Nr. 4 | April 2013 | 48. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel
„Alles beginnt mit einem Traum: jede wegweisende Idee, jede Veränderung.“ Kofi Annan
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Dora Heldt
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© Illu.: Markus Roost
Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch
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Heft 4 | 2013 ISSN 0524-8426
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© Illu.: Markus Roost
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Nr. 4 | April 2013 | 48. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel
„Alles beginnt mit einem Traum: jede wegweisende Idee, jede Veränderung.“
Neue Wege: Libri.Campus sucht Zukunftskonzepte 36 Seite
Das aktuelle Interview: Jan Orthey zur „Vorsicht Buch!“-Kampagne Seite 28 Sortiment: Frauenpower in Bocholt Seite 34 Argentinien: El Ateneo Grand Splendid in Buenos Aires Seite 40 Special Fachbuch: Fachverlage setzen auf digitale Inhalte Special Sachbuch: So informieren sich die Kunden Special Essen & Trinken: Das Kochbuch boomt 90 Seite
Seite
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Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch
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Heft 4 | 2013
ISSN 0524-8426
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Kofi Annan
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praxis
Foto © Roger Meyer
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»Was der Spor t für den Körper, ist das Lesen für den Geist .« Joseph Addison
• Wozu ist Lesen gut? Wie und was man beim Lesen lernen kann: Denken zum Beispiel • Texte der deutschen und der Weltliteratur, die zu lesen sich lohnt
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• Matinee zum Lob des Lesens am 21. April 2013 im Literaturhaus München
287 Seiten € 19,99 (D) / € 20,60 (A) / CHF* 28,50 ISBN 978-3-579-06654-7
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Redaktionsnotiz
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an mag sich über die Regulierungslust unserer Behörden manchmal wundern; auch ich finde eigentlich, dass nicht alles „geregelt“ werden muss, was regelbar ist. Dennoch: Bei der neuen ISO-VO 20777.-17, nach der bis zum 1. April 2014 alle „Betriebsstätten, die vornehmlich dem Verkauf und Verleih (?) von Buchhandelsartikeln aller Art“ dienen, in drei Güteklassen (siehe Siegel) zertifiziert werden müssen, war BuchMarkt sogar beratend im Hintergrund tätig.
Bei dieser Auswahl machen Sie immer eine gute Figur.
Ich gestehe das gleich, bevor Sie sich (auf S.112) wundern, dass die Buchhandlung meiner Tochter zu den ersten Läden in Deutschland gehört, die sich mit der neuen ISO-Zertifizierung schmücken können. Das haben wir natürlich als Nebeneffekt unserer Beratungsarbeit gern „mitgenommen“.
Die neue ISO-Zertifizierung: BuchMarkt war beratend dabei
Und die war nicht ganz erfolglos: So konnten wir durchsetzen, dass zur Einstufung als Buchhandlung 1. Klasse natürlich auch das BuchMarkt-Abo gehört. Ehe sich unsere Wettbewerber darüber aufregen: Ich finde das inhaltlich nur konsequent. Denn ohne unsere Praxistipps, Themenspecials und Insiderwissen kann buchhändlerisches Agieren eigentlich tatsächlich nur zweitklassig sein.
W
enn Sie in Leipzig nicht bei der BuchMarkt-AWARD-Verleihung (S. 30/31) dabei sein konnten (da hätte es eh nur noch Stehplätze gegeben ...), können Sie in der AWARD-Broschüre in aller Ruhe nachlesen und -schauen, was die Jury ausgezeichnet hat. Die hat wieder – trotz engstem „Timing“ – Mohn media produziert. Danke für die gute Zusammenarbeit.
Ihr
16,90 € [D] I 17,40 € [A] ISBN 978-3-8338-3394-6
Christian von Zittwitz PS: Für Ihr Schaufenster liegt diesem Heft wieder das Plakat für den Deutschen Gartenbuchpreis 2013, das Hörbuch-Plakat und das Nominierungsplakat Deutscher Jugendliteraturpreis 2013 bei.
• 100 n neue eue Rezepte zur W Weltbesteltbestseller Diät – ein M Must-have ust-have für alle Duk Dukan-Fans! an-Fans! • Zugeschnitten auf die Bedürfnisse und Geschmacksgewohnheiten deutscher Verbraucher, lecker und abwechslungsreich • Plus: die 100 „erlaubten“ Lebensmittel der Dukan-Diät im detaillierten Portrait.
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BuchMarkt April 2013
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© Peter Irman
DAS IST MEIN VERLAG …
»…w »…weil eil Blanv Blanvalet alet seit 15 Jahr Jahren en einf einfach ach all alles es für meine 20 Romane und meine wunderbaren Leserinnen tut.« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH
© Angelika Schwarzhuber
DAS IST MEIN VERLAG …
»… weil Blanvalet für meine bayerischen Liebesgeschichten die perfekte Heimat ist.« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH
»Ein wahrhaft olympischer literarischer Erfolg.«
Inhalt |4/2013
Publishers Weekly
14. BuchMarkt-Award: Die Award-Gewinner bei der Preisverleihung auf der Leipziger Buchmesse (S. 30)
Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme Deko-Tipp: Die Rad-Saison startet ..... 8 Kalender: Aus alt mach neu – eine innovative Kalenderidee ............... 9 Deutsch von Susanne Goga-Klinkenberg Deutsche Erstausgabe 400 Seiten € 14,90 ISBN 978-3-423-24958-4 erhältlich Auch als
Wir werben in:
Produktidee: Fattoria la Vialla bringt toskanisches Flair in die Buchhandlung .... 9 blv: Jetzt auch mit Bildbänden .......... 10 Marketing: Edel setzt auf regionale Werbeaktionen ................................... 10 Büchertisch: Novitäten im April ....... 12 Rückblick: Der März auf buchmarkt.de .................................... 14 Leute mit Ideen: Wie eine Buchhändlerin eine ganze Stadt ins Gedicht-Fieber versetzt ...................... 18 Kolumne I: Holger Ehling über den
c h r i s c leave
Little Be Beee
Kolumne II: Matthias Mayers Almanach .........................................22
Magazin Das aktuelle Interview: Jan Orthey erklärt, warum die Buchkampagne eine riesige Chance für die Buchhändler ist ..28 BuchMarkt-Award: Alle Preisträger auf einen Blick ......................................30 Sortiment: Sechs mutige Frauen machen sich gemeinsam selbständig .. 34 Weiterbildung: Der Libri.Campus zeigt Buchhändlern den Weg in eine erfolgreiche Zukunft .......................... 36 Argentinien: Seit 12 Jahren ist ein historischer Theatersaal in Buenos Aires
Special | Sachbuch
Special | Fachbuch
150.000
brasilianischen Buchmarkt und Kulturförderung in Frankreich ............ 20
verkaufte Exemplare
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Ü: Susanne Goga-Klinkenberg 320 Seiten € 9,95 ISBN 978-3-423-21406-3
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»Voller Poesie und Leichtigkeit.« Elle Italia
Buchhandlung Seitenblick: Seit vier Jahren erfolgreich in Bocholt (S.34)
das Zuhause der Buchhandlung El Ateneo Grand Splendid ................. 40
Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten .. 54
Whisper
Praxis Monatsplanung: Fit im Mai ............. 44 Dienstleister: Wie Buchhändler am M-Commerce teilhaben können .......... 46 Verkaufstipps: Buchhändler beraten Buchhändler ....................................... 48 Buchhaltung: Wie Wareneinsatz, Inventur und Abwertung das Betriebsergebnis beeinflussen ......................... 49 Wirtschaft: Buchtitel zum Thema Führung und Weiterbildung ............... 50 Handel: Lyrik berührt die Kunden nicht nur, sie wird auch gekauft ......... 50 Markt: Boris Langendorf über die Entwicklung der Kundenzahlen ......... 51
Special | Essen & Trinken
ISO-Zertifizierung: TÜV vergibt Gütesiegel für Buchhandlungen ........ 112 Gewinnspiel: cbj und Kinderbuchhandlung Mäx + Moritz überreichen Fünf Freunde-Fahrrad ...................... 113 Buchhandlungsumbau: Via Facebook immer auf dem Laufenden ............... 113 Marketing: Rowohlt konzipiert liebevolle POS-Maßnahmen ............ 114 Deko-Wettbewerb: Buchhandlung Pustet gestaltet das schönste HobbitSchaufenster ..................................... 114 Verlage: Marion Wagner verlegt kurze Texte für zwischendurch ........ 115 Frankreich: Krise? ça m‘est égal! .. 116 Heinolds Kopfnuss: Wen oder was suchen wir? ...................................... 119
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Die 11-Bücher-Frage .................128 DVD-Tipp .....................................55 Ideenmarkt ..................................52 Impressum ................................118 Inserentenverzeichnis ...............119 Klatsch & Tratsch .....................120 Lesetipps ....................................122 Pomis Auslese ...............................56 Profile .........................................123 Spot(t)light .................................110
BuchMarkt April 2013
Ein alter Palazzo in Italien, vier Menschen voller Sehnsucht und der Traum von der großen Liebe. Der neue Roman der internationalen Bestsellerautorin Milena Agus. Wir werben in:
Rubriken
Seite
AAus us dem Italienischen vvon on Monik Monikaa KKöpfer öpfer Deutsche Erstausgabe Hardcover mit Schutzumschlag 200 Seiten € 18,90 ISBN 978-3-423-28013-6 erhältlich Auch als
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In Kooperation mit
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»Offen wie nie zuvor erzählt Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow (82), einer der Väter der deutschen Einheit, in seinen Memoiren von der Liebe seines Lebens.« BIL D »Ein Buch als Liebeserklärung.« Focus »Gorbatschow offenbart in seinem Buch eine ungewöhnlich offene und menschliche Seite und – was die Anfechtungen des Alters betrifft – eine unnachgiebig kämpferische.« 3sat »Ein berührendes, kluges und inspirierendes Buch. Solchen Mut und solche Anmut vermisst man heute in allen Regierungen. Gorbatschows Geschichte ist ein Epos, das man Kindern erzählen soll, damit sie werden wie er.« F. A. Z. »Die Geschichte seines Lebens ist zugleich ein Denkmal für Raissa Gorbatschow – und liest sich in seiner Intimität, seiner präzisen Innensicht beinahe als Roman über die Liebe in Zeiten der Sowjetunion.« W. A. Z. »Die Gorbimania flammt wieder auf, 23 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung.« Handelsblatt Für die Bestellung Ihres Leseexemplars und weitere Infos: Vertreter fragen. Oder Fax senden. Oder anrufen. Telefon: 040/44188-227 Fax: 040/44188-211
SPIEGELBestseller
608 Seiten, gebunden
| Hoffmann und Campe | Das will ich lesen
Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme
Deko-Tipp: Ein rustikales Unterund Hintergrund-Material wie Pappkartons passt zum Thema
Deko-Idee:
Radler-Glück
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adfahren wird immer mehr zum Aspekt für ein Lebensgefühl. Autofahren ist stressig, ökologisch gesehen problematisch und zu schnell, um etwas von der Landschaft mitzubekommen, und zu Fuß gehen ist oft umständlich und dann doch zu langsam – da bietet sich das Zweirad als optimales Zwischending an, im Alltag wie auch im Urlaub. Passend zum Beginn der Rad-Saison gibt es Buch-Neuheiten, die es zu zeigen lohnt. An diesem Schaufenster hält auch der eiligste Radler an. 8
Plakativ & Informativ Velo, 2nd gear. Gestalten Cycle Love, Knesebeck Opel Fahrräder, Delius Klasing Klassische Fahrräder des 20. Jahrhunderts, Delius Klasing E-Bike und Pedelecs, Bruckmann
Unterhaltsam & Philosophisch Fahrradfreunde, Diogenes Die Philosophie des Radfahrens, mairisch Explosive Mischung. Brägel gibt nicht auf, Delius Klasing Bis dass die Autotür uns scheidet, Malik Per Fahrrad durch die Galaxis, Edition Moderne
BuchMarkt April 2013
Mouk. Helden d. Pedale, reprodukt Auf dem Rad, DVA
Unterwegs & Praktisch Radreisen. Die schönsten Touren in Europa, Delius Klasing Die schönsten Radtouren in Europa, Bruckmann Slow Motion. In 730 Tagen um die Welt, Delius Klasing Bike Reparaturhandbuch, Dorling Kindersley Das Familienfahrradbuch, Delius Klasing Reihe: Die perfekten Radwochenenden, Bruckmann Deutschlands schönste Flussradwege, Bruckmann
GENUSSREISE
IN DEN ORIENT
Kalender
Langlebige DuMont-Kalender DuMont. Anette Philippen, Leiterin des DuMont KalenderVerlags, weiß, wie sehr es die vorwiegend weiblichen Käuferinnen manchmal schmerzt, wenn das Jahr vorbei ist und sie den „so schönen und liebgewonnenen Wandschmuck“ nicht weiter verwenden können. Das wollen die Kölner mit den „DuMont Golden Years“Jahreszahlen-Aufklebern jetzt ändern, die ab Mitte Mai in fünf Formaten für den Jahrgang 2014 lieferbar sein sollen. „Da sich das Kalendarium eines Anette Philippen, Antje Voland (v.l.): Aus alt Jahrgangs in bestimmten Abmach neu mit „Golden Years“-Aufklebzahlen ständen wiederholt, können mit passgenauen Aufklebern bereits abgelaufene Kalender von unseren Käu- Kalenderidee“ langfristig durchsetzen wird, fern reaktiviert werden: Wer seine alten vor allem, wenn „bald auch künftige KalenKalender-Schätze im Keller aufgehoben der-Käufer wissen, dass sie in den nächsten hat, braucht dann nur nach Produkten Jahren für den aktuellen Jahrgang eine umaus den Jahren 1958, 1969, 1975, 1986, weltverträgliche Sparlösung“ haben. Dass 1997 und 2003 zu suchen.“ die Zahlen-Beutel unter der Marke „Golden Vorerst will der Verlag den Bedarf mit ei- Years“ daher kommen, sei, so Philippen, eine ner eher kleinen Auflage dieser „Golden Ye- Hommage an den „Goldenen Kunstkalenars“ Aufklebzahlen-Beutel testen, und dabei der“, mit dem vor 57 Jahren „die lange und auch, ob eher der Buchhandel oder der klas- erfolgreiche DuMont-Kalendertradition“ sische Bürobedarfs-Handel dafür der bessere ihren Anfang nahm: „Wir sind jetzt selbst Vertriebsweg ist. DuMont-Verkaufsleiterin verblüfft, dass es 57 Jahre gedauert hat, bevor Antje Voland ist überzeugt, dass sich die- wir auf diesen umweltverträglichen Innovase pfiffige und „zudem umweltverträgliche tionschritt gekommen sind.“
Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi stellen die typische Küche ihrer Heimatstadt vor Wir werben in
und
Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi
Jerusalem Das Kochbuch
320 Seiten, gebunden mit Leineneinband, 270 x 195 mm, ca. 130 Farbfotografien
Produktidee
€ 24,95 (D) / € 25,70 (A) / sFr. 35,50 (UVP) ISBN 978-3-8310-2333-2
Buch und mehr Fattoria La Vialla. Der Bio-Landwirtschaftsbetrieb in der Toskana verschickt alle seine Erzeugnisse wie Wein, Olivenöl, Pasta oder Saucen auch nach Deutschland. Und spätestens seit es die umfangreiche Rezeptsammlung von der Senior-Chefin, „Le Ricette da Giuliana“, als Kochbuch (in deutscher Sprache) gibt, wird es auch für Buchhandlungen interessant. Sortimente, die das Buch und/oder die Produkte ihren Kunden vorstellen wollen, werden von der Fattoria mit Büchern, Kost-
Rezepte und Kostproben: Im Fattoria La Vialla-Paket ist alles drin
Die Jerusalemer Küche spiegelt die Multikulturalität der Stadt wider und sorgt für ein wahres Feuerwerk der Aromen: von Latkes über Safranhähnchen bis zum Reispudding mit Rosenwasser.
proben-Paketen und Deko-Material bestückt und auch bei der Planung und Organisation unterstützt. Und für nicht verkaufte Ware gibt es ein Remissionsrecht. Wie sonst auch. Info: www.ricette.lavialla.it Kontakt: libro@lavialla.it
BuchMarkt April 2013
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Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme
Diversifizierung
blv mit Bildbänden blv. Im sonst eher an den praktischen Seiten des Lebens orientierten Ratgeberverlag blv hat man sich entschlossen, ins Bildband-Segment einzusteigen – unter Berücksichtigung der traditionellen Schwerpunkte des Hauses – Garten, Natur, Sport und Fitness. „Wir gehen das Thema Bildband vom Nutzen her an“, so sieht es Verlagsleiterin Antje Wolf. Als inhaltliche Klammer wählte man das Thema Entschleunigung. „In Zeiten von maximalem Stress und Burnout ist Entschleunigung zu einem magischen Begriff geworden“, findet Wolf. „Und das Lesen und Genießen von Büchern ist ein perfekter Weg zur Entspannung. Gegen diesen haptischen Genuss kommt kein E-Book an.“ Ein Konzept wurde entwickelt, das „exklusives“ Wissen bewährter blv-Autoren in hochwertige Fotografie und stimmiges Layout verpackt. „Zen-Gärten. Philosophie, Inspiration, Meditation“ zeigt Reportagen über private und öffentliche Gärten im
Antje Wolf: „Bildbände sind E-Book-resistent“
japanischen Stil und will vermitteln, dass man die typischen Gestaltungselemente der Zen-Gärten auch auf kleinen Flächen verwirklichen kann.
In „Yoga-Welten. Die Energie der Chakren“, dem laut Wolf „bisher ersten Yoga-Bildband“, führt die Autorin in die Philosophie des Yoga ein, inklusive Atemund Meditationsübungen, den wichtigsten Asanas und Aryuveda-Rezepten. Und ganz anders, aber sicher auch mit entschleunigender Wirkung, dann „Das einfache Leben mit der Natur. Persönliche Einblicke in alpine Klosterwelten“. Der Titel gewährt Einlass in abgeschiedene Alpenklöster, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind und stellt Klosterbewohner vor, die sich mit traditionellem klösterlichen Handwerk wie Kräuteranbau, Imkerei, Landwirtschaft oder Braukunst beschäftigen. Diese drei Bände, die mir 49,90 Euro durchaus im hochpreisigen Bereich liegen, erscheinen im Oktober; wenn sie gut ankommen, wird das Segment weiter ausgebaut. Antje Wolf jedenfalls ist überzeugt: „Die Bücher sind ein Must-have für jede Buchhandlung.“
Marketing
Edel setzt auf regionale Werbung Edel. Feinschmecker, die im Mai über die Wochenmärkte in Berlin, Hamburg oder Freiburg schlendern, brauchen sich nicht zu wundern, wenn sie neben den Äpfeln und Weintrauben plötzlich auch leckere Rezeptideen finden. Hinter dieser Aktion steckt dann der Edel Verlag. „Klassische Above-The-Line-Werbung betrachten wir immer kritischer“, erklärt Marketingmanager Pierrot Raschdorff, „wir wollen den Buch-Käufer auf eine kreative, erfrischend neue Art und Weise erreichen.“ Deshalb habe man sich nun Maßnahmen überlegt, die den Kunden in seinem direkten Umfeld abholen – beispielsweise beim allwöchentlichen Einkauf auf dem Markt. Ab Mai bekommen also Marktbesucher in vielen deutschen Städten wie München, Hamburg, Konstanz, Bremen, Berlin oder Freiburg beim Gemüse, Fleisch oder FischKauf Rezeptideen vom Wochenmarkthändler direkt in ihren Einkaufskorb gelegt. Die
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Pierrot Raschdorff: „Wir wollen den Handel vor Ort stärken“
Leseproben bestehen aus einem Folder im DIN A5-Format mit circa acht Rezepten aus verschiedenen Kochbüchern von Edel.
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Und das Beste daran? Auch die Buchhandlungen vor Ort können von diesen Aktionen profitieren. Denn interessierte Buchhandlungen, die sich an den Verlag wenden, werden dann als Partnerbuchhandlung mit einem Sticker auf den Rezeptideen präsentiert. „Die Form der Präsentation liegt in der Hand der Buchhandlung – wir sind offen für alle Ideen“, erklärt Raschdorff. Im Idealfall ist der Kunde von den Rezeptideen so inspiriert, dass er nach seinem Marktbesuch direkt die Buchhandlung ums Eck aufsucht, um dort das Kochbuch zu erstehen. Durch solche, gezielt regionalen Kampagnen und Kooperationen will Edel den Handel vor Ort stärken. „Wir freuen uns, wenn die Buchhandlungen uns ansprechen – auch bei eigenen Werbeideen“, sagt Raschdorff. Geplant sind noch weitere kreative Werbeaktionen in diese Richtung. Kontakt: E-Mail: pierrot.raschdorff@edel.com
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€ (D) 17,95 | € (A) 18,50 | SFr 25,90
»GELÖSCHT ist eines der besten Bücher dieses Jahres.« The Guardian
Markt & Meinung | Novitäten
Frisch auf den Tisch ... ... im April. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl Coppenrath Usch Luhn | Die Gagas – Achtung, Monsteralarm
Kunstmann Hans Well | 35 Jahre Biermösl Blosn
Nicola Dröge, Programmleitung Kinderbuch: „Lustige, pupsende und Blödsinn machende Monster sind die Helden des Buches. Es ist witzig, skurill und fasziniert die kleinen Leser. Das hat Usch Luhn auch auf der Leipziger Buchmesse gezeigt: Die Zeit verflog wie im Flug und die Kinder waren mucksmäuschenstill.“
Susanne Eversmann, Lektorat: „Wenn einen etwas über das Ende der legendären Biermösl Blosn trösten kann, dann dieses Buch: Hans Well, Kopf und Texter der Gruppe, erzählt voller Witz und in Wort und Bild, vom Bayern seiner Jugend, von Auftritten mit Gerhard Polt, prominenten Satireopfern und Tourneen bis nach Umtata in Afrika …“
Diogenes Fulvio Ervas | Wenn ich dich umarme, hab keine Angst
Residenz Sophie Schmid | Opa und Paul hecken was aus
Lektorin Silvia Zanovello: „Ein Vater reist mit seinem autistischen Sohn durch Amerika und versucht so, dem von der Krankheit bestimmten Alltag zu entfliehen und dem Jungen näherzukommen. Es ist eine berührende, lebensfrohe Geschichte, die zu Herzen geht, ohne kitschig zu sein.“
Cornelia Hladej, Programmleiterin Kinderbuch Nilpferd in Residenz: „Endlich auch beim Nilpferd: eine mit viel Tempo und sprudelndem Humor erzählte Sophie-SchmidGeschichte. Nämlich die von Paul und seinem Opa, die eine Frau für Onkel Kurt suchen. Ein diebisches Lesevergnügen, nicht nur für Enkel und ihre Opas.“
Gmeiner Markus Matzner | Wahlschlacht
S. Fischer Peter Carey | Die Chemie der Tränen
Claudia Senghaas, Programmleitung: „Ein Krimi, der einen faszinierenden Einblick in Schweizer Verhältnisse und Mentalität gibt und zudem hinter die Kulissen des Fernsehens schauen lässt. Die Figuren sind mit psychologischer Raffinesse gezeichnet und es wurde ein Szenario entworfen, welches hoffentlich niemals Realität wird.“
Britt Somann, Lektorin: „Es geht um einen Mann und eine Frau, die Liebe, den Tod – und einen silbernen Schwan. Ein mechanischer Vogel bringt Catherine und Henry über alle Grenzen von Raum und Zeit hinweg zusammen. Peter Careys Roman ist ein verblüffendes Wunderwerk über die großen Fragen: berührend, aberwitzig, mit Charme und mit Schwarzwald.“
dtv Milena Agus | Die Welt auf dem Kopf
Suhrkamp Josef Winkler | Mutter und der Bleistift
Patricia Reimanns Empfehlung: „Mich erinnert dieses wunderbar heitere, melancholische Buch, an ihren großen Erfolg ‚Die Frau im Mond‘. Ein Roman zum Träumen, in dem ‚das Einfache, das so schwer zu machen ist‘, seinen unverwechselbaren Charme entfaltet.“
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Hans-Ulrich Müller-Schwefe, Lektor: „Monatelang ermahnte die Mutter den am Küchentisch sitzenden, linkshändig kritzelnden Schulbuben, aus dem dann der Schriftsteller wurde: ‚Wirst du wohl den Bleistift in die schöne Hand nehmen?!‘ Mit ‚Mutter und der
BuchMarkt April 2013
Bleistift‘ läßt Winkler dem ‚Requiem für einen Vater‘ (Roppongi) ein Requiem für seine Mutter folgen.“
Insel Antoine Wilson | Ein Mann von Welt Simon Lörsch, Lektor: „Oppen Porter, 27 Jahre alt und nach eigener Einschätzung etwas langsamer als andere, verlässt zum ersten Mal im Leben seinen Heimatort. Sein Ziel: endlich ein Mann von Welt werden. Diese Stimme begeistert sofort. Mit kindlicher Neugier und entwaffnender Ehrlichkeit erzählt Oppen seine Geschichte, die zum Lachen bringt und tief berührt.“
Hoffmann und Campe Hans-Dietrich Genscher, Christian Lindner | Zwei Generationen, eine Leidenschaft Kathrin Liedtke, Lektorin: „Aus der Sicht zweier unterschiedlicher Generationen beleuchten Genscher und Lindner über ein halbes Jahrhundert liberale Politik. Dabei geht es auch um die Frage, wie die FDP das Vertrauen zurückgewinnen kann, das ihr in den vergangenen Jahren abhanden gekommen ist. Ein inspirierender Schnelldurchlauf durch die bundesrepublikanische Geschichte mit intimen Einblicken in die Tagespolitik!“
cbj Huntley Fitzpatrick | Mein Sommer nebenan Samantha Reed liebt die Garretts über alles, doch nur aus der Ferne. Denn die 10-köpfige Nachbarsfamilie ist all das, was Samanthas Mutter ablehnt: chaotisch und lebensfroh. Aber eines Abends erklimmt der 17-jährige Jase Garrett Samanthas Dachvorsprung und stellt ihr Leben auf den Kopf. Sie verliebt sich mit Haut und Haaren und wird von den Garretts mit offenen Armen aufgenommen. Eine Weile gelingt es Samantha, ihr neues Leben vor der Mutter geheim zu halten. Doch dann schlägt das Schicksal zu …
© Susanne Schleyer/autorenarchiv.de
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Wir gratulieren unserem Autor David Wagner zum Preis der Leipziger Buchmesse 2013 «Das literarische Ereignis des Frühjahrs.» Frankfurter Allgemeine Zeitung
288 Seiten. Gebunden € 19,95 (D) / € 20,60 (A) / sFr. 28,50 (UVP)
Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat März
News 1.3. – Die im Januar von Rainer Groothuis in Hamburg neu gegründete Agentur Groothuis. Gesellschaft der Ideen und Passionen mbH ist nun in Berlin vertreten: Das Hauptstadtbüro öffnete seine Türen in Schöneberg, Langenscheidtstraße 11. 1.3. – Bertelsmann übernimmt BMG ganz. Der Konzern erwirbt dafür die bisher von Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) gehaltenen Anteile – wie bereits spekuliert wurde – und entwickelt BMG künftig als 100-Prozent-Tochter weiter. 6.3. – Die Buchhandlung Steffen wird am Kyritzer Marktplatz eröffnet. 22 Jahre hatten hier Rosemarie und Werner John ihre Buchhandlung Bücherecke betrieben. 7.3. – Die Literaturplattform Vorablesen.de kooperiert künftig mit der in Hamburg ansässigen LitVideo GmbH.
Preise der Leipziger Buchmesse 14. März – Die Preise der Leipziger Buchmesse 2013 werden verliehen. In der Kategorie Belletristik gewinnt David Wagner, in der Kategorie Sachbuch Helmut Böttiger – und der Übersetzerpreis geht an Eva Hesse (den Heinz Ickstadt entgegennahm). In diesem Jahr reichten 141 Verlage insgesamt 430 Titel ein, die bis zur Leipziger Buchmesse 2013 erschienen sind. Die siebenköpfige Kritikerjury unter der Leitung von Hubert Winkels nominierte jeweils fünf Autoren bzw. Übersetzer in den drei Kategorien.
avj-Kinderbuchhandlungspreise
12.3. – Im Sommer startet der E-Book-Verlag CULTurBOOKS – Elektrische Bücher. Der Verlag wurde von Zoë Beck, Jan Karsten, Kirsten Reimers und Thomas Wörtche gegründet. 12.3. – Die Tessloff MedienVertriebs GmbH&Co KG übernimmt zum 1. April den Vertrieb für den TING smart Stift sowie für ausgewählte TING-Produkte. 12.3. – Nikola Richter hat in Berlin mikrotext, einen Verlag für kurze digitale Lektüren gegründet. Das erste Programm mit zwei E-Books ist ab sofort erhältlich. Künftig sind alle drei Monate zwei neue Titel geplant. 13.3. – Gleich zwei Journalistinnen konnten überzeugen: Christine Knödler und Stefanie Leo werden mit dem 2. avj medienpreis der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen ausgezeichnet. 13.3. – Hugendubel und Focus wollen künftig gemeinsam ein neues Focus-Spezial „Bücher“ vermarkten – Focus-Literaturredakteur Uwe Wittstock verspricht: Das neue Buch-Magazin „soll die besten Bücher des Jahres präsentieren.“ 13.3. – Seit 1. Januar befindet sich der Stadtwandel Verlag unter dem Dach des Verlages Schnell & Steiner. 20.3. – Das Landgericht Frankfurt verurteilt Suhrkamp, den Bilanzgewinn für das Jahr 2010 in Höhe von 2,184 Mio. Euro an die klagende Gesellschafterin Medienholding AG Winterthur auszuzahlen. 22.3. – Die Rheinisch-Brandenburgische Verlagsbeteiligung (R + B) mit Sitz in Potsdam, deren geschäftsführender Gesellschafter Herbert Ullmann ist, hat die Mehrheit am Vista Point Verlag übernommen. 25.3. –Karin Müller-Fleischer eröffnet in der Kopenhagener Straße 7 in Berlin ihre Buchhandlung Neues Kapitel. Auf 90 Quadratmetern bietet sie ein klassisches allgemeines Sortiment. 25.3. – Hugendubel wird die Filiale in Neuburg an der Donau mit Auslaufen des Mietvertrags zum 30. September schließen. Die Filiale in Neuburg an der Donau (Rosenstraße C111) gehört zur ehemaligen Buchhandlung Ganghofer, die im Jahr 2011 in Hugendubel umbenannt wurde. Die beiden weiteren ehemaligen Ganghofer-Filialen in Ingolstadt bleiben von der Schließung unberührt.
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v.l.: Heinz Ickstadt, David Wagner, Helmut Böttiger
v.l.: Birgit Suhr, Sebastian Meschenmoser, Ingrid Cordes (alle Buchhandlung Schüttert), Susanne Lux (Buchhandlung Nimmerland), Holger Lobitz (Vertriebsleiter Esslinger), Susanne Tretthahn (Buchhandlung Herder)
13. März – Die Gewinner des Kinderbuchhandlungspreises 2013 stehen fest: Den 1. Platz bundesweit erhält die Buchhandlung Nimmerland aus Mainz für ihre Aktion „Krimiherbst im Nimmerland“. Die Buchhandlung Schüttert aus Syke wird mit dem 2. Platz des avj-Kinderbuchhandlungspreises für ihre Aktion „Schütterts Bilderbuchbärchen“ ausgezeichnet. Mit der „Gedichte-BastelStunde“ belegt die Buchhandlung Herder aus Wien den 3. Platz.
Die Bundesland-Sieger sind: Baden-Württemberg: Klaussner’s Kindereck, Schramberg Bayern: Collibri Buchhandlung, Schweinfurt Berlin: Buch Segler, Berlin Hessen: Buchhandlung Lesezeichen, Marburg Nordrhein-Westfalen: Bücher Beckmann, Werne Sachsen: Pusteblume, Dresden Sachsen-Anhalt: MathildenBuchhandlung, Quedlinburg Der Sieger aus der Schweiz ist: Orell Füssli Buchhandlung Kramhof, Zürich
Die Landessieger: The Best
WBG-Dach wird größer 1. März – Die Wissenschaftliche Buchgemeinschaft (WBG) integriert zum 1. Juli die Tochterverlage Primus und Theiss sowie zum 1. Januar 2014 den Verlag Philipp von Zabern. Mit der Zusammenführung aller Verlage will man die Bereiche Vertrieb, Lektorat und Herstellung bündeln und die Unternehmensstruktur straffen. Alle verlegerischen Aktivitäten konzentrieren sich damit zukünftig in Darmstadt. Die Geschäftsführer des Primus Verlags und des Verlags Philipp von Zabern übernehmen leitende Positionen bei der WBG. Zabern-Geschäftsführer Dr. Jürgen Kron tritt die neu geschaffene Position
BuchMarkt April 2013
des Programmleiters Geschichte an und fungiert damit als Stellvertretender Gesamt-Programmleiter der WBG. Primus-Geschäftsführer Wolfgang Hornstein wird Mitglied der Geschäftsleitung der WBG und verantwortet alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Buchhandelsvertrieb. Er übernimmt damit die vertriebliche Gesamtverantwortung für alle Marken der WBG. Theiss-Geschäftsführer Volker Hühn hatte bereits im Herbst 2012 seinen Vertrag gekündigt; er wird den Übergang bis zum 30. September aktiv begleiten. Das Unternehmen verlässt er auf eigenen Wunsch.
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Diogenes 1
Großartige Leipziger Buchmesse 17. März – Nach vier Messetagen und 2.800 Veranstaltungen auf der Leipziger Buchmesse und in Leipzigs Innenstadt steht fest: Das Buch in seiner Vielfalt steht ungebrochen bei den Lesern hoch im Kurs.
Bestseller des Monats 3 4
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Astrid Rosenfeld Elsa ungeheuer Eine w wahre ahre Geschichte erzählt von
Fulvio Fulvio Ervas Ervas
Paulo Coelho Die Schriften if von von Accra Accra
Roman · Diogenes
Diogenes
Roman · Diogenes
288 S., detebe, € (D) 21.90
320 S., Pappband, € (D) 16.90
192 S., Leinen, € (D) 17.90
As Astrid trid Rosenfeld Adams Erbe Roman · Diogenes
400 S., detebe, € (D) 11.90
Christine Westermann, wdr 2: »Eines der eindrucksvollsten Bücher, die ich in den letzten Jahren besprochen habe. Ein Buch, das ganz sicher auf meine ewige Bestenliste kommt.« Jetzt auch auf der Spiegel-Bestsellerliste!
5 Die Buchmesse schließt mit einer erfreulichen Bilanz: Zum Jahresauftakt der Buchbranche strömten rund 168.000 Besucher, darunter circa 50.000 Fachbesucher, auf das Messegelände. Auf 69.000 Quadratmetern präsentierten sich 2.069 Verlage aus 43 Ländern dem Publikum. Die Ausstellerbefragung des Instituts für Marktforschung, im Auftrag der Leipziger Messe, ergab eine sehr hohe Zufriedenheit der Aussteller. Die Verlage hoben hervor, in Leipzig auf ein sehr neugieriges Publikum zu treffen.
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13. März – Zur Leipziger Buchmesse startet die Kampagne des Börsenvereins für das Buch und den lokalen Buchhandel. In Leipzig werden Konzept und Motive erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Slogan lautet „Vorsicht Buch!“. Die Agentur Zum goldenen Hirschen hat die Kampagne für den Börsenverein entwickelt. Dazu gehören Motive, die „humorvoll und zum Teil überraschend“ vor dem Buch warnen sollen. Die elf Printmotive der Kampagne (s.S. 28 f.) orientieren sich an den Genres der Buchbranche.
LEAF / LA WSON LAWSON
Ein Lesebuch Lesebuch Diogenes Diogenes
Martin Suter Allmen und die Libellen
DIOGENES
Roman · Diogenes
240 S., detebe, € (D) 9.90
208 S., Leinen, € (D) 9.90
Ab 11. April im Kino! Mit Katja Riemann, Sebastian Koch und Barbara Auer. Regie: Nina Grosse.
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Happy Landing
Diogenes
72 S., Halbleinen € (D) 14.90
A timeless classic. Wunderschön nostalgisch ausgestattet.
Jeder Sommer braucht seinen Bestseller
Fabio Volo Zeit für mich mi u nd und Zeit für dich
Literarische Himmelsstürmer
352 S., detebe, € (D) 9.90
Roman · Diogenes
Letzten Sommer war Fabio Volos Roman Noch ein Tag und eine Nacht der Überraschungsbestseller im Diogenes Taschenbuch mit über 80 000 verkauften Exemplaren. Jetzt dürfen sich alle Fans freuen: Fabio Volo Zeit für mich und Zeit für Noch ein Tag und u nd dich neu als Diogenes Paper- eine Nacht back.
272 S., Paperback, € (D) 14.90
Roman · Diogenes
Anthologien können auch Schätze bergen. Happy Landing überrascht mit einer deutschen Erstveröffentlichung von Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa, der als Heilmittel gegen Flugangst das Lesen empfiehlt. Voraussetzung: Die Bücher müssen Meisterwerke sein.
Mit Tolino gegen Amazon & Co.? 1. März – Thalia, Weltbild, Hugendubel sowie Club Bertelsmann und die Deutsche Telekom wollen künftig ihre Kompetenzen aus Technologie und Handel im Hinblick auf das digitale Lesen bündeln – Konkurrenten bleiben die Ketten-Buchhändler aber trotzdem. Ausgebremst werden sollen mit dieser gemeinsamen Plattform wohl vor allem Amazon und Apple. Während die Telekom Lesegeräte und die technische Plattform bereitstellt, sichern die Buchhändler den flächendeckenden Vertrieb. Die „strategische Partnerschaft“ stehe auch weiteren interessierten Buchhändlern offen. Die Partner setzen dabei auf die neue Marke tolino, der Reader tolino shine ist ab dem 7. März erhältlich.
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FahrradFahrradfreunde freunde
240 S., Leinen, € (D) 16.90
„Vorsicht Buch!“: ImageKampagne startet
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Habemus librum: Das Buch zum Papst Sorry, geschätzte Kolleginnen und Kollegen vom Herder Verlag, aber das erste Buch zum neuen Papst ist seit über 30 Jahren bei Diogenes lieferbar. Papst Franziskus hat mit seiner Namenswahl die öffentliche Aufmerksamkeit wieder auf einen der bekanntesten Heiligen gelenkt – Franz von Assisi. Aber wer war dieser bescheidene Mann, der 1228 heiliggesprochen wurde? Die beste Antwort darauf liefern seine eigenen Texte. Franz von Assisi hinterließ zahlreiche Gebete und Gesänge, darunter den berühmten Sonnengesang, ein hymnischer Ausdruck von Lebensfreude und dem Einssein mit der Schöpfung. »Als die Stimmenzahl im Konklave die nötige Zweidrittel-Mehrheit erreicht hat und Applaus aufgekommen ist, hat mein Freund, der brasilianische Kardinal Claudio Hummes, mich umarmt und gesagt: ›Vergiss die Armen nicht!‹ In diesem Augenblick ist mir die Idee gekommen, mich zu nennen wie Franziskus von Assisi, dieser Mann der Armut und des Friedens.« Papst Franziskus
Franz von Assisi Fioretti Gebete · Ordensregeln Testament · Briefe Diogenes
256 S., detebe, € (D) 9.90
Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat März
Personalia
» Wir müssen jetzt den Anfän-
gen des Untergangs unserer in Jahrhunderten gewachsenen Buchhandelsstruktur wehren. Sofort «
Susanne Stark Susanne Stark (45) übernimmt das Cheflektorat des Programmbereichs dtv junior im Deutschen Taschenbuch Verlag in München. (28.2.) Anja Hagen / Frank Thalhofer Mit Dr. Anja Hagen (42) und Frank Thalhofer (52) beruft die Franz Cornelsen Bildungsholding zum 1. März zwei neue Geschäftsführer in die Cornelsen Schulverlage. (28.2.)
Verleger und Vorstandsvorsitzender der Kurt Wolff Stiftung Stefan Weidle im Sonntagsgespräch am 3.3.2013
» Auf einen Nenner gebracht,
lautet das Hauptproblem: die Buchbranche muss sich darauf einstellen, dass alle Medien sich aufeinander zu entwickeln «
Dirk H. Beenken Dirk H. Beenken (50) wird ab dem 1. Mai kaufmännischer Geschäftsführer von Schott Music. Er folgt damit Wolfgang Ogrisek, der nach drei Jahren erfolgreichen Wirkens als Geschäftsführer von Schott Music seine Tätigkeit beendet hat. (4.3.)
Klopotek-Direktor Helmut von Berg in der Freitags um fünfKolumne am 8.3.2013
» Leipzig hat in Messezeiten
eine anregende, fast beschwingte Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann «
Miriam Zöller Miriam Zöller, gemeinsam mit Lothar Wekel Gründerin und Alleininhaberin des Wiesbadener Marix Verlages, hat ihre 100%-Gesellschaftsanteile an der marixverlag GmbH rückwirkend zum 1. Januar an die fourierverlag GmbH übergeben. Fourier-Inhaber Lothar Wekel wird künftig das Marix-Programm allein gestalten. (4.3.
© Tom Thiele
„Leipzig liest“-Organisatorin Jutta Schaarschmidt im Interview am 12.3.2013
Claudia Hillebrand / Lisa Jakobi / Jennifer Sprodowsky Claudia Hillebrand (46, Foto), seit 2008 bei Wallstein für Vertrieb und Veranstaltungen zuständig, übernimmt zum 1. März die Vertriebsleitung. Lisa Jakobi (51) hat das Unternehmen verlassen. Rabea Anders (29), Assistentin im Bereich PÖ, verabschiedet sich in den Mutterschutz. Jennifer Sprodowsky (26) unterstützt deshalb die Bereiche Veranstaltungen und Presse. (5.3.)
© Olivier Favre
Isabel Lottig Isabel Lottig gehört seit dem 1. März zum Bastei Lübbe Presseteam. Sie betreut als Pressereferentin die Kinder- und Jugendbuchprogramme der Verlage Baumhaus und Boje. (6.3.) Stefanie Werk / Anne Gabler Stefanie Werk, bei Aufbau stellvertretende Programmleiterin Taschenbuch/Rütten & Loening, geht zum 1. April für ein Jahr in ihre Elternzeit. Sie wird von Anne Gabler vertreten werden. Anne Gabler war zuletzt als Lektoratsvolontärin bei Ullstein tätig. (6.3.)
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wie Mitarbeiter – alles über jedes Buch im Programm wissen. Sobald diese Kapazitätsgrenze überschritten wird, betritt man als Verlag ein ganz anderes Geschäftsfeld « Matthes & Seitz-Verleger Andreas Rötzer in der Freitags um fünf-Kolumne am 22.3.2013
Sabine Cramer Zum 1. April übernimmt Sabine Cramer (39) die verlegerische GF bei DuMont. Die kaufmännische Geschäftsführung liegt wie in den vergangenen Jahren auch zukünftig bei Markus Stache (48).(7.3.)
Tobias Winstel Dr. Tobias Winstel verlässt den Siedler Verlag. Er wird ab dem 1. Mai im Verlag Herder neuer Verlagsleiter für den Allgemeinmarkt und damit Mitglied der Geschäftsleitung mit Prokura. (8.3.)
Sonja Peschutter Bereits seit Anfang Februar arbeitet Sonja Peschutter als Lektorin bei Beltz Juventa. Neben Buchprojekten soll sie sich vornehmlich um die Redaktion des „Sozialmagazins“ kümmern. (7.3.)
Diana Stübs Diana Stübs ist seit dem 1. März als Lektorin in den Rowohlt Verlagen in Reinbek tätig. (11.3.)
© Manuel Berninger
Sabine Buss Nach dem tragischen und überraschenden Tod von Karl-Heinz Pütz, Verlagsleiter Random House Audio, wird seine bisherige Stellvertreterin Sabine Buss die Nachfolge in der Verlagsleitung übernehmen. (6.3.)
» Bei uns soll jeder – Verleger
Antje Buhl Zum 1. Juni übernimmt Antje Buhl die Leitung des Kinder- und Jugendbuchvertriebs von dtv. (8.3.)
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Anne Tente / Anke Göbel / Markus Naegele Anne Tente (42, Foto l.), bisher Programmleiterin im Heyne Taschenbuch, kehrt nach ihrer Elternzeit nicht mehr in den Verlag zurück. Als leitende Lektorin folgt ihr Anke Göbel (38), die Anne Tente bereits während deren Elternzeit vertrat. Markus Naegele (46) über-
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© Angelica Schwab
Sebastian Stahl Sebastian Stahl (47), bis 2012 langjähriger Geschäftsführer im Kölner Bank-Verlag, ist nun Inhaber von coniumedia in Köln. (21.3.)
nimmt neben der Programmleitung Heyne Hardcore jetzt auch das Cheflektorat der Allgemeinen Reihe. Tente will sich in Hamburg mit einem Redaktions- und Lektoratsbüro selbständig machen. (13.3.) Christoph Berdi Christoph Berdi verlässt den Fachverlag der Verlagsgruppe Handelsblatt nach insgesamt 18 Jahren Unternehmenszugehörigkeit. Ein Nachfolger steht derzeit noch nicht fest. (18.3.) Ulrike Netenjakob / Elisabeth Bayer Nach über 40 Jahren in der Verlagsbranche wird Blessing-Pressechefin Ulrike Netenjakob (Foto l.) Ende April in den Ruhestand gehen. Unter der Leitung von Heyne-Pressechefin Claudia Limmer wird Elisabeth Bayer (Foto r.) den Blessing Verlag weiterhin als Pressereferentin betreuen. (19.3.)
Louise Pachtner Seit 20. März verstärkt Louise Pachtner die Rechte- und Lizenzabteilung bei NordSüd. Sie übernimmt den Aufgabenbereich von Edda Eckhardt.(21.3.) Ilona Schönle Ilona Schönle (37) übernimmt mit ihrer Agentur Textrettung Bodensee die Aufgaben der Geschäftsführerin des Vereins Buy Local e.V. (21.3.)
Heike Krauß Heike Krauß ist bei Lingen die neue Key Account Managerin Lico Leserservice und ist somit für die Betreuung und Entwicklung der Zeitungsverlagskunden zuständig. (25.3.) Norsin Tancik Norsin Tancik (26), Mitbegründerin der Branchenplattform BuchKarriere, dockt bei der Social Media-Agentur Bilandia in München an. Sie wird Verlagskampagnen in den sozialen Medien entwickeln und redaktionell betreuen. (25.3.)
Günter Berg Günter Berg, seit 2004 ProgrammGeschäftsführer von Hoffmann und Campe und damals von Suhrkamp gekommen, verlässt den Verlag.(22.3.)
© Christian Stelling
© Verlagsgruppe Random House
Henning Horl Ankerherz hat einen neuen Vertriebsleiter. Henning Horl (41) verstärkt ab sofort den Verlag von Julia Kruecken. (25.3.)
Vertrieb und Marketing im Knesebeck Verlag. Sie folgt auf Marcel Ramirez, der nach sechs Jahren den Verlag verlässt. (20.3.)
Birthe Döring / Marcel Ramirez Zum 12. April übernimmt Birthe Döring (42) die Leitung von
Andreas Grob Andreas Grob hat sich aus persönlichen Gründen entschieden, sein Arbeitsverhältnis mit dem Schweizer Buchzentrum aufzulösen. (22.3.)
Gestorben Peter van Lindonk Peter van Lindonk, Verleger und Erfinder der jährlichen Veranstaltung PINC in Holland, ist am 2. März im Alter von 76 Jahren in Breukelen gestorben. (2.3.) Redaktionsschluss 27.03.2013
Das waren die Verkaufstipps des letzten Monats:
Spielen Sie diese Trümpfe aus!
Marie Trakies empfiehlt: Klaus Scherer „Wahnsinn Amerika. Innenansichten einer Weltmacht“ (Piper)
empfiehlt: Simone Seitz as Lied „D ne Gisa Klön t“ ch dem Fros der Stare na (Pendo)
Philip Laubach-Kiani empfiehlt: Karin Michalke „Auch unter Kühen gibt es Zicken“(Malik)
Sarah Braune empfiehlt: Dan Wells „Partials“ (ivi)
Sonnhild Raschke empfiehlt:
Steffen Möller „Expedition zu den Pole n“ (Malik)
Andreas Wetek am empfiehlt: Hugh Howey „Si lo“ (Piper)
ter von Marika, Toch empfiehlt: Attila Zoltan, stlinger und Christine Nö s „Guter Jens Rassmu ser Drache“ Bö & he ac Dr sidenz) (Nilpferd in Re
Auf www.buchmarkt.de finden Sie immer mehr Verkaufstipps des Tages – wie es geht, verrät Kirsten Peters (021 50 / 91 91 27 oder kirsten.peters@buchmarkt.de).
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Markt & Meinung | Leute mit Ideen Versmolder Buchhändlerin entfacht ein Feuerwerk der Poesie
© Westfalen-Blatt
© Westfalen-Blatt
Eine Stadt liest Gedichte
Eine ganze Stadt im Zeichen der Poesie – vom 25. Februar bis zum 10. März hieß es in der 20.000 Einwohner-Stadt in Ostwestfalen: „Versmold liest Gedichte“. Mit 18 Veranstaltungen in 14 Tagen haben die Buchhändlerin Gesine Klack, die Stadtmarketingbeauftragte Kerstin Walter und die Bibliothekarin Christa Brüning ein Literaturfestival auf die Beine gestellt, das begeisterte. Vor drei Jahren hat Versmold schon bei der bekannten Veranstaltungsreihe „Eine Stadt liest ein Buch“ mitgemacht. „Damals haben wir ‚Die Entdeckung der Currywurst’ von Uwe Timm gelesen“, erzählt die Buchhändlerin. Schon bei diesem Event war Gesine Klack voller Ideen, und nun hat sie die etablierte Veranstaltung mit vielen neuen Einfällen in einen Poesie-Marathon verwandelt, dem sich zahlreiche Gruppen, Institutionen und Privatpersonen mit eigenen Ideen angeschlossen haben. „Das Tolle war, dass unsere beiden Regionalzeitungen sofort mit von der Partie waren“, erzählt die aktive Buchhändlerin. Während der Aktionswochen haben die Zeitungen täglich ausführlich über die Veranstaltungen berichtet und zusätzlich jeden Tag mit dem Abdruck eines Gedichtes den Lesern Lust auf mehr gemacht. Unterstützt wurde „Versmold liest Gedichte“ außerdem von der Stadtsparkasse, der Volksbank und
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© Haller Kreisblatt
Volles Haus: Die Veranstaltungen (z.B. die mit Manuel Struffolino, r. Bild) waren immer gut besucht – was die Organisatorinnen (v.l.: K. Walter, C. Brüning, G. Klack) sehr freute
der Kronenkorkenfabrik Brüninghaus, denn „Sponsoren sind das A und O, ohne sie klappt ein solches Projekt nicht“, erklärt Klack. Und dieses Projekt war ein voller Erfolg: „Wir haben von allen Seiten ein so enormes Echo bekommen, damit hatten wir vorher nie gerechnet“, freut sich die Buchhändlerin. Über tausend Besucher haben an den Lesungen, Workshops und Ausstellungen teilgenommen. Vor allem die Lesung in den Produktionshallen der Kronenkorkenfabrik, in der der Schauspieler Manuel Struffolino „Gedichte von Menschen und Maschinen“ vortrug und vier Schlagzeuger der Veranstaltung einen musikalischen Rahmen gaben, war ein absolutes Highlight. „Man muss den Menschen vor Ort was bieten“, erklärt Gesine Klack ihre Motivation für die doch arbeits- und zeitintensive Planung und Organisation, „solche Aktionen sind gut für das Renommee und die Kundenbindung – weniger für den Geldbeutel.“ Gleichzeitig wollte das Organisationsteam mit der Wahl der Veranstaltungsorte auf ein
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dringendes Problem aufmerksam machen: auf den Ladenleerstand, der auch in der Versmolder Innenstadt um sich greift. Die Auftaktveranstaltung, bei der bekannte Versmolder ihre Lieblingsgedichte vortrugen, fand daher in der ehemaligen IhrPlatz-Filiale statt. „Wir wollten den Leuten zeigen: Wenn ihr eine schöne und belebte Innenstadt haben wollt, müsst ihr dort auch einkaufen!“, sagt Klack, die selbst aktives Mitglied der Buy local-Initiative ist. Ob in einer Gaststätte, in der Kirche oder im Gartenhaus – die Veranstaltungen fanden in den verschiedensten Lokalitäten statt. Jeden Abend wurde ein anderer Vers an die Fassade der Petri-Kirche projiziert und in den Schaufenstern der Einzelhändler hingen Gedichte passend zur jeweiligen Branche. Ausgewählt hat diese Gesine Klack, die eine Unmenge an Gedichtbänden wälzte, um die passenden Zeilen zu finden. Der Aufwand hat sich gelohnt: Die Neue Westfälische verlieh dem Organisationsteam von „Versmold liest Gedichte“ jüngst den Kulturstern für besondere kulturelle Leistungen. Und die Versmolder sind begeistert. „Schon jetzt fragen mich die Ersten, wann ‚Versmold liest Gedichte Nr. 2’ stattfindet“, erzählt Klack. Aber das winkt sie gleich ab: „So einen Erfolg kann man nicht einfach so wiederholen.“ Maria Altepost
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Holger Ehling kommentiert Über den brasilianischen Literaturmarkt, warum dort Bestseller weniger tonangebend sind, und was Frankreich sich an Kulturförderung auf die Fahnen geschrieben hat
Brasilien: Die Branche wächst
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Holger Ehling © Jeannette Faure
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chön war’s in Leipzig – ich hoffe, Sie hatten Gelegenheit, zur Messe zu fahren. Ich bin immer wieder begeistert von den Massen von jungen Leuten, die durch die Hallen streunen und längst nicht nur merkwürdige Mangakostümchen tragen, sondern die Lesungen bevölkern und auch in der Messebuchhandlung einkaufen. Ob man die jetzt zum Gang in die Buchhandlung bewegt, indem man sie vor Büchern warnt – nun ja, wir werden es sehen. Brasilien, Ehrengast der Messeschwester in Frankfurt, präsentierte sich mit Wucht und glücklicherweise nicht mit Samba und Exotik, sondern mit einem durchaus schwergewichtigen Programm. Das macht Hoffnung für den Herbst und ist ein Anlass, einen kurzen Blick auf die Buchhandelsszene im größten Land Lateinamerikas zu werfen. Dort hat sich seit dem Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs einiges getan, und im Gegensatz zu fast allen Ländern Europas wächst die Branche fröhlich vor sich hin. Das zeigt sich an der Geschäftspolitik der großen Filialisten: Saraiva, mit mehr als hundert Läden der Marktführer, will in diesem Jahr vier neue Megastores eröffnen, und ähnliches hört man von den Konkurrenten Livraria Cultura und Livraria Curitiba. Diese Großflächen werden immer wichtiger für den Buchhandel: laut einer Studie des brasilianischen GfKAblegers hat sich die Zahl der Läden, die jährlich zwischen 7 und 10 Millionen USDollar umsetzen, auf 17 Prozent erhöht. Das bedeutet allerdings auch, dass die Konzentration des Buchhandels in den Metropolen wie Sao Paulo, Rio de Janeiro oder Porto Alegre immer stärker wird. Im Unterschied zu Europa ist der brasilianische Büchermarkt weniger von Bestsellern getrieben: Wie die Zeitung „Estado do Sao Paulo“ berichtet, machen die Top-Ten nur rund 7 Prozent des Umsatzes im Buchhandel aus. Übersetzungen spielen eine große Rolle: In
Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia
normalen Jahren stammen um die 20 Prozent der verkauften Titel aus dem Ausland. Die „Fifty Shades of Grey“ haben allerdings auch hier den Markt irritiert: der lange Schatten von Frau James ließ den Anteil übersetzter Literatur auf 31 Prozent ansteigen. Nein, besseren Literaturgeschmack als hierzulande finden wir auch nicht an der Copacabana. Nicht unähnlich sind auch die Schwerpunkte des Buchverkaufs: Im Weihnachtsgeschäft wird rund ein Drittel der Umsätze erwirtschaftet.
dürfte der Marktanteil von E-Books auf rund 2,5 Prozent ansteigen. Der (meiner Meinung nach) beste deutsche E-BookVertrieb (nein, nicht der mit dem Ausrufezeichen) hat übrigens ebenfalls alles vorbereitet, um in Brasilien zu starten.
W
enn wir davon sprechen, dass in Brasilien die Bestseller nicht derart tonangebend sind, dürfen wir nicht vergessen, dass der Staat einen weit größeren Anteil am Buchmarkt hat als hierzulande. In den vergangenen Jahren hat die brasilianische Regierung großen Wert auf Bildungsinvestitionen gelegt. Massive Ankaufsprogramme, mit denen vor allem Schulbibliotheken ausgestattet wurden, haben Brasilien zu einem höchst attraktiven Lizenzpartner gemacht – vor allem, weil die Buchpreise durchwegs auf europäischen Niveau liegen; Sachbücher
Ich bewundere zuweilen die Selbstverständlichkeit, mit der man in Frankreich die Kultur zu einem schützenswerten Gut erklärt E-Books spielen in Brasilien, ebenso wie in den meisten anderen Ländern der Welt, noch keine besonders große Rolle. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass mit Paulo Coelho der wohl E-Bookfreundlichste unter den Bestsellerautoren der Welt Brasilianer ist. Allerdings haben im vergangenen Jahr Amazon und Kobo ihre Shops eröffnet; Saraiva und Co. sind ebenfalls mächtig engagiert und die sieben größten Verlage haben eine Vertriebsallianz für E-Books gebildet. Das alles hat dazu beigetragen, dass die Zahl der verkauften Exemplare um satte 900 Prozent gestiegen ist. Natürlich ist dies ein Wachstum auf sehr niedriger Basis, aber es zeigt, dass Bewegung in den Markt gekommen ist. Im laufenden Jahr
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und Kinderbücher sind sogar eher teurer als bei uns. Allerdings hinkt die Kaufkraft der Brasilianer der unseren weiterhin deutlich hinterher; Bücher sind für die meisten Menschen Luxusgüter. Umso erfreulicher ist deshalb das Ergebnis einer aktuellen Studie, die den Brasilianern einen bemerkenswerten Lesehunger bescheinigt: Ein Drittel der Menschen liest wenigstens ein Buch pro Monat. Allerdings zeigt die gleiche Studie, dass vor allem die hohen Einkommensschichten hier vertreten sind; bei den Ärmeren kommen gerade einmal sechs Prozent auf ein Buch pro Monat. Da könnte es hilfreich sein, dass die brasilianische Regierung jetzt ein Programm beschlossen hat, mit dem Geringverdiener pro Monat 25 US-Dollar erhalten sollen,
Der Bestseller jetzt im Taschenbuch! die sie für Kultur ausgeben können: Bücher, CDs, DVDs, aber auch Eintrittskarten für Theater. Fast 19 Millionen Menschen sollen in den Genuss dieses Programms kommen, die Regierung will damit mehr als fünf Milliarden USDollar in die Kultur pumpen. Wenn Sie mehr wissen wollen über den brasilianischen Buchmarkt kann ich Ihnen den von der Frankfurter Buchmesse finanzierten Nachrichtendienst www.publishnewsbrazil.com wärmstens empfehlen.
JAUME CABRÉ
DAS SCHWEIGEN ROMAN DES SAMMLERS
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urück nach Europa: Ich bewundere zuweilen die Selbstverständlichkeit, mit der man in Frankreich die Kultur zu einem schützenswerten Gut erklärt. Da spricht beileibe nicht nur die vermeintliche Arroganz der „Grande Nation“, sondern eine sehr unverbiesterte Haltung. Das gilt für das über Jahrzehnte durchgehaltene Prinzip, dass mehr als die Hälfte der im Radio gesendeten Lieder französischsprachig sein müssen ebenso wie für die Tatsache, dass der Mehrwertsteuersatz für Bücher, der bereits auf 5,5 Prozent gesenkt wurde, im Jahr 2014 noch einmal auf fünf Prozent reduziert werden soll – für gedruckte Bücher und für E-Books gleichermaßen. Dafür lässt man sich sogar auf lauten Streit mit der EU-Bürokratie ein und man nimmt auch kein Blatt vor den Mund, um die Steuertricksereien von Amazon als das zu bezeichnen, was sie sind: infam. Das sind keine Lippenbekenntnisse, sondern Zeichen dafür, dass man, nicht nur wegen der aktuellen Virgin-Insolvenz, die Dramatik der Situation für den stationären Handel erkannt hat und jetzt regierungsamtlich die Ärmel hochkrempelt. Nochmal Brasilien: Beim ersten Gastlandauftritt Brasiliens in Frankfurt 1994 habe ich meine erste Buchmesse als Pressesprecher absolviert, samt einem atemberaubenden „Internationalen Abend“ in der Galleria des Messegeländes. Und an meinem ersten Messetag habe ich dem guten Lojze Wieser eine vermeintliche Bombe in den Stand gelegt. Aber das ist eine andere Geschichte. Lojze hat mir verziehen. Desejo-lhe bons negócios e de leitura emocionante!
BuchMarkt April 2013
Roman Ü.: Kirsten Brandt und Petra Zickmann it 4226. 847 Seiten. € 9,99 (D)/€ 10,30 (A)/Fr.14.90 (978-3-458-35926-5). Auch als eBook erhältlich Auslieferung: 10. April 2013
»Der wohl wichtigste Roman Spaniens seit Jahren.« Frankfurter Allgemeine Zeitung »Ein wahrhaftes Opus magnum.« Gregor Ziolkowski, Deutschlandradio Kultur »Ein Stück Weltliteratur auf Katalanisch.« Katja Lückert, NDR »Ein Meisterwerk und eine Provokation zugleich!« SWR2 »Cabré versteht es, die Geschichte um Adrià, die Geige und deren Vergangenheit über 800 Seiten auf Spannung zu halten.« NZZ
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Mayers Almanach
Endlich: Yps ist wieder da! Bestenliste des Monats: Edgar Wallace wäre 138 geworden Klassiker wie „Der Hexer“, „Der Zinker“ und „Das indische Tuch“ weiß man zuzuordnen, aber dass beispielsweise auch „King Kong“ aus seiner Feder stammte, überrascht doch noch den ein oder anderen. Erfreulicherweise waren die deutschen Titel immer relativ nah am englischen Original. Dieser schmissige Schauerslogan-Titel kam also jeweils direkt von Wallace selbst. Der wusste wie’s geht. 10. Dieter Moor: Der Farmer mit dem grimmen Kinn 9. Timur Vermes: Der Schmäh mit dem Scheitel 8. Klüpfel & Kobr: Der Sepp mit der Marke 7. Thilo Sarrazin: Der Stänker 6. Franz Konz: Der Trickser 5. Joseph Ratzinger: Der Winker
Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche
H
urra, Yps mit Gimmick ist zurück! Schon wieder! Es hat nicht an Mühe gefehlt, dieses Kinderheft der 70er/80er-Jahre in den heutigen Markt zurückzuführen. Weil es mehrere Versuche brauchte, ist es Egmont Ehapa umso höher anzurechnen, dass sie drangeblieben sind, seit sie 1999 die Rechte von Gruner + Jahr gekauft haben. Yps war eine Konsumrechtfertigung im Comicheftgewand. Yps mit Gimmick enthielt ein Gimmick, also eine sinnlose und nervenaufreibende Bastel- und Spieldreingabe, die, soweit ich es heute überschaue, in der Erinnerung komplett zur Nostalgie verklärt wird. Keiner scheint mehr erwähnenswert zu finden, dass dieser Plastikschrott häufig eben nur Plastikschrott war. Auch mir selbst fällt es schwer, dieses Urteil mit dem angemessenen Ärger zu fällen, denn Yps war fraglos etwas, das die Kindheit aller Fortysomethings ganz schön aufgewertet hat. Dass die „Urzeitkrebse“ ganz schnell eingegangen sind,
Schau genau: Buchcover auf den Punkt
4. Sarah Wiener: Der Mixer 3. Karsten Maschmeyer: Der Stinker 2. Harald Glööckler: Der Schminker 1. E.L. James: Das kindische Buch
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ist nicht relevant, auch nicht, dass das Abenteuerzelt ein aufgemotzer Plastikmüllsack war. Relevant war, dass ich eine Kindheit hatte, in der es für zwo Mark fuffzig die Option auf Urzeitkrebse und Abenteuerzelte gab. Gut, 2,50 DM waren damals sehr viel Kleingeld. Doch egal, wie sehr Mama es auch missbilligt haben mag, ich habe mich jede Woche auf mein Yps gefreut. Aber wir werden ja alle irgendwann erwachsen. Bis zum Ende des Jahrtausends war der Markt an Heftchen mit Spielbeigaben übersättigt. Sogar der Micky Maus lag neuerdings ein Gimmick bei. Aber das war nicht das Hauptproblem. Schlimmer war, dass wir Yps-Leser dem Heft entwachsen waren. Man stieg um auf MAD, auf Titanic, auf Playboy, also alles, was Männern der Reihe nach Spaß machen soll. Das war noch Zeitschriftenkultur! Heute habe ich nur noch die TVMovie daheim und schäme mich. Yps wird 1999 bei einem knappen Achtel seiner einstigen Rekordauflagenzeit zuerst an Egmont Ehapa verjubelt und dann bald ganz eingestellt. Aber gute fünf Jahre später wackelt der Sargdeckel des karierten Kängurus. („Yps“ war als deutsche titelgebende Figur ein grünkariertes Känguru. In seinem Beutel hatte es immer ein Gimmick.) Um 2005 herum werden plötzlich vier Hefte auf den Markt gespuckt, mehr oder weniger Aufgüsse aus der erfolgreichen
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Trend des Monats: Haptischer denn je Sagen wir mal, E-Bücher stellen das eine Extrem des Buches dar: Der Text liegt in seiner abstraktesten Form vor, unphysisch, reine Information, purer Code, einsamer Impuls, der erst eines Spezialgerätes bedarf, damit sein Abbild überhaupt in unserer körperlichen Welt sicht- und erfahrbar wird. Dann wäre das andere Extrem ein Buch, das spürbar und erfahrbar wäre, noch über die Grenzen und Zwecke seines Papiers hinaus. Also etwa ein essbares Kochbuch. Oder eine verbrennbare Version von Ray Bradburys Fahrenheit 451: Das Austin Creative Department – ein Design-Institut in Texas – hat die Dystopie übers Bücherverbrennen mit Reibefläche auf dem Buchrücken ausgestattet und ein Streichholz beigelegt. Hoho. Angeboten haben sie es bisher erst dem englischen Big Player Simon & Schuster, aber die wissen noch nicht, was sie antworten sollen.
Phase, aber sie floppen alle. Zurück an den Schreibtisch. Und jetzt scheint es geklappt zu haben: Anstatt der Jugend von heute altes Yps anzudrehen, dreht man lieber der Jugend von damals neues Yps an. Diese Rechnung geht auf: Yps hat sich als kokettes Retro-Heft für ewige Jungs neu erfunden.
(Ich behaupte mal, das ist an der Lebenswirklichkeit der heutigen sogenannten Erwachsenen näher dran als der Playboy es jemals war.) Jetzt hat das Heft einen dicken Rücken und ist mit guten 100 Seiten eher ein Magazin als ein Heftchen. Clevere Bezüge zur Yps-Zeit von damals und ein redakti-
Robert M. Edsel
onelles Gespür für erwachsene Kinder der 70er-Generationen halten alles, was Yps verspricht: gemischte Comics, Abenteuer, Informationen – aber mit mehr Anspruch, Selbstironie und Bewusstsein um den Platz, den es in der Popkultur nun innehat. (Auf dem Cover steht in einer Ecke: „Eigentlich sind wir doch schon erwachsen!“ Das Problem des ersten Neustarts wurde hier zum Motto gemacht, hip, selbstironisch, aber authentisch.) Das Gimmick wird immer noch durchnummeriert, wir sind nun bei Nr. 1259. Ein beruhigendes Gefühl, als ginge alles einfach immer weiter. Die Grundidee, Comics in Auszügen zu mischen, ist bei Egmont ohnehin gut aufgehoben, die haben ja schließlich genug davon. Also muss man da auch nicht jeden Trash drucken, sondern kann sehr zielgruppengezielt und modern auswählen. Ganz wesentlich scheint mir nun die Dosierung der Publikation zu sein: Von damals wöchentlich auf heute vierteljährlich betont dieser Turnus, dass es sich um etwas Exquisites, Rares handelt, so wie die Fertigstellung von Tee, Tabak oder anderem erwachsenen Zeugs. Und das trägt auch der Entschleunigung Rechnung, die wir Erwachsenen dringend brauchen. Um die ungeduldige Vorfreude eines 10-Jährigen aufzubauen, scheint mir ein Quartal heute nämlich viel angemessener. Denn schließlich sind wir jetzt beide erwachsen geworden – Yps und ich. (Also ich arbeite noch dran.)
Die größte Schatzsuche der Geschichte Edsels Buch ist ein Thriller, im Stil von Indiana Jones, doch in diesem Fall beruht alles auf Tatsachen und es geht um große Geschichte. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Gordon Mueller, Leiter und Mitbegründer
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Kerstin Gier Silber das erste Buch der Träume ca. 380 Seiten. Geb. mit Schutzumschlag ISBN 978-3-8414-2105-0 ca. € (D) 18,99 / € (A) 19,60. Warengruppe 1112 Auch als E-Book erhältlich. lieferbar ab 20. Juni 2013
Das aktuelle Interview
Die Chance „Fesseln Sie die Menschen mit Büchern“, fordert Jan Orthey, Buchhändler aus Lüneburg, seine Kolleginnen und Kollegen auf
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orsicht Buch!“ heißt die neue Kampagne, die der Börsenverein am Mittwoch auf der Leipziger Buchmesse vorstellte. Auf der Release Party am Donnerstag betonte Marketingleiterin Anne-Mette Noack, dass nun die Buchhändlerinnen und Buchhändler an der Reihe seien, das Motto in die Welt hinauszutragen. Jan Orthey, Mitbegründer der Buy local-Initiative, freut sich über die Möglichkeiten, die die Kampagne den Buchhändlern bietet. Herr Orthey, was sagen Sie zu der Kampagne des Börsenvereins? Ich denke, sie ist eine riesige Chance. Wir Buchhändler haben lange den Börsenverein darum gebeten, gehofft, ja fast gebettelt: Tut endlich etwas für das Sortiment, unterstützt die Buchhändler, bekennt euch zum stationären Sortiment! Und dann passiert wirklich etwas … Ja, dann ging alles ganz schnell. Auf den Buchtagen 2012 wurde der Startschuss für eine einmalige Kampagne für das Buch beschlossen. Unglaublich. Kein Strohfeuer, nicht ein kurzes AlibiEngagement. Nein. Eine Kampagne, die von Beginn an auf drei Jahre angelegt ist. Für das Buch. Nicht für den Onlinehandel, nicht für das E-Book. Für das Buch. Mit der Umsetzung wurde sogar
die renommierte Agentur „Zum goldenen Hirschen“ beauftragt. Sie freuen sich darüber, dass die Kampagne Werbung für das gedruckte Buch macht ... Sehen Sie die Zukunft des Buches im Print? Die Zukunft der Literatur sehe ich sowohl im Print als auch digital. Es gibt kaum ein Medium, was so oft tot gesagt wurde wie das Buch. Langfristig wird es eine Koexistenz von E-Book und Buch geben. Die Vorstellung, dass Kunden online ein oder zwei Kapitel eines Buches erwerben und bei Gefallen das gesamte Werk (als Buch oder E-Book) kaufen, finde ich nicht abwegig. Wie gehen Sie denn selbst in Ihrer Buchhandlung mit dem Thema E-Books um? Wir bieten unseren Kunden jetzt schon E-Books sowohl im Onlineshop als auch stationär im Laden an. Entscheidend für unsere dauerhafte Daseinsberechtigung ist, dem Kunden das zu bieten, wonach er gerade verlangt. Das kann der bequeme Kauf vom Sofa aus sein oder die intensive Beratung vor Ort. Der Kunde bestimmt am Ende die Form, in der er die Geschichte kaufen möchte: HC, TB, Hörbuch, DVD, E-Book. Wir liefern das Fachwissen und das Know-how.
„Vorsicht Buch!“: Mit diesem Motto und vielen verschiedenen Plakatmotiven möchte der Börsenverein des Buchhandels besonders die Wenigleser erreichen – auf eine humorvolle Art und Weise. Dafür stellt er den Buchhändlern zahlreiche Werbe- und Dekorationsmaterialien zur Verfügung
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Zur Person Jan Orthey ist gelernter Verlagskaufmann und Handelsfachwirt. Seit 2010 ist er Inhaber der Buchhandlung Lünebuch – Buchhandlung am Markt in Lüneburg in Niedersachsen. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Sortimenterausschusses und Mitbegründer der Buy local-Initiative, die seit zwei Jahren für den Einkauf am und vor Ort wirbt.
Vor kurzem wurde ja die TolinoAllianz bekannt gegeben. Glauben Sie, dass auch kleine Buchhändler daran partizipieren können? Dazu kann ich zum aktuellen Zeitpunkt nichts sagen, da mir nicht klar ist, wie eine Einbindung möglich sein könnte bzw. ob diese von den Betreibern wirklich gewünscht ist oder nur PR-wirksam kommuniziert wurde, um den Tolino in den Medien als Buchhandelslösung vorzustellen. Da müssen die Verantwortlichen erstmal liefern. Dann sehen wir weiter.
Ja, es liegt nun an uns, so eine großartige Möglichkeit zu nutzen. Alle Buchhändler/innen haben die Chance, Teil einer Kampagne zu werden, die auf den Punkt vorbereitet ist. Damit gewinnen wir eine Zielgruppe, die für unsere Zukunft wichtig ist.
Was ist Ihr wichtigstes Argument für den Einkauf vor Ort, das Sie Ihren Kunden mit auf den Weg geben? Ich kann Ihnen sagen, was das wichtigste Argument für den Kunden ist, beim Händler vor Ort einzukaufen. Dabei ist es unwichtig, ob er es stationär oder digital tut. Wer in einer lebendigen Stadt leben möchte, die reich an Vielfalt und Kultur ist, in der es Schulen, Kindergärten, Theater, Freibäder und vieles mehr gibt, konsumiert lokal. Buy local ist die Botschaft.
Welche Zielgruppe meinen Sie? Ihre Stammkunden? Nein, diese Zielgruppe sind nicht unsere Stammkunden. Unsere Stammkunden halten wir auf andere Weise. Wenn wir dauerhaft überleben und die Menschen weiterhin für Literatur begeistern wollen, müssen wir über den Tellerrand hinaus schauen. Dabei ist es in der Tat völlig unwichtig, ob uns persönlich die Kampagne gefällt oder nicht. Darum geht es nicht. Der Zielgruppe muss sie gefallen. Sie muss sich dadurch angesprochen fühlen. Der Wurm muss dem Fisch schmecken – nicht dem Angler!
Hatten Sie nach den Buchtagen 2012 noch Zweifel an der tatsächlichen Umsetzung der Kampagne für das Buch? Ehrlich gesagt, hat sich das für mich damals alles zu schön angehört, um wirklich wahr zu sein. Aber wie wir ja jetzt sehen, geht das Märchen tatsächlich weiter. Pünktlich zur Leipziger Buchmesse wurde nun das gut behütete Geheimnis um die Motive gelüftet. Ab jetzt sind wir dran. Sie haben Ihre Buchhandlung vorbildlich mit den Motiven der „Vorsicht Buch!“-Kampagne dekoriert und fordern auch von Ihren Buchhandelskollegen Engagement. Hängt der Erfolg der Kampagne nun an den Buchhändlern?
gezeigt. Machen Sie die Menschen auf das Buch aufmerksam. Jetzt ist die Möglichkeit, mit den Menschen, die momentan noch nicht Ihre Kunden sind, über die Kampagne und das Buch an sich zu reden. Für diese Zielgruppe ist die Kampagne gemacht. Fesseln Sie
Die Menschen bleiben aus Neugierde vor dem Schaufenster der Buchhandlung stehen! Jan Orthey
Sie appellieren also an Ihre Kollegen im Buchhandel, mitzumachen? Ja genau, ich fordere alle Buchhändler und Buchhändlerinnen auf, die Kampagne zu unterstützen. Die gebratenen Täubchen werden uns nicht in den Mund fliegen. Sie liegen aber schon auf dem Tisch und warten dort auf uns. Lassen Sie uns Platz nehmen. Der Tisch ist groß genug für uns alle. Der Erfolg der Kampagne hängt einzig und allein vom Engagement des Sortiments ab. Wie stellen Sie sich solch ein Engagement vor? Auf der Messe Leipzig wurden bereits viele Ideen geboren und auch schon
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die Menschen mit Büchern, oder wie in Leipzig, auch gerne an Büchern. Vermitteln Sie die Freude, die Sie beim Umgang mit Büchern haben. Machen Sie Events. Diese müssen nicht teuer sein. Nutzen Sie die örtliche Presse. Formulieren Sie die Aktion als Werbung für das Buch. Nicht für Ihre Buchhandlung. Glauben Sie, die Kampagne des Börsenvereins wird sichtbare Erfolge bringen? Sichtbar sind die Erfolge schon jetzt: Das Presseecho ist enorm gewesen. Ob die Erfolge der Kampagne auch in Euro messbar im Sortiment ankommen, hängt maßgeblich von den Kolleginnen und Kollegen ab. Haben Sie schon erste Reaktionen von Ihren Kunden vor Ort? Ja, nur positive! Die Plakate sind ein absoluter Eyecatcher und die Leute bleiben vor den Schaufenstern unserer Buchhandlung stehen – was leider sonst sehr selten geschieht. Sie finden die Sprüche auf den Plakaten lustig und die Kampagne insgesamt toll. Oft kommen wir darüber dann ins Gespräch und so ergibt sich die Möglichkeit, über das Buch zu sprechen. Die Fragen stellte Maria Altepost
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Alle Gewinner auf einen Blick
14. BuchMarkt-AWARD in Leipzig verliehen
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inreichungsrekord in diesem Jahr! 124 Projekte (in acht Kategorien) – das gab es noch nie. Am 15. März wurden zur Leipziger Buchmesse (wie immer am BuchmesseFreitag ab 13 Uhr) von Jury-Vorsitzenden Sven Kröger (Hafen Werbeagentur gsk, Hamburg) und WELT-Redakteur Elmar Krekeler die Preise verliehen. Insgesamt
gab es 25 Auszeichnungen, darunter 4mal Gold, 10mal Silber, 11mal Bronze. Durch die Hinzunahme der Kategorien „Bestsellermarketing“ und „Buchcover“ seit dem vergangenen Jahr ist es möglich, dass ein Projekt mit seinen verschiedenen medialen „Auftritten“ in mehreren Kategorien ausgezeichnet wird. Abräumer des Jahres waren (erneut) Ricarda Witte-
Masuhr und Mathias Siebel vom Kölner Lübbe-Verlag. Gesponsert wurde der Wettbewerb erneut von der Leipziger Buchmesse, Mohn media und der WELT. In der Jury arbeiteten unter Vorsitz von Sven Kröger: Karsten Ilm (Bereichsleitung Entertainment Medienfabrik), Daniel Kampa (Diogenes-Geschäftsführer), Elmar Krekeler (Redaktion „Die WELT“), Katrin Madel (Leitung Marketing Hugendubel), Kerstin Reitze de la Maza (Marketingleiterin Droemer Knaur), Josef Schaaf (Geschäftsführer Agentur network!) und Ricarda WitteMasuhr (Marketingleiterin Bastei Lübbe).
v.l.: Susanne Malling, Silvia Paskalew, Hendrik Balck, Thomas Reisch, Carolina Roser, Mathias Siebel, Ricarda Witte-Masuhr, Bettina Halstrick Herles, Stefan Gemmel, Eva Pfister, Georg Rieppel, Kirsten Brückmann, Thilo Schmid, Kristian Costa-Z
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Vollbesetzter Saal, die Jury in der ersten Reihe
Christian von Zittwitz
Die AWARD-Preisträger
Jury-Chef Sven Kröger (l.) und Elmar Krekeler bei der Verleihung
Silber: die schatulle, „Konzertierte Schaufenster à la schatulle“
KAtegoRie sPot Des JAhRes:
Bronze: nicht verliehen
Silber: Bücherinsel Dieburg, „Flink, furios, leidenschaftlich“
Gold: nicht verliehen
Bronze: Der Hörverlag, James Joyce, „Ulysses“
Silber: S. Fischer, Rachel Joyce, „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“
Bronze: Rowohlt, Rubin Szilárd, „Die Wolfsgrube“
Gold: Der Club Bertelsmann, „Das Blaue Sofa“
KAtegoRie PRintWeRBung:
Silber: Eichborn, Timur Vermes, „Er ist wieder da“
Gold: nicht verliehen
Gold: Leserattenservice, „Weltrekord Lesen“
KAtegoRie BestselleRMARKeting:
Bronze: Blanvalet, Marc Elsberg, „Blackout“ Bronze: Aufbau, Mark Twain, „Meine geheime Autobiographie“ KAtegoRie BuchcoveR: Gold: Eichborn, Timur Vermes, „Er ist wieder da“ Silber: Rowohlt, Jonathan Franzen, „Weiter weg“
KAtegoRie event:
Silber: nicht verliehen
Silber: nicht verliehen Bronze: Droemer Knaur, ImageKampagne zum Jubiläum 50 Jahre Knaur-Taschenbuch Bronze: Bastei Lübbe, Unternehmensmagazin „pages“ KAtegoRie Pos-WeRBung:
Bronze: nicht verliehen KAtegoRie online-WeRBung: Gold: Droemer Knaur, Sebastian Fitzek und Michael Tsokos, „Abgeschnitten“ Silber: Carlsen, Kirsty McKay, „Untot – Lauf, solange du noch kannst“ Bronze: Klett-Cotta, „Der Hobbit“
Gold: nicht verliehen Silber: De Gruyter, „Virtual Bookshelf“
Bronze: S. Fischer, „Das Erdmännchen-Duell“
Gold: nicht verliehen
Silber: Rowohlt, David Mitchell, „Die tausend Herbste des Jacob de Zoet“ Silber: Eichborn, Timur Vermes, „Er ist wieder da“ Bronze: cbj, Nicole C. Vosseler, „In dieser ganz besonderen Nacht“ KAtegoRie neWcoMeR Des JAhRes Gold: nicht verliehen Silber: ocelot, Neueröffnung der Buchhandlung „not just another bookstore“ Bronze: binooki, Verlagsauftritt Bronze: Metrolit, Verlagsauftritt
k, Marle Scheither, Dagmar König, Kerstin Reitze, Linda Steglich, Ute und Sabine Gartmann, Chrsitiane Munsberg, Dagmar Wahlster, Wolfgang Zahn, Theresa Schenkel, Alicia Rost, Erich Kleene, Sandra Ciechowski, Lars Birken-Bertsch, Katrin Ritte BuchMarkt April 2013
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»Keine Angst
vor meinen Büchern. Ungelesen sind sie ganz
harmlos.« Sebastian Fitzek, Autor
Bestsellergarant Sebastian Fitzek geht in seinen Büchern bis an die Grenzen des Erträglichen – und darüber hinaus. Sein Knaur Jubiläumsbuch »Der Nachtwandler« steht seit Erscheinen auf der Spiegel-Bestsellerliste.
Magazin | Sortiment
Sind vor vier Jahren ein wirtschaftliches Risiko eingegangen: Angelika Richter, Gabriele Brugmann, Claudia Venhorst, Heike Overkamp und Agnes Benning (v.l.n.r.) auf der Galerie ihrer Buchhandlung
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s musste alles ganz schnell gehen: Teilweise über 25 Jahre hatten Angelika Richter, Gabriele Brugmann, Claudia Venhorst, Heike Overkamp, Susanne Jacobi und Agnes Benning gemeinsam bei „Temming & Heilborn – Bücher in Bocholt“ gearbeitet. Vor vier Jahren, als die Bocholter Traditionsbuchhandlung ihre Tore schließen musste, waren sie selbst Teil der Insolvenzmasse. Um nicht auf der Straße zu stehen, wagten die sechs Frauen schon wenige Monate später den Schritt in die Selbständigkeit und eröffneten gemeinsam die Buchhandlung Seitenblick – nur 150 m von ihrem ehemaligen Arbeitsgeber entfernt. „Wir mussten so zügig handeln – wenn wir nicht unsere Stammkunden an die Konkurrenz verlieren wollten“, so Heike Overkamp. Denn: Seit dem Frühjahr 2007 gibt es in den Bocholter Shopping-Arkaden, ca. 800 m entfernt, eine 1.260 qm-Filiale der Mayerschen 34
„Wir sind einzigartig“ Nach der Insolvenz ihres Arbeitgebers eröffneten sechs Kolleginnen einen eigenen Buchladen in Bocholt. Heute gehört es zum guten Ton, Bücher in der Buchhandlung Seitenblick zu kaufen
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Buchhandlung – ein Wettbewerber, dem sich die Buchhandlung Böckenhoff & Honsel vor zwei Jahren ergeben musste. Inhaberin Monika Tacke war zwar noch in einen kleineren Laden in einem EKZ gezogen, hat aber mittlerweile ganz aufgegeben. Die Buchhandlung Seitenblick hat überlebt – vor allem, weil ihr die Stammkunden treu geblieben sind. „Ohne die hätten wir das nicht geschafft“, erklärt Gabriele Brugmann. Kaum jemand, der früher bei Temming & Heilborn eingekauft hat, sei zur Mayerschen abgewandert – im Gegenteil: „Viele Kunden
Liebevolle Zugaben: Selbstgebastelte Geschenkgutscheine und Leitsprüche
Büchertisch: Die Accessoires stammen aus dem Fundus der Inhaberinnen
Seitenblicks Top 5: Motto: „Wir verkaufen nur, was wir mögen“ Steady-Seller: Die Krimis von Nele Neuhaus Derzeitiger Bestseller: Anne Gesthuysens „Wir sind doch Schwester n“
E-Books: „Bei uns kein Thema“
Besonderheit: Alle Frauen sind gleichberechtigte Inhaberin nen
haben Bücherlisten angelegt und mit dem Kauf so lange gewartet, bis wir unseren Laden eingerichtet hatten.“ Die Eröffnungsfeier übertraf dann auch alle Erwartungen: 300 Einladungen wurden verschickt, und alle kamen. „Unsere Buchhandlung sah aus wie ein Blumenladen“, erinnert sich Claudia Venhorst. Und diejenigen, die nicht kommen konnten, schickten Glückwunschkarten: „Das war sehr rührend.“ Dabei war die Entscheidung, gemeinsam eine Buchhandlung zu eröffnen, ein großes wirtschaftliches Risiko: „Wir haben alles ohne fremdes Kapital angehen müssen – keine Bank wollte uns Geld leihen“, erzählt Agnes Benning, deren Ehemann, ein gelernter Tischler, den Laden nach den Vorstellungen der Frauen eingerichtet hat. Als GbR haften nun alle gleichermaßen für das Geschäft – weshalb auch ein Vermieter gefunden werden musste, der sich auf eine jährliche Kündigungsfrist einlässt.
Mittlerweile wird das 100 qm-Sortiment mit Galerie nur noch von fünf der sechs Gründer-Frauen betrieben – Susanne Jacobi musste aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden. Dabei steht jede der gleichberechtigten Buchhändlerinnen nicht mehr als 20 bis 25 Stunden pro Woche im Laden und nicht mehr als zwei gleichzeitig: „Ansonsten würden wir uns auch auf die Füße treten.“ Auch bei Temming & Heilborn hatten die Frauen in Teilzeit-Jobs gearbeitet: „Wir können von unserem Gehalt zwar keine großen Sprünge machen, für jede von uns ist es aber ein wichtiges Zubrot für das Familieneinkommen.“ Dass es in Bocholt mittlerweile zum guten Ton gehört, in der Buchhandlung Seitenblick einzukaufen, freut die Frauen natürlich – vor allem, weil durch die Nähe zu mehreren Schulen und Schularten mittlerweile auch jüngere Kunden dazugekommen
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sind. „Am Welttag des Buches zum Beispiel kommen hier gut 200 bis 300 Kinder durch“, so Angelika Richter. Wie in vielen Buchhandlungen liegen die Schwerpunkte des Sortiments auf Belletristik und Kinderund Jugendbuch, und auch im Seitenblick werden die Kunden mit Buchvorstellungen und Veranstaltungen jeglicher Art an den Laden gebunden. E-Reader und E-Books seien allerdings kein Thema: „Da hatten wir bisher höchstens zwei Anfragen.“ Besonders stolz sind die Sortimenterinnen aber auf ihre selbst gebastelten Geschenkgutscheine und die persönlichen Sprüche, mit denen sie jedes eingepackte Buch aufwerten. Und worin sehen die fünf Frauen selbst ihr Erfolgsgeheimnis? „Wir sind als gleichberechtigte Inhaberinnen meines Wissens in NRW wohl einzigartig“, meint Gabriele Brugmann. „Außerdem verkaufen wir nur die Bücher, die wir mögen.“ Cornelia Camen
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Es ist Zeit für was Neues! Im Mai feiert Libri.Campus sein zehnjähriges Jubiläum. Geplant ist eine Veranstaltung der besonderen Art – ausgerichtet auf die Anforderungen der Zukunft. Die Veranstaltung soll ein Aufbruchsignal für die Branche sein
B
uchMarkt sprach mit den Ver- Neue Wege für eine Branche mit Zuanstaltern von Libri und der kunft!“ Der Schwerpunkt liegt also auf Gruppe Nymphenburg über „Erneuerung“, auf dem Verlassen von eindas Motto und die Herausfor- gefahrenen Gleisen. derungen, denen sich die Buchhändler im Moment zu stellen haben. Mit welchen Themen werden sich die Buchhändler während des Campus befassen? Truels Dentler: Mit den fundamentalen Themen unserer Zeit: Warum soll der Kunde in Zeiten des Internets gerade in meine Buchhandlung kommen und warum soll er das imTruels Dentler mer wieder tun? Was muss ich ihm bieten, um unverBuchMarkt: Es ist, als würde man wechselbar zu bleiben, und wie kann ich gegen eine Hydra kämpfen: Nachdem das mit vereinfachten Prozessen ökonosich die kleinen Buchhändler mühsam misch stemmen? Um diese Fragen zu gegen die großen Filialen gehalten habeantworten, bringen wir mit den eingeben, kommt die Konkurrenz jetzt noch ladenen Referenten die nötige Außensicht stärker durch das Internet. Es sind mit, sowohl die wissenschaftliche als auch schwierige Zeiten für den Buchhandel. – und ganz besonders – die der Kunden. In diesem Jahr lädt Libri schon zum Zum Jubiläum leisten wir uns übrigens zehnten Mal ausgewählte Buchhändler einen neuen Veranstaltungsort: Erstmals nach Bad Hersfeld ein. Worum geht es laden wir die Buchhändler in das Erlebnisin diesem Jahr, Herr Dentler? museum „Wortreich“ in Bad Hersfeld ein. Truels Dentler (Marketingleiter Libri): Trotz der schwierigen Zeiten sind wir Welches Ziel hat die Verbei Libri fest davon überzeugt, dass der anstaltung? unabhängige inhabergeführte Buch- Truels Dentler: Ziel ist handel weiter dringend gebraucht wird es, in den Seminaren und und absolut zukunftsfähig ist. Libri will Workshops gemeinsam mit den Handel fördern und bei der Fortent- unseren Kunden konkrete wicklung konstruktiv begleiten. Dieser Ideen und schlagkräftige Grundgedanke ist auch im zehnten Libri. Konzepte zu entwickeln, Campus-Jahr unverändert. Das Jahres- die in der Buchhandlung thema 2013 heißt „Einzig, nicht artig: direkt in Maßnahmen mün-
Der Buchhandel muss neue Wege gehen
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den können. Wir legen großen Wert darauf, dass die Konzepte umsetzbar sind und präsentieren daher immer Beispiele von Buchhändlern und branchenfremden Unternehmen, die sich – durchaus auch in schwierigen Umfeld-Situationen – erfolgreich neu aufgestellt haben. Was genau verbirgt sich hinter dem diesjährigen Campus-Thema? Arnd Roszinsky-Terjung: Es ist eine schlechte Gewohnheit der Buchbranche, die eigenen Leistungen nicht durch die Brille der Kunden, der Leser, zu sehen und zu reflektieren. Der Libri.Campus macht deshalb seit 10 Jahren – gemeinsam mit den teilnehmenden Buchhändlern – vor allem eines: auf die Wünsche der Buchhandelskunden solche Antworten zu finden, die begeistern, und die Kundenbindung erhöhen. Der Libri.Campus versteht sich als die führende Ideenbörse für unabhängige Buchhändler: hier tauscht man sich über Pläne, Aktionen und Strategien aus. Und was genau ist mit den „neuen Wegen“ für die Branche gemeint? Truels Dentler: In diesem Jahr gehen wir einen deutlichen Schritt weiter: Damit in-
Der Leser muss immer im Fokus stehen Arnd Roszinsky-Terjung
Das höchste Abenteuer der Menschheit
Ein Blick auf andere Branchen kann helfen Dr. Andreas Meyer
Neue Märkte: Durch Abgrenzung
den Kollegen von Libri und dem RetailExperten Gruppe Nymphenburg initiiert und mitentwickelt. Ein Coachingprogramm für neue Erfolgsmodelle? Was genau plant Libri? Truels Dentler: Wir sind seit mehreren Monaten dabei, ein innovatives Konzept zu entwickeln, mit dem wir den Buchhandel bei der Generierung von Umsatzzuwächsen durch Profilierung – also Zuspitzung auf ein Thema – unterstützen möchten. Derzeit arbeiten wir bereits mit mehreren Pilot-Buchhandlungen zusammen, um um-
habergeführte Buchhandlungen überleben können, reicht es nicht, den Status quo zu konservieren. Um wirklich leben zu können, müssen sie wachsen. Und Wachstum ist – völlig unabhängig von der Branche – nur mit einem überlegenen Angebot zu erreichen. Das kann nur gelingen, wenn die Kernkompetenzen einer Buchhandlung klar sind und auf die Spitze getrieben werden. Genau darum wird es mit vielen praktischen Beispielen beim Campus gehen. Holger Trautmann
240 Seiten, gebunden, mit 160 Abbildungen €[D] 29,95 | 978-3-86873-607-6 | ET: 17. April
Differenzierung lautet das Zauberwort
Herr Roszinsky-Terjung, Sie sind ja zusammen mit Dr. Andreas Meyer schon seit zehn Jahren dabei. Was genau ist Ihre Rolle? Arnd Roszinsky-Terjung und Dr. Andreas Meyer: Unsere Rolle ist schnell beschrieben: Wir sind seit zehn Jahren die „Programm-Macher“ und Moderatoren des Libri.Campus. Als Organisatoren von vielen BuchmarktFORUM-Konferenzen folgen wir konsequent einem Prinzip: der Leser (nicht das Produkt) steht im Fokus. Und damit sind wir sehr schnell bei der Frage: Was wird diesem Endkunden denn in anderen Einzelhandelsbereichen geboten? Innovations- und andere Spitzenleistungs-Beispiele aus anderen Branchen sowie der gelungene Transfer in die Buchbranche sind eine Spezialität des Libri.Campus. Ansonsten zur Rolle: Wir haben das Konzept des diesjährigen Campus, ein auf mehrere Jahre angelegtes Coachingprogramm für neue Erfolgsmodelle im Buchhandel, zusammen mit
fassende Erfahrungen zu sammeln und in der Praxis zu erproben. Eingeteilt in drei Gruppen, spezialisieren sich die Buchhandlungen auf verschiedene Bereiche: Die erste Gruppe auf das Thema „Lesewelten“, die zweite auf „Kind & Familie” und die dritte auf „Schenken & Selbstbelohnung”. Alle relevanten Bereiche wie Ladengestaltung, Sortimentsmanagement, Warenpräsentation oder Kundenansprache werden in Hinblick auf diese Spezialisierung zusammen mit Experten untersucht und verbessert. Angesichts des Strukturwandels ein immens wichtiges Thema. Konkreteres über diese Profilkonzepte verraten wir aber erst im Herbst. Das Stichwort lautet: Wachstum. Der Experte Holger Trautmann, Geschäftsführer der Blue Ocean Strategy Partners GmbH, wird auf dem Campus mit dem Eröffnungsbeitrag bereits die Spur
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Der spektakuläre Bildband zum 60. Jahrestag der Erstbesteigung mit bisher unveröffentlichten Bildern www.knesebeck-verlag.de
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legen zur systematischen Erforschung von Wachstums-Alternativen. Dabei spielt die Blue Ocean Strategy eine Rolle. Was genau steckt dahinter? Holger Trautmann: Ziel bei der Anwendung dieser Innovationsmethodik ist es immer, Wachstum durch Verlassen der ausgetretenen Wettbewerbspfade zu gewinnen. In vielen Branchen haben sich die Wettbewerber in ihren Leistungen derart angenähert, dass für den Konsumenten kaum noch Unterschiede zu sehen sind. Hier hilft eine Nutzeninnovation, die die Teilnehmer mit Hilfe eines methodischen Leitfadens gezielt suchen und finden können. Starke Differenzierung von den üblichen Leistungen ist also das Ziel – mit einem für Kunden überzeugenden, neuen Benefit.
Limbic®-Modell: Wer seine Zielgruppe kennt, ist im Vorteil
nissen der modernen Gehirnforschung und des Neuromarketings, richtig? Dr. Anna Barbara Holstein: Genau, die Basis unserer Dienstleistung ist ein tiefes Verständnis des Kunden als Shopper (im Geschäft) und als Consumer mit all seinen (unbewussten) Motiven, Wünschen und Erwartungen. Vor allem im Bereich des Neuromarketings hat es im letzten Jahrzehnt durch moderne Verfahren wie Hirnscanning oder Messung unbewusster körperDr. Anna Barbara Holstein licher Reaktionen enorme Fortschritte gegeben. Gerade das Verständnis der unse nötig. Mit der Gruppe Nymphenburg bewussten Programme, die den Kunden hat Libri sich einen Experten mit ins steuern, ist für den stationären Buchhandel Boot geholt. Was genau macht Ihr Beraenorm wichtig. Wer heute genau weiß, was tungsunternehmen, Frau Dr. Holstein? er lesen möchte, braucht keinen stationären Dr. Anna Barbara Holstein (Mitglied der Buchhändler. Wer nach Beratung, InspiGeschäftsleitung): Das Motto der Gruppe rationen und Ideen sucht, will einen POS Nymphenburg heißt „Erfolgreicher verkau- finden, der das widerspiegelt. fen – heute und morgen. Von der Positionierung bis zum POS“. Dabei werden von Können Sie uns ein Beispiel geben, welinterdisziplinären Teams aus Sicht des Kun- che Dinge hier eine Rolle spielen? den alle Erfolgsbausteine vom Marketing bis Dr. Anna Barbara Holstein: Beispielszur Kundenbindung, von der Ladengestal- weise müssen Besucher im Buchhandel fintung bis zum Visual Merchandising behan- den und nicht suchen. Eine atmosphärische delt. Gerade im Buchhandel, in dem sich zur Ladengestaltung, anregende WarenpräsenZeit ein tiefgreifender Strukturwandel voll- tation, überraschende Inspirationen, außerzieht, wird ein ansprechender, kundengerech- gewöhnlicher Service und vor allem eine ter und emotionaler POS zur Überlebensfrage. gute Kenntnis seiner Kunden vor Ort und für ein Kundenberatungsgespräch entsprechend Um zu analysieren, was für den Kunqualifizierte Mitarbeiter sind unabdingbar. den ein emotionaler POS ist, und wie Buchhandlungen ihre Kunden richtig Also reicht gute Beratung – welche ja imansprechen, arbeiten Sie mit Erkenntmer als die Kernkompetenz eines BuchDurch Spezialisierung soll sich der Buchhändler neue Märkte erschließen und seinen eigentlichen Konkurrenten ausweichen. Dafür ist erstmal eine genaue Standort- und Wettbewerbsanaly-
Der POS muss Inspiration und Ideen bieten
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händlers bezeichnet wird – nicht mehr? Dr. Anna Barbara Holstein: Nein, Information und Fachkenntnis allein genügt nicht mehr, Kundenversteher sind gefragt. Kundenversteher heißt, auch die unbewussten Motive und Erwartungen von Menschen zu kennen und durch Ladenauftritt, Sortimentsdarstellung oder direkt im Gespräch die richtigen Signale zu geben. Dabei nutzen wir u.a. das Motivsystem Limbic®, welches Einblick in die Erwartungsstrukturen des Käufers gibt und hilft, das individuelle Profil bzw. die Markenpositionierung bis ins kleinste Detail umzusetzen. Sie haben viel Erfahrung auch mit anderen Branchen. Gibt es Beispiele für Branchen, die vor ähnlichen Herausforderungen standen wie nun der deutsche Buchhandel? Dr. Anna Barbara Holstein: Die Apotheke stand vor Jahren und auch heute vor durchaus vergleichbaren Herausforderungen: Filialisierungen einerseits, Online-Apotheke anderseits. Hier haben vor allem Großhandlungen ihr Selbstverständnis verändert. Sie haben sich vom Logistiker zum Apothekenbetreuer entwickelt. 14 Beratungspakete rund um das erfolgreiche Management einer Apotheke – von Waren-Prozessen über Sortimentssteuerung, Mitarbeiter-Know-how bis zu Marketing, vermittelt durch Großhandelsaußendienst und Experten – helfen dem Apotheker heute, sich an seinem Standort zu profilieren, seine betriebswirtschaftlichen Kennzahlen im Griff zu behalten und gleichzeitig das zu gewinnen, was ihm am wichtigsten ist: Mehr Zeit für seine Kunden. Die Fragen stellte Maria Altepost
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Stilvoll: Granit-Balkone umrunden den Saal auf vier Ebenen
wagte den Schritt zurück: Er brachte Theaterstücke, Musicals und Konzerte auf die Bühne. Doch nach nur sechs Jahren verwandelte sich das Grand Splendid abermals in ein Kino. Bis zum März 2000, als nach der Vorstellung des Oscar-prämierten Films „American Beauty“ der Vorhang wieder einmal eine Ära beendete. Der nächste große Wandel stand bevor. Die Ilhsa Group, eine argentinische Buchhandelskette, steckte drei Millionen Pesos (damals rund 2,5 Millionen US-Dollar) in
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den Umbau und machte aus dem Theater eine Buchhandlung. Keine austauschbar designte Filiale, sondern ein Schmuckstück, einen stilvollen Rückzugsort. Mit Erfolg: Seit der Neueröffnung vor 12 Jahren kamen 14 Millionen Besucher. Die Librería (spanisch für Buchhandlung) wird in nahezu jedem Reiseführer über Buenos Aires empfohlen. Zu Recht, wenngleich die dunkelbraunen Regale im Hauptsaal nach IKEA aussehen und die Beschallung mit US-Songs auf die Nerven gehen kann. Was zählt, ist das Flair. Der Glanz. Wer in
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dem hohen Saal mit seinen prunkvollen Balkonen steht, möchte nicht mehr in der branchentypischen Enge anderer Buchläden einkaufen. Wer unter den goldgelb strahlenden Theaterlampen nach Lektüre gestöbert hat, möchte dies nie mehr unter Neonlicht tun. In zwei schwarzen Ledersesseln der untersten Loge sitzen Sabina und Marcelo, Studenten der Literaturwissenschaft. Vor ihnen liegt ein Stapel Fachbücher. „Diese Ausgaben gibt es zwar auch in der Uni-Bibliothek“, sagt Sabina, „aber hier ist es viel entspannter“. Die beiden zählen zu den 80 Prozent der Kunden, die das „El Ateneo Grand Splendid“ regelmäßig besuchen. Auch der ältere Herr im grauen Dreiteiler, der neben ihnen sitzt, ist Stammgast. Wie in Zeitlupe blättert er Seite um Seite eines Romans des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges um. „Ich war früher öfter hier im Kino. Jetzt, als Rentner, genieße ich es, meine Zeit in einer der Logen beim Lesen zu verbringen. Und meine Frau freut sich, wenn ich für zwei Stunden aus dem Haus bin“, sagt er und widmet sich wieder seiner Lektüre. Ab und zu hört man ein dezentes Rauschen, das durch den hohen Raum zieht. Ist das der Atem der Geschichte – oder doch nur die Klimaanlage? Im ersten Rang lehnt sich eine Frau im dunklen Kleid an ein Regal und fährt mit ihren Fingern über die Buchrücken. Vom obersten Balkon winken zwei Jungs. Ein uniformierter Wachmann murmelt mit ernster Miene in sein Funkgerät. An der Rampe, die vom Auditorium auf die Bühne führt, macht ein kleines Mädchen erste Gehübungen. Die Librería wirkt nicht wie ein steriles Museum, sondern lebt. Im Café sitzen US-Amerikaner, die Huhn Mailänder Art, Ravioli und Lachs verzehren. Spanier, die an einem Café con leche nippen. Brasilianer, die sich Tía Marías bestellen. Und Argentinier, die sich einige der landestypischen Empanadas (gefüllte Teigtaschen) und Medialunas (Croissants und Gebäck) servieren lassen. Dort, wo die Gäste Platz genommen haben, treten regelmäßig Autoren auf. Paul Auster war bereits da, Mario Vargas Llosa ebenso, und viele andere. Der Vorhang, der schon so oft fiel und sich wieder erhob, bewegt sich also nach wie vor. Vielleicht ist es ja diese Form der Beständigkeit und Tradition, die die Engel hoch oben in der Kuppel so vergnügt aussehen lässt. Günter Keil
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Kooperatives Spielvergnügen Es ist wohl dem Brettspiel zu „Herr der Ringe“ von Reiner Knizia zu verdanken, dass der kooperative Spielgedanke im Gesellschaftsspiel wieder Beachtung fand und sich zunehmend verbreiten konnte. Viele kennen noch die Spiele aus dem Herder Verlag, der vor einigen Dekaden ganz auf diese Idee setzte, allerdings vor allem im Bereich der Kinderspiele. Klassiker wie „Bärenspiel“, „Regenbogenland“ oder „Piraten Abenteuer“ (früher: „Corsaro“) sind jetzt wieder (bei Amigo Spiele) erhältlich. Und natürlich ist bei den Kinderspielen der „Obstgarten“ (Haba) der Inbegriff kooperativen Spielvergnügens. Doch im Erwachsenenspiel? Da mussten erst einige Literatur-Adaptionen kommen, wie das schon erwähnte „Herr der Ringe“ oder das vorzügliche „Hexer von Salem“, um Autoren und Verlage wieder zu begeistern, in dieser Hinsicht mutig zu sein. Dass es gar nicht immer opulente Spiele sein müssen, sondern auch kleine Kartenspiele viel kooperativen Spielreiz bergen, das beweist „Hanabi“. Im Spiel enthalten sind Feuerwerkskarten in fünf verschiedenen Farben, dazu gibt es zehn bunte Karten, die in einer Variante eingesetzt werden können. Ziel der Spieler ist es, ein beeindruckendes Feuerwerk zu veranstalten. Ob dies gelingt, darüber geben am Ende der Bemühungen die
Faszination Feuerwerk: „Hanabi“ von Abacus
erzielten Punkte Auskunft. Das Besondere: Jeder Spieler erhält zwar Handkarten, doch diese nimmt er mit der Rückseite zu sich auf die Hand, d.h. nur die Mitspieler sehen, welche Farbe die Feuerwerkskarten haben. Im Spiel wird nun versucht, durch Hinweise möglichst klar zu definieren, wer welche Karte auf der Hand hat, damit die geforderten Farbreihen auch richtig, d.h. in steigender numerischer Folge, ausgelegt werden. Gelingt es, alle fünf Karten einer Farbe richtig offen auszulegen, winkt sogar ein Bonus. „Hanabi“ ist eine originelle Spielidee, die sich schnell erschließt. Autor Antoine Bauza bereichert mit dem Titel das stets mit einem genauen Blick zu würdigende Programm von Abacus Spiele um eine bemerkenswerte Kartenspielvariante. Und mal ehrlich, wer kann sich schon der Faszination eines Feuerwerks entziehen? Rainer Scheer Kontakt: Abacus Spiele, Dreieich, www.abacusspiele.de, www.moses-verlag.de
Nonbooks
Gut Brot will Weile haben Der Bäcker vom Lorettohof und seine besten Rezepte
Lederhüllen für Bücher
von Günter Weber & Dieter Ott, mit Texten von Heidrun Gehrke, Fotos: Kurt-Michael Westermann, hrsg. von Ria Lottermoser 168 Seiten, 79 Farbfotos, Efalinband mit Folienprägung, 185 * 240 mm € [D] 22,80 / SFr 29.90 / € [A] 23,50 ISBN 978-3-7750-0653-8
Mit Buchhüllen aus Rindsleder präsentiert der Bookchair Vertrieb ein neues Accessoire für Buchliebhaber. Wer seine Bücher über alles schätzt und gerne unterwegs liest, kennt das Problem: Das Lieblingsbuch leidet unter Schmutz und Kratzern. Eine Lösung sind die Echtlederhüllen von Bookchair, hergestellt in
Walter Hädecke Verlag Postfach 1203, 71256 Weil der Stadt www.haedecke-verlag.de facebook.com/haedecke.verlag
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Schöner schützen: Farbenfrohe Lederhüllen Deutschland und erhältlich in den Farben Caribic Blau, Apfelgrün, Goldgelb und Rosso. „Das genarbte Rindsleder fühlt sich so angenehm weich an, wie es nur bei
BuchMarkt April 2013
Hochspannung Lassen Sie sich fesseln! Grüne Insel in der Buchhandlung: Dussmann kooperiert mit der Königlichen Gartenakademie
€ 14,99 · ISBN 978-3-8392-1317-9
Aktionen
Frühlingsgefühle „Frühlingserwachen im KulturKaufhaus“ lautet das Motto einer Aktion, mit der Dussmann seit dem kalendarischen Frühlingsanfang die letzten Gedanken an winterlich dunkle Tage vertreibt. Als Kooperationspartner holte Dussmann die Königliche Gartenakademie ins Boot, einen Ort in Berlin-Dahlem, an dem man das Thema Garten in allen Facetten erleben kann: Hier gibt es Pflanzen und hochwertige Gartenaccessoires, hier kann man sich den Garten planen lassen und Kurse belegen. Die beiden Gründerinnen der Königlichen Gartenakademie Gabriella Pape und Isabelle Van Groeningen haben in der zweiten Etage des KulturKaufhauses kleine Themenwelten mit Pflanzen und Nonbooks
echtem Leder der Fall ist. Die frischen Farben sorgen dafür, dass unsere Lederhüllen garantiert zum Objekt der Begierde neidvoller Sitznachbarn werden“, erklärt Helmut Hetzer, Geschäftsinhaber von Bookchair Vertrieb. Verstärkt sind die Lederhüllen innen mit einem bemusterten Vliesfutter, damit das weiche Leder die notwendige Starrheit für den Stoßschutz an den Kanten erreicht. Zur Verwendung steckt man den vorderen und hinteren Buchumschlag in die dafür vorgesehenen Laschen und schlägt
geschaffen, außerdem geben sie in zwei Abendveranstaltungen ihr Wissen weiter. Passanten werden durch die Bemalung der Schaufenster mit Blumen-Aquarellen von der britischen Künstlerin Polly Wickham in den Laden gelockt. Ob mediterraner Hof, Nasch- oder Dachgarten, die Präsentation weckt Begehrlichkeiten. Dussmann zeigt in diesem Umfeld eine große Auswahl an Garten- und Kochbüchern, auch Kräutertöpfe und Samentütchen können die Kunden gleich mitnehmen. Eine gute Idee, von der beide Partner profitieren. Auch in kleineren Flächen sind frühlingsbunte Oasen eine Attraktion, die für die Warengruppe Gartenbuch Kaufanreize schafft. Und die kooperierenden Gärtnereien bekommen eine Werbefläche mitten in der Innenstadt.
€ 12,99 · ISBN 978-3-8392-1385-8
Margit Lesemann Kontakt: Dussmann das KulturKaufhaus, www.kulturkaufhaus.de
die Lederhülle dann einfach um das Buch. Die Lederhüllen sind in zwei Größen, jeweils für Bücher bis 22,5 cm bzw. 24 cm, sowie unterschiedlichster Dicke geeignet. Sicher verschließen lassen sich die Buchhüllen dank eines Wickelbands. Als weiterer Pluspunkt ist innen noch ein Leseband eingenäht. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei 39,90 Euro für die Größe M, sowie 49,90 Euro für die Größe L.
€ 9,99 · ISBN 978-3-8392-1344-5
Kontakt: Bookchair Vertrieb, www.bookchair.net
BuchMarkt April 2013
Leseexemplar schon bestellt? Tel. 0 75 75 / 20 95 - 26 markus.riedelsheimer@gmeiner-verlag.de
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Wir machen‘s spannend
Praxis | Die Besten
Bestenliste
Bestseller Barsortiment
Erstellt von
Ermittelt von
Hörbücher
Belletristik
Sabine Friedrich | Wer wir sind | Gel. von J. Uter und S. Friedrich | GoyaLit
1 Timur Vermes | Er ist wieder da | Eichborn
Eowyn Ivey | Das Schneemädchen | Gel. von Doris Wolters | Audiobuch
Anne Gesthuysen | Wir sind doch Schwestern | Gel. von Doris Wolters | Argon Leigh Bardugo | Grischa – Goldene Flammen | Gel. von Cathlen Gawlich | Hörbuch Hamburg Eva Ibbotson | Fünf Hunde im Gepäck | Gel. von Martin Baltscheit | DAV John Grisham | Theo Boone – Unter Verdacht | Gel. von Oliver Rohrbeck | cbj audio Die Bestenliste liegt auch – kommentiert – diesem Heft als Poster bei. Weitere Poster (für Abonnenten kostenlos) können über vertrieb@buchmarkt.de bestellt werden.
1 Frank Schirrmacher | Ego | Blessing
2 Klüpfel/Kobr | Herzblut | Droemer Knaur
Martin Suter | Die Zeit, die Zeit | Gel. von Gert Heidenreich | Diogenes Dietrich Faber | Der Tod macht Schule | Gel. von Dietrich Faber | Random House Audio
Sachbuch
Kinder- und Jugendbuch 1 Sven Nordqvist | Findus zieht um | Oetinger 2 Erin Hunter | Verbannt | Beltz 3 Jeff Kinney | Dumm gelaufen! | Baumhaus
2 Stéphane Hessel | Empört Euch! | Ullstein 3 Jonas Jonasson | Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand | carl‘s books
3 Alois Prinz | Hannah Arendt oder Die Liebe zur Welt | Insel
4 Jörg Maurer | Unterholz | Scherz
4 Hubert Wolf | Die Nonnen von Sant‘Ambrogio | C.H. Beck
5 Anne Gesthuysen | Wir sind doch Schwestern | Kiepenheuer & Witsch
5 Hüther/Hauser | Jedes Kind ist hoch begabt | Knaus
6 Hillary Mantel | Falken | DuMont
6 Natascha Kampusch | 3096 Tage | Ullstein
7 Jussi Adler-Olsen | Das Washington Dekret | dtv
7 Rolf Dobelli | Die Kunst des klaren Denkens | Hanser
8 Eva Menasse | Quasikristalle | Kiepenheuer & Witsch 9 Welke/Wischmeyer | Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk | Rowohlt 10 Judith W. Taschler | Die Deutschlehrerin | Picus Verlag
4 Ottfried Preußler | Die kleine Hexe | Thienemann
5 John Green | Das Schicksal ist ein mieser Verräter | Hanser 6 Jeff Kinney | Von Idioten umzingelt! | Baumhaus 7 Josephine Angelini | Göttlich verliebt | Dressler
8 Frank Wittig | Die weiße Mafia | Riva
8 Jeff Kinney | Geht‘s noch? | Baumhaus
9 Stéphane Hessel | Engagiert Euch! | Ullstein
9 Jeff Kinney | Ich war‘s nicht! | Baumhaus
10 Hans-U. Wehler | Die neue Umverteilung | C.H. Beck
10 Jeff Kinney | Gibt‘s Probleme? | Baumhaus
Bestenliste
Bestseller nach Umsatz
Erstellt von
Ermittelt von
Businessbücher
Romane, Unterhaltung, Belletristik
1. (1) Reinhard K. Sprenger | Radikal führen | Campus
1 Klüpfel/Kobr | Herzblut | Droemer Knaur | Umsatz: 772,-
2. (2) Daniel Kahneman | Schnelles Denken, langsames Denken | Siedler
2 Timur Vermes | Er ist wieder da | Eichborn | Umsatz: 369,-
3. (3) Charles Duhigg | Die Macht der Gewohnheit | Berlin-Verlag 5. (-) Roy Baumeister, John Tierney | Die Macht der Disziplin | Campus
5 Sebastian Fitzek | Der Nachtwandler | Droemer Knaur | Umsatz: 216,-
Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den DownloadZahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Die Macht der Disziplin www.getabstract.com/buchmarkt
3 Jonas Jonasson | Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand | carl‘s books | Umsatz: 300,4 Sabine Ebert | 1813 – Kriegsfeuer | Droemer Knaur | Umsatz: 218,-
5. (4) Hans-Werner Sinn | Die Target-Falle | Hanser
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in Verbindung mit
Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz
BuchMarkt April 2013
Mit Presse-Renten
DVD-Tipp Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion
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Steuern
Freunde, 4 Jahreszeiten, 11 Umzüge, 23 Wohnungen – so lässt sich auf die Schnelle der Plot des Films „3 Zimmer/Küche/ Bad“ beschreiben, den good!movies in diesem Monat als DVD und Blu-ray auf den Markt bringt. Immer wieder werden die Karten neu gemischt: Studenten-WGs, die erste gemeinsame Wohnung als Paar, Trennungen, Auszüge … Mit „Das Leben besteht aus Umzügen, und dies ist der Film dazu“ wurde der turbulente Großstadtreigen beim Kinostart im Oktober vergangenen Jahres angekündigt. Regie führte Dietrich Brüggemann, das Drehbuch schrieb seine Schwester Anna Brüggemann, die auch eine der Hauptrollen übernommen hat.
Zum Verkaufs-Start verlost good!movies dreimal eine DVD „3 Zimmer/Küche/Bad“ inklusive des bei Eichborn erschienenen Buchs „Das WG-Lexikon” von Markus Henrik. Einfach eine Mail an gewinnspiel@buchmarkt.de mit dem Vermerk „3 Zimmer/Küche/Bad“. Bitte Namen und Buchhandlung/ Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.
Gewinnspiel!
Umzugs-Wahnsinn: good!movies verlost DVD und Buch
Unser Buch-Tipp Empfohlen von der BuchMarkt-Redaktion
I
Klaus G. Saur (Hg.) Verlage im „Dritten Reich“ Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie Vittorio Klostermann
n einem kleinen Schlusskapitel verweist der Herausgeber des Bandes „Verlage im ‚Dritten Reich‘“, Klaus G. Saur, auf die deutschen Verleger im Exil – ein Kapitel, das inzwischen recht gut aufgearbeitet ist; Dank sei da vor allem den bahnbrechenden Arbeiten von Hans-Albert Walter oder John Spalek. Warum aber die Beschäftigung mit Verlagen in Hitlerdeutschland? Ab 1933 begann die Elite der deutschsprachigen Literatur (etwa 2.000 Autoren) zu emigrieren – gab es 1932 rund 32.000 Neuerscheinungen, waren es im Jahre 1941 – das zeigt den freien Fall ganz deutlich – weniger als 20.000. Zur Aufarbeitung jener dunklen Jahre von 1933 bis 1945 gehören aber eben auch die Verlagsgeschichte in Deutschland. Jan-Pieter Barbian mit seiner in den 1990er Jahren bei De Gruyter Saur und dtv erschienenen „Literaturpolitik im ‚Dritten Reich‘“ hat da bereits eine Referenzarbeit vorgelegt, aber: Literaturpolitik ersetzt natürlich keine Verlagspolitik. Das vorliegende Werk, an dem namhafte Wissenschaftler wie Karolin Schmahl, Reinhard Wittmann, Melanie Mienert, Wolfgang Wippermann, Thomas Keiderling, Barbian himself, Siegfried Lokatis und Ernst Fischer mitgearbeitet haben, stellt als allererstes erstmal eine Typologie der Verlage im Nationalsozialismus auf: 1. Verlage, die nach 1933 verboten und sofort geschlossen wurden, 2. Verlage, die emigrierten, 3. teilemigrierte Verlage (z.B. der S. Fischer Verlag unter dem ständig zwischen den Welten lavierenden Gottfried Bermann), 4. Verlage, die kompromisslos in Deutschland weiterarbeiteten (wie Kiepenheuer, Claassen oder Hanser), 5. die Angepassten und Arrangierten (wie Piper, Callwey, Langewiesche Brandt), 6. Lexikonverlage und 7. die Parteiverlage. Vollständig kann ein Werk von rund 250 Seiten die Verlagslandschaft in Nazideutschland natürlich nicht abbilden – das ist auch nicht Anspruch des Buches. Um so gründlicher sind die „Fallstudien“ z.B. zur Reclam-Programmpolitik oder der Ullstein-Entwicklung. Oder zu Brockhaus, Oldenbourg und Walter de Gruyter. Oder das Kapitel von Siegfried Lokatis „Die buchhändlerische Vermarktung des Zweiten Weltkriegs im Börsenblatt (1939-1940)“.
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Premium-Vorsorge für Medienmenschen
Besser Presse
In 2013
4,5 %
Praxis | Verkaufsargumente
All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko Connie Palmen „Logbuch eines unbarmherzigen Jahres” – Diogenes Zum zweiten Mal verliert sie einen geliebten Mann und muss es schreibend bewältigen. Nach „I.M.”, ihrem Buch über den plötzlichen Tod von Ischa Meijer, wird nun Hans van Mierlo, mit dem sie zwölf Jahre gelebt hat, zum Mittelpunkt ihrer Erinnerung. Mit beiden hatte sie eine symbiotische Beziehung. Totale Hingabe. Absoluter Absturz. Nur durch die sprachliche Formung des Unfassbaren hält sie sich aufrecht: Wie war das Leben vorher, wie habe ich das mit-, überlebt? Auch seine Tochter Marie stirbt an Krebs, auch Harry Mulisch und andere Freunde sterben in der gleichen Zeit. Da sie wie Hans zu den Berühmtheiten in Holland zählt, die jeder kennt, bedeutet ihr Buch dort sicher eine persönlichere Anteilnahme. Denn der Tod ist doch derart allgegenwärtig, dass Worte ihm nicht gewachsen sind. Man fühlt Mitleid und die Ohnmacht aller Versuche, den Schmerz auszudrücken. (259 S., 21,90 Euro)
Dave Eggers „Ein Hologramm für den König” – Kiepenheuer & Witsch Alan, 54, ein gutmütiger Loser, erhofft sich von einer Präsentation vor König Abdullah von Saudi-Arabien den Durchbruch für die amerikanische ITFirma, die er vertritt, und zugleich einen Verdienst, der seine hohen Schulden tilgt. Fast wirkt er wie ein Sinnbild der westlichen Welt, die ohne Ölmilliarden-Investitionen unterzugehen droht. Und der König lässt sich viel Zeit. Die nutzt Alan für Träumereien und die Operation einer angeblich ungefährlichen Geschwulst – ebenfalls ziemlich metaphorisch. Alles ist hier nämlich auf Sand gebaut, nichts tatsächlich so, wie es scheint. Mit einem Charakterbild in völlig fremdartiger Umgebung nimmt der Autor eine zwiespäl-
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Ellen Pomikalko Kritikerin
tige Gesellschaft aufs Korn: verweichlicht und nachgiebig auf der einen, undurchsichtig und unverlässlich auf der andern Seite. Wo das enden soll? Für Alan wohl in einem Desaster. Ein bisschen viel Sachbuchanteil hat der Roman, ist dadurch aber auch enorm zeitgeistig. (345 S., 19,99 Euro) Isabelle Neulinger „Meinen Sohn bekommt ihr nie” – Nagel & Kimche Die Schweizerin zieht nach Tel Aviv und heiratet einen netten jungen Sportlehrer. Sie bekommen einen Sohn. Damit wir die Problematik verstehen, erfahren wir, wie Isabelle Land und Leute kennenlernt und die zunehmende Gewalt erfährt. Für sie unerwartet, neigt sich ihr Mann der Religion zu und wird immer dogmatischer. Als sie sich deshalb scheiden lässt, will er das Kind behalten. Den langen Prozess, bis sie es tatsächlich nicht, wie ursprünglich amtlich vorgesehen, an den Fanatiker hergeben muss, schildert sie in diesem insofern aufregenden Buch, als man die jüdischen Vorschriften und Gesetze sicher nicht in diesen Einzelheiten gekannt hat. Die religiösen Dogmen aller Arten ähneln einander, in einem säkularen Staat erwartet man sie nicht. (205 S., 17,90 Euro)
Ingvar Ambjørnsen „Eine lange Nacht auf Erden” – Rotbuch Auch hier empfindet ein gerade mal knapp 6oJähriger sein Dasein als absehbar bald beendet. Der
BuchMarkt April 2013
Norweger (wie sein Autor) möchte in der Berliner Wohnung einer jüngst gestorbenen Freundin überwintern, kommt aber nicht zur Ruhe, weil sich ständig andere in seine Belange einmischen. Er ist ein renommierter Journalist und Kochbuchautor, und als die Idee zu einem neuen Kochbuch aufkommt, entflammt er wieder. Mit sanftem Spott durchtränkt, ist Claes Otto Geddes Berliner Abenteuer mit einem bankrotten Zahnarzt und einer Großhure namens Adele Lusthoff und anderen zwar situationskomisch, aber wegen der durchweg dialogfreien, indirekten Rede auch eher kontemplativ – ein alternder Mann zwischen Zustimmung und Abneigung gegenüber den Zumutungen des Lebens und der Mitmenschen. Nicht gerade ein Identifikationsobjekt, ist Gedde ein ebenso schräger Vogel wie Eggers Alan, beide vor dem Resümee ihres Wirkens so gut wie ratlos. (251 S., 18,99 Euro) Caroline Brothers „Niemandsland” – Bloomsbury Berlin Wenn man eines aus diesem Flüchtlingsdrama zweier afghanischer Waisenkinder mitnimmt, dann die moralische Pflicht zu helfen, so weit man es kann. Zwei Jungen aus Kabul, die mit den Eltern vor den Taliban geflohen sind und sie verloren haben, wollen nach London zu einem Verwandten, weil sie dort zur Schule gehen können. Durch alle fürchterlichen Rückschläge, die gewissenlose Ausbeuter und Lügner ihnen zufügen, glänzt die Hilfe eines Ehepaares, das sich um sie kümmert und ein ganzes Stück weiterbringt. Ja, wenn andere ihnen auch geholfen hätten, statt sie wie Dreck zu behandeln, wäre es kein Problem gewesen, von Kabul nach London zu kommen. So aber machen sie eine Odyssee an körperlichen und seelischen Strapazen durch, der Größere beschützt den Kleinen. Ihr Schicksal wird aus Sicht der Jungen unprätentiös erzählt, basierend auf echten Fällen, und geht an die Nieren. (283 S., 19,90 Euro)
Die Geschichte der
Angelika Schrobsdorff (Hg.) „Der Vogel hat keine Flügel mehr” – dtv Die Briefe ihres noch kurz vor Kriegsende gefallenen Halbbruders Peter Schwiefert legen eine Familientragödie in der Nazizeit offen. Angelika war erst zehn, als Peter, 21, aus der ersten Ehe ihrer Mutter 1938 nach Portugal ging, mittellos, aber überzeugt, sich als Jude bekennen zu müssen, obwohl sein Vater nicht jüdisch war, während die Mutter ins Exil nach Bulgarien floh mit den zwei jüngeren Töchtern, deren Vater wiederum in Berlin blieb – aus Peters überschwenglich gefühlvollen Briefen lebt die ganze Epoche vor uns auf. Er schloss sich nach mehreren Versuchen, irgendwo bleiben zu können, dem französischen Heer unter de Gaulle an und hat seine Mutter trotz großer Sehnsucht nicht mehr wiedergesehen. Angelika wurde Schriftstellerin und war mit Claude Lanzmann verheiratet, der Peters Briefe schon 1974 in Frankreich herausgab. (276 S., 19,90 Euro)
Eberhard Rathgeb „Kein Paar wie wir” – Hanser Die Lebenslinien zweier zusammen alt gewordener Schwestern werden hier nachgezeichnet, denen die Politik weniger dreinreden konnte als die kaltherzigen Eltern, die ihre Jugend prägten, danach aber allen Einfluss verloren. Da der Vater früh wegen der Nazis nach Buenos Aires gezogen war, hat der Krieg sie nicht betroffen, und als sie sich vor den Eltern nach New York flüchteten und dann beide interessante Jobs hatten, ging es ihnen materiell gut. Nach dem Tod der Eltern zogen sie ins geerbte Haus zurück, bis das Alter Änderungen verlangte, die sie gemeinsam trafen, solange es ging. Der Roman hebt die Übereinstimmung und Zufriedenheit der beiden Frauen hervor, denen anscheinend nicht mal unausgelebte Sexualität und Kinderlosigkeit etwas ausgemacht haben. Na gut, „es geht auch anders, doch so geht es auch.” Die Nachtseite bleibt ausgeblendet. (186 S., 17,90 Euro)
Hernán Rivera Letelier „Die Liebestäuschung” – Insel Eine ganz andere Mentalität breitet der chilenische Autor vor uns aus. 1929 entsteht eine Stadt rund um die Salpeterminen in der Atacama-Wüste. Unter lauter trinkfesten Arbeitern und Glücksrittern lebt die tugendhafte Kinopianistin, Tochter des Barbiers, an die sich nur ein Hallodri von Trompeter herantraut. Einer Figur wie ihr als jungem Mädchen war schon sein Roman „Die Filmerzählerin” gewidmet. Jetzt ist die Protagonistin 30 und verschweigt ihrem besorgten Vater ihr heimliches Verhältnis. Das tragische Ende wird in ebenso feurigem Pathos beschworen wie das nur durch Exzesse erträgliche miserable und triste Leben der Mineros und Musiker. Der lateinamerikanische Hang zum Hochstilisieren legt einen glitzernden Mantel über brüchige Verhältnisse durchweg armer Leute und böser Obrigkeiten. Zwanzig Jahre hat der Autor in den chilenischen Minen gearbeitet, bevor er zu schreiben begann. (315 S., 19,95 Euro)
Maike Maja Nowak „Wanja und die wilden Hunde” – Mosaik Die ostdeutsche Liedermacherin wird nach der Wende auf Marina Zwetajewa aufmerksam gemacht und lernt (wieder) Russisch, um deren Gedichte im Original zu vertonen. Mit einer russischen Kollegin fährt sie in ein abgelegenes Dorf, wo noch ältere Bauern wohnen, und lebt dort sehr urtümlich, gibt zwischendurch städtische Konzerte. Ein herrenloser Hund bleibt bei ihr, zu ihm gesellen sich andere, die sie betreut. Sie lernt von dem Rudel, was Führung bedeutet. Jetzt leitet sie das Dog-Institut in Berlin. Die „Kleine Hundekunde” am Ende ihres entspannt erzählten Erfahrungsberichts weist auf die einfachen Möglichkeiten hin, seinen Hund zu verstehen und im Einklang mit seiner Natur zu bleiben. Mir hat ihr Buch, das auch einer Selbsterkundung nachspürt, sehr gefallen. (332 S., 17,99 Euro)
BuchMarkt April 2013
LEBENSPFLÜCKERIN geht weiter…
Taschenbuch · 352 Seiten 978-3-942446-82-2 · 9,90 E »Der Name Regine Kölpin steht für Krimis mit Tiefgang, für Geschichten, die unter die Haut gehen.« Jeversches Wochenblatt
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www.kbv-verlag.de
Special | Fachbuch Inhalt „Ökonomie des Teilens“: Die Fachverlage auf dem Weg in die Wirtschaftsformen von morgen | 60 Unibuch: Die Kasseler Fachbuchhandlung geht ungewöhnliche Wege, um Kunden zu gewinnen | 68 Gesetzesnovellen: Neue Umsatzchancen mit Mietrecht und Rechtsanwaltsvergütungsgesetz | 72 Haufe: Wie sich Haufe vom Ratgeber zum Fachbuchverlag wandelt | 76 Notarverlag: Was als Label begann, ist heute ein eigenständiger Verlag | 78
Editorial
U
nterschiedlicher könnte es kaum sein: Während Reed Elsevier im letzten Monat meldete, dass der Konzern 80 Prozent seiner Umsätze mit digitalen Inhalten macht, kommen kleine Verlage, insbesondere aus der Geisteswissenschaft, gerade mal auf ein halbes. Die Nachfrage der Bibliotheken, aber auch in den Unternehmen treibt die Entwicklung im Fachinformationssegment nach elektronischen Lösungen voran. Wir hoffen, Ihnen an dieser Stelle wieder einige Ideen vorstellen zu können.
Die 10 wichtigsten Wirtschaftsfachbücher
W
ir haben Wolfgang Hanfstein, Chefredakteur von Managementbuch.de und roter-reiter.de, gefragt, welche zehn Wirtschaftsbücher Buchhändler im Regal oder mindestens im Kopf haben sollten. Nach kurzer Überlegung nennt er folgende Titel: Jim Collins: Der Weg zu den Besten. Campus 2011 Peter M. Senge: Die fünfte Disziplin. Schäffer Poeschel 2011 Peter F. Drucker: Was ist Management. Econ 2002 Joseph A. Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. UTB 2005 Adam Smith: Der Wohlstand der Nationen. DTB 2003 N. Gregory Mankiw: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Schäffer-Poeschel 2012 Milton Friedman: Kapitalismus und Freiheit. Piper 2004 John Maynard Keynes: Die allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes. Duncker & Humblot 2009 James Champy, Michael Hammer: Business
Matthias Koeffler
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BuchMarkt April 2013
Reengineering. Campus Verlag 2003 Fredmund Malik: Führen, Leisten, Leben. Campus Verlag 2006
Wolfgang Hanfstein: Kurzes Überlegen für die 10 wichtigsten Titel
Fachbuch | Special
Springer hat 65.000 Titel retrodigitalisiert
Vergriffen gibt es nicht E-Books. Nachdem der Wissenschaftsver-
lag bereits 37.000 englischsprachige Titel seiner Verlagsgeschichte retrodigitalisiert hat, hat Springer im letzten Monat 28.000 seiner deutschen Titel aus dem historischen Buchbestand als E-Books live geschaltet. Mit dem Scannen war im Januar 2012 begonnen worden. Das war eine große logistische Leistung. Wir fragten die Projektmanagerin Dr. Olga Chiarcos über die nicht immer einfachen Seiten dieses Mammutprojekts Springer Book Archives. BuchMarkt: Sie haben innerhalb eines Jahres 28.000 Bücher scannen lassen und nun online gestellt, wie geht es Ihnen?
Dr. Olga Chiarcos: Es war eine große Herausforderung und ist eine neue Erfahrung auf dem STM-Markt. 2010 haben wir uns das erste Mal mit dem Projekt beschäftigt und es dann vorbereitet, richtig los ging es im Januar 2012. Ich bin noch immer von der Idee begeistert.
Dr. Olga Chiarcos: Der Buchhandel kann den Bibliotheken helfen, die Bestände zu vervollständigen
sollte man im Original zitieren können. Außerdem sind die Arbeiten für Patentrechtler bei der Frage interessant, wer welche Rechte an welcher Erfindung hat. Da geht es unter Umständen um viel Geld. Für Bibliotheken hat das den Vorteil, dass sie die Originale, die sich in ihrem Besitz befinden, schonen können. Gearbeitet werden kann mit dem E-Buch. Der kulturelle Nutzwert liegt auf jeden Fall auf der Hand. Wie bewältigt man eine so große Menge?
65.000 Titel aus der Springer-Historie sind nun online: Lohnt sich dieser Aufwand?
Unser Motto lautet „Vergriffen gibt es nicht“. Uns war wichtig, dass die Bücher nicht nur abfotografiert werden, sondern die gleiche Qualität wie die Front-ListTitel haben. Man kann sie kapitelweise downloaden, wir haben eine Volltextsuche integriert, man kann nach Schlüsselworten suchen und vieles mehr. Wir bieten die Bücher druckfertig an, d.h. im Print-ondemand-Verfahren kann nun jedes Buch aus dem Archiv per Klick auf springer. com gedruckt bestellt werden.
Wir waren auf viele Helfer angewiesen. In Spitzenzeiten haben 800 Mitarbeiter 5.000 Bücher pro Monat gescannt und bearbeitet. Wo passierte das?
Zunächst wurden Bücher von allen Standorten in einem Archiv zusammengeführt, wo auch die Scan-Arbeiten stattgefunden haben. An andere sind wir nur mit Hilfe der Deutschen Nationalbibliothek herangekommen, der wir für die Unterstützung beim Scannen sehr dankbar sind. Dort dürfen die Bücher das Haus ja nicht verlassen, wir konnten aber Scanner vor Ort aufstellen.
Und lohnt sich der Aufwand?
Unsere ersten Erfahrungen waren positiv. Im Mittel gab es für jedes Buch, das wir im letzten Jahr auf den Markt gebracht haben, mindestens einen Verkauf. Es gibt Universitätsbibliotheken, die schon lange ein Interesse daran hatten, alle Titel vollständig zu besitzen. Wir haben bereits einige Verträge über Pakete mit Universitätsbibliotheken aus Kanada, Europa, Asien und dem Pazifischen Raum abgeschlossen.
Mit anderen Worten, es war gar nicht so einfach, die Bücher überhaupt zu finden.
Wozu braucht man die alten Schinken?
Wie lässt sich das Archiv vermarkten?
Die Wissenschaft baut auf ihrer Geschichte auf. Wegweisende Originalarbeiten
Für den Buchhandel gibt es einen ExtraKatalog, es stehen ONIX-Dateien zur Ver-
Richtig. Das war eine der schwierigsten Arbeiten. Wir mussten erst einmal herausfinden, welche Bücher in der 170-jährigen Geschichte von Springer überhaupt erschienen sind. Wir haben 20 Standorte weltweit und mussten dann alle vorhandenen Bücher neu inventarisieren. Wir sind noch immer dabei, Lücken zu schließen.
BuchMarkt April 2013
fügung mit den Metadaten. Buchhändler können auf diese Weise die historischen Bestände mit in ihr Angebot aufnehmen und zusätzlich einzelne Print-Bücher aus der Back-List verkaufen. Damit können sie den Bibliotheken helfen, ihre Bestände wieder zu vervollständigen. Im Nationalsozialismus waren die Eigner von Springer auch unter den Opfern, aber es sind ja durchaus einige umstrittene Titel im Verlag erschienen, wie gehen Sie damit um?
Wir sind uns dieser problematischen Veröffentlichungen bewusst und sind dabei, kritische Titel erst einmal zu identifizieren. Im Zweifelsfall werden wir sie gesondert behandeln und bei berechtigter Kritik in einem Extra-Archiv bündeln. Wir haben bereits ein externes Advisory Board mit Wissenschaftshistorikern einberufen, das sich damit auseinandersetzt und die Titel genauer unter die Lupe nimmt. Wir wollen und werden keine Zensur ausüben, gleichzeitig wollen wir aber auch nicht, dass entsprechende Werke in falsche Hände gelangen, und schon gar nicht wollen wir damit Geld verdienen. Schwierig ist es, überhaupt erst einmal die Werke zu identifizieren. Man wird wohl unterscheiden müssen, ob es sich beispielsweise um ein Handbuch für Krankenschwestern handelt, in dem es rassentheoretische Textstellen gibt, oder ob versucht wird, grundlegende Theorien zur Rassenkunde aufzustellen. Zunächst werden alle Titel digitalisiert. Die Verfügbarmachung wird dann in einem weiteren Schritt mit dem Advisory Board abgestimmt. Wir nehmen das Thema sehr ernst, nicht zuletzt war ja auch die Familie Springer selbst von der NSVerfolgung betroffen. Fragen: MK
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Special | Fachbuch
Sankt Martin funktioniert nicht Die CeBIT setzt mit ihrem Motto nach einer „Ökonomie des Teilens“ auch die Verlage unter Zugzwang. Dabei hat sich die Buchbranche längst auf den Weg gemacht. Doch so einfach wie ITler oder Piraten sich das vorstellen, wird es aber nicht Branche
D
as Motto, das sich die letzte CeBIT auf die Fahnen geschrieben hat, ist nicht neu, sie hat es aber durchaus effektvoll vorgetragen. „Shareconomy“, lautete es oder auf Deutsch: „Ökonomie des Teilens“. Prof. Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der DATEV und Präsident des Bitkom, des Branchenverbands der IT-, Telekommunikations- und Neue-Medien-Branche, erläuterte dies in seiner Eröffnungsrede fast programmatisch. Es gehe „um nutzen statt besitzen, in der Wirtschaft ebenso wie im Privatleben, in der analogen Welt genauso wie in der digitalen Welt. Diese Entwicklung ist in vollem Gange“, legte er dar. Ein CD-Regal besäßen junge Leute schon lange nicht mehr, ebenso habe die Videowand ausgedient. Stattdessen habe man Netz-Abos und hört und sieht, was man will und wo man will. Es gäbe Carsharing, man kann auch Handtaschen für einen Event leihen, ebenso Bohrmaschinen, Zelte und vieles mehr, zählt Kempf auf. Aus seiner Sicht sei das die Ökonomie der Zukunft. Und als Verbandspräsident machte es ihm sichtlich Freude auszurufen: „Wir teilen, weil die IT und die Telekommunikation das Tor aufstoßen in diese neue Welt.“ Damit hat er noch einmal die Grundmotivation der Piratenpartei beschrieben, die sich gerade selbst zerlegt. Der Schlachtruf der IT-Branche wirkt sich auch auf die Verlagswelt aus, nicht zuletzt, weil auch sie immer enger mit der IT-Welt verknüpft ist. Die Frage ist: Wie stehen die Fachmedien da, wenn man mit dem Blick des Mottos von der „Ökonomie des Teilens“ auf sie schaut? Lässt sich aus dem Teilen von Wissen ein ökonomisches Modell machen, das Arbeitsplätze sichert? Wieviel Umsonst-Kultur verträgt eine Ökonomie? 60
Sankt Martin: Aus dem Teilen wird erst eine Ökonomie, wenn ein Mehrwert entsteht
Das älteste Geschäftsmodell dieser Art sind die Bibliotheken, in der Bücher geteilt werden. Danach kommt die Privatkopie und jüngst Open Access. BuchMarkt April 2013
Die Kunden üben mit der Forderung nach neuen Angeboten Druck aus. Immer mehr Fachinformationen sind im Internet kostenlos zu finden. „Um Printprodukte
Fachbuch | Special
noch in den Markt zu bekommen, ist der Aufwand an Werbung und Marketing so hoch, dass die stückbezogenen Akquisitionskosten steigen und die Produkte teuer werden“, so Sebastian Stahl, Inhaber des Dienstleistungsunternehmens für Verlage coniumedia (siehe auch unser Interview). Es komme immer mehr auf die Aufbereitung an. Er wie auch Peter Voortmann, der sich vor kurzem ebenfalls mit einer Beratungsagentur selbständig gemacht hat, betonen die Notwendigkeit der Verlage, sich dieser Frage nach der wirtschaftlichen Zukunft zu stellen. Voortmann sieht die Verlage in der Kaninchen-Starre: „Verlage sitzen autistisch vor ihren Produkten und nehmen sich zu wenig Zeit für die Entwicklung neuer Lösungen, sie versuchen lediglich alte Inhalte in neue Formate zu pressen“, so der Inhaber von Freiraum 402. Die Fähigkeiten, neue Produkte zu entwerfen, seien nicht geschult worden. Genau dazu müssten aber Verlage ihre Mitarbeiter ermutigen. „Wir haben eine Kostenlos-Strategie, mit der wir ausprobieren, was der Markt braucht und was nicht“, sagt Dr. ArndChristian Kulow, Pressesprecher und Entwickler beim Richard Boorberg Verlag. 14 Apps habe der Verlag jetzt zu seinen Print-Produkten gebaut. „Damit haben wir schon viele Erfahrungen gesammelt und bieten einen Zusatznutzen zu den Büchern“, so Kulow. Es gehe auch um die Autoren: „Die Verlagshonorierung ist keine monetäre, sondern wir honorieren mit Renommee“, sagt er. Dies muss für die Autoren vor allem durch Reichweite sicher gestellt werden. Schon deshalb sollten sich Verlage als Dienstleister für ihre Autoren verstehen, die sich für die optimale Verbreitung ihrer Texte einsetzen. Anders als Bitkom-Chef Kempf glaubt, sei auch die Computerindustrie nicht flächendeckend bei einer „Ökonomie des Teilens“ angekommen: „Die Kampflinie läuft zwischen offenen und geschlossenen Systemen“, sagt er. Google mit seinem Android-System sei ein Vertreter des offenen Systems, Apple und Amazon betrieben geschlossene Systeme. NWB hat bereits eine erste Definition für eine eigene, neue Rolle vorgenommen. „Wir wollen unsere Kunden entlasten, stärken und begleiten“, so Jan Oßenbrink, Geschäftsleiter Marketing und Vertrieb in Herne. Eine Erfahrung haben sie allerdings mit der „Ökonomie des Teilens“ BuchMarkt April 2013
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Verlage sitzen autistisch vor ihren Produkten und nehmen sich zu wenig Zeit für die Entwicklung neuer Lösungen Peter Voortmann
Auf andere Weise durchgeführt sieht Hogrefe in Open Access durchaus ein Zukunftsmodell für die Verlage und Hochschulen. Wie schon vielfach praktiziert, tritt der Verlag als Dienstleister für die Veröffentlichung eines Artikels oder Monographie auf, so dass er per Open- Access-Modell für alle kostenlos zur Verfügung steht. Dann würden die Institution oder der Wissenschaftler entsprechende Gelder für die Veröffentlichung der Forschungsarbeit einplanen. Und dann könnte der Artikel frei mit allen geteilt werden. Tatsächlich könnte dies durch den Wettbewerb der Verlage zu einem kostengünstigen Modell für die Forschungseinrichtungen führen. In der Anfangszeit von Open Access glaubten Wissenschaftler und Forschungsorganisationen, dass bloßes Einstellen auf einen Uni-Server Verlage ersetze. Doch in der Praxis lief das immer nach dem gleichen Muster ab: „Forschungsgelder werden ein bisschen umdeklariert, man holt
schon gemacht. „Wir glauben nicht so sehr Verlagsrechtsausschusses des Börsenan den Aufbau neuer klassischer Commu- vereins und Geschäftsführer des Wissennities, es ist schwierig, neben Facebook schaftsverlages Hogrefe. Dann gäbe es und Xing etwas vergleichbares zu etablie- zwei Fassungen des gleichen Manuskripts: ren.“ Anderes funktioniert dagegen besser: Eine Verlagsfassung, die bereits (zwölf NWB organisiert inzwischen Foren und Monate) auf dem Markt war, und eine MaE-Learning-Tools. nuskriptfassung. Ganz abgesehen davon, So hat NWB zum Beispiel eine Platt- dass „Verlagsleistungen bereits auch in form geschaffen, auf der sich „unter- die Manuskriptfassung fließen“ (Hogrefe), nehmerisch denkende Steuerberater“ würde auch die Manuskriptversion später austauschen können. Das letzte der Zwei- von der Marketingarbeit der Verlage davor Tages-Treffen kostete 1.000 Euro und war profitieren. Außerdem fragt er, wie die mit 120 Teilnehmern gut besucht. „Erst Wissenschaft zwei unterschiedliche Vernach den realen Kontakten entstehen auch sionen eines Artikels handhaben soll und die digitalen Kontakte“, lautet Oßenbrinks Erfahrung. Das gehe über das klassische Seminargeschäft hinaus. Eine „Ökonomie des Teilens“ funktioniere dann, wenn man Foren schafft, auf denen die Teilnehmer ihr Wissen teilen können. Immerhin kann Oßenbrink sagen: „Es ist eines unserer teuersten Produkte im Portfolio.“ Dr. Arnd-Christian Kulow Am Ende des Tages sei die wichtigste Frage: „Wie schöpfe ich einen Wert für den Kunden?“ Und diese Frage macht vor den unterschiedlichen Plattformen wie welche dann zitierfähig sei? Sollten kurze auch den mobilen nicht halt. sich Amtshilfe vom Informatik-Institut Die Forderung nach einer platten Öko- Fristen, wie zum Beispiel zwölf Monate, und nutzt ein paar Institutsräume und stellt nomie des Teilens von Inhalten führt in festgelegt werden, hätten geisteswissen- alles auf einen Uniserver“, so Hogrefe. Bezug auf Open Access und dem wis- schaftliche Verlage das Nachsehen, da de- Theoretisch wird das von Wissenschaftsenschaftlichen Publizieren bereits zu ren Artikel eine deutlich längere Aktualität lern zwar befürwortet, in der Praxis von massiven Konflikten. Die zeigen sich ge- hätten als naturwissenschaftliche. ihnen aber unterlaufen. Aus gutem Grund. rade im Referentenentwurf zum Dritten Das sind allerdings noch nicht alle UngeHogrefe berichtet, was passierte: Am Korb für das Urheberrecht. Ursprünglich reimtheiten, die Hogrefe bemängelt. Aus Anfang landeten auf den Servern noch ein seiner Sicht stünden damit die deutschen paar Solidarbeiträge, mit der Zeit wurden sollten Artikel zu Forschungsarbeiten von Autoren, die mehr als zur Hälfte mit Verlage einseitig im Wettbewerbsnach- es aber immer weniger. Die neue Openöffentlichen Mitteln gefördert wurden, teil. Denn: In der Psychologie erscheinen Access-Zeitschrift wurde nicht gefunden, nach einer gewissen Embargo-Frist, im beispielsweise höchstens zehn Prozent niemand machte dafür Werbung, sie hatte Gespräch sind zwölf Monate, per Open der Zeitschriftenartikel in Deutschland. keine ISSN, einen Impact-Faktor schon Access kostenlos zum Download gestellt Gegenüber internationalen Verlagen, die gar nicht, manche Beiträge enthielten werden. Nachdem die Verleger moniert der Veröffentlichung des Manuskripts Fehler, der Inhalt tauchte weder in andehaben, dass damit ihre Arbeit per Hand- nach einer bestimmten Frist nicht zu- ren Datenbanken auf, noch war die Arstreich vergemeinschaftet werde, soll in ei- stimmen müssten, wären die deutschen beit verlinkt mit anderer Literatur. An den ner geänderten Fassung nur die akzeptierte Häuser benachteiligt, so Hogrefe. Und: Rand der Legalität geriet sie, weil niemand Manuskriptfassung nach der entsprechen- „Mit dem Aufbau staatlicher Repositorien, die Genehmigung zur Veröffentlichung den Frist zum freien Download stehen. also staatlicher Sammelstellen für solche von Bildern aus fremden Quellen einholWelche Komplikationen auch das nach Manuskriptfassungen, wird eine parallele te. Eine dieser Open-Access-Plattformen sich ziehen würde, benennt Dr. Jürgen Kostenstruktur aufgebaut. Das ist heraus- landete zum Beispiel als Zeitschrift beim Hogrefe Verlag Hogrefe, Vorsitzender des Urheber- und geschmissenes Geld.“
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Wie schöpfe ich einen Wert für den Kunden? Jan Oßenbrink
Der Geschäftsführer des W. Bertelsmann Verlages, Arndt Bertelsmann, hält ebenfalls nur wenig vom Referentenentwurf zum Urheberrecht. „Wenn die öffentliche Hand in Zukunft die Repositorien betreiben will, dann muss sie das zu den gleichen Kosten schaffen wie die Privatwirtschaft“, sagt er. Unklar sei aber, ob die öffentliche Hand die Kosten überhaupt richtig kalkuliere und wer diese dann trage. „Die Länder? Die Bundesrepublik? Oder sollten die Gelder aus internationalen Töpfen kommen?“ Denn immerhin stünden sie dann auch international zur Verfügung. Und er
Mit dem Aufbau eines staatlichen Repositoriums wird eine parallele Kostenstruktur aufgebaut
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„Die allerwenigsten Wissenschaftler wählen den Open-Access-Weg“, resümiert Hogrefe aus eigener Erfahrung. Denn viele verfügen nicht über die Mittel, einen Artikel auf diese Weise zu veröffentlichen. Hogrefe verspürt allerdings derzeit ein Umdenken bei den Forschungsgesellschaften. Gerade in diesem Bereich haben Verlage bereits unterschiedliche Modelle entwickelt, so dass dieser Vorstoß im Urheberrecht zur Unzeit kommt. So hat der W. Bertelsmann Verlag zu Jahresbeginn ein neues OpenAccess-Portal freigeschaltet, in dem er zwei Veröffentlichungswege anbietet: Den sogenannten „grünen Weg“, wonach die Veröffentlichung nach einer bestimmten Frist kostenfrei ist, oder den „goldenen Weg“, bei dem Publikationen von Anfang an kostenfrei produziert werden. Alle Publikationen sind kostenlos nutzbar und können unter bestimmten Bedingungen auch weiterverbreitet werden. Dabei werden die Autoren in unterschiedlicher Weise an den Veröffentlichungskosten beteiligt.
fragt weiter: „Wer soll dann bestimmen, welche Texte auf eine staatlich geförderte Datenbank aufgenommen werden und welche nicht?“ Würde eine öffentliche Stelle Texte ablehnen, hätte dies immer den Geruch von Zensur. Sollte die Zukunft tatsächlich in einer „Ökonomie des Teilens“ liegen, gehöre für Bertelsmann zur „Ethik des Teilens auch die Ethik des Mehrens“. Nur wenn beim Teilen hinterher ein wirtschaftliches Mehr herauskommt, ist es vertretbar. „St. Martin hat seinen Mantel zwar geteilt und dem einen Bettler damit geholfen, aber beim zweiten Bettler funktioniert das schon nicht. Hätte er eine Mantelproduktion aufgebaut, hätte er den Bettlern sogar Mäntel und Arbeit geben können“, so Bertelsmann. In jedem Fall aber müssten sich Verlage dieser Herausforderung stellen: „Die Kunst für uns Verlage wird sein, dass wir das Etikett Verlag abschrauben und uns die Wertschöpfungskette neu anschau-
Dr. Jürgen Hogrefe
Interview
E-Learning als Baustein der Medienverknüpfung Sind die Fachverlage noch auf dem richtigen Weg?
Vor allem die Fachverlage haben aufgrund ihres Nutzwertes beste Chancen, auch weiterhin im Markt zu bestehen. Wichtig ist aber, dass auch sie ihre Geschäftsmodelle überprüfen und ggf. an die sich wandelnden Nutzungsgewohnheiten anpassen. Auch Fachverlage betreiben meiner Ansicht nach nämlich klassische B-to-C-Geschäftsmodelle. Zwar sind sie in Branchenumfeldern tätig, und ihre journalistische Substanz ist das Fachliche der einzelnen Wirtschaftszweige. Ihre Kommunikationsweise jedoch, die Art ihrer Vermarktung, gleicht mehr einer an Konsumenten gerichteten Vorgehensweise. Was soll daran falsch sein? 64
Daran ist zunächst nichts falsch. Die Frage ist nur, ob die tradierten Kommunikationsstrategien künftig noch ausreichen werden. Der „Konsument“ ist gewissermaßen der Leser oder User in seiner Eigenschaft als Individuum, nicht jedoch als Bestandteil einer Branche oder eines Unternehmens. Manche Zeitschriftenabonnements zum Beispiel werden nach wie vor in etwas größeren Chargen an Betriebe verkauft. Und Sie meinen, das geht so nicht weiter ...
Verlagsunternehmen stehen vor der Problematik, dass sie für die Gewinnung (oder den zu verhindernden Verlust) einer kritischen Masse aufgrund des zunehmenden Informationsangebotes auf dem Markt einerseits und des sich wandelnden Printinteresses der Leser andererseits ungeheuBuchMarkt April 2013
Sebastian Stahl: Fachverlage müssen für Weiterbildung sorgen
re Marketing- und Werbeanstrengungen vollbringen müssen, was zu steigenden Costs per Order, also den stückbezogenen Akquisitionskosten, führt. Online vermarktete bzw. mobile Applikationen, wie etwa bei iPad-Apps, werden im Prinzip in entsprechender Weise verbreitet. Verlage benötigen daher zusätzliche Geschäftsideen, die diesen Effekt kompensieren. Was kann man tun?
Unter anderem könnte man das herkömmliche Geschäftsmodell strategisch so aus-
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Die Kunst für uns Verlage wird sein, dass wir das Etikett Verlag abschrauben und uns die Wertschöpfungskette neu anschauen Arndt Bertelsmann
en“, so der Inhaber, der den Verlag in fünfter Generation führt. Aus Sicht von Bertelsmann müssen sich Verlage als Mediendienstleister verstehen. „Der Autor soll seinen Text wachsen lassen, warum soll er noch pflügen und anbauen?“, so Bertelsmann. In einer neuen Ökonomie verstehen sich Verlage, aber auch Buchhändler immer mehr als Dienstleister. Das könnte auch ihrem Image guttun. Tatsächlich ist das Image der Verlage in der Wissenschaftsgemeinde nicht das Beste. Sie werden als diejenigen verstanden, die mit den Forschungsergebnissen anderer das große Geld machen. De Gruyter-Chef Dr. Sven Fund formuliert das eindeutig. „Gelingt ihnen (den Verlagen, Anm. der Red.) der Schritt vom ‚Eigentümer‘ der Inhalte, der sie nie waren, zum Dienstleister nicht, werden sie über kurz oder lang verschwinden“, legte er erst kürzlich in einem Artikel für den Bibliotheksdienst dar (2013; Band 47
Heft 1, S. 14-23). Mit seinem Artikel geht er voran: Er ist frei downloadbar und erzeugt am unteren Rand ein Wasserzeichen mit Computernummer und Downloaddatum. Demnach sei Voraussetzung, so Fund, dass die Wissenschaftsverlage ihre Geschäftsmodelle integrieren. Digitalisierung ist nicht mehr eine Publikationsform unter vielen, sondern sei Kernaufgabe des Verlagsmanagements und müsse in Akquise, Aufbereitung, Vermarktung und Vertrieb von wissenschaftlichen Inhalten eingepasst werden.
bauen, dass die Fachmedien fester in der Wertschöpfungskette innerhalb der Ausund Weiterbildung der Betriebe verankert werden können. Hier gibt es verschiedene Ansätze. Aus eigener Erfahrung als Verlagsgeschäftsführer weiß ich aber, dass beispielsweise E-Learning-Produkte hierbei ein probates Mittel darstellen können, insbesondere, wenn es darum geht, den Verlag stärker als Dienstleister zu etablieren und somit die verlagstypische B-to-C-Kommunikation um eine B-to-B-Kommunikation zu ergänzen und mehr Paid-Content zu generieren. Das Interessante ist, dass mit dem direkten Verkauf an Key-Accounts die Monetarisierung relativ hoher Beträge an relativ geringe Kundenzahlen möglich ist. Das ist der dem B-toC-Geschäft entgegengesetzte Weg.
ben darüber sprechen, dass die Fortbildung der Mitarbeiter von der individuell motivierten Ebene vermehrt auf die betriebliche gehoben wird. In allen Branchen, die beispielsweise durch rechtliche Restriktionen oder durch technologische/technische Entwicklungen beeinflusst werden, bietet sich eine solche Vorgehensweise bei der Weiterbildung an, da hierdurch Qualität und Leistung unternehmensweit zum Wohl der Kunden und somit zum eigenen Unternehmenswohl einheitlich definiert und gesteigert werden können. Statt sich also nur mit einzelnen lesbaren und somit auch ggf. nicht gelesenen Beiträgen zufriedenzugeben und damit den Erfolg des Lernens mehr oder weniger dem Zufall zu überlassen, wäre der Unternehmer gut beraten, das Lernen seiner Mitarbeiter zu systematisieren. E-LearningProdukte bieten hierbei flexible Lernmöglichkeiten, ermöglichen eine zielführende (Selbst-) Kontrolle und sind zudem äußerst kostenschonend einsetzbar.
Wie soll das funktionieren?
Da Fachverlage in ihrer Ureigenschaft im weiteren Sinne für Weiterbildung sorgen, sollten sie mit den einzelnen Kundenbetrie66
Möglich werde damit ein neuer, flexiblerer Erwerb durch die Bibliotheken nach dem Modell der patron driven acquisition (PDA). Dabei stellen Verlage ihr gesamtes Programm ihren Bibliothekskunden pauschal zur Verfügung. Auf der Basis der Nutzung wird dann die Kaufentscheidung gefällt. Fund: „So gewinnen flexible Daten- und Geschäftsmodelle sowie verlässliche Statistiken an Bedeutung, der Zugang zu Information wird liberalisiert und durch nutzungsgesteuerte Akquisition um ein Vielfaches effizienter.“ Mit anderen Worten: Verlage können den Markt kennenlernen, gleichzeitig stehen die Informationen kostenlos zur Verfügung, und die Bibliothek kann nach Nutzungsverhalten einkaufen. Für Verlage gelte es, die Bereitschaft zu entwickeln, umfangreich neue Praktiken zu testen und die Formulierung von Dienstleistungen und Produkten von Dritten abhängig zu machen. Klar ist damit aber auch: „Die direkte Interaktion mit
Gelingt den Verlagen der Schritt vom ,Eigentümer‘ der Inhalte zum Dienstleister nicht, werden sie über kurz oder lang verschwinden Dr. Sven Fund
BuchMarkt April 2013
Das ist teurer als das gute alte Print-Produkt.
Relativ aufwändige Gestehungskosten eines Verlages als Anbieter könnten sich durch die Degression im Verkauf an mehrere Kunden nicht nur schnell amortisieren, sondern würden hierdurch auch realtiv geringe Bezugskosten für den Kunden bedeuten. Darüber hinaus kann mit sehr geringem Aufwand den Customizingwünschen der Kunden entsprochen werden. Fakt bleibt aber, dass Know-how keine Billigware ist. Kompetente Mitarbeiter sollten jedem Unternehmer etwas wert sein. Aber das ersetzt doch nicht eine ganze Produktpalette.
Das soll es auch gar nicht. Ich glaube, dass mitunter ein kontraproduktiver Aktionismus unter denVerlagen einsetzt nach dem Motto: Wir müssen die Printprodukte zugunsten von Onlinelösungen ersetzen, da demnächst niemand mehr Bücher und
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Bibliotheken, aber auch mit Wissenschaftlern, die diese Einrichtungen nutzen und ihre Kaufentscheidungen beeinflussen, hat gegenüber den historisch stark handelsorientierten Kanälen massiv an Bedeutung gewonnen“, schreibt er im Bibliotheksdienst. Die Verlage stehen vor einem Scheideweg. „Lieber verliere ich einen Buchkäufer, denn auch wenn ich dabei in den kommenden drei Jahren Geld verliere, werde ich danach wenigstens besser aufgestellt sein. Sicher ist: Bleibe ich beim Buch, habe ich in drei Jahren auch Geld verloren und bin schlechter aufgestellt“, beschreibt einer die Situation, der nicht genannt werden will. Wer also die Fahne, auf die man sich „Ökonomie des Teilens“ geschrieben hat, oben an den Mast in den Wind hängt, sollte wissen, dass diese Form der Wirtschaft komplizierter ist als sich das manch Protagonist der IT-Branche oder gar Pirat so vorstellt. „Es kann nicht dauerhaft Freibier geben“, bringt Hogrefe das auf den Punkt. Aus dem Teilen wird nur eine Ökonomie, wenn die Kosten neu aufgeteilt werden und ein Mehrwert mit Erlösen entsteht. Für die Verlage bedeutet es aber, ihr Selbstverständnis zu überprüfen und ihre Ideen richtig zu vermarkten. Matthias Koeffler
Zeitschriften liest. Damit geben die Verleger aber auch ihre Kernkompetenz auf. Ich bin der Überzeugung, dass verschiedene Medienkanäle nebeneinander existieren können und werden. Die verlegerische Aufgabe besteht darin, die Kanäle intelligent miteinander zu verknüpfen und hierbei werthaltige Informationen zu liefern. Beim ELearning, natürlich nur als einem von vielen Bausteinen, kann dies dazu führen, dass neben dem zu erwartenden Content-Erlös bei einer Integration der entsprechenden Zeitschriftenmarke in das Learning-Modul eine Steigerung der Identifikation mit der Marke und somit auch der Heft- und Buchkäufe erfolgt. Medienmarken müssen eben ganzheitlich betrachtet und geführt werden. Eine separate Markenführung scheint mir nicht mehr ausreichend zu sein. Fragen: Matthias Koeffler BuchMarkt April 2013
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zwischen 15 und 20 Euro eingekauft. „40 Prozent Verdienst ist die Maßgabe für diesen Geschäftsbereich“, haben Trepte und Rau vorgegeben. Zu finden ist das auf der Balanced Score Card,
der Auflistung der Unternehmensziele, auf der Ausgangslage, Wege und Ziel sowie Meßbarkeit verankert sind. Jeder Mitarbeiter sieht dort an der großen Bürowand seine Ziele und weiß, wohin das Unternehmen mit seiner Hilfe steuert. Zu ihren neuen Ideen gehört übrigens auch, dass sie sich beide Geschäftsbereiche, also „Unibuch®“ und „brainstore®“ haben schützen lassen, von beiden Namen halten sie bundesweit die Rechte. Das ist deshalb wichtig, weil der brainstore® künftig als Franchise-Konzept vermark-
Ladeneinrichtung: Neues Lichtkonzept, übersichtliche Gestaltung
nen Jahr, das Ladengeschäft zu schließen und sich auf das Rechnungsgeschäft zu konzentrieren. Statt damit aber die örtliche Präsenz und auch einen Anker fürs Rechnungsgeschäft zu verlieren, hat er sich mit seiner Frau für eine andere Variante entschieden. Eine Umfrage unter Kasseler Studenten hat dabei geholfen, den Kurs zu finden. 2010 war dabei herausgekommen, dass bereits 50 Prozent ihre Bücher bei Amazon bestellten. 2012 waren es schon 80 Prozent. „Unibuch empfanden sie dabei nicht als sexy. In unseren Laden mussten sie, um Bücher zu kaufen und viel Geld auszugeben, ein an sich negatives Erlebnis“, musste Trepte sich sagen lassen. „Also mussten wir überlegen, wie die Balanced ScoreCard: Jeder Mitarbeiter weiß, wohin das Unternehmen mit seiner Hilfe steuert Studenten trotzdem zu uns kommen“, so der Unternehmer. Das Konzept brainstore® umfasst erklärt, sie lassen sich dann allein oder tet werden soll. Wie das geht, das wollen mehr. Nach amerikanischem Vorbild, wo gemeinsam angehen. An Spieleabenden die beiden Buchhändler aus Kassel bei der es bereits solche Spielecenter gibt, be- für bestimmte Zielgruppen wie Lehrer nächsten AWS-Tagung vorstellen. schlossen sie, eine eigene Strategie nach werden ebenfalls Spiele präsentiert. Am Die findet im Mai in Kassel statt, ein diesem Vorbild zu fahren. Je nach den fünf letzten Montag im Monat findet zudem Abstecher zum Laden mit seinen neuen immer ein moderierter Spieleabend statt. Ideen wird dann sicher für manche Teilunterschiedlichen Bereichen im Gehirn räumten sie dafür fünf Regale vorne im „Für die Studenten ist das jetzt etwas Span- nehmer dazugehören. Dann können sie Laden aus und platzierten die entspre- nendes, wir haben aber auch die Zielgrup- sich auch über die „Kopfnuss der Woche“ chenden Spiele. „Komplexes Denken“, pe 50+ im Blick“, so der Geschäftsführer, den Kopf zerbrechen, die per Aufstel„Gedächtnistraining“, „Wortschatz“, „vi- der auch auf einen Zuwachs bei anderen ler vor dem Laden Besucher anlocken suelle Wahrnehmung“ und „Koordination“ Kundenschichten hofft. soll. „Es hat einen Eingang, aber zwei Pfiffig ist, dass er dabei nicht die Spiele Ausgänge. Und man ist erst richtig drin, lauten jetzt die neuen Überschriften an der großen Verlage im Sortiment hat. Mit wenn man draußen ist. Was ist das?“. Wer den Regalen. Die wurde stilecht mit Sofa kleineren Häusern kann er besser im Preis es weiß, kann die Lösung auf der eigens und Sitzsäcken in Kooperation mit einem verhandeln, und seine Kunden entdecken eingerichteten Facebook-Seite posten. großen Möbelhaus eingerichtet. Dabei wird klar, dass kein Vertriebsweg Eine noble Kaffeemaschine soll „den wirklich etwas Neues, ohne sofort den besten Kaffee der Stadt“ zu dem mode- Preisvergleich im Internet zu bemühen. ausgelassen wird: Social Media gehört natürlich dazu. raten Preis von einem Euro beisteuern. Zwischen fünf und 30 Euro beträgt die Preisspanne, am meisten wird im Bereich Christian Schlichter Mit einer Kurzeinweisung werden Spiele 70
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Neue Gesetze – neuer Umsatz
ls die Buchhändler zum letzten Mal von einer Novellierung des Mietrechts profitiert haben, war das neue Jahrtausend noch recht jung. Jetzt, nach über zehn Jahren, ist es mal wieder so weit. Vor allem die rasante Entwicklung im Bereich Energie und Klimawandel machten Änderungen an den bestehenden Rechtsverhältnissen dringend notwendig, und mit der im Dezember 2012 beschlossenen Mietrechtsreform sind diese 2013 auch in juristische Texte gegossen. Die große Reform hat einiges an wichtigen neuen Werken generiert, mit denen der Fachbuchhandel seine Kunden beglücken kann. Bei C.H.Beck erscheint dazu etwa „Das neue Mietrecht“ der Autoren Hannemann und Horst. Hier werden die Auswirkungen auf die tägliche Praxis in diesem Bereich eingehend beleuchtet und mit Arbeitshilfen in Form von Formulierungsvorschlägen und Praxishinweisen kombiniert. Aber auch der umfangreiche Großkommentar von Schmidt-Futterer berücksichtigt in der Neuauflage sämtliche mietrechtsrelevanten Gesetzesänderungen. Wer nicht die ganz große Lösung braucht, sondern ein Nachschlagewerk in kompakter Form, kann zur „Einführung zum Mietrechtsänderungsgesetz“ greifen, das ab Mai auf etwa 350 Seiten die Reform erläutert. Schon seitenstärker ist das „Münchener Prozessformularbuch, Band 1: Mietrecht“ mit rund 1.000 Seiten (beide C.H. Beck). Und einen besonderen Aspekt behandelt das Handbuch der Geschäfts- und Wohnraummiete Vermietung: Rasante Entwicklung beim Thema Energie machten Änderungen notwendig von Bub/Treier mit 2.000 Seiten, wo es sicher auch um viel Geld geht. unter dem schlichten Titel „Mietrechtsremit den Möglichkeiten, form 2013“ aus, Haufe bietet sowohl Buch die die Reform für alle Aber es geht auch noch ausführlicher: 2.600 als auch Online-Infos zum Thema: „Das Mietvertragsparteien zu Seiten ist dem Verlag Dr. Mietrechtsänderungsgesetz – mit Arbeitsbieten hat. Angesichts Otto Schmidt die Reform hilfen online“ von Detlef Sterns kombider Reformen baut der wert. So umfangreich ist niert beide Medienformen. Information Deutsche Anwaltverlag nämlich der neue Kom- gibt’s im Buch, Formulare und Vertragsnun auch seinen Bestmentar zum Mietrecht vorlagen im Netz. seller „Fälle und Lövon Lützenkirchen/DiAuch der Deutsche Anwaltverlag ist beim sungen“ zur Reihe aus. So wird es nun ckersbach, der zum einen die materiell- Thema gut aufgestellt. Sowohl „Das „Fälle und Lösungen zur Abrechnung in rechtlichen und zum anderen die neue Mietrecht in der anwaltlichen Pra- Familiensachen“ geben, sowie „Fälle und verfahrensrechtlichen Änderungen der xis“ von Andrik Abramenko als auch der Lösungen in Mietsachen“ und „Fälle und „Arbeitskommentar Mietrechtsänderungs- Lösungen zum RVG“ (auch als E-Book), Novellierung integriert. Einen Praxisleitfaden auf dem aktuells- gesetz“ von Ulf Börstinghaus und Norbert was schon einen Blick auf die weitere Reten Stand liefert der Saxonia-Verlag im April Eisenschmid beschäftigen sich intensiv form in diesem Jahr vorausschickt.
Die Reformen beim Mietrecht und beim RVG, dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz, sind zwei große Themen, mit denen sich dem Handel gute Umsatzchancen eröffnen. Ein Überblick über die Produkte und worum es geht
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BuchMarkt April 2013
Berliner Kommentare
Topaktuelles zur Gesetzesänderung Mietrecht Zum Sonderpreis im Paket!
Das Werk für alle praxisrelevanten Problemstellungen im Mietrecht ist da: Der im April 2013 erscheinende Berliner Kommentar Mietrecht. Durch die umfangreiche, detaillierte Auswertung von Rechtsprechung und Literatur sowie die komplette Einarbeitung des Mietrechtsänderungsgesetzes bietet das Werk die bestmögliche Unterstützung für rechtssichere Entscheidungen und Gestaltungsmöglichkeiten. Erscheint 2013, ca. 2000 Seiten, fester Einband, Subskriptionspreis bis zum 31.07.2013 € (D) 128,–, danach ca. € (D) 150,–, ISBN 978-3-503-13868-5 Berliner Kommentare
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Mietrecht: Herausgegeben von Thomas Spielbauer, Vizepräsident des Landgerichts München I, und Joachim Schneider, Vorsitzender Richter am Landgericht Nürnberg/Fürth Pachtrecht: Von Dr. Christoph Kern, Staatsanwalt, Kempten, Lehrbeauftragter an der Universität Würzburg
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Die attraktive Alternative für Praktiker, die auch pachtrechtliche Mandate betreuen: Der Berliner Kommentar Mietrecht im Paket mit dem 2012 erschienenen Berliner Kommentar Pachtrecht – dem ersten Kommentar für das gesamte Pachtrecht einschließlich aller wichtigen Nebengebiete (Franchise, Apothekenpacht, Kleingartenpacht, Jagdpacht, Gaststättenpacht). 2013, ca. 3000 Seiten, jeweils fester Einband, Beide Kommentare erwerben Sie zum attraktiven Sonderpreis von € (D) 198,–. ISBN 978-3-503-15401-2 Berliner Kommentare
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Special | Fachbuch
Im RWS Verlag ist die Reform für die Novitäten „Gewerbliches Miet- und Pachtrecht“ sowie „Immobilien in der Insolvenzpraxis“ relevant, bei Walhalla gibt es unter dem Titel „Mietrechtsreform 2013“ eine „vergleichende Gegenüberstellung/Synopse und Gesetzesmaterialien zum neugestalteten Mietrecht“. Ein „schneller Überblick über die Praxis“, so der Untertitel, findet sich im Boorberg Verlag in „Mietrechtsänderungsgesetz 2013“. Wer schon für 2014 planen möchte, sollte beim Erich Schmidt Verlag zugreifen. Bis Juli 2013 kann dort der Kommentar zum „Mietrecht“ oder gleich das Paket „Mietrecht und Pachtrecht“ subskribiert werden. Erscheinungstermin ist im April kommenden Jahres.
Rechtsanwaltsvergütungsgesetz Neues Recht bedeutet neue Arbeit, mehr Arbeit, viel Arbeit. Abgerechnet wird künftig auch anders, und wie, das steht im Rechtsanwaltsvergütungsgesetz, RVG, das ebenfalls reformiert wurde. Hinter dem Wortungetüm „2. Kostenrechtsmodernisierungsgesetz“ mit der charmanten Abkürzung „2. KostRMoG“ verbergen sich im wesentlichen folgende Änderungen: Ein erweiterter Anwendungsbereich der Terminsgebühr Erhöhung der Beschwerdegebühren in FG-Verfahren und in Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes Einigungsgebühren für Ratenzahlungsvergleich Übersichtlich präsentiert wird das alles in „Das neue Gebührenrecht für Rechtsanwälte“ von Norbert Schneider und Lotte Thiel, erschienen im Deutschen Anwaltverlag. Es ist das erste Buch zur Reform auf dem deutschen Markt und erscheint als zweite Auflage. Neu erscheint von Lotte Thiel „Anwaltsgebühren bei Prozess-, Verfahrenskosten- und Beratungshilfe“. Ebenso erneuert werden RVG, die Textausgabe mit Tabellen und der Anwaltkommentar RVG von Schneider/Wolf. Der fröhliche Titel „Simplifiy your RVG“ erscheint vorerst nicht erneuert, bietet dann aber 2014 neue Möglichkeiten für Angebote. Der Boorberg Verlag hat ebenfalls seine „Kostenübersichtstabellen“ aktualisiert und die 24. Auflage gedruckt, während 74
Was Sie wissen müssen Rechtsanwalt Thomas Hannemann, Mietrechtsexperte und Mitautor von „Das neue Mietrecht“ im Verlag C.H.Beck erläutert, worauf es bei der Reform des Mietrechts ankommt: Das Mietrechtsänderungsgesetz hat am 1. Februar 2013 die letzte Hürde genommen und ohne Anrufung des Vermittlungsausschusses den Bundesrat passiert. Es wird – abhängig von der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt – überwiegend am 1. April oder 1. Mai 2013 in Kraft treten. Davon ausgenommen sind allein die Neuregelungen zur Umlage der Kosten einer gewerblichen Wärmelieferung (sog. Contracting), die erst 2 Monate später in Kraft treten, da es derzeit noch an der Verabschiedung der Endfassung einer entsprechenden Wärmelieferverordnung fehlt. Wesentlich sind gegenüber der derzeitigen Rechtslage folgende Neuregelungen: Erleichterung der energetischen Modernisierung: Ausweitung und Legaldefinition: alles, was Endenergie (nicht mehr erneuerbare Primärenergie) spart, aber nur „in Bezug auf die Mietsache“ Minderungsausschluss für die ersten 3 Monate Interessenabwägung einschl. Klimaschutzbelange Ausschlussfrist für Härteeinwand Härteabwägung auch bei der Mieterhöhung nach § 559 BGB aber ohne Belange der Energieeffizienz und des Klimaschutzes Einführung der energetischen Qualität als Merkmal der ortsüblichen Vergleichsmiete
man beim Verlag Dr. Otto Schmidt den „Gustavus“ mit der 8. Auflage ins Rennen schickt. In diesem Standardwerk geht es um die „Handelsregisteranmeldungen“, ein Bereich, in dem die RVG-Novelle ebenfalls für viele Änderungen sorgt. Nomos bietet die große Lösung: „Rechtsanwaltsvergütungsgesetz, Handkommentar“ inklusive „Das neue Gebührenrecht in BuchMarkt April 2013
Thomas Hannemann: Abhängig von der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt wird das neue Mietrecht am 1. April oder 1. Mai 2013 in Kraft treten
i.S.v. § 558 Abs. 2 Satz 1 BGB („ökologischer Mietspiegel“) Ermächtigung der Landesregierungen, für maximal fünf Jahre Gemeinden oder Gemeindeteile zu bestimmen, in denen die Kappungsgrenze von 20 % auf 15 % herabgesetzt wird Erleichterte Kostenumlage bei Wärmelieferung (Contracting) auf der Grundlage einer Wärmelieferverordnung (Referentenentwurf nach dem Stand 13.02.2013) Fristlose Kündigung bei Kautionsverzug Keine „Umgehung“ des Mieterschutzes im Fall der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen (sog. „Münchener Modell“) Pflicht zur Sicherheitsleistung von nach Rechtshängigkeit fällig werdenden, wiederkehrenden Geldforderungen bei hoher Erfolgsaussicht der Räumungs- und Zahlungsklage (= Sicherungsanordnung) Gesetzliche Regelung der „Berliner Räumung“ Zulässigkeit einer einstweiligen Verfügung auf Räumung von Wohnraum bei Nichterfüllung der Sicherungsanordnung oder im Fall des „vorgeschobenen Untermieters“
der anwaltlichen Praxis“ im Paket sorgen für Rundum-Durchblick bei dieser Reform. Eine „Führung durch die Gesetzesmaterialien“ schließlich bietet der Bundesanzeiger Verlag mit „Das neue Kostenrecht“. Hier wird in kompakter Form alles abgehandelt, was das 2. KostRMoG zu bieten hat. Genug Gedrucktes also, um die Kassen des Handels klingen zu lassen. Weiterer Reformeifer des Gesetzgebers, spätestens nach der Bundestagswahl ist nicht ausgeschlossen. Carsten Tergast
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Special | Fachbuch
Fachbücher für jedes Vorwissen Der Haufe Verlag hat sein Programm neu aufgestellt. Weniger Ratgeber, mehr Fachbuch lautet die Devise. Dabei konzentriert sich der Verlag auf Themen, die er stark besetzt hat. Bei der Vermarktung setzt Haufe auf den Buchhandel Programme
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ie Erwartungshaltungen an ein Buch decken sich oft nicht mit dem, was der Leser vorfindet“, sagt Stephanie Walter, Verlagsleiterin bei Haufe. Das liege nicht daran, dass die Bücher schlecht gemacht wären, sondern habe oft etwas mit der Vorbildung der Leser zu tun. „Experten wollen keine Begriffe mehr erklärt bekommen, Einsteiger sind mit Büchern, die mit zu vielen Fachbegriffen arbeiten, überfordert“, beschreibt sie das Dilemma. Doch nicht nur mit Rücksicht auf die Leser hat Haufe zum Jahresbeginn sein Produktportfolio umgestellt. „Mit unserer neuen Systematik der Niveaustufen ordnen wir unsere Inhalte bereits in der Konzeptionsphase eindeutig nach dem sog. ‚Basiswissen‘, dem ‚Aufbauwissen‘ und dem ‚Expertenwissen‘“, so Walter. Das Basiswissen ermöglicht den leicht verständlichen Einstieg. Das Aufbauwissen vertieft das Wissen für er-
sind. Die einzelnen Fachgebiete werden mit bestimmten Farbskalen kenntlich gemacht. Während auf der oberen Hälfte des Covers eine Grafik das Buch ziert, wird mit einem Foto unten das Fachgebiet illustriert. „Eine schwarze ‚Bauchbinde‘ stellt einen hohen Wiedererkennungswert dar und bildet die Klammer Niveaustufen: Drei Kästchen oben auf dem Rücken zeigen den um unser gesamtes Schwierigkeitsgrad an Fachbuchportfolio“, erläutert Walter. Zu vielen Titeln Öffentlicher Dienst und Verein lauten die gibt es „Arbeitshilfen Online“. „Unsere Leser können alle Arbeitshilfen Schwerpunkte in Zukunft. Damit zieht sich Haufe sukzessive aus dem Ratgeber- und Zusatzmaterialien, auf die sich ihr Markt zurück und konzentriert sich auf Fachbuch bezieht, mit wenigen Klicks die B-to-B-Zielgruppen. „Gut eingeführte unmittelbar online abrufen und für ihre und bewährte Praxistitel aus dem Immobi- Zwecke frei verwenden“, so Walter. lien- und Managementbereich verbleiben Damit soll die Aktualität sichergestellt werden. Über das Portal kann zudem der Download von mit dem Printwerk verbundenen E-Books (Print-E-BookKombination) abgewickelt werden.
Wer sich als Händler engagiert, erhält von uns auf seine Möglichkeiten und Bedürfnisse zugeschnittene Werbeunterstützung Stefanie Walter
fahrene Praktiker und bringt Fachwissen auf dem neuesten Stand. Das Expertenwissen bietet Informationen von Experten für Experten. Bei der Neustrukturierung des Programms haben sich die Verlagsleiterin im Münchener Verlag auch gleich auf Kernthemen konzentriert, in denen Haufe bisher schon ein starkes Portfolio hatte: Rechnungswesen & Controlling, Human Resources, Immobilien, Marketing & Vertrieb, Management, Steuern, Recht & 76
jedoch im Programm und werden künftig als ,Basiswissen‘ neu aufgelegt.Selbstverständlich bleibt auch das Kompaktwissen der ,TaschenGuides‘ ein wichtiger Programmbestandteil,“ sagt Walter. Die neue Programmstruktur optisch klar zu vermitteln, war durchaus eine Herausforderung für den Haufe Verlag. Dafür sind die Münchener bei der CoverGestaltung neue Wege gegangen. Die jeweilige Niveaustufe wird oben auf dem Rücken mit drei Kästchen gekennzeichnet, die je nach Schwierigkeitsgrad gefüllt BuchMarkt April 2013
Bei der Vermarktung setzt Haufe auf den Buchhandel. „Wer sich als Händler für Haufe-Bücher engagiert, erhält von uns auf seine Möglichkeiten und Bedürfnisse zugeschnittene Werbeunterstützung“, so Walter. Das Besondere an der Händlerwerbung sei die cross-mediale Verknüpfung von Werbeaktionen für Fachbücher und E-Books. „Im kommenden Herbst werden wir eine große Fachbuchaktion anbieten, die Werbung am POS mit entsprechender Online-Werbung auf der Händler-Website kombiniert“, so Walter. Auf diese Weise könne der Buchhandel sowohl sein klassisches Geschäft wie auch den immer wichtiger werdenden Onlinehandel stärken und den Fachbuchkunden umfassend erreichen. Matthias Koeffler
Umfassend. Übersichtlich. Aktuell. IDW Textausgaben in neuer Auflage NEU!
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g IDW (Hrsg.) Wirtschaftsgesetze IDW Textausgabe 29., aktualisierte Auflage, März 2013, 2.130 Seiten, gebunden mit Online-Zugang € 43,00 ISBN 978-3-8021-1930-9
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IDW (Hrsg.) WP Handbuch 2012 Wirtschaftsprüfung, Rechnungslegung, Beratung, Band I 14. Auflage, Juli 2012, 3.400 Seiten, gebunden € 169,00 ISBN 978-3-8021-1483-0
Praktiker-Handbuch Außensteuerrecht 2013 Steuerinländer mit Auslandsbeziehungen Steuerausländer mit Inlandsbeziehungen ca. April 2013, ca. 3.426 Seiten, 2 Bände, gebunden mit CD-ROM, bis 31.07.2013: ca. € 99,00 danach: ca. € 112,00 ISBN 978-3-8021-1922-4
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Special | Fachbuch
Wir probieren viel aus Seit Januar leitet Dr. Ute von der Aa den Notarverlag mit einer ganzen Stelle. Aus der noch jungen Ehe des Anwaltverlages mit dem Deutschen Notarverein ist nach wenigen Jahren ein erfolgreiches eigenes Kind entstanden, mit dem sich zunehmend Umsätze machen lassen
Dr. Ute von der Aa: Das Kostenrechtsreformgesetz betrifft in ganz großem Stil die Notare
Verlage
E
igentlich hatte der Notarverein 2007 „nur“ einen Verlag für die Herausgabe der eigenen Zeitschrift „notar“ gesucht. Mit dem Anwaltverein ging es in die Neugründung, die dort zunächst auch nur parallel zum anderen Geschäft betreut wurde. Doch bereits die erste Verlagschefin, Stephanie Walter, hatte begonnen, ein weiteres Programm aufzubauen. Das war eine Arbeit, auf der Dr. Ute von der Aa ab 2010 gut aufbauen konnte. Mittlerweile bietet der Verlag Produkte in vier Segmenten an. Hatte von der Aa das Programm vorher neben anderen Aufgaben mitbetreut, leitet sie nun seit Januar mit ganzer Stelle seine Geschicke. Denn in 2013, so sagt die gelernte Juristin, „ist eine Menge los.“ Schwerpunkt des Literaturangebotes des Notarverlages ist Literatur für Notare sowie besonders auch ihre Mitarbeiter. Rund 8.000 Notarkanzleien gibt es in Deutschland, 2.000 von ihnen werden allein von Notaren betreut, die anderen arbeiten zugleich auch als Anwälte. Kein großer 78
Markt, aber den passgenau zu bedienen, sei die Herausforderung für den Verlag, sagt von der Aa. Der erste Schwerpunkt, die Literatur für Mitarbeiter, war zügig eingeführt. Was folgte, war eine wissenschaftliche Reihe in Zusammenarbeit mit der Humboldt Universität Berlin. „Ein eigenes Buchprogramm zu gestalten, ist sehr langwierig“, resümiert Verlagschefin von der Aa. Umso glücklicher sei sie gewesen als Ende 2010 zwei renommierte Titel von außen in den Verlag wechselten. Zugekauft und somit schneller im Programm, als eigens entwickelt, kamen die „Kommentare zum Beurkundungsgesetz und Grundbuchrecht“ aus dem Haus de Gruyter sowie die „Notariatskunde“ aus dem Merkur Verlag an den Rhein. Damit war auch ein StandardLehrbuch im Programm.
Änderung der Gebühren Wenn auch die Beurkundung nicht so rasante Wechsel erlebt wie andere Bereiche, Änderungen der Rechtssprechung sowie Gesetzesänderungen geben trotzdem auch dem BuchMarkt April 2013
Notarverlag immer wieder neues „Futter“. Derzeit steht die große Gebührenänderung an: „Das Kostenrechtsreformgesetz betrifft in ganz großem Stil die Notare“, freut sich Ute von der Aa, dass in diesem Jahr einige neue Titel gebraucht würden. Sofort reagiert haben die Bonner mit dem Titel „Das neue Gebührenrecht für Notare“, das seit zwei Wochen auf dem Markt ist. „Wir sind nicht mutig, wir sind schnell“, kontert die Verlagschefin auf die Frage, ob es nicht gewagt sei, bereits vor der endgültigen Verabschiedung des Gesetzes diese „synoptische Übersicht von altem und neuem Gebührenrecht“ herauszubringen. In Vorbereitung sind ebenfalls Gebührentabellen für Mitarbeiter, ein schmaleres Handbuch zum Thema von A-Z sowie ein ausführlicheres Praxishandbuch für die Notare. Nicht nur an den Inhalt haben die Nutzer Ansprüche. Der Notarverlag ist besonders auch darauf aus, „schöne Bücher“ herzustellen. Natürlich sei es auch bei Notaren eine Generationsfrage, ob eher print oder elektronische Medien genutzt würden. Aber bei allem sei ein gebundenes schönes Buch sehr wichtig, repräsentabel in der Bibliothek. Kleine Auflagen, spezielle Inhalte, Qualität bei der Verarbeitung, das koste Geld. Durch die kleine Größe ist die Verlagsfrau, die bis 2010 als Lektorin für de Gruyter gearbeitet hat, flexibel für neue Ideen, für die sie aufgeschlossen sei. „Wir haben eine gute Experimentalkultur, geben allen Ideen Raum und probieren viel aus“, sagt sie. Eines davon ist das Seminarangebot. Obwohl es bereits einige Anbieter auf dem Markt gegeben habe, starteten die Bonner 2010 mit sechs eigenen Tagesseminaren. 2013 bieten sie bereits über 40 Termine an. Der Infobrief „notarbüro“, seit 2011 als Newsletter verschickt, „hatte schnelle Abozuwächse.“ Ebenfalls sehr erfolgreich läuft die Reihe der Infobroschüren für Mandanten. Weiteres ist geplant: „Wir arbeiten gerade an einer Formularbuchreihe“, beschreibt sie ein Projekt, das demnächst auf den Markt kommt. Klassisch geht es um Bücher, in denen Formulare für das Notariat vorgestellt werden, dazu gibt es eine CD, von der aus das Kanzleien sofort übernehmen können. Das werde zurzeit noch besser angenommen, als ein Download. Gerade solche hochwertigen und vergleichsweise hochpreisigen Titel werden auch gern vom Buchhandel übernommen, der neben dem Direktmarketing die wichtigste Vertriebsschiene des Notarverlages darstellt. Christian Schlichter
Neu im Frühjahr 2013. schmeckenbecher
Kostenübersichtstabellen Gebühren und Kosten bei Anwalt und Gericht
Kostenübersichtstabellen Gebühren und Kosten bei Anwalt und Gericht 24. Auflage
benno heussen
begründet von Manfred Schmeckenbecher, fortgeführt von Dipl.-Rechtspflegerin (FH) Karin Scheungrab, München/Leipzig, Carmen Rothenbacher, Rechtsfachwirtin und Geschäftsführerin des Fortbildungsinstituts der Rechtsanwaltskammer Stuttgart GmbH, und Peter Karl Dotten, Rechtsanwalt, Weinstadt 2013, 24. Auflage, ca. 150 Seiten, ca. € 18,50 ISBN 978-3-415-04928-4 Die 24. Auflage des »Schmeckenbecher« präsentiert sich im neuen Layout, mit erweitertem Konzept sowie neuem Autorenteam! Die Neuauflage bietet den Nutzern auf einen Blick alle wesentlichen Änderungen und verdeutlicht die Auswirkungen auf die tägliche Abrechnungspraxis. Neu ist u.a., dass neben den aktuellen Gebührentabellen auch die einzelnen strukturellen Neuerungen zum 01.07.2013 durch zahlreiche Praxisbeispiele anschaulich dargestellt werden.
Interessante Zeiten Reportagen aus der Innenwelt des Rechts Interessante Zeiten
von Professor Dr. Benno Heussen, Rechtsanwalt 2013, 475 Seiten, € 44,90 ISBN 978-3-415-04958-1
Reportagen aus der Innenwelt des Rechts
Die eindrucksvollen und anschaulichen Reportagen von Professor Dr. Benno Heussen bieten vielfältige Einblicke in die Innenwelt des Rechts im Allgemeinen und die anwaltliche Arbeit im Besonderen. Die Aufzeichnung seiner beruflichen Stationen und Lebenserinnerungen ist einzigartig und zeigt, wie sehr sich das Berufsbild des Anwalts in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat.
Der Vorstandsvertrag boorberG PrAXIshAnDbÜcher
beIner · brAun
Der Vorstandsvertrag 2. Auflage
Bestellung und Anstellungsvertrag der Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft von Torsten Beiner LL.M. oec. int., Rechtsanwalt in Leipzig und Syndikus in Berlin, und Eckhart Braun, Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, Fachanwalt für Arbeitsrecht, Partner von CMS Hasche Sigle, Partnerschaft von Rechtsanwälten und Steuerberatern 2013, 2., vollständig überarbeitete Auflage, ca. 424 Seiten, € 98,– BOORBERG PRAXISHANDBÜCHER ISBN 978-3-415-04922-2 Auch die 2. Auflage des Handbuches gibt wieder eine fundierte und praxisbewährte Anleitung zur Erstellung von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern und enthält im Anhang neben den aktualisierten Vertragsmustern zusätzlich eine MusterVergütungsrichtlinie für Geschäftsleiter von Kreditinstituten sowie eine umfassende Checkliste zum Deutschen Corporate Governance Kodex.
Buchhandelsservice-Team Tel.: 07 11 / 73 85-345 RICHARD BOORBERG VERLAG GmbH & Co KG
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Special | Sachbuch Inhalt Mobiles Lesen: Die App Blinkist fasst Sachbücher zusammen | 82 Warenkunde: Michael Schikowski untersucht das „Sachbuchparadox“ | 84 Veranstaltung: Die Buchhandlung Lesezeichen macht einen „Schlauen Montag“ | 87 Interview: Boris Langendorf erklärt, wo sich Käufer bestimmter Interessensgebiete informieren | 88
Editorial
W
ovon wir reden, wenn wir vom Sachbuch reden … und wie wir darüber reden, untersucht Michael Schikowski. Es wird sich zeigen, wie lange seine Beobachtungen Gültigkeit behalten angesichts von Entwicklungen wie der „Blinkist“App – spannend sind sie allemal. Genau wie Boris Langendorfs Analyse des Informationsverhaltens von Kunden. In jedem Fall gilt es, Konzepte zu entwickeln, welche die jeweilige Zielgruppe konkret ansprechen. Zum Beispiel mit Veranstaltungen, die Sachbuchthemen vor Ort so inszenieren, wie die Buchhandlung Lesezeichen es erfolgreich vormacht. Bleiben Sie sachlich!
Jörn Meyer
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Neuerscheinung
Spex erst recht! Nach langer Wartezeit ist es endlich da: Das Spex-Buch hat einen ungewöhnlich langen Weg von der Planung bzw. Ankündigung bis
zum Erscheinen hinter sich. Die Idee zum Buch, in dem Schlüsseltexte und alle Cover der Musikzeitschrift versammelt sind, gab es bereits vor einigen Jahren. Es gab ursprünglich den Plan, das Buch zum 30. Gründungstag der Spex im September 2010 unter dem Titel „Spexikon“ zu veröffentlichen, damals noch im Blumenbar Verlag. So wurde der Titel in den Bibliografien auch angekündigt. Zu dieser Zeit schied Max Dax als Chefredakteur der Spex aus, die Publikation kam aus unterschiedlichen Gründen nicht zustande und lag erst einmal auf Eis. Während der Gründung von Metrolit gab es dann Gespräche mit den Herausgebern des Buches, Anne Waak und Max Dax, sowie Alex Lacher vom Piranha Media Verlag, in dem die Spex erscheint. Alle Beteiligten waren der Meinung, dass dieses Buch veröffentlicht werden muss. Die entscheidenden Vorarbeiten (Textauswahl, Transkription alter Texte, die nicht digitalisiert vorlagen) waren im Grunde schon geleistet. Das Konzept wurde erweitert und alle 343 Cover der Spex seit 1980 mitBuchMarkt April 2013
Dreiunddreißigeindrittel: Ein Magazin schreibt (seine) Geschichte
aufgenommen. Allein das war ein großer Aufwand, denn es gibt kein vollständiges Archiv der Hefte, auch nicht in der SpexRedaktion. Dank der Unterstützung von aktuellen und ehemaligen Redakteuren und Autoren lagen am Ende alle Cover vor. „Das letzte fehlende Heft haben wir in einem Antiquariat gekauft und digitalisiert“, erzählt Marie Claire Lukas vom Metrolit Verlag.
Für alle, die es wissen wollen.
Wie trennt man sich von dem, was war?
Sachbuch | Special
Reihen
Wertige Geschenkartikel Die blue notes-Reihe aus der Edition Ebersbach feiert in diesem Jahr Jubiläum:
Im 15. Jahr des Bestehens erscheint der 50. Titel. Brigitte Ebersbach startete die Reihe 1999 mit dem Ziel, kleine Geschenkbände mit großem Inhalt zu etablieren. Ihr Anspruch: Die bibliophil ausgestatteten Bücher (Fadenheftung, Halbleinen, Abbildungen, bedruckter Vorsatz) sollten gleichzeitig unterhalten und informativ sein. Die ungewöhnliche Kombination aus Geschenkband und Sachbuch scheint zu funktionieren, und die Verlegerin weiß, „Klug und schön“: Brigitte Ebersbach feiert 15 Jahre blue notes warum: „Weil die Bände ‚lehrreich und unterhaltend‘ bzw. ‚klug und schön‘ sind und ‚frau‘ eben gern kluge Sammelband. Der größte ÜberraschungsGeschenke macht.“ erfolg ist der Titel „Auf nach Hiddensee. Bei dem breiten Themenspektrum ist für Die Bohème macht Urlaub“ von Unda jeden was dabei: Hier findet man ein pas- Hörner. Der Titel ist 2003 erschienen und sendes und intelligentes Geschenk für alle bereits in der 5. Auflage. „Ein Longsel– „und außerdem preisgünstig, nicht teurer ler, der sich nicht nur auf Hiddensee und als ein Blumenstrauß, aber nachhaltiger“, Norddeutschland verkauft, sondern in der wie Ebersbach feststellt. In der Reihe fin- ganzen Bundesrepublik.“ Andere Titel der den sich Biografien, literarische Antholo- Reihe sind bereits in zweiter oder dritter gien und einige kleine Erzählungen. Am Auflage erschienen, auch die Titel aus dem erfolgreichsten sind laut Ebersbach die Startjahr werden nach wie vor verkauft. Biografien und biografischen Essays im Kontakt: www.edition-ebersbach.de Jubiläum
250 Jahre im Schnelldurchlauf C.H. Beck feiert in diesem Jahr mit
scheidende Entwicklungen der Jahre 1763-2013 geschildert, wobei die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit im Vordergrund stehen. Viele Abbildungen von herausragenden Titeln der Verlagsgeschichte, Personen, die den Verlag geprägt haben, verschaffen einen schnellen Überblick vor allem über die letzten hundert Jahre.
zahlreichen Sonderausgaben, Aktionen und Veranstaltungen sein 250-jähriges Jubiläum. Jetzt gibt es dazu auch eine kleine Chronik des Verlags mit dem Titel „Die Welt im Buch“, die auf knapp 130 Seiten vorweg nimmt, was im Herbst dann ausführlich in zwei Bänden erscheinen wird. In wenigen Sätzen werden entBuchMarkt April 2013
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Susanna Filbingers Vater wirft einen langen Schatten. Die Vorwürfe über seine Tätigkeit als Marinerichter in der NS-Zeit zwingen den Ministerpräsidenten zum Rücktritt. Was für den Vater das Ende bedeutet, wird für seine Tochter zum Anfang. Sie geht erfolgreich ihren Weg. Dann macht Susanna Filbinger eine Entdeckung: die Tagebücher ihres Vaters. Eine bewegende Aufarbeitung beginnt. 2013. Ca. 240 Seiten, gebunden € 19,99 ISBN 978-3-593-39803-7 Auch als E-Book erhältlich Erscheint am 18. April
Special | Sachbuch
Jungunternehmer: Holger Seim, Niklas Jansen, Tobias Balling und Sebastian Klein wollen mit Zusammenfassungen die „Entdeckbarkeit von Sachbüchern“ steigern – und hoffen auf Kooperationen mit Verlagen und Buchhandel
Mobiles Lesen
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Appetithäppchen
eit Januar gibt es die App Blinkist für das iPhone, nur wenige Monate nach Gründung des Unternehmens durch Holger Seim, Niklas Jansen, Tobias Balling und Sebastian Klein im August 2012. Die Idee hinter der App ist es, „die Entdeckbarkeit von und den Zugang zu Sachbüchern zu fördern“, wie Holger Seim es ausdrückt. Das soll folgendermaßen funktionieren: Für das Unternehmen arbeiten als Autoren Fachexperten, die aktuelle und populäre Ersetzt das Lesen dieser Blinks nun also die Sachbücher durcharbeiten und die wich- Lektüre bzw. den Kauf der zugrundeliegenden tigsten Gedanken, Erkenntnisse und Sinn- Bücher? Holger Seim sieht das nicht so, er zusammenhänge auf verständliche Weise beurteilt Sinn und Zweck der App ganz in kurzen Kapiteln (sogenannte Blinks) anders: „Es geht darum, Lust auf die entzusammenfassen. Diese Blinks sind sprechenden Bücher zu machen. Es gibt derart verfasst, dass sie auch unabhän- sicherlich Fälle, in denen Nutzer nach dem Lesen der Blinks bemerken, dass das Buch gig voneinander gelesen und verstanden werden können. Ein Titel ist in ungefähr nicht das enthält, was sie sich davon ver5-10 Einheiten unterteilt, die jeweils Le- sprochen haben, und es daher nicht kaufen. sestoff für ca. zwei Minuten liefern, per- Dann findet sich aber sicherlich ein andefekt also für Bahnfahrten und Wartezeiten. res, passenderes Buch, das dann gekauft Für 1,79 Euro sind die einzelnen Titel zu wird und den Leser zufriedenstellt.“ Darin beziehen, ein Abonnenment mit Zugriff sieht Seim auch den Nutzen, den Verlaauf alle Titel kostet monatlich 4,99 Euro. ge aus der Anwendung ziehen könnten: Die Bibliothek, die monatlich um sechs „Gerade für die Sachbuchverlage wird es Titel anwächst, umfasst zurzeit ca. 60 Bü- immer schwieriger, im regulären Handel cher – auch englischsprachige Titel sind wahrgenommen zu werden. Viele Buchhandlungen verkleinern ihre Flächen in darunter. Ausgewählt werden die Titel diesen Bereichen. Wir wollen zu einer auf Basis verschiedener Kriterien, wie Entdeckerplattform für wissenbasierte Buchkritiken, Bestseller-Listen, extern kuratierte Listen und der Meinung der Bücher werden. Es ist keinesfalls so, dass Buchzusammenfassungen Buchkäufe kanExperten. 82
Mit einem neuen Konzept will ein junges Berliner Startup-Unternehmen die „Generation Smartphone“ für Sachbücher begeistern. In kleinen Einheiten bekommen die Kunden verständliche Zusammenfassungen serviert. Neue Konkurrenz für das Buch?
BuchMarkt April 2013
nibalisieren.“ Dies haben Erfahrungen mit anderen Anbietern wie getabstract, einem Dienst, den es seit über zehn Jahren gibt, gezeigt. Dementsprechend betrachten viele Verlage die Dienstleistung von Blinkist wohlwollend, sagt Seim. Erste vorsichtige Gespräche über mögliche Kooperationen werden geführt. Noch sind die Angebote der App unabhängig von Verlagszugehörigkeiten, daher werden beispielsweise auch keine Originalcover abgebildet. Seim hofft aber auf baldige Zusammenarbeit mit Verlagen hinsichtlich der Entwicklungen digitaler Strategien: „Wir müssen gemeinsam über die Frage nachdenken, was neue digitale Formate für die Weiterentwicklung des Buches bedeuten. Digitalisierung bedeutet aus unserer Sicht jedenfalls nicht, das klassische Buch in Bytes zu pressen.“ Er sieht auch die Möglichkeit, dass Verlage zukünftig selber Inhalte ihrer Bücher in Blink-Format zur Verfügung stellen.
Sachbuch | Special
Wagen wir uns auf der Suche nach Essbarem in Wälder, auf Wiesen, auf Klippen und in Sümpfe. Wer sich mit offenen Augen in die Natur begibt, wird belohnt, denn die Wildpflanzen überraschen mit ihrer Vielfalt an Geschmack und Konsistenz. 464 S., geb., € 39.90 978-3-258-07760-4
Kurzfassung: Die Lese-App „Blinkist“
Auch mit dem Buchhandel sind Kooperationen für Seim durchaus denkbar: „Wir wünschen uns Gespräche mit Buchhändlern über die Frage, wie man digitale Angebote in den Buchhandel bringen kann.“ Konkret ist nichts geplant, Möglichkeiten der Zusammenarbeit sieht Seim aber in vielfacher Hinsicht. Diese könnte über Verlinkungen zum Kauf innerhalb der App funktionieren, aber auch direkt in der Buchhandlung: „Denkbar wäre es beispielsweise, ein Tablet am POS aufzustellen, auf dem Kunden sich einen besseren Eindruck der jeweiligen Bücher verschaffen können. Wir würden dafür dann Testzugänge bereitstellen. Auf diese Weise könnte der Buchhändler zusätzlichen Service bieten, und wir unseren Bekanntheitsgrad steigern.“ Im Sommer soll eine Version der App für das iPad fertig sein, außerdem ist eine Version für Android-Systeme in Planung. „Noch sind wir in einer Phase, in der wir flexibel auf Anregungen reagieren können. Umso mehr würden wir uns freuen, wenn Buchhändler offen auf uns zukommen!“ Seim ist sicher: „Langfristig wird das Sachbuch erhalten bleiben und nicht verschwinden. Wir glauben aber daran, dass sich neue Formen entwickeln werden, die das klassische Buch um neue Eigenschaften ergänzen und es in seiner aktuellen Form aufweichen werden. Verlage, Buchhändler und wir sollten das gemeinsame Interesse haben, aktiv zur Gestaltung dieser neuen Formate beizutragen. Das kann nur im gegenseitigen Austausch geschehen!“ BuchMarkt April 2013
Ob der Garten groß oder klein, Nutzgarten oder Spielwiese ist: «Gärtnern fürTiere» zeigt den Weg zu einem Gartenparadies für Menschen und Wildtiere. 240 S., geb., € 29.90 978-3-258-07759-8
Ein Rundgang durch die Gartenanlagen dieser Welt – große und kleine, historische und moderne, öffentliche und private. Das Buch öffnet die Augen für Gartenstile und deren Bildund Formensprache. 256 S., geb., € 24.90 978-3-258-07761-1
Bäume verändern ihr Aussehen während den vier Jahreszeiten, und das Bestimmen einer Art muss je nach Zeitpunkt anhand unterschiedlicher Merkmale erfolgen. Im Winter bieten sich die Knospen an, im Frühling geben Blüten oder Blätter die nötigen Hinweise und im Herbst verhelfen die Früchte zum Erkennen der Art. 288 S., br., € 29.90 978-3-258-07775-8
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Special | Sachbuch
Im Sachbuch nur die Sache selbst Das Sachbuchparadox Wenn man den Inhalt weg lässt, sieht man das Darstellungsformat. So einfach ist es beim Sachbuch nicht. Da sind Inhalt und Form nur schwer voneinander zu unterscheiden. Auch will der Text im Sachbuch nicht nur ein Text sein, sondern die Sache selbst. Und die Leser finden das großartig
Sachbücher erregen häufig dadurch Aufmerksamkeit, dass sie die Dinge auf den Kopf stellen. Michael Schikowski macht sich das hier einmal zu Nutze, um in zugespitzter Form über Sachbücher aufzuklären. Sachbücher sind etwas für Laien, sie enthalten Sachtexte und Informationen. Schikowski ist anderer Meinung 84
Das Sachbuch ist für Experten geschrieben
Warenkunde
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er Sachbücher zur Hand nimmt, entdeckt im Klappentext gelegentlich die Behauptung, dass dieses Buch etwas für jeden sei. Außerdem fänden sich, so heißt es dann, in ihm fundiert recherchierte Informationen, die alle Punkt für Punkt aufgeführt seien. Wenn man das anders zu sehen versucht, widerspricht man den Verlagen also – und, viel wichtiger noch, den Lesern. Es kommt aber nicht selten vor, dass man in seinen Ansichten denen der Urheber und auch den Liebhabern widerspricht. Wir tun das ja auch nicht aus Übermut, sondern weil uns das etwas über Sachbücher lehrt.
BuchMarkt April 2013
Da jeder weiß, dass in Fachbüchern Experten für Experten schreiben, folgert man sofort, dass darum Sachbücher für Laien geschrieben sein müssten. Laien und Experten sind aber keine paritätisch sich gegenüberliegenden Gruppen. Es existiert eine sehr große Schnittmenge, zu der im Zweifel auch wir selbst gehören. Denn wer Experte ist, ist nicht gleich auch überall Experte. Man kann also sehen, dass Experten je nach dem Umfeld, in dem sie sich zu orientieren versuchen, durchaus blutige Laien sein können. Gewiss, sie erschließen sich durch ihre fachwissenschaftliche Praxis neue Gebiete schneller. Da sie es aber gar nicht gern haben, an einfachen Sachen zu scheitern, ist ihre Frustrationstoleranz äußerst gering.
Sachbuch | Special
Das Sachbuch ist ein Gespräch Ein Publikumsverlag arbeitet im Unterschied zum Fachverlag besonders eng mit dem Handel zusammen und ist auf die Unterstützung anderer Medien angewiesen. Immer wieder – besonders häufig aber bei Experten – stößt man auf die Meinung, dass man diese Verlage und ihre Bücher doch im Grunde gar nicht benötige. Um etwas beurteilen zu können, lasse sich doch einfach eine abgesicherte Expertise einholen. Die wissenschaftliche Expertise ersetzt aber nicht das Urteil – übrigens auch nicht einem Experten. Das Gespräch zwischen Arzt und Patient kann ein Modell sein für die Verständigung von Autor und Leser im Sachbuch. Laborwerte, Statistiken und Röntgenbilder nützen nichts, wenn sie nicht erläutert werden. Zur selbständigen Urteilsbildung bleibt man immer auf sich selbst verwiesen. Nicht allein also das wissenschaftliche Format der Monografie muss in das populäre und allgemeinverständliche Format des Sachbuchs übersetzt werden. Auch die mündlich vorgetragene Expertise der Mediziner muss in das Format der Alltagskommunikation übersetzt werden. Vom Arztbesuch zurückgekehrt wird man dann gefragt: „Was sagt der Arzt?“ und schmelzt dessen Expertise zu der knappen Mitteilung ein: „Rücken!“
Heike Kelter führt mit vielen Übungen und Beispielen in die Methode des flächigen Sehens ein. 128 S., br., € 24.90 978-3-258-60060-4
Es ist so banal wie verblüffend: Richtig gesetzt, erzeugen wenige Striche auf Papier bereits Räumlichkeit, genauer: die Illusion von Raum. 160 S., geb., € 24.90 978-3-258-60065-9
Papierkonstruktionen mit dem Kriterium, Erstaunen zu wecken – kleine Meisterstücke der Papierkunst.
Das Sachbuch ist eine Erzählung Die wissenschaftlichen Kommunikations- und Publikationsformate unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht vom Sachbuch. Warum eigentlich? Weil Sachbücher nicht vorrangig Medien des Informationstransfers sind. Bestimmte Formate des Schriftlichen, wie Bericht und Verlaufsprotokoll, die zumeist mit Sachbüchern identifiziert werden, sind in ihnen gar nicht vorherrschend. Der Text folgt weitaus weniger der Logik der Sache, als viel mehr der seiner Leser. Sachbücher gehören daher eigentlich zur Gattung der Erzählung. Gelegentlich versuchen Verlage das dadurch anzudeuten, dass das Buch „spannend wie ein Roman“ sei. Eine Formulierung, die bereits im 19. Jahrhundert auf die Geschichtsdarstellungen von Thomas Macaulay angewandt wurde. Aber sind dann alle anderen Texte etwa „langweilig wie ein Sachbuch“? Ein BuchMarkt April 2013
128 S., geb., € 29.90 978-3-258-60070-3
Wer selbst Schnittvorlagen erstellen, anpassen und abändern möchte, findet hier die Grundlagen und weiterführende Informationen. 192 S., geb., € 29.90 978-3-258-60068-0
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Linde Lohnt sich
Special | Sachbuch
Sachbuch präsentiert den Stoff, das ergibt sich schon daraus, dass es kein Bericht ist, als Erzählung. Sehr verkürzt gesagt, ist damit gemeint, dass die Fakten eben genau nicht für sich selbst sprechen, sondern dass sie durch die Darstellung im Buch allererst zum Sprechen gebracht werden. Gleichwohl folgt daraus nicht, dass Sachbücher nun in der Belletristik eingestellt werden sollten. Sachbuchleser sehen das ohnehin ganz anders.
Sachbuchleser 2013, 192 seiten, kart. isBn 978-3-7093-0507-2 eUR 16,80
2013, 272 seiten, geb. isBn 978-3-7093-0493-8 eUR 19,90 2013, 208 seiten, geb. isBn 978-3-7093-0508-9 eUR 24,90
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Sachbuchleser sind der Ansicht, dass Sachbücher vor allem Informationen enthalten und sich wie ein Bericht präsentieren. Aus ihrer Sicht sind da nur Fakten. Sie gehen davon aus, dass im Sachbuch fundierte Informationen geboten werden. Gelegentlich fragen sie nach: „Das ist doch gut recherchiert, oder?“ Die oben getroffenen Beobachtungen am Sachbuch, vor allem, dass es eine Erzählung sei, würde aus ihrer Sicht das Buch absolut uninteressant machen. Sie lesen ja Sachbücher aus Interesse an der Wirklichkeit. Dass sich die Wirklichkeit gar nicht so erschließen lässt, auch wenn das Buch noch hundert Mal mehr Tabellen, Fakten und Statistiken enthielte, spielt für sie keine Rolle. Sie interessiert nur die Sache selbst, unvermittelt und unverstellt. Sie sagen: „Das sind die Fakten.“ Genau darum sind aber auch Sachbücher so unproblematisch und Sachbuchkäufer so unauffällig. Sie wissen einfach, was sie wollen: die Sache selbst. Es muss dann nur noch alles drinstehen im Buch, unvermittelt, alle Faxen weggelassen, nur die Fakten. Wenn Vermittlung und Empfehlung, dann ist sie allenfalls beim Buch als Geschenk gefragt. Ansonsten sind ihnen Empfehlungen, die auf subjektive Leseerlebnisse zurückgehen und mit „Ich fand’s irgendwie …“ beginnen, eher ein Gräuel. Soll man oder kann man mit eingefleischten Sachbuchlesern darüber reden? Besser nicht. Dem Liebhaber des Thrillers wird es ja auch nicht recht sein, gerade wenn es spannend wird, aus dem Off der Geschichte erklärt zu bekommen, dass das ja wohl eine vollkommen erfundene Geschichte sei. Wozu also dem Sachbuchleser über Fakten und Fiktionen reinquatschen? 86
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Sachbuch oder Roman – wer liest was? Sachbuchleser und Leser von Romanen unterscheiden sich erheblich, aber in einem Punkt ganz besonders: Während es viel mehr Sachbuchleser gibt, die ausschließlich Sachbücher lesen, sind die Leser der Belletristik eher auch einmal bereit, ein Sachbuch zur Hand zu nehmen. Wenn diese Beobachtung zutreffend ist, dann lässt sich daran noch eine weitere Bemerkung anschließen. Sachbuchleser, vor allem dann, wenn sie ausschließlich Sachbücher lesen, sind in Fragen literarischer Darstellungsmittel weniger geübt. Zumeist beginnt ihre Lesebiografie damit, dass sie sich entschließen, fortan einfach keine „erfundenen“ Sachen, für die sie Romane halten, zu lesen. Was dazu führt, dass sie gelegentlich die zahlreichen rhetorischen Mittel der Vermittlung der Sachen nicht identifizieren und sie daher als „wirkliche“ Sachen nehmen.
Das Sachbuchparadox Viele Bücher kommen daher dem Interesse der Sachbuchleser an unverstellter Wirklichkeit entgegen, gerade dadurch, dass sie in der Regel keine Reflexion auf das gewählte Darstellungsformat anbieten. In gewisser Weise wird bei Sachbüchern also nicht Inhalt und Form unterschieden. Die Wahl oder gar Problematisierung des Darstellungsformats, die es in Sachbüchern gleichwohl gibt, erscheint diesen Lesern mitunter „verkopft“. Zeigt sich doch darin auch, dass die Sachen relativ zur Form der Darstellung sind. Dagegen sind nach ihnen Texte keine Texte, etwa auch im Sinne eines Verstehensangebots, sondern die Sache selbst. Es ist geradezu Strategie dieser Sachbücher, durch zahlreiche literarische Techniken die Sachbuchleser davon zu überzeugen, dass ihnen im Buch die Wirklichkeit geboten würde. Sachliteratur präsentiert mit den Mitteln der Literatur die unliterarischen Sachen selbst. Das ist das Sachbuchparadox. Info: Michael Schikowski arbeitet bei einem Frankfurter Verlag. Außerdem ist er einer der Herausgeber der Zeitschrift „Non Fiktion – Arsenal der anderen Gattungen“. Im Oktober erscheint von ihm „Warum Bücher?“ im Bramann Verlag.
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Edition Nautilus Beweglich im Büchermeer!
Sachbuch | Special
Schlaue Sache! Mit Sachbuchthemen lassen sich spannende Veranstaltungen organisieren. Die Buchhandlung Lesezeichen beweist dies mit Lesungen in der Buchhandlung und mit der Reihe „Der schlaue Montag“ Veranstaltung
E
llen Elbracht macht es gleich zu Anfang klar: „Uns macht es einen Riesenspaß!“ Der Einstieg ins Gespräch ist durchaus zu verstehen, wenn man erfährt, mit welchem Erfolg sie als Filialleiterin in der Buchhandlung Lesezei„Es macht Spaß!“: Lesezeichen-Filialleiterin Ellen Elbracht mit chen in Werther SachVeranstaltungsplakat buchthemen besetzt. In der kleinen, am Nordhang des Teutoburger Waldes gelegenen Stadt mit ihren rund Renovierung standen dort Räumlichkei12.000 Einwohnern, ist die Buchhandlung ten zur Verfügung, die der Bevölkerung mittlerweile eine Institution, wenn es um zugänglich gemacht werden sollten. So unterhaltsame Abende rund um das Buch wurde gemeinsam mit der befreundeten geht. Jährlich kommt die Buchhandlung Buchhandlung der „Schlaue Montag“ auf zehn bis zwölf Veranstaltungen im ins Leben gerufen. Bei der monatlichen Laden – zu allen erdenklichen Themen. Reihe werden interessante Themen des In die Buchhandlung passen maximal 70 täglichen Lebens verhandelt. Das spanBesucher, meist sind die Veranstaltungen nende daran: Die Vortragenden sind alausverkauft. Das liegt auch an der glaub- lesamt Personen aus dem Ort oder der würdigen Begeisterung der Buchhändlerin Region, die die Zuhörer an ihrem Hobund ihrem Team. „Es ist ganz wichtig, dass by oder ihren beruflichen Erfahrungen die Themen unsere persönlichen Interes- teilhaben lassen. „Mittlerweile melden sen widerspiegeln. Nur wenn wir hinter sich viele Personen und fragen, ob sie den Titeln stehen, wird die Veranstaltung nicht auch mal etwas vortragen und erauch ein Erfolg.“ So wie zuletzt die Le- zählen können, so gehen uns die Themen sung mit dem Förster Peter Wohlleben, nicht aus“, freut sich Udo Heidemann. der mit „Der Wald – Ein Nachruf“ vor Ort Das Spektrum der bisher Vortragenden war: Trotz Schneetreiben kamen über 40 bewegt sich von der Geistheilerin, über einen Arbeitsmediziner bis hin zu Britta zahlende Gäste, „ein toller Abend!“ Heidemann, Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Fechten. „Am schönsten war Neben klassischen Lesungen in der Buchhandlung werden Sachbuchthemen vom vielleicht das ‚Whiskey-Tasting‘“, gibt Lesezeichen aber noch auf ganz andere Elbracht zu. Die Buchhandlung stellt zu Weise bedient: Einmal im Monat gibt es den jeweiligen Themen einen Büchertisch den „Schlauen Montag“ in Werther. Das zusammen. Der Eintritt zum „Schlauen Konzept ist in Zusammenarbeit mit der Montag“ ist frei, die Kosten für die GeUdo Heidemann GmbH entstanden, ei- tränke teilen sich die beiden Veranstalter. Am Ende hat Ellen Elbracht noch einen nem Finanz- und Versicherungsmakler aus Werther. Das Unternehmen zog 2009 kleinen Aufruf in eigener Sache: „Wenn in neue Büroräume im ältesten Haus von jemand weiß, wo man günstige und bequeWerther (erbaut 1621), das 25 Jahre lang me Stühle herbekommt: Bitte melden!“ Kontakt: www.lesezeichen-werther.de leer stand und fast verfallen war. Nach der
David Graeber | Direkte Aktion In bester Tradition der teilnehmenden Beobachtung legt der Ethnologe und Occupy-Aktivist David Graeber hier einen faszinierenden Bericht über Basisdemokratie, direkte Aktion und soziale Bewegung vor. »David Graeber ist nicht nur radikal, er ist auch amüsant, eine gefährliche Mischung.« FAZ Großformatige Broschur, 352 Seiten, 28,00 €
Anja Röhl | Die Frau meines Vaters Erinnerungen an Ulrike Kindheits- und Jugenderinnerungen Anja Röhls an die autoritäre Gesellschaft der 60er Jahre und an Ulrike Meinhof. Ein beeindruckendes Zeitdokument über das Erwachsenwerden, aus der Perspektive eines Mädchens erzählt. Gebunden mit SU, 160 Seiten, 18,00 €
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Special | Sachbuch
Psychologie & Modernes Leben
Klartext zur Schulmisere
„Wie die Lemminge“ Anhand einer Umfrage unter 25.000 Personen hat Boris Langendorf untersucht, wie sich die Käufer bestimmter Themenbereiche vor dem Kauf informieren. Im Gespräch verrät er, wo Sachbuchkunden ihre Kaufimpulse bekommen
€ 17,99 [D] ISBN 978-3-466-30984-9
Kennerblick: Boris Langendorf untersucht und analysiert aktuelle Branchenzahlen
Interview Herr Langendorf, Sie haben das Informationsverhalten von Buchhandelskunden untersucht. Was haben Sie dabei entdeckt?
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»Das Schulsystem hierzulande belohnt vor allem Gehorsam. Gehorsame Kinder entwickeln keine Identität, sondern lernen zu folgen. Ich möchte deutlich machen, dass unsere Schulen die Illusion aufgeben müssen, sie wären nur für die Köpfe der Kinder zuständig und der Rest hinge allein von den Eltern ab. Schule und Lehrer sind ein so wichtiger, einflussreicher und direkter Bestandteil des Lebens der Kinder und ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung, dass es an der Zeit ist, Verantwortung zu übernehmen.« Jesper Juul
Die Umfrageergebnisse sind spannend und aufschlussreich. Es zeigt sich vor allem, dass sich das Informationsverhalten bezüglich verschiedener Kundenkreise und Themenbereiche gänzlich voneinander unterscheidet. Es ergeben sich teilweise durchaus überraschende Erkenntnisse. Wie sieht denn das Informationsverhalten im Bereich des Sachbuchs aus?
Das kann man so nicht sagen, da muss man weiter differenzieren. Da es nicht „das Sachbuch“ gibt, kann man nicht von einem bestimmten Verhalten bezüglich der Information darüber sprechen. Ganz allgemein lässt sich nur festhalten, dass die Kunden sehr vorinformiert sind. Für 88
konkretere Erkenntnisse muss man die einzelnen Themenfelder gesondert betrachten. Lassen Sie uns teilhaben ...
Es zeigt sich beispielsweise, dass die Themengruppen „Kochen/Gesundheit“ einerseits und „Beruf/Sprachen“ andererseits Käufergruppen mit ganz unterschiedlichem Informationsverhalten ansprechen. Bei der ersten Gruppe stehen Bestsellerlisten als Informationsquelle ganz hoch im Kurs. Interessanterweise aber nicht jene aus Spiegel und Focus, die werden eher unterdurchschnittlich beachtet. Vielmehr geht es um Listen aus einschlägigen Magazinen, wie Frauen-, Lifestyle- und Unterhaltungszeitschriften. Das gilt für Beruf/Sprachen nicht?
Hier werden Spiegel und Focus überdurchschnittlich ernst genommen. Wichtigste Infoquelle sind hier allerdings
BuchMarkt April 2013
interessanterweise Internet-Blogs und andere Internetseiten, die wiederum bei der ersten Gruppe kaum eine Rolle spielen. In Bezug auf die Leser von Politischen Sachbüchern haben Sie festgestellt, diese „kaufen wie die Lemminge“. Was meinen Sie damit?
Diese Käuferschaft ist einerseits extrem vorinformiert, orientiert sich dabei aber auch überdurchschnittlich an den Bestsellerlisten. Es wird also vor allem das gekauft, was andere schon gekauft haben. Das erklärt auch, warum der Stellenwert anderer Informationskanäle hier verhältnismäßig niedrig ist. Die überraschende Ausnahme bilden hier Buchtipps im Hörfunk. Dies gilt auch für die Käufer von Biografien. Im Bereich Geschichte liegt der Hörfunk sogar auf dem ersten
Was lernen wir daraus?
Zunächst mal, dass wir es je nach Kundenkreis mit völlig unterschiedlichem Informationsverhalten zu tun haben. Die Bedeutung der einzelnen Informationsquellen variiert je nach Interessenlage stark.Verlage und Buchhandlungen müssen sich überlegen, wie sie zukünftig in ihrer Kundenansprache darauf achten und reagieren wollen.
Ein Insider berichtet
Psychologie & Modernes Leben
Sachbuch | Special
Wie könnte das aussehen?
Handlungsbedarf ergibt sich vor allem in den Warengruppen, über die sich die Kunden im Internet informieren. Hier gilt es, die Abteilung auf der eigenen Internetpräsenz wo immer möglich in den Vordergrund zu rücken. Und Mitarbeiter mit Internet-Affinität sollten sich informiert halten, was zu diesen Themen im
Die Bestsellerlisten dürfen die entsprechenden Abteilungen nicht aus den Augen verlieren
Wie werden denn Anzeigen und Werbung wahrgenommen?
Auch die werden ganz unterschiedlich beachtet. Um bei unseren ersten Beispielgruppen zu bleiben: Wer sich für „Kochen/ Gesundheit“ interessiert, nimmt Zeitungswerbung überdurchschnittlich wahr, für „Beruf/Karriere“ gilt das Gegenteil. Die Buchwerbung in Zeitschriften steht als Informationsquelle gar an letzter Stelle der Themengruppen Politik, Geschichte, Biografien. Wie sieht es denn mit dem Buchhandel aus? An welcher Stelle steht die Beratung durch den Buchhandel?
Tatsächlich liegen die Werte für die Beratungs- und Informationsangebote durch den Buchhandel sogar im überdurchschnittlichen Bereich, befinden sich aber eben leider nur im Mittelfeld. Das gilt sowohl für Beratung, Schaufenster und Verlagsvorschauen. Durch den hohen Grad an Vorinformation lässt sich dies aber relativ leicht erklären. Ratschläge von Freunden und Bekannten kommen übrigens nur auf Durchschnittswerte.
Netz diskutiert wird, und sich selbst aktiv an Blogs beteiligen. Außerdem gilt, ob es einem gefällt oder nicht: Die Bestsellerlisten dürfen die entsprechenden Abteilungen nicht aus den Augen verlieren. Diese sind gerade im Bereich Politik, wo die Kunden eben recht konforme Kaufentscheidungen treffen, eine wichtige Orientierungshilfe. Und die klassischen buchhändlerischen Informationen?
Vom buchhändlerischen Beratungsangebot sollte sich keine Buchhandlung durch solche Umfragen abbringen lassen, denn dies ist ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber Massenvertrieben und Onlineversendern. Doch wo das eigene Schaufenster nicht viel Durchschlagskraft entfaltet (und das ist umso mehr der Fall, je näher die Warengruppe an das wissenschaftliche Fachbuch rückt), sollte die Buchhandlung überlegen, diesen kostbaren Werbeplatz für andere Angebote zu nutzen. Info: Boris Langendorf ist freier Fachjournalist und Experte für die wirtschaftliche Entwicklung der Buchund Medienbranche. Auf der Internetseite und mit dem Nachrichtendienst von Langendorfs Dienst versorgt er die Branche mit Analysen und Beobachtungen zu aktuellen Zahlen und Entwicklungen. Interessierte können sich unter www.langendorfs-dienst.de für die exklusive Ideenbank und den tagesaktuellen Newsletter anmelden.
BuchMarkt April 2013
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Rafatis Buch ist nicht nur eine schonungslose Abrechnung mit sich selbst und den menschenverachtenden Mechanismen im deutschen Fußball, sondern auch Protokoll einer mentalen Heilung, das vielen Menschen Mut machen kann, alles was einen krank macht hinter sich zu lassen. ferung Zur Auslie 2. Auflage bereits in
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Platz – noch vor den Bestsellerlisten. Buchtipps im Fernsehen landen hingegen nur im oberen Mittelfeld, ebenso wie ausführliche Rezensionen in Zeitungen und Zeitschriften.
Special | Essen & Trinken © aus „Essen Sie nichts, was Ihre Großmutter nicht als Essen erkannt hätte, Polland/Kalman,Kunstmann Verlag
Inhalt
Editorial
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as Thema Kochen ist führend im Ratgeber-Bereich, das ist bekannt. Aber dass das Segment in den ersten Wochen des Jahres noch mal um gut zehn Prozent zugelegt hat im Vergleich zum Vorjahr, macht schon Eindruck. Und wenn man sich die Frühjahrs- und Sommerproduktion anschaut, gibt es berechtigten Grund zur der Hoffnung, dass es so weitergeht – so vielfältig im Inhalt und überzeugend in der Haptik sind die Novitäten (S. 98). Eines der großen Umsatz-Stücke gehört traditionell den Diätbüchern. Die Titel dazu hören sich zunehmend geheimnisvoll an. Wir erklären Ihnen, was sich hinter den Fachbegriffen versteckt (S. 102).
Barbara Meixner
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Markt: Kochbücher sind ein stabiles Standbein für den Handel – das beweisen auch die neuesten Zahlen | 92 Handel: „gottfreunds – kochen und lesen“ in Münster setzt auf einen Mix aus kulinarischen Veranstaltungen und KochbuchSortiment | 98 Überblick: Wir bieten Orientierungshilfe im DiätenDschungel | 102 Franchise-Konzept: Das Unternehmen Kochhaus will weiter expandieren und sucht Partner | 108
Preise
Umschau. „Wild. 130 Rezepte für jeden
„Wild“ ausgezeichnet
Tag“ von Harald Rüssel ist der diesjährige Sieger im Kochbuchwettbewerb des Feinschmeckerfestivals eat! Berlin. Insgesamt hatten 14 Verlage über 50 Koch- und Backbücher eingereicht. Beurteilt wurden die Bücher sowohl nach ästhetischen und gestalterischen Gesichtspunkten als auch nach der Umsetzbarkeit der Rezepte und dem Preis-Leistungsverhältnis. Stolze Preisträger bei Umschau: Verlagsleiter Ingo Swoboda, Lektorin Vanessa Herget
halb werden auch Suppen angeboten. Doch die Kuchen von Annik Wecker gibt es nur in „Anniks Café im Gaumenspiel“. Dazu bietet sie Backkurse an. Davon profitieren natürlich nur die Münchner. Aber im Herbst soll ihr achtes Buch herauskommen. Davon haben dann alle etwas.
Autoren
Anniks Café Dorling Kindersley. Nach
sieben Backbüchern hat Annik Wecker jetzt ein Café in München Schwabing aufgemacht. Genau genommen ist das Geschäft ein Ableger der Münchner Feinkosthandlung „Gaumenspiel“, desBuchMarkt April 2013
Annik Wecker: Die BackbuchAutorin jetzt mit eigenem Café
Info: Franz-Joseph-Straße 30, 80801 München
Unsere FrühjahrsBestseller
Essen & Trinken | Special
Interview
Die Küchenwunder-Kreative
am Stern el e u e n Der enhimm Küch
Moses. Stephanie Dünhölter betreut
seit zehn Jahren die Reihe Libri_x für den moses Verlag. Später kamen die Reihen Fernweh, Küchenwunder und vieles mehr hinzu. BuchMarkt wollte wissen, wie sie arbeitet. An welchem moses-Produkt hängt Ihr Herz?
Immer an dem, was gerade auf dem Tisch liegt, die Produkte aus den Reihen sind herrlich abwechslungsreich, so dass immer wieder neu überlegt und arrangiert werden kann, auch wenn die Gestaltungsrichtungen innerhalb der Reihen bestimmten Parametern folgen. „Küchenwunder“: Die Reihe wird weiter ausgebaut Da alle Produkte für die Verschönerung des Alltags gemacht sind, kommt beim Gestalten oft schon in den Schaufenstern, im Kino, in Ausdie Freude auf das fertige Produkt auf, stellungen und Bühnenbildern, natürlich wenn ich Entwürfe auch auf Messen, und inzwifür Kochhandschuhe schen ganz stark in den sozimache, sehe ich diealen Netzwerken und Blogs. sen schon vor meinem Die Bedürfnisse der Kunden geistigen Auge in der werden von den ProduktmaKüche liegen. nagerinnen bei moses eingeschätzt, wenn ein Produkt Werden Ihnen die in die Zeit passt und in eine Produkte vom Verlag Reihe, wird es realisiert. Viele vorgeschlagen und Sie Menschen kochen z.B. wieder überlegen sich dann eine selber ein, das war der Anstoß Gestaltung oder kommen für die Küchenetiketten in der die Produkt-Ideen von Reihe ,Küchenwunder’. Stephanie Dünhölter: Ihnen?
„Inspiration gibt’s überall“
Die Produkt-Ideen kommen in den meisten Fällen vom Verlag, aber ich kann jederzeit gute Ideen und Vorschläge für Produkte einbringen, was ich auch immer wieder tue. Die Geschirrtücher sind so entstanden, ich hatte die alten Geschirrtücher meiner Oma vor Augen, die dann der Inspiration für die Küchenwunder-Geschirrtücher dienten. Wie kriegt man diese geschmackssensiblen und oft schnell wechselnden GestaltungsTrends überhaupt raus? Oder sehen Sie sich als Künstlerin und lassen sich da nicht rein reden?
Die Inspirationen und die Trends sind überall zu finden, vor der Tür auf der Straße, durch Menschen und ihren Stil,
Wie ist für Sie das Besondere an dieser Arbeit?
In der Arbeit für moses mischen sich die gestalterischen Disziplinen, wie Layout, Bildbearbeitung, Typografie und Illustration durch die vielen unterschiedlichen Produkte. Das Tolle daran ist, dass ich in so viele Bereiche meine Nase stecken kann. Wir haben Tee verkostet, Porzellanbecher bedruckt, Taschen bestickt und Lesezeichen gelasert. Jedes Produkt hat seine eigene Idee und Umsetzung, das ist wirklich Vielfalt. Wenn ich dann in einer fremden Küche auf einmal die Küchenwundermagneten am Kühlschrank entdecke oder auf der Straße jemand mit einem mosesShopper vor mir läuft, freue ich mich wie verrückt.
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160 Seiten · ca. 115 Abb. 19,2 x 28,5 cm € [A] 20,60 sFr. 27,90 ISBN 978-3-86244-223-2
€ 19,99 Service- & Bestellhotline: Verlegerdienst München Tel. 08105.38 81 06 Fax 08105.38 81 87
uch wenn Spezialsortimente wie BuchGourmet in Köln und Kochlust in Berlin leider zumachen müssen – es gibt auch eine gute Nachricht: Mitte März stellte das Marktforschungsinstitut media control in der Warengruppe Kochbuch ein Umsatzplus von fast zehn Prozent für die ersten neun Wochen dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr fest. Und so viel Kochbuch wurde seit über zehn Jahren nicht verkauft – im Frühjahr. Der Handel kann sich generell auf diese Warengruppe verlassen, auch wenn das Thema Kochen seine eigentliche Hoch-Zeit in Herbst und Winter hat. „Quelle der Inspiration“ wird nach „Nachkochen und Schmökern“ als zweithäufigster Grund für den Kochbuch-Kauf genannt, das hat eine Käufer-Befragung des Christian Verlags ergeben. Das erklärt auch, warum höherpreisige KochTitel ab 20 Euro aufwärts besonders gut gehen, wie Monika Schlitzer, Programmleiterin bei Dorling Kindersley, beobachtet: „ Die Kunden sind eher qualitäts- als preissensibel.“ Und Eva M. Salzgeber, verantwortlich für das Kochbuch-Programm bei Christian ergänzt: „Haptisch und besonders gestaltete Kochbücher werden immer wichtiger, da reine Rezeptinfos bei den neuen Medien abgerufen werden können.“ Auch wenn die digitalen Möglichkeiten, an Rezepte zu kommen, immer vielfältiger werden, das Kochbuch dürfte eines der internet-resistentesten BuchSegmente sein, zumal das eine das andere nicht ausschließt: Autoren, die sich als Koch-Blogger im Internet profiliert haben, bringen oft auch Kochbü92
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n! ... Kochen.
Essen & Trinken | Special
Der Kochbuch-Markt ist ein stabiles Standbein für Handel und Verlage, das beweisen auch die neuesten Zahlen. Ein Streifzug durch die Programm-Neuheiten zeigt: Trends und Themen gibt es reichlich cher heraus. Beispiel: „What Katie ate“, erscheint im Mai bei Umschau. Vertriebsleiterin Katharina Künzel: „Ein FoodblogKochbuch ist ein regelrechter Fanartikel. Wer einen Blog liebt, will auch das Buch haben.“ Das habe schon die überwältigende Resonanz auf das Cover-Voting bei dem ersten Foodblogger-Buch „Klitzekleine Glücklichmacher“ bewiesen. Auch Beate Muschler, als Verlagsleiterin Electronic Publishing für die Kochbuch-Apps bei Marktführer GU zuständig, sagt: „Aus Umfragen wissen wir, dass Apps und Bücher oft parallel genutzt werden. Deshalb bauen wir unsere Reihe aus und bieten sie demnächst auch für Android-Geräte an.“ Hybrid-Produkte via QR-Codes sind längst Normalität. Dr. Oetker liefert beim Kauf des „Grundkochbuchs“ App und Exklusiv-Website mit und bei Dorling Kindersley setzt man auf iBook-Versionen zu einigen Kochtiteln, die den Buchinhalt durch Erweiterungen (Warenkunde, Stepby-Step-Videos) und Weglassen (Rezeptauszüge) variieren. Aktuelles Beispiel: „Schnell, schneller, Henssler“. Im Durchschnitt besitzt der KochbuchKunde 95 Kochbücher – auch dies ein Ergebnis der Christian-Umfrage. Das zeigt, dass sich die Zielgruppe nicht nur ausführlich mit dem Thema beschäftigt, sondern auch, dass das ein Markt für Sammler ist. Ein Blick auf die Kochbuch-Trends und die entsprechenden Novitäten verspricht: Ob Liebhaber, Geschenkesucher oder Praktiker, für jeden Kundentyp ist etwas dabei.
Die Kunden sind eher qualitäts- als preissensibel Monika Schlitzer, Dorling Kindersley
Vegetarisch + Vegan
192 Seiten · ca. 130 Abb. 17,2 x 28,5 cm € [A] 20,60 sFr. 27,90 ISBN 978-3-86244-188-4
€ 19,95
Rose Elliot ist eine Autorin der ersten Vegetarier-Stunde. Bereits 1967 veröffentlichte sie ihr erstes „fleischloses“ Kochbuch, es startete sofort zum Bestseller durch. 60 weitere, auch vegane Rezeptbücher folgten. Ganz neu bei Dorling Kindersley kam von der Britin jetzt „Vegetarisch auf die Schnelle“, das auch dem heutigen Anspruch an unkompliziertes Kochen gerecht werden will. Das Gleiche gilt für das undogmatisch klingende „Kochen für Teilzeit-Vegetarier“ (GU). Eher als Gesamtkunstwerk kann man „Die neue vegetarische Küche“ (Gerstenberg) sehen. Für fleischlose Küche geeignete Küchentechniken werden erläutert und mit dazu passenden Rezepten untermauert. Auch optisch gelungen. Dem Titel „Täglich vegetarisch“ (AT) möchte man nur das Beste wünschen. Hugh Fearnley Whittingstall hat zwar einen komplizierteren Namen als Jamie Oliver, verfügt aber über vergleichbare Sympathiewerte. Er ist in Großbritannien als TV-Koch, Restaurantbesitzer (River Cottage) und Journalist bekannt, der sich für nachhaltige und ökologische Ernährung einsetzt. Und wer noch den lockeren Einstieg ins fleischlose Leben sucht, der kann sich mit „Unverbissen vegetarisch“ (Trias) einlesen. Wo vegetarische Kochbücher zunehmend ins Detail gehen – wie man auch an „Indisch inspiriert“ (Dort Hagenhausen) sieht – bemüht sich das vegane Kochbuch noch um die Grundlagen-Vermittlung, die ja auch etwas komplizierter ist als bei der vegetarischen Küche. So bringt „La Veganista“
BuchMarkt April 2013
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160 Seiten · ca. 105 Abb. 17,7 x 28,5 cm € [A] 20,60 sFr. 27,90 ISBN 978-3-88472-801-7
€ 19,95
160 Seiten · ca. 112 Abb. 19,0 x 28,5 cm € [A] 20,60 sFr. 27,90 ISBN 978-3-86244-131-0
€ 19,95
Willkommen zu Hause
Special | Essen & Trinken
(GU) den (Neu-)Veganer sicher, zum Teil sogar in Schritt-für-Schritt-Anleitungen durch den Tag und der Christian Verlag bietet mit „Vegan zu Hause und Unterwegs“ Rezepte für die alltäglichen Lebenslagen. Ebenfalls bei Christian ist bereits im Herbst „Kochen ohne Tiere“ erschienen, ein Titel, der sich als Geschenk vor allem für eine junge Zielgruppe anbietet, weil er nicht nur unkomplizierte, auch für weniger erfahrene Köche gut nachkochbare Rezepte versammelt, sondern auch noch eine definitiv originelle Grafik zeigt. Als „Pionier der veganen Küche“ bezeichnet der AT Verlag den Autor Surdham Göb. Früher Chefkoch eines veganen Restaurants in München, heute Betreiber einer Cateringfirma gibt er in „Meine vegane Küche“ einige seiner Geheimnisse preis. Und bei Umschau erschien im Februar „Sweet Vegan“, einer der ersten „süßen“ Bände zum Thema.
Sami Tamimi. Ein grandioser, kulinarischer Schatz. Gleich zwei neue Bücher widmen sich, dem auch touristisch im Aufwind befindlichen Vietnam. Collection Rolf Heyne legt mit „Vieatnam 2“ nach dem ersten, hochgelobten kulinarischen Reisebericht jetzt „Neue Geschichten und Rezepte von Luke Nguyen“ vor und in „Vietnam“ (Dorling Kindersley) verraten drei vietnamesische Brüder, alle drei Pariser Restaurantbesitzer, ihre 120 besten Rezepte. Die edition Styria hat sich mit „Mekong Food“ an eine Gegend gewagt, die erst vor wenigen Jahrzehnten von den ersten „Weißen“ zum ersten Mal betreten wurde. Das Ergebnis ist ein bestechend fotografierter Mix aus Reise-Bildband und Rezeptsammlung.
Grün + Gemüse
Exotische Länder
Opulent ausgestattet und richtig schön sind die Länder-Kochbücher in dieser Saison, die auch in der Auswahl der Regionen originell sind wie selten zuvor. Verdächtig ist „Jerusalem“ (Dorling Kindersley), ein Band, der die, von europäischen, arabischen und nordafrikanischen Einflüssen geprägte Ess-Kultur dieser Stadt spiegelt, zusammengestellt von den, von dort stammenden und mittlerweile international bekannten Köchen Yotam Ottolenghi und
Beschäftigt man sich mit dem Kochen ohne Tiere, dann landet man zwangsläufig beim „Gemüse essen“, wie eine Novität des Umschau Verlages titelt. Auch hier ist der Autor ein prominenter Mann: Simon Bryant, australischer TV-Koch und aktiver Tierschützer, hat seine 120 besten Rezepte zusammengestellt. Der Hölker Verlag reist mit „Willkommen im Gemüsegarten“ einmal quer durchs Beet, genau wie der Dorling Kindersley Verlag, der „Rezepte aus dem Kräutergarten“ mit Gemüse-Rezepten
Haptisch und besonders gestaltete Bücher werden immer wichtiger Eva Salzgeber, Christian
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BuchMarkt April 2013
kombiniert und Warenkunde, Konservierungstipps etc. mitliefert. Mit „Grüner kochen“ oder „Erntefrisch“ (beide Thorbecke) oder „Zum Glück Gemüse“ (Phaidon Edel) wird auch der eingefleischteste Esser zum Gemüsegenuss verführt. Besonders spannende Produkt-Kombinationen zum Nachmachen bietet die Christian-Neuerscheinung „Salatglück“, wo die Schwedin Caroline Hofberg skandinavische Akzente setzt. GU bedient mit „Unsere Landküche“ und „Country Basics“ noch einmal den bewährten Longseller-Trend und auch das Thema Wildkräuter scheint eine stabile Anhängerschaft zu haben: Tre Torri hat gerade „Kräuterküche – Zauberhafte Rezepte von den Sieversheimer Kräuterhexen“ neu aufgelegt. Mit „Wildes Grün“ (AT) kommt man durchs ganze Jahr und mit „Kochen mit Wildkräutern und Wildpflanzen“ (Christian) ist man dank einer umfassenden, saisonal eingeteilten Warenkunde auf der sicheren Seite. Dazu gibt es appetitanregend fotografierte Rezepte. Der Hädecke Verlag legt mit „Köstliches aus Sumpf- und Wasserpflanzen“ das garantiert „einzige deutschsprachige Buch zum Thema“ vor, ein handliches Praxisbuch mit außergewöhnlichen Rezepten und ausführlicher Warenkunde. Liebenswert in Inhalt und Illustration, wenn auch ohne Food-Fotos, fällt „Das (Baan) Thai Kochbuch“ von Jacoby & Stuart aus: Es erzählt die Geschichte eines legendären thailändischen Restaurants und seiner Betreiber in Regensburg und liefert die Rezepte dazu.
Milch + Brot
Einzelne Nahrungsmittel sind einigen Verlagen ganze Bücher wert. So verrät blv in „Käse vom Feinsten“ die Geheimrezepte der Käsemeisterin Susanne Hofmann, die mit ihrem Stand auf dem Münchner Viktualienmarkt zumindest in Bayern „eine Institution ist“, wie Verlagsleiterin Antje Wolf weiß. Auch zum Thema „Bier & Genuss“ hat blv ein eigenes Buch gemacht. Bei Hädecke gibt es Traditionsrezepte von einem Öko-Holzofenbäcker in
Süße Backtrends
ISBN: 978-3-7670-0880-9
ISBN: 978-3-7670-0881-6
ISBN: 978-3-7670-0882-3
Bereits erschienen Je Band: 96 Seiten | über 40 Rezepte | 9,99 EUR [D]; 10,30 EUR [A]; 14,90 SFr www.oetker-verlag.de
Special | Essen & Trinken
„Gut Brot will Weile haben“ und auch in „Gutes Brot selber backen“ (Christian) ist ein Profi-Bäcker als Autor am Werk. Der Dort Hagenhausen Verlag zeigt, was man „Alles von der Milch“ machen kann, bei Christian gibt es einen, natürlich durch die französische Küche beeinflussten Streifzug durch die „Innereien“. Und dem Trendthema „Gewürze“ widmen sich gleich zwei umfassende Bände bei AT und Collection Rolf Heyne, die sich beide, auch aufgrund der Warenkunde, besonders gut zum Verschenken eignen.
Immer wieder Italien
Anlass ist „Habemus Pasta“. Aufgemacht wie eine Bibel, setzen Fotos aus Vatikan und Rom einen Kontrast zu den weltlichen Nudel-Rezepten: Ende April bei 99pages. Der Architektur- und Gartenbau-Verlag Callwey steigt in dieser Saison mit drei Titeln ins Kochbuch-Segment ein. Einer davon ist „Amore. Meine Liebe zur italienischen Küche“, in dem „klassische Rezepte neu interpretiert“ werden. Inspirierend fotografiert, will er auch dazu animieren, möglichst viele Mahlzeiten in Gesellschaft zu genießen. Und Gerstenberg bastelt zurzeit an einer ganzen Reihe mit italienischen Originalrezepten. Den Anfang machen im Juli die „Venezianische“ und die „Sizilianische Küche“.
Kochen mit Freunden
Eis
Zu der schönsten Zeit des Jahres gehört auch immer wieder: Eis essen. Aktuell widmen sich ungewöhnlich viele Novitäten dem Sommer-Dessert Nummer eins. Während „Eis-Träume“ (blv), „Eis & Sorbet“ (Christian) „Eis & Sorbet-Set“ (GU) eher praxis-orientiert daher kommen, verführen „Eis“ (AT) und „Exklusive Eiscreme und andere Laster“ von Edition Fackelträger als Coffeetable-Books eher zum Schwelgen in schönen Bildern als zum Konsumieren. Und im Juli, in der Eis-Hochsaison, gibt es bei Gerstenberg die Kochbox „Eis am Stiel“. Mit den beiliegenden Eisformen können die Rezepte gleich in die Tat umgesetzt werden.
Grillen Italienische Kochbücher gibt es genug, aber folgende Neuheiten haben das gewisse Etwas an Originalität. Allen voran „Venedig“, eine wunderschöne Originalausgabe mit offener Fadenheftung und Goldprägung, gerade erschienen im Christian Verlag. Mit authentischen Rezepten aus der venezianischen Küche, Tipps von Einheimischen und fotografischen Eindrücken. Besonders charmant ist Nigella Lawsons „Genießen auf italienisch“ (Dorling Kindersley) ausgefallen, mit gut nachkochbaren Familienrezepten ein Buch zum Schwelgen, aber auch für den ständigen Einsatz in der Küche. Und Phaidon liefert mit „Rezepte für einen italienischen Sommer“ den Nachfolgeband des „Silberlöffels“ mit noch einmal über 350 weiteren Kochanleitungen. Originell und passend zum aktuellen
Das haben Umfragen ergeben: Drei Viertel aller Kochbuch-Nutzer kochen besonders gerne für Freunde und Familie. Diesen Gesichtspunkt haben gleich drei Verlage zum eigenen Kochbuchthema gemacht. Die Collection Rolf Heyne zelebriert das „Kochen mit Freunden“, Johann Lafer das „Kochen für Freunde“ (Zabert Sandmann) und Brandstätter konzentriert sich auf „Ganz entspannt kochen für Freunde und Familie“. Der gesellschaftliche Aspekt spielt auch eine Rolle in „Zwei in der Küche“, ein Kochbuch für „glückliche Paare“, neu bei Hölker.
So gut wie jeder Kochbuch-Verlag hat in dieser Saison wieder ein Grillbuch im Programm, ein besonders dankbares Büchertisch-Thema. Für jeden Grilltyp dürfte sich da ein passendes Buch finden (s.Kasten). Barbara Meixner
Grill-Bücher Meister am Grill (Christian) Weber’s Burger (GU) Mein Grill-Vergnügen (Callwey) Grillgenuss für jede Jahreszeit (Kosmos) Grillen – So geht’s und so nicht (Stiftung Warentest) Das Veggie Grillbuch (Edition Fackelträger)
Apps und Bücher werden gern parallel genutzt Beate Muschler, GU
Grillen für echte Kerle & richtige Mädchen (südwest) Sophies Grillfeste (Gerstenberg) Grillen argentinisch (Heel) Ein Mann, ein Rost (Mosaik) Grillen mit Adi & Adi (Pichler) Grill it! (Hölker) Well done (Dr. Oetker)
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BuchMarkt April 2013
• Die köstlichsten Seiten des Landlebens: über 150 Rezepte mit heimischen Produkten der Saison • Absolutes Sehnsuchts- und Trendthema: holt mit traditionellen Klassikern und neuen Kreationen den Traum vom Landleben in die Küche • Stimmungsvolle Aufnahmen holen die Landidylle nach Hause – ein Muss für Genießer und Hobbyköche 24,99 € [D]/25,70 € [A] ISBN 978-3-8338-2632-0 www.gu.de
Special | Essen & Trinken
„Kochen ist Event und Lifestyle“ Seit zwei Jahren lebt Andrea Gottfreund dieses Motto in ihrer Kochbuchhandlung „gottfreunds – kochen und lesen“ im Münsteraner Viertel St. Mauritz. Mit kulinarischen Veranstaltungen und dazu passendem Sortiment überzeugt sie ihre Kunden Handel
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ie Entscheidung war impulsiv, bereut hat Andrea Gottfreund sie aber keine Sekunde: Als sie vor zwei Jahren zufällig mitbekam, dass Christel Graumann ihre Kochbuchhandlung Siedepunkt verkaufen wollte, zögerte sie nicht lange und übernahm die Buchhandlung in St. Mauritz in Münster. Sie nannte die Kochbuchhandlung in „gottfreunds – kochen und lesen“ um und auch sonst hat sie viel verändert: „Ich wollte meine eigene Note in den Laden einfließen lassen“, erklärt die Diplom-Sozialpädagogin. Vom Mobiliar hat sie zwar einiges übernommen, aber wer die vorherige Buchhandlung kannte und nun die von 98
Learning by doing: Das Wissen rund ums Buch hat sich Andrea Gottfreund selbst angeeignet
Andrea Gottfreund betritt, erkennt wenig die grundlegenden Dingen eingearbeitet; wieder. Die Tische sind weiß überlackiert, den Rest habe ich mir selbst beigebracht“, die wuchtigen Lederstühle gegen weiße erklärt Andrea Gottfreund, „das war quasi Holzstühle ausgetauscht, in der Küche ist ‚learning by doing‘!“ Nahezu die Hälfte iheine zusätzliche Arbeitsplatte eingebaut res Umsatzes macht die Selfmade-Buchworden und durch die neue Beleuchtung händlerin mit den Kochkursen, die andere wirkt „gottfreunds“ heller und moderner, Hälfte teilt sich gleichmäßig auf Bücher mit einem leicht skandinavischen Touch. und Nonbooks auf. Den Mittagstisch, den ihre Vorgängerin Ideen für die Nonbooks holt sie sich auf der angeboten hat, führt Andrea Gottfreund Ambiente oder der Early Birds Messe. Kriterium ist immer die Außergewöhnlichkeit: nicht weiter. Stattdessen setzt sie auf einen besonderen Mix aus Kochbüchern (rund „Meine Kunden sollen die Artikel sehen und denken: ‚Ach, so was bekomme ich nur bei 3.000 Titel rund ums Kochen und Genießen finden sich in ihrem 100 qm großen La- der!’“ Auf der letzten Messe hat Gottfreund den) und Nonbooks wie Küchenutensilien, die beiden dänischen Marken „bloomingGewürze, Wohn- und Küchenaccessoires. ville“ und „House Doctor“ für sich entdeckt Außerdem bietet sie verschiedenste Koch- und war so begeistert, dass sie gleich nach kurse, Veranstaltungen und Workshops an. Dänemark gefahren ist, um sich dort von deren Showrooms inspirieren zu lassen. „Ich wurde von meiner Vorgängerin in BuchMarkt April 2013
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NEU
Essen & Trinken | Special
RATGE
BER
Elisabeth Lange · Astrid Büscher
Lieblingsrezepte für Diabetiker ISBN 978-3-89993-637-7 Z 24,95
„gottfreunds – kochen und lesen“: In der Münsteraner Kochbuchhandlung ist der Name Programm
Deftiges und Süßes diabetesgerecht aufbereitet
Auch bei der Buchauswahl lässt sie sich Besonders beliebt ist die Veranstaltung von ihrem persönlichen Geschmack leiten. „Mord im gottfreunds“ – ein Dinner mit Ihr Geheimtipp: Die Kochbücher der Stif- spannender Mördersuche, das Andrea Gotttung Warentest. Vom Design her sind die- freund in Kooperation mit der Krimiagentur se eher unspektakulär und nicht besonders Sabine Rehbein veranstaltet. schön anzusehen: „Die bestellt sich keiner Die Zusammenarbeit mit anderen inhaberbei Amazon – die muss man den Leuten in geführten Läden in St. Mauritz spielt ohnehin die Hand geben“, erklärt Gottfreund, „und eine wichtige Rolle in der Geschäftsphilodann sind sie begeistert, denn die Bücher sophie von Gottfreund. Kunden finden in wie ‚Fit ab 50’ oder ‚Sehr gut vegetarisch ihrer Buchhandlung schöne Mitbringsel wie kochen’ sind wirklich toll.“ Ein Dauerbren- Topflappen aus dem Häkelgeschäft „Freuner bei ihr im Laden ist „Der große Lafer“. denreich“ aus der Nachbarschaft und auch „Johan Lafer ist ein guter Autor, seine Bü- der Kuchen, den sie jeden Tag frisch anbietet, cher eignen sich super zum Verschenken stammt aus der Münsteraner Pralinenmanufaktur „chocolatrice“. „Das Miteinander ist oder auch einfach als Inspiration beim wichtig“, erklärt die Buchhändlerin, „denn Kochen“, erzählt die begeisterte Köchin. „Kochen war schon immer mein Thema“, davon profitieren wir alle.“ Wer sich in der Buchhandlung umschaut, sagt sie. Daher bildete sie sich vor einiger Zeit zusätzlich zur Gesundheitspädagogin dem fallen besonders die Etagères – individuweiter. In ihrer Zeit als Sozialpädagogin hat ell gestaltet aus Tellern, Kerzenleuchtern und sie viele Jahre lang ein Jugendheim gelei- Tassen – im Schaufenster auf. „Das war die tet, dort mit den Jugendlichen gekocht und Idee von einer Freundin“, erklärt Gottfreund. ihnen gezeigt, wie lecker auch gesundes „Sie sucht auf Flohmärkten nach geeigneten Essen sein kann. „Dabei habe ich gemerkt, Materialien und wir bieten dazu einen Workshop in meiner Buchhandlung an.“ wie viel Spaß mir das Kochen mit anderen macht“, erklärt Gottfreund. Bei den in ihrer Um auf solche Aktionen aufmerksam Buchhandlung angebotenen Gruppenkur- zu machen, nutzt die Buchhändlerin vor sen für Kochclubs oder Firmenveranstaltun- allem die sozialen Netzwerke. Und das gen steht sie daher auch schon mal selbst sehr erfolgreich – der letzte Bastelworkam Herd, aber die meisten Kochkurse – von shop war schnell ausgebucht. Aber auch in Basic-Kursen bis hin zur exotischen Küche dem Veranstaltungsmagazin „Münster geht ist für jeden etwas dabei – werden von ih- aus“ schaltet sie Anzeigen. Dort ist sie auch ren Kochdozenten gehalten. Diese sucht sie unter dem Stichwort „Café“ zu finden, denn sehr sorgfältig aus: „Die Dozenten müssen Bücherfans können im gemütlichen Cafédie Leidenschaft am Kochen rüberbringen, Bereich sitzen, Kaffee trinken und sich von gerne reden und schöne Anekdoten erzäh- den vielen Kochbüchern inspirieren lassen. len können.“ Maria Altepost BuchMarkt April 2013
Marion Jetter
111 Rezepte gegen Migräne ISBN 978-3-89993-638-4 Z 19,95
Auslöser erkennen – erkennen Schmerzen lindern
Sonja Carlsson
Vegetarisch genießen bei Rheuma und Gicht ISBN 978-3-89993-641-4 Z 19,95
Weniger Schmerzen durch eine vegetarische Ernährung
Dr. Stephanie Freundner-Hagestedt · Inken Hagestedt
Glutenfreie Rezepte aus aller Welt ISBN 978-3-89993-634-6 Z 24,95
Empfohlen von der Dt. ZöliakieGesellschaft
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www.buecher.schluetersche.de
t l e w n e T hem
n e m u a G n e d freu GAUMENFREUDEN
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Das Stevia Back- und Kochbuch Mit der richtigen Dosierung zum Erfolg
PETER, MONIKA UND THORSTEN KLOCK
E 14,99 E 15,40 [A] sFr 21,90 ISBN 978-3-8354-1145-6
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Das B LV
Eis-Träume Selbstgemachtes aus Früchten, Milch und mehr
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Jahreszeiten-Kochbuch SABINE D‘AGOSTINO
E 14,99 E 15,40 [A] sFr 21,90 ISBN 978-3-8354-1125-8
Saisonal und reg ional genießen
ELISABETH SÖLLNER
E 24,99 E 25,70 [A] sFr 35,50 ISBN 978-3-8354-0928-6
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Fische räuchern Geräte | Methoden | Rezepte
JAN LOCK
E 16,99 E 17,50 [A] sFr 24,50 ISBN 978-3-8354-1134-0
GAUMENFREUDE
DEKO! Unser Gaumenfreuden-P Gaumenfreuden-Paket aket für Sie: Auslieferung ab 8. April 2013 45 % Aktionsrabatt Volles Remissionsrecht Netto-Warenwert ca. E 192,– E 198,– [A] sFr 275,– Bestell-Nr. 77086
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Bier & Genuss Weißblaue Appetithäppchen – pikant und süß
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Käse vom Feinsten Die Geheimrezepte der Käsemeisterin
SUSANNE HOFMANN
E 19,99 E 20,60 [A] sFr 28,50 ISBN 978-3-8354-1109-8
www.blv.de
Special | Essen & Trinken
Dukan, Detox oder KFZ? Wie in jedem Frühjahr gibt es eine breite Palette an neuen Diät-Büchern. Der Kunde will es so. Doch die dazugehörigen Fachbegriffe werden immer exotischer – wir bieten Orientierungshilfe die die Insulinresistenz stärken und den Stoffwechsel fördern.
Überblick
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eit Jahrzehnten predigen uns Diätpäpste, wer an Übergewicht leide, esse zu viel (Fett bzw. Kalorien). Obwohl neueste epidemiologische Untersuchungen belegen, dass die Bevölkerung der westlichen Industrienationen ihre tägliche Kalorienzufuhr um 35 bis 55 Prozent reduziert hat, ist die Fettleibigkeit um über 400 Prozent angestiegen. Und an der Frage, ob Fatburner, schwarzer Kaffee oder Milch zum Idealgewicht führen, scheiden sich nach wie vor die Diäten.
OMG Der neueste Schrei: Die „OMG-Diät – Oh My God!“ des britischen Sportwissenschaftlers Venice A. Fulton erscheint im Mai bei Goldmann, und wer sich das Buch gleich kauft, ist schon Mitte Juni schlank aufgestellt für die Badesaison – vorausgesetzt, er wirft gängige Diät-Vorstellungen und Lebensgewohnheiten über Bord. Anstelle von Frühstück und kleinen Zwischenmahlzeiten schon morgens kalte Bäder und schwarzen Kaffee, keine Säfte und Smoothies, und mit Blick auf die gefährlichen Kohlenhydrate lieber mal Cola als frischen Brokkoli. Ein freches und temporeiches Diätbuch: neun Kilo weniger Körperfett in nur sechs Wochen.
Almased Davon träumen auch die Millionen Anwender des Almased-Pulvers aus Soja, Honig und probiotischem Joghurt. Zu dieser allerdings eher längerfristig angelegten Diät gibt es im April bei Trias das erste „Almased-Kochbuch“. Die Autorin Andrea Stensitzky-Thielemans ist eine ausgewiesene Fachfrau und präsentiert 120 Rezepte, 102
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Montignac Genau an dieser Stelle setzen die derzeit angesagten Diäten an. Hyperinsulismus lautet das Zauberwort: eine chronisch erhöhte Ausschüttung des Stoffwechselhormons Insulin, das als letztes Stadium einer hormonellen Kettenreaktion nicht nur durch Nahrungsmittel mit hohem Kohlehydratanteil ausgelöst wird, sondern auch und besonders durch alltäglichen Stress. Abnehmen mit reduzierten Blutzuckerwerten ohne Verzicht auf Genuss und Lebensfreude – das ist deshalb die Devise der „Montignac-Diät“ bei Dorling Kindersley. Sie verzichtet auf Diät-Pulver und –Drinks ebenso wie auf das Kalorienzählen und basiert auf dem glykämischen Index (GI), der den für den Blutzucker entscheidenden Kohlenhydratgehalt der Lebensmittel misst. Das Erfolgsgeheimnis der Montignac-Diät: täglich Fleisch, Schokolade und eine halbe Flasche Bordeaux sind kein Tabu.
Warnecke + Atkins Dem Dickmacher Insulin sagt auch „Die Warnecke-Diät“ (Südwest) den Kampf an. Doch der Arzt und Profi-Schwimmer Dr. Mark Warnecke verbindet für sein Programm die konsequent kohlenhydratreduzierte Diät (Low-Carb) mit einer eiweißbetonten Ernährung, um trotz Abnehmens die Muskelmasse zu erhalten. Eine Low-Carb-Diät, die anstelle der eiweiß- eine fettbetonte Ernährung anbietet, ist dagegen die „Atkins-Diät” (Goldmann), die zwar sehr erfolgreich, aber medizinisch nicht unumstritten ist.
Unsere Kochbuch-Highlights
Surdham Göb
Meine vegane Küche 192 S., viele Farbfotos, geb. 978-3-03800-741-8 € 19,90
Hugh Fearnley-Whittingstall
Täglich vegetarisch
Die schönsten Rezepte aus dem River Cottage 416 S., 190 Farbfotos, geb. 978-3-03800-725-8 € 24,90
Diane Dittmer / Anke Schütz / Krisztina Zombori
Tanja Grandits
Elisabeth Johansson
Wildes Grün
Gewürze
Fünfzig Gewürze und hundertfünfzig Rezepte
Eis
Verführerische Wildpflanzenrezepte durch das ganze Jahr 184 S., viele Farbfotos, geb. 978-3-03800-742-5 € 24,90
Über 300 S., viele Farbfotos, geb. 978-3-03800-740-1 € 29.90 Unsere Auslieferungen Deutschland: Brockhaus/Commission, Kornwestheim Schweiz: Buchzentrum AG, Hägendorf Österreich: Dr. Franz Hain - Verlagsauslieferungen, Wien
Eiscreme, Sorbet, Granité, Eis am Stiel, Eistorten und Parfaits hausgemacht 160 S., 72 Farbfotos, geb. 978-3-03800-739-5 € 19.90
www.at-verlag.ch
Special | Essen & Trinken
Logi Eine Kombination von Warnecke und Atkins bietet deshalb die Logi-Methode. „Glücklich und schlank. Mit viel Eiweiß und dem richtigen Fett. Das komplette Logi-Basiswissen“ titelt das Diät-Buch aus dem Systemed Verlag, der sich (fast) ganz dieser Methode verschrieben hat. Logi steht dabei für Low Glycemic and Insulinemic, was auf Deutsch so viel heißt wie Ernährungsmethode für einen niedrigen Blutzucker- und Insulinwert. Eine Diät, die die Insulinausschüttung nur gering ansteigen lässt und dadurch die Blutfettwerte senkt und Fettpolstern vorbeugt, geeignet überdies als Ernährungsmethode für Diabetiker.
das Stress- und Pfundmanagement ausgerichtet ist „Das Detox-Kochbuch“ von Dr. Christian Matthai im Kneipp Verlag. Detox, auch bekannt als Bezeichnung der 2011 von Greenpeace gestarteten Kampagne gegen gesundheitsschädliche Chemikalien in Textilien, ist mittlerweile zum Lifestyletrend geworden. So steht „Detox your
Dukan
Markert Mehr auf Kohlenhydrate und die richtigen Fette und dafür weniger auf Eiweiß setzt die der Logi-Methode durchaus verwandte „Neue Markert-Diät“ (Schlütersche), die den Streit pro Kohlenhydrate contra Fette überwinden will, allerdings keine Zwischenmahlzeiten zulässt.
KFZ Das sieht die „KFZ-Diät – Kohlenhydrate, Fette, Zwischenmahlzeiten“ von Prof. Dr. Olaf Adam (Hädecke) anders, die bewusst ausgewogene Zwischenmahlzeiten vorsieht und dabei Kohlenhydrate und Fette erlaubt, sofern sie getrennt verzehrt werden. Nur in Sachen Eiweiß tritt sie deutlich kürzer. Eine übrigens besonders praxis- und alltagsnahe Diät, wie der Band „Essen und abnehmen. Das KFZ-Prinzip fürs Büro und unterwegs“ beweisen möchte.
Glyx + Detox
Spezialausdrücke für Diäten: Können auch den versiertesten Buchhändler in Ratlosigkeit stürzen
Life“ heute für das Entgiften schlechthin, und im Focus der Diät steht denn auch die Wirkung der Nahrungsmittel auf jene Organe, die helfen, Schadstoffe abzubauen und auszuscheiden: also Leber und Niere. Dafür setzt die Detox-Diät unter Verzicht auf gesättigte Fettsäuren und tierische Fette auf ausreichend Kohlenhydrate und Eiweiß aus neutralen Lebensmittelgruppen wie Gemüse und Salate. Maßgeschneidert für die Generation Web und Moderne Performer, die schnell mal Körper und Leben entgiften wollen.
Stress weg – Pfunde weg ist die Devise der am glykämischen Index ausgerichteten „GLYX“-Diät von Marion Grillparzer bei GU. Weil die im Körper herumschwirrenden Stresshormone die Fettstellen verschließen und Abnehmen unmöglich machen, gibt die Diplom-Ökotrophologin Wohlfühlgewicht statt Crash-Diät: Das ist dem Leser 25 Tools an die Hand, zu de- auch die Devise von Alfons Schuhbeck, der nen leicht erlernbare mentale Übungen – für einen Meisterkoch eher ungewöhnund Antistress-Elexiere gehören. Auf lich – eine Diät entwickelt hat, zusammen
Schuhbeck
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mit zwei Ernährungsexperten. Genussvollnachhaltig soll sie sein und auf dem Konzept der Energiequalität beruhen. Anstatt den Körper durch Hungern nur daran zu gewöhnen, mit weniger Brennstoff auszukommen und die Nahrung besser zu verwerten (der gefürchtete JoJo-Effekt), setzt die „Schuhbeck-Diät“ bei Zabert Sandmann auf viel Energie mit wenig Kalorien, also auf eine kontinuierlich zielführende Kombination von Lebensmitteln. Die Rezepte sind alltagstauglich und leicht umsetzbar.
BuchMarkt April 2013
Im Web und (nicht nur) in diesem Milieu ist, wie Detox auch, die Diät des französischen Ernährungsspezialisten Dr. Pierre Dukan weltweit erfolgreich. „Die DukanDiät. Das Schlankheitsgeheimnis der Franzosen“ (GU) bietet nicht nur gute Küche zum Abnehmen, sondern auch interaktive Anleitung und Unterstützung im Netz für alle Diätphasen, in denen 72 proteinhaltige Lebensmittel sowie 28 Gemüsesorten jeweils unterschiedlich und in unbegrenzter Menge miteinander kombiniert werden, bis schließlich in der dauerhaften Erhaltungsphase wieder alle Lebensmittel erlaubt sind. Entscheidend für den Erfolg ist, dass sich die Einstellung zum Essen nachhaltig verändert hat. Für den Bezug der empfohlenen Lebensmittel gibt es einen eigens eingerichteten Internetshop. Zu den 200 Rezepten aus dem bereits erschienenen „Dukan-DiätKochbuch“ kommen jetzt im April mit einem Folgeband weitere 100 neue Rezepte und Lebensmittel hinzu.
Schlaf + Weight Watchers Weitere Dauerbrenner im GU-Portfolio sind neben den „Schlank im Schlaf“Diäten natürlich alle Bücher von Weight Watchers. Gerade erschienen die „20-Minuten-Küche“ mit 100 Blitzrezepten. Dass von der Marke Weight Watchers mittlerweile 3 Mio. Bücher verkauft wurden, liegt nicht nur an TV-Kampagnen mit Christine Neubauer, Kati Witt oder Oliver Kahn, sondern vor allem am bewährten ProPoint-System, nach dem jedes Rezept hinsichtlich seiner Zusammensetzung aus Eiweiß, Kohlenhydraten und Fetten berechnet wird und jeder seinen Abnehmtag individuell gestalten kann.
Glanzstücke für Gourmets
n Kräutergarten Dekorative Zinkwanne mit Blumenerde und Kräutersamen. € 12,95* Stück
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chen n Kochbuchlesezeichen € 2,95* Stück
Special | Essen & Trinken
Bratkartoffeln + Milch
Volumetrics
Ganz auf Kohlenhydrate setzen die Ernährungswissenschaftlerinnen Sarah Schocke und Christina Steinbach mit ihrer Bratkartoffel-Diät. „Warum Bratkartoffeln schlank machen“ ist soeben bei GU erschienen und zeigt, wie man bereits mit täglich 15 Gramm resistenter Stärke aus gekochten, abgekühlten Kartoffeln abnehmen kann, ohne sich um Low-Carb oder Low-Fat zu scheren. Die in Verruf geratenen Kohlenhydrate rehabilitiert auch die Diät-Expertin Christina Lachkovics-Budschedl mit der von ihr entwickelten „fit 10 Methode“. Die unterscheidet zwischen sog. einfachen Kohlenhydraten wie z. B. Süßigkeiten, die es zu meiden gilt, und komplexen, nützlichen Kohlenhydraten in Brot oder Nudeln (Kneipp). Diametral entgegengesetzt die „Milchdiät“ von Franca Mangiameli bei Südwest: weniger oder fast gar keine Kohlenhydrate, dafür umso mehr Proteine, kombiniert mit einer täglichen Extraportion Milch. Durch diesen Kalzium-Kick sollen Fettaufbau und -speicherung gehemmt und der Stoffwechsel aktiviert werden.
Gleichsam eine Symbiose aus der Ayurveda-Küche und der mediterranen, auf Obst und Gemüse ausgerichteten KretaDiät, stellt die „Volumetrics-Diät“ (Mosaik bei Goldmann) dar. Ein Ernährungstrend, der auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht und von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung als beste Ernährungsweise ausgewiesen wird. Obwohl und gerade weil vor allem Obst und Gemüse, viel Flüssigkeit und Omega3-Fettsäuren auf dem Speiseplan stehen, sind auch bayerischer Schweinsbraten und Schokopudding erlaubt.
Low Carb + Low Fat Ob Low-Carb oder Low-Fat, das sollte keine Weltanschauung sein, sondern hängt vom (Körper-)Typ und den individuellen Vorlieben ab. Uta Spieldiener, Programmleiterin Ernährung beim Trias Verlag, der wie GU, Kaufmann, Matrixx oder Riva mit Low-Carb und Low-Fat am Markt unterwegs ist: „Wenn Pasta meine Leibspeise ist, dann werde ich bei einem Low-CarbKonzept auf die Dauer nicht glücklich. Hier bietet sich eher die Trennkost oder eine Low-Fat-Ernährung an, bei der über eine grundsätzlich fettärmere Diät die Pfunde schmelzen.“
Ayurveda So eine „Nicht-Diät-Diät“ mit unkomplizierten Ayurveda-Rezepten aus der indischen Naturheilkunde empfiehlt auch Anjum Anand. „Ayurvedisch kochen – Gewicht verlieren. Lebensfreude gewinnen“ bei Dorling Kindersley hilft bei der Bestimmung des eigenen Körpertyps und bietet auf den individuellen Stoffwechsel abgestimmte alltagstaugliche CrossoverRezepte für eine ganzheitliche Ernährung. 106
Genetic + Metabolic Was helfen auch die schönsten Diäten, wenn sie dem individuellem Genprofil nicht entsprechen. Denn ob man ein guter Fett- oder Kohlenhydratverbrenner ist, durch weniger Kalorien oder mehr Sport sein Gewicht reguliert, hängt maßgeblich von unseren Genen ab. Basierend auf aktuellen Erkenntnissen der Genforschung hat Dr. Lutz Bannasch ein Diät-Konzept entwickelt, das ganz auf den individuellen Stoffwechseltyp abgestimmt ist. Seine „genetic balance. Die Diät-Revolution“ ist soeben bei Heyne erschienen. Schon länger erfolgreich am Markt ist Heyne mit der Enzym-Revolution von Dr. Ulrich Strunz. Dessen Diät „Fit und schlank durch metabolic power“ erzieht die körpereigenen Enzyme dazu, Fett statt Zucker abzubauen. Köstliche Rezeptideen für die Erhaltungsphase nach Umlegen des Stoffwechselschalters bietet „metabolic balance – Leichter genießen“ von Dr. Wolf Funfack bei Südwest.
nachhaltig, wenn der Stoffwechsel einmal auf Vordermann gebracht und aktiviert ist.
Säure-Basen Nur ein ausgeglichener Säure-BasenHaushalt stellt am Ende sicher, dass Fett wirklich verbrannt wird und die Pfunde schmelzen. „Schlank statt sauer. Sanft abnehmen mit der Säure-Basen-Diät“ bei Südwest ist nur ein Titel unter ganzen Produktfamilien, mit denen diverse Verlage den entschlackenden Weg aus der Übersäuerungsfalle weisen. Als Erfinderin des Basenfastens gilt Sabine Wacker, die vor allem mit „Basenfasten. Das Gesundheitserlebnis“ und „Basenfasten. Das Kochbuch“ Umsatz generiert. Und bei Kneipp hat Elisabeth Fischer nach dem Erfolg von „Heilsames Basenfasten. Genießen, entschlacken und schlank werden“ jetzt mit 120 Rezeptideen zum „Heilsamen Basenfasten für Berufstätige“ nachgelegt.
Ideal + Müller
Neben den Diät-Klassikern wie Basenfasten und natürlich Trennkost sind es vor allem moderate Ernährungs- und Abspeck-Programme, die im Wirrwarr der schlanken Rezepte herausstechen, wie z.B. bei Goldmann die „Idealdiät“ von Prof. Dr. Michael Hamm. Sie funktioniert nach dem bewährten Ampelkonzept und zeigt für alle Rezepte und mit Blick auf die komplexen Stoffwechselzusammenhänge je nach Typ und Essbedürfnis jeweils die rote, gelbe und grüne Karte für die richtigen Fette und Kohlenhydrate. Nach dem Prinzip weniger Fleisch und Süßigkeiten, mehr Obst und das richtige Gemüse und vor allem viel Bewegung und Flüssigkeit funktioniert auch die moderate „Müller-Diät“ (Schlütersche) von Sven-David Müller. Oder die nach dem Friß-die-HälfteAuf eine völlige Neuprogrammierung Prinzip funktionierende „Minus-1-Diät. des Stoffwechsels dagegen baut „Die 17 Freier und leichter werden mit der AchtTage-Diät“ von Dr. Mike Moreno. Der samkeitsformel“ von Ronald Schweppe Mega-Erfolg aus den USA ist nun auch bei Südwest, in diesem Frühjahr ergänzt durch das Kochbuch „Leichter genießen bei Goldmann erschienen. Im Gegensatz zu anderen Diäten, die fast alle mit JoJo-Ef- mit der Achtsamkeitsformel“. Einen Mix fekt und Plateau- und Erhaltungsphasen zu aus Müllers moderater und Schweppes kämpfen haben, will Moreno den Körper achtsamer Diät bringt im Grunde die dazu bringen, unablässig und langfristig „Simplify-Diät“ von Dagmar von Cramm Fett zu verbrennen. Sein ungewöhnliches in der simplify your life-Reihe bei Knaur Credo: Auch und gerade Crash-Diäten, die auf den Tisch. rasant Gewicht abbauen, sind gesund und Jürgen Christen
17 Tage-Diät
BuchMarkt April 2013
Foto: © Klaus Arras aus »Sandwiches, Panini, Smørrebrød«, 2013
HÄDECKE
Dieses
Frühjahr Frühjahr wird
authentisch verführerisch vielschichtig
ungewöhnlich … und natürlich cremig und knusprig.
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Selbstgebacken nach alter Tradition
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Günther Weber u.a. Gut Brot will Weile haben Der Bäcker vom Lorettohof und seine besten Rezepte
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168 Seiten, 79 Farbfotos, 185 * 240 mm, Hardcover mit Folienprägung € [D] 22,80 / SFr 29.90 / € [A] 23,50 ISBN 978-3-7750-0653-8
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Knuspriger Knabberspaß!
175 * 270 mm, mattcelloph. Hardcover € [D] 19,90 / SFr 25.90 / € [A] 20,50 ISBN 978-3-7750-0648-4
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Orathay Souksisavanh Chips & Frites hausgemacht
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Special | Essen & Trinken
Entspannt einkaufen Das Kochhaus setzt mit Lebensmitteln, Büchern und Geschenkideen auf Alltagseinkauf in entspannter Atmosphäre. Das Unternehmen will weiter expandieren und sucht Franchise-Partner Ein Konzept mit Interpretationsspielraum: Kochhaus in Berlin-Schöneberg
Franchise-Konzept
D
as Kochhaus trifft den Zeitgeist“, begründet Dorothée Karsch, Mitgründerin des Unternehmens Kochhaus, ihren Erfolg. „Die Menschen möchten selbst kochen, sie wollen sich bewusst ernähren und erwarten Lebensmittel von guter Qualität. Aber gleichzeitig haben sie immer weniger Zeit. Beides steht im Widerspruch, und wir bieten eine schöne Möglichkeit, weg vom Convenience Food und hin zu selbst gekochtem, frischem Essen zu kommen.“
Das erste Kochhaus steht in Berlin-Schöneberg (s. BuchMarkt 11/2010), mittlerweile gibt es Filialen auch in Hamburg und Frankfurt. Das Besondere: Die Nahrungsmittel werden nicht nach Warengruppen, sondern nach Gerichten sortiert: An frei stehenden Tischen finden die Kunden wechselnde Rezepte samt allen exakt portionierten Zutaten für jeweils zwei, vier oder mehr Personen. Den entsprechenden Flyer mit Schritt-für Schritt-Anleitung in Text und Bild gibt es gratis dazu. Zum Sortiment gehören – neben einer Weinauswahl und Feinkostartikeln wie Honig oder Schokolade auch Geschenk-Vor-
schläge, wie etwa Messer von Opinel und Pfeffermühlen von Peugeot. Eine Buchabteilung rundet das Angebot ab. Die Palette reicht vom Roman über Kinderbücher bis zum Kräuterkochbuch. Ein Bestseller ist der eigene Titel „Kochhaus – Einfach selber kochen“ aus dem Tre Torri Verlag. Das Buch versammelt die 80 beliebtesten KochhausRezepte. In der Gestaltung orientiert es sich an den Rezeptflyern des Kochhauses. Dorothée Karsch sieht einen Erfolgsgrund in der ruhigen Einkaufs-Atmosphäre im Vergleich zu Supermärkten: „Der Kunde ist nicht gehetzt, läuft nicht durch Regalschluchten, sondern schlendert – wegen der Präsentation
Dort-Hagenhausen-Verlag
Mein kleines Gartenparadies ISBN108 978-3-86362-011-0
Alles von der Milch ISBN 978-3-86362-013-4
Meine kleinen Backgeheimnisse
BuchMarkt AprilISBN 2013 978-3-86362-014-1
Unser Wald
ISBN 978-3-86362-012-7
Für ein gutes, nachhaltiges Leben: www.d-hverlag.de • www.aus-liebe-zum-landleben.de
Essen & Trinken | Special
Franchise – so geht‘s Fragen an Dorothée Karsch Welche Summe muss ein Franchisenehmer einbringen?
Das Investitionsvolumen beträgt einschließlich der Ladeneinrichtung etwa 250.000 Euro. 20 Prozent davon sollten als Eigenkapital vorhanden sein. Hinzu kommen eine monatliche Franchisegebühr sowie
Dorothée Karsch: „Wir setzen auf den Heimvorteil ortsansässiger Partner“
eine einmalige Einstiegsgebühr für Schulung und Beratung in der Anfangsphase. Was bieten Sie?
Wir liefern die Lebensmittel und Rezeptflyer für die wechselnden Rezepte. Und bieten darüber hinaus ein großes Netzwerk an bewährten Lieferanten und die Konzeption von Events an. Wie groß sollte der Laden sein?
Ein Kochhaus sollte 100 bis 200 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Kontakt: Kochhaus GmbH, Akazienstraße 1, 10823 Berlin, Tel.: 030-577 089 100, E-Mail: info@kochhaus.de, www.kochhaus.de
und der Fülle der frischen Zutaten – wie über einen Markt. Wir reduzieren die Komplexität. Man kann sich das zusammensuchen, was man braucht und ist in fünf Minuten wieder raus. Man kann aber auch verweilen, an unserer Cafébar einen Espresso trinken und sich Anregungen holen.“ Hauptzielgruppe sind Berufstätige, die wenig Zeit haben, aber auch Studenten, junge Familien und Rentner schätzen das Einkaufserlebnis. „Mit Franchisenehmern möchten wir die Chance nutzen, noch schneller zu wachsen. Unsre gefestigten Strukturen bieten dazu die besten Voraussetzungen“, erläutert Dorothée Karsch ihre Strategie. „Gerade in kleineren Städten wie Regensburg, Augsburg oder Münster wollen wir auf ortsansässige Partner mit Heimvorteil setzen. Voraussetzung ist ein enges Miteinander.“ Die Einrichtung soll den bestehenden Kochhäusern, die vom Berliner Büro bfs Design entworfen wurden, entsprechen. Greige, eine Mischung aus Grau und Beige, ist die Grundfarbe für Wände und Tresen; anthrazitfarbene Holztische und Naturmaterialien stellen die Produkte in den Vordergrund. „An dieses Konzept wird der Franchisenehmer auch gebunden sein“, so Dorothée Karsch. Auch bei der Sortimentsgestaltung wird eine enge Kommunikation der Franchisenehmer mit dem Haupthaus angestrebt. Die Rezepte sind das Herzstück des Sortiments, wobei die Lebensmittel teilweise bundesweit geliefert werden. Frische Produkte wie Gemüse kommen von regionalen Anbietern. Alles Weitere hängt vom Standort ab. Dorothée Karsch kann sich ein noch größeres Buchsortiment ebenso vorstellen wie ergänzende regionale Produkte. Und welche Voraussetzungen sollte ein Franchisenehmer mitbringen? „Erfahrungen im Einzelhandel oder in der Gastronomie sind wünschenswert. Wichtig ist vor allem, dass die Kandidaten unsere Leidenschaft für stilvolles Kochen teilen und Spaß am Umgang mit Kunden haben“, meint Dorothée Karsch (s. a. Kasten). Und für Buchhandlungen, die frischen Wind in ihre Kochbuchabteilung bringen wollen, hat Karsch noch eine andere Idee. „Ich kann mir vorstellen, dass wir gemeinsam mit Buchhändlern überlegen, wie man die Produkte des Kochhauses im Buchladen präsentieren kann“, sagt sie und erwähnt die eigene Gewürzlinie. „Die Gläser sind ein beliebter Mitnahmeartikel und sehen einfach schön aus.“
Gemeinsam
draußen genießen
Feines Feines vom vom Rost Rost für jede Jahreszeit: Jahreszeit: Ob Neujahrsgrillen bei Glühwein oder Sommerfest mit mediterranen Spezialitäten: mit diesen Rezepten ist Grillgenuss das ganze Jahr garantiert! Mit vielen vegetarischen Grillgerichten, Tipps zum Räuchern und Getränke-Vorschlag zu jeden Rezept.
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Margit Lesemann BuchMarkt April 2013
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WIR
KOCHEN
Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen
Karikaturen des (Vor-)Monats
Zitat des Monats
(v. l.) Bettina Willimek, Corinna Günther, Dieter Lau, Lutz Haberkorn
Auch wir tanzen auf allen Hochzeiten vorwärts, seitwärts, rückwärts, und manchen wird es schwindlig Eva Wille, Verlagsleiterin Wiley-VCH
W
eil sich der März wettermäßig sowieso wie der Februar angefühlt hat, können wir hier ruhig noch eine nette Geschichte aus der Karnevalszeit nachtragen – auch, wenn sie schon zwei Monate zurückliegt: Bei Köndgen in Wuppertal nämlich hatte man die bereits während der 90 Jahr-Feier entstandenen Karikaturen eines Schnellzeichners mit witzigen Reimen versehen und so in der buchhandelstechnisch eher ruhigen, närrischen Zeit für eine deutlich erhöhte Frequenz auf der Facebook-Fanseite gesorgt.
Dort gab es bis Aschermittwoch jeden Tag zwei neue Zeichnungen, die auch in der Buchhandlung aushingen. Thomas Helbig, Chef der „Polonaise-Truppe“ und gebürtiger Kölner (!), hatte sich dabei nicht ausgenommen: „Man muss sich auch mal selber auf die Schippe nehmen können, schließlich is jede Jeck anders.“ Wer die Mitarbeiter „in echt“ kennt, sieht, dass der Schnellzeichner Roberto Freire aus Remscheid sein Handwerk versteht.
Branchenblasen: Antje Buhl (Gräfe und Unzer), Johann Lafer, Bernhard Kellner … wer von den beiden der Größere ist.
Manchmal frage ich mich …
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BuchMarkt April 2013
Sonderangebot zum Jubiläum
Spende des Monats
Ines Schultz, Barbara Ohlberger, Elmar Müther (v.l.): 69.000 Euro für UNICEF durch Grußkartenverkauf in der Mayerschen
I
m März übergaben Barbara Ohlberger, Leiterin der Mayerschen Buchhandlung am Kölner Neumarkt, und ihr Stellvertreter Elmar Müther einen Scheck in Höhe von 69.000 Euro an Ines
(Gräfe und Unzer)
Schultz für das Deutsche Komitee für UNICEF. Dieser Betrag entspricht dem Spendenerlös aus dem ehrenamtlichen Grußkartenverkauf des Aachener Unternehmens im vergangenen Jahr. Damit unterstützte die Mayersche Buchhandlung bereits zum vierten Mal in Folge die Arbeit von UNICEF. Die Summe von 69.000 Euro für weltweite Hilfeprojekte ermöglicht es UNICEF beispielsweise rund 2.450 syrische Flüchtlingsfamilien mit wichtigen Hygienematerialien zu versorgen. Jede Familie erhält eine Grundausstattung mit Wasserkanister, zwei Eimern mit Deckel und Wasserreinigungstabletten sowie ein Hygienepaket mit Seife, Waschmittel und mehr. In Syrien und den Nachbarländern sind seit Monaten Millionen Menschen auf der Flucht vor den anhaltenden Kämpfen – viele haben alles verloren. UNICEF versorgt sie mit dem Nötigsten. Die Mayersche startete ihr Engagement für UNICEF im Jahr 2009 in damals 17 und nun mittlerweile 27 Buchhandlungen. Insgesamt sind durch die Kooperation bisher Spenden in Höhe von 224.000 Euro für UNICEF zusammengekommen.
BuchMarkt April 2013
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(früher 699,- €) ISBN 978-3-7802-0600-8 Karl-May-Verlag www.karl-may.de
Whisper | Szene ISO-Zertifizierung
Mit dem Gütesiegel „1.Klasse“ erstklassig werben
Zuerst hatte auch bei der Meerbuscher Buchhandlung Mrs. Books Unmut über die Regulierungssucht der Behörden geherrscht. Doch dann setzte bei den drei Buchhändlerinnen, die gemeinsam die vor zwei Jahren gegründete Filiale im Meerbuscher Stadtteil Osterath führen, die Einsicht ein: „Wir können die neue ISO-Vorschrift positiv nutzen – nicht nur, um intern zu wissen, ob wir alles im Sinne unserer Kunden richtig machen“, wie Rabea Krischer sagt, sondern auch, um „das neue Gütesiegel offensiv in der Werbung und in der Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen.“ Das hat das junge Team des Osterather Ladens getan – die Presse hat bereits (siehe Ausriss) berichtet, dass der Laden künftig das Gütesiegel 1.Klasse tragen darf – auf allen Werbemitteln und auf der Homepage des Ladens ist das Gütesiegel nun präsent und nicht zu übersehen. Die Meerbuscher Buchhandlung gehört damit zu den ersten Buchhandlungen in NRW, die der neuen Verordnung gefolgt sind, nach der sich spätestens ab 1. April 2014 bundesweit alle Buchhandlungen in drei Klassen vom TÜV zertifizieren lassen müssen. Diese Einstufung nach Güte-Klassen muss spätestens zu diesem Ablauftermin deutlich sichtbar für den Kunden im Ein-
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Pressebericht TÜV-Einstufung 1. Klasse, Gütesiegel im Fenster, Freude bei den Buchhändlerinnen über die TÜV-Urkunde: „Mit der ISO-Zertifizierung 1. Klasse lässt sich 1.Klasse-Werbung machen“ gangsbereich kenntlich gemacht werden. Anlauf nehmen, aber muss dafür auch die Das dürfte jenen Geschäften, die eine Ein- nicht unbeträchtlichen Gebühren von erstufung in Güteklasse 1 schaffen, keine neut 999,99 Euro aufwenden – wobei manProbleme machen – wohl eher aber den chen die dafür aufzuwendende Zeit und der Läden, die sich ihren Kunden gegenüber lästige Papierkrieg ebenso schwer wiegen. künftig als Buchhandlung 2. oder gar 3. Doch die Meerbuscher Buchhändlerin Klasse ausweisen müssen. Maxi von Zittwitz ist überzeugt, dass sich Bis nächstes Jahr ist diese Kennzeich- der Aufwand für die jetzt vorgeschriebene nung allerdings noch freiwillig. Pferdefuß bundesweite Zertifizierung letztlich lohnt: sind nur die relativ hohen Kosten für die „Der Kunde weiß künftig auf einen Blick, ISO-Zertifizierung, die der TÜV des je- ob er wirklich erstklassig beraten wird. weiligen Bundeslandes abnehmen muss: Und für uns ist diese Zertifizierung durch Wer es nicht auf Anhieb in die höchste den TÜV letztlich keine Kenn-, sondern Einstufung schafft, kann innerhalb eines eine Auszeichnung, die mir gleichermaJahres zwar noch einmal einen Einstufungs- ßen Ehre und Ansporn bedeutet.“
BuchMarkt April 2013
QUANTENBEWUSSTSEIN ALS SCHLÜSSEL ZUR INTERWELT, DER STEUERUNGSZENTRALE DES LEBENS
Gewinnspiel
Fünf Freunde und das Fahrrad
Sechs Freunde: Marianne Wasserburger, Matthias Günther und die Gewinner Zum Jubiläum der „Fünf Freunde“-Bestseller von Enid Blyton veranstaltete cbj ein Gewinnspiel. Preis: ein weltweit einmaliges Fünf Freunde-Fahrrad sowie viele Buchpakete. Aus über 900 Einsendungen wurden jetzt die Gewinner gezogen. Der Hauptpreis ging an Marcel Lauer. Er wurde von Marianne Wasserburger, Inhaberin der Kinderbuchhandlung Mäx + Moritz, sowie von cbj-Außendienstmitarbeiter Matthias Günther im Rahmen des
30-jährigen Jubiläums von Mäx + Moritz am vergangenen Samstag übergeben. Den ganzen März über feiert die Buchhandlung für Kinder- und Jugendliteratur in BadenBaden ihren runden Geburtstag – jeden Tag gibt es eine besondere Aktion, frei nach dem Motto „30 Jahre – 30 Tage“. Die Fünf Freunde lösen seit 70 Jahren mysteriöse Kriminalfälle. Über 3,7 Millionen Bücher wurden seither nach eigenen Angaben beim cbj Verlag verkauft.
Umbau-Reporter In den letzten Wochen ging es bei der Goethe Buchhandlung in Düsseldorf hoch her: Am Umbau des Ladens hat das sympathische Team seine Kunden in gewohnt unterhaltsamer Weise teilhaben lassen. Ein „Umbau-Reporter“ hielt die Fans auf Facebook während der Umbauphase über die Fortschritte auf dem Laufenden. Regelmäßige StatusUpdates der behelmten Reporterinnen sorgten vor allem dank der spaßigen Fotos für Freude bei der Internet-Community. Über 1.000 Likes sind der Dank.
BuchMarkt April 2013
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ca. 280 Seiten I geb. mit Schutzumschlag 13,5 x 21,5 I WG 1937 € 19,99 (D) I € 20,60 (A) I CHF 28,90 ISBN 978-3-943416-04-6 erscheint im Juni 2013 die praxisbezogene Fortsetzung des Bestsellers Quantenphilosophie und Spiritualität
Hinter der Fassade der Alltagswelt, die von Materie und Ego bestimmt ist, liegt unsere eigentliche Heimat: die Interwelt. Jenseits unsererWelt der konditionierten und zensierten Erlebnismöglichkeiten eröffnet sich ein Reich des ununterbrochen tätigen, jedoch weitgehend verborgenen Quantenbewusstseins. Ulrich Warnke nimmt uns mit auf eine spannende Reise in dieses Quantenfeld und beschreibt konkret, wie wir unseren Alltag durch gezielte Schöpfungen optimal gestalten können.
NEUES DENKEN TRANSFORMATION
VISION www.scorpio-verlag.de
Whisper | Szene
Marketing ????????
Liebe ist... Empfehlungsmarketing ????????? Mit einer aufmerksamkeitsstarken Kampagne bringt der Rowohlt Verlag seinen Spitzentitel „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes an den Start. „Liebe ist...“ lautet die thematische Klammer der Hamburger Agentur Elbstern für den Frühjahrstitel – und mit viel Liebe sind auch die POS-Maßnahmen für den stationären Buchhandel konzipiert. Angefangen mit einem „doppelten“ Leseexemplar je Händler: schließlich ist Liebe doppelt so schön, wenn man sie teilen und ein Leseexemplar verschenken kann. Des Weiteren originelle Tüten, Plakate, individualisierte Post- und Einsteckkarten mit dem jeweils ganz persönlichen LeseTipp des Buchhändlers. Diese waren aufgefordert, den vorgegebenen Satz mit eigenen Worten zu ergänzen. Viele haben diese Möglichkeit genutzt, um aus der Buchwerbung auch ein bisschen Eigenwerbung zu machen.
Liebevoll: Deko für Rowohlt-Titel
Deko-Wettbewerb
Mittelerde in Straubing Die Buchhandlung Pustet in Straubing hat den 1. Preis des Schaufensterwettbewerbs zum „Hobbit“ gewonnen. Sandra Heyn, Auszubildende bei Pustet in Straubing, hat das Hobbit-Schaufenster gestaltet und kann sich jetzt auf ein Wochenende auf Burg Querfurt, der größten Burg Mitteldeutschlands, freuen. Der Schaufensterwettbewerb wurde zum Filmstart von „Der Hobbit“ ausgeschrieben. Fotos konnten bis Mitte Februar eingereicht werden. Eine Jury aus Vertrieb und Marketing hat alle Einsendungen gesichtet und bewertet. Der Preis wurde während der Leipziger Buchmesse übergeben. Anton Neugirg (Geschäftsführer der Pustet Buchhandlungen) und Sandra Heyn haben ihn am 15. März am Klett-Cotta-Stand von
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Kleiner Mann, was nun: Für die liebevolle Dekoration zum Hobbit hat die Auszubildende Sandra Heyn (rechtes Bild) den 1. Preis im Schaufensterwettbewerb gewonnen
BuchMarkt April 2013
Auch Vanessa Skorka-Müller von der Buchhandlung Erdmann ist begeistert von der Kampagne: „Erstens, weil wir fanden, dass das Buch per se viel Aufmerksamkeit verdient hat. Zweitens, weil das individualisierte Marketing auf so geniale wie einfache Weise den natürlichen Lauf der Verbreitung des Buches unterstreicht und unterstützt. Und drittens, weil wir auf diese Weise eine Professionalität in unsere Werbung bekommen, die wir alleine niemals erreichen könnten.“ Der Buchhandel bekommt von Rowohlt ein komplettes EmpfehlungsPaket an die Hand. „Wir“, so der Verlag, „unterstützen den Buchhandel dort, wo er seine Kernkompetenz sieht: empfehlen und beraten.“ Flankiert werden die POS-Aktivitäten durch bundesweite Endkundenwerbung. Mit einer große TV-Kampagne sowie Leuchtplakatierung und Anzeigen wird das Buch beworben.
Endlich
Gefunden!
Verlage
Jeder nur einen Zettel!
Kurzbiografien: Verlegerin Marion Wagner sieht das Große im Kleinen
Andere versprechen - wir halten‘s: Mit einer einfachen, aber wirkungsvollen Idee machte auf der Leipziger Buchmesse der Verlag für Kurzes auf sich aufmerksam: Die Messebesucher waren aufgefordert, ihr Leben in wenigen Worten zu beschrei-
Georg Rieppel, Geschäftsleiter Marketing und Vertrieb, entgegengenommen. Weitere Preise waren beispielsweise „Elben-Broschen“, „Mittelerde-T-Shirts“ und „Hobbit-Tassen“, die dieser Tage an die erfolgreichen Teilnehmer verschickt werden.
ben. „Jeder nur einen Zettel“, lautete das Motto. Verlegerin Marion Wagner hatte an ihrem Stand Zettel und Stifte vorbereitet und war mit der Resonanz mehr als zufrieden. „Immer wieder blieben Menschen stehen, junge und alte, und schrieben oder zeichneten ihre Biografie“, erzählt sie. „Ihre Zettel-Biografien wurden zu einer schönen Deko für unseren Stand.“ Wer www.verlag-fuer-kurzes.de anklickt, kann die Bilder und Texte auf der Website des jungen Potsdamer Verlags sehen und lesen. Die Tatsache, dass sie selbst gerne kurze Texte liest, wenn die Zeit für dicke Romane fehlt, brachte Marion Wagner auf ihre ungewöhnliche Geschäftsidee. Sechs Bücher mit Erzählungen und Geschichten sind bisher lieferbar, jede Saison sollen ein bis zwei Neuerscheinungen hinzukommen. Zuletzt erschien in diesem Frühjahr „Glück ist etwas ganz Kleines“, mit 148 Seiten der bisher umfangreichste Titel. Er enthält Gespräche der Verlegerin mit Volker Panzer. Über Monate hat sie den früheren ZDF-Nachtstudio-Moderator regelmäßig getroffen und ihm Fragen gestellt. Übers Glück, über Politik und Kunst, Gefühl und Verstand. Und über das Wetter. Entstanden sind „muntere Frage- und Antwortspiele“, wie der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil im Vorwort schreibt. ML
BuchMarkt April 2013
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Impressum | BuchMarkt Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Matthias Koeffler (-59) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondentin Süd-West: Nicole Lindgens, (n.lindgens@gmx.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030 - 769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Anzeigenassistentin: Katharina Sprenger (-23) Vertrieb: Nadine Lettke (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 26.03.2013 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Recycling – nähere Informatinen unter www.pefc.org Dieses Produkt wurde auf PEFCzertifizierten Papieren produziert Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, e-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829
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Whisper | Szene
Idyll: Fernab der Großstadt haben Astrid Schmeda und Gerd Stange ihr Buchhandelsparadies entdeckt vergriffene Bücher, die aufgekauft wurden, um die Vielfalt zu wahren. Meist werden wir fündig, wenn wir etwas suchen, und müssen uns nicht vertrösten lassen. Anders als in Deutschland gibt es in Frankreich für viele Bücher Lieferzeiten von ein bis zwei Wochen. Nur einige größere Verlage haben eigene Auslieferungen, als selbständige Branche hat sich die Auslieferung in Frankreich nicht etabliert. In „unsere“ Buchhandlung Le Bleuet kommen die Menschen aus einem Radius von mindestens 100 Kilometern, selbst aus Aix-en-Provence, mit seinen guten Buchhandlungen, weil es allein schon bereichernd ist, dort zu stöbern. Stundenlang kann man sich lesend inspirieren lassen. 1990 kaufte Joël Gattefossé eine kleine Papierwarenhandlung mit Buchladen, 52
qm Fläche, 77 Bücher. Sein Vater hatte eine Druckerei, er selbst lernte Tischler und baute seine schönen Holzregale selbst; inzwischen sind es 5.000 laufende Meter geworden, die Buchhandlung ist in ein Haus mit 860 qm Verkaufsfläche umgezogen. 2011 verkaufte Le Bleuet 170.000 Bücher für fast 2 Millionen Euro Umsatz. Marie-Claire und Joël Gattefossé leiten ein Team von 13 Festangestellten. Ein Lager mit mehr als einer Million Titel ist am Dorfrand entstanden, in dem auch sechs Gästezimmer für Schriftsteller in Residenz geschaffen wurden. Wenn im Mai das große Dorffest zur Feier der lokalen Produkte stattfindet, zu dem zigtausende Besucher von weit her kommen, werden der BanonKäse und das Buch gefeiert, denn beides hat das Dorf bereichert.
BuchMarkt April 2013
Inserentenverzeichnis Aufbau
19
AZ / AT
Kopfnuss
67, 121
Blanvalet
Wen oder was suchen wir? Heute geht es um einen traditionsreichen Buch- und Zeitschriftenverlag, der seit seiner Gründung im Jahre 1884 in Familienbesitz ist. Der Gründer – ein gelernter Buchhändler – kam aus Preußen und machte sich nach elfjähriger Berufstätigkeit in der Hauptstadt eines süddeutschen Königreichs mit einem Verlag unter seinem Namen selbständig. Kapital stand dem Sohn vermögender Eltern zur Verfügung, und er begann Belletristik zu verlegen. Schon im dritten Jahr seiner Tätigkeit stellte er seinen Verlag auf zwei Beine und kaufte eine Fachzeitschrift, der weitere, später wieder abgestoßene folgten. Diese seine erste Fachzeitschrift erscheint nach wie vor in dem von ihm vor 129 Jahren gegründeten Verlag. Auch eine im 20. Verlagsjahr erworbene Fachzeitschrift ist bis heute ein Flaggschiff des Hauses. Eine im zehnten Verlagsjahr erworbene Zeitschrift wurde zum prägenden Medium. Sie und ihr Gründer und Herausgeber standen der Lebensreformbewegung nahe, beeinflussten und gestalteten die „bürgerliche Volksbildung“ in den 20er und 30er Jahren und sind aus der Kulturgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht wegzudenken. Die Zeitschrift ging 1937 in einem drei Jahre zuvor gegründeten Blatt auf, das zwar dem Geist des Dritten Reiches nahestand, aber auch schon einmal vom Reichspropagandaminister Goebbels verboten wurde und 1944 zu bestehen aufhörte. Der Firmengründer verstarb 1930. An seine Stelle trat sein Schwiegersohn, der – von Hause aus Architekt – eine verlegerische Ausbildung als Volontär im legendären Jakob Hegner Verlag in Hellerau bei Dresden erhalten hatte. Eine Tragik liegt über seinem Schicksal. Er war Altmitglied der NSDAP und wurde im Dritten Reich Vorsteher des Deutschen Verlegervereins. 1941 wurde er wegen kulturpolitischer Differenzen seines Amtes enthoben, dem Verlag wurden die Papierzuteilungen entzogen. Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels im Dritten Reich trug den gleichen Familiennamen wie der gesuchte Verlagsgründer und galt als fanatischer Nationalsozialist. Die beiden Männer wurden immer wieder
103
Banger
Heinold fragt, Sie antworten: Bitte lesen Sie aufmerksam unser Rätsel und senden Sie uns die richtige Antwort! Bitte senden Sie die Lösung an:
2.3
BLV
100-101
C.H. Beck
63
Campus
81
Coppenrath
11
Deutscher Gartenbuchpreis
U3
Diogenes
15
Dorling Kindersley
9
Dort-Hagenhausen
108
Droemer Knaur
BuchMarkt, Sperberweg 4a, 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, E-Mail: heinold@buchmarkt.de Und bitte das Stichwort „Heinold fragt“ nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. April 2013. Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar: „Bücher und Buchhändler“ von Wolfgang E. Heinold, 5. neubearbeitete Auflage, 239 S., Bramann 2007 Die Lösung aus März lautet Benedikt Taschen (die ausführliche Auflösung finden Sie auf www.buchmarkt.de). Gewonnen hat Wolf-Dieter Sonnenburg, Dortmund www.liaison-mit-literatur.info
32-33
Dt. Anwaltsverlag dtv
61, 65 Zusatzumschlag, 4, 5
Ebuch
87
Egmont
39
Erich Schmidt
BuchMarkt April 2013
73
S. Fischer
24-27
Gera Nova
92, 93
Gmeiner Gräfe und Unzer Gütersloher Verlagshaus Haedecke Haupt Hoffmann und Campe IDW Karl May
miteinander verwechselt. Der Inhaber des gesuchten Verlages hat sich in einem Erinnerungsband mit seiner Vergangenheit auseinandergesetzt, dessen Taschenbuchausgabe der dtv-Verleger Heinz Friedrich ein nobles Vorwort vorangestellt hat. 1950 erhielt der Verlag die Lizenz der Besatzungsmacht und konnte seine Arbeit wieder aufnehmen. Das Buchprogramm gruppierte sich um die Zeitschriften herum und umfasste qualifizierte Fachliteratur ebenso wie wichtige kulturgeschichtliche, volkskundliche und historische Titel. Der Enkel des Gründers trat 1965 in den Verlag ein und prägte ihn zusammen mit seiner Frau, einer Verlegertochter- und -schwester. Innerhalb der Berufsorganisation machte er sich einen Namen als Förderer der Berufsbildung und Mitgestalter der neuen Berufsbilder. In seinem Fachbereich gilt der Verlag als Marktführer. Sohn und Tochter des Verlegerpaares führen den Verlag nunmehr im vierten Jahr. Die Klammer, die unter ihrer Regie die beiden Programmbereiche zusammenfasst, heißt „Stilvolles Planen & Gestalten rund ums Haus“. Heinold fragt: Wie heißt der Verlag (Name und Sitz)?
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Edition Nautilus
KBV Knesebeck Kösel Kosmos
53 1, 97 U2 52, 107 83, 85 6-7 77 111 57 37 88, 89 109
Linde
86
Moses
105
NWB
75
Dr. Oetker
95
Paul Pietsch
U4
Presseversorgungswerk
55
Residenz
23
Richard Boorberg
79
Riemann
43
Rowohlt
13
Schlütersche Verlagsgesellschaft Scorpio
99 113
Suhrkamp
21
Wagenbach
122
Wiley VCH
71
Zabert Sandmann
91
Beilagen: BuchMarkt Award BuchMarkt Hörbuchplakat BuchMarkt Titelschutz Deutscher Gartenbuchpreis 2013 Deutscher Jugendliteraturpreis 2013
119
Whisper | Szene
A
uf dieser Seite war lange nicht mehr von meinem „Stammgast“ Axel Poldner die Rede, der es als „Agent“ seit Jahren immer wieder geschafft hat, mit Autorenträumen Geld zu verdienen („Ich mache Ihr Manuskript lektoratsreif“ – was immer das heißt) und es mit dieser Abzock-Masche sogar zu einem großen Bericht in der Süddeutschen Zeitung gebracht hatte. Beate Eickelmann, eine der von ihm geschädigten AutorInnen, hat jetzt entnervt aufgegeben, den „Betrüger“ (Eickelmann) weiterzuverfolgen, nachdem Poldner wieder einmal nur zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden ist: „Ich kann nur schreiben, dass ich niemandem mehr raten kann, eine Strafanzeige zu erstatten. Das kostet nur Arbeit, Mühe und Geld, und bereitet viel Ärger. Ich denke an die vielen entgleisten Gespräche mit Staatsanwälten ... deren Vokabular sich schon dem des Angeklagten angepasst hat. Die Justiz hat hier mal wieder gezeigt: Betrug lohnt sich, und Zivilcourage zeigen, lohnt sich nicht. Wer auf diesen Mann hereinfällt/hereingefallen ist, hat Pech gehabt. Die Justiz lässt uns auf jeden Fall im Stich, und Bewährungsstrafen über Bewährungsstrafen zeigen nur, wie lächerlich mein Versuch war, andere vor einem Betrüger zu schützen – ich hoffe, dass nicht mehr allzu viele auf ihn hereinfallen.“
Klatsch & Tratsch
(sichtlich bewegt) jetzt von seinen Ullstein-Kunden verabschiedet (wie hier im Foto von Heike Lobin von der Leipziger Bahnhofsbuchhandlung Eckert), sondern auch Barbara Altmann, seit 1999 Leiterin des Thalia-Flaggschiffs Haus des Buches in Dresden, die jetzt in den Ruhestand geht. Zum Abschied outete sie sich bei uns am Messestand als längjähriger Fan der Lesetipps meiner Frau – und meinem Freund Ulrich Sonnenberg und KNO-Einkaufsleiter Rudolf Sommer (die gerade bei uns waren) gestand sie,
Christian von Zittwitz cvz@buchmarkt.de
I
n Leipzig hat mir Kiepenheuer & WitschVertriebschef Reinhold Joppich von „Rebellen“ erzählt, dem Roman seines Freundes Wolfgang Schorlau, in dem er „unsere revolutionäre und wilde Zeit in Freiburg“ Ruhestand 2: Barbara Altmann schildert. Aus Jux hatte Joppich am Messemacht Ulrich Sonnenberg (l.) und stand einen alternativen Umschlagentwurf für Rudolf Sommer ein Geständnis das Buch mit ins Regal geschmuggelt, der ihn selbst in bekannt kämpferischer Pose von damals zeigt (und der offensichtlich nicht nur mir wie sehr sie sich auf die Zeit freut, jetzt „endlich einmal Bücher vollständig lesen zu können und besser gefällt als der jetzige Entwurf). Tatsächlich hat Schorlau für den Roman An- nicht aus Zeitgründen nur ein paar Seiten vorn, ekdoten aus Joppichs Vita genutzt und nur leicht in der Mitte, und hinten.“ Wobei mir einfällt: Am verfremdet nacherzählt – die Erotik-Falle, in die 25. April, glaube ich, ist dann auch endgültig der der junge Herder-Azubi letzte Thalia-Arbeitstag ihres langjährigen Chefs essere Erfahrungen mit der Justiz hat da auf S. 141 allerdings tappt, die frühere Psychotherapeutin Char- liest sich im Buch weit Lutz Gehrken. weniger appetitlich, als lotte Wagner gemacht. Für ihr „neues Der soll aber, wie verLeben“ als Verlegerin von selbst fotografierten sie Reinhold Joppich selbst lautet, trotzdem dem „OsBildpostkarten aus dem chinesischen Alltag zu erzählen versteht: Der ten“ als Berater erhalten bleiben: Ich weiß, dass hat sie den Verlag Bildorchester gegründet, bühnen- und mikrofonerfahrene Vertriebsmann dessen Namen sie als Marke hat eintragen und Gehrken mit an dem neuschützen lassen. Damit war sie in der Verlags- hatte diesen Text bei der en Buchmesse-Konzept welt angekommen; denn sehr schnell hatte der Buchpremiere in Stuttgart beteiligt ist, an dem MesAxel-Springer-Konzern beim Markenamt zum „als Zugabe“ zur Lesung sedirektor Oliver Zille mit Ruhestand 1: Dietmar Petricius seines Freundes selbst Schutz von BILD und BILD-Shop gegen diese einer kleinen Arbeitsgrupverabschiedet sich von Heike Lobin Eintragung interveniert und die „Jungverlege- vorgetragen, was bei den pe arbeitet: Künftig soll rin“ zusätzlich mit Abmahnungen inklusive 450 Zuhörern in der Liedie Leipziger Buchmesse Fristsetzungen, Strafandrohungen und Scha- derhalle so gut ankam, dass nicht mehr in erster Lidensersatzforderungen überzogen. die beiden damit noch mehrfach auftreten wol- nie den Verlagen und institutionellen Anbietern Manchmal gewinnt len; Termine in Freiburg, Raum bieten, sondern bis auf die bisherige Halle 3 (Random House, Droemer, Libri, KNO, aber David gegen GoTübingen und Kirchheim/ liath: Zur Buchmesse Teck sind bereits gebucht. MairDuMont, Ullstein, Hoffmann und Campe Leipzig war auf ihrer u.a.) künftig nur noch aus reinen Autorenständen Webseite bildorchester.de ie die Zeit rast, bestehen – zugelassen werden sollen dann künftig das ist mir in zu lesen: „,Bildorchesnur noch Verlage, die von Anfang an das bisheriLeipzig in be- ge Messekonzept seit dem Umzug auf das neue ter‘ ist als Marke eingetragen. Ein doppelter Gelände mitgetragen haben und die dann in o.a. sonderem Maße deutlich Widerspruch vom Axelgeworden: Ist es tatsäch- Halle 3 eine Art Gemeinschaftsstand bilden sollen. Springer-Verlag wegen lich 23 Jahre her, dass ich Klar, dass sich bereits Widerstand gegen Verwechslungsgefahr mit dem Verlagsvertreter-Ur- dieses „opportunistische Konzept“ (O-Ton BILD wurde abgewehrt gestein Dietmar Petricius eines Verlegers) von Zille regt, der damit aus Doppeltes Cover: Nur leicht Sicht mancher Verlage auf den Trend zum Selfbeziehungsweise zurückzum ersten Mal begegnet verfremdete Anekdoten aus Publishing „überreagiert“. gezogen.“ bin? Nicht nur er hat sich Reinhold Joppichs Vita
B
W
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BuchMarkt April 2013
Im Banger finden… statt suchen!
A
ber die Zahlen sprechen für Zille: Die „ständig steigenden Besucherzahlen beweisen“ (Zille), dass die Fans „ihre“ Autoren sehen und anfassen wollen. Den Ausschlag dafür, dieses Konzept jetzt umzusetzen, hatte zuletzt ausgerechnet DroemerBestsellerautor Sebastian Fitzek gegeben, der im Windschatten seines „Mutter-Verlags“ in diesem Jahr erstmals mit einem eigenen Stand vertreten war: Teilweise war die Warteschlange dort über 50 m lang, und am vorletzten Mes-
immer aktuell mit ca. 25.700 Anschriften
Sebastian Fitzek am eigenen Stand: Prototyp für ein neues Messe-Konzept?
en
rung Mit Ausliefe
setag waren bereits alle Bücher seines neuen Romans ausverkauft. „Wir konnten leider so kurzfristig keine weiteren Bücher mehr nach Leipzig schaffen“, so Droemer-Sprecher Carsten Sommerfeldt. Fitzeks-Verleger Dr. Hans-Peter Übleis findet es nur konsequent, dass die Messe Leipzig neue Wege gehen will: „Alte Zöpfe abschneiden finde ich prima, die Branche muss sich von Grund auf erneuern.“ Gerade, weil Verlage neue Erlösquellen erschließen müssen, dürften innovative Themen auch vor Buchmessen nicht Halt machen. Was Übleis wirklich von den Autorenständen hält, kann man nur ahnen. Denn er sagt auch: „Nicht jede neue Idee ist ein Genieblitz.“
I
n Leipzig hat mir übrigens Lothar Wekel (Marix/Fourier/Edition Erdmann) erzählt, dass er von Michael Maaß dessen Weimarer Verlagsgesellschaft übernommen hat. Die beiden sind seit langem befreundet, deshalb werde sich auch nichts an der Geschäftsführung vor Ort in Weimar ändern, zumal gleich zu Beginn der neuen Verlags- und Vertriebskooperation zwei große Projekte begleitet werden müssen: die große Weimarer Van de Velde-Ausstellung und die Erfurter Peter Behrens-Werkschau. Zu beiden Ausstellungen, die beide noch bis Mitte Juni laufen, wartet die neue Verlagskonstellation mit je einem gewichtigen Katalog auf. Dazu wird im Juni ein weiteres Großprojekt erscheinen: auf über 2.000 Seiten der Briefwechsel zwischen Elisabeth Förster Nietzsche und Harry Graf Kessler, dessen Originale im Weimarer GoetheSchiller-Archiv lagern.
BuchMarkt April 2013
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121
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Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion
Muss man wieder einmal an den »rasenden Reporter« aus Prag erinnern? Man muss.
Maria Altepost Francesc Miralles und Àlex Rovira erzählen in Der Sternenfänger (List) von einem kleinen Jungen in Frankreich auf der Suche nach den verschiedenen Arten der Liebe – wunderschön geschrieben, berührt es den Leser tief im Herzen. Ein wenig erinnert der Roman mich
Kurier Wien
Egon Erwin Kisch
Cornelia Camen Was für ein Roman: Peter Buwaldas irritierend andere Familiengeschichte Bonita Avenue funktioniert vor allem in der Hörbuch-Fassung bestens: Benno Fürmann, Axel Milberg und Susanne Wolff steuern – in verteilten Rollen lesend – unaufhaltsam dem brachialen Ulrich Faure Entschuldigen Sie das Wort, aber so isses einfach: grandios kackfrech. Oliver Welke und Dietmar Wischmeyers Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk. Deutsche Helden privat (Rowohlt). Kein Blatt vor den Mund nimmt Eckhard Henscheid in seiner grandiosen Autobiogra-
Aus dem Café Größenwahn
Berliner Reportagen
Matthias Koeffler Die Home-Made-Bücher von DuMont haben bei mir eine gute Rezension sicher, weil ich die ungewöhnlich rustikalen und verspielten Rezepte von Yvette van Boven so klasse finde, der neue Band Sommer ist zum Teil ziemlich abgefahren, aber wieder toll zu lesen. Ein wunderBarbara Meixner
Egon Erwin Kisch Aus dem Café Größenwahn Berliner Reportagen S√LTO. 144 Seiten Rotes Leinen. Fadengeheftet 15,90 € ISBN 978-3-8031-1294-1
Eine Tochter erzählt ihrer Mutter deren eigene Lebensgeschichte, bevor diese die Erinnerung ganz verliert: Meine Mutter ist ein Fluss von Donatella Di Petrantonio (Kunstmann) hat mich im Innersten angerührt. An Absolute Beginners hat mich gar nicht so sehr der Inhalt fasziJörn Meyer Darauf habe ich mich gefreut: Nach seinem (völlig unter Wert gehandelten) Debüt gibt es endlich Neues vom grandiosen Ned Beauman, der uns in Egon Loesers … (DuMont) verschwenderisch mit Ideen beschmeißt – lustig, schlau, fantastisch! Noch länger gefreut habe Susanna Wengeler Ihr schafft mich! (cbj) habe ich auf der Leipziger Buchmesse manchmal gedacht, und war sehr erfreut, im gleichnamigen Jugendsachbuch von Nikolaus Nützel gleich im ersten Kapitel nachlesen zu können, was es mit den Cosplayern so auf sich hat. Es folgen viele weitere GeChristian von Zittwitz Meine Frau hatte unfreiwillig viel Zeit zum Schmökern – und die hat sie für die „begeisterte“ Lektüre von Hilary Mantels Falken (DuMont) und Der Andere von David Guterson (HoCa) genutzt; ebenso angetan aber war sie von Bo von Rainer Merkel (S.Fischer) (auch für
an die Hector-Bücher von François Lelord (z.B. Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück, erscheinen bei Piper und ebenfalls sehr lesenwert!). Nun zu meinem Lieblingsgenre, den Krimis: Hier habe ich in diesem Monat zwei spannende Neuerscheinungen entdeckt: Öffne deine Seele von Stephan M. Rother (Rowohlt) und Wer einmal lügt von Harlan Coben (Page & Turner). Zusammenbruch des Patchwork-Konzepts entgegen (12 CDs, Random House Audio). Gelungen auch das Krimi-Debüt von Schauspielerin Andrea Sawatzki – sie liest Ein allzu braves Mädchen natürlich selbst (3 CDs, Osterwold audio) und findet genau den richtigen Ton für die Persönlichkeitsstudie. Mit Vergnügen gelesen habe ich Rainer Merkels Bo – eine verrückte Road-Novel, federleicht, aber nie trivial (S. Fischer). fie Denkwürdigkeiten (Schöffling); sehr schön auch sein von F.W. Bernstein bei Reclam illustriertes bibliophiles Wagner-Buch Götter, Menschen und sieben Tiere. Warum Michael Köhlmeiers Die Abenteuer des Joel Spazierer (Hanser) nicht einmal nominiert wurde für den Leipziger Buchpreis, muss man mir irgendwann mal erklären. Immer wie neu ein Erlebnis: Siegfried Kracauers Roman Ginster (Suhrkamp). barer, atmosphärischer Sommerroman mit Anspruch ist übrigens Die Ordnung der Sterne über Como von Monika Zeiner bei Blumenbar. Und Ismet Prcic‘ Scherben (Suhrkamp) berührt, man könnte oft lachen, wenn es nicht zum Verzweifeln wäre. Rolf Bauerdick hat kein Buch über Zigeuner geschrieben (DVA), sondern entführt den Leser auf eine nachdenkliche Reise in ihre Welt. Beeindruckend. niert – Colin MacInnes beschreibt den Einfluss von Mode und Musik auf die britische Teenagerkultur – als vielmehr sein treff- und ausdruckssicherer Blick auf das Individuum. Eine Wiederentdeckung von Metrolit aus dem Jahr 1959. Und mit Die Deutschlehrerin scheint sich Judith W. Taschler endlich auch in Deutschland richtig durchzusetzen. Verdient hätte sie das schon mit ihrem Debüt Sommer wie Winter (beide Picus). ich mich auf Spex – Das Buch (Metrolit): Ein tolles Dokument von Pop und wie man drüber schreibt. Ein wunderschönes Buch gibt es im ersten Programm von Eden Books: The Brander stellt Marken und Macher vor – „edel“! Auch edel: Bis ans offene Meer (mare) versammelt Romane und Erzählungen Strindbergs neu übersetzt in Leinen und Schuber. Ein Genuss! dankenanstöße, die im Verbund mit Rattelschnecks Cartoons höchst anschaulich die Normen des Alltags hinterfragen. Mein wildes Buch (Kunstmann) von Keri Smith macht den Leser zum Autor – gern folgt man den charmanten Anweisungen, die immer tiefer in die eigene Geschichte führen. Ein wunderbares Leseförderungs-Konzept, sofern es eines solchen Etiketts bedarf. mich eine Entdeckung). Ein „verlässlicher Schmöker“ war wieder für sie Das Dorf der Mörder von Elisabeth Herrmann (jetzt bei Goldmann), und mit Freude hat sie Hier könnte ich zur Welt kommen von Marjorie Celona (Insel) gelesen. Ich habe in einem Rutsch Uhlandgymnasium von Lothar Müller-Güldemeister (Klöpfer & Meyer) verschlungen; prima Vorlage für einen Tübingen-TV-Krimi.
www.wagenbach.de 122
BuchMarkt April 2013
Leute | Profile Susanne Koppe ist immer am Buch
Spürnase
L
iebe Susanne, jetzt wirst du doch tatsächlich schon 50 Jahre alt – huch, wie konnte das geschehen?! Bei der Überlegung, dich hier entsprechend zu würdigen und deine ausgezeichneten Fähigkeiten zu loben und zu preisen, haben wir festgestellt, dass wir eigentlich nur für die letzten 20 Jahre deines Lebens als Susanne-Koppe-Expertinnen sprechen können. Über deine Kindheit und deine Jahre als Trendscout für Beltz & Gelberg und Bertelsmann, in denen du dir offensichtlich deinen großen Überblick über die aktuelle internationale Kinderliteratur verschafft hast, ist uns eigentlich auch nur sagenhaftes bekannt. Wir steigen also ein im Jahr 1997, in dem du die Leitung des Kinder- und Jugendbuchprogramms im Rowohlt Verlag übernahmst. Voll jugendlichem Tatendrang kamst du nach Hamburg und startetest dein Programm u.a. mit zwei vollkommen unbekannten Illustratorinnen – uns. Der erste Streich, „Das Glücksbuch“, ein Sammelsurium von recht wirren Ideen zum Glücklichsein, trieb die Herstellung in den Wahnsinn, wurde aber tatsächlich ein kleiner Erfolg. So ein Glück! Das zweite verlegerische Experiment, „Fräulein Pop und Mrs. Up”, ein Pop-up-Buch zum Selberbasteln, sprengte nicht nur den üblichen Taschenbuchrahmen, in dem es einfach ein Hardcover wurde, sondern gewann auch noch den Deutschen Jugendliteraturpreis. Du gabst dem Programm ein völlig neues Profil, und das machte die Zusammenarbeit mit dir als Verlegerin für viele Autoren und Illustratoren attraktiv. Eine ganz besondere Rolle hierbei spielte die Tatsache, dass du nicht nur bereit warst, literarisch und formal nach neuen Wegen zu suchen, sondern auch fähig warst, im Lektorat Text- und Bildentwicklung sehr intensiv und persönlich zu begleiten. Als die „grauen Herren” von McKinsey dann 2001 das Verlagshaus auf Wirtschaftlichkeit überprüften und dein buntes Programm in schwarze Zahlen umwandeln wollten, konntest du deine Vision vom „guten Kinderbuch” nicht einfach aufgeben. Du nahmst all deinen Mut zusammen
Susanne Koppe: Die Literaturagentin wird am 1. April 50 Jahre alt
Dr. Constanze Neumann: Die Cheflektorin bei Hoffmann und Campe ist am 27. März 40 Jahre alt geworden
und sprangst in die Selbständigkeit. Allerdings wurdest du nicht Chefin eines neuen Kinderbuchverlages, sondern Agentin für Literatur und Illustration. Du hattest mal eben die Seite gewechselt! Deine Spürnase für gute Stoffe, interessante Bildideen und gerechte Vertragskonditionen sorgt immer wieder für Bücher, die gern geschrieben, gezeichnet, verlegt und gelesen werden. Deine Energie, mit der du auch in schwierigen Situationen „am Buch” bleibst und hartnäckig unsere und deine Visionen verfolgst, hat so manches Projekt überhaupt erst möglich gemacht. Liebe Susanne, bleib weiterhin so kompromisslos und begeisterungsfähig wie du bist.
winziges Dachzimmer und sollte Sachbücher finden oder erfinden. Ohne Hilfe war das nicht zu bewerkstelligen, weswegen ich auf diesen 9 qm nicht einen, sondern gleich zwei Dauerpraktikanten unterbrachte. Karsten Kredel war neben dir der andere, und wir haben zu dritt echt viel weggeschafft. Dabei siezten wir uns die ganze Zeit, gingen überaus respektvoll miteinander um und arbeiteten in solch drangvoller Enge nahezu rund um die Uhr, dass es vermutlich gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstoßen hat. Wir haben auch wirklich furchtbar viele Colorado-Tüten aufgegessen. Warum wir damals dachten, dass man nur so und nicht anders arbeiten könne, weiß ich beim besten Willen nicht mehr. Jedenfalls wären ohne deine und Karstens Hilfe in diesem Lektorat nicht viele Bücher rechtzeitig fertig geworden. Nachhaltig fasziniert hat mich, dass du etwa jeden dritten Morgen zwei Schachteln mitgebracht hast, die ich beim ersten Mal für Eierkartons aus buntem Kunststoff hielt, bis ich merkte, dass du die in Steckdosen einstöpselst. Darin waren Lockenwickler, diese erhitzten sich, und dann wurden erst einmal die Haare eingedreht, und mit den Lockenwicklern im Haar wurde weiter redigiert, kollationiert, telefoniert und gelesen. Als du schon Volontärin bei Piper warst, hast du mir einmal eine Mail geschrieben, dass es dir gut geht und du allmählich wieder lernst, mit Messer und Gabel zu essen. Das war in den nuller Jahren, und ich war froh, dass unser Dasein in der Aufbau-Kammer deine Wiedereingliederung in die Gesellschaft nicht für immer unmöglich gemacht hat.
Deine Franziska (Biermann) und Antje (von Stemm)
Dr. Constanze Neumann liebt Kaiserschmarrn
Bergsteigerin
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iebe Constanze, um den Anlass für diesen Gruß will ich gar nicht lange herum reden: Für eine Frau ist der 40. Geburtstag genauso problematisch wie etwa 27 der 39 vorhergegangenen. (Die ersten Männer hören jetzt auf zu lesen). Wenn man dann etwas älter geworden ist, stellt man rückblickend fest: 40 ist ein ganz tolles Alter! Zur Gegenprobe musst du nur an die Zeit zurückdenken, als du Ende zwanzig warst. Ich bewohnte damals im Aufbau-Verlag ein
BuchMarkt April 2013
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Die 11-Bücher-Frage an Thomas Schmitz 1. Ihr Lieblingsbuch als Kind? Es gab in meiner Kindheit eine Reihe, die hieß „Goldene Happy Bücher“ (was für ein schwachsinniger Name!). In dieser Reihe erschienen die Abenteuer der „Detektivagentur Benson & Carson“. Die Episode „Ein Rolls Royce aus Abudan“ hat mich so sehr geprägt, dass der Berufswunsch für die nächsten Jahre feststand 2. Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? Jacques Prevert, „Gedichte und Chansons“, aus einem sehr privaten und sehr weit zurückliegenden Grund 3. Ihr Lieblingsbuch heute? Im Moment ist es „Der Himmel über Greene Harbor“ von Nick Dybeck aus dem Mare Verlag 4. Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? Im Fest Verlag erschien 1999 „Triage“ von Scott Anderson. Wir haben das Buch mit Begeisterung gelesen und verkauft, und dann war es plötzlich weg. Meines Erachtens gab es nicht einmal eine Taschenbuchausgabe 5. Welches Buch verschenken Sie am liebsten? Sie meinen anstatt der obligatorischen Flasche Wein, weil man sich als Buchhändler kaum traut, Bücher zu verschenken (ist es doch auch zu naheliegend)? Rafik Schamis „Erzähler der Nacht“ zum Beispiel oder Wolf Erlbruchs „Ente, Tod und Tulpe“ oder seit ein paar Tagen den oben erwähnten Dybeck 6. Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen? Nicht „würden“ sondern „werden“! „Mein Bruder und ich“ ist ein Bilderbuch, an dem Dirk Uhlenbrock gerade arbeitet. Es ist sein erstes. Es ist nicht fertig. Es hat noch keinen Verlag. Aber es wird der Renner. Da bin ich sicher. Und vorher kriegt es von mir ein ganzes Schaufenster! 7. Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig? Letztlich sind es doch alle Bücher aus der Kategorie „belanglos“! 8. Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet? Auch da gab es in all den Jahren einige. Ich beschränke mich auf eine grobe Peinlichkeit: Jeder wird sich an die Bücher von Hera Lind erinnern. Wir hatten seinerzeit 20 Exemplare vom „Superweib“ bestellt und Fischer hatte uns 120 Ex. geliefert. Als ich diese nach einer Woche zurückschicken wollte, meinte meine Kollegin achselzuckend, das ginge nicht mehr, die seien leider verkauft 9. Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben? Über eine banale Ungeheuerlichkeit, die ich als Vierzehnjähriger erlebt habe. Aber vielleicht muss man ja auch keine Bücher schreiben
Thomas Schmitz: Seine Essener Buchhandlung wird in diesem Monat 25 Jahre alt
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homas Schmitz selbst nennt seine Buchhandlung „klein und urgemütlich“: Seit 25 Jahren residiert der Essener Sortimenter mit seinem 100 qm-Laden nun schon im historischen Stadtteil Werden – seit 2001 zusätzlich auch mit der Kinderbuchhandlung „Schmitz junior“. Dass er nicht nur dem lokalen Lese-Publikum bekannt ist, verdankt der gut vernetzte Sortimenter u.a. auch seiner Kundenzeitschrift „schmitzkatze“, die 2007 mit dem BuchMarkt-Award in der Kategorie „Sortimentskommunikation“ ausgezeichnet wurde, aber auch dem neuen Kinderliteratur-Almanach „Kilifü“ und etlichen Werbemitteln wie z.B. das Lesezeichen mit dem Slogan „Dafür müssen Sie nicht nach Amazonien“. Zur Seite steht ihm dabei sein Grafiker-Freund Dirk Uhlenbrock, mit dem er Anfang vergangenen Jahres die Agentur „erste liga“ gegründet hat, um die gemeinsamen Marketingkonzepte auch anderen Buchhändlern zur Verfügung zu stellen. Zum diesjährigen Jubiläum sind schon wieder eine Menge Ideen in der Pipeline, „spruchreif“, so Schmitz, sei aber noch nichts.
10. Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? Eduardo Galeanos „Kinder der Tage“ (Peter Hammer Verlag) 11. Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen? „Knapp am Herz vorbei“ von J.R. Moehringer. Es ist aber das nächste Buch, das ich lesen werde, und hoffentlich ist es so hervorragend wie „Tender Bar“ 128
BuchMarkt April 2013
Die Specials im nächsten Heft: • Kalender • Kunst / Architektur / Wohnen
Gratulation ! „Deutscher & Europäischer Gartenbuch-Preis“
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European Garden Book Prize: ch
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1. Platz Historische Gärten und Parks in Österr Österreich, Christian Hlavac, Astrid Göttche, Eva Berger (Hrsg.), Böhlau Verlag 2. Platz Filigrane Leichtigkeit, Philippe Perdereau, Didier Willery, Verlag Eugen Ulmer 3. Platz Meine Gartenwelt, Catherine Delvaux, KOSMOS
Initiiert von Schloss Dennenlohe – Gesponsert von STIHL Kategorie Bestes Gartenportrait: 1. Platz: Sommerblumen, Dr. Claus Schulz, Flora et gardendesign GmbH 2. Platz: Fuchsien , Manfried Kleinau, Verlag Eugen Ulmer 3. Platz: Lavendel – Duft u. Sinnlichkeit im Garten, M.Breckwoldt, F. Graf von Luckner, BLV Buchverlag
Kategorie Bester Gartenreiseführer: 1. Platz: Berlin gärtnert – Kübel, Beete und Samenbombe, Jana Kotte (Hrsg.), terra press GmbH 2. Platz: Park Sanssouci, Christa Hasselhorst, Hans Bach, Edition Braus Berlin GmbH
Kategorie Bester Bildband:
3. Platz: Gartenführer, Schloss Trauttmansdorff
1. Platz: Zwiebelblumen, Josh Westrich, Dorothée Waechter, Jan Thorbecke Verlag
Kategorie Bestes Buch zur Gartengeschichte:
2. Platz: Ein Garten für das 21. Jahr hundert, Georg Grabherr, Lois Lammerhuber, Edition Lammerhuber
1. Platz: Gartenkunst in Deutschland, Stefan Schweizer, Sascha Winter (Hrsg.), Verlag Schnell & Steiner GmbH
3. Platz: Landgärten – Private Paradiese zum Träumen, Evi Pelzer, Karen MeyerRebentisch, BLV Buchverlag
2. Platz: Leibniz und die Revolution der Gartenkunst, Horst Bredekamp, Verlag Klaus Wagenbach 3. Platz: Villa, Garten, Landschaft, Christoph Bertsch, Gebr. Mann Verlag
Kategorie Bester Ratgeber: 1. Platz: Pflanzenschnitt, Hansjörg Haas, Gräfe und Unzer Verlag GmbH 2. Platz: Garten Basics, Mascha Schacht, Gräfe und Unzer Verlag 3. Platz: Staudenmischpflanzungen, Axel Heinrich, Uwe J. Messer, Verlag Eugen Ulmer
Sonderpreis der Jury: Terra Preta – Die schwarze Revolution aus dem Regenwald, Ute Scheub, Haiko Pieplow, HansPeter Schmidt, Oekom Verlag GmbH
STIHL Sonderpreis:
Sommerblumen, Dr. Claus Schulz
Bestellung unter www. Dennenlohe.de
ISBN 978-3-613-03140-1 c 49,90 / CHF 69,90 / c(A) 51,30
ISBN 978-3-613-02492-2 c 39,90 / CHF 55,90 / c(A) 41,10
Aktionsdeko: 2 Porsche-Modelle, Original Porsche-Plakat, Deckenhänger Lieferbar ab Ende April 2013 Nettowarenwert: ca. c 300,– / Bestellnummer: 03558
feiern Sie das Jubiläum mit unserer Aktion
ISBN 978-3-613-30911-1 c 39,90 / CHF 55,90 / c(A) 41,10 ET: Ende April
ISBN 978-3-613-03026-8 c 9,95 / CHF 14,– / c(A) 10,30
ISBN 978-3-613-02973-6 c 119,95 9,95 / CHF 27,90 / c(A) 20,60
Paul Pietsch Verlage GmbH & Co. KG Olgastraße 86, 70180 Stuttgart, Telefon (07 11) 2 10 80-29 Mehr Informationen unter www.paul-pietsch-verlage.de/handel
ISBN 978-3-613-03125-8 c 9,95 / CHF 14,– / c(A) 10,30
50 Jahre Porsche 9111