezember den Verleger oder die Verlegerin des Jahres aus. Die Jury setzt sich ausschließlich aus bisherigen Preisträgern* zusammen. * die komplette Liste aller „Verleger des Jahres“ seit 1994 finden Sie auf buchmarkt.de in der Rubrik „Persönlich“

Lothar Schirmer VdJ 2012

Wolfgang Beck VdJ 2011

Ulrich Genzler VdJ 2010

Klaus Humann VdJ 2009

Monika Schoeller VdJ 2008

Claudia Baumhöver VdJ 2007

Antje Kunstmann VdJ 2006

Helge Malchow VdJ 2005

Friedrich Karl Sandmann VdJ 2003

Monika Thaler VdJ 2002

Thomas C. Schwoerer VdJ 2001

Wolfgang Balk VdJ 2000

Dr. Gottfried Honnefelder VdJ 1999

Viktor Niemann VdJ 1998

Christian Strasser VdJ 1997

Lothar Menne VdJ 1996

Michael Krüger VdJ 1995

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Magazin | Handel

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roßfläche setzt auf Lokalkolorit: Holzboden statt Fliesen, abgehängte Decken, eine wärmere Lichtanlage – die nach einem Eigentumswechsel der Immobilie notwendig gewordene Renovierung am Kölner Neumarkt hat die Mayersche Buchhandlung dazu genutzt, auch die strategische Ausrichtung zu überdenken. „Mit dem neuen Erscheinungsbild wollten wir auch ein Statement für’s Buch abgeben. Das ist und bleibt unsere Fachkompetenz“, so Dr. Hartmut Falter. Achtzig Prozent des Sortiments sind nun auf 4.500 qm – 500 qm weniger als bisher – den Büchern vorbehalten. Das NonbookAngebot wurde abgespeckt, dafür gibt es jetzt eine Spielwarenabteilung, mehr Spielflächen für Kinder, eine Bühne für Veranstaltungen mit bis zu 350 Besuchern und mit dem KaffeeFleck erstmals ein eigenes Café-Konzept, für das eine neue Tochter-Gesellschaft gegründet wurde. Dieses soll nach und nach auch in anderen Städten installiert werden, als nächstes in der Mayerschen am Markt in Essen. 38

Die neue Strategie Die Mayersche Buchhandlung hat sich in Köln „neu erfunden“ und sieht Wachstumspotenzial auch als StadtteilBuchhandlung

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Mit Service-Maßnahmen wie Bücherlieferung per Fahrradkurier, der Aktion M-Greenline für den sparsameren Einsatz von Plastiktüten, vielen Veranstaltungen, Leseförder-Projekt und eigenem Reader will man das Engagement für den Einzelhandel vor Ort noch stärker betonen. Denn nach 15 Jahren an der meist-frequentierten Lauflage der Stadt hat sich viel verändert. Von drei Großflächen ist nach Schließung von Thalia und einer Mayerschen-Filiale in der benachbarten Schildergasse noch diese eine übrig. Falter: „Diese Veränderungen zeigen auch sehr deutlich, wie sich die Kundenbedürfnisse gewandelt haben.“ Die firmeninterne Restrukturierungsund Konsolidierungsphase – nach acht aufgegebenen Filialen in den letzten beiden Jahren sind es aktuell 42 – sieht Falter als weitgehend abgeschlossen an und gibt sich optimistisch: „Wir haben am Neumarkt einen Mietvertrag für die nächsten zehn Jahre unterschrieben, mit der Option auf Verlängerung. Das Konsumklima ist zurzeit sehr gut und die Kunden kommen mit dem Bedürfnis nach Verführung zu uns ins Ge-


Der „neue“ Laden der Mayerschen am Kölner Neumarkt: Wieder mehr Platz für Bücher, wärmer, kundennäher und damit auch Benchmark für zeitgemäße Kundenansprache. Dr. Hartmut Falter, hier mit Filialleiterin Barbara Ohlberger: „Der Buchhandel muss emotionaler werden – und hat auch Zukunft im Stadtteil.“

Neue Betonung auf „weiche“ Faktoren: Runder Eingangsbereich, verspielte Schriften, Buy local-Aktivitäten, Café (o.)

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schäft. Dem werden wir jetzt umso mehr gerecht.“ In diesem Zusammenhang bestätigt Falter auch, dass man weiterhin in kleinere Stadtteil-Buchhandlungen investieren will. Mit welchem Ladenbau-Standard die dortigen „Kleinen“ also künftig rechnen müssen, zeigt der Umbau in Köln. Und Falter sagt auch, wie er die geplanten Läden mit Kunden füllen will: „Der Buchhandel muss (wieder) emotionaler werden.“ Barbara Meixner

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Magazin | Azubi

Ab hier noch 30 Minuten

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er buchhändlerische Weihnachtswahnsinn umgibt uns jedes Jahr aufs Neue: „The same procedure as every year“. In dieser Zeit sind uns Anfragen wie „Können Sie die 24 Pixi-Hefte bitte jeweils einzeln verpacken? Da hat mein Kleiner mehr zum Auspacken“ so geläufig, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres. Dass hinter der Kundin bereits eine Schlange anderer Kunden nervös von einem Bein aufs andere tritt, wird in diesem Moment mit einem beherzten Lächeln gekonnt ignoriert. Ja, die Weihnachtszeit schlägt sich auf so manches Kunden-Gemüt nieder. Die Diskrepanz zwischen dem die Nerven behaltenden Buchhändler vor Ort und dem entnervten Kunden könnte gar nicht größer sein. Jeglicher gut gemeinter Service wird kurzerhand zur amateurhaften Stümperei degradiert, die Auszubildende am Packtisch als unfähig betitelt und eine kurze Wartezeit als persönliche Zumutung empfunden. Zu gerne huscht dem Buchhändler da der ein oder andere Wunschgedanke durch den Kopf. Zum Beispiel einfach mal inmitten eines ohnehin gestressten Pulks ein gut sichtbares Schild aufstellen: Ab hier noch 30 Minuten Wartezeit. Im Freizeitpark anstandslos und vor allem gesittet hingenommen, würde das im Buchhandel so kurz vor Weihnachten vermutlich zu einer Massenhysterie führen. Ebenfalls ein amüsanter Gedanke, all die so kreativ ausgedachten Fragen der Kunden einmal ganz naiv ehrlich zu beantworten. Was für uns Buchhändler voraussichtlich befreiend ist, könnte den Kunden vermutlich vollends aus der Fassung bringen. Dass das Weihnachtsgeschäft so nicht funktioniert, wissen wir natürlich. Aber wie können wir uns auf diese Zeit bestmöglich vorbereiten? Gerade wir Auszubildende erreichen schnell das Gefühl, kopfüber in Eiswasser zu springen. Ehrlich gesagt, gibt es kein Patentrezept. Eine Grundregel gilt es jedoch ganz besonders zu beachten: die Nerven behalten! Und sich vor allem seine eigene Vorfreude auf die Weihnachtszeit nicht schmälern zu lassen. 40

O Bücherbaum: Stimmungsvoll dekoriert, wird jeder Bücherstapel zum idealen Weihnachtsbaum – keine Nadeln und keine Brandgefahr

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Alle Jahre wieder ...

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s ist wieder soweit. Die hektischste Zeit des Jahres hat begonnen. Die Weihnachtzeit. Der gnadenlose Countdown vom ersten Advent bis Heiligabend ist gestartet. Doch was ist an dieser Zeit so schlimm? Der Plätzchenduft, durch den man gefühlte 2 kg zunimmt? Die Dauerbeschallung mit Weihnachtsliedern, die in Verbindung mit den blinkenden Lichtern garantiert eine Gehirnwäsche vornehmen? Nein. Das Schlimmste, das aller Schlimmste sind sie ... die Kunden! Panisch rennen sie durch die Gegend, auf der Suche nach dem perfekten Geschenk. Meist in letzter Minute. Und wer muss für Onkel Willi, Opa Heinrich und Tante Grunhilde das Passende im Regal haben? Richtig. Wir! Die Buchhändler! Ein Griff ins Regal und es muss stimmen. Ich will mich ja gar nicht beklagen. Nach einem zweiminutigen Gespräch habe ich schließlich das Gefühl Opa Erwin quasi schon mein Leben lang zu kennen, genau so wie alle Nichten, Neffen und Enkel. Oma Hannelore bekommt einen schönen Roman, nicht zu spannend, anspruchsvoll – aber leicht zu lesen. Für Vetter Alfi einen spannenden Krimi, so einen mit einem Ermittler, an dem man zweifelt, der dann aber den Fall doch noch löst. Aber zu vorhersehbar sollte er nicht sein ... Und natürlich haben wir auch das Buch da, dessen Titel und Autor sie nicht kennen, das aber im Moment so beliebt ist.

Checkliste  Ruhe bewahren, nicht hektisch werden Liebe Kunden, wir helfen Ihnen gerne. Das ist unser Beruf, das macht uns Spaß und meist bleiben uns solche Situationen noch lange im Gedächtnis. ABER: Bitte, bitte kommen Sie doch nicht erst am 24. Dezember, 5 Minuten vor Ladenschluss! Nur weil Ihnen gerade eingefallen ist, das Ihnen doch noch Geschenke fehlen und Bücher ja immer gehen! Auf die Gefahr hin Ihre Illusionen zu zerstören: Manchmal haben wir das passende Buch nicht da und müssen es bestellen. Ja, Ihre lautstarken Beschwerden und Verwünschungen helfen da auch nicht weiter. Wären Sie doch nur gestern schon gekommen ... oder letzte Woche ... oder letzten Monat ... Aber sehen Sie es doch positiv: Wir bestellen das Buch jetzt und dann haben Sie schon Ihr erstes Geschenk für nächstes Jahr ... Ja, ich weiß. Eine geniale Idee, über die ich mich gerne auch noch stundenlang unterhalten würde ... Aber wir schließen jetzt. Nehmen Sie einfach diesen Klassiker, der geht immer und kommen Sie nach den Feiertagen vorbei. Da haben wir etwas mehr Ruhe und wir entwerfen Ihren Master-Geschenke-Plan für nächstes Jahr. Nichts zu danken und ja, wir machen jetzt wirklich zu. Schließlich habe auch ich Verwandte die Geschenke erwarten und der Dekoladen an der Ecke schließt doch gleich ... und wehe die haben dieses schöne Figurenset nicht mehr da, dann ist aber was los. Lisa-Marie Hetges

Meckern muss erlaubt sein, aber letztendlich sind wir alle freiwillig im Buchhandel tätig, ob nun an der Kasse, den Packtischen oder in der Höhle des Löwen, auf den Verkaufsflächen in beratender Tätigkeit. Jeder Einzelne von uns hat sich nun mal für diesen Beruf entschieden,

und zwar aus vollster Leidenschaft. Und so schicken wir letzten Endes auch gern eine glückliche Kundin mit 24 einzeln verpackten Pixi-Heften auf den Weg nach Hause. Dennis Hasemann und Christine Leesmeister

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 freundlich bis zuletzt  dem Kunden das Gefühl geben, sich Zeit für ihn zu nehmen, auch wenn man ihn schnell „abarbeiten“ will  im Vorfeld Bücher aussuchen, die man bei bestimmten Anfragen „empfehlen“ kann oder die man dringend loswerden will (spart Zeit)  auch mal auf ein wenig Pause verzichten  alltägliche Routinen zu Gunsten der Kunden zurückstellen  Gesichtsmuskeln trainieren, für das Weihnachtslächeln  wichtige Gründe parat haben, warum man trotzdem weiter lächelt  Hornhaut an Daumen zulegen, für das Einpacken der Geschenke  ausreichend Geschenkpapier vorrätig haben in allen Größen („winzig“ für Teelichter, „riesig“ für Regenschirme)  Kurs in Gedankenlesen belegen, um die zahlreichen Kundenwünsche frühzeitig zu erkennen  Bestenliste des letzten halben Jahres auswendig lernen  KNV dazu bringen, auch die seltensten Sachen ans Lager zu nehmen, für die ausgefallensten Kundenwünsche  eigene Geschenke bereits besorgt haben (sonst muss man mit den Resten des eigenen Lagers Vorlieb nehmen)  sich selbst gegen Weihnachtsbeschallung immunisieren

Korrektur Der Artikel „Frankfurter Buchmesse – Buchhandelsazubis und ihre Perspektiven“ aus BuchMarkt 11/2013 wurde ausschließlich von Jens Löffler verfasst.

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Eine Million Dank! Hervorragende Bestsellerplatzierungen und bisher 1.000.000 verkaufte B端cher im Knaur Taschenbuchjahr. Herzlichen Dank f端r Ihr Engagement.



Praxis | Monatsplanung

Fit im Januar Verkauf 2014

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u den Kernaufgaben des Sortiments gehört auch 2014 neben der ständigen Kontrolle des Sortiments, des Lagers, der Einrichtung und Ausstattung, der Organisation und vielen anderen Komplexen, die regelmäßige Schulung, Weiterentwicklung und Prüfung des Personals im Verkauf und in den besonderen Leistungen der Kundenbedienung. Nach einer Untersuchung zur Kundenbindung musste immerhin festgestellt werden, dass Kunden das Sortiment wegen mangelndem Service, fehlender Beratung und Unfreundlichkeit wechseln würden. Jedes Sortiment hat „seinen Stil“, seine Eigenheiten, seine Prägung, die sich in erster Line in der Ausrichtung und Spezialisierung des Lagers, der Individualität und den Kenntnissen des Personals niederschlagen. Von „innen“ heraus betrachtet man das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren schnell und gerne als gut, von außen kann die Betrachtung jedoch auch andere Erkenntnisse bringen. Lassen Sie zur Prüfung der eigenen Situation und auch der Konkurrenz durch unabhängige und kritische Buchkäufer „Test kaufen“. Vergleichen Sie die Ergebnisse der eigenen Buchhandlung mit ähnlich gelagerten (bezüglich Lage, Größe, Personalstand, Sortiment) und analysieren Sie Stärken und Schwächen. In der Umsetzung wird sich zeigen, wie wichtig der Rückgriff auf die Unterstützung durch geschultes und bewährtes Personal sind. Gute Buchhändler und erfahrene Fachbuchhändler sind entscheidend für Kunden, die Wissen und Know-how schätzen und mit Treue belohnen. Die Technik des Zusatzverkaufs, Gewandtheit und Erfahrung bei schnellen Beschaffungen oder auch Reklamationen sind nicht nur jetzt viel wert. 44

Kalender: Die wichtigsten Termine im Überblick Daten und Fakten Mit 26 Verkaufstagen gibt es im Monat Januar gleich wieder die Chance für gute Umsätze im neuen Jahr. Die Ausnahme gilt nur für die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt, denen der Tag der „Heiligen-Drei-Könige“ am Montag, 6. Januar einen Feiertag wert ist. Sonst verteilen sich die 26 Verkaufstage auf eine Teilwoche von Donnerstag bis Samstag am Anfang des Monats, dann drei volle Wochen ohne Ausnahme und eine Teilwoche am Ende des Monats von Montag bis Samstag. Die Tage nach Neujahr können noch starke Umsatz- oder auch Umtauschträger werden – schließlich muss das Geldgeschenk von Weihnachten noch „versilbert“ oder in den wirklichen Wunsch verwandelt werden. Organisatorisch ist im Januar viel zu tun. Die Inventur – die tatsächliche Aufnahme der noch vorhandenen Bücher, die Zusammenstellung und Auswertung der Bestände bis hin zur Bewertung des gesamten Lagers. Nicht zuletzt die kritische Lagerbetrachtung und Durchsicht nach „Pennern“. Kann da noch remittiert werden oder zeigt sich die schon bekannte „Preiswerte-Bücher-Woche“ im Laufe des Januar. Ebenso von Bedeutung ist die Vorbereitung von Vertreterbesuchen; Lageraufnahmen müssen gemacht werden, dann die Novitäten-Auswahl, Lagereinkäufe und Lagerergänzungen von Standards.

Jahres-/ Gedenktage 1. Januar. 95. Geburtstag des 2010 verstorbenen amerikanischen Schriftstellers Jerome D. Salinger. 4. Januar. 80. Geburtstag des Schriftstellers und Literaturkritikers Hellmuth Karasek. 9. Januar. 85. Geburtstag des deutschen Dramatikers und Schriftstellers Heiner Müller (gest. 1995). 15. Januar. 85. Geburtstag des 1968 ermordeten amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King. 31. Januar. 20. Todestag des Schriftstellers Erwin Strittmatter.

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Spielwarenmesse Nürnberg 29. Januar – 2. Februar 2014 Für viele Sortimente, insbesondere mit den Bereichen Kinder- und Jugendbuch sowie Spiele, gewinnt die Spielwarenmesse in Nürnberg an Bedeutung. 2014 soll die Messe die größte seit Bestehen werden. Gerade im Bereich Buch und Spiel wird für das Sortiment als Dienstleister der Begriff „buy local“ propagiert und herausgestellt. Eine Chance für den lokalen Buchhandel im Wettbewerb mit den Versendern? Info: Nürnberger-Spielwarenmesse.de

Steuertermine Freitag, 10. Januar 2014 Fälligkeitstag für:  Lohnsteuer  Kirchenlohnsteuer  Umsatzsteuer  Soli-Beiträge Letzter Tag der Schonfrist für den o. g. Termin: Montag, 13. Januar 2014 Die angegebene Zahlungsfrist gilt nicht für Bar- oder Scheckzahlungen, sondern nur für Überweisungen oder bei Teilnahme am Lastschriftverfahren durch die Finanzbehörde. SV-Beiträge Mittwoch, 29. Januar 2014

Schulstart 2014 Baden-Württemberg: Bayern: Berlin: Brandenburg: Bremen: Hamburg: Hessen: Mecklenburg-Vorpommern: Niedersachsen: Nordrhein-Westfalen: Rheinland-Pfalz: Saarland: Sachsen-Anhalt: Schleswig-Holstein: Thüringen:

7.1.2014 7.1.2014 6.1.2014 6.1.2014 6.1.2014 6.1.2014 13.1.2014 6.1.2014 6.1.2014 7.1.2014 7.1.2014 6.1.2014 7.1.2014 7.1.2014 6.1.2014


DER WELTWEITE MEGAHYPE Rubberband-Schmuck, in den USA bereits ein Megahype, erobert ab sofort auch die deutschen Kinderzimmer:

Deko: Mit Trendthema einheizen

Trendthema „Wintergrillen“: Mit einfachen Mitteln ein Gefühl von Hüttenromantik verbreiten

48 Seiten I Broschur durchgehend vierfarbig mit über 200 Fotos 21 x 27 cm I WG 1411 € 8,99 (D) I € 9,30 (A) I CHF 13,50 ISBN 978-3-95550-079-5

über 200 Mio. verkaufte Rainbow Looms® weltweit

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obald die Weihnachtsdekoration abgebaut ist, sollte ein neues, nicht weniger emotionales Warenbild die Kunden im neuen Jahr begrüßen, und gute Laune in der Buchhandlung verbreiten. Gerade der Januar ist in vielen deutschen Großstädten häufig nass, kalt und ungemütlich, und lässt die Sehnsucht nach Hüttenromantik im Schnee wach werden. Ein Thema, dass im Schaufenster ebenso wie am POS ein stimmungsvoller Blickfang ist. Der positive Nebeneffekt: „neutrale“ Reste aus dem Weihnachtsaufbau, wie z.B. braune Kerzen, Holzschalen oder Teelichtgläser mit Schneeflocke und Hirsch, bekommen in diesem neuen optischen Kontext, eine zweite Chance einen Käufer zu finden. Wer aus der Idee ein Trendthema machen möchte, ergänzt das Bild mit einem Grill

und Büchern zum Thema Wintergrillen. Denn auch in Deutschland wird nicht mehr nur bei der sommerlichen Gartenparty gebrutzelt, sondern immer häufiger bei Eis und Schnee. Die Weihnachtsgans lässt sich ebenso wie Spareribs oder Würstchen auf dem Grill zubereiten. Wintergrillen ist ein Kochvergnügen, nicht nur für harte Männer, sondern für die ganze Familie. Weißer Stoff, grobe Holzbretter oder Baumstämme, Dekoschnee und antike Ski sind die Basis der Inszenierung. Nonbooks könnten beispielsweise Kissen aus Fellimitat, Trinkschokolade, Holzkerzenständer, Tassen, Servietten, Handwärmer oder Schals in Weiß, Creme und Brauntönen sein. Feuer und Eis als kontrastreicher Eyecatcher. Viel Spaß beim Präsentieren und „Grillen“.

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Sabine Gauditz Arte Perfectum

Aus kunterbunten Gummibändchen lassen sich trendy Armbänder, Halsketten, Ringe und sogar Haarund Fußschmuck zaubern. Das unentbehrliche Basisbuch zeigt, wie der Rainbow Loom® (Häkelstuhl) zum Einsatz kommt, und liefert Ideen für stylishe Accessoires und coole Designs. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Loom your life! • Über 200 Farbfotos • Profitipps und Schritt-für-SchrittAnleitungen für 12 Objekte • Leicht verständliche, detaillierte Beschreibungen • Armbänder, Ketten, Ringe, Ohr ringe, Gürtel und Ideen für viele weitere Accessoires • Zahlreiche Farbvarianten für jeden Geschmack • Für Kinder ab 8 Jahren

45 HEILUNG SPIRITUALITÄT - KREATIVITÄT


Praxis | Verkaufstipps

Kollegen-Tipps

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Welches Buch haben Sie mit welchem Argument zum „Bestseller“ gemacht?

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Zur Erklärung: Wir sind hier in der Vorderpfalz (Weinbaugebiet), deshalb unser heimlicher Bestseller: Farben des Weines von Michael Apitz. Es enthält wunderbare Bilder von Weinbergen der Pfalz zu allen Jahreszeiten, kombiniert mit Gedichten „rund um den Wein“, Klassiker, moderne Gedichte – ein wunderbarer Bildband!

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Ein ergreifendes Buch: In Jenseits der Untiefen schildert Favel Parrett die Geschichte dreier Brüder, und deren alleinerziehenden Vater vor der bedrohlichen Kulisse der rauen Tasmanische See.

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Wir wollten weg vom Plastikmüll; auch wegen der Kosten, vor allem aber wegen der hohen Umweltbelastung. Zufällig habe ich im Fernsehen einen Bericht gesehen über eine Frau, die aus alten Kleidern schicke Taschen näht. Darüber habe ich dann mit einer Freundin gesprochen, die gerne näht. Gemeinsam haben wir dann die 46

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Von welchem Erfolg wurden Sie überrascht?

Idee entwickelt, Stofftaschen für unseren Laden zu nähen, und diese als „Pfandtaschen“ anzubieten. Dass heißt, die Kunden können die Taschen bei Bedarf gegen einen Pfand „ausleihen“. Allerdings scheinen unsere Taschen bei den Kunden so beliebt zu sein, dass wir tatsächlich noch keine einzige zurückbekommen haben. Die „Pfandtaschen“ werden also lieber gleich „gekauft“. Meine Freundin näht die Taschen, meist aus IKEA-Stoff, in zwei Größen. Aktuell gibt es jetzt aber auch eine Weihnachtstasche ... Die Taschen sind schön, preiswert und werden auch gerne verschenkt. Wir haben bisher wirklich gute Erfahrungen mit unserem „no plastic“-Projekt gemacht, auch wenn anfangs einiger Erklärungsbedarf bestand, weil manche Kunden zunächst überrascht bis – selten – leicht verärgert waren. Damit muss man halt leben. Gleichzeitig ergibt sich daraus ja immerhin eine gute Gelegenheit, das Thema in den Köpfen der Leute zu verankern und auf die Problematik hinzuweisen. So entwickeln sich spannende und sinnvolle Gespräche. Die meisten Kunden reagieren aber ohnehin grundweg positiv. Mittlerweile haben wir tatsächlich alle Plastiktüten aus un-

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Wir haben alle Plastiktüten aus unserem Laden verbannt! Inge Kohlbacher, Inhaberin Maxdorfer Buchladen


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Was war Ihre erfolgreichste Aktion in letzter Zeit?

Eine schöne

und erfolgreiche Adventszeit ...

... wünscht Ihnen Deutschlands größte Verbundgruppe im Sortiments-Buchhandel. Gerade auch in der Vorweihnachtszeit von den Vorteilen der eBuch profitieren:

serem Geschäft verbannt – und kommen also auch ohne sehr gut zurecht. Die einzige Ausnahme stellen bei uns noch die Schulbuchbestellungen dar; in dem Zusammenhang basteln wir noch an einer praktischen Lösung.

Über 630 Mitgliedsbuchhandlungen (November 2013)

Über 550 ANABEL Zentrallagerkunden (November 2013) - Bücher über Nacht zu Top-Konditionen! Das „Wissen“ der Vielen: Die blitzschnelle Kollegenhilfe - natürlich „online“ Zahlreiche vergünstigte Leistungen für den täglichen buchhändlerischen Bedarf

... und eine guten Rutsch ins neue Jahr!

eichen. Gemeinsam mehr err Plastikfrei: Die Taschenkollektion des Maxdorfer Buchladens wächst ständig. Die Taschen sind eigens für den Laden angefertig und können in einem Pfandsystem „leihweise“ erworben werden; links: Buchhändlerin Frankenhofer präsentiert die neuen Modelle Kontakt: Maxdorfer Buchladen, Inhaberin Inge Kohlbacher, Maxdorf, www.maxdorfer-buchladen.de

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eBuch Geschäftsstelle Tel. 06221 / 647 94 90 kontakt@ebuch.net www.ebuch.net


Praxis | Führung

… ich muss Euch sagen, es wirtschaftet sehr

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e näher das „Fest der Liebe“ rückt, desto hektischer und panischer wird die Suche nach einem passenden Geschenk für Partner, Familie, Verwandtschaft oder Freundeskreis. Smartphone, Tablet PC und Co. halten sich weiterhin hartnäckig ganz oben auf der Liste der beliebtesten Weihnachtsgeschenke – doch trotz der fortschreitenden Digitalisierung ist das gedruckte Buch nicht von den Gabentischen wegzudenken. Aber muss es denn unbedingt eine schlüpfrige Erotikstory á la „Shades Of Grey“ oder ein historischer Wälzer von Rebecca Gablé sein? Warum nicht mal Geschichten verschenken, die der schonungslosen Realität unseres Alltags entspringen, und gerade aus diesem Grund nicht weniger spannend und fesselnd sind als ein fiktiver Roman, Krimi oder Thriller? Sei es das unkonventionelle Erfolgsgeheimnis einer berühmten Marke, die Ent-

stehungsgeschichte großer Konzerne oder die Biografie deren Gründer: Kaum jemals war die breite Bevölkerung so interessiert und hatte so viel Informationsbedarf an diesen Themen wie heute. Wirtschaftsbücher haben bei Ihren Kunden schon längst nicht mehr den Ruf, verstaubt und langweilig geschrieben zu sein. Wer als Geschenkesuchender mit offenen Augen durch eine Wirtschaftsabteilung geht und von seinem Buchhändler kompetent beraten wird, dem stehen praktisch keine Wünsche offen. Von dramatisch bis humorvoll, von sarkastisch bis knallhart

recherchiert – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Wen müssen Sie da hinterher noch zu den Romanen schicken? Übrigens: Wirtschaftsbücher eignen sich auch hervorragend als Zusatzgeschenk! Warum nicht zum neuen Parfüm von bruno banani die passende Firmenbiografie „Not for Everybody“ schenken und erfahren, wie eine Firma bereits seit 20 Jahren Erfolge mit witzigen und originellen Marketingkampagnen feiert? In diesem Sinne ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft und besinnliche, erholsame Feiertage! Service: Der 8er Club der Wirtschaftsverlage (Campus, Econ, Gabal, Hanser, Linde, Finanzbuch, Redline und Wiley) stellt jeden Monat auf seiner website w8verlage.de ein Aktions-Thema und eine Titelauswahl vor. Parallel geben die Kollegen aus diesen Verlagen an dieser Stelle exklusiv für den BuchMarkt praktische Tipps für den Buchhandel.

Fünfsterne-Pretiosen

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ach Umsatzerfolgen mit zwei Bänden der Anderen Bibliothek präsentieren wir zwei weitere Fünfsterne-Pretiosen und heben überdies einen Extra-Vorzug hervor: Noch bis 31. Dezember gilt der verlockende Einführungspreis von nur 79 Euro für jeden der beiden Foliobände:  Diderots Enzyklopädie (mit Kupferstichen aus den Tafelbänden)  Johann Kaspar Riesbecks „Briefe eines reisenden Franzosen über Deutschland ...” Beide Bände sind vorzügliche, hoch attraktive Geschenke – zumal vor und nach Weihnachten.

Sechs von dutzenden (!) Argumenten: • Die Enzyklopädie führt ins Wissen der Welt zur Zeit der Aufklärung und eröffnet einen noch heute erkenntnisreichen Thesaurus an Bildung, Infor-

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St rnstunden Helmut Benze über Beratung, Verkauf und Führung

mation und aufklärerischer Agitation.  Die Kupferstiche dokumentieren beste Illustrationskunst des 18. Jahrhunderts und machen viele Funktionen oder Konstruktionen aus Landwirtschaft, Handwerk, Technik oder Architektur besser begreifbar.  Die meisterliche Gestaltung Ralf de Jongs und changierendes mit Siebdruck bedrucktes Leinen schmeicheln Händen und Augen, steigern den Genuss des Inhalts und veredeln den 500-SeitenBand zum ebenso reichhaltigem wie repräsentativen Geschenk.  Die Briefe des reisenden Franzosen sind ein Meisterstück aufklärerischer,

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solide unterfütterter Reiseliteratur, die sich seitenweise liest wie investigativer Journalismus über ein Land, das im Begriff war, eine führende Rolle in Europa einzunehmen.  Der Leser erlebt eine ebenso unterhaltsame wie spannende Inspektion Deutschlands und seiner Regierungen sowie kurzweilige völkerkundliche Betrachtungen deutscher Stämme.  Magdalene Krumbeck inszeniert das 680-Seiten-Werk als Lesesalon, der fesselnden Inhalten sowie farbenprächtigen Ilustrationen, Karten, Städte- und Landschaftsansichten eine Luxusbühne bietet. Service: Aktions- und Präsentationsideen sowie Beratungs- und Verkaufsargumente für jeden der beiden Bände lesen Sie auf buchmarkt.de Klick auf „Praxis“ und dann auf „Personal“ und „Fünfsterne-Pretiosen“ BuchMarkt-Leser erreichen Helmut Benze kostenfrei unter Tel.: 0621 / 414974 oder per Mail an helmut.benze@brecht-benze.de


Buchhaltung | Praxis

Bar-, Rechnungs- und Durchlaufgeschäft 9. Kapitel der BuchMarkt-reihe „Kennzahlen im Buchhandel“:

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arumsatz, Durchlauf- und Rechnungsgeschäft oder Internetumsätze – ist eine Umsatzart wirklich besser als die anderen? Was ist der Barumsatz und wann ist er gut? Gilt beim Rechnungsgeschäft immer: „Je mehr umso besser“? Diese und andere Fragen werden in diesem Artikel behandelt.

Barumsatz Unter dem Barumsatz versteht das Institut für Handelsforschung (IfH) alle im Geschäft direkt bezahlten Umsätze. Etwas unglücklich ist, dass hierunter auch alle mit EC- und Kreditkarten bezahlten Einkäufe gerechnet werden. Er grenzt sich lediglich ab gegenüber dem Rechnungsgeschäft, wenn Sie also einem Kunden eine Rechnung schicken, die er bzw. sie dann innerhalb einer gewissen Frist begleichen kann. Der Barumsatz beschreibt hier üblicherweise einerseits den Anteil des im Geschäft erzielten Umsatzes am Gesamtumsatz (inkl. Rechnungsgeschäft) sowie dann auch die Kennzahl „Barumsatz je Verkaufsvorgang“, also die Summe aller Umsätze im Laden geteilt durch die Anzahl der Verkaufsvorgänge. Der Anteil des Barumsatzes gemäß IfH belief sich im Jahr 2011 auf 71 Prozent. Der durchschnittliche Kassenbon lag bei 15,63 Euro. Bei dem Betriebsvergleich „Religiöser Buchhandel“ des KM. katholischermedienverband e. V. werden innerhalb des Barumsatzes zusätzlich die unterschiedlichen Bezahlmöglichkeiten „Bargeld“ und „EC- oder Kreditkarte“ einzeln ausgewertet. Hier ergeben sich signifikante Unterschiede: Wer mit Bargeld bezahlt, tätigte im Jahr 2012 durchschnittlich Einkäufe im Wert von 19,54 Euro, in 2011 waren es 18,64 Euro. Wer mit einer Karte zahlen kann, lässt dagegen mit jedem Einkauf deutlich mehr Geld im Geschäft: 31,96 Euro waren es im Jahr 2012, im Vorjahr sogar 46,38 Euro! Diese Zahlen machen deutlich, dass Sie mehr Umsatz erzielen können, wenn Sie das Bezahlen per Karte ermöglichen. Da der Markt der Kredit-

Julia Minderlein Unternehmensberaterin bei der MDG Medien-Dienstleistung GmbH.

kartenabrechner sehr umkämpft ist, ist es möglich, nicht mehr als 2,5 Prozent vom Kreditkartenumsatz inkl. aller Nebenkosten wie Terminalmiete und zusätzlichen quartalsweisen Bankgebühren für die Kreditkartenzahlmöglichkeit aufzuwenden.

Durchlaufgeschäft Das Durchlaufgeschäft bezeichnet alle Umsätze mit Waren, die nicht auf der Ladenfläche präsentiert worden sind. Dabei handelt es sich um alle Abholkäufe sowie um das Rechnungsgeschäft, bei dem Sie Artikel für einen Kunden bestellen und dorthin liefern lassen. Dieses Durchlaufgeschäft ist deswegen so attraktiv, weil Sie zur Erzielung dieses Umsatzes keine Geschäftsfläche benötigen, keinen Handlingsaufwand für Auspacken, Präsentieren und Dekorieren haben und zumindest beim Rechnungsgeschäft auch noch hohe Umsätze erzielen. Positiv für Sie dabei ist außerdem, dass Ihr Kunde auch beim Abholen die Gelegenheit zu Spontankäufen hat. Kommen wir zur Kennzahl: Der Betriebsvergleich des IfH weist den Anteil des Durchlaufgeschäfts leider nicht mehr aus, der Vergleich des KM. dagegen schon. Er lag in 2012 bei 24,0 Prozent, in 2011 sogar bei 26,2 Prozent vom Gesamtumsatz. Ist dieser Anteil nun gut? Diese Bewertung lässt sich im Grunde nur bezüglich des Rechnungsgeschäfts treffen, ein hohes Abholgeschäft kann gut sein, falls es für ein hohes Interesse und eine gute Bindung Ihrer Kunden spricht, es kann aber auch schlecht sein, falls es bedeutet, dass Sie zu wenig oder einfach die falsche Ware vorrätig haben.

Rechnungsumsatz Schauen wir uns das Rechnungsgeschäft an. Sein Anteil am Gesamtumsatz

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lag gemäß IfH in 2011 bei 29%. Ein hoher Anteil ist grundsätzlich gut, denn es handelt sich um einen Umsatz, den Sie zusätzlich zu Ihrer Fläche erzielen. Besonders, wenn die Lage Ihres Ladens nicht optimal ist, können Sie per Rechnungsgeschäft dringend nötige Umsätze erzielen. Aber auch hier gibt es weitere Bewertungskriterien: Wie hoch ist Ihr Aufwand, diese Geschäfte zu akquirieren und sie auszuführen? Braucht es dazu viel Personal, dann ist der Umsatz ggf. teuer erkauft. Schauen Sie genau hin, wie viele Stunden im Jahr Ihre Angestellten oder Sie selbst mit diesem Rechnungsgeschäft beschäftigt sind und kalkulieren Sie auch alle Verpackungs- und andere Sachkosten mit ein! Prüfen Sie dann, wie viel Rabatt Sie diesen Großkunden gewähren müssen und wie viel Rohertrag (Handelsspanne) Ihnen somit von diesem Rechnungsumsatz bleibt. Dieser Rohertrag sollte deutlich über dem Personal- und Sachkostenanteil liegen, den Sie für diesen Umsatz aufwenden. Auch hier ist es umso besser für Sie, je umfangreicher die Aufträge im Durchschnitt ausfallen. Dies besagt die Kennzahl „Umsatz je Rechnungsgeschäft“ (beim IfH: „Kreditumsatz je Kreditverkauf“). Sie lag in 2011 bei 150,70 Euro. Diese geringe Höhe legt nahe, dass auch alle Privatkunden und nicht nur die Institutionen mit ihren Großaufträgen mitberücksichtigt wurden. Optimieren Sie Ihr Rechnungsgeschäft durch langfristige Geschäftsbeziehungen zu Bibiliotheken, Universitäten und Schulen. Hofieren Sie diese Kunden im besten Wortsinne, sorgen Sie durch regelmäßigen Kontakt, freundschaftliche Aufmerksamkeiten und unerwartete überraschende Dienstleistungen für Begeisterung. Fazit: Jeder Umsatz ist gut und bringt Sie voran, egal ob Barumsatz, Rechnungsgeschäft oder Abholgeschäft. Orientieren Sie sich an Ihren Kennzahlen, um ein mögliches Optimierungspotenzial bei Ihren Umsätzen nicht zu verpassen. Ausblick: Im zehnten Teil wollen wir uns mit Kennzahlen bzgl. Investitionsbedarf und Abschreibungen beschäftigen.

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Praxis | Buchhaltung

SEPA – was jetzt? Ein Gespenst geht um und wirft derart große Schatten voraus, dass es nicht länger ignoriert werden kann. „Sepa“ heißt es und ist eigentlich ein guter Geist. Dennoch tun sich viele Handelsunternehmen schwer, ihn zu bannen

S

EPA (übersetzt „Einheitlicher europäischer Zahlungsraum“) standardisiert nationale und internationale Überweisungen und Lastschriften in der Europäischen Union, der Schweiz und Monaco sowie Island, Liechtenstein und Norwegen. Die „Auslandsüberweisung“ auf Basis des Banking Code International (BIC) wird damit zur Seltenheit im täglichen Zahlungsverkehr, der Mix der Zahlarten für Auslandskunden dank SEPA-ÜberSEPA – die wesentlichen weisung und SEPA-Lastschrift erheblich attraktiver. Für Buchhändler in Neuerungen aus Deutschland – besonders wenn sie im Verbrauchersicht Rechnungsgeschäft aktiv sind, ihre Ware über Marktplätze anbieten oder einen Der deutsche Verbraucher muss sich vor eigenen E-Commerce-Shop betreiben – allem auf einen quälenden Nummernbedeutet das: Der Verkauf ins Ausland Bandwurm einstellen – die IBAN (Inwird wirtschaftlicher. Der Geldverkehr ternational Bank Account Number). Die wird insgesamt preisgünstiger, einfacher 22-stellige IBAN ist der eindeutige inund transparenter. Es bedeutet eine Reiternationale Identifikator seines Kontos he von Umstellungen im Betriebs- und bei seiner Bank. Seine Bank errechnet besonders im Zahlungsablauf. Es bedeusie für ihn aus seinen bisherigen Kontet vor allem den Abschied von nationatodetails, er findet sie auf seinem Konlen Besonderheiten. toauszug, oder er nutzt IBAN-Rechner, Das Online-Lastschrift-Einzugsverfahren die er im Internet findet. Den BIC, den (ELV), ein Liebling der deutschen Onlineinternationalen Bankencode (auch händler, konnte zwar in der gegenwärtiSWIFT genannt), können dagegen die gen Form – also per Webformular ohne eigenhändige Unterschrift des Zahlungspflichtigen – im Prinzip „gerettet“ werden. Dieser Konsens wird getragen vom Bundesministerium der Finanzen, der Deutschen Bundesbank, der Deutschen Kreditwirt- tigungen ohne eigenhändige Unterschrift schaft und den Wirtschaftsverbänden, die oder vergleichbare Validierung wirklich im SEPA-Rat vertreten sind. Ab Februar akzeptiert werden. 2014 gilt damit: Wenn die abwickelnden Jedenfalls müssen die Unternehmen Banken sich bereit erklären, ELV-Einver- jetzt aktiv werden. Denn im Falle unständniserklärungen ohne Unterschrift zu sauberer Zahlungsabwicklung oder akzeptieren, kann innerhalb Deutschlands Mandatierung drohen vor allem im die bisherige Praxis weitergeführt werden. Zahlungsverkehr mit den Verbrauchern Die bisher erteilten Einzugsermächtigun- hohe Bearbeitungs- oder Rücklastgen behalten ihre Gültigkeit. Ein Rest Un- schriftgebühren und – schlimmer noch gewissheit herrscht noch darüber, ob ab – ein 13-monatiges Rücktrittsrecht des Februar 2014 neu erteilte Einzugsermäch- Kunden vom Lastschrift-Auftrag. Im 50

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meisten am 1. Februar 2016 vergessen – alle Transaktionen im SEPA-Raum funktionieren dann auf ausschließlicher Basis der IBAN. Positiv: für bevorstehende Lastschrift-Einzüge bekommt er unter SEPA-Bedingungen den genauen Termin angekündigt und kann seine Liquiditätsplanung darauf abstimmen. Auch positiv: Wer beispielsweise in Deutschland wohnt, aber im Ausland arbeitet oder studiert, braucht nur noch in seinem Heimatland ein Bankkonto. Bisher waren mehrere Bankkonten nötig. Künftig gilt jede Bankkarte für Euro-Zahlungen in allen SEPA-Ländern. Dadurch müssen Reisende weniger Bargeld bei sich tragen.

Verkehr zwischen Banken, bei B2B und bei grenzüberschreitender Zahlung müssen SEPA-Standards ab dem 1. Februar 2014 zwingend angewandt werden – im innerdeutschen Distanzhandel könnten Verbraucher die alte kurze Kontonummer im nationalen Zahlungsverkehr noch nutzen, sofern ihr Zahlungsdienstleister die Konvertierung in die IBAN anbietet. Zum 31. Januar 2016 hat dann innerhalb Europas auch der BIC ausgedient.


So werden Buchhändler SEPA-fit Die SEPA-Umstellung ist abteilungsübergreifend und komplex! Jedes Unternehmen sollte daher einen SEPA-Projektmanager ernennen und seinen eigenen „SEPA-Fahrplan“ aufstellen und abarbeiten. Dieser könnte aussehen wie folgt: Sofort: Überprüfen Sie, welchen Stellenwert die Lastschrift überhaupt in Ihren Kundenbeziehungen hat! Überprüfen Sie auch, wie gut SEPA-unkritische Zahlarten wie PayPal, Kreditkarte oder Sofortüberweisung von Ihren Kunden angenommen werden! Nehmen Sie SEPA auch zum Anlass, Ihre Auslands-Bankverbindungen auf den Prüfstand zu stellen, überflüssige Verbindungen ggf. zu kappen und überhaupt Ihre Zahlungslandschaft zu rationalisieren. Umgehend: Testen Sie möglichst, welche Auswirkungen es auf die Umwandlungsrate in Ihrem Shop hat, wenn Sie die Lastschrift nicht mehr anbieten! Vielleicht ist sie ja verzichtbar. Baldigst: Legen Sie Ihre Strategie fest: Welchen Zahlungsmix werden Sie anbieten? Mit welchen Banken werden Sie weiterhin zusammenarbeiten? Daraus resultieren Ihr Arbeitsplan und Ihre Kommunikationsstrategie. Informieren Sie darüber Ihre Kunden proaktiv. Bald: Beantragen Sie bei der Bundesbank Ihre kostenlose Gläubiger-ID. Zusammen mit der Mandatsreferenz ist sie unabdingbarer Bestandteil eines rechtswirksamen SEPA-Lastschriftmandats und muss jedem Lastschrift-Zahler vor dem ersten Einzug in Textform mitgeteilt werden. Bald: Stellen Sie das Datenformat Ihrer Konten auf SEPA um. Das betrifft auch den

SEPA-Umstellung zur Kundenbindung nutzen Die Fachanwältin für Informationstechnologierecht Sabine HeukrodtBauer hat auf der Beratungsplattform

Verkehr mit Ihren Kreditoren. Wichtige Details sind  die Umrechnung von Kontonummer und BLZ in die IBAN (International Bank Account Number). Dazu gibt es Software und – bei sehr kleinen Kundenstämmen – notfalls auch Webtools zur manuellen

» 72 Tage vor Ablauf der Umstellungsfrist für die ‚Single Euro Payments Area‘ haben erst 24 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland ihre Vorbereitungen abgeschlossen « (Aus einer Studie der FH des Mittelstands (FHM) Bielefeld im Auftrag der Commerzbank AG)

Umrechnung wie www.iban-rechner.de  der Ersatz des Namens Ihres einziehenden Kreditinstituts durch den BIC (früher SWIFT-Code)  ein reduzierter Zeichensatz samt Verzicht auf ß, ä, ö, ü und einige mehr  erheblich verkürzte Mitteilungsfelder,

shopanbieter.de eine SEPA-Kundeninformation veröffentlicht, die in ihren Formulierungen kundenfreundlicher ist als die offiziellen Vorlagen der Bundesbank: www.shopanbieter.de/knowhow/ fachartikel.php

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was den Platz für Ihre betriebsnotwendigen Kennungen wie Referenznummern, Kundennummern etc. massiv einschränkt und Sie möglicherweise zwingt, Ihren kompletten Bestell- und Zahlungsprozess anzupassen  gleichzeitig ist durch die Umstellung mit erhöhtem Datenvolumen zu rechnen  vorgeschrieben ist weiter, dass Sie dem Kunden das genaue Abbuchungsdatum vorab mitteilen. Die gesetzliche Vorwarnzeit von 14 Tagen kann notfalls – nicht sehr kundenfreundlich – per Zusatz in den AGB verkürzt werden. Sie müssen entsprechende interne Verfahren und Prozesse entwickeln. Lassen Sie sich auch von den Hausbanken oder Payment Service Providern (PSP) schriftlich bestätigen, dass sie zum gesetzten Termin SEPA-konform einziehen können.  auch müssen Sie zum Datenaustausch zwingend auf ein XML-Format gemäß ISO 20022 umstellen. All das könnten Sie bereits jetzt scharfschalten. SEPA gilt bereits – eine Umstellung erst zum Stichtag dagegen ist hochriskant. Bald: Passen Sie Ihre Buchführungs-Software an die neuen Daten- und AustauschFormate an! Bald: Informieren Sie die Kunden, die per ELV zahlen, per E-Mail oder Brief über den Übergang zum SEPA-Basislastschrifteinzug und den voraussichtlichen Zeitpunkt der tatsächlichen Umstellung ihrer Konten (vgl. Information im Kasten!). Letzter Schritt: Informieren Sie Ihre Geschäftspartner und Kunden, indem Sie auf Ihrer Website und allen Ihren Geschäftspapieren Ihre bisherige, aus BLZ und Kontonummer bestehende Bankverbindung durch die IBAN ersetzen. Das gilt auch und vor allem für den Bestellprozess in Ihrem Onlineshop. Und so wenig Zeit bleibt Ihnen noch: Am Morgen des 3.Dezember stehen bis zum Stichtag noch 40 Arbeitstage zur Verfügung – Grund genug, SEPA unverzüglich anzupacken. Michael Lemster Seine Firma alVoloConsult berät Verlage, Buchhändler und Dienstleister. Daneben publiziert er in Fachund Publikumsmedien.

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Praxis | Markt

Online schlummern noch Reserven

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as Sortiment beklagt, dass sein Anteil am Branchenumsatz unter die magische 50-Prozent-Marke gerutscht ist. Rechnet man den Internet-Umsatz des Sortiments ein, dürfte der Anteil aber noch darüber liegen. Und das kann auch so bleiben, denn online ist Luft nach oben. Der stationäre Buchhandel hat drei Minusjahre hinter sich. Zugleich steigen bei den Buchverlagen die Umsätze seit neun Jahren und insgesamt wächst der Markt. Es handelt sich also nicht um eine Krise des Buchmarkts, sondern dem Vertriebsweg Buchhandel ist etwas in die Parade gefahren. Diese Rechnung macht Michael Menard auf, Geschäftsführer des Börsenvereins Region Norddeutschland und Experte für Branchenstatistik, und nach dem Wettbewerber, der dem Sortiment in die Parade gefahren ist, muss er nicht lange suchen: Es ist das Internet mit seinen Zugewinnen. Allerdings geht das eine nicht eins zu eins auf Kosten des anderen. Der Anteil des stationären Sortimentsbuchhandels am Branchenumsatz lag 1998 noch bei 59,1 Prozent und sank bis 2012 auf 48,3 Prozent, ein Rückgang um 10,8 Prozentpunkte. Der Internet-Buchversand ist im selben Zeitraum von null auf 16,5 Prozent Anteil gewachsen, hat also weit mehr zugelegt als das Sortiment verloren hat. Unschärfen dieser Rechnung liegen darin, dass das Internet auch in den Gärten von Warenhaus, Buchclub, Nebenmarkt und dem Direktgeschäft der Verlage wildert, während der heutige Endkundenumsatz der Verlage teils auch früherer Buchhandelsumsatz sein dürfte. Die Gewinner und Verlierer der Jahre seit 1998 (dem Beginn der Online-Relevanz) bis 2012 hat Menard auch in Eurobeträgen ermittelt (siehe Abbildung). Es zeigt sich, dass das Sortiment absolut gerechnet den meisten Umsatz verloren hat, Warenhäuser und Buchclubs jedoch relativ stärker betroffen waren. Insgesamt aber ist der Buchmarkt seit Eintritt der Internethändler gewachsen. Die Addition der Gewinne und Verluste ergibt von 1998 bis 2012 einen Branchenzuwachs von 432 Millionen Euro. 52

Boris Langendorf über die wirtschaftliche Entwicklung der Buch- und Medienbranche

Andererseits besteht ja der InternetBuchumsatz nicht allein aus Amazon und anderen Nur-Onlinehändlern, sondern entfällt teils auch auf Unternehmen mit stationärer Herkunft. Menard hat sich dem Wagnis unterzogen, diesen Anteil einmal zu schätzen, und er kommt zu einem Ergebnis, das viele überraschen wird: So wenig ist das gar nicht. Menard hat sich einerseits öffentlich zugänglicher Zahlen bedient wie der Umsätze von thalia.de und buch.de, andererseits für Weltbild und den dazu gehörigen buecher. de eine individuelle Schätzung abzüglich Nonbook vorgenommen. Den unteren acht Buchhandelsunternehmen der Top Ten hat er 5 Prozent Online-Umsatzanteil unterstellt, den Rest des stationären Sortiments mit einem Schnitt von 1,4 Prozent veranschlagt, der Zahl aus dem Betriebsvergleich. Und siehe, es ergibt sich ein Online-Sortimentsumsatz von 482 Millionen Euro. Das hieße, auf die stationären Geschäfte entfiele glatt ein Drittel des gesamten Internet-Buchumsatzes. Rechnet man diese 482 Millionen Euro Online-Umsatz dem stationären Vertriebs-

weg hinzu, so liegt das Sortiment nicht mehr bei 48 Prozent, sondern bleibt mit 53 Prozent weiter über der Hälfte vom Branchenumsatz. Nun ließe sich einwenden, dass auch dann, wenn diese Rechnung stimmt, das Abrutschen unter die 50-Prozent-Marke nur hinausgezögert ist. Dieses Argument geht jedoch von der statischen Vorstellung aus, dass der Onlineanteil der Standortbuchhandlungen zementiert ist. Das muss aber nicht sein. Einerseits ist gerade bei den bisher weniger aktiven kleineren Buchhandlungen noch Luft nach oben. Andererseits hätten gerade diese Buchhandlungen „mit ihrem begrenzten, aber treuen Kundenkreis die größten Chancen, auf 5 Prozent Umsatzanteil im Internet zu kommen“, sagt Menard und rechnet vor: Werden nur drei Bücher täglich übers Internet bestellt, wird das als wenig empfunden, macht aber bei 15 Euro pro Buch für eine Buchhandlung mit 350.000 Euro Jahresumsatz schon 4 Prozent Umsatzanteil aus. Ein Onlineshop ist Pflicht. Diesem die persönliche Note der Buchhandlung zu geben, ist die Kür.

Service: Interessierte können sich unter www.langendorfs-dienst.de für die exklusive Ideenbank und den tagesaktuellen Newsletter anmelden.

Vertriebswege: Gewinner und Verlierer Differenz Umsatz 1998 und 2012 in Millionen Euro 2000

1554

1500 1000 358

500

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0 -500 -1000

-385

-259

-163

-773 Sortiment klassischer Warenhaus Buchclubs Versnad

Sonstige

Quelle: Michael Menard, LV Nord,Dienst Langendorfs Dienst Quelle: Langendorfs

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Praxis | Ideenmarkt Service

„Leanders Lieblinge“: Gabriele Hoffmann versammelt „ihre“ Kinderbuch-Klassiker

Klassiker-Katalog In dem Katalog „Leanders Lieblinge“ um Matz, Fratz und Lisettchen stellt Gabriele Hoffmann, Inhaberin der Heidelberger Kinder- und Jugend- (NordSüd) so gut buchhandlung Leanders Leseladen, bei den Kleinen anKinderbücher vor, die in ihren Augen kommen, auch ein Klassiker-Status haben und die „so wich- prima Verkaufsartig sind wie die Muttermilch, so gesund gument abgeben: wie Obst und Gemüse und so lecker wie „Sie bilden nicht Himbeertörtchen“, wie sie in ihrem Vor- nur die Wirklichwort behauptet. keit der Kinder ab, Damit hat die studierte Pädagogin ein sondern sorgen lange gehegtes Anliegen in die Tat um- auch dafür, dass sie sie begreifen und gesetzt: „Diese Bücher dürfen einfach dazulernen.“ nicht im Überangebot untergehen“, findet Bei vielen Buchhändlern hat Gabriele sie und weist darauf hin, dass die ent- Hoffmann damit einen Nerv getroffen: wicklungspsychologisch begründeten „Bei uns rufen täglich Sortimenter an, die, Erklärungen, warum Titel wie „Ich bin händeringend um Nachschub bitten.“ die kleine Katze“ von Helmut Spanner Den gibt es bei ihr aber erst ab zehn (Ravensburger) oder die Geschichten Exemplaren à 3,50 Euro pro Stück plus

Porto. Günstiger sind die Bedingungen bei Libri: Da gibt es 25 Prozent Rabatt und die Möglichkeit, einzelne Exemplare zu bestellen. Übrigens: Die Titel-Auswahl von „Leanders Lieblingen“ beschränkt sich auf Bilderbücher weitgehend ohne Text, daher sei auch das Hauptkriterium für die Auswahl die „Lesbarkeit der Bilder“ gewesen. Ein zweiter Teil für diejenigen, die, zumindest ansatzweise, schon selbst lesen können, ist bereits in der Planung. Kontakt: www.leandersleseladen.de

Spieletipp

Spiele-Klassiker Satte 70 Jahre ist es her, dass der Anwaltsgehilfe Anthony Ernest Pratt und seine Frau Elva eines jener Spiele erdachten, die heute Synonym für eine ganze Gattung sind. Wer die Frage nach einem Detektivspiel stellt, wird zwangsläufig als Antwort „Cluedo“ erhalten. 1959 erschien das heutige „Cluedo“ erstmals in Deutschland, seinerzeit noch unter dem Titel „Wer ist Meisterdetektiv?“ Und genau darum geht es natürlich auch noch immer, eben darum, vor seinen Mitstreitern herauszubekommen, welcher Verdächtige in welchem Raum mit welcher Tatwaffe das Opfer umgebracht hat. Die Kombination aus sechs Verdächtigen, sechs Tatwaffen und insgesamt neun Räumen lässt 324 verschiedene Lösungen zu, also steht kaum zu erwarten, bei einer Partie ein häufiges Gefühl von Wiederholung zu bekommen. Allerdings: Am Outfit lässt sich schon arbeiten und so erlebte das Spiel zahlreiche Auflagen, sogar eine Version mit (sei-

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Cluedo: Jetzt mit „Die drei Fragezeichen“

nerzeit der neueste Stand der Technik!) VHS-Kassette wurde veröffentlicht. Heute stehen Neuauflagen eher im Zeichen eines attraktiven Lizenzthemas, so etwa die Ausgabe „Sherlock“, passend zum BBC-Fernsehhit. Für den Buchhändler sind Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews wohl attraktiver, die entsprechende Edition erschien im Verlauf des Jahres. Neben den drei Fragezeichen ermitteln Onkel Titus, Tante Mathilda und Inspektor Cotta, die auf der „anderen Seite“ gleichsam alte Bekannte als Gegenspieler haben: Skinner Noris, Victor Hugenay, Wilbur Graham,

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Dick Perry, Brittany und Mr. Grey. Entsprechend dem Credo der Serie wird hier nicht gemordet, es geht inhaltlich um Diebstahl, und auch hier erinnern die gewählten Gegenstände an viele spannende Buch-/HörspielAbenteuer mit dem Trio aus Rocky Beach, angefangen mit dem Super Papagei, limitierten Comics, antiken Büchern, Gemälden oder einem Schatz aus Goldmünzen. Stimmungsvoll umgesetzt zeigt der Klassiker, wie attraktiv er heute noch ist. Und im Kontext mit dem weitreichenden Angebot zu den drei Fragezeichen, stellt „Cluedo“ ein zusätzliches Schmankerl dar. Rainer Scheer Kontakt: Winning Moves, Düsseldorf, www.winningmoves.de


HÄDECKE Irena Bohovic, Bücherpunkt Blaubeuren: „Die tollen Tüten sind gut für die Kundenbindung“

Verschärfter Genuss Red, hot & Chili Rezepte aus aller Welt bei Hädecke

Aktionen

Advents-Tüten Um die Identifikation der Kunden mit der dann mit Kleinigkeiten wie Pixi-Büchern einzigen Buchhandlung vor Ort voranzu- und kleinen Nonbooks und Süßigkeiten. treiben und auch, um sich als Kinder- und Manchmal orientierten wir uns im Inhalt Jugendbuchhandlung zu positionieren, ha- auch am Alter der Kinder.“ ben sich Irena Bohovic und Martin Gaiser Die Tüten wurden wie ein Adventskalenaus der Buchhandlung Bücherpunkt in der der durchnummeriert, im Fenster aufgehängt schwäbischen Kleinstadt Blaubeuren eine und die Kinder sollen jetzt im Dezember am Adventskalender-Aktion ausgedacht: Ab jeweiligen Tag „ihre“ befüllte Tüte abholen. Mitte November wurden an Kinder in der „Die Resonanz von Kindern und Eltern war Buchhandlung bunte Papiertüten ausgege- riesig, das zeigt uns, dass in solchen Ideen ben. Die Kinder nahmen sie nach Hause noch viel Potenzial schlummert“, so Bomit, gestalteten sie nach Lust und Laune hovic. Und weil die Tüten im Schaufenster und lieferten sie wieder im Bücherpunkt ab. gezeigt werden, haben auch alle anderen Irena Bohovic: „Wir befüllten die Tüten Blaubeurer etwas davon.

Nonbook

Philosophen-Mitbringsel

Viele Fragen, keine Antwort: SinnfragenKombinator

Ist Aufräumen verwerflich? Ist Liebe unabwendbar? Diese und noch 3.967 andere Fragen kann man sich und anderen mit dem „SinnfragenKombinator“ von Metermorphosen stellen: Was auf den ersten Blick absurd erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als tiefsinnig. Das philosophische Spielzeug eignet sich bestens für lange Autofahrten, langweilige Parties oder verregnete Familienwochenenden. Das Mitbringsel mit Anspruch ist seit Anfang November im Handel. Bestellbar in VEs zu fünf Exemplaren.

Dan May‘s Chili Kochbuch Fotos: Peter Cassidy 160 Seiten, 86 Farbfotos, mattcellophaniertes Hardcover mit Spotlack, Format 19,5 x 24,2 cm € [D] 26,– / € [A] 26,70 ISBN 978-3-7750-0640-8

Kontakt: www.metermorphosen.de

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Walter Hädecke Verlag Postfach 1203, 71256 Weil der Stadt www.haedecke-verlag.de facebook.com/haedecke.verlag


Praxis | Die Besten

Bestenliste

Bestseller Barsortiment

Erstellt von

Ermittelt von

Hörbücher

Belletristik 1 Ferri/ Conrad | Asterix bei den Pikten | Ehapa Comic

Jack London | Wolfsblut | gel. v. J. Steck | GoyaLiT Nach Timothy Zahn | Star Wars (3) | mit H.-G. Panczak, W. Pampel u.a. | WortArt Irmgard Litten | Trotz der Tränen | gel. v. P. Litten, J. Steck, G. Heidenreich | Uccello Nach Jordan Goldberg | Batman | mit S. Rotermund, J. Thormann u.a. | Highscore Music Hans Pleschinski | Königsallee | gel. v. J. Schönfeld | Hörbuch Hamburg

Sachbuch

2 Felscherinow/Vukovic | Christiane F – Mein zweites Leben | Dt. Levante Verlag 3 Terézia Mora | Das Ungeheuer | Luchterhand 4 Rita Falk | Sauerkrautkoma | dtv 5 Khaled Hosseini | Traumsammler | S. Fischer

James M. Barrie | Peter Pan | gel. v. J. Wawrczeck | Oetinger audio

6 Malala Yousafzai | Ich bin Malala | Droemer Knaur

Max Kruse | Urmel saust durch die Zeit | gel. v. R. Beck | Silberfisch

7 Jussi Adler-Olsen | Erwartung | dtv

Dina Nayeri | Ein Teelöffel Land und Meer | gel. v. U. Berlinghof | Radioropa Die Bestenliste liegt auch – kommentiert – diesem Heft als Poster bei. Weitere Poster (für Abonnenten kostenlos) können über vertrieb@buchmarkt.de bestellt werden.

8 Jonas Jonasson | Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand | carl‘s books 9 Kai Twilfer | Schantall, tu ma die Omma winken! | Schwarzkopf & Schwarzkopf

Kinder- und Jugendbuch

1 Christopher Clark | Die Schlafwandler | DVA

1 Rick Riordan | Das Zeichen der Athene | Carlsen

2 Guido M. Kretschmer | Anziehungskraft | Edel

2 Cassandra Clare | City of Ashes | Arena 3 Derek Landy | Duell der Dimensionen | Loewe 4 Andreas Steinhöfel | Rico, Oskar und die Tieferschatten | Carlsen

3 Rüdiger Safranski | Goethe – Kunstwerk des Lebens | Hanser 4 Marcel Reich-Ranicki | Mein Leben | Pantheon

5 Ingo Siegner | Der kleine Drache Kokosnuss bei den Dinosauriern | cbj

5 Swetlana Alexijewitsch | Secondhand-Zeit | Hanser

6 Jeff Kinney | Geht‘s noch? | Baumhaus

6 Teege/Sellmair | Amon | Rowohlt 7 Spadaro, Antonio | Das Interview mit Papst Franziskus | Herder

7 Louis Sachar | Löcher | Beltz

8 Becker/Schommers | Boris Becker – Das Leben ist kein Spiel | Herbig 9 Kurt Flasch | Warum ich kein Christ bin | C.H. Beck

8 Cassandra Clare | City of Glass | Arena

10 Sandra Roth | Lotta Wundertüte | Kiepenheuer & Witsch

9 Cassandra Clare | City of Lost Souls | Arena 10 John Green | Das Schicksal ist ein mieser Verräter | Hanser

10 Alice Munro | Zu viel Glück | S. Fischer

Bestenliste Bestenliste Erstellt von

Bestseller nach Umsatz Bestseller nach Umsatz Ermittelt von in Verbindung mit

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Ermittelt von

in Verbindung mit

Businessbücher

Romane, Unterhaltung, Belletristik

1 Reinhard K. Sprenger | Radikal führen | Campus

1 Jojo Moyes | Eine Handvoll Worte | Rowohlt | Umsatz: 548,- EUR

2 Holm Friebe | Die Stein-Strategie | Hanser

2 Ferri/Conrad | Asterix 35: Asterix bei den Pikten | Egmont Comic | Umsatz: 451,- EUR

3 Nate Silver | Die Berechnung der Zukunft | Heyne 4 Thorsten Jekel | Digital Working für Manager | Gabal

3 Jojo Moyes | Ein ganzes halbes Jahr | Rowohlt | Umsatz: 361,- EUR

5 Gerd Gigerenzer | Risiko | C. Bertelsmann

4 Khaled Hosseini | Traumsammler | S.Fischer | Umsatz: 330,- EUR Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den DownloadZahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Die Stein-Strategie www.getabstract.com/buchmarkt

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5 Jussi Adler-Olsen | Erwartung | dtv | Umsatz: 261,- EUR Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz

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Beste Perspektiven mit PresseRenten

DVD-Tipp

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Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion aum ein Kinderbuch ist so zeitlos wie Michael Endes „Momo“. Dabei spielt gerade die Zeit daran eine wichtige Rolle: Das Mädchen Momo kann gerade noch verhindern, dass die „grauen Herren“ den Menschen die Zeit stehlen. Zum 40-jährigen Erscheinungsjubiläum von Michael Endes weltbekanntem Klassiker veröffentlicht der Berliner Anbieter Studiocanal Johannes Schaafs Verfilmung neu restauriert auf DVD und erstmals auf Blu-ray. In der Rolle der Momo ist die damals zehnjährige Radost Bokel an der Seite von Armin Mueller-Stahl, Mario Adorf und John Huston zu sehen. Studiocanal verlost 2 x „Momo“, inklusive der Neuauflage der Buchvorlage aus dem Thienemann Verlag. Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Momo“ an gewinnspiel@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.

Verlosung!

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rei nach Mark Twains Klassiker „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“ versetzt Regisseur Norbert Lechner in „Tom und Hacke“ die Handlung in ein bayerisches Dorf nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Zeiten sind hart – Toms Tante Polli versucht, sich und die Kinder durchzubringen, doch Tom und sein Freund Hacke haben nur Flausen im Kopf. Als die Jungen wieder mal versuchen, zu Geld zu kommen, werden sie plötzlich Zeugen eines Mordes und ihre Freundschaft wird auf eine schwere Probe gestellt ... Der Film erhielt das Prädikat „Besonders wertvoll“ und den Preis der deutschen Filmkritik. Die DVD erscheint mit umfangreichem Bonusmaterial! Good!movies verlost 2 x „Tom und Hacke“. Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Tom“ an gewinnspiel@ buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.

Verlosung!

Einsendeschluss für beide Verlosungen ist der 31. Dezember 2013.

Unser Buch-Tipp Empfohlen von der BuchMarkt-Redaktion

Premium-Vorsorge für Medienmenschen

Manuela Städele, Mathias Siebel: Werke der Weltliteratur aufs Äußerste gekürzt, Eichborn, 9,99 Euro

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athias Siebel ist nicht ohne Grund einer der hoch ausgezeichneten Werber unserer Branche. Ehe wir Gefahr laufen, in der Rezension seines ganz besonderen Vademecums durch die Weltliteratur mehr Text zu produzieren als er im Buch, zeigen wir lieber eine „Inhaltsangabe“ eines Werkes, das jeder kennt. Manuela Städele produziert zu Siebels Wortwitz kongenialen Bildwitz.

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Besser Presse


Praxis | Verkaufsargumente

All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko Dennis Lehane „In der Nacht“ – Diogenes Einen so knallharten Gangsterroman habe ich noch nie gelesen. Und es ist ein wirklicher Roman. Die Mitwirkenden reflektieren ihr Dasein, den Sinn ihres Lebens. Gute Dialoge, kein Wort zu viel. Das Schwerste ist der Schluss – wie hört so was Unerhörtes auf? Natürlich mörderisch, aber nun absurd. Ein bisschen übertrieben ist auch die Darstellung der zweiten Liebe des Helden, aber als Gegengewicht musste das wohl so sein. Es spielt während der Prohibition in Amerika in den Zwanzigern. Das Alkoholverbot bringt höchste Kriminalität hervor – wieder mal schafft die Kraft, die nur das Gute will, bloß das Böse. Doch nicht jeder wird dadurch zur Hyäne. Sein Mitleid kostet den Helden fast das Leben. Er spendet viel – Brechts guter Mensch von Sezuan lässt grüßen. Denn der Autor weiß: „Seit Anbeginn der Zeit waren gute Taten mit schmutzigem Geld erkauft worden.” Dieses Buch macht verteufelt misstrauisch – kann nie schaden – und ist jeden Penny wert. (584 S., 22,90 Euro)

Tonino Benacquista „Malavita“ – carl’s books Auch ein Gangsterroman, diesmal als Mafia-Komödie. Ein Kronzeuge hat in USA seine Kumpane verraten und wird im Zeugenschutzprogramm in Europa versteckt. Wie er sich in einem französischen Nest mit Frau und zwei heranwachsenden Kindern benimmt, auf welch kuriose Weise sie aufgespürt werden und was für ein Ende alles findet, das wird mit souveräner Gelassenheit, weit ausholend und psychologisch grundiert erzählt. Eine Mischung aus Krimi und Gesellschaftsroman. Freds Familie entwickelt sich von ihm weg, die wilden Umstände andererseits schmieden

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Ellen Pomikalko Kritikerin

sie zusammen. Fred lebt weit entfernt von Reue, langweilt sich aber, und was ihn rettet, ist – das Schreiben! Der Schurke als Chronist. Zwar macht er die Welt dadurch nicht besser, aber er erklärt sie uns aus seiner Sicht. Aufschlussreich. (304 S., 14,99 Euro) Henning Mankell „Mord im Herbst“ – Zsolnay Kürzer als gewohnt, aber nicht weniger spannend und wie immer durchzogen von Wallanders Befindlichkeit, die zwischen Lustlosigkeit und professionellem Elan schwankt. Wem gehörte die gefundene Hand? Das ganze Buch über werden Fährten verfolgt, die fast bis zum Schluss in die Irre führen. Wallander geht es nicht gut. Er brauchte eine Frau, meint Tochter Linda, die im selben Revier Polizistin ist wie er; er wünscht sich auch ein Haus und einen Hund und kriegt das wieder nicht hin. Sein Charakter ist das Interessanteste – weil wir ihn schon so lange kennen, können wir ihm alles so gut nachfühlen. Ich mag jeden Roman mit ihm. Das Melancholische daran. In einem Nachwort erzählt Mankell, wie er auf Kurt Wallander kam. (135 S., 15,90 Euro)

Paul Lendvai „Leben eines Grenzgängers“ – Kremayr & Scheriau Obwohl die Fragen der ungarischen Journalistin Mihancsik zweifellos vergessene Einzelheiten zutage gefördert haben,

BuchMarkt Dezember 2013

wären mir seine „Erinnerungen” ohne die ständigen Einwürfe vielleicht lieber gewesen, selbst wenn sie, wie er vermutet, aus „zum Teil fast chaotischen Schilderungen” bestanden hätten. Über einen langen privaten Teil mit drei Ehen und etlichen Amouren kommt man endlich zu politischen Hintergründen und erfährt viel über das heutige Ungarn, aus dem Lendvai 1957 verschwand, um seitdem in Wien zu leben. Dass er all die Jahre ein international bekannter Journalist gewesen ist, wird hier im Detail berichtet. Er hat die „Europäische Rundschau” mit gegründet, noch immer eine wöchentliche Kolumne im „Standard” und jüngst einen Journalistenpreis ausgeschrieben. Was mich am meisten interessiert, sind seine Erfahrungen über zunehmenden Antisemitismus und wachsenden Nationalismus, „heute die größte Gefahr in Mitteleuropa”. Als Gegner der Diktatur jung inhaftiert, dann von links beschimpft, verleumden ihn die ungarischen Rechten nun wegen seiner damaligen Kontakte zu den Kommunisten. Man bekommt wieder Einblick ins ideologische Hickhack und muss mit ihm „Ungarns Zukunft äußerst pessimistisch” sehen. Schon interessant. (255 S., 24 Euro) Olivia Manning „Abschied von der Unschuld“ – Edition Büchergilde Erstaunlich, wie sie die Spannung in der an sich ereignisarmen Geschichte hält, nur durch die Intensität, mit der sie einen 14-jährigen Knaben und seine neue Umwelt betrachtet. Felix kommt nach Jerusalem, 1945 kurz vor Kriegsende. Bis auf die vielen Flüchtlinge, die öfter erwähnt werden, bleiben die politischen Verhältnisse ganz am Rande. Felix hatte eine Mutter, die alles immer positiv sah, lebt nun bei einer Art Tante, die ihm Rätsel aufgibt, und schließt sich einer jungen Frau an, die das Leben ziemlich zynisch betrachtet und damit eher die


Jeannette Walls „Die andere Seite des Himmels“ – Hoffmann und Campe Das ist mal ein großartiger Unterhaltungsroman, den man mitfühlend und -fiebernd liest. Die jüngste von zwei Schwestern schildert ohne jeden Bombast, wie sie als Teenager von ihrer Mutter verlassen wurden und sich in deren Heimatort aufmachten. Der wird um 1970 beherrscht von einem Mächtigen, gegen dessen Willkür anscheinend kein Kraut gewachsen ist. Wie sich die politischen Veränderungen nach dem Krieg abgespielt haben und was an privater Zivilcourage nötig war, um den Machtwahn einzelner zu stoppen, das wird in einer fesselnden Geschichte untergebracht, die noch mit einem spektakulären Krimiende aufwartet, alles höchst glaubhaft, mit nicht alltäglichem Plot, gut charakterisiertem Personal, anständigen Dialogen und gesellschaftlicher Relevanz. Die Außenseiter-Mutter ist ebenso lebendig getroffen wie der Supermacho, der Rollenwechsel zwischen den beiden Schwestern wird genauso plausibel und unsimpel gestaltet wie die Integration der Schwarzen in der Highschool des Ortes. Für mein Gefühl: U erste Sahne. (363 S., 19,99 Euro)

Pankaj Mishra „Aus den Ruinen des Empires“ – S. Fischer Nicht gerade ein Zuckerschlecken ist diese Lektüre, weil sie die Geschichte der Unterdrückung

und Ausplünderung asiatischer Staaten durch Europa und Amerika – von Napoleons Einmarsch in Ägypten 1798 bis zum Zerfall Chinas, Indiens und anderer Länder – sehr komplex verbandelt und den Aufstand gegen die Herrschaft der „materialistischen Kultur des Westens” an drei Männern und ihren Ideen festmacht, mit denen man sich erst mal beschäftigen muss. Dabei wird einem das Ausmaß des Hochmuts der „weißen” Herrenmenschen allerdings sehr bewusst. Den Sieg der Japaner 1905 bei Tsushima gegen Russland wertet er als Beginn eines (meist nationalistischen) Panasianismus. Den „Wiederaufstieg Asiens” – insbesondere Japan, Türkei, China – muss ich indes mit vielen Fragezeichen versehen. Warum sind nur wenige selbstbewußt und demokratisch geworden? Die Zunahme des Islamismus kann nicht ewig mit Minderwertigkeitsgefühlen begründet werden. Usw. Der Autor des wunderbaren Romans „Benares oder Eine Erziehung des Herzens” hat hier ein großes Thema angeschnitten. (441 S., 26,99 Euro) Robert Harris „Intrige“ – Heyne Absolut faszinierend. Der Geheimdienstchef Picquart erzählt. Er sitzt mitten in dem Spinnennetz, das Alfred Dreyfus, den einzigen Juden im französischen Generalstab, wegen Geheimnisverrats an die Deutschen verurteilt. Er durchschaut die dünnen Indizien und erkennt die Wahrheit und gerät dabei in Teufels Küche. Das Schöne an seiner minuziösen Darstellung: Wir sind immer dabei, erleben die wahrhaft schreckliche Geschichte eines paranoiden Antisemitismus und einer kaum nachvollziehbaren Bestrafung schlimmster Sorte, die tatsächlich an die des Grafen von Monte Christo erinnert, in allen Einzelheiten mit, lernen die Täter und Mittäter, höchste Herrschaften im Heer, persönlich kennen und nehmen an einem Geschichtsunterricht bester Güte teil. Denn hier braucht nichts wegen Krimieffekten übertrieben zu werden und ist trotzdem ein veritabler, spannender Krimi. Ein Lehrstück in Sachen Bösartigkeit und Anstand, nach meiner Meinung klar gelungen. (617 S., 22,99 Euro)

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Foto: Petra Busch

Wahrheit trifft, wie er erkennt. Der naive Simplicius sieht die Welt mit anderen Augen, als er zurück in seine Heimat England aufbricht. Dieser Prozess spielt sich in solcher realistischer Genauigkeit ab, an Felix’ Alltag entlang, dass man die Kunst bewundern muss, mit der O. M. das Geschehen für sich sprechen lässt. Der 1951 erschienene Roman mit dem Titel „School for Love” hat nichts von seiner Stimmigkeit verloren und zeigt uns einige herrlich skurrile Charaktere. Es ist ein Buch zum Hineindenken in die Anderen. Mich hat es fasziniert. (267 S., 22,95 Euro)

Peter Godazgar Kathrin Heinrichs Carsten S.Henn Jürgen Kehrer Ralf Kramp Tatjana Kruse Sandra Lüpkes Sabine Trinkaus

Acht Menschen retteten sich einst auf der Arche vor der Sintflut.

Acht Richtungen hat die Windrose, acht Speichen das Rad der Fortuna.

Acht Autoren schreiben einen gemeinsamen Roman in acht Tagen.

978-3-942446-91-4 304 Seiten - 9,90 Euro

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www.kbv-verlag.de


Special Special || Krimi, Thriller, Fantasy Special | Hörbuch Inhalt Sortiment: Die Buchhandlung Otherland in BerlinKreuzberg ist ein Paradies für Fantasy-Anhänger | 66

Tatort: Im Kriminalhaus in Hillesheim finden sich Verlag, Buchhandlung, Bibliothek und Café unter einem Dach | 70

Nonbooks: Diese Produkte vervollständigen die Krimiabteilung und liefern spannende Geschenkideen | 72

Editorial

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as Thriller-Segment zeigt sich so lebendig wie lange nicht: Erfolgstitel wie Gone Girl bestätigen einen Trendwandel hin zu psychologisch geschickt gespieltem „domestic suspense“. Bernhard Aichners „Totenfrau“ haucht dem Genre mit seiner sprachlichen Wucht ebenfalls neues Leben ein. Einschlägige Kleinverlage sorgen für spannende Neuentdeckungen und Vielfalt. Ein Blick in deren Programme lohnt unbedingt. Nur so wird auch Ihr Sortiment zu einer Fundgrube, wie es die Buchhandlung Otherland für Anhänger der fantastischen Literatur bereits ist. Oder das Kriminalhaus in Hillesheim. Jürgen Christen stellt Produkte vor, mit denen sich die KrimiAbteilung spielerisch bereichern lässt. Jörn Meyer

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Live

Der King in Deutschland Heyne. Erstmals be-

suchte Horror-Großmeister Stephen King im November Deutschland. Bei zwei Terminen in Hamburg und in München stand der Bestseller-Autor Rede und Antwort, um sein neues Buch „Doctor Sleep“ (Heyne) vorzustellen. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stand aber der Autor selbst. Kein Wunder, dass seine treue Leserschaft nach so vielen Jahren überStephen King im Hamburger CCH: : Der Meister des Horrors besuchte erstmals Deutschkand um sein neues Werk vorzustellen aus euphorisiert war, ihren Helden endlich einmal live erleben zu dürfen. In Hamburg derator Ingo Zamperoni über Leben, Tod stand King in lässiger Garderobe vor rund und Alkoholismus als immer wieder zu 3.000 gespannten Zuschauern auf der Büh- variierende Inhalte seines Gesamtwerkes. ne und sprach im Interview mit ARD-Mo-

BuchMarkt Dezember 2013


JESSICA KREMSER

Krimi, Thriller, Fantasy | Special

FRAU MAIER HÖRT DAS GRAS WACHSEN

Reihe

„Auf-die-Kacke-hauen!“

Vier Hände, aber „das Herz am rechten Fleck“: Milena-Verlegerin Vanessa Wieser

Milena. Nachdem die Reihe „exquisite

corpse“ mit grenzüberschreitender und oft monströser Literatur abgeschlossen ist, heißt es bei Milena: „Die Reihe ist tot, es lebe die Reihe“. „Aufgrund der tollen Resonanz machen wir weiter, in der Reihe ‚beastie books‘ wollen wir weiterhin menschliche Abgründe thematisieren, dem Horror nachspüren und dort hinstarren, wo andere schon lange wegschauen“, beschreibt Verlegerin Vanessa Wieser die inhaltliche Ausrichtung der auf 27 Bände

angelegten Reihe „beastie books“. „Wir wollen mit dieser Reihe jene Menschen ansprechen, denen der Sinn nach ‚Trash‘ steht, die sich vor Horror und Auf-dieKacke-Hauen nicht scheuen, die wenig Wert auf bürgerliche Nabelschau legen und Humor haben. Rotzfrech und das Herz am rechten Fleck, wie der Verlag so seine Bücher“, bringt es Wieser auf den Punkt. Gerade erschien die Neuübersetzung von Peter Benchleys „Der weiße Hai“ (die Verfilmung feiert 2014 ihr 40. Jubiläum).

www.pendragon.de Programm

Spitzentitel mit Spitzenkoch Emons. Seit 1984 bei Emons

der erste Regionalkrimi Deutschlands erschien, hat sich viel getan. 2013 hat der Verlag 180 Bücher veröffentlicht, rund 100 davon waren Krimis – bis auf zwei Ausnahmen allesamt Originalausgaben, damit ist der Kölner Verlag einer der produktivsten im Spannungssegment. Für das Frühjahr 2014 sind 111 Neuerscheinungen geplant, 75 davon Kriminalromane.

Unter den Spitzentiteln im Frühjahr ist der kulinarische Wein-Krimi „Ave Vinum“ von Gastro-Kritiker Carsten Sebastian Henn. Lektorin Stefanie Rahnfeld macht Appetit: „Mit Ave Vinum melden sich Henn und sein ermittelnder Spitzenkoch Julius von Eichendorff eindrucksvoll zurück. Witzig, unterhaltsam und garniert mit spannenden Details aus der Welt des Weins und der Gastronomie.“

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»Die Katze lag immer noch im Gras, ganz friedlich auf den ersten Blick. Frau Maier kniff die Augen zusammen. Sie sah, dass die Schwanzspitze der Katze leicht zuckte und dass sich das Fell auf ihrem Rücken fast unmerklich aufgestellt hatte. Was hatte sie gesehen? Oder gespürt? Plötzlich erschien Frau Maier die Frühlingssonne weniger warm …«

Ein charmanter Krimi mit Herz Frau Maier hört das Gras wachsen 344 Seiten | PB | Euro 12,99 ISBN: 978-3-86532-371-2 Auch als eBook erhältlich.


Special | Krimi, Thriller, Fantasy

Geburtstag

Der Großmeister des „deutschen Noir“ wird 70 Pendragon. Deutscher Krimi Preis und Deutscher Drehbuchpreis sind nur einige der vielen Auszeichnungen, die Frank Göhre, der „Meister des Noir made in Germany“, im Laufe der Jahre erhielt. Wie kaum ein anderer deutscher Kriminalschriftsteller schreibt Frank Göhre realistische Romane über die Schattenseiten der Gesellschaft und die dunklen Seiten der Psyche. Nach Möglichkeit recherchiert Frank Göhre immer selbst direkt vor Ort, er weiß, wie es an einem bestimmten Ort aussieht, wie es riecht oder stinkt. Zu seinem Jubiläum erscheint im Pendragon Verlag der über 500 Seiten starke Sammelband „Geile „Schreibt, wie Meile“, der den Abschluss seines Hitchcock filmte“: St.-Pauli-Epos bildet. Frank Göhre wird 70; Zum Krimi kam Göhre erst oben : mit Schnauzbart vergleichsweise spät durch die und Flugblättern unter Werke von Friedrich Glauser. In seinem Leben hat er viele unter- dem Arm bei der Arbeit schiedliche Dinge getan, machte für den „Werkkreis“ zunächst eine Ausbildung zum

btb. Bernhard Aichners Thriller „Totenfrau“ sorgt schon vor Erscheinen für Furore: Im Frühjahr 2013 bei zahlreichen deutschsprachigen Verlagen, die nach Lektüre von Exposé und Manuskript um den Autor geworben haben, dann international rund um die Frankfurter Buchmesse, wo die Rechte an dem Roman in zahlreiche Länder verkauft wurden. Aber was ist so besonders an Aichners Roman? „Die Sprache. Der Sog. Die Heldin“, sagt Regina Kammerer, Verlagsleiterin bei btb. Auch US-Verleger Paul Whitlatch (Scribner/Simon & Schuster) äußert sich begeistert: „Einer der besten Romane, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Erfrischend anders, unglaublich packend, spannend. Die englisch62

Großhandelskaufmann, nachts lebte er mit Gleichgesinnten die war Buchhändler, Bi- „Gegenkultur“, entwarf Flugblätter, texbliothekar, Lektor, ar- tete und engagierte sich für eine neue Art beitete als Autor für der Literatur. Für ihn war und ist ein guNDR und WDR, bis er ter Kriminalroman immer auch politisch. sich ganz aufs Schrei- Politisch aber im Sinne von Engagement ben konzentrierte. Ende und keineswegs programmatisch gemeint. der 1960er und der Be- Seine Romane laufen ab wie Filme. Ein ginn der 1970er Jahre Kritiker schrieb mal, dass Göhre schreibt, waren für Frank Göhre wie Hitchcock filmte. Rund 30 Werke aus eine intensive Zeit: Tags- den Bereichen Roman, Essaybände und über arbeitete er ganz so- zahlreiche Kurz-Krimis hat Frank Göhre lide im Buchhandel und bislang verfasst.

Spitzentitel

Internationaler Hit

Notizbuch zu Bernhard Aichners „Totenfrau“: Das Heft enthält Ideen und Skizzen zum Roman, mit denen Aichner das Projekt bei Verlagen erfolgreich vorgestellt hat BuchMarkt Dezember 2013

sprachigen Leser werden begeistert sein. Tempo und Dialoge sind einfach grandios.“ Da scheint sich also Großes anzubahnen für den österreichischen Autor, der sich u.a. mit seinen Krimis um den Totengräber Max Broll (Haymon) eine treue Anhängerschaft erschrieben hat. Inzwischen ist gar ein Kinofilm-Deal unter Dach und Fach. Christian Berkel wird für den Hörverlag das Hörbuch einlesen. Im Buchhandel ist dieser Tage ein aufwendig gestaltetes Heft eingetroffen, mit vielen Informationen zu Autor, Buchidee und einer Textprobe. Nachempfunden der „Kostprobe“, mit der Aichner sich den Verlagen präsentierte. Am 10. März erscheint „Totenfrau“ bei btb.


Foto: © designer111 / photocase.com

Krimi, Thriller, Fantasy | Special

Verlage

Teuflischer Kleinverlag Luzifer. Im Januar 2011 gründete Steffen

Historisch Streifzüge durch die Epochen! Mit dem Teufel im Bunde: Luzifer-Verleger Steffen Janssen

deren inhaltlichen Anspruch, nicht über Quantität. Für die nähere Zukunft baut der Verlag weiterhin auf einen Mix aus neuen Talenten und etablierten Autoren, sowohl national als auch international. Desweiteren sollen „vergessene Schätze“ der Fantastik geborgen und den Lesern wieder dargeboten werden. Der Vertrieb der Bücher erfolgt über die Verlagsauslieferung Sigloch. Alle Titel sind außerdem bei den großen Barsortimentern gelistet.

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Janssen den Luzifer-Verlag mit dem Vorsatz, über diesen Hobby-Verlag verschiedene fantastische Anthologien jenseits des „Fanzine“-Formates herauszugeben. Den Fantastik-interessierten Lesern und Autoren sollte eine ansprechende Plattform für ihr Genre geboten werden. Nachdem im Oktober 2011 die erste Anthologie auf den Weg gebracht war, folgte im Dezember 2011 der erste Roman, „Graues Land“ von Michael Dissieux – und dieser sollte alles verändern, denn der Erfolg des Buches stellte den Verleger vor die schwierige Entscheidung, wie mit dem Verlagsprojekt weiter umzugehen sei. Heute, zwei Jahre später, betreut der Luzifer-Verlag sowohl junge deutsche sowie etablierte Autoren der Bereiche Thriller, Fantasy, Horror und Gegenwartsliteratur. Auch internationale Namen finden sich im stetig wachsenden Verlagsprogramm. Mit nicht mehr als zwölf Neuerscheinungen pro Jahr ist und bleibt Luzifer ein Kleinverlag – und das mit Vorsatz: Das Verlagsprogramm definiert sich über die Einzigartigkeit der publizierten Titel und

978-3-8392-1461-9 · ƒ 12,99

Verlage

Mörderisch spannend

BuchMarkt Dezember 2013

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Panz zeigt sich sehr zufrieden mit dem Erfolg der Spannungstitel aus ihrem Hause:

978-3-8392-1468-8 · ƒ 12,99

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978-3-8392-1464-0 · ƒ 12,99

Wir machen’s spannend

Egmont. LYX-Programmleiterin Alexandra

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Werbemittel: Mit diesen Tüten warb LYX auf der Messe für sein Thriller-Programm

„Wir konnten uns trotz starker Konkurrenz gut am Markt platzieren und freuen uns auf die Nachfolgetitel!“ So wird im Januar der zweite Band von Saskia Berwein („Herzenskälte“) erscheinen (Band 3 folgt im September). Mit „Celeste bedeutet himmelblau“ von Brigitte Pons ist der Spitzentitel des Programms ebenfalls von einer deutschen Autorin. Bei INK kommt der Psychothriller „Atemlos“ von Ilsa J. Bick. Die Autorin war mit ihrer „Ashes“Reihe eine der erfolgreichsten Autorinnen bei INK. Alexandra Panz sieht im SpannungsSegment neue Trends: „Der Markt scheint sich weg von möglichst abartigen Morden und psychisch gestörten Serienkillern zu bewegen. Es wird ruhiger, vielschichtiger, weniger spektakulär.“


Special | Krimi, Thriller, Fantasy

Verlage

Das pralle Leben Ulrike Helmer Verlag. Im Frühjahr hat der

„Eher Gratwanderung als Spurensuche“: Verlegerin Ulrike Helmer hat eine neue Krimi-Reihe gestartet

Ulrike Helmer Verlag mit CRiMiNA ein eigenes Krimi-Imprint gestartet. Verlegerin Ulrike Helmer zeigt sich – augenzwinkernd – siegessicher: „Seitdem richtet der Buchhandel ein aufmerksames Auge auf die Krimis unserer Reihe. Daran sind wir selbst schuld: Wir hätten es besser tarnen sollen. CRiMiNA-Cover besitzen einfach einen viel zu hohen Wiedererkennungs- Krimiabteilungen kleben kann. Auf dem die in familiäre Abgründe blickt. Bettina I. wert! So fand auch die Leserschaft die Plakat sind neben einem schönen Motiv- Rocha enthüllt in „Antipasti und eine Prise ersten vier Titel – und zwar GUT! Unser bild alle Cover der CRiMiNA-Reihe zu Schuld“ nebenbei dunkle Kriegskapitel. neues Krimilabel ist ein Kaliber für sich: sehen. Der Verdacht, dass es sich hier um In Trix Niederhausers „Denn vom TrauEs bietet Einblicke in psychische Abgrün- Buchwerbung handelt, ist aber unbegrün- ern kommt der Tod“ packt eine nette alte de und menschliche Verstrickungen, ist det!“ Die CRiMiNAs tragen das pralle Dame aus und Renate Henstedt schildert in eher Gratwanderung als Spurensuche. Wer Leben in sich: Es geht um Globales und „Caretta“ die ungewöhnliche Jagd auf eine der Mörder war, ist vielleicht gar nicht Regionales, um Geschichte und Zukunft, Mörderin. Mit Katarina Struiks „Falscher so wichtig. Spannender: Was treibt Frau- um Geschlechter und Humor. „Ein Krimi Zauber“ ist bereits die Spur ins nächste en, Männer, Menschen um? Wo beginnt kann weit mehr aufklären als nur einen Programm gelegt, an dessen Vertrieb, wie Schuld, wo endet Verantwortung?“ Mord“, beschreibt Helmer ihren Ansatz. Helmer es ausdrückt, „sich wie immer neWas der Buchhandel aus ihrer Sicht auch „Er macht das Unmögliche denkbar und ben Ines Schäfer und Ingrid Augenstein als zu schätzen weiß: „Unsere Vorschau ent- bricht das Schweigen.“ „Wir werden nie- Vertreterinnen auch unsere Auslieferung hält ein CRiMiNA-Plakat, das man über mals darüber reden“ heißt entsprechend GVA sowie einschlägige Barsortimente Blutspuren und Einschusslöcher in den der CRiMiNA-Titel von Carolin Schairer, der tätigen Mithilfe verdächtig machen.“

Jubiläum

25 Jahre Spannung aus Dortmund

Das Grafit-Team: Gudrun Stegemann (fremdsprachiges Lektorat/Presse; u. links), Jana Puppala (deutschsprachiges Lektorat; u. rechts), Alexander Knobbe (Vertrieb/ Veranstaltungen; o. links), Ulrike Rodi (Verlegerin; o. rechts)

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Grafit. Als Rutger Booß im Mai 1989 zum Dortmunder Amtsgericht ging, um den Grafit Verlag anzumelden, konnte er nicht ahnen, wie viele Verbrechen das nach sich ziehen würde. Denn zu Beginn machten deutschsprachige Kriminalromane nur einen kleinen Teil des Programms aus, das Hauptstandbein bildeten Hotelführer. Kriminalliteratur galt Anfang der Neunziger des letzten Jahrtausends als Schund. Trotzdem setzte das (damals dreiköpfige) Grafit-Team bald ganz auf die KrimiKarte, sah die Nische als Chance, einem Genre Raum zur Entwicklung zu geben, und für sich selbst die Möglichkeit, echte Entdeckungen zu machen. Spätestens mit dem Siegeszug der EifelKrimis von Jacques Berndorf gelten die Dortmunder als erstklassige Anlaufstelle für deutsche Krimischreiber. Jürgen Kehrer, Horst Eckert, Beate Sauer, Andreas Izquierdo und andere bekannte Namen

BuchMarkt Dezember 2013

starteten ihre Schriftstellerkarrieren im Verlag. Allerdings zieht Erfolg auch immer Mitbewerber nach sich und so gibt es heutzutage kaum mehr Verlage, die keine Kriminalromane herausbringen, keine Region in Deutschland, in der nicht mehrere Krimischreiber zu Hause sind. „Wir bewegen uns in keiner Nische mehr, sondern sind ein kleiner Teil in einem großen Meer“, resümiert Ulrike Rodi, die 2010 den Verlag von Rutger Booß übernommen hat. 2014 nun steht das 25-jährige Jubiläum an. Das soll natürlich gefeiert werden. Unter anderem mit einem Schaufenster-/Büchertischwettbewerb, für das es besondere Geburtstagskonditionen gibt und Werbemittel bereitgestellt werden. Der Gewinner wird Schauplatz/Teil einer Krimikurzgeschichte, die im Juli in der Anthologie „Lies oder stirb!“ erscheint. Zusätzlich erhält die Gewinnerbuchhandlung dann auch eine kostenlose Lesung.


RASANT! MÖRDERISCH!

GNADENLOS SPANNEND! In einer abgelegenen Villa in der Nähe von Stuttgart wird die bereits stark verweste Leiche eines Mannes gefunden. Auffällig

sind großflächige Wunden am Oberkörper. Der Fall wird Kommissarin Kristina Reitmeier zugeteilt. Ausgerechnet jetzt verliert die notorische Raserin für drei Monate ihren Führerschein. Daniel Wolf, angehender Polizeipsychologe und wegen eines Disziplinarverfahrens eigentlich vom Dienst beurlaubt, wird zum Chauffeur abgeordert. Keine leichte Situation für die beiden. werden weitere entdeckt, übergewichtig. Bald darauf w erden w eitere LLeichen eichen en tdeckt, denen eines gemeinsam ist: SSie ie alle sind stark über gewichtig.

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Ansprechpartnerin im Verlag: Lea Schuhen · Tel.: 0221-2081126 L.Schuhen@egmont-vg.de


Special | Krimi, Thriller, Fantasy

„Wir leben unsere Bücher“ Zu einer erfolgreichen Buchhandlung gehören nicht nur das richtige Konzept, sondern vor allem die richtigen Leute. Eine eingeschworene Crew aus Science Fiction- und Fantasy-Freaks hat die Buchhandlung Otherland in Berlin-Kreuzberg zur Kult-Adresse der Community gemacht Sortiment

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therland ist nicht nur eine Buchhandlung, sondern die Verwirklichung eines Traums, denn: Wir lieben Bücher, und wir haben eine Schwäche für fantastische Literatur in all ihren Spielarten. Wir schwärmen leidenschaftlich von den Autoren, die wir schätzen. Und wir möchten unsere Leidenschaft an unsere Kunden weitergeben“, sagt Simon Weinert. Die Buchhandlung als fantastische Erlebniswelt, als Raum für „tolle Gespräche über Bücher und alles andere“, mitten an der schönen Kreuzberger Bergmannstraße, wo viele Cafés und kleine Läden zum Erholungs- und Einkaufsbummel einladen. Die Kundschaft stammt jedoch nicht nur aus der Kreuzberger Nachbarschaft. „Aus ganz Berlin kommen Leute, die unseren Laden und die Atmosphäre schätzen. Außerdem viele Touristen, die ihren jährlichen Berlinurlaub zu einem Abstecher ins Otherland nutzen“, sagt Jakob Schmidt. Wie Simon Weinert auch er im Hauptberuf 66

Übersetzer (natürlich ebenfalls spezialisiert aufs fantastische Segment) und wie dieser „leider“ nur zwei Tage pro Woche in der Buchhandlung. Weil aber die Woche BuchMarkt Dezember 2013

nun mal sechs Werktage hat und damit das fantastische Trio komplett ist, gehört auch noch Wolfgang Treß dazu, im Hauptberuf freier Journalist. Zu dritt betreiben


Krimi, Thriller, Fantasy | Special

Gegründet wurde Otherland bereits 1998 von der Wissenschaftsjournalistin, Übersetzerin und Lektorin Birgit Herden und dem Buchhändler und heutigen Golkonda-Verleger Hannes Riffel. Damals allerdings noch unter dem Namen UFO Phantastische Buchhandlung. In der Folge kamen vier Mitarbeiter hinzu, darunter auch Schmidt, Treß und Weinert. Schon der Start vor nunmehr 15 Jahren stand unter einem guten Stern. Denn kein geringerer als Großmeister Tad Williams kam ins frischgebackene UFO und signierte dort den ersten Band seiner „Otherland“Tetralogie. Das UFO im Firmennamen führte jedoch schon bald zu Missverständnissen. Denn unter den vielen Neukunden waren immer mehr, die auf den Spuren von Däniken & Co. nach UFO-Berichten und Räucherstäbchen suchten. Um dem esoterischen Spuk ein Ende zu setzen, wurde die Buchhandlung deshalb 2006 in Otherland umgetauft. Das passte besser, stand unmissverständlich für Anderswelten und verwies zudem auf die irgendwie andere Philosophie des Hauses.

Same but different: Neustart 2013

Von Fans für Fans: In der Buchhandlung Otherland präsentiert das „fantastische Inhaber-Trio“ Fantasy-Liebhabern ein reichhaltiges, einschlägiges Sortiment; in den Bereichen Fantasy, Science Fiction und Horror finden sich auch Titel jenseits der populären Verlagsprogramme

sie das Otherland. Alle drei sind keine gelernten Buchhändler, was dem Erfolg der Buchhandlung aber keinerlei Abbruch tut. Immerhin gilt sie heute mit rund 5.000

vorrätigen Titeln und dazu über 3.000 antiquarischen Büchern als größte und beste Fachbuchhandlung für Science Fiction und Fantasy im deutschsprachigen Raum. BuchMarkt Dezember 2013

Schon die damals sechsköpfige Crew begriff sich nicht als Ladeninhaber und Angestellte, sondern als „verschworene Gemeinschaft mit der Mission, für jeden Kunden die Bücher zu finden, mit denen er oder sie glücklich wird“. An dieser phantastischen Philosophie änderte sich auch nichts, als zum April 2013 das GründungsDuo Hannes Riffel und Birgit Herden das Unternehmen verließ, um fortan verstärkt anderen beruflichen Verpflichtungen nachgehen zu können. „In Zeiten wie diesen braucht eine Buchhandlung besondere und uneingeschränkte Hingabe und Energie aller Beteiligten, wenn sie gegen die starke elektronische Konkurrenz bestehen will“, sagt Hannes Riffel. „Aber wir sind nicht ganz aus der Welt und werden in der Buchhandlung immer wieder anzutreffen sein.“ Das neue alte Otherland wird nunmehr von Schmidt, Treß und Weinert allein als GbR geführt. Während sie früher je einen Tag pro Woche für die Arbeit in der Buchhandlung aufbringen mussten, sind es heute für jeden jeweils zwei Tage. Das bedeutet allerdings nicht nur mehr Arbeit für die drei Doppelverdiener, sondern auch mehr Kontinuität in der Ausrichtung als ehemals zu sechst. 67


Special | Krimi, Thriller, Fantasy

Stilecht: Über die Bestseller und den Kassenbereich wacht ein lebensgroßer Stormtrooper während Simon Weinert neue Geheimtipps recherchiert

Das Sortiment der Buchhandlung ist nach wie vor einzigartig: fast alle derzeit erhältlichen deutschsprachigen Bücher der Sparten Science Fiction und Fantasy (inclusive Horror), dazu eine fünf Meter breite Wand mit englischsprachigen Titeln beider Genres und ein Antiquariat mit gebrauchten SF- und FantasyBüchern. Abgerundet wird das Ganze mit einer Auswahl an Comics sowie Kinder- und Jugendbüchern aus beiden Sparten. Legendär ist der Cult-Block, auf dem die Crew den Kunden ihre Lieblingsbücher präsentiert. Wolfgang Treß: „Wir führen keineswegs nur die einschlägigen Großverlage, sondern legen größten Wert darauf, auch Titel aus Klein- und Kleinstverlagen auf Lager zu haben oder zu besorgen.“ Das Publikum kommt nicht nur aus allen Himmelsrichtungen, sondern auch aus allen Altersschichten, von 12 bis 70. „Zu uns kommen auch überraschend viele ältere Leser, weil sie bei uns eben die Bücher vorrätig finden, die sie woanders vergeblich suchen“, betont Treß und zeigt dabei auf die SF-Abteilung. Denn während die Science Fiction sonst im stationären Buchhandel und jenseits vom „Star Wars“ eher ein Schattendasein führt, geht sie im Otherland richtig nach vorn. „Besonders die SF-Leser nehmen 68

unsere breite Auswahl dankbar an und genießen es, im Laden zu stöbern und Entdeckungen jenseits des Mainstreams zu machen. Wir stellen immer wieder fest, dass bei uns SF-Titel Jahresbestseller werden, von denen der Verlag sagt, dass sie sonst im Handel eher schlecht oder gar nicht laufen.“ Deshalb brauchts im Otherland auch keinen Internetshop. „Wir wollen ja den Kontakt mit Lesern und Gleichgesinnten. Natürlich machen wir auch Versandgeschäft, aber wir finden es einfach schöner, wenn uns die Leute eine persönliche E-Mail schicken, anstatt per Klick über das übliche WarenkorbSystem zu bestellen.

Fundgrube mit Gemeinschaftserlebnis Während in der SF nach wie vor galaktische Abenteuer en vogue sind, laufen in der Fantasy vor allem die mehrbändigen epischen Settings à la Martin, Weeks und Abercrombie. „Wir haben im Bestellwesen den Vorteil, dass sich das bei uns bündelt, weil Random House und Lübbe einfach die führenden Verlage für SF und Fantasy sind“, sagt Simon Weinert, betont aber gleichzeitig, dass bewusst auch kleine Verlage wie Wurdack, die Edition BuchMarkt Dezember 2013

Phantasia oder der Hausverlag Golkonda gepflegt werden. Dort werden nicht selten jene Themen und Welten auf den Weg gebracht, die später dann auch die Großverlage übernehmen. Bestellt wird durchweg direkt bei den Verlagen. Nur und vor allem für die englischsprachige Abteilung wird mit KNV – und das für beide Seiten sehr effizient – zusammengearbeitet. „Wenn wir unsere Wünsche an KNV weitergeben, dann werden die englischen Bücher bei KNV aufgenommen, und dort freut man sich natürlich, dass wir für sie die Suche nach den Titeln übernommen haben.“ Allenfalls beim E-Book drückt ein bisschen der Schuh: „Da ist die Auswahl der Barsortimente nicht so wahnsinnig breit, und die Preise sind teilweise auch recht seltsam, gerade bei englischsprachigen Titeln, die wir ja nicht so einfach direkt bestellen können. Und dann das Problem mit den Formaten! Wenn wir mal einen Kunden haben, der bei uns ein E-Book kaufen möchte, dann passt garantiert das Format nicht, und dann stehen wir vor dem Problem, wie das konvertiert werden kann.“ Aber daraus macht sich die OtherlandCrew nicht allzu viel: Das A und O ist bei ihnen und fast allen Kunden das gedruckte Buch. „Wir freuen uns immer riesig, wenn Semesterbeginn ist, die neuen Studenten uns entdecken, im Laden herumstöbern und ihre Lieblingsautoren finden. Oder wenn im Sommer die Touristen aus aller Welt kommen und sich über unsere Auswahl – auch an englischen Büchern – freuen.“ Tatsächlich lesen aber auch immer mehr deutsche Kunden ihre SF oder Fantasy gleich in der Muttersprache der meist englischsprachigen Top-Autoren. Entscheidend unterm Strich ist immer der Preis. So ist und bleibt die Fantastik ein Taschenbuch- oder Flexcover-Genre. Jakob Schmidt: „Mittlerweile haben ja viele unserer Verlage diese großformatigen Paperback-Ausgaben. Da ist es für die Leute kein Problem, einen Titel für 17.99 Euro mitzunehmen. Aber wenn das Hardcover danebenliegt für 16.99 Euro, dann wird es trotzdem nicht mitgenommen.“ Geklaut wird übrigens so gut wie gar nicht. Vielleicht weil alles so familiär ist im Otherland, oder weil der sibirische Husky Peh-Uén von seinem Platz neben der Kasse aus ein wachsames Auge hat auf all die geliebten Bücher. Jürgen Christen


Die Bestseller aus Norwegen

1. Auflage ausverkauft 2. Auflage ausgeliefert 3. Auflage in Vorbereitung

Bester skandinavischer Krimi 2013!

»Jørn Lier Horsts Krimi entwickelt einen erstaunlichen Erzählsog. Kein Wunder, dass er mit ›Jagdhunde‹ in Skandinavien schon drei Preise abgeräumt hat.«

Die Zeit, Krimi Spezial Aus dem Norwegischen von Dagmar Lendt 346 Seiten, Pb, € 10,99 [D] ISBN 978-3-89425-570-1 auch als E-Book lieferbar

Aus dem Norwegischen von Andreas Brunstermann 381 Seiten, geb. mit SU, € 22,99 [D] ISBN 978-3-89425-670-8 auch als E-Book lieferbar

GRAFIT Verlag, Chemnitzer Str. 31, D-44139 Dortmund, Tel. 0231/7214650 Fax 7214677 der krimiverlag E-Mail info@grafit.de www.grafit.de


Special | Krimi, Thriller, Fantasy

Tatort

M

itten im Herzen des Eifelstädtchens Hillesheim steht ein prächtiges, altes Gebäude, in dem sich alles um „Mord und Totschlag“ dreht. Denn hier hat das Kriminalhaus, seit Jahren magischer Anziehungspunkt für alle Liebhaber der Kriminalliteratur, sein neues Domizil gefunden – seit September hat es seine Türen für Besucher geöffnet. Nur wenige hundert Meter vom bisherigen Standort entfernt beherbergen vier Etagen auf rund 500 Quadratmetern unter einem Dach alles, was das Krimi-Herz begehrt. Bereits in der Ainerstraße hatte Ralf Kramp seinen Verlag, seine Buchhandlung Lesezeichen und das Café Sherlock betrieben, Krimibibliothek und ein Antiquariat kamen noch im Nachbargebäude

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Das Kriminalhaus in Hillesheim Spannung pur auf 500 Quadratmetern: Der Krimiautor, Verleger und Buchhändler Ralf Kramp baute ein historisches Gebäude am Hillesheimer Markt zu einem neuen Kriminalhaus aus unter, doch für seine weiteren Pläne war es offenbar zu eng geworden. Im neu ausgebauten Dachgeschoss entstand zwischen den Balken eine verwinkelte Bibliothek für Krimis. Damit die Kunden diesen

BuchMarkt Dezember 2013

erreichen können, hat Kramp extra einen Aufzug einbauen lassen, um den herum er alle Räume hat neu konzipieren müssen. Natürlich wird es weiterhin ein Krimi-Antiquariat geben wie auch ein Café. Letzteres ist direkt mit der Buchhandlung verbunden.


Krimi, Thriller, Fantasy | Special

Im Erdgeschoss lädt das Café Sherlock im urig-britischen Ambiente zum Verweilen ein. Hier lassen sich unter den Augen der großen Detektive der Weltliteratur an liebevoll gestalteten Krimi-RequisitenTischen allerlei Köstlichkeiten, wie z.B. „Miss Marple‘s Teatime“ oder „Chocolat Poirot“ genießen. Gleich nebenan befindet sich die Buchhandlung Lesezeichen mit ihrem umfassenden Sortiment und dem „Krimi-Kabinett“, in denen es sich inmitten von Thrillern, Regionalkrimis, Klassikern des Genres und allen aktuellen Bestsellern herrlich stöbern lässt. Im ersten Stock befinden sich das KrimiAntiquariat und der „Grüne Salon“, und auf dem Dachboden präsentiert sich nun auf hohen Bücherregalen das „Deutsche Krimiarchiv“, dessen Sammlung mit rund 30.000 Bänden im deutschsprachigen Raum einzigartig ist. Die alten Räume mit den englischen Sitzmöbeln vermitteln die Atmosphäre so stilecht, dass man fast

glauben könnte, Sherlock Holmes persönlich tritt gleich durch die Tür. Apropos: Eine sehenswerte Dauerausstellung mit wertvollen Erstausgaben der Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle ist nur eine Tür weiter zu finden.

Alles unter einem Dach: KBV-Verleger Ralf Kramp hat sich in Hillesheim sein eigenes Krimi-Paradies geschaffen. Im Kriminalhaus gibt es neben Bibliothek, Buchhandlung und Verlagsräumen auch ein Café

Auf gleicher Etage hat auch der KBV-Verlag,

der Spezialist für Spannung made in Germany, seinen Sitz. In den Büros arbeitet das KBV-Team bereits seit Juli. Hier ist quasi die Zentrale der Eifelkrimis, denn der KBV verlegt u.a. Jacques Berndorf, die Ikone des Eifelkrimis, oder Ralf Kramp, den Großmeister des schwarzen Humors. Beide sind bisweilen übrigens auch im Krimi-Café bei einem guten Tässchen „Schwarzen Tod“ anzutreffen. In der Mansarde schließlich gibt es als neue Attraktion ganz frisch einen „begehbaren Tatort“, in dem man selbst auf Spurensuche gehen und einen fast echten Mordfall lösen kann. BuchMarkt Dezember 2013

Info: Das Kriminalhaus mitten in der Eifel, einem Landstrich, der durch die Eifelkrimis bundesweit berühmt geworden ist, ist seit September 2007 ein unverwechselbarer Anziehungspunkt für die Liebhaber der Kriminalliteratur. Das komplette Kriminalhaus ist barrierefrei eingerichtet, die Krimi-Attraktionen in allen Stockwerken sind mit einem Aufzug zu erreichen. Es gibt zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in Hillesheim. Kontakt: Das Kriminalhaus, Am Markt 5-7, Hillesheim, Tel.: 06593/ 99896-16, www.kriminalhaus.de Krimi-Café Sherlock, Tel.: 06593/ 809435 Buchhandlung Lesezeichen, Tel.: 06593/ 809433, www.lesezeichen-hillesheim.de

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Special | Krimi, Thriller, Fantasy

Krimis in Dosen Mord und Totschlag sorgen nicht nur im Weihnachtsgeschäft für Umsatz. Denn ohne Krimi geht nicht nur Mimi nicht ins Bett. Die entsprechenden Nachthupferl oder – wenn nötig – die passende Schlafmaske gibt’s dazu. moses und ars vivendi sind Spezialisten für spannende Geschenkideen und bringen den richtigen Thrill in die Thriller-Ecke Detektivarbeit: Bei den Krimi-Puzzles „Mord in Dosen“ (ars vivendi) muss der Leser sich die Kurzgeschichten bekannter Autoren selbst zusammenlegen

Nonbooks

K

auch als App für alle gängigen Smartphoarten-, Brett- und Würfelspie- proben lasen: „Krimi-Noonbooks werden le, Taschen- und Wandkalender, nicht gezielt nachgefragt, aber gern mitge- nes zu haben. „Von der Zielgruppe ausgieBrotzeitbretter, Snacks, Teedo- nommen, wenn sie ins Auge fallen. Und big getestet und im Sortiment begeistert sen, Kaffeebecher, Lesezeichen mit und man kann damit originelle Geschenke aufgenommen wurden auch unsere ‚Leo ohne Magnet, ja sogar Schlafmasken und rund ums Thema Krimi zusammenstellen, & Leo‘-Rätselkrimis für Spürnasen ab 8 Brillenetuis! Die kriminalistischen Kom- zum Beispiel mit den Büchertaschen vom Jahren“, freut sich moses-Pressefrau Conbinationen von Nonbooks und Kriminal- moses Verlag, in die man neben einem stanze Michel. „Sie werden sehr gern im literatur sind (fast) unbegrenzt. Ob zu Buch auch noch gleich die Krimi-Schoko- Schulunterricht eingesetzt, um Kindern die internationalen Bestsellern oder zu nach- lade von ars vivendi oder eine Dose ‚Tee Freude am Lesen näherzubringen.“ haltigen Regionalthrillern: Krimi-Acces- mit Schuss‘ mit hineinlegen kann.“ Um die Themengebiete zu erweitern, soires haben im Unterschied zu vielen Moses und ars vivendi sind in der Tat erscheinen im Halbjahrestakt regelmäßig anderen Nonbooks und Papeterie-Artikeln kein Geheimtipp mehr für Buchhändler, neue Editionen. So gibt es im Februar einen unmittelbaren Bezug zum Buch und die ihre Krimi-Abteilung mit buchaffinen „black stories Medizin Edition“ mit morbieignen sich zudem zur augenfälligen In- Nonbooks inhaltlich aufpeppen wollen. den Rätseln aus OP und Sterbezimmer rund szenierung einer Erlebniswelt. Hits bei moses sind mit bisher weit über um Pillen, Psychosen und Pathologie. Zwei So musste Irun Kirsch, umtriebige Ge- 2 Millionen verkauften Boxen z.B. die Fliegen mit einer Klappe schlagen Verlag schäftsführerin der Libretto-Buchhand- „black stories“-Rätselkarten. Der makaber- und Buchhandel natürlich mit den Bülung im fränkischen Neustadt an der Aisch, rabenschwarze Rätselspaß für Jugendliche chertaschen „Wort nicht lange umdekorieren, als sie Mitte und Erwachsene ist mittlerweile in über 20 & Totschlag“ November die Kunden zu einem vorweih- thematischen Varianten – von der „Funny oder nachtlichen Mordsspaß einlud: „Christ- Death Edition“ bis zur „Mittelalter Edition“ kindles Morde“ titelt der Adventskalender oder „Sex and Crime Edition“ – zu haben. von ars vivendi mit 24 mörderischen Zum Weihnachtsgeschäft gibt’s natürlich Weihnachtsgeschichten zum spannenden auch eine „Christmas Edition“ sowie Countdown bis Heiligabend, aus dem die „Black Pete“, den blutdürstenden NachPreisträger des Fränkischen Krimipreises folger des „Schwarzen Peters“. Das ganze Killen McNeill und Jeff Röckelein Kost- Format mit insgesamt 26 Titeln ist zudem 72

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www.hobbitpresse.de Krimi, Thriller, Fantasy | Special

»Wenn dir ›Game of Thrones‹ von George R. R. Martin gefällt, dann lies Michael J. Sullivan.« Reader’s Connection

Broschierte Originalausgabe € 16,95 (D) Kriminelle Energie: Vom Lesezeichen über den Literarischen Krimikalender bis hin zur Nudel ist nahezu alles erhältlich, was die Spannung in der Krimi-Abteilung erhöht

„Mordsbuch“ – ideal für komplette Geschenk-Angebote. Und da könnte neben der „Mordlust“-Tasse von moses auch das „Tödliche Trio“ von ars vivendi mit hinein – ein kriminalistisches Memospiel, bei dem es darum geht, Titel, Themen und (Krimi-) Temperamente zu kombinieren. Oder die Krimi-Puzzles „Mord in Dosen“ als Tomatensuppe oder Sexodrom. Das sind Kurzkrimis beliebter Autoren, die sich der Leser in spe mit kriminalistischem Spürsinn erst einmal selbst zusammenlegen muss, bevor er sie später lesen kann.

Klinisch tot: Die beliebte „black stories“Reihe gibt es jetzt auch in der Medizin Edition (links); Krimi-Adventskalender (oben)

Im Zwischenbereich von Book und Nonbook angesiedelt sind die bei ars vivendi erschienenen „KrimiSnacks“: Lesefutter für zwischendurch in Schokoladentafel-Optik von Friedrich Ani, Jan Beinßen oder Lucie Flebbe. Und für die Dreingabe zum Buchgeschenk gibt es als „Henkersmahlzeit“, „Kleine Todsünden“ oder „Geheimwaffe“ auch noch echte Krimi-Schokolade im Display mit 50 Täfelchen zu 18 Gramm in VollmilchConfiserie-Qualität. Ein Tipp fürs laufende Weihnachtsgeschäft: ars vivendi bietet Adventskalender auch in Dosen mit 24 kriminalistischen Karten zum Aufhängen in Versionen für Groß und Klein an. Noch einmal Irun Kirsch aus Neustadt an der Aisch: „KrimiNonbooks sind wunderbare Eyecatcher, mit denen man die Krimi-Abteilung schnell und unkompliziert aufwerten kann, und es sind natürlich auch willkommene Zusatzumsätze.“

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Jürgen Christen

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Michael J. Sullivan: Der Thron von Melengar Riyria 1 Aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann ca. 384 Seiten, broschiert, 2 Karten, € 16,95 (D) ISBN 978-3-608-96012-9 Bestellungen bei KNO, Stuttgart: DFÜ, Fax 0711 / 7899-1010 Tel 0711 / 7899-1030 E-Mail: klett-cotta@kno-va.de

ET: 21. Februar 2014

Der König – getötet. Der Mord – zwei Dieben in die Schuhe geschoben. Die Drahtzieher – unbekannt. So beginnt die atemberaubende Geschichte der beiden Gauner Hadrian und Royce, die alles zu bieten hat, was Fantasyleser lieben: Abenteuer und Verrat, Schwertkämpfe und Liebestränen, Magie und Mythen.


Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

Inhalt Gesetzesnovellen: Neuerungen in der Flaute | 76 Dienstleister: Auch B- und C-Kunden aktiv bearbeiten | 78 Buchhandel: Lohnt das stationäre Geschäft? | 80 Wolters Kluwer: Innenansicht eines Wandlungsprozesses | 84 Datenbanken: Wie Dr. Otto Schmidt juris attraktiver machen will | 88 Reihen: Wie Wirtschaftsratgeber heute noch funktionieren | 92 Westend: Was den kleinen Verlag so erfolgreich macht | 94 E-Book inside: Erfahrungen der Wirtschaftsverlage | 98 Kommunal- und Schulverlag: Große Umsatzpotenziale für lokale Händler | 102

Editorial

W

eiterhin hat der Wandlungsprozess die Fachinformationsbranche fest im Griff. Doch nach den Diskussionen steckt die Branche mitten im Umbau. Wolters Kluwer macht nur noch 27 Prozent seines Umsatzes mit Gedrucktem. Mit großem Vertrauen hat der Konzern Einsicht gegeben in den Umbau seiner Strukturen, die noch längst nicht abgeschlossen sind. Und die Fachbuchhandlungen ringen um Strategien für ihre Zukunft. Wir hoffen, Sie finden hier Nachdenkenswertes. Ihr Matthias Koeffler

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Relaunch bei Schäffer Poeschel

Mammut-Projekt kommt an Datenbanken. Ganz unprätentiös hat der Verlag Schäffer Poeschel Ende Juni bekannt gegeben, dass er seine 17 Datenbanken relauncht hat. Ein derartiges Mammut-Projekt ließ aufhorchen. Neues ist nun gleich auf der Startseite der jeweiligen Datenbank zu erfahren. Eine Volltextsuche greift auf alle Inhalte zu, egal ob man Zugang zum jeweiligen Werk hat oder nicht. Verweise sind intelligent verlinkt und führen direkt zu verwandten Themen. Noch weiteres dürfte für Sortimenter interessant sein: „Die neuen Datenbanken können nun noch einfacher in den Single-Sign-On-Zugang einer Fachbuchhandlung integriert werden“, sagt Marcus Kühne-Vahlbruch, zuständig für den Vertrieb Elektronischer Produkte. Außerdem: „Die Kennungsverwaltung ist so aufgebaut, dass wir nur angezeigt bekommen, über welchen Buchhändler auf die Datenbank zugegriffen wird, nicht aber welcher einzelne Kunde zugreift“, so Kühne-Vahlbruch und: „Den Kunden schauen wir nicht auf die Finger, aber wir werten Suchanfragen aus und die Wege, wie sie zu den Ergebnissen kamen. Daran können BuchMarkt Dezember 2013

Marcus Kühne-Vahlbruch: Leichter ins Single-Sign-On der Buchhandlung einbindbar

wir lernen, unser Angebot zu verbessern.“ Weitere Vorteile für den Nutzer:  Die Website lässt sich auch auf dem Smartphone lesen.  Es gibt „komfortable“ Suchfunktionen, auf Wunsch mit Wortvorschlägen.  Und inhaltlich bleibt alles gleich, „aber die Textportionen sind kleiner“. Kühne-Vahlbruch ist stolz: „Die neue Datenbank findet eine sehr hohe Akzeptanz.“


Recht, Wirtschaft, Steuern | Special

Programme

Betriebswirtschaft im Ganzen Vahlen macht mit kleinen Anbauten auf sich aufmerksam. So wurde unlängst die Reihe

Business Essentials ins Leben gerufen und nun übernimmt der Wirtschaftsfachverlag auch noch Titel von mi. Wir fragten Programmleiter Jonathan Beck nach der Strategie. BuchMarkt. Mit kleinen, aber feinen Schritten setzen Sie neue Akzente im Programm Vahlen. Zum Beispiel mit der Reihe Business Essentials. Welches Konzept steckt dahinter?

Jonathan Beck: Zunächst, Ehre, wem Ehre gebührt: die Reihe ist eine Idee meines Vorgängers Dennis Brunotte. Wir legen dort Klassiker des Managements neu oder erstmals auf, die als Themen Eingang in die Business-Welt gefunden haben. Vielfach haben die Autoren Begriffe geprägt, die für Manager nicht mehr aus ihrem Alltag wegzudenken sind, mit denen sie sich aber eigentlich noch nie so richtig beschäftigt haben.

und führen sie deswegen kontinuierlich weiter. In diesem Monat erscheint „The Art of the Start“ von Guy Kawasaki, ein Entrepreneurship-Titel aus dem Umfeld von Apple, und im Frühjahr kommt von Peter F. Drucker der Klassiker zum Zeitmanagement für Führungskräfte. Die Reihe unterscheidet sich ja im Layout durchaus vom sonstigen Programm bei Vahlen, durch starke Farbigkeit. Ein Signal an die Zielgruppe?

Ja. Die Farbigkeit soll publikumsfreundlich sein. Dass das ankommt, sehen wir auch schon in den bisherigen Absätzen. Wir adressieren die Neuausgaben zu einem relativ günstigen Preis für alle, die an Business und Management interessiert sind. Das sind keine Fachbücher im engeren Sinne, sondern Literatur, die man auch in der Freizeit lesen kann, um sich mit der Arbeitswelt zu beschäftigen. Wir wollen den Praktiker ansprechen, aber auch den, der allgemein an Wirtschaftsthemen interessiert ist.

Zum Beispiel?

Der Begriff „Positionierung“ kommt von Al Ries und Jack Trout. Deren Konzept ist heute allgegenwärtig im Marketing, zum Beispiel auch im Verlagswesen. Wir verwenden deshalb auch den bekannten englischen Originaltitel: „Positioning“. Es gehört zum Konzept der Reihe, dass wir uns am englischsprachigen Originaltitel halten und einen deutschen Untertitel dazu setzen, damit Kunden trotzdem sofort klar ist, dass sie ein deutsches Buch in Händen halten. Aber weil das Klassiker sind, ist der Originaltitel eben wichtig. Da ist der Titel schon fast eine Marke. Bei „Change“ ist es ebenso, da geht es um die Herausforderung, die heute in aller Munde ist. Als „Leading Change“ hat das John P. Kotter eingebracht. Und bei Clayton M. Christensen ist es die Vorstellung der „Disruptiven Innovation“. Dann fehlt jetzt nur noch der vierte Band, dann sind die bisher erschienenen vollständig. Oder kommt noch ein fünfter im Frühjahr?

Wir sind sehr zufrieden mit der bisherigen Absatzentwicklung der Reihe,

Woher soll das Interesse an den Klassikern kommen?

Ich denke, einerseits hat sich das Bild vom Betriebswirt gewandelt, und andererseits gehört heute zu fast jedem Job das Denken in wirtschaftlichen Zusammenhängen dazu. Man kennt die Fachliteratur, aber das Verständnis vom Know-how hat sich geweitet in Richtung allgemeiner Konzepte, weg von Tools und hin zu Strategien. Wir kennen das gesteigerte Interesse an Klassikern ja auch aus der Literatur, da werden große Werke wie „Krieg und Frieden“ neu übersetzt. Warum sollte man das also nicht auch mit Wirtschaftsklassikern machen? Allerdings muss man im BusinessBereich etwas mehr Transferleistung bringen, etwa indem man Beispiele aus dem deutschen Wirtschaftsraum hinzufügt. Für unsere Kawasaki-Ausgabe hat zum Beispiel der Bestsellerautor Günter Faltin das Vorwort geschrieben, was uns sehr freut. Nun ging die Meldung rum, Sie würden zusätzlich die mi-Wirtschaftstitel übernehmen? Wie kam das zustande? BuchMarkt Dezember 2013

Stefan Simonis: Ich halte eine Einigung in den Koalitionsgesprächen für sicher

Das hat sich ergeben über unsere persönlichen Kontakte zu den Kollegen bei mi, und dient dort wie bei Vahlen der Schärfung und Abrundung des jeweiligen Programms. Unter anderem durch die Gründung des Imprints riva hat das Fachbuch in der Münchner Verlagsgruppe etwas an Gewicht verloren. Wir haben einen Rahmenvertrag geschlossen, um einzelne Titel Schritt für Schritt übernehmen zu können. Das umfasst aber bei Weitem nicht das gesamte mi-Wirtschaftsbuch, und wir nehmen keinen Titel ans Lager, sondern machen immer nur die nächste Auflage. Die Rechte werden dann jedes Mal neu ausgehandelt. Wie passen die ins Programm?

Damit wollen wir weitere Bereiche ausbauen, in diesem Fall die praxisorientierten Fachbücher. Das ein oder andere Lehrbuch ist auch dabei, das sehr gut in unser Programm passt, zum Beispiel Fischbachs „Grundlagen der Kostenrechnung“. Und wir übernehmen auch Bücher von Autoren, die wir schon im Programm haben. Das heißt, Sie bieten nun ein Programm von der Wiege bis zur Bahre?

Das war immer schon das Ziel von Vahlen. Wir wollen die Betriebswirtschaft im Ganzen abbilden. Aber es gibt auch jenseits der Uni Entwicklungen, die wir nun besser abfangen können. Wir hoffen, dass wir nun ein bis zwei praxisorientierte Spitzentitel pro Programm auf den Markt bringen können. Fragen: Matthias Koeffler

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Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

Gesetzgebung 2014

Den Stau auflösen Novellen I. Auch der Nomos Verlag sitzt in den Startlöchern. Mit dem Ende der Koalitionsverhandlungen könnte endlich der aufgestaute Novellierungsbedarf in der Legislative abgearbeitet werden. Derweil haben die Wiesbadener ihre Ausgaben zur Sozialgesetzgebung rundum erneuert und viele neue Angebote für die Buchhandelskunden geschaffen. Ein Gespräch mit Stefan Simonis, Cheflektor bei Nomos. BuchMarkt: Die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD sind von außen betrachtet zäh und langwierig. In der nächsten Legislaturperiode müsste ja so einiges auf der Agenda stehen.

Stefan Simonis: Stichworte gibt es genug, zu nennen wären beispielsweise: Pflege, Grundsicherung, Asylbewerberleistungsgesetz, Wiederbelebung von Arbeitsmarktinstrumenten wie Existenzgründerzuschuss und einiges mehr. Ach, es gibt viele Baustellen und Potenzial für diverse Änderungen, letztlich wird es auch davon abhängen, wer welches Ministerium besetzt. Wichtig ist, dass jetzt konkret gehandelt und nicht weiter mögliche Modifizierungen einfach ausgesessen oder der Rechtsprechung anheimgestellt werden. Wie reagieren Sie bei Nomos auf die möglichen Änderungen?

Man muss sehen, woher wir kommen: Vor zehn bis zwölf Jahren hatten wir gerade einmal einen Kommentar zum „alten“ Sozialhilferecht; heute decken wir sämtliche Sozialrechtsbereiche im Kommentar- und Handbuchformat ab. Daraus hat sich automatisch eine Thementiefe und damit Variationsbreite ergeben, die uns flexibel und im Hinblick auf Reformen in die Lage versetzt, aktuelle Titel neu aufzulegen. Das kann dann ein Kommentar, aber auch einmal ein Handbuch oder ein Titel wie „Das neue Recht zum …“ sein. Das klingt wie eine Bestellung à la carte.

(lacht) Wenn es denn so einfach wäre. Wir machen ja kein beliebiges Programm. Unsere Kommentare und Handbücher haben immer eine spezielle Betroffenenperspektive, und hier reicht es nicht, einfach zu behaup76

de aussehen. Zu jedem Sachgebiet werden die entsprechenden Formulierungshilfen gegeben, anhand der Rechtspreten, es gebe halt einen chung des BSG und neuen Anspruch. Häufig abgestimmt auf den muss man dabei gegen LPK-SGB II. Oder der bestehende Interpretatineue Stichwortkommenonsansätze argumentietar zum Schwerbehinren, und das heißt sauber dertenrecht: Strukturiert und vertieft juristisch arnach Lebenslagen, denen gumentieren. Und dann dann die grundlegende Stefan Simonis: Ich halte eine Einigung in den müssen unsere Autoren juristische ArgumentaKoalitionsgesprächen für sicher davon überzeugt werden, tion folgt. Für den Einrechtzeitig zur Reform zu richtungsleiter, der Jura liefern. Ein weites Feld. anwendet, aber von Hause aus kein Jurist ist, sicher ein leichterer Mit welchen Schwerpunkten? Zugang. Nehmen Sie dieses Jahr: In unserer Flaggschiff-Reihe, den „Lehr- und Pra- Viele Beratungsmöglichkeiten für den xiskommentaren“ (LPK), haben wir ins- Handel. Zurück zur Ausgangsfrage: Was besondere den LPK SGB II von Münder können wir von Nomos zum neuen Jahr wie den LPK von Klie/Krahmer/Plantholz erwarten? neu aufgelegt. Beides führende Kommen- Wir bleiben am Ball der Koalitionsgetare, beide Male als Reaktion auf partielle spräche. Im Augenblick bin ich skepGesetzesänderungen wie dem Instrumen- tisch, ob Kompromisse genügenden tengesetz oder dem Pflege-Neuausrich- Stoff für einen Band „Das neue Recht tungs-Gesetz. Genutzt haben wir auch …“ hergeben werden. Am ehesten noch die Chance, im Bereich Kinder- und Ju- im Krankenversicherungsrecht, obwohl gendhilfe unseren LPK zum SGB VIII dort das Potenzial mit der „Bürgerverauf den neuesten Stand zum Stichwort sicherung“ hoch war. Der LPK-SGB V Rechtsanspruch U-3, der ja in aller Mun- dürfte aber relativ sicher in eine zügige de war, zu bringen. Das gilt dann auch für Neuauflage gehen. Beim Pflegerecht den LPK SGB IX zum Schwerbehinder- muss man bis zum Ende warten, was tenrecht, der auf doch recht spektakuläre denn die angekündigten Verbesserungen Entscheidungen des BAG reagiert. Auch für Demenzkranke tatsächlich bringen die Bände zum SGB I, IV, VI, VII und X werden. Auch da droht ja der Finanziesind auf den neuesten Stand gebracht. Oft rungsvorbehalt. Gespannt bin ich auch hat uns hier die Rechtsprechung geholfen, beim Thema SGB II. Es ist die Rede von einen Aktualitätsbezug herzustellen. Aber neuen Instrumenten, die dann wiederman muss schon genau hinsehen. um Raum für Interpretationen im SGB II wie III haben werden. Die Gespräche Sie sprachen von einem speziellen Buchformat mit unseren Herausgebern und Autoren zu Gesetzesnovellen. Was hat man sich stehen aber erst an, wenn die Regelundarunter vorzustellen, ist da etwas bei Ihnen gen in trockenen Koalitionstüchern sind. im Busch? Vorher macht das keinen Sinn. Nehmen wir den U-3-Anspruch: Schon Und ganz unabhängig von den Reformen vor dem Stichtag August 2013 haben wir planen wir noch einen ganz besonderen einen Band auf den Markt gebracht, der die Kommentar für 2014. Aber das ist noch neuen Anspruchsgrundlagen klarmacht, Verschlusssache. die Haftungsrisiken für Kommunen bzw. Einrichtungsträger aufzeigt und die noch Dann dürfen wir ja gespannt sein. Und wenn offenen juristischen Fragen antizipiert und die Koalitionsgespräche platzen? beantwortet. Oder unsere neuen „Formu- (lacht) Dann konzeptionieren wir einen lierungshilfen für die sozialrechtliche Pra- Band zur Mediation für Koalitionsverxis: SGB II,SGB XII/Verfahren“. Jeder 2. handlungen. Im Ernst. Daran glauben oder 3. Sozialhilfebescheid ist falsch, wie wir nicht. Ich halte eine Einigung für können und müssen „richtige“ Beschei- sicher. BuchMarkt Dezember 2013


Recht, Wirtschaft, Steuern | Special

PartG mbB

für berufliche Fehler haftet – und die vorgeschriebene Versicherung“, so der Marketingleiter. Eine persönliche Haftung der Partner wurde bei beruflichen Fehlern ausgeschlossen. Kalkowski: „Damit ist eine gelungene Mischung aus Personen- und Kapitalgesellschaft entstanden, die insbesondere das Uwe Kalkowski: Es gibt nichts Vergleichbares Haftungsproblem gelöst hat.“ Er ist überzeugt: „Die neue Gesellschaftsfür alles, was eine tägliche Bedrohung form hat das Zeug eine Erfolgsgeschichte der wirtschaftlichen Existenz darstellt. zu werden.“ Bei einer GmbH oder AG ist das HafIm RWS Verlag ist jetzt der Kommentungsproblem zwar gut gelöst, aber für tar des „renommiertesten Spezialisten in Freiberufler seien diese Kapitalgesell- allen Fragen rund um das PartGG und die schaftsformen oft unpassend. Zudem passenden Rechtsformen für Freiberufler“ bringen sie gerade für Freiberufler auch (Kalkowski) erschienen. Prof. Dr. Volker einige Probleme mit sich: Gewerbesteuer Römermanns Kommentar zum PartGG qua Rechtsform, Liquiditätsabfluss für begleitet dieses Gesetz seit dessen Entdie Umsatzsteuer schon beim Rechnungs- stehung und erscheint jetzt in einer neuen versand (nicht erst bei Zahlungseingang) Auflage, in der alle Neuerungen durch die oder die Pflicht zur Publizität. Da es eine neue Rechtsform der PartG mbB eingeareuropaweite Freizügigkeit bei der Aus- beitet sind. Das Buch erscheint in der 51. wahl der Rechtsform gibt, sind so manche KW 2013. „Gerade noch rechtzeitig für Freiberufler-Sozietäten sogar bereits auf den Jahresumsatz“, so Kalkowski, denn die englische LLP als Gesellschaftsform die neue Rechtsform betreffe eine Fülle ausgewichen. von Berufen und Firmen. Kalkowski ist „Mit der neuen PartG mbB steht jetzt eine überzeugt, dass „es auf dem Markt nichts neue Gesellschaftsform zur Verfügung, bei Vergleichbares gibt“ und eine Menge an der nur noch das Gesellschaftsvermögen potenziellen Kunden.

Die neue Rechtsform für alle Freiberufler Novellen II. Bedingt durch das Ende der letz-

ten Legislaturperiode, die Bundestagswahl und jetzt die mühsame Formierung einer neuen Regierung hat sich gesetzgeberisch in den letzten Monaten nicht viel getan. Auch die lange erwartete Aktienrechtsnovelle ging nicht durch den Bundestag. So gibt es zurzeit kaum ein aktuelles Thema, mit dem die Anbieter juristischer Fachliteratur punkten können. „Eine wichtige Ausnahme ist dabei das PartGG (Partnerschaftsgesellschaftsgesetz), denn hier hat sich in der Tat einiges verändert“, sagt Uwe Kalkowski, Marketingleiter beim RWS Verlag. Das PartGG regelt den Zusammenschluss von Freiberuflern als Partner unter dem Dach einer Firma: Z.B. Anwälte, Steuerberater oder Architekten. Hier ist innerhalb des PartGG eine neue Rechtsform entstanden. Seit Juli 2013 gibt es die PartG mbB – Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung. Kalkowski kennt die Vorgeschichte: „Die meisten Freiberufler in Deutschland waren zuvor mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Rechtsformen nicht zufrieden“, weiß er. Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts bedeutete Haftung

Neuerscheinungen zu neuen Gesetzen (Auswahl)

Braitmayer: Verfahrensrecht in Patensachen, 5. Auflage, Wolters Kluwer

Buth/Hermanns: Restrukturierung Sanierung, Insolvenz, 4. Auflage Februar 2014, C.H.Beck

Sozialgesetzbuch I. Allgemeiner Teil, 3. Auflage 12.2013, Nomos

Münchener Prozessformularbuch, Gewerblicher Rechtsschutz, Urheber- und Presserecht, 4. Auflage (Ende 2013), C.H.Beck

Paulus/Knecht: Handbuch gerichtliche Sanierung, April 2014, C.H.Beck.

Ludwig Zimmermann: Wohngeldgesetz. Handkommentar. 1. Auflage 12.2013, Nomos

Schmidt: Hamburger Kommentar zum Insolvenzrecht, 5. Auflage, Wolters Kluwer

Izabela Kasprzyk: Altersdiskriminierung im deutschen Arbeitsrecht. 1. Auflage 01.2014, Paperback, Dr. KovacVerlag

EEG-Novelle: Altrock/Oschmann/Theobald: Erneuerbare Energien Gesetz, Kommentar 4. Auflage, C.H.Beck

Cepl/Voß: Prozesskommentar zum Gewerblichen Rechtsschutz (Mai 2014), C.H:Beck

Britz/Hellermann/Hermes: Kommentar zum Energiewirtschaftsgesetz, 3. Auflage April 2014, C.H.Beck

Mietrecht: Wetekamp: Mietsachen Handbuch zur Wohnraummiete, 5. Auflage Februar 2014, C.H.Beck

Salje: EEG – Kommentar, 7. Auflage 2014, Wolters Kluwer

Börstinghaus/Eisenschmid/Esser: Die Instandsetzung und Modernisierung von Wohnräumen, Modernisierungs-Handbuch, Mai 2014, C.H.Beck

Recht der Energie- und Wasserversorgung, Loseblattwerk, Wolters Kluwer Patentrecht: Schulte: Patentgesetz, 9. Auflage 2014, Wolters Kluwer Hupperts/Cohausz: Das Patentsekretariat, 4. Auflage, Wolters Kluwer Fitzner: Der Patentanwalt, 4. Auflage, Wolters Kluwer

Haedicke/Timmann: Patent Law – Handbuch, (Ende 2013), C.H.Beck

Harz: Handbuch des Fachanwalts Miet- und WEG-Recht, 5. Auflage, Wolters Kluwer Schmid: Handbuch der Mietnebenkosten, 14. Auflage, Wolters Kluwer Insolvenzrecht: Gottwald: Insolvenzrechts-Handbuch, 4. Auflage Februar 2014, C.H.Beck

Mohrbutter: Handbuch der Insolvenzverwaltung, 9. Auflage, Wolters Kluwer Haarmeyer/Pape: Formularbuch Insolvenzrecht, 3. Auflage, Wolters Kluwer Heyn: Arbeitshilfen für Insolvenzsachbearbeiter, 3. Auflage, Wolters Kluwer Sozialrecht: Sozialgesetzbuch VI. – Gesetzliche Rentenversicherung, 3. Auflage 21.11.2013, Nomos

juris PraxisKommentar SGB / juris Praxiskommentar SGB III. Arbeitsförderung - Soziale Pflegeversicherung. 1. Auflage 01.2014, gebunden, Juris Saarbrücken Ralf Fath/Christian Urbitsch: Lexikon Altersversorgung 2014. Die Betriebsrente von A-Z., 10. Auflage 2014 07.01.2014, Paperback, Rehm Verlag

Handbuch des Krankenversicherungsrechts, 2. Auflage 12.2013, C.H.Beck

Werner Greilich/Manfred Geiken: Schnellübersicht Sozialversicherung 2014 – Beitragsrecht. Für Arbeitgeber, Krankenkassen und Berater, 3. Auflage 2014 15.01.2014, Paperback, Stollfuß

Mutterschutz – Betreuungsgeld – Elterngeld – Elternzeit. MuSchG – MuSchEltZV – BEEG – FPfZG – PflegeZG – Kindergeldrecht – UVG, 3. Auflage 12.2013, Nomos

Werner Greilich/Manfred Geiken: Schnellübersicht Sozialversicherung 2014 – Melderecht. Für Arbeitgeber, Krankenkassen und Berater, 58. Auflage 2014 15.01.2014, Stollfuß

Sozialgesetzbuch VIII. – Kinder- und Jugendhilfe, 5. Auflage 12.2013, Nomos

BuchMarkt Dezember 2013

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Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

Verborgene Schätze heben

Verlauf schließlich stark sinkende Zahl an Stammkunden für besagte Publikation; Neukunden konnten über die bislang genutzten Kanäle fast gar nicht mehr generiert werden.

Dienstleister. Es gibt inzwischen immer

Wie lautete das Ziel?

Warum sich Vertriebsdienstleister lohnen

mehr Anbieter von Vertriebs- und Marketingdienstleistungen im Bereich von Fachinformationen. Einer von ihnen ist Espado. Wir fragten nach, wie sich das Geschäft für Dienstleister und Fachinformationsanbieter rechnet.

Marcella Bellmann: Bewährt haben sich zeitlich begrenzte Pilotprojekte mit ca. 1.500-3.000 Datensätzen

Aljoscha Walser: Der Vertrieb hat viele Adressen, aber die tatsächlichen Kundenkontakte sind oft sehr gering

BuchMarkt: Warum soll es sinnvoll sein, die Vertriebsdienstleistungen wie die von Espado in Anspruch zu nehmen? Die Fachinformationsanbieter haben ihren Vertrieb doch inhouse!

Aljoscha Walser: In der Fachinformationsbranche, die sich nicht nur in engsten Nischen bewegen, gibt es ein wiederkehrendes Phänomen: Der Vertrieb hat zwar viele Adressen in der Datenbank, aber die Anzahl an tatsächlichen Kundenkontakten ist oft sehr gering. Dabei schlummern hier nicht selten enorme Umsatzpotenziale, die aber auch die beste Vertriebsmannschaft aus Kapazitätsgründen nicht heben kann. Wie kommen Sie darauf?

Aljoscha Walser: Eigentlich ist es ganz einfach. Der Vertrieb konzentriert seine Ressourcen auf die großen Kunden. Bei den A-Kunden stehen Aufwand und Ertrag in einem sinnvollen Verhältnis. B-Kunden werden einmal im Jahr mit den neuen An78

geboten oder Mediadaten beglückt. Von C-Kunden werden Bestellungen gerade mal entgegengenommen. Allerdings wird man so aus einem C-Kunden nie einen AKunden machen. Und die Potenziale mit den C-Kunden werden nicht gehoben. Und so verblüffend es scheint, dieses Verhalten ist ökonomisch betrachtet zwar sogar vernünftig. Aber wenn die Fachinformationsbranche industrieller denken würde, könnte sie da mehr Potenziale heben. Können Sie mal eine Beispielrechnung aufmachen? Wie teuer ist eigentlich eine Akquise?

Marcella Bellmann: Tatsächlich ist es höchst unwahrscheinlich, dass ein Verkäufer den Entscheider beim ersten Anruf direkt erreicht. In der Praxis kann die durchschnittliche Netto-Kontaktquote schnell auf 1:5 oder sogar 1:10 herauf schnellen. Bei der Zielgruppe Chefarzt ist die Quote sogar noch höher. Betrachtet man diese Tatsache von der Kostenseite und kalkuliert man die Gesamtkosten für einen Anruf mit fünf Euro pro Anruf inklusive Gesprächsvorbereitung, dann kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass die Absage eines C-Kunden 60 Euro Kosten verursacht, aber keinen Umsatz geschweige denn einen Euro Ertrag gebracht hat. Wie sieht nun Ihr Gegenmodell aus?

Marcella Bellmann: Wir bieten eine Zusammenarbeit für alle Verlage und Vertriebsstrukturen mit erklärungsbedürftigen Angeboten und Dienstleistungen an, insbesondere die neben Key-Account-Kunden auch einen breiten Markt bedienen möchten. Hier bietet sich die telefonische Betreuung durch einen spezialisierten Dienstleister als effektives und kostengünstiges Mittel an. Können Sie uns ein Beispiel nennen, was das bringt?

Marcella Bellmann: Ein Verlag für Fachinformationen mit diversen Publikationen unter anderem für die öffentliche Hand hat den Verkauf bislang weitgehend reaktiv betrieben. Wurde die Zielgruppe doch einmal direkt angesprochen, beschränkte sich dies auf eine aktionsbezogene, nur eine Publikation thematisierende Ansprache. Die Folge war zuerst eine stagnierende, im zeitlichen BuchMarkt Dezember 2013

Marcella Bellmann: Der Auftrag für den Vertriebspartner bestand sowohl in der Kaltakquise bei 1.000 Einrichtungen des öffentlichen Dienstes mit dem Ziel des Direktverkaufs, als auch in der Reaktivierung und Bindung von weiteren 500 Bestandskunden, welche nur gelegentlich bestellten. Und wie war das Ergebnis?

Marcella Bellmann: Bei der ersten Ansprache der 1.000 Zielkunden wurden 321 Direktverkäufe realisiert. Zudem konnte das durchschnittliche Umsatzvolumen bei den Bestandskunden für das laufende Geschäftsjahr um durchschnittlich 26 Prozent erhöht und die Kundenbeziehung gefestigt werden. Damit der Erfolg nicht wieder verpufft, wurde die kontinuierliche Marktbearbeitung beschlossen. Wenn jemand einsteigen will, wie legt man am besten los?

Marcella Bellmann: Bewährt haben sich zeitlich begrenzte Pilotprojekte mit ca. 1.500-3.000 Datensätzen mit den Zielen: der Adressqualifizierung, Potenzialermittlung, Kundenbindung und -reaktivierung, Vorstellung des Portfolios und spontanen Verkäufen/Terminen. Nach dem Abschluss wird ein „Kassensturz“ gemacht und die Optimierung der Arbeitsabläufe hinsichtlich der kontinuierlichen Bearbeitung der zuvor qualifizierten Unternehmensdaten vorgenommen. Im Gegensatz zu den Zielen des Pilotprojektes verfolgt die kontinuierliche Bearbeitung ein nachhaltiges Umsatzwachstum bei klar überschaubaren Kosten. Fragen: Matthias Koeffler

Zur Person Aljoscha Walser, Geschäftsführer der Narses Beratungsgesellschaft mbH. Sein Unternehmen berät seit 2005 Medien und Mediendienstleister zu den Themen: Wachstum, E-Business und Strategie. Marcella Bellmann, geschäftsführende Gesellschafterin der espado GmbH. Die espado GmbH unterstützt seit 2006 Fachmedien bei der Realisierung ihrer Umsatz- und Wachstumsziele durch aktive Marktbearbeitung und Produkt-Verkauf.


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Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

Zwischen Rückzug und Offensive Die Diskussion ist nicht neu, aber sie scheint an Schärfe zu gewinnen: Sind stationäre RWS-Fachbuchläden ein Relikt aus längst vergangenen Tagen oder können sie auch heute noch Bestandteil einer Markenstrategie sein? Sack in Düsseldorf: Die einzelnen Standorte mit Leben füllen Buchhandel

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ie Frage stellt sich doch gar nicht!“ Gleich die erste Reaktion zu Beginn der Recherchegespräche für diesen Artikel verweist auf die scheinbar fast schon unversöhnlichen Positionen, die sich bei der Frage nach Sinn und Unsinn stationärer RWS-Läden quer durch die Ebenen der großen Marktteilnehmer zieht. Man ist vorsichtig und möchte seinen Namen zum Teil auch nicht genannt wissen, eine Meinung haben jedoch alle Verantwortlichen zu dieser Frage. Ein Mitarbeiter einer „RWS-Kettenbuchhandlung“ begründet, warum sich die Frage so nicht stelle. Schließlich bedeute ein starker Direktvertrieb nicht automatisch, dass man sich aus der physischen Präsenz der Läden komplett zurückziehen könne. Ein Laden sei schließlich auch ein Marketinginstrument. Weder in der Schweitzer-Gruppe, noch bei Sack oder bei Lehmanns könne wirklich darauf verzichtet werden. Heißt es. Doch dann kommen schon Ausnahmen ins Spiel. Bfd, LSL oder die vub, wo man mit vielen Großkunden, etwa DAX-Unternehmen, ein Konzept fahre, bei dem die Läden kaum noch Bedeutung haben (siehe auch unser Gespräch mit vub-Chef Dr. Christian Preuss-Neudorf). 80

Interview

An den Standorten festhalten

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r. Otto Schmidt setzt nun eindeutige Signale, seine Buchhandelsgruppe in die Zukunft führen zu wollen. Hans Jürgen Richters, seit Anfang des Jahres Geschäftsführer, ordnet deshalb die Sack Mediengruppe neu: Zur Stärkung und zum Ausbau des Vertriebs und des Marketings kam Tobias Leisten, vormals Key Accounter bei C. H. Beck, hinzu und zum 1. November holte er Ralf Pollmann, vormals Marketingleiter bei Wolters Kluwer, als Marketingleiter an Bord. Bei Sack sollen zentraler Vertrieb und stationäres Sortiment nun zur Einheit werden. Wir fragen Richters wie er das umsetzen will. BuchMarkt: Zahlreiche Fachbuchhandlungen schließen Läden oder legen Standorte zusammen. Welche schließen Sie? Hans Jürgen Richters: Gar keine. Im Gegenteil. Die Standorte sind die Keimzellen des Erfolges. Aber Sie spielen vielleicht auf unsere Buchhandlung in Berlin an. Dort läuft im September 2014 der Mietvertrag aus. Wir werden dann keine Ladenflächen mehr haben, aber den Logistikstandort behalten und sogar ausweiten. BuchMarkt Dezember 2013

Hans Jürgen Richters: Die Mitarbeiter in den Standorten verstehen die Kunden und beherrschen die Logistik

Warum halten Sie an den Standorten fest? Die Standorte stehen für die Nähe zum Kunden. Das Kapital einer RWS-Buchhandlung sind die kompetenten Mitarbeiter. Die Kunden erwarten qualifizierte Beratung und eine hervorragende Logistik in Bezug auf Zuverlässigkeit und Schnelligkeit.


Recht, Wirtschaft, Steuern | Special

Barbara Mahlke hingegen zeigt sich nach wie vor als heißblütige Kämpferin für die Belange des stationären Sortiments. Letztlich sei man bei Schweitzer ständig in Gesprächen über die Position, die die Läden in der Gesamtstrategie der Gruppe einnehmen. Zentrale Aufgabe der Mitarbeiter vor Ort sei es, so Mahlke, „die einzelnen Standorte mit Leben zu füllen“ und auf diese Weise den Kunden vor Ort auch die Lebendigkeit der Marke vor Augen zu führen. Man kann diese Haltung als klare Absage an das Kon-

zept des „show rooms“ interpretieren, dass in dieser Diskussion auch immer mal wieder her-

Sie wollen gleichzeitig aber auch einen zentralen Vertrieb aufbauen. Also doch ein langsamer Abschied vom stationären Handel? Nein. Wir brauchen die Kompetenz in den Buchhandlungen vor Ort. Unser Kundenklientel ist in seiner Struktur nicht homogen. Wir bedienen ein Kundenklientel, dass je nach Größe der Einheit unterschiedliche Anforderungsprofile hat. Was soll denn dann der zentrale Vertrieb leisten? Die Antwort ist ganz einfach. Der Vertrieb soll zum einen bestehende Kunden weiterentwickeln, zum Beispiel in Bezug auf den Medienwandel Print zu Online, welche Datenbank ist für mich die richtige, zum anderen das Neukundengeschäft erfolgreich weiterentwickeln. Das bedeutet eine sehr enge Verzahnung des Vertriebs mit den Buchhandlungen vor Ort. Vertrieb und Standorte sollen sich als Ganzes verstehen und Hand in Hand arbeiten. Wie soll das konkret aussehen? Wir sind dabei, eine Vertriebsmannschaft aufzubauen, die eben die oben erwähnten Aufgaben erfüllt und die Kunden zu den Buchhandlungen führt. Hierbei legen wir großen Wert darauf, dass unsere Vertriebsmannschaft ihre Tätigkeit im Rahmen des Home Office ausübt, also nicht, wie es oft in der Vergangenheit war, auch Arbeiten in den Buchhandlungen mit erledigt.

umgeistert. Das ist auch von den Konkurrenten zu hören, etwa wenn Detlef Büttner im Interview in anderen Branchenmedien sagt, bei Lehmanns halte man „lokale Nähe und den direkten persönlichen Kontakt ebenso für unverzichtbar wie unsere Online- und Serviceangebote.“ Kritiker halten mit dem Verweis auf die Kosten des stationären Geschäfts dagegen, und selbst aus der Führungsebene des stationären Teils der großen Marktteilnehmer ist bisweilen zu hören, „eine Vollkostenberechnung“ mache einen „suizidgefährdet“. Um so wichtiger scheint, was Barbara Mahlke mit einem Schmunzeln als „bella figura machen“ bezeichnet: Auf die Kunden vor Ort zugehen, direkte und schnelle Verfügbarkeit der benötigten Fachinformation demonstrieren und darüber hinaus einen lokalen Mehrwert geben, der sich online so nicht abbilden lässt. Bei Schweitzer hat man das vor Jahren bereits in Hamburg mit kleinen Mittagsveranstaltungen begonnen, ein Konzept, das so gut angenommen wurde, dass es mittlerweile an anderen Standorten adaptiert wurde. Ein juristischer Mittagstisch

Und welche Aufgaben haben dann die Mitarbeiter in den Buchhandlungen? Die Mitarbeiter in den Standorten verstehen die Kunden und beherrschen die Logistik. Sie werden wie gewohnt für Beratung und Nachfragen zur Verfügung stehen. Wir sind eine Buchhandelsgruppe, die weiß, woher sie kommt. Gehen dann die Mitarbeiter der Buchhandlungen mit zum Kunden oder werden die zum Erfüllungsgehilfen? Dieses Vertriebskonzept kann nur als Einheit funktionieren. Was nutzt mir eine erfolgreiche Kundenakquise, wenn ich vor Ort nicht die Leistungen erfülle, die die Kunden von mir erwarten. Somit sind die Aufgaben zwischen Vertrieb und Buchhandel eindeutig verteilt. Jeder hat seine Aufgaben zu erfüllen, aber ohne den anderen geht es nicht. Sollen von Köln aus Großkunden per Key Account betreut werden? In der Zentrale in Köln sind die Geschäftsführung, die Vertriebsleitung und die Marketingleitung angesiedelt. Hier werden die strategischen Themen der Buchhandelsgruppe besprochen und entschieden, aber immer im engen Austausch mit den Niederlassungsleitern. Wird es eine Zusammenarbeit mit dem Direktvertrieb Dr. Otto Schmidt geben? BuchMarkt Dezember 2013

Barbara Mahlke: Stationäre Läden können für die Fachinformation „bella figura machen“

gewissermaßen, der den Kunden durchaus an den Laden und an die Marke bindet. Auch ein Mann wie Jörg Pieper, der seit einem knappen Jahr auf neuem Posten in Berlin das E-Content-Geschäft bei Schweitzer vorantreibt und mit dem Ladengeschäft vordergründig gar nicht strategisch befasst ist, lässt keinen Zweifel daran, dass „die Läden unbedingt notwendig sind.“ Zwar sei er in seiner neuen Position noch ausschließ-

Die Zusammenarbeit mit unserer Muttergesellschaft findet wie auch mit anderen wichtigen Verlagen in der Form statt, dass wir einen regelmäßigen Austausch zur Produktentwicklung und Vermarktung führen. Die größte Konkurrenz dürften aber die Direktvertriebe der Verlage sein. Mag sein, aber letztlich sind sie unsere Vertriebspartner. Die Verlage wünschen sich vertriebsstarke Partner, und die Sack Mediengruppe wird diesen Wunsch erfüllen. Das Thema Datenbanken war ja bisher die Spaßbremse im Buchhandel. Wie gehen die Mitarbeiter da mit? Das ist überhaupt kein Thema mehr. Die Einsicht, in die Notwendigkeit der Datenmarktvermarktung habe ich als extrem hoch erlebt. Speziell die Datenbanken geben doch den Buchhandlungen die Chance, ihr Beratungsprofil gegenüber den Kunden zu stärken und den Verlagen ein wichtiger notwendiger Vertriebspartner zu sein. Unser Vertriebsleiter Tobias Leisten schult regelmäßig unsere Innen-und Außendienstmitarbeiter zum Thema Datenbanken. Die Umsatzentwicklung innerhalb der Sack Mediengruppe zeigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Die Fragen stellte Matthias Koeffler

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Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

licher auf die Entwicklung neuer digitaler Produkte und Strategien ausgerichtet, doch merkt man dem ehemaligen Leiter der Bremer Buchhandlung Kamloth & Schweitzer an, dass die spezifischen Belange des Sortiments ihn noch bewegen. In allen Gesprächen ist spürbar, wie schwierig das Handling einer Branche im Medienum-

bruch ist. Wer diesen Umbruch zu schnell vollzieht, so mahnt Mahlke, laufe Gefahr, die Kunden jenseits der Großunternehmen zu vergessen. Für den Kunden sehe ein plötzlich geschlossener Laden immer auch danach aus, dass der Anbieter generell Probleme hat. Eine Schweitzer-Filiale, ein Laden der Sack-Gruppe, ein Lehmanns-Laden, der geschlossen wird, werfen für den

Interview

Müssen sich langfristig alle Wettbewerber im Markt für einen Vertriebsweg entscheiden? Bereits auf mittlere Frist sehe ich für die typische kleine Fachbuchhandlung in einer mittleren städtischen Lage, mit verwinkelter Architektur, einem mittelgroßen Rechnungsumsatz und insgesamt überaltertem Verständnis vom Geschäft keine Chance, sich zu behaupten. Dieses Modell hat weder im Laden, noch anderswo Spielraum für Investitionen, um das Interesse von Kunden online oder offline zu gewinnen. Der gesamte Deckungsbeitrag geht für das operative Geschäft drauf und wenn dieses obendrein rückläufig ist, folgen schmerzhafte Einschnitte, die man über kurz oder lang auch als Kunde störend bemerkt.

R

echtsanwalt Dr. Christian Preuss-Neudorf hat die vub | Wissen mit System unter www.vub.de von der traditionellen Verlagsbuchhandlung „zum europaweit tätigen Anbieter für Unternehmen und Bibliotheken“ ausgebaut, so die Eigenbeschreibung. Welche Gründe hatte er von der Abkehr vom stationären Sortiment?

Warum hat sich vub vom stationären Handel zurückgezogen? Wir sind schon seit Anfang der 90er Jahre vor allem im Geschäft mit Unternehmen und Bibliotheken gewachsen. Nun haben wir ohne große Leidenschaft und vor allem unter Berücksichtigung unserer dortigen Kollegen Läden geschlossen, mit deren Ergebnis wir nicht mehr zufrieden waren. Die Mietverträge haben eine Änderung zugelassen. Hier haben neben den Standorten in der Stadt auch die Zuschnitte der Ladenflächen eine Rolle gespielt. Beides ist für die Produktivität der eingesetzten Kollegen von großer Wichtigkeit und heute entscheidend, vergleicht man es mit 1950: Ein schlechter Zuschnitt braucht zu viele 82

Carsten Tergast

schaftlichen Chancen sie dem gealterten Partner zum Überleben in der Fläche einräumen.

Läden zurückfahren

BuchMarkt: Welche Argumente sehen Sie prinzipiell für und gegen das Vorhalten von stationären Fachbuchhandlungen? Christian Preuss-Neudorf: Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass der Umsatz im gesamten FachbuchThema in unterschiedliche Richtungen gewandert ist: Ein Teil findet sich bei Online-Versendern wieder, ein Teil in den Online-Datenbanken unterschiedlicher Verlage und ein aktuell noch sehr kleiner Teil in E-Books, die vor allem in der Lehre eingesetzt und (wiederum bevorzugt von Verlagen) paketweise in Bibliotheken eingerückt werden. Der Umsatz in Fachbuchläden sinkt aus den genannten Gründen, zumal sich der Fachbuchhändler schwertut, mit dem Rücken zum kleinen Lager im Regal seinen persönlichen Vorteil gegenüber der Selbstberatung im Versandlager des Internets auszuspielen. Freundlichkeit, adrettes Auftreten und ein Glas frisches Wasser reichen dafür nicht aus und verbessern das wirtschaftliche Ergebnis nicht entsprechend.

Kunden, den die Hintergründe zunächst mal nicht zu interessieren brauchen, kein gutes Licht auf die Gesamtmarke. Es bleibt also eine Gratwanderung. Die Frage nach dem Erhalt der Ladengeschäfte stellt sich sehr wohl, und jeder Marktteilnehmer muss sie für sich selbst und in Betrachtung jedes einzelnen Standortes beantworten.

Dr. Christian Preuss-Neudorf: Im herrschenden Modell entscheiden die Verlage, welche wirtschaftlichen Chancen sie dem Fachbuchhandel einräumen

Personen und eine schlechte Lage macht den Laden mangels Interesse unrentabel. Das hat heute wie damals nichts an Wahrheit eingebüßt. Ein entscheidender Punkt wird aber regelmäßig übergangen: Im Vergleich mit 1950 stimmt die Marge einfach nicht mehr. Schaut man sich diese überwiegend kleinen Spezialläden an, kann man als Buchhändler daraus nur schließen, dass die beteiligten Fachverlage nicht interessiert sind, diesen Vertriebsweg aufrechtzuerhalten. Ein ziemlich harter Vorwurf. In den Fachverlagen fällt über die Jahre die Entscheidung, weil von dieser Seite in sehr hoheitlicher Weise der Rabatt gewährt oder auch gekürzt wird. Der Kunde zahlt ja überall den gleichen Preis, ohne Antwort auf die Frage, ob der Buchhändler nun ausreichend oder viel zu kümmerlich am verkauften Titel verdienen darf! Im herrschenden Modell des Fachbuchhandels liegt die Entscheidung glasklar bei den Fachverlagen, wie sie mit dem Buchhandel im Vergleich zu Amazon umgehen und welche wirtBuchMarkt Dezember 2013

Aber „Entweder Laden oder Web-Shop“: So denkt ja heute längst niemand mehr. Natürlich gehört zum idealen Laden auch der ideale Webshop, das ideale (Social-) Marketing, Onlineund Offline-Werbung und eine Serie von idealen Veranstaltungen. Das ist ein Galopp auf vier Pferderücken gleichzeitig. Wir haben uns dafür entschieden, vor allem Online mit www.vub.de zu punkten und investieren hohe Beträge in die Fortentwicklung dieser Plattform. Darum können wir uns nun sehr persönlichen Service für alle unsere Kunden leisten und sind dennoch mit einem Katalog von 22 Mio. Einträgen rund um die Uhr handlungsfähig. Wie sammeln Sie dann Ihre Erfahrungen mit der Zielgruppe? Ganz leise möchte ich Ihnen verraten, dass wir trotz allem noch einen sehr gut funktionierenden Laden direkt an der Universität haben. Dort sind wir mit Abstand Platzhirsch und arbeiten mit großer Zufriedenheit, nutzen den Laden aber auch, um die Veränderungen zu beobachten, die alle zwei Jahre mit einer neuen Studentengeneration erkennbar werden: Ein Physikstudent im fünften Semester hat heute kein einziges Buch mehr und bei den minderjährigen Erstsemestern kommen teilweise die Eltern mit in unsere vub Universitätsbuchhandlung zum Einkaufen! Die Fragen stellte Carsten Tergast


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Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

Unterwegs wie Columbus Der Wandel der Geschäftsmodelle wird für die Fachinformationsverlagen zu einem permanenten. Wie gehen die Mitarbeiter damit um? Wolters Kluwer hat uns Einblick gegeben in ein Unternehmen mitten im täglichen Changeprozess Strategie

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eit zweieinhalb Jahren ist Benedikt Kochs in der Personalabteilung von Wolters Kluwer beschäftigt. Doch von Mai dieses Jahres an ist er als sogenannter HR-Business-Partner bereits für den dritten Bereich im Unternehmen zuständig. „Seit ich hier bin, sind wir in einem permanenten Wandel“, sagt er. Derzeit ist Kochs für die Mitarbeiter der Business Unit Legal, der größten Abteilung in der deutschen Konzerntochter, zuständig. „Die Veränderungen in den Abteilungen bekommen wir jeden Tag zu spüren.“ Nicht nur bei Wolters Kluwer verlangt die Umstellung auf eine medienneutrale Produktion von Fachinformationen den Mitarbeitern viel Flexibilität ab. Als sich die Chancen abzeichneten, die die digitale Welt bot, entstand der Eindruck, man müsste nur einmal den Schalter umlegen und dann würde alles in neuer Ordnung seinen Gang finden. Doch aus dem einmaligen Umstellen ist ein Wandel ohne Ende geworden. Wie kommen die Mitarbeiter in einem Unternehmen damit zurecht? BuchMarkt war zu Besuch bei Wolters Kluwer und befragte vier Mitarbeiter und den Geschäftsführer Dr. Ulrich Hermann, wie sich der Wandel im Alltag auswirkt. Die Schaltzentrale für das, was Neudeutsch auch gern mit Changeprozess bezeichnet wird, liegt in Hürth bei Köln. Im ersten Stock ei-

nes modernen, weißen Bürokomplexes mit Fenstern, die außen in neongrün abgesetzt sind, hat Hermann sein Büro. Die letzten Minuten vor dem Besuch vertreibt sich der Vorsitzende der Geschäftsführung damit, in juristischen Berufsverordnungen zu schmökern. Wenn er davon berichtet, scheint seine Phantasie das Juristendeutsch gerade 84

Wir werden immer ein Verlag sein! Dr. Ulrich Hermann (CEO)

in eine reale Science-Fiction-Handlung umgesetzt zu haben. Dann stellt er sich vor, welche Berufsgruppen in Zukunft welche Informationen in welchen Medienformen brauchen, damit sie ihre Arbeit entsprechend den gesetzlichen Vorgaben verrichten können. „Wir müssen uns in der Kunst üben, der digitalen Welt vornweg zu laufen“, sagt er, „nur dann haben wir eine Chance.“ Die Mitarbeiter, mit denen BuchMarkt spricht, wurden vom Unternehmen vorgeschlagen. Sie alle befürworten den Wandel und sind in Positionen, diesen mitzugestalten. Doch alle haben auch BuchMarkt Dezember 2013

Lernprozesse durchlaufen müssen. „Ein Wandlungsprozess führt zu Unsicherheiten. Wird er erfolgreich sein? Soll ich alle Zuständigkeiten aufgeben, wenn der Erfolg unsicher ist? Was passiert, wenn es mit dem Wandel nicht klappt?“ Auf seine Weise kann Hermann sich in die Fragen der Mitarbeiter einfühlen. Mit dem Kauf von LexisNexis 2011 hat sich Hermann vor allem Online-Kompetenz ins Haus geholt. Fortan ging es ihm um mehr als darum, Fachinformationen ins Netz zu stellen. „Früher hat man auf Vorrat gekauft, heute muss der Jurist die Informationen am ‚Point of Need‘ abrufen


Recht, Wirtschaft, Steuern | Special

Ich hätte mir Sorgen gemacht, wenn wir den Wandlungsprozess nicht durchlaufen hätten

by doing“, berichtet die Lektoratsleiterin. „Es reicht eben heute nicht mehr aus, nur fachlich, also juristisch gut ausgebildet zu sein.“

Pia Klammer (Leiterin Competence Center LBW 2)

gemacht, wenn wir es nicht getan hätten.“ Man habe versucht, alle im Change mitzunehmen. „Der war auch gewagt in dieser Dimension“, gibt sie zu und: „Es gibt immer Opfer, aber das hat nichts mit deren Leistung zu tun. Das kriegen Sie nie ganz fair hin.“ Auch Klammer selbst musste sich an neue Aufgaben gewöhnen, für die sie sich nicht freiwillig beworben hätte. „Damit konnte ich mich weiterentwickeln“, sagt sie. Ole Bertram ist Bereichsleiter Notare in der Business Unit Legal und kommt von AnNoText. Dort hat er als Informationsund Telekommunikations-Systemelektroniker seinen Einstieg in das Berufsleben gefunden. Schon sein Vater ist Programmierer. Bei der Entwicklung der Software für Notare, TriNotar, musste er auf einmal mit Lektoren zusammenarbeiten, musste begreifen, dass das Geschäftsleben eines Notars bis in die Formulierung hinein juristisch geregelt ist. „Das war ein spannendes Zusammentreffen, wir mussten voneinander lernen“, beschreibt er heute seine Erfahrungen. Bertram musste verstehen, dass Lektoren, die am gedruckten Buch festhalten wollten, auch unter Druck standen, denn vor allem die Autoren wollten etwas haben, das sie in den Händen halten konnten. Ein Buch kann man herumreichen, eine digitale Datei nicht. Heute ist der für die Vermarktung der Software Verantwortliche froh um den Kontakt zu den Autoren. „Sie helfen uns, die Programme rechtssicher zu machen“, sagt er. 60.000 Kilometer fährt er jedes Jahr, um zu lernen, wie die Kunden Fachinformationen nutzen. Da sieht er auch Notare, die noch mit der Schreibmaschine arbeiten. Bertram hat erfahren, wie sensibel der Umgang mit der Akte ist. „Die Digitalisierung der Akte ist noch nicht gesetzlich geregelt“, berichtet er. Zu gefährlich ist es, dass die Daten in falsche Hände geraten könnten. Bertram ist Vorstandsmitglied im Software Industrieverband Elektronischer Rechtsverkehr. Er ist damit beauftragt, die Kommunikation mit der Justiz zu führen. „Der Skandal um die NSA befördert es nicht gerade, endlich zu neuen Regelungen zur Beschleunigung des elektronischen Rechtsverkehrs zu kommen“, so

Wir wissen, dass irgendwo Land kommt, aber wir wissen nicht genau, wo Sven Krantz-Knutzen (Leiter Editorial Services)

können, im gleichen Programm, in dem er seinen Schriftsatz macht“, beschreibt Hermann den praktischen Nutzen der neuen Strategie von Wolters Kluwer. Das heißt, der Verlag wandelt sich zum Mediendienstleister? Hermann erwidert ent-

schlossen. „Wir werden immer ein Verlag sein. Wenn wir Inhalte erschließen und vertreiben, machen wir nichts anderes als Verlagsarbeit. Und ein Verlag ist nicht auf Buch oder Zeitschrift festgelegt, das sind ja auch nur Anwendungsformen.“ Zur Verlagsarbeit gehört also auch: „Wir investieren in mobile Applikationen, Cloud-Dienstleistungen und integrierte Lösungen.“ Sven Krantz-Knutzen, Leiter Editorial Services, beschreibt die Lage so: „Es ist, als wären wir mit Columbus unterwegs. Wir wissen, dass irgendwo Land kommt, aber wir wissen nicht genau, wo.“ KrantzKnutzen kam über LexisNexis zu Wolters Kluwer. Die Stelle, die er hat, hat es früher nicht gegeben. Seine Abteilung übernimmt nun neben herstellerischen Aufgaben auch Harmonisierungen und andere editoriale Leistungen für das Lektorat.

„Wir machen aus Buchstaben Daten“, sagt er. In seiner Abteilung entsteht der medienneutrale Datensatz. Krantz-Knutzen setzt die Entscheidung um, ob ein Buch zuerst digital oder zuerst im Print erscheint. „Früher hatten die Lektoren Angst vor der Kannibalisierung der Medienformen“, weiß er zu berichten, doch „viele haben gemerkt, dass dem nicht so ist.“ Die Arbeitsaufgaben des Lektorats seien komplexer geworden, weil mehrere Medienformate gedacht werden müssten. Es sei schwierig gewesen, dem Lektorat den Wandlungsprozess zu erklären, berichtet Pia Klammer. Ihre Stelle nennt sich Leiterin des Competence Centers Loseblattwerke (LBW) 2 im Bereich Publishing. Natürlich habe es Konflikte im Team gegeben. „Mit dem Veränderungsprozess gab es neue Zuständigkeiten, neue Prozesse und auch neue Aufgabenfelder. Das führt bei Mitarbeitern, die jahrelang Experten auf ihrem Gebiet waren und sich insoweit in einer gewissen Komfort-Zone befanden, erst einmal zu Unverständnis. Und bei denen, die sich völlig neuen Aufgaben gestellt haben, gibt es auch erst einmal keine bekannten Abläufe, sondern vieles ist learning BuchMarkt Dezember 2013

Sie sei froh, dass Wolter Kluwer den Wandlungsprozess durchlaufe. „Ich hätte mir Sorgen

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Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

Unsere Autoren helfen, die Programme rechtssicher zu machen Ole Bertram (Bereichsleiter Notare Business Unit Legal)

Wir können nicht verhindern, dass es neue Prozesse gibt, bevor andere abgeschlossen sind Benedikt Kochs (HR-Business-Partner)

Bertram. Für ihn kann die weitere Digitalisierung nicht schnell genug gehen. Er musste aber auch feststellen, dass nicht alles Machbare auch auf Gegenliebe stößt. Ideen seines Teams, die nötigen Formulierungen für Notare in Textbäumen bereits zur Verfügung zu stellen, wurden mit Skepsis aufgenommen. „Die Notare klagten über Arbeitsbelastung, da haben wir ihnen ein Hilfsmittel an die Hand gegeben. Aber wir mussten verstehen, dass ein Notar selbst kreativ bleiben will“, hat er erfahren. Auch für Krantz-Knutzen kann es nicht schnell genug gehen mit der Weiterentwicklung von digitalen Produkten. „Wir haben auf dem Weg

der Meilensteine den ersten jetzt hinter uns gelassen“, lautet seine Einschätzung. Wie war das Zusammentreffen mit den Verlagsmitarbeitern, als er von LexisNexis zu Wolters Kluwer kam? „Bunt“, formuliert er es. „Die haben uns ungläubig aufgenommen“, sagt er und später: „Wir haben auch Fehler gemacht, als wir versuchten, die bestehenden Produkte in existierende Prozesse zu zwingen.“ Um die Zusammenarbeit neu zu ermöglichen, musste ein neuer Prozess aufgesetzt 86

weiß, „wir brauchen einen ständigen Dialog. „Wichtig ist, dass sich Mitarbeiter auf Aussagen verlassen können.“ Beim Thema Kommunikation ist auch Hermann selbstkritisch. „Manchmal denke ich, jetzt weiß es jeder und dann verhaken sich doch wieder zwei Abteilungen ineinander.“ Klammer sagt sogar von sich: „Das Zusammenschweißen von Teams ist meine Kernkompetenz.“ Dazu gehöre „viel reden, Bedürfnisse erfragen und Gefühle ernst nehmen.“ Und wenn sie an ihre eigene Betroffenheit denkt, erinnert sie sich: „Man ist schnell dabei, die Kommunikationsarbeit zu kritisieren, aber diese hat auch Grenzen.“ Es gebe eben immer etwas, was vertraulich bleiben müsse. Es lasse sich nicht alles erklären und „man darf in solchen Zeiten nicht immer alle Worte auf die Goldwaage legen.“ Die ständigen Veränderungen in der Medienlandschaft, die vielen neuen Möglichkeiten der Technik hinterlassen auch ihre Spuren. „Wir merken, dass viele vom permanenten Wandel müde werden“, so Kochs. Und der Personaler selbst? „Auf uns und die Führungskräfte kommt immer mehr die Aufgabe zu, die Mitarbeiter zu motivieren“, sagt er. Aus der Sicht von Kochs hat es sich bewährt, wenn die Geschäftsführung den Weg eindeutig vorgibt und die Mitarbeiter diesen Weg nach ihren Fähigkeiten ausgestalten. „In Zeiten, in denen es eine Selbstverständlichkeit ist, Wissen in allerkürzester Zeit zu bekommen und zu teilen, ist es am wichtigsten, dass das Management Entscheidungen mit den Mitarbeitern teilt“, lautet seine Erfahrung. „Wenn Mitarbeiter etwas mittragen können und begeistert sind, dann ist die Bereitschaft da, dann freut man sich, dass man mitgestalten darf.“ Das zeigen seine Umfragen.

werden. „Als wir Jurion gemeinsam zu gestalten begannen, hatten wir ein gemeinsames neues Ziel, das die Abteilungen wieder zusammengebracht hat“, so Krantz-Knutzen. Fehler gehörten nun mal zu jedem Wandlungsprozess dazu. Auch CEO Hermann gibt zu, dass die Zusammenfassung von Vertrieb und Marketing der unterschiedlichsten Bereiche in einer einzigen Zentralabteilung nicht optimal war. „Die einzelnen Geschäftstypen mit Software, Online und Print sind zu speziell“, hat er gelernt. Zum 1. Oktober Die Digitalisierung hat den Wandel zu einem wurde der Vertrieb neu strukturiert. „Mit der Integration von LexisNexis sind Teil des Arbeitsplatzes gemacht. „Das bildet sehr unterschiedliche Unternehmenskultu- Typen raus, die Freude daran haben, Verren zusammengekommen: Verlagswelt traf änderungen zu gestalten“, so Hermann. auf Softwarekultur. Während sich die Soft- „Veränderungen beim Kunden durch unwareentwickler alle mit ‚Du‘ ansprachen, sere digitalen Produkte sind Kern unseging es im Verlag formeller zu“, erzählt res Leistungsangebotes. Denjenigen, die Kochs. Für die Personalabteilung sei es Veränderungen gestalten können, gehört nicht leicht gewesen, beide Welten zusam- unsere Zukunft.“ Und Kochs: „Wir könmenzubringen. „Das können Sie nicht mit nen nicht verhindern, dass es neue Prozeseinem Plakat machen, das man aufhängt.“ se gibt, bevor andere abgeschlossen sind. Der Personaler hat daher begonnen, Mit- Wir müssen unsere Einstellung gegenüber arbeiterumfragen als regelmäßiges Instru- Veränderungen ändern.“ Seine eigenen ment zu etablieren. „In den Abteilungen, Wechsel bedauert er nicht. „Für meine perin denen es Umsatzwachstum gibt, haben sönliche Lernkurve war das gut“, sagt er. wir gute Ergebnisse“, sagt er. Doch auch er Matthias Koeffler BuchMarkt Dezember 2013


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RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH


Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

Datenbanken BuchMarkt: Auf der Buchmesse schien Sie das Thema Kooperationen mit Verlagen zu bewegen. Haben Sie dazu einen aktuellen Vorgang im Blick?

Prof. Dr. Felix Hey: In der Tat können wir im Bereich der RWS-Verlage da mittlerweile ganz konkret werden. Das markanteste Beispiel ist die aktuelle Zusammenarbeit der Verlage der juris-Allianz, in der ein mittlerweile um den Bundesanzeiger Verlag erweiterter Kreis von fünf ganz unterschiedlichen RWS-Verlagen ein gemeinsames OnlineAngebot mit juris erarbeitet hat. Kooperation heißt dabei: Jeder Partner gestaltet aktiv mit und bringt seine Vorstellungen, aber natürlich auch sein spezielles Know-how, ein. Nun sehen auch Gerichte es kritisch, dass juris mit Urteilen und vorformulierten Leitsätzen beliefert wird, beeinträchtigt das aus Ihrer Sicht den Ruf der Datenbank?

Der Prozess ist noch nicht rechtskräftig. Aber da geht es nur im einen Teilaspekt um die Frage, ob die Gerichte verpflichtet sind, die überarbeiteten Urteile auch anderen Anbietern als nur juris zur Verfügung zu stellen; das ändert freilich nichts daran, dass die Datenbank von juris geschätzt ist bei den Nutzern – am Ende entscheiden die Nutzer über die Datenbanken, in denen sie recherchieren. Die werden sich dabei von dem Prozess schwerlich beeindrucken lassen. Dazu ist die Frage zu speziell. Warum sind Kooperationen aus Ihrer Sicht heute für RWS-Verlage notwendig?

Man kann das von zwei Seiten klar erkennen: Der Nutzer einer Online-Datenbank wünscht sich möglichst verlagsübergreifende Lösungen – sowohl, um die Titel mehrerer Verlage in seinem Fachgebiet gebündelt zu erhalten, als auch, um verschiedene Rechtsgebiete von unterschiedlich spezialisierten Verlagen zu nutzen. Sieht man die Dinge von der Seite der Verlage, so muss man feststellen: Ohne die Bereitschaft, Kernkompetenzen zu entwickeln und zu pflegen, wird man auf Dauer nicht erfolgreich sein. Dann aber muss man auch die naheliegende Möglichkeit nutzen, Kernkompetenzen zusammenzulegen, so dass der Markt das honoriert. Das alles spricht für die Kooperation.

Prof. Dr. Felix Hey: Man muss die naheliegende Möglichkeit nutzen und Kernkompetenzen zusammenlegen

Wir können noch dran arbeiten Die juristischen Verlage in der juris-Allianz üben den Schulterschluss. Sie wollen die Kooperationen verstärken und darauf drängen, den Handel stärker einzubinden. Fragen an Dr. Otto SchmidtGeschäftsführer Prof. Dr. Felix Hey

Es gab ja auch Skepsis. Wie erleben Sie die Bereitschaft unter den RWS-Verlagen?

Am Anfang stand etwa bei der juris-Alli88

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Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

anz möglicherweise auch einmal die bloße Neugier oder die schlichte Besorgnis, ob man die Frage einer digitalen Lösung alleine erfolgreich stemmen kann, im Vordergrund. Mittlerweile ist das Vertrauen zueinander jedoch so sehr gewachsen, dass ich eine große Offenheit und die notwendige Bereitschaft zu echter Rücksichtnah-

Wir müssen jetzt gemeinsam juris überzeugen, sich dem Handel gegenüber offener zu zeigen me in der Kooperation erlebe. Das zeigt, dass die Kooperationspartner es nun auch langfristig miteinander versuchen wollen. Natürlich gibt es immer eine subjektive Komponente, die problematisch sein kann. Da kann es zu Reibungen kommen. Aber es kann auch sein, dass man gerade dabei voneinander lernt. Das ist mittlerweile so oft der Fall, dass die Verlage eigentlich gerne zu juris-Allianz-Sitzungen gehen. Kann es gelingen, ein einheitliches Angebot herzustellen?

Unsere Programme sind vielfach historisch gewachsen. Nicht alles kann organisch in der digitalen Welt zueinanderpassen. In Kooperationsmodellen können wir für fachlich vereinzelt stehende Titel ein gemeinsames, für die Nutzer interessantes Umfeld schaffen. Und die Nachfrage nach einem verlagsübergreifenden Angebot kann man per se nur in einer Kooperation glaubwürdig bedienen. Wie soll auf Dauer mit den Lücken umgegangen werden und wer soll sie schließen?

Die interessante Erkenntnis bei der Online-Vermarktung ist, wir können viele Marktimpulse aufnehmen. Wir bekommen eine Menge an Nutzerrespons und erfahren, wo Kunden Wünsche haben. Es liegt nahe, dass man auf solche Bedürfnisse eingeht. Es ist aber noch ein bisschen früh, über konkrete Ergebnisse zu berichten. Wir stehen erst seit einem Jahr in der Vermarktung. In welche Richtung gehen denn erste Erkenntnisse?

Wir können noch dran arbeiten, unser Angebot verständlicher machen. Dadurch dass vie90

le Verlage sich aktiv einbringen, gibt es viele sich überlappende Angebote. Da ist manches erklärungsbedürftig. Wir müssen Angebote straffen und leichter erklärbar machen. Juris kommt mit seinem übrigen Content nur schwer gegen beck-online an. Wo liegen die Herausforderungen?

Juris hat nach wie vor einen außerordentlich guten Content an Gesetzen und Urteilen, die datenbanktechnisch perfekt aufbereitet sind. Zudem sichert der langjährige Aufbau der Kundenbeziehungen die Vermarktungskraft. beck-online hat demgegenüber gezeigt, wie gut man Gesetze und Urteile mit Verlagsinhalten, also Büchern und Zeitschriften, verbinden kann. Hier hat beck-online einfach einen zeitlichen Vorsprung. Es gilt aber auch: Wenn man in der Aufholposition ist, muss man so zielgruppenorientiert arbeiten wie irgend möglich, sei es die Darstellung der Inhalte, seien es die Recherchemöglichkeiten und sei es die Zusammenarbeit mit den Partnern im Handel.

Gesprächen ist, lässt sich bei aller Unterschiedlichkeit in der Regel ein gemeinsamer Vorteil oder eine Vermarktungschance finden. Einfach ist das in der Umsetzung dennoch nicht, wenn auf der operativen Ebene oder auf der Leitungsebene das nötige Vertrauen noch nicht erarbeitet ist. Müssen Verlage da in Zukunft ihre Produkte gleich in der Produktion besser aufeinander abstimmen?

Inhaltlich wird es aus den Kooperationen Rückmeldungen in die Programmplanung geben – ich nehme an, dass das zwar nicht unbedingt zu förmlichen Abstimmungen führt, der Lernprozess wird aber erfolgen. Sehen Sie mit Blick auf medienneutrale Produktionsmöglichkeiten besonders jetzt die technischen Möglichkeiten dafür als gegeben an?

Nach meinem Eindruck ist die Branche da schon sehr weit. An technischen Hürden scheint mir noch kein Kooperationsansatz gescheitert zu sein. Die Fragen stellte Matthias Koeffler

Man hört aus dem Handel, juris sei sehr bürokratisch, ist Beck auch so stark, weil die Alternativen so schwach sind? Müsste nicht da etwas abgebaut werden?

Es gibt bei juris eine gewisse Skepsis, inwieweit sich der Handel aktiv in die Vermarktung einbringt. Wir Verlage teilen diese Skepsis aber nicht so ganz. Für uns ist der Handel wichtig. Wir müssen jetzt gemeinsam juris überzeugen und gemeinsam als Kooperationspartner erreichen, dass sich juris dem Handel gegenüber offener zu zeigen vermag. Liegt der mangelnde Kontakt an schlechten Erfahrungen seitens von juris?

Man hat noch zu wenig Erfahrung miteinander gemacht. Juris hat traditionell alles selbst gemacht. Die Verbindung zum Handel ist nicht so gewachsen. Durch den starken Ausbau der Datenbank mit den Verlagsinhalten kommt neuer Schwung in diesen Prozess. Es geht jetzt darum, dass sich im Zweifel alle zusammensetzen. Auch juris wird sich durch diese neue Aufgabe durcharbeiten. Oft sind die Produkte vieler spezialisierter Verlage sehr unterschiedlich. Lassen sich da Kooperationen so einfach schmieden?

Das grundsätzliche Bedürfnis nach Kooperationen ist da – und damit auch die Bereitschaft, aufeinander einzugehen. Wenn man erst einmal in gemeinsamen BuchMarkt Dezember 2013

juris juris ging vor über dreißig Jahren an den Start und war eine der ersten Datenbanken, auf der primäre Rechtsinformationen, das heißt Gesetzestexte und Urteile, zur Verfügung gestellt wurden. Vor einigen Jahren begann juris auch sekundäre Rechtsangebote aufzunehmen. Nicht nur mit eigenen Produkten, sondern auch in Kooperation mit zahlreichen Verlagen. So sind neben der jüngsten Kooperation, dem Bundesanzeiger Verlag, auch die Werke der Verlage De Gruyter Recht, Erich Schmidt, Hüthig Jehle Rehm, Stollfuß Medien sowie Dr. Otto Schmidt in der Datenbank vertreten. Diese werden mit der juris Rechtsprechung, dem juris Bundesrecht, dem entsprechenden juris PraxisReport und den juris Abstracts, einer Auswertung von über 750 Fachzeitschriften, verlinkt. juris kann mit Hilfe der Verlage vertiefte Informationen in den Bereichen Arbeitsrecht, Bank- und Kapitalmarktrecht, Familienrecht, Gesellschaftsrecht, IT-Recht, Sozialrecht, Steuerrecht und Zivil- und Zivilprozessrecht anbieten.


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Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

Überblick

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ährend Belletristik-Verlage ihre Autoren durch die TalkShows und Feuilletons scheuchen, damit sie mit Vor- und Nachnamen zur Marke werden, haben RWS-Verlage längst die Nachnamen ihrer Autoren zu bekannten Marken aufbauen können. Zöller, Wöhe und Co. lösen bei den Kunden mehr Entzücken aus als so manche Verlagsmarke. Eine andere Möglichkeit, Marken zu schaffen, sind Reihen. Doch über das Merkmal „Qualität“, das sie ausstrahlen sollen, bieten sie weitere Vorteile. GABAL-Geschäftsführerin Ursula Rosengart sieht im Reihen-Marketing eine Win-win-Situation: „Der Endkunde kennt Ursula Rosengart, Dr. Olaf Meier: Reihen brauchen einen klaren Fokus die Reihe, war mit einem Thema zufrieden und kauft deshalb aus der Reihe auch andere Themen. Der Sortimenter kennt den Aufbau der Reihe, aus der er bereits erfolgreich Titel verkauft hat, und wird weitere Titel aus der Reihe empfehlen. Zudem kann er mit Reihen themenübergreifend Aktionen kreieren.“ In die gleiche Kerbe schlägt Esther Neuendorf, Programmleiterin der „…für Dummies“-Reihe bei Wiley-VCH. „Das Thema erschließt sich für den Sortimenter leichter, so kann er den Kundenkreis für die Reihe besser einschätzen als bei Einzeltiteln. Und wenn Thema und Leserkreis Marketing und Personalwesen wenden, bei den serviceorientierten stern-Ratgegenau definiert sind, wie zum Beispiel bei hat der Verlag für die „Günter“-Bücher bern, die als praxisnahe Navigationshilfen unserer Reihe „Advanced Controlling“, in Layout und Konzeption eine Reihen- bei Erbrechtsfragen, Eigenheim-Investikann der Verlag einen Reihenpreis inner- Klammer geschaffen, die vom „Inneren tion oder Existenzgründung nicht nur im halb der Preisbindung festsetzen, so dass Schweinehund“ in Job und Büro den Bo- Fachbuchhandel Erfolg haben. Oder bei sich der Buchhändler einen festen Kun- gen schlägt zu den Themen Fitness und Fa- den WirtschaftsWoche-Sachbüchern, die denkreis erarbeiten kann.“ milienalltag. Inhaltlich und äußerlich sind in unverwechselbarem Erscheinungsbild Doch Reihen können auch aus anderen sie mit einem gemeinsamen Fokus ausge- Themen aus dem gesamten InhaltsspektGründen erfolgreich sein, wie die „...für stattet wie auch die „30 Minuten-Reihe“, rum des Magazins aufgreifen. Doch auch die – auf über 100 Bände angewachsen Mennel weiß: „Weil Reihen altern, müsDummies“-Reihe beweist: Bei ihr käme eigentlich niemand auf die Idee, sich – allerdings vornehmlich auf Marketing, sen sie immer wieder angepasst werden. alle Bände zu kaufen, weil darin die un- Kommunikation und (Personal-)Manage- Denn der Leser muss die Sicherheit haben, ment fokussiert ist. Hier ist neben Inhalt dass die Inhalte aktuell und fundiert sind.“ terschiedlichsten Themen angesprochen Dass auch Autoren und Herausgeber werden. Doch das Grundprinzip dieser und Optik durch den Zeitaspekt vor allem die feststehende Seitenzahl die Klammer. durch ihre Reputation zum Markenkern locker geschriebenen Bände hat diese einer Reihe werden können, beweist AnReihe (fast) zum Sammelobjekt werden Was eine Reihe im Innersten und Äußersten zu- dreas Lutz. Zusammen mit dem renomlassen. Kein Wunder also, dass Wiley nun sammenhält und ihren unverwechselbaren Fo- mierten Vortragenden und Coacher für mit der „Verdammt Clever“-Reihe eine kus ausmacht, bringt Linde-Geschäftsführer Existenzgründer entwickelte Linde die weitere Reihe ausbauen will. Wie Wiley holt auch GABAL die Leser Dr. Oskar Mennel auf den Punkt: „Papier Reihe „jeder-ist-unternehmer.de“ und und Ausstattung (Farbbilder ja oder nein?/ profitiert nicht nur vom Namen des Henicht nur im Fachbuchhandel ab, sondern auch im allgemeinen Sortiment. Während Schmuckfarben?), Format, Preis und in- rausgebers, sondern auch von dessen sich die umfangreiche „Business“-Reihe, haltliches Niveau sollten einheitlich sein, Newsletter-Datenbank mit über 80.000 die „GSA-TopSpeakersEdition“, die „Pra- denn der Wiedererkennungswert ist ent- Abonnenten, die über Neuerscheinungen xis für die Praxis“-Bände oder die „Essen- scheidend.“ Dazu können auch Partner informiert. Oskar Mennel: „Leider gibt es immer weniger gute Fachbuchhandlungen, tial Managers“ an Profis aus Management, kommen, die Kompetenz ausstrahlen. Wie

Qualität in Serie

Die Ansprüche ändern sich, Reihen bleiben. Aber nur, wenn die Verlage sie immer wieder erneuern und den Ansprüchen anpassen. Wie wird eine Reihe zu einer erfolgreichen Marke?

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BuchMarkt Dezember 2013


Recht, Wirtschaft, Steuern | Special

Dr. Oskar Mennel, Esther Neuendorf: Mit einem klaren Pricing können sich Buchhändler einen festen Kundenstamm erarbeiten

weshalb es für uns als Verlag zunehmend wichtig wird, durch Newsletter und Informationen bei Fachveranstaltungen die Zielgruppe direkt zu erreichen.“ Darauf setzt Linde auch im Segment „Fachbuch international“, wo jetzt die neue Reihe „Praxisleitfaden zur Internationalen Rechnungslegung (IFRS) spezial“ mit einem klaren und aktuellen thematischen Fokus startet. „Auch hier gilt, dass die Zielgruppen wie Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder CFOs sofort erkennen, dass sie die Informationen in einer Darstellungsform finden, die ihrem Niveau entspricht, und dass da durchgängig Experten mit unbedingter Kompetenz schreiben. Sein Name spielt da nicht so sehr die Rolle, viel wichtiger ist, wo der Autor herkommt – z.B. von McKinsey & Company oder KPMG International.“ Dass die Reihe als Marke in der Regel wichtiger ist als der Autor (sofern die Reihen-Marke

nicht aus dem Autoren-Namen besteht), bestätigt Dr. Olaf Meier, Verlagsleiter Programm bei Campus: „Um zu einer erfolgreichen Marke zu werden, benötigen Reihen einen klaren thematischen Fokus, eine dauerhaft hohe inhaltliche Qualität und Stärke der Einzelthemen, einen festen Publikationsrhythmus, eine begeisternde und sofort erkennbare Produktform, kontinuierliche Markenpflege und mindestens ein Merkmal, das sie hervorstechen lässt.“ Mit diesen Parametern gelang es Campus, eine der erfolgreichsten RatgeberReihen für eine anspruchsvolle Zielgruppe am Markt durchzusetzen: WISO. Seit

2006 sind 30 Bände zu Themen aus dem Portfolio des ZDF-Magazins erschienen, und im Herbst 2012 fand ein Relaunch der Reihe statt. „Weil die Leser dieser Reihe nicht stehen geblieben sind und sich Nutzungsgewohnheiten, Leseverhalten und Lebenseinstellungen verändern, haben wir das inhaltliche Profil der Reihe geschärft und Preise sowie Formate vereinheitlicht. Dabei stand der Relaunch im Einklang mit der WISO-TV-Sendung, die sich ebenfalls verändert und unterhaltsaminformativ geöffnet hat. Entsprechend haben wir die Bücher gestalterisch überarbeitet, ein frisches, zweifarbiges Layout mit hohem Gebrauchswert entwickelt und das Produktversprechen vergrößert, indem die Leser über Online-Updates immer auf aktuellem Stand bleiben.“ Das Produktversprechen optimieren soll im Frühjahr 2014 auch ein Relaunch der Püttjer&Schnierda-Bewerbungsbücher, mit denen Campus seit 2001 eine der stärksten Marken im Bewerbungssegment etablieren konnte. 80 Titel der beiden Top-Experten sind über die Jahre erschienen, 40 derzeit lieferbar. „Solche Relaunchs machen wir alle paar Jahre, um die Titel zielgruppengerecht zu modernisieren. Dabei wird das Programm gestrafft, so dass nur starke Titel in den Relaunch übernommen werden, mit denen wir das Profil der Reihe mit Blick auf unsere Zielgruppe schärfen.“ Und das sind vornehmlich Führungskräfte und Hochschulabsolventen. Während Campus für den Herbst 2014 zusätzlich „den Start einer spannenden Reihe mit neuem Konzept“ ankündigt, hat BuchMarkt Dezember 2013

sich Haufe in seinem Buchprogramm von der nach Reihen ausgerichteten Systematik weitgehend verabschiedet. Kernzielgruppen des Fachbuchprogramms sind zwar nach wie vor Human Resources, Rechnungswesen & Controlling, Marketing & Vertrieb, Immobilien und Rechnungswesen. Doch auch hier werden Reihencharakteristika verwendet: Um die mit Blick auf Wissensniveau und Informationsbedürfnis unterschiedlichen Lesergruppen innerhalb dieser Zielgruppen fortan noch passgenauer bedienen zu können, hat der Verlag jedoch eine neue Systematik der Niveaustufen bzw. Leserbedürfnisse entwickelt, mit der die Inhalte bereits in der Konzeptionsphase eindeutig dem sogenannten „Basiswissen“, dem „Aufbauwissen“ und dem „Expertenwissen“ zugeordnet werden. Die unterschiedlichen Bedürfnisse der Leser werden mit drei Kästen auf dem Buchrücken angezeigt (siehe BuchMarkt 04/2013, S. 76). „Damit möchten wir gewährleisten, dass der Leser ein seinem Kenntnisstand entsprechendes Werk erhält“, betont Christine Kaiser, Leitung Marketing Haufe Publishing. „Selbstverständlich entwickeln wir auch die inhaltliche Gestaltung des Buchprogramms weiter. So haben wir speziell für die Zielgruppe Marketing ein Format entwickelt, das sich an deren Lesegewohnheiten anpasst. Durch ihre innovative Inhaltsstruktur und die neu entwickelte Schnell-Lese-Funktion ermöglichen die neuen Managementbücher den schnellen und fundierten Zugang zu gesuchten Informationen.“ Jürgen Christen

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Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

Dran bleiben und hinterfragen Mit drei Auszeichnungen hat der Westend Verlag in diesem Jahr auf sich aufmerksam gemacht. Doch in der medialen Wahrnehmung sind die Produkte noch nicht angekommen. Was hat ihn auf die Erfolgsspur gebracht?

Die vier Jungs von Westend: Eugen Mihalache, Bernd Spamer, Rüdiger Grünhagen, Markus Karsten (v.l.)

Verlage

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ie das Who is Who der deutschen Medienlandschaft liest sich die knapp 80 Namen umfassende Autorenliste des Westend Verlags. In diesem Jahr kam der Verlag nun ins Rampenlicht, da drei von ihnen ausgezeichnet wurden: Jörg Armbruster erhielt im Oktober zunächst gemeinsam mit Martin Durm den Leipziger Medienpreis und 14 Tage später den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis. Und während der Buchmesse wurde Thomas Frickes Blick hinter die Kulissen der Finanzmärkte unter dem Titel „Wie viel Bank braucht der Mensch?“ mit dem getAbstract International Book Award geehrt. Wie haben die vier jungen Männer bei Westend den Schritt vom ersten Buch zu 94

heute über 100 Titeln, zur Zusammenarbeit mit vielen namhaften Autoren und zu guten Umsätzen geschafft? Fast zehn Jahre nach der Verlagsgründung im Frankfurter Gallus-Viertel und nach zwei Umzügen ist Westend angekommen, nicht nur räumlich. „Hier in der Neuen Kräme 28 arbeiten wir seit 2011 und fühlen uns wohl in Sichtkontakt zur Paulskirche“, sagt Markus J. Karsten, der den Verlag im Januar 2004 gemeinsam mit Michael Morganti ins Leben rief. Eigentlich zunächst für nur ein Buch: „50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Welt zu retten“ von Andreas Schlumberger. Dieses Buch, dessen Ansätze immer noch aktuell sind, wurde sofort zum Erfolg, erschien im Juni dieses Jahres aktualisiert in der vierten Auflage, wurde vier Mal ins Ausland verkauft und kam auch als TaBuchMarkt November 2013

schenbuch heraus. „Vier Wochen nach der Buchmesse 2004, bei der wir uns an der Gemeinschaftspräsentation Kleiner Verlage beteiligten, bekamen wir einen Anruf aus Italien und konnten unsere erste Lizenz verkaufen“, erinnert sich Markus Karsten. Aus den „50 Dingen“ ist eine Reihe mit über 20 Büchern geworden, sie wird mittlerweile auch kopiert. „Die Reihe war und ist kein Zwang für uns, wenn sich ein Thema bietet, machen wir das, wenn nicht, suchen wir nicht krampfhaft danach“, sagt Karsten. Die Hauptthemen des Verlages sind Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie. West-

end ist nicht nur die Bezeichnung eines Frankfurter Stadtteils, es ist ein vieldeutiger Begriff, den damals der Grafiker Frank Koschembar als Verlagsname vorschlug. Und er ist international. „Wir sind ein


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GABAL


Special | Recht, Wirtschaft, Steuern

linkskritischer Verlag mit eindeutig konturiertem Programm, undogmatisch und überparteilich“, beschreibt Geschäftsführer Karsten kurz das Unternehmen. „Und wir sind Überzeugungstäter, stehen zu hundert Prozent hinter unserem Programm und glauben, dass auch wirklich jedes Buch wichtig ist“, ergänzt Rüdiger Grünhagen, seit 2005 bei Westend zuständig für Lektorat, Lizenzen und Presse. Autoren- und Titelliste spiegeln geballte Medienkompetenz wider – in mittlerweile 20 Novitäten jährlich, alle sind seit 2010 auch als E-Book vorhanden. Experten schreiben verständlich über ein relevantes Thema, haken nach.  Stichwort Nachdenkseiten. „Die gibt es seit 2003 im InterNovitäten: Inzwischen kommen auch bekannte Autoren auf net. Seit 2010 erscheinen unter Westend zu dem Titel ‚Nachdenken über Deutschland’ die kritischen Jahrbücher bei Westend“, erläutert Markus Karsten. Hinter dem Portal steAuf die Frage nach Umsatzerfolgen wencken die beiden Autoren Albrecht Müller, det der Geschäftsführer zwar ein: „Einen Volkswirt, und Jurist Wolfgang Lieb. Megaseller hatten wir noch nicht“, aber Träger des Internetportals ist der Verein fügt an: „Verkaufszahlen zwischen 5.000 „Initiative zur Verbesserung der Qualität und 10.000 Exemplaren sind für uns ein politischer Meinungsbildung“ (IQM). guter Durchschnitt.“  Wer sich über die täglich verbreiteten Nachrichten hinaus über Hintergründe und Ursachen informieren möchte, wird bei Westend fündig: Jörg Armbruster schrieb 2011 „Der arabische Frühling“, gerade erschien sein Buch „Brennpunkt Nahost“.  Vor der Bundestagswahl kam „Mutter Blamage“ von Stephan Hebel heraus, soeben ist „Staatsversagen auf höchster Ebene“ in den Buchhandel gekommen. „Der Autor Sascha Pommrenke und der Herausgeber Marcus B. Klöckner sind mit der Recherche zum Fall Gustl Mollath auf uns zugekommen“, erzählt MarRüdiger Grünhagen kus Karsten.

Wir werden auch in Zukunft nicht auf jeden fahrenden Zug aufspringen und dem Medienmainstream weiterhin einige Hindernisse in den Weg legen

Damit spricht er einen wichtigen Erfolg der Programmarbeit an: Zu Beginn sind die Verleger auf die Suche nach kompetenten Autoren gegangen, inzwischen kommen diese auch auf Westend zu. Und wie war es bei Jörg Armbruster? „Den habe ich in Kairo angerufen, nach 20 Minuten waren wir uns einig“, erklärt Karsten. Sein drittes Buch bei Westend ist schon geplant. 96

Warum bewegen solche Sachbücher, die regelmäßig auf Bestsellerlisten zu finden sind, die Gesellschaft nicht stärker? Westend setzt Aufklärung gegen „das Einlullen der Menschen“, das aus seiner Sicht die Medien prägt. Dabei springt der Verlag nicht auf jeden Zug, der gerade vorbeirauscht, auf. „Wir suchen uns die Themen aus, sind flexibel“, erklärt Rüdiger GrünBuchMarkt November 2013

hagen. Es ist bekannt, dass sich Willy Brandts Geburtstag im Dezember 2013 zum hundertsten Mal jährt. „Albrecht Müller hatte als Wahlkampfchef von Brandt 1972 eine besondere Beziehung zum Kanzler und rückt in seinem Buch Geschichtsklitterungen schon erschienener Biografien gerade“, erläutert Markus Karsten. Mit „Der falsche Präsident“, ebenfalls von Albrecht Müller, bewiesen die Verleger, dass man auch schnell sein kann. Das Buch wurde in nur drei Wochen produziert, kam genau im März 2012, als Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt wurde, in den Buchhandel. Flexibilität ist notwendig und möglich in einem kleinen Team, zu dem seit 2008 Eugen Mihalache (E-Book und Social Media) und seit Ende 2012 Bernd Spamer (Marketing und Lesungen) gehören. Unbedingt erwähnt werden muss auch Beate Koglin, die als feste Freie im Lektorat arbeitet und bei Konzeptionen mitwirkt. „Eigentlich gehören die Autoren auch dazu“, fügt der Verleger an. Man sei eine Familie, die im Laufe der Jahre zusammengewachsen ist. „Über das Tagesgeschäft und darüber hinaus ist hier jeder mit jedem in einem ständigen Austausch“, sagt Karsten. Künftig will der Westend Verlag das bewährte Konzept fortsetzen, aber auch die Kontakte zu den Buchhandlungen – „Sie sind ja unsere ersten Ansprechpartner“, unterstreicht Karsten – voranbringen. Gemeinsam mit dem Piper Verlag, mit dem Westend seit 2008 vertrieblich kooperiert. Das Verhältnis zwischen Lesern, Autoren und dem Verlag soll enger werden. „Wir denken darüber nach, wie wir das hinbekommen. Viele unserer Autoren haben eine große Fangemeinde“, ergänzt der Verleger. Außerdem sei man von Freunden angesprochen worden, ob man nicht so etwas wie „Westend Crime“ machen wolle. Manuskripte liegen bereits vor. Auch darüber wird diskutiert. Denn am gut konturierten Programm wolle man festhalten: „Wir werden auch in Zukunft nicht auf jeden fahrenden Zug aufspringen und dem Medienmainstream weiterhin einige Hindernisse in den Weg legen“, verspricht Rüdiger Grünhagen. Jeanette Faure


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Unter den Möglichkeiten Drei Wirtschaftsverlage haben begonnen, E-Books den gedruckten Büchern ohne Preisaufschlag beizugeben. Die Überraschung: Den gesonderten E-Book- und den weiteren Print-Verkauf hat das nicht gestört. Wird „e-bookinside“ zum Verkaufsargument? Markt

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sicher. „Hanser steht nicht im Verdacht, da aggressiv etwas anderes zu wollen.“ In vielen der Fachbücher finden sich jetzt also Codes, die zum Download eines meist völlig identischen PDFs berechtigen. Über den Webshop von Anbieter Ciando kann sich der Nutzer anmelden, hinterlässt seine Mailadresse, wird über den Warenkorb geleitet und dann für das Buch freigeschaltet. In der Anfangsphase wurden die so über das E-Book-Angebot von Hanser eingegebenen Mailadressen von Ciando für Werbung genutzt. Nach einigen negativen Rückmeldungen über die zu große Menge an Buchwerbung, setzt der Verlag die Adressen nicht mehr für Fremdwerbung ein. Nur noch passende eigene Titel werden künftig angeboten. Eine Maßnahme, um das Gleichgewicht in den Handelswegen nicht zu stören.

er eine, der Hanser Verlag, nutzt es seit sieben Jahren und hat nur positive Reaktionen. Der andere, der Campus Verlag, ist erst seit einem guten Jahr mit dem neuen Angebot „e-bookinside“ auf dem Markt und hat ganz viele positive Impulse erfahren. Der Dritte, der Verlag GABAL, steht kurz vor dem Start und freut sich schon darauf, den Lesern künftig den Doppelnutzen von Buch und E-Book gemeinsam zu verkaufen. Unter Fachbuchlesern kommt das Angebot, per eingedruckten Code im Buch die gleichen Inhalte auch elektronisch zu nutzen, offenbar gut an. Auch Buchhändler sehen trotz anfänglicher Befürchtungen den Nutzen. Im nächsten Frühjahrs-Programm werden weitere Verlage nachziehen und ebenfalls das „e-bookinside“ anbieten. Weil, das sagt Hanser-Chef Dr. Hermann Riedel

lungen und Verlag, läuft. „Wir wollten neue Impulse geben“, erinnert sich der Verlagschef an seine Anfangsmotivation. „Wir waren natürlich zu Beginn vorsichtig und mussten schauen, wie das anläuft und welche Reaktionen es gibt“, beschreibt Riedel. Denn sein Verlag sei nicht auf Endkundengeschäfte eingestellt, also von Beginn an nicht daran interessiert

ganz deutlich, „e-bookinside eine Möglichkeit ist, das gedruckte Buch hochzuhalten.“ Seit sieben Jahren betreibt Riedel das Geschäft mit den Büchern, in denen als Zusatznutzen ein E-Book-Code eingedruckt ist. Dass er das auch künftig weiter so halten will, zeigt, wie erfolgreich das für alle Beteiligten, Kunden, Buchhand-

Titel von Oliver Gasmann mit der Vorstellung von 55 innovativen Geschäftsmodellen. Etwas zum Lesen für unterwegs und Nachblättern für zuhause, freut sich Riedel darüber, dass das auf dem Titel aufgedruckte „Extra mit kostenlosem EBook“ so gut angenommen wurde. Erfolgsgeschichten kann Joachim Bischofs auch erzählen. So befragte Campus Kunden, die das Buch gekauft und das EBook heruntergeladen haben, nach deren Erfahrungen und Nutzungsgewohnheiten, um das Angebot zu überprüfen. Die AusJoachim Bischofs wertungen der Antworten zeige die hohe Akzeptanz des „e-bookinside“-Angebots. In Familien ist die „shareeconomy“ offengewesen, dem Handel Umsatz wegzuneh- bar längst gelebte Praxis: Der Mann liest men. Dass das nicht passiert ist, zeigen die die Printausgabe, die Ehefrau oder eines Zahlen. Weiterhin werden Prints über den der Kinder nutzen das E-Book mobil. „Die Handel verkauft, obwohl rund die Hälfte Rückmeldung unserer Leser“, so Bischofs, der Nutzer das Buch zusätzlich herunter- „ist eindeutig. Sie wünschen sich mehr von laden. Eine Version als mobiler Inhalt für solchen Kombiangeboten, weil sie damit unterwegs, die andere um sie ins Büro zu individuell entscheiden können, wo und stellen, das bleibe auch so, ist sich Riedel wie sie lesen.“

„e-bookinside“: Der Handel könnte das Angebot stärker nutzen

Wir laden damit unsere Marke auf und binden die Menschen an Campus

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BuchMarkt Dezember 2013

Ein Buch, bei dem das Prinzip des „e-bookinside“ am besten gelaufen ist, war bislang der


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Zu unserer Überraschung läuft Print weiterhin gut Dr. Hermann Riedel

Aber ebenso kennt er auch Dinge die an- der Befragten durchaus bereit gewesen, fangs nicht funktioniert haben. Zunächst drei Euro mehr für das eingeschlossene Ehat es nur auf der Folienverpackung einen Book zu zahlen.“ Für künftige Titel wird Verweis auf das „e-bookinside“-Angebot Campus da durchaus mal mit höheren Lagegeben. Fehlte die Verpackung, wurde der denpreisen experimentieren, das kommt Hinweis, der zusätzlich im Buch ist, oft auch dem Handel zugute. Denn Campus sei übersehen. „Einige haben uns dann ange- mit seinen qualitativ hochwertigen Büchern rufen und gefragt, wo denn die CD im Buch „durchaus Preisführer und hat natürlich Intesei“, erinnert sich der Verlagsleiter. Künftig resse daran, dieses Gefüge zu halten.“ wird diese Info zusätzlich auf der hinteren Umschlagseite aufgedruckt werden. Und wie waren die Reaktionen im Handel? Mit Erleichterung habe Bischofs die vielen positiven Berichte der Vertreter wahrgenommen. Der Handel könne seine E-BookKompetenzen zeigen. Zurückgehende Verkäufe von E-Books durch das Kombiangebot oder gar eine „Kannibalisierung des Marktes“ durch Missbrauch des E-BookCodes in den Büchern sieht der MarketingChef nicht. Eher im Gegenteil. Bischofs: „Interessanterweise verkaufen sich gerade die E-Books der Titel prozentual separat besser, die parallel auch gemeinsam mit Print im Bundle verkauft würden.“ „ebookinside“ stärkt das Print-Produkt, weil es einen zusätzlichen Mehrwert bietet. Das sei ein Ziel des Bundles und nutze auch dem Handel. Allerdings bedauert er, dass es Buchhandlungen gebe, die sich noch nicht genügend mit E-Books auseinandersetzen. Ebenso, dass noch nicht viele, die E-Books, wenn sie mit Leseexemplaren verschickt werden, auch runterladen. „Wenn wir fragen, ob sie unser Angebot einmal ausprobiert haben, hören wir nichts“, sieht der Verlagsleiter noch viele Chancen ungenutzt. Preislich hat Campus übrigens bislang bei den Bundles alles beim Alten gelassen. Auch wenn Kundenumfragen eine Akzeptanz von höheren Ladenpreisen für das „e-bookinside“ gelegentlich nahe legen. „Beim Titel ‚Radikal führen‘ wären einige 100

Der Kunde soll es einfach haben, wir fragen da nicht nach seiner Schuhgröße Ursula Rosengart

In der Nutzung hat er ähnliche Erfahrungen wie Hanser gemacht: Dass von einem Titel bislang 50.000 Print-Exemplare abgesetzt worden seien und gut zwölf Prozent der Käufer das E-Book herunterlade, zeige, dass neben den begeisterten E-BookNutzern auch viele Leser das „e-bookinside“Angebot noch nicht nutzen würden. Doch BuchMarkt Dezember 2013

das kann Campus-Verlagsleiter Bischofs nicht anfechten. Im Frühjahr erscheinen gleich sieben Titel im Kombiangebot. „Wir laden damit unsere Marke auf und binden die Menschen an Campus“, sagt er. Den „e-bookinside“-Weg hat auch Ursula Rosengart von GABAL beschritten. In dem Fachverlag mit Schwerpunkt Wirtschaft und Weiterbildung möchte sie künftig alle Novitäten mit der zusätzlichen elektronischen Nutzung anbieten. Zunächst hat die Verlagschefin jedoch erst drei Titel am Start. Die zweite Wurf von Bestsellerautorin Sylvia Löhken über „Intros und Extros“ hat das grafisch schön gestaltete Signet „ebookinside“ bereits auf dem Titel. Ebenso wie ein Buch zum Thema Verkauf und ein Frauen-Titel aus englischer Lizenz. Aus ihren frischen Eindrücken kann sie erzählen, dass die elektronische Aufbereitung durchaus anspruchsvoll ist. Denn i-pub 3 sei noch nicht überall zu lesen, bei den anderen Formaten seien GABAL-Bücher mit Grafiken, Tabellen, Randanmerkungen und anderem nicht leicht umzusetzen. Bei „den qualitativ hochstehenden Büchern“ sei ein PDF aber einfach zu wenig. In den GABAL-Büchern führt der Code den Leser über bookwire auf eine Verlagsseite. Dort muss er nur seine Mailadresse angeben sowie eine Identifizierung (welches Wort steht im Buch auf Seite sieben ganz rechts unten) lösen, dann funktioniere der Download. „Der Kunde soll es einfach haben, wir fragen da nicht nach seiner Schuhgröße“, will Rosengart die Mailadressen zunächst unbehelligt lassen. Und trotz des Mehraufwandes will sie den Preis auf gleichem Niveau halten. Dass übrigens nicht alle Bücher zum E-Book geeignet seien, das ist nicht nur für Ursula

Rosengart klar. Richtige Arbeitsbücher seien nicht zu ersetzen. Ebenso wenig wie sie eine Wechselwirkung erwartet, dass E-Book-Leser sich den Print-Titel kaufen. Grenzen gibt es im Programm immer, bestätigt auch Riedel. Reine Lehrbücher legt Hanser deshalb auch nicht mit dem Kombiangebot auf. Studenten würden das nicht nutzen, die seien in der e-library der Uni besser aufgehoben. Und es komme auf den Studienbereich an: Während Ingenieure und Informatiker noch nie zum Print gestanden hätten, gebe es bei anderen Fakultäten unverdrossene Buchkäufer. „Zu unserer leisen Überraschung läuft dort Print weiterhin gut“, sagt er. Der Markt sei eben vielschichtig. Christian Schlichter


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Verlage

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rst kürzlich konnte der Kommunal- und Schulverlag sich über ein besonderes Jubiläum freuen: Für sein Loseblattwerk „Praxis der Kommunalverwaltung“ stand der Versand der 500. Ergänzungslieferung an. Dieses besteht seit Anfang der 1950er Jahre und umfasst heute pro Bundesland bis zu 36 Ordner. Doch für Nerds klingt „Loseblattsammlung“ fast schon ein wenig angestaubt, scheint es ein Wort zu sein, das aus vergangenen Zeiten stammt, nichts mit der digitalen Welt zu tun hat. Geschäftsführerin Ulrike Henschel lacht: „Solchen Vorurteilen begegnen wir häufig, wenn jemand das erste Mal von Loseblattwerken hört.“ 1949 wurde der Kommunal- und SchulVerlag in Wiesbaden gegründet, entstanden ist er aus einer Buchhandlung heraus, die bereits in den 1920er Jahren ihre Geschäfte aufnahm. Und das ist auch die Stärke des Werkes. Anfang der 1950er Jahre wurde aus zwei leinengebundenen Büchern das Loseblattwerk „Praxis der Kommunalverwaltung“. Auch wenn es längst nicht mehr das einzige ist: „Die ‚Praxis’ zählt wohl zu den umfangreichsten Loseblattwerken überhaupt“, vermutet Ulrike Henschel, die seit 2006 den Verlag leitet, der seit 2004 zur C.H.Beck-Gruppe gehört. Zwölf Bundesländerausgaben der „Praxis“ gibt es. Pro Land sind das 30 bis 40 der fast durchweg dunkelblauen Ordner. Sie enthalten pro Land 30.000 bis 45.000 Seiten, 60.000 Seiten insgesamt werden jährlich aktualisiert. So kommt man schnell auf ein Gesamtwerk von über 400.000 Seiten, dessen Aktualisierungen seit 2005 selbstverständlich auch online verfügbar sind. Seit neuestem gibt es auch ein Online-Archiv. Jeder Abonnent der „Praxis“ erhält zudem drei OnlineZugänge. Das Werk enthält nicht nur die neuesten Gesetze und Rechtsvorschriften für die Kommunalverwaltungen, sondern auch profunde Kommentierungen dazu. „Wir haben über 1.000 Autoren aus Theorie und Praxis und arbeiten eng mit ihnen zusammen, das ist uns sehr wichtig“, unterstreicht Henschel. Die Autoren werden auch gern vom Verlag für Vorträge weiter vermittelt. „Wir sind ohnehin an etwa 100 Tagen im Jahr unterwegs, landauf und landab, wir treffen die Menschen vor Ort 102

Online nachschlagen und im Gedruckten lesen Kommunal- und Schul-Verlag in Wiesbaden gibt mit dem Loseblattwerk „Praxis der Kommunalverwaltung“ eines der umfangreichsten Loseblattwerke heraus. Noch zu wenige lokale Buchhandlungen haben erkannt, dass es ein idealer Umsatzbringer ist

Ulrike Henschel und Anna Munz: Der lokale Buchhandel hat die Chance, die Entscheider im Rathaus anzusprechen

auf kommunalen Tagungen und Kongressen“, ergänzt die Geschäftsführerin. Sie weist außerdem darauf hin, dass sich die Strukturen im Haus mit der Zugehörigkeit zur Beck-Gruppe verändert haben. Wichtige Neuerungen wurden eingeführt, die Bereiche neu geordnet. So sieht sich das Unternehmen fit für die Zukunft. In einer schnelllebigen Zeit muss auch ein Verlag mithalten – beim Programm ebenso wie bei den Produktionszeiten: Bei wichtigen Gesetzesnovellen bereiten Autoren, Lektorat und Herstellung die Werke so vor, dass bereits zwei Wochen nach der Verabschiedung eines Gesetzes eine Kommentierung vorliegen kann – in der schnellstmöglichen Version. BuchMarkt Dezember 2013

Wenn alles online steht, braucht man das Printwerk noch? Falsche Schlussfolgerung meint Anna Munz, seit 2011 Leiterin Marketing und Verkauf. „Viele suchen zwar online, gelesen wird jedoch das gedruckte Produkt“, weiß sie. 95 Prozent der Verlagskunden kommen aus dem kommunalen Bereich, die Mehrzahl sind kleine Gemeinden. Aber auch Bibliotheken und Hochschulen beziehen die Produkte des Verlages. Neuester Nutzer ist die Bayerische Staatsbibliothek in München. Längst hat sich das Portfolio erweitert. Zwar nimmt die Zahl der Kommunen in den Bundesländern durch Verwaltungsreformen ab, aber es gibt neben den über 200 eingeführten Themen – die wichtigsten


Recht, Wirtschaft, Steuern | Special

sind Kommunalverfassung, Baurecht und Polizeirecht – neue Felder wie beispielsweise aktuell Kindertagesstätten und Betreuungsanspruch – ein brisantes Thema in der Zielgruppe. Im Verlag erscheinen deshalb nicht nur die entsprechenden Rechtskommentare zu den Landesgesetzen, sondern auch gutachtliche Stellungnahmen. Die praktische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen unterstützt die Reihe „KiTa-Praxis“. Seit 2010 gibt es außerdem die Reihe „Bürgermeisterpraxis“, seit 2012 die „Verwaltungspraxis“. Ebenfalls 2012 kam der erste Kommentar zum Verwaltungsverfahrensgesetz heraus, der auch Aspekte des E-Governments behandelt. Mitnichten „angestaubt“, sondern äußerst aktuell. Geschenkbücher finden sich ebenfalls im Verlagsprogramm: Seit 2004 erscheint „Die

Amtsglocke“ in verschiedenen Ausgaben mit Anekdoten und vergnüglichen Weisheiten aus dem Rathaus. Seit 2010 gibt es die Reihe „Krimi Kommunale“. Zum Kommunal- und Schul-Verlag mit 15 Mitarbeitern gehört das Imprint Gemeinde- und Schulverlag Bavaria und seit Juli 2012 auch der Lübecker Medien Verlag, der sich auf Ausbildungsliteratur für die Bundespolizei spezialisiert hat. Trotz der fachorientierten Themen mit enger Zielgruppe ist das Werk nicht nur ein Verkaufsobjekt für die großen Fachbuchhandlungen. Der Verlag sucht gerade auch die Partnerschaft mit dem örtlichen Buchhandel. „Seit etwa sechs Jahren haben wir die Kooperation mit den Buchhandlungen stärker ins Blickfeld gerückt“, erklärt Ulrike Henschel. Denn: Wer könnte besser als die Buchhändler vor Ort wissen, was „nebenan“ im Rathaus gebraucht wird? „Die Buchhändler gerade in kleineren Kommunen kennen die Entscheider, kommen mit ihnen ins Gespräch. Sie sind für uns wichtige Vermittler“, sagt Henschel. Hier sieht sie einen Schnittpunkt, die Buchhandlungen müssen selbst aktiv werden, sich ihre Kunden nicht von den spezialisierten Großhändlern abjagen lassen. Dabei spielen nicht nur die Kontakte zu den Rathäusern, sondern auch zu weiteren kommunalen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser eine Rolle. „Und wir bieten unseren Service für die Endbezieher wie die Lieferung fehlender Seiten, Ersatzordner oder die komplette Überarbeitung von Loseblatt-

werken auch über die Buchhandlungen an“, ergänzt Anna Munz. Die Verlagsstrategie geht offensichtlich auf, der kurze Draht funktioniert, wie Daniela Grewe von der Fachbuchhandlung Hinrichsen in Holzminden bestätigt. „Seit den 1990er Jahren kooperieren wir mit dem Verlag“, sagt sie, „wir haben in Detlev Röll einen guten Ansprechpartner, da lässt sich alles auf kurzem Weg klären.“ Im Einzugsbereich der Buchhandlung liegen etwa 300 Kommunen. Die werden auch regelmäßig angesprochen. In Thüringen war die Buchhandlung Hannah Höch in Gotha eine der ersten Kunden nach der Wende: „Bestellungen werden seit 1991 beim Verlag getätigt“, berichtet Inhaber Gerhard Zink. Martin Handke, Universitätsbuchhandlung Krüper in Münster, spricht von einer langjährigen Verbindung zum Verlag. Sowohl juristische Titel als auch Loseblattwerke werden geordert. „Die Zusammenarbeit klappt, da kann ich nicht klagen“, äußert der Buchhändler. „Auch für Büchertische wird kooperiert und es werden auch Ansichtsexemplare zur Verfügung gestellt“, lobt Handke. Manchmal wird sogar gerätselt, seit wann bereits eine Zusammenarbeit mit dem Verlag bestehen könnte, wie in der Buchhandlung Reuffel in Koblenz. „Seit 25 Jahren bestimmt“, meint Thomas Fuchs. Etwa 30 Kommunen kaufen bei der Buchhandlung ein. „Die Remissionen sind besser geworden, die Zusammenarbeit läuft gut“, sagt er. Natürlich gibt es wie in jeder Kooperation auch Reibungspunkte wie Rabatte oder Absprachen bei gemeinsamen Kunden. „Wir wollen die Kunden durch unseren Service überzeugen“, betont Fuchs. „Richtig gute Rabatte sind bei eng kalkulierter Fachliteratur immer ein schwieriges Thema“, bestätigt Verlagsgeschäftsführerin Henschel, „aber wir versuchen, die Margen durch bestmöglichen Service für die Buchhandlungen auszugleichen.“ Henschels Verständnis für die Wünsche der Buchhändler hat etwas mit ihrem Berufsweg zu tun: Die Juristin und Rechtsanwältin hat ursprünglich eine Buchhandelslehre bei einem alteingesessenen Sortimenter in Münster absolviert. „Das bleibt haften“, stellt sie fest. „Und wenn es um Angebote für Buchhandlungen geht, überlegt man ganz automatisch: Wie hätten wir uns das damals gewünscht?“

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Jeannette Faure

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Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen

Baum des Monats

Kolumne des Monats

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ugegeben, das Foto ist schon ein Jahr alt. Entdeckt haben wir es auf der Facebook-Seite des Michael Müller Verlags. Idee und Konstruktion des originellen Weihnachtsbaums stammt von Sabrina Wyschkon, beim Erlangener Reiseführer-Verlag für Social Media Marketing zuständig: „Ich wollte etwas posten, das im Vergleich zu den ganzen typischen Weihnachtsbildern, die man sonst so auf allen Facebook-Seiten Origineller Weihnachtsgruß: sieht, das Thema WeihnachFestlicher Baum aus Reiseführern ten mit unseren Büchern verder Michael Müller-Reihe bindet.“ Herausgekommen ist eine Pyramide mit Stern und goldener Girlande, die die typischen Regenbogenfarben der MM-Titel in den Vordergrund stellt. Ob es den oder einen ähnlichen Baum in diesem Jahr wieder geben wird, konnte Sabrina Wyschkon bei Redaktionsschluss noch nicht sagen: „Vielleicht fällt mir ja auch noch etwas anderes ein.“ CoCa

Neue K&W-Kolumne: Typische Seite aus Helge Malchows Notizbuch

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it einem Moleskin-Büchlein, das ihm der Rowohlt-Kollege Alexander Fest geschenkt hat, soll es angefangen haben. Inzwischen führt Kiepenheuer & Witsch-Verleger Helge Malchow sein Notiz(tage)buch seit acht Jahren – ab sofort auch nachzulesen im regelmäßigen KiWi-Newsletter. Die erste Folge der neuen Kolumne „Aus dem Notizbuch des Verlegers“ liegt jetzt vor: Alle Einträge wurden mit Fußnoten versehen, in diesen befinden sich Erklärungen, Enträtselungen zu den Notizen und „sehr niedrig dosiert Werbung“, wie das Online-Team schreibt.

Branchenblasen (v.l.n.r.): Lothar Menne, Ulrich Sonnenberg, Josef Schaaf (Network!), Christian Tesch (Droemer Knaur) Was haltet ihr von dem hier als Buchmensch des Jahres?

Gute Idee Perfekt

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Es ist Karl-May-Zeit! Automat des Monats

Bücher statt Schokoriegel: Herrndorfs „Tschick“ war der Renner am Berliner Alex

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offee to go kennt jeder. Aber Lesestoff to go? Seit Mitte Oktober sorgt die Aufschrift auf einem Automaten im U-Bahnhof Berlin Alexanderplatz für Aufmerksamkeit. Wo die Fahrgäste sonst Schokoriegel ziehen, können sie nun ihren Lesehunger stillen, denn der

r), ), Christian von Zittwitz (BuchMarkt) Klar, den nehmen wir

Ich hab‘ doch immer ein Ass im Ärmel

Automat ist ausschließlich mit Büchern bestückt. Als ein Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe die Idee von einem Auslandsaufenthalt mitbrachte, traf er damit bei seinem Arbeitgeber und auch beim Betreiber der Automaten auf offene Ohren. Richard Stummer, Geschäftsführer des Automatenbetreibers „Theo Public Vending“, stellt das Sortiment zusammen, das er über Libri bezieht. Dabei orientiert er sich an der aktuellen Taschenbuch-Bestsellerliste und ergänzt die Auswahl um Kinderbücher, Berlinführer und einen Stadtplan. Nach den ersten Wochen zieht Stummer eine positive Bilanz. „Es stehen immer neugierige Menschen vor dem Automaten“, sagt er. „Das Fach mit Wolfgang Herrndorfs ‚Tschick‘ war in kurzer Zeit leer verkauft.“ Stummer achtet darauf, dass kein Buch mehr als zehn Euro kostet, sonst wäre die Hemmschwelle zu hoch. Als Bestseller haben sich denn auch Titel erwiesen, die nicht teurer sind als ein Schokoriegel: Pixi-Bücher von Carlsen und die „Schöner lesen“-Reihe des Berliner Verlags Sukultur, die bereits seit zehn Jahren zum Preis ab einem Euro auch in Süßwarenautomaten angeboten werden. „Wenn die Testphase weiterhin positiv verläuft, können wir uns durchaus weitere Standorte vorstellen“, so Stummer. ML

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Winnetou passt unter jeden Weihnachtsbaum! Karl-May-Verlag www.karl-may.de


Whisper | Szene

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Auszeichnungen

BEO-Preisverleihung in Hamburg 3

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Im vergangenen Monat fand im ThaliaTheater in Hamburg die erste Preisverleihung des neuen Kinderhörbuchpreises BEO statt (1) – bei vollem Haus, vollem Programm und mit gut gelaunten Gästen, darunter Silke Weitendorf, Renate Herre und Rainer Strecker (5). Moderiert wurde der Abend von Peter Jordan und Cornelia Schirmer (2), die alle Nominierten in wohl gesetzten Reimen vorstellten. Die Preisträger, darunter Ebi Naumann (3) und Henrik Albrecht (auf dem Foto 4 re. mit dem Vorsitzenden des Musikverlegerverbandes), erhielten

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Urkunden und kleine BEO-Originale, die Illustratorin Jutta Bauer gestaltet hatte. Als musikalisches Programm begeisterten die Coolen Streicher (1). Einige Details eines munteren Abends, nach dem sich nicht nur die Initiatoren (u.a. Miriam G. Möllers, Theresia Singer, Angelika Schaack und Katrin Klamroth) (6) einig waren: Zu diesem Event, das durch das Engagement zahlreicher Sponsoren und Unterstützer möglich wurde, möchte man sich auch in den kommenden Jahren gerne immer wieder treffen.


Aktionswoche

Lüneburg im Zeichen der Kinder In der Zeit vom 14. bis zum 19. November fand in Lüneburg die 35. Kinder- und Jugendbuchwoche statt. Gemeinsam mit der Lüneburger Ratsbücherei veranstaltete die Buchhandlung Lünebuch die Aktionstage. Mit diversen Lesungen und Aktionen wurde beim Nachwuchs die Leselust geweckt. Das Glockenhaus in der Fußgängerzone wurde in dieser Zeit täglich von 9 bis 18 Uhr zum Veranstaltungszentrum, in dem auch rund 3.000 Bücher präsentiert wurden. Sylvia Anderle von Lünebuch zog ein begeistertes Fazit: „Volles Haus, beste Stimmung!“ Neben diversen Lesungen mit bekannten Autoren und Aktionen gab es an zwei Abenden Buchvorstellungen der Kolleginnen.

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Whisper | Szene

Veranstaltung

Azubi-Lesung Im Rahmen der schulischen Buchhändler-Ausbildung am Joseph DuMont Berufskolleg Köln haben in Kooperation mit dem Literaturhaus Nettersheim am Freitag, den 8. November, die Azubis eine Lesung mit dem Kölner Autor Peter Henning durchgeführt, der aus seinem Roman „Ein deutscher Sommer“ gelesen hat. „Als wir anfingen, die Lesung vorzubereiten, war mir nicht klar, wie viel Arbeit letztendlich dahintersteckt. Je länger die Vorbereitung dauerte, desto mehr wurde mir das Ausmaß an Arbeit bewusst, die wir zu leisten hatten“, fasst Schülerin Sabine Jaax ihre Erfahrungen zusammen. Der Arbeitsprozess bis zum Ziel war wohl nicht immer einfach, aber am entscheidenden Tag lief alles wunderbar. Die Technik wurde installiert, der Raum dekoriert, Häppchen für die Gäste zubereitet, Stühle aufgestellt, Getränke bereitgestellt, Gläser gespült … dass es am Ende ein ausgesprochen gelungener und erfolgreicher Abend für Lesung

Lastwagen-Lesungen Autor Stefan Gemmel bringt neuerdings seinen ungewöhnlichen Leseort einfach mit an Schulen, Büchereien oder auf den Marktplatz. Alles ist möglich, denn zusammen mit der Mathias Normann Spedition hat der Schriftsteller einen LKW-Anhänger speziell für Lesungen erdacht. Mit wenigen Handgriffen wird aus der Ladefläche eine „Höhle für Leseratten“, wie Gemmel es nennt. Dort haben dann etwa zwei Schulklassen Platz. Und durch die wohlige Enge des LKW entsteht eine sehr intime Lese-Atmosphäre. „Das war, als säßen wir alle beisammen an einem großen Tisch“, meinte Lukas aus dem vierten Schuljahr der MedardusGrundschule in Bendorf, wo die Eröffnungs-Veranstaltung stattfand. Lesetruck für Leseratten: Mit seinem neuen LKW kann Stefan Gemmel überall außergewöhnliche Lesungen anbieten 108

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Atmosphärische Lesung: Die Azubis überzeugten mit ihrer Inszenierung der Lesung von Peter Henning mehr als hundert Gäste wurde, war dem Zusammenspiel von so manch glücklichem Umstand, vielen helfenden Händen und einigen Kräften mit besonderem Einsatzwillen zu verdanken. Der Veranstaltungsabend wurde wie ein Theaterstück inszeniert. So kam die Idee auf, ein kurzes Video mit historischem Bildmaterial zu schneiden und vorweg zu zeigen, um das Publikum stimmungsvoll und situativ auf das Buch und das Thema einzustimmen. Der Abend wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Zuschauerin Elli war angetan: „Es war eine Freude, einem klugen und authentischen Menschen und Autor zu begegnen. Vielen Dank für einen wunderbaren Abend.“

Gewinnspiel

Buchhändler auf Malta Im Oktober starteten 20 Buchhändler und BuchhändlerinGruppenbild mit Jeep: Die 20 Gewinnernen aus Deutschland, Buchhändler zeigen sich auf Malta ausgelassen Österreich, Luxembourg und der Schweiz, die beim schen Genüssen stand, wie immer Gewinnspiel der Marco Polo- bei MairDumont, auch reichlich Strandparty gewonnen hatten, ihre Action auf dem Programm: So 4-tägige Reise nach Malta. Vor Ort gingen die Teilnehmer unter anwurden die Reisenden bereits mit derem auf einem Speedboot, in sonnigen Temperaturen erwartet Jeeps und auf Fahrrädern auf Entund von MairDumont-Verlegerin deckungstour. Am Samstagabend Dr. Stephanie Mair-Huydts und wurde auf dem hoteleigenen SandVerkaufsleiter Joachim Rau auf strand eigens für die „Marco Polo einem Holzsegelschiff willkom- Strandparty“ ein riesiges Buffet men geheißen. Neben einer his- aufgebaut. Anschließend wurde torischen Stadtführung durch am Strand im Schein der Kerzen Valletta, einem umfangreichen bis in die Morgenstunden kräftig Kulturprogramm und kulinari- getanzt und gefeiert.

Marketing

Der lokale Klick Die Buchhandlung LeuDa inzwischen alle 50.000 enhagen & Paris in HanKarten von Leuenhagen & nover hatte sich Anfang Paris verteilt wurden, hades Jahres etwas besondeben Eberitzsch und seine res einfallen lassen, um auf Kollegen die Kollektion das Thema Internethandel nun erweitert. Mittlerweile gibt es also vier Motive, hinzuweisen: Damals wurde das komplette Schaudie für den „lokalen Klick“ fenster schwarz dekoriert, Stimmung machen solmit eigens angefertigten len. Eine davon ist die alte Postern: „Bücher im InKarte, nur die Rückseite ist ternet ja, bei Amazon nein. jetzt zum Versenden für die „Wer braucht schon ein Christ-Kindle“: Mit neuen originellen Der Klick bleibt in der Kunden umgestaltet. Auch Slogans erweitert Leuenhagen & Paris die Karten-Kollektion, Stadt bei Leuenhagen & die neuen Karten stehen mit der das Thema Internethandel spielerisch ins Bewusstsein der Paris“ (buchmarkt.de, 21. interessierten Kollegen zur Kunden gebracht wird. Alle Motive bietet Inhaber Dirk Eberitzsch Februar 2013). Verfügung. Eberitzsch freut auch Buchhandelskollegen zur eigenen Verwendung an Von demselben Motiv sich auch über kreativen wurden 50.000 Postkarten Input: „Wir sind auf Ideen gedruckt und an Kunden verteilt. Buch- len. Die Idee, die Karten in abgewandelter gespannt, wie die nächste Kollektion im händler Dirk Eberitzsch hatte damals auch Form mit dem eigenen Firmenlogo zu ver- März aussehen kann.“ Die Planungen für seinen Buchhandelskollegen angeboten, sehen, haben viele Buchhändler begeistert die Fortsetzung laufen bereits. das Kartenmotiv zur Verfügung zu stel- aufgenommen. Kontakt: www.leuenhagen-paris.de

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Whisper | Szene

Jubiläum

Jubiläum mit ABC, CD und Zeitung

Mit Jahrestagen ist es wie mit Weihnachten. Man weiß, da gibt es einen festen Termin und ist dann doch überrascht, wenn er unmittelbar vor der Tür steht. Monika Steinkopf, Inhaberin der Berger Bücherstube in Frankfurt Bergen-Enkheim, hat sich ein Jahr vor dem 35-jährigen Geschäftsjubiläum über das Angebot von Wolfgang Schopf gefreut: Er wollte sich um eine Jubiläumszeitung kümmern. „Doch dafür musste ich erst einmal 15 Ordner mit den Sammlungen aus 35 Jahren durchsehen. Ich habe dabei noch einiges entdeckt. Und man wundert sich, was man alles gemacht hat“, erzählt Steinkopf, die seit 1978 nicht nur ihre Buchhandlung am Schelmenburgplatz zu einem Ort mit Kultstatus entwickelt hat, sondern sich von Anfang an in der bereits 40-jährigen Geschichte der Stadtschreiber von BergenEnkheim engagiert. Die Bücherstube ist beliebte Anlaufstelle für die Amtsinhaber. Zum Jubiläum erschien folgerichtig das zweite Album mit Stadtschreiberreden aus 110

den Jahren 2003 bis 2013 auf zwei CDs. Für die erste Ausgabe hatte Monika Steinkopf 2004 den BuchMarkt-Award erhalten. Ein Motto sollte das zweitägige Fest auch haben. ABC – Apfel, Buch, Ceramic. Passt alles gut zusammen, Apfelsorten konnten probiert, Apfelwein verkostet werden, die hübsche Keramik wurde nicht nur ausgestellt, sondern im Café, das noch nach der Feier eine ganze Woche lang geöffnet hatte, genutzt werden. Die Kunden machten eifrig Gebrauch von diesem temporären Café, lasen hier intensiv die dreiteilige Zeitung, die es leider nur in einem Exemplar gibt. „Die Kunden finden dieses Café toll, möchten es am liebsten behalten. Doch das können wir zu dritt nicht schultern“, erklärt Steinkopf, die von der Buchhändlerin Kathrin Diederichs und der Mitarbeiterin Heike Horvatović im 85 Quadratmeter großen Laden mit den vielen Schaufenstern unterstützt wird. Zum Fest hatte sie Vereine und Kindertagesstätten mit ins Boot geholt – die

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richtige Vernetzung zahlt sich allemal aus. Aber Monika Steinkopf hat bereits neue Pläne. Kaum ist das gut besuchte Jubiläum mit Lesungen, Märchenerzählen und Buchund CD-Präsentationen – alles passend zum ABC – über die Bühne, zeichnet sich der nächste Höhepunkt ab. „Wir werden im Rahmen des 40-jährigen Stadtschreiberjubiläums parallel zur Exposition ‚Der schönste Preis’, die vom 31. Januar bis zum 15. März 2014 in den Räumen der Frankfurter Stadtbücherei gezeigt wird, hier in der Bücherstube eine kleine Fotoausstellung veranstalten“, verrät die engagierte Buchhändlerin. Das 2009 bei der Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim eingerichtete Stadtschreiberarchiv geht – man ahnt es – auf eine Initiative von Monika Steinkopf zurück. Der Grundstock für dieses Archiv kam übrigens von einem Kunden der Bücherstube. Noch sind nicht alle Dokumente, Objekte, Bilder, Tonaufnahmen, Videos und Zeitungsausschnitte aus fünf Jahrzehnten


Volles Haus: Bei der „Mick und Muck“Aktion in Hamm freuten sich zwanzig Kinder über den Besuch der Autorin Lissy Kramer und der Illustratorin Dorothea Ackroyd (an der Tafel), die ihr gemeinsames Buch mit Lesung und Malstunde präsentierten

Die Bücherstube feiert: Schaufensteraktion und eine eigene Zeitung, die Höhepunkte aus 35 Jahren versammelt

gesichtet und erschlossen, aber die geplante Exposition wird vielfältige Einblicke in die Stadtschreibergeschichte ermöglichen. Ein Internetzugriff auf die Bestände ist künftig ebenfalls vorgesehen. Monika Steinkopf holt ein Buch aus dem Regal; „Autoren – Fotografien 1963-2012“ von Renate von Mangoldt, in diesem Jahr im Steidl Verlag Göttingen erschienen. „Da sind zwar nicht alle Stadtschreiber drin, aber ich habe bereits mit der Fotografin gesprochen: Die im Band fehlenden Fotos bekomme ich für meine Ausstellung auch noch“, erklärt Steinkopf. Ideen für den Buchhandel? Die 75-Jährige hat davon jede Menge. Jeannette Faure

Vorlesetag

Spürnasen-Abenteuer Das war selbst am bundesweiten Vorlesetag etwas Besonderes: In der neuen, sehr zentral gelegenen Buchhandlung von Margret Holota in Hamm bekamen zwanzig Kinder der Kita St. Agnes nicht nur die Autorin des Kinderbuchs „Mick und Muck – die Geburtstagsspürnasen“ zu Gesicht. Auch die „Erfinderin“ der beiden niedlichen Hundebrüder war vor Ort dabei: Dorothea Ackroyd, eine der bekanntesten deutschen KinderbuchIllustratorinnen, malte eine tierische Geburtstagsszene auf ihrer eigens mitgebrachten Staffelei. Ihre Schwester, Lissy Kramer, las derweil aus ihrem gemeinsamen Buch vor. Es ist bereits das fünfte in dieser Reihe, das die beiden Künstlerinnen aus Bielefeld gemeinsam gestaltet haben. Die Geschichte von den zwei Hundebrüdern Mick und Muck kam nicht nur bei den Kleinen sehr gut an. „Eine schöne Geschichte fürs Vorschulalter – sehr dicht am kindlichen Erleben geschrieben“, lobte Margret Holota. Und die Mick und Muck-Nonbook-Artikel? Die Trinkflaschen, Freundschaftsanhänger, Trostpflaster, Brettchen, das Spielhaus und andere Accessoires? Findet die

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passionierte Bücherfrau sehr passend. Wobei sie bei Nonbook ansonsten sehr selektiv verfährt. Nur in Zusammenhang mit einem Buch hält sie solche Produkte in einer Buchhandlung für sinnvoll. Mit dem ersten Kinderevent in der Hammer Weststraße erfüllte sich Margret Holota einen Traum. Nach 21 Jahren auf beengten 66 qm hat die passionierte Buchhändlerin nun mit ihrer zweiten Ladenfläche von 250 qm ausreichend Platz für Lesungen und andere Events rund um das Thema „Kinder- und Jugendbuch“ und „Lebensgestaltung“. Auch Kochevents hat sie im Blick. Nachdem im vergangenen Jahr zwei große Buchhandelsflächen (Mayersche/ Buchhandlung Harms) aufgegeben wurden – und sich die Bücherfreunde in Margret Holotas kleinem Akzente-Buchladen gegenseitig auf die Füße traten – wagte sie den Sprung in die Innenstadt. Woher sie, trotz Warnungen, den unternehmerischen Mut genommen hat? „Es ist meine Liebe zum Buch. Ich will einfach, dass die Leute lesen – und dann hab’ ich es einfach gemacht.“ Claudia Lardon

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Impressum | BuchMarkt Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Matthias Koeffler (-59) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondentin Süd-West: Nicole Lindgens, (n.lindgens@gmx.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030 - 769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Anzeigenassistentin: Katharina Sprenger (-23) Vertrieb: Nadine Lettke (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 26.11.2013 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Recycling – nähere Informatinen unter www.pefc.org Dieses Produkt wurde auf PEFCzertifizierten Papieren produziert Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, e-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829

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Buchhandel

Geburtstagsschaufenster

Schaufenster statt Geschenk: Friederike Zöllner, Lisa Kaiser, Esther Kormann, Florian Ringwald vor dem Galiani-Schaufenster in Pankow (v.l.n.r.) Als der Berliner Galiani Verlag Ende August seinen 5. Geburtstag feierte, nahm Friederike Zöllner, Inhaberin vom Buchlokal in Pankow, keinen Blumenstrauß mit. „Wir haben dem Verlag stattdessen ein ganzes Schaufenster in der Vorweihnachtszeit geschenkt“, erzählt sie. Vor zwei Wochen war es so weit. Friederike Zöllner organisierte ein „Arbeitsfrühstück“ mit Sekt und Häppchen, bei dem ein ganzes Schaufenster mit Galiani-Titeln aus fünf Jahren dekoriert

Jubiläum

Zehn Jahre BELESEN 26 Veranstaltungen, 4.500 Gäste, allesamt Bertelsmann-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, 23 Autorinnen und Autoren – das ist die stolze Bilanz der BENET-Lesereihe BELESEN. Seit zehn Jahren bringt die BENET-Redaktion

wurde. Regie führte die stellvertretende Verlagsleiterin Esther Kormann, tatkräftig unterstützt von der Presseverantwortlichen Lisa Kaiser und ihrem Volontär Florian Ringwald. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Nichts als Galiani“ steht angelehnt an die Novität „Nichts als der Mensch“ auf der Schaufensterscheibe und eine kunterbunte Happy Birthday-Girlande zieht zusätzlich die Blicke der Passanten an. Margit Lesemann

Autoren der Verlagsgruppe Random House zu Leseveranstaltungen für Mitarbeiter nach Gütersloh. Angefangen hat die Reihe BELESEN im Sommer 2003 mit Wladimir Kaminer. Im Laufe der Jahre folgten ihm zahlreiche weitere bekannte Namen. Manche der BELESEN-Autoren überzeugten vor allem dank ihrer literarischen Qualitäten, andere, Ulla Meinecke und Holger Siemann, begeisterten dazu auch noch mit ihren Musikeinlagen.

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Inserentenverzeichnis Antje Kunstmann

Kopfnuss

Wen oder was suchen wir? Die Gründung des Verlages, nach dem wir heute suchen, war eine Art Ausgründung. Ein angesehenes Druck- und Verlagshaus war in Konkurs gegangen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen auf der Straße – in einer ehemaligen Residenzstadt in der Provinz ohne sonstige bemerkenswerte verlegerische Aktivitäten. Vier von ihnen, dazu einer der Autoren und ein Partner von außerhalb, erwarben aus der Konkursmasse 30 Titel, darunter einige Longseller, gründeten einen neuen Verlag und machten sich an die Arbeit. Den Verlagsnamen leiteten sie von dem bekanntesten Wahrzeichen der Stadt her, in der der untergegangene Verlag seit jeher seinen Sitz hatte und in dem das neue Unternehmen bis heute residiert. Der Name bedeutet: „Angebauter Turm.“ Der in Konkurs gegangene Verlag hatte eine lange Tradition: 1789 gegründet, hatte er sich im 20. Jahrhundert zu einem bedeutenden zeitgeschichtlichen und militärwissenschaftlichen Verlag entwickelt, aber auch von 1920 bis 1945 die Reihe „Nürnberger Bilderbücher“ publiziert, die es auf 110 Titel brachte und in deren Nachfolge nach dem Wiederbeginn der Verlagsarbeit nach dem Krieg ein eigenes Programmsegment entstand. Dieses Segment hatte zwei Gesichter – einerseits Bücher für Kinder, andererseits Bücher für Erwachsene. Die Gründer übernahmen diesen Programmteil und entwickelten im Lauf der Jahre für die beiden „Gesichter“ ein gemeinsames Motto: „Bücher, die Spaß bringen“. Schon im zweiten Jahr des Verlages konnte ein Autor gewonnen werden, dessen Werk seitdem einen Programmschwerpunkt bildet. Schon das erste Buch des Autors wurde zum Beststeller; ein vor 14 Jahren erschienener Saisontitel von ihm erreichte bisher fast 1 Million verkaufte Exemplare: ein Beweis für die „Trüffelnase“ des Verlages und für seinen Sinn für Originelles und Skurriles, prägende Eigenschaften, die seinen anhaltenden Erfolg und den Marktanteil von 65 Prozent eines seiner beiden Programmteile erklären. Schon ein Jahr nach der Verlagsgründung wurden Kooperationen mit einem

ArsEdition

17

Aufbau

19

Blanvalet

4, 5

Boorberg

83

Börsenverein

U2

BuchMarkt

Heinold fragt, Sie antworten: Bitte lesen Sie aufmerksam unser Rätsel und senden Sie uns die richtige Antwort! Bitte senden Sie die Lösung an: BuchMarkt, Sperberweg 4a, 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, E-Mail: heinold@buchmarkt.de Und bitte das Stichwort „Heinold fragt“ nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 9. Dezember Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar: „Bücher und Buchhändler“ von Wolfgang E. Heinold, 5. neubearbeitete Auflage, 239 S., Bramann 2007 Die Lösung aus November lautet Husum (die ausführliche Auflösung finden Sie auf www.buchmarkt.de). Gewonnen hat Rolf Sudendorf, Augsburg

Buchmesse Leipzig

Beihefter 1

C.H. Beck

53

Coppenrath

11

Diogenes

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Dorling Kindersley Dr. Oetker Droemer Knaur Ebuch Egmont

9 27 42-43 47 65, U3

Gabal

95

Gmeiner

63

Grafit

69

Haedecke

55

Haufe

89

Hoffmann und Campe IDW Karl May Kbv

Schweizer und einem französischen Verlag begründet, die namhafte Autoren an den Verlag banden. Die Zusammenarbeit mit einer der großen deutschen Publikumszeitschriften führte zu weiteren Erfolgen. 16 Jahre nach der Gründung wurde ein Verlag dazu gekauft, dessen Hauptautor weitere Auflagen- und Umsatzerfolge mit sich brachte. Zehn Jahre später bescherte das Jubiläumsprogramm zum 100. Geburtstag dieses Hauptautors dem Verlag eines der besten Ergebnisse seiner Geschichte. Insgesamt sind derzeit rund 450 Titel lieferbar, zu denen jährlich über 100 Neuerscheinungen kommen. Vor zehn Jahren begann der Aufbau eines Kalenderprogramms, das inzwischen rund 30 Titel jährlich umfasst. Der Verlag feiert derzeit ein Jubiläum mit einem Tortendisplay als Verkaufshilfe für den Buchhandel, mit einer 20.000-Euro-Spende an eine Stiftung zum Gedenken an Loriot und mit der Herausgabe eigener Briefmarken im Programm „Portocard individuell“.

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Klett Cotta

6-7 97 105 59 73

Linde

103

Louisoder

115

NWB

79

Paul Pietsch

U4

Pendragon

61

Presseversorgungswerk

57

Residenz

23

RWS

87

Scorpio

45

Stollfuss

91

Suhrkamp

Zusatzumschlag, 21

Wagenbach

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Wiley VCH

99

Wolters Kluwer

101

Beilagen: MairDumont BuchMarkt Titelschutz BuchMarkt Hörbuchplakat

Heinold fragt: Wie lautet der Name des Verlages und wo ist sein Sitz?

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Paperworld Buchmarkt / rewi Kalender

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014 wird wieder ein Lesefreunde-Jahr: Vor zwei Jahren war es dem scheidenden Random House-CEO Dr. Joerg Pfuhl gelungen, auch das Gros seiner Wettbewerber für die Idee zu begeistern, dann jedoch knirschte es hinter den Kulissen: Das Projekt, mit dem bundesweiten Verschenken von einer Million Büchern neue Lesefreunde zu gewinnen, schien gestorben. Jetzt ist die Entscheidung gefallen: 2014 wird die Aktion zum Welttag des Buches wieder aufleben. An solche Millionen-Zahlen ist der in Refrath bei Bergisch Gladbach lebende Autor Helmut Rellergerd gewöhnt: Unter dem Namen Jason Dark hat er mehr als 1.800 Romanhefte und über 300 Taschenbücher für die Serie Geisterjäger John Sinclair geschrieben. Mir hat er einmal mit diebischer Freude erzählt, dass er schon mal KollegInnen aus dem Verlag oder andere aktuelle Bezüge in seine Romane eingebaut hat (kürzlich sogar das Kölner Literaturhaus). Als mittlerweile selbständiger Autor hat er seinen Rhythmus – jede Woche einen Roman – beibehalten; auch sein Erfolg ist geblieben: Selbst seine Tonträger haben sich mittlerweile weit über drei Mio. mal verkauft, was auch an dem ebenso genialen Konzept von Lübbe AudioChef Marc Sieper liegen mag: Er besetzt alle Rollen mit Schauspielern, deren Synchron-Stimme aus großen Filmerfolgen vertraut ist. Er hat mir verraten: „Die Zielgruppe erlebt beim Hören die Atmosphäre eigentlich unbezahlbar scheinender großer Hollywood-Blockbuster-Produktionen.“

V

on solchen Verkaufszahlen ist die vierfache Kanuweltmeisterin und Vizeweltmeisterin Kathrin Kolloch noch weit entfernt, nur mit der Zahl ihrer Verdienstorden und Ehrenzeichen (manche sind ihr sogar persönlich vom damaligen Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker überreicht worden) dürfte sie eine der deutschen Rekordhalterinnen sein. Entdeckt habe ich ihre respekteinflößende Medaillen-Sammlung am Buchmesse-Stand des Spica Verlags ihres Mannes, der ihre beiden ersten Justiz-Romane verlegt hat. Das aber soll jetzt ihre schon dritte Karriere werden: Ihre Sporterfolge, so erzählt sie, hätten ihr geholfen, ihren Platz im Leben zu finden; Disziplin und Ehrgeiz ihr Juradiplom mit der Note „sehr gut“ zu machen und ebenso erfolgreich als Rechtsanwältin zu werden. Sieben Romane will sie nun zu Papier bringen, Der Neid und Der Zorn liegen bereits vor. Warum sie gerade die Zahl Sieben und als Titel die christlichen Todsünden gewählt hat? Die Zahl Sieben habe eine besondere Symbolik, im Mittelalter habe sie für Gnade oder Ruhe und Frieden gestanden. Auch die Frage nach

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Klatsch & Tratsch

Christian von Zittwitz cvz@buchmarkt.de

der Auswahl der Titel sei leicht zu beantworten: Ihre Tätigkeit als Anwältin gewähre ihr Einblick in die Abgründe der menschlichen Seele. Da nach der klassischen Theologie Sünden

Rekordhalterin Kathrin Kolloch mit ihrer Medaillensammlung: Jetzt dritte Karriere als Autorin im Visier

aus sieben Charaktereigenschaften entstünden, habe nichts näher gelegen, als die Titel ihrer Romane nach diesen zu benennen. Nummer drei (Die Wollust) soll 2014 erscheinen.

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uf der Buchmesse war Flipintu, das neue Projekt von Ralph Möllers (Terzio, Book2look), Uli Coenen (Ex-Vorstand E-Plus) und Harald Henzler (SmartDigits), zum ersten Mal zu sehen. Diese mobile Plattform versteht sich als neuartige Vertriebs- und Marketing-Lösung nicht nur für Bücher: Dem Nutzer soll, gesteuert über ein persönliches Interessenprofil und verfeinert über die Analyse der tatsächlichen Nutzung, eine Art persönliches Online-Magazin mit Buchvorschlägen, Web-Inhalten und Zeitschriftenartikeln zusammengestellt werden. Grandios finde ich das Erlösmodell: „Flipintu“ wird den Nutzern kostenlos ältere Artikel zu ihren Interessensgebieten anzeigen; neu-

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ere Inhalte ohne allzu kurzes „Verfallsdatum“ sollen aber kostenpflichtig werden. Das hat auch die Investoren überzeugt, die dem Projekt zum Start im kommenden Jahr „erhebliche Investitionen in das Marketing ermöglichen, um der neuen Plattform von Beginn an genügend Relevanz für die Branche zu ermöglichen“. Wer der Wohltäter ist, mag Möllers allerdings noch nicht verraten – gezwitschert aber wird, dass eine namhafte Brauereifamilie und ein regionaler Zeitungskonzern mit im Boot sind. Nachdem Amazon nun mit Matchbook gestartet ist (Kunden, die das Hardcover gekauft haben, bekommen das E-Book günstiger oder gratis), präsentiert Möllers derzeit eine weitere Idee: Mit seinem Konzept e-Book Inside hat er für sein Projekt Book2look eine „genial einfache Lösung“ (Möllers) für das Bundling von Hardcover und kostenlosem E-Book entwickelt, das Verlage „für kleines Geld und ohne erwähnenswerten Aufwand“ auf ihrer Website integrieren können. Er findet (wie auch ich – habe das schon im BuchMarkt 8/2009 vorgeschlagen), dass dem Kunden, der den Inhalt bezahlt hat, beide Formate – Print und E-Book – zur Verfügung stehen müssten. Ein wachsender Teil der Kunden (ich auch) sieht nicht ein, warum er noch einmal den HC-Preis minus 20 Prozent bezahlen soll, nur weil er sein Buch unterwegs auch mal (etwa im Urlaub) auf dem Smartphone oder dem Tablet lesen will.

S

pät, aber mit Zuwachs: Bei Hoffmann und Campe gingen die Vorschauen zwei Wochen verspätet in Druck, dafür gibt es eine dicke (über 40 Seiten lange) Überraschung: eine zusätzliche Vorschau des Atlantik Verlags. Das neue Beiboot, das in Hamburg vom Stapel läuft, wird im Schlepptau von Hoffmann und Campe auch Belletristik, Sach- und Geschenkbücher präsentieren, aber anders und bunter als das Mutterschiff, das sich im Frühjahr literarischer und vornehmer gibt. Atlantik wurde in Rekordzeit aus der Taufe gehoben, denn die Hoffmann und Campe-Geschäftsführung ist erst seit Anfang September auf der Brücke. Daniel Kampa, nach 20 Jahren Diogenes nun der neue Verleger, und sein fürs Marketing verantwortlicher Kollege Markus Klose wollten dennoch in kürzester Zeit „Leinen los!“ rufen können. Bei einer Schiffstaufe wird eine Champagnerflasche gegen die Außenwand geknallt, bei Hoffmann und Campe trinkt man (habe das Foto von der Taufe gesehen) den Champagner lieber selbst: Ich stoße mit der Werbeleiterin Dana Mayer, die (wie laut Klose) „das Unmögliche möglich machte“ und die Vorschau noch rechtzeitig fertigstellte, auf den gelungenen Stapellauf an. Leinen los, ich bin gespannt!


ISBN 978-3-944153-03-2 224 Seiten. Gebunden, Schutzumschlag 16,00 € [D] | 16,40 € [A] Bereits erschienen

Paris 1968, Revolution liegt in der Luft. Mitten im Quartier Latin, dem Glutkern der Studentenunruhen, betreibt Pierre Kannengießer ein kleines Hotel. Doch während draußen die Barrikaden brennen, muss er sich einem ganz persönlichen Kampf stellen …

n frage Bitte h den ac Sie n en Paket v i kt attra ditionen ! kon stellen be Jetzt Ansprechpartnerin im Verlag: Susanne Boscher susanne.boscher@louisoder-verlag.de Telefon: +49 (0)89 - 27 33 83 - 11 Unsere Auslieferung: sova www.sovaffm.de www.louisoder-verlag.de


Für zwei Dinge – so sagt man – lassen sich die Franzosen und Französinnen viel Zeit: für die Liebe und fürs Kochen.

Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion Cornelia Camen Bis zum Schluss lässt Marisha Pessl in Die amerikanische Nacht die Leser über die Wahrhaftigkeit der Geschichte im Dunkeln. Ein Leckerbissen nicht nur für HorrorFilm-Freaks. Die raffiniert konstruierte Geschichte erfordert vor allem als Hörbuch volle Konzentration – was wegen Sprecher Wolfram Koch aber richtig Ulrich Faure Klein aber oho: Der Paul Zech-Band über Wuppertal bei Arco. Lesen muss man alles, was Schöffling von und über Clarice Lispector gemacht hat (und macht). Eine grandiose Wiederentdeckung! Auch als Buch ein Kunstwerk: Arno Schmidts Briefe Und nun auf, zum Postauto! (Suhrkamp). Fische schließen nie Matthias Koeffler

Françoise Hynek • Peter Urban-Halle

Jahreszeiten der französischen Küche

In den Herbstferien habe ich meine 11-jährige Tochter kaum gesehen, sie lag 14 Tage mit den Bänden zwei bis vier der Shadow Falls Camp von C.C. Hunter auf dem Bett, die mir Sigrid Schmitt von Fischer warm empfohlen hat. Idealer Nach-Potter-Lesestoff, für das Weihnachtsgeschäft! Mich haben an Alice Munros

Eine kulinarische Reise mit 77 Rezepten

Barbara Meixner Als ich mit dem Hören von Wie haben wir gelacht. Ansichten zweier Clowns angefangen habe, wusste ich noch nicht, dass es sich nicht nur um das Vermächtnis von Peter Ensikat handelt, sondern auch um die letzte Veröffentlichung von Dieter Hildebrandt. Unbedingt an alle verschenken, zum Lesen bei Aufbau, zum Hören

Françoise Hynek / Peter Urban-Halle Jahreszeiten der französischen Küche Eine kulinarische Reise mit 77 Rezepten SLTO. Fadengeheftet. Rotes Leinen 168 Seiten ISBN 978-3-8031-1296-5

Jörn Meyer Geschenke für alle Freunde des guten Geschmacks! Jan Kossdorffs Kauft Leute (Milena) wurde mir erst jetzt empfohlen – spät, aber großartig. Morrissey, einer der großartigsten Pop-Künstler überhaupt, hat in wunderschönem Englisch seine Autobiography verfasst – verlegt bei Penguin Classics (sic!). Susanna Wengeler Wer in Berlin ist, sollte die Ausstellung Wien – Berlin nicht verpassen. Ich habe mich dort gern und lang aufgehalten und war erfreut, dass Prestel einen solch schönen Katalog dazu beigesteuert hat, den ich jetzt immer wieder zur Hand nehme. Was für ein Geschenk: Die Dokumentation eines Dialogs Christian von Zittwitz Meine Frau und ich sind begeistert, wie J. K. Rowling alias Robert Galbraith mit Der Ruf des Kuckucks (Blanvalet) Agatha Christies Krimitradition „großartig altmodisch“ wieder aufleben lässt. Ebenso beeindruckt hat uns M von Friedrich Ani (Droemer); von Buch zu Buch wird er besser. Meine Tochter ist hingerissen von Elizabeth

Spaß macht. Nur Regisseur und Gastsprecher Uli Edel hätte vorher noch mal ein bisschen üben können (Random House Audio). Eine vielschichtige Familiengeschichte, bei der ich mit den Protagonisten gelitten habe: Das Leben, natürlich von Elizabeth Strout, gelesen von Katja Riemann (Hörverlag). Spannender Whodonit – auf zwei Zeitebenen erzählt: Das Nebelhaus von Eric Berg, gelesen von Anneke Kim Sarnau und Jürgen Uter (GoyaLit). die Augen, weiß der großartige und gerade hoch ausgezeichnete Erri De Luca (Graf). Mehr Kunst geht nicht: Die Bände 3 und 4 von Kunstsalon Cassirer (hrsg. Bernhard Echte und Walter Feilchenfeldt) sind bei Nimbus erschienen. Lehmstedt macht mit Max Schwimmer weiter. Gerade erschienen: Seine Schriften zur Kunst. Und der Verlag hat Steffi Böttgers fantastische Natonek-Biografie Für immer fremd herausgebracht. Lesen! Was ich Dir schon immer sagen wollte die präzisen Beschreibungen leiser Zwischentöne in den zwischenmenschlichen Beziehungen (Dörlemann) begeistert. JérÔme Ferrari entführt mit Balco Atlantico (Secession) dagegen in die großen Gefühle von Liebe und Leid. Und eine sehr unterhaltsame wie liebestolle Wiederentdeckung ist David Vogel, Eine Wiener Romanze bei Aufbau. Sehnsuchtsvoll ist Jagoda MariniĆ‘ Restaurant Dalmatia bei HoCa. bei Random House Audio. Mein Sohn bekommt zu Weihnachten Hallo Opa, liebe Mirjam, Peter Härtlings Geschichte in E-Mails (Beltz), mein Lebensgefährte Scharfe Schnitte: Das Messerbuch von Rainer Schillings und Ansgar Pudenz (99pages) und ich selbst werde mich zwischen den Jahren trotz ernstem Thema – über das gefährliche Leben der Siedler im Westjordanland – mit Assaf Gavrons Satire Auf fremdem Land (Luchterhand) vergnügen. Märchenhaft zu hören: So viele Singer/SongwriterHelden (Gisbert zu Knyphausen, Niels Frevert, Olli Schulz uvm.) haben sich auf Es war einmal und wenn sie nicht (Fressmann) zusammengetan, und tragen 17 Märchen der Brüder Grimm vor – spannend, unterhaltsam, schön (auch als limitiertes 3er-Vinyl)! Schön scharf geht es bei Dan May im Chili Kochbuch zu: Tolle Gerichte in (wie immer bei Hädecke) eleganter Gestaltung. Frohes Fest! mit den Eltern der Eltern. Jana Simon teilt ihn mit uns: Sei dennoch unverzagt. Gespräche mit meinen Großeltern Christa und Gerhard Wolf (Ullstein). Und ein wunderschöner Gedichtband in der Insel-Bücherei: Die Liebesgedichte Ich lebe aus dem Mond von Anna Achmatowa in der Übersetzung von Alexander Nitzberg mit llustrationen von Jutta Bauer.

Gilberts „wunderschöner“ Liebesgeschichte Das Wesen der Dinge und der Liebe (Bloomsbury), empfiehlt uns beiden (als Gegengewicht) aber auch Niedergang von Roman Graf (Knaus). Ich habe in Abbey Road Murder Song von William Shaw (Suhrkamp) einen Krimi entdeckt, der das Lebensgefühl der 60er wieder lebendig macht. NB: Freuen Sie sich auf 99 Särge meines Lieblings-Chinesen Qiu Xiaolong (Zsolnay) – Krimi und fast Sachbuch über das China heute.

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Klopf, klopf, klopf ...

ISBN: 978-3-88

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Axel Hacke und der kleine KĂśnig Dezember stehen vor Ihrer TĂźr!

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ISBN: 978-3-88897-5

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Leute von heute

Der Insider

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ero Schiefer, von 1980 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2004 Verlagsleiter im Kunstverlag Weingarten, hat es geschafft: Nachdem er sich fast zehn Jahre lang mit der Sichtung und vor allem Entzifferung der meist in Sütterlin abgefassten Briefe seiner Eltern beschäftigt hatte, ist jetzt sein Buch „Die Wohnzimmerbuchhandlung – Eine Familiengeschichte“ (Jonas Plöttner Verlag) erschienen, in dem er das Leben seiner Eltern Lisbeth und Johann

1989 mit Bodo Hor

Der Teiler

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Hero Schiefer: Der Ex-Verleger hat ein Buch über die Buchhandlung seiner Eltern geschrieben nes in den Mittelpunkt stellt, die während des aufkommenden Nationalsozialismus‘ in Frankfurt/Oder um die Existenz ihrer Buchhandlung kämpfen müssen. Nach Flucht und Tod des Ehemannes gründet Lisbeth in einer Kleinstadt im Harz die „Wohnzimmerbuchhandlung“. Dass der heute 73-Jährige aus den umfangreichen Informationen ein Buch machen wollte, stand bald außer Frage: „Über die alltägliche Arbeit eines mittleren Sortiments während des Dritten Reiches gibt es nur wenige Veröffentlichungen.“ CoCa

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eit Oktober hat Irimbert Kastl, Inhaber der Buchhandlung Müller in Weil am Rhein, in seinem 250 qm-Laden 50 qm freigeräumt und dem ZweitausendeinsProgramm zur Verfügung gestellt – ein Schritt, den er sich genau überlegt hat: „Erstens gefällt mir das Programm nach wie vor gut und zweitens gibt es hier in der Region nichts, wo man z.B. noch Rock- oder Pop-CDs kaufen kann.“ Der Zweitausendeins-Shop im 60 km entfernten Freiburg, in das die Weiler immer noch zum Großeinkauf fahren, musste vor einiger Zeit schließen. Und den nächsten erreicht man erst nach 200 km in Karlsruhe. Um sein erweitertes Sortiment bekannt zu machen, hat er die Ankündigung prominent auf die Veranstaltungs-Flyer drucken lassen, die er halbjährlich an seine Kunden verteilt. Die sind offensichtlich vom neuen Angebot begeistert: „Nach zwei Monaten kann man natürlich noch nicht viel sagen, aber ich bekomme nur positive Reaktionen.“ CoCa

Irimbert Kastl: Der Buchhändler aus Weil am Rhein führt jetzt auch ein ausgewähltes Zweitausendeins-Programm

BuchMarkt Dezember 2013

ahren In den 90er-JKierzek mit Matthias


Zeitreise mit Vito von Eichborn Der gebürtige Magdeburger gründete 1980 – gemeinsam mit Matthias Kierzek – den Eichborn Verlag, dessen Titel vornehmlich im Bereich Humor angesiedelt waren (bis neun Jahre später Enzensbergers „Die andere Bibliothek“ ins Programm aufgenommen wurde). 1995 verkaufte Eichborn seine Anteile an seinen Kompagnon. Nach Stationen bei Rotbuch, der Europäischen Verlagsanstalt und dem Europa Verlag arbeitet er heute selbständig u.a. als Publizist, Herausgeber, Lektor, Scout, Journalist und Agent. Am 7. Dezember wird Vito von Eichborn 65 Jahre alt.

Rainer Hilf: Der PanoramaGeschäftsführer geht Ende dieses Monats in den Ruhestand

Der Sammler

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ls er 65 wurde, hat er noch nicht ans Aufhören gedacht. Jetzt, mit 70, will er sich doch zur Ruhe setzen – nach 44 Jahren im Modernen Antiquariat. Schließlich weiß er seinen Panorama Verlag, den er vor 31 Jahren gemeinsam mit Dr. Günter Scheppa gründete, in guten Händen: Dr. Martin Schultheiß, der Schwiegersohn seines vor 12 Jahren verstorbenen Kompagnons, wird das Wiesbadener Großantiquariat in Zukunft alleine leiten. Rainer Hilf bleibt dem Unternehmen zwar auch weiterhin als Berater erhalten, vornehmlich wird er sich aber wohl stärker seinen Hobbys widmen, darunter seinen über 200 meist skurrilen Buchobjekten, die er auf Flohmärkten, Auktionen oder in Antiquitätenläden gefunden hat. Ein Großteil seiner Sammlung wurde bereits für ein Buch fotografiert, das bei Gerstenberg erschienen ist („Lesen ohne Worte“). Und den Literaturkanon von Reich-Ranicki will er sich auch vornehmen – das sind ja nur 25.000 Seiten. CoCa

2008 als Herausgeber der Reihe „Edition BoD“

2011 mit Rainer Moritz

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Die 11-Bücher-Frage an Susanne Böckler

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2

Ihr Lieblingsbuch als Kind? „Der kleine Wassermann“ von Otfried Preußler Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? Das war wohl eine Kombination aus Astrid Lindgren und Karl May

3

Ihr Lieblingsbuch heute? Wirklich schwer zu sagen – aber auch weil es meinen Entschluss, diese Buchhandlung zu übernehmen, sehr beeinflusst hat: „Shakespeare & Company“ von Sylvia Beach

4

Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? „Die Sonnenposition“ von Marion Poschmann

5

Welches Buch verschenken Sie am liebsten? Immer das perfekt zum Adressaten passende

6

Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen? „Bluebell“ von Maeve Brennan

7

Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig? „Shades of ...“ und alle Nachahmer

8

Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet? „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“

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Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben? DAS Buch, das den Lesern nicht mehr aus dem Kopf geht ...

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Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? „Der bleiche König“ von David Foster Wallace

Buch haben Sie immer 11 Welches noch nicht gelesen?

„Alex liest Agatha“-Inhaberin Susanne Böckler: Der Name ihrer Essener Buchhandlung beruht eigentlich auf einem Hörfehler

D

ie 60qm-Buchhandlung an der „Rü“, heute Essens Flaniermeile im hippen Stadtteil Rüttenscheid, wurde vor 65 Jahren als Alexander-Buchhandlung gegründet und führte ausschließlich anthroposophische Literatur. Als Susanne Böckler das Sortiment vor 17 Jahren übernahm, legte sie den Schwerpunkt des Sortiments auf Krimi-Literatur. Rudolf Steiner und seine Philosophie durfte in abgespeckter Titelzahl bleiben – ein Zugeständnis an die ursprüngliche Stammkundschaft. Wie auch der neue Name „Alex liest Agatha“, der die Verbindung zwischen alter Tradition und neuer Ausrichtung verdeutlichen soll. Wobei er genau genommen auf einem Missverständnis beruht: Eigentlich sollte die Buchhandlung „Alex meets Agatha“ heißen, doch die beauftragte Grafikerin verstand am Telefon „liest“ statt „meets“ – und dabei blieb es. Die Specials im nächsten Heft:

Viel zu viele ...

Hörbuch/Tonträger Ladenbau Lernhilfen

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Blickpunkt Ratgeber


Foto: © Nadine Preiß

>> Nie

vergesse ich mein

erstes Schneiderbuch über die Abenteuer eines Jungen mit seinem Pferd. In Großschrift und aus meiner damaligen Perspektive mit unglaublich vielen Seiten.<<

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Paul Pietsch Verlage GmbH & Co. KG Olgastraße 86, 70180 Stuttgart, Telefon (07 11) 2 10 80-29 Mehr Informationen unter www.paul-pietsch-verlage.de/handel

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Foto: © Netzer Johannes-fotolia.com


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