BuchMarkt Anzeigen Juli 2013

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Nr. 7 | Juli 2013 | 48. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

„Jener, der keine guten Bücher liest, hat keinen Vorteil gegenüber jenem, der gar nicht liest.“ Mark Twain

Zweistimmig

Hörkunst für Sinne, Geist und Seele

r ie : Se e eu N

Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch

www.buchmarkt.de

Heft 7 | 2013 ISSN 0524-8426

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Foto © Markus Tedeskino/SV


Ben Becker liest Paul Celan, begleitet von Giora Feidman und seinem Ensemble. Ben Becker & Giora Feidman auf Tour: 22.08.2013 Berlin Synagoge Rykestaße 04.11.2013 Ingelheim am Rhein Burgkirche 11.11.2013 Stuttgart Theaterhaus 12.11.2013 Hannover Theater am Aegi 13.11.2013 Halle Händelhalle 14.11.2013 Sankt Pölten Bühne im Hof 15.11.2013 Dresden Alter Schlachthof 16.11.2013 Berlin Universität der Künste 17.11.2013 Chemnitz St. Markus Kirche 18.11.2013 Cottbus Stadthalle 19.11.2013 Wolfsburg Congresspark 08.12.2013 Graz Stefaniensaal

wird fortgesetzt ...

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Auslieferung 5. August 2013 1 CD . Lesung mit Musik . 70 Minuten 19,99 € [D/A] 29,90 CHF . ISBN 978-3-8371-2364-7

Für Bestellungen und Titelinformationen wenden Sie sich bitte an unsere Kundenbetreuung Innendienst unter der kostenlosen Rufnummer: Fon 0800. 5003322 . Fax 089. 4136-3333 . kundenservice@randomhouse.de

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Nr. 7 | Juli 2013 | 48. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

„Jener, der keine guten Bücher liest, hat keinen Vorteil gegenüber jenem, der gar nicht liest.“

Strategien: Drei Läden mit Lebensfreude

Seite

26

Sortiment: Die Berliner Kiezbuchhandlung Buchbox Seite 30 Konzepte: phil – ein öffentliches Wohnzimmer Seite 34

Das aktuelle Interview: Remco Louwers über den Geschenke-Markt Seite 24

Special Ratgeber: Mit der Backlist überzeugen

Seite

54

Special Lexika, Lernhilfen: Ohne Bücher in die Schule? 64 Seite

Special Religion: Neuer Papst, neuer Umsatz? Special Hörbuch: Experiment Vinyl 120 Seite

Seite

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Es ist Pra G xi rü s: Se n ite 44 der ze it

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Heft 7 | 2013

ISSN 0524-8426

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Mark Twain


Ab sofort richtig: die Duden. Schon immer ein Bestseller, jetzt sind es drei in einem: Zum gedruckten Buch gibt es mit der neuen, 26. Auf lage des Duden auch die Wörterbuch-App für Android und iOS sowie die Rechtschreibsoftware für Microsoft® Office unter Windows – für einen Preis. Und dank 5 000 neuer Wörter ist der Duden auch in Sachen Wortschatz da, wo er hingehört: auf dem allerneuesten Stand. www.duden.de

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ISBN: 978-3-411-04016-2 Preis: 24,99 € (D); 25,70 € (A) www.duden.de/duden1

24,

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Redaktionsnotiz

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ieses Foto hat Seltenheitswert, mit umso größerem Vergnügen habe ich es vor der Lesung von Donna Leon in Düsseldorf-Benrath geschossen. Denn im Grunde ist es fast unmöglich, die berühmte Autorin noch zu Lesungen überreden zu können – doch Diogenes hatte das Unmögliche möglich gemacht: Als Co-Sponsor unseres jährlichen Wettbewerbs hatte der Verlag der Benrather Buchhandlung Dietsch für deren Auszeichnung bei unserem Wettbewerb „Buchhandlung des Jahres 2012“ diese einmalige und letztlich unvergessliche Veranstaltung mit der großartigen Donna Leon „geschenkt“. Ich erzähle das nicht, weil auch ich mich von der natürlichen Souveränität der berühmten Autorin habe anstecken lassen, sondern weil ich Sie animieren möchte, sich jetzt für die nächste Runde unseres Wettbewerbs zu bewerben. Die Unterlagen dafür können Sie von unserer ServiceSeite buchmarkt.de herunterladen. V.l.: Die Schauspielerin Annett Renneberg, DiogenesVertreterin Sibylle Jud, Ulrich Ohm (Buchhandlung Dietsch), Donna Leon und Ursel Ohm

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ort hatten wir im Juni schon über „Die Besteigung des Rum Doodle“ berichtet, dessen Erfolg sein Verleger Till Tolkemitt als „ein tolles Beispiel dafür“ wertet, „was unabhängige Vertreter und Buchhändler leisten, wenn sie ein Buch mögen“. Denn der Titel sei bisher von keiner der Ketten ans Zentrallager genommen worden und läuft auch bei Amazon nicht sonderlich: „Aber die kleinen und mittleren Buchhändler empfehlen das Buch ihren Kunden und so haben wir es bis in die Bestsellerliste geschafft. Das macht richtig Spaß anzuschauen. Da sag noch mal einer was gegen die unabhängigen Händler!!“

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as sind übrigens auch genau die Sortimenter, die wir mit Unterstützung der Frankfurter Buchmesse, Libri, der BAG und der Verlage Diogenes, S. Fischer, Hoffmann und Campe, Suhrkamp sowie UTB auch in diesem Jahr am Buchmesse-Samstag wieder auszeichnen wollen.

14,99 € [D]/15,50 € [A] ISBN 978-3-8338-3335-9 www.gu.de

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• das neue Standardwerk rund

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• über 100 klassische Burger-Rezepte

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und raffinierte neue Kreationen mit und ohne Fleisch

• PLUS: Rezepte für leckere,

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Ihr Draht zu BuchMarkt: E-Mail: redaktion@buchmarkt.de / www.buchmarkt.de Tel.: 02150/9191-0 (Abo: -37) / Fax: 02150/919191

BuchMarkt Juli 2013

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© Susanne Krauss

DAS IST UNSER VERLAG …

»… weil Blanvalet seit 15 Jahren an Debütautoren glaubt und junge Talente fördert.« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH


© Gregory Heisler Studios

DAS IST MEIN VERLAG …

»… weil Blanvalet für knisternde Spannung und verführerische Romantik steht – genau wie meine Romane.« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH


»Voller Rätsel und Geheimnisse – ein faszinierender Roman.«

Inhalt | 7/2013

Publishers Weekly

Buchbox, Berlin: Vom Flohmarkt-Stand zum Kiezprojekt (S. 30)

Magazin

Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme Die Dekoidee des Monats: Mode ....... 8 Reihe: Wallstein widmet sich der „Ästhetik der Bücher“ .......................... 9 Kalender: Harenberg sorgt mit einem Tageskalender für „Glücksmomente“ ...10 Ü: Susanne Goga-Klinkenberg Deutsche Erstausgabe 448 Seiten € 14,90 Auch als

erhältlich

Der neue Roman der Autorin von ›Die Zärtlichkeit der Wölfe‹

Strategien: Arnd Roszinsky-Terjung zeigt erfolgreiche Beispiele stationären Handels in Zeiten des „ökonomischen Klimawandels“ ................................... 26

Rückblick: Der Juni auf buchmarkt.de ...14

Buchhandel: Die Berliner Buchbox hat sich mit orgininellen Ideen im Kiez etabliert ................................. 30

Leute mit Ideen: Wie eine Literaturagentur in Hamburg ihr Jubiläum feierte .................................. 18

Buchhandel: In der Wiener Buchhandlung phil gehören Bücher zum Lebensgefühl .............................. 34

Büchertisch: Die Novitäten im Juli ....12

Kolumne I: Bücher machen Menschen frei – meint Holger Ehling ................. 20 Kolumne II: Mayers Almanach ........ 22

Special | Ratgeber

Special | Lexika

Abb.: Klett

Der Privatdetektiv Ray soll eine junge Frau finden: Rose Janko. Doch verschwunden ist sie schon vor sechs Jahren. Weshalb hat damals niemand nach ihr gesucht? Warum jetzt? Doch die Familie schweigt – und Ray gerät immer tiefer in ein Netz aus Lügen und Geheimnissen.

Nonbooks: Franzis will mit ElektronikBoxen in den Buchhandel .................. 10

Das aktuelle Interview: Der Geschenkbuch-Markt aus der Sicht von Groh-Geschäftsführer und Quereinsteiger Remco Louwers ......... 24

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Seite

54

premium 4

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BuchMarkt Juli 2013

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64


IM NAMEN DES VOLKES

Whisper Veranstaltung: Lesefest in Wiesmoor...146 Kooperationen: Herwig besucht Folio ....................................................147 Verlosung: Buchhändler bei Depeche Mode .................................... 147 Weiterbildung: Impressionen vom Libri.Campus ....................................... 148 Verbände: avj-Tagung in Berlin ......... 148 Branche: Treffpunkt Buchtage .......... 149 Jubiläum: 60 Jahre Lübbe .................. 150 phil, Wien: Verführt zum Lesen (S. 34)

Geburtstage: Zwei Buchhändler werden zusammen hundert ................. 151 Ausbildung: Nachwuchstreffen auf der Donau ...................................... 152

Praxis

Benefiz: Solidarität bei Lünebuch ...... 154

Monatsplanung: Fit für den August .. 38

Verlosung: iPads von Beck und Vahlen ........................................... 154

Kollegentipps: Lessing und Kompanie sorgt mit Frühschoppen für das leibliche Wohl .................................... 40 Ladenbau: Mit LED Atmosphäre schaffen und Strom sparen ................. 41

Rubriken

Führung: Wirtschaftsbücher auf die Urlaubstische ...................................... 42

Die 11-Bücher-Frage .....164 DVD-Tipp .........................51 Ideenmarkt ......................48 Impressum .....................152 Inserentenverzeichnis ...153 Klatsch & Tratsch .........156 Kopfnuss ........................153 Lesetipps ........................158 Pomis Auslese ...................52 Profile .............................160 Spot(t)light .....................144

Benzes Sternstunden: Kasse mit Kult ...42 Gründungsplanung: Laut Klaus-W. Bramann ist jetzt Gründerzeit ............. 44 Markt: E-Books aus den Bücherstuben ..46 Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten ...50

Auch als

erhältlich

Robert Pragst berichtet von seiner Zeit als unerfahrener Proberichter am Strafgericht Berlin-Moabit: Eine spannende Begegnung mit kleinen und großen Betrügern, spitzfindigen oder auch verwirrten Juristen und der sensationslüsternen Presse. Unterhaltsam, packend und erhellend.

Special | Hörbuch

© privat

Special | Religion

Originalausgabe 220 Seiten € 14,90

Seite

82

Seite

120

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premium BuchMarkt Juli 2013

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»EIN KLEINER SCHATZ – EINE KOSTBARKEIT! … Meine Meinung zu diesem Buch. Tausend Dank!!!« Beate Rohé, Buchhandlung VielSeitig, Rohé & Pütz, Hanau-Steinheim

»Vielen Dank für dieses tolle Leseexemplar! Eine unglaublich dichte, schockierend gut erzählte Geschichte, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Gleich zweimal hintereinander habe ich sie gelesen. Wunderbar mit welcher sprachlichen Präzision Parrett dieses fesselnde Drama erzählt. Zutiefst berührend, genial und beeindruckend.« Christina Dumke, Thalia, Brühl

»Was für ein Buch! Inhaltlich kaum auszuhalten, aber so großartig geschrieben und übersetzt – ich habe es an einem Stück gelesen. Großartige Literatur!« Ulrike Kirschner, Sachsentor Buchhandlung, Hamburg

»Jenseits der Untiefen – die Geschichte der drei Brüder Joe, Miles und Harry habe ich atemlos gelesen und es bedauert, dass der Lesegenuss so schnell vorbei war. Tieftraurig und bewegend, in einer wunderbaren Sprache erzählt.« Martina Geyer, Bücher Geyer, Köln

»Ich habe dieses Buch heute in die Hand genommen und konnte nicht mehr aufhören, es zu lesen. Die Geschichte geht so unter die Haut und ist in einer unwiderstehlich schönen Sprache geschrieben. Lesegenuss pur. Es ist nicht ganz unvernünftig, Taschentücher bei der Hand zu haben. Ein wunderschönes Buch. Innen wie außen. Man schlägt es nach der letzten Seite zu, ist noch ganz gebannt von der Geschichte und hält es ganz glücklich in der Hand. Man muss sich den Namen der Autorin unter allen Umständen merken. Welch große Freude, dieses Buch lesen zu dürfen. Vielen Dank! Edith Berger, Thalia, Graz

»Beklemmend, verstörend, aber von großer, atmosphärischer Dichte! Man spürt auf jeder Seite das drohende Unheil, trotzdem kann man diesen Roman nicht aus der Hand legen. Ein beeindruckendes Buch, dem ich viele Leser wünsche!« Gabriele Schulte-Hostede, Karstadt, München Für die Bestellung Ihres Leseexemplars und weitere Infos: Vertreter fragen. Oder Fax senden. Oder anrufen. Telefon: 040/44188-227 Fax: 040/44188-211


â?š Favel Parrett liest am 7. September 2013 beim Internationalen Literaturfestival in Berlin. Weitere Lesungen kĂśnnen vereinbart werden.

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224 Seiten, gebunden

| Hoffmann und Campe | Das will ich lesen


Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Deko-Idee:

Mode Weniger ist mehr. Angesichts der plakativ gestalteten Mode-Bücher empfiehlt sich zurückhaltendes Beiwerk: Leichte, transparente Stoffe, Schnittmusterbögen als Unterlage, kleinere Accessoires wie Scheren, Fadenrollen etc. Bildbände eignen sich auch gut zur EinzelPräsentation, evtl. ergänzend zum Tisch an anderer Stelle im Laden.

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 Sachbuch/biografie

 bildband

Angezogen. Das Geheimnis der Mode, KlettCotta Mode: Theorie, Geschichte und Ästhetik einer kulturellen Praxis, Transcript Fashion. Aufregend weiblich, Mosaik 50 Fashion Looks (Reihe), Prestel On Vogue (Reihe), Collection Rolf Heyne Paris in Style. Der persönliche Fashionguide, Prestel Joop. Undressed..., Hoffmann und Campe Anziehungskraft. So findest du zu deinem Stil, Edel Der Fashion Rath für den Mann, DuMont Karl und wie er die Welt sieht, Edel

Bottega Veneta, Collection Rolf Heyne Valentino, Collection Rolf Heyne Talbot Runhof, Collection Rolf Heyne Mode. 150 Jahre Couturiers..., h.f. ullmann Mode. 3000 Jahre Kostüme, Dorling Kindersley Mode ist Kunst. Eine kreative Liaison, Prestel new faces of fashion, alt//cramer

BuchMarkt Juli 2013

 Kinderbuch

Mode, Was uns anzieht, Tessloff

 Kalender

Geheimnisse der Mode 2014, edition ebersbach


EINFACH

SELBER

Reihe

Das Buch – eine Frage der Ästhetik Thedel von Wallmoden: „Die Zeit ist reif, darüber zu diskutieren, was das Buch als Medium so gut wie kein anderes kann“

nicht oder nicht so erfüllt werden können.“ Keinesfalls will Wallstein als griesgrämiger Technikfeind oder Digi-Kritiker auftreten. „Aber wir wollen Wasser in den Wein gießen, mit dem man sich gerade in eine unreflektierte E-Besoffenheit redet.“ Herausgeber Detjen hat führende Typografen gewonnen, die für diese neue Reihe ihre Texte selbst gestalten und mit einem Cover versehen, aber auch Autoren „anderer Disziplinen“ kommen zu Wort, wie z.B. der Editionswissenschaftler Roland Reuß. Band 1 ist Hans Andrees Beitrag zur Schrift- und Typografiegeschichte unter dem Titel „normal regular book roman“, Band 2 stammt aus der Feder von Günter Karl Bose: „Das Ende einer Last“ erklärt, warum sich das Buch nicht in andere Medien „übersetzen“ lässt – nicht einmal in E-Books. Denn es geht um die Physis des Buches – sie ist untrennbar mit dem Medium verbunden und damit z.B. ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu einer Datei. Band 3 ist einem „Hausgott“ der Typografen vorbehalten: Jan Tschichold. Gerd Fleischmanns Buch heißt provokativ „Tschichold – na und?“ – und es gestattet einen aktuellen Blick auf den GestaltungsGuru. An ihm zeigt sich besonders deutlich, wie wenig Staub das Thema insgesamt angesetzt hat: Tschicholds Satzregeln von 1947 sind noch ebenso gültig, wie die von ihm entworfene Schrift Sabon aus der alltäglichen Praxis nicht wegzudenken ist. Nicht mal aus dem Internet!

BuchMarkt Juli 2013

Das unverzichtbare Praxisbuch für Kreative: 50 Techniken Schritt für Schritt erklärt und viele inspirierende Projektideen

Wir werben in

© Caroline Weinrich

Wallstein. Das wird eine Reihe so richtig nach unserem Geschmack – eine Reihe für Branchenmenschen und Buchliebhaber. „Ästhetik des Buches“ wird sie heißen, und die ersten drei Bände erscheinen Anfang August bei Wallstein. Als Herausgeber konnte der vielfach ausgezeichnete Buchkünstler Klaus Detjen gewonnen werden. Die neue Reihe will nicht nur ein „leidenschaftliches Plädoyer für das gedruckte Buch“ sein, sondern vor allem die einzigartigen (und durch nichts zu ersetzenden) Qualitäten des schon oft totgesagten, aber nach wie vor quicklebendigen Mediums herausstellen. Dieser längst überfällige Diskurs zur Buchform und zum Buch als Form konzentriert sich auf die sinnlichen und lesetechnischen Vorteile des Mediums und vermittelt zugleich Einblicke in die Arbeit am Buch. Verleger Thedel von Wallmoden: „Ich glaube, die Zeit ist reif, darüber zu diskutieren, was das Buch als Medium so gut wie kein anderes kann.“ Und: „Die Idee und das Ziel der Reihe ist, dass wir nicht mehr in defensiver Haltung über unser zentrales Medium sprechen wollen. Wir haben es gründlich satt, in sterbenden Zeitungen über den Tod des gedruckten Buchs lesen zu müssen. Dahinter steht die Auffassung, die wir mit dieser Buchreihe offensiv vertreten wollen, dass sich aus der ästhetischen Form und aus der Materialität des Buchs Funktionen und Potenziale ergeben, die von anderen Medien

MACHEN

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Die große Kreativwerkstatt 320 Seiten, gebunden, 276 x 229 mm, über 750 Farbfotografien und Zeichnungen € 24,95 (D) / € 25,70 (A) / sFr. 35,50 (UVP) ISBN 978-3-8310-2392-9 September 2013

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Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Kalender

Glücksmomente Ute Edda Hammer (l.), Redaktionsleiterin Kerstin Dönicke: Der Tageskalender „Was mein Leben reicher macht“ entstand in Kooperation mit der ZEIT

Harenberg. Kaum ein Kalender-Genre hat ein so treues Publikum wie Tischkalender – die Abverkaufszahlen übertreffen die der Wandkalender um ein vielfaches. Und weil so viel Herzblut in der Produktion der Planer steckt, spricht Ute Edda Hammer, Geschäftsführerin des KV&H-

Verlags Harenberg, bei ihren Wissenskalendern gerne von „Sachbüchern mit Kalendarium“. Ganz besonders stolz ist sie auf den Tageskalender (zum Aufstellen und Hängen), der für 2014 in Kooperation mit der ZEIT entstanden ist: Seit drei Jahren dürfen ZEIT-Leser auf der letzten

Nonbooks

Elektronik für Kinder Franzis. Mit über 10.000 verkauften Exemplaren allein im Jahr 2012 ist der Programmbereich „Abenteuer Elektronik“ bei Franzis ein echter Erfolg – Grund genug nachzulegen und das KinderbuchPortfolio des Elektronik-Fachverlages auszubauen: Drei neue große Baubücher kommen noch im Sommer auf den Markt, Ende September folgt dann die SmartKidsEdition für das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Das sind abgespeckte Versionen der erfolgreichen „Retro“-Bausätze, mit denen Franzis im Vorjahr gestartet war. Die Boxen „Alarmanlage“, „Geisterstunde“ und „Pirateninsel“ enthalten Zubehör und Anleitung für jeweils drei bis vier thematisch passende ElektronikProjekte, mit denen Kinder im Spiel ihre eigene Technik-Welt erforschen und gestalten können. Verlagsleiter Thomas Käs-

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Thomas Käsbohrer: Will vor allem den lokalen Buchhandel gewinnen

BuchMarkt Juli 2013

Seite jeder Ausgabe verraten, „Was mein Leben reicher macht“ – eine emotionale und sehr persönliche Rubrik, die sich nicht nur beim Dortmunder Verlagsteam großer Beliebtheit erfreut. Die schönsten „Glücksmomente“ der ZEIT-Leser wurden jetzt in den gleichnamigen Kalender aufgenommen, ausgesucht von Dr. Wolfgang Lechner, der die Zitate auch schon in der Wochenzeitschrift betreut und von der Kalender-Idee sehr angetan war: Pro Tag gibt es einen persönlichen Text, und am Wochenende das Special „Mein Wortschatz – die Lieblingsworte der Leser“. „Das ist mal ein ganz anderer Ansatz“, freut sich auch Redaktionsleiterin Kerstin Dönicke, „die melancholisch bis witzigen kleinen Texte eignen sich Besonders zum gegenseitigen Vorlesen.“ Bevor der Kalender vor zwei Wochen ausgeliefert werden konnte, mussten aber alle „Glücksmomente“-Schreiber, die nun im Harenberg-Kalender verewigt sind, angeschrieben und um Erlaubnis gebeten werden. Doch kaum jemand verweigerte seine Zustimmung. Weshalb es, so Ute Edda Hammer, für 2015 „definitiv einen Nachfolgekalender geben wird“. CoCa

bohrer hofft, mit „attraktivem Design und kleinem Preis“ (14,95 Euro) das Herz auch der Buchhändler zu gewinnen. Denn er ist überzeugt: „Das bringt Umsatz für alle Beteiligten, wenn auch der Sortimentsbuchhandel erkennt: ‚In jedem Kind steckt ein Genie.’ Wecken Sie es.“ „Spannende Projekte ohne technischen Ballast“, das ist das Motto, mit dem Franzis für diese Serie Kinder zwischen acht und zwölf Jahren für Elektronik begeistern will. Was nicht schon im Buch enthalten ist, lässt sich in jedem Haushalt finden. So wird aus zwei leeren Plastikflaschen ein Solarboot und aus einem Karton eine Robotermaske mit Leuchtaugen. Und aus Obstschalen, leeren Dosen und ähnlichem entstehen weitere witzige Spielideen. Als Absatzkanal für die SmartKids-Edition will Käsbohrer vor allem den lokalen Buchhandel gewinnen, als Kunden sieht er auch die junge Laufkundschaft. „Die Boxen sind mit Taschengeld-Budget erschwinglich. Und damit lässt sich garantiert jeder Regentag überstehen.“


Teri Terry

Gelöscht ISBN 978-3-649-61183-7

€ (D) 17,95 | € (A) 18,50 | SFr 25,90

»GELÖSCHT ist eines der besten Bücher dieses Jahres.« The Guardian


Markt & Meinung | Novitäten

Frisch auf den Tisch ... ... im Juli. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl Coppenrath Kjetil Johnson | Dark Village – Das Böse vergisst nie

Blanvalet Bähr/Böhm | Wer ins kalte Wasser springt

Valerie Flakowski, Lektorin: „Wer den ersten Band gelesen hat, wird sehnsüchtig auf den zweiten warten: Eine mitreißende ThrillerSerie aus Skandinavien über vier Freundinnen – von denen eine die nächsten 20 Tage nicht überleben wird. Düstere Spannung, undurchsichtige Charaktere: alles, was gute Unterhaltung ausmacht. Auftakt perfekt gelungen!“

Hannah Scharf, Lektorin Blanvalet: „Eine humorvoll geschriebene romantische Liebeskomödie, die das Herz berührt und zum Verlieben verführt. Abwechselnd aus weiblicher und männlicher Sicht wird die ebenso witzige wie dramatische Geschichte zweier Menschen und ihrer Liebe zueinander erzählt.“

Aufbau Peter Henning | Ein deutscher Sommer

Kiepenheuer & Witsch Gill Hornby | Mutter des Monats

Peter Henning erzählt vom wohl spektakulärsten Geiseldrama der deutschen Geschichte, dem Gladbecker Geiseldrama. 54 Stunden hielten die Menschen damals den Atem an. Henning erzählt detaillgenau, spannend und klug und doch mit kritischem Zeitbezug: ein Panorama der Westdeutschen Gesellschaft am Vorabend einer Zeitenwende.

Helga Frese-Resch, Lektoratsleitung ausländische Literatur: „Gill Hornby, Schwester von Nick Hornby, Ehefrau von Robert Harris und Mutter von vier Kindern, hat einen bösen und saukomischen Roman geschrieben, der mich sehr zum Lachen gebracht hat, vor allem über die fiese Bea, denn diesen Typ Mutter gibt es leider an jeder Schule… Ein Buch für JEDE Mutter, ganz bestimmt.“

Diogenes Martin Suter | Allmen und die Dahlien

Knaur Tanja Kinkel | Verführung

Ursula Baumhauer: „In Allmen Nummer drei kommt Johann Friedrich von Allmen der Vergangenheit dreier alter Leute auf die Spur, die es in sich hat. Ein charmanter, raffinierter Krimi über eine gealterte Jeunesse dorée und die vielen Trabanten, die sie umschwirrt haben und immer noch umschwirren.“

Suhrkamp Cees Nooteboom | Licht überall – Gedichte Julia Ketterer, Lektorin: „Man kennt ihn als Romancier und Reiseschriftsteller, für ihn selbst ist die Lyrik die wichtigste Weggefährtin: Cees Nooteboom versammelt die Quintessenz seines lyrischen Schaffens im letzten Jahrzehnt. Luzide, ironisch und unwiderstehlich!“

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Annette Weber, Lektorin: „Ich habe mich bei der Lektüre wunderbar unterhalten gefühlt. Die beiden Protagonisten sind hoch interessante und intelligente Figuren. In den Dialogen werden die Zeit und die beiden später sehr bekannten Persönlichkeiten lebendig.“

Residenz Rometsch/Verg | Geheimsache Labskaus Cornelia Hladej, Programmleiterin Kinderbuch: „Zwei Schreib-Profis haben einen Krimi für 11-jährige komponiert, mit allen Zutaten für eine amüsante und spannende Lektüre: Schräg und gruselig geht es zu in dieser Geschichte, rasant obendrein.“

BuchMarkt Juli 2013

dtv Stef Penney | Was mit Rose geschah Kristina Arnold, Lektorin: „Ein Detektiv soll eine vermisste Frau finden, die schon vor sechs Jahren verschwand. Die Familie schweigt. Nur ein 14-Jähriger scheint daran interessiert, was geschah ... Krimi? Familiengeschichte? Beides, vor allem ein enorm spannender und berührender Roman, großartig erzählt.“

Egmont Madeleine Roux | Sie kommen! Ein Blog vom Ende der Welt Anja Arend, Lektorin: „Der spannende Zombie-Blog-Roman erschien zunächst als Fortsetzungsgeschichte im Internet. Gekonnt vermischt Roux Allisons Bericht mit Blog-Kommentaren aus der Außenwelt, sodass sich das Bild der Apokalypse langsam vor dem Auge des Leser aufbaut.“

Dumont Haruki Murakami | Südlich der Grenze, westlich der Sonne Stephan Johann Kleiner, Lektor: „Murakamis Durchbruchsroman ‚Gefährliche Geliebte‘ endlich in der Übersetzung aus dem japanischen Original. Ursula Gräfe entlockt diesem modernen Klassiker eine ungeahnte Poesie. Der ideale Zeitpunkt, eine der größten Liebesgeschichten (aufs Neue) zu entdecken.“

cbt Elisabeth Herrmann | Seifenblasen küsst man nicht Coralie träumt von der Bühne – und muss bald feststellen, dass ein Missverständnis verflixt leicht das nächste nach sich ziehen kann. Herzklopfen und Tiefgang: Eine hinreißende Originalausgabe von Shooting-Star Elisabeth Herrmann!


Foto: © Nadine Preiß

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Onkel Franz schicken konnte. Und er antwortete uns! Dafür liebten wir ihn.<<

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Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat Juni

News 27.5. – Die Buchhandlung Schulz-Ebrecht in der Obersteiner Fußgängerzone feiert ihre Wiedereröffnung. Die neuen Inhaber Ralph Effgen und Jörg Wagner führen das Geschäft mit den Verkäuferinnen Bettina Mattes-Fuhr und Christine Werle fort. 2.6. – Zu den nationalen Buchhändlertagen Frankreichs in Bordeaux am 2. und 3. Juni kündigen die französische Regierung und nationale Verleger ein Neun-Millionen-Euro-Förderpaket zur Unterstützung der lokalen Buchhändler an. 3.6. – Auf dem amerikanischen E-Book-Markt positioniert sich ein neuer Wettbewerber: Samsung. Nach Sony, der Telekom und anderen positioniert sich damit ein weiterer Player aus der Elektronik-Welt auf diesem Markt. 4.6. – Der Büchner-Preis, die wichtigste deutsche Literaturauszeichnung, geht 2013 an Sibylle Lewitscharoff. 4.6. – Zweitausendeins bleibt in Frankfurt. Ab dem 1. Juli wird das Ladengeschäft am Kornmarkt 14 in neue unternehmerische Hände gegeben. Franchisenehmer ist der ehemalige Zweitausendeinsmitarbeiter Robert Egelhofer. 7.6. – Wirtschaftspressekonferenz des Börsenvereins: Die Stimmung für das laufende Jahr war verhalten optimistisch. Nach einem Umsatzrückgang von 0,8 Prozent im vergangenen Jahr rechnet man mit einem kleinen Wachstum für 2013. Bis April konnte der Börsenverein ein Umsatzplus von 2,6 Prozent feststellen. Der E-Book-Umsatz hat sich auf 2,4 Prozent im Jahr 2012 verdreifacht. Insgesamt beläuft sich der Umsatz buchhändlerischer Betriebe in Deutschland für 2012 auf 9,52 Milliarden Euro. 11.6. – Der Börsenverein zeichnet Bernd Neumann als Förderer des Buches aus. 12.6. – Unter der Leitung von Ulrike Metzger hat sich das Team des neuen Fischer Kinder- und Jugendbuchverlags formiert. Die Programme von FISCHER KJB, FISCHER Sauerländer, FISCHER Sauerländer audio, FISCHER Duden Kinderbuch und FISCHER Meyers Kinderbuch bilden den nun gewachsenen Bereich für junge Leser bei den S. Fischer Verlagen. 12.6. – Weltbild, Deutschlands zweitgrößter Buchversender, zuletzt in den Schlagzeilen mit ziemlich unchristlichen Sex-Titeln, produziert neue Headlines: Jetzt hat der katholischen Bischöfen gehörende Versender einen kanadischen Schwulenverlag aus dem Programm geworfen. 14.6. – Travel House Media übernimmt die ADAC-Reiseführer. 17.6. – Zum 1. Juli eröffnet die Berliner Buchhandlung Wasmuth ihren ersten Museumsshop außerhalb der Hauptstadt im Museum der bildenden Künste in Leipzig. 19.6. – EQT Partners AB (EQT) und GIC Special Investments Pte Ltd (GIC) haben vereinbart, ihre Mehrheitsbeteiligung an Springer Science+Business Media (Springer) an das Private Equity Unternehmen BC Partners Limited (BC Partners) zu verkaufen. Die Pläne für den Börsengang wurden abgesagt.

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Deutschland unter Wasser

Buchhandlung Rupprecht in Passau nach der Flut – Nach den Aufräumarbeiten – Hallesches Medienzentrum geflutet – Grimma 2002 und – 2013 4. Juni – Alle, die das Hochwasser 2002 für eine Jahrhundertflut gehalten haben, wurden eines besseren belehrt: In diesem Jahr kam es noch schlimmer. Besonders betroffen waren Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Zahlreiche Buchhandlungen sind betroffen. Helfen kann man u.a. durch eine Spende mit dem Kennwort „Hochwasser“ beim Sozialwerk des Deutschen Buchhandels: Kontonummer: 0000 351 555 BLZ: 50050201 / Frankfurter Sparkasse Verlage, Buchhandlungen, Barsortimente, die Kurt Wolff Stiftung, eBuch und LG Buch zeigen sich mit den verschiedensten Maßnahmen solidarisch mit den Betroffenen.

Viel Trouble um Suhrkamp 27. Mai – Die Geschäftsführung des Suhrkamp Verlags hat am 27. Mai beim zuständigen Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Einleitung eines sogenannten Schutzschirmverfahrens eingereicht. Diese Entscheidung beruht insbesondere auf den Konsequenzen des Urteils des Landgerichts Frankfurt vom 20. März 2013. Seit diesem Urteil müssen Forderungen der Gesellschafter gegenüber dem Verlag in Höhe von ca. 8,2 Mio. Euro bilanziell berücksichtigt werden. Die Gesellschafter konnten nicht übereinkommen, auf eine Ausschüttung der auf sie entfallenden bilanziellen Gewinne im Interesse des Verlags zu verzichten. Damit geht die „unendliche Geschichte“ des Gesellschafterstreites in eine neue Runde, die vom Feuilleton eifrig diskutiert wird. Feiern die einen den „Coup“ als großen Befreiungsschlag, der den „ewigen Querulanten“ Barlach ausschalten könn-

te, verweisen die anderen auf unabsehbare Risiken bei diesem Vorgehen. Auch werden sofort mehrere Kaufinteressenten – darunter Burda, Bertelsmann und Holtzbrinck ins Gespräch gebracht: Burda lässt sofort dementieren. – Drei Monate insgesamt sind Zeit, um die Verlagsangelegenheiten zu ordnen. Frank Kebekus möchte als Generalbevollmächtigter den Verlag grundsätzlich umbauen. Einen Rechtsstreit der Gesellschafter halte er für sinnlos, sagte er – aber wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen. Barlach jedenfalls kündigt sofort Rechtsmittel an. In Zürich verliert er einen Prozess gegen Andreas Reinhart. Es geht dabei um die Bezahlung seiner Suhrkamp-Anteile (rund 5 Mio sFr), von denen er in Zürich vor Gericht behauptet, er könne sie nicht ohne Zustimmung der Familienstiftung in Berlin erwerben; in Berlin tritt Barlach aber als Inhaber genau dieser Anteile auf …

Lübbe baut Außendienst um

Aus für Brockhaus

31. Mai – Annett Brandt, seit September 2012 Key Accounterin für Hugendubel und Orell Füssli, ist bei Bastei Lübbe seit 1. April auch für die Mayersche Buchhandlung zuständig. Das bisherige Vertriebsgebiet (Sachsen, Sachsen-Anhalt Süd, Brandenburg Süd und Thüringen) wird nun, bis auf Brandenburg Süd, von Thomas Gardeia betreut. Jessika Lübbe, bisher zuständig für Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg Nord, wechselte zum Jahresbeginn in die Presseabteilung und betreut dort die Veranstaltungen für Baumhaus, Boje und Bastei Entertainment. Ihr Reisegebiet plus Brandenburg Süd übernahm Carina Opitz. In Deutschlands Mitte betreut Ricarda Bretthorst den Fachmarkt. Im Bereich MA betreut Thorsten Ciemny künftig den Verkauf. Das Key Account Management für Thalia, Rupprecht und Heymann verbleibt bei Torsten Gläser, für Amazon, Weltbild und den Club bei Imke Schuster.

BuchMarkt Juli 2013

12. Juni – Die Bertelsmann AG wird das Direktvertriebsunternehmen InmediaOne wegen „mangelnder wirtschaftlicher Perspektive“ und damit die Verlagstochter Wissenmedia „schrittweise einstellen und auch das Lexika-Geschäft (vor allem Brockhaus), das zu rund 85 Prozent im Direktvertrieb lief, aufgeben.“

Bastei Lübbe will an die Börse 11. Juni – Bastei Lübbe plant im Oktober 2013 nach der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft die Erstnotierung im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse. Angaben zu den geplanten Erlösen aus dem Börsengang und Details zur angestrebten Preisspanne wird das mittelständische Familienunternehmen Anfang September 2013 bekannt geben.


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Diogenes 1

Personalia Christian DuMont Schütte / Christoph Bauer M. DuMont Schauberg (MDS) hat seine Führungsspitze umgebaut. Der bisherige Unternehmensvorstand Christian DuMont Schütte wechselt in den Aufsichtsrat, und Christoph Bauer wird neuer Vorstandschef. (24.5.) Ulrike Renneberg / Gunde Dorner Ulrike Renneberg (Foto l.), seit Jahren Ansprechpartnerin der Presse bei Lappan, kümmert sich zukünftig intensiver um die Bereiche Humor, Cartoon und Geschenkbuch. Dr. Gunde Dorner übernimmt neben der Pressearbeit für Annette Betz und die Ueberreuter Verlage auch die Bereiche Lappan Bilderbuch, Satire und LappanART. (24.5.) Jan Scherping Jan Scherping (52), in den letzten Jahren als Personalberater selbständig, hat jetzt bei der Hamburger Personalberatung TGMC angeheuert, wo er sich mit um den Bereich „Medien und Verlage“ kümmern wird. Außerdem berät er Verlage in Veränderungsprozessen und coacht Führungskräfte.(24.5.) Nicole Haberkamm Zum 1. Juni wurde Nicole Haberkamm in die Geschäftsleitung der Schulz-Kirchner Verlag GmbH in Idstein berufen. (3.6.) Hartwig Masuch / Bertram Stausberg Hartwig Masuch (Foto l.), Chief Executive Officer BMG Rights Management, und Bertram Stausberg, Chief Executive Officer Be Printers, ziehen in den erweiterten Führungskreis von Bertelsmann, das Group Management Committee (GMC), ein. (3.6.)

KNO VA.

Philip Roeder Zum 1. Juni übernimmt Philip Roeder die Leitung des KN digital Vertriebs und die Verantwortung für den operativen Kundenservice in der (3.6.)

Bestseller des Monats 3 4

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Donna Leon Tierische Profite

Martin Walker Femme fatale

Roman · Diogenes

Roman · Diogenes

336 S., Leinen, € (D) 22.90

432 S., Leinen, € (D) 22.90

Martin Walker Delikatessen Der vierte Fall für Bruno Chef de police

Der fünfte Fall für Bruno Chef de police

Commissario Brunettis einundzwanzigster Fall

Paulo Coelho Die Schriften if von von Accra Accra Roman · Diogenes

Roman · Diogenes

416 S., detebe, € (D) 10.90

192 S., Leinen, € (D) 17.90

S

Ein toter Mann, der von niemandem vermisst wird, weder von den Venezianern noch von Touristen. Commissario Brunetti muss all seine Menschenkenntnis aufbieten und sein ganzes Kombinationstalent, um diesen Fall zu lösen.

5

7

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Doris Dörrie Alles inklusive

Astrid Rosenfeld Elsa ungeheuer

256 S., detebe, € (D) 10.90

Benedict Wells Fast genial

Roman · Diogenes

Roman · Diogenes

288 S., Leinen, € (D) 21.90

8

Roman · Diogenes

336 S., detebe, € (D) 10.90

88 S., Pappband, € (D) 9.90

Alle Jahre wieder: Pünktlich zum Beginn der Hochzeitssaison erklimmt »Szenen einer Ehe« jeweils die interne Bestsellerliste. Widerlegt dies vielleicht die These von Loriot: »Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen ...«?

9

10

Heimlicher Bestseller: LEAF / LA WSON LAWSON

Martin Suter Abschalten Die Business Class macht Ferien

Endlich Sommer!

272 S., detebe, € (D) 9.90

DIOGENES

Diogenes

Diogenes

192 S., Paperback, € (D) 14.90

Das »schönste Kinderbuch aller Zeiten und Lieblingsbuch vieler Erwachsener« endlich wieder in Originalausstattung lieferbar.

72 S., Halbleinen, € (D) 14.90

Friederike Jacob Friederike Jacob, Jahrgang 1983, übernimmt zum 1. Juni die Pressearbeit für den Verlag Matthes & Seitz. (3.6.)

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Jetzt erschienen: www .diog

Der dritte Fall für Johann Friedrich von Allmen führt ihn und Carlos in das Labyrinth eines heruntergekommenen Luxushotels. Und damit in die Welt der Reichen und Schönen – und derer, die dazugehören wollen.

Anna Jarvis / Christina Jabs / Alexander Somogyi In den Monaten April und Mai haben drei neue MitarbeiterInnen ihren Dienst im Gmeiner-Verlag

BuchMarkt Juli 2013

15 224 S., Leinen, € (D) 18.90

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500‘000 verkaufte Exemplare von

208 S., detebe, € (D) 9.90 224 S., detebe, € (D) 9.90

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Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat Juni

» Die Buchhändler meiner Wahl hätte ich als Leser gerne digital in meiner Hosentasche immer dabei «

angetreten: Anna Jarvis (28 – Foto l.) ist seit Mai als Assistentin der Verlagsleitung tätig. Christina Jabs (36 – Foto m.) hat die Assistenz der Programmleitung übernommen, und Alexander Somogyi unterstützt seit April die Abteilung Mediengestaltung/ Herstellung. (4.6.) Wendy Kerstan Wendy Kerstan (36) hat schon zum 1. Juni die Leitung für die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit des Orell Füssli Verlags in Zürich übernommen.(4.6.)

PAUX-Gründer und Publishing-Vordenker Michael Dreusicke in der Freitags um fünf-Kolumne am 24.5.2013

» Es geht nicht um die Frage, ob, sondern wann die Mitgesellschafter bei Suhrkamp verlieren «

Carsten Kurreik / Jan Henne De Dijn Stabübergabe in München: Carsten Kurreik (Foto) ist rückwirkend zum 15. Mai Geschäftsführer der Langenscheidt GmbH & Co. KG berufen worden. Jan Henne De Dijn wird auf eigenen Wunsch zum 30. Juni ausscheiden. (4.6.)

Insolvenzrechtler Dr. Stephan Kolmann im buchmarkt.deInterview am 7.6.2013

Heike BrillmannEde / Julia Balogh Heike BrillmannEde (55 – Foto l.) hat zum 3. Juni die Programmleitung Kinder- und Jugendbuch der Verlagsgruppe Ueberreuter in Berlin übernommen. Julia Balogh (35) ist seit Anfang Mai für den Bereich Rechte und Lizenzen der Verlagsgruppe (mit Annette Betz und Lappan) in Berlin verantwortlich. (5.6.)

» Die Regierung ist dabei, die gesamte Infrastruktur für Gründungen kleiner Unternehmen zu zerschlagen « Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Gründer und Selbstständigen Deutschland e.V. (VGSD), im Sonntagsgespräch am 31.5.2013

Maik Wiebecke / Norbert Klähn Maik Wiebecke hat am 1. Mai die Leitung der Abteilung Einkauf/Disposition Presse der Unternehmensgruppe Dr. Eckert GmbH übernommen. Der bisherige Gruppenleiter Einkauf Presse folgt auf Prokurist Norbert Klähn, der Ende Juni in den Ruhestand geht. (10.6.)

» Passau ist noch nicht zur Normalität zurückgekehrt, das wird noch Tage bzw. sogar Wochen dauern «

Christian Noack / Raphaela Sabel Ab sofort übernimmt Christian Noack (35) die Pressearbeit für die MVB. Er folgt als Pressesprecher auf Raphaela Sabel (32), die als PR-Managerin zur AuM gewechselt ist. (11.6.) Stefan Brückner Stefan Brückner (38) hat zum 1. Juni die Verlagsleitung für den G. Braun Buchverlag in Karlsruhe übernommen. Er folgt auf den Unternehmensberater Dieter Durchdewald. (11.6.) Renate Menner Seit Mai ist Renate Menner festangestellte Projektmanagerin bei der auf Buchverlage und Kultur spezialisierten PR-Agentur Buch Contact am Freiburger Standort. (11.6.) Stefan Matthäus / Karin Hillmann / Marion Höflich / Stefanie Luchtenberg Der Full-Service-Anbieter für die Herstellung, Vermarktung und den Vertrieb von E-Books readbox baut seine Kapazitäten weiter aus und bekommt mit

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Michael Henkel, Passauer Pustet-Filialleiter, in der Freitags um fünf-Kolumne am 7.6.2013

Stefan Matthäus (46), Karin Hillmann (43), Marion Höflich (35) und Stefanie Luchtenberg (26) vier neue Mitarbeiter in den Bereichen Vertrieb, Produktion und Softwareentwicklung. (11.6.) Katja Martinho Katja Martinho arbeitet seit Anfang des Jahres in der Marketingabteilung des Freiburger Christophorus Verlags. (12.6.) Uwe Neumahr Dr. Uwe Neumahr arbeitet seit Mai als Literaturagent im Team der Agence Hoffman unter der Leitung von Andrea Wildgruber. Seine Vorgängerin Beatrice Beckmann hat die Agentur verlassen. (12.6.)

BuchMarkt Juli 2013

Cristina Steingräber Dr. Cristina Steingräber (42) wird zum Juli Geschäftsführerin des Hatje Cantz Verlags. (13.6.)

Daniela May Zum 1. Juni hat Daniela May im Carl Hanser Fachverlag die neu geschaffene Position der „Werbeleitung“ übernommen. (13.6.) Katja Splichal Seit 17. Juni hat Katja Splichal mit dem Aufbau des neuen Programmbereichs Lernmanagement Systeme im Verlag Eugen Ulmer begonnen.(14.6.)


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Gestorben Franz Hinze Franz Hinze starb am 24. Mai nach kurzer, schwerer Krankheit im biblischen Alter von 94 Jahren. Seine beiden Bücher über die Gründung und den Kauf von Buchhandlungen und sein Rat sind für Generationen von BuchhändlerInnen unverzichtbar gewesen. Mitte 1962 fand Franz Hinze seine berufliche Bestimmung, als er als Referent für Rationalisierungsfragen in das von Bertelsmann gegründete Institut für Buchmarktforschung in Hamburg eintrat. Neun Jahre später, nachdem Bertelsmann das Institut wieder auflöste, machte sich Hinze als Betriebsberater selbständig. Im BuchMarkt hat er rund 150 Beiträge veröffentlicht. (26.5.) Norbert Simon Duncker & Humblot-Seniorverleger Prof. Dr. h.c. Norbert Simon ist am 30. Mai in Berlin gestorben. Simon übernahm den Wissenschaftsverlag 1984 als alleiniger Inhaber und Geschäftsführer, 2005 trat sein Sohn, Dr. Florian R. Simon, in die Geschäftsführung ein. (30.5.) Franz Mehling Am 27. Mai ist Franz Mehling nach langer,

Manuel Emmerich Seit 1. Juni unterstützt Manuel Emmerich (28) die Abteilungen Vertrieb und Presse bei Wallstein und verantwortet den Bereich Veranstaltungen. (17.6.)

schwerer Krankheit gestorben. Mehling (geboren 1936) war in den 70er und 80er Jahren Cheflektor im Sachbuchbereich bei Droemer/Knaur, damals noch in der Rauchstraße in München-Bogenhausen. (1.6.) Folker Leheis Folker Leheis, einer der legendären Verlagsvertreter der „alten Garde“, ist am 6. Juni in der Uniklinik in Essen nach schwerer Krankheit gestorben. Der gebürtige Berliner ist nur 74 Jahre alt geworden. (6.6.)

Constanze Michel Constanze Michel hat zum 1. Juni bei moses die Leitung der Abteilung Werbung und Presse von Friederike Wehse übernommen, die sich in Elternzeit verabschiedet. (18.6.)

Monika Prause Die Darmstädter Buchhändlerin Monika Prause, Mitgründerin der Arbeitsgemeinschaft „Darmstadts unabhängige Buchhandlungen“, ist im Alter von nur 58 Jahren an Knochenkrebs gestorben. (16.6.)

Monika Zobel / Jeanette Hoffmann Monika Zobel (Foto l.) und Jeanette Hoffmann neu beim Hamburger Verlags- und Publikations-Dienstleister tredition im Bereich der Autorenbetreuung und der Öffentlichkeitsarbeit. (24.6.)

Brigitte Riethmüller In der Nacht zum 25. Juni ist Brigitte Riethmüller, Seniorchefin des Buchhandelsunternehmens Osiander in Tübingen, im Alter von 95 Jahren gestorben. Sie hinterlässt 5 Kinder, 16 Enkel und 9 Urenkel. Brigitte Riethmüller war eine der erfolgreichsten Buchhändlerinnen, deren Kompetenz weit über die Grenzen Tübingens hinaus geschätzt wurde. (25.6.)

Milena Kahlcke Milena Kahlcke (33, Foto) übernimmt ab dem 1. Juli die Presseleitung für die Programmbereiche Fischer Sauerländer, Fischer Sauerländer audio, Fischer Duden Kinderbuch und Fischer Meyers Kinderbuch von Katja Franke (31), die bis September 2014 in Elternzeit geht. (26.6.) Redaktionsschluss: 27.06.2013

Das waren die Verkaufstipps des letzten Monats:

Spielen Sie diese Trümpfe aus!

empfiehlt: Simone Seitz as Lied „D ne Gisa Klön t“ ch dem Fros der Stare na (Pendo)

Nele Mengler empfiehlt: Andreas Altmann „Dies beschissen schöne Leben (Piper)

Sonnhild Raschke empfiehlt: Steffen Möller „Expedition zu den Polen“ (Malik)

Sarah Braune empfiehlt: Dan Wells „Partials“ (ivi)

Martina Vogt empfieh lt: Abbi Glines „Rush of Love – Verführt“ (Piper)

Andreas Wetek am empfiehlt: Hugh Howey „Si lo“ (Piper)

ter von Marika, Toch empfiehlt: Attila Zoltan, stlinger und Christine Nö s „Guter Jens Rassmu ser Drache“ Bö & he ac Dr sidenz) (Nilpferd in Re

Auf www.buchmarkt.de finden Sie immer mehr Verkaufstipps des Tages – wie es geht, verrät Kirsten Peters (021 50 / 91 91 27 oder kirsten.peters@buchmarkt.de).

BuchMarkt Juli 2013

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Markt & Meinung | Leute mit Ideen Wie eine Literaturagentur in Hamburg ihr Jubiläum feierte

Auserlesenes Schuhwerk

Susanne Koppe (m., im gelben Shirt): Zum Zehnjährigen ihrer Agentur Auserlesen, Ausgezeichnet hatte sie Künstler und Kunden eingeladen. Charlie Sutcliffe bemalte den Flur mit Schuhen, die Jubiläums-Briefmarken stammen von Larissa Bertonasco, Mehrdad Zaeri und Selda Marlin Soganci

C.A.F.F.E.E., trink nicht so viel Kaffee … Die Textzeile aus einem Lied könnte man in so mancher Kreativschmiede anstimmen. Im Büro von Susanne Koppes Literaturagentur Auserlesen, Ausgezeichnet erschall sie zum zehnjährigen Jubiläum, mit zwei weiteren Liedern von den Gästen im Kanon geschmettert. Die waren am 1. Juni zahlreich erschienen in der Hamburger Lindenstraße, um ein kleines, feines Programm zu genießen und anschließend bis in die Nacht hinein zu tanzen. Ihre Agentur habe sie gegründet, weil sie mit Menschen arbeiten wollte, mit denen sie gern zusammen ist, erklärte Susanne Koppe. Da lag es nahe, sich für Künstler einzusetzen, die sie bewundert. Bei den Autoren legt die Agentur einen Schwerpunkt aufs Kinder- und Jugendbuch, dazu kommen handverlesene Illustratoren. Berufserfahrung brachte Susanne Koppe u.a. aus ihrer Tätigkeit als Literaturscout für Beltz & Gelberg und Bertelsmann sowie als Programmleiterin von rotfuchs mit. Zum Fest waren u.a. Franziska Biermann, Antje von Stemm, Katja Spitzer,

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Michael Müller, Irmela Schautz, Antje Bones und Vitali Konstantinov gekommen. Einige von ihnen hatten am Nachmittag mit Kindern gemalt und ihnen vorgelesen. Am Abend zeichnete Mehrdad Zaeri auf einem Projektor zu Geschichten von Larissa Bertonasco und Texten der Poetry Slammerin Theresa Hahl, Felicitas Horstschäfer lud zum fröhlichen Frisieren ihrer Papierfiguren ein. Ein Büchertisch präsentierte Bücher, Spiele und Papeterie, die im Laufe der zehn Jahre entstanden sind. Auch die Briefmarkenbögen, mit denen Susanne Koppe für ihre Künstler wirbt, lagen dort aus. Ein Original erhielt sie von ihnen zurück: Zum Jubiläum hatten die Illustratoren individuelle Briefmarken für ihre Agentin zusammengestellt. Neidvoll blickte außerdem mancher Gast auf den Flur im Treppenhaus zur Agentur: Charlie Sutcliffe hatte ihn in einer nächtlichen Aktion mit Schuhen bemalt – und brauchte am Tag der Feier wohl erstmal einen starken Kaffee. Susanna Wengeler

BuchMarkt Juli 2013


Tortenstars

Torten als kleine Kunstwerke mit der Dr. Oetker Gelinggarantie. ISBN: 978-3-7670-0687-4

Erscheint im Oktober 2013 96 Seiten | 端ber 40 Rezepte | 端ber 60 Fotos | 19,99 EUR [D]; 20,60 EUR [A]; 28,90 SFr www.oetker-verlag.de


Holger Ehling kommentiert Über Buchmessen und buchhändlerische Realitäten in Lateinamerika

Bücher machen Menschen frei

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Holger Ehling © Jeannette Faure

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ennen Sie Bolivien? Nein? Ich auch nicht wirklich – obwohl mir Lateinamerika sehr am Herzen liegt, komme ich nur sehr selten dorthin. Diesmal hatte mich das Goethe-Zentrum in Santa Cruz de la Sierra ins Land gelockt, um an der dortigen Buchmesse teilzunehmen, die Anfang Juni zum 14. Mal stattfand, um über Digitales zu reden. Schön war die Messe, mit gut 100.000 Besuchern in elf Tagen, und die meisten kauften tüchtig ein. So etwas lässt mein Bücherwurm-Herz natürlich höher schlagen. Allerdings wird mir bei Besuchen in Ländern wie Bolivien immer wieder deutlich, auf welchem absurd hohen Niveau wir jammern und zähneklappern. Da streiten wir uns um die Ästhetik des Lesens, wundern uns über den ständigen Anstieg des elektronischen Bücherumsatzes in den USA und vernehmen auch gerne einmal aus Buchhändler-Mund, dass die Autorenhonorare bei E-Books gesenkt werden sollten, um dem Buchhandel höhere Provisionen zu bescheren. Glückliches Deutschland! In den meisten Ländern der Welt geht es zu allererst darum, überhaupt eine Situation herzustellen, in der die Menschen einen halbwegs funktionierenden Zugang zu Büchern haben. Eine derart flächendeckende Bücherversorgung wie bei uns existiert in kaum einem anderen Land – und dabei schließe ich den saturierten Norden und Westen Europas mit ein. Schon Großbritannien wartet mit mehr als 600 Städten und Gemeinden auf, in denen es gar keine Buchhandlung gibt. In den Boomländern Lateinamerikas, ob das nun Mexiko ist oder Brasilien oder eben auch Bolivien, gibt es jenseits der Metropolen Bücher nur unter Schwierigkeiten und zu hohen Preisen zu kaufen. Deshalb gibt es dort auch eine Vielzahl von lokalen Buchmessen – in Bolivien 15 an der Zahl, in Mexiko sind es sogar mehr als 1.100.

Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia

Mein Kollege Marcel Guzmán de Rojas Wesner aus La Paz (er kam im schönen Bad Homburg zur Welt) insistierte bei unseren gemeinsamen Veranstaltungen in Bolivien immer wieder darauf, dass in Ländern wie diesem spätestens ab 2020 das gedruckte Buch der Vergangenheit angehören wird – vor allem, weil es im wichtigsten Marktbereich, nämlich bei den Schulbüchern, überhaupt keine Alternative zu elektronischen Texten geben werde. Nun sträuben sich mir bei Behauptungen, irgendetwas sei „alter-

Wenn zu den riesigen Entfernungen auch noch unmögliche Transportwege dazukommen, ist es natürlich um ein Vielfaches schwieriger, die Stellung für das gedruckte Buch zu verteidigen, das mit dem LKW über schwindelerregende Andenpässe gehievt oder mit löchrigen Klapperkähnen auf den riesigen Flüssen transportiert werden muss. Die elektronische Übertragung ist da von unschlagbarem Vorteil, was Geschwindigkeit und Kosten angeht – aber nur solange, wie eine brauchbare Telekom-Infrastruktur besteht. Daran hapert es in ganz Lateinamerika: Im Buchmesse-Gastland Brasilien haben selbst in den Metropolen nicht einmal zehn Prozent der Menschen Zugang zu Breitband-Verbindungen; in Bolivien sind es weniger als ein Prozent – so jedenfalls die Aussage des lateinamerikanischen Buch-Informationszentrums CERLALC .

Bei Besuchen in Ländern wie Bolivien wird deutlich, auf welchem absurd hohen Niveau wir jammern nativlos“, reflexartig die Nackenhaare. Aber liegt er so falsch? Ich fürchte nicht, jedenfalls nicht, wenn es um die Regionen der Erde geht, die weniger dicht besiedelt sind als Deutschland, Österreich oder die Schweiz. Denn bei all unserer Weltläufigkeit geht uns das Verständnis für das Leben in den riesigen Flächenstaaten Amerikas völlig ab – und das beginnt schon in den USA. Wir machen ja gerne unsere Witze darüber, dass unsere US-Freunde nicht ganz sicher sind, ob Hamburg in Deutschland liegt. Aber wissen Sie aus dem Stand zu sagen, wer gerade in Schweden die Regierung führt oder welches Land größer ist – Frankreich oder die Ukraine? Sehen Sie: Wenn man in großen Entfernungen denken muss, ist alles nicht so einfach.

BuchMarkt Juli 2013

Trotzdem: Marcel Guzmán war nicht der einzige, der dem E-Book in Lateinamerika eine glänzende Zukunft voraussagte. Und zwar nicht, weil so viele Leute sich plötzlich Kindles oder Tablet-Geräte anschaffen – das Smartphone ist das Lesegerät der Zukunft. Tatsächlich werden laut einer Studie weltweit rund 90 Prozent aller EBooks auf Telefonen gelesen. Der Grund: Die bevölkerungsreichsten Regionen der Erde in Asien, Afrika und Lateinamerika haben die digitale Erbfolge der vergangenen 30 Jahre, als wir vom Tischcomputer über den Laptop schließlich zum Tablet gekommen sind, gar nicht mitgemacht. Für die meisten Menschen in diesen Gegenden ist das Mobiltelefon das erste elektronische Kommunikationsgerät, das intensiv


VON DER AUTORIN DES BESTSELLERS DER WINTERPALAST

genutzt und auf hohem technischen Niveau angeschafft wird. Mangelnde Infrastrukturen bei Transport und Telekommunikation werden wohl noch viele Jahre ein Problem der Länder Lateinamerikas sein, ebenso die miserable Ausstattung von Schulen und Universitäten. Da sind wohlfeile Politikerreden, wie sie auch bei der Eröffnungsveranstaltung in Santa Cruz zu hören waren, nicht mehr als hohles Geklingel: Geradezu inbrünstig beschwor der Vizepäsident Boliviens, Alvaro García Linera, die große Bedeutung von Lesen und Lernen für die Zukunft des Landes und verkündete freudig, dass ab Mitte Juni die Mehrwertsteuer auf Bücher abgeschafft sei. Schön. Aber: Wenn eine Privatperson in Bolivien ein Buch im Ausland bestellt, dann ist dafür eine Importlizenz nötig. Solcher Bürokratenwahn bleibt natürlich bestehen. Und nur kurze Zeit vorher hatte Präsident Evo Morales, als ehemaliger Gewerkschaftschef der Coca-Bauern zutiefst verwurzelt im Volk, fröhlich erklärt, er selbst halte wenig von Büchern und Lernen, er habe es auch ohne Bildung zu etwas gebracht. Ähnlich wie in Europa schaut der Buchhandel in Lateinamerika auf die großen US-amerikanischen Monster wie Amazon und wartet in ähnlicher Schreckstarre darauf, dass der Markteintritt der Riesen das bescheidene Geschäft hinwegrafft. In Brasilien sind Amazon und Kobo schon am Werk und zeigen der einheimischen Konkurrenz, wie man ein E-BookGeschäft aufzieht; für die spanischsprachigen Märkte ist es noch nicht ganz so weit: Blödsinnige Importregeln und hohe Zölle, dazu Probleme mit den regionalen Vertriebsrechten lassen die Sache noch stottern, dazu kommt Piraterie. Trotzdem hat der Buchhändler Peter Lewy, der eigentliche Kopf hinter der Buchmesse in Santa Cruz, auf seiner Visitenkarte das Motto stehen: „Los libros hacen hombres libres“ – „Bücher machen Menschen frei“. Kann es eine treffendere Beschreibung geben für das, worum es uns, die wir uns dieser seltsamen Sache verschrieben haben, vor allen Dingen gehen sollte?

BuchMarkt Juli 2013

erung: Auslief tember 11. Sep

Eva Stachniak Die Zarin der Nacht Roman Aus dem Englischen von Christel Dormagen und Peter Knecht 520 Seiten. Klappenbroschur ca. € 14,99 (D)/€ 15,50 (A)/ Fr. 21.90 (978-3-458-35956-2) Auch als eBook erhältlich

Eva Stachniak knüpft an ihren Bestsellererfolg Der Winterpalast an: Nach ihren Jugendjahren steht Katharina die Große nun auf dem Gipfel ihrer Macht. »Eva Stachniaks Worte sind eine einzige Verführung für das Herz und Balsam für die Seele.« Susanne Fleischer, literaturmarkt.info

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www.evastachniak.com


Mayers Almanach

Von der Schullektüre zum Meisterwerk: Der große Gatsby Bestenliste des Monats: Ernest Hemingway hat Geburtstag Einfache, klare, starke und tiefe Sätze waren oft Anlass zu ungerechtfertigtem Spott seiner Kollegen in der Schriftstellerumkleide, und daher widme ich die Bestenliste in diesem Monat dem Old Man from the sea und trinke einen Whisky auf Hemingway. 10. Timur Vermes: Der alte Mann und das Heer 9. Margot Käßmann: „Ja aber“ und nicht viel mehr 8. Helmut Schmidt: Der Alte raucht legendär 7. Tim Mälzer: Der junge Mann kocht leger 6. Lea Linster: Die Frau und der Camembert 5. Reiner Calmund: Der dicke Mann mag Dessert

Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche

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arum lesen wir Gatsby? In erster Linie, weil die Lehrkraft das sagt. In Deutschland hat „Der große Gatsby“ als Werk kaum eine andere Identität, außer als typische Lektüre für den Englisch LK. Es bildet ein Stück amerikanische Geschichte ab, in die amerikanischer Geist eingewickelt ist. Das ist mir genauso einerlei wie der „Tod eines Handlungsreisenden“. Geld hab ich keins, und sterben muss ich selber. Alles nicht so sehr meine Literatur. Für die Amerikaner aber ist Gatsby so etwas wie ein literarisches Bekenntnis, ähnlich wie bei uns Thomas Mann oder Goethe. Gatsby stellt den American Dream erstens dar und zweitens in Frage. Gatsby zerlegt den Selfmademan in den Diskurs: Wieviel „Self“, wieviel „made“ und wieviel „man“ ist jeweils gut für den Charakter und hilfreich für die eigene Umsicht?

Schau genau: Buchcover auf den Punkt

4. Mary Shelly: Der tote Mann braucht Ampère 3. Klüpfel & Kobr: Sie haben da Blut am Revers 2. E.L. James: Der reiche Mann hat Verkehr 1. Hannes Jaenicke: Dem jungen Mann sitzt was quer

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Für uns Deutsche hat die Huldigung der Münze aber nicht so großen Wert wie ihr Hin- und Herwenden: Gäbe es so etwas wie den German Dream, so handelte er nicht vom Kapitalismus, sondern vom Zweifel. Und da wären wir ja wieder bei Goethe. Gatsby und Faust überschneiden sich sicher in der Wahl ihrer Mittel (alles dient), und auch in ihrer Neigung für die ungeeignete Frau. Und Thomas Mann-Leser mögen im Gatsby gerne die Frage erörtern, in welchem Ausmaße der Mensch an sich selbst zum Künstler werden kann. Aber ein Zweifler wäre das allerletzte, was Gatsby ist. Deutsche Schüler indes mögen Gatsby schon deswegen nicht, weil es trotz aller Codier- und Decodierbarkeit mühselig ist, wer hier nun wen liebt, lieben darf, will, soll und nicht soll. Da hilft aller Champagner nichts. Nur dass Gatsby auch noch in Englisch ist. Nun dreht ein Regisseur, der in mehrfacher Hinsicht ein bekannter ästhetischer Außenseiter ist, dieses staubige Schultischmelodram auf seine Weise ab, die die Welt spätestens seit „Romeo & Julia“ 1996 liebt oder fürchtet: Orgien, Popmusik, bunt, cool und DiCaprio. Und auch noch in 3D. „Transformers“ in 3D, das verstehe ich. Aber den „großen Gatsby“?

BuchMarkt Juli 2013


HÄDECKE

Trend des Monats: Feindwerbung bei Carlsen

Safran, geräucherter Schafskäse und Bottarga

Ui, da regt sich der Buchhandel aber auf: In den Texten, die die Verlage monatlich bei den Datenbanken melden, zitiert Carlsen für ein Conni-Buch das Lob einer – festhalten – „Amazon-Mutter“. (Bibliografieren Sie mal „Meine Freundin Conni: Die Uhrzeit“) Das Buch mache viel Spaß und sei eine gute Hilfe. Am Lob ist auch nichts auszusetzen, allein die Auszeichnung als „Amazon-Mutter“ stört etliche analoge Buchhandlungen. Ich finde ja, dass sich das ohnehin aufhebt, weil „Amazon-Mutter“ keine gute Werbung mehr ist, sondern derzeiten eher einen Menschen geringer lokaler Einkaufsbindung kennzeichnet, also eine Art merkantilen Sozialkrüppel, der wohl kaum geeignet ist, einem Kinde die Uhrzeit beizubringen. Also alles halb so wild.

Sardische Familienrezepte zwischen Meer und Macchia Urlaubsküche bei Hädecke

Zwilling des Monats: Wer klingelt bei wem? Krasse Verhältnisse in Neukölln lassen sich am besten und ausschließlich mit schäbigen, alten Bakelit-Klingelknöpfen darstellen. Demgemäß fällt die angekündigte Motivwahl für den neuesten Rotbuchkrimi im Herbst („Immer schön gierig bleiben“) in eine zwangsläufig ähnliche Richtung wie schon am Jahresanfang beim Berlin Verlag („Rechnung offen“). Zur besseren Unterscheidung wird es bei Rotbuch noch einen sehr üblen Geier geben, den der Berlin Verlag wohl seinerzeit vergessen haben muss. Das war jedoch mein geringstes Problem. Nach wenigen Minuten hatte auch ich begriffen: Baz Luhrman wird immer alle Effektmöglichkeiten auf der Höhe der Zeit einsetzen, selbst wenn er nur eine Teetasse verfilmt. Mein Hauptproblem lag anderswo: Mir gefiel das alles. Ich fand den Film in seiner Operettenhaftigkeit meisterhaft, ich fand alle Schauspieler so dicht, so nah, so ... befreit von der Ernsthaftigkeit ihres Sujets und dennoch zutiefst darin verstrickt. Und plötzlich will ich alles über meinen rätselhaften Nachbarn Gatsby wissen; plötzlich bin ich Nick Carraway. Robert Redfords Version war deprimierend und langweilig, Baz Luhrmans Version war ein platzender Luftballon, gefüllt mit Konfetti und Sehnsucht. Was das Erwachen nicht leichter macht: Auf dem Heimweg und auch noch Tage

und Wochen später, wenn Glitzer und Glamour und all die dreidimensionale Herrlichkeit verblasst sind, bleibt mir der Irrweg Gatsbys schmerzlich klar vor Augen und im Herzen. Allerdings bin ich auch ein erwachsener, weiser, alter Mann und kein Pennäler. Herrje, jetzt bemerke ich, dass in dieser Geschichte nicht nur Gatsby auf dem Irrweg ist, sondern alle anderen auch. Hier baut jeder seinen eigenen Bockmist und büßt am Ende für das Falsche. Außer natürlich Nick Carraway, der büßt, dass er nichts zu büßen hat. Jedenfalls verstehe ich am Ende dieses Artikels, warum Englischlehrer diesen Stoff mögen. Wir sind alle irgendjemandes Gatsby, und wir sind alle irgendjemandes Nick Carraway. Und jetzt, da ich das Buch verstanden habe, will ich es auch endlich mal lesen.

BuchMarkt Juli 2013

Sardinien Genussreise & Rezepte von A. Walker und P. A. Deiana 112 S., 108 Farbabbildungen, matt­ cellophaniertes Hardcover, 185 * 240 mm € [D] 19,90 / SFr 24.– / € [A] 20,50 ISBN 978­3­7750­0654­5

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Walter Hädecke Verlag Postfach 1203, 71256 Weil der Stadt www.haedecke-verlag.de facebook.com/haedecke.verlag


Das aktuelle Interview

Jünger. Frecher. Wie sieht der Geschenkbuchmarkt aus der Sicht eines „Newcomers“ aus – und was macht der neue GROH-Geschäftsführer Remco Louwers anders?

H

err Louwers, Sie können die Buchbranche mit dem unverstellten Blick eines Newcomers betrachten. Was ist in der Buchbranche anders als in Ihrem bisherigen Markt? Ich bin von der Gelassenheit überrascht, mit der viele meiner neuen Kollegen – und damit meine ich vor allem die Verleger in unserem Bereich – auf den gewaltigen Umbruch in der Buchbranche reagieren. Sie reden vom Geschenkbuch, da spielt doch die Digitalisierung nicht unbedingt eine große Rolle? Es ist natürlich richtig, dass Geschenkbücher in der Regel sowohl physisch hergestellt als auch stationär gekauft werden, aber auch wir sollten uns zur Digitalisierung des Geschäfts Gedanken machen. Aber erst kommen natürlich die Hausaufgaben. Das bedeutet für Sie als bisherigen Konsumgüter-Marketingmann ... ... dass wir die veränderten Bedürfnisse und Marktgegebenheiten sowohl beim Handel als auch beim Endverbraucher sehr intensiv analysieren, angefangen bei Formaten, Inhalten und Themen über die Gestaltung, bis hin zu Preisen. Gerade unser Verlag, der sich als Erfinder des klassischen Geschenkbuchs sieht, muss der Marktentwicklung innovativ Rechnung tragen. Wie sieht das in Ihrem anderen Bereich Kalender aus? Das ist ein sehr interessantes Geschäft, das wir weiter ausbauen und mit neuen Formaten bedienen werden. Der Kalendermarkt nach Media Control wächst schon seit einigen Jahren – auch in 2012 wieder um mehr als acht Prozent. Grund dafür ist unter anderem, dass es immer mehr Anbieter ...

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... und damit immer mehr Titel im Markt gibt. Ja, es gibt einen heftigen Wettbewerb in diesem Segment, weil natürlich viele Verlage versuchen, sich in schwierigen Zeiten auf wachsende Märkte zu fokussieren. Uns aber ist es gelungen, auch im letzten Jahr noch einmal zuzulegen, das war mehr als 20 Prozent. Damit sind wir der am schnellsten wachsende Verlag unter den zehn größten Kalenderanbietern. Was es natürlich zu halten gilt: Unter den insgesamt 794 Kalenderverlagen laut Media Control belegt GROH den siebten Platz. Sie haben veränderte Bedürfnisse im Geschenkbuch erwähnt – was genau meinen Sie damit? Unser Haus ist traditionell stark im Geschenkbuch. Das bestimmt auf jeder Stufe unser Handeln, nicht umsonst sind wir Marktführer in diesem Segment. Allerdings sind wir stark in der sogenannten ‚Bürgerliche Mitte‘ verhaftet. Wir stellen fest, dass auch diese eher traditionell orientierte Gruppe sich immer mehr wandelt: Sie wird jünger, frecher und anspruchsvoller und wird auch weiterhin von uns als wichtiger Käufermarkt bedient werden. Das ist für den Buchhandel eine wichtige Information. Aber was hieß das für Sie? Wir haben diese maßgebliche Veränderung sehr genau analysiert und uns kürzlich Käufer- und Zielgruppen angeschaut. Dafür haben wir rund 1.000 Endverbraucher umfassend befragt und ein aktuelles, differenziertes Bild über den relevanten Markt erhalten. Und was kam dabei heraus? Als Ergebnis haben wir verschiedene Zielgruppen herausgefiltert, die in sich klar abgrenzbare, unterschiedliche Werte,

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Zur Person Der Niederländer Remco Louwers (43) leitet seit November 2012 den Germeringer Geschenkbuchverlag. Der studierte Wirtschaftsingenieur kommt aus dem Konsumgüterbereich und bringt langjährige, internationale Erfahrungen aus Vertrieb und Trade Marketing von Procter & Gamble mit. Zuletzt war er dann fünf Jahre als Vertriebsdirektor für Reckitt Benckiser tätig. Neben Lesen, Familie und Reisen ist der leidenschaftliche Hobbykoch auch dem Fußball verbunden – wenn nicht gerade der Feyenoord Rotterdam am Start ist, gilt sein Jubel dem FC Bayern.


Bedürfnisse und Erwartungen an Produkte haben, denen wir mit unserem Portfolio Rechnung tragen werden. Das ist unsere Basis für erfolgreiche Produkte und gerade als Marktführer sind wir gut beraten, am Puls der Zeit zu sein und frühzeitig die entscheidenden Zielgruppenbedürfnisse zu kennen und zu bearbeiten.

Jetzt richtig durchstarten!

Handelskommunikation zu sichern, sondern vor allem auch, um den Endkunden – unseren Käufer – zu verstehen und zu erreichen. Sie haben auch Ihre Programmabteilung thematisch neu strukturiert. Warum? Weil wir uns damit ein zielgerichteteres

Mit Deutschlands größter Verbundgruppe im SortimentsBuchhandel ...

Frühzeitig die entscheidenden Zielgruppenbedürfnisse kennen und bearbeiten Der Konkurrenzdruck auch im Geschenkbuch nimmt deutlich zu. Ja, auch hier sieht man, dass immer mehr Marktteilnehmer versuchen, sich ein Stück vom Kuchen zu holen. Trotzdem ist GROH nach wie vor die Nummer 1 im Buchhandel. Unser Anteil am Geschenkbuch liegt mindestens 50 Prozent über dem der anderen Wettbewerber. Bei den Spiralbüchern, das Format im Markt, das am schnellsten wächst, verkaufen sich unsere Titel im Durchschnitt sogar zweimal so gut wie die der anderen Verlage. Aber der Druck wächst ... Wie gehen Sie damit um? Es ist uns wichtig, Vorreiter zu bleiben, beispielsweise haben wir mit unseren Minis für 4,95 Euro ein Produkt geschaffen, das der Kunde alternativ zu einer Karte kauft oder oft zusätzlich zu einem Geschenk mitnimmt. Dadurch schaffen wir Mehrwert für den Handel, der, bei einer immer geringeren Frequenz, versuchen sollte, seinen Umsatz pro Käufer zu steigern. Ist das eine realistische Betrachtung? Ich bin dabei guter Dinge, denn die meisten Buchhändler haben das Segment Geschenkbuch bereits als Wachstumsbereich erkannt und ausgebaut. Ich denke, hier ist noch viel Potenzial für den Buchhandel zu nutzen. Und wie reagiert Ihr Verlag auf die Herausforderungen des Marktes? Wir investieren unter anderem sehr gezielt ins Marketing, nicht nur um die

NULL € Mitgliedsbeitrag, aber 4% Zinsen auf die Einlage (2013)

Arbeiten hinsichtlich der Endverbraucherbedürfnisse sichern. Denn innerhalb dieser Organisation fördern wir das abteilungsübergreifende Arbeiten in Teams, damit zu jedem Zeitpunkt sichergestellt ist, dass immer die gesamte Wertschöpfungskette optimal bearbeitet wird. Das ist auch bei den neuen Möglichkeiten der digitalen Vermarktung etwa als Apps aus meiner Sicht richtiger. Für mich ist diese Vorgehensweise aus meiner Zeit in der Konsumgüterbranche schon lange selbstverständlich. Und ich bin sicher, was da schon lange praktiziert wird, führt eindeutig zu besseren Innovationen. Ich verspreche mir sehr viel davon bei der Produktentwicklung.

über 600 Mitgliedsbuchhandlungen (Mai 2013)

über 500 ANABEL Zentrallagerkunden (Mai 2013) - Bücher über Nacht zu Top-Konditionen! eVorschau.de die Novitäten-Plattform Belami - die intelligente Registrierkasse im Web Interessensvertretung in der Branche / Verteidigung der Preisbindung Das „Wissen“ der Vielen: die blitzschnelle Kollegenhilfe natürlich „online“

Wie funktioniert die Kommunikation mit dem Handel? Wir haben dem Handel bisher schon erfolgreich zeigen können, wie wertvoll unsere Beratung für die Geschenkbuchabteilung ist und wie er durch unsere Maßnahmen seine Umsätze deutlich steigern kann. Das wollen wir mit maßgeschneiderten Ideen weiter ausbauen.

zahlreiche vergünstigte Leistungen für den täglichen buchhändlerischen Bedarf

... und das ganz ohne Risiko!

en. h ic e r r e r h e m m a s in Geme

Und Ihre Programmpolitik? Wir überarbeiten unser Portfolio momentan grundlegend. Erste Veränderungen sind schon sichtbar im aktuellen Gesamtverzeichnis. Ab nächstem Jahr werden wir noch mehr neue Themen besetzen und durch Kooperationen dem Geschenkbuch eine Extra-Dimension verleihen. Die Fragen stellte Christian von Zittwitz

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eBuch Geschäftsstelle Tel. 06221 / 647 94 90 kontakt@ebuch.net www.ebuch.net


Magazin | Strategien

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Strategien gegen den Internet-Tsunami

Wir stehen mitten drin in einem ökonomischen Klimawandel, auf den die alten Wachstumsstrategien nicht mehr passen. Handelsexperte Arnd RoszinskyTerjung zeigt auf, wohin sich der stationäre Handel entwickeln wird

Q

uer durch alle Branchen hat der stationäre Handel heute mit Problemen zu kämpfen, die weitgehend durch das Internet induziert sind: Frequenzverlust in den Städten, ungeduldige und fordernde Kunden in den Läden, scharfe Konkurrenz auf den Online-Marktplätzen. Was ist das passende Mittel gegen den „InternetTsunami“, der dem klassischen Handel seit einigen Jahren mit stetig wachsender Kraft das Überleben erschwert? Vermutlich hilft nur eins gegen einen Tsunami: Umsiedeln in eine Höhenlage. Nur: Wo findet man die? Und um welchen Preis? Über eins herrscht vermutlich Einigkeit: Der Einkauf per Internet wird für immer mehr Menschen zur willkommenen Alternative, dieser Trend wird noch eine Weile an Bedeutung gewinnen – und die daraus resultierenden Probleme für den stationären Handel werden wachsen. Für die Buchbranche hat die GfK gerade einen Online-Anteil am Umsatz von rund

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17 Prozent ausgemacht – sie liegt damit ziemlich vorn im Konzert der Handelsbranchen, von denen andere erst am Anfang stehen. Erreichen wird der Tsunami sie irgendwann alle – denn was probiert werden kann, wird probiert werden: Wer hätte vor Jahren gedacht, dass Konsumenten bereit sind, Schuhe oder Möbel online zu ordern? Die Buchbranche hat also den meisten anderen Branchen einen Vorsprung von etwa zehn Jahren voraus, in denen sich ihre Produkte als Online-Angebote etablieren konnten. Leider muss man feststellen, dass dieser Vorsprung wenig nützt: Die Markteintrittsbarrieren waren für eine durchschnittliche Buchhandlung so hoch, dass nur wenige heute ein respektables Onlinegeschäft erwirtschaften. Online-Anteile von drei bis vier Prozent vom Gesamtumsatz gelten meist schon als respektable Leistung; klassische Sortimentsbuchhandlungen, die mehr als eine Million Euro online erwirtschaften, sind an zwei Händen abzuzählen. Strategisch wäre es heute mehr als fragwürdig, den

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Online-Erfolgen der wenigen Pioniere hinterherlaufen zu wollen. Gleichwohl stecken Buchhandlungen online in der Klemme: Ein eigener Webshop wird quasi als Standard, als Kompetenz-Ausweis, erwartet (von einem kleinen Teil der eigenen Kunden), ist zugleich dem größeren Teil der Kunden aber unbekannt oder für sie nicht relevant. Mehr als die Basisanforderung zu erfüllen, kann vor diesem Hintergrund kaum lohnen. Es sei denn, es gelingt eine „große Lösung“, wie die e-Buch-Genossen sie andenken. Handlungszwang ist unausweichlich: Die Buchbranche befindet sich seit längerem auf der Kriechspur: Die Wachstumsraten bleiben aus, inflationsbereinigt erlebt die Mehrzahl der Firmen seit Jahren Stagnation und Rückgang. Es bedarf keiner seherischen Fähigkeiten, um in einem schrumpfenden Markt auch eine schrumpfende Anzahl von Anbietern zu erwarten. Stellen Sie sich vor, in ein paar Jahren hätten 1.000 Buchhandlungen den


Buchbox: Bis zu 140 Veranstaltungen plant David Mesche mit seinem Buchbox-Team jedes Jahr – von Lesungen mit berühmten Autoren wie Haruki Murakami (l.) bis hin zu einem Zirkustag in der Kiezbuchhandlung (r.)

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Markt geräumt: Welche werden dann wohl übrig sein? Vermutlich jene, die sich auf die veränderten Lebensbedingungen am schnellsten und flexibelsten eingestellt haben. „Weitermachen wie bisher“ ist zwar die häufig anzutreffende, aber unternehmerisch mit Sicherheit unzureichende Antwort. Wer auch nach dem Downgrading dabei sein will, ist gut beraten, heute die Weichen anders zu stellen. Die Richtung ist klar: Der Engpass besteht in der Gewinnung von Kunden, die das Angebot des Händlers als Selbstbelohnung begreifen und nutzen. Diese Botschaft ist nicht neu (siehe BuchMarkt 1/2010: „2020 – Der Leser entscheidet“), aber nach wie vor unverstanden – leicht erkennbar daran, dass der Buchhandel sein Angebot mehrheitlich so aufbereitet, als arbeite man den Katalog einer Bibliothek durch. Die strenge systematische Ordnung nach Warengruppen und Alphabeten offeriert jedenfalls das Gegenteil einer Expedition ins Land der Träume und Stimulantia. Die schlimmste Bremse auf dem Weg in eine neue Handelszukunft, bei der Umsiedlung in eine Höhenlage, ist die Selbstdefinition der Buchhändler. Schon die Berufsbezeichnung offenbart einen hohen Grad an Produktverliebtheit, sie bezieht sich ausdrücklich auf das materielle Produkt: Wir sind Experten für Bücher. Produktverliebtheit ist zwar nicht schädlich, wenn es um die Ausbildung von Kompetenz geht, aber sie behindert zugleich die intensive Beschäftigung mit der eigentlichen Steuergröße, die heute für Geschäftserfolge maßgeblich ist: Die Orientierung an Kunden/Käufern/Nutzern.

Für Konsumenten sind Produkte immer diskutiert wurden, zeigen allesamt in die nur Mittel zum Zweck: Niemand betritt Richtung, die gerade skizziert wurde: Wie eine Buchhandlung, weil er bedrucktes Pa- können wir mit unserer Leistung als Händpier nach Hause tragen möchte. Was ihn ler dazu beitragen, dass Menschen (Kunantreibt, ist vielmehr eine Sehnsucht nach den) ein bereicherndes Leben führen? Drei Kurzweil, Sinnerfüllung, Wissensgewinn, Unternehmen, drei höchst verschiedene Selbstbelohnung etc. Bücher als Produkte Vorgehensweisen, Konsumenten emotioliefern dazu nur die materielle Bühne. Im nal für sich einzunehmen – und zugleich Kern muss sich der Handel heute mit die- auf einer systematischen Ebene drei versen Sehnsüchten mehr beschäftigen als mit schiedene „Regionen“, in die die Umsiedden Produkten – eine solch radikale Form lung in eine Höhenlage führen kann. der Kundenorientierung – „Wir sind Experten für Kunden!“ – ist aber nach wie BUCHBOX: vor die Ausnahme, keinesfalls die Regel in dieser Branche. Dabei würde sie völlig Aus dem Kiez und für den Kiez neue Perspektiven auf die möglichen Leistungen und Angebote bieten, mit denen der Das den meisten Campus-Teilnehmern Buchhandel seine Kunden anlocken und noch vertrauteste Unternehmen ist das der begeistern könnte. Buchhandlung Buchbox aus Berlin. David Strategisch fragwürdig war die klas- Mesche, Spross einer buchhändlerisch amsische Selbstdefinition als Buchexperte bitionierten Familie, ist einerseits Händeigentlich schon immer – aber in den ler aus Begeisterung (schon als Youngster Jahren automatischen Wachstums gab es zog er in Wiesbaden ein Geschäft auf, das offensichtlich wenig Bedarf, diese Rolle mexikanischen Silberschmuck importierzu hinterfragen. Natürlich wurde heftig te und verkaufte), beschreibt sich heute diskutiert, etwa um die Entwicklung vom jedoch eher als Eventmanager denn als Buchhändler zum „Informationsbroker“ Buchhändler. Bei den inzwischen vier (ein Thema der 90er Jahre), doch auch die- Buchbox-Filialen in Berlin-Mitte ist die ser Begriff offenbart, wie sachorientiert die Vernetzung mit den Kunden vor Ort ProDinge angegangen wurden (und werden). gramm – die Buchbox nennt sich jeweils Erfreulicherweise gibt es aber auch Aus- „Kiezbuchhandlung“. Aber mehr noch: Die nahmen. Der Libri.Campus offerierte in Buchbox arbeitet wie ein Kultur- oder Verdiesem Jahr den Teilnehmern gleich drei anstaltungszentrum im unmittelbaren Umdavon. Die Konzepte von bestehenden feld. 140 Veranstaltungen im Jahr stehen Unternehmen, die dort präsentiert und auf dem Kalender, darunter auch einige

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»Wer schreibt,

baut Häuser

und Städte. Und lässt seine darin

Leser

wohnen.«

Tanja Kinkel, Autorin

Tanja Kinkel verbindet psychologisches Feingefühl und faszinierend exakte Recherche zu historischen Romanen auf höchstem Niveau. In Ihrem Knaur Jubiläumsbuch »Verführung« um die einzige große Liebe Casanovas setzt sie der fast vergessenen Künstlerin Angiola Calori ein Denkmal.



Magazin | Buchhandel

Vermittelt Lebensgefühl: Keine Bücher vor dem Laden, sondern Menschen, die in den wärmeren Monaten draußen lesen und essen

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hil – das Wort stammt vom Altgriechischen philos (ὁ φιλος) ab und bedeutet Freund. Doch der Inhaber und Chef des phil, Christian Schädel, ist nicht nur ein großer Freund der Bücher. Sich und seinen Laden bezeichnet er als „bibliophil, audiophil, cinephil und überhaupt phil“. Diese Mischung ist es, die die Besonderheit der Buchhandlung ausmacht. 2004 gegründet, ist das Geschäft in der Gumpendorferstraße heute eine der beliebtesten Buchhandlungen der Stadt. Im Szeneviertel Mariahilf gelegen, treffen sich hier vor allem Studenten und junge Kreative. In Wien spricht man daher auch gern von einem „Bobo-Schuppen“ – was aber eher ironisch als abfällig gemeint ist. Bobo, das steht für bourgeois bohèmien, und meint einen Lebensstil, der erstmals von David Brooks, einem Kolumnisten der New York Times, beschrieben wurde: „Der Lebensstil der Bobos führt zusammen, was bisher als unvereinbar galt: Reichtum und Rebellion, beruflicher Erfolg und eine nonkonformistische Haltung, das Denken 34

Philfraßfrühstück für Bibliophile Die Buchhandlung phil erlebt kaum einen Tag, an dem sie nicht voll besetzt wäre. Vor allem junge Leute zieht es in das Geschäft des 7. Bezirks von Wien. Das Erfolgsrezept? Bücher zum Teil des Lebens machen der Hippies und der unternehmerische Geist der Yuppies.“ Im Falle des phils bedeutet das: Eine erstaunlich hohe Dichte an jungen Leuten, die mit einer noch erstaunlicheren Dichte an Apple-Notebooks das phil lesend, tratschend, essend und arbeitend bevölkern. Denn tatsächlich ist im phil all das zugleich möglich.

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Das phil hat unter der Woche jeden Tag bis um ein Uhr nachts geöffnet. Denn das Geschäft ist Gastronomie-Betrieb und Buchhandlung in einem. Weil der Hauptumsatz mit Speisen und Getränken gemacht wird (75 Prozent), hat es auch am Sonntag geöffnet. Dafür ist es dann am Montag bis 17 Uhr geschlossen. „Wir müs-


Regale: Den Büchern Platz geben

Inneneinrichtung: So gemütlich wie das eigene Wohnzimmer

sen auch mal aufräumen“, sagt Schädel. Doch die gastronomischen Angebote orientieren sich am eigenen Auftritt und Namen – und damit letztlich auch am Buch. Man kann mit einem reichhaltigen Frühstück (bis 16 Uhr) beginnen, mit Angeboten wie dem „Philfraßfrühstück“ (Gebäck, Müsli, Antipasti) oder auch dem etwas schlichteren „Alpinophilen Absturzfrühstück (2cl Kletzenbirnenschnaps). Als Snacks gibt es den selbstironisch benannten „Bobotoast“ (Ciabatta mit Mailänder Salami) oder für den größeren Hunger den „Philburger“. Nicht zuletzt kann man im phil sogar das Mobiliar kaufen: Die Lampe, die einem das Buch beleuchtet, der Sessel auf dem man sitzt, oder der Tisch, an dem der eine oder andere so manche Stunde lesend oder arbeitend verstreichen lässt. „Wir haben eine Kooperation mit einem befreundeten Laden und haben bei uns Möbel aus dem 20. Jahrhundert stehen“, berichtet Schädel. Abends finden häufig Lesungen und andere Veranstaltungen statt. Auch Mu-

© Anne Erwand

Möbelverkauf: Auch Lampen kann man im phil kaufen

Christian Schädel: Idee für den Laden von einer Asienreise mitgebracht

sik wird immer wieder aufgelegt. Es gibt gratis W-Lan für alle Kunden und neben

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Büchern sind auch Filme (DVDs) und Musik erhältlich (für alle Vinyl-Liebhaber gibt es sogar einen tragbaren Plattenspieler zu kaufen. Außerdem kann man die Musik vor dem Kauf auch in einer eigens eingerichteten „Hörstation“ anhören). Und nicht zuletzt finden junge Autoren hier eine Plattform, Verlagsneugründungen werden vorgestellt. Der Gründer definiert sein phil gerne als „öffentliches Wohnzimmer, so abgedroschen das auch klingt. Als Hafen, als kulturellen Ort, der lebt“. Er möchte mit seinem Geschäft ein möglichst breites Publikum erreichen, und zwar „diejenigen mit einem offenen Geist, und einem offenen Herzen. Und nicht unbedingt die mit einem offenen Geldtascherl“. Dementsprechend sind auch die Preise im phil durchaus studentenfreundlich. Das geht auf: „Der Hunger nach Entdeckungen ist groß“, hat Schädel erfahren. In den letzen Jahren hat sich das Publikum allerdings gewandelt. Seitdem vier Mal im Jahr das ORF im Laden anlässlich der großen Buchevents eine Büchersen35


Magazin | Buchhandel

Filme, Musik und Kunst. Besonders gut verkaufen sich Graphic Novels. „Da haben wir 300 Titel im Regal“, sagt Schädel und betont, dass das für die kleine Fläche durchaus viel ist. Um die 100 Coffee Table Books liegen aus. Für die anderen Titel macht der Laden unter so ironisch wie neugierig machenden Regalüberschriften aufmerksam wie „Weit weg sein“, „Leben und Sterben“, „Meisterwerke laut Klappentext“ oder „Irgendwie irre“.

Lebensgefühl Lesung (hier mit Alfred Goubran und seinem Buch „Der gelernte Österreicher“): „Der Hunger nach Entdeckungen ist groß“

dung dreht, finden sich Kunden aus allen Camus‘ Roman Alterschichten ein. „Die fühlen sich hier in „Der Fremde“. der jungen Umgebung sehr wohl“, so Schä- Christian Schädel. Und es kommen nun auch prominentere del dazu: „Der Autoren. Thomas Glavinic, Franzobel oder Initialgedanke war: So etwas gibt es in Wolf Haas sind zu Gast, und Connie Palmen Wien noch nicht. Ergebnis war das phil in war erst kürzlich da. Zu den Buchmessen seiner heutigen Form.“ Schädel hat es sich in Frankfurt und Leipzig, zur Buch Wien zum Ziel gesetzt, mit dem phil „die Liebe und während der Klagenfurt-Lesung füllt zu den schönen Dingen des Lebens zu sigsich der Laden auch mit Kameras, Beleuch- nalisieren“. Und obwohl das Rundherum tungskörpern und Aufnahmetechnik des die Literatur fast zu überlagern scheint, öffentlich-rechtlichen Senders. setzt Schädel ganz klare Prioritäten: „Die Die Idee zum phil entstand auf einer Bücher sind definitiv im Zentrum des phil. Reise nach Laos. Als Inspiration diente Sie sind das Herz, ohne Bücher gäbe es eine Buchhandlung mit angeschlossenem kein phil.“ Teelokal in Luang Prabang mit dem NaLiterarische Blockbuster der Bestselmen L‘Etranger – benannt nach Albert ler-Liste sind hier nur selten anzutreffen. Der Schwerpunkt liegt auf Literaturklassikern und Büchern über

Testhören: in gemütlichen Sesseln kann man Musik und Hörbücher Probehören

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Dass das Konzept aufgeht, zeigt sich auch in der lokalen Expansion des phil. So gibt es neben dem Lokal in der Gumpendorferstraße auch die „philiale“ im Wiener Gartenbaukino. 1960 errichtet, ist es das letzte große Einsaalkino in der Wiener Innenstadt. Das phil betreibt hier das Buffet im Kinofoyer. In der philiale gibt es nicht nur Essen und Trinken, sondern außerdem auch eine wechselnde Auswahl an Filmbüchern, DVDs und Soundtracks. Ein phil im Kleinen also, oder in diesem Fall vielmehr ein cine.phil. Gefragt nach dem Schlüssel, wie man Buchhandlungen heutzutage auch für ein junges Publikum attraktiv machen kann, zeigt sich Schädel trotz des Erfolgs seines Lokals zurückhaltend: „Auf diese Frage weiß ich leider noch keine Antwort. Das Gefühl im phil stammt aus dem Bauch und ist nicht unbedingt Ergebnis strategischer Überlegungen. Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass man Menschen nicht zum Lesen überreden kann, aber man kann sie locken und verführen, indem Bücher als Teil des Lebens definiert werden, als Selbstverständlichkeit.“ Und genau das scheint dem phil eindrücklich zu gelingen. Info: http://phil.info Anne Erwand


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Magazin | Wettbewerb

Buchhandlung des Jahres 2013 Der Wettbewerb zur Buchhandlung des Jahres geht in die elfte Runde. Gesucht werden Kandidaten in fünf Kategorien – bewerben Sie sich jetzt oder schlagen Sie Buchhandlungen vor. Die Gewinner werden auf der Frankfurter Buchmesse gefeiert

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BuchMarkt ruft außerdem dazu auf, Buchhandlungen für die m Jahr 2003 hat BuchMarkt erstmals den Wettbewerb zur Buchhandlung des Jahres ausgeschrieben. Die Auszeichnung mit einer kurzen Begründung vorzuschlagen (bitIntention ist dieselbe geblieben: Dem außergewöhn- te schicken Sie einfach eine E-Mail an nominierung@buchmarkt. lichen Engagement und dem Ideenreichtum von de). Die vorgeschlagenen Kandidaten werden anschließend Buchhändlern mit unterschiedlichsten Konzepten gebührt dazu eingeladen, sich am Wettbewerb zu beteiligen. öffentliche Anerkennung, Wahrnehmung und Auszeichnung. Eine Fachjury, bestehend aus Doris Giesemann (VertriebsDieses Ziel unterstützen auch unsere Partner – die Frank- und Marketingleitung Dorling Kindersley), Hans Frieden furter Buchmesse, Libri und die Verlage Diogenes, S. Fischer, (Verlagsvertreter) und Ole Schultheis (bis Ende 2012 BuchHoffmann und Campe, Suhrkamp sowie UTB. handlung Bücherjolle in Starnberg), wird über die Gewinner Gesucht werden erneut Unternehmen mit Sitz in Deutsch- entscheiden. land, Österreich und der Schweiz, die in Bereichen wie der Und die erwartet nicht „nur“ eine Ehrung auf der Frankfurter Sortimentsgestaltung, Warenpräsentation, Kundenbindung Buchmesse, sondern auch ein Preis, der von unseren Sponund Marketing mit einem überzeugenden Gesamtkonzept soren Diogenes, S. Fischer, Hoffmann und Campe, Suhrkamp auffallen, Innovationen vorantreiben und Vorbildcharakter sowie UTB gestiftet wird: Freuen kann man sich entweder auf haben. eine Reise in die jeweilige Verlagsstadt oder auf eine ÜberraWas macht Ihre Buchhandlung besonders? Unter www. schungsveranstaltung für die Buchhandlung. buchmarkt.de finden Sie den Teilnahmebogen zum DownDie Gewinner der Vorjahre haben ihre Auszeichnungen load. Bitte fügen Sie dem ausgefüllten Formular eine Eigen- immer wieder wirkungsvoll für ihr Marketing eingesetzt. darstellung mit Fotos und Werbemitteln Ihrer Buchhandlung Möchten auch Sie auf dem Siegertreppchen stehen? Dann bei. machen Sie mit.

Bewerbungen sind möglich in fünf verschiedenen Kategorien:

Einsendeschluss ist der 16. August 2013!

 Die unabhängige Sortimentsbuchhandlung

Bewerbungen für die Buchhandlung des Jahres 2013 schicken Sie bitte an: BuchMarkt, Buchhandlung des Jahres, Sperberweg 4A, D-40668 Meerbusch, Tel.: 02150/919115

 Die Großbuchhandlung Die Spezialbuchhandlung Die Fachbuchhandlung  Der Newcomer (teilnehmen können Neugründer aus den Jahren 2012/2013)

Sie möchten einen Kandidaten zur Buchhandlung des Jahres vorschlagen? Bitte schicken Sie bis zum 19. Juli 2013 eine Mail an: nominierung@buchmarkt.de

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Praxis | Monatsplanung Jahres-/ Gedenktage 03. August. 85. Geburtstag der französischen Schriftstellerin Cecile Aubry ( gest. 2010). 06. August. 85. Geburtstag des 1987 verstorbenen amerikanischen PopKünstlers Andy Warhol. 12. August. 85. Todestag des tschechischen Komponisten Leo Janacek. 14. August. 85. Todestag des Schriftstellers Klabund (d.i. Alfred Henschke). 70. Geburtstag des Schriftstellers Wolf Wondratschek. 16. August. 80. Geburtstag des Schriftstellers Reiner Kunze. 17. August. 60. Geburtstag der deutsch-rumänischen Schriftstellerin Herta Müller (Nobelpreis 2009). 18. August. 80. Geburtstag des poln.-franz. Regisseurs Roman Polanski. 22. August. 85. Geburtstag des 2007 verstorbenen Komponisten Karlheinz Stockhausen. 25. August. 75. Geburtstag des britischen Schriftstellers Frederick Forsyth.

Daten und Fakten Der August bringt es in diesem Jahr auf 27 Verkaufstage, die sich auf eine Teilwoche von Donnerstag bis Samstag und dann folgend vier volle Wochen verteilen. Lediglich im Saarland und teilweise in Bayern wird am 15. August der Feiertag Mariä Himmelfahrt begangen. Mit dem August enden in fast allen Bundesländern die Schulferien; die letzten im Reigen der Länder sind dann noch Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern Anfang und fast Mitte September. Durch den Schulbeginn kommen einige Aktivitäten in Gang; so auch bei den Volkshochschulen und ähnlichen Einrichtungen, die ebenfalls für Buchabsatz bei den Lehrbüchern sorgen.

Fit im August Eigene Tragetaschen – Luxus oder Werbung 1. Klasse?

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icht an der Verpackung sparen – das ist am falschen Ende! Tragetaschen, Tüten, Geschenkpapier und Schmuckband sind wichtige Werbemittel – und das nicht nur im Weihnachtsgeschäft, sondern das gesamte Jahr über. Das Buch ist immer noch eines der beliebtesten Geschenke, das allerdings auch entsprechend verpackt werden will.

und an das darauf folgende Hauptgeschäft des Jahres gedacht und mit Vorbereitungen begonnen werden:

Generell ist Verpackung mehr oder weniger notwendige Pflicht und Aufgabe im Verkauf. Aus dieser Pflicht kann jedoch eine verkaufsfördernde Tugend gemacht werden. Prüfen Sie jetzt, wieweit Sie Ihre Verpackungen – sei es die Tragetasche oder das Papier zum Einschlagen, das oder die Schmuckbänder – wirklich optimal für Ihr Sortiment nutzen.

Marketing und Werbung • Werbeplan September bis Dezember durchsehen • Geplante Termine überprüfen • Veranstaltungen kontrollieren • Werbemittel und Katalogeinsatz organisieren

Die Tragetasche ist mit der wichtigste Werbeträger für Ihr Sortiment. Sie ist auffallend, wird offen sichtbar durch die Straßen getragen und ist je nach Attraktivität wieder verwendbar oder sogar StatusSymbol. Die Fläche der Taschen müssen mit lesbarer plakativer Werbung für Ihr Sortiment, Ihr Logo und Ihren Slogan genutzt werden. Wählen Sie gerade bei diesem Verpackungsmittel und Einschlagpapier nicht den ersten oder preiswertesten Entwurf oder Hersteller. Es zahlt sich nicht aus. Seien Sie auch und gerade bei Geschenkpapier und Schmuckband nicht kleinlich; andere Branchen machen es beispielhaft vor. Nicht selten wird ein Sortiment auch dieser Vorzüge wegen aufgesucht. Bedenken Sie: Buchhändler arbeiten alle mit den gleichen Preisen – aber mit unterschiedlichen Leistungen. Darüber hinaus sollte schon jetzt an die verschiedenen Schwerpunkte des Herbstes

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Die Kern- und Eckpunkte: Personal • Urlaubsplan bis Jahresende kontrollieren • Springer und Aushilfen einplanen und akquirieren

Organisation • Sortiment auf Schwachstellen durchsehen • Arbeitsmittel bis Jahresende abfragen

Tipp: Geschenktüte

Wer Spaß am Kreativen hat, findet im Internet viele Ideen, wie man selbst Geschenktüten basteln kann. So kann man mit wenig Aufwand ganz indivuell Aufmerksamkeit erregen. Tüten aus alten Werbematerialien sind auch eine kostengünstige Alternative. Durch Stempel, Aufkleber oder Zeichnungen wird die Tüte zum begehrten Einzelstück. Wir haben Anleitungen gefunden zum Beispiel auf frau.germanblogs.de und solebich.de.


Retro Sommerfeeling mit „Gute Laune“-Faktor

Schulbeginn Sommer Baden-Württemberg: 09.09.2013 Bayern:

12.09.2013

Berlin:

05.08.2013

Brandenburg:

05.08.2013

Bremen:

08.08.2013

Hamburg:

01.08.2013

Hessen:

19.08.2013

MecklenburgVorpommern:

05.08.2013

Niedersachsen:

08.08.2013

Nordrhein-Westfalen: 05.09.2013 Rheinland-Pfalz:

19.08.2013

Saarland:

19.08.2013

Sachsen:

26.08.2013

Sachsen-Anhalt:

29.08.2013

Schleswig-Holstein:

05.08.2013

Thüringen:

26.ß8.2013

Steuertermine

Sommer der Liebe: Der unverwechselbare „Bulli“ vermittelt ein Gefühl von Jugend, Leichtigkeit und Freiheit – und sorgt dafür, dass Sie mit Ihrer Buchhandlung „Fahrt aufnehmen“ können

B

Zusatzsortiment zu dem wegen seiner unei dieser Sommerinszenierung ist der Kultfaktor garantiert, verwechselbaren Optik bis heute liebevoll denn der gute alte VW Bus ist „Bulli“ genannten Bus, gibt es als VW-Collnicht nur ein Camping- Klas- ection bei der Firma Brisa. Umhängetaschen, siker der 60er Jahre, er transportiert, bunt Tassen, Kulturbeutel, Schlüsselanhänger sind bemalt, auch das Lebensgefühl der Hippie- Produkte mit Nostalgie- und Trendfaktor. Die bewegung und das kalifornische Surfer Fee- passenden Musik-CDs liefert die Firma Brisa ling in die Buchhandlung. Wer ausreichend gleich mit. Witzige Stifteköcher im „BulliPlatz zur Verfügung hat, wird mit dem VW Look“ hat die Firma Werkhaus im Angebot. Bus-Zelt als 1:1 Nachbildung seine Kunden Wer aus Platzgründen auf das Zelt verzichten mit der Optik des knuffigen Transporters muss, gestaltet den Aufbau mit diesen kleinen begeistern. Naturgetreuer Kunstrasen lie- Bussen oder nimmt die Dosen der Firma Style fert einen authentischen Untergrund. Ein Box ins Sortiment und verwendet zusätzlich Campingtisch und ein Klappstuhl finden ein Plakat der VW-Collection als Blickfang. als Warenträger Einsatz. Wer eine jüngere Ein Lächeln, frischer Fahrtwind und Zielgruppe im Fokus hat, sollte den Bus gute Laune,sind bei dieser Inszenierung zusätzlich mit bunten Blumen und einem garantiert. Und fröhliche Kunden kaufen knalligen Sonnenschirm im Hippie-Look gerne ein! ausstaffieren. Sabine Gauditz, Arte Perfectum

BuchMarkt Juli 2013

Montag, 12. August 2013 Fälligkeitstag für:  Lohnsteuer  Kirchenlohnsteuer  Solidaritätszuschläge Letzter Tag der Schonfrist für den o.g. Termin : Donnerstag, 15. August 2013 In Bayern und im Saarland sind die Besonderheiten des regionalen Feiertages Mariä Himmelfahrt zu beachten. Donnerstag ,15. August 2013 Fälligkeitstag für:  Gewerbesteuer  Grundsteuer Letzter Tag der Schonfrist: Montag, 19. August 2013

39


Praxis | Verkaufstipps

Kollegentipps Diesmal von der Buchhandlung Lessing und Kompanie in Chemnitz

1

Welches Buch haben Sie (mit welchem Argument) zum „Bestseller“ gemacht? welchem 2 Von Erfolg wurden Sie überrascht? Welcher Verkaufserfolg könnte Ihre Kollegen überraschen?

3

war Ihre 3 Was erfolgreichste Aktion in letzter Zeit? Womit sorgen Sie für Aufmerksamkeit?

1

2

Digitales Lesen? Können wir auch – machen wir aber nicht! Klaus Kowalke, Inhaber der Buchhandlung Lessing und Kompanie in Chemnitz

40

Klassiker brauchen Pflege: Bestseller sind Guy de Maupassants „Auf See“ (Mare), Sylvia Plaths „Die Glasglocke“ (Suhrkamp, „Philosophie geht immer ...“). Beim Frühschoppen am Samstag steht das leibliche Wohl im Vordergrund

D

ie Buchhandlung Lessing und Kompanie in Chemnitz leistet sich zweierlei, einmal ein anspruchsvolles Literatursortiment zu führen und das Ganze dann auch noch mit dem selbst erfundenen Spruch „Buch pur“ zu unterfüttern. Das Buch, die Literatur stehen wie die Autoren im Vordergrund. Natürlich ist mit „Buch pur“ das gedruckte Buch gemeint: „Digitales Lesen?

BuchMarkt Juli 2013

3

Können wir auch - machen wir aber nicht.“ Samstags findet vor der Buchhandlung so etwas wie ein Frühschoppen statt, bei dem sich Freunde, Kunden und Anwohner vor und im Laden zum ungezwungenen literarischen Gespräch treffen. „Emmas Onkel“ steht als Sommercafé mit Bestuhlung auf der Freifläche der Buchhandlung und gilt als Kundenattraktion. Auch eine Art Kundenbindung ...


Ladenbau | Praxis

Das leuchtet ein: Im Antiquariat „Tresor am Römer“ erhellen neuerdings strom- und kostensparende LED Bücher und Gemälde

Einsparungen bei den Beleuchtungskosten in Höhe von 2300 Euro erzielt. LED-Lichtsysteme können heute in Farbspektren von 2600 KV bis 6000 KV eingesetzt werden. Dies ermöglicht es, eine optimale und stimmungsvolle Beleuchtung zu schaffen. Da LEDs stufenlos dimmbar sind, kann die Lichtanlage mit der passenden Steuerung nach Lichteinfall, zum Beispiel im Schaufenster, aber auch nach Bewegung und Zeit optimiert werden. So können im Gegensatz zu stromfressenden

L

ietcorp Germany, einer der führenden Hersteller von Beleuchtungsanlagen, bietet zusammen mit dem Börsenverein und der LG Buch für Miglieder maßgeschneiderte Lichtlösungen und die dazugehörigen Finanzierungsmöglichkeiten an. Mitglieder von LG Buch und Börsenverein können sich bei den Lichtexperten kostenfrei und unverbindlich eine exakte Analyse ihrer jetzigen Lichtsitutation und der daraus resultierenden Stromkosten erstellen lassen. Auch eine neue Lichtplanung für die Betriebsräume und natürlich besondere Rabatte bietet Lietcorp an. Ansprechpartner Thomas Schneider war 20 Jahre im Buchhandel und im Verlag tätig und kennt daher die Bedürfnisse der Branche genau: „Mit unseren effizienten LEDBeleuchtungen können bis zu 70 Prozent der aktuellen Beleuchtungskosten eingespart werden, und das bei einer Betriebsdauer von 90.000 Stunden. Das heißt bei den langen Betriebszeiten in Buchhandlungen bis zu 20 Jahre wartungsfreier Betrieb. Gerade in der aktuell angespannten Situation, kann eine moderne LED-Beleuchtung dem Handel sehr viel Geld sparen.“ „Mit einem modernen LED-Lichtsystem spart man nicht nur bis zu 80 Prozent der aktuellen Stromkosten herkömmlicher Technologien und vermeidet tonnenweise

Mehr Licht! Mit LED-Beleuchtungsanlagen lässt sich nicht nur der Laden aufhellen – mit den Lichtsystemen lässt sich auch eine Menge Geld sparen. Lietcorp Germany bietet Börsenvereins- und LG Buch-Mitgliedern attraktive Sonderkonditionen, kostenlose Lichtanalysen und Planungen an CO2, man schafft eine bessere Atmosphäre in seinen Räumen, seien es Ladengeschäfte, Büros oder Lagerhallen. Die Verweildauer der Kundschaft und die Leistung der Mitarbeiter steigert sich nachweisbar. Und mit der Verweildauer steigt die Kaufbereitschaft“, erläutert Schneider die Vorzüge der Installationen. Im Rahmen einer baulichen Gesamtsanierung wurde beispielsweise die Lichtanlage des Antiquariats Tresor am Römer in Frankfurt/Main mit Lietcorp-Lichtsystemen erneuert. Unter Verwendung der alten Lichtleisten wurden LED-Dreiphasenstrahler eingebaut. Dazu wurde eine indirekte Vitrinenbeleuchtung und im Bürobereich eine blendfreie Arbeitsplatzdeckenbeleuchtung realisiert. Durch die neue LED-Installation werden jährliche

BuchMarkt Juli 2013

herkömmlichen Schaufensterstrahlern dimmbare LEDs dem Tageslichteinfall in ihrer Leistung angepasst werden. Auch sind in Ladenlokalen beeindruckende Lichteffektive realisierbar. Warme Beleuchtung in den Gängen, Herausstellen der Produkte durch hellere Lichtpunkte. Die blendfreien indirekten Deckenbeleuchtungen von Lietcorp schaffen eine angenehme Lichtsituation, die sich gerade auf Mitarbeiter weniger ermüdend auswirkt. Moderne LEDs haben eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren bei einer Betriebsdauer von bis zu 90.000 Stunden. Durch die Einsparungen im Bereich Beleuchtung finanziert sich eine LED-Lichtanlage meist innerhalb von 3 Jahren bei einer Garantiezeit von 5 und einer Mindestlebensdauer von zehn Jahren. 41


Praxis | Führung

Wirtschaftsbücher auf die Urlaubstische!

H

errlich! Endlich wieder die Sonne genießen, die Wärme des Sandstrands spüren, den Wellen lauschen. Und vor allem: viel Zeit haben. Wer gerne liest, macht sich doppelt Freude: Er beschenkt sich mit den Büchern, die er lange schon lesen wollte, und verlängert seinen Urlaub – der ja schon mit der Vorfreude und dem Kauf der passenden Urlaubslektüre anfängt ... Urlaub gibt uns die Zeit, uns von den kurz getakteten Aufgaben des Tages zu verabschieden, gedanklich einen Schritt zurückzutreten und uns lustvoll Neuem zuzuwenden. Bücher zu Wirtschaft und Politik bieten uns die Chance dazu, deshalb gehören auch sie mit in den Koffer. Wer Wirtschaft hört, denkt oft an Eurokrise und Staatsschulden. Aber Wirtschaft ist so unendlich viel mehr: Wer zu einem Buch wie „Die Ökonomie von Gut und Böse“ von Tomáš Sedláèek greift, macht sich auch auf

zu einer Reise durch die Literatur und die Geschichte. Wer Dobellis „Die Kunst des klaren Denkens“ liest, lernt nicht nur viel über Denkfallen – er wird sich bei der Lektüre auch blendend unterhalten und mehr als einmal herzhaft lachen. Wirtschaftsbücher machen uns eine Welt verständlich, die uns jeden Tag unmittelbar betrifft. Wer „Intelligent wachsen“ von Ralf Fücks gelesen hat, lässt sich nicht länger von einer Wirtschaft- und Politikverdrossenheit anstecken, die manchmal so bequem ist – und oft so falsch. Denn er lernt: Wirtschaft erschöpft sich nicht

in dem stupiden Vermarkten immer neuer sinnloser Produkte, sondern kann eine höchst kreative Suche nach Wegen sein, wie wir unsere Zukunft ökologisch und sozial verantwortlich gestalten. Viele dieser Wege werden jetzt bereits erfolgreich beschritten – bei uns, aber auch in vielen anderen Ländern. Das ist eine Erkenntnis, die wirklich Mut macht. Warum nicht einmal die ganze bunte Welt der Wirtschaftsbücher mitten auf die Urlaubstische der Buchhandlung packen? Es lohnt sich – in jeder Hinsicht! Service: An dieser Stelle schreiben monatlich Autoren der w8verlage. Zu den Themen finden Sie Aktionsvorschläge für den Buchhandel im Internet unter w8verlage.de/aktionsvorschlaege. Unter dem Namen w8verlage sind die acht großen Wirtschaftsverlage Campus, Econ, GABAL, FinanzBuch, Hanser, Linde, Redline und Wiley lose verbunden. Im Internet liefern sie konkrete Anregungen, wie Buchhandlungen das Thema Wirtschaft präsentieren können.

Kasse mit Kult

F

ür‚Depeche Mode Monument‘ (Blumenbar) sehe ich keine Zielgruppe. Bei uns schon gar nicht.“ „Gerade weil wir nicht Zielgruppe sind, sollten wir testen, ob unter den angeblich 500.000 Fans nicht auch unsere Kunden oder deren Kinder sind!“ „Mit diesem kolossalen Prachtband können wir uns mal anders positionieren.“ Partie trotz anfänglichem Contra: Dank professioneller Unvoreingenommenheit und dank der überzeugenden Marketingargumente der Blumenbarleute wurde eine Partie geordert und das Kreativteam von Beate S. legte sich besonders ins Zeug, um mit dem exzellent gemachten Fan-Buch Fans zu fischen. Innerhalb dreier Wochen wurden fast zwei Partien verkauft. Genauer: gekauft. Denn die attraktiven Inszenierungen in Schaufenster und Laden ließen Kunden zugreifen. (Mehr über den Erfolg sowie Details über die Aktionsideen lesen Sie auf buchmarkt.de)

42

St rnstunden Helmut Benze über Beratung, Verkauf und Führung

Drei von zehn Argumenten: - Fans können endlich bequem über eine der weltweit größten Depeche-ModeSammlungen verfügen. - Fans und an Popmusik Interessierte gewinnen Einblicke in Werkstatt und Wirken einer Kult-Band von Weltrang. - Komplette Diskographie, unveröffentlichte Fotos und spannende Interviews geben Einblicke, die Fans auf anderem Wege nie erhalten hätten. Vier von zehn Inszenierungsideen - Riesenstiefel im Fenster. Aus der Attrappe quellen Depeche Mode-Bücher. Slogan: Der ultimative Bootleg im lega-

BuchMarkt Juli 2013

len Bookdesign! (Fans wissen: bootleg = illegaler Mitschnitt) - Vergrößerte Promoanzeige 1997: „Endlich hat das Warten ein Ende: Depeche Mode ‚Ultra‘“, darunter: „Endlich hat das Warten ein Ende: Das ultracoole Kultbuch Depeche Mode ‚Monumental‘!“ - Hohe Pyramide aus klassischen Werkausgaben, gekrönt vom Depeche ModeBuch. Text: „Monumentales Vergnügen (oder Freude, Bereicherung, Genuss) mit monumentalen Werken!“ - Großbild Richard Wagners mit Sprechblase: „Depeche Mode hätte ich in Bayreuth aufspielen lassen. Zu diesen titanischen Neutönern wären zigtausend Fans gepilgert.“ Service: Auszüge aus der Präsentation und weitere Aktionsideen lesen Sie auf buchmarkt.de. Klick auf „Praxis“ und dann auf „Personal“ und „Kasse mit Kult“. BuchMarkt-Leser erreichen Helmut Benze kostenfrei unter Tel.: 0621/41 49 74 oder per Mail an helmut.benze@brecht-benze.de


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Praxis | Gründungsplanung

Es ist Gründerzeit! Jetzt ist eine gute Zeit zum Gründen einer Buchhandlung – so lautete die überraschende Botschaft von Dr. Klaus-W. Bramann auf dem Libri Gründerworkshop in Düsseldorf. Die Zeit für diesen Schritt ist genau richtig, wenn man eines hat: Eine Idee oder ein Motto, unter dem die Buchhandlung steht

F

inden Sie einen Aufhänger! Seien Sie eine Stadtteilbuchhandlung, eine Buchhandlung mit Freizeitcharakter, eine Geschenkbuchhandlung, egal was, aber unterscheiden Sie sich von den anderen und fokussieren Sie sich“, fordert Bramann. Wer über die Gründung einer eigenen Buchhandlung nachdenkt, sollte folgende Frage beantworten können: Was soll es für eine Buchhandlung sein? Unter welchem Motto steht sie? Was ist mein Unique Selling Proposition (USP)? Nicht nur die Funktion, auch die Aufgaben des Buchhändlers haben sich in den letzten Jahren verändert: Die immer wichtiger werdenden Stichworte lauten Marketing und Psychologie. „Der Buchhändler muss radikal umdenken!“, so Bramann. Er muss die Kundenbrille aufsetzen und alles – von der Ladengestaltung bis zur Frage, welche Bücher wohin gehören – aus der Sicht des Kunden denken. Nachdem der zukünftige Buchhändler den passenden Aufhänger gefunden hat, durchläuft er drei Phasen auf dem Weg zur eigenen Buchhandlung: die Planungs-, Umsetzungs- und die Eröffnungsphase. In diesem und in den folgenden Heften werden an dieser Stelle die einzelnen Phasen beschrieben und Sie bekommen Tipps und Checklisten an die Hand, die Ihnen auf dem Weg zu Ihrem Traum von einer eigenen Buchhandlung helfen sollen.

Die Planungsphase Zuerst stellt sich die Frage, ob es eine neue Buchhandlung sein soll oder eine schon bestehende übernommen wird. Für beide Alternativen gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile. Nach dieser Entscheidung, kommt die berühmte Standortfrage. Eine Mainstream-Buchhandlung bietet sich z.B. eher in populärer Lage mit viel Laufpublikum an, eine spezialisierte Buchhandlung eher in einer Nebenlage. Außerdem sollten 44

Ersthelfer:  Steuerberater  Arbeitsagenturen  Gründerzentren in der Region  Banken/Sparkassen  Unternehmensberater  Betriebsberater für den Buchhandel  Börsenverein/ Sortimenterausschuss  Gründer-Workshop/SeminarAnbieter: - mediacampus Frankfurt – Schulen des deutschen Buchhandels - Landesverbände des Börsenvereins: (www.fortbildung-buchhandel.com) - Potenzielle Lieferanten wie die Barsortimente Für Förderzuschüsse:  Förderkompass Medien: medien. nrw.de/foerderkompass-medien  Kreditanstalt für Wiederaufbau: www.kfw.de  Bundesamt für Wirtschaft: www.bafa.de  Industrie- und Handelskammern

To do Liste-Formalitäten:  Gewerbe anmelden  beim Finanzamt registrieren lassen  bei der Berufsgenossenschaft für den Einzelhandel anmelden (innerhalb von acht Tagen nach Eröffnung des Betriebs)  Mitglied werden bei der regionalen Industrie- und Handelskammer  bei der Bundesagentur für Arbeit eine Betriebsnummer bekommen  Krankenkassen kontaktieren

Sie folgende wichtige Kennzahlen bei der Wahl mitberücksichtigen:  Größe des Einzugsgebiets (Richtschnur: mind. 10.000 Einwohner. Durchschnittlich gibt jeder Bürger 30 Euro im Jahr für Bücher aus, bei 10.000 Einwohnern kommen Sie so auf einen möglichen Umsatz von 300.000 Euro)

BuchMarkt Juli 2013

 Konkurrenzsituation: Markieren Sie zur Analyse in einem Stadtplan die Standorte der Wettbewerber  Durchschnittliche Kaufkraft im jeweiligen Einzugsgebiet (Zahlen über IHKs)  Zentralitätsgrad: 100 Prozent bedeutet, dass die Menschen ihr Geld vor Ort ausgeben, 120 Prozent, dass sogar Menschen aus anderen Einzugsgebieten dort einkaufen, 80 Prozent, dass diese ihr Geld woanders ausgeben Weitere Informationen zum StandortCheck bekommen Sie bei den regionalen IHKs oder beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

Der nächste wichtige Schritt ist das Erstellen des Businessplans. Dieser beschreibt das unternehmerische Gesamtkonzept für das Geschäftsvorhaben, erfasst das wirtschaftliche Umfeld, die gesetzten Ziele und die erforderlichen Mittel. Er ist vor allem deswegen wichtig, weil er potenzielle Kapitalgeber überzeugen soll, Geld in die Buchhandlung zu investieren. In dem Plan sollte vor allem deutlich werden, was Ihr USP ist. Denn viele Neugründungen scheitern daran, dass die Kunden die Vorzüge eines neuen Konzepts nicht verstehen. Ihre Grundidee sollte vier Anforderungen erfüllen: 1. einen klaren Kundennutzen haben 2. einen ausreichend großen Markt bedienen 3. einen ausreichenden Innovationsgrad vorweisen 4. machbar und profitabel sein. Schon in der Planungsphase sollten Sie verschiedene Berater hinzuziehen und bereits mit möglichen Kunden Kontakt aufnehmen, um zu hören, wie Ihre Idee ankommt und was vielleicht außerdem gewünscht ist. Lesetipp: „Gründung und Führung einer Buchhandlung“. Von Franz Hinze, herausgegeben von Klaus-W. Bramann (Bramann Verlag) Informationen: Auf www.buchmarkt.de finden Sie unter „Praxis“ weitere hilfreiche Unterlagen


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Praxis | Markt

E-Books aus dem Bücherstübchen

W

enn die Verlage schon 9,5 Prozent ihres Umsatzes mit E-Books machen, deren Anteil im Publikumsmarkt aber nur 2,4 Prozent beträgt, dann muss das Hauptgeschäft Fachinformation sein. Doch das Publikum holt auf, und auch das Sortiment hat noch Luft nach oben. Für das junge Marktsegment E-Buch werden die statistischen Konturen allmählich schärfer. Doch noch immer geben die Zahlen einige Rätsel auf. Das zeigt die jährliche E-Book-Studie, deren neue Ausgabe der Börsenverein kürzlich vorgelegt hat. Der Titel „Von der Perspektive zur Relevanz“ deutet an, dass sich das digitale Marktsegment mit seinen 2012er Zahlen dem Status einer festen Größe annähert. Um diese Zahlen zu gewinnen, hat im Verbandsauftrag die GfK Konsumenten, Verlage und Buchhandlungen befragt. Fragt man die Verlage, so kommt heraus, dass dort der Umsatzanteil der E-Bücher schon 9,5 Prozent betragen soll. Das mag auf den ersten Blick etwas hoch gegriffen erscheinen, und es könnte in einem gewissen Umfang tatsächlich mit dem Panel zu tun haben. Befragt wurde hier eine Stichprobe von Mitgliedsverlagen, und die Vermutung liegt nahe, dass sich an einer solchen (freiwilligen) Umfrage überproportional E-affine Unternehmen beteiligt haben, andere eher weniger. Wie dem auch sei: Die Steigerung gegenüber den Vorjahren ist auf jeden Fall eindrucksvoll, von 5,4 Prozent E-Umsatzanteil in 2010 über 6,2 Prozent in 2011 auf 9,5 Prozent im vorigen Jahr. Doch auch bei dieser Zahlenreihe ist der Aussagewert begrenzt, denn die Teilnehmerzahl schwankt stark: an den Zahlen für 2010 waren 437 Verlage beteiligt, dann 348 und zuletzt 361 Teilnehmer. Die 9,5 Prozent Umsatzanteil überraschen auch insofern, als die ein Jahr zuvor befragten Verlage für 2012 viel weniger erwartet hatten, nämlich nur 7,2 Prozent. Auch hier könnte die Veränderung im Kreis der Umfrageteilnehmer eine Rolle gespielt haben. Es zeigt sich: der statistische Boden schwankt immer noch etwas.

46

raum erheblich größer geworden ist, von zunächst 394 über 410 auf zuletzt 554 Sortimente.

Boris Langendorf über die wirtschaftliche Entwicklung der Buch- und Medienbranche

Für den E-Buch-Umsatzanteil 2013 geben die Verlage übrigens jetzt eine Erwartung von 10,6 Prozent zu Protokoll, also eine geringere Steigerung als zuletzt. Immerhin, die für 2015 angepeilte Marke von 16 Prozent kommt in Reichweite. Fragt man nicht die Verlage nach ihrem E-Umsatzanteil, sondern die Privatkunden danach, was sie für E-Books ausgeben, so kommt man nicht auf 9,5 Prozent, sondern nur auf 2,4 Prozent. Dies wiederum ist nicht unbedingt ein Widerspruch, denn die Kundenbefragung deckt ja nur den Publikumsmarkt ab, den die GfK mit 4,4 Milliarden Euro veranschlagt. Und der Unterschied der E-Umsatzanteile ist damit erklärbar, dass das digitale Buch vorerst weiter eine Domäne des Fachinformationsmarkts bleibt und der Publikumsmarkt noch nicht ausgereizt ist. Noch kleiner ist der Umsatzanteil der E-Books im (stationären) Sortiment, der laut Studie zuletzt bei 0,5 Prozent stagnierte. Hier fällt auf, dass die befragte Stichprobe im Betrachtungszeit-

Das ist insofern von Bedeutung, als die GfK-Experten den stagnierenden Umsatzanteil mit der großen Zahl sortimenterischer Neueinsteiger ins E-Buch-Geschäft erklären, die natürlich anfangs einen geringeren Umsatzanteil haben. Wenn dem so ist, bedarf es allerdings einer feinsinnigen Unterscheidung. Denn dann handelt es sich bei den 0,5 Prozent um den durchschnittlichen Umsatzanteil einer einzelnen Sortimentsbuchhandlung, nicht aber um den E-Buch-Anteil am gesamten Sortimentsumsatz. Denn der hätte durch die vielen Neueinsteiger ja eher umso stärker gestiegen sein müssen. Dies besagt wiederum, dass beim EBuch-Umsatz des Sortiments noch ganz schön Luft nach oben sein muss. Dieses Vakuum wird sich aber nur füllen lassen, wenn es gelingt, dem Publikum begreiflich zu machen, dass man E-Books nicht nur bei Amazon kaufen kann, sondern auch im Bücherstübchen um die Ecke.

Service: Interessierte können sich unter www.langendorfs-dienst.de für die exklusive Ideenbank und den tagesaktuellen Newsletter anmelden.

Umsatzanteil von E-Books 2010 bis 2012 Angaben in Prozent 10

9,5 2010

8 6

5,4

2011

2012

6,2

4 2,4 2 0,5

0,8

0,8

0,5

0,5

0 Anteil am Verlagsumsatz

Anteil am Publikumsmarkt Anteil am Buchhandelsumsatz Quelle: Langendorfs Dienst

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Praxis | Ideenmarkt Aktionen

Ein Spaziergang fürs Lesen Caminata por la lectura – Spaziergang fürs Lesen. Unter diesem Motto begeistert die internationale Kinderbuchhandlung mundo azul Berliner Kinder für die Literatur. Die Idee zu dem literarischen Spaziergang wurde vor vier Jahren in Buenos Aires geboren. MittHolte eine argentinische Idee nach Berlin: Mariela Nagle (Foto r.) von mundo azul unternahm lerweile laufen jedes Jahr im mit 30 Kindern einen literarischen Spaziergang Frühjahr Tausende von Bücherfreunden in kleinen Gruppen durch ihre Stadtviertel und werwar in der Buchhandlung, wo einige Kinder ihre Illustratorin Ulrike Jensen in Form eines Ratespiels ihr neues Buch „Mit dem ben an verschiedenen Stationen fürs Lesen. Mascha Kalékos Gedicht „Wie es auf dem Mond zugeht“ (Boje) lasen. Im benach- ABC durch Berlin“ vorstellten. Zum AbAn einem sonnigen Tag im Juni setzte die gebürtige Argentinierin Mariela Nagle, In- barten Café L21 warteten bereits Christian schluss wurde es noch einmal richtig spanhaberin von mundo azul, die Idee in Berlin Duda und Julia Friese mit ihrem Buch „Alle nend: Letzte Station des Spaziergangs war in die Tat um. Mit rund dreißig Kindern im seine Entlein” (Beltz & Gelberg), bevor es die Polizeistation in Berlin-Mitte. Vor- und Grundschulalter zog sie durch die dann in die Philipp-Schaeffer-Bibliothek Margit Lesemann Bezirke Prenzlauer Berg und Mitte. Start ging, wo JaJa-Verlegerin Annette Köhn und Kontakt: mundo azul, www.mundoazul.de

In wenigen Tagen wird die Jury „Spiel Spieletipp des Jahres“ den diesjährigen Preisträger beim Hauptpreis „Spiel des Jahres“ und beim „Kennerspiel des Jahres“ bekannt geben. Und warum ist dieser wichtigste Spielepreis hierzulande ausnahmsweise auch für Buchhändler interessant? Nominiert sind neben „Augustus“ (Hersteller: Hurrican; Vertrieb: Asmodee) zwei Spiele in handlichen Schachteln, einerseits das an dieser Stelle schon hoch gelobte „Hanabi“ (Abacus), andererseits das Würfelspiel „Qwixx“ von Steffen Benndorf, erschienen im Nürnberger Spielkarten Verlag. Beide Spiele Qwixx: Klingt haben einen empfohlenen Verkaufspreis kompliziert, ist aber von ca. acht Euro – und genau hier liegt ganz einfach die Chance: Würde die Jury tatsächlich eines dieser beiden Spiele auszeichnen, ist „Qwixx“ bringt alles mit, was ein intelligender vor Weihnachten stets ausbrechende tes Würfelspiel auszeichnet. Jeder Spieler Preiskampf um das „Spiel des Jahres“ hin- bekommt ein Wertungsformular, in dem fällig. Denn selbst wenn ein Händler dieses es in vier Farben die Werte 2 bis 12 gibt, Spiel letztlich finanziell nur „durchreicht“, wobei die Reihen von rot und gelb bei 2 ist es die Chance, das eigene, gepflegte beginnen (also steigend verlaufen), die von Spielesortiment zu präsentieren und mit grün und blau mit dem Wert 12 (also fallend dem Verkauf weiterer Spiele dann auch verlaufen). Entsprechend dieser Farben bezählbaren Umsatz zu machen. finden sich vier Würfel im Spiel, dazu noch

Intelligenter Würfelspaß

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zwei neutrale weiße Würfel. Wer am Zug ist, würfelt mit allen sechs Würfeln und verkündet laut (und das Ergebnis gilt für alle) die Summe der beiden weißen Würfel. Dieser Zahlenwert darf nun in einer Farbreihe ausgestrichen werden. Der aktive Spieler darf zudem die Werte eines Farbwürfels mit einem der beiden weißen Würfel addieren und in der entsprechenden Farbreihe diesen Wert ausstreichen. Problem: Die Werte dürfen nur in der Folge von links nach rechts ausgestrichen werden, auch mit Auslassungen, aber nachträglich Lücken füllen ist nicht erlaubt. Hat eine Reihe mindestens fünf Ausstreichungen, wird sie am Ende gewertet. Das Spiel endet, wenn bei einem Spieler zwei Reihen geschlossen wurden oder ein Spieler seinen vierten Fehlwurf absolviert hat. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt. Klingt kompliziert, ist aber im Verlauf ganz einfach und pfiffig. Ein Spiel für wirklich jeden mit wenigen optionalen Entscheidungen, in bester Kniffel-Tradition. Rainer Scheer Kontakt: Nürnberger Spielkarten Verlag, Zirndorf, Website: www.nsv.de


Nonbooks

Lichtquellen im Buchregal Noch ist die Buchleuchte mit dem Arbeitstitel „Book-Light“ nicht produziert, dafür ist die Idee bereits patentiert: Harry Tatura, der in Bielefeld ein Werbestudio betreibt, hat das Konzept erstmals auf der vergangenen Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Das Prinzip: Bei Hervorziehen der Buch-, DVD- oder CD-Dummies um etwa drei Zentimeter aus dem Regal schaltet sich eine LEDLampe ein und beleuchtet die darunter stehenden echten Bücher. Das Ganze funktioniert batteriebetrieben, also ohne Kabel oder Installation. Möglich ist auch eine Variante mit Fernbedienung. Tatura sucht nun einen Produzenten für seine Nonbook-Idee.

FÜR BUCHLIEBHABER! Patentiert, aber noch nicht produziert: Beleuchtungsidee fürs Buchregal

Unsere Büchertaschen und Buchumschläge sind die besondere (Geschenk-)Verpackung

Kontakt: Harry Tatura, Bielefeld, Website: www.book-light.de

und der ideale Schutz für Ihre Lieblingslektüre. So umhüllt haben Kaffeeflecken

DriveIn in Essen

Schöner parken bei Schmitz: Darauf freut sich jedes Fahrrad

Die neuen Fahrradständer der Buchhandlungen Schmitz und Schmitz junior in Essen-Werden machen Freude: „DriveIn“ steht auf der einen Seite, „Park & Read“ ist auf der anderen zu lesen, dazu natürlich der Firmenname. Schon aus der Ferne fällt das leuchtende Rot bzw. Orange auf. Für den Fahrradständer hat man 180 Euro ausgegeben, für die zweiseitige Folienbeklebung muss man 80 Euro einkalkulieren. Wer die Gestaltung nicht selbst übernimmt, rechnet noch die Kosten für den Grafiker hinzu – bei Schmitz hat das wie immer Dirk Uhlenbrock mit dem Büro erste liga erledigt.

und Eselsohren keine Chance mehr.

Kontakt: Buchhandlung Schmitz, Essen, Website: www.schmitzbuch.de Display Büchertaschen Je 1 VE der 9 verkaufsstärksten Büchertaschen Verkaufswert: € 321,30* Art.-Nr. 81936

Deko-Tipp in der Praxis. In der Mai-Ausgabe von BuchMarkt hatten wir eine einfache, aber wirkungsvolle Deko für einen Büchertisch zum Thema Schmetterlinge vorgestellt. Christiane Morbitzer hat sich inspirieren lassen und den Vorschlag leicht variiert in der Buchhandlung Stefan Schmid in Ebersbach ausprobiert.

BuchMarkt Juli 2013

Die Taschen sind auch sortenrein bestellbar.

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Praxis | Die Besten

Bestenliste

Bestseller Barsortiment

Erstellt von

Ermittelt von

Hörbücher

Belletristik

David Vann | Dreck | Gel. v. Christian Brückner | Parlando

1 Dan Brown | Inferno | Lübbe

Linwood Barclay | Fenster zum Tod | Gel. v. Frank Arnold | Audiobuch Luca Di Fulvio | Das Mädchen, das den Himmel berührte | Gel. v. Philipp Schepmann | Lübbe Audio Wieland Freund | Wecke niemals einen Schrat! | Gel. v. Jodie Ahlborn | Hörcompany

Nikolai von Michalewsky | Mark Brandis (24) | Mit M. Lott, D. Wunder, M. Krogull u.a. | Folgenreich Harlan Coben | Wer einmal lügt | Gel. v. Detlef Bierstedt | Der Hörverlag Die Bestenliste liegt auch – kommentiert – diesem Heft als Poster bei. Weitere Poster (für Abonnenten kostenlos) können über vertrieb@buchmarkt.de bestellt werden.

1 Hannes Jaenicke | Die große Volksverarsche | Gütersloher Verlagshaus

2 Jonas Jonasson | Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand | carl‘s books 3 Timur Vermes | Er ist wieder da | Eichborn 4 Jean-L. Bannalec | Bretonische Brandung | Kiepenheuer & Witsch 5 Kai Twilfer | Schantall, tu ma die Omma winken! | Schwarzkopf & Schwarzkopf

Hanna Jameson | Kalter Schmerz | Gel. v. David Nathan | DAV Adam Gidwitz | Eine dunkle & grimmige Geschichte … | Gel. v. Peter Kaempfe | Audiolino

Sachbuch

6 Jean-L. Bannalec | Bretonische Verhältnisse | Kiepenheuer & Witsch 7 Donna Leon | Tierische Profite | Diogenes 8 Tess Gerritsen | Abendruh | Limes 9 Martin Walker | Femme fatale | Diogenes 10 Anne Gesthuysen | Wir sind doch Schwestern | Kiepenheuer & Witsch

2 Dirk Müller | Showdown | Droemer Knaur 3 Eben Alexander | Blick in die Ewigkeit | Ansata 4 Reuth/Lachmann | Das erste Leben der Angela M. | Piper 5 Geiss/Geiss/Hock | Von nix kommt nix | Heyne 6 Alois Prinz | Hannah Arendt oder Die Liebe zur Welt | Insel TB

Kinder- und Jugendbuch 1 Kerstin Gier | Saphirblau | Arena 2 Carola Wimmer | Ostwind | cbj 3 Enid Blyton | Hanni & Nanni 3 | SchneiderBuch 4 Erin Hunter | Zeit der Dunkelheit | Beltz

5 Ursula Poznanski | Erebos | Loewe 6 Sven Nordqvist | Findus zieht um | Oetinger

7 Meike Winnemuth | Das große Los | Knaus

7 Kerstin Gier | Liebe geht durch alle Zeiten | Arena

8 Margot Käßmann | Mehr als Ja und Amen | adeo

8 Kerstin Gier | Smaragdgrün | Arena

9 Richard D. Precht | Anna, die Schule und der liebe Gott | Goldmann

9 Jeff Kinney | Von Idioten umzingelt! | Baumhaus 10 Jeff Kinney | Gibt‘s Probleme? | Baumhaus

10 Guillem Balagué Pep | Guardiola | C. Bertelsmann

Bestenliste

Bestseller nach Umsatz

Erstellt von

Ermittelt von

Businessbücher

Romane, Unterhaltung, Belletristik

1. Reinhard K. Sprenger | Radikal führen | Campus

1. Dan Brown | Inferno | Lübbe | Umsatz: 1173,-- EUR

2. Daniel Kahneman | Schnelles Denken, langsames Denken | Siedler

2. Jojo Moyes | Ein ganzes halbes Jahr | Rowohlt | Umsatz: 493,-

3. Gerd Gigerenzer | Risiko | C. Bertelsmann

4. Wolfgang Herrndorf | Tschick | Rowohlt | Umsatz: 268,-

4. Jack Nasher | Deal! | Campus

5. Jonas Jonasson | Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand | carl‘s books | Umsatz: 222,-

3. Donna Leon | Tierische Profite | Diogenes | Umsatz: 369,-

5. Nassim Nicholas Taleb | Antifragilität | Knaus

Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den DownloadZahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Risiko www.getabstract.com/buchmarkt

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in Verbindung mit

Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz

BuchMarkt Juli 2013


Sicherheit plus hohe Rendite für

DVD-Tipp Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion

G

anze 30 Jahre mussten Fans von Paul Watzlawicks Kultbuch „Anleitung zum Unglücklichsein“ warten, bis eine (sehr freie) Verfilmung des „Anti-Ratgebers“, der in mehrere Sprachen übersetzt wurde und von dem in Deutschland mehr als eine Mio. Exemplare verkauft wurden, in die Kinos kam. In diesem Monat bringt Studiocanal die (Liebes-)Komödie um die verträumte, abergläubische Tiffany, die sich ständig selbst im Weg steht, als DVD/Blu-ray auf den Markt. Studiocanal verlost 2 x 1 DVD von „Anleitung zum Unglücklichsein“ inklusive des von den Darstellern (Johanna Wokalek, Iris Berben, David Kross, Benjamin Sadler u.a.) signierten Buchs, das im Piper Verlag erschienen ist! Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Watzlawick“ an gewinnspiel@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.

Gewinnspiel!

Studiocanal: DVD und signiertes Taschenbuch zu gewinnen

D

isneys episches Abenteuer „Die Fantastische Welt von Oz“ erzählt die Vorgeschichte zu L. Frank Baums Kinderbuch-Klassiker „Der Zauberer von Oz“, der durch die Musical-Verfilmung mit Judy Garland Weltruhm erreichte: Ein kleiner Zirkusmagier mit zweifelhafter Moral findet sich nach einer turbulenten Ballonfahrt im lebhaften Oz wieder und wird dort zu einem besseren Menschen. „Die Fantastische Welt von Oz“ spielte weltweit 366,3 Mio. Euro ein (Stand: Mai 2013) und ist somit nach „Iron Man“ der (bisher) zweiterfolgreichste Film des Jahres.

Disney: Die DVD zu „Oz“ wird dreimal verlost

Disney verlost 3 x 1 DVD von „Die Fantastische Welt von Oz“ Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Oz“ an gewinnspiel@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.

Gewinnspiel!

Der Einsendeschluss für beide Gewinnspiele ist der 31. Juli 2013.

Unser Buch-Tipp Empfohlen von der BuchMarkt-Redaktion

V

Frank Berzbach, Die Kunst ein kreatives Leben zu führen – Anregung zu Achtsamkeit; gestaltet von Katrin Schacke im Verlag Hermann Schmidt Mainz

om Stress, als Kreativer dauerhaft „performen“, Ideen haben, und sich gleichzeitig in den Bereichen Mode, Technik, Lebenswandel immer in der Avantgarde positionieren zu müssen, ist in diesem Buch die Rede. Und davon, was daraus für den Menschen hinter der Fassade bedeutet. In Kapiteln wie „Leben und Leiden“ und „Kreativität und Spiritualität“ plädiert er vor allem dafür, bei Zeiten einen Schritt zurückzutreten, Pause zu machen, sich selbst zu beobachten. Ruhe, Abstand, Loslassen – all dies Lektionen, die weder an Universitäten noch in Praktika unterrichtet werden. Auch das Buch selbst ist eine Anregung zu Achtsamkeit. Die Gestaltung, Typografie und Papierqualität machen die Lektüre zum Genuss für fast alle Sinne. „Volumenpapier macht das Buch so überraschend leicht; denn der Inhalt soll ja anregen, die Dinge etwas leichter zu nehmen“, erklärt Verlegerin Karin Schmidt-Friderichs die Materialauswahl. Allein der Umschlag ist dabei ein Erlebnis: „Das Einbandmaterial haben wir aus der Schuhindustrie geklaut. Es war für Brandsohlen in Schuhen gedacht.“ Auch hier liegt die Begründung im Inhalt: „Belastbarer und weicher werden die Leser durch die Anregungen von Berzbach – belastbar und weich also auch das Material.“ Dieses Buch ist „die Einladung zu einem stillen Gespräch“ – wer sich auf diese Einladung einlässt, wird, wie es im Verlegervorwort heißt, lernen, „nicht allen Erwartungen und Usancen zu entsprechen.“ Und darin liegt ja ein maßgeblicher Wesenszug von kreativem Leben.

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Premium-Vorsorge für Medienmenschen

Besser Presse

In 2013

4,5 %


Praxis | Verkaufsargumente

All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko Bernhard Kegel „Tiere in der Stadt“ – DuMont Das hat mich fast umgehauen, denn davon wusste ich fast nichts. Um Füchse geht es nämlich erst zum Schluss, dafür lange um die Parasiten, die Tiere und Menschen von Anbeginn um sich haben. Obwohl durch den Staubsauger z.B. der Floh dezimiert wurde, haben Schädlingsbekämpfungsmittel „es nicht vermocht, auch nur eine einzige gesundheitsschädliche Art zu liquidieren.“ Wussten Sie, dass es 134.000 Fliegenarten gibt? Oder dass sich von Bücherläusen bis Palpenmotten 64 Arten an Büchern gütlich tun? Gottlob (noch) nicht am Inhalt. Oder dass die winzigen Demodex-Milben in der Gesichtshaut jedes Menschen existieren? Aber – wie beruhigend – „nie sind es mehr als etwa tausend Tiere.“ Das Zusammenleben von Menschen, Pflanzen und Tieren in Städten führt(e) zu Klimafolgen, von denen ich so wenig Ahnung hatte wie von der Zunahme von Bettwanzen und Katzenflöhen. Elstern sind keine Vogelmörder, erfahre ich, Spatz und Star weltweit gefährdet. Undsoweiter. Die Informationen, die auf vielen globalen Untersuchungen beruhen, sind wunderbar leicht in Zusammenhang gebracht und so gut erzählt, dass das Interesse nie nachlässt. Wenn das Buch bei Füchsen, Wildschweinen und Graureihern in Berlin aufhört, möchte man die Bitte, sich als normaler Bewohner an der Stadtökologie mit Citizen-Science-Projekten zu beteiligen, gern befolgen. Wie schön, dass Wissenschaftler in aller Welt so viel erforschen und dass jemand es uns so fabelhaft vermittelt! (479 S., 22 Euro)

Petra Morsbach „Dichterliebe“ – Knaus Ja, sie kann vorzüglich erzählen. Knapp und substanziell. Hier hat sie sich in einen verzagenden DDR-Lyriker eingefühlt,

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Ellen Pomikalko Kritikerin

der seine Nachwendezeit in Ich-Form vorführt. Er lebt nach einem Stipendium in Italien nun von einem Stipendium in einem dörflichen deutschen Künstlerhaus, hat kleinere Aufträge, überträgt einen russischen Dichter und kann sich mit dem Vorschlag seines Verlegers, einen Roman zu schreiben, weil Lyrik im Westen keine Chance habe, nicht anfreunden. Er trinkt zuviel, hat drei gescheiterte Ehen zu verkraften und kommentiert die Gespräche der anderen Stipendiaten eher zynisch: lauter Dilettanten. Er war ein Held mit vielen Preisen, heute ein Nichts. In die ätzend treffsichere Beobachtung der andern und seine gnadenlose Selbsterkenntnis mischt sich seine immer kindischere Verliebtheit in eine „West-Schnepfe“, ein Wunschtraum ohne Happy End. Ich finde dieses Genrebild einer Künstleroase in kühlem Impressionismus gut gelungen. Viele Zitate bekannter Dichter beweisen: Jedes Gefühl, jeder Gedanke, jeder Begriff ist schon ein- oder x-mal poetisch geformt worden. Die Nachgeborenen haben‘s schwer. Sex ‘n drugs müssen dem Ego aufhelfen, am Ende bleibt halt nichts. Ganz schön böse, diese lässige Desillusio(287 S., 19,99 Euro) nierung. Vito von Eichborn „Mein Mallorca“ – Mare Die weltberühmte Ferien- und Rentner-Insel, hundertfach beschrieben, nun aus Sicht eines besessenen Büchermachers vorgestellt, der gar nicht anders kann, als seine Nase in alles stecken, was ihm unter dieselbe kommt. Außer mehreren früheren Aufenthalten lebte er vor kurzem zwei

BuchMarkt Juli 2013

Jahre am Stück dort, ist sowieso weltbefahren und kann sich sein (vorsichtiges) Urteil über das Multikultieiland erlauben. Er kennt auch die Kehrseiten, Korruption und Verschandelung, und nennt Namen. Seine lebendige Erzählung ist gespickt mit Informationen über Geschichte und Gegenwart, Landschaft und Sehenswürdigkeiten, Lokale und Märkte, Kunst und Kultur, Spanier und Deutsche. Ich stelle mir vor, ein ähnlich intimes Porträt würde von einem Kenner über eine deutsche Enklave geschrieben, z.B. „Mein Hamburch“. O weia, was dabei wohl heraus(191 S., 18 Euro) käme. Nick Dybek „Der Himmel über Greene Harbor“ – Mare Ein 14-Jähriger hat mehr Vermutungen als Erkenntnisse, was seine Eltern betrifft, sein eigenes Verhalten in einer ungeheuerlichen Situation kann er erst später einordnen. So müssen auch wir uns mit ihm einfühlen in die elterliche Ehekrise und die Spannung auf einer Halbinsel, deren Bewohner vom Fischfang in Alaska leben und ihre Existenz bedroht sehen, weil ein Erbe die Flotte verkaufen will. Einziger Ausweg Mord? Der Junge und sein Freund werden mit einem Dilemma konfrontiert, dem sie nicht gewachsen sind. Und als sich eine Lösung zeigt, drehen die Väter durch. Die tragische Geschichte nimmt einen gefangen, vielleicht weil sie zeitlos wie ein antikes Drama ist und sich aus Kindermund entfaltet, ruhig und atmosphärisch dicht erzählt. (317 S., 19,90 Euro)

Franz Hohler „Gleis 4“ – Luchterhand Fast ohne jede stilistische Finesse linear erzählt, wie jemand einer Frau am Bahnhof den Koffer die Treppe hoch-


www.krimicops.de

trägt und dann zusammenbricht. Er ist tot, sie kann nicht reisen und wird unvermutet in seine Geschichte hineingezogen. Die ist so abenteuerlich und das Puzzle ihrer Aufklärung so spannend, dass man keine Finesse mehr braucht, um gefesselt zu sein, denn es geht darum, wie brutal Menschen früher dank religiös begründeter Normen miteinander umgegangen sind. In der schönen Schweiz. Hohler ist ein Moralist, dem das Kunststück gelingt, dem Unrecht Hoffnung entgegenzusetzen. Weil die Menschen von heute ein anderes Selbstbewusstsein haben. Indem er die Denkweisen von Vergangenheit und Gegenwart mischt, hebt er die Familiengeschichte aus der persönlichen Sphäre ins gesellschaftlich Relevante. Beeindruckende Einfachheit. (220 S., 17,99 Euro) Renate Dorrestein „Stiefmuttertag“ – C. Bertelsmann Sie dröselt Konflikte auf. Am Tag nach dem Crash mit ihrem Mann fährt eine Künstlerin zur Preisverleihung nach England, und während der Reise geht ihr das Desaster durch den Kopf, das ihre bis dahin so glückliche Ehe ins Chaos gestürzt hat. Nach und nach werden wir über ihre Geschichte eingeweiht in die schwierige Situation einer pubertierenden Tochter, die einen zu nachsichtigen Vater hat. Es ist nicht einfach, erwachsen zu werden, wenn man verwöhnt wird, so könnte man das Problem benennen. Da braucht es eine gestandene Frau, die in sich ruht, um einen vernünftigen Ausweg zu finden. Diese Frau hat sie ohne große Umstände, allein an deren realem Leben entlang charakterisiert und ebenso nachvollziehbar die Erkenntnisse des jungen Mädchens entwickelt. Angewandte Psychologie, unterhaltsam erzählt. (252 S., 16,99 Euro)

Daniel Silva „Der Hintermann“ – Pendo Der „elfte Fall für Meisterspion Gabriel Allon“ reiht noch einmal die zunehmenden Terroranschläge in westlichen Ländern auf, bevor Ga-

briel in Covent Garden einen schwitzenden Mann bemerkt. Der kann sich in die Luft sprengen, weil die Polizei Gabriels Eingreifen verhindert. Logisch, dass Gabriel, der Restaurator, nun wieder als Rächer mit ran muss. Eine saudische Milliardärin, die genug hat vom Terror, stellt sich einer gigantischen Täuschung von Islamisten zur Verfügung und gerät mit Gabriel in höchste, allerhöchste Gefahr. Natürlich sind der Mossad und die CIA mit allen Mitteln technischer Neuerung dabei, und die Schilderung dieser Kniffe nimmt nebst dem Szenario der einzelnen Operationen viel Platz ein. In weiten Teilen ist es fast ein Sachbuch über den intelligenten Kampf gegen AlQuaida, sehr sachkundig und sehr spannend. Dass Gabriel überhaupt mit dem Leben davonkommt, wenn auch stark lädiert, verdankt er dann einem Deus ex machina, mit dem wirklich keiner rechnen konnte, der aber im Grunde auch ein Hoffnungsschimmer in einer gewaltfixierten Ideologie ist. Über den Sinn des brutalen Extremismus wird sowieso ausgiebig diskutiert. Insofern: ein Gegenwartsthriller mit großem Realitätsbezug. (481 S., 19,99 Euro) Don Winslow „Manhattan“ – Suhrkamp Leider kenne ich noch keinen seiner späteren Romane und kann nicht vergleichen. Dieser frühe (von 1996) ist stilistisch hochelegant und komplex, beim ersten Mal Lesen kaum zu fassen, mit einem Helden, der sein Tun intellektuell reflektiert, und mehr Anspielungen als ausgesprochenen Gewissheiten. Er spielt 1958, als ein Senator Keneally mit seiner wunderschönen Frau Madeleine Präsidentschaftskandidat wird und ein scheinbar undurchdringliches Netz von Geheimdiensten die politische Landschaft beherrscht, in der jeder jeden zur Strecke bringen will. Der Tatort New York erscheint als herrlichste Verkörperung freien Lebens für eine Menge zwischen Sex, Drogen und Ideologien gefangener Individuen. Das Leben ein Wahn, den nur geborene Helden durchschauen. Ich muss viel nachholen, um Winslow weiter kennenzulernen. (402 S., 9,99 Euro)

BuchMarkt Juli 2013

Ganz.. schon bissig!

Taschenbuch · 344 Seiten 978-3-942446-87-7 · 9,90 Euro

»Sie schufen einen urkomischen, respektlosen Krimi voller Slapstick, Spannung und einem Panoptikum lebensechter Charaktere. Die sechs ›Grünen‹ treffen voll ins Schwarze.« Ruhr Nachrichten

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www.kbv-verlag.de


Special | Ratgeber Inhalt Marketing: Gräfe und Unzer präsentiert das Konzept seiner neuen Endkundenkampagne | 58 Einkauf: Reiner Morbitzer über die Wichtigkeit der Backlist im stationären Handel | 60 Erziehung: Diverse aktuelle Titel widmen sich unserem Bildungssystem. Carsten Tergast untersucht die unterschiedlichen Ansätze | 62

Editorial

O

bwohl es zahlenmäßig gut läuft, ist das Geschäft mit dem Ratgeber im Handel häufig unterrepräsentiert. Aus Verlagssicht bleibt hier Umsatzpotenzial ungenutzt, das sich relativ einfach nutzen ließe. PatmosVertriebsleiter Reiner Morbitzer weist hier noch einmal auf die besondere Bedeutung der Backlist hin. Durch neue Optik und Gestaltung machen sich nun die Verlage hübsch, auch für Buchhändler: Gräfe und Unzer geht im Herbst mit neuem Auftritt an den Start, begleitet von einer umfangreichen Endkundenkampagne, die wir hier exklusiv vorstellen: „Lebensnah und emotional“ sind Motive und Ansprache der Kampagne, von der auch der stationäre Buchhandel profitieren soll.

Selfmade

Boshi und Wolltaire frechverlag. Nach dem

großen Erfolg seiner Mützentitel bietet der frechverlag diesen Herbst die Aktion „Jetzt gibt’s was auf die Mütze“ an. Das „MützologieAktionspaket“ enthält neben dem MützoloFreche Aktion: „Jetzt gibt’s was auf die Mütze“ gie-Dekoaufsteller für den Aktionstisch ein Mützologie-Booklet als Endkundenflyer, dass die Nachfrage nach den Mützenbüdas keine Fragen zum Thema offen lässt. chern auch im kommenden Herbst nicht Dem Ideenreichtum an verschiedenen abreißt: „Ein Unikat, das es so nirgends Mützenvarianten sind schließlich schein- zu kaufen gibt und einen Coolnessbar keine Grenzen gesetzt. Neben Mus- Faktor besitzt – das fasziniert gerade ter und Farben spielt vor allem die Form junge Leute; das hat myboshi gezeigt. eine wichtige Rolle. So erfährt man in dem Viele unserer Kunden haben die meisten Booklet dann, was es mit Boshis auf sich Handarbeits-Techniken nicht mehr erhat, dass bei einem Beanie „der Mützen- lernt, weder zu Hause noch in der Schule körper gerade verlängert ist und geschoppt – und benötigen daher Know-how. Dafür getragen wird“, und dass bei AnimalHats sind Ratgeberbücher besonders geeignet, die Eule das beliebteste Motiv ist. insbesondere wenn sie gleichsam unterDr. Christiane Voigt, Programmleitung haltsam, stylisch und praxisorientiert Produktmanagement Kreativ, ist sicher, aufgemacht sind.“

Jörn Meyer 54

BuchMarkt Juli 2013


Ratgeber | Special

Dating

Liebestanz

Kreuz. In Kooperation mit dem Online-

Datingportal ElitePartner präsentiert der Kreuz-Verlag den Liebesratgeber „SOS in der Liebe“ von Julia Peirano. Während ElitePartner über das Buch berichten wird und ein Interview mit der Autorin veröffentlicht, liegt den Büchern ein Gutschein für ElitePartner bei. Als leidenschaftliche Tango-Tänzerin versteht die Autorin durchaus etwas vom Tanz der Liebe, und wie dieser am besten gelingt. Der Verlag hat dazu ein Video präsentiert, das es auf der Homepage des Verlags (www.kreuzverlag.de) zu sehen gibt.

Sch nell mal was Schön es ge zaubert!

Umwelt

Klima-Buchtipp Velber. Jeden Mo-

nat wählt die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur einen Klima-Buchtipp des Monats aus. Für den Monat Juli wurde der Titel „Basteln und Experimentieren mit Wasserkraft“ vom Autorenteam Irina Wellige und Rolf Behringer prämiert. Der Vorgänger „Basteln und Experimentieren mit Windenergie“ wurde 2012 ebenfalls ausgezeichnet. Aus der Begründung der Akademie: „In diesem Mitmach-Buch werden neueste technische Errungenschaften durch einfache Prinzipien erklärt und laden zum Experimentieren ein. Ein tolles Buch für den Einsatz im Unterricht und die ganze Familie!“

BuchMarkt Juli 2013

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23 x 23 cm, 64 Seiten, Hardcover € [D] 12,99 / € [A] 13,40* / CHF 19.90** / ISBN 978-3-8388-3490-0 * vom österreichischen Importeur preisgebunden **unverbindliche Preisempfehlung

Jetzt bestellen: FON 07953 / 7189 011 FAX 07953 / 7189 081

MAIL christophorus@sigloch.de oder fragen Sie Ihren Außendienst


Special | Ratgeber

Buchhandel sich einen tatsächlich beratenden Außendienst wünscht, der gerade zu Schwerpunkt-Titeln mehr Informationen in der Tasche hat. Dass dieses „Mehr“ niemand besser mitbringt als der für den Titel verantwortliche Lektor, hat sich im Rahmen der vorangegangenen Tagungen bewiesen. Um nun diesen Bonus auch für die Einkäufer erlebbar zu machen, haben wir uns entschieden, den relativ „alten Zopf“ der Tagungstradition abzuschneiden. Das Konzept ist übrigens bei den Kollegen im Arbeitskreis Ratgeberverlage auf großes Interesse gestoßen.

Vertreter

Videotagung BLV. Mit einem neuen Kon-

zept der Vertretertagung geht BLV voran: Dafür hat der Verlag seine Lektoren Video-Präsentationen zu den Schwerpunkt-Titeln des Programms erstellen lassen. Mit den Videos, die ca. drei Minuten lang sind, kann der Außendienst das Verkaufsgespräch deutlich anschaulicher gestalten und Entscheidungen beschleunigen. Verlagsleiterin Antje Wolf erklärt die Vorteile der neuen Tagungsform.

Wie läuft denn so eine „Tagung” ab? Schwerpunkttitel als Video: Die Lektoren stellen Vertretern in 3-Minütern Titel vor

Warum haben Sie sich entschlossen, die Vertretertagung zukünftig in dieser Form durchzuführen?

Da wir mit einem Team von freien Außendienstlern arbeiten, ist die Vermittlung von Strategie und Inhalten besonders ent-

scheidend, vor allem, weil die Kollegen vor jedem Reisestart einen ca. vierwöchigen Marathon durch die Tagungen der von ihnen vertretenen Verlage zu bestehen haben. Der ein oder andere Verlust von Informationen ist also fast unumgänglich, so dass es Zeit war, neue Wege einzuschlagen. Im Gegensatz dazu steht, dass der

Das Team hatte nach Erhalt der Unterlagen eine Woche Zeit, sich das Material zu erschließen und seine Fragen und Anregungen zu formulieren. Diese Fragen wurden vor der Telefonkonferenz im Verlag eingereicht, so dass die Antworten vorbereitet werden konnten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine sehr erfolgreiche und effektive Variante einer Tagung war, bei der ein Außendienst agierte, der nicht nur top vorbereitet war, sondern konstruktiv und engagiert mitgearbeitet hat.

Thema Selfmade

Die moderne Handmade-Generation Edition Michael Fischer. Die Tendenz war bereits im Programm des letzten Jahres erkennbar: Nach über 30 Jahren Erfahrung als Ratgeberverlag für kreative Techniken richtet die Edition Michael Fischer ihren Schwerpunkt neu aus. Mit den Bereichen Kreatives Gestalten und Handarbeiten erweitert der Verlag sein Programm, das bisher vor allem aus Mal- und Zeichenbüchern bestand. Geschäftsführer Jean-Michel Fischer treibt damit die Entwicklung des Verlags voran, sich als Marke für die moderne Handmade-Generation zu positionieren. „Ich glaube, dass das kreative Gestalten gerade heute eine erfüllende Freizeitbeschäftigung sein kann. Es steht für Werte, die angesichts von Schnelllebigkeit und Überfluss immer mehr an Bedeutung gewinnen: für Nachhaltigkeit, Individualität, Authentizität, Sinnlichkeit und Fantasie. Industrieller Massenware wird Liebevolles und Selbstgemachtes entgegen-

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gesetzt“, erklärte Fischer bereits im letzten Jahr (BM 10/2012). An diese veränderten Bedürfnisse passt sich der Verlag mit seinem Herbstprogramm nun komplett an: „Wir wollen unseren Kunden die große Bandbreite kreativer Techniken zur Verfügung stellen“, meint Fischer, „sowohl die kleinen Projekte im Zakka-Style als auch die größeren DIY-Projekte wie Lampen oder Aufbewahrungslösungen.“ Auch optisch und haptisch hat sich der Verlag umgestellt: „Gerade unsere Zielgruppe achtet verstärkt auf eine ansprechende, zeitgemäße Optik der Bücher und erwartet neben dem praktischen Nutzen auch eine moderne, designorientierte Ästhetik. Zudem stellen unsere Kunden einen hohen Qualitätsanspruch an gebundene Bücher, die sich von der Schnelllebigkeit des Internets und den oft nur wenig ausgearbeiteten Anleitungen unterscheiden muss.“

BuchMarkt Juli 2013

Sei ein Frosch! Patmos.

Dekorieren Sie Ihr Schaufenster oder den Aktionstisch zur Neuerscheinung „Das FroschPrinzip“ von Nam Nguyen mit Fröschen! Unter den eingesandten Fotos verlost Patmos eine originelle Veranstaltung. Auf der Internetseite von Patmos kann man die Bastelanleitung des Frosches downloaden. „Keine Angst, das geht wirklich ganz einfach – man braucht dazu lediglich ein quadratisches Papier, nicht einmal eine Schere“, meint Reiner Morbitzer, Vertriebsleiter von Patmos. Mehr Informationen zur Aktion gibt es beim Verlag und in der neuen Vorschau.


Natur statt Förderwahn! Nur freie Kinder wachsen Der neue Bestseller der beiden erfolgreichen Ratgeberautoren Ein neuer Erklärungsansatz kindlicher Entwicklung Startauflage: 30.000 Exemplare Wir werben in:

ca. 256 Seiten, gebunden vierfarbig mit zahlreichen Abbildungen ca. € 17,95 D/sFr 25,40 ISBN 978-3-407-85953-2 Erscheint 09.09.2013 Auch als E-Book erhältlich

www.beltz.de Herbst 2013 | Beltz Sachbuch


Special | Ratgeber

Verlage

B

ei Gräfe und Unzer tut sich in dieser Saison einiges: Nachdem im letzten Jahr mit Dr. Till Wahnbaeck als Geschäftsführer Marketing und Vertrieb und Dorothee Seeliger als Geschäftsführerin Programm wichtige Führungspositionen neu besetzt wurden, werden nun die gestalterischen und programmatischen Änderungen sichtbar. Auffällig ist dabei sicher die komplette Neuausrichtung bei der Gestaltung der Bücher, die man in der Herbst-Vorschau beobachten kann. Dank neuer, klarer Zielgruppendefinitionen und inspiriert durch unter anderem die zeitgemäße Optik populärer Foodblogs, wird die Umschlaggestaltung „leichter“, die Schriften „selbstgemachter“ und auf den Fotografien darf es nun „auch mal bröseln“, wie Dorothee Seeliger es beschreibt. Begleitet wird der neue Markenauftritt im Herbst dann von einer umfangreichen Printkampagne, die auf die Endkunden abzielt. Der Münchner Verlag hat sich 58

Danke, GU Wenn funktioniert, was Gräfe und Unzer sich von seiner neuen Marketingkampagne erhofft, könnten Buchhändler sich bald beim Verlag bedanken: Dieser will eine Million neue Leser gewinnen – und in die Buchhandlungen locken BuchMarkt Juli 2013

das ambitionierte Ziel gesetzt, auf diesem Wege eine Million neue Leser zu gewinnen. Wahnbaeck erklärt die neue Strategie: „Der Ratgebermarkt wächst, und wird interessanterweise nicht durch Internetangebote und Apps kannibalisiert. Unsere Überzeugung ist es, dass der Bereich noch stärker wachsen kann, die gesamte Kategorie Ratgeber/ Lebenshilfe weiter wachsen kann, wenn wir den Leser darauf aufmerksam machen, dass das Buch eine gute Alternative zu Angeboten im Netz ist. Das bedeutet für uns, dass wir überall dort, wo Menschen aus unseren definierten Zielgruppen nach Rat suchen, mit unserem passenden Angebot präsent sein müssen.“ Dies soll vor allem durch geringere Streuung dank gezielter Platzierungen im Umfeld der Ratsuchenden geschehen. Mit monothematischen Anzeigen in beispielsweise Fachzeitschriften, wird so der Ratsuchende im passenden Umfeld erreicht. Dafür wird Werbedruck und -budget des Verlags verdreifacht. Und da die Kaufentscheidung letztlich keine rationale, sondern vor allem emotionale ist, will Gräfe und Unzer das Gefühl vermitteln, dass die


Ratgeber | Special

Nah am Alltag der Zielgruppen: Motive und Ansprache der monothematischen Kampagne richten sich an klar definierte Zielgruppen. Die emotionale Wirkung entspricht dem Markenkern des Ratgeber-Verlags. Dr. Till Wahnbaeck und Dorothee Seeliger präsentieren das neue Marketingkonzept (links)

Marke das eigene Leben bereichern kann. „Das ist, sehr verknappt, unser Markenkern: GU bereichert und erleichtert das Leben“, führt Seeliger aus.

Umgesetzt wird die Idee in einer Weise, der dasselbe Menschenbild zu Grunde liegt, wie das Redesign der Bücher: „Personen aus unseren definierten Zielgruppen werden in alltagsnahen Situationen gezeigt, denen man sich emotional verbunden fühlt. Der Slogan ‚Danke GU für …‘ wird jeweils angepasst und von mehreren Titel aus dem Programm begleitet, die sozusagen den Grund für den Dank mitliefern. Das Ganze passiert in einer Weise, die das Herz ansprechen soll“, erläutert Wahnbaeck. Und wo es bei der Food-Fotografie zukünftig bröseln darf, wird die Bildsprache auch hier ‚ehrlicher‘ und ‚lebensnaher‘. Slogan und Konzept funktionieren angepasst quer durch alle Themenbereiche des Verlagsprogramms. Auch, dass das Konzept in verschiedenen Formaten und Medien funktioniert, war bei der Entscheidung wichtig – als klassische Printanzeige, Plakat, Online-Banner und in der Handelswerbung.

Um aus diesem Kern eine funktionierende Kampagne zu gestalten, musste zunächst eine Agentur gefunden werden, die die Gedankenwelt des Verlags und die Bedürfnisse der Kunden versteht. Nachdem im letzten Jahr entschieden wurde, den Agenturvertrag neu auszuschreiben, wurden über 200 Agenturen in Erwägung gezogen, von denen vier übrig blieben, bei denen „die Chemie passte“ und die Wahnbaeck besuchte. Es sollten Konzepte erstellt werden, wie der Markenkern in eine umsetzbare Kampagne übersetzt werden kann. Der Ansatz der Werbeagentur 19:13 war so schlicht wie überzeugend: Was tut man, wenn man einen guten Rat bekommt? Man bedankt sich. So einfach funktioniert das Prinzip der Kampagne. Wahnbaeck zeigt sich begeistert: „19:13 hat die Marke GU Was Wahnbaeck ebenso wichtig ist: „Jedes perfekt verstanden und eine unglaublich der Anzeigenmotive enthält den Hinweis starke Kampagne entwickelt.“ ‚Mehr entdecken auf gu.de und bei Ihrem BuchMarkt Juli 2013

Buchhändler‘. Für uns ist und bleibt der stationäre Handel der wichtigste Ansprechpartner und Vertriebsweg. Dementsprechend werden wir dem Händler natürlich auch ausreichend Material an die Hand geben, um das neue Konzept in die Buchhandlung zu übertragen, Nutzen und Wiedererkennbarkeit zu steigern.” Aus seiner Sicht wird die stärkere Markenbildung im Bewusstsein des Kunden auch dafür sorgen, dass dieser, wenn er beim Besuch der Buchhandlung auf die Marke GU stößt, viel selbstverständlicher zusätzlich zum Krimi auch ein Kochbuch oder ähnliches mitnehmen wird, weil durch die Präsenz der Marke auch Vertrauen entsteht, und das Gefühl, sich mit ihr umgeben zu wollen. Und weil er davon ausgeht, dass die meisten Menschen nicht in eine Buchhandlung gehen, um dort ein (bestimmtes) Buch zu kaufen, sondern sich inspirieren zu lassen. Dort soll sich dann der Kreis schließen – so dass letztlich hoffentlich auch der Buchhändler sagen kann: „Danke, GU”. 59


Special | Ratgeber

Kundenbindung durch Backlist Reiner Morbitzer, Gesamtleiter Vertrieb der Verlagsgruppe Patmos, im Gespräch über das Einkaufsverhalten mancher Buchhändler und mit einem Plädoyer für die Backlist

Inwiefern?

Trendgespräch Wie geht es dem Lebenshilfe-Ratgeber, Herr Morbitzer?

Zunächst einmal freuen wir uns als Verlag natürlich darüber, dass diese Sparte so gut geht. Viele unserer Erfolgstitel erfreuen sich ständiger Nach- und Neuauflagen. Die Ratgeber liegen regelmäßig auf den Spitzenplätzen der verlagsinternen Hitlisten. Von dem Erfolg ist nicht überall im Handel viel zu spüren. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Tatsächlich geht dieser Umsatz teilweise am stationären Handel vorbei. Das ist schade – und unnötig. Aus unserer Sicht ist der Weg über den Buchhandel noch immer der geeignetste Vertriebskanal für unsere Bücher – der Buchhändler ist und bleibt unser wichtigster Vertriebspartner! Warum geht der Abverkauf von Ratgebern dennoch häufig am Sortiment vorbei?

Die Priorität des Lagerumschlags gibt nur der Novität eine Chance. So lassen wir uns alle zu sehr hetzen: Die enorme Menge an Neuerscheinungen jeden Monat setzt die Buchhändler unter Druck, möglichst schnell zu rotieren, um aktuell zu bleiben. Nach dem Motto „Nur ein druckfrisches Buch ist gut“ remittieren viele Buchhandlungen über alle Warengruppen hinweg nach ein paar Monaten an den Verlag. Mein Eindruck: Die Sortimentsbestückung findet teilweise nicht mehr nach Inhalt, Qualität und Kundenbedürfnissen statt, sondern nach dem Tag des Lagerzugangs. Bücher und ihre geistigen Inhalte erreichen bei dieser Vorgehensweise ihr Verfallsdatum nach einer Reise und müssen ausgetauscht werden. Dies hat weitreichende Folgen für die gesamte Branche. Vielen Händlern bleibt kaum etwas anderes übrig. Kunden erwarten zu Recht, Neuerscheinungen im Laden zu entdecken. 60

Aber?

Wir können sicher alle ein bisschen mehr Selbstvertrauen gebrauchen: Wir als Verlag, aber auch die Buchhändler sollten nicht zu streng an pauschale Empfehlungen glauben, sondern auf das eigene Urteilsvermögen und die eigene Kompetenz vertrauen.

Nicht hetzen lassen: Reiner Morbitzer plädiert für mehr Vertrauen in bewährte Titel

Sicher, allerdings halte ich diese Fokussierung auf Novitäten nicht bei allen Warengruppen für sinnvoll. Es geht allein um die richtige Mischung. Gerade im RatgeberSegment gibt es Titel, die auch nach Jahren ihre Gültigkeit und Relevanz behalten. Vor allem zu den großen Themen und Problemen des Lebens gibt es sinnvolle und hilfreiche Ratgeber in Bereichen, in denen die Trends sich nicht allzu schnell wandeln.

Natürlich weiß der Buchhändler immer noch am besten, wer die eigenen Kunden sind und wie deren Bedürfnisse aussehen. Der Buchhandel vor Ort kann Lösungen anbieten – gerade im Bereich Ratgeber. Und das müssen eben nicht immer brandneue Titel sein! Oft werden sie erst durch Mund-zu-Mund-Propaganda nach Monaten zu wirklichen Highlights. Gerade die bewährten Longseller erleichtern die Auswahl und geben dem Sortiment eine gewisse Sicherheit. Der Wunsch aller Ratgeberverlage wäre, diesem Segment mehr Platz zu geben. Wie ist die Lage aus Vertriebssicht zurzeit?

Über den Ersteinkauf des Buchhandels verkaufen wir im Ratgeberbereich durchschnittlich zwischen 1.500 und 2.000 Exemplare über unsere Vertreter, je nach Thema und Autor. Es werden anschließend zwar nur wenige Exemplare remittiert, aber auch nur wenige direkt nachbestellt. Doch diese Titel leben weiter! Nennen Sie ruhig ein konkretes Beispiel.

Ist die Backlist das Geheimnis des Erfolgs?

Ja, unbedingt! Novitäten sind sehr wichtig – wenn aber keine Backlist mehr geführt wird, verliert die Buchhandlung ihre Kompetenz. Und noch schlimmer: Sie wird austauschbar. Wenn nur noch Novitäten präsentiert werden, findet der interessierte Kunde mehr Angebote in der größeren Buchhandlung. Der Laden mit der kleineren Fläche hat keine Überlebenschance, die Kunden bleiben weg. Positiv ausgedrückt: Die Buchhandlung, die auf die Fragen und Bedürfnisse ihrer Kunden eingeht, sichert sich ihre eigene Zukunft! Mit einer stärkeren Kundenbindung steigt auch der Umsatz. Das klingt eigentlich selbstverständlich. Warum macht es der Handel dennoch falsch?

Ganz so schlimm ist es ja nicht: Viele Buchhandlungen achten auf die richtige Mischung aus Backlist und Novis. Gerade Kleinere haben sich spezialisiert, ihre Zielgruppen gefunden und pflegen sie intensiv. BuchMarkt Juli 2013

Ein extremes Beispiel ist „Endloses Bewusstsein“ von Pim van Lommel: Seit vielen Jahren führt dieser Titel die Bestenliste unserer Sachbuch-Ratgeber an. Nahezu jedes Jahr folgt eine Neuauflage. Mehrere Buchhandlungen führen ihn aktiv im Sortiment – das sind aber leider Ausnahmen. Die Barsortimentsquote ist hier enorm hoch und wir verkaufen jährlich mehrere tausend Exemplare an Amazon! Dieses Potenzial lässt sich relativ einfach im stationären Handel nutzen. Warum haben Ratgeber auch weiterhin ihren Platz im stationären Handel?

Jeder Mensch trägt viele Probleme mit sich herum bzw. kennt wiederum viele andere Menschen, die nach Lösungen für ihre Probleme suchen. Der Buchhandel kann mit seriösen Ratgebern seinen Kunden wirklich helfen. Und das wollen wir schließlich alle – glückliche Kunden! Die Fragen stellte Jörn Meyer


Leben

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Paperback | 220 Seiten € 16,99 • SFr 24.50 • €(A) 17,50 ISBN 978-3-451-61164-3 Erscheint im August

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Liebt er mich? Warum ist es so schwer mit der Liebe? Gehen oder bleiben? Lieber Single bleiben? Werde ich je meine große Liebe finden? Unglück in der Liebe begegnet uns in vielen Gestalten. Julia Peirano regt durch Übungen mit Fragen zum Nachdenken an. Für die Akutsituation nach einer Trennung gibt es einen Notfallplan. Und sie zeigt im Bild des argentinischen Tango, wie der Tanz der Liebe gelingen kann. Denn Liebeskummer birgt in vielerlei Hinsicht ein enormes Potenzial für Wachstum und Glück.

Anselm Grün, der erfahrene Begleiter von Menschen in schwierigen Konfliktsituationen, weiß: Es ist nutzlos, Problematisches unter den Teppich zu kehren. In biblischen Erzählungen und Beispielen aus dem Alltag macht er Strategien der Verständigung und Konfliktlösung deutlich. Er gibt Hinweise und formuliert Perspektiven, die durch Erkenntnisse der Psychologie und Konfliktforschung gestützt werden.

Unsere Seele hat eine Menge zu arbeiten: Sie muss immer wieder die Balance zwischen den Bedürfnissen der eigenen Innenwelt und den Anforderungen der Außenwelt neu herstellen. Dabei verlieren wir nur allzu schnell den Überblick. Denn die Seele braucht Zeit: um auszuwählen und um zu reifen. Das gilt nicht nur für anstrengende Erfahrungen, sondern auch für die erfreulichen: Nur so lassen sie sich ins Gedächtnis einspeichern.

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Was Menschen bewegt


Special | Ratgeber

Überblick

L

egionen von Experten unterschiedlicher Bereiche publizieren, diskutieren und polemisieren nicht selten auch, um zu zeigen, wer im Besitz der allein selig machenden Wahrheit ist und den Schlüssel zu einer Zukunft mit gut ausgebildeten, motivierten und gleichzeitig sozial kompetenten Menschen besitzt. Der Buchmarkt profitiert seit jeher von dieser Dauer-Debatte. Erziehungsratgeber füllen Regalmeter. Bücher über Kinder, Eltern und Gesellschaft stürmen regelmäßig auch die Bestsellerlisten. Zwei dieser Listenstürmer legen 2013 neue Bücher vor, und auch drum herum erscheinen viele Titel, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie Kinder in Schule, Leben und später im Beruf zu Erfolg kommen. Bei den Listenstürmern handelt es sich um Richard David Precht und Michael Winterhoff. Prechts neues Buch ist frisch auf dem Markt, es heißt „Anna, die Schule und der liebe Gott“ und trägt den sprechenden Untertitel „Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern“. Starke Worte für ein starkes Thema. Michael Winterhoff, vor fünf Jahren mit „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ schlagartig bekannt geworden, präsentiert im September sein neues Buch mit dem Titel „SOS Kinderseele“. Auch hier präzisiert der Untertitel, worum es geht, nämlich darum, „Was die emotionale und soziale Entwicklung unserer Kinder gefährdet – und was wir dagegen tun können“. Precht nimmt unter die Lupe, was am System geändert werden muss, damit die Motivation der Kinder steigt. Winterhoff sagt: Motivation kommt von alleine, wenn Kinder sich altersgemäß entwickeln können. Ganz konkret erzählt Ben Furmann in „Ich schaff’s“ (Carl-Auer Verlag), wie Eltern, Lehrer und Erzieher „spielerisch und praktisch mit Kindern Lösungen finden“ können. Für Lehrer und Eltern interessant ist das Thema „Classroom-Management“. Zwar mag die inflationäre Verwendung des Management-Begriffs mittlerweile eher abschrecken, doch enthält etwa Christoph Eichhorns „Chaos im Klassenzimmer“ (Klett-Cotta) viele bedenkenswerte Hinweise, „Damit“, so der Untertitel, „guter Unterricht noch besser wird“. Ob Unterricht in der herkömmlichen Form überhaupt noch im Vordergrund stehen muss, diese Frage stellt Salman 62

Motivation ist alles Bücher zum Thema Bildung und Erziehung gibt es wie Sand am Meer. In diesem Jahr werden wohl vor allem zwei Bestsellerautoren die Diskussionen bestimmen und für Umsatz in den Buchhandlungen sorgen

Khan bereits seit Jahren in Form seiner Youtube-Videos. Jetzt gibt es Khans Gedanken auch in Buchform. „Die Khan-Academy“ (Riemann) provoziert mit der Frage, ob die Einbindung interaktiver Lern-Formen nicht den „Beziehungsstress zwischen Lehrern und Schülern“ eliminieren und somit für entspannteres Lernen (und größere Motivation?) sorgen könne. Es ist dies der Punkt, an dem Lerntheoretiker

aufmerksam aufhorchen und ein Kinderpsychiater wie Michael Winterhoff entsetzt protestieren wird. Geht es doch bei Winterhoffs Ausführungen über die Entwicklung der kindlichen Psyche gerade um die unschätzbar große Wichtigkeit der Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern. Es wird spannend zu sehen sein, wie die Bildungsdebatten in diesem Herbst und danach laufen. Findet Michael Winterhoff mit seinen entwicklungspsychologischen Ansätzen erneut bestsellerverdächtiges Gehör? Oder erschöpft sich die Bildungsdebatte weiterhin in Diskussionen um die neuesten Moden bei pädagogischen Modellen und Konzepten? Und was sagt eigentlich die Politik dazu? Ein gutes Gesamtbild entsteht vor allem, indem der interessierte Leser versucht, möglichst viele Stimmen zur Kenntnis zu nehmen. Dazu gehören natürlich auch die Bücher von Jesper Juul oder Remo H. Largo, den beiden Autoren, die in den vergangenen Jahrzehnten vielleicht am meisten und am breitesten zur Bildungsdebatte publiziert haben. Dazu können aber auch Stimmen wie die von Christian Gansch gehören, der sich in „Mehr Individualität bitte!“ (Südwest) Gedanken darüber macht, wie Eltern und Kinder gemeinsam Freiräume finden können, um im Leben anzukommen. Bei Droemer schreibt Werner Bartens in „Glückliche Kinder“ darüber, was „Kinder stark und gesund macht“, und Werner Haas fordert auf: „Eltern, setzt Euch durch!“ (Kreuz). Und ein Wissenschaftler, der bei Eltern auch hohes Ansehen genießt, ist der Hirnforscher Gerald Hüther. Mit Co-Autor Herbert Renz-Polster untersucht er in „Wie Kinder heute wachsen“ (Beltz) die Bedeutung der „Natur als Entwicklungsraum“. Erziehungsmaßnahmen: Sicher ist: der Strom an Novitäten zum Aktuelle Titel bieten unter- Thema Bildung, Schule, Kinder wird nie schiedlichste Ansätze zum abreißen. Das ist gut für den Buchhandel, der Bildungssystem – darunter in diesem Bereich immer einen oder mehrebefinden sich einige re sichere Umsatzbringer finden wird. Und sichere Umsatzbringer das ist doch auch eine Form der Motivation. Carsten Tergast

BuchMarkt Juli 2013


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Special | Lernhilfen, Lexika

Inhalt Wörterbuch: Ohne Anbindung an digitale Angebote sind Wörterbücher nicht mehr denkbar. Wir stellen die neuesten Konzepte vor | 65 Schulbuch: Der Markt ist in Bewegung: Das digitale Schulbuch ist auf dem Vormarsch. Aber der Buchhandel partizipiert nicht an diesem Geschäft | 66 Atlanten: Haptik und Optik sind bei Kartenwerken kaufentscheidend – ein Fall für die Buchhandlung | 74 Marketing: Im Segment Lernen gibt es für den Handel originelle und zahlreiche Aktionen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür | 78

Abb.: Klett

Editorial

Z

wei Pressemitteilungen im letzten Monat machen deutlich, wie sehr sich die Landschaft besonders der Bildungs- und Wissensverlage verändert. Die erste Nachricht war eine Personalie: Anfang Juni meldete Langenscheidt einen Wechsel in der Geschäftsführung. Jan Henne De Dijn geht. Nachfolger Carsten Kurreik ist schon seit Mitte Mai im Einsatz. Dies ist wohl die konsequente Weiterentwicklung des Besitzerwechsels in einem traditionsreichen Familienunternehmen. Erst Ende letzten Jahres war die Hamburger Günther Holding, ein Unternehmen aus der Lotteriebranche als Mehrheitsgesellschafter bei Langenscheidt eingestiegen; Mitglieder der Familie Langenscheidt waren mit geringeren Anteilen erst einmal weiterhin mit im Boot. Jetzt endet auch diese minderheitliche Beteiligung der Gründerfamilie. Mit seiner Direktvertriebs-Kompetenz will sich der branchenfremde Investor ins operative Verlagsgeschäft einbringen. Der von De 64

Dijn schon stark in Richtung Vertriebs- und Zielgruppenoptimierung eingeschlagene Kurs soll weitergeführt werden. Kurreik, schon seit einigen Jahren als Geschäftsführer in Günther-Beteiligungsgesellschaften beim Unternehmen, hat Erfahrung damit. Was heißt das für den Einzel- also den Buchhandel? Für den geht es wie gewohnt weiter: Das Herbstprogramm demonstriert gute Arbeit von der Mannschaft in München. Und die Kunden? Bekommen von alldem wohl wenig mit und werden dem blauen L auf gelbem Grund weiterhin ihr Vertrauen schenken.

D

ie andere Meldung kam Mitte des Monats und die beschäftigt das Publikum schon eher, setzt sie doch einen weiteren Meilenstein im Duell der digitalen Dienste gegen gedruckte Nachschlagewerke: Am 12. Juni kam die Nachricht, dass das Bertelsmann Direktvertriebsunternehmen InmediaOne und damit auch die Verlagstochter Wissenmedia „schrittweise“ eingestellt werden. Und das Buchhandelsgeschäft allein sei (mit einem Anteil von rund 15 %) „zu klein, um profitabel weiterbetrieben zu werden“, hieß es in der Meldung, die nichts anderes heißt, als dass es in Zukunft keinen gedruckten Brockhaus mehr geben wird. In Anbetracht des, absehbar generationsübergreifend veränderten, aufs Internet verlagerten Nutzerverhaltens kein Wunder. BuchMarkt Juli 2013

Vor allem auch unter dem Aspekt, dass das Wissen im Internet umsonst ist und eine komplette Brockhaus-Enzyklopädie satte 2.820 Euro kostet. Für den stationären Buchhandel ist dies keine schöne Nachricht, aber da das Gros der Enzyklopädien direkt vertrieben wurde, ist sie zumindest wirtschaftlich gesehen nicht wirklich von Bedeutung. Der eine oder andere Buchhändler dürfte sich aber fragen, was mit den anderen Produkten aus dem Hause Wissenmedia geschieht. Wie es etwa mit den „Wahrig“-Wörterbüchern oder der erst im letzten Herbst gelaunchten, ehrgeizig angelegten Lernhilfenreihe Brockhaus Scolaris weitergeht? Das sei „im Moment noch unklar“ teilt das Unternehmen mit. Doch für diese und andere Programmteile gibt es noch Hoffnung – wurde der Vertrieb dafür doch schon im letzten Jahr der Klett Vertriebsgesellschaft anvertraut. Und ob der Brockhaus eine digitale Chance hat, bleibt abzuwarten. Ein Pilotprojekt dafür gab es vor fünf Jahren schon einmal. Es wurde abgeblasen. Man sah die Online-Version immer nur als Ergänzung, nie als Erlösmodell.

Barbara Meixner


Lernhilfen, Lexika | Special

Das Beste aus zwei Welten Wörterbücher sind ohne Anbindung an digitale Angebote nicht mehr denkbar. Auf das geänderte Nutzungsverhalten der Kunden reagieren die Verlage unterschiedlich. Wir stellen die neuesten Konzepte vor

Wörterbücher: Der digitale Zusatznutzen beeinflusst die Kaufentscheidung mit

Wörterbuch

A

will. Zusätzlich bietet der Band den kostenfreien Zugriff auf den Brockhaus OnlineSprachservice. Im August folgt die achte, aktualisierte Neuauflage des „Brockhaus Wahrig Synonymwörterbuchs“, das neben dem Wortverzeichnis rund 250 Infokästen mit Tipps und Hinweisen enthält. Als digitales Plus bietet das Synonymwörterbuch einen Zugang zum interaktiven Brockhaus Wortschatztrainer online.

ls „Duden3“ präsentiert das Bibliographische Institut die 26. Neuauflage des Standard-Nachschlagewerks zur deutschen Rechtschreibung. Das Paket umfasst neben dem Buch eine Wörterbuch-App für Smartphones und Tablets sowie den Zugang zur elektronischen Duden-Rechtschreibprüfung. Damit sind die digitalen Duden-Produkte Auch bei den Fremdsprachen-Wörterbüchern erstmals fest an das gedruckte Buch ge- steht die Kombination von Print und Dibunden und stehen dem Nutzer über einen gital im Fokus. Kein Wunder: Als „digipersönlichen Zugangscode im Buchin- tal natives“ greifen gerade Schüler immer neren zum Herunterladen zur Verfügung. häufiger zu Internet-Wörterbüchern. Doch Auf diese Weise setzt Duden ein sicht- was so einfach wirkt – ein Klick und die bares Zeichen pro Buch. Nutzerfreund- gesuchte Information steht zur Verfügung lichkeit wird dabei großgeschrieben: -, hat seine Tücken. Die Inhalte der kosDie Gestaltung mit neuem, dreifarbigem tenlosen Wörterbuch-Seiten sind in aller Layout, ausklappbarem Alphabetregis- Regel nicht lexikografisch aufbereitet und ter und 500 Infokästen zu Zweifelsfäl- geprüft. Wer eine Sprache noch nicht silen verspricht schnelle Orientierung beim cher beherrscht, ist oftmals nicht in der Suchen. Lage abzuschätzen, ob sich die gefunAuch Brockhaus Wahrig kombiniert bei denen Vokabeln im geforderten Kontext den aktuellen Neuerscheinungen analoges eignen. „Wir haben eine umfangreiche und digitales Nachschlagen: Bereits im Usability-Studie mit Lehrern und SchüMärz erschien die zweite, neu bearbeitete lern durchgeführt und dabei festgestellt, Auflage von Peter Eisenbergs „Brockhaus dass die Lehrer mit der Qualität der frei Wahrig Rechtschreibung auf einen Blick“, zugänglichen Wörterbuch-Websites häudas die Regeln der deutschen Orthografie fig nicht zufrieden sind. Unerfahrene Nutverständlich macht. Das Besondere: Die zer können hier leicht in die Irre geführt Kombination von Buch und E-Book er- werden“, sagt Barbara Lennartz, Leitung laubt dem Nutzer, je nach Situation und Bereich Lexikografie und Mitglied der Vorliebe selbst zu entscheiden, ob er sich Geschäftsleitung bei Langenscheidt. Mit im Printwerk oder elektronisch informieren den neuen „Schulwörterbüchern Pro“ für BuchMarkt Juli 2013

die Sprachen Englisch, Französisch und Italienisch gibt Langenscheidt die passende Antwort: Mithilfe der in den Wörterbüchern abgedruckten Codes kann sich der Käufer für die Online-Nutzung der Inhalte registrieren und somit je nach Situation entscheiden, ob er im Buch oder elektronisch nachschlägt. Bei Pons ist man schon seit 2005 dabei, die Wörterbuch-Reihen schrittweise mit digitalen Komponenten anzureichern. Auch die aktuellen Novitäten stehen ganz im Zeichen dieser SmartBooks-Strategie: Bereits im Januar erschienen sind die neu überarbeiteten „Schülerwörterbücher“ für Englisch, Französisch und Spanisch mit einer digitalen Version des Wörterbuchs auf CD-ROM für PC und neu für Mac. Mit der Option, das Wörterbuch herunterzuladen und so auch elektronisch zu nutzen, wurden die „Basis-Wörterbücher“ von Pons ausgestattet. Auf die im Februar erschienenen Bände für Englisch, Italienisch, Türkisch, Französisch und Spanisch folgten im Juni die Sprachen Latein und Polnisch. Im September erscheinen im neuen Design die „Pons Standardwörterbücher“ für die Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch, die ebenfalls zusätzlich ein elektronisches Wörterbuch zum Download für PC und Mac beinhalten. Dessen Inhalte sind vertont, sodass der Nutzer beim Nachschlagen gleich die korrekte Aussprache des jeweiligen Wortes überprüfen kann. Ursula Bachhausen

65


Special | Lernhilfen, Lexika

Wohin geht die Reise?

© U. Bachhausen

Der Markt ist in Bewegung: Das digitale Schulbuch ist auf dem Vormarsch. Aber der Buchhandel partizipiert nicht an den Umsätzen

Schulbuch

E

in gutes halbes Jahr ist vergangen, seit der Verband Bildungsmedien die verlagsübergreifende Plattform www.digitale-schulbuecher.de im Internet freigeschaltet hat. Seither wächst das Interesse zwar verhalten, aber stetig. Allein zwischen Februar und Mai

hat sich die Zahl der registrierten Nutzer auf 16.000 verdoppelt. 16.000 Nutzer, das klingt auf den ersten Blick wenig. Immerhin gibt es an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland derzeit laut Angaben des Statistischen Bundesamtes insgesamt gut 670.000 Lehrer und rund 2,08 Millionen Schüler. Und doch zeigt sich hier ein Trend, der einigen Zündstoff beinhaltet. Denn digitale Schulbücher werden von

Der Stand der Dinge BuchMarkt hat in Sachen „Digitales Schulbuch“ bei Wolf-Rüdiger Feldmann, GF Cornelsen Schulverlage, und Tobias Unger, IT-Chef Ernst Klett Verlag, nachgefragt Interview Wie viele und welche digitalen Schulbücher bietet Cornelsen zum Schuljahr 2013/14?

Wolf-Rüdiger Feldmann: Wenn Sie sich auf die gemeinsame Plattform Digitale Schulbücher beziehen: Dort liegen derzeit aus den Cornelsen Schulverlagen knapp 170 digitale Schulbücher unserer Frontlist für 30 verschiedene Fächer und Schulformen vor. Unsere neuen Titel werden cum grano salis nur noch mit einem digitalen Pendant erscheinen. Dr. Tobias Unger: Derzeit bieten wir für über 400 Printtitel ein korrespondierendes digitales Schulbuch an. Für Lehrerinnen 66

und Lehrer haben wir des Weiteren für über 100 Titel unseren digitalen Unterrichtsassistenten im Angebot, der sich für die digitale Unterrichtsvorbereitung und ein multimediales Unterrichten besonders gut eignet. Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit der im November online gegangenen Plattform „Digitale Schulbücher“?

Wolf-Rüdiger Feldmann: Es war der richtige Schritt, wir bekommen äußerst positives Feedback aus den Ministerien und aus den Kollegien, die Nutzerzahlen steigen täglich und progressiv. Da aber leider auch viele alte Bestände von Schulbüchern in Schulen eingesetzt werden, für die wir BuchMarkt Juli 2013

den Verlagen im Direktvertrieb vermarktet. Wer sich für die digitale Fassung eines Schulbuchs interessiert, erwirbt bei dem jeweiligen Verlag einen Freischaltcode und kann fortan über die Plattform Digitale Schulbücher auf das elektronische Exemplar zugreifen. Verlage wie Klett oder Cornelsen bieten Käufern der Print-Fassungen darüber hinaus ein kostenfreies befristetes Nutzungsrecht auch der Digitalversion. Und die hat es – je nach Konzept – in sich: Zwar sind manche digitale Schulbücher nicht mehr als eine elektronische Fassung des Print-Schulbuchs, doch gerade neu entwickelte Lehrwerke integrieren in den Digitalversionen zahlreiche zusätzliche Features, wie etwa Audio-Vertonungen, Filme, Präsentationen etc. Damit bieten sich für den

keine digitalen Varianten haben werden, wird es noch dauern, bis alle Schulen diese Angebote nutzen können. Lehrer wissen aber natürlich die Wahlfreiheit zu schätzen, ob sie Schulbücher gedruckt oder digital nutzen. Dr. Tobias Unger: Wir haben in den letzten Monaten hier viel positiven Zuspruch, viele Anregungen und auch Wünsche direkt von den Nutzern erhalten. Wir werden unsere digitalen Versionen der Printtitel für die jeweiligen Nutzergruppen daraufhin immer weiter anpassen. Sowohl in den digitalen Funktionen, didaktischen Szenarien als auch den notwendigen medialen Inhalten. Welchen didaktischen Mehrwert und welchen organisatorisch-praktischen Nutzen bieten digitale Schulbücher?

Wolf-Rüdiger Feldmann: Der didaktische Nutzen variiert mit dem jeweiligen Einsatzgebiet. Wir bieten digitale Angebote ja nicht des Mediums wegen an, sondern um digitale Ergänzungen für den jeweiligen


Lernhilfen, Lexika | Special

Unterricht neue Möglichkeiten, deren weitere Entwicklung gerade erst am Anfang steht. Wohin die Reise gehen könnte, hat Dr. Andreas Pallack, Lehrer am AldegreverGymnasium in Soest, mit seinem Mathematik-Leistungskurs im Rahmen einer Fallstudie erforscht. Der Kurs nutzte ein Schuljahr lang eine digitale DummyVersion eines Oberstufen-Lehrwerks für Mathematik auf dem Tablet-Computer. Eigens für dieses Pilotprojekt hat Cornelsen Andreas Pallack und seinen Schülern die Möglichkeit eingeräumt, das Lehrwerk zu individualisieren und somit die Chancen des digitalen Schulbuchs auszuleuchten. Mithilfe verschiedener Applikationen konnten die Schüler das digitale Lehrwerk dafür etwa um eigene Notizen oder Links erweitern, Lesezeichen setzen oder Verweise einfügen. Einblicke in die Erfahrungen mit dem digitalen Lernen geben Pallack und seine Schüler sehr informativ im MNU-Themenspecial „Unterrichten mit Tablet-Computern“ des Deutschen Vereins zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts. „Einige Schüler haben die Möglichkeiten, die die Technik bietet, sehr intensiv genutzt“, erklärt Andreas Pallack im Inter-

Fachunterricht zu machen. Im Fremdsprachenunterricht können landeskundliche Videos oder Hörproben von Muttersprachlern nützlich sein, in den Naturwissenschaften Simulationen. In vielen Fällen sind es besonders die integrierten Differenzierungsmöglichkeiten, um einzelne Schüler zu fördern. Von praktischem Nutzen ist natürlich, dass die digitalen Inhalte in bestehende Systeme integriert, markiert, mit Lesezeichen und Notizen versehen werden können. Besonders praktisch ist auch die Wechselmöglichkeit zwischen gedrucktem Schulbuch und digitaler Variante, je nach Unterrichtsstunde oder Einsatzort. Und Schüler können sie mitnehmen, wenn Leihbestände in Schulen verbleiben.

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Special | Lernhilfen, Lexika

Jüngere Lehrer fragen nach digitalen Fassungen

view. Andere fühlten sich durch das iPad erneut um vier Prozent auf 304 Mio. Euro (etwa aufgrund des Zugangs zu Facebook, – im Jahr 2010 lag der erwirtschaftete UmE-Mails und Internet) abgelenkt oder besatz noch bei 327 Mio. Euro. richteten, dass ihnen das Blättern im LehrDer Gedanke liegt nahe, dass digitale buch wichtig ist, was durch das Wischen Schulbücher – die als Einzellizenzen nicht, auf dem Tablet-Computer nur unzureiwie Printwerke, von Schülergeneration zu Peter Stuhr, Buchhandlung Geist chend nachgebildet werden kann. Auch Schülergeneration weitergegeben werden die gleichzeitige Nutzung des (digitalen) können – langfristig gesehen dem SchulLehrwerks und weiterer Applikationen üblich, dass Schüler statt schwerer Schul- buchgeschäft neuen Schwung verleihen oder Internet-Recherchen gestaltet sich bücher nur ihr iPad zur Schule tragen, auf sollen. mit dem iPad aufgrund der Beschränkung dem interaktive Schulbücher auf iBooksauf eine Bildschirmanzeige schwieriger, Basis zum Einsatz kommen. Einen Schwung, der künftig am stationären als wenn ein gedrucktes Lehrwerk auf dem Kein Wunder also, dass die Bildungsver- Buchhandel vorbeilaufen könnte, wennTisch liegt. Pallacks Fazit: „Das digitale lage enorme Anstrengungen unternehmen, gleich digitale Lehrwerke im aktuellen Schulbuch bietet echte Mehrwerte, doch um den digitalen Wandel in der Schule Schulbuchgeschäft noch keine Rolle damit diese wirksam werden, müssen die mitzugestalten. Denn die Branche ist spielen. Im Gegenteil: „Das SchulbuchRahmenbedingungen stimmen. Eine klas- gleich mehrfach unter Beschuss geraten. geschäft läuft gut“, freut sich Peter Stuhr, sische Schulbuchnutzung ist mit dem di- Zum einen drängen, nicht zuletzt durch Schulbuchexperte in der Bremer Buchgitalen Schulbuch zurzeit nicht möglich.“ die Vielzahl an frei zugänglichen, gemein- handlung Geist, die für eine Vielzahl von In anderen Ländern ist die Skepsis ge- freien Lehr- und Lernmitteln im Internet Schulen des Stadtstaates Ansprechpartner genüber dem Einsatz digitaler Lehrwerke – den Open Educational Resources –, neue in Sachen Schulbuch ist. Doch aus Gekleiner. So sollen die Klassenzimmer etwa Mitspieler in den Markt, und zum anderen sprächen mit Lehrern weiß Stuhr, dass in Südkorea bis 2015 durch die flächen- schwächeln die Umsätze im Schulbuch- das Geschäft mit digitalen Schulbüchern deckende Nutzung digitaler Medien wie geschäft aufgrund des demografischen direkt über die Verlage läuft. „InsbesonWhiteboards, Tablet-Computern und digi- Wandels, der Umstellung auf verkürzte dere jüngere Lehrer fragen nach digitalen talen Schulbüchern komplett „digitalisiert“ Schullaufbahnen und der z.T. sinkenden Fassungen“, erklärt er. Würde das Schulwerden. Auch die Türkei und Polen haben Ausgaben der öffentlichen Hand seit Jah- buchgeschäft wegbrechen, so würden „erihren jeweiligen Bildungssystemen eine ren. So verringerte sich der Umsatz mit hebliche Einnahmen“ fehlen. digitale Revolution verordnet. Und in den Bildungsmedien für allgemeinbildende Damit könnte es im Schulbuchmarkt auf USA, der Heimat von Apple, ist es längst Schulen 2012 im Vergleich zum Vorjahr lange Sicht zu einer ähnlichen Entwick-

den Einsatz digitaler Schulbücher erschweren aber nicht nur die öffentlichen Budgets oder die technologische Ausstattung an Schulen. Es sind auch die Vorteile des gedruckten Lehrwerks mit seiner schnellen Verfügbarkeit und seinem meist bereits vorhandenem breiten Medienverbund.

wert auch aus der Situation des Faches und der Schulform ab. Genau wie andere Materialien bietet eine Technologie bzw. eine Darbietungsform zunächst keinen didaktischen Mehrwert. Dieser ergibt sich aus den Überlegungen der Lehrkraft, ob Print- oder digitales Medium. Ein Mehrwert ergibt sich jedoch z.B. durch den fehlenden Medienbruch und der damit eingesparten Zeit: Die meisten unserer Lehrwerke verweisen auf weiterführendes Zusatzmaterial im Internet, wie Video- und Audiomaterial oder interaktive Übungen. Über die Nutzung der digitalen Schulbücher haben Schülerinnen und Schüler darauf einen unmittelbaren Zugriff. Der flächendeckende Einsatz digitaler Schulbücher scheitert derzeit sicher an den leeren Kassen der öffentlichen Hand. Was spricht dennoch für das digitale Schulbuch?

Wolf-Rüdiger Feldmann: Das digitale Schulbuch sollte das gleiche Ziel wie ein gedrucktes Schulbuch haben, nämlich Wissen bestmöglich aufzubereiten. Fatalerweise wird das digitale Lehren und Lernen oft mit 70

Wolf-Rüdiger Feldmann, Cornelsen

einer möglichen Kostensenkung diskutiert. Dabei gilt hier genauso: Die Didaktisierung und nachhaltige Aufbereitung von Wissen ist hochkomplex und teuer. Die Produktion multimedialer und interaktiver Angebote ist außerdem kostspielig. Den flächendeckenBuchMarkt Juli 2013

Dr. Tobias Unger: Auf die Geräteentwicklung haben wir keinen Einfluss. Richtig gefragt müsste es lauten: Was spricht für das Schulbuch? Egal, ob wir ein digitales oder ein analoges Schulbuch betrachten, in beiden Fällen gilt, dass es den gesamten Zeitraum eines Schullernjahres abdeckt und damit gegenüber frei verfügbaren, modularen Inhalten im deutlichen Vorteil liegt. Die von uns herausgegebenen Schulbücher enthalten einen roten Faden und begleiten Schüler und Lehrer verlässlich während des gesamten Schuljahres nach einem didaktischen „Fahrplan“. Sowohl das analoge als auch das digitale Schulbuch bietet vielerlei Mehrwerte, die je nach Lerntyp und individuellen Präferenzen zum Tragen kommen können.


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Special | Lernhilfen, Lexika

lung kommen, wie sie im E-Book-Markt heute schon besteht. Immerhin partizipiert der stationäre Buchhandel als Vertriebskanal mit einem Umsatzanteil von 0,5 Prozent nur zu einem geringen Teil an den kontinuierlich steigenden Umsätzen, die die Verlage mit klassischen E-Books erwirtschaften, wie die soeben präsentierte E-Book-Studie des Börsenvereins zeigt. Steffen Meier, Sprecher des Arbeitskreises Elektronisches Publizieren im Börsenver-

ein, sieht die Lage im Schulbuchbereich sogar noch zugespitzter als im klassischen E-Book-Bereich: „Nach meiner Einschätzung wird sich der Buchhandel bei diesem Thema noch schwerer tun als beim klassischen E-Book.“ Schließlich ist ein nicht unerheblicher Teil der E-Book-Umsätze im Handel eng verknüpft mit dem Verkauf von E-Book-Readern, die nur in den seltensten Fällen als „nackte“ Hardware über den Ladentisch gehen dürften. Die für den Einsatz digitaler Schulbücher notwendigen Geräte – PCs, Macs oder TabletComputer – sind jedoch völlig losgelöst vom Buchmarkt und gehören in der einen oder anderen Form ohnehin zur Grundausstattung der Pädagogen und Familien mit schulpflichtigen Kindern. Dass Freischalt-

Ich bin skeptisch, dass der Buchhandel im Geschäft mit digitalen Schulbüchern künftig eine Rolle spielen wird Robert Stöppel, Buchhandlung Stöppel

codes für digitale Lehrwerke in der lokalen Buchhandlung nachgefragt werden könnten, erscheint vor diesem Hintergrund in der Tat eher unwahrscheinlich. „Ich bin skeptisch, dass der Buchhandel im Geschäft mit digitalen Schulbüchern künftig eine Rolle spielen wird“, bestätigt auch Robert Stöppel, Geschäftsführer der Weilheimer Buchhandlung Stöppel. „Bei uns ist das jedenfalls überhaupt kein Thema.“ Zugegeben, Stöppel gibt hier seine persönliche Einschätzung zum Thema kund. Doch er ist auch Mitglied des Arbeitskreises ECOM im Sortimenterausschuss und weiß zu berichten, dass das Thema in den Gremien und Foren, in denen er tätig ist, bislang noch nicht konkretisiert worden ist. Die Perspektiven für die Zukunft des

Wolf-Rüdiger Feldmann: Digitale Angebote machen das gedruckte Schulbuch nicht überflüssig, sie werden es aber konsequent ergänzen. Es gibt im Internet bereits heute eine Flut an ungeprüften Materialien für den Unterricht, die Firmen, Vereine, Organisationen anbieten. Diese sind von schwankender Qualität und nicht immer ideologiefrei. Daher ist es wichtig, dass Verlage auch im digitalen Bereich qualitätsgeprüfte, gesicherte und curriculare Angebote machen.

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Ursula Bachhausen

Wolf-Rüdiger Feldmann: Wie beschrieben begleiten, ergänzen und stützen unsere digitalen Angebote die gedruckten Werke, die wir über den Handel vertreiben. Digitale Varianten von Schulbüchern stabilisieren die Nutzung als Printversion und damit auch den Verkauf über den Handel.

Machen digitale Angebote Print-Schulbücher in zehn Jahren überflüssig?

Dr. Tobias Unger: Bildungsmedien haben sich seit jeher stetig weiterentwickelt und verändert. Nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Aufmachung und der Art und Weise, wie diese (auch medial) präsentiert werden. Dass sich dieser Weg in den kommenden zehn Jahren fortsetzt, ist selbstverständlich. Wir sind überzeugt, dass unsere Inhalte jetzt und in Zukunft den Wünschen und Bedürfnissen der Lehrer und Schüler entsprechen werden.

Schulbuchgeschäftes erscheinen also zumindest aus Sicht des Handels nicht gerade günstig. Doch wie heißt es so schön? Totgesagte leben länger. Es besteht (noch) kein Anlass, vorzeitig den sich anbahnenden Umbruch im Schulbuchmarkt zu beklagen. Denn nicht nur praktische Hemmnisse stehen derzeit einer flächendeckenden Einführung digitaler Unterrichtsmedien im Weg – immerhin sind die öffentlichen Kassen leer, und nur etwa ein Drittel der weiterführenden Schulen verfügt z.B. über Whiteboards. Auch die Erfahrungen eines Praktikers wie Andreas Pallack sprechen eine deutliche Sprache: „Im Großen und Ganzen möchten sehr wenige Schülerinnen und Schüler des Kurses ganz auf das gedruckte Buch verzichten. Während im Unterricht auf das digitalisierte Schulbuch zurückgegriffen wird, wird zu Hause lieber in der Papierversion geblättert, markiert und gearbeitet.“ Noch behauptet also das Print-Schulbuch seine Rolle als Leitmedium im Bildungsbereich. Es ist jedoch vermutlich eine Frage der Zeit, wann das Verhältnis zwischen Print und Digital kippt. Aus Sicht des Handels gehört das Thema also auf die Tagesordnung.

Dr. Tobias Unger, Klett Was bedeuten die neuen digitalen Schulbücher für den Buchhandel? Gibt es Überlegungen, den stationären Handel am Geschäft mit digitalen Schulbüchern zu beteiligen, oder ist das Vertriebskonzept rein auf den Direktvertrieb ausgelegt? BuchMarkt Juli 2013

Dr. Tobias Unger: Unsere Kunden erwarten von uns, dass Online-Produkte sofort nach dem Online-Kauf genutzt werden können. Daher ist es in der heutigen Zeit selbstverständlich, dass wir unsere digitalen Produkte auch direkt über www.klett. de vertreiben. Nicht zuletzt hat dieses auch mit der technischen Vertriebs- und Nutzungsbasis (Server, Services, persönliche Annotationen, Datenschutz etc.) zu tun. Welche Rolle der Buchhandel an dieser Stelle haben wird, entscheiden die Nutzer und lässt sich aus heutiger Sicht nicht prognostizieren. Die Fragen stellte Ursula Bachhausen


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Faszination Erde Virtuelle Weltreisen hin oder her – ein Atlas gehört immer noch zur Grundausstattung in einem ordentlichen Haushalt. Haptik und Optik sind hier kaufentscheidend – ein Fall für die Buchhandlung Kartenwerke

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ast 300.000 Schüler nehmen jedes Jahr am Diercke-WissenWettbewerb teil, dessen Finale Anfang Juni stattfand, wie in jedem Jahr. Veranstalter ist das Bildungshaus Westermann, das schon Generationen von Schülern mit dem Diercke Weltatlas versorgt hat – einer der Brotartikel fürs Schulbuchgeschäft. Daran wird sich wohl so schnell auch nichts ändern, auch wenn die digitalen Möglichkeiten in der Kartografie noch so verführerisch sind. „Eine Landkarte, die sich beliebig herStefan Gonser, Buchhandlung Gleumes in Köln: „Atlanten sind beliebte Weihnachts- und Konfirmations-Geschenke“

Hochpreisige Atlanten gehen vorwiegend über den Buchhandel Marion Winkenbach, BI 74

anzoomen lässt, ist nicht das, was in den Thomas Michael sie nennt. Aber: „Das Köpfen hängen bleibt. Karten sind auf in- ist ein ganz anderer Markt.“ ternationaler Ebene äußerst wertvoll für Der von einschlägigen Verlagen diffedie Grundorientierung. Das muss man renziert bedient wird – auch wenn alle sich in Ruhe anschauen können“, erklärt Karten und Atlanten aus einer zusammenThomas Michael, Geschäftsführer der hängenden Datenback generiert werden, Westermann Schulbuchverlage, und be- wie Glenn Riedel, Leiter der Kartogratont, dass es auch kein Problem sei, wenn fie bei wissenmedia in Gütersloh erklärt: sich das mal ändern sollte. Heute schon „Das hat den Vorteil, dass alle aus der gibt es die Whiteboard-Version „Diercke Datenbank erstellten Produkte denselben Globus online“ und auch der gedruckte aktuellen Stand haben.“ Diercke hat längst einen persönlichen Die topografische Grundsituation ist Zugangs-Code zu digitalen Zusatz-Ser- also immer identisch. Über den Zeichenvice. Doch neben den Anhängern der schlüssel, über Farbgebung, sowie die didaktischen, am Bedürfnis der Lehre Art der Generalisierung werden dann orientierten Kartografie gibt es noch die die unterschiedlichen Kartenwerke entZielgruppe der „Atlas-Freunde“, wie wickelt. Thomas Michael: „Erst kommt BuchMarkt Juli 2013


Lernhilfen, Lexika | Special

die Mathematik und dann das Gestalterische.“ Noch bedient wissenmedia das Bedürfnis nach geografischem Überblick mit den Bildungsmarken Brockhaus und Bertelsmann (s. S. 64). Im letzten Herbst wurde der opulente „Brockhaus Weltatlas“ inklusive Länderlexikon (99,95 Euro) aufgelegt, im Frühjahr kam die preisgünstige Version „Bertelsmann Universalatlas“ (19,99

fängt beim Schnäppchen „Meyers Weltatlas kompakt“ für knapp zehn Euro an und reicht bis hin zum „Meyers Weltatlas. Die Erde im Großformat“ für 129 Euro. Und über welche Schiene wird abgesetzt? Marion Winkenbach: „Natürlich bieten wir die günstigen Atlanten auch im Kaufhaus oder im Nebenmarkt an, aber die hochpreisigen Varianten werden vor allem über den Buchhandel verkauft.“ Das Bedürfnis nach einem Bild von der Welt fängt schon im frühen Kindesalter an – wenn es gefördert wird. Neu z.B. bei Dorling Kindersley gibt es „80 Weltkarten zum Staunen“ für ab 10-Jährige und den „Weltatlas: Mit 6 interaktiven Karten“ sogar schon für 8-jährige Kinder. Je jünger die Zielgruppe, desto unbedeutenThomas Michael, Westermann der die Konkurrenz aus dem Netz. DKPressesprecherin Natalie Knauer: „Die Informationsfülle im Internet kann der so Thomas Michael, „die wissen wollen, altersgerechten Aufbereitung der Bücher wie die Welt aussieht und sich gerne imdurch unsere Editionsteams nichts entge- mer wieder bestimmte Ausschnitte dargensetzen. Und auch nicht der Präsenz ei- aus anschauen wollen“. nes Buches im Kinderzimmer. Das steht im Regal und macht neugierig.“ Dabei Die Angebotspalette ist also denkbar breit, wolle man nicht den Schulatlas ersetzen, so überrascht das Ergebnis, wenn man im vielmehr „erstes Wissen auf die leichte Art Reisebuch- und Landkartenhaus Gleuvermitteln und bei den Kids die Lust aufs mes in Köln nach der Einschätzung des Entdecken wecken.“ Fachbuchhändlers fragt. Da wird sponUnd auch wenn viele Menschen den tan ein Atlas aus den USA genannt: der Diercke aus ihrer Schulzeit ein Leben „Times Comprehensive Atlas of the World“ lang behalten – auch im Hause Wester- (Harper Collins). „Er hat die visuell attrakmann gibt es – natürlich – eine Publi- tivste Kartografie“, erklärt Buchhändler kums-Variante: „Diercke – Die Welt in Stefan Gonser und verweist darauf, dass Karten“. Auf 240 Seiten gibt es da phy- man dem Kunden zu bedenken geben sische und politische Karten, Informati- sollte, dass das kein Buch für’s Regal ist. onen und Interpretationshilfen für Leute, „Dieser Atlas ist wegen seiner Größe und seines Gewichtes am besten auf einem Lesepult aufgehoben.“ Wem dies, mit 189 Euro auch vom Preis her zu hoch aufgehängt ist, dem empfiehlt Gonser den „Großen Dumont Atlas der Welt“ (Mair Dumont, 2012). Der koste die Hälfte und sei eine repräsentative Alternative. Und wer es eher handlich mag, gewissermaßen für den Hausgebrauch, dem legt Gonser „Diercke – Die Welt in Karten“ (26 Euro) ans Herz: „Der Diercke ist schnell aus dem Regal gezogen, er hat die größte Schrift und eine ansprechende Kartenzeichnung.“ Als Stoßzeiten für Atlanten nennt Gonser außer Weihnachten übrigens auch Konfirmation und Kommunion. Und er betont: „Wenn es ums Schenken geht, stehen auch Globen und Reliefkarten hoch im Kurs.“ Aber das ist eine andere Geschichte.

Der Atlas als Orientierungshilfe wird bleiben

Ein Atlas im Kinderzimmer macht neugierig Natalie Knauer, Dorling Kindersley

Euro) heraus. „Atlanten bleiben als wertiges Geschenk unverzichtbar genauso wie als universelles Orientierungsinstrument. Das zeigen unsere stabilen Absätze – im niedrigen wie im hohen Preissegment“, so Verlagsleiter Detlef Wienecke-Janz. Auch im Bibliographischen Institut setzt man auf ein breites Preisspektrum bei den Kartenwerken und nutzt die inhaltlichen Substanzen für ein breit gefächertes Portfolio. Im September kommt „Meyers Neuer Weltatlas“ in der 9. Auflage. Die Kartografie wird mit Satellitenbildern und Panorama-Ansichten aufgepeppt und bietet, das findet jedenfalls BI-Geschäftsführerin Marion Winkenbach, „mit knapp unter 50 Euro ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis“. Der Atlas-Markt steht unter Druck in Zeiten, in denen man im Internet virtuelle Weltreisen unternehmen kann, das ist auch für sie keine Frage. „Aber wer sich einen Überblick über Topografie und geografische Gegebenheiten verschaffen will, ist mit dem gedruckten Atlas immer noch gut bedient. Er gehört immer noch zu jedem Haushalt“, so ihre Überzeugung. Die Produktpalette

Ein Brot- und Butterartikel für den stationären Handel

Detlef Wienecke-Janz, Bertelsmann BuchMarkt Juli 2013

Barbara Meixner

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Special | Lernhilfen, Lexika

Die Material-Schlacht Im Segment Lernen gibt es für den Handel jede Menge origineller und attraktiver Aktionen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür

Deko komme es vor allem auf den praktischen Nutzen der Give-aways an. „Die kleinen Geschenke müssen alltagstauglich sein. Spitzer, Bleistifte, Lineale oder Stundenpläne stehen hier hoch im Kurs.“ In dieser Saison hat Langenscheidt außerdem Textmarker, Pflaster, Papiertaschentücher und Stifte zur Lippenpflege im Angebot. Ob Brotdosen (Duden), Gummibärchen (Pons) und Kaugummis (Langenscheidt), Frisbeescheiben (Duden) und StyroporFlieger (Cornelsen Scriptor) – auch die anderen Verlage wissen um die Anziehungskraft, die solche Kleinigkeiten bei Schülern erzeugen. Besonders beliebt sind Schülerkalender. Als Give-away sind sie im Prinzip zu wertvoll, dennoch packen sowohl Langenscheidt als auch Pons welche in ihre Aktionspakete. „Die Kunden stürzen sich drauf“, weiß PonsPressefrau Anne Pelzer. Mit der Ankündigung einer „HandelsOffensive“ feierte der Pons Verlag bereits

Marketing

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ie Zeit vor den Sommerferien ist die wichtigste für die Aktionen im Bereich Lernen. Klaus-Peter Stegen, Marketing-Chef beim Bibliographischen Institut: „Der beste Zeitraum ist ein Monat vor dem Schulstart. Manche Buchhändler spielen das Thema auch die ganze Ferienzeit bis etwa drei Wochen nach dem Schulanfang, da spielt dann auch das Schulbuchgeschäft eine Rolle.“ Und dass der Erwerb von Schulbüchern auch Neukunden für Lernhilfen generiert, das bestätigt Jörg Lasar, Vertriebs-Geschäftsführer bei Klett: „Aktionen erzeugen einen klaren Mitnahme-Effekt. Eltern entdecken beim Kauf von Schulbüchern und Arbeitsheften auch neue Lernhilfen“ (s. Kasten S.80). Grundsätzlich gibt es aber zwei HochZeiten für lernbegleitende Materialien:

Rundum-Sorglospakete und alltagstaugliche Give-aways stehen hoch im Kurs Annette Schwartzmanns, Langenscheidt

Vor dem Schulstart und nach dem Zwischenzeugnis. In den Verlagen wird jedoch beobachtet, dass das Zwischenzeugnis als Aktions-Zeitpunkt mehr und mehr an Bedeutung verliert. So sieht es Annette Schwartzmanns, sie leitet den Vertrieb bei Langenscheidt. „Die Eltern schaffen vor allem zum Schulstart alle möglichen Materialien für den Schülerbedarf an. Hier machen wir gute Erfahrungen mit unseren RundumSorglos-Paketen.“ Neben einer gezielten Titel-Auswahl und einer attraktiven

Viele Buchhändler bespielen das Thema Lernen die ganze Ferienzeit hindurch Klaus-Peter Stegen, BI

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BuchMarkt Juli 2013

im Frühjahr seinen 35. Geburtstag. „Wir glauben an unsere Print-Titel und wir glauben an den Handel als wichtigsten Partner“, das betont Geschäftsführerin Gabriele Schmidt. Mit der SmartBookStrategie – der Verzahnung der Wörterbuch-Reihen mit digitalen Komponenten – sieht man sich in Stuttgart auf dem richtigen Weg, die Marktführerpositionen in den Bereichen Selbstlernen und Schulwörterbücher zu verteidigen und auszubauen. Ein kompletter Relaunch des Erscheinungsbildes soll das unterstützen. Und auch die Kampagne dazu ist gelungen, findet Marketingfrau Tamara Ziegler: „Ein Gesicht für alle Produkte, das war unser Ziel.“ Mit Camping-Decke, Kugelschreibern, Spielkarten und Gummibärchen wird die Zielgruppe regelrecht verführt. Tamara Ziegler: „Das war uns der Neuauftritt einfach wert.“ Im März haben Pons und der Lernhilfen Verlag Klett Lerntraining fusioniert,


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Special | Lernhilfen, Lexika

mit dem Ziel die Synergien in Redaktion, Marketing und Vertrieb zu optimieren, beide Marken sollen gleichberechtigt nebeneinander gepflegt werden. Entsprechend aufwändig ist auch die Kampagne für die Klett-Schulstart-Aktion „Die Perfekte Lernwelle“ ausgefallen. Da gibt es Surfbretter als Deckenhänger für den Laden, Wellen-Klebefolie fürs Fenster und als Give-aways für die Kunden Schlüsselanhänger (Grundschüler) und

Flip-Flops (ab Klasse 5). Auch an die Vorschul-Kinder hat man gedacht: Die Aktion mit Lesedrachen-Lollies, -Pflaster und -Puzzles ist im Buchhandel schon seit Juni zu sehen. Mit der Aktion „Willkommen in Deutschland!“ spricht Sprachspezialist Hueber einen erwachsenen Kundenkreis an. Hintergrund ist die vermehrte Zuwanderung junger Menschen nach Deutschland, die in ihrer krisengebeu-

Potenzial ausschöpfen

telten Heimat keine berufliche Zukunft sehen. An diese wendet sich Hueber mit seinem Deutschprogramm. Auch hier erhält der Handel neben ausgewählten Produkten (Aktionspaket mit Sonderrabatt) Werbemittel zur Dekoration bzw. zum Verteilen, u.a. ein Ellipsenplakat für eine Schaufenster- oder Tischgestaltung und kulinarische Mini-Sprachführer als Give-aways. Barbara Meixner

Warum ist gerade der Lernhilfenoptimal aus. Eltern entdecken beim Bereich so sehr mit punktuellen Kauf von Arbeitsheften auch neue Aktionen verknüpft? Lernhilfen. Klett Vertriebs-GF Jörg Lasar Weil der Bedarf und der „Leiüber effektive Lernhilfe-Aktionen densdruck“ der Zielgruppe sehr eng Welchen Effekt haben gute Dekomit dem Verlauf eines Schuljahres Mittel und Give-aways? zusammenhängt und der AktionsSie sind ein großer Anreiz, weil damit anlass somit quasi „offiziell“ ist. Hingucker wie auffällige Slogans in die Die Bedeutung der Hauptaktionen Buchhandlungen kommen. Wichtig ist darf jedoch nicht darüber hinweguns aber auch die Unterstützung für täuschen, dass Lernhilfen fast das mehr Kundenfrequenz rund um Lernhilganze Jahr verkauft werden. Zwar fen und relevante Sprachenmaterialen. haben die klassischen AktionsmonaMit dem kostenlosen Elternmagazin te Juli/August/September bzw. vier „Schulerfolg“ und einem Plakat möchWochen vor und nach Schulstart ten wir dem Buchhändler dabei helfen, sowie Januar/Februar bzw. vier Wozusätzliche Kunden für sein Lernhilchen nach den Zwischenzeugnissen fensortiment in den Laden zu ziehen. Weiterhin bieten wir dem Buchhandel einen überdurchschnittlichen Anteil ein ganzes Set von Werbemitteln, mit am Jahresumsatz der Warengruppe, 60 Prozent des Umsatzes werden jedenen er sein lokales Marketing undoch in den anderen Monaten erzielt. terstützen kann in Richtung Schule, Es ist daher absolut sinnvoll, auch so z.B. Flyer und Elterncoupons für zwischen dem Schulstart und dem schulbuchbegleitende Lernhilfen oder Wörterbücher, die Lehrer an Schüler Zwischenzeugnis mit Themenaktiund Endkunden weitergeben können. onen und -schwerpunkten Impulse für Eltern und Schüler zu setzen. Für unsere SchülerwörterKomplett-Paket: Die Klett Schulstart-Aktion Wichtig sind die Aktionen aber auch, buchaktion stellen wir dafür weil so Erstkäufer gewonnen werden, sogar Schülerkalender zur die später treue Stammkunden werden, wenn Verfügung, die man sich haben mit Kunden die Erfahrung Kunden wissen, dass diese Buchhandlung gemacht, dass der Umsatz um mit Hilfe eines Coupons in mindestens 30 Prozent steigt, kompetent und engagiert ist. Denn eines ist der Buchhandlung abholen gewiss: Das nächste Schuljahr und die nächste wenn konsequent übers Jahr Akkann. tionen gemacht werden. Das liegt Klassenarbeit kommen bestimmt ... Die Dekos schaffen Aufdaran, dass diese Buchhandlunmerksamkeit und signalisiegen die passenden Titel aktiv herren den Eltern Kompetenz Welche Aktionen bringen am meisten? Am erfolgreichsten sind Schulstartaktionen, vorheben, denn bei Schulstart und und Engagement der BuchJörg Lasar gefolgt von Aktionen zum Zwischenzeugnis und Zwischenzeugnis gibt es klare Unhandlung. Wir gestalten dem Abi. unsere Dekos bewusst terschiede. Schulbuchbegleitende Grundsätzlich: Buchhandlungen, die mit Titel sind insbesondere in den Wochen nach emotional, wichtig ist, dass Eltern und Schüler uns Aktionen durchführen, verzeichnen sehr dem Schulstart sehr gefragt – ab Januar ziehen sofort den Unterschied zum Schulbuch sehen. deutliche Umsatzzuwächse in den entspredann die Einzelthemen und allgemeinen Titel Im Idealfall werden Eltern auch außerhalb der chenden Zeiträumen. Die Buchhandlungen zu Schulfächern an. Buchhandlung für das Lernhilfensortiment und schöpfen das Potenzial einfach besser aus, Außerdem nutzen diese Buchhandlungen die dann auch für andere Warengruppen der Buchhandlung gewonnen. als wenn nicht auffällig dekoriert wird. Wir Mitnahmeeffekte aus dem Schulbuchgeschäft

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Special | Religion Inhalt SCM: Warum der Verlag tausende Bücher verschenkt, um mehr zu verkaufen | 84 Eteos: Wie kleine Bücher große Freude bereiten | 86 Gipfelgebete: Wie Vertriebsleiterin Heide Warkentin zur Herausgeberin wurde | 86 Don Bosco: Erfolg mit Karten zur Biografiearbeit | 87 Gotteslob: Lässt sich das Weihnachtsgeschäft noch retten? | 88

Editorial

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er neue Papst hat eine Art Obama-Wirkung bei den Gläubigen ausgelöst. Viele Hoffnungen auf Öffnung und neue Impulse sind mit Franziskus I. verbunden – je nach eigenem Wunsch. Die spannende Frage ist, hat das Auswirkungen auf den Buchmarkt? Oder sind die Fragen nach Kirche noch relevant bei den jungen Zielgruppen? Menschen haben Fragen, auf die sie losgelöst von einer religiösen Überzeugung und von einem Weltbild plausible Antworten suchen. Deswegen beginnen immer mehr Buchhandlungen, die Abteilungen Religion und Lebenshilfe zusammenzulegen. Nur wenn die Kirchen die Menschen erreichen, wird sie attraktiv. Und der Buchhandel wird Umsatz machen. Wir hoffen, Ihnen auf den folgenden Seiten einige Anregungen geben zu können.

Neuer Papst: Viele neue Titel, doch zu welchen Hoffnungen berechtigen sie? | 95 Einsteiger: Wie kann ein niedrigschwelliges Angebot für das religiöse Buchregal aussehen? | 98 Buchhandlung Johannisstift: Wie sich eine christliche Buchhandlung abseits der Laufwege hält | 104 All Age: Christliche Bücher für Jugendliche eignen sich auch für das ErwachsenenRegal | 108 Gemeinde Praxistest: Welche Vorbereitungskurse zur Konfirmation haben sich in der Gemeindearbeit bewährt? | 110 Leidenswege: Bewegende Biografien finden mehr Leser als besserwisserische Ratgeber | 114

Matthias Koeffler

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Edition Ruprecht

Schokolade zum Eucharistiegebet Marketing. „Das Eucharistiegebet in Theologie und Liturgie der lutherischen Kirchen seit der Reformation. Die Deutung des Herrenmahles zwischen Promissio und Eucharistie“ ist nicht gerade der Titel zum Lesen beim Kaffeetrinken. Deshalb hat sich Dr. Reinhilde Ruprecht, Verlegerin der Edition Ruprecht, etwas Besonderes einfallen lassen, als sie am 19. Juni zur Präsentation des Buches von Roland Ziegler einlud: Zum Buch gab es eine Tafel edler Schokolade, noch einmal extra mit einer Banderole. Auf ihr findet sich das Cover, bibliografische Angaben sowie zweisprachig die Aufforderung zum Genuss: „Enjoy! Auch das neue Buch.“ Dass sowohl die Schokolade als auch das neue Buch gut gelungen sind, davon hat sie sich vorher „natürlich überzeugt“, so die bekennende Schokoladenliebhaberin.


Religion | Special

Aufbruch mit dem neuen Papst?

Kirchenbasis als Vorbild Zukunft. Der neue Papst Fanziskus hat

Hoffnungen für mehr Ökumene geweckt. Insbesondere sein bescheidenes Auftreten und sein Engagement für die Armen findet Sympathien. Der Bischof der evangelischlutherischen Kirche in Bayern, Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, hat mit seinem Buch „Position beziehen“ klare Aussagen für eine Kirche mit sozialethischer Verantwortung gemacht. Wir fragten, welche ökumenischen Impulse Bedford-Strohm erwartet. Papst Franziskus hat mit seinem Lebenswandel Position bezogen, wo die Kirche stehen soll, nämlich bei den Armen. Wasser auf Ihre Mühlen?

Heinrich Bedford-Strohm: Kirche für die Armen ist ein urbiblisches Thema. Deshalb ist es eine Konsequenz, dass die Kirche für die Armen da ist. Es kann aber nicht immer so sein, dass Kirche eine Kirche der Armen ist. Das wäre nicht ein wirklich ehrlicher Ausdruck der Realität, aber Kirche an der Seite der Armen müssen wir sein. Als Kir-

chen sollten wir allen Menschen nahe sein, genau hinhören und unseren Mitmenschen dienen. Was erwarten Sie vom Papst im Hinblick auf Ökumene in seiner Amtszeit?

Man darf Ökumene nicht an einer Person festmachen. Wenn ich Gemeinden besuche, stoße ich bereits auf ein ausgeprägtes ökumenisches Gemeinschaftsleben. Die Menschen fragen am Ende nicht nach einem katholischen oder evangelischen Christus, sondern empfinden sich als Gemeinschaft um Christus herum. Diese gelebte Ökumene vor Ort wird in der Öffentlichkeit viel zu wenig gesehen. Ich habe die Hoffnung, dass ein Papst, der Menschennähe gezeigt hat, auch die gelebte Ökumene wahrnimmt. Ich hoffe, dass es gelingt, dass Menschen zumindest in konfessionsverschiedenen Ehen ihren Glauben leben und gemeinsam an der Feier des Abendmahls teilnehmen können. Man ist unten also schon weiter als oben?

Ja, das denke ich. Wir in der Kirchenleitung sollten gemeinsam aufnehmen, was die Menschen an der Basis bewegt, wie man auf der Glaubensebene gelingende Beziehungen leben kann. Man kann nicht das dogmatische Glaubenssystem vom gelebten Leben abschotten. Könnte sich also etwas bewegen?

Reinhilde Ruprecht: Wissenschaftliche Kost schmackhaft machen Das verführerische Marketing geht weiter: Auch im August beim internationalen Kongress der Societas Liturgica in Würzburg, zum Thema „Liturgiereformen in den Kirchen“ kommt die Schokolade zum Einsatz, um auf das thematisch passende Buch hinzuweisen. Selbstverständlich hat Ruprecht darauf geachtet, dass die Kakaobohnen aus lutherischem Missionsgebiet stammen.

Ich denke, dass die gelebte Gemeinschaft auf Augenhöhe zwischen den Konfessionen schon mal eine nicht zu unterschätzende Grundlage ist. Deswegen sind ökumenische Gottesdienste so wichtig. Sie nähren den Wunsch, die Gemeinschaft auch am Tisch des Herrn zu leben. Das ist eine wichtige Grundlage für die Überwindung der Hindernisse, die es jetzt im Hinblick auf das gemeinsame Abendmahl noch gibt. Könnten Sie sich also vorstellen, dass konfessionsverbindende Ehepaare als Vorreiter einen Sonderstatus bekommen?

Für konfessionsverbindende Ehepaare sind die Hürden für das gemeinsame Abendmahl jedenfalls besonders schmerzhaft. Deswegen wäre es besonders wichtig, für sie schnell eine Regelung zu schaffen.

Heinrich Bedford-Strohm: Schnelle Regelung beim Abendmahl für konfessionsverschiedene Ehepaare schaffen

Bieten die Kirchen in Sachen Ökumene also neues Potenzial für weitere Debattenbücher?

Beim Glauben geht es um Fragen, die die Tiefen der Existenz berühren. Darüber wird auch in der Zukunft leidenschaftlich diskutiert werden. Auch in Büchern. In Ihrem Buch „Position beziehen“ setzen Sie einen Orientierungsrahmen für Politik, aber nennen keine konkreten Beispiele, inwiefern dagegen verstoßen wurde und wie Politik anders funktionieren müsste. Warum?

Was das persönliche Verhalten einzelner Politiker betrifft, da steht es mir als Bischof nicht zu, Ratschläge zu geben. Bei den politischen Themen muss man sich als Kirche genau überlegen, an welchen Stellen man konkret wird. Man kann politischen Programmen keinen Heiligenschein verpassen. Es ist der beste Weg, die Grundorientierungen klar zu formulieren, sie auch in den öffentlichen Diskurs einzubringen und im Dialog nach konkreten Wegen zu suchen. Ich kann auch Beispiele für konkrete Vorstöße aus den Reihen der Kirchen nennen. Wir haben die Kampagne für die Einführung der Finanztransaktionssteuer unterstützt und dafür in den Kirchen Unterschriften gesammelt. Das kann man nicht zu oft machen, sonst nutzt sich das ab. Aber als Ergebnis einer langen Diskussion war es angemessen, diesen Impuls zu geben. Oder: Zusammen mit der Landessynode haben wir uns gegen die Kürzung der Arbeitsförderung, die zur Schließung von Jugendwerkstätten führt, gewendet. Denn die Diakonie ist mit den Jugendlichen konfrontiert, die davon betroffen sind und denen die Förderung ihrer Fähigkeiten fehlen wird. Die Fragen stellte Matthias Koeffler

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Special | Religion

Heide Warkentin als Herausgeberin

Heide Warkentin: In den Bergen fühlt sich die Schöpfung grandios an

Gipfelgebete Claudius. Schon seit ihrer Kindheit wan-

dere sie, sagt Heide Warkentin, eigentlich zuständig für den Vertrieb beim Claudius Verlag. Und noch ganz begeistert erzählt sie, wie sie am Wochenende vor dem Gespräch in den Dolomiten unterwegs war. „In den Bergen kann man Natur und Gott nahe sein, da fühlt sich die Schöpfung so grandios an, wie kaum auf der Welt“, sagt sie. Immer wieder habe sie erlebt, dass das vielen Menschen so gehe. Doch das sei nicht der primäre Grund gewesen, warum sie nun das kleine Buch „Gipfelgebete“ im Verlag des Evangelischen Presseverband Bayerns herausgibt. Die Anregung zum Buch sei gar nicht von ihr gekommen. „Die Idee ist schon vor längerer Zeit im Verlag entstanden, und als es nun um die Frage der Herausgeberschaft

ging, habe ich mich angeboten“, erzählt sie. Warkentin ist „schon lange“ auch ehrenamtlich in der Kirche aktiv, kennt aus diesem Zusammenhang viele Menschen, die ähnlich wie sie Gottesnähe besonders auf einer Bergwanderung spüren. Deshalb kommen hauptsächlich Christen aus Gemeinden zu Wort. Viele von ihnen haben sich schon länger mit der Formulierung von Gebeten auseinandergesetzt. Es sind ein-

fache Gebete von einfachen Menschen. Nur wenige Promis sind vertreten wie zum Beispiel der Priester Roland Breitenbach oder der Innsbrucker Bischof Reinhold Stecher. Warkentin ist sich sicher, dass das Buch jeden anspricht, der die eigenen Erlebnisse in den Formulierungen der anderen wiederfindet. Aber auch für Berg-Gottesdienste kann das Büchlein eine Fundgrube sein. MK

Rob Mitchell begeisterte tausende Jugendliche

Täglich über 100 Bestellungen SCM. In der Stimme von Jutta Knabe klingt noch alle Begeisterung nach. Vier Tage lang ist die Marketingleiterin mit Autor Rob Mitchell durch Deutschland gereist. Der amerikanische Multimillionär hat ein <bewegendes Buch über seine Kindheit geschrieben, das SCM Hänssler jetzt mit einem frechen neuen Cover auf den Markt gebracht hat. „Dafür lohnt es sich, diesen Job zu haben“, sagt Knabe. Mitchell wurde von seiner drogenabhängigen Mutter mit sieben Jahren in ein Waisenheim abgegeben, sein Vater beging Selbstmord. Er erzählt, wie er sich aus dem Kreislauf von Leid und Armut befreit und als Erwachsener zum mehrfachen Millionär wurde. Aber nicht um den platten amerikanischen Traum geht es. Es ist eine Mutmachgeschichte, einer psychischen und physischen Befreiung zu einem selbstbestimmten Leben. Und klar: mit Hilfe des Glaubens. Mitchell hat eine Botschaft, und die will er unter die Leute bringen. Dazu hat SCM

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Rob Mitchell (m.) bei Willow Creek Kongress: Das Buch ist für Menschen geschrieben, die normalerweise nicht in eine Buchhandlung gehen.

eine aufwändige Marketing-Kampagne organisiert. So kam Mitchell im Mai zum Willow Creek Kongress nach Deutschland. 8.500 Bücher wurden gedruckt. Davon wurden 2.900 auf dem Kongress der Gruppenleiter verteilt und 3.585 an Multiplikatoren, das heißt an Verantwortungs-

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träger aus christlichen Jugendverbänden oder Jugendkirchen verschickt. Sinn der Verteilaktion: „Das Buch ist nicht leicht zu vermarkten“, so Knabe denn: „Es ist eigentlich für junge Menschen geschrieben, die normalerweise nicht in eine Buchhandlung gehen würden,


Leise ist dieses Buch, doch radikal in seinen Fragen und herausfordernd in den Konsequenzen, die es zieht. Hans-Martin Barth fragt nach der Religiosität des Menschen. In sorgfältiger Darstellung des gegenwärtigen Forschungsstandes zeigt er: Menschen sind nicht »von vorneherein« religiös! Es geht auch ohne Religion und – es geht gut! Ein aufrüttelndes Werk: Hellsichtig und berührend plädiert es für eine neue Gestalt des Christseins jenseits der Konfessionen.

Der Dokumentarfilmer und Schriftsteller Leo G. Linder liefert mit seinem Buch eine überzeugende Darstellung des frühen Christentums und ein lebendiges Panorama der antiken Welt. Glänzend erzählt und faszinierend bebildert, öffnet es die Augen für die Wirklichkeit hinter den Texten der Bibel – und ermöglicht so einen neuen Zugang zu dem dramatischen Urstoff unserer christlichen Kultur.

Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus – Monika und Udo Tworuschka erklären in einfacher und kindgerechter Sprache die großen Religionen: Glaubensinhalte, Religionsstifter, heilige Bücher, heilige Stätten sowie wichtige Feste und Bräuche lernen Kinder und interessierte Erwachsene kennen. Der preisgekrönte Klassiker erscheint jetzt aktualisiert und neu illustriert.

Hans-Martin Barth

Leo G. Linder

Monika Tworuschka / Udo Tworuschka

Auf dem Weg zu einem religionstranszendenten Christsein 272 Seiten / geb. mit Schutzumschlag € 19,99 (D) / € 20,60 (A) / CHF* 28,50 ISBN 978-3-579-08161-8

Was wir wissen können, was wir glauben dürfen Mit einem Vorwort von Notker Wolf 284 Seiten / geb. / ca. 60 Bilder u. 7 Karten € 22,99 (D) / € 23,70 (A) / CHF* 32,90 ISBN 978-3-579-06598-4

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JESUS, PAULUS UND CO.

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DIE WELTRELIGIONEN – KINDERN ERKLÄRT Mit 5 Wimmelbildern und zahlreichen Illustrationen von Guido Wandrey sowie vielen Farbfotos ca. 224 Seiten / durchg. vierfarbig / geb. € 19,99 (D) / € 20,60 (A) / CHF* 28,50 ISBN 978-3-579-06604-2 Erscheint August 2013

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Religiös Leben? Anregungen, Zugänge und Informationen zu den Religionen unserer Welt


Special | Religion

um sich ein Buch zu kaufen. Die Bücher sind an Multiplikatoren und nicht an Endkunden verteilt worden.“ Damit solle die Mund-zu-Mund-Propaganda angekurbelt werden. Auf dem Cover wird ein Junge mit Kapuzenpulli scherenschnittartig im Profil auf neongelben Grund gezeigt. Die grellen Farben sollen die junge Leserschaft ansprechen. Dazu gibt es Plakate, Aufsteller und zahlreiche Werbemittel beim Verlag. Mitchell selbst hat Mittel für das Marketing dazu gegeben und einen Teil des Drucks finanziert. „Er geht davon aus, dass das Geld langfristig wieder reinkommt“, berichtet die Marketing-Frau. Besondere Freude herrscht bei SCM, dass der Verlag

den Autor für Deutschland zuerst entdeckt hat. Obwohl die Willow Creek Bewegung aus Amerika kommt, ist Mitchell dort in der Szene noch weitgehend unbekannt. Es ist wohl auch der durchaus kritische Umgang des autobiografischen Berichterstatters mit seinem Schicksal, der viele bei seinem Auftritt auf dem Kongress berührte. „Warum sollte ich mich bei Gott dafür entschuldigen, dass ich 14 Jahre lang in einem Waisenhaus zugebracht habe, er sollte sich bei mir entschuldigen“, sagte er unter anderem. Und macht deutlich, dass es nicht mit billigen Weisheiten getan ist: „Vergebung ist ein Prozess“, ruft er den Zuhörern zu. Mitchell will bei einem

helfen: „Die Menschen suchen nach Heilung“, sagt er mit ehrlicher Überzeugung, der sich im beruflichen Leben als christlich motivierter Makler für Geldgeschäfte sieht. „Die Jugendlichen lagen sich in den Armen, viele hatten das Gefühl, da versteht mich einer“, berichtet Knabe von der Lesereise. Sie hofft, dass das Buch nun ebenso bei den Menschen ankommt. Die Signale sind da. „Täglich gehen über 100 Bestellungen bei uns ein, wir hoffen, dass das Mehrfache im Buchhandel passiert“, sagt die Marketing-Frau. Der Auftrag für die nächste Auflage ist erteilt. Matthias Koeffler

Eteos profiliert sich mit Programm in der Nische

Kleine Bücher, große Renner Medienverband. Dr. Lars Tutt weiß die Erfolgsfaktoren für sein kleines Buchprogramm, das seit 2010 unter dem Label Eteos läuft, in einem Satz mediengerecht auszudrücken: „Die kleinen Bücher sind der große Renner“, sagt der Geschäftsführer des Medienverbandes, der zur Rheinischen Landeskirche gehört. Besondere Freude macht ihm die kleine Edition Notfallseelsorge, die er im Frühjahr aus der Taufe gehoben hat. „Hannah und der Unfall“, heißt das quadratische, geheftete Bändchen, das gerade einmal 11x11 Zentimeter groß ist. Die Geschichte erzählt von Hannah, die erlebt, wie ein kleines Mädchen von einem Auto angefahren wird. Was dann in traumatischen Situationen mit Hannah passiert, können Eltern mit ihren Kindern Geschichten lesend verarbeiten. Autor Harald Karutz ist Psychologe und habe darin den neuesten Stand der Wissenschaft in eine Beispielgeschichte umgesetzt, berichtet Tutt. „Wir wollten Eltern etwas an die Hand geben, um mit Kindern belastende Situationen zu verarbeiten.“ 1,20 Euro kostet das kleine Büchlein. Auf dem letzten Bundeskongress Notfallseelsorge im Mai in Hamburg hat Tutt auf einem Schlag 2.000 Stück verkaufen können. Nun will er eine kleine Reihe daraus machen, fünf weitere Büchlein sind in Planung. „Ein gutes Angebot, das Buchhändler an Seelsorger und Pfarreien machen können“, so Tutt. Sicher: Große Gewinne lassen sich nicht damit einfahren. Das neueste Produkt ist 86

Dr. Lars Tutt: Praktisch ausgerichtet und handhabbar

eines von einem professionell zusammengestellten Verlagsprogramm im Medienverband, mit dem Tutt Nischen besetzt und seinen Verkündigungsauftrag wahrnimmt. Ansonsten setzt Tutt auf Humor und Regionales mit Augenzwinkern. Zwei Bücher über die Zehn Gebote verkaufen sich herBuchMarkt Juli 2013

vorragend: „Wächwieser – De 10 Gebodde op Kölsch“ oder „Wo‘s lang geht – Die 10 Geboode uff Saarlännisch“, letzteres allein über 7.500 Mal seit Erscheinen. Ein direkter Angriff auf die Lachmuskeln ist das Buch „Hier stehe ich, ich kann auch anders“ des Sohnes einer Buchhändlerin, des Theologen und Kabarettisten Okko Herlyn, das Eteos zusammen mit dem Mercator Verlag herausgebracht hat. Daneben hat er noch die Praxisreihe „Zukunftswissen“ für die Gemeindearbeit etabliert. Jüngster Titel (seit Mai auf dem Markt): „Social Media für die Gemeinde“. „Er ist praktisch ausgerichtet und handhabbar. Nach dem Motto: So kann ich es machen“, erläutert der Verleger. „Gemeinde aktiv im Stadtteil“ und „Gemeinde erfolgreich leiten“ lauteten frühere Titel, die in Gemeinden noch immer gut gefragt sind. Letzterer verkaufte sich über 2.800 Mal. Gleichzeitig will Eteos auch eine Plattform für aktuelle Themen bieten. „Debatte“ heißt eine Themenheft-Reihe, die an ZEIT Wissen oder an Spiegel History erinnert. Das neueste Heft beschäftigt sich mit dem Thema „Inklusion“ nach dem Motto „Anders-Sein ist normal“, das letzte war mit „Islam“ überschrieben und bot Beiträge zum christlich-islamischen Dialog. Man könnte den Satz „Die kleinen Bücher sind der große Renner“ auch anders formulieren: Ein kleines Programm mit großen Qualitäten. MK


2013.049

an

Religion | Special

BuchMarkt

Fotokarten zur Erinnerungsarbeit Echter Verlag, Würzburg Auftraggeber

und mein Trauer Mein WegTodist Weg Motiv

Format/Farbe

210 × 152 mm

BuchMarkt Don Bosco. Wer in der Gemeindearbeit mit

Zeitschrift/Ausgabe

Senioren gearbeitet hat, kennt das. Nach einigen Runden sind die Lieblingsthemen alle ausgetauscht, alles scheint gesagt. Dabei gibt es vieles in der Geschichte eines Menschen, das immer noch bewegt und das gerne gesagt werden möchte. Für diese Arbeit hat sich der Don Bosco Verlag mit einem ungewöhnlichem Produkt Aufmerksamkeit verschafft: dem Fotokarten-Set „Mein Weg ist mein Weg“ zur Biografiearbeit. Die Sets enthalten Karten mit Bildern, die an Gegenstände und Situationen aus dem Leben erinnern, Fotos mit symbolischer Bedeutung, zum Beispiel ein Buch, das für Bücher steht, die das Leben begleitet haben, Schuhe, wie man sie früher in der Feldarbeit getragen hat, Fußballe, Bäume, Blumen und ähnliches. „Der große Erfolg unserer Biografiekarten von Hubert Klingenberger hat

uns ermutigt“, sagt Pressefrau Gabriele Mitrowic-v. Wangenheim. Deshalb habe man bei Don Bosco nun mit zwei weiteren Zusammenstellungen von Bildkarten im Herbst nachgelegt: „Die 30er Jahre“ und „Die 40er Jahre“. Im kommenden Frühjahr soll die Reihe mit den 50er und 60er Jahren fortgesetzt werden. „Unter dem Sammelbegriff ‚Biografiearbeit‘ wird heute eine Vielzahl von Formen der Erinnerungsarbeit angeboten: in der therapeutischen Arbeit, in Erzählcafés und Erzählwerkstätten, in Schreibgruppen, in der Seniorenbildung, in der Altenpflege, in der Arbeit mit demenziell Erkrankten und vielen weiteren Bereichen verstanden“, so Mitrowic-v. Wangenheim. Vor allem für die Biografiearbeit mit älteren Menschen seien die Bild-Karten sehr gut geeignet. Die Fotos wecken Erinnerungen,

Bildkarten-Set: Anregungen zum strukturierten Gespräch über die eigene Biografie

die dann im Fall von Demenzkranken aufgefrischt oder im Fall von Traumatisierten verarbeitet werden können. Sie lassen sich nicht nur an Gemeinden mit intensiver Seniorenarbeit verkaufen. In Senioren-Einrichtungen können sie auch einen ganz praktischen Nutzen haben. Mit ihnen kann man auf Gewohnheiten oder Vorlieben stoßen, auf die in der Betreuung Rücksicht genommen werden kann. MK

TOD und TRAUER Zu Sonderkonditionen: Diese Titel und weitere Bücher zum Thema TOD UND TRAUER im Paket über Ihren Vertreter.

Arnold Illhardt Sterbewache Am Totenbett meines Vaters ca. 100 Seiten 12 × 20 cm · gebunden ISBN 978-3-429-03629-4 ca. € 12,90 (D) CHF 18.50 € 13,30 (A) September September 2013 2013

Berit Holzner Lebe, wenn du kannst. Wenn du nicht kannst, lasse ich dich ziehen Das Sterben meiner Mutter ca. 80 Seiten 12 × 20 cm · gebunden ISBN 978-3-429-03628-7 ca. € 12,90 (D) CHF 18.50 € 13,30 (A)

Ingrid Schreiner An der Schwelle zur Ewigkeit Spuren des Lebens in Zeiten der Trauer ca. 112 Seiten mit Farbfotos 12 × 19 cm · gebunden ISBN 978-3-429-03635-5 ca. € 12,90 (D) CHF 18.50 € 13,30 (A)

September September 2013 2013

September September 2013 2013

BuchMarkt Juli 2013

Ingrid Schreiner Ohne dich Ein stiller Begleiter durch Zeiten der Trauer Tischkalender mit 12 farbigen Monatsblättern und einem Deckblatt · 14,8 × 21 cm · Spiralbindung ca. € 9,90 (D) / CHF 14.40 / € 10,00 (A) ISBN 978-3-429-03642-3 September September 2013 2013

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Special | Religion

Katholisches Bibelwerk. „Die Stimmung ist gut. Nachdem jetzt wohl feststeht, dass das Gotteslob pünktlich im Oktober erscheinen wird, freuen wir uns auf das Weihnachtsgeschäft.“ Buchhändlerin Hellena AstarasHein, die bei Carolus in Frankfurt für das Gotteslob-Geschäft zuständig ist, ist nicht die einzige, der ein Stein vom Herzen gefallen ist, nachdem das Katholische Bibelwerk (KBW) ab 24. Mai die Händlerinformation verschickt hat. Ähnlich klingt es aus der Dombuchhandlung in München und aus der Klosterbuchhandlung in Münsterschwarzach. Zwölf Jahre hat sich das KBW auf die Neuerscheinung des Gotteslobs vorbereitet. 37 Diözesen in Deutschland, Österreich und Norditalien (Tirol) mussten koordiniert werden. Denn fast jede hat ihre eigene Ausgabe. Im Zentrum steht ein Stammteil und dann bestimmt jedes Bistum noch einmal eigene Lieder, die vor Ort Eingang in das Repertoire der Gemeinden gefunden haben. Ein Kraftakt an Koordination, gewiss. Für zahlreiche Diözesen haben die vor Ort ansässigen Verlage die lokalen Ausgaben übernommen (wie zum Beispiel Herder für Freiburg/Limburg, St. Benno für die südlichen Diözesen der fünf neuen Länder). Für die Nord-Bistümer wurde sogar extra ein neuer Verlag gegründet, der Metropolie Verlag, der aus den Gesellschaftern Bernward Verlag (Hildesheim), St. Ansgar Verlag (Hamburg) und Dom Buchhandlung Verlag (Osnabrück) besteht. Das KBW selbst betreut ebenfalls vier Bistümer (Passau, Essen, Fulda, Köln) und ist bei weiteren drei direkt an der Herausgeberschaft der Lokalausgaben beteiligt. Zum 1. Advent soll nun das neue Gotteslob erstmals eingesetzt werden. Ab Oktober kann der Verkauf beginnen. Doch: Wird daraus ein Weihnachtsgeschäft? Auch wenn jetzt der Erscheinungstermin gesichert ist, bleiben viele Fragen offen. Unklar war lange auch, wie die 3,6 Mio. Exemplare der Kirchenausgaben vertrieben werden soll. Einige erfuhren aus den Publikumsmedien, wie zum Beispiel Anfang Januar der FAZ, mehr über den Stand der Dinge. Die Nachfrage im Kommuniongeschäft sank. Bei einigen fiel das in Bezug auf das Gesangbuch aus. Nur wer sich proaktiv kümmerte, wusste mehr. Die Zahl der bestellten Kirchenausgaben zeigt bereits, dass das Geschäft für das religiöse Sortiment wichtig werden könnte. „Die Abteilung Theologie kennt bei uns

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Gotteslob

Gradmesser für das religiöse Buch

Plakat: Der Direktverkauf über die Bistümer stieß nicht auf die Freude der Buchhändler

nur eine Richtung, nämlich abwärts. Vor allem die klassischen Bereiche Fachbuch, Bibel und Gemeinde stehen enorm unter Druck“, sagt Matthias Wilken, Geschäftsführer der Buchhandlung ars liturgica in Maria Laach. Ein Umstand, der im Kundenzentrum des KBW offenbar nicht immer verstanden worden ist, wie zu hören ist. Auch für das KBW gilt es nun 12 Jahre Arbeit an Investitionen wieder einzuspielen. Doch das geht nur in Zusammenarbeit mit dem Sortiment. Der Verkauf der Diözesan-Ausgaben wird nun direkt zwischen Verlagen und Bistümern abgewickelt, eine Lösung, die überhaupt nicht die Freude des Sortiments gefunden hat. Inzwischen haben sich die meisten allerdings damit abgefunden. Die Kirchenausgaben werden als erstes produziert. Danach kommen die Buchhandelsausgaben auf den Markt, diese kann der Handel den Kunden anbieten, die gern ein eigenes Gotteslob zu Hause haben wollen. Schließlich folgen die Großdruckausgaben, die erst 2014, am Schluss des Produktionsprozesses entstehen – nach dem Weihnachtsgeschäft. Zum Stammteil soll es ein eigenes Klavierbuch geben.

BuchMarkt Juli 2013

Immerhin: Das Gotteslob wurde als Lebensbegleiter konzipiert, so dass es auch den Menschen im Alltag ansprechen soll. Ein Konzept, das man vom Evangelischen Gesangbuch her kennt. Das lässt hoffen. Dennoch bleiben weitere Unsicherheiten, die schnellstens geklärt werden müssen. • Konkrete Erscheinungstermine einzelner Ausgaben stehen bis heute nicht fest. • Ungeklärt ist, ob es einen Erstauslieferungszeitraum für alle Bistumsausgaben bundesweit geben wird. • Unklar ist auch, ob die Orgelbücher rechtzeitig fertig werden, so dass die Organisten ausreichend Zeit haben, sich vorzubereiten. • In einigen Bistümern können die Kirchenausgaben ebenfalls von den Buchhandlungen verkauft werden, in anderen übernimmt das Ordinariat ausschließlich selbst den Verkauf. • Viele wissen nicht, wann sie mit konkreten Marketing-Maßnahmen beginnen können. Und welche Unterstützung es dazu gibt. Um das Geschäft zu retten, hat sich der Handel einiges einfallen lassen: Die meisten konzipierten eigene Gutscheine zu den jeweiligen Ausgaben. In der Köselschen in Köln legte man eine schöne Erstkommunionkarte dazu. Die Kölner verschickten einen Newsletter, um schon mal Vormerker einzusammeln (war die erfolgreichste Maßnahme). Außerdem wurden Flyer als Rechnungsbeilage gedruckt. Carolus hat auf der Website eine Gotteslob-Infobox eingerichtet, über die sich Kunden informieren können. Außerdem boten die Frankfurter einen UmtauschService an, auch wenn das KBW nur neue Ausgaben zurücknimmt. In Münsterschwarzach wird aus der Rücknahme eine Altpapier-Aktion zu Gunsten eines Missionsprojektes. Trotzdem hat sich noch nicht bei allen ein blühender Vorverkauf eingestellt. „Einen deutlichen Anstieg der Nachfrage erwarte ich nach den Sommerferien“, so Hellena Astaras-Hein. Immerhin: Über 100 Vormerker hat die Dombuchhandlung in München eingesammelt. Bei anderen blieb die Zahl unter den Erwartungen. Matthias Wilken beobachtet das Verhalten der Kunden sehr aufmerksam: „Das wird so ein bisschen ein Gradmesser für die Bindung der Leute an Kirche und auch ans religiöse Buch.“ Matthias Koeffler


Der aktuellste Atlas zur Bibel Bis 2014 r a u n a 31. J nstigen zum gü ngspreis u Einführ • Großformat 24,0 x 32,0 cm • Oppulent ausgestattet: Über 800 Karten und Bilder, Stadtpläne und Grafiken • Auf dem neuesten Forschungsstand

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Spirituelle Impulse

Richard Rohr Das Wahre Selbst Werden, wer wir wirklich sind ca. 260 Seiten | Gebunden mit Schutzumschlag ca. € 16,99 / SFr 24.50 / € [A] 17,50 ISBN 978-3-451-32589-2 September

Anthony de Mello Das Leben neu entdecken Aufwachen zum Glück ca. 120 Seiten | Gebunden ca. € 10,– / SFr 14.90 / € [A] 10,30 ISBN 978-3-451-32479-6 August

Wie kein anderer erschließt Richard Rohr die Themen zeitgenössischer Spiritualität. Seine Botschaft: Wir sind nicht einfach das »Ego«, in dem sich Normen und Rollenerwartungen an uns verdichten. Wie ein Diamant im Kohlenstaub eingeschlossen lebt in der Tiefe unseres Herzens unser Wahres Selbst. Spiritualität ist der Weg, auf dem wir aus den Erfahrungen unseres Lebens unser Wahres Selbstzutage fördern. Das christliche Bild dieser Selbst-Findung heißt »Auferstehung«.

Erstmals auf Deutsch: Die gebündelte Weisheit Anthony de Mellos: Wach werden und glücklich sein! Im Gespräch mit seinen Zuhörern stellt der BestsellerAutor und internationale Weisheitslehrer lebendig, unterhaltsam und provozierend vor, was er das Geheimnis seiner Lebenskunst nennt. Das Buch geht auf eine Vortragsreihe an der US-amerikanischen Fordham University zurück.

Henri Nouwen Wenn dein Herz nach Hause kommt Bild und Geschichte vom Barmherzigen Vater. Geistliche Übungen ca. 160 Seiten | Gebunden ca. € 14,99 / SFr 21.90 / € [A] 15,40 ISBN 978-3-451-32306-5 September Henri Nouwens Buch zu Rembrandts Bild vom »Barmherzigen Vater« ist ein Weltbestseller. Viele Rüstzeiten und Exerzitien beruhen auf diesem Buch. Erstmals auf Deutsch erscheinen jetzt die spirituellen Übungen zu Bild und biblischem Gleichnis, wie sie Henri Nouwen selbst gehalten und geschrieben hat. In diesem Buch spricht er von dem, was unsere Sehnsucht ausmacht: vom Aufbrechen und Heimkommen, vom Schmerz der Trennung, von der Dankbarkeit und von der Liebe, die wir empfangen und geben dürfen.


Religion heute:

aktuelleTaschenbücher

Wolfgang Huber Darauf vertraue ich Grundworte des christlichen Glaubens 160 Seiten | Paperback € 9,99 / SFr 14.90 / € [A] 10,30 ISBN 978-3-451-06636-8 Wer bin ich? Wie verhalte ich mich gegenüber Anderen? Auf der Suche nach Orientierung lässt sich der profilierte Protestant Wolfgang Huber von Schlüsseltexten der Bibel und der christlichen Überlieferung leiten.

Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.) Jesus von Nazareth Zweiter Teil: Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung 368 Seiten | Paperback € 12,– / SFr 17.90 / € [A] 12,40 ISBN 978-3-451-06509-5 Im zweiten Teil des persönlichen Jesusbuches von Papst Benedikt XVI. geht es um die Kernfragen des christlichen Glaubens. Der Bestseller nun im Taschenbuch.

Friedrich Wetter Jesus begegnen im Heiligen Land Ein biblischer Pilgerweg 176 Seiten | Paperback € 9,99 / SFr 14.90 / € [A] 10,30 ISBN 978-3-451-06583-5 Jesus hat zu einer bestimmten Zeit an bestimmten Orten gelebt, und diese Orte kann man heute noch besuchen. Seit vielen Jahren begleitet Kardinal Wetter Pilgergruppen ins Heilige Land. Dort ist dieses Buch entstanden. Es setzt Orte des Wirkens Jesu mit den biblischen Texten in Beziehung und erschließt sie geistlich.

Anselm Grün / Jörg Zink Die Wahrheit macht uns zu Freunden Wie Christen morgen miteinander leben wollen 224 Seiten | Paperback € 9,99 / SFr 14.90 / € [A] 10,30 ISBN 978-3-451-06503-3 Ökumene ganz konkret: Zwei große spirituelle Autoren über das, was verbindet: über die konfessionellen Grenzen hinaus stoßen sie zum Kern des christlichen Glaubens vor. Der Benediktiner Anselm Grün und der evangelische Pfarrer Jörg Zink zeigen Perspektiven eines gelingenden Miteinanders.

www.herder.de


Aktuelle Sachbücher

Klaus Mertes Verlorenes Vertrauen Katholisch sein in der Krise 224 Seiten | Gebunden mit Schutzumschlag und Leseband € 19,99 / SFr 28.90 / € [A] 20,60 ISBN 978-3-451-34172-4 lieferbar

Albert Biesinger / Edeltraud Gaus / Ralf Gaus Wenn Kinder nach Gott fragen Orientierung für Eltern ca. 240 Seiten | Klappenbroschur ca. € 19,99 / SFr 28.90 / € [A] 20,60 ISBN 978-3-451-32672-1 September

Im Januar 2010 thematisierte Rektor Klaus Mertes in einem Brief an ehemalige Berliner Jesuitenschüler sexuellen Missbrauch und Vertuschung. Damit löste er eine Auseinandersetzung der Öffentlichkeit mit Machtmissbrauch gegenüberSchutzbefohlenen aus, die weltweite Kreise zog.

Wo kommen wir eigentlich her? Wo waren wir, bevor wir geboren wurden? Warum müssen wir sterben und wohin gehen die toten Tiere und Menschen? Hört Gott uns, wenn wir beten? Früher oder später kommen die Kinder aus der Kita oder der Schule mit solchen Fragen nach Hause. Für die Eltern, die oft selbst mehr Fragen als Gewissheiten haben, ist es nicht immer leicht, darauf zu antworten. Dieses Buch hilft, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen und ihnen ehrlich und altersgemäß Grundvertrauen ins Leben zu vermitteln.

Pater Mertes erzählt und reflektiert den Gang der Ereignisse, analysiert Gründe und Hintergründe der beispiellosenVertrauenskrise und zeigt Perspektiven für heilende Reformen der Kirche auf.

Paul Josef Cordes / Manfred Lütz Benedikts Vermächtnis und Franziskus‘Auftrag Entweltlichung der Kirche 160 Seiten | Gebunden mit Schutzumschlag € 14,99 / SFr 21.90 / € [A] 15,40 ISBN 978-3-451-21977-1 lieferbar Entweltlichung: Was bedeutet dieser Begriff wirklich? Was heißt das für die katholischen Institutionen in Deutschland? Ist eine machtvolle Kirche noch die Kirche Jesu Christi und seines Stellvertreters Franziskus auf Erden und wie arm darf eine arme Kirche werden, damit sie noch eine Kirche für die Armen sein kann? Kardinal Paul Josef Cordes erläutert Entweltlichung als spirituelles Programm für jeden Einzelnen, gibt diesem Wort seine historische und unverzichtbare theologische Tiefe und Manfred Lütz enthüllt seine aktuelle Brisanz.


Jan-Heiner Tück (Hrsg.) Der Theologenpapst Eine kritische Würdigung Benedikts XVI. ca. 512 Seiten | Gebunden mit Schutzumschlag ca. € 24,99 / SFr 35.50 / € [A] 25,70 ISBN 978-3-451-32694-3 September Der vorliegende Band zieht eine Bilanz des Pontifikats von Benedikt XVI. Renommierte Theologen, Philosophen und Soziologen, aber auch Schriftsteller, Weggefährten und Journalisten würdigen die theologischen Impulse (Enzykliken, Reden, Jesus-Buch, Katechesen) sowie die unterschiedlichen Dimensionen des Pontifikats (Kirche, Ökumene, Judentum, Politik, Kunst), zeigen aber auch Grenzen und Problemfelder auf.

Christoph Böttigheimer Handelt Gott in der Welt? Reflexionen im Spannungsfeld von Theologie und Naturwissenschaft ca. 240 Seiten | Gebunden ca. € 19,99 / SFr 28.90 / € [A] 20,60 ISBN 978-3-451-33266-1 September Wie angesichts neuerer evolutionsbiologischer und kosmologischer Erkenntnisse auch heute noch an das Handeln Gottes in der Welt verantwortet geglaubt werden kann, ist die dem Buch zugrundeliegende Fragestellung. Besondere Beachtung finden dabei die Fragen, was man sich unter dem Handeln Gottes näher vorzustellen hat, wie Wunder heute zu verstehen sind und ob es sinnvoll erscheint, Gott um ein besonderes Eingreifen zu bitten.

Johannes Beutler Das Johannesevangelium Kommentar ca. 600 Seiten | Gebunden mit Schutzumschlag und Leseband ca. € 68,– / SFr 89.– / € [A] 70,– ISBN 978-3-451-30779-9 September Der neue Kommentar des Altmeisters der Johannesexegese steht in der Tradition der großen Kommentare, die in den letzten Jahrzehnten viel zum Verständnis dieses Textes in seiner literarischen Eigenart und theologischen Gedankenwelt beigetragen haben. Dem heutigen Leser erhellen sich die literarische Wirksamkeit sowie die theologischen Stärken dieses einzigartigen Zeugnisses.

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Jeden Monat bewusst beginnen

Anselm Grün | Quellen der Kraft Kalender 2014 | Mit Fotografien von Micha Pawlitzki 33,0 x 48,0 cm | 14 Seiten | Spiralbindung € [D/A] 16,99 / SFr 25.90 Unverbindliche Preisempfehlung ISBN 978-3-451-30728-7

Margot Käßmann / Monika Lawremz | Stille und Weite 2014 Mit Fotografien von Monika Lawrenz 55,0 x 42,0 cm | 14 Seiten | Spiralbindung € [D/A] 26,– / SFr 38.50 Unverbindliche Preisempfehlung ISBN 978-3-451-32597-7

Eine Auswahl der Kalendermotive

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Religion | Special

Schneller, exklusiver, ausführlicher Hinter den Kulissen tobte ein Wettstreit, der zahlreiche Rekorde brach: 15 Tage nach der Wahl des neuen Papstes war das erste Buch über Franziskus I. auf dem Markt. Wir berichten, was zu erwarten ist

© Fotografia Felici

Herder: Papst Franziskus I. rechnete nicht mit der schnellen Übersetzung

Markt

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ie einen waren die schnellsten, die anderen sind stolz darauf, das aus ihrer Sicht am meisten fundierte Buch vorgelegt zu haben. Die einen freuen sich über ihre große Weitsicht und die analytische Dimension ihres Werkes, während die anderen angeben, dass sie die Einzigen seien, die nicht über ihn schrieben, sondern die den neuen Chef selbst als Autor hätten. Nur 15 Tage nach der Wahl Jorge Mario Bergoglios lag das

erste Buch über den neuen Papst im Schaufenster. Mit der Wahl des Papstes brachen die Verlage alle Rekorde. Die Eile war berechtigt: „Der Papst war gerade gewählt, da standen unsere Kunden bereits im Laden und wollten ein Buch über ihn kaufen“, berichtet beispielsweise Hellena Astaras-Hein, Buchhändlerin bei Carolus in Frankfurt, kopfschüttelnd. Denn das Ergebnis einer Papstwahl ist auch für den am besten vernetzten Verlag nicht vorherzusagen. Papstbücher zu schreiben, das liegt heute nicht mehr in der Hand von Theologen, sondern in der von schnellen Journalisten.

Herder veröffentlicht nicht nur Bücher über den neuen Papst, sondern Bücher von ihm Andreas Bernheim

BuchMarkt Juli 2013

Obwohl die sich an diesem 13. März je nach Bauchgefühl gut vorbereitet fühlten und eine Menge Biografien möglicher Kandidaten gesammelt hatten, wurden sie doch allesamt überrascht. Den Kardinal aus Argentinien hatte keiner von ihnen auf der Liste. Das bedeutete: gleiche Startchance für alle. Denn über den Mann wollte alle Welt lesen. Dass letztlich neben Kösel der Münchener Riva Verlag das Rennen um den ersten Titel auf dem Markt gemacht hat (so ntv), lag dabei an drei entscheidenden Zutaten: an der guten Nase von Verlagschef Oliver Kuhn, an der weisen Autorenauswahl mit Heiko Haupt sowie der dann folgenden Teamarbeit im Verlag. Gerade dass das Haus sonst eher auf Promis spezialisiert ist, hatte das Interesse mit dem Papstrücktritt Benedikts geweckt, erzählt Pressefrau Tina Nollau. Denn der Papst, das sei ja auch ein Promi, für den sich die Massen interessieren würden. Ein Mensch also, der in dem auf Biografien oder Bekenntnissen von 95


Special | Religion

Als Verlag für Promis sollte auch ein Papst-Buch dabei sein Tina Nollau

Stars und Sternchen spezialisierten Haus gut aufgehoben war. Autor Haupt, freier Journalist und sonst eher bei Technik und Autobüchern bewandert, nicht katholisch und auch kein ausgewiesener Papstkenner, hatte den Auftrag für die Biografie erhalten. Er musste sich in dem Augenblick, als Franziskus auf den Balkon trat, verwundert die Augen reiben, um sich dann mit zwei Rechercheuren in die Arbeit zu stürzen. Schnell und gut, das war seine Vorgabe, die er durchhielt. Denn nach nur 15 Tagen legte der Riva Verlag seine Papst-Biografie vor. Ein Buch mit knapp 180 Seiten, broschiert, 9,99 Euro teuer, ein Mitnehmer für den Laden. „Franziskus – Der Papst der Armen“ ist durch die flotte Machart des Verlages, das gute Marketing sowie das perfekte Timing bereits in zehntausend Exemplaren bis heute einverkauft. „Da hat der Vertrieb Vollgas gegeben“, schil-

dert Tina Nollau, wieso da alles so gut geklappt hat. Das Buch ist gut, davon ist sie überzeugt. Fundiert, mit der Handschrift eines handwerklich soliden Journalisten und aus dem Blickwinkel des Entdeckers einer überzeugenden Biografie geschrieben, landete es von Beginn an in vielen Schaufenstern. Die Tatsache, dass der Riva Verlag nicht zu den ersten katholischen Adressen gehört, störte dabei nicht. „Der Titel ist wohl eher in den populären Buchhandlungen gelandet“, erinnert sich die Pressefrau an Büchertische bei Hugendubel, Mayersche und Thalia, auf denen der Papst-Titel von Riva lag. Trotzdem habe sie viele Anfragen katholischer Buchhandlungen erhalten, „die katholische Klientel hat es ganz sicher gefunden“, ist sich Tina Nollau aus vielen positiven Rückmeldungen sicher. Was Autor Heiko Haupt gehörig bei seiner Recherche geholfen hat, um ein Bild von diesem Jorge Mario Bergoglio zu erhalten, ist ein Interviewbuch mit dem ehemaligen argentinischen Kardinal. Mittlerweile ist es auch auf Deutsch er96

schienen. Wo sonst, als bei Herder. „Unser Verlag veröffentlicht nicht nur Bücher über den neuen Papst, sondern Bücher von ihm“, sagt dazu Pressesprecher Andreas Bernheim nicht ohne Stolz. Über die guten Verbindungen von Verlegerbruder Dr. Raimund Herder nach Barcelona zu Herder Editorial ist es dem katholischen Haus gelungen, Kontakt zu Bergoglios argentinischem Verlag zu bekommen. Schnell wurde man sich handelseinig und

durch allein fünf engagierte Übersetzer gelang die schnelle Herausgabe des 2010 erschienenen Bestsellers „El Jesuita“ auch in deutscher Sprache. Ein Buch, in dem Kardinal Bergoglio zwei Radio-Journalisten Rede und Antwort steht, viel erklärt und ganz tief einblicken lässt in seine Überzeugungen. „Papst Franziskus – Mein Leben, mein Weg“ ist somit das einzige Buch bislang, in dem der neue Papst so ausführlich mit seiner Meinung und seinen Gedanken selbst zu Wort kommt, so der Verlag. „Der Gesprächsband erlaubt einen intensiven und nahen Einblick in das Denken des Papstes“, beschreibt Pressesprecher Bernheim. Im ebenfalls frisch übersetzten zweiten Titel „Offener Geist und gläubiges Herz“ werde eher das spirituelle Fundament des neuen Papstes erkennbar. Denn in dem Band erschließe Jorge Mario Bergoglio als Seelsorger die Bibel. Beides sind also Bücher nicht aus zweiter, sondern aus erster Hand. Da hat der Herder Verlag die Latte hoch aufgelegt. Im Wettstreit um das erste Buch über den Papst stand auch Kösel. Sein Titel „Franziskus – Der neue Papst“, von Simon Biallowons ist nach gleichem Muster wie der vom Kollegen Heiko Haupt entstanden. Nach der Wahl musste der erst 29-jährige Journalist quasi aus dem Nichts über Nacht eine Biografie zusammenrecherchieren. Er hatte dazu alle wichtigen Informationen zur theologischen Position und zu den bisherigen thematischen Schwerpunkten des neuen Papstes zusammengefasst. BuchMarkt Juli 2013

Biallowons macht dabei auch die Herausforderungen für den neuen Papst deutlich, greift zugleich aber auch die Nachfolgesituation nach Benedikt XVI. auf: Welches Erbe hinterlässt der deutsche Papst, wo steht die Weltkirche nach dem Benedikt-Pontifikat? „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Titel gemacht, er wurde durchgehend gut bewertet“, freut sich Pressesprecherin Susanne Klumpp über die zügige Arbeit des Autors. Ob Riva, wie es der Fernsehsender ntv in einem Interview Ende März behauptet, nun wirklich zuerst auf dem Markt war, lässt sich letztlich nicht klären, Kösel vermerkt immerhin den 27. März als Ersterscheinungstag für das 160 Seiten dicke broschierte Werk. Das wäre ein Tag früher gewesen als die Mitbewerber aus München. Einen absoluten Profi in Sachen Papst hatte der Schwesterverlag im Random HouseKonzern, C. Bertelsmann, am Start: Andreas Englisch war bereits unter Johannes Paul II. Vielschreiber in Sachen Vatikan und als Korrespondent des Springer Verlages mit allerbesten Kontakten ausgestattet. „Nach dem Rücktritt Benedikts, den Englisch übrigens schon Tage vorher in einem Interview vorausgesehen hatte, haben wir mit ihm entschieden, ein Buch in Doppelfunktion vorzulegen“, berichtet Pressesprecherin Heidrun Gebhardt. Inhalt sollte ein Resümee auf den deutschen Papst, ein Bericht über das spannende Konklave sowie ein Ausblick auf die Herausforderungen an den neuen Papst sein. Also zunächst einmal unabhängig von der Überraschung solch eines bis dato eher Unbekannten wie Bergoglio geplant. Dass auch der zunächst eine Herausforderung für ihn war, hat der Autor durch seine glänzenden vatikanischen Kontakte schnell wettgemacht. Seit acht Jahren schreibt Englisch bei C. Bertelsmann, der Verlag freut sich über seinen unterhaltsamen und zugleich fundierten Stil. Nicht nur als Journalist, auch als Autor hat er eine Fangemeinde und immer gute Verkaufszahlen. Die Informationen von vielen Zuträgern, die Hintergründe aus unzähligen Autofahrten mit führenden Kardinälen, gute Zugänge zu Insiderwissen hat der Vielschreiber Englisch in einigen Nächten zu einem detaillierten Hintergrundbericht zusammengeschmiedet über die Frage, wie es zu der Wahl des für viele so unbekannten


Religion | Special

Dass es wirklich fundiert ist und keinesfalls ein Schnellschuss, das belegt der Verlag mit dem ersten Rezensenten: kein geringerer als Papstsekretär Erzbischof Georg Gänswein. Der habe das Manuskript geprüft und abgesegnet, bestätigt Verlags-Pressesprecherin Anja Volkmer. Ein größeres katholisches Lob für die fundierte Arbeit des Autors Hesemann scheint es kaum zu geben. Damit kommt das Buch mit viel Vorschusslorbeeren auf den Markt. Kann es sie halten, wäre dies zugleich für seinen Autor, der lange Jahre auch in der mystischen Ecke zuhause war und nicht weniger als 37 Bücher veröffentlicht hat, eine besondere Auszeichnung. Die kann sich sein Kollege, der ZDFJournalist Jürgen Erbacher, bereits einstreichen. In der Riege der zweiten Welle von Papstbüchern ist er Hesemann acht Wochen voraus. Zwar kann er nicht mit derart vielen Exklusivinterviews aufwarten. Das macht seine Arbeit aber nicht weniger wertvoll. Denn Erbacher hat in seinem Pattloch-Titel „Papst Franziskus – Aufbruch und Neuanfang“ Zitate und Aussagen von Kardinal Bergoglio und auch die ersten Stellungnahmen des neuen Papstes Franziskus thematisch geordnet und sie den aus seiner Sicht wichtigen Anforderungen der Kirche gegenübergestellt. Neben Biografie und inhaltlichen Standpunkten fügt er zudem die Schilderungen von fünf der sechs deutschen Kurienkardinäle hinzu. Sie berichten über ihre persönlichen Eindrücke von der Papstwahl. Kein Blick durchs Schlüsselloch des Konklaves, wie der Verlag betont, aber durchaus zwischen den Zeilen erhellend. Das ergibt im Ergebnis auch einen besonderen deutschen Blick auf den neuen Papst. Dabei sind die Zeilen von Kardinal

Der Autor bleibt anonym Thomas Nahrmann © Patmos Verlag

argentinischen Jesuiten zum Papst kommen konnte. „Das Buch steht seit vier Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste“, freut sich Heidrun Gebhardt über das Produkt mit 288 Seiten Umfang und eigenem Bildteil. Ein wenig mehr Zeit hat sich da der Herbig Verlag gelassen. Sein Titel „Papst Franziskus“ von Michael Hesemann erscheint erst Ende Juli und wartet dann aber sogleich mit mehreren Superlativen auf. „Weltexklusiv“ sei das erste ausführliche Interview mit der Schwester des Papstes, Maria Elena Bergoglio. Exklusiv habe Autor Hesemann auch Einschätzungen des Papstbruders Georg Ratzinger. Interviews mit dem besten Freund des neuen Papstes, Rabbi Skorka, sowie seinem bisherigen Assistenten Pater Marcórunden runden das Buch ab.

Walter Kasper beachtenswert. Sein persön- die großen Erwartungen und Herausfordeliches Statement macht deutlich, wieso ihn rungen anknüpfen, die an den neuen Papst viele im Konklave für einen besonderen gestellt werden“, so Nahrmann. Unterstützer des argentinischen Kardinals Wie es in den Bücherregalen mit dem gehalten haben. Papst weitergehen wird, da sind sich die Neben den schnellen Büchern erster Stun- Verlage größtenteils einig: Man werde gede, die durchaus bereits viel Substanz haben nau beobachten, was dort im Vatikan pasund den nun folgenden stärker analytisch siere und beizeiten in Buchform nachlegen. geprägten und intensiver recherchierten „Ich denke aber nicht, dass Papst FranzisTitel stößt der Patmos Verlag besonders kus in dem Maße zur Feder greifen wird, hervor: Er hat die Namenswahl des neuen wie es Papst Benedikt getan hat“, versucht Papstes zum Anlass genommen, in fikti- Patmos-Sprecher Nahrmann eine Einschätven Briefen diesen heiligen Franziskus an zung. Herbig wartet auf neue Impulse und den Papst schreiben zu lassen. „Was würde überraschende Anstöße zu kirchlichen, soFranz von Assisi dem neuen Papst raten?“, zialen und gesellschaftlichen Fragen durch kommentiert der Verlag diese Briefe, die den Papst, wie Anja Volkmer angibt. Kösel den Papst bestärken sollen, notwendige und C. Bertelsmann „sind gespannt, was da Schritte der Umkehr und Veränderung an- noch vom Papst kommen wird“. Riva hält zugehen. Dass das nicht nur ein ungewohn- Schnellschreiber Heiko Haupt noch in der ter Angang ist, sondern auch noch durchaus Reserve, um zu warten, ob er im Herbst kritisch und kühn, zeigt eine Besonderheit: bereits nachlegen soll. der Autor des Patmos Titels „Lieber Bruder Franziskus“ bleibt anonym. Allein Andreas Bernheim kann mit breitem Lä„Wir arbeiten mit ihm seit Jahren zu- cheln in die Branche schauen. „Der Verlag sammen“, kommentiert das Verlagsspre- Herder will auch weiterhin Papst Franzischer Thomas Nahrmann. Wegen seiner kus in seinen eigenen Worten den Lesern Fundierung und Zuverlässigkeit sei er bekannt machen“, umschreibt er das, was auch die erste Wahl gewesen und habe in Freiburg alle stolz macht. „Wir haben zwei Wochen nach der Wahl sein fertiges uns die Rechte an weiteren fünf Büchern Manuskript im Verlag abgegeben. Da er aus der Feder Jorge Mario Bergoglios darin aber durchaus recht kritische Passa- gesichert.“ Diese würden seine Haltung gen anbringe, „die nicht allen Katholiken zu Glaubensthemen und seine geistlichen schmecken“, sei dieser Kunstgriff der Ano- Wurzeln verständlich machen. nymität gewählt worden. Möglich macht diese Ankündigung die „Nicht dass unser Autor die Diskussion bereits erwähnten Beziehungen zum argenund Auseinandersetzung scheut, aber er tinischen Stammverlag des neuen Papstes zweifelt am offenen und fairen Dialog in sowie dessen Ankündigung zu Beginn des der Kirche und fürchtet aus gutem Grund Pontifikates. Denn dort hat Franziskus Denunziationen“, begründet das Nahrmann. festgelegt, dass alle Rechte an bisherigen Die Erfahrungen auf den Titel seien durch- Veröffentlichungen bei den Ursprungsveraus positiv, das betreffe sowohl Verkaufs- lagen bleiben. Dass Herder so schnell zuzahlen, als auch Reaktionen. Es zeige also, gegriffen hatte und Übersetzungen vorlegte, dass der Weg, ein Buch abzuliefern, das hatte der neue Papst übrigens wohl nicht einen ganz anderen Ansatz verfolgt, richtig erwartet. Als Manuel Herder ihm die ersten gewesen sein. „Wir halten uns nicht damit beiden Bücher bei einer Generalaudienz auf, den Papst dem Publikum vorzustellen“, Ende April überreichte, konnte er voller sagt der Patmos-Sprecher. Diese Informa- Überraschung nur „Danke“ sagen, ist aus tionen könne jeder durch andere Medien dem Freiburger Haus zu hören. erhalten. „Mit unserem Buch wollen wir an Christian Schlichter BuchMarkt Juli 2013

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Special | Religion

Religion für Einsteiger Im BuchMarkt-Heft vom März hat Markus Zens im Interview die bisher brachliegenden Chancen für das religiöse Sortiment genannt. Wir haben gefragt, wie an Hand der Neuerscheinungen im Herbst das Regal Religion aussehen könnte Sortiment

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ie Redaktion des BuchMarkt hat mich gebeten, am Beispiel konkreter Titel zu zeigen, wie das Regal Religion heute auf Grund vorliegender Marktforschungserkenntnisse sortiert werden könnte. Als Beispiele sollten Titel aus den aktuellen Herbst-Programmen gewählt werden. Grund: Ich möchte Sie ermutigen, Ihr Sortiment neu auszurichten. Meistens findet man im Regal Religion auf der einen Seite kircheninterne Titel, wie z.B. die Papstbücher. Auf der anderen Seite sind sehr stark die Bücher vertreten, die sich kritisch mit Kirche auseinandersetzen. Was häufig fehlt, ist die Mitte. Die Bücher, die den Leser in seinem Alltag begleiten und ihm spirituelle Impulse geben. Es gibt eine sehr große Zielgruppe für Bücher, die auf leichte Art religiöse Gedanken ansprechen. Auf diese Titel möchte ich in dieser Auswahl einen Schwerpunkt setzen. Dabei habe ich mir vor allem die Programme der klassischen religiösen Buchverlage angeschaut, die der Buchhändler oft nicht so präsent hat wie die Publikumsverlage. Neben den Titeln der bekannten und erfolgreichen Autoren will ich hauptsächlich Novitäten vorstellen, die den Leser in seinen persönlichen Lebensfragen und -situationen ansprechen. 98

Aktuelles Interview März 2013: Markus Zens über die neuen Chancen mit dem Segment Religion

Bekannte Autoren

Eine ganze Reihe bekannter und gefragter Autoren ist in den neuen Verlagsprogrammen zu finden. Ein sehr spannendes Buch schreiben mit Williges Jäger und Anselm Grün gemeinsam zwei der großen religiösen Schriftsteller unserer Zeit. Beide sind Benediktiner und während BuchMarkt Juli 2013

Grün der erfolgreichste christliche Autor ist, steht Williges Jäger als Zen-Meister für die Ideen der fernöstlichen Religionen. In „Das Geheimnis jenseits aller Wege“ (Vier-Türme-Verlag) sprechen sie gemeinsam über ihre spirituelle Suche und das, was im Leben wirklich wichtig ist. Beim Gütersloher Verlag schreiben direkt drei bekannte Autoren neue Bücher: Notker Wolf liefert in „Zwischen Himmel und Erde“ neue Denkanstöße für jeden Tag, der große evangelische Theologe Jörg Zink stellt mit „Deine Schritte werden kürzer“ ein sehr persönliches Buch zum Thema Leben, Alter und Tod vor, und Andrea Schwarz schreibt in „Reise in die Sehnsucht“ zu Bildern von Eberhard Münch Texte, die vom Johannes-Evangelium inspiriert sind. Beim Verlag Herder lässt Anselm Grün mit „Lebensfragen“ als eine Art Fortsetzung von „Was soll ich tun“ einen weiteren großen spirituellen Ratgeber für schwierige Lebenssituationen folgen. „Das Leben neu entdecken“(Herder) stellt bisher in Deutschland unveröffentlichte Texte des Altmeisters der Weisheitsgeschichte, Anthony de Mello, vor und Richard Rohr, der prominente amerikanische Autor, hilft dem Leser in „Das wahre Selbst“(Herder), sich selbst und damit die eigene Mitte zu finden. „Der Prophet“ von Khalil Gibran, einer der bekanntesten Weisheitstexte, erscheint


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Special | Religion

beim Patmos Verlag in zwei Ausführungen für zwei völlig unterschiedliche Zielgruppen: Die eine edel ausgestattet mit Bildern von Marc Chagall vereint zwei Meister der Poesie mit unverwechselbaren Handschriften, die andere erschließt jungen Lesern den Text durch eine außergewöhnliche Gestaltung, die Studenten der Folkwang-Schule in Essen auf ganz neue und moderne Weise kreiert haben.

Religion im Alltag

Klaus Koziol geht in „Der Sinn macht den Erfolg“ konkreter darauf ein, wie man unter Berücksichtigung christlicher Werte erfolgreich ein Unternehmen führen kann. Den Blick auf andere Religionen öffnen zwei weitere wichtige Neuerscheinungen. Bernhard Uhde erklärt klar und spannend in „Warum sie glauben, was sie glauben“ (Herder Verlag) die anderen Weltreligionen und ihre Überzeugungen. Lamya Kaddor und Michael Rubinstein, sie Muslima, er Jude, sind beide in Deutschland geboren und Vertreter einer jungen weltoffenen Generation. Mit „So fremd und doch so nah“ legen sie im Patmos Verlag einen authentischen Beitrag zur Integrationsdebatte über den Alltag in Deutschland und den Dialog der Kirchen und Gläubigen vor.

Spirituelle Impulse

Texte zum Glauben

Religion hat für viele Menschen auch einen Platz in ihrem Alltag und immer wieder stellt sich für sie die Frage, wie gesellschaftliches Leben, modernes Wissen und persönliche Bedürfnisse mit religiösen Werten und Überzeugungen in Einklang zu bringen sind. Die weltweit geführte Debatte zwischen Naturwissenschaftlern und Theologen greift der Pattloch Verlag auf in „Gott oder Zufall“, das farbig bebilderte Buch gibt einen umfassenden Einblick in alle aktuellen Streitfragen. Claudia Filker in „Es ist genug“ (Neukirchener Verlag) und Josef Epp mit „Eingesperrt in meinem Leben“ (Kösel Verlag) geben Hilfestellung in persönlichen Lebenskrisen wie Burn-Out und ermutigen zu neuen Lebensentwürfen mithilfe christlicher Werte und Botschaften. Beim Patmos Verlag erscheinen zwei Titel, die auch in jedem Wirtschaftsregal stehen könnten: Der bekannte Unternehmer und Theologe Ulrich Hemel beschreibt in „Die Wirtschaft ist für den Menschen da“ wie werteorientiertes Wirtschaften möglich ist und welche Rolle dabei der Religion zukommt. 100

Für Leser, die sich tiefer mit ihrem eigenen Glauben auseinandersetzen wollen, liefert Reinhard Marx, Kardinal in München, wichtige Denkanstöße Seit einiger Zeit beobachtet man im in dem kleinen Buch „glaube!“ (Kösel Buchhandel eine Kundengruppe, die man Verlag). Ebenfalls bei Kösel versucht „Die Suchenden“ nennt. Vereinfacht gesagt Vito Mancuso in „Die Seele und ihr sind diese Kunden um die 40 Jahre alt, gebildet, bereit Geld für Bücher auszugeben Schicksal“ Antworten auf die großen Fragen des Lebens unter Berücksich- und unterwegs, um Inspiration und neue tigung christlicher Werte und Grund- Impulse zu finden. Der Begriff „Die Suchenden“ hat eine sätze zu finden. Für alle, die sich schon immer einmal Doppelbedeutung. Sie sind auf der Suche mit der Bibel beschäftigen wollten, aber nach Antworten auf die großen Fragen noch keinen Zugang gefunden haben, lie- des Lebens und sie wissen nicht, welches fert jetzt Hubertus Halbfas mit „Die Bibel“ Buch ihnen da hilft. Sie schauen sich um und brauchen ein Angebot, brauchen Büdas ideale Einsteigerbuch. Halbfas stellt die wichtigsten Texte der Bibel in einer cher, die sie ansprechen und in ihrer derverständlichen Sprache vor und erläutert zeitigen Lebenssituation berühren. Bieten Sie diesen Kunden die Büihre Bedeutung. cher, die sie suchen, und legen Sie eiBuchMarkt Juli 2013


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Special | Religion

nen Schwerpunkt in Ihrem Sortiment Geschenkbücher Texte, gefragte Themen und eine schöne auf Titel mit spirituellen Impulsen. Hier Ausstattung zu einem guten Preis sind möchte ich Ihnen gerne einige Bücher hier das Geheimnis des Erfolgs. Der besonders empfehlen: Stefano Biavaschi Eschbach Verlag macht schon seit Jahren hat mit „Der Prophet des Windes“ beim ein absolut zielgruppengerechtes ProVier-Türme-Verlag eine wunderschöne Gegramm geschenkfähiger Bücher, die schichte voller Poesie und Lebensweisüberall dort, wo sie angeboten werden, heit geschrieben. sehr gut verkauft werden. „Der schönste Wer Khalil Gibran gelesen hat, wird Gedanke ist Danke“, „Zur allerschönsten auch dieses Buch lieben, das das PotenJahreszeit“, „Einfach gelassen bleiben“, zial zu einem neuen spirituellen Kultbuch „Du gehst nie allein“, „Wir sind nicht hat. Lorenz Marti, der bekannte Schweimehr die Jüngsten“, „Geh aus mein Herz zer Autor, zeigt dem Leser in „Übrigens, und suche Freud“ oder „Du bist ein Wundas Leben ist schön“ (Kreuz Verlag) in der“ sind Bücher, die schöne Illustratiohintergründigen Geschichten die beeinnen oder Fotos in moderner Bildsprache druckende Mystik in einem oft hektimit kurzen spirituellen Texten verbinschen Alltag. den, und sich so bestens als Geschenk „Weisheitsgeschichten für Herz und für die beste Freundin oder auch sich Seele“ (Kaufmann Verlag) und „Auf einen selbst eignen. Der Herder Verlag bietet Espresso“ (Katholisches Bibelwerk), liefern mit Anselm Grüns „Quellen der Kraft“ kleine Ruhepausen für die Seele in der ein wunderschönes Geschenkbuch für Hektik des Alltags. Uta Engel stellt in Kunden an, die etwas mehr Geld ausgedem wunderschön und modern gestalben wollen. teten Buch „Ich, die anderen und die Versuchen Sie, mithilfe dieser EmpFragen dazwischen“ (Patmos Verlag) die fehlungen Ihrer Abteilung eine neue großen Fragen des Lebens einmal ganz Ausrichtung zu geben, mehr spirituelle anders. Leichtigkeit und mehr Farbe in das SortiMit „Du gibst meinem Leben weiten ment zu bringen und so die Kunden in ihRaum“ erscheint bei Patmos eine preisren Bedürfnissen direkter anzusprechen. werte Sonderausgabe einer erfolgreichen Denken Sie darüber nach, dieses AngeSammlung spiritueller Texte von und bot mit Nonbooks, CD‘s und entsprefür Frauen. Im Neufeld Verlag erscheint chenden Karten noch weiter auszubauen. mit „Randis Reise“ von Simon Parke Ich bin sicher, Ihre Kunden werden eine eine spirituelle Abenteuergeschichte, solche spirituelle „Wohlfühlinsel“ sehr die den Leser begleitet auf der Suche schätzen und auch das ist für das statinach dem Sinn des Lebens. Der bekannte Immer wieder wird darüber diskutiert, onäre Sortiment eine Möglichkeit, sich Autor Gernot Candolini liefert in „Se- ob religiöses Geschenkbuch in der Reli- vom Internet abzugrenzen, denn Religigen“ (Claudius Verlag) inspirierende Tex- gion oder im Geschenkbuch angeboten on und Spiritualität sind keine starken te für alle Lebenslagen, Ulrich Peters werden soll. Meistens führt diese Unsi- Internet-Themen. verzaubert den Leser mit „Lebe deinen cherheit dazu, dass es gar nicht im SorAn dieser Stelle kann ich nur einen Lebenstraum“ vom Eschbach Verlag und timent auftaucht. Diese Diskussion wird Überblick über die wichtigsten Herbstder Herder Verlag legt mit „Die Nacht aus einer Binnensicht des Buchhändlers novitäten der religiösen Verlage liefern. ist voller Sterne“ die wunderschönen geführt, dem Kunden ist es meist völlig Aus Platzgründen und der besseren Gebetstexte von Antje Sabine Naegeli egal, was auf dem Regal steht, er will Übersichtlichkeit halber habe ich auf nur durch das Angebot angesprochen wieder neu auf. ganze Themenbereiche wie Kalender Chrismon, die große Publikumszeit- werden. und Jahresbegleiter, Advent und WeihNehmen Sie diese Bücher in Ihre Ab- nachten oder das religiöse Kinderbuch schrift der evangelischen Kirche mit einer monatlichen Gesamtauflage von 1,4 teilung Religion auf. Hier sind die Käufer, verzichtet. Millionen, hat seine Leser aufgerufen, die diese Texte suchen, und die Bücher Eine umfangreichere und vollständigere den Satz ihres Lebens zu schicken und geben der Abteilung Leichtigkeit und Far- Liste, die auch die bibliografischen Anbe. „Das kleine Buch der großen Wünsche“ gaben enthält, steht zum Herunterladen kurz zu erklären, warum dieser Satz so wichtig für sie ist. Margot Käßmann (Kaufmann Verlag) oder Axel Kühner mit auf buchmarkt.de (weiterklicken auf Spegibt jetzt mit „Starke Sätze“ ( edition „Von Herzen Dank“ (Neukirchener Verlag) cials, BuchMarkt-Specials, Religion) für transportieren ihre Botschaft mit spiritu- Sie bereit. chrismon) eine Sammlung der schönsten und beeindruckensten Sätze und ihrer eller Leichtigkeit. Markus Zens Im Vier-Türme-Verlag erscheint mit AnErläuterung heraus. 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Special | Religion

Verkaufsraum: Mit Geschäftsführer Nanno Viëtor wurde die Einrichtung erneuert …

Buchhandel

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eht das? Eine Buchhandlung ohne Laufkundschaft? „Jeder Betriebsberater würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen“, sagt Geschäftsführer Nanno Viëtor. Und doch behauptet sich das religiös geprägte Sortiment seit 1898. Der Laden befindet sich auf dem weitläufigen Gelände des Evangelischen Johannesstifts inmitten des Spandauer Forstes am nordwestlichen Stadtrand von Berlin. Zentraler Ort ist die Stiftskirche mit ihrer Platanenallee, drum herum gruppieren sich soziale Einrichtungen und Wohnungen für Senioren, Jugendliche und Menschen mit Behinderung. Es gibt hier eine Schule, ein Krankenhaus, ein Hotel und Restaurants. Neben Patienten, Besuchern, Hotelgästen und den Menschen, die in der Stiftung leben und arbeiten, kommen die Kunden aus dem gesamten Stadtgebiet und aus dem Speckgürtel der Hauptstadt. „Wir sind eine Zielbuchhandlung“, sagt Nanno Viëtor über den Laden für Bücher und Kunstgewerbe, der als eigenständiger Unternehmensteil zur Stiftung gehört. „Auch viele Pendler unterbrechen ihre Fahrt zur Arbeit, um bei uns einzukaufen. Parkplatzprobleme gibt es hier nicht.“ 104

…und das Sortiment umstrukturiert

Kiezbuchhandlung mit Spezialsortiment Seit mehr als einem Jahrhundert gibt es die Buchhandlung im Evangelischen Johannesstift in Berlin. Ihre Erfolgsrezepte: Freundliche Kundenansprache und ein Sortiment, das genau auf die Bedürfnisse der Klientel zugeschnitten ist Viëtor kennt die Buchhandlung im Johannesstift schon lange. Mitte der 1980er Jahre absolvierte er hier seine Ausbildung zum Buchhändler, 2002 übernahm er nach Stationen in den Berliner Buchhandlungen Herder und Kiepert die Geschäftsführung. Seither brachte er frischen Wind in den Laden. Die Einrichtung wurde erneuert und das Sortiment umstrukturiert. Das Nonbook-Programm ist ein wichtiges Standbein der Buchhandlung. Neben ausgewähl-

tem Kunstgewerbe – wie Herrnhuter Sterne und Holzkunst aus dem Erzgebirge – gibt BuchMarkt Juli 2013

es ein vielfältiges Angebot an Devotionalien. Obwohl die Nonbooks nur ein Viertel der 150 Quadratmeter großen Fläche einnehmen, schlagen sie beim Umsatz mit 50 Prozent zu Buche. Längst kommen die Studenten nicht mehr nach Spandau, um sich mit theologischer Fachliteratur einzudecken. „Diesen Bereich haben wir stark zurückgefahren“, so Viëtor. Überhaupt hat er das Buchsortiment im Laufe der Zeit radikal auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet. Das Thema Lebenshilfe nimmt mehrere Regalmeter ein. Literatur zur Palliativpflege und


Religion | Special

Ute Obermann und Nanno Viëtor: „Wir sind gut vernetzt und bieten bei Bedarf auch Fortbildungsveranstaltungen für Kunden an“

Zusammenarbeit: Durch die starke Nachfrage der weiblichen Kundschaft hat sich eine intensive Beziehung zur edition ebersbach entwickelt

zu den Themen Trauerbegleitung, Sterben und Tod sind besonders gefragt. „Bei der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion über unseren Umgang mit dem Sterben und das Planen des eigenen Lebensendes wird von einer christlichen Buchhandlung ein entsprechendes Sortiment erwartet“, ist Viëtor überzeugt. „Wir sind gut vernetzt und bieten bei Bedarf auch Fortbildungsveranstaltungen für Kunden an – beispielsweise zur Aufklärung über die Bedeutung einer Patientenverfügung. Außerdem arbeiten wir eng mit Hospizen zusammen.“

Auch wer in der Gemeindearbeit tätig ist, findet in der Buchhandlung im Johannesstift ein gut sortiertes, praxisorientiertes Angebot an Fachliteratur wie die Saatkorn-Reihe aus dem Neukirchener Verlag. Besonders stolz ist Viëtor auf seine große Auswahl an Kinderbibeln, die für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Er empfiehlt für verschiedene Altersstufen die Bibeln von Kees de Kort (Deutsche Bibelgesellschaft). Ein Steadyseller ist zudem die Neukirchener Kinderbibel, und allen, die ein besonderes Geschenk suchen, rät er zu der von Klaus Ensikat illustrierten Bibel aus dem Tulipan Verlag.

Leicht zugängliche Angebote: Wer erst einmal im Laden ist, hat seine Schwellenangst schnell vergessen

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Special | Religion

Schmökerzone: Viele Pendler unterbrechen ihre Fahrt zur Arbeit, um in der Buchhandlung Johannisstift in Ruhe zu schmökern

Klar ist, dass der Umsatz an diesem Thementisch Schule: Zu Schulbeginn gibt es Standort nicht allein durch ein christliches auch Angebote, mit denen Sortiment gehalten werden kann. „Berlin Eltern ihren Kindern helfen ist nicht sehr kirchlich orientiert“, sagt Viëkönnen tor. „Es ist viel von Esoterik die Rede, doch wer sich beim Sonntagsbrunch verspätet, weil er zuvor im Gottesdienst war, wird von seinen Freunden oft schief angeguckt.“ Außerdem verringere sich mit dem demografischen Wandel die Zahl der Konfirmanden – und damit der Paten und Verwandten, die Geschenke kaufen. Viëtor sieht seinen Laden denn auch als Kiezbuchhandlung mit Spezialthemen. Die Kinderbuchabteilung ist ebenso gut bestückt wie der Belletristik-Bereich. Postkartenständer am Eingang, Servietten und Kinderbuchabteischöne Geschenkpapiere locken zusätzlich lung: Ebenso gut Kunden an. „Wer erst einmal im Laden ist, bestückt wie der hat seine Schwellenangst schnell vergesBelletristik-Bereich sen“, sagt Viëtor. Zusätzliche Kaufanreize mit starker Krimischafft man mit Thementischen – etwa zum nachfrage Schulanfang oder zur Gartensaison. Das Sortiment ist auf die Wünsche Geworben wird in den Publikationen des kümmern. Denn eins ist für Viëtor klar: der Kunden zugeschnitten. „Wir sind Sortimenter, aber keine Zensoren“, be- „Ohne unsere Rechnungskunden könnten Johannesstifts. Der Rest ist Mundpropaganda. „Unsere Veranstaltungen sind die beste tont Viëtor. Das überwiegend weibliche wir nicht bestehen.“ Werbung“, sagt Viëtor. Die Buchhandlung Stammpublikum liest besonders gerne organisiert zudem Büchertische wie kürzKriminalliteratur, weshalb man in die- Dass die Buchhandlung mit ihrem Angebot den sem Bereich sehr gut aufgestellt ist. Au- Nerv des Publikums trifft, ist eine Gesamtleis- lich bei der Konzertlesung mit Margot Käßtung des Teams. Das A und O ist kompe- mann in der Stiftskirche. Daneben bietet ßergewöhnlich gut vertreten ist auch die tente – und auch diskrete – Beratung. Nur das Team Fortbildungsveranstaltungen und Berliner edition ebersbach. „Deren Blue Note-Reihe passt ganz genau zu unseren wer alleine stöbern will, wird sich selbst Buchempfehlungsabende für Lehrer und Eltern an und macht so auf die BuchhandKundinnen. Die Verlegerin Brigitte Ebers- überlassen. „Wir sind alle sehr freundlich lung aufmerksam. bach war schon mehrmals zu einer Abend- und zugewandt“, betont Viëtor. „Das Team ist unterschiedlich aufgestellt, so dass jeder Und welches Trendthema wird den christveranstaltung bei uns“, so Viëtor, der das Alltagsgeschäft zusammen mit den beiden Kunde einen Ansprechpartner findet, der lichen Buchmarkt künftig beschäftigen? ihn versteht und auf dessen Empfehlun- „Der Wettbewerb der Religionen in einer Buchhändlerinnen Ute Obermann und säkularen Welt“, vermutet Viëtor. „Die Margret Weiß stemmt. Unterstützt wird gen er sich verlassen kann. Beim Thema das Team von zwei weiteren Mitarbei- Lebenshilfe ist es wichtig, dass die Chemie Ökumene gewinnt dabei große Bedeutung.“ Margit Lesemann tern, die sich um das Rechnungsgeschäft stimmt.“ 106

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Glauben

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Gebunden mit Schutzumschlag | 176 Seiten € 16,99 • SFr 24.50 • €(A) 17,50 ISBN 978-3-451-61237-4 Erscheint im September

Paperback | 464 Seiten € 9,99 • SFr 14.90 • €(A) 10,30 ISBN 978-3-451-61179-7 Erscheint im Augst

Ohne den Glauben an Gott hat Europa keine Zukunft. Und: Der Glaube an die vermeintliche Objektivität der Naturwissenschaft ist der Irrglauben unserer Zeit. Davon ist der Historiker Klaus-Rüdiger Mai überzeugt und greift die Life-Style-Atheisten unserer Tage frontal an. Ein fulminanter Essay zum Lob der (christlichen) Religion und ein überraschender Zwischenruf in die Krisendebatten unserer Zeit.

Die besten Geschichten erzählt immer noch das Leben selber. Die meisten davon sind kurz und scheinbar gewöhnlich, doch banal sind sie keineswegs. Hinter diesen kleinen Geschichten verbergen sich die großen Menschheitsfragen: Worum geht es eigentlich? Wer bin ich? Und was ist wirklich wichtig? Lorenz Marti verdichtet alltägliche Beobachtungen zu Geschichten mit philosophisch-spirituellem Nachklang. Eine ebenso erhellende wie erheiternde Lektüre, nah beim Leben und seinen Fragen.

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Was Menschen bewegt


Special | Religion

Wo stellt man das hin? Jugendbücher mit religiösen Themen können auch im Bereich der Erwachsenenliteratur für Umsatz sorgen. Viele Stoffe sind so gestaltet, dass sie als All-Age-Titel verkauft werden können. Eine Auswahl Zielgruppen

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esus‘ Leben ist gewissermaßen seine Lehre und somit auch Vorbild für uns“, betont Alois Prinz. Seine Jesus–Biografie „Jesus von Nazaret“ für Jugendliche ab 13 Jahren erschien im Frühjahr im Gabriel Verlag und wurde viel beachtet. Überhaupt wird Alois Prinz für seine gründlich recherchierten Biografien von Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen geschätzt. Mehrfach wurde er ausgezeichnet, unter anderem erhielt er den Deutschen Jugendliteraturpreis für seine Biografie über Ulrike Meinhof und den Evangelischen Buchpreis für die Lebensgeschichte von Hannah Arendt. Sein neues Buch beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und bringt uns doch den Menschen Jesus auf verständliche Art und Weise nah. „Das ist für Jugendliche spannend, die Jesus hier als eigenwilligen Charakter kennenlernen, und vieles über seine Lebensumstände als Kind und junger Erwachsener erfahren. Aber auch für Erwachsene ist diese Biografie aufschlussreich, weil sie in Alois Prinz jemandem begegnen, der keine Scheu davor hat, seine eigene religiöse Biografie in dieses Buch einfließen zu lassen, und dadurch auch für sie ein vielschichtiges Leseerlebnis bietet“, so Programmleiterin Katharina Ebinger. Viele der Titel für Jugendliche sind auch im Erwachsenen-Regal gut denkbar, ist Ebinger überzeugt. Dazu gehört auch die neue Graphic Novel aus dem Gütersloher Verlagshaus

„Der Schatten des Galiläers“ von dem Illustrator Tony Schreiber, 108

der einen ganz anderen Zugang zur Ge- gegeben wurde, es reinigt, erneuert, befreit schichte Jesus‘ und seiner Zeit bietet. Es und macht uns alle gleich“, schreibt er. Ein beruht auf dem gleichnamigen Buch des lebensbejahendes Trostbuch für TrauernTheologieprofessors Gerd Theißen, das de und für alle anderen auch. Musik hat seit vielen Jahren im Unterrichten und in ihm immer geholfen zu überleben, und so der Konfirmandenarbeit eingesetzt wird. hat Dada Peng dem Buch auch Songtexte Von der neuen Ausgabe verspricht sich der beigefügt. Das Besondere: Über einen QRVerlag die Erschließung neuer Leserkreise. Code und auf www.meinbuch.tv/freesongs Aber auch wer die Erzählung schon kennt, kann man die Songs dazu anhören. „Judürfte sich für diese neue Art der Darstel- gendliche und Erwachsene fühlen sich von lung interessieren. dem Buch gleichermaßen angesprochen“, „Religion setzt Akzente, betont Pressefrau Justine Pawlas. „Dada bringt Unansehnliches in Pengs Lesungen sind ein Erlebnis, das beim Struktur und Form, sorgt Publikum jeden Alters gut ankommt.“ für den Glanz, für das Auch wenn wir nicht täglich damit konSchöne, kurz: Sie unter- frontiert sind: Bundesweit sind mehr als drei bricht das Graue, das Millionen Kinder und Jugendliche von maTrostlose, sie treibt Blü- terieller oder emotionaler Armut betroffen. ten in einer trostlosen Das Christliche Kinder- und Jugendwerk Umgebung“, schreiben Arche setzt sich seit fast 20 Jahren für ChanFranz Meurer und Peter Otten in ihrem cengleichheit ein. Mit einer warmen MahlBuch „BIBEL reloaded“ (Gütersloher Ver- zeit, mit Hausaufgabenhilfe und vor allem lagshaus). Die beiden Pfarrer denken dar- viel, viel Aufmerksamkeit. Und manchmal über nach, was uns die Bibel heute zu sagen gelingt das kleine Wunder, den Teufelskreis hat. Sie zitieren Texte des Alten und Neuen aus Hoffnungslosigkeit zu durchbrechen. Testaments und deuten diese zeitgemäß – Es war die Idee des Gabauch für Erwachsene von Erkenntniswert. riel Verlags, durch GeDer Songwriter und Proschichten aus der Arche duzent Dada Peng hat auf das Schicksal von das Reisen als seine ReKindern und Jugendliligion entdeckt, die Bechen aus sozial benachgegnung mit fremden teiligten Familien Menschen, fremden aufmerksam zu machen. Kulturen, fremder MuDie Berliner Kindersik. Er war Mitte 20 als buchautorin Beate Dölling hat mit jungen sein Vater an Krebs er- Menschen in der Arche in Berlin gesprokrankte und innerhalb weniger Monate chen und Texte geschrieben, die fiktiv und starb. Und Dada Peng hatte weitere doch eng an der Realität angelehnt sind. Schicksalsschläge zu verkraften. Am 15. Juli erscheint „Du bist sowas von Inzwischen starben auch seine Mutter raus! Echte Geschichten aus der Arche“, und enge Freunde. Seine Gedanken und herausgegeben von Bernd Siggelkow, dem Notizen über die Themen Leben und Gründer der Arche, und Wolfgang Büscher. Sterben, Glaube und Religion hat er nun Mit einem Vorwort von Arche-Botschafter in „Mein Buch vom Leben und Sterben“, Lukas Podolski („Ich bin für Fair Play, nicht das ebenfalls im Gütersloher Verlagshaus nur auf dem Platz, sondern auch im Leben“). erschienen ist, zusammengefasst. „Beate Dölling erzählt intensiv und brillant „Mittlerweile glaube ich, dass das Sterben von Jugendlichen, die unter unglaublich dedas größte Geschenk ist, das uns Menschen solaten Umständen groß werden müssen“, BuchMarkt Juli 2013


Einfach nicht zu stoppen – Religion | Special

Katharina Ebinger: Viele der Titel für Jugendliche sind auch im Erwachsenen-Regal gut denkbar

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Das Hindernis, vor dem du stehst, könnte dich auch stärker machen, liebevoller, mutiger, entschlossener und vertrauensvoller. Ergreif diese Chance! Nick Vujicic

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so Gabriel-Programmfrau Ebinger. „Damit bringt sie nicht nur jugendliche Leser zum Umdenken über ihre weniger privilegierten Klassenkameraden, sondern zieht auch den erwachsenen Leser in ihren Bann und weckt große Empathie für diese Menschen und ihre Unterstützer, ohne jemals voyeuristisch oder plakativ zu werden.“ Auch der Roman „Valentina“ von Fritz Stiegler (Brunnen Verlag) beruht auf einer wahren Begebenheit. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Zwangsarbeiterin, die aus einem NS-Arbeitslager flieht und nur dank einer Bäuerin überlebt, die sich als überzeugte Christin mutig der Nazipropaganda widersetzt. Gewidmet ist der Roman den Opfern des „Arbeitserziehungslagers“ Langenzenn und denjenigen, die nicht weggesehen haben. „Aus Rückmeldungen von Buchhändlern wissen wir, dass das Buch von jeder Altersgruppe gerne gelesen wird“, sagt Presseleiter Ralf Tibusek. „Vor allem Mädchen ab 13 Jahren begeistern sich für die anrührende Geschichte, die in ersten Oberstufenklassen bereits als Lesestoff für den Unterricht genutzt wird. Junge Männer wird eher Brian Geenaways ‚Feuerreiter‘ ansprechen. Die Autobiografie, die Ende Juli erscheint, erzählt die Lebensgeschichte eines ehemaligen Hells Angels, der – geläutert nach einem Gefängnisaufenthalt aus dem Bandenmilieu ausgestiegen und nun als Pastor tätig ist.“ Dada Pengs Worte würden ihm sicher gefallen: „Hab keine Angst davor nachzudenken, hinzusehen, traurig zu sein. Spring in das Leben und erfahr am eigenen Leib, was es heißt zu leben und zu sterben, was es für dich heißt! Trau dich und freu dich darüber!“


Special | Religion

Proviant für das Abenteuer „Konfirmandenzeit“ Konfirmationsvorbereitung ist wie Triathlon, meint unsere Autorin. Nach den Predigtvorbereitungen im letzten Special Religion (BM 2/2013) hat sie sich für den „Praxistest Gemeindearbeit“ umgehört, welche Kurse Pfarrer-Kolleginnen empfehlen Beratung

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er kirchliche Unterricht, auch Konfirmandenarbeit genannt und gern KU abgekürzt, gehört zu den größten Herausforderungen im Aufgabenbereich von Pfarrern und kirchlichen Mitarbeitern. Er hat sozusagen Triathlonqualitäten. Denn die Unterrichtenden müssen drei Disziplinen gut beherrschen: erstens die Lebenswirklichkeit von jungen Menschen im „schwierigsten Alter“ treffen, um Interesse zu wecken, zweitens Inhalte vermitteln, um die Konfirmanden zu eigenen Stellungnahmen in Glaubensfragen zu befähigen und drittens im Unterricht einen pädagogischen Spagat vollziehen, um Jugendliche aller sozialen Schichten und Bildungsniveaus zu Konfirmandenunterricht: Viele Erwartungen, wenig religiöse Vorkenntnis integrieren. Das Ausüben dieser drei anspruchsvollen Disziplinen erfolgt zudem vor einem oft diffusen Erwartungshorizont. mitbringt. Auf jeden Fall braucht es für mit selbst Entworfenem und ZusammenJugendliche erhoffen sich von der Kon- die Bewältigung der drei Disziplinen und gestelltem, wobei sie den Konfis aber gerfirmandenzeit zu Beginn oft nicht viel für die konkrete Organisationsform gutes ne einen einheitlich gestalteten Ordner zur mehr, als dass diese zur Konfirmation Begleitmaterial. Dazu habe ich eine Rei- Verfügung stellen. und damit zu ihrem ganz persönlichen he von Kolleginnen und Eine solche SammelFesttag mit viel Aufmerksamkeit und vie- Kollegen gefragt, was mappe findet sich unter dem Titel „G mit!“ beim len Geschenken führt. Eltern erwarten sie von UnterrichtsmaAussaat Verlag. Wer dazu häufig die Fortführung einer familien- terialien erwarten und auch Materialien wünscht, übergreifenden Tradition, die Vermitt- welche sie dabei bevorzugen. kann „G mit! Sieben lung bestimmter erzieherischer Werte Kaum jemand arbeitet Schritte zur Freundschaft und die Begleitung beim Loslassen des mit Gott“ als Arbeitsbuch Kindes in das Erwachsenenleben. Kirch- nur mit ausgefertigten oder Loseblattsammlung liche Vertreter haben hingegen oft das Konzepten, sondern die meisten wünschen sich erwerben. Andere setAnliegen, in dieser Zeit möglichst viel zen gerne das bewährte, an Inhalten weiterzugeben in Bezug auf „umfangreiche Material- und Ideensammluninzwischen auch wieder die Bibel, die Kirche, die Gemeinde und gen mit verschiedenen neu überarbeitete „Kursdie christliche Lehre. buch Konfirmation“ (GüDie Frage nach einer adäquaten Ver- Zugangsweisen“. EntUte Saß: tersloher Verlagshaus) ein. mittlung stellt sich heute umso dringlicher, sprechend verzichten Freut sich über Kurse, die in Dazu gibt es für die Unterals ein Großteil der Konfirmanden zu Be- manche auch ganz auf Abwandlung auf die Situation ein Begleitbuch und richtenden ein Praxisbuch ginn des Unterrichts nur wenig religiöse vor Ort gut benutzbar sind arbeiten ausschließlich und für die Konfirmanden Kenntnis und kaum Erfahrung mit Kirche 110

BuchMarkt Juli 2013


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Special | Religion

sein. Die kontinuierliche Durchführung your life“ (Laub GmbH), vor Kurzem auch in 2. Auflage unter dem neuen Titel „316 des KU wird seit geraumer Zeit zunehmend g Zündstoff“ erschienen. Dieses moderne erschwert durch die Ausweitung der schuWorkbook will Jugendlilischen Aktivitäten für Juche auf vielfältige Weigendliche. Hier wünscht se dazu animieren, über sich nicht nur Heike Gasich und ihr Leben in bernig Anregungen, wie Auseinandersetzung mit man mit diesen VerändeGlaubensaussagen nachrungen besser umgehen zudenken. Cartoons, Rätkönnte. Vielleicht ist die sel, Fragebögen sowie Arbeitshilfe „Wenn die eine DVD mit Filmclips Schule zum Lebensort und Powerpointspielen wird“ (RPI Loccum) ein geben dabei mediale erster Schritt in die richUnterstützung. tige Richtung. Viele gute Ideen liefert Abschließend noch ein auch das breite SpektWort zum Thema „InEva Zoske-Dernóczi: rum der „Arbeitshilfen klusion“, das in der KonHätte gerne eine KU-Praxis“ (Gütersloher firmandenarbeit schon Materialsammlung analog zu Verlagshaus), wobei hier immer eine Rolle gespielt Hilfen aus dem Predigtbereich Zusätzlich finden sich viele Tipps zur themati- zu einzelnen Beiträgen hat. Unter den zahlreichen dazu erschienenen schen Vertiefung anhand von Büchern, Fil- durchaus Kritik geäußert Materialien kann man men und Internetseiten. Noch stärker auf wird. Pfarrerin Elisabeth das Surfen im Netz setzt der „Grundkurs Peltner aus Alsdorf hält manches für „zu „kreuzundquer mit Handicap“ (VandenKU“ (Gütersloher Verlagshaus). Wer die verkopft, zu textlastig und von der Zeit- hoeck & Ruprecht) gut weiter empfehlen. dazugehörigen Bücher, Handbuch plus CD- planung her schon mal unrealistisch“. Ute Unter dem Stichwort kreuzundquer finden Rom und Arbeitsbuch, erwirbt, bekommt Saß hingegen findet hilfreiche Anregungen sich aber noch weitere interessante Angeauch ein Passwort für die Internetanbin- regelmäßig bei den Arbeitshilfen zur Kon- bote. Natürlich auch die klassische KUdung. Diverse Links, Infos, Aufgaben und firmandenarbeit vom Religionspädagogi- Arbeitshilfe als Werk- und Arbeitsbuch. Gestaltungsmöglichkeiten werden dort schen Institut Loccum. Dort sind im Laufe Hierbei fällt das Leitmotiv des Werkes ins angeboten, um die Unterrichtsthemen ab- der Jahre viele Unterrichtseinheiten entwi- Auge: Den Konfis soll Gelegenheit gegeben wechslungsreich zu erarbeiten. Betreute ckelt worden, die sie „in Abwandlung auf werden, nach allen Seiten ins Gespräch zu Wikis, Blogs und Chatrooms für die Konfis die Situation vor Ort für gut benutzbar“ hält. kommen und Orientierung zu finden. runden den Grundkurs ab. Unterrichtende finden überdies auf einer Ein Klassiker unter den KU-Arbeitshilfen Was wünschen sich die Kollegen noch zur CD-Rom hilfreiches Zusatzmaterial für die ist die Piochmappe „meine Welt – mein Le- Bereicherung ihrer Arbeit mit den Konfis? Elternarbeit und für Freizeiten. Neben diesen ben – mein Glaube“ (Agentur des Rauhen Pfarrerin Eva Zoske-Dernóczi hätte gerne Unterrichtshilfen sind besonders erwähnensHauses), die ebenfalls kürzlich aktualisiert eine Materialsammlung analog zu „Werk- wert „kuq on tour“ und „kuq mit KonfiKids“. wurde. Zumindest Teile daraus werden von statt spezial“ (Bergmoser+Höller) im Pre- „On tour“ bietet Bausteine für Projekte und vielen Kollegen für den eigenen Unterricht digtbereich. Darin sollten Vorschläge für Unterrichtsblöcke an, die gut geeignet sind ausgewählt, bearbeitet und angepasst. Dazu die Stundengestaltung und Tipps für thema- für die Erteilung des Unterrichts im Team. eignet sich nach Meitisch passende Kurzfilme, „Mit KonfiKids“ beinhaltet einen VorkonfirMusikbeiträge und Bilder mandenkurs für 8- bis 10-Jährige mit Vornung von Pfarrerin Ute Saß aus Meerbusch auch enthalten sein. Auf diese schlägen zur erzählenden und spielerischen das Werk „Konfis auf Weise würde man den Umsetzung wichtiger KU-Kernthemen. Gottsuche“ (Gütersloher veränderten MediengeÜbrigens: Wer gerne auch einmal über Verlagshaus) sehr gut. wohnheiten der Jugend- den evangelischen Tellerrand hinausblickt, Es bietet verschiedene lichen besser Rechnung findet zum Thema Glaubensbekenntnis und Praxismodelle für eine tragen können. Identitätsfindung allerlei Bereicherndes im handlungsorientierte KonUte Saß möchte Freude Firmkurs „Menschen – Leben – Träume“ firmandenarbeit, die sie am gemeinsamen Sin- (Herder). Sehr differenziertes und pädago„wie einen Steinbruch“ gen wecken. Dazu nutzt gisch hochwertiges Material hat auch der nutzt, um damit ihren Unsie jetzt schon „Mein Verlag an der Ruhr im Programm. Im Zuterricht zu gestalten. Liederheft“ (Verlag am sammenhang mit KU-Themen im engeren Einen besonderen Tipp Birnbach), das auf den Sinne findet man Inspirierendes in den Arfür eine zeitgemäße KUKU abgestimmt ist. Die beitshilfen Jesus, 10 Gebote und KirchenHeike Gabernig: Schätzt an Kursen Diskussionsstoff und Arbeitshilfe hat PfarreAuswahl an Liedern jahr, aber auch zu optionalen Themen wie die Nutzung eines breiten rin Heike Gabernig aus könnte für sie aber noch Judentum und Islam. Medienspektrums Meerbusch parat: „Pimp bunter und mitreißender Wiebke Dankowski

ein Arbeitsbuch oder wahlweise eine Loseblattsammlung mit umfangreichen Materialien. Im Zuge der Neubearbeitung wurde die Grafik moderner gestaltet, die Themenvielfalt fokussiert und wurden die einzelnen Einheiten aktualisiert. Die Verknüpfung des jeweiligen Themas mit den Erfahrungen und Problemen des Alltags erfolgt sehr konkret. So wird etwa das Thema „Schöpfung“ nicht nur biblisch erarbeitet, sondern in Beziehung gesetzt zu modernen Erkenntnissen der Naturwissenschaft. Diskussion ist erwünscht. Daran schließen sich ethische Fragen zur Bewahrung der Schöpfung und zum schonenden Umgang mit der Natur an. Eine durchaus gelungene Art, Glaubensinhalte im realen Leben zu verankern.

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Special | Religion

Starkes Leben statt großer Worte Wenn der Alltag durch Krankheit und Schicksalsschläge zum Ausnahmezustand wird, suchen immer mehr Leser authentische Berichte von Menschen, die in der existenziellen Krise spirituellen Gewinn finden

Lebens- und Leidenswege: Menschen, die von Grenzerfahrungen am Rande des Todes berichten, sind interessant, weil sie die üblichen rationellen Antworten durchbrechen

Überblick

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as für ein Interesse entstehen kann, wenn man die Leser an der richtigen, spirituellen Stelle abholt, zeigen die Erlebnisse zwischen Leben und Tod, mit denen der vierjährige Colton Burpo seine Eltern überrascht: Das Buch „Den Himmel gibt’s echt“ hat SCM Hänssler über 130.000 Mal verkauft (nicht mitgerechnet die Buchclub-Ausgabe oder die CD- und DVD-Adaptionen), und es verkauft sich täglich in großen Stückzahlen weiter, so dass der Verlag die 200.000er Marke ins Visier genommen hat. „Wir beobachten in den letzten Jahren, dass Biografien und Lebenserfahrungen die Menschen mehr ansprechen als Fiction oder bloße Ratgeber. Wenn ich selbst vor meinen Schwierigkeiten und Zweifeln nicht fliehen kann, will ich wissen,

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wie andere ihr Leben, ihre Krisen meistern. Dass in diesem Fall ein kleiner Junge der Kronzeuge ist und die Bibel als Referenzquelle seine Aussagen abdeckt, macht die Sache besonders spannend“, sagt Frieder Trommer, Geschäftsführer bei SCM mit Blick auf den jüngsten Erfolg im Verlag. Es muss nicht gleich der Tod sein, der zu einer Neukonstellation im Leben führt. Bereits gesundheitliche Beeinträchtigungen können zu starken Einschnitten im Leben führen. Doch jedes Leben ist anders, jede Krankheit individuell, jeder hat andere Fragen auf Grund seines Schicksals, Leser finden sich in Ratgebern oft nicht wieder. Ein entsprechend breites Angebot hat sich auf

dem Buchmarkt etabliert und animiert zur eigenen Zusammenstellung im Regal auf einem Tisch oder im Schaufenster. Bereits im letzten Special Religion konnten wir berichten, dass auch Mitglieder der Branche nicht von Schicksalsschlägen ausgenommen sind. Vorhofmyxom, ein lebensbedrohender Tumor am Herzen. Als die 42-jährige Amet Bick, Programmleiterin im Wichern Verlag, die Diagnose hört, bricht die Welt zwar zunächst nicht gleich zusammen. Viel zu viel ist noch zu organisieren bis zur kurzfristig angesagten OP am offenen Herzen. Ihr zweites Leben beginnt erst nach der Reha: Die Erfahrung der eigenen Endlichkeit hat aus ihr einen anderen Menschen gemacht. Wie geht Glück, wenn der Tod bereits Hallo gesagt hat? Ihr im Mai bei Kailash erschienenes Buch „Mein starkes Herz“ erzählt ohne Selbstmitleid und mit Humor von einer unfreiwilligen und schließlich erfolgreichen Glücks- und Sinnsuche. Ein Perspektivwechsel, den auch der Krebsmediziner Martin Bleif erfährt, als seine Frau sechs Monate nach der Geburt der Tochter an Brustkrebs erkrankt und zwei Jahre später stirbt. Sein Buch „Krebs – Die unsterbliche Krankheit“ bei Klett-Cotta verbindet sachliche Informationen mit sehr persönlichen, berührenden Schilderungen des gemeinsamen Kampfes gegen den Krebs. Sein Credo, auch bei den bestens besuchten Lesungen im Sortiment: Niemand sollte sich einer

Biografien und Lebenserfahrungen sprechen Menschen mehr an, als Fiction oder bloße Ratgeber Dr. Frieder Trommer

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Special | Religion

Ratgeber sind weniger gefragt als funktionierende Beispiele aus dem wirklichen Leben Ralf Tibusek

tödlichen Krankheit unterwerfen, denn wir können dem Leben nicht mehr Tage, aber den Tagen mehr Leben (und Sinn) geben. Ruth Kessler, Key Account Management: „Bereits wenige Wochen nach Erscheinen waren wir in der zweiten Auflage. Die Resonanz in der Presse und vor allem im Handel war trotz des schwierigen Themas enorm, quer durch die ganze Buchhandelslandschaft und vor allem bei den Filialisten.“ Ebenso gute Erfahrungen machte KlettCotta auch mit dem gerade erschienenen Titel „Besser leben mit dem Tod oder Wie ich lernte, Abschied zu nehmen“. Die Autorin Susanne Jung ist Bestatterin und erzählt mit großer Intensität, wie sie selbst dem Tod begegnete, und von den Menschen, die sie dabei begleitet haben. Ganz offensichtlich sind der Blick in die Black Box und Berichte von Verlusten und Trennungen auch und gerade in der Spaßgesellschaft kein Tabu mehr. Das gilt besonders für Eltern, die den Tod eines Kindes verarbeiten müssen. Wie Eva-Maria und Johannes Holmer, deren Tochter mit 28 Jahren an einem Tumor starb. Ihr Buch „Ich weiß, dass Gottes Plan perfekt ist“ erscheint im September bei SCM und ist nicht nur eine authentische Leidensgeschichte, sondern macht schon im Titel Mut zum Gottvertrauen, unterstützt durch ein Cover mit positiver Ausstrahlung. Wie man auf diese Weise ernste Themen angemessen verpackt und originell betitelt auf Erfolgskurs bringen kann, beweisen zahlreiche SCM-Bestseller. „Ich mit ohne Mama“ ist der erfrischende und berührende Bericht des 19-jährigen Jonas Zachmann, der trotz Down-Syndrom und schwerem Herzfehler auf originelle Weise seinen Alltag bewältigt. Und in „Hoffnung, die unter die Haut geht“ oder „Eigentlich kerngesund – Mit Hindernissen mutig leben“ beschreiben Betroffene, wie sie mit Neurodermitis 116

bzw. Multiple Sklerose so viel aus ihrem Leben machen, dass sich auch Gesunde davon eine Scheibe abschneiden können. Frieder Trommer: „Menschen, die von Grenzerfahrungen am Rande des Todes berichten, sind für viele Leser interessant, weil sie die üblichen rationellen Antworten durchbrechen. Bei solchen Büchern, die Antworten auf existenzielle Fragen geben und zugleich tiefe menschliche Bedürfnisse ansprechen, sind Werbung und Marketing fast nicht mehr nötig, denn man empfiehlt und schenkt weiter, wodurch man selbst beschenkt wurde.“ Anderes Beispiel aus dem Neufeld Verlag : „Wer nur auf die Löcher starrt, verpasst den Käse. Aus dem Leben mit zwei besonderen Kindern“, titelte man dort das lebendige und witzige Buch von Sabine Zinkernagel, in dem die Mutter zweier behinderter Kinder Höhen und Tiefen ihres Familienalltags zum Besten gibt. Die Kinder gucken auf dem Cover lebensfroh durch den Schweizer Käse, und Verleger David Neufeld freut sich über starke Rückmeldungen aus dem Sortiment. „Was ist, wenn es im Leben anders kommt? Diese Frage betrifft ja nicht nur Behinderungen, auch den Verlust des Arbeitsplatzes oder das Scheitern einer Beziehung. Wenn man aber immer nur auf die Defizite schaut, dann sieht man stets nur das Schlechte, aber man sollte besser auf den Käse zwischen den Löchern schauen“, so Neufeld. Auf der gleichen Linie auch

die Neuerscheinung „Außergewöhnlich“, in der Bestseller-Autorin Conny Wenk 13 Mütter vorstellt, für die das Down-Syndrom ihres Kindes keine Last, sondern eine Bereicherung ist. „Das passt sehr gut zu unserer Programmausrichtung: Schicksalsschläge sind nicht nur eine Last, sondern geben auch die Chance, daran zu wachsen“, sagt David Neufeld und verweist darauf, dass manche Buchhändler offenbar noch gar nicht wahrgenommen haben, was da an Umsatzpotenzial schlummert. Eine verstärkte Nachfrage nach authentischen Lebensberichten vor allem im allgemeinen Sortiment verzeichnet der Brunnen Verlag, wo unter den 50 bestverkauften Titeln dieses Frühjahres allein zehn diesem Genre zuzuordnen sind. Allen voran das „OctoberBaby“ von Eric Wilson. Die Geschichte einer Frau, die ihre eigene Abtreibung mit starken Missbildungen überlebt hat, ging drei Monate nach Erscheinen bereits in die zweite Auflage. Oder Dan Wooleys „Lebendig begraben“ und „Spuren im Sand“ von Margaret Fishback Powers, die – durch einen Blitzschlag schwer verletzt – buchstäblich aus heiterem Himmel in eine schwere Lebenskrise geriet. Allein von der Hardcover-Ausgabe gingen über 300.000 Exemplare über die Ladentheke. Nicht zu stoppen auch der neue Nick Vujicic. Nach „Leben ohne Limits“ (verkaufte Auflage 70.000) beschreibt der ohne Arme und Beine geborene Australier in seinem neuen Buch „Freihändig“ nicht nur, wie man Hindernisse als Chance begreift, sondern auch, wie er seine Traumfrau gefunden hat. „Ein Rezept, wie man ein Thema erfolgreich aus der Tabuzone holen und Barrieren abbauen kann, gibt es nicht“, sagt Brunnen-Pressemann Ralf Tibusek. „Im Vordergrund steht immer die ganz banale Frage des Kunden: Was bringt es mir, dieses Buch zu kaufen? Hilft es mir, meine eigenen Proble-

Wichtig ist, dass viele Menschen mit ähnlichen Situationen konfrontiert sind und von der Offenheit des Autors berührt werden Constanze Wachsmann

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Plädoyer für Freiheit als Voraussetzung für den christlichen Glauben.


Special | Religion

Die Resonanz in der Presse und vor allem im Handel war trotz des schwierigen Themas enorm Ruth Kessler

me zu bewältigen bzw. zu relativieren? Und len Entwicklungen beim Sterben ihrer da merken wir, dass Ratgeber weniger ge- Mutter „Lebe, wenn du kannst. Wenn du fragt sind als funktionierende Beispiele aus nicht kannst, lasse ich dich ziehen“. dem wirklichen Leben. Oder kurz gesagt: Das Trauerjahr einer weniger große Worte, sondern mehr starkes ganzen Familie nach Leben.“ dem plötzlichen UnBestes Beispiel ist Henri falltod des 30-jährigen Nouwen, einer der weltTobias Rüggeberg doweit meist gelesenen kumentiert im Septemgeistlichen Autoren. ber bei Kreuz „Plötzlich Nachdem er in seinen tot. Als Familie weiterBüchern unzähligen leben“. Hier erzählen Menschen Trost gespen- die Eltern, seine drei Schwestern und det hat, zeigt er sich Tobias’ Tochter Laura aus verschiedenach dem Tod der eige- nen Blickwinkeln, wie sie den Tod des nen Mutter in seiner eigenen Bedürftigkeit. Sohnes, Bruders und Vaters verarbeitet „Da findet noch etwas anderes statt, das zu haben – oder auch nicht. Ein Buch, das wichtig ist, um in die wenigen Sätze ein- durch seine unterschiedlichen Sichtweigezwängt zu werden, die ich schon so oft sen auf den Verlust für Tröstende und verwendet habe. Ich muss zumindest ver- Trauernde hilfreicher ist als jeder Howsuchen, mehr zu sagen.“ To-Do-Ratgeber. Das tut er auch, in seinem rückhaltlosen, Unverzichtbar für Menschen, die traupersönlichsten Buch „Sterben, um zu le- ernde Kinder verstehen wollen, ist der ben – Abschied von meiner Mutter“, das bereits für August angekündigte Titel bei Claudius erschienen ist. Verlagsleiter „Tote essen auch Nutella...“. Autorin Dr. Manuel Zelger: „Unsere Erfahrung ist, Martina Plieth zeigt in Gesprächen und dass viele Leser eher die tatsächlichen Er- Bildern die tröstende Kraft kindlicher lebnisse anderer Betroffener interessieren Todesvorstellungen. als im Brustton der Überzeugung herausConstanze Wachsmann, Vertriebsleiteposaunte Patentrezepte.“ rin Herder: „Die Entscheidung, solche Wie unterschiedlich zum Beispiel Männer, Titel ins Programm zu nehmen, richtet Frauen, Kinder und verwaiste Eltern trauern, sich natürlich nach den Kriterien, die zeigt ebenfalls bei Claudius der Band „Trau- allgemein für Sachbücher gelten: vor er verstehen – ihrer Vielfalt begegnen“, in allem die Prominenz des Autors und die dem Pfarrer Karlheinz Häfner anhand zahl- Medienpräsenz des Themas. Wichtig reicher konkreter Fallbeispiele zeigt, wie ist bei diesen Büchern, dass viele MenMenschen mit dem Verlust leben (lernen). schen mit ähnlichen Situationen konSehr eindringlich auch die Herbstnovität frontiert sind und von der Offenheit des „Schmetterlingstango“ von Georg Magirius, Autors berührt werden.“ Trotzdem gibt in der der junge Vater vom „Leben mit einem totgeborenem Kind“ berichtet. Neu im Echter Verlag erscheinen Arnold Illhardts Chronik einer „Sterbewache“ am Totenbett des Vaters und Berit Holzners Bericht über ihre Hoffnungen, Irrtümer und emotiona-

es immer wieder das Phänomen, dass in den Medien ansonsten stark diskutierte Themen als Buch wie Blei im Regal stehen. Da braucht sich Herder allerdings bei David Sievekings „Vergiss mein nicht – Wie meine Mutter ihr Gedächtnis verlor und ich meine Eltern neu entdeckte“ keine Sorgen zu machen. Das Buch des bekannten, medienpräsenten Filmemachers über seine an Alzheimer leidende Mutter ist nicht nur die herzzerreißend realistische Darstellung einer viel diskutierten Krankheit, sondern auch eine Liebeserklärung an eine beeindruckende Ausnahme-Familie. Nachdem der gleichnamige Film 2012 in Locarno den Kritikerpreis erhielt und in den deutschen Programmkinos erfolgreich war, erscheint 2013 zur zweiten Buch-Auflage nun auch das dazugehörige Hörbuch. Doch auch für viele Steadyseller zum Thema wie die „Interviews mit Sterbenden“ von Elisabeth Kübler-Ross gilt aus Sicht von Constanze Wachsmann: „Diese Art Bücher sind für das allgemeine Sortiment interessanter als für das rein konfessionelle. Es sei denn, Autor oder Erfahrung haben einen explizit religiösen oder spirituellen Bezug.“ Wie zum Beispiel Sabine Mehne neu bei Patmos mit ihrer Nahtoderfahrung „Licht ohne Schatten“: Als die Schmerzen unerträglich werden, verlässt sie im Krankenhaus ihren Körper und findet sich wieder eingehüllt in heilendes Licht – ein Ausnahmezustand, den sie eigentlich nicht mehr verlassen möchte. Jürgen Christen

Schicksalsschläge sind nicht nur eine Last, sondern geben auch die Chance, daran zu wachsen

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BuchMarkt Juli 2013

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Foto: © Franca Wrage

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n Buch fröhliche r a rb e d n d wu seinen utigen un enzeiten s m , ri n K e h in ic r ehrl ie e hat. efunden arüber, w In diesem ten Halt g ajowski d s M fe s n u e rk in a M tt e schreibt und in Go entdeckt u e n bei Ihrem n e Glaub Sie jetzt Bestellen Umbreit. lieferung s u a s g , a rl er Bildteil erer Ve r bei uns iten, farbig e e d S o 9 r 1 2 -8 te 035 Vertre 8-3-7615-6 ), ISBN 97 € 19,99 (D

Bekannt durch Rundfunk und Fernsehen

Videomitschnitt: Markus Majowski über sein Buch

1888 bis 2013

Leben aus dem Einen! 125 Jahre Verlagsgeschichte in Neukirchen

Markus Majowski geht deutschlandweit auf Lesereise Kontakt für Anfragen: presse@neukirchener-verlage.de, 02845/392-210

www.neukirchener-verlage.de


Special | Hörbuch Inhalt Checkliste: Ein Meter Hörbuch reichen aus, um gute Umsätze zu erwirtschaften. 13 Tipps, die Sie dabei beherzigen sollten | 122 10 potenzielle Bestseller: Hörbücher, die in der kommenden Saison Geld in die Kassen spülen könnten | 132 Kinder- und Jugendhörbuch: Die Highlights aus den kommenden Programmen | 134 Auszeichnung: Was will der neue Kinderhörbuch-Preis BEO? | 138

Editorial

D

ass es zu jeder Bewegung auch immer eine Gegenbewegung gibt, zeigt uns in diesem Herbst einmal mehr der Hörverlag. Wie selbstbewusst Marketingleiterin Bettina Halstrick im Zeitalter von MP3-CDs, Downloads und Streamings einfach mal mit Vinyl-Schallplatten experimentiert (s. rechte Seite), ist schon beeindruckend und zeigt, dass das Medium Hörbuch noch viele Möglichkeiten bietet. Damit Sie in Ihrem Laden noch einmal überprüfen können, ob auch Sie alles richtig machen, haben wir für Sie eine Checkliste zusammengestellt (ab S. 122). Dazu gehören natürlich auch die wichtigsten Titel der nächsten Saison – eine Auswahl finden Sie ab S. 132. Viel Spaß beim Stöbern!

Cornelia Camen

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Marketing

Hauptsache schräg! Steinbach. 35 Jahre steinbach sprechende bücher, aber vor allem 222.222 verkaufte Taschenhörbücher – Gründe genug für den Schwäbisch Haller Verlag, in diesem Jahr einen Schaufensterwettbewerb zum Thema zu 222.222 verkaufte Taschenhörbücher: Peter Bosnic und Vertreterin Petra Gläß promoten die Schaufensteraktion starten. Der Fantasie, so Verlagsleiter Peter Bosnic, sei dabei keine Grenzen gesetzt: „Je lustiger, je lieber. Wir glauben an die Kreativität der Buchhändler.“ Gewünscht hatten sich die Aktion die Außendienstler, die dem Handel deshalb buchmarkt.de. Schauen Sie doch gerne drei verschiedene Aktionspakete mal auf www.buchmarkt.de vorbei: inklusive Display und A2-Plakat zu SonUnter Specials BuchMarktderkonditionen anbieten. Das verrückSpecials Hörbuch finden Sie nicht teste Schaufenster wird dann prämiert. nur alle Termine rund ums Hörbuch, Die Hauptgewinne: 3x ein PocketBook sondern auch die wichtigsten WebTouch, gefüllt mit den Verlags-Topseladressen, die TOP 30 der Verlage, lern aus dem Taschenhörbuch, darunter die die meisten Hörbuch-Preise Khaled Hosseinis „Tausend strahlende gewonnen haben u.v.m. Sonnen“, das sich alleine schon 25.000 Mal verkauft hat.

Noch mehr online

BuchMarkt Juli 2013


Hörbuch | Special

Zurück in die Zukunft? Zur limitierten Vinyl-Edition gibt es eine Kooperation mit der Kinopolis-Gruppe

Retro-Trend Wie ist die Idee entstanden, Tolkien auf Vinyl zu pressen?

Die Idee zu einer Hörbuch-Edition auf Vinyl-LPs kam sehr spontan, zum Teil war sie schon länger im Hinterkopf. Den letzten „Kick“ brachte dann eine Umfrage auf Facebook zu diesem Thema, bei der uns Nutzer sehr bestärkten, dies zu tun. Natürlich musste das Risiko kalkuliert werden, doch das Produkt, nämlich das Hobbit-Hörspiel in der Inszenierung des WDR von 1980, ist ein solcher Fels in der Brandung unseres Programms, dass wir uns dafür jeder Herausforderung gerne stellen.

„Das ist ein Statement“ Ab Oktober werden wohl etliche Plattenspieler entstaubt: Dann bringt der Hörverlag das 33 Jahre alte WDR-Hörspiel von Tolkiens „Der Hobbit“ als Vinyl-Edition auf den Markt – in limitierter und nummerierter Auflage. BuchMarkt sprach mit Marketingchefin Bettina Halstrick plar. Das ist einfach eine extravagante Idee, die der Buchhandel gut aufnehmen wird. Extravagant – und luxuriös …

Wer soll die LPs kaufen?

© Peter von Felbert

Die Zielgruppe für Vinyl sehen wir nicht unbedingt analog zur Musikindustrie, wo es hauptsächlich DJs sind, die an neuer Technik interessiert sind und trotzdem noch die alte Vinyl-Technik lieben. Vielmehr denken wir an all diejenigen, die die LP noch aus ihrer Kindheit und Jugend kennen und mit ihr ein besonderes Gefühl verbinden. Und was sagt der Vertrieb dazu?

Als ich das Projekt den Random HouseVertretern vorgestellt habe, gab es Standing Ovations. Viele Außendienstler sind ja selbst Vinyl-Freaks und freuen sich, dass sie zur Abwechslung mal ein Produkt in der Tasche haben, zu dem es viel zu erzählen gibt. Wie kann man das dem Handel schmackhaft machen – schließlich passen die LPs in kein Regal?

Wir haben uns für dieses Experiment ganz bewusst Tolkiens Hobbit ausgesucht,

Bettina Halstrick: Standing Ovations für die extravagante Idee

weil im Dezember der zweite Teil der Trilogie in die Kinos kommt. Das wird der Handel im Vorfeld ohnehin mit Sondertischen etc. aufgreifen. Auf diese Tische passt die Edition doch ganz hervorragend. Ich höre aus dem Vertrieb außerdem nur Positives. Selbst kleinste Sortimente bestellen wenigstens ein ExemBuchMarkt Juli 2013

Im Moment befinden wir uns noch in der Planungsphase der Produktion. Wir wissen, dass es 7 LPs werden, und dass wir diese so ausstatten, dass Kenner des Vinyl-Marktes sie als Sammlerstück erwerben möchten. Das fängt zum Beispiel bei der Materialstärke der Schallplatte an und endet bei der Rundumgestaltung der Box und der Inhalte, deren rein flächenmäßige Weite uns im Vergleich zu CDs wie Fußballfelder vorkommen. Ist die Retro-Edition nicht eine kleine Revolte gegen den Download-Trend?

Wir sehen das schon als eine Art „Statement“, das zeigen soll, dass die fortschreitende Digitalisierung kein evolutionärer Prozess sein muss, sondern dass sie vielmehr neue Bedürfnisse beim Kunden freisetzen kann; Bedürfnisse, die dafür sorgen, dass Inhalte durchaus in friedlicher Koexistenz und unterschiedlichen Darreichungsformen konsumiert werden können. Die Fragen stellte Cornelia Camen

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Special | Hörbuch

Barbara Stoll (Lünebuch in Lüneburg): Ihr Engagement fürs Hörbuch ist Vorbild für die gesamte Branche Checkliste

N

ur wenige Hundert sollen es sein – glaubt man Hörbuchverlagen, die schon lange im Geschäft sind. Nur so wenige Buchhandlungen in ganz Deutschland gibt es, die „regelrecht fürs Hörbuch glühen“ und sich leidenschaftlich für das Medium im Verkauf einsetzen. Zwar in letzter Zeit mehr als früher, aber im Verhältnis zur Gesamtzahl der Buchhandlungen immer noch viel zu wenige. Die, die mehr tun, als bloß einige wenige Novitäten anzubieten, weil das Hörbuch „doch eh nicht mehr so beliebt“ sei – obwohl die Abverkaufszahlen in Deutschland noch nie so hoch waren. Nachdem das Hörbuch in den ersten Monaten einen leichten Abwärtstrend hinnehmen musste, meldete der Branchen-Monitor Buch im Juni ein Plus von 12,8 Prozent für dieses Genre. Eine Buchhandlung, die Leidenschaft und Herzblut ins Hörbuch steckt, ist z.B. Waldmann in München. „Die Voraussetzung für den Verkauf von Hörbüchern ist dieselbe wie beim Verkauf von Büchern: Leidenschaft“, erklärt Sortimenterin Katrin Rüger, die sich insbesondere aufs 122

Ein Meter Hörbuch … … so viel Regalbreite im Laden reicht aus, um gute Umsätze mit Hörbüchern zu erwirtschaften – sofern man sich der Herausforderung stellt. 13 Fragen, die Ihnen als Checkliste dienen können Kinderhörbuch spezialisiert hat. „Das ist etwas, bei dem wir dem Online-Handel weit voraus sind und immer sein werden.“ (s. dazu Kasten auf S. 128) Vor allem Lünebuch in Lüneburg gehört zu den Vorbildern im deutschen Buchhandel. Sortimenterin Barbara Stoll teilt die Leidenschaft fürs Hörbuch mit ihrer Zwillingsschwester Ute Romeike, die in Düsseldorf einen reinen Hörbuchladen führt. Zusammen betreuten sie mehrere Jahre auch die Hörbuchhandlung auf der Frankfurter Buchmesse. Auffallend sei ihr außerordentlich großes Engagement fürs Genre, schwärmt Olaf Meininghaus, Außendienstler für Lübbe BuchMarkt Juli 2013

Audio. Insbesondere die kreativen Ideen

des Teams machten Appetit aufs Medium: „So läuft zum Beispiel immer ein aktuelles Hörbuch in der Telefon-Warteschleife.“ Markus Langer, Verlagsleiter Oetinger Media, ist ganz begeistert von Die Schatzinsel in Solingen: „Ein sehr kleiner Laden, eine extrem optimierte Präsentation.“ Das Team um Ingo Klaus stehe auch sehr auf eigene Entdeckungen, die dementsprechend begeistert an die Kunden herangetragen würden. Audio media-Verlagsleiterin Stephanie Mende lobt die Sendlinger Buchhandlung in der Münchener Daiserstraße, die im Verhältnis zu ihrer Fläche ein schönes


Hörbuch | Special

© Argon Verlag

Wenn man die Umsätze oder Erträge je qm in Relation zueinander setzt, lässt sich so recht einfach messen, ob und inwieweit Teile des klassischen Sortiments weichen sollten Kilian Kissling, Argon

zente und lenkt den kaufbereiten Kunden in die richtige Richtung. Effektiv und preiswert dazu sind in einer Reihe aufgehängte, bunt schillernde CD-Rohlinge, aber auch ein großes Ohr aus Styropor – ebenso wie die Deko-Ideen der Verlage (s. Punkt 9). Vielleicht haben Sie aber auch Platz für einen alten „Ghettoblaster“, der sogar von der Decke hängen könnte. Selbst der Hinweis „Hörbücher“ vor der Tür kann wahre Wunder vollbringen und Impulskäufer, die ihre CDs eher im Internet kaufen, in den Laden locken. Zeigen Sie Ihren Kunden auch schon auf der Straße, dass Sie besser und schneller sind als der Online-Wettbewerber.

Lünebuch in Lüneburg: Hier werden im Schaufenster Buch und Hörbuch nebeneinander präsentiert

Hörbuchprogramm führe: „Es gibt wie- gepflegt wird. Andererseits kann sogar das der viel mehr kleine Buchhandlungen, Schlachten einer heiligen Kuh durchaus die das Hörbuch für sich entdeckt haben lohnenswert sein. „Wenn man die Umsätze und ihre Kundschaft auch optisch hervor- oder Erträge je qm in Relation zueinander ragend bedienen. Das ist ein Signal für setzt“, erklärt Kilian Kissling, Marketingdie gesamte Branche und sollte Schule chef bei Argon, „lässt sich so recht einfach machen.“ messen, ob und inwieweit Teile des klassiKreative Ideen, optimierte Präsentati- schen Sortiments weichen sollten.“ on, „selbst gehörte“ Entdeckungen, optiDoch soweit muss es gar nicht erst komsche Akzente – nur vier von zahlreichen men, sofern man gewillt ist, das Hörbuch Möglichkeiten, um sich von den gut 300 als gleichwertiges Kulturgut anzuerkenMillionen Euro, die die Branche jährlich nen – und es einfach überall im Laden erwirtschaftet, ein Stück vom Kuchen direkt neben dem Buch zu platzieren. abzuschneiden. „Bei Buchhandlungen, die Buch und Hörbuch gemeinsam präsentieren, sehen wir Umsatzzuwächse“, so Bernd Bauerochse, Wie viel Platz räumen Sie der Marketingleiter bei DAV.

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Wie gut ist die „Substanz“ Ihres Hörbuchangebotes?

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Bestücken Sie Thementische zu saisonalen Aufhängern?

Selbstverständlich kann in kleinen Buchhandlungen nicht die gesamte Palette des Hörbuchs angeboten werden – daher die Schlussfolgerung: Spezialisierung. Denn wer kennt seine Kunden besser als der Händler selbst? „Je passgenauer das Angebot, desto eher kommen die Kunden wieder“, meint Ines Hansla, Pressefrau bei Hörbuch Hamburg. Wobei Susanne Bestler, Verkaufsleiterin bei Random House Audio den goldenen Mittelweg empfiehlt: „Das kleine Angebot sollte immer eine Mischung aus den Musthave-Titeln, also Bestsellern, persönlichen Empfehlungen und Titeln sein, die es von den Kunden zu entdecken gilt. Überraschungen eben.“ Gerade diese Überraschungen lassen sich wunderbar hervorheben, etwa als persönlich ausgewähltes „Hörbuch der Woche“ oder einfach nur mit kleinen Kärtchen nach dem Motto „Macht hörig!“.

Warengruppe ein?

Bei den oft höheren Margen und dem geringen Platzbedarf, die das Hörbuch mit Weisen Sie Ihre Kunden auf das Hörbuchsortiment hin? sich bringt, ist die Antwort klar: Schaffen Sie so viel Platz wie möglich! Das kann eiHatten Sie fürs Hörbuch nur noch in einer nerseits bedeuten, einen ansprechend deko- etwas dunkleren Ecke Platz? Dann muss rierten Mini-Bereich zu bestücken, dessen ein Schild her, z.B. mit der Aufschrift: Sortiment je nach Kundschaft durchdacht „Hörbücher hier!“ – das setzt optische Ak-

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BuchMarkt Juli 2013

Klar, werden Sie antworten. Aber denken Sie dabei auch zusätzlich an die Hörbuchbitte lesen Sie weiter auf S. 126

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T.C. BOYLE und JAN JOSEF LIEFERS sind zurück ng: Auslieferu AUGUST 2013

*unverbindliche Preisempfehlung

© Peter-Andreas Hassiepen

T.C. Boyle © Hanna Lippmann; Jan Josef Liefers © Benno Kraehahn/photoselection


T.C. Boyle San Miguel Gelesen von Jan Josef Liefers 8 CDs, 24,99 â‚Ź / 36,90 sFr* ISBN 978-3-8445-1167-3


Special | Hörbuch

Für mich ist es ein selbstverständlicher Service, meine Kunden bei Hörspiel-Serien in einem Newsletter auf die nächsten Erscheinungstermine hinzuweisen Ellen Wilke (Ohrenschmöker, Bielefeld)

fassung eines Romans oder Sachbuchs? Gut 70 Prozent der Hörbuchkäufe werden spontan getätigt! Von Urlaub über Ostern und Weihnachten, Valentins- und Muttertag bis zu Fußballmeisterschaften und Schulstart – der Fantasie sind im Grunde keine Grenzen gesetzt, um Impulskäufe zu forcieren. Allein zum Thema Fußball gibt es auf dem Hörbuchmarkt gut einhundert verschiedene Titel. Achten Sie aber nicht nur darauf, welche Events demnächst anstehen, sondern reagieren Sie auch auf nicht planbare Ereignisse, wie z.B. die Finanzkrise oder der Rücktritt des Papstes. Und bitte unbedingt auch kleine Thementische nach Bekanntgabe der Nominierungen und Gewinner von Hörbuchpreisen bestücken: Deutscher Hörbuchpreis im Februar/März, Hörbücher des Jahres im November und März, Ohrkanus im Mai/Juni – nur um einige zu nennen. Eine Übersicht über wichtige Auszeichnungen finden Sie bei uns auf www.buchmarkt.de im Special Hörbuch.

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Nutzen Sie den Umstand, dass Hörbücher nicht preisgebunden sind?

Seien Sie flexibel und belohnen Sie Ihre Kunden. Wer z.B. mehrere Hörbücher kauft, freut sich über ein Gratis-5-Euro-Hörbuch – was sich problemlos im Warenwirtschaftssystem verbuchen lässt. Oder analysieren Sie doch mal Ihre Verkaufsstatistik und geben Sie in umsatzschwachen Zeiten beispielsweise 10 oder 20 Prozent Rabatt auf alle Hörbücher – was sich praktischerweise auch als „Happy Hour“ vermarkten lässt, die wiederum die Aufmerksamkeit fördert. Wetten, dass es Kunden gibt, die nur deshalb gezielt den Weg in Ihre Buchhandlung finden? Wir behaupten: Was im Internet geht, geht auch im Laden – zwar nicht so aggressiv, aber doch mit Effekt.

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Statement

Mehr Mut beim Hörbuchverkauf

Katrin Rüger: „Die Sache in der Hand macht neugieriger als die Datei auf dem PC“

von Katrin Rüger, Buchhandlung Waldmann in München

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ir sind eine Stadtteil-Buchhandlung mit bildungsbürgerlichem Publikum, die sich hier im Kinder- und Jugendbuch durch ausgezeichnete Beratung und viel Engagement wie Juryarbeit und Leseclub einen Namen gemacht hat. Zu uns kommt man, weil „man sich Bücher auch gern erzählen lässt“ – das sagen die Kinder zu ihren Eltern, wenn sie hierhin einen Abstecher machen wollen. Da sieht man schon, dass das „Hören“ in Bezug auf das Buch ein nicht wegzudenkender Faktor ist. Natürlich kenne ich die Diskussion um den körperlosen Vertrieb im Internet, weil es so einfach, kompatibel und platzsparend sei. Aber ist das wirklich so? Und wie werden sich unsere Regale leeren, wenn wir dem Netz auch für Bücher die Handhabe so willfährig überlassen? Unsere Kinder, vor allem die Kleinen, werden noch nicht mit iPod-Stöpseln in den Ohren geboren. Ein Hörbuch wird im Kinderzimmer immer noch gerne in den CD-Player eingelegt oder im Auto gehört – für Kinder, so sagen die Eltern, ist diese Handhabe leichter und für Eltern in der Regel nach wie vor zeitsparender und nervenschonender. Auch ist das Downloaden nicht jedermanns Sache. Nicht die ganze Welt muss vom PC aus steuerbar sein, die Dinge können in schönster Weise parallel vertrieben werden. Vor allem: Die Menschen sind auch visuell und brauchen Haptik. Die Sache in der Hand macht neugieriger als die Datei auf dem PC,

BuchMarkt Juli 2013

das gilt vor allem für Kinder, aber auch für Erwachsene – und es betrifft die CD und noch mehr das Buch. Beides wird obendrein beflügelt durch kompetente Beratung. Wir sollten uns über diesen Aspekt Gedanken machen, ihn stärken und selbstbewusst verteidigen, statt gesenkten Hauptes hinzunehmen, wie das Netz die Dinge übernimmt, weil es – im Gegensatz zu uns – ständig lautstark dafür wirbt. Die Reisezeit ist die „Hochzeit für Hörbücher“ – die Anforderungen an sie sind dann enorm. Sie sollten fürs Kindergartenalter taugen, für größere Geschwister und Eltern gleichermaßen, denn alle hören mit, auf der Fahrt in den Urlaub. Aber gerade im Hörbuch kann das Unmögliche möglich werden! Da werden


Hörbuch | Special

Abhängig vom Schwerpunkt des Abends werden Empfehlungen zusammengestellt und abgespielt, dazwischen wird informativ-unterhaltsam moderiert: „Dabei treten kaum Kosten auf, und meistens können wir die gleiche Veranstaltung außerhalb unseres Hauses wiederholen, z.B. in Bibliotheken. Dann bringen wir die vorgestellten Hörbücher natürlich im Rahmen eines Büchertisches mit.“

Es gibt wieder viel mehr kleine Buchhandlungen, die das Hörbuch für sich entdeckt haben und ihre Kundschaft auch optisch hervorragend bedienen Stephanie Mende, audio media

© Robert Haas

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kleine Geschichten zum Riesenspaß (zum Beispiel „An der Arche um Acht“ oder „Kuckuck, Krake, Kakerlake“), oder es sind eben Titel für die ganze Familie (etwa die Reihe „Abenteuer & Wissen“), die auch die Jüngeren in ihren Sitzen akustisch fesseln. Außerdem kann man ja in alles hineinwachsen, es tausend Mal hören, was Kinder leidenschaftlich tun. Mit einer CD muss man nicht warten, bis Technik justiert wird. Leicht vergessen wir, dass die schöne mediale Welt auch viel anfälliger ist als der gute alte CD-Player ... Schlussendlich ist die Voraussetzung für den Verkauf von Hörbüchern dieselbe wie beim Verkauf von Büchern: Leidenschaft! Das ist etwas, wo wir dem Netz weit voraus sind und immer sein werden.

Legen Sie regelmäßig Appetitmacher aus?

Tatsächlich wissen manche Händler nicht, dass die Hörbuchverlage vielfältiges Informationsmaterial produzieren – wie beispielsweise der Hörverlag, der ein eigenes Magazin herausbringt. „Schallwelten“ fungiert zwar auch als Verlagskatalog, macht aber in erster Linie Appetit auf Hörbücher an sich. Wer so etwas auslegt oder seinen Kunden mit in die Einkaufstüte gibt, schafft einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Hörproben-CDs, die nebenbei auch ein (zugegeben schlechter) Ersatz für eine Hörstation sein können. „Trotzdem sollten die Verlage etwas großzügiger mit ihren Hörproben sein“, wünscht sich Sigrid Gatter von Sendlinger in München. Auch andere Buchhändler stellen ein Nachlassen des Angebots fest, sollten dies aber ruhig direkt bei den Vertriebsabteilungen reklamieren.

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Können Ihre Kunden in die Hörbücher hineinhören?

Weil man in Hörbüchern nicht blättern kann, sollten Sie ein Abspielgerät zur Verfügung stellen – entweder einen einfachen CD-Player vom Discounter oder aber eine Einstiegs-Hörstation mit ein paar dutzend Titeln (ca. 300 Euro) oder sogar eine ProfiHörstation mit fast allen lieferbaren Titeln (ca. 2.500 Euro, fragen Sie nach Subventionen durch Barsortimenter). Viel „hipper“ aber sind Tablet-PCs, wie Günter Rubik, Inhaber der Hörbuchhandlung in Wien, sie einsetzt: spezielle iPads auf passenden Bodenständern. Ein praktischer Nebeneffekt: Auf Themenabenden zu Novitäten werden Hörproben in den Mittelpunkt gestellt. BuchMarkt Juli 2013

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Nutzen Sie die Verkaufshilfen der Verlage?

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Wissen Sie über Hörbücher so viel wie über Bücher?

Neben Infomaterial und Hörproben liefern die Verlage auch fertige Lösungen für Dekoration und Marketing. So gibt es etwa von Audiobuch überdimensionale kreisrunde Pappscheiben mit beidseitigen Hörbuch-Motiven, die sich im Laden aufhängen lassen und schon von Weitem auf das Angebot aufmerksam machen. Klassiker wie Displays oder Flippaufsteller finden auch in der kleinsten Buchhandlung sicher ihren Platz. Dazu kommen Drehsäulen wie z.B. von Oetinger oder Jumbo. Letztere bieten seit Jahren Präsentations-, Deko- und Informationsmaterialien begleitend zum Programm an, die in einem eigenen Folder präsentiert werden.

Wie im klassischen Sortiment kommt es auch beim Hörbuch auf geschultes, ambitioniertes Personal an. Wissen die Buchhändler, worauf es bei einem guten Hörbuch ankommt, kann bei den Kunden eher die Begeisterung für die Umsetzung des Stoffes, die künstlerische Leistung der Sprecher, die akustische Art des Literaturgenusses geweckt werden – mit der mehr als wahrscheinlichen Konsequenz eines erfolgreichen Verkaufs. Zahlreiche Verlage wie Hörverlag, Random House Audio, DAV oder auch Jumbo bieten spezielle Schulungen und Workshops an: „Das Medium in seiner Verpackung bleibt für viele Käufer und Verkäufer ein geheimnisvolles, ununterscheidbares Lassen-wir-uns-überraschen-Produkt. Das Hörbuch bekommt so den Charakter eines Ü-Eies“, erzählt Jumbo-Geschäftsführerin Gabriele Swiderski. „Wir möchten mit unseren Seminaren für positive Überraschungen bitte lesen Sie weiter auf S. 130

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Ethan Cross I Ich bin die Nacht | 6 CDs | € 16,99 [D] [A] | sFr 25,90 ISBN 978-3-7857-4857-2

Dan Brown I Inferno | 6 CDs | € 26,00 [D] [A] | sFr 38,50 ISBN 978-3-7857-4900-5

Ihre Umsatzgaranten im Unsere Spitzentitel in


Andreas Eschbach E s c hb a c h I T odesengel | 8 C Ds | € 19,99 19,99 [D] [D] [A] | ssFr Fr 229,90 9,90 Andreas Todesengel CDs ISBN 978-3-7857-4888-6 978-3-7857- 4888-6 ISBN

Rebecca Gablé G ab lé I D as H a up t d er W elt | 12 1 2 CDs CDs | € 29,99 29,99 [D] [D] [A] | sFr sFr 42,50 42, 50 Rebecca Das Haupt der Welt ISBN 978-3-7857-4855-8 978-3-7857- 4855-8 ISBN

neuen Programm: Spitzenbesetzung


Special | Hörbuch

Wir möchten mit unseren Seminaren für positive Überraschungen sorgen Gabriele Swiderski, Jumbo

sorgen und auch die kritischen Händler davon überzeugen, dass das Hörbuch nicht nur Umsatzbringer sein kann, sondern dass es auch eine Bereicherung des Buchsortiments mit sich bringt.“ In den Seminaren der Verlage geht es generell um diese Fragen: Was macht ein qualitativ hochwertiges Hörbuch aus? Welches sind die verschiedenen Genres, und was macht sie aus? Wie entsteht überhaupt ein Hörbuch, wie das Making-of? Wie wird der literarische Stoff aufbereitet und umgesetzt, damit tatsächlich ein Hörerlebnis daraus wird? Wie werden Sprecher ausgewählt, wie sind die Produktionsbedingungen? Gabriele Swiderski: „Der Blick hinter die Kulissen ist uns sehr wichtig, um das Medium Hörbuch greifbarer, verständlicher zu machen.“ Buchhändler, die diesen Blick werfen möchten, sollten sich an die Vertriebsleiter der großen Verlage wenden. Ein Tipp sind auch die Weiterbildungsangebote der Landesverbände des Börsenvereins, Kompaktseminare auf Buchmessen, individuelle Coachings (www.hoerbuch-seminare.de) sowie das „Hörbuch-Lexikon“ des AK Hörbuch, das es als 78-seitige PDF-Datei im Internet gibt (www.hoerbuch-info.de).

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Geben Sie auch anderen Gattungen eine Chance?

Hörbücher sind keineswegs nur vorgelesene Bücher, sondern beziehen ihren Reiz auch aus den unterschiedlichen Umsetzungsformen und kreativen Kombinationen von Audiomaterial. So beinhalten „inszenierte Lesungen“ etwa Musik und Geräusche, und Wissens-Features wiederum sind oft mit O-Tönen, aber auch mit Musik und Hörspiel-Elementen garniert – die Übergänge zwischen den Gattungen sind fließend. „Vor allem bitte auch

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Hören Sie sich die Hörbücher an, die Sie verkaufen?

„Selber hören und dann die Kunden begeistern“, ist das Motto von Ilse Junker, Buchhändlerin aus Nordhorn. Und nicht nur das: Mit dem Hörbuch können Sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und gleich beide Kundengruppen beraten – den Hörbuchhörer und den Buchleser. Und praktisch ist es auch, schließlich geht das Hören nebenbei.

Je passgenauer das Angebot, desto eher kommen die Kunden wieder Ines Hansla, Hörbuch Hamburg

Hörspiele anbieten, der eine oder andere Buchhändler wird sich über neue Kunden wundern!“, sagt Ute Romeike voraus. Die Buchhändlerin, die sich seit vielen Jahren in einem starken Umfeld in Düsseldorf ausschließlich mit Hörbüchern behauptet, weist auf die Vielfalt und Flexibilität hin: „Zum Beispiel Kinder- und Jugendhörbücher: Soll es von ‚Pippi Langstrumpf‘ lieber die Lesung oder doch die Hörspielfassung sein? Man sollte seine Produkte kennen.“

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Wecken Sie bei Ihren Kunden die Sucht nach mehr?

Vor allem im Hörspiel sind viele Geschichten direkt als Serien angelegt – und meist so clever, dass Kunden gerne auf die nächsten Folgen warten. „Für mich ist es ein selbstverständlicher Service, meine Kunden in einem Newsletter auf die nächsten Erscheinungstermine hinzuweisen“, erklärt Ellen Wilke von der Hörbuchhandlung Ohrenschmöker in Bielefeld. „Viele Kunden nutzen auch gleich das Bestellabonnement, d.h. sie werden von mir automatisch mit neuen Folgen versorgt“. BuchMarkt Juli 2013

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Präsentieren Sie Ihre Hörbücher offensiv?

Ein Tipp von Berater Arnd RoszinskyTerjung (Buchconsult): Kopieren Sie das Cover eines Top-Titels doch einfach mal auf DIN A4-Größe und machen Sie es zum Mittelpunkt des HörbuchBereichs. Der Experte im Bereich Psychologie von Kaufentscheidungen empfiehlt den Verlagen, sich im Handel für deutliche Veränderungen in der Präsentation stark zu machen. Ebenso sei es wünschenswert, sich an die Blick-Reihenfolge zu halten: „Zuerst reagieren Kunden auf die Farbe, dann auf die Form, schließlich auf das Umfeld und dann erst auf die Schrift. Das heißt: Je schneller man findet, desto schneller wird gekauft!“ Stellen Sie deshalb tatsächlich wenige(r) Novitäten und Backlist-Geheimtipps mit allen Regeln der Deko-Kunst in den Vordergrund. Und probieren Sie auch mal Sortierungen jenseits des Üblichen: Wenn Kunden woanders bloß Autoren, Sprecher, Alterseinteilungen finden, überraschen Sie sie beispielsweise mit Ordnungssystemen wie „Fürs Auto“, Spiellänge, Motiven oder auch emotionalen Zuständen. René Wagner


Kerstin Gier Silber – Das erste Buch der Träume Sprecherin: Simona Pahl Ungekürzte Lesung 8 CDs € 19,95* ISBN 978-3-8398-4050-4 Erscheint am 20. Juni 2013

Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln: Der Altmann ist tot Sprecherinnen: Joseline Gassen und Carolin Kebekus 6 CDs € 19,95* ISBN 978-3-8398-1248-8 Erscheint am 20. Juni 2013

Gillian Flynn Gone Girl – Das perfekte Opfer Sprecher: Christiane Paul und Matthias Koeberlin 2 MP3-CDs € 19,95* ISBN 978-3-8398-1251-8 Erscheint am 22. August 2013

c i h e l m e r h c Kassens Kasse: grafikcentrum / photocase.com

Andreas Föhr Totensonntag Sprecher: Michael Schwarzmaier 6 CDs € 19,95* 978-3-8398-1262-4 Erscheint am 21. November 2013

Rachel Joyce Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte Sprecher: Wanja Mues 6 CDs € 19,95* ISBN 978-3-8398-1268-6 Erscheint am 21. November 2013 * Empfohlener Ladenpreis

www.argon-verlag.de


Special | Hörbuch

Daniel Kehlmann, F, gelesen von Burghart Klaußner, 8 CDs (Hörbuch Hamburg). ET: 9/13

Arturo Pérez-Reverte, Dreimal im Leben, gelesen von Burghart Klaußner, 8 CDs (Der Hörverlag). ET: 8/13

»Unser

Hörbuch ist nichts für Schnell-Einschläfer – zu leidenschaftlich, zu spannend. Glänzend offenbart Klaußner in seiner Lesung die ganze Kunst des Autors, er rhythmisiert diesen Text, als läse er eine Partitur. Mal laut, mal leise, aber immer auf den Punkt, zieht er uns in diese Geschichte.

Herbstflaggschiff ,F‘, Daniel Kehlmanns Roman über drei Brüder, ist ein wahres Kunstwerk über Lüge und Wahrheit, über Familie, Fälschung und die Kraft der Fiktion. Mit Burghart Klaußner haben wir zudem einen großartigen Sprecher gewinnen können.

»Der

© HHV

» Dieses

Andrew Miller, Friedhof der Unschuldigen, gelesen von Frank Stöckle, 6 CDs (Audiobuch). ET: 8/13

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Christin Dwertmann, Programm-Managerin

Renate Schönbeck, Programmleiterin

Maik Reumann, Verkaufsleiter

potenzielle Bestseller Sasha Grey, Die Juliette Society, gelesen von Jessica Schwarz, 6 CDs (Random House Audio). ET: 10/13

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»Die Filmstuden-

© Andreas Biesenbach

»

Dan Browns ,Bösewicht‘ ist nicht nur böse – er tut etwas Böses für einen guten Zweck. Diese Polarisierung trägt sich mit dem Text, der mich lange nach der Aufnahme noch nicht losgelassen hat. Mehr als die Vorgängerbücher bewegt Browns jetziges Thema Überbevölkerung die Gemüter.

tin Catherine trifft eines Abends in einem Club auf einen Mann, der sie in eine fremde Welt entführt. Bald tritt sie der exklusiven Juliette Society bei, einer Geheimgesellschaft, in der sie ihre tiefsten und dunkelsten Fantasien auslebt. Doch hier gibt es kein Zurück mehr.

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Sabine Buss, Verlagsleiterin

Kerstin Kaiser, stellv. Programmleiterin

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Khaled Hosseini, Traumsammler, gelesen von Maja Schöne und Boris Aljinovic, ca.12 CDs (Argon). ET: 9/13

BuchMarkt Juli 2013

»Ein Roman wie

ein zärtlicher Schlag in den Magen! Er erzählt die Geschichte von Bruder und Schwester, die als Kinder getrennt werden und ihr Leben lang nacheinander suchen, über die Zeiten und Kontinente hinweg. Ein Stoff, der wie geschaffen fürs Hörbuch ist.

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Kathrin Ackermann, Lektorin

© Argon

Dan Brown, Inferno, gelesen von Wolfgang Pampel, 6 CDs (Lübbe Audio). ET: bereits erschienen

© RHA

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Autor hat sich schon in Großbritannien großartig verkauft, und auch Zsolnay hat für die Printversion eine Startauflage von 50.000 Exemplaren beschlossen. Historische Romane sind im Hörbuch sowieso stark nachgefragt, wie wir von Hilary Mantel und Bernard Cornwell wissen.


Hörbuch | Special

Katharina Hagena, Der Geschmack von Apfelkernen, Film-Hörspiel mit Hannah Herzsprung u.a., 2 CDs (GoyaLit). ET: 9/13

» Im

David Sieveking, Vergiss mein nicht, gelesen vom Autor, 2 CDs/1 MP3 (Herder Audio). ET: 8/13

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September kommt die Verfilmung des Weltbestsellers in Topbesetzung in die Kinos. Unser Hörspiel macht aus diesem Kinoereignis echten Hör-Genuss. Wir möchten damit an den großartigen Erfolg von über 45.000 verkauften Hörbüchern der Lesung mit Maren Eggert anknüpfen.

Herder hat mit dem Buch ,Vergiss mein nicht‘ zu dem preisgekrönten Kinofilm von David Sieveking einen Bestseller gelandet. Sieveking erzählt auf authentische und berührende Weise vom Alltag mit seiner an Alzheimer erkrankten Mutter Gretel und dokumentiert parallel zu Gretels Erinnerungsverlust ihre Biografie.

Gabriele Swiderski, Geschäftsführerin

Dr. Reiner Leister, Programmleiter

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Spannend bis zum letzten Ton!

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Nur 19,95 €

6 CD | 19,95 € *, All Age ISBN 978-3-942587-37-2

Hörbücher, die in diesem Herbst Umsätze garantieren könnten

Jeannette Walls, Die andere Seite des Himmels, 6 CDs, gelesen von Floriane Kleinpaß (Hoffmann & Campe). ET: 10/13

sellern ,Schloss aus Glas‘ und ,Das ungezähmte Leben‘ jetzt die mitreißende Geschichte über zwei mutige Mädchen, die sich in der Welt der Erwachsenen behaupten. Bereits Walls‘ erstes Buch verkaufte sich weltweit über vier Mio. Mal und wurde in 31 Sprachen übersetzt.

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Nadja Kossack, Programmleiterin

Nur 19,95 €

6 CD | 19,95 € *, All Age ISBN 978-3-942587-61-7

8 CD

8 CD | 24,95 € *, ab 12 J ISBN 978-3-942587-60-0

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liebreizende Geschichte voller Weisheit und den kleinen Geheimnissen des Lebens. Die fröhlichen und unterhaltsamen Geschichten vermitteln einen anderen Blick auf die Welt. Ein GuteLaune-Hörbuch mit einem Sprecher wie Sahne auf einem Stück Erdbeertorte: perfekt.

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Peter Bosnic, Verlagsleiter

BuchMarkt Juli 2013

133

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Claus Mikosch, Der kleine Buddha, gelesen von Leonard Hohm, 2 CDs (steinbach sprechende bücher). ET: 5/13


Special | Hörbuch

Abenteuer für jede Generation Die Fortführung etablierter Serien, neue Trilogien und Reihen speziell für Mädchen – das sind in diesem Herbst die Schwerpunkte im Kinder- und Jugendhörbuch. Wir haben für Sie die Highlights herausgepickt

© Constatin Film

Schattenjäger: Im August kommt die Verfilmung von Cassandra Clares „Chroniken der Unterwelt – City of Bones” in die Kinos. Das Hörspiel mit den Original-Synchronstimmen gibt es zeitgleich im Hörverlag

Überblick

Für die Kleinen Raben-Hörspiele (ab 3) Spitzentitel für die ganz Kleinen ist bei Jumbo in diesem Herbst eine CD mit acht Hörspielen um den kleinen Raben mit der rot-weiß geringelten Socke, den die Illustratorin Annett Rudolph 1996 für ein Bilderbuch „Alles meins“ erfunden hat – mit dem Text von Nele Moost. Die neuen Abenteuer Alles vermurkst! oder Auch ein kleiner Rabe kann ein großer Helfer sein und Alles geheim! 134

und weitere Geschichten werden von Joachim Kaps gelesen – mit einem Rabensong von Programmleiter Ulrich Maske. Der pfiffige Rabe Socke sei, so Maske, aus dem Jumbo-Programm nicht mehr wegzudenken: „Bereits seit dem Jahr 2000 erscheinen alle seine Geschichten als lustige Hörspiele bei uns und werden regelmäßig zu Bestsellern.“ ET: August 2013

und das fliegende Pinselohrschwein, eine vollständige Lesung von Christoph Maria Herbst, wird das Erdmännchen von einem Adler entführt. Um seinen Freund aus dieser ausweglosen Lage zu befreien, lernt Pinsel, das Pinselohrschwein sogar fliegen. Lektorin Barbara Glökler: „Eine Abenteuergeschichte über Freundschaft, Aufrichtigkeit und Mut für die kleinen Hörer.“ ET: Juli 2013

Tier-Freundschaft (ab 4)

Wortspiele (ab 4)

Der Hörverlag bringt in diesem Monat das zweite Abenteuer um Julia Boehmes Erdmännchen als Hörbuch: In Tafiti BuchMarkt Juli 2013

Spitzentitel bei Lübbe Audio im kommenden Herbstprogramm sind die beiden Kinderbücher Der Wechsta-


Neue HörErlebnisse IS OF TH TING CAS AD RO DB AN

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Der Märchenklassiker für die ganze Familie Tschaikowskis Ballett spielerisch kennenlernen.

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Fröhliches Hörspiel mit Musik

Aufklärung ohne rot zu werden

Einfach SENS-ationell!

Mit seiner wandelbaren Stimme erweckt Joachim Kaps Rabe Socke und seine Freunde zum Leben.

Das neue Hörspiel zum Aufklärungsklassiker mit vielen Fragen und Spielanregungen.

Mit Gruselelementen und viel Humor. Auftakt zur neuen Hörbuchreihe um Sensenmann Harold.

DAS ABENTEUER HÖREN. www.goyalibre.de • HörProgramm Jugend & All Age

5 CDs • ISBN 978-3-8337-3138-9

3 CDs • ISBN 978-3-8337-3137-2

5 CDs • ISBN 978-3-8337-3144-0

5 CDs • ISBN 978-3-8337-3143-3

Ein neuer Fall für Jette

Einfach quantastisch!

Magisch und geheimnisvoll

Raffiniert und vielschichtig

Ein neues Hörbuch von Bestsellerautorin Monika Feth. Das ist Hochspannung pur.

Fantasievoll und anschaulich – ein verblüffendes Abenteuer in der geheimnisvollen Welt der Quantenphysik.

Der Auftakt zur neuen Tetralogie von Bestsellerautorin Maggie Stiefvater.

Die langerwartete Fortsetzung von Ursula Poznanskis Trilogie, packend gesprochen von Julia Nachtmann.

Am Anfang war das Wort. GoyaLiT www.goyalit.de • Das erwachsene HörProgramm aus dem Hause JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH Original-Hörspiel zum Film! Kinostart 26.09

2 CDs • ISBN 978-3-8337-3054-2

Nach dem Bestseller von Katharina Hagena Mit den Stimmen von Hannah Herzsprung, Meret Becker und Marie Bäumer.

4 CDs • ISBN 978-3-8337-3131-0

4 CDs • ISBN 978-3-8337-3184-6

4 CDs • ISBN 978-3-8337-3205-8

Irsinn im Top-Management

Im Sog politischer Mächte

Düsteres Kopenhagen

Die neue Satire von Bestsellerautorin Katharina Münk, grandios interpretiert von Jürgen Uter.

Ein packender Wirtschafts-Thriller. Mit seiner fesselnden Stimme sorgt Dietmar Wunder für Spannung.

Jesper Steins Krimidebüt stand monatelang auf den dänischen Bestsellerlisten.

Vertrieb in Kooperation mit dtv


Special | Hörbuch

© Anreas Biesenbacg

Die Aufnahmen zu ,Der Wechstabenverbuchsler‘ war eine Herausforderung für die Sprecher Verena Roelvink, Lübbe Audio

benverbuchsler und Der Wechstabenverbuchsler im Zoo von Mathias Jeschke und Karsten Teich, die, gelesen von Marie Bierstedt und Maximilian Artajo, auf einer CD erscheinen. Eine Herausforderung für Produktmanagerin und Regisseurin Verena Roelvink, aber vor allem für die beiden Sprecher: Denn die Hauptfigur Herr Beckermann vertauscht die Buchstaben, seit er beim Einkaufen in die Drehtür eines Kaufhauses geraten ist und wieder herausgeschleudert wurde. Da kann es schon einmal passieren, dass „wanderbure Letterschminge über die Wiemenbluse fliegen“. Verena Roelvink: „Bei dieser Aufnahme mussten wir auf die richtigen Versprecher achten. Ich habe auch selten die Tontechniker bei einem Kindertitel so lachen gesehen …“ ET: Oktober 2013

Tiergeschichten (ab 4) Die Hörspiele Die Giraffenaffen – Wir sind da und Die Giraffenaffen – Die Schatzsuche basieren auf den gleichnamigen Vorlesegeschichten (Dressler). Bekannt geworden sind die Protagonisten durch die Lieder-CD „Giraffenaffen“ (Starwatch), auf der deutsche Stars bekannte Kinderlieder neu interpretieren. Vier der Künstler – Roger Cicero, Annett Louisan, Lena Meyer-Landrut und Heinz-Rudolf Kunze – konnte Oetinger audio auch für die Hörspielumsetzung als Sprecher gewinnen. Erzähler ist Stefan Kaminski. Das Besondere: Ein Teil des Erlöses fließt in das Kinder- und Jugendwerk ARCHE e.V. Das zweite Album mit neuen Giraffenaffen-Songs erscheint zeitgleich zu den Vorlesegeschichten und Hörspielen im Oktober 2013. Markus Langer, Verlagsleiter Oetinger Media: „Hier stimmt alles: Bekannte Charaktere, prominente Künstler, hochwertige Hör136

spielumsetzung dazu große Werbeunterstützung von Pro7/Sat1 für das ganze Giraffenaffenprojekt!“ ET: Oktober 2013

Identifikation (ab 9) Für sein erstes Kinderbuch „Frerk, du Zwerg!“ wurde Finn-Ole Heinrich

Mädchen-Piraten (ab 4) Mit Pink Pirates startet Silberfisch, das Kinderlabel von Hörbuch Hamburg , eine neue Mädchen-Reihe als inszenierte Lesungen mit Musik (z.B. mit einem Piratensong), deren Buchvorlage von Sylvia Englert und Gosia Kollek bei arsEdition erschienen sind. Die Pink Pirates – das sind Lila, Lotta und Lulu, die auf guter Mission über die Meere segeln und allen helfen, die in Not sind – ob Meerjungfrauen oder holden Prinzen. Silberfisch-Lektorin Michelle Sattinger freut sich über die neue Serie: „Endlich Piratengeschichten für Mädchen: pink, mutig, frech und unerschrocken.“ ET: August 2013

mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet – in diesem Herbst lässt der 31-jährige Hamburger Autor seine Hauptfigur „maulen“, was das Zeug hält. Und so heißt auch das Hörbuch (das Buch erscheint bei Hanser), das wie der Erstling in der Hörcompany zum Leben erweckt wurde: Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt – Mein kaputtes Königreich ist die erste Folge einer Trilogie über die Wut des Mädchens Paulina, deren Familie auseinanderbricht – gelesen von Sandra Hüller, die sich der Autor ausdrücklich als Sprecherin gewünscht hatte. „Eine sehr beeindruckende, locker-leichte und trotzdem literarisch kunstvoll geschriebene Geschichte mit beeindruckendem Tiefgang und starken, absolut klischeefreien Identifikationsfiguren“, so Verlegerin Andrea Herzog. ET: September 2013

Sagen (ab 8) Da das Thema Sagen traditionell ein Schwerpunkt des Verlags ist, hat Ralph Erdenberger für das Igel-Records -Label Igel Genius auf dem Hörbuch Parzival – Der rote Ritter die Sage um den bedeutenden Tafelritter nacherzählt. „Mit dem Fokus auf der Entwicklungsgeschichte des kleinen Jungen, der später zum Ritter wird, ist dem Autor ein wunderbar gradliniges und in jeder Minute spannendes Hörbuch gelungen“, so Lektorin Andrea Gruner. „So wird die Sage für Kinder ab 8 Jahre verständlich.“ Gelesen wird das Abenteuer von Peter Kaempfe. ET: August 2013 BuchMarkt Juli 2013

Detektivstory (ab 10) Lauren Child s Ruby Redfort – Gefährlicher als Gold ist bei Argon der Auftakt einer neuen Mädchenreihe um „die jüngste Geheimagentin der Welt“, vor der kein Rätsel, Code oder Geheimnis sicher ist. Da kann James Bond einpacken – findet sie selbst. Mit ihrem besten Freund Clancy ist Ruby einer geheimnisvollen Bande auf der Spur, die den wertvollen Jade-Buddha stehlen wollen – und die es irgendwie auch auf Rubys Familie abgesehen zu haben scheinen ... Für Kinder- und Jugendhörbuchlektorin Lena Lindenbauer hat


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ISBN 978-3-8373-0731-3 · 1 CD · UVP 12,95 € (D) / 13,10 € (A)


Special | Hörbuch

Unser Spitzentitel ,Lockwood & Co‘ ist unsere ganze Freude Jana Ronte-Versch, cbj audio

Sprecherin Anja Stadlober Rubys trockenen Humor toll herausgearbeitet. ET: August 2013

Abenteuer (ab 10) Für Jana RonteVersch, Produktmanagerin Kinder- und Jugendhörbuch beim Random House Audio -Label cbj audio, ist Holly Blacks Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers der Schwerpunkt für die jüngeren Hörer im Herbstprogramm: Die Freunde Zach, Poppy und Alice lieben magische Abenteuer- und Heldengeschichten und müssen dann wirklich handeln, als Poppy von einer Porzellanpuppe ihrer Mutter heimgesucht wird, die behauptet, aus den Knochen eines ermordeten Mädchens gemacht zu sein. „Eine schöne, vielschichtige Geschichte, die nicht nur spannend, sondern auch romantisch ist“, so Jana Ronte-Versch.“ Gelesen wird die Geschichte von Martin Baltscheit. ET: September 2013

Klassiker (ab 10) „Starke Stimme treffen auf starke Texte“ ist das selbstgewählte Motto der Hörbuchreihe halbstark, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene gedacht ist und die seit 2000 bei tacheles erscheint, dem Hörbuch-Label von Roof Music. Im Programm: überwiegend klassische Kinderbücher, die auch heute noch ihre Leser finden. So liest z.B. Harry Rowohlt Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson, und zwar die Neuübersetzung von Andreas Nohl in ungekürzter Version. ET: September 2013 138

Für Teenies Kinderhörbuch-Preis

Romantic Novel (ab 12) Silber – Das erste Buch der Träume ist der Auftakt einer neuen Trilogie von Bestsellerautorin Kerstin Gier um die junge Liv, die von Albträumen geplagt wird, z.B. von dem, in dem sie vier Jungen bei einem düsteren, magischen Ritual auf einem Friedhof beobachtet. Denn diese Jungen gibt es wirklich – und wissen plötzlich die Dinge über sie, die sie nur in ihren Träumen preisgegeben hat. Lena Lindenbauer, bei Argon-Lektorin fürs Kinder- und Jugendhörbuch: „Spannend, romantisch und hinreißend komisch! Und Simona Pahls frische, junge Stimme erweckt Livs turbulente Welt zum Leben.“ ET: Juni 2013

Modernes Märchen (ab 12) Mein Herz zwischen den Zeilen, das erste Jugendbuch – Liebesroman und modernes Märchen zugleich – das Jodi Picoult mit ihrer Tochter Samantha van Leer geschrieben hat, stand auf Platz 1 der New York TimesBestsellerliste. Lübbe Audio hat daraus ein Hörbuch gemacht, das Marie Bierstedt, Maximilian Artajo und Bernd Reheuser abwechselnd lesen: Deliah verliebt sich in den Märchenprinzen aus ihrem Lieblingsbuch – und umgekehrt. Denn Oliver ist schon lange genervt von der langweiligen Prinzessin, die er immer küssen muss ... Kann Deliah ihren Traumprinzen aus der Geschichte befreien? Produktmanagerin und Regisseurin Verena BuchMarkt Juli 2013

„Der Mehrwert ist entscheidend“

I

m April wurde der Deutsche Kinderhörbuch-Preis BEO vom Verein „Kinder hören e.V.“ ins Leben gerufen, den die Verlage Argon, DAV, headroom, Hörcompany, Igel Records, Jumbo und Oetinger Media, allesamt Mitglieder des AK Hörbuch, mitgegründet hatten. In diesem Monat wird die erste Longlist* in vier Kategorien bekannt gegeben (Kategorie I: 0 - 6 Jahre, Kategorie II: 7 - 11 Jahre, Kategorie III: ab 12 Jahre, Kategorie IV: ein jährlich wechselnder Sonderpreis, 2013 zum Thema „Musik“), die Shortlist folgt im September, die Preisverleihung findet dann am 7. November im Hamburger Thalia Theater statt. Wir sprachen mit Angelika Schaack, Verlegerin der Hörcompany und Vorstandsmitglied „Kinder hören e.V.“. Ein weiterer Hörbuchpreis? Gibt es nicht schon genug Auszeichnungen für dieses Genre? Angelika Schaack: „Weiterer“ ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Es gibt nicht den großen Deutschen KinderhörbuchPreis, mit der überregionalen Bedeutung. Und was ist mit dem Deutschen Hörbuch-Preis und dem Hörkulino? Beim DHP ist das Kinderhörbuch eine Sparte, in der in erster Linie Hörspiele ausgezeichnet werden. Außerdem besteht die Jury ausschließlich aus Kindern. Und der Hörkulino ist ein reiner Publikumspreis. Aber können Kinder nicht am besten beurteilen, was ihnen gefällt? Nachdem Rezensionen von Kinder(hör)büchern aus den Feuilletons nahezu verbannt sind, wollten wir explizit einen Preis, der von Erwachsenen vergeben wird. Aber natürlich


Hörbuch | Special

Mit ,Pink Pirates‘ gibt es endlich Piratengeschichten für Mädchen: pink, mutig, frech und unerschrocken Michelle Sattinger, Silberfisch

Roelvink: „Eine mitreißende Liebesgeschichte aus drei Perspektiven – bestens geeignet für eine Mehrfachbesetzung, die das Hörbuch sehr lebendig macht.“ ET: Juli 2013

Fantasy-Epos (ab 13)

„Der BEO soll dem Buchhandel eine Orientierung bieten“: Angelika Schaack (l.) und ProjektbüroLeiterin Miriam Gabriela Möllers mit dem Namensgeber des neuen Kinderhörbuch-Preises

ist auch die Meinung von Kindern wichtig. Deshalb werden beim BEO 90 Kinder ihren eigenen Preisträger aus der Kategorie II (7-12 Jahre) auswählen. Die Entscheidung treffen Viertklässler einer Homburger Grundschule, die am Projekt KulturTagJahr der ALTANA Kulturstiftung mitwirken und in diesem Rahmen als Kinderjury wirken.

den Deutschen Musikverlegerverband gewinnen können. Die anderen Kategorien werden von der Hamburger Kulturbehörde und von der Behörde für Schule und Berufsbildung gefördert. Außerdem bekommt jeder Preisträger eine Illustration, die in diesem Jahr Jutta Bauer gestiftet hat – ein von ihr gezeichneter BEO.

BEO zeichnet also auch Lesungen aus – auch, wenn das nur die Wiedergabe eines Print-Textes ist? Ja, auch Lesungen und inszenierte Lesungen etc. Die Jury schaut sich natürlich den Mehrwert an, den die Lesung im Vergleich zur Buchvorlage ausmacht. Und das ist ein weites Feld – vom Einsatz dramaturgischer Stilmittel über den Interpreten bis hin zu technischer Verfremdung. Gerade das macht ja den Reiz eines Hörbuchs aus.

Warum gerade ein BEO als Name und Symbol? Auch das ist ein Sponsorengeschenk: BEO hat sich eine Agentur ausgedacht. Und uns hat der sprechende Vogel gut gefallen. Der BEO fällt auf, deshalb haben wir auch Sticker für die nominierten Titel und die Preisträger drucken lassen, die über den Börsenverein bezogen werden können. Denn wir wünschen uns, dass der BEO dem Buchhandel demnächst als Qualitätssiegel eine Orientierung bietet.

Die Preise sind mit 5.000 Euro bzw. 3.000 Euro für den Sonderpreis dotiert. Gibt es Sponsoren? Ja, für den Sonderpreis, der in diesem Jahr in der Sparte „Musik“ vergeben wird, haben wir

Die Fragen stellte Cornelia Camen *Die Nominierungs-Jury hatte erst einige Tage nach Drucklegung dieses Heftes getagt. Die Longlist für den Kinderhörbuch-Preis BEO finden Sie deshalb auf buchmarkt.de. BuchMarkt Juli 2013

Im August 2013 erscheint Tintenherz erstmals als Hörspiel bei Oetinger Media. Anlass ist das 10-jährige Jubiläum von Cornelia Funkes Weltbestseller. Die Produktionszeit des Hörspiels betrug über ein Jahr, es wirken über 20 Sprecher mit (Stephan Schad als Erzähler, Rainer Strecker als Staubfinger, Peter Kaempfe als Capricorn, Lars Rudolph als Basta u.v.a.m.), Jan-Peter Pflug hat eigens orchestrale Musik dafür komponiert. Markus Langer, Verlagsleiter Oetinger Media: „Regisseur und Hörspielbearbeiter Frank Gustavus ist es gelungen das 576 Seiten starke Fantasy-Epos in ein atmosphärisch dichtes Hörspiel auf 2 CDs umzusetzen.“ ET: August 2013

Film-Hörspiel (ab 13) Wenn im August die Verfilmung von Cassandra Clare s Bestseller Chroniken der Unterwelt – City of Bones in die Kinos kommt, dürfe das Hörspiel zum Film natürlich auf keinem Thementisch fehlen, meint Barbara Glökler, Lektorin im Hörverlag. Das Film-Hörspiel mit den Synchronstimmen von Lily Collins, Jamie Campbell Bower, Jonathan Rhys Meyers u.v.a. erzählt die Geschichte der

15-jährigen Clary, die entdeckt, dass sie einer viele Generationen alten Gruppe von Schattenjägern angehört. „Das Hörbuch“, 139


Der wichtigste Buchstabe

wie Familie

wie Fälschung

Daniel Kehlmanns neuer Roman über Lüge und Wahrheit, über Familie, Fälschung und die Kraft der Fiktion ist ein virtuoses Kunstwerk – vielschichtig, geheimnisvoll und kühn.

wie Fiktion


dieses Hörbuchherbstes Gelesen von Burghart Klaußner

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Special | Hörbuch

Für das ,Giraffenaffen‘-Projekt bekommen wir eine große Werbeunterstützung von Pro7/Sat1 © Stefan Gärtner

Markus Langer, Oetinger Media

so Glökler, „wird alles haben, was das Herz und das Ohr begehrt: die Originalstimmen, die grandiose Musik und den actionreichen Sound des Films, faszinierende Charaktere, rätselhafte Wesen und eine atemberaubende Story.“ ET: August 2013

Schriftsteller-Porträts (ab 14) Bei Igel-Records liegt auch in diesem Herbst der Focus im Jugendhörbuch aus der Reihe Dichterköpfe, die mit Titeln zu Goethe (mit Peter Kaempfe u.a.) und Büchner (mit Viola Sauer u.a.) fortgesetzt wird: Wie immer gibt es auf der ersten CD eine szenische Lesung, auf der zweiten CD rückt das Werk des Dichters in den Vordergrund. „Dabei“, so Lektorin Andrea Gruber, „vermittelt sich das Gehörte niemals trocken sondern sehr lebendig. Wer nach dem Hören der CDs keine Lust entwickelt, Deutsch als Leistungskurs zu wählen, ist selber schuld.“ ET: August 2013

Beziehungskiste (ab 13) Daniel Handler, der seine Kinder- und Jugendbücher bisher unter dem Pseudonym „Lemony Snicket“ veröffentlicht hat, outet in seinem neuesten Roman nicht nur seinen wirklichen Namen, sondern auch sein Gespür für die Freuden und Leiden von jungen Erwachsenen: Die Beziehung zwischen der intellektuellen Min und dem Basketball-Star Ed ist kurz, aber heftig. In einem Brief an Ed zählt Min 43 Gründe, warum es aus ist auf – als ungekürzte Lesung bei Silberfisch. „Eine High School-Liebesgeschichte, die den Bach runtergeht – und 142

gerade deshalb noch lange nachhallt“, so Lektorin Michelle Sattinger. Und Laura Maire, die 2011 als „beste Interpretin“ mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet wurde, könne auch hier wieder alle Facetten des sprachlich wunderbaren Textes ausspielen: „Himmelhochjauchzend, wütend, verliebt und enttäuscht.“ ET: September 2013

Geisterphänomene (ab 13) Unser Spitzentitel „im Jugendsegment ist natürlich unsere ganze Freude“, so Jana Ronte-Versch, Produktmanagerin Kinder- und Jugendhörbuch beim Random House Audio -Label cbj audio. Denn: Nach über 100.000 verkauften Exemplaren der „Bartimäus“-Hörbücher kommt nun mit Lockwood & Co – Die seufzende Wendeltreppe ein neuer (Geister-)Roman von Jonathan Stroud – weshalb sich der Verlag entschieden hat, eine ungekürzte Fassung auf 2 MP3-CDs herauszubringen – gelesen von Judith Hoersch: Die junge Lucy muss sich in London, das schon seit 50 Jahren gegen eine Geisterepidemie kämpft, nicht nur mit meuchelmörderischen Phantomen rumschlagen, sondern auch mit skrupellosen Rivalen, mysteriösen Verschwörungen und exzentrischen Kollegen, wenn sie dieses Abenteuer überleben will. ET: September 2013

Quantensprünge (ab 13) In der geheimnisvollen Welt der Quantenphysik spielt Sonia Fernández-Vidal s Abenteuer-Roman Nikos Reise durch Raum und Zeit, BuchMarkt Juli 2013

das,

gesprochen von Aleksander Radenkoviċ, im Jumbo -Label GoyaLit als

ungekürzte Lesung auf den Markt kommt. Der 14-jährige Niko muss das Gleichgewicht zwischen seiner und der faszinierenden fremden Welt, zu der er einen Zugang entdeckt hat, wiederherstellen. Dafür muss er sich zunächst die Geheimnisse der Quantenphysik aneignen und lernen, die richtigen Fragen zu stellen. „Der Autorin“, so Frederike Mönkemöller, Assistentin der Programmleitung, „ist eine brillante Verknüpfung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und erzählerischem Können gelungen. Nach dem Bestsellererfolg in Spanien wird diese besondere Geschichte auch die Hörer in Deutschland begeistern.“ ET: August 2013

Dystopie (ab 13) Hörcompany-Verlegerin Andrea Herzog setzt in diesem Herbst auf die zweite Folge der Legend-Trilogie Schwelender Sturm, bei der, wie schon im ersten Teil, die Schauspieler Julian Greis (einer der Star-Schauspieler des Hamburger Thalia Theaters und bereits mehrfach ausgezeichnet) und Patrycia Ziolkowska (die z.B. in Fatih Akins Film „Auf der anderen Seite“ eine der Hauptrollen gespielt hat und derzeit u.a. in der Hamburger Faust-Inszenierung das Gretchen gibt) als Sprecher eingesetzt wurden. In Marie Lus Dystopie müssen sich die jugendlichen Protagonisten gegen eine grausame Diktatur (Vorlage ist Nordkorea) zur Wehr setzen. Zur ersten Folge schrieb audiokritiken.de: „Das Hörbuch lässt den CD-Player glühen“. ET: September 2013 CoCa


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Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen

Foto des Monats

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m September 2012 wurde das erste Foto der scheinbar mies gelaunten und daher Grumpy Cat genannten Katze im Netz gepostet – seitdem hat das Tier, das eigentlich Tardar Sauce heißt, ein Millionenpublikum erobert. Keine Frage, dass es auch ein Buch schreiben würde – das Ergebnis erscheint am 15. Oktober bei arsEdition, parallel zur amerikanischen Originalausgabe. Grumpy Cat ist erst ein Jahr alt und verdankt ihren ungewöhnlichen Gesichtsausdruck einer Laune der Natur. „Auf den nächsten Seiten findest Du Tipps zum Grummeln, einen inspirierenden Einblick in mein Leben, sowie Anleitungen, Spiele und vieles mehr, um dich in richtig miese Stimmung zu bringen. Hoffentlich lässt du mich dann endlich in Ruhe“ – so Grumpy Cat in der Einleitung des Bu-

arsEdition im Grumpy Cat-Fieber: Alexander Koeppl freut’s

ches, das mit den Worten endet: „Ich hab mal ein Buch geschrieben – es war grauenvoll.“ Die arsEditionMannschaft hat sich vom Grumpy

Cat-Fieber anstecken lassen und „mal ein Foto gemacht“: Das „einzige Buch mit Schlechte-Laune-Garantie“, das so kurzfristig eingekauft wurde, dass es nicht in der Vorschau steht, lässt allein den kaufmännischen Leiter Alexander Koeppl grinsen – in Erwartung guter Verkaufszahlen.

Branchenblasen: Mirza Hayit (GF Haufe), Verleger Joachim Groh (r.) Ich finde, wir sind immer zu bescheiden …

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BuchMarkt Juli 2013


Hundert Jahre – ein Autor!

Komparse des Monats

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arsten Tergast, Ex-BuchMarktCvD und nun freier Journalist, Texter und Autor, ist unter die (Laien-)Schauspieler gegangen: Als im vergangenen Monat u.a. in seinem Wohnort Leer ein Krimi fürs ZDF gedreht wurde, war er mit dabei – als Komparse. „Ich fand es interessant, sich das mal anzuschauen“, so Tergast. „Sowas hat man ja nicht so oft, jedenfalls nicht hier in der Provinz.“ Beim Casting zwei Monate vor Drehbeginn war er einer von 330 Bewerbern. Und wurde für einen Drehtag engagiert – als Hafenarbeiter, der mit einem Kollegen auf einem Schiff zu sehen ist.

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„Mörderische Gezeiten“: Ex-BuchMarktMitarbeiter Carsten Tergast als Hafenarbeiter

... Wir hätten doch auch gute Vorsteher abgegeben

Was ihn zu der Erkenntnis brachte, dass Komparserie vor allem eins bedeutet: warten, warten, warten: „Es war aber trotzdem interessant zu sehen, wie die Szenen entstehen bzw. immer wieder gedreht werden, weil irgendwas nicht klappt oder stimmt.“ Nur eine einzige Szene an diesem zehnstündigen Drehtag sei im ersten Anlauf im Kasten gewesen. „Mörderische Gezeiten“, so der Titel des Krimis, soll entweder im Herbst dieses Jahres oder im nächsten Frühjahr ausgestrahlt werden. Hauptdarsteller sind Florian Lukas und Sophie Dal. Wenn der Film beim Publikum ankommt, könnte daraus eine TVSerie werden, die sehr wahrscheinlich auch schwerpunktmäßig in Leer gedreht würde. „Und das“, so Tergast, „wäre für die Stadt großartig.“ CoCa

BuchMarkt Juli 2013

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Karl-May-Verlag


Whisper | Szene Veranstaltung

Wie immer: Nach oben offen Wer meint, dass sich im ostfriesischen Wiesmoor nur Fuchs und Hase gute Nacht sagen, hat noch nichts von Susanne Köster-Schoon gehört. Bei Promis wie Reinhold Messner, Hardy Krüger, Ben Becker oder Dietmar Bär hat es sich längst herumgesprochen, dass es sich lohnt, in das 13.000-Seelen-Städtchen zu fahren, wenn es wieder heißt „Nach oben offen“. „Denk nicht drüber nach, fahr da einfach hin“, riet der Tatort-Kommissar Bär seinem Freund Peter Lohmeyer denn auch, als dieser ihm von der Einladung erzählte, auf einem Literaturfest der dortigen Buchhandlung aufzutreten. Dort angekommen, staunte er nicht schlecht: eine eigens für diesen Tag aufgebaute Pagodenstadt mit italienischen und spanischem Restaurants, Barbecue-Stand, Cocktail-Bar, WürstchenGrill, Bierwagen, Cafe, VIP-Zelt, mobiler Buchhandlung und, und, und ... Dahinter eine Freilichtbühne unter Bäumen mit Sitzplätzen für 2.000 Gäste. Seine Künstlerkollegen an diesem Tag: u.a. Heiner Lauterbach sowie Peter Kraus mitsamt Band. Alles und bereits zum vierten Mal an dieser Stelle organisiert von Susannes Buchhandlung, genauer von der umtriebigen Buchhändlerin Susanne Köster-Schoon. Ihr Konzept: Drei hochkarätige Künstler an einem einzigen Tag in frühsommerlicher Naturkulisse, mit einem kulturellen und kulinarischen Rahmenprogramm in den Bühnenpausen, inklusive Meet & Greet für alle Gäste, auch auf dem roten Teppich. „Alles lief wie am Schnürchen“, freut sich Susanne Köster-Schoon. Immerhin hat die eventfreudige Buchhändlerin fast ein Jahr an der Vorbereitung und Realisation des Mammut-Programms gearbeitet, zu dem Die große Welt zu Gast in Wiesmoor: 2.000 Kinder verfolgen die Olchis, Peter am Vortag auch noch ein Mini-Festival exLohmeyer mit Susanne Köster-Schoon, Hansi Kraus umarmt sich selbst und fährt tra für die Kleinen gehörte: Das Theater auf „oben ohne“ (im UZS) Tour aus Darmstadt begeisterte mit „Hilfe, die Olchis kommen!“ über 2.000 Kinder mit ihrem neuen Musical. Auch dafür waren karten ließ sich die Finanzierung natürlich Beispiel Crowdfunding. „Damit konnten die Eintrittskarten blitzschnell ausverkauft. nicht stemmen. Susanne Köster-Schoon: wir ein bisschen Geld zusammenbringen „Viele Besucher kommen nicht nur wegen „Wir mussten wahnsinnig viel allein für die und sind wohl die erste Buchhandlung in der Künstler, sondern auch wegen der tol- Honorare ausgeben. Aber wenn man heute Deutschland, die mit der Schwarmfinanzielen Atmosphäre. Das hat sich mittlerweile Bücher und Literatur verkaufen will, muss rung ein Projekt durchgezogen hat.“ rumgesprochen.“ Aber mit den Eintritts- man sich schon was einfallen lassen.“ Zum Jürgen Christen

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Kooperationen

Verlagsbesuch bei Folio in Bozen Jedes Jahr besucht Außerdem deckt das Führungsteam sich das Selbstvervon Herwig einen ständnis als unabhänVerlag, um sich über gige und inhabergedie inhaltliche Ausführte Buchhandlung richtung, die Promit dem des Folio grammgestaltung Verlages auf gerasowie Fragen der dezu ideale Weise. Zusammenarbeit im Buchhandlungs-Inpersönlichen Konhaber Till Herwig: takt zu informieren. „Es ist enorm wichDiesmal ging es ersttig für uns, unseren mals über die Grenze Kunden neben den nach Italien, genauer bekannten und gängesagt zum Folio Vergigen Titeln auch lag in die Südtiroler immer wieder etLandeshauptstadt was Besonderes zu Bozen. Südtirol ist bieten, ihnen Lust im Einzugsbereich Das Herwig-Führungsteam mit Verleger Hermann Gummerer in der zu machen auf Entder Herwig-BuchKüche von Sternekoch Herbert Hintner (Restaurant zur Rose, Eppan) deckungen. Das gehandlungen eine sehr (v.l.n.r.: H. Gummerer, A. Weiser, S. Herwig, G. Fischer, N. Deurer, T. lingt aber nur, wenn beliebte UrlaubsregiHerwig, H. Hintner, C. Hieber, K. Knaus) die Begeisterung der on. Teile des FolioMitarbeiter für einProgramms haben zelne Titel oder gar somit ein gutes Absatzpotenzial für den Deutschland noch nicht über einen ange- ein ganzes Programm geweckt wird.“ Und deutschen und insbesondere süddeutschen messenen Auftritt und eine flächendeckende dies wurde mit diesem Besuch und dem Buchmarkt. Allerdings verfügt Folio in Vernetzung im Handel. intensiven Austausch erreicht.

Verlosung

Just can‘t get enough Buchhändler Irimbert Kastl von der Buchhandlung Müller in Weil am Rhein, über seinen Gewinn beim Depeche Mode-Gewinnspiel von Blumenbar (BuchMarkt 6/13): „Was für eine Freude: Sonntag bewarb ich mich online über buchmarkt. de um zwei Karten für das Konzert von Depeche Mode im Berliner Olympiastadion – und am Mittwochvormittag bekam ich einen Anruf von Blumenbar: Sie haben gewonnen! Der Flug hat geklappt, das Hotel war gut und das Konzert: wunderbar. Am nächsten Tag schrieb die Morgenpost über das Konzert für 66.000 Fans: ‚Die Fans zwei Stunden bei dreiundzwanzig Songs im Regen stehen lassen und sie trotzdem glücklich machen, das können nur wenige. (…) Die Synthesizer Fletchers mit der Stimme Gahans und Gores Gitarre, das ist der Soundtrack dieser feuchten Nacht, der sechsundsechzigtausend glücklich macht.‘ An Blumenbar einen schönen Dank für dieses Konzert und das Fanbuch ‚Monument‘! Da hat es sich doch mal wieder gelohnt, Buchhändler zu sein.“

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Weiterbildung

Ideen beim Libri.Campus

Einzigartige Versammlung: Gute Laune bei Veranstaltern und Teilnehmern (links). Einer davon: BuchMarktHerausgeber Christian von Zittwitz, hier im Gespräch mit Buchhändlern auf der Bühne (Bild oben rechts)

Verbände

avj tagte in Berlin 148

Bei tropischen Temperaturen trafen sich am 19. und 20. Juni die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen im Musiksaal des Ullstein Verlags. Mehr dazu auf buchmarkt.de.

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Unter dem Motto „Einzig, nicht artig!“ hat Ende Mai wieder der Libri.Campus insgesamt 300 Buchhändler nach Bad Hersfeld eingeladen, um gemeinsam mit dem BuchMarkt Forum, das die Veranstaltung organisiert, spannende Konzepte zu präsentieren, sowohl von innerhalb als auch außerhalb der Branche. In Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen schritten die Buchhändler dann selbst zur Tat. Beim gemeinsamen Abendessen und der anschließenden Feier wurde der Austausch unter Kollegen fortgesetzt.

Heiße Diskussionen: Till Weitendorf und Paula Peretti (Foto r.) sprechen für die AG Digitales Kinderbuchregal, Vorstandsvorsitzende Renate Reichstein (r. o. im linken Foto) leitete die Tagung


Branche

Treffpunkt Buchtage

Ein ordentliches Donnerwetter gab es beim Mitgliederfest im Rahmen der diesjährigen Buchtage am 20. und 21. Juni. In der Berliner Malzfabrik mussten einige mit anpacken, um ein Vorzelt am Wegfliegen zu hindern. Bei der Hauptversammlung des Börsenvereins wurde im kühlen Kuppelsaal des bcc die Erhöhung der Mitgliederbeiträge beschlossen. Neuer Vorsteher ab Oktober ist Heinrich Riethmüller. Mehr auf buchmarkt.de.

Applaus vom Vorstand: Neu gewählt wurden Detlef Büttner (Foto rechts, m.) sowie Heinrich Riethmüller, Matthias Heinrich, Rudolf Frankl und Claudia Reitter (Foto rechts, v.l.). Birgit Koch (Foto rechts oben) sammelte die Stimmen ein

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Jubiläum

Bilder vom Jubelfest Stefan Lübbe lud am 14. Juni zur Feier von 60 Jahren Bastei Lübbe. Über 700 Gäste folgten der Einladung in das Kölner Dock.One. Mitarbeiter, Familie und Prominenz feierten die erfolgreiche Geschichte des Familienunternehmens im eleganten Ambiente. Hier einige Bilder für alle, die bei dem großen Familienfest der Buchbranche nicht dabei sein konnten.

Bunte Show zum runden Jubiläum: Blick auf das Dock.One, Mutter und Sohn, Lübbes mit Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters, Autor Luca di Fulvio auf der Bühne, Lübbes mit der Band Bläck Fööss, der Verleger und seine IT-Mannschaft (i. UZS) 150

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DAS SERIÖSE REFERENZWERK ZUM TRENDTHEMA

»NAHTODERLEBNIS« Geburtstage

Revolutionäre im Dienst am Buch Zweimal 50 Jahre: Heide Koller-Duwe und Sebastian Duwe, Inhaber der Buchhandlung Schaumburg in Stade, wollen ihre runden Geburtstage in diesem Monat feiern

wählter Verlagsvertreter – begeistert von Mitte dieses Monats feiern sie zusammen ihren 100sten Geburtstag: Heide Koller- dem gelungenen Umbau des Ladens – bei Duwe (geboren am 1. Februar 1963) und der Jury für die „Buchhandlung des JahSebastian Duwe (geboren am 8. Juli 1963), res im Lande Niedersachsen“ für SchaumInhaber der Buchhandlung Schaumburg, burg warb. Die Auszeichnung bekam, mit trennen sich vom ältesten Sortiment in meiner Gegenstimme, die Buchhandlung Stade nur für den Urlaub auf Helgoland. Anna Thye in Oldenburg. Als ich die beiden vor ca. 25 Jahren zuDamals fielen in Bezug auf Schaumburg sammen sah, dachte ich unwillkürlich an die Vokabeln „rückständig“, „unmodern“, die Worte aus der Glocke: „Denn wo das „altmodisch“ und „unbedeutend“. MittlerStrenge mit dem Zarten / Wo Starkes sich weile haben die Inhaber es allen Kritikern und Mildes paarten / Da gibt es einen guten gezeigt: 2007 wurde Schaumburg dann Klang.“ Seitdem ich sie näher kenne, habe doch noch „Buchhandlung des Jahres in ich so meine Zweifel, wer der starke bzw. Niedersachsen“, 2010 kürte auch der Buchmilde Part ist. Zweifellos ist die zierliche Markt das Stader Sortiment zur „BuchhandHeide, die Flöte studiert hat und neben lung des Jahres“ und im selben Jahr nahm ihrem Beruf als Buchhändlerin immer Rainer Moritz den Laden in seinen opulennoch unterrichtet, ein Mensch, den man ten Bildband „Die schönsten Buchhandlunbei Sturm festhalten möchte. Da ist der or- gen Europas“ (Gerstenberg) auf. gelspielende Sebastian sehr viel handfester. Heide Koller-Duwe und ihr Mann verAllerdings: Bei der Frage, wer diese un- suchen die Schönheit ihrer Buchhandlung gewöhnliche Buchhandlung mehr geprägt zu bewahren und durch Veranstaltungen hat – die literarisch feinsinnige Inhaberin noch attraktiver zu machen. Sebastian oder ihr Ehemann, der gelernte Antiquari- Duwe, der Rosenkranz-Bruder, und Heide atsbuchhändler – kommt man ins Grübeln. Koller-Duwe, die Flötistin von hohen GnaDie Buchhandlung Schaumburg hat See- den, haben sich nicht nur um den Stader le, sie ist die Inkarnation von Tradition und Buchhandel verdient gemacht – sie sind Moderne, von Literatur und Musik und von auch Revolutionäre im Dienst am Buch in alten Büchern und Novitäten. Und dieses Deutschland. Robert Gernhardt hatte wohl gelungene Gespinst von Schönheit, Gedie- Recht, wenn er schrieb: „Ums Buch ist genheit und ehrlicher Arbeit produzieren mir nicht bange, das Buch hält sich noch und überwachen Heide Koller-Duwe und lange.“ Nicht zuletzt wegen dieser beiden Sebastian Duwe bis heute. Ich entsinne Zierden des Buchhandels in Stade. mich noch, als ich als zuständiger und geJochen Böge

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400 Seiten I geb. mit Schutzumschlag 13,5 x 21,5 I WG 1937 € 19,99 (D) I € 20,60 (A) I CHF 28,90 ISBN 978-3-943416-36-7 erscheint im Juli 2013

Das Herz steht still, die Atmung setzt aus, das Gehirn arbeitet nicht mehr ... der Mensch ist tot. Ist es wirklich so einfach? Ist der Tod ein einziger, klar definierbarer Moment, in dem alles unwiderruflich zusammenbricht? Nein, das Sterben ist ein Prozess, der vielleicht noch unterbrochen werden kann, nachdem er begonnen hat. Und in dessen Verlauf die Weichen für das weitere Leben neu gestellt werden können. Der Intensivmediziner Dr. Sam Parnia liefert anhand neuester Ergebnisse aus medizinischer Spitzenforschung sowie Intensivund Reanimationsmedizin eine Gesamtschau von Wissenschaft, Psychologie und Spiritualität zu einer der wichtigsten Menschheitsfragen.

NEUES DENKEN TRANSFORMATION

VISION

www.scorpio-verlag.de


Impressum | BuchMarkt Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Matthias Koeffler (-59) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondentin Süd-West: Nicole Lindgens, (n.lindgens@gmx.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030 - 769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Anzeigenassistentin: Katharina Sprenger (-23) Vertrieb: Nadine Lettke (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 25.06.2013 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Recycling – nähere Informatinen unter www.pefc.org Dieses Produkt wurde auf PEFCzertifizierten Papieren produziert Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, e-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829

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Whisper | Szene

Ausbildung

Nachwuchstreffen auf der Donau

Volle Kraft voraus: Bei der Donauschifffahrt vom Landesverband Bayern konnten Azubis ihre Zukunftsplanung im Gespräch mit Profis diskutieren Im Juni lud der LanVerlagsgruppe arbeitet: desverband Bayern des „Ich wollte wissen, was Börsenvereins wieder andere Vertriebsmitarzur CLAUS-Donaubeiter für Karrierestaschifffahrt ein. Dieser tionen hatten. Für mich Einladung folgten ca. war interessant zu se100 Auszubildende, hen, was es für StrukStudierende, Praktituren, Möglichkeiten kantInnen und Volonund Aufstiegschancen tärInnen. Auf der Fahrt im Vertrieb gibt.“ von Kelheim nach RieAuch die ReferentIndenburg und zurück innen zeigten sich begeisformierten sie sich über tert vom Engagement Karriere- und Studiender TeilnehmerInnen möglichkeiten in der und der Möglichkeit Losglück: Nina Wastl mit Buchbranche. zum Netzwerken. MariBuchMarkt-Abo-Gewinn „Die Veranstaltung on Voigt, freie Lektorin war für mich sehr hilfund Pressesprecherin reich für die Entscheidungsfindung und beim Verlag für moderne Kunst Nürnberg wie man seine eigene berufliche Zukunft lobte die Veranstaltung: „Es hat Spaß geplant. Man bekam Informationen, an die macht, mit den jungen Kolleginnen und man sonst nicht oder nur schwer kommt“, Kollegen ins Gespräch zu kommen. Die resümierte Franziska Himmelstorfer, Donauschifffahrt ist ein tolles Angebot zur Buchhandels-Azubi der Buchhandlung Vernetzung und Information.“ Pustet in Passau. Viele TeilnehmerInnen Die Gewinnerin des Tages war allerwaren mit ganz konkreten Fragen und dings Nina Wastl von der Buchhandlung Interessensgebieten zur Veranstaltung Pustet in Regensburg: Sie gewann ein gekommen, wie Gertrud Mohrent, die als BuchMarkt-Jahresabonnement. HerzliVolontärin im Vertrieb bei der Münchner chen Glückwunsch!

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Inserentenverzeichnis Argon Banger

Kopfnuss

Wen oder was suchen wir? Unsere heutige Kopfnuss fragt nach einem Verlag, der nach dem Zweiten WeltHeinold fragt, Sie antworten: Bitte lesen Sie aufmerksam unser krieg von der Witwe eines namhaften WiRätsel und senden Sie uns die richtige derstandkämpfers gegen Hitler gegründet Antwort! wurde. Ihr Mann wurde 1944 vom VolksBitte senden Sie die Lösung an: gerichtshof zum Tode verurteilt und hinBuchMarkt, Sperberweg 4a, gerichtet. Nach 1945 trat sie als engagierte 40668 Meerbusch, Politikerin hervor und wurde publizistisch Fax: 02150 9191-51, und verlegerisch tätig. Von ihrer HandE-Mail: heinold@buchmarkt.de schrift ist im gegenwärtigen Programm Und bitte das Stichwort „Heinold fragt“ nicht vergessen! des Verlages keine Spur mehr zu finden. Einsendeschluss ist der 15.7.2013. Als Imprint eines großen Verlagskonzerns Unter den Einsendern, deren Lösung hat er sich auf Gebrauchsliteratur im weikomplett und richtig ist, verlosen wir testen Sinne spezialisiert. ein Exemplar: „Bücher und Buchhändler“ Die Geschichte dieses Verlages verlief von Wolfgang E. Heinold, wechselhaft. Auch in dem erwähnten Kon5. neubearbeitete Auflage, 239 S., zern hat er erst nach Jahrzehnten seinen heuBramann 2007 tigen Standort gefunden. Gegründet wurde er Die Lösung aus Juni lautet Schneider (die ausführliche Auflösung finden in der unmittelbaren Nachkriegszeit in einer Sie auf www.buchmarkt.de). unter dem Viermächtestatus stehenden Stadt Gewonnen hat Thomas Bleitner, und unterhielt eine Zweigniederlassung in Buchhandlung Lüders, Hamburg einer weiteren wichtigen Verlagsstadt. Die Gründerin war u.a. als Stadtverordnete tätig und wurde Mit-Lizenzträgerin einer SPD-nahen Tageszeitung. Im Verlag dieser u.a. mit Bestsellern aus dem gesuchten Verlag, der sein Gesamtwerk betreute. Zeitung erschien vorübergehend auch eine der ersten Frauenzeitschriften, und deren Dass Konzerne zuweilen irrational hanNamen übernahm sie für ihren eigenen deln, lässt sich daran ablesen, dass der Buchverlag, der mit politischen und päda- gesuchte Verlag 1974 gelöscht und 1976 gogischen Büchern vornehmlich über den von ihm in einer süddeutschen VerlagsmeWiderstand in der NS-Zeit berichtete. 1961 tropole neu aus der Taufe gehoben wurde. gab sie dem Verlag ihren eigenen Namen und Er übernahm ein wichtiges Segment jener verkaufte die Verlagsbezeichnung an einen Verlagsgruppe und führte es unter seinem Verlagskonzern. Dessen Politik war in jenen Verlagsnamen fort. Damit war das FundaJahren, seine Tochterverlage jeweils einem ment gelegt für das, wofür der Verlag heute Treuhänder zu übertragen, der nach außen steht. Der Imprint-Verlag definiert sich als hin als Verleger auftrat und dessen Name der „breitgefächertes Programm für alle Facetten jeweiligen Verlagsbezeichnung wie der eines des modernen Lebens“ und besetzt regelselbständigen Inhabers beigefügt wurde. mäßig Spitzenplätze auf speziellen BestDer Konzern siedelte den Verlag in einem sellerlisten. Im Ostteil der erst vier-, dann der norddeutschen Stadtstaaten und später zweigeteilten Stadt wurde im Jahre 1955 am Sitz der Zentrale an. Der Inhaberzusatz unter dem gleichen Namen eine Zeitschrift wechselte innerhalb von 12 Jahren fünfmal. gegründet, die bis heute erscheint und sich In dieser Zeitspanne stand der Verlagsname als der „älteste und auflagenstärkste Comic für Unterhaltungsliteratur und populäre An- deutscher Produktion“ bezeichnet. Ihr Titel thologien. Star unter den Autoren war ein ist auch Bestandteil der Firmierung des sie Bergsteiger, Filmemacher und Volkserzäh- herausgebenden Verlages. ler, dessen Ideenwelt ganz im Gegensatz zu der der Verlagsgründerin stand und der im Heinold fragt: Wie lautet der Begriff, der „Dritten Reich“ auf den Höhepunkt seines über dem gesuchten Verlagsprogramm steht Ruhmes gelangte. Er konnte seine Karriere und gleichzeitig Titel einer davon völlig unin der Bundesrepublik ungestört fortsetzen, abhängigen Zeitschrift ist?

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Beltz

131 155-157 57

Blanvalet

2-3

Brunnen

109

C.H. Beck

47

Christophorus

55

Coppenrath

11

Deutsche Bibelgesellschaft

101, 103

DHV

124-125

Diogenes Don Bosco Dorling Kindersley Dr. Oetker Droemer Knaur

15 111 9 19 32-33

DTV

4, 5

Duden

U2

Ebuch

25

Echter Egmont Frankfurter Buchmesse Gräfe und Unzer Gütersloher

87 13, 159 45 1, 63 85

Haedecke

23

Hanser

U3

Herder

61, 89-94, 143

Hoffmann und Campe Hörbuch Hamburg Hörcompany

6-7 140-141 133

Hueber

43

Jumbo

135

Karl May

145

KBV Klett Lerntraining

53 76-77

Kösel

117

Kreuz

107

Langenscheidt Lübbe Metzler Moses

68-69, 71, 73, 81 128-129 67 49

Neukirchener Verlagsgesellschaft

119

Oetinger

137

Paul Pietsch

U4

Pons

79

Presseversorgungswerk Random House Audio SCM Scorpio

51 Zusatzumschlag 99, 113, 115, 151

Suhrkamp

21

Wagenbach

158

Beilagen: BuchMarkt Hörbuch BuchMarkt Titelschutz Kreft Innenausbau-Team

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Am Freitag, den 14.6.2013 fand bei Lünebuch – der Buchhandlung am Markt eine Benefizlesung zu Gunsten der vom Hochwasser Betroffenen statt. Eine Welle der Solidarität unterstützte Lünebuch und die Initiative „Autoren helfen Buchhändlern“. Das Ergebnis des Abends: 450 Euro kamen im Spendentopf zusammen. Von null auf hundert, bzw. von der Idee bis zur Durchführung in sieben Tagen, das war das ehrgeizige Programm. Genau eine Woche vorher erreichte Jan Orthey, Inhaber von Lünebuch, eine Mail von Kathryn Berlinger (Autorin bei Droemer Knaur). Die Idee: eine Benefizlesung veranstalten und die Spenden über das Sozialwerk des Deutschen Buchhandels betroffenen Buchhändlern und Buchhandlungen zur Verfügung zu stellen. Das Team von Lünebuch fand den Vorschlag großartig. Innerhalb kürzester Zeit konnten weitere fünf AutorInnen von der Idee begeistert werden. Neben Katryn Berlinger unterstützten die Aktion: Heike Koschyk, Sylvia Lott, Micaela Jary, Maren Winter und Andreas Liebert. Geführt von den spannenden Geschichten begaben sich die Zuhörer auf

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Die Frage aller Fragen für über 90.000 Jurastudierende lautete in diesem Frühling: Bist Du ein Gewinner? Denn unter diesem Motto veranstalteten die Verlage C.H. Beck und Vahlen mit allen teilnehmenden Fachbuchhandlungen die diesjährige Jurabücher-Aktion zum Sommersemester. Neben der richtigen Studienliteratur von C.H. Beck, Vahlen und Alpmann Schmidt gab es die Gewinnlose zu der Aktion ausschließlich im stationären Handel. Die begehrten Hauptpreise: 10 iPad mini. Aufmerksam gemacht auf die Aktion wurden die Jurastudierenden vor allem über die bekannte

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Benefiz

Solidarität bei Lünebuch

Schnelle Hilfe: Um vom Hochwasser betroffene Buchhändler zu unterstützen, haben Autoren die Initiative „Autoren helfen Buchhändlern“ gegründet

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3

Verlosung

iPads von Beck und Vahlen Facebookseite „JuraStudentIn“, Anzeigen und Mailings. Unter den glücklichen Gewinnern: 1 „Gewinner Augsburg“: Matthias Laumeyer, Jura-Student aus Augsburg (6. Semester), hier bei der Preisübergabe in der

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Buchhandlung Schlossersche Augsburg mit Buchhändler Karl-Otto Liebhäuser (links) und Florian Müller, Leitung Vertrieb bei C.H. Beck (Mitte). 2 „Gewinnerin Saarbrücken“: Filialleiterin Renate Sievert (links) von der Campus-Buchhandlung von Bock & Seip in Saarbrücken beglückwünscht Gewinnerin Katja Siebenlist aus St. Ingbert (Jurastudentin im 8. Semester) zu ihrem iPad. 3 „Gewinnübergabe Luce Bielefeld“: Mit der Bielefelder Jura-Studentin Bur-


eine Zeitreise von der Gegenwart bis weit in das 17. Jahrhundert hinein. Das Engagement der Autoreninitiative begeistert unterstützt haben auch die Buchhändlerinnen bei Lünebuch, indem sie spontan ihre Arbeitszeit spendeten. Die Landeszeitung und der NDR kündigten die Benefizlesung an, der Fotograf Mi-

Im Banger finden… statt suchen! aus… n r e f e i Wir l Verlage 13/14

Verlage Deutschland Österreich Schweiz

13/14

Deutschland – Österreich – Schweiz und internationale Verlage mit deutscher Auslieferung ca. 25.700 Anschriften Format 17 x 24 cm, kart. · 1.344 Seiten Erscheinungstermin: Anfang Juli 2013 63. Jg. · Ausgabe 2013/2014 ISBN 978-3-87856-150-7 ISSN 1439-0736 ■ Preis: 92,– € (D)

chael Behns stellte ein Foto zur Verfügung, Droemer Knaur spendete Freiexemplare von Frau Berlingers Romanen, deren Verkaufserlös ebenfalls in den Spendentopf wanderte und Jan Orthey spendete den Erlös aus dem Getränkeverkauf und rundete anschließend das Ergebnis großzügig auf.

Verlagsvertretungen 13/14 Verlagsvertretungen Deutschland Österreich Schweiz

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4

Deutschland – Österreich – Schweiz ca. 1.200 Verlagsvertretungen Format 17 x 24 cm, kart. · 384 Seiten Erscheinungstermin: Anfang Juli 2013 21. Jg. · Ausgabe 2013/2014 ISBN 987-3-87856-151-4 ISSN 0944-3754 ■ Preis: 52,– € (D)

Verlagsauslieferungen 13/14 cin Harmantepe (2. v.l.) freuen sich in der Bielefelder Uni-Buchhandlung Benedikt Luce die Leiterin Abteilung Fachbuch, Beate Möbius (links), Buchhandler Karl Halfpap (3. v.l.) sowie Geschäftsführer Marcus Luce (rechts). 4 „Gewinner Bonn“: Hildegard Müller, Leiterin der Uni-Filiale von Witsch Behrendt & Schweitzer in Bonn (links), und Gundula Strauss, Leiterin der Filiale Bonn (rechts), beglückwünschen Jurastudent Philipp Bayer zu seinem neuen iPad mini.

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Verlagsauslieferungen Deutschland Österreich Schweiz

13/14

Deutschland – Österreich – Schweiz ca. 400 Verlagsauslieferungen Format 17 x 24 cm, kart. · 106 Seiten Erscheinungstermin: Anfang Juli 2013 20. Jg. · Ausgabe 2013/2014 ISBN 978-3-87856-152-1 ISSN 0945-473X ■ Preis: 38,– € (D)

(Die Preise gelten nur für den Buchhandel.)

Banger Verlag GmbH Rathenauplatz 24 · 50674 Köln Tel.: (0221) 460 14-11 · Fax: (0221) 460 14-27

info@banger.de · www.banger.de


Whisper | Szene

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or Jahren hatte ich an dieser Stelle schon mal erwähnt, dass Amazon Strafgebühren von seinen Lieferanten fordert, wenn sie sich nicht an Liefervorschriften halten, z.B., wenn die Fracht an das falsche Lager geht oder unvollständig ist. Was angesichts von derzeit acht Lägern, die der Versender bundesweit betreibt, der sehr eng gehaltenen „Slots“ (meist nur eine bestimmte Viertelstunde) für die Anfahrt der Spediteure und auch der Auflagendisposition, immer diffiziler wird. Jetzt hat Amazon noch eins draufgelegt: Auch für unvollständige oder beschädigte Sendungen werden Strafgebühren fällig, was die bisherige Langmut jetzt auch größerer Verlage zu strapazieren droht. Einer von ihnen will dazu recherchiert haben, dass für viele der von Amazon reklamierten Schäden der Online-Buchhändler selbst verantwortlich sei. Ich weiß schon von einigen Verlagen, die deshalb ihre Zusammenarbeit mit Amazon beenden wollen; es könnten mehrere folgen.

W

Klatsch & Tratsch

mir Details bekannt vor, und dann wurde mir klar: Das ist keine Fiktion, dazu noch manchmal zum Heulen schön geschrieben. Und ich war tatsächlich dabei, als diese bittersüße Geschichte ihren Anfang nahm, weiß also, wer hier gelitten hat.

E

Christian von Zittwitz cvz@buchmarkt.de

Deutschlands anders und besser verlaufen wäre, wenn nicht Wolff, sondern Peter Suhrkamp (und der Subtext ist: nach Suhrkamps Tod er selbst) der Verleger von Franz Kafka gewesen wäre.“ Ach ja, wir erinnern uns: Siegfried Unseld hatte Thedel von Wallmoden 1997 zum Kronprinzen erkoren, es wurden dann aber nur acht Monate.

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in anderes Pseudonym allerdings konnte ich nicht auflösen, obwohl ich genauso wie Sie dabei war, wenn auch nicht so nah: Es geht um den Thriller Kalte Macht eines Jan Faber (der Autor ist angeblich auch im Verlag unbekannt), der jetzt bei Page & Turner erscheinen wird. Ich habe schon mit Buchhändler-Kollegen, die das Leseexemplar dieses kenntnisreichen Insider-Romans rund ums Kanzleramt bereits gelesen hatten, darüber gesprochen, ob das Buch juristische Komplikationen nach sich ziehen könnte: Ich zumindest denke, dass es Ärger gibt, weil sich fast jede Figur im Roman ganz eindeutig bestimmten PolitikerInnen zuordnen lässt – und damit auch der Vorwurf, bestimmte Politiker seien in ein altes, damals der RAF zugeordnetes Attentat verwickelt gewesen. Ich erinnere mich allerdings an einen Schlüsselroman über die Burda-Familie, in dem der Autor Gerhard Eisenkolb der Familie ein mörderisches Komplott angedichtet hatte. Die Mehrheit der Kritiker fand das damals perfide, weil für unkundige Leser nicht klar werden konnte, was Dichtung und was (verschlüsselte) Wahrheit ist. Andere Leser fanden diese Masche einfach unbeholfen; bei Jan Faber aber scheint sie mir kalkuliert und professionell geschrieben (NB: Die Familie Burda hat damals meines Wissens nach nicht reagiert).

allstein-Verleger Thedel von och ein Zufall: Am gleichen Tag, Wallmoden stöbert regelmäßig als ich mit der Lektüre des Lein Antiquariaten, um („bei einem seexemplars „Die Wahrheit über Preis von max. fünf Euro“) alle verfügba- den Fall Harry Quebert“ von Joël Dicker ren Exemplare des Wagenbach-Quarthef- (Piper) begann – darin geht es um eine tes Nr. 1 (Kurt Wolff: Autoren, Bücher, Abenteuer – Erinnerungen eines Verlegers. Berlin 1965) zu kaufen, die er dann an Mitarbeiter oder Praktikanten verschenkt. Aus einem dieser Fundstücke ist ihm vor Jahren doch tatsächlich ein Leserbrief von Siegfried Unseld aus dem Juli 1965 an den damaligen Vandenhoeck & Ruprecht-Lektor Dr. Arnold Fratzscher entgegen gefallen, der den Band fürs Börsenblatt rezensiert hatte: In seinem Brief spricht sich Unseld eim Stichwort „juristische Aussehr kritisch gegen die allgemeine Werteinandersetzungen“ sollte ich schätzung und Verehrung Kurt Wolffs aus. erwähnen, dass der frühere AufWas Thedel von Wallmoden bewog, bau-Eigner Bernd Lunkewitz zu seiner das Fundstück bei der diesjährigen VerFiktion oder Realität? Rechtssache „Aufbau gegen Bundesverfasleihung des Kurt Wolff-Preises zu interWer hat hier gelitten? sungsgericht“ eine eigene Website gestartet pretieren: „Er [Siegfried Unseld] tut das hat. Auf www.prozessbeobachter.net hat ein wenig unbeholfen und zieht weder er die gesamte (rechtliche) Geschichte des die Umstände von Wolffs Verlegertätig- „unmögliche Liebe“ –, fiel mir auch der ge- Aufbau-Verlages seit 1945 protokolliert. keit in Deutschland in Betracht, die durch rade bei Pendo erschienene Roman „Warte „Aus den dort versammelten Dokumenten den Ersten Weltkrieg und dann durch die auf mich“ von Philipp Andersen und Mi- lässt sich erkennen, welche Täter (bei der Emigration abgerissen ist. Ebenso blickt riam Bach in die Hände. Die beiden haben Treuhand) und welche Richter hier am er etwas gönnerhaft auf Wolffs Pleiten unter Pseudonym ebenfalls die Geschichte Werke waren“, so Lunkewitz. „Mir ging herab. Auch gefällt ihm Wolffs – wie ich einer unmöglichen Liebe aufgeschrieben: es in allen Prozessen gegen die Treuhand finde – wunderbarer Erzählstil nicht. Die Er ist seit dreißig Jahren verheiratet und ja nicht nur um Geld, sondern in erster LiSache kulminiert dann in der Überlegung, will seine Frau nicht verlassen, sie aber nie um die Rechtssicherheit für den Verlag dass die gesamte literarische Entwicklung wünscht sich ein Kind. Irgendwie kamen und um die Aufdeckung der betrügerischen

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Im Banger finden… statt suchen! Machenschaften der Treuhand – und die bemerkenswerte Haltung der Gerichte dazu.“ Man könne sich trefflich über die „Gerechtigkeit“ der bürgerlich-demokratisch kapitalistischen Gesetze streiten – Stichwort Klassenjustiz – aber auch in diesem

immer aktuell mit ca. 26.500 Anschriften

Tiamat-Vorschau 2013: Wo liegt die DDR? Verfahren vor den Berliner Gerichten sei es ganz offensichtlich, dass sich dieser Staat – Exekutive und Justiz – in brisanten Fällen noch nicht mal an die eigenen Gesetze hält: „Für mich ist das nach den langen Jahren der Auseinandersetzung mit der Treuhand nicht neu, für manch anderen aber schon.“

immer aktuell mit ca. 23.500 Titeln

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rung Mit Ausliefe

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ie das so ist: Zu LunkewitzZeiten war Norbert Schaepe Vertriebsleiter bei Aufbau. Jetzt ist er seit acht Jahren als Verlagsberater für kleine und große Mandanten selbständig und nennt seine Beratungstätigkeit „Begleitung von Transformationsprozessen“. Warum mir das gerade einfällt? Er ist nebenbei immer noch Alleinvorstand der Eichborn AG i.I. (in Insolvenz). Sein Schmunzeln über den Kommentar seines Vorgängers Matthias Kierzek zum für den Herbst von Bastei Lübbe angekündigten neuerlichen Börsengang auf buchmarkt.de war bis Meerbusch wahrzunehmen. Da Schaepe als Verlagsberater aber auch mit dem Kauf und Verkauf von Verlagen und daher auch mit deren Bewertung zu tun hat, war ihm eine eigene Stellungnahme zu den Plänen von Lübbe nicht zu entlocken.

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nd dieses Fundstück sollte ich auch noch nachliefern: Der Erfurter Buchhändler Peter Peterknecht hat in der Tiamat-Vorschau vom Herbst 2013 (s. Abbildung) „seinen Liebling entdeckt, nicht aber deren Vertreter für die DDR.“ Er fragt deshalb: „Ich habe leider nur eine Auslieferung für die BRD gefunden. Ob die auch in die DDR liefert?“

BuchMarkt Juli 2013

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Deborah Levys Sommerroman hat gefährliche Untiefen. Literaturen

Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion Maria Altepost Claudia Rusch mit ihrem kriminalistischem Debüt: Zapotek und die strafende Hand (mare). Ein liebenswerter Hauptkommissar, seine komplizierte Vergangenheit und ein spannendes Verbrechen ergeben einen toll geschriebenen Kriminalroman. Christa Bernuths Cornelia Camen Ich liebe die Hörbücher zu Raymond Chandlers Philip Marlowe-Romanen, die weit mehr sind als nur Krimis. Und wenn dann noch mit Gert Heidenreich einer meiner Lieblingssprecher liest, dürfen es wie bei Der lange Abschied ruhig mal 13 CDs sein (Diogenes). VerschlunUlrich Faure Viel Zeit für die alten Russen: Alexander Nitzberg hat Bulgakows Das hündische Herz neu übersetzt (Galiani), richtig toll ist Ilf/Petrows Das goldene Kalb in der Anderen Bibliothek, und bei Dörlemann gibt’s Essays von Swetlana Geier: Puschkin zu Ehren. Die Matthias Koeffler

Deborah Levy Heim schwimmen roman

Bücher für den Urlaub? Gabriela Adamesteanu erzählt in Der gleiche Weg an jedem Tag (Schöffling) ohne Schnörkel absolut spannend den Entwicklungsroman eines Mädchens. Wenn Rudolf Nährig in Gern hab ich Sie bedient (Osburg) mit viel Augenzwinkern hinter die Barbara Meixner

Deborah Levy Heim schwimmen Roman Aus dem Englischen von Richard Barth 168 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag 17,90 € /sFr 25,90 / € (A) 18,40 ISBN 978-3-8031-3247-5 Auch als ebook erhältlich ISBN 978-3-8031-4125-5

Ist diese Geschichte ein Krimi oder ein Psychogramm? Nach der Lektüre von Viviane Élisabeth Fauville (Wagenbach) weiß ich nur, dass ich von Julia Decks Roman nicht mehr weggekommen bin. Genau wie von Gesichter, einer Erzählung von Andreas Schäfer (DuMont), die Jörn Meyer Nach sieben Jahren kehrt Marisha Pessl eindrucksvoll zurück: Die Amerikanische Nacht (S. Fischer) ist ein genialer Albtraum. Das Geflecht aus unheimlichen Legenden, Verschwörungstheorien und Horrorfilmmotiven ergibt einen Ausnahmethriller und Susanna Wengeler Die Listensammlerin (Rowohlt Berlin) ist eines dieser Bücher, bei denen ich beim Lesen schon den Kinofilm sehe. Lena Gorelik erzählt so lebendig von ihren Figuren, dass man sich gerne einen langen Abend mit ihnen an einen Tisch setzen würde, um ihnen einfach Christian von Zittwitz Meine Frau und ich sind uns einig: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert von Joël Dicker (Piper) ist ein großer Wurf – über 700 (!) „packende Seiten und gut verkäuflich“. Daneben ist sie „hingerissen“ von Ein gutes Herz von Leon de Winter (Diogenes) und den beiden „so

Hauptfigur in Das Falsche in mir (dtv) kann man eher als tragisch beschreiben. Mit einem überraschenden Ende ist das Buch spannend bis zum Schluss. Hannes Jaenickes Sachbuch Die große Volksverarsche (Gütersloher Verlagshaus) ist nicht umsonst auf Platz 1 der Spiegelbestsellerliste eingestiegen: Gut recherchiert, regt es zum Nachdenken an und gibt Tipps, wie man seinen Beitrag zu einer besseren Welt leisten kann. gen habe ich Francesca Segals Debüt Die Arglosen: ein humorvoller wie kluger Gesellschaftsroman über eine moderne jüdische Londoner Familie, die plötzlich ihre bisherigen Konventionen infrage stellen muss (Kein & Aber). Ein Roman wie die Farben und Düfte des italienischen Südens: In Die Hügel des Windes (Aufbau) erzählt Carmine Abate das Schicksal einer kalabrischen Familie über mehrere Generationen. Rollen und ihre Darsteller ist der dritte (großartige) Band von Pétur Gunnarsson bei Weidle. Ein Wahnsinnsroman: Gustav Ernsts Grundlsee bei Haymon. Marie-Françoise Peteuil hat bei Schöffling eine Helen Hessel-Biografie vorgelegt. Nicht verpassen sollte man Troubles von James Gordon Farrell bei Matthes & Seitz, ebenso nicht Christine Wunnickes Erfindung von Hollywood (Berenberg). Kulissen des Vier Jahreszeiten blicken lässt, ist man im Dauerlächelmodus. Navid Kermani holt in seinem Reisebericht Ausnahmezustand bei C.H.Beck die politische Krise im Osten auf die Ebene der Menschen zurück. Wer es ironisch bis crazy liebt, sollte zu Renato Baretic, Der achte Beauftragte, bei Dittrich greifen über einen Polit-Star, der auf einer Insel abseits jeder Telekommunikation Entdeckungen anderer Art macht mich zum Nachdenken gebracht hat: Wie würde ich reagieren in dieser Situation? Schneemilch und Pressknödel: Die von Folio perfekt in Szene gesetzten Südtiroler Anwesen und Rezepte wirken so inspirierend auf mich, dass ich diese Mischung aus Reise- und Kochbuch griffbereit neben dem Sofa liegen lasse. Da hat jetzt auch der grandiose Fotojournalist Thomas Hoepker mit New York (teNeues) einen festen Platz. ein kleines Meisterwerk. Das gleiche gilt, ebenso überraschend, für Gillian Flynn und ihr Gone Girl (Scherz): Dass ein Thriller Presse und Leserschaft dermaßen begeistert und dies auch noch bestätigen kann, ist eine Sensation. Viel Spaß beim Verkauf! Donald Ray Pollock beschreibt in Knockemstiff (Liebeskind) episodisch eine albtraumhafte und gewalttätige Hölle – brutal genial! nur zuzuhören. Kennys Fenster (Aladin) war das erste Bilderbuch von Maurice Sendak – nun lassen sich die traumhaften Geschichten in Übersetzung von Brigitte Jakobeit erstmals auf Deutsch lesen. Und ein Format, das sich hoffentlich durchsetzt: Philip Waechters unglaubliche Kinderzimmerplakate bei Beltz & Gelberg. Die kann man stundenlang angucken, ganz bestimmt nicht nur im Kinderzimmer. unterschiedlichen“ Krimis Am Ende des Tages von Robert Hültner (btb) und Täuscher von Andrea Maria Schenkel (HoCa). Mir gefiel der Krimi Die guten Frauen von Christianssund von Anna Grue (Atrium) – kein Wunder, hab hinterher gemerkt, dass wieder mein Freund Ulrich Sonnenberg übersetzt hat. Jetzt warte ich süchtig auf den Rest der Leseprobe (großartig!) von James Salters Alles was ist (Berlin).

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Herzlichen Glückwunsch Ursel Scheffler!

Das Schneiderbuch-Team gratuliert zum 75. Geburtstag und bedankt sich für die unerschöpfliche Kreativität und den Einfallsreichtum rund um Kommissar Kugelblitz!

www.schneiderbuch.de


Leute | Profile Andrea Wörle ist eine der aufmerksamsten Zuhörerinnen, weiß Autor Rafik Schami. Und gratuliert seiner ehemaligen Lektorin überschwänglich zum runden Geburtstag

Lästern mit Kaffee

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s war auf der Buchmesse 1985. Wir, die Herausgeber der Reihe „Südwind“, schwirrten durch die Hallen und luden jeden, den wir sympathisch fanden, zu einer großen Lesung mit über zehn ausländischen Autorinnen und Autoren in das Haus der „Casa di cultura populare“. Der Name des Lokals versprach auch italienische Gastfreundschaft. Die herbe Niederlage war kaum auszuhalten. Außer ein paar Verwandten und Freunden war fast niemand gekommen. Fast muss man betonen, weil doch etwa vier Fremde da waren: ein Schriftsteller, ein Journalist und zwei dtv-Mitarbeiter, Andrea Wörle und Lutz Wolff. Andrea Wörle: Trotzdem haben wir vor ca. fünfzehn Die Programmleiterin Non Fiction Zuhörer(inne)n eine der schönsten Lesunbeim dtv wird am 24. Juli gen durchgezogen. Ich habe als Modera60 Jahre alt tor die Kolleg(inn)en eingeführt und auch als Autor meinen Text über den „Beamten Müller“ vorgetragen. Am Ende der Lesung saßen wir mit „realistischen“ Romane und Geschichten, unserem Publikum beisammen, redeten die später Welterfolge feiern sollten, waund lachten. Andrea Wörle fragte mich so ren abgelehnt worden. Die Begründungen nebenbei, ob ich noch andere Geschich- habe ich in einem Ordner mit dem Titel: ten hätte. Damals hatte ich drei schmale „freundlich geheuchelte Ablehnungen“ Märchenbücher herausgebracht, die einen aufbewahrt. Die häufigste Begründung gewissen Erfolg hatten, aber alle meine lautete: Leider (!!!) passt Ihr Buch nicht in

unser Programm, dabei hat das Programm eine Breite vom Koch- und Gartenbuch bis Bakunin und Lateinamerika. Es gibt kaum ein deutsches Wort, das mehr missbraucht wird als das Wort leider. Ich habe Andrea offen dargelegt, dass ich über fünfzehn magische wie realistische Geschichten habe, die von kleinen und großen Verlagen abgelehnt wurden. Ich könnte ihr die Ablehnungen schicken, wenn sie sie lesen möchte. Andrea lachte, nein, sie wolle lieber die Geschichten lesen. Ich kam von meiner selbstironischen Verbitterung herunter und erklärte der Frau, die ich vorher nie gesehen hatte, dass ich mit meinen Geschichten deshalb draußen in der Kälte stehe, weil ich, wie auch andere Kolleg(inn)en, weder den Mitleidsbonus noch das Klischee vom armen süßen Ausländer wolle, sondern den Deutschen eine Bereicherung ihrer Kultur anbiete. Jawohl, Bereicherung habe ich gesagt. In der Niederlage wird der Stolz entweder gebrochen oder er bläht sich zum Schutzmantel auf. Ich stand in jenem Jahr kurz vor der Ausweisung. Und ich wusste nicht, wohin. Syrien hätte für mich Tod oder Gefängnis bedeutet. Ich vergaß die Buchmesse und all die Gespräche und war eher bemüht,

Zeitreise mit Hermann Schulz

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r wurde als Sohn eines deutschen Missionars in Tansania geboren, verbrachte seine Kindheit im Wendland, besuchte eine Realschule am Niederrhein und ließ sich Mitte der 50er-Jahre zum Buchhändler ausbilden. Bald dockte er beim Jugenddienst-Verlag in Wuppertal an, wurde 1967 der Nachfolger von Verlagsleiter Johannes Rau, gründete im selben Jahr den Peter Hammer Verlag, schrieb selbst mehr als 20 (preisgekrönte) Bücher, widmete sich als Verleger Titeln aus Lateinamerika und Schwarzafrika, aber auch Bilder- und Kinderbüchern und ließ sich 2001 frühpensionieren. Am 21. Juli wird Hermann Schulz 75 Jahre alt.

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1972 mit KollegInnen im Jugenddienst-Verlag

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1980 mit und


mir eine Bleibe im nahen Ausland zu suchen. Ein paar Wochen später bekam ich einen Brief von Andrea Wörle: „Wo bleiben die Geschichten?“ Ich schickte ihr das Manuskript. Die Antwort kam im Januar 1986. Ich werde einen Satz nie vergessen, nicht nur, weil er mich damals in einer Krise traf und mitgeholfen hat, wieder Hoffnung zu schöpfen, sondern weil er mir zeigte, dass Andrea Wörle eine der aufmerksamsten Zuhörerinnen ist, und Zuhören ist eine Voraussetzung für Klugheit und Sensibilität, mit einem Wort für eine exzellente Lektorin. „Wir möchten das Manuskript aus der Kälte holen und ihm ein Dach über den Kopf geben“. Ein paar Monate später kam der Vertrag. Das Buch wurde für Dezember 1987 geplant, aber es kam erst im Januar 1988. Heute, 25 Jahre später, ist es in der 12. Auflage immer noch auf dem Markt. Also hat Andrea Wörle Recht behalten mit ihrer Vermutung. Und sie war der Grund, weshalb ich bei allen meinen Verträgen auf der Klausel bestanden habe, dass der dtv eine erste Option auf die Taschenbuchrechte bekommt. Denn seit dem Welterfolg mit „Erzähler der Nacht“ und spätestens bei „Die dunkle Seite der Liebe“ haben alle Verlage plötzlich Platz für meine Bücher in ihrem Programm. Nun bei dieser Erfahrung angekommen, frage ich mich: Was hat Andrea Wörle zu einer großen Lektorin gemacht?

Ernesto Cardinal Sergio Ramirez

Andrea wurde am 24.7.1953 in dem kleinen Ort Seeon geboren – berühmt für die Figur „Muttergottes“, die im bayrischen Staatsmuseum steht, aber auch für ein Kloster, das durch die Benediktiner für „die Schreibkunst“ berühmt wurde. Nach Schule und Gymnasium studierte sie klassische Philologie und Alte Geschichte an der LMU München und promovierte bei Siegfried Laufer über „Die politische Tätigkeit der Schüler Platons“. 1980 stieg sie beim dtv als Lektorin für Belletristik ein. Sie betreute die Werke bedeutender Autoren wie Fay Weldon, T.C. Boyle und Alice Schwarzer. Sie gab aber auch erfolgreiche Bücher wie die Reihe „Frauen in …“ heraus, mit einer Gesamtauflage von 750.000. Sie engagierte sich auch im Betriebsrat für die Rechte ihrer Kolleg(inn)en und wurde so respektiert und geschätzt, dass sie über vier Wahlperioden (1981-1993) als Betriebsratsvorsitzende gewählt wurde. Wagemutig wie sie war, wollte sie sich nicht auf den Lorbeeren der Erfolge der schönen Literatur ruhen, sondern übernahm 1994 die Leitung des Wissenschaftslektorates. Seit 1995 ist sie Cheflektorin des Programmbereichs Non Fiction. Das sind Eckdaten, Stationen ihres beruflichen Lebens. Aber sie erklären kaum, was Andrea Wörle zu einer guten Lektorin machte. Der Lektorberuf ist sehr kompliziert. Anders als der Übersetzer, der ja die Geschichte neu erzählen muss, ist der Lektor eine Kombination aus Trainer, Vorkoster, Literaturagent, Literaturkritiker

1993 mit Juliane Steinbach und Wolf Erlbruch

BuchMarkt Juli 2013

und Psychologe. Er muss eine Geschichte nicht erfinden können, aber er muss sie lesbar machen, in Zusammenarbeit mit den Autoren das Beste aus dem Gegebenen herauskristallisieren. Das gilt nicht nur für junge und unerfahrene Autor(inn)en. Je bekannter ein Autor ist, umso notwendiger ist ein strenger Lektor. Und es ist für mich unverständlich, dass die Namen der Lektoren nicht die Bücher schmücken. Seit über 25 Jahren treffen wir uns, Andrea und ich, Jahr für Jahr auf der Buchmesse. Wir ziehen uns für eine halbe Stunde zum „Lästern mit Kaffee“ zurück. Das Gespräch ist spannend. Wir ergänzen uns – sie mit ihrem internen und ich mit dem externen Blick eines nomadisierenden Autors. Manchmal wollte ich sie fragen, wann sie esse oder schlafe, weil ich von ihren anderen literarischen und gesellschaftlichen Aktivitäten wusste. Sie ist mit vielen ehrenamtlichen Aufgaben vertraut: Seit über 20 Jahren wirkt sie in der Projektgruppe Münchner Bücherschau mit, seit 19 Jahren ist sie ehrenamtliche Prüferin bei den mündlichen Prüfungen im Ausbildungsberuf Buchhändler/in bei der IHK München/ Oberbayern und ist dazu noch Dozentin an der LMU (Buchwissenschaften). Aber ich fragte sie nie, weil ich mich fürchtete, dass sie mir dieselbe Frage stellen würde, auf die ich keine Antwort besitze. Deshalb wünsche ich Andrea Kraft, Gesundheit und etwas mehr Lachen. Und mir den nächsten Espresso mit ihr auf der Buchmesse.

2013 als Autor und Rentner

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Leute | Profile

Nina Wagenbach ist eine „souveräne Leserin“

Qualität

Nina Wagenbach: Die Vertriebsleiterin bei Wagenbach wird am 22. Juli 50 Jahre alt

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ina wird 50 – und die Hälfte dieser Zeit kennen wir uns. Sie hat es geschafft ihren eigenen Weg zu gehen und aus der Präsenz des verlegerischen Elternhauses heraus nicht zu verlegen und auch nicht zu lektorieren. Ihr Thema ist der Vertrieb, das Organisieren eines Verlages, die schön gestalteten und sehr besonderen Bücher des Wagenbach Verlages auf den Weg zu bringen, in die Buchhandlungen und damit an die Leser. Nach ihrer Buchhandelslehre im Bücherbogen in Berlin und weiteren Stationen in anderen Verlagen, traf sie letztendlich die Entscheidung, in den Verlag ihres Vaters Klaus Wagenbach zu gehen und dort den Vertrieb zu verantworten. Eine andere weitreichende Entscheidung war da schon getroffen: Jonas, der Mann an ihrer Seite, kommt aus Berlin – womit der Sitz der Familie sowieso feststand (Ninas Schwestern zog es dagegen in die Schweiz und nach Italien). Außerdem ist Berlin der Verlagssitz der Friedenauer Presse, der Verlag von Ninas Mutter Katja Wagenbach. 162

Nach der Geburt der Söhne Max und Julius schafft Nina mit viel Energie und starkem Willen den Spagat zwischen Familie und Beruf – ihre Jungs sind der wunderbare Beweis dafür und ihr ganzer Stolz. Gerade steht im Hause Wagenbach ein besonders bedeutendes Thema an: Die Söhne werden flügge, ziehen aus bzw. absolvieren ein Austausch-Jahr in Kanada. Also ist Zeit und Platz für die Gestaltung eines neuen Lebensabschnitts, und da kommt dieser wunderbare 50. Geburtstag gerade recht. Nina ist ein Familienmensch und eine liebe treue Freundin. Wenn die Freundschaftsfäden erst einmal geknüpft sind, ist sie diejenige, die sie zusammenhält und pflegt. Italien ist das Land der Familie Wagenbach, literarischer Schwerpunkt des Verlags, Ziel vieler Reisen und Wohnsitz von Freunden. Eine weitere Leidenschaft gilt den „Kochbüchern“, die bei einer begeisterten und vorzüglichen Köchin wie Nina auch nicht fehlen dürfen. Natürlich ist sie auch eine wunderbare Gastgeberin: Ihrem Motto gemäß „Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken und mittelmäßiges Essen zu sich zu nehmen“ legt sie viel Wert auf Qualität. Sie ist eine große Leserin, von der wir gerne Literaturtipps entgegennehmen und dabei schon so manches Buch entdeckt haben, das begeistert hat und das wir breit in den Buchhandel getragen haben. Cleveres Marketing – nicht umsonst hat Nina als eine der ersten Verlagskollegen den Sales Award vom BuchmarktForum erhalten. Auf Ninas Schreibtisch steht übrigens die winkende Queen, ein Hinweis auf einen der großen Erfolge des Verlags, an dem auch Nina nicht ganz unschuldig ist – der Titel des Buches „Die souveräne Leserin“ charakterisiert sie nämlich ziemlich genau. An diesem Schreibtisch werden auch viele Karten geschrieben, die dann gemeinsam mit den Büchern des Verlags an die vielen Buchhändlerinnen und Azubis geschickt, um wieder auf eine LieblingsNeuerscheinung von Nina aufmerksam zu machen. Ich sag doch: cleveres Marketing. Ja, liebe Nina, im Freundinnenkreis warst Du häufig unsere Jüngste, und jetzt wirst auch Du 50. Aber Du kennst uns ja und weißt: Das Leben danach geht aufregend, spannend und heiter weiter, also „packs an!“.

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Ich gratuliere zu diesem besonderen Geburtstag und hoffe auf viele Freundinnenund Freundes-Scheunentreffen mit Dir. Dagmar Matthiesen

Sabeth Vilmar: Die Berliner Buchhändlerin ist am 30. Juni 60 Jahre alt geworden

Bei Sabeth Vilmar folgen auf Ideen Taten

Konsequenz

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or 18 Jahren lernte ich Sabeth Vilmar kennen. Damals arbeitete ich als Verlagsvertreter für den S. Fischer Verlag und wusste von Kollegen, dass sie seit 1982 eine sehr erfolgreiche Buchhandlung in Köln führte, die sie bereits während des Studiums der Ethnologie und Arabistik/Islamwissenschaft eröffnet hatte. Man beschrieb mir Sabeth als belesen und engagiert, aber auch als ausgesprochen konsequent und fordernd. Mein erster Vertreterbesuch fand in Ihrer Wohnung statt, die Buchhandlung am Kollwitzplatz wurde noch umgebaut. Sofort war klar, wir mögen uns. Schon unsere erste Unterhaltung überschritt schnell die Grenzen eines üblichen Verkaufsgesprächs. Wir redeten über literarische Vorlieben, unsere Familien und immer wieder darüber, was man in Berlin zum Thema Literatur auf die Beine stellen könnte.


Solche Gespräche führt man im persönlichen und beruflichen Umfeld zwar häufig, doch das Besondere an Sabeth Vilmar ist, dass auf Ideen auch Taten folgen. Das wusste ich nach unserem ersten Gespräch zwar noch nicht, hatte aber schon so eine Ahnung. Die Eröffnung des Georg Büchner Buchladens im Oktober 1995 am Kollwitzplatz war ein großer Erfolg. Für die erste Lesung hatte Sabeth Vilmar den von uns beiden sehr verehrten Wolfgang Hilbig gewinnen können. Die Buchhandlung entwickelte sich schnell zu einem kulturellen Zentrum im Prenzlauer Berg, so dass im Jahr 2000 die Eröffnung einer zweiten Filiale folgte. Und wieder hatte Sabeth eine gute Idee: Sie spezialisierte sich und verkauft dort noch heute Bücher über Kunst, Musik und Film. Ergänzt wird das Sortiment durch eine feine Auswahl von Papeterie-Artikeln. 2008 wurde die Buchhandlung erheblich erweitert, um dem Kinderbuch mehr Platz einzuräumen Aber nur Buchhandel, das wäre für Sabeth zu wenig. Ihre Idee, verschiedene kulturelle Institutionen zusammenzuführen, gab sie nie auf. So haben wir 2001 gemeinsam den Verein „LiteraturOrt Prenzlauer Berg“ gegründet. Als Herz und Hirn dieses Projektes wurde natürlich Sabeth Vilmar zur Vorsitzenden des Vereins. Nun konnte sie ihre Vision von früher verwirklichen und alle Institutionen des literarischen Lebens an einen Tisch bringen: Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken und Schriftsteller. Schon seit 16 Jahren organisieren wir jährlich eine Literaturwoche mit zahlreichen Veranstaltungen, und als Höhepunkt ein Literaturfest auf dem Kollwitzplatz. Dabei war es Sabeth immer wichtig, sich besonders für die kleinen und unabhängigen Verlage einzusetzen. Seit 13 Jahren vergeben wir außerdem gemeinsam mit einer engagierten Jury den „Literaturpreis Prenzlauer Berg“. Viele der Preisträger haben inzwischen bei angesehenen Verlagen ihre Bücher veröffentlicht. Die Autoren aufzuzählen, denen Sabeth Vilmar über die vielen Jahren hinweg eine Bühne gegeben hat, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Durch ihr ausgesprochen gutes Gespür für herausragende Literatur gab sie vielen Schriftstellern schon vor ihrem großen Durchbruch die Gelegenheit, mit ihren Werken an die Öffentlichkeit zu treten. Für mich persönlich ist Sabeth mit ihrer beispiellosen Leidenschaft für das Buch immer wieder Inspiration für meine Arbeit im Verlag.

Liebe Sabeth, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, ich freue mich auf Deine nächsten Ideen und Projekte, und ich verspreche Dir, ich bin dabei! Steffen Gommel

Gerald Schantin: Der Geschäftsführer des Mohr Morawa Buchvertriebs wird am 18. Juli 60 Jahre alt

Gerald Schantin schaut gerne über den Tellerrand

Agilität

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ommerzialrat Gerald Schantin, Österreichs „Mister Buch“, feiert am 18. Juli seinen 60. Geburtstag. Er kennt die Branche und die verschiedenen Tätigkeiten in der Branche, ihre Bedürfnisse und ihre Notwendigkeiten, wie kaum ein anderer. Nach der Ausbildung zum Industriekaufmann (Abschluss mit Auszeichnung) und einer stürmischen Zeit als Steward auf hoher See, hat Gerald Schantin seine wahre Berufung gefunden. Er absolvierte die Ausbildung zum Buchhändler und übernahm eine Buchhandlung in Bad Aussee. In den sechs buchhändlerischen Jahren entwickelte er eine tiefe Verbundenheit zum Ausseerland, beruflich war ihm die Region dann doch etwas zu eng. So trat der Jubilar im Jahr 1981 bei der Buchauslieferung Morawa & Co als Reisender ein, aber bereits nach wenigen Monaten Reisetätigkeit wurde Gerald

BuchMarkt Juli 2013

Schantin zum Auslieferungsleiter des Buchvertriebs bestellt. Bald darauf folgten die Prokura und die Aufnahme in die Geschäftsleitung. Seit 1981 gehört Gerald Schantin, mit einer kurzen Unterbrechung, dem Unternehmen an. Die weiteren Karriereschritte waren für seine Weggefährten eine logische Folge seines Wirkens, seines außergewöhnlichen und auch sehr erfolgreichen Engagements. Morawa & Co wurde mit der Auslieferung Mohr zur Mohr Morawa Buchvertriebs GmbH fusioniert, Gerald Schantin zum Mitglied der Geschäftsleitung und 1996 zum Geschäftsführer des Unternehmens bestellt. Im Jahr 2000 wurde er auch Geschäftsführer der Morawa Buchhandlungen. Das Wohl der gesamten Branche ist Gerald Schantin ein großes Anliegen, mit seinem umfassenden Wissen, mit seiner ihm eigenen Einsatzfreude bei besonderen Herausforderungen und mit seinem „über den eigenen Tellerrand schauen“ ist er für die ehrenamtlichen Tätigkeiten in den verschiedenen Branchengremien besonders prädestiniert. Ganz gleich, ob als Funktionär im Fachverband Buch- und Medienwirtschaft in der Wirtschaftskammer oder im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels. Er leitete den Euro-Ausschuss und den Betriebswirtschaftlichen Ausschuss, war Mitglied und Vorsitzender des Ausliefererverbandes, Vizepräsident und seit dem Jahr 2009 Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels. Für sein besonderes Engagement wurde Gerald Schantin im Jahr 1999 der Titel „Kommerzialrat“ verliehen. Seine Agilität lebt Gerald Schantin auch in der Freizeit, in seinem geliebten Ausseerland, aus. Mit viel Sport: im Sommer Golf, der Golfplatz liegt nur einen Abschlag von seiner Haustür entfernt, einer Berg- oder Radtour oder schwimmend und surfend in einem der nahen Seen. Im Winter lockt das Skilanglaufen, die Loipe führt am Gartenzaun vorbei, das Touren- oder Alpinskifahren, aber auch das Schneeschuhwandern gehören zu seinem Programm. Als Freund ist Gerald Schantin treu und verlässlich. Dafür danke ich Dir, lieber Gerald, verbunden mit den besten Wünschen zu Deinem besonderen Geburtstag. Werner Brunner

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Die 11-Bücher-Frage an Stefanie Hetze 1. Ihr Lieblingsbuch als Kind? „Ferien auf Saltkrokan“ von Astrid Lindgren 2. Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? „Familienlexikon“ von Natalia Ginzburg 3. Ihr Lieblingsbuch heute? Am heutigen Tag ein Kinderbuch aus dem Herbstprogramm bei Moritz von Rose Lagercrantz, „Mein Herz hüpft und lacht“ 4. Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? „Der Friseur von Harare“ von Tendai Huchu 5. Welches Buch verschenken Sie am liebsten? Jedes Mal ein anderes geliebtes 6. Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen? „La Cucina Siciliana“ von Maria Teresa di Marco und Marie Cécile Ferré, ein besonderes Sizilien-Kochbuch mit phantastischen Fotos von Maurizio Maurizi 7. Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig? Jedes für Talkshows produzierte 8. Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet? „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ von Edmund de Waal 9. Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben? Das „Wunder der Langen Buchnacht in der Oranienstraße“, als lockere Gruppe ohne Geld und ohne Hierarchien 15 Jahre ein vitales, schönes Lesefest auf die Beine gestellt zu haben 10. Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? „Lume Lume“ von Nino Vetri 11. Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen? Proust 164

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Stefanie Hetze: Die Inhaberin der Berliner Buchhandlung Dante Connection organisierte im Juni die 15. Lange Buchnacht in der Oranienstraße

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as als Kiezprojekt begann, hat längst Kultstatus. Jedes Jahr im Frühsommer zieht die Lange Buchnacht in der Oranienstraße Bücherfreunde aus der ganzen Stadt in Scharen nach Kreuzberg. Stefanie Hetze, die das Projekt mit anstieß, engagiert sich bis heute tatkräftig für das Festival (s. Frage 8). Mit ihrer Buchhandlung Dante Connection ist sie selbst seit fast 20 Jahren in der Oranienstraße zu Hause. Ihre Leidenschaft für die Literatur wirkt ansteckend: Mehr als 40 Veranstalter öffneten bei der 15. Ausgabe der Langen Buchnacht ihre Türen. Gelesen und gefeiert wurde überall im Kiez, in Cafés und Hinterhöfen, Buchhandlungen und Bibliotheken, in Geschäften und auf dem Kirchturm. Wen wundert’s da noch, dass sich der Schriftsteller Abbas Khider unsterblich in diese „Schönheit aus Texten, Träumen und Talenten“ verliebt hat. Für ihn ist die Lange Buchnacht die „vielleicht schönste aller Berlinerinnen“. ML

Die Specials im nächsten Heft: • Fachinformation: E-Content / Zeitschriften / Loseblatt • Fremdsprachige Literatur • Historische Romane • Touristik II


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Deckenhänger DIN A1, Mini Outdoor-Kugelgrill Lieferbar ab Ende Juli 2013 Nettowarenwert: ca. c 260,– / Bestellnummer: 50732

mit unserer Aktion »Outdoor«

ISBN 978-3-613-50692-3 c 14,95 / CHF 19,90 / c(A) 15,40

ISBN 978-3-613-50725-8 c 14,95 / CHF 19,90 / c(A) 15,40

Paul Pietsch Verlage GmbH & Co. KG Olgastraße 86, 70180 Stuttgart, Telefon (07 11) 2 10 80-29 Mehr Informationen unter www.paul-pietsch-verlage.de/handel

ISBN 978-3-613-50656-5 c 19,95 / CHF 27,90 / c (A) 20,60

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