Nr. 3 | März 2015 | 50. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel
„Manche machen sich verdient und sind dafür zu rühmen, dass sie schreiben; andere dafür, dass sie nicht schreiben.“ Jean de la Bruyère
MIT Liebe ZWEI
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Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch
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Heft 3 | 2015 ISSN 0524-8426
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Kann man sich in eine Frau verlieben, von der man nur die Handtasche kennt? E
ines Morgens findet Laurent auf der Straße die Handtasche
einer Frau. Darin: ein altmodischer
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Spiegel, das Parfum La Habanita, ein Roman von Patrick Modiano, signiert vom Autor, und ein rotes
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Notizbuch voll persönlicher Gedanken, die Laurent faszinieren. Die Unbekannte hinter den Zeilen lässt ihn nicht mehr los. Laurent weiß fast nichts über die Frau, nur eins: dass er sie unbedingt kennenlernen möchte. Es beginnt eine Liebe mit zwei Unbekannten.
240 Seiten, gebunden, € 20,00 ISBN 978-3-455-60017-9 Auch als Hörbuch und E-Book
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Nr. 3 | März 2015 | 50. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel n
Die Vorschau: Was muss sie digital können? Ein Rundgespräch 24 Seite
Logistik: Den Vertrieb ausgliedern. Ein Plädoyer 30 Seite
Buchhandel: Die Programm-Macherin Special Sport, Hobby: Fit ohne Geräte 64 Seite
Special Junge Zielgruppe: Leidenschaft für Literatur 70 Seite
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Heft 3 | 2015
ISSN 0524-8426
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EINE
Redaktionsnotiz
FAMILIE
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WILL MEER
Vieles, was der unabhängige Buchhandel erhofft, ist aber wohl von den Verlagen nicht (mehr?) zu leisten, wie Sabine Kahls Plädoyer zur Vertriebspraxis der Verlage (s. S. 30) zeigt. Und es geht noch weiter: Deren Kostendilemma wird wohl dazu führen, dass sehr bald auch digitale Vorschaukonzepte die gedruckten Vorschauen ablösen sollen – ein Thema, das ziemlichen Diskussionsbedarf deutlich gemacht hat. Hier ist noch viel Überzeugungsarbeit nötig, wenn es gelingen soll, auch die „Kleinen“ mit ins Boot für eine BranDer kleine Bruder: Bestellen Sie nach, wenn Sie es chenlösung zu bekommen. auch im Laden verteilen möchten Für BuchMarkt hatte Tom Erben deshalb drei BuchhändlerInnen ins Münchener Literaturhaus eingeladen, um zu hören, was ein Titelinformationssystem leisten muss – ab S. 24 können Sie mithören.
H
ier im Heft finden Sie eine Broschüre mit den literarischen Frühjahrs-Highlights der unabhängigen Verlage: Die Kurt Wolff-Werbebroschüre „Es geht um das Buch“ hat damit einen kleinen Bruder bekommen, der auch im Buchhandel ausliegen wird. Auch Sie können das Heftchen verteilen – bei uns am Messestand (Halle 3 B 105) oder bei der Kurt Wolff Stiftung (Halle 5 E 403 und E 309) können Sie nachordern.
Foto: © Michael Wnuk aus: Unter Segeln zu Hause
ie Buchhandelswelt hat sich in den letzten Jahren massiv gewandelt – was dazu geführt hat, dass sich immer mehr der noch unabhängigen Buchhändler von den Verlagen vernachlässigt fühlen und auf sie zugeschnittene Konzepte vermissen.
Pünktlich zum Beginn der Schulpflicht verabschiedet sich die bekannte Seglerfamilie Müller/Wnuk erneut aus dem deutschen Alltag. Zwei Jahre wollen sie sich gönnen, um mit ihren Kindern den südamerikanischen Kontinent zu besegeln. Das ist der Plan. Charmant und ungeschminkt erzählen Nathalie Müller und Michael Wnuk von den großen und kleinen Problemen an Bord und davon, dass Pläne manches mal auch dazu da sind, um nicht eingehalten zu werden.
Ihr
Christian von Zittwitz
PS: Haben Sie sich auch schon Freitag, den 13.3., 13 Uhr vorgemerkt? So eine Kombination hat man ja nicht jedes Jahr. Zu diesem Termin verleihen wir auf der Leipziger Buchmesse an traditioneller Stelle (CCL, Mehrzweckfläche 4) die 16. BuchMarkt-AWARDs, und gern feiern wir mit Ihnen allen die stolzen Sieger des Jahres. Fürs leibliche Wohl sorgt – ebenfalls traditionell – wieder unser Sponsor Die Welt.
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Ihr Draht zu BuchMarkt: E-Mail: redaktion@buchmarkt.de / www.buchmarkt.de Tel.: 02150/9191-0 (Abo: -37) / Fax: 02150/919191
BuchMarkt März 2015
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Nach dem Weltbestseller
Inhalt | 3/2015
STONER ein weiteres literarisches Meisterwerk von John Williams
Gesine Klack: Die Inhaberin der Buchhandlung Krüger in Versmold begeistert ihre Kunden immer wieder mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm (S. 36)
Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme Aus dem Amerikanischen von Bernhard Robben Deutsche Erstausgabe Hardcover 368 Seiten € 21,90 ISBN 978-3-423-28049-5 Auch als eBook
Ein überwältigender Roman über die Zerbrechlichkeit von Menschlichkeit und Würde.
Kolumne I: Holger Ehling über Autoren, Verleger und Agenten .......... 20
Die Dekoidee des Monats: Literarische Stadtflucht ............ 6
Kolumne II: Mayers Almanach ........ 22
Karl Rauch u.a.: Neues vom Kleinen Prinzen .................................... 7
Magazin
Daab: Bildband-Verleger goes Sachbuch ..8
Einkauf: Was muss ein Titelinformationssystem leisten können, wenn es dem Buchhandel wirklich Vorteile bringen soll? ........... 24
Die Geschichte hinter dem Buch: „Surferboy” (mare) ............................... 8 Schwerpunkt in Leipzig: Deutschisraelische Beziehungen ..................... 10 Büchertisch: Die Novitäten im März ...12
Jetzt im Taschenbuch!
Mathias Ehrich von seinen Kunden verabschiedet ...................................... 18
Rückblick: Der Februar auf buchmarkt.de ..................14 Leute mit Ideen: Wie sich Vertreter
Special | Sport, Hobby
Plädoyer: Sabine Kahl über die Vorteile externer Vertriebsdienstleister ............ 30 Buchhandel: Gesine Klack beweist, dass man mit einem gut sortierten Sortiment, einem aufregenden
Special | Junge Zielgruppe
Bestseller
352 Seiten € 9,90 ISBN 978-3-423-14395-0 Aus dem Amerikanischen von Bernhard Robben Auch als eBook
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FANTASIEVOLL, DÜSTER, ATEMBERAUBEND
Gesprächsrunde in München: Stephanie Lange, Anton Neugirg, Silvia Horn und Tom Erben diskutieren über Vor- und Nachteile einer digitalen Vorschau (S. 24) Veranstaltungsprogramm und vielen guten Ideen Kunden finden und binden kann ................................. 36
E-Books: Libri bringt zur Leipziger Messe auch tolino-Verkaufsmöbel für kleinere Läden .............................. 50
Azubi: Mehr buchhändlerisches Selbstbewusstsein zeigen! ................... 40
Benzes besonderes Buch: „Tausend und Ein Tag” (Die Andere Bibliothek) ...... 52
Marktforschung: Mit der neuen Auswertungsplattform Metis von Media Control sollen sich die Umsätze vor Ort noch besser steuern lassen ................. 42
Markt: Boris Langendorf über die Erwartung deutscher Konsumenten .... 54
Musikgeragogik: Mit Musikalien die Zielgruppe 60+ erreichen ................... 44
Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten... 58 Kollegen-Tipps: Aus der Altstadtbuchhandlung in Wittlich ....... 60
Whisper
Praxis Monatsplanung: Fit für den April .... 46 Serie E-Commerce: Online-Marketing mit Social Media ................................ 48
Wie Bücher wirken: Die Gestaltung von Honoré de Balzacs „Verlorene Illusionen“ verspricht Zartheit und Gewicht zugleich .............................. 152
Aus dem Französischen von Stephanie Singh Deutsche Erstausgabe Klappenbroschur 320 Seiten € 14,95 ISBN 978-3-423-65012-0 Auch als eBook
VOM AUTOR DER
MÉTOTRILOGIE
120 Tage Lost Weekend: „Super gelaufen“ ........................................... 153
Rubriken Die 11-Bücher-Frage .....164 DVD-Tipp .........................59 Ideenmarkt ......................56 Impressum .....................156 Inserentenverzeichnis ...157 Klatsch & Tratsch .........159 Kopfnuss ........................157 Lesetipps ........................158 Pomis Auslese ...................62 Profile .............................162 Spot(t)light .....................150
„No Alibis“: Die letzte unabhängige Buchhandlung in Belfast ist auf Krimis spezialisiert ....................................... 154 Lesereise: Tropen-Autor tourt mit Bücherbus ......................................... 155 Veranstaltungen: Drei Damen mit Thrill ................................................. 156 Aktionen: Die Schnee-Katze vor der Buchhandlung Netzer ................ 160 Sales Award im Rückblick: Tom Erben, der 2009 den Hauptpreis gewann, ist stolz auf seine Auszeichnung ....... 161
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»Locker, spannend, fröhlich und schön - diese vier Wörter sind nur wenige von vielen, die dieses Buch beschreiben. Lautes Lachen und unaufhörliches Schmunzeln gehören bei der Lektüre dazu.« Seraina Nüssler / Schuler Bücher, Chur
»Dieses Buch stecke ich als Lieblingsbuch 2015 in meine Handtasche! Wunderbar!« Manuela Ronning / Lesezeichen,Werther
»Oh, war das schööön, sooo schön!!« Brigitte Mareczek / Buch & Musik, Weil der Stadt
»Sie haben einer Buchhändlerin an ihrem freien Tag drei glückliche Stunden beschert. Nur schön! Obwohl so romantisch, ist das Buch überhaupt nicht kitschig. Ich bin sicher, das wird eines unserer Lieblingsbücher in diesem Jahr.« Heike Walta / Buchhandlung Riemann, Coburg
»Der bezauberndste Roman des Frühjahrs! Ein Buch, das dem Herzen Flügel gibt und einen dann glücklich in den Alltag entlässt. Danke!« Anke Horling / Hugendubel, Würzburg
»Dieses Buch gefiel mir sehr gut. Eine originelle Geschichte über die Zufälle im Leben, wie das Schicksal beeinflusst werden kann. Mit einem unerwarteten Auftritt des Nobelpreisträgers Patrick Modiano.« Christine Dankelmann /Thalia, Dresden
»Bezaubernde Figuren – wie in der Fabelhaften Welt der Amélie. Detailverliebte Beobachtungen und Chrarakterisierungen für wundervolles Kopfkino.« Sigrun Hintzen / Buchhandlung Hintzen, Kleve Weitere Infos: Vertreter fragen. Oder Fax senden. Oder anrufen. Telefon: 040/44188-227 Fax: 040/44188-211
»Mit Liebe mit zwei Unbekannten haben Sie definitiv einen, wenn nicht DEN charmantesten Liebesroman dieses Frühjahrs im Programm.« Frank Menden / Stories! Die Buchhandlung, Hamburg
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Hundeillustration: Nikolaus Heidelbach
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Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme
Deko-Idee
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Romane
Stadtflucht literarisch
Schaumpappe (70x100 cm), Sprühkleber, hellen Stoff als Unterlage, bemooste Steine, Moos o.ä.
Anna Quindlen, Ein Jahr auf dem Land, DAV Doris Knecht, Wald, Rowohlt Berlin Edan Lepucki, California, Blumenbar John Williams, Butcher’s Crossing, dtv John Strelecky, Wiedersehen im Café am Rande der Welt, dtv
In diesem Frühjahr gibt es auffallend viele Romane, deren Protagonisten aus unterschiedlichsten Gründen ihr Leben verändern wollen, ihre urbane Existenz aufgeben und sich ein naturnahes Leben einrichten. Auch wenn sie „nur“ aus der Stadtwohnung in ein Häuschen auf dem Lande umziehen – viele Leser interessiert, was ein solcher Lebenswandel alles auslösen kann. Mit unserem Inszenierungs-Vorschlag lenken Sie Aufmerksamkeit auf Bücher zu diesem Thema.
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So geht’s: Drucken Sie sich die Stadtkulisse aus. Druckvorlagen finden Sie auf buchmarkt.de, Rubrik Praxis unter „Dekotipp“. Halten Sie sich beim Zusammenpuzzeln an die Druckreihenfolge. Für ein anderes Format können Sie sich dort auch das Bild herunterladen und bei Rasterbator.net ein Rasterbild in einer anderen Größe herstellen. Stellen Sie die „Stadt“ in den Hintergrund und dekorieren Sie davor Bücher, Moos und Steine.
BuchMarkt März 2015
Bilder, Gedichte, Philosophie Henry David Thoreau, Walden. Leben in den Wäldern, Diogenes Le Roy / A. Dan, Henry David Thoreau – Das reine Leben, Knesebeck M. Kronstädter / H.J. Simm, Lob des Landlebens, Reclam
Lieblingssachen selber machen
Übersetzungen
Der Kleine Prinz bleibt sich treu
Bunte Stoffe, fröhliche Muster: Über 30 Nähprojekte in Cath Kidstons unverwechselbarem Vintage-Stil
Karl Rauch. Seit Anfang diesen Jahres, siebzig Jahre nach dem Tod von Antoine de Saint-Exupéry, sind die Rechte am französischen Original des Kleinen Prinzen frei. Adaptionen des Kleinen Prinzen gab es auch zuvor schon, sei es mit Nacherzählungen, Filmen oder der im letzten Jahr erschienenen Fortsetzung „Der große Prinz“ aus dem Gütersloher Verlagshaus. Doch mit der Freigabe der Rechte verliert der Karl Rauch Verlag sein Monopol auf den deutschen Kleinen Prinzen und andere Verlage drängen mit eigenen Übersetzungen auf den Markt. Sowohl zum Hören (siehe BuchMarkt 1/15, Seite 114) als auch zum Lesen wie z.B. die Neuübersetzungen von Hans Magnus Enzensberger bei dtv und Arche, Peter Stamm bei S.Fischer und Ulrich Brossier bei Reclam und noch einige mehr. So ähnlich die Texte auf den ersten Blick erscheinen, so unterschiedlich sind sie auf den zweiten. Enzensberger hat sich beispielsweise an der modernsten Fassung versucht und ergänzt den Text teilweise für ein besseres Verständnis. Der bekannteste bleibt aber der von Grete und Josef Leitgeb, der mit seinen Formulierungen wie „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ seit 62 Jahren zitiert wird. „Leser haben ihre eigenen Gesetze. Meistens lieben die wertkonservativen Deutschen das, was sie in ihrer Kindheit geprägt hat, und das ist eindeutig die erste Übersetzung von Gre-
te und Josef Leitgeb aus dem Jahr 1950. Deshalb hat sich – auch angesichts der zu erwartenden Flut an neuen Übersetzungen ab diesem Jahr – für uns die Strategie empfohlen, auf das ‚Original‘ zu setzen“, sagt Karl Rauch-Verlagsleiter Tullio Aurelio. Auch die Neuübersetzung von Elisabeth Edl, die ebenfalls im Originalverlag des Kleinen Prinzen erschienen ist, setzt auf den „originären Geist“ des literarischen Originals. Behutsam modernisiert aber dennoch im selben Sprachklang bleibt diese Fassung nah an den bekannten Worten. Seit Herbst 2014 ergänzt der Verlag Karl Rauch sein Programm außerdem um weitere Titel, die den „originären Sinn“, wie es in der Vorschau heißt, vermitteln und damit ein Umfeld für den Kleinen Prinzen schaffen. So entstand die kleine Reihe „Neue Prinzen“, in der die Geschichte weiter geschrieben oder neu interpretiert wurde. „Die ‚Neuen Prinzen‘ sind ein Versuch, Sinn-Zusammenhänge des Kleinen Prinzen literarisch neu heraus zu schälen: Das Büchlein von Christophe Breitenmoser befasst sich mit der Weiterentwicklung der Charaktere des Kleinen Prinzen. Der Band von Eva Köberle beschäftigt sich mit dem Thema Krieg und Frieden, das bei Saint-Exupéry und im Kleinen Prinzen präsent ist und heute so aktuell ist wie leider immer schon“, so Aurelio. Daneben erscheint der Titel „Die Briefe an den Kleinen Prinzen“ mit von Kindern geschriebenen, tieferen Einsichten zur Handlung.
BuchMarkt März 2015
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Das Cath Kidston Nähbuch Über 30 neue Ideen der Kultdesignerin
160 Seiten, Broschur mit Klappen, 297 x 210 mm ca. 150 Farbfotografien € 16,95 (D) / € 17,50 (A) / sFr. 24,50 ISBN 978-3-8310-2789-7
Mitte März 2015
Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme
Erzählendes Sachbuch
So denken Nobelpreisträger Daab. Mitte des Monats erscheint im Daab Verlag, an sich eine Adresse für Kunst-, Design- und Architekturbücher, das Sachbuch „Geniale Begegnungen“ von Peter Badge und Sandra Zarrinbal („Der letzte Zeuge“). Die Autoren halten in diesem „Erzählroman“ teils skurrile teils abenteuerliche Treffen und Gespräche mit Nobelpreisträgern fest, die, so verspricht Verleger Ralf Daab, „Blickwinkel verschieben und Zusammenhänge aufzeigen, die uns Normalsterblichen so nie zu Gesicht kommen. Für uns ist der Titel bereits jetzt das Buch des Jahres. Unser Ziel ist die Spiegel-Bestsellerliste.“ Aber warum publiziert ein BildbandVerleger ein erzählendes Sachbuch? „Nachdem uns die ersten Texte vor zwei Jahren vorgelegt wurden, waren wir und alle, denen wir eine Leseprobe geschickt
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or zwei Jahren erhielt ich einen Brief. Der Absender kam mir bekannt vor. Und tatsächlich: „Vor einigen Jahren, als Sie Lektorin bei Suhrkamp waren“, begann er, „habe ich Ihnen mein Romanmanuskript Surferboy zugesandt. Sie haben es abgelehnt mit der Begründung, dass der Roman nicht ins Suhrkamp-Programm passt. Sollte ich aber jemals etwas über Berlin oder Deutschland aus amerikanischer Perspektive schreiben, so wäre das interessant. Und das Paradox des Schicksals ist, dass Sie jetzt bei einem Verlag sind, zu dem Surferboy prima gepasst hätte und mein neuester Berlin-Roman überhaupt nicht. Aber ich schicke ihn Ihnen trotzdem, denn versprochen ist versprochen.“ Im letzten Absatz seines Briefes erwähnte der Autor noch, dass Surferboy in der Zwischenzeit ein durchaus erfolgreiches, aber kurzes Leben bei einem anderen Verlag gehabt hatte, der leider Insolvenz anmelden musste, und dass die Rechte nun wieder bei ihm, Kevin McAleer, lägen. Ich kam ins Grübeln, denn ich erinnerte mich gut an die
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hatten, so begeistert, dass wir mehr von den Geschichten wollten, die tiefer gehen als nur die Bilder. So hat sich das Projekt von einem ursprünglich geplanten Fotobuch mit etwas mehr Texten zu einem echten Sachbuch entwickelt“, berichtet Ralf Daab. Programmatisch gesehen sei dies auch gar nicht so weit von der Verlagsphilosophie entfernt: „Wir setzen konsequent auf Inhalte und Qualität. In den neuen Büchern, die wir seit vier Jahren veröffentlichen, sind weit mehr Texte enthalten als früher in Zeiten der Coffeetable Books.“ Die mediale Aufmerksamkeit scheint auf jeden Fall gesichert: Auf der Leiziger Buchmesse wird „Geniale Begegnungen“ vorgestellt, neben Artikeln in Spiegel und Focus soll es eine Serie in Bild geben und
Die Geschichte hinter dem Buch
Surferboy, die Zweite mare-Programmleiterin Katja Scholtz über einen Roman, der endlich da angekommen ist, wo er hingehört
Katja Scholtz: „Fest steht: Surferboy ist nicht nur für Surfer“
BuchMarkt März 2015
„Dieses Buch öffnet Grenzen“: Ralf Daab über „Geniale Begegnungen“
TV-Auftritte bei u.a. Markus Lanz werden zurzeit terminiert. Ab 16. März ist der Band im Handel. Das ist die Weltpremiere. Die englische Ausgabe erscheint erst im September. Leseprobe : www.genialebegnungen.de
Leichtigkeit und Ironie, mit der McAleer die Geschichte von Steve erzählt, der sich nichts sehnlicher wünscht, als Surfer zu werden – obwohl er Angst hat vor dem Meer und aus dem Valley kommt: eine wahre Disqualifikation in den Augen der „Locals“, die auf ihren Brettern leben und lässig-gelangweilt Sätze von sich geben wie (wir befinden uns in den späten Siebzigern): „Die Wellen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.“ Konnte man diesen Roman nicht einfach noch einmal neu herausbringen? Ihm zu einem zweiten und hoffentlich längeren Leben verhelfen? Denn fest steht: Surferboy ist nicht nur für Surfer. Denn selbst wenn Surferboy Freiheit, Sonne und Rock’n’Roll beschwört, so gibt es auch noch eine zweite Botschaft in diesem Buch, das der Tagesspiegel vor acht Jahren als „klug arrangierten Entwicklungsroman“ bezeichnete. Doch lesen Sie selbst. Der Roman ist wieder lieferbar. Und zwar bei dem Verlag, zu dem er am allerbesten passt.
Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme
Buchmesse
In Leipzig: 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen von Tel Aviv, wilde Pflanzen züchtet. Seine Literatur behandele keine Politik. Sein Buch „Zwei Bärinnen“ ist im Februar bei Diogenes erschienen. David Grossmann, dessen neuer Roman im Herbst in Deutschland erscheint, wurde dagegen deutlich: „Niemand von uns weiß doch, was Frieden überhaupt ist“, erklärt der Autor, der 2006 einen Sohn im Libanonkrieg verlor. „Seit dreißig Jahren gibt
Der israelische Buchmarkt Im Gespräch über das Verhältnis Deutschland - Israel während der Jerusalem Book Fair: Leipzig-Messechef Oliver Zille, Autorin Lizzie Doron
Zeitgeschichte. „Fünfzig Jahre deutschisraelische Beziehungen“ ist das Schwerpunktthema der Leipziger Buchmesse in diesem Monat. Insgesamt 40 Autoren aus Israel und Deutschland beteiligen sich an über 70 Lesungen und Veranstaltungen, um nach dem Motto „Aus der Geschichte lernen – die Zukunft gestalten“ über das deutsch-israelische Verhältnis zu sprechen. Höhepunkt wird die Lange Nacht der deutsch-israelischen Literatur u.a. mit Amos Oz, Meir Shalev, Mirjam Pressler, Avi Primor, Gila Lustiger und Lizzie Doron. Organisiert wurde die Veranstaltung von Christiane Munsberg vom Club Bertelsmann, in Zusammenarbeit mit der Botschaft des Staates Israel in Berlin und deutschen Verlagen, mit Unterstützung der Leipziger Buchmesse und der Stadt Leipzig. Diese Veranstaltung kommt zur rechten Zeit: In einer gerade publizierten Studie über das aktuelle Verhältnis von Deutschland und Israel stellt die Bertelsmann Stiftung fest, dass die Deutschen immer weniger Verständnis für die israelische Politik aufbringen. Deutschland ist ein pazifistisches Land geworden, Krieg als politisches Mittel findet keine Zustimmung. Dafür sei das Interesse an israe-
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lischer Literatur und Kultur gewachsen. Die Leipziger Buchmesse ist für diesen Austausch ein wichtiger Ort: Seit zehn Jahren veranstaltet der Club Bertelsmann mit der Botschaft von Israel die Reihe „Deutsch-israelische Beziehungen“. Fast alle israelischen Autoren, die in dieser Zeit in Deutschland Bücher publizierten, haben diese in Leipzig vorgestellt. Damit legen die Israelis ihren Schwerpunkt der literarischen Aktivitäten in Deutschland in die Messestadt. Das wachsende Interesse an israelischer Literatur erklärt Barbara Wahlster, Literaturchefin bei Deutschlandradio Kultur, so: „Israelische Literatur ist vielfältig und experimentierfreudig, die Autoren wagen etwas. Dazu gehört auch ein, wie Amichai Shalev sagt, leichtfüßiger und humorvoller Umgang mit dem Holocaust. Die deutschen Autoren sind da viel vorsichtiger.“ Als im Februar zehn deutsche Journalisten auf der Jerusalem Book Fair einige der Autoren kennenlernten, die zur Leipziger Buchmesse kommen, wollten nur wenige der Literaten über Politik sprechen. Trotzdem schwang die aussichtslose politische Lage in den Gesprächen mit. „Lasst uns lieber über meinen Garten reden“, sagte Meir Shalev, der in der Wüste, in der Nähe
BuchMarkt März 2015
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Prozent des Buchhandels entfällt auf zwei Handelsketten. Yiftach Dekel, Chef des größten israelischen Verlages Keter: „Ohne Buchpreisbindung führte das zu einer Rabattschlacht. Der Buchhandel diktierte den Verlegern die Preise.“ Für die 1.664 israelischen Verleger war das fatal. Hinzu kam ein sehr geringer Anteil von E-Books, Onlinehändler wie Amazon sind in Israel nicht tätig. Die Politik verabschiedete daraufhin ein BuchpreisbindungsGesetz, das die Preise für Neuerscheinungen auf 18 Monate festlegt. Das Gesetz greift seit dem Sommer 2014 – mit dramatischen Konsequenzen: Die Anzahl der verkauften Bücher ging um 60 Prozent zurück. Neuerscheinungen verteuerten sich schlagartig. Trotzdem blieb der Verlagsumsatz unterm Strich gleich. Viele Buchhändler haben auf das veränderte Käuferverhalten reagiert und Ladenflächen zugunsten von NonbookSortimenten verändert. Jüngere und unbekannte Autoren werden im Handel kaum noch präsentiert. Yiftach Dekel: „Der Buchhandel kann so seine Funktion als Ort für Literaturentdeckungen nicht mehr erfüllen.“
KENNETH BONERT
Ein literarischer SSchelmenroman. chelmenroman.
Foto: Foto: © Richard Dubois
Service für Buchhändler: Das E-Book mit Leseproben aller beteiligten Autoren gibt es kostenlos zum Download
es keinen Frieden, stattdessen besetzen wir das Land der Palästinenser und strapazieren Ideologien, um unser Handeln zu rechtfertigen.“ Israel und die Palästinenser müssten Militanz und Aggressivität hinter sich lassen und psychisch genesen. „Krieger als Politiker reißen uns alle ins Unheil. Ein Feind zu sein, bleibt niemals folgenlos.“ Die Historikerin Fania Oz-Salzberger ergänzte: „Wir sind auf der Suche nach einer neuen Identität. Frei von Nationalismus, jenseits der Dinge, die das Leben in Israel schwer machen.“ Die Tochter von Amos Oz, der in Leipzig aus seinem großen Altersroman „Judas“ lesen wird, sieht, dass viele Jugendliche vor der ausweglosen Situation ins Ausland flüchten. Inzwischen leben 25.000 junge Israelis allein in Berlin. Gemeinsam mit der Self-PublishingPlattform BoD veröffentlichte der Club Bertelsmann ein E-Book mit Leseproben aller beteiligten Autoren der Veranstaltung. Das Gratis-E-Book, Herausgeberin von „1965 bis 2015. Deutschland – Israel“ ist Christiane Munsberg, ist auch als Service für Buchhändler gedacht. Das E-Book ist ab sofort in den Großhandelskatalogen gelistet und soll dem Buchhandel helfen, Kunden im eigenen Online-Shop auf das Programm der Leipziger Buchmesse und die Autoren des Messeschwerpunkts aufmerksam zu machen.
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Roman · Diogenes
800 Seiten, Leinen, € (D) 25.90 Auch als E-Book
Eine universelle Geschichte über einen jungen Menschen auf der Suche nach Erfolg und nach seinem Platz im Leben. Eine atmosphärische Familiensaga.
DONAL RYAN
Weise und komisch, zutiefst berührend.
Foto: © Anthony Woods
BuchMarkt März 2015
tellen! Kenneth tzt bes 15 Bonert rscJeheint am 25.3.20 E Der Löwen sucher
Ein junger Mann, der alleine dasteht. Ein Dorf, das nur sein Bestes will. Eine Stimme, die ihn bezaubert. Und ein Geschäft, das alles verändert.
Donal Ryan Die Sache mit dem Dezember Roman · Diogenes
272 Seiten, Leinen, € (D) 19.90 Auch als E-Book
Markt & Meinung | Novitäten
Frisch auf den Tisch ... Wallstein
dtv
Kai Weyand, Applaus für Bronikowski
John Williams, Butcher’s Crossing
Thorsten Ahrend, Lektorat: „In Kai Weyands neuem Roman arbeitet der Held als Bestattungshelfer. Ein Pechvogel ist er irgendwie, aber auch ein sympathischer Taugenichts, ein Improvisationstalent und ein Beobachter mit schrägem Blick auf die Welt. Jemand, der lange nicht erwachsen werden will (das kann man nach seinen nicht gerade einfachen Jugendjahren und dem Verlassenwerden von den Eltern auch nachvollziehen), dann aber doch sein Leben in die Hand nimmt. Komisch, ernst, skurril, alles in einem.“
Patricia Reimann, Programmleiterin Literatur: „Der Roman beginnt wie eine Umkehrung von ,Stoner‘. Während Stoner auf einer Farm aufwächst und über die Liebe zur Englischen Literatur schließlich Professor wird, stammt der Harvard-Student Will Andrews aus einer gebildeten Bostoner Familie, kehrt dieser Welt aber den Rücken, um in Natur und Wildnis zu sich selbst zu finden. Mittlerer Westen, Ende des 19. Jahrhunderts: Schon nach wenigen Seiten sind wir tatsächlich dort, spüren den Staub in der Luft, tauchen ein in die raue Atmosphäre einer kleinen Stadt am Rande von Nirgendwo. Abenteurer, Gestrandete, ein paar Frauen – und der junge Andrews auf der Suche nach dem „echten Leben“. Ein Abenteuerroman? Ein Western? – Es ist eine Geschichte, die einem den Atem raubt, Bilder, die sich tief einbrennen, eine überwältigende Parabel über Hoffnung und Wahn, Leben und Tod – ein Roman, dessen wilder Zauber unvergessen bleiben wird.“
Kindler
Jan Weiler, Kühn hat zu tun Katharina Schlott, Stellv. Programmleitung: „Martin Kühn könnte mein Nachbar sein: Ehemann, Vater, Freund, Polizist – und komplett überfordert. Wie dieser Mensch kämpft, verzweifelt, sich selbst überschätzt, sich verknallt, kapituliert, Hoffnung schöpft, das beschreibt Jan Weiler grandios. Ein komisches, melancholisches, unvergessliches Buch über die deutsche Wirklichkeit.“
Mira Taschenbuch
Susan Mallery, Kuss und Kuss gesellt sich gern Daniela Peter, Senior Editor: „Susan Mallery gehört zu den international erfolgreichsten Liebesromanautorinnen. Ihre Romane sind voll Herz und Leichtigkeit, stellen sich aber auch den ernsten Seiten des Lebens. Im neusten Werk begegnet Felicia (28, hochintelligent, nimmt Gesagtes oft zu wörtlich) dem Exsoldaten Gideon (eloquent, beliebt, traumatisiert) – zwei Charaktere, die scheinbar nicht zusammenpassen und doch ideal füreinander sind. Wer einen charmanten und humorvollen Liebesroman sucht, ist hier genau richtig.“
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Andreas Paschedag Berlin Verlag
Inger-Maria Mahlke, Wie Ihr wollt Andreas Paschedag, Programmleitung deutsche Literatur: „Ausgehend vom Setting der Tudor-Ära erzählt ,Wie ihr wollt‘ eine ganz moderne Geschichte vom Versuch einer Emanzipation – und einer Verführung. Es geht um Gunst und Aufmerksamkeit, um unseren Wunsch, etwas Besonderes zu sein, um die Flüchtigkeit von Macht in den sozialen Netzwerken jeder Zeit. Ein kluges, ein böses, ein komisches Buch, getrieben von der Lust am Fabulieren und solch machtvoller Sprache, dass es einem Tränen in die Augen treibt.“
Suhrkamp
Amos Oz, Judas Raimund Fellinger, Lektor: „Wie schon im Weltbestseller ,Eine Geschichte von Liebe und Finsternis‘ verschmilzt Amoz Oz in ,Judas‘ privates Schicksal und gesellschaftliche Entwicklung: von Liebe, die unvorhersehbaren Muster folgt, von den politischen Ideologien und Mächten, von Leid, Mitleiden und Hoffnung, und das mitten in Jerusalem – von alldem erzählt der unübertroffene Meister der Zeitdiagnose.“
BuchMarkt März 2015
Katharina Braun Schneiderbuch
Jennifer Donnelly, Waterfire Saga Katharina Braun, Programmleiterin Schneiderbuch: „Als ich die ,Waterfire Saga‘ auf den Tisch bekam, war ich auf Anhieb begeistert: eine mitreißende Geschichte von einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen, Jennifer Donnelly – und dazu ein fantastisches Multi-Plattform-Projekt mit Video und Musik-Komponenten. Ganz großes Kino!“
Bewegend und leidenschaftlich – vom Finden und Verlieren der
... im März. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl Coppenrath
Kein & Aber
Pipa Lupina, Wohin mit dem Krimskrams?
Anne Tyler, Der leuchtend blaue Faden
Theresa Wegener, Lektorin: „Pipa Lupina führt Kinder auf spannende Weise an den wichtigen Umweltschutz heran. Mit ihr lernen sie, die vielseitige Natur zu schätzen, und werden zum Mitdenken und Mitmachen aufgefordert. In ,Wohin mit dem Krimskrams?‘ finden Pipa und ihre Freunde einen originellen Weg, wie man aus alten Dingen und vermeintlichem Plunder noch etwas tolles Basteln kann – ganz nach dem Motto ,Aus alt mach neu!‘“
Sara Schindler, Cheflektorin: „Falls Sie noch nicht in das Werk von Anne Tyler eingetaucht sind, beginnen Sie jetzt! Eine der beeindruckendsten Autorinnen legt ihr neues Meisterwerk vor, einen Familienroman über mehrere Generationen hinweg, der ihr ganzes Können zeigt: Wie Tyler familiäre Beziehungen seziert und wie sie in die Seele eines jeden einzelnen Familienmitglieds schaut, ist unvergleichlich – brillant beobachtet, mit großer Empathie und voller feinem Witz. Ich werde dieses Buch wieder und wieder lesen!“
großen Liebe.
Auslieferung 11.05.15
Schoeffling
Aufbau
Isabella Straub, Das Fest des Windrads Tom Müller, Lektor: „Isabella Straub ist ein echtes Unikum, sie schreibt so komisch über das tägliche Scheitern des Lebens, dass man gar nicht merkt, dass man auch immer über sich selbst lacht. Wenn wir nicht weiter wissen, sie weiß es. Das Provinznest Oed am Tiefen Graben, der Schauplatz von Straubs neuem Roman ,Das Fest des Windrads‘, ist eine herrliche Bühne für die Comédie humaine unserer Zeit.“
Constanze Neumann Hoffmann und Campe
Lea Singer, Anatomie der Wolken Constanze Neumann, Cheflektorin: „Eine fulminante Begegnung im Jahr 1810: Johann Wolfgang von Goethe, das alternde Universalgenie der Klassik, und der junge, wilde Romantiker Caspar David Friedrich – zwei Künstler, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Luise Seidler, eine junge Porträtmalerin, die beide Männer fasziniert, hat das Treffen arrangiert. Was geschieht, wenn zwei so unterschiedliche Charaktere aufeinanderprallen, zeigt Lea Singer in einem feinfühligen Porträt beider Künstler und ihrer Epochen.“
Harlequin Enterprises GmbH | Valentinskamp 24 | 20354 Hamburg
Dr. Sabine Baumann, Lektorat: „,Die Middlesteins‘ sind eine ganz normale Familie, bis Richard sich nach dreißig Jahren Ehe von Edie trennt. Edies Leibesumfang, ihre Esssucht, sind nicht der alleinige Grund. Ungefragt schmieden die Kinder, Schwiegertochter und Enkel Rettungspläne und suchen Schuldige, bis ein Familienfest zum Fiasko zu werden droht. In ihrem New York Times-Bestseller erzählt Jami Attenberg mit feiner Ironie von übermäßigem Gewicht und mangelnder Selbsterkenntnis.“
© Mathias Bothor
Jami Attenberg, Die Middlesteins
ISBN 978-3-95649-180-1 304 Seiten | 9,99 € [D]
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BuchMarkt März 2015
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Internet | Die Ereignisse der Branche im Rückblick
30.1. – Es war die erste Großbuchhandlung Deutschlands – und sie hat Buchhandelsgeschichte geschrieben: Hugendubel am Marienplatz in München. Die Meldung von ihrer Schließung hat die Branche aufgeschreckt, doch nun scheint sich eine Lösung anzubahnen. Höchstwahrscheinlich kann die Buchhandlung über das Frühjahr 2016 hinaus am Marienplatz bleiben. Die Bayerische Hausbau hatte das Gebäude neu vermieten wollen – an die Deutsche Telekom. Doch es könnte sein, dass sich Telekom und Hugendubel das Haus in Zukunft teilen. 3.2. – Im Frankfurter Haus des Buches wird der Selfpublisher-Verband gegründet. 9.2. – Epilog im sogenannten „Wanderhurenstreit“: Voland & Quist spendet 12.500 Euro an das Kurt Tucholsky Literaturmuseum. Der unterlegene Verlag Droemer Knaur wurde verpflichtet, die Kosten des Verfahrens zu tragen, d.h. Voland & Quist muss nicht für Anwälte und Gerichtskosten aufkommen. Deshalb wird er die Nettoeinnahmen aus der Crowdfunding-Aktion wie angekündigt spenden. 9.2. – Zwölf saarländische Buchhandlungen werden für ihr besonderes Engagement in der Leseförderung mit dem Gütesiegel „Netzwerk MEHR LESEN – Anerkannter Lesepartner 2014/15“ ausgezeichnet. 9.2. – Auf die Markteinführung der multimedialen Kinderbibliothek LeYo! bei Carlsen wird zum 1. April die Gründung einer eigenen Verlagseinheit folgen. 10.2. – Zum fünften Mal in Folge erhielten die Buchhandlung Rote Zora in Merzig und Losheim die Auszeichnung „Anerkannter Lesepartner 2014/15 des Netzwerks Mehr Lesen“. 10.2. – Der Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik geht in diesem Jahr an Manfred Papst (Leiter des Ressorts Kultur bei der „NZZ am Sonntag“). 13.2. – Die Sozialwissenschaften bei Nomos wachsen weiter. Mit der edition sigma erweitert der Verlag sein Programm mit über 500 Titeln aus den Bereichen Arbeits- und Industriesoziologie, Sozialstaats- und Arbeitsmarktforschung, Verwaltungswissenschaften, Öffentliche Wirtschaft, Technikfolgenabschätzung sowie Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung. 17.2. – Ein neues Festival feiert in diesem Frühjahr Premiere. Vom 4. bis zum 28. März wird Literatur:Berlin an verschiedenen Literaturorten im Prenzlauer Berg stattfinden. Veranstalter sind der Georg Büchner Buchladen und die Kulturbrauerei. 18.2. – Die Jesus-Bruderschaft in Gnadenthal hat zum Jahresbeginn Teile ihres Verlagsgeschäfts an die Präsenz Medien und Verlag GbR übergeben. Jetzt ist sichergestellt, dass auch die Buchhandlung Kloster Gnadenthal weitergeführt wird. 18.2. – Nun steht fest: Am 14. März schließt die 2012 gestartete Buchhandlung ocelot in Berlin. Ab 6. März findet ein Räumungsverkauf statt. 19.2. – In einem „Brandbrief“ haben sich die VerlegerVerbände an den Finanzausschuss des Bundestages und mehrere Bundesminister gewandt. Der Anlass: Vor wenigen Wochen hatte das Finanzministerium mitgeteilt, dass man rückwirkend eine umsatzsteuerliche Aufteilung der Umsätze mit Abonnements von Zeitungen und Zeitschriften mit parallelem OnlineAngebot erwarte.
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Neuer KWS-Vorstand 4. März – Das Kuratorium der Kurt Wolff Stiftung hat einen neuen Vorstand berufen, der sein Amt nach der Leipziger Buchmesse, also am 16. März, antreten wird. Der bisherige Vorstand Monika Bilstein (Peter Hammer Verlag), Stefan Weidle
© Georg Altenrepen
News
(Weidle Verlag, Vorsitzender) und Dietrich zu Klampen (zu Klampen Verlag) beendet seine Amtszeit. Neu im Vorstand sind Britta Jürgs, Leif Greinus und Jörg Sundermeier. v.l. Jörg Sundermeier, Britta Jürgs, Leif Greinus
Buchhandlungspreis startet 26. Februar – Es geht los: Kulturstaatsministerin Monika Grütters gibt den Startschuss für den Deutschen Buchhandlungspreis. Ab sofort können sich unabhängige und inhabergeführte Buchhandlungen für die Auszeichnung bewerben. Grütters betont: „Mit dem Deutschen Buchhandlungspreis setzt die Bundesregierung ein Zeichen für den Erhalt eines flächendeckenden Netzes an Buchhandlungen in Deutschland. Wir wollen ihnen im Wettbewerb mit den großen Online-Buchhändlern den Rücken stärken, ihnen Aufmerksamkeit verschaffen und ihre Bedeutung für unsere Kulturlandschaft unterstreichen.“
Der Deutsche Buchhandlungspreis ist mit insgesamt einer Millionen Euro ausgestattet. Die Auszeichnung wird an bis zu 100 Buchhandlungen vergeben. Die Gewinner können sich über Prämien in Höhe von jeweils 25.000 Euro, 15.000 und 7.000 Euro freuen. Partner des Deutschen Buchhandlungspreises sind die Kurt Wolff Stiftung und der Börsenverein. Buchhandlungen können ihre Bewerbungen ab sofort bis zum 29. Mai 2015 bei der Beauftragten für Kultur und Medien einreichen. Die feierliche Preisverleihung findet im September statt. Die Bewerbungsunterlagen gibt es unter www.deutscher-buchhandlungspreis.de.
Preis-Kandidaten 5. Februar – Für den Preis der Leipziger Buchmesse hat die Jury unter der Leitung von Hubert Winkels in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung jeweils fünf Autoren bzw. Übersetzer nominiert. Insgesamt hatten sich 115 Verlage mit 405 Werken für den Preis beworben. Kategorie Belletristik: • Ursula Ackrill: Zeiden, im Januar (Wagenbach) • Teresa Präauer: Johnny und Jean (Wallstein) • Norbert Scheuer: Die Sprache der Vögel (C.H. Beck) • Jan Wagner: Regentonnenvariationen (Hanser Berlin) • Michael Wildenhain: Das Lächeln der Alligatoren (Klett-Cotta) Kategorie Sachbuch/Essayistik: • Philipp Felsch: Der lange Sommer der Theorie. Geschichte einer Revolte 1960-1990 (C.H. Beck)
• Karl-Heinz Göttert: Mythos Redemacht. Eine andere Geschichte der Rhetorik (S. Fischer) • Reiner Stach: Kafka. Die frühen Jahre (S. Fischer) • Philipp Ther: Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa (Suhrkamp) • Joseph Vogl: Der Souveränitätseffekt (diaphanes) Kategorie Übersetzung: • Klaus Binder: Lukrez, Über die Natur der Dinge (Galiani) • Elisabeth Edl: Patrick Modiano, Gräser der Nacht (Carl Hanser) • Moshe Kahn: Stefano D’Arrigo, Horcynus Orca (S. Fischer) • Mirjam Pressler: Amos Oz: Judas (Suhrkamp) • Thomas Steinfeld: Selma Lagerlöf, Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden (Die Andere Bibliothek)
Beltz übernimmt Campus ganz 5. Februar – Thomas Carl Schwoerer (Foto) hat seine 50-Prozent-Anteile am von seinem Vater gegründeten Campus Verlag an die Beltz Rübelmann Holding verkauft; seit 1995 hatte er die Geschäftsführung inne, die übernimmt jetzt Marianne Rübelmann. Thomas Carl Schwoerer
BuchMarkt März 2015
scheidet Anfang März aus dem Verlag aus. Joachim Bischofs als Leiter Marketing und Vertrieb, Dr. Olaf Meier als Programmleiter Allgemeines Programm und Dr. Judith Wilke-Primavesi für den Verlagsbereich Wissenschaft bleiben weiter Verlagsleiter.
J E T Z T F I T NG I EN FRÜHL IN
www.buchmarkt.de | Februar
Himmelfahrtskommando? 17. Februar – Weltbild-Mitarbeiter sollen die Pläne des Filial-Käufers Rüdiger Wenk (Lesensart GmbH) als „Himmelfahrtskommando“ beurteilen. Die Nachricht, dass die kleine Firma mit bislang zwei Läden 70 Läden aus dem bundesweiten Filialnetz von Weltbild kaufen wolle, sorgte in der Presse für Spekulationen, wie ernst das alles gemeint sei. Branchenkenner fühlen sich an Tricks erinnert, die schon früher mal gut funktioniert haben. Es „sieht nämlich so aus“, dass die Droege-Manager vor dem
Problem standen und stehen, gegen Verdi entweder für die ganze Weltbild-Kette eine Art AnschlussKonkurs zu machen, womit „sie aber einen fürchterlichen Image-Schaden und ein absolutes Desaster für die Mitarbeiter verursacht hätten“. Die Alternative, die kranken Teile herauszuschneiden, diese einem „wirtschaftlich Schwachen“ in die Hand zu geben und ihm finanziell bei der Abwicklung durch Verlustausgleich unter die Arme zu greifen, habe aber schon früher funktioniert.
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! N E T R A ST
Personalia Franziska Spelleken Franziska Spelleken (29) betreut die Presse und Lizenzabteilung bei Schöningh, Wilhelm Fink und Konstanz University Press. Sie vertritt Alexandra Schumacher, die in Elternzeit geht. (30.1.)
Carina Emminger Carina Emminger hat bei der Buchwerbung der Neun (Bwd9), München, angefangen. Sie unterstützt das Verlagsmarketing-Team bei der Konzeption und Umsetzung der Printwerbemittel. (2.2.) Thomas Ammon Neuer Lektoratsleiter für den Bereich Wirtschaft des zur C.H. Beck-Gruppe gehörenden Verlag Vahlen ist Thomas Ammon (45 – Foto).Er hat am 1. Februar die Nachfolge von Dr. Jonathan Beck angetreten, der zu diesem Zeitpunkt die Leitung des geisteswissenschaftlichen Verlagszweigs des Verlages C.H. Beck übernommen hat. (4.2.) Merle Gith Seit dem 1. Januar ist Merle Gith für das Management des Louisoder Verlags zuständig. (5.2.)
DAVID BEZ | SALAT-POWER
MEHR ALS 250 REZEPTE FÜR JEDEN TAG MIT VEGANEN UND VEGETARISCHEN VARIANTEN ISBN 978-3-7716-4589-2 | 19,99 €
Monika Hoffmann Monika Hoffmann (26) ist eine neue Mitarbeiterin in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Neukirchener Verlagsgesellschaft. (9.2.) Martina Tittel Die im Jahre 1713 gegründete Nicolaische Buchhandlung, die älteste Buchhandlung Berlins, wird fortgeführt. Martina Tittel will sie mehrheitlich übernehmen. Dieter Beuermann bleibt als Minderheitengesellschafter „im Boot“. (9.2.) © Elmar Schwarze
Sascha Heinen Die Nachfolge für Rita Bollig ist gefunden: Neuer Leiter von Bastei Entertainment wird Sascha Heinen. Er kommt von der Deutschen Telekom AG, wo er Leiter Music war. (2.2.)
Eva Leipprand Eva Leipprand wird zur neuen Vorsitzenden des Verbands Deutscher Schriftsteller (VS) gewählt. Sie löst Imre Törek ab. (9.2.)
Tony Stubenrauch Tony Stubenrauch (24) verstärkt seit dem 1. Februar als Online Marketing Manager die Werbeabteilung des Carl Hanser Verlags. Zusammen mit Frauke Vollmer betreut er Online-Marketingkampagnen und das Community-Marketing. (10.2.) © Sorin Moral
© Birgitta Kicherer
Monika Osberghaus Seit dem 1. Januar ist Monika Osberghaus, Verlegerin und Geschäftsführerin der Leipziger Klett Kinderbuch Verlag GmbH, Mehrheitsgesellschafterin des Verlags. Die Stuttgarter Ernst Klett AG bleibt weiterhin Mitgesellschafterin. (1.2.)
Udo Fischer Udo Fischer (43) ist seit dem 1. Februar Vertriebsleiter bei Pegasus Spiele. Zuletzt war er Bezirksleiter bei Weltbild. (6.2.)
STEPHAN HINZ | SUPERDRINKS
99 NEUE KULTGETRÄNKE SMOOTHIES, SÄFTE, TEES UND LIMONADEN ISBN 978-3-7716-4594-6 | 19,99 €
Hannes Riffel / Andy Hahnemann Die S. Fischer Verlage bauen den Bereich Science Fiction/Fantasy aus – gleich zwei neue Stellen (mit dem Standort Berlin) werden geschaffen. Mit Hannes Riffel (49 – Foto l.) wechselt ein prominenter Experte als Programmbereichsleiter SF/Fantasy zu Fischer, ebenfalls neu im Ressort ist Dr. Andy Hahnemann (39 – Foto r.). (10.2.)
Hans Peter Buohler Seit dem 12. Januar gehört Hans Peter Buohler (31) dem Klett-Cotta-Lektorat an. (5.2.)
BuchMarkt März 2015
Barbara Scheuer-Arlt Barbara Scheuer-Arlt (50) übernimmt ab 1. März die Gesamt-Herstellungsleitung der Verlagsgruppe Random House. (10.2.)
MICAELA STERMIERI | LUNCHBOX-REVOLUTION VEGGIE TO GO – MIT VEGANEN ALTERNATIVEN ISBN 978-3-7716-4527-4 | 19,95 €
15 www.fackeltraeger-verlag.de
Internet | Die Ereignisse der Branche im Rückblick
» Wir wollen nicht nur unterhalten, sondern auch aufklären, Werte vermitteln, die Vielfalt der Welt zeigen «
Diesen Monat im Netz
Lob
Aladin-Verleger Klaus Humann im Sonntagsgespräch am 1.2.2015
» Ein religiöses Buch muss Erfahrungen beschreiben und keine Theorien. Es muss eine bescheidene Sprache haben und darf nicht zu viel versprechen «
Zum fünften Mal gab es in München die „Hardcore Night“, die Markus Naegele (Foto) erfunden hat, um „seine“ Literatur zu promoten – kann man wilde Literatur besser und gezielter vermarkten?
Pater Anselm Grün im Sonntagsgespräch am 8.2.2015
» Die kognitiven Systeme übernehmen Wissensarbeit. Der humane Wissensarbeiter hat sich dagegen kaum weiterentwickelt «
Schade
Trendforscherin Birgit Gebhardt im Sonntagsgespräch am 15.2.2015
» Sachbücher verlegen ist ja manchmal auch ein Krimi «
Der tägliche neue Berg an Transportverpackungen: Schade – das Gerücht, der KNO-Fahrer würde ihn wieder mitnehmen (wenn die Kartons nur schön gebündelt wären) hat sich auf Nachfrage als Gerücht entpuppt.
Jeden Monat gibt es bei Musial in Recklinghausen kostenlos ein Gedicht für die Kunden, immer vom Team ausgewählt, je nach Stimmung und Klima im Laden, wie Ulrike Musial sagt.
Maria Leucht / Andrea Kruska Maria Leucht (32 – Foto l.) übernimmt die Vertriebs- und Marketingleitung im Hamburger mareverlag. Andrea Kruska (34), die bislang in dieser Funktion tätig war, verabschiedet sich für zwei Jahre in Elternzeit.(11.2.)
Constanze Wachsmann / Sarah Klumpp Im Herder Verlag gibt es ab sofort eine Key AccountDoppelspitze. Constanze Wachsmann betreut als Key Account Managerin die Kunden Thalia, Mayersche, KNV, Umbreit und Libri. Ihre Kollegin Sarah Klumpp kümmert sich um Hugendubel, Amazon und Weltbild. Beide berichten an den Geschäftsleiter Marketing und Vertrieb Hans Peter Joos. (13.2.)
Franziska Hedrich / Nadya Hartmann Nach zehnmonatiger Elternzeit ist Franziska Hedrich (Foto) wieder für die Presse der Frankfurter Verlagsanstalt zuständig. Ihre Vertretung Nadya Hartmann, seit 2012 im Verlag, wechselt ins Lektorat. (11.2.)
Janine Nehrhaupt Janine Nehrhaupt (29) ist von Parragon zum BuchVertrieb Blank gewechselt und ist seit Anfang Februar dort als Key-Account-Managerin für Nord- und Ostdeutschland im Vertriebsteam tätig. (17.2.)
Salome Lindner Salome Lindner (33) betreut seit Januar das Programm Beltz Nikolo, das jüngste Verlagsprogramm der Verlagsgruppe Beltz und verstärkt damit das (11.2.)
Rita Niemann-Geiger Seit Anfang Februar verstärkt Rita Niemann-Geiger (57) die Marketingabteilung des Beltz Verlags in Weinheim als Assistentin des Marketingund Vertriebsleiters Andreas Horn. (17.2.)
Lektorat.
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© Rabea Edel
Idee
Droemer Knaur-Verlegerin Margit Ketterle im Sonntagsgespräch am 22.2.2015
www.buchmarkt.de | Februar
Michaela MarkertKäser / Isabella Jahn Michaela MarkertKäser (Foto l.) übernimmt das Sortimentsmanagerin für die Bereiche Nonbook & Neue Medien bei Hugendubel. Ebenfalls neu ist Isabella Jahn (33). Sie verantwortet die Bereiche Reise, Sprachen & Lernen, Kochen & Genießen. (18.2.)
© Rabea Edel
Anvar Cukoski Anvar Cukoski (32) ist neu im belletristischen Lektorat von Piper. Er wird im Rahmen der neugeschaffenen Stelle vor allem für die deutschsprachige Literatur zuständig sein. (19.2.) Frank Rainer Max Dr. Frank Rainer Max zieht sich aus der verlegerischen Geschäftsführung des Reclam Verlages zurück. Er war seit 1982 im Lektorat bei Reclam und ab 1998 als Geschäftsführer tätig. Bis auf Weiteres führt Wolfgang Kattanek die Verlagsgeschäfte.(19.2.) Katrin Jacobsen Katrin Jacobsen, seit zwei Jahren Herstellungsleiterin bei Aufbau, verantwortet die Gestaltung und Produktion der Titel im Verlag Die Andere Bibliothek. Sie folgt auf Renate Stefan. (19.2.)
© Herb Allgaier
Daniel Lenz Daniel Lenz, Mitglied der Chefredaktion Buchreport, ist zusätzlich Leiter Produktentwicklung beim Verlag Harenberg Kommunikation. (19.2.) Michael Stehle Michael Stehle (45) wird von der Gesellschafterversammlung von Freies Geistesleben & Urachhaus GmbH zum Urachhaus-Chef ernannt.(24.2.)
Achim Gralke Achim Gralke (54) ist seit 15. Februar als Programmleiter zum Stuttgarter frechverlag gestoßen. Er folgt damit auf Katarina Raker. (24.2.) Tino Heeg Tino Heeg ist neuer Programmleiter für Psychologie & Lebensgestaltung bei Herder. Er folgt auf Dr. Karin Walter. (24.2.) Jan Valk Zum 1. April wird Jan Valk (36 – Foto) als Lektor für deutschsprachige Literatur im DuMont Buchverlag beginnen. (25.2.)
Gestorben Stefan ReclamKlinkhardt Stefan Reclam-Klinkhardt, Neffe und Adoptivsohn von Heinrich Reclam, geboren am 30.5.1929, ist tot. Er starb am 1. Februar im Alter von 85 Jahren. ReclamKlinkhardt trat 1963 in den Verlag ein. Er war elf Jahre als Herstellungsleiter und 17 Jahre als Leiter des Graphischen Betriebes tätig. Ab 1981 als zweiter Geschäftsführer und Kommanditist war er für beide Betriebe zeichnungsberechtigt. Nach dem Tod seiner Mutter Annemarie Klinkhardt war er Hauptanteilseigner unter den Reclam Gesellschaftern. (1.2.) Irene Greven Irene Greven, Verlegerin des Kölner Greven Verlages, ist am 31. Januar, einen Tag nach ihrem 88. Geburtstag, gestorben. Seit 1958 arbeitete sie Seite an Seite mit ihrem späteren Ehemann Sigurd Greven für den Adressbuch-Verlag (heute: Greven Medien). Nach dem Tod ihres Mannes 1981 leitete sie die Firmengruppe mehr als 30 Jahre als Alleingesellschafterin. (31.1.) José Manuel Lara Bosch Der Präsident des größten spanischen Medienkonzerns Grupo Planeta, José Manuel Lara Bosch, ist am 1. Februar in Barcelona im Alter von 68 Jahren nach einer langen Krebserkrankung gestorben. Editorial Planeta war 1949 von Laras Vater José Manuel Lara gegründet worden. (1.2.) Ludger Behnke Ludger Behnke, Kundenbetreuer beim Barsortiment Könemann, ist nach kurzer schwerer Krankheit, am ersten Februar-Wochenende im Alter von nur vierzig Jahren gestorben. Sein plötzlicher Tod hat nicht nur seine Kollegen im Außendienst, dem er seit 2010 angehörte, sondern auch seine Kunden im Raum NRW erschüttert. (4.2.) Wolfgang Mertz Wolfgang Mertz, früherer Geschäftsführer des S. Fischer Verlags, ist am 29. Januar im Alter von 84 Jahren verstorben. Er kam 1965 in den S. Fischer Verlag, blieb ein Jahrzehnt bis 1975 – um dann 1982 erneut in den Verlag einzutreten. Seine Hauptverantwortung lag in der Leitung des Bereichs Rechte und Lizenzen. 1995 schied er, das Pensionsalter erreichend, als Geschäftsführer aus. (5.2.)
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© Werner W. Wille
Birgit Schmitz Birgit Schmitz wird Editor-at-Large von Benevento Publishing, dem Buchverlag von Red Bull Media House. Sie soll sich um die programmatischen Entwicklung des neuen Verlages kümmern. (17.2.)
Redaktionsschluss 26. Februar
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DANKE an alle Verlage, Autorinnen, Kollegen, Stiftungen, Illustratoren, Fotografinnen, Buchmessen, Fotografen, Museen, Journalistinnen, Illustratorinnen, Medien, Journalisten, Herausgeber, Kulturinstitutionen, Autoren, Kolleginnen und an alle anderen, die in den letzten 20 Jahren mit uns zusammen gearbeitet haben und ohne die wir nicht das wären, was wir sind! Murielle Rousseau & Ulrike Plessow und das ganze BUCH CONTACT-Team
Markt & Meinung | Leute mit Ideen Wie ein Berliner Verlagsvertreter sich von seinen Kunden verabschiedet
Zu Besuch in 150 Buchhandlungen
Mathias Ehrich zu Besuch bei Daniela Pieper, Hugendubel Rostock: Sein letztes Jahr als Vertreter lässt sich in seinem Blog miterleben
Im Renteneintrittsalter? Der? Viele Buchhändler wollten es nicht glauben, als sie vor einigen Wochen eine Mail von Mathias Ehrich bekamen. „Mein letztes Jahr als Verlagsvertreter hat begonnen“, schrieb Ehrich, der ein Vierteljahrhundert in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unterwegs war. Ende 2015 wird er mit 65 Jahren seine Reisetätigkeit beenden. Doch bis dahin sind es noch zehn Monate, und was Mathias Ehrich in der Zeit erlebt, kann jeder im Blog https:// matzehrich.wordpress.com/ verfolgen. Mit seinem Tagebuch „Mein letztes Jahr auf Reisen“ will Ehrich Freunde, Kunden und Kollegen an seinem Abschied Anteil nehmen lassen. Wer Mathias Ehrich kennt, weiß, welche Freude er an seiner Arbeit hatte und hat. Und er kennt sie alle bestens, die rund 150 Buchhandlungen, die er für die Verlagsgruppe Oetinger, NordSüd und für den noch jungen Bamberger Magellan Verlag bereist. „Das Frühjahr könnte ganz gut laufen“, ist Ehrich überzeugt. „Das ist wichtig für einen befriedigenden Abgang.“ Bei Oetinger setzt er beispielsweise auf die Pippi-Langstrumpf-Retroausgaben zum 70-jährigen Jubiläum der beliebten Kinderbuchfigur, bei Magellan auf die Vor-
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lesereihe „Oma Henni erzählt“, und er gerät ins Schwärmen über „ein ganzes Feuerwerk höchst origineller Bilderbücher“ aus dem NordSüd Verlag. Unter anderem erscheinen neue Titel von Sonja Danowski,Torben Kuhlmann, Jon Klassen und Oliver Jeffers. Die mit einer Verkaufsfläche von 20 Quadratmetern wohl kleinste Buchhandlung Berlins, die Buchhandlung Wilde in Kreuzberg, öffnet ihre Türen weit, wenn Mathias Ehrich sich ankündigt. Den Laden hat Inhaber Karl-Heinz Kirchner von seinen Eltern übernommen, an die sich Ehrich noch gut erinnert. Und mit dem knapp 13-jährigen Philipp steht nun schon die dritte Generation in den Startlöchern. Der Schüler ist eine Leseratte und berät nachmittags gerne mal hinterm Tresen. „Bücher, die er empfiehlt, laufen prächtig“, weiß Mathias Ehrich. Er freut sich über Neugründungen wie die Buchhandlung am Mexikoplatz in Berlin, wird wehmütig, wenn jemand schließt wie die Bansiner Buchhandlung, deren Mietvertrag nicht verlängert wurde. Glück im Unglück: Sie wird bald an anderer Stelle auf Usedom wieder eröffnen, in der Villa Paula, in der Hans Werner Richter, der Gründer der „Gruppe 47“, als Kind lebte.
BuchMarkt März 2015
Michaela Loths „Ein Buchladen“ in Beelitz fällt Ehrich immer wieder durch die sehr schöne, geschmackvolle Gestaltung im Fenster und in der Buchhandlung selbst auf. Im Hof, der ans Mittelalter erinnert, würde er wohl gerne verweilen, doch nächste Termine warten in Rheinsberg und Neuruppin. Besonders freut sich Ehrich schon auf den Besuch in der Bunten Stube in Ahrenshoop. In dem traditionsreichen Geschäft finden die Urlauber alles, was ihr Herz begehrt. Bücher, Regionalia aus dem eigenen Verlag, Kunsthandwerk, Schmuck und Grafik. Man liest in dem Blog aber nicht nur von Begegnungen mit Buchhändlern, sondern auch von anderen Erlebnissen wie dem Besuch einer Ausstellung von Norbert Bisky in der Rostocker Kunsthalle und von all den kleinen Orten am Wegesrand, mit Namen wie Gottesgabe, Streitheide und Hechtstücke. „Schade nur, dass ich bei der Fahrt durch all diese Dörfer mit den originellen Namen keine Zeit habe, um einmal anzuhalten“, so Mathias Ehrich. Das könnte sich im nächsten Jahr ändern. Doch wer weiß. Er hat jedenfalls schon viele Ideen, wie er „seinen“ Buchhändlern auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen will. Margit Lesemann
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Bestellen Sie bei Ihrem Vertreter oder unter KUNDENBETREUUNG INNENDIENST unter der kostenlosen Rufnummer 0800 500 33 22 Fax: (089) 41 36 - 33 33 | E-Mail: kundenservice@randomhouse.de Besuchen Sie uns auf www.btb-verlag.de oder facebook.com/btbverlag
Holger Ehling kommentiert „Freundliche Feindschaft“ und Piktogramme mit Darth-Vader-Maske
Alles Gutmenschen!
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ür unsereinen, der sich als Schreiber mit den Verlagen herumschlagen muss, sieht das natürlich anders aus. Erstens, so die Hoffnung der Schreibanfänger, besorgen die Agenten einem in Nullkommanix einen Verlagsvertrag. Und zweitens, so die Erkenntnis älterer Hasen, kann man so manche Nickligkeit in den Verträgen, die sich erst nach einiger Zeit als solche herausstellt, dank der fleißigen Helferlein wohl vermeiden. Und drittens: Man erspart sich beim Gespräch mit dem Verlag den unangenehmen Teil, nämlich das Verhandeln über Geld. Und ja – die 15 Prozent Provision, die gemeinhin von Agenturen verlangt wird, zahlt man nicht ungern, wenn dadurch insgesamt die Konditionen besser werden und die Verlage sich zu diversen Hilfestellungen verpflichten, die sie von selbst nicht anbieten würden. Die Verlage führen dagegen gern ins Feld, dass sie grundsätzlich im Reich des Guten agieren und natürlich niemals ihre Zulieferer von Druckbarem übers Ohr
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Holger Ehling Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia
© Jeannette Faure
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ch, die Agenten. Seit den 1980er Jahren ist diese Spezies in Deutschland vertreten und hat sich in unserem Branchenbiotop ordentlich verbreitet. Obwohl es an natürlichen Feinden weder damals noch heute mangelt: So mancher Verlagsmensch in Deutschland kriegt beim Gedanken an Verhandlungen mit den Schreibervertretern Hitzepickel. Die Meinung eines Frankfurter Verlegers, der mir vor einiger Zeit sagte, er würde jeden seiner Autoren rausschmeißen, wenn dieser mit einem Agenten ankäme, ist in der Branche wohl nicht ganz unüblich. Der sehr geschätzte Agent Michael Meller sagte vor einiger Zeit, das Verhältnis zwischen Verlagen und Agenten sei eine „freundliche Feindschaft“. Gäbe es auf der Frankfurter Buchmesse Piktogramme, würde wohl manch Verleger dafür plädieren, das Agentenzentrum mit einer Darth-Vader-Maske zu kennzeichnen.
hauen würden. Das deutet darauf hin, dass meine Meinung, dass unsere Branche bisweilen eine Art Paralleluniversum bewohnt, nicht ganz so falsch ist. Beispiele gefällig? Bitteschön: Ein sehr renommierlicher Verlag offerierte mir vor einiger Zeit einen Vertrag, in dem zu lesen stand, dass das Lektorat sich beschränke auf die Korrektur von Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung. Auch schön, aus einem anderen Haus: „Von dem dem Autor zustehenden Honorar werden pauschal 10 Prozent einbehalten, zur Finanzierung von Frei- und Werbeexemplaren.“ Ich
oder verbindlichen Lektoratsdienstleistungen, die natürlich zu zahlen sind, bevor es zu (oft fiktiven) Vermittlungsversuch an seriöse Verlage kommt. Hintendrauf wird dann gerne noch die Empfehlung gepackt, da die Vermittlung nicht geklappt habe, solle man es doch bei einem ganz bestimmten Druckkostenzuschussverlag versuchen. Sie meinen, in solche plumpen Fallen tappt niemand hinein? Falsch gedacht: Besonders seit dem Explodieren der Selfpublisher-Szene hat sich auch die Zahl der Agentendarsteller drastisch erhöht. Diese Tümpelschlammbewohner sind natürlich lästig – im Imperium des Bösen à la Star Wars stellen sie allerdings höchstens irgendwelche Klonkrieger dar. Der unbestrittene Darth Vader der Szene ist dagegen Andrew Wylie, in der Branche liebevoll gemeinhin als „Schakal“ bezeichnet. Spätestens seit er im vergangenen Jahr seine Agentur verschmolzen hat mit der von Carmen Balcells, ist er
Besonders seit dem Explodieren der Selfpublisher-Szene hat sich auch die Zahl der Agentendarsteller drastisch erhöht hatte diese Passage übersehen und wurde von zwei Lizenzdamen aus anderen Verlagen, denen ich den Vertragsentwurf gezeigt hatte, vor Üblem bewahrt.
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erabschieden wir uns also schon einmal von der Idee, Verlage seien grundsätzlich von Gutmenschen bewohnt. Bevor Sie jetzt denken, dass ich hier einen Werbeartikel für Literaturagenten schreibe: dass bei denen allzu viele Gutmenschen herumlaufen, halte ich auch für wenig wahrscheinlich – schließlich kann sich jeder als „Literaturagent“ bezeichnen, der das will, eine Lizenzierung gibt es nicht (genauso wenig wie für uns Journalisten). Und es gibt genügend Kreaturen, die naive Neulinge gnadenlos abzocken, mit Prüfgebühren
BuchMarkt März 2015
als lautstark krähender Gockel auf der höchsten Spitze des Branchenmists angekommen: Die Agentur hat deutlich über 1.000 Autoren unter Vertrag, darunter Nobelpreisträger wie Orhan Pamuk oder Saul Bellow, Bestsellerproduzenten wie Salman Rushdie oder Martin Amis und Sympathieträger wie Henry Kissinger und Nicolas Sarkozy. Auch die Erben von Rainer Werner Fassbinder lassen sich von Wylie vertreten. Dass der Gockel wirklich laut krähen kann, stellt er immer wieder gerne unter Beweis. Etwa, als er 2010 den Start von Amazon Publishing nutzte, um mit einem eigenen Laden Odyssey Editions moderne Klassiker exklusiv über Amazon zu verkaufen – womit er vor allem den großen Verlagen Dampf machen wollte in
»Eine köstliche Sommerverführung.«
Sachen Konditionen für die Autoren seines Stalls. Die Liebesaffäre mit dem freundlichen Monster aus Seattle dauerte nicht lange, heute ist das Verhältnis von Wylie zu Amazon nicht besonders zweideutig. Im vergangenen Jahr riet er in einem FAZ-Interview: „Wenn Sie die Wahl haben zwischen Amazon und der Pest, wählen Sie die Pest.“ Und später verglich er das Verhalten von Amazon im Konditionenstreit mit Hachette mit dem Vorgehen der Menschenfreunde von ISIS.
USA Today
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inen besonderen Spaß macht sich Wylie seit Jahren damit, anderen Agenturen lukrative Autoren wegzuschnappen: der Streit um den Wechsel von Martin Amis von seiner langjährigen Agentin Pat Kavanagh zu Wylie wurde legendär – Kavanagh ist die Ehefrau des vormals engsten Freundes von Amis, Julian Barnes. Anfang des Jahres haben Wylies lange Finger auch in Deutschland zugegriffen: Nach 30 Jahren engster Zusammenarbeit mit der Frankfurter Agentur Mertin kündigten die Erben des portugiesischen Nobelpreisträgers völlig überraschend den Vertrag und schlüpften unter das Dach von Wylie. Nicole Witt, Inhaberin der Agentur Mertin, blieb außer Überraschung und Enttäuschung nichts. Dabei hatten Saramagos Erben offensichtlich seine Tagebücher nicht gelesen (auf Deutsch bei Hoffmann und Campe). Dort schreibt er am 18.12.2008: „… den Literaturagenten [hat] direkt oder indirekt eine Verlagsindustrie ausgebrütet, die dazu übergegangen war, sich weit mehr damit zu beschäftigen, einen Bestseller nach dem anderen zu entdecken, als verdienstvolle Werke zu veröffentlichen und zu verbreiten. Schriftsteller, im Allgemeinen naive Menschen, die sich leicht von den Schakalen und Haien unter den Literaturagenten blenden lassen, laufen Versprechungen wie stattliche Vorschüsse und weltweiter Verkauf hinterher, als hinge ihr Leben davon ab.“ Saramago hatte auch für Andrew Wylie und dessen Verdikt „der Verleger ist nichts, gar nichts“ ein Urteil: „töricht“. Er war ein weiser Mann.
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Susan Jane Gilman Die Königin der Orchard Street Roman. 600 Seiten. Gebunden. € 19,95 Auch als eBook erhältlich Auslieferung: 2. März 2015
Alles begann auf Manhattans Lower East Side, als Malka mitten im Gedränge dem italienischen Händler und seinem Pferdefuhrwerk begegnete. Es war Salvatore Dinello, und auf den Seiten seines Wagens prangte verheißungsvoll in abblätternden roten und goldenen Lettern: »Dinello`s Ices«. Dieser Roman fegt wie ein Wirbelwind durch das 20. Jahrhundert und erzählt die außergewöhnliche Geschichte einer ungezähmten HeIdin, eines turbulenten Lebens und der Entdeckung der süßen Magie.
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INSEL www.insel-verlag.de
Mayers Almanach Bestenliste des Monats: Sechs positive Hölderlin-Textstellen Herzlichen Glückwunsch, JCF Hölderlin! Der empfindsame Mann, der sich seine eigene Romantikgattung schuf, hat am 20. März Geburtstag. Seine Gedichte und Aussprüche sind gerne mal todesnah, aber weil sein Geburtstag dieses Jahr auf den Frühlingsanfang fällt, habe ich die fünf bejahendsten herausgesucht. fühl in mir ein 6. Ich Leben, das kein Gott geschaffen und kein Sterblicher gezeugt. Ich glaube, daß wir durch uns selber sind, und nur aus freier Lust so innig mit dem All verbunden. ist nichts so klein und 5. Eswenig, woran man sich nicht begeistern könnte. der Sternenhimmel, 4. Wie bin ich still und bewegt. wenig, aber 3. Zuder wissen Freude viel, ist Sterblichen gegeben. mit den 2. Wie Lebenszeiten, so ist es auch mit den Tagen. Keiner ist uns genug, keiner ist ganz schön, und jeder hat, wo nicht seine Plage, doch seine Unvollkommenheit, aber rechne sie zusammen, so kommt eine Summe Freude und Leben heraus.
Alte Bücher, neue Filme Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche
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iebe Freunde informierter Beratung, zum Redaktionsschluss stehen die Gewinner der diesjährigen Oscarverleihung noch nicht fest, aber ich kann jetzt schon voraussagen, welche Bücher nach den Prämierungen am 22. Februar besonders gefragt sein werden. Z.B. „Gone Girl“ von Gillian Flynn fällt in diese Kategorie: Im Kino gelobt wie unterschätzt, aber als Bestenlistenklammeraffe ist das Fischer-Taschenbuch absolut gerechtfertigt. Die interessantesten Sachen kommen dieses Jahr aber aus der Backlist, angeführt vom uralten „Hobbit“ bei Klett-Cotta. Als Cheryl Strayed ihre bestsellerverdächtige Reise durch die Wildnis zu sich selbst antrat, hatte Goldmann im letzten Frühjahr den richtigen Riecher. In „Der große Trip“ wird sie von Reese Witherspoon gespielt, die sich die Rechte am Buch noch vor dessen Erscheinen selbst gesichert hatte. (Und deshalb darf sie jetzt auch mit aufs neue Cover.) Sogar schon vor zwei Jahren war bei Piper die Biografie von Jane Hawking er-
Schau genau: Buchcover auf den Punkt
ein Gott ist der 1. O,Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt, und wenn die Begeisterung hin ist, steht er da, wie ein mißratener Sohn, den der Vater aus dem Hause stieß.
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schienen, einer nichtprominenten Ehefrau, die nicht im Rollstuhl sitzt. Aus dieser hochinteressanten Perspektivenverschiebung wurde ein Film, der natürlich etwas rührender und kitschiger als das Buch daherkommt, weswegen Sie getrost das Buch empfehlen können: „Die Liebe hat elf Dimensionen“. Der Film heißt „Die Entdeckung der Unendlichkeit“. Ein ganz anderer Tisch ist die Biografie des US-Scharfschützen Chris Kyle. Von der Pflege behinderter Physiker hin zur dreistelligen Abschussliste im Kampf gegen den Terror ist es nur ein kleiner Schritt, zumindest wenn Hollywood zugreift. Altmeisterrunzler Clint Eastwood hat sich den angesagten Beau Bradley Cooper eingekauft und die Todesschützenbilanz in die Kinos gebracht. Im Riva-Verlag bereits 2012 als „Sniper“ erschienen. Im Trash- und Effektsegment muss man Panini loben, dass sie den MarvelComic „Guardians of the Galaxy“ auf den deutschen Markt bringen. Ob die Leser sich da auf eine längere Reihe einstellen wollen, muss man sehen. Ihre ganze Beratungskunst ist bei der grandiosen Retro-Osteuropa-GangsterPosse „Grand Budapest Hotel“ gefragt. Der Regisseur betont nämlich oft, dass sein Drehbuch von Stefan Zweig inspiriert sei. Nun suchen alle nach dem Hotelbuch von Stefan Zweig. Und hier sind Buchhändler gefragt, die mehr können
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Der Bestseller über Istanbuls Blütezeit als Amazon, nämlich zielsicher durch das Werk von Zweig navigieren und dem Kunden etwas mitgeben, das ihn hoffentlich ebenfalls inspiriert, denn Zweig hat keine Vorlage für diesen Film geliefert. Der Regisseur hat lediglich irgendwas von Zweig gelesen und dann gedacht: Ach, ich wollte ja auch noch einen Film drehen. Raten Sie mindestens „Die Welt von gestern“ an, das gibt es in acht lieferbaren Ausgaben und als Hörbuch. Außenseiterchancen hat die DrogenDetektiv-Farce „Inherent Vice“, eine Art Big Lebowski meets Thomas Magnum. Im Buchhandel steht Autor Thomas Pynchon für Qualität, die man sich erst mal schönlesen muss. „Natürliche Mängel“ ist als Buch ebenso unleichtverdaulich wie der Film; bei Rowohlt ist es von der 2012er Backlist direkt in den Lieferverzug geschossen. Geheimtipp, aber lesenswert: „Mein Leben ohne Gestern“, ein LübbeTaschenbuch von 2011. Frau erwartet Alzheimer und stellt sich schon mal drauf ein. „Still Alice“ heißt es jetzt, und natürlich ist jetzt Julianne Moore auf dem Cover. Vom großen Favoriten Birdman gibt es keine Buchvorlage. Da hat sich die Regie ihr Material selbst geschrieben. Und sowohl „Foxcatcher“ (Penguin) als auch „Imitation Game“ (Random House) warten noch auf ihre deutsche Übersetzung. Aber eins steht ja schon mal fest: Da kommt vorne ein Filmposter drauf.
Trend des Monats: Falken geht in den Relaunch!
Wow, der Falken-Verlag wird wieder aktiviert! Bei Random House werden keine einstmals erfolgreichen 70er-Jahre-Marken vorschnell beerdigt. Ab Frühjahr steht er wie neugeboren da, muskulös, schwitzend und gesund ernährt, der neue Testosteronverlag für den fitten Mann. Vergessen sind endlich die tuntigen Zeiten von „Taktische Schachendspiele“, „Mikroskopieren als Hobby“ und „Boule und Pétanque“!
»Elif Shafaks bester Roman.« The Independent
Zwilling des Monats: Unbehagliche Nachbarn bei Piper und Random House
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Foto: Katharina Lütscher
Flüsterhäuser, Nebelhäuser – gut, dass die weit auseinander liegen. Muss ja ’ne Gegend sein. Genebelt wurde bereits 2013 auf Hiddensee, und Eric Berg ist mit seiner aktuellen Taschenbuchausgabe der Bestenliste zugewandt. Piper springt vorsichtshalber auf den stylishen Zug auf und umtitelt „Your beautiful lies“ gischtspritzend mit „Das Flüsterhaus“.
Hardcover, 656 Seiten ISBN 978-3-0369-5715-9 ca. E (D) 24.90, ca. E (A) 25.60 erscheint h i t im A April il 2015
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KEIN & ABER
Magazin | Einkauf
Werkstattgespräch im Literaturhaus München (v.l.n.r): Stephanie Lange (Hugendubel), Anton Neugirg (Pustet), Silvia Horn (Buchhandlung Grünwald), Tom Erben (MVB)
„Eine Digitalvorschau kann das besser“ Was muss ein Titelinformationssystem leisten, wenn es dem Buchhandel wirkliche Vorteile bringen soll? Und was geht verloren, wenn sich der Einkauf radikal verändert? Ein Rundgespräch
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igitale Titelinformationssysteme sollen die gedruckten Verlagsvorschauen schon bald ergänzen oder gar ersetzen, der Einkauf wird sich dadurch radikal verändern. Was muss aber ein solches System leisten können und welche Vorteile hat das für das Sortiment? Was geht verloren, wenn es die Printvorschauen nicht mehr gibt? Tom Erben hatte für die MVB Stephanie Lange (Hugendubel), Anton Neugirg (Pustet, Regensburg) und Silvia Horn (Buchhandlung Grünwald) nach München zu einer Runde eingeladen, die mit ihm das Anforderungsprofil eines solchen Systems diskutierte. Wir haben mitgehört:
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Tom Erben (TE): Frau Reitter von Random House „rechnet damit, ab 2017 keine Vorschauen mehr drucken zu müssen“. Vor diesem Hintergrund: Wie werden Sie 2017 Ihren Einkauf organisieren, Frau Lange? Stephanie Lange (SL): Hätte es die Initiative für Digitalvorschauen nicht gegeben, wären wir selber aktiv geworden. Unsere Einkaufsprozesse im Spannungsfeld zwischen Zentral- und Filialeinkauf gestalten sich mit gedruckten Vorschauen schwierig. Bei uns schauen zu viele Menschen auf dieselbe Vorschau, auch wenn in der Zentrale längst eine Einkaufsentscheidung gefällt worden ist.
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Für mich kommt da also weniger eine digitale Vorschau auf uns zu als eine Datenbanklösung, die uns ermöglicht, andere Prozesse aufzusetzen. Und damit meine ich etwas ganz anderes als „Verlage schicken PDFs und 120 Buchhändler drucken das bei uns aus“. TE: Datenbank statt Vorschau – ist das auch Ihr Verständnis, Herr Neugirg? Anton Neugirg (AN): Im Gegensatz zu Hugendubel haben wir keinen Zentraleinkauf. Die spannende Frage ist deshalb für mich: Schafft eine solche Digitalvorschau den Spagat zwischen den Anforderungen aus Großbuchhandel, Mittelstand und klei-
C armel,
neren, inhabergeführten Buchhandlungen? Auch für uns geht es darum, Synergien zwischen und in den Häusern zu schaffen, um ein effizienteres Einkaufen zu ermöglichen. Silvia Horn (SH): Für die kleinere inhabergeführte Buchhandlung, deren Einkaufsentscheidungen nach Feierabend oder am Wochenende getroffen werden, ist das eine echte Herausforderung. Für mich ist eine digitale Vorschau noch unvorstellbar, denn unser Zentraleinkauf für das Frühjahr ist die Vertreterbörse in München mit 18 Terminen für jeweils fünf Verlage. Wenn ich mir vorstelle, das alles digital akribisch durchzusehen, bin ich am Montag erledigt. Das lässt sich in der gedruckten Vorschau mit der von mir in 30 Jahren eingeübten Praxis einfach schneller bearbeiten. TE: Was befürchten Sie, Frau Horn? SH: Es mag ja sein, dass man mit der elektronischen Vorschau viel machen kann, dummerweise habe ich aber nicht die Zeit dafür. Es würde mir reichen, damit den Einkauf optimal vorbereiten zu können. AN: Genau, am Anfang sollte die Plattform nur notwendige Features enthalten: Annotationen, Austausch zwischen den Filialen, Warengruppen setzen, WWS-Anbindung – danach hören meine Bedürfnisse fürs Erste schon auf. Wir müssen erst einmal 80 Pustet-Buchhändlerinnen auf das System schulen, bevor wir weitere Features aufsetzen. SL: Ich glaube, man kann die Bedürfnisse der Buchhändler und die der Verlage unter einen Hut bringen. Die Verlage müssen die Möglichkeit haben, ihre Inhalte darzustellen. Ich brauche die technische Möglichkeit, mich schnell entscheiden zu können, ich will mich nicht durchwühlen müssen. Die Zusatzinfos müssen aber verfügbar sein. Unsere Einkäufer können sich eventuell auch einen Trailer ansehen, um eine kompetente Einkaufsentscheidung zu treffen. Mir geht es da vor allem um einen smarten Prozess. TE: Relevante Informationen auf einen Blick – leistet das die elektronische Vorschau? SH: Ich brauche auf den ersten Blick eine kurze Inhaltsangabe … SL: Ich würde sogar auf eine Listenansicht gehen, denn oft reicht mir schon die Information: „GU bringt ein neues Spargelbuch heraus.“ Wenn sich dann 50 Buchhändler
in unseren Filialen für dieses Spargelbuch entscheiden, hat dieses Buch Relevanz. Das will ich in dem System abgebildet sehen. Für uns ist eine Frage im Einkauf von hoher Bedeutung: „Wieviel Fläche ist in einer Warengruppe zu füllen?“ Dazu muss ich schnell sehen können: In den nächsten Wochen erscheinen in der Warengruppe Kochen X neue Titel. Ich muss wissen, welche Novitäten erscheinen, bevor ich auf die Einzeltitelebene gehe. TE: Wie kann der Verlag die Bedeutung eines Titels in der E-Vorschau darstellen? SL: Mit einigen Verlagsleuten, die an dem Thema E-Vorschau arbeiten, habe ich gesprochen. Sie verstehen unsere Perspektive, haben aber Sorge, dass sie ihre Schwerpunkttitel nicht mehr in Szene setzen können. Wenn ein Schwerpunkttitel für viel Geld lizensiert wurde, ist diese Frage für die Verlage hochrelevant, dieses Interesse müssen wir Buchhändler ihnen zugestehen. TE: Welchen Einfluss hat die digitale Vorschau auf die Rolle der Vertreter? Wird sich etwas ändern am Verkaufsgespräch? SL: Für uns ersetzt die Digitalvorschau weder den Vertreter noch den Vertreterbesuch. Die Vertreter sind eine wichtige Qualifizierungsmaßnahme für unser Sortiment, und wir könnten ohne sie gar nicht auskommen. Das System soll aber den Mitarbeiter in die Lage versetzen, gemeinsam mit dem Vertreter eine substanzielle Entscheidung zu treffen, die die regionalen Bedürfnisse der Kunden und die individuellen Bedingungen der Filiale mit einbezieht. SH: Der Vertreter kann und soll meine Kaufentscheidungen ja beeinflussen, ich will meine Bestellvorschläge nicht sofort in einen Warenkorb legen. Der Vertreter muss meine Bestellvorschläge sehen können. Dass ich mit dem Vertreter vor zwei Laptops sitze, ist für mich allerdings schwer vorstellbar. AN: Printvorschau und Tablet, das ist doch nur ein anderes Medium … Aber der Vertreter muss mir nicht sagen, wieviel der Wettbewerber bestellt, er muss mir im Kontext sagen, wie ich dem Wettbewerber begegnen kann. Wir halten die Kolleginnen an, die Vertreterbesuche gut vorzubereiten, mit Abverkaufszahlen der Vorgängertitel. Das erwarte ich: Die Kolle-
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Frühjahrsliebling Großartiger Erstling! Das hat mein Herz berührt! 5 Sterne, Brigitte Drees, Köhl. Die Buchhandlung Inh. Rolf Köhl, Erftstadt-Lechenich
Authentisch und lebensklug, gut beobachtet und recherchiert. Wunderbare Figuren. Beeindruckende Geschichte. Der Blick aufs „Alte Land“ verändert sich. Klasse!
5 Sterne, Katrin Gesterding, Buchhandlung am Sand, Hamburg
Wunderbares Buch. Ich wohne hier und habe Land + Leute wiedererkannt (...) Mütter / Töchter... Ich liebe dieses Buch. 5 Sterne, Bettina Zwirlein, Allerleibuch, Buxtehude
Ein verregneter Sonntag ist gerettet. Ein großartiges Buch mit guten Charakteren, tollen Frauen und einer besonderen Sprache. (...) Ich freue mich schon, diesen Titel ab März unseren Kunden empfehlen zu können. 5 Sterne, Ute Pössinger, Rösrather Buchhandlung e.K., Rösrath
Leicht und doch schwer. Bissig und doch liebevoll, witzig und tiefsinnig. Entlarvend, treffend, voller Bilder. Mein Favorit im Frühjahr: „Altes Land“! 4 Sterne, Buchhandlung Baeuchle, Hinterzarten
Eindeutig 5 Sterne! Eine unterhaltsame Geschichte, die so ganz bodenständig ist. „Heimatliteratur“ ohne Kitsch, mit Witz und Charme erzählt. (...) Ich werde dieses Debüt mit Freuden empfehlen! Dank an Autorin und Verlag. 5 Sterne, Annette Böder, Neutor-Buchhandlung OHG, Breisach
Ein schöner, witziger, nachdenkenswerter Roman. Ironischer kann man nicht das Aufeinandertreffen von Bauern und den „Zugezogenen aus der Stadt“ beschreiben. Zumal die L Letzteren meinen, bezüglich Landwirtschaft alles besser zu wissen. 4 Sterne, Martina Schuster, Leselust GmbH, Berlin
Ein großartiges Buch. Danke. 5 Sterne, Angelika Schwabach, Buchhandlung Ida von Behr, Hamburg
Eigensinnige, sperrige Frauen, geprägt durch ihre Familiengeschichte und durch norddeutsche Landschaft – eindrucksvolle Lektüre. Für mich war es ein sehr fesselndes Leseerlebnis! 4 Sterne, Ulrike Herberg, Bargteheider Buchhandlung, Bargteheide
An den Knaus Vertrieb: Sie Lieben alle, danke für dieses wunderbare Buch von Dörte Hansen, bei dem der wenige Platz auf der Antwortkarte leider für meine Meinung nicht ausreicht! (...) Sagen Sie Frau Hansen bitte vielen lieben Dank für dieses wunderbare Buch, ich werde mich gerne in der kleinen Buchhandlung, in der wir engagiert viel und gut beraten, für das „Alte Land“ einsetzen. Christine Wolf, Buchhandlung Schwarz, Bielefeld
Eine schonungslose Frauengeschichte über drei Generationen, empathisch erzählt und die doch ermuntert, nicht gerettet zu werden, sondern seinen eigenen Weg zu gehen.
Maria Baader, Linzgau-Buchhandlung Inh. Michael Schlageter e.K., Salem
Ein gelungener Balanceakt zwischen Ironie, Schmerz und Versöhnlichkeit. Meinen Glückwunsch!
M. Meier, Altstadtbuchhandlung Inh. Sibylle Jud e.K., Ratingen
Ein sehr gutes Buch, prägnante Sätze, lebendige Figuren, ein gewebtes Bild, in dem jeder Faden echt ist. 5 Sterne, Buchhandlung W. Budde, Blomberg
Ich habe mein „Buch des Jahres“ bereits jetzt gefunden. Was für eine Geschichte, was für eine Autorin! „Altes Land“ wird seine Leser tief beeindruckt zurücklassen! Ortrun Scherer, Bücher & Papier Scherer, Neresheim
Düvel ok, is dat gran-di-os! Sprachgewaltig und großartig erzählt. Man wird eingewoben in den trockenen Witz, lacht laut los an einigen Stellen und an einer Stelle wird einem so unverhofft der Boden unter den Füßen weggezogen, dass es einen eiskalt erwischt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und doch ist die Geschichte, sind beide Geschichten herzerwärmend und hoffnungsfroh. Welch gekonnte Mischung. Mein Buch des Frühjahrs 2015. Silke Gutowski, Buchhandlung Memminger, Bremerhaven
(...) Bravo!!
Super!!
Die beste deutschsprachige Autorin jenseits des Mains (für das Debüt)!!
5 Sterne, Erika Dietrich-Kämpf, Buchhandlung Hugo Dorn, Bad Windsheim
Schööööööööööööööööööööööööön, einfach nur schön!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Für mich schon jetzt mein Lieblingsbuch des Frühjahrs! Jutta Pollmann, Humboldt Buchhandlung, Bottrop
Mehr.... mehr.... mehr!
Ich habe mich richtig versetzt gefühlt – aus dem tiefen Süden Deutschlands in den hohen Norden.
Birgit Krueger, Buchhandlung Stifel, Traunstein
Tolles Buch! Tolle Geschichte, super geschrieben, schöne Umgebung. Geniales Cover! Freue mich darauf, es zu verkaufen! 5 Sterne, ABC Buchhandel, Stelle
Sehr dicht und atmosphärisch geschrieben.
Eignet sich wunderbar für Lesekreise. Die Eigenarten der Nordlichter und des Dorflebens sind perfekt beobachtet + schönes Zusammenspiel der Figuren; der Generationenkonflikt war sehr fesselnd.
4 Sterne, Ute Ramm, Hansen & Kröger, Ruppichteroth
Diese Geschichte birgt mehr, als erwartet. Fesselt auch ohne dramatischen Plot. Alexandra Brune-Will, Junimond GbR Inh. Alexandra Brune-Will, Rösrath
Eins der schönsten Bücher seit Langem. Ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen.
5 Sterne, Lesekatze, Schöllkrippen
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bis zum Schluss
Magazin | Vertriebspraxis gefährdet, aus der Stimme der zuletzt ge- Was muss der Verlag andere neu definierte Aufgaben wahrhörten Buchhändler oder dem persönlinehmen? also tun? chen Eindruck ein pauschales „Der Markt Komplexer sind die Fragen zur Aufstelwill ...“ zu machen. Allzu oft ist der Vertrieb die Abteilung, lung des Verkaufsteams: Gespräche zwischen Programm, Marke- in der kleine oder große unvorhergesehene Sollen die freien Handelsvertreter weiting und Vertrieb könnten also sachlicher Probleme aus allen Abteilungen aufgefan- ter direkt an den Verlag angebunden sein? und koordinierter verlaufen. Sichtung und gen und gelöst werden müssen. Schließ- Welche Bedeutung hat der Verlag in der Analyse der wöchentlichen GfK-Zahlen lich ist der Vertrieb das Tor zum Handel Tasche des Vertreters und wie effektiv und sind ein erster, aber auch kostenintensiver und „verantwortlich“ für den Umsatz des zuverlässig werden vereinbarte MaßnahSchritt, den viele Verlage sich nicht leisten Verlages. Egal, ob die Herstellung zu spät men umgesetzt? Wäre der Vertriebsdienstkönnen. Hier kann der Vertriebsdienstleis- anliefert, das Cover doch ganz anders als leister als Vertragspartner, der gegenüber ter für seine Verlage eine angemessene besprochen aussieht, der Ladenpreis in letz- dem Vertreter eine Reihe von Verlagen Lösung verhandeln und anbieten. bündelt, gewichtiger? Die systematische ÜberprüSollen eventuell nur die Keyfung von geplanten und erzielAccount-Aufgaben von einem ten Titel-Ergebnissen sind echte externen Vertriebsdienstleister Zeitfresser, aber eine lohnende erfüllt werden, wie das etwa Investition. Vor allem, wenn (s. BuchMarkt 10/2014) AleProgramm und Marketing aus xander Elspas oder Uli Deurer ihren Blickwinkeln mitwirken. erfolgreich praktizieren? Wie Hier fließt das qualifizierte wird dabei sichergestellt, dass Feedback vor allem der Key das notwendige Zusammenspiel Accounter des Vertriebsdienstvon Key Account und Vertretern leisters ein. Auf dieser Basis reibungslos erfolgt? Juliane Seyfarth, Alexander Herrmann: gewinnen Gespräche zwischen Veränderungen von bestehenDurch Vertriebskooperationen nach ihrem Muster bleibt ihren Auftraggebern mehr Raum „für ihre Verkäufern, Programm und Marden Strukturen kosten in der entscheidenen Aufgaben: Das Entdecken und Regel Geld. Abfindungen und keting an Argumentationskraft. Und zusätzlich entwickeln beide Ausgleichsforderungen können Entwickeln von Inhalten!“ Partner gemeinsame Zielvorstelsich schnell zu einem Batzen lungen. Diese Gespräche finden addieren, den wohl nur wenige zu definierten Zeitpunkten statt und nicht ter Minute geändert wurde – der Vertrieb Verlage „in den Rückstellungen“ haben. zufällig in der Kaffeeküche. muss es in Richtung Handel geradebiegen. Dazu kommt, dass wertvolle persönliche, Mit strukturierter Kommunikation also, oftmals langjährige Bindungen in Frage Das ist für den Vertriebsdienstleister eine in die alle Verkäufer, Programm und Mar- große Herausforderung, weshalb er bei sei- gestellt und eventuell auch formal beendet keting eingebunden sind, kann die Furcht nen Verlagen die Einhaltung der Spielregeln werden müssen. Das ist eine große emotivor fehlender Markt-Resonanz schnell einfordert. Die daraus resultierende Zuver- onale Belastung. behoben werden. lässigkeit schätzt wiederum der Handel sehr. Deshalb sollte man seine Planung für eine Veränderung langfristig erstellen: Wo ergeben sich z.B. „natürliche“ VerändeFazit: Und was muss geklärt rungen, die man nutzen kann. Wie kann Der externe Vertriebsdienstleister ist für werden? man ggfs. in modularen Einzelschritten die den Verlag ein im Wesentlichen umsatzAusgliederung zum Vertriebsdienstleister abhängiger Kostenblock. Es muss geklärt und entschieden werden, bewerkstelligen? Er hat ein vitales Interesse daran, die welche Prozesse zukünftig im Verlag abgeUnd es gilt, zusätzlich eine Menge „inUmsätze im Sinne seiner Verlage (und bildet werden sollen oder müssen: direkter Kosten“ in die Überlegung für seiner eigenen Wirtschaftlichkeit) zu Die Titel-Datenbank inkl. Warengruppe oder gegen einen Vertriebsdienstleister entwickeln und zu optimieren. und Metadaten sind kostbares Verlags- einzustellen: Seine Koordination der Logistik sorgt Eigentum und gehören nicht in externe Reisekosten des Vertriebes zu Listunfür maximale Kostenersparnis beim Hände. gen und Jahresgesprächen Wer sorgt für die koordinierte Informa- Portokosten für den Vorschau-Versand Handel. Seine ausreichenden und kompetention des Vertriebsdienstleisters? Logistik-Kosten der Auslieferung ten Ressourcen für die Betreuung der Wie müssen Terminpläne (Konferenzen, Zugang zu GfK-Zahlen unterschiedlichen Handelspartner sind Auslieferungstermine) mit dem Ver- Konferenz-Kosten gleichzeitig Garant für einen qualifiziertriebsdienstleister abgestimmt werden? All diese Kalkulationen und Berechten Austausch zwischen Handel und Welche Personen aus dem bestehen- nungen werden dennoch zeigen, dass es Verlag. den Team können diese und ggfs. kurzfristig für den Verlag vermutlich nicht
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zu einer Ersparnis kommt, der Spar-Effekt sich erst im zweiten, vielleicht auch erst im dritten Jahr in vollem Umfang zeigt. Dann aber umso deutlicher.
Die Optionen für die Zukunft Deshalb meine ich, dass weitsichtige Unternehmer, Verleger und Kauf leu-
te gut daran tun, diese Option heute sorgfältig und ergebnisoffen zu prüfen. Die stationären Märkte werden weiter schrumpfen, aber gewiss nicht verschwinden. In welchem Verhältnis Print- und E-Book-Umsätze am Ende zueinander stehen, ist noch nicht ausgemacht. Und welche neuen Optionen die Zukunft bereithält, ist völlig offen. Flexibilität und vertriebliche Qualität ist deshalb das Gebot der Stunde.
Gerade kleinere oder junge Verlage, die gute Ideen und ein Profil haben, die eine klare Strategie verfolgen und der Zukunft neugierig, aufmerksam und voller Tatendrang entgegensehen, werden ihre Chancen mit einem professionellen Vertriebsdienstleister verbessern können. Sie können sich dann darauf konzentrieren, ihre entscheidenen Aufgaben zu lösen: Das Entdecken und Entwickeln von Inhalten! Sabine Kahl
10 Jahre Vertriebskooperation Aurora Im Gespräch mit Alexander Herrmann: „Der einzelne Verlag hätte es schwerer“
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or zehn Jahren schon hat Alexander Herrmann die Aurora Vertriebskooperation gegründet, in der derzeit unter seiner Verantwortung und Koordination („manchmal auch dem diplomatischen Dienst unseres Vertriebsbüros“) 14 inhabergeführte Verlage „beispiellos zusammenarbeiten“, wie er selbstbewusst sagt. Immerhin kann er einen klaren Erfolgsbeleg dafür vorweisen: „In diesem Zeitraum hat sich der Verbund (lt. GfK 7 Prozent Marktanteil) zu einem der führenden Anbieter im Bereich Bewusstes Leben entwickelt. Für ihn liegen die Vorteile einer solchen Kooperation auf der Hand: „Die einzelnen Verlage für sich betrachtet, hätten es vermutlich zunehmend schwer in einem seit Jahren enger werdenden Markt mit allen Anforderungen an die Lieferanten, mit zudem ständig reduzierten Verkaufsflächen. Als Verbundgruppe dagegen haben die Verlage der Aurora Vertriebskooperation die Möglichkeit der intensiven Zusammenarbeit mit dem Handel, gerade auch mit den führenden Filialunternehmen.“ Für den Handel biete die Kooperation eine „vorteilhafte Bedarfsbündelung, koordiniert über einen Ansprechpartner. Die vermeintlichen Nischenanbieter haben sich so ihren festen Platz erarbeitet neben den marktführenden Kollegen in diesem Themenbereich Random House, GU, Droemer und Trias.“ Auch die Kostenersparnis für den einzelnen Verlag ist deutlich:
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Portfolio Medialike: Die Dienstleistungsfirma wurde von Alexander Herrmann und Juliane Seyfarth (mit Harald Longo als Partner) gegründet, um ihren Verlagen auch „alles rund um alle Online-Aufgaben anbieten zu können“
„Von der Messepräsenz bis zum Vorschau-Druck und -Versand, vom Buchhändlerbeirat bis zum Datenmanagement, von der Belegung von Werbemitteln (unser Büro zeichnet z.B. auch verantwortlich für das Hugendubel-Magazin ,Mir geht’s gut!‘) bis zur telefonischen Kundenbetreuung werden zahlreiche Projekte gemeinsam organisiert. Die Partnerschaft in der Verbundgruppe hat für die Verlage ausschließlich Vorteile! Falls gewünscht, bietet unser Ableger ,Medialike‘ (www.medialike.de) die umfassende Betreuung des Bereiches Online an. SEO-Check, Keyword-Analyse, Website-Konzeption, Webdesign, Social Media, Blogs betreiben, Adword Kampag-
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nen, Affiliate-Marketing – in diesen Bereichen können wir unsere Verlage (inkl. Schulungen) unterstützen. Nicht nur Mitglieder von Aurora nützen inzwischen die Dienstleistung dieser ,inhaltlich‘ orientierten Agentur. Unser Medialike-Gesellschafter Harald Longo in Bozen und Augsburg ergänzt das Angebotsspektrum in allen technischen Bereichen. E-Books konvertieren, Vorstufe, Druck, Datenbank, Verpackung, Buchveredelung, Web to print, Digitaldruck in kleinen Auflagen – alles aus einer Hand. Im Idealfall können wir so ein Buch von der Idee über den Vertrieb, alles rund um Online bis zum möglichen Druck etc. komplett betreuen.“
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Publikumswerbung in
Magazin | Buchhandel
Nach dem Umzug: Vor einem Jahr ist die Buchhandlung Krüger unter das Dach der Hauptstelle der Städtischen Sparkasse geschlüpft – nun ist der Laden auch vom Schalterraum aus begehbar
Aula, dem größten Veranstaltungsort der Und der jetzt neu gestaltete, gemeinsa- Bücher-Inseln und Thementischen wird Kleinstadt, wiederholt gefüllt werden. me Veranstaltungskalender „Lese-Herbst auch Passendes aus dem Nonbook-Bereich in Versmold“ ist schneller vergriffen als präsentiert, z.B. vom örtlichen BürstenUnd Aktionen wie „Versmold liest ein Hersteller Redecker: Massage- und SaunaBuch“ oder „Versmold liest Gedichte“ gedruckt. sorgen regelmäßig für Schlagzeilen. Als Davon profitiert natürlich auch das bürsten bei den Fitness-Titeln, Pilz- und für den Auftritt des Kabarett-Stars Piet Buchgeschäft, das seit Januar 2014 in Hundebürsten zum Thema Natur etc. neuer bester Lage unter einem Dach Ihr Konzept: „Die Mischung macht’s. FrüKlocke im vergangenen Dezember die mit der Hauptstelle der Städtischen her hatte ich Bücher und Papeterie räumHauptschul-Aula nicht zu bekommen war, musste allerdings die örtliche Real- Sparkasse vis-à-vis des Rathauses liegt. lich voneinander getrennt; jetzt habe ich schule mit 200 Plätzen herhalten: „Der „Die Sparkasse suchte für ihren Neubau alles auf einer durchgehenden Fläche. Die Abend war bereits seit Anfang Septem- einen Frequenzbringer und hat mich ge- ist mit 200 qm zwar etwas kleiner als zuvor, fragt, ob ich Interesse hätte“, so Gesine ber ausverkauft. Der Eintrittspreis von 15 aber es wirkt jetzt alles viel großzügiger, Euro trug die Veranstaltung hinreichend Klack. „Anfangs scheute ich die Kosten, und wir haben neben unseren zahlreichen, und schaffte etwas Luft für weniger be- die Umzug und Neueinrichtung mit sich häufig auch sehr anspruchsvollen Stammsuchte Angebote“, freut sich Gesine Klack. bringen würden. Andererseits gehe ich kunden einen deutlichen Zuwachs an NeuUnd findet immer neue Themen: „Wir la- mittlerweile aufs Rentenalter zu, und kunden, die durch das vielfältige Angebot den auch in Scheunen und Restaurants für das alte Geschäft hätte ich so leicht angelockt werden.“ oder kooperieren mit dem Roten Kreuz.“ keinen Abnehmer gefunden. Jetzt habe Im 25 km entfernten Örtchen Werther Denn wenn man die entsprechenden Part- ich die Buchhandlung modern und zeit- – überregional bekannt durch die gleichner als Mitveranstalter einbindet, kann gemäß auf den neuesten energetischen namigen Karamellen – hat Gesine Klack man auch deren eigenes Klientel und Um- Stand gebracht und damit für die Nach- vor 17 Jahren die Buchhandlung Lesefeld als Publikum gewinnen. „So hatten folgeregelung gut verkäuflich gemacht.“ zeichen gegründet; dort arbeiten vier Mitarbeiterinnen auf 150 qm. Auch hier wir z.B. eine Veranstaltung mit einer Bestatterin, ein nicht unbedingt populäres Aber ans Aufhören denkt Gesine Klack finden Lesungen statt. Aber thematisch Thema. Es ging um Formen der Bestat- im Augenblick natürlich ganz und gar nicht, immer so ausgerichtet, damit dem Vertung und die Begleitung der Angehörigen, sondern freut sich zusammen mit ihren fünf anstaltungsprogramm in Versmold keine und dazu kamen immerhin 100 Leute.“ Mitarbeiterinnen über das neue Ladenlokal, unnötige Konkurrenz entsteht. Denn das das übrigens auch direkt vom Schalterraum hat wohl ganz entscheidend dazu beigetraEs gibt natürlich auch wiederkehrende Events, etwa das jährliche Gartenpro- der Sparkasse aus zugänglich ist. Wer sein gen, dass die Buchhandlung Krüger dort zu einer Institution in Sachen Lesekultur gramm, das immer in Kooperation mit Geld aus dem Automaten holt, kann es und Lebensfreude geworden ist. Und das der örtlichen Initiative „Versmold blüht dann gleich auch für das umfangreiche auf“ organisiert wird. Auch haben sich Papeterie-Sortiment ausgeben, das macht spricht sich auch bei Amazon-Kunden die gemeinsamen Aktionen der Buch- optisch fast die Hälfte des Angebotes aus, herum: „Ich erlebe immer häufiger, dass handlung mit der Stadtbibliothek auch die dort recherchiert haben und dann bei ohne allerdings das breite Buch-Sortiment im Umland zu begehrten Highlights des aus 9.000 vorgehaltenen Titeln in den Hin- uns bestellen.“ örtlichen Kulturprogramms entwickelt. tergrund zu drängen. Im Gegenteil: Auf Jürgen Christen
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Agatha ChristieLesung in einer Galerie – ein Sofa und eine karierte Wolldecke schaffen das richtige Ambiente …
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Magazin | Azubis berichten
Selbst / bewusst / sein Von Rittern, Rechtfertigungen und Risikobereitschaft Ein Plädoyer für mehr buchhändlerisches Selbstbewusstsein
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mmer noch werde ich seltsam angeschaut, wenn ich Verwandten, Bekannten oder Leuten, mit denen ich meinen Schulabschluss gemacht habe, erzähle, dass ich eine Ausbildung
Von den Azubis aus der Meerfeldstraße
zum Buchhändler mache. Immer wieder versuche ich den Leuten klar zu machen, worum es mir geht, worum es bei dem Beruf geht, und immer wieder habe ich das leidige Gefühl, mich dabei irgendwie rechtfertigen zu müssen. Es ist, als ob das generelle Bild des Buchhändlers in den Augen der Gesellschaft etwas Bemitleidenswertes hat. Warum eigentlich? Liegt es an mangelnder Kommunikation, oder machen wir uns wirklich kleiner als wir sind? Oft sind mir nach solchen Gesprächen noch Argumente eingefallen, die ich gerne angebracht hätte. Daher habe ich einen kurzen, imaginären Dialog verfasst, in dem ein paar der Dinge zum Ausdruck gebracht werden, die ich in der einen oder anderen Situation gerne auf der Zunge gehabt hätte. - „Was machst du noch gleich für eine Ausbildung? Buchhalter? In einer Bibliothek, oder?“ - „Nein, nein. Ich mache eine Ausbildung zum Buchhändler. Nicht in einer Bibliothek, sondern in einer Buchhandlung.“ - „Buchhändler? Ist das ein richtiger Ausbildungsberuf, oder ist das einfach ein Einzelhändler, der Bücher verkauft?“ - „Ja, das ist ein richtiger Ausbildungsberuf. Natürlich hat das auch ziemlich viel
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Selbstbewusst: Dafür muss man sich selbst bewusst sein
mit Einzelhandelswesen zu tun, umspannt aber noch vielerlei mehr branchenspezifische Themenbereiche. Einzelhandel also, aber mit einem ganz großen und wichtigen Plus.“ - „Okay, aber was genau meinst du, wenn du wichtig sagst? Wichtig ist es doch auch, dass jemand, der neue Schuhe braucht, diese im Einzelhandel erstehen kann.“ - „Natürlich! Die Bedeutung des Einzelhandels soll in keiner Weise diffamiert werden, wenn ich von der Wichtigkeit des Auftrags des Buchhandels spreche.“ - „Und von was für einem Auftrag sprichst du?“ - „Als Buchhändler wirken wir nicht nur im Zeichen des Handels, sondern auch im Zeichen des Buches. Einem wichtigen Gut, welches den Menschen seit eh und je phantastische Rückzugsorte bietet, Kultur konserviert und gedeihen lässt, inspirierend wirkt, Ideen wie Pflanzen wässert und
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vor allem Wissen vermittelt, also bildet.“ - „Meine Güte! Du stellst das ja so dar, als ob ihr Buchhändler Ritter in glänzenden Rüstungen seid, die geschworen haben, die Bücherprinzessin zu beschützen. Und wahrscheinlich ist das Internet so etwas wie der große böse Drache, der euch euer Reich zerstören will?“ - „Na ja, frag dich doch mal, wo du all die melodramatischen Vergleiche her hast. Ritter, Prinzessinnen und Drachen findest du tatsächlich im Buchhandel – nämlich auf unzähligen Seiten bedruckten Papiers, umgeben von zwei Deckeln. Was den großen bösen Drachen angeht, so glaube ich, dass man sich seine Monster selber schafft. Um bei deinen Vergleichen zu bleiben: Wer sich mit dem Drachen auseinandersetzt, ihn versteht und sich zu Nutze macht, lernt auch ihn zu reiten.“ - „Aber der Buchhandel, so engagiert er sein mag, wird es doch nicht schaffen, den
Im Banger finden… statt suchen! Internetbuchhandel zu bezwingen, oder?“ - „Ums Bezwingen geht es auch gar nicht, auch wenn das vielleicht noch nicht jeder begriffen hat. Das Internet bietet auch dem Buchhandel großartige Möglichkeiten. Die digitale Welt wird immer noch negativ beäugt. Dabei gibt es tolle innovative Ideen, die es dem Buchhändler von nebenan ermöglichen, den Kunden in einer sich immer schneller drehenden Welt nachhaltig an sich zu binden.“ - „Puh, das hört sich ja alles schön und gut an, aber ist dir das nicht doch zu risikoreich? Wäre es nicht sicherer, Schuhe zu verkaufen?“ - „Nein, denn ich glaube an unsere Sache. Wir sind Überzeugungstäter. Wir haben diesen Beruf nicht gewählt, weil er uns grandiose Aufstiegschancen und Karriereleitern bereithält. Wir haben diesen Beruf ergriffen, weil wir für das Kulturgut Buch leben. Weil wir finden, dass das Buch nicht nur eine Daseinsberechtigung im Markt, sondern einen unverzichtbaren Platz in unserer Gesellschaft inne hat. Weil wir wissen, dass unsere buchhändlerischen Kompetenzen nie durch einen Klick im Netz ersetzt werden können.“ - „Und gäbe es etwas, was du dir von der Branche, für die du die Fahnen schwenkst, wünschen würdest?“
Ich würde mir wünschen, dass der Buchhandel sich aus seiner Opferrolle heraus emanzipiert - „Tatsächlich! Ich würde mir wünschen, dass der Buchhandel sich aus seiner Opferrolle heraus emanzipiert. Ich würde mir wünschen, dass wir uns vergegenwärtigen, was wir können, in unsere Kernkompetenzen vertrauen und diese erweitern. Ich würde mir wünschen, dass die Betriebe wieder mehr Auszubildende einstellen, denn nur so sichern wir dem Buchhandel seinen Fortbestand. Ich wünsche mir Selbstbewusstsein. Aber dafür müssen wir uns unserer selbst bewusst sein.“
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Magazin | Musikgeragogik
Es ist nie zu spät Mit Musikalien die Zielgruppe 60+ erreichen
© Barbara Hintermeier
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m Buchhandel stiefmütterlich behandelt, findet sich der Bereich „Musik“ selten im allgemeinen Sortiment. Dabei bietet er durchaus Absatzmöglichkeiten. Wird oft viel Wert auf die musikalische Früherziehung gelegt, ist der Bereich der Musikgeragogik für Musizierende ab 60 Jahren erst wenig ausgebaut. Der demografische Wandel zeigt jedoch, dass diese Zielgruppe stärker beachtet werden muss. Bereits im Jahr 2010 betrug der Bevölkerungsanteil der über 60-jährigen 20 Prozent. In Musikschulen steigt der Anteil älterer Musikschüler, die im Rentenalter ein Instrument erlernen wollen oder ihre Kenntnisse auffrischen möchten, deutlich an. In der Musikbranche wird derzeit von verschiedenen Institutionen das Thema der Musikgeragogik diskutiert. Im Gegensatz zur Musikpädagogik, die sich an jüngere Menschen richtet und bei der ein meist älterer Lehrer einen jungen Schüler unterrichtet, beschäftigt sich die Musikgeragogik mit der „Altenbildung“, die besondere Anforderungen an Lehrende (und Lehrwerke) stellt. „Ältere Menschen lernen anders und müssen in Bildungsangeboten auch anders angesprochen bzw. angeleitet werden als Kinder und Jugendliche. Zudem bringen sie Erfahrungen eines langen Lebens ein, aus denen spezifische Wünsche und Interessen erwachsen. Daher hat sich Geragogik als eigene Fachdisziplin entwickelt, die sich mit den didaktischen und methodischen Grundlagen des Lernens und der
Egal in welchem Alter: Das gemeinsame Musizieren steigert die Lebensqualität
Bildung älterer Menschen beschäftigt“, erklärt Prof. Dr. Theo Hartogh, dessen Forschungsschwerpunkt unter anderem die Musik in der Altenarbeit ist. Das Spektrum der musikalischen Altenarbeit ist breit. Von älteren Schülern bis hin zu musikalischen Angeboten in Altenein-
richtungen stellt die Musikgeragogik auch besondere Anforderungen an die Literatur. So unterscheiden sich Lehrwerke für Instrumente von denen, die sich an Kinder richten. Nicht nur die gute Lesbarkeit der Notensätze ist dabei wichtig: „Für ältere Menschen wird es zunehmend schwer, das
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feine Notenbild gut zu lesen. Hier arbeitet Gedächtnis“ oft über bekannte und in der man mit größeren Notenbildern, die das Jugend gelernte Dinge möglich. Lesen wesentlich erleichtern“, beschreibt Für diese Zielgruppe bietet z.B. Schott Konstantinos Zafiriadis, zuständig für Pres- verschiedene Materialien an, die auch Laise- und Öffentlichkeitsarbeit bei Schott en ein gutes Handwerkszeug für die Arbeit Music, die besonderen Anforderungen an mit älteren Menschen an die Hand geben. Neben dem Studienbuch „Musizieren die Buchproduktion. Doch Großdruck alim Alter“ von Theo Hartogh und Hans lein reicht nicht aus. Auch die Ansprache muss eine andere sein und sich an den Hermann Wickel, das sich mit den ArBedürfnissen Erwachsebeitsfeldern und Methoden ner orientieren. „Senioren beschäftigt, bietet das Arwollen keine Kindergartenbeitsbuch „Aktivieren mit stücke spielen“, gibt dazu Sprichwörtern, Liedern Barbara Hintermeier im und Musik“ von Ulrike Eiring praktische Anlei„Windkanal. Forum für die tungen für die BeschäftiBlockflöte“ Auskunft. Das gilt nicht nur für gung mit hochbetagten und demenzkranken Menschen. Lehrwerke, die sich an das sogenannte dritte LeHier geht es vor allem um den Zugang zu möglicherbensalter, das mit Eintritt weise verschütteten Erinin den Ruhestand beginnt, richten. Angehörige dienerungen und den Einstieg ser Gruppe sind meist in Gespräche. Prof. Dr. Theo Hartogh: noch sehr aktiv, mobil Bei der Arbeit mit De„Texte von Liedern, und vielseitig interessiert. menzkranken eignen sich die in der Kindheit Viele haben als Kind ein Liederbücher mit Volksgelernt wurden, sind bei Instrument gelernt und weisen, da sie oft in KinDemenzerkrankten auch dertagen erlernt wurden sich dann lange nicht bei fortgeschrittener und über das biografische mehr damit beschäftigt. Demenz noch abrufbar“ Gedächtnis abgerufen Der Trend geht jedoch dahin, dass die nach der werden können. DemenzPensionierung gewonnene kranke erinnern sich an die Zeit genutzt wird, sich mit dem Erlernen Texte und singen gerne mit. Die verschievon Instrumenten zu beschäftigen oder denen „Singliesel“-Ausgaben richten sich alte Kenntnisse aufzufrischen. Und gera- speziell an Demenzkranke und deren Bede diese Zielgruppe kauft meist noch in treuer. Im April kommen „Die schönsten Geschäften vor Ort und lässt sich von den Volkslieder“ und „Die schönsten HeimatAngeboten dort inspirieren, statt – wie bei lieder“ der Singliesel heraus. jüngeren üblich – zuerst das Internet zur Bei der Wahl der Instrumente sind im Recherche zu Rate zu ziehen. Prinzip keine Grenzen gesetzt. Hartogh Auch oder gerade bei Senioren im vier- sagt: „Es eignen sich alle Instrumente; ten Lebensalter, die oft geistige und/oder Ausnahme: Instrumente mit hohem Blaskörperliche Einschränkungen haben, druck wie die Oboe.“ Allerdings werden sind seniorengerechte Lehrwerke wich- tiefere, weiche Klänge bevorzugt, westig. Musik ist gerade für hochbetagte halb Hintermeier bei ihren Lehrwerken Menschen ein wichtiges Mittel zur Kom- „Senioren musizieren: Blockflöte“ besonmunikation und Steigerung der Lebens- ders auf Alt- und Tenorblockflöte setzt. qualität. Hier geht es nicht so sehr darum, Wichtig sei das Interesse und die Motieine Sache in Perfektion zu beherrschen, vation, ein bestimmtes Instrument spielen sondern um die Freude am Musizieren zu wollen. „Entscheidend ist die geragoals solche. Oft ist es auch eine Mög- gische Qualität des Unterrichtsangebots, lichkeit, verschüttete Fähigkeiten wie- indem die Bedürfnisse und Interessen des derzuentdecken oder das Gedächtnis älteren Schülers angemessen berücksichüber bekannte Texte und Melodien zu tigt werden. Es gilt der Grundsatz: Es ist aktivieren. Besonders bei Demenzkran- nie zu spät!“ Friederike v. Raison ken ist der Zugang zum „biografischen
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Praxis | Monatsplanung
Fit im April Werbung und Verkauf
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eben übrigen Aktivitäten, die sich an der Jahreszeit, aktuellen Ereignissen und Neuerscheinungen orientieren, bieten sich im April und Anfang Mai als Verkaufsförderung vier Buchhandels- und Verlagstermine an, die auch der öffentlichen Arbeit am Buch dienen. Zum Geburtstag des 1875 verstorbenen dänischen Schriftstellers und Märchenerzählers Hans Christian Andersen können, gemeinsam mit Verlagen, Sonderaktionen im Kinder- und Jugendbereich organisiert werden. Der Internationale Kinderbuchtag ist noch nicht so publik; bietet deswegen einen Einstieg für Verlage, die auch nach Aktionsmöglichkeiten suchen.
Auch zum bekannteren Welttag des Buches lohnt es, über Aktionen nachzudenken. Der als Gedenktag einzustufende Tag des Buches Anfang Mai kann jetzt schon für eine Aktion oder ein Schaufenster vorbereitet werden. Die Termine brauchen Werbung und die Einladung des Kundenstamms. Die Werbebriefe benötigen je nach Zielgruppe eine ansprechende „verkäuferische“ Form, ohne die das Gesamtangebot möglicherweise verpufft. Folgende Punkte sind beim Verfassen unbedingt zu beachten: Nutzen Sie die Möglichkeit der Personalisierung des Briefes (Anrede, Berufszugehörigkeit, etc).
Der Briefanfang muss zum Weiterlesen reizen. Vermeiden Sie Fremdworte. Beschreiben Sie das/die Angebote verständlich und einfach. Übertreiben Sie in Ihren Aussagen nicht. Nennen Sie bei angebotenen Büchern Preis, Umfang und Ausstattung. Beenden Sie die erste Seite des Briefes, wenn möglich, mit einem unvollendeten Satz, der den Leser auf die zweite „zieht“. Weisen Sie deutlich auf Bestellmöglichkeiten oder Anmeldungen hin. Unterschreiben Sie den Brief (auch faksimiliert).
Kalender: Die wichtigsten Termine im Überblick Jahres-/Gedenktage
Steuer und Soziales
Daten und Fakten
2. April. Internationaler Kinderbuchtag
Freitag, 10. April 2015 Fälligkeitstag für:
Messen und Ausstellungen:
9. April. 70. Todestag des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer.
Lohnsteuer Kirchenlohnsteuer Umsatzsteuer Soli-Beiträge
13. April. 100. Geburtstag des 1996 verstorbenen Schriftstellers Stephan Hermlin. 15. April. 95. Geburtstag des in diesem Jahr verstorbenen Altbundespräsidenten Richard Freiherr von Weizsäcker. 25. Todestag des französischen Philosophen Jean Paul Sartre. 17.April. 75. Geburtstag der Sängerin und Wagner-Interpretin Anja Silva. 18. April. 60. Todestag des Physikers Albert Einstein. 22. April. 70. Todestag der Graphikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz. 23. April. Welttag des Buches. 25. April. 35. Todestag von Katia Mann.
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Montag, 13. April 2015
Letzter Tag der Schonfrist für den Fälligkeitstag. Es gelten die bekannten Bedingungen der Finanzverwaltung für die Gültigkeit der Schonfristen. Neue Mitarbeiter bedürfen der Einweisung in die Besonderheiten des Unternehmens. Die Stelle soll im Interesse des Unternehmens optimal besetzt sein; der Mitarbeiter motiviert arbeiten. Nach den Osterferien steht die Planung der Sommerurlaube an. Da muss auch Konfliktmanagement beherrscht werden. Vielleicht lässt sich in der Planung Sommer und Herbst ausgleichen.
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Hannover Messe – Das weltweit wichtigste Technologierereignis 13.-17. April; Intermodellbau – Modellbau-Modellsport Dortmund 15.-19. April; Art Cologne – Internationaler Kunstmarkt Köln 16.-19. April
Der Monat beginnt direkt vor dem Osterfest (Mittwoch) am 01.April. Denken Sie an diesem Tag an „Zeitungsenten“ und andere Scherze. Ostern: Karfreitag 3. April; Ostersonntag-Ostermontag 5./6. April; Insgesamt hat der April 24 Verkaufstage. Mitte April und weiter sind die Osterferien beendet; die letzten Wintersportler kehren zurück; und die Vorbereitungen für den Frühsommer beginnen. Klassische Geschenke für Erst-Kommnionen und Konfirmationen sind immer noch „bleibenden“ Bücher wie Lexika, Klassiker oder umfangreiche Lehrwerke und Wörterbücher. Es lohnt sich ein bestimmtes Sortiment bereitzuhalten und auch im Schaufenster zu zeigen.
Deko: Frühlingsgefühle
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intage und DIY (Do it yourself) sind perfekte Ideengeber für eine inspirierende Oster-Inszenierung in der Buchhandlung. Ob alte Stühle aufeinandergestapelt werden oder ein Küchenbuffet aus Omas Zeiten zum Einsatz kommt, auf Flohmärkten, am Dachboden oder im Gebrauchtwarenhof wird man sicherlich fündig. Blühende Bäume und künstliche Blütenzweige sind eine schöne Ergänzung dazu und wecken Frühlingsgefühle, auch wenn es draußen noch kalt ist. Allerdings sollte man für ein schönes Ergebnis bei der Auswahl der Seidenblumen auf gute Qualität achten und nicht nur den günstigsten Preis entscheiden lassen. Das Farbspektrum der Inszenierung erstreckt sich von Rosé über Hellblau bis zu Vanille und Hellgrün, und findet sich in Leinenstoffen, als Läufer über dem Tisch oder als Stoffbahn im Hintergrund wieder. Spitzendeckchen in neuer Optik feiern ein Comeback und sind Inspirationsquelle für Nonbook-Produkte zur Osterzeit. Teelichtgläschen mit Spitzendesign, Körbchen in Klöppeloptik, Lampenschirme und Taschen aus rosa und weißen Spitzen zeigt die Firma Kersten im aktuellen Frühjahrspro-
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Blüten und Pastellfarben: Wecken die richtige Assoziation
gramm. Servietten, Tassen, Dessertschalen und Teller im passenden Vintage-Look liefert die Firma Ib-Laursen aus Dänemark, und nostalgische Hasen der Firma Hoff sind eine schöne Ergänzung. Die romantischen Buchcover von Ida Bohatta oder der Häschenschule runden das Bild.
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Nostalgie mit einem Schuss Romantik und Kitsch ergänzen sich zu einer zauberhaften Osterinszenierung, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert und Ideengeber für eine romantische Osterdekoration in den eigenen vier Wänden ist. Sabine Gauditz, www.arte-perfectum.de
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Praxis | E-Books
Es geht auch kleiner Libri bringt zur Leipziger Messe auch tolino-Verkaufsmöbel für kleinere Läden – Anlass für Fragen an Thorsten Jahn, der zu den ersten Buchhändlern gehört, die die neuen Möbel im Einsatz getestet haben
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eit der Buchmesse 2014 ist es möglich, das tolino-Sortiment bestehend aus Readern, Tablets und Zubehör auch im stationären Buchhandel außerhalb der großen Ketten zu kaufen. Die Bilanz seitdem ist beachtlich: In mittlerweile 220 Buchhandlungen (Stand: Ende Januar) können Kunden die tolinos vor Ort ausprobieren und sofort kaufen. Darüber hinaus findet sich die tolinoProduktfamilie auch in den Onlineshops von über 1.200 Partnerbuchhandlungen. Libri-Marketingmanager Truels Dentler begründet, warum der tolino gerade im Ladengeschäft eine „große Rolle spielt: Die Kunden nehmen wahr, dass ,ihre‘ Buchhandlung aktiv dabei ist, zu E-BookReadern kompetent beraten kann und entsprechendes Zubehör anbietet.“ Doch: Um die tolino-Welt im Laden anzubieten, ist ein Präsentationsmöbel Voraussetzung. Das Möbel macht dem Leser Lust auf tolino und unterstützt nebenbei auch den Wiedererkennungseffekt der Marke durch ein einheitliches Bild nach außen. Mit Rückwand und Präsentationstisch ist die erste Möbelgeneration aber für kleinere Buchhandlungen oft zu groß und findet im Ladengeschäft nur schwer Platz. Der Nachfrage nach einer kleineren Lösung kommt Libri nun nach. Derzeit werden zwei neue Möbeltypen getestet: eine kleinere tolino-Stele und ein Modul, das ans Regal oder an eine Wand montiert werden kann. Die neuen Möbel sind kleiner, kostengünstiger und vor allem flexibel einsetzbar. Dentler hofft: „Damit kann tolino dann zukünftig auch in kleinen Buchhandlungen seinen Platz finden.“ Offiziell präsentiert werden die neuen Möbeltypen erst auf der Leipziger Buchmesse, aber schon jetzt haben 13 Testbuchhandlungen die neuen Möbel im Einsatz. Einer von
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Thorsten Jahn mit dem tolino-Wandmodul; Entwurf für Aufsteller im Laden: „Wir können uns einer Digitalisierung des Lesens nicht entziehen, aber wir können ggf. alte Kunden zurückerobern und neue gewinnen“
ihnen ist Thorsten Jahn, Geschäftsführer der Heinrich Heine Buchhandlung in Hamburg. Wir haben ihn gefragt: Warum machen Sie bei tolino mit? Thorsten Jahn: Ich denke, es ist wichtig, sich mit neuen Entwicklungen zu befassen und zu bewerten, inwieweit sie dem eigenen Anspruch und der eigenen Konzeption gerecht werden. Als moderne Buchhändler ist es auch unsere Aufgabe, die Begegnung mit der Literatur zu ermöglichen, das Lesen zu fördern und, um es mit Uwe Johnson zu
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sagen, „eine Welt gegen die Welt zu halten“. Dabei sollte der Kunde möglichst an uns gebunden werden. Wir können uns daher einer Digitalisierung des Lesens nicht entziehen, aber wir können ggf. alte Kunden zurückerobern und neue gewinnen. Ich sehe da starke Parallelen zur Film- und Musikbranche. Es ist toll, wenn jemand liest und es ist gut, wenn im Ergebnis der Rezipient in einen aktiven Diskurs eintritt, sein Leseerlebnis teilt und nach neuen Anregungen sucht. Dabei ist das Branding des Webshops schon hilfreich. In einer Zeit der vermeint-
Gibt es etwas, was Ihnen an dem neuen Konzept besonders gefällt? Natürlich ist die schnelle Bereitstellung von Literatur an jedem Ort der Welt ein starkes Argument für einen E-Book-Reader. Die fortwährende Verfügbarkeit in der tolinoCloud ist toll und auch die Möglichkeit, tolino im Dunkeln zu nutzen, ist super. Digitales Lesen stellt nach meiner Auffassung eine Evolution des Buches und des Buchdrucks dar. Aber ich bin mir auch sicher, dass dies immer eine Ergänzung zur herkömmlichen Form des Buches sein wird und zielgruppenabhängig betrachtet werden muss.
Wie gefällt Ihnen das neue tolino-Möbel? Und was sagen Ihre Mitarbeiter? Ich musste zunächst etwas Überzeugungsarbeit leisten. Aber das Möbel integriert sich doch sehr gut in das vorhandene Interieur. Gerade die Möglichkeit der Wand- oder Regalmontage ist hervorragend gelöst. So kann sehr gut der Kontext zum gedruckten Buch hergestellt werden, und der tolino wird nicht überproportional präsentiert. Wir benötigen auch keine aufwendige Stellfläche. Die Kollegen haben sich bereits sehr intensiv mit dem tolino beschäftigt und zudem die Regalintegration sehr begrüßt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ist.
Ich glaube, dass der tolino ein aktiver Baustein in unserer Arbeit für den Kunden sein kann
Ihre Tipps für Kollegen, die auch bei tolino mitmachen wollen? Ich bin davon überzeugt, dass die Mitarbeiter mitgenommen werden müssen. Nur so gelingt eine Identifikation mit dieser Entwicklung.
Wie reagieren Ihre Kunden auf Ihr Angebot an Planen Sie mehr im digitolino-Geräten? Mit starkem Interesse. Altalen Bereich? lerdings können wir auch Wir sind gerade dabei, unein gewisses Grundwisser Konzept komplett zu sen voraussetzen. E-Booküberdenken. Dabei ist die Thorsten Jahn Reader sind schon länger digitale Entwicklung eine im Markt, die Medien beSäule unserer Überlegung. richten vergleichend. Dabei hat sich be- Wir bieten ja bereits einen sehr effizienten reits verfestigt, dass tolino in Tests stetig digitalen Service für unsere Firmen- und hervorragende Ergebnisse erreicht. Das Bibliothekskunden an, der erfolgreich gefinde ich bemerkenswert. nutzt wird. Die Aufnahme des tolino in unser Sortiment ist dabei ein wichtiger Was halten Sie insbesondere von den Baustein. Wir stehen zudem vor einem Relaunch unseres Webauftritts und woltolino-Readern? Ich bin aus den oben genannten Gründen len künftig auch Social Media verstärkt in ein Fan vom digitalen Lesen. Allerdings unsere Verkaufsbemühungen einbeziehen. verändert es auch stark mein Leseverhalten Die Heinrich Heine Buchhandlung e.G. in und lässt mich selektieren, was ich wie und Hamburg mit ihrer besonderen Geschichwo lese. So denke ich möglicherweise noch te wird zukünftig auch wieder verstärkt etwas mehr über das zu Lesende, Gelesene auf gesellschaftliche Relevanzen reagienach. Für mich ist der tolino ein super Ge- ren. Dies insbesondere auf digitalem Weg. rät, mit dem ich schnell und unkompliziert Diese Bemühungen werden wir kombinieLesestoff erwerben kann. Dabei erhalte ich ren mit verschiedensten Veranstaltungen sogar Empfehlungen. Mit dem neuen toli- auch rund um das digitale Lesen und den no vision 2 ist nun sogar das Lesen in der tolino. Wir wollen weiterhin ein Ort der Badewanne unbedenklich möglich, und ich Kommunikation und des Diskurses bleibenötige nur noch eine Hand zum Blättern ben, sowohl in der digitalen als auch in – sehr praktisch. Ich finde die tolino-Geräte der analogen Welt. technisch sehr ausgereift. Die Fragen stellte Christian von Zittwitz
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Grafik: Regina Kehn
lichen Vereinzelung des Individuums kann eine Buchhandlung so zu einem kreativen Ort des Austausches werden. Diesen Aspekt werden wir zukünftig verstärkt verfolgen. Ich glaube, dass der tolino ein aktiver Baustein sein kann.
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Praxis | Verkaufshilfe
Ein Paradies für Leser
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er seinen Kunden ein im doppelten Wortsinne märchenhaftes Geschenk, ein Paradies für Leser und überdies eine Augenweide für Genießer bereiten will, sollte „Tausend und Ein Tag – Morgenländische Geschichten“ präsentieren. Anfang des 18. Jahrhunderts begann der Erfolg dieser Sammlung unter dem Titel „Tausend und Ein Tag, Geschichten aus Persien und aus weiter östlich gelegenen Ländern“. Dieses vom Glanz der „Tausend und Eine Nacht“ überstrahlte und irgendwann in Vergessenheit geratene Werk ist nun wieder verfügbar. Erweitert um viele Funde aus dem 18. und 19. Jahrhundert, mit einer Editionsgeschichte sowie mit reichhaltigen Fußnoten des Herausgebers Rainer Schmitz. Typografisch und buchkünstlerisch eine Augenweide. Hochgenuss überdies durch den grandiosen Bilderschmuck der 72 aufklappbaren Bildtafeln. Alle Erwartungen übertroffen Wieder einmal hat ein Folioband der Anderen Bibliothek alle Erwartungen unseres lanzarotischen Lesezirkels übertroffen. Zweimal im Monat finden sich etwa zwölf Freunde zu unseren Buchinszenierungen, zu Lese- und Vorleseabenden ein. Das Treffen beginnt um 19.30 und dauert bis gegen 1 Uhr. „Tausend und Ein Tag“ fesselte uns bis gegen 4 Uhr. Das Echo der begeisterten Runde bestätigt und erweitert mein „Plädoyer“ für diesen Prachtband. Einige von zig Argumenten Endlich liegt in einer festlich gestalteten Folio-Ausgabe die in Vergessenheit geratene schöne Schwester von „Tausend und Eine Nacht“ vor. Wer sich von den phantastischen Erzählungen der „Tausend und Ein Nächte“ hat fesseln lassen, verfügt nun über weiteren, überraschenden, faszinierenden, spannenden, anrührenden, unerschöpflich vielfältigen Lesestoff. Wer sich morgenländischen und fernöstlichen Kulturen auf unterhaltsame
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Benzes besonderes Buch Helmut Benze über Beratung, Verkauf und Führung
Tausend und Ein Tag – Morgenländische Erzählungen, neu ediert, mit Anmerkungen und einem Nachwort versehen von Rainer Schmitz (Die Andere Bibliothek)
Art und Weise nähern und ihren Zauber erleben möchte, begibt sich mit diesem 1.050-Seiten-Buch auf einen Weg, der ihn durch nie erlebte Leseräume flanieren lässt. Und dabei beiläufig immer neue Kulturtraditionen erkennbar macht. Wer sich oder anderen ein inhaltlich nahezu unerschöpfliches, überdies edel gestaltetes Geschenk machen will, wird mit diesem höchst repräsentativen Folioband anhaltende Freude bereiten. Das Prachtwerk ist gleichermaßen belehrend, bildend, nachdenklich oder heiter stimmend, immer höchst unterhaltsam und spannend. Wir erleben lesend, wie sich in zaubermärchenhaften Gestalten und Umständen oft Spielarten allgemein menschlichen Alltags spiegeln. Wir werden gleichermaßen aus unserem Alltag entführt, aber auch damit versöhnt. Wir schauen bei derber Sexualität zu oder werden immer wieder entzückt von graziler Erotik. Wir werden gebannt von ständig neuen Verwicklungen, von sich ineinander verflechtenden Motiv- und Handlungssträngen,
BuchMarkt März 2015
von eposhaften Erzählpanoramen oder detailverliebten Schilderungen, klugen Kommentaren, starken Dialogen, ebenso realistischen wie skurrilen Abläufen, von Magie und Macht hemmungsfreier Phantasie. Wir gleiten durch sprachlich wunderschöne Texte, bleiben jedoch auch dann noch gefesselt, wenn wir über Sätze stolpern, die wirken, als seien sie von ungelenker Hand mit Hammer und Meißel gehauen. Dieses Werk entführt seine LeserInnen in ein wunderbares Gewölbe, in dem sich Schatzkammer an Schatzkammer reiht. Jede überbordend gefüllt mit opulenter, zauberhafter Fabulierkunst. Allein schon die Rahmenerzählungen schlagen in den Bann. Augenweide und Hochgenuss Wer die Bilder seines inneren Auges erweitern oder zu neuen Vorstellungsräumen ausbauen möchte, genießt das grandiose Extra einer prächtigen Bildergalerie: Drei Grafikdesigner der deutsch-französischen Designagentur BANKTM haben aus einem Fundus historischer Miniaturen aus Persien, Indien und der arabischen Welt einen modernen Bilder- und Motivteppich collagiert, verwoben mit Motiven der Erzählungen. 72 aufklappbare, großformatige Bildtafeln fügen sich zu einem das Buch durchziehenden Bilderteppich von beinahe 30 Metern. Zeigen Sie Ihren Kunden die erste Tafel (nach Seite 24) und deren Verknüpfung mit dem Schlusstableau (nach Seite 1040). Ihre Kunden werden erkennen, dass sich im Hintergrund des Abschlussbildes der Blick auf das Anfangsbilde öffnet und damit den stets von Neuem uns bannenden Kreis immer wieder zu genießender Geschichten schließt. Ihnen viel Freude und Erfolg mit diesem exzellenten Geschenk für Kunden, die Sie zum Besonderen lotsen und verführen. Service: BuchMarkt-Leser erreichen Helmut Benze kostenfrei unter Tel.: 0621/41 49 74 oder per Mail an helmut.benze@brecht-benze.de Auf Nachfrage bietet er weitere Argumente oder Anregungen für Aktionen.
Impulse, die Sie voranbringen Erleben Sie unsere Bestsellerautoren live! Leipziger Buchmesse, 12.–15. März 2015
Christo Foerster
Rainer Biesinger
Cordula Nussbaum
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Neo Nature – Endlich gesünder und erfolgreicher leben
The Fire of Change – Für ein besseres Leben ist es nie zu spät
Geht ja doch! – Wie Sie mit 5 Fragen Ihr Leben verändern
12. März, 13:30 – 14:00 Uhr Sach- und Fachbuchforum: Halle 3, Stand H202
14. März, 14:30 – 15:00 Uhr Sach- und Fachbuchforum: Halle 3, Stand H202
15. März, 13:00 – 13:30 Uhr Sach- und Fachbuchforum: Halle 3, Stand H202
Die Bücher der Vortragsautoren sowie druckfrische Frühjahrsnovitäten finden Sie an unserem Stand G103 in Halle 2. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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Praxis | Markt
Erfreulich wenig Euphorie
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eit dem Krisenjahr 2008 hat sich die mentale Verfassung der deutschen Konsumenten klar stabilisiert. Dennoch bleiben sie mit ihrer Erwartung an 2015 vorsichtig. Das ergibt die Langzeitauswertung einer jährlichen Deloitte-Umfrage.
1. Jahr für Jahr kehrte wieder mehr Vertrauen ein Den Tiefpunkt hatte der Vertrauensindex 2008 erreicht, im Jahr der Finanz- und Schuldenkrise. Damals hatte das internationale Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte in seiner europaweiten Umfrage „Christmas Survey“ für Deutschland festgestellt, dass der Anteil derer, welche die Wirtschaftslage negativ beurteilten, um 46 Prozentpunkte höher war als der der positiv Gestimmten. An dieser Relation hatte sich auch 2009 noch nichts wieder geändert. Seitdem ging es aber Jahr für Jahr bergauf, und in den letzten beiden Jahren überwogen sogar die positiven Bewertungen. 2014 fanden 29 Prozent der deutschen Konsumenten die Wirtschaftslage gut, nur 20 Prozent schlecht, der Rest hielt sich neutral oder war zu keiner Einschätzung fähig. 2. Zuversichtlicher als die meisten anderen Europäer Damit kann sich Deutschland im europäischen Vergleich sehen lassen. 2008 lag im Europa-Durchschnitt der Saldo bei minus 66 Prozentpunkten, also noch 20 Punkte schlechter als in Deutschland. Zwar hat sich danach auch bei unseren Nachbarn der Missmut tendenziell wieder abgebaut, doch im vergangenen Jahr ist der Vertrauensindex erneut von minus 9 auf minus 11 Punkte gefallen. Außer Deutschland gab es 2014 in Europa nur zwei Länder, in denen der Vertrauensindex positiv stand: Dänemark (plus 2 Punkte) und Großbritannien (plus 1 Punkt). Am anderen Ende zeigen Italien, Griechenland, Portugal und Frankreich immer noch einen Überhang an Negativ-Urteilen von 60 Prozentpunkten und mehr.
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ist der Optimismus nicht ganz unerwartet in Frankreich, Italien und Griechenland sowie eigenartigerweise auch in Belgien und dem reichen Luxemburg.
Boris Langendorf über die wirtschaftliche Entwicklung der Buch- und Medienbranche
3. Kaufkraft für 2015 noch etwas skeptischer gesehen In ihrer seit einigen Jahren ergänzend abgefragten Erwartung an die künftige Entwicklung ihrer Kaufkraft zeigen sich die Konsumenten auch in Deutschland immer noch vorsichtig. Für 2015 ist das Lager der Pessimisten um 5 Prozentpunkte größer als das der Optimisten. 21 Prozent der deutschen Verbraucher erwarten für dieses Jahr eine höhere, aber 26 Prozent eine schwächere Kaufkraft. Das ist keine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, wohl aber optimistischer als die Erwartungen für 2012 und 2013 waren. Auch hier zeigen sich die deutschen Konsumenten immer noch zuversichtlicher als der Europa-Durchschnitt, der sich mit seinem Index Kaufkrafterwartungen von minus 10 auf minus 13 Punkte für 2015 verschlechtert hat. Die dänischen und die britischen Konsumenten sind die einzigen Europäer, die überwiegend mit einer positiven Entwicklung ihrer Kaufkraft in 2015 rechnen. Am schwächsten
4. Ein gutes Vorzeichen für den Konsumverlauf 2015 Die bei den deutschen Konsumenten noch leicht überwiegende Skepsis für 2015 ist insofern zu relativieren, als sie sich schon in den Vorjahren als unnötig erwiesen hatte. Insgesamt bleibt als Fazit des Deloitte-Stimmungsbilds der Eindruck, dass die Zeitgenossen ob der konstatierten guten Lage nicht überschnappen und nicht in Euphorie verfallen. Das ist durchaus ein hoffnungsvolles Vorzeichen für den Konsum 2015. Boris Langendorf
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Erwartungen bleiben vorsichtig Lageeinschätzung und Erwartung deutscher Konsumenten
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Erwartung Kaufkraft
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Quelle: Deloitte Christmas Survey 2014 und 2013, Diagramm: Langendorf Quelle: Langendorfs Dienst
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Praxis | Ideenmarkt Spieletipp
Für Sprach- und Literaturfreunde
Fliegende Zeilen: Hier können Spieler mit dichterischer Genialität glänzen
„Aus der vorgegebenen Zeile muss ein neuer Text entstehen. Dabei ist es nicht immer möglich, die Zeile wortwörtlich zu übernehmen. Seien Sie kreativ! Gehen Sie erfinderisch mit der Aufgabe um! Letztlich ist erlaubt, was Ihre Mitspieler überzeugt.“ Das ist der ultimative Hinweis im Spiel „Fliegende Zeilen“, das den Spielverlauf in die richtige Richtung lenken soll. Doch um was geht es eigentlich? Am Anfang steht die Aufgabe, was mit einer sogenannten „fliegenden Zeile“ anzufangen sei. Letztere, d.h. die Zeile für die aktuelle Spielrunde, wird mittels Würfelergebnis aus geradezu teuflischen 666 Möglichkeiten bestimmt. Dasselbe gilt für die Aufgabenkärtchen, auf denen immer sechs Optionen enthalten sind. Finden so mittels Würfelglück Zeile und Aufgabe zusammen, läuft die Zeit – aber die Sanduhr ist unerbittlich! Nur 90 Sekunden bleiben, um aus der vorgegebenen Zeile einen neuen Text zu machen, im Sinne des vorangestellten Hinweises. Können Sie offensichtlich Unvereinbares
zu einem sinnvollen neuen Inhalt zusammenführen? Und sind Sie dabei noch so originell, um die Mitspieler zu übertrumpfen? Denn eben diese bilden gleichzeitig die kritische Jury. „Fliegende Zeilen“ von Max J. Kobbert, Erfinder des sagenhaften „ver-rückten Labyrinth“, und Alexander Herbst wendet sich an drei bis sechs aufgeschlossene Sprach-, Text- und Literaturfreunde ab zwölf Jahren. Der Umgang mit Worten und Assoziationen macht Freude, erfordert aber gleichzeitig die Fähigkeit, sich blitzschnell auf verzwickte Situationen einzustellen und trotzdem schlussendlich mit dichterischer Genialität zu glänzen. Zum Einstieg sind erst einmal fünf Runden empfohlen, bei überbordendem Dichterfleiß natürlich gerne mehr. Der moses Verlag zeigt hier, dass er mehr kann als nur „Black Stories“. Hier ist ein richtig großer Wurf gelungen! Rainer Scheer Kontakt: www.moses-verlag.de
Nonbooks
Schöner Trinken Sehnsucht nach Farben? Die Reisebuchhandlung Chatwins in Berlin hat kunterbunte Kunststoffflaschen der Schweizer Traritrara GmbH zu fröhlichen Inseln inszeniert. Der Clou: Die Squeasy-Flaschen lassen sich ausziehen und zusammenfalten. So passen sie
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Herzlich willkommen Lifestyle
Tischlein deck dich Auf der Ambiente am Stand von 54 PRODUCTS aus Pfaffenhofen entdeckt: „Tavolinas“ nennt Wolfgang Müller seine stylischen Tisch-Sets, die sich durch ihre Motive jedem Gericht anpassen und sich gut in der Kochbuchabteilung dekorieren und mitverkaufen lassen. Der frühere Musik-Manager lässt sie in Deutsch-
Machen die Buchhandlung schön bunt: SqueasyFlaschen bei Chatwins
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Europas größtes Lesefest mit über 3.000 literarischen Veranstaltungen an 400 Leseorten.
Mit dem Lesefest
Leipzig zig liestt
Praxis | Die Besten
Bestenliste
Bestseller Barsortiment
Erstellt von
Ermittelt von
Hörbücher
Belletristik
Pierre Lemaitre | Wir sehen uns dort oben | gel. v. M. Hoffmann | DAV John Williams | Stoner | gel. v. B. Klaußner | DAV Ian McEwan | Kindeswohl | gel. v. E. Mattes | Diogenes Walt Whitman | Kinder Adams/Children of Adam | Mit I. Pop u.a. | Hörbuch Hamburg Anthony Horowitz | Der Fall Moriarty | gel. v. U. Teschner | GoyaLiT
1 Michel Houellebecq | Unterwerfung | DuMont 2 Tana French | Geheimer Ort | Scherz 3 Ian McEwan | Kindeswohl | Diogenes
3 Paul Sahner | Merci, Udo! | Herder
4 Robert Seethaler | Ein ganzes Leben | Hanser
4 Hape Kerkeling | Der Junge muss an die frische Luft | Piper
5 Lori Nelson Spielman | Morgen kommt ein neuer Himmel | Krüger 6 Jürgen von der Lippe | Beim Dehnen singe ich Balladen | Knaus 7 T. C. Boyle | Hart auf hart | Hanser 8 Sebastian Fitzek | Passagier 23 | Droemer Knaur
1 Jeff Kinney | Gregs Tagebuch 9 | Baumhaus 2 Raquel J. Palacio | Wunder | dtv 3 Cassandra Clare | City of Heavenly Fire | Arena
5 Lars Mytting | Der Mann und das Holz | Insel
4 Erin Hunter | Der verschollene Krieger | Beltz
6 Paul David Bühre | Teenie-Leaks | Ullstein
5 Mary Pope Osborne | Abenteuer im Tal der Könige | Loewe
7 Mohamedou Ould Slahi | Das GuantanamoTagebuch | Klett-Cotta
6 Ingo Siegner | Der kleine Drache Kokosnuss und die Reise zum Nordpol | cbj
8 Alexander von Schönburg | Smalltalk | Rowohlt
7 Alice Pantermüller | Und täglich grüßt der Camembär | Arena
9 Sabine Bode | Die vergessene Generation | Klett-Cotta
9 Shaun Usher (Hrsg.) | Letters of Note | Heyne 10 Michael Köhlmeier | Zwei Herren am Strand | Hanser
8 Andreas Steinhöfel | Anders | Königskinder
10 Hajo Schumacher | Restlaufzeit | Eichborn
Edward van de Vendel | Lena und das Geheimnis … | gel. v. A. Moll | Audiolino
9 Lea Schmidbauer/ Kristina Magdalena Henn | Ostwind – Rückkehr nach Kaltenbach | cbj 10 Matthias Wissnet/ Josef Shanel | Minecraft – Das Einsteiger-Handbuch | Egmont Schneiderbuch
Bestenliste Bestenliste
Bestseller nachUmsatz Umsatz Bestseller nach
Erstellt von
Ermittelt Ermittelt von von
in in Verbindung Verbindung mit mit
Businessbücher
Romane, Unterhaltung, Belletristik
1 Thomas Piketty | Das Kapital im 21. Jahrhundert | C. H. Beck
1 Jojo Moyes | Ein Bild von dir | Rowohlt Taschenbuch | Umsatz: 583,– EUR
2 Yvonne Hofstetter | Sie wissen alles | C. Bertelsmann
2 Michel Houellebecq | Unterwerfung | DuMont Buchverlag | Umsatz: 380,– EUR
3 Christoph Keese | Silicon Valley | Knaus 4 Robert T. Kiyosaki | Rich Dad, Poor Dad | FinanzBuch
3 Klaus-Peter Wolf | Ostfriesenwut | Fischer Taschenbuch | Umsatz: 326,– EUR
5 Gabriel Zucman | Steueroasen | Suhrkamp
Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den DownloadZahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Das Kapital im 21. Jahrhundert www.getabstract.com/buchmarkt
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Kinder- und Jugendbuch
1 Giulia Enders | Darm mit Charme | Ullstein 2 Kai Diekmann | Bild: Das Jahr 2014 | Verlagsgruppe Bild
A. de Saint-Exupéry | Der kleine Prinz | gel. v. S. Kaminski | GoyaLiT Francis Durbridge | Paul Temple u. d. Fall Gregory | Mit B. Pastewka u.a. | Der Hörverlag
Sachbuch
4 T.C. Boyle | Hart auf hart | Hanser | Umsatz: 241,– EUR 5 Graeme Simsion | Das Rosie-Projekt | Fischer Taschenbuch | Umsatz: 212,– EUR Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz
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DVD-Tipp Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion
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merika im Jahr 1871: „The Salvation – Spur der Vergeltung“ erzählt die Geschichte des dänischen Auswanderers Jon (Mads Mikkelsen), der die Mörder seiner Frau und seines Sohnes erschießt und sich damit nicht nur den Bruder eines der Getöteten zum Feind macht. Eine kompromisslos erzählte Rachestory, klassisch und knallhart inszeniert, hochkarätig besetzt und in großartigen Bildern eingefangen – eine Hommage an die großen (Italo-)Western!
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Concorde Home Entertainment verlost zweimal die DVD „The Salvation“. Einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Salvation“ an verlosung@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.
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ie Verfilmung des Jugendbuch-Bestseller „Maze Runner“ von James Dashner verbindet MysteryElemente mit actionreicher Gamer-Ästhetik: Der 16-jährige Thomas wacht auf einer Lichtung auf und kann sich an nichts mehr erinnern. Bald wird klar, dass dieser fremde Ort inmitten eines Labyrinths liegt, aus dem es kein Entkommen gibt. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen, die ebenfalls ihr Gedächtnis verloren haben, versucht er, einen Weg in die Freiheit zu finden und das Geheimnis hinter dem unheimlichen Labyrinth zu lüften ...
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Twentieth Century Fox Home Entertainment verlost zweimal die DVD „Maze Runner“. Einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Maze Runner“ an verlosung@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/ Agentur etc. nicht vergessen. Der Einsendeschluss für beide Verlosungen ist der 7. April 2015.
Empfohlen von der BuchMarkt-Redaktion
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Doris Mundus, Musikstadt Leipzig in Bildern, Lehmstedt
as für ein Jubiläum: In diesem Jahr wird die Musikstadt Leipzig 1.000 Jahre alt. Leipzig ist die Geburts- und Wirkungsstätte vieler Musiker wie z.B. Johann Sebastian Bach oder Richard Wagner. Bei Lehmstedt sind zwei opulente Bände erschienen, die die Musikstadt in zahlreichen Bildern zeigen. Im ersten werden Musiker und Komponisten sowie ihre Werke und Lebensumstände der ersten 700 Jahre porträtiert. Michael Maul, Musikwissenschaftler und Leiter der Forschungsabteilung am Leipziger Bach-Archiv, beschäftigt sich u.a. mit Befürwortern und Gegnern der Musik und zeigt, warum Goethe Leipzig einfach loben musste. Im zweiten Band nimmt die Historikerin Doris Mundus das 19. Jahrhundert in Leipzig unter die Lupe. Sie berichtet über die Zeit Leipzigs als Musikhauptstadt Europas, geht auf das Wirken Mendelssohns ein und zeigt, wie die Instrumente aus Leipzig und Noten aus den Leipziger Musikverlagen die ganze Welt beeinflusst haben. Der abschließende dritte Band der Reihe über das Leipzig des 20. Jahrhunderts erscheint im September.
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Praxis | Verkaufstipps
Kollegen-Tipps
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Welches Buch haben Sie mit welchem Argument zum „Bestseller“ gemacht?
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Von welchem Erfolg wurden Sie überrascht?
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Was war Ihre erfolgreichste Aktion in letzter Zeit?
Engagement vor Ort: Mit ihren Wittlich-Nonbooks (oben) generiert Claudia Jacoby Zusatzumwachs und der alljährliche Bücherflohmarkt bringt neue Kunden in die Altstadt
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Einer unserer hausinternen „Bestseller“ ist der im letzten Jahr erschienene neue Roman von Judith W. Taschler „Roman ohne U“ (Picus Verlag, Wien). Ich habe schon lange nicht mehr eine so beeindruckende, berührende und auch spannende Familiengeschichte gelesen. Die Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt! Das Buch ist kein Roman für zwischendurch, er fordert den Leser emotional heraus. Wir haben davon etliche Exemplare verkauft.
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Vom Verkauf unserer „WittlichArtikel“. Wir haben 2012 erstmals Frühstücksbrettchen und Tassen mit Wittlicher Motiven herstellen lassen und in der Buchhandlung angeboten. Inzwischen gibt es die Tassen in zweiter Auflage,
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vom Brettchen wird zurzeit zusammen mit dem Städtler-Verlag die dritte Auflage erstellt. Bei den Neuauflagen arbeiten wir immer mit leicht veränderten Motiven. Der absolute Renner sind die „Wittlicher Lusthappen“, verpackte Praliné mit feinster Mandel-Sahne-Füllung. Sie liegen direkt an der Kasse und werden gerne zum Buch mitgenommen oder als süße Kleinigkeit bei Büchern zum Verschenken am verpackten Buch befestigt. Nebenbei bemerkt: Diese „Nonbooks“ werfen auch noch einen schönen Gewinn ab. Als Ergänzung der „Wittlich-Artikel“ wurde im Herbst 2013 von uns ein Farbbildband von Wittlich aufgelegt, der eine Angebotslücke geschlossen hat. Bis jetzt wurde bereit mehr als ein Drittel der Auflage von 1.500 Exemplaren verkauft.
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Zu Beginn des Jahres 2010 wurde auf meine Initiative hin in der Altstadt von Wittlich ein Bücherflohmarkt ins Leben ge-
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rufen, gemeinsam mit der Stadtbücherei Wittlich und dem Stadtmarketing-Verein wurde diese Veranstaltung gestartet. An mehr als 70 Ständen bieten Privatpersonen alte und auch fast neue Bücher zum Verkauf an. In der Zeit von 10 bis 16 Uhr kann man an einem Samstag im Juni dann für wenig Geld alles kaufen, was der Buchmarkt so hergibt. Von dieser Aktion profitiert die Buchhandlung nur indirekt. Der Bücherflohmarkt bringt Menschen in die Altstadt, die sonst wahrscheinlich nicht nach Wittlich kommen. Auch in Wittlich gibt es zu viele Ladenleerstände. Solche Aktionen stärken den Einzelhandelsstandort und sind deshalb für alle Einzelhändler in der Altstadt wichtig. Kontakt: Claudia Jacoby, Altstadtbuchhandlung Wittlich, info@altstadt-buchhandlung.biz, www.altstadt-buchhandlung.biz
DAS KOCHBUCH ZUM SPIEGELBESTSELLER „DUMM WIE BROT“ Publikumswerbung in:
Über 4 Mio Leser Rund 3.500 Biomärkte Ernährungsbewusste Leserschaft Vom Autor des -Bestsellers
„Dumm wie Brot“
Unsere KUNDENBETREUUNG INNENDIENST erreichen Sie unter der kostenlosen Rufnummer: (0800) 500 33 22 Fax: (089) 41 36-33 33 E-Mail: kundenservice@randomhouse.de
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Praxis | Verkaufsargumente
All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko
Heinrich August Winkler, Geschichte des Westens. C. H. Beck Dieser vierte Band, „Die Zeit der Gegenwart“ – von 1991 bis 2014 –, ist in seiner sachlichen Klarheit ein einmaliges Kompendium der Entwicklung unseres heutigen Schicksals. Wie man einen solch gewaltigen Stoff so genau und trotzdem knapp in verständliche Form fassen kann, ist schon aller Ehren wert. Er (ver)urteilt sehr distanziert und begründet harte Urteile („Die Aufnahme Griechenlands in die Währungsunion war ein Fall von Staatsbetrug“) mit harten Fakten. Die vielen Konflikte, die Rolle der USA und Russlands, die Bedeutung von 9/11, die Weltfinanzkrise ab 2008, die Erweiterung der EU von 1995 bis 2013, die Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten und ihre oft negativen Reformbilanzen, die Folgen der Arabellion, der UkraineKonflikt, Israel, die Globalisierung, der Vormarsch von IS und Ebola etc.– es ist ein fundierter politisch-wirtschaftlichkultureller Überblick über die Probleme der Gegenwart und ihre Ursachen. Sehr dezidiert erklärt er die westlichen Werte als „die Werte der beiden atlantischen Revolutionen von 1776 und 1789, auf denen ihre politischen Kulturen beruhen“, so ambivalent die einstmals gewesen sind. Man erweitert sein Weltbild ungemein mit diesem klugen, ausführlichen, anschaulichen Geschichtsbuch. (687 S., 29,95 Euro)
T.C. Boyle, Hart auf hart, Hanser Ja, ein großer Meister des immer wieder bewährten Realismus. Langsam und minuziös werden die Szenen aufgebaut, aber durch ihre Intensität, nämlich die Darstellung eskalierender Gewalt, sind sie
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Ellen Pomikalko Kritikerin
ungemein spannend. Und niemand kann nachher sagen, er wüsste nicht, wie sie zustande kommt. Sie kommt halt immer wieder zustande, mal aus Not, mal aus Irrationalität, vielleicht aus dem Nichts. Aber nirgends gibt es friedliche Gesellschaften, auch wo es keine Not gibt. Sein Psychogramm eines Kriegsveteranen und seines nicht gemeinschaftsfähigen Sohnes, der einem verblichenen Helden nacheifert, ist fabelhaft in die amerikanische Gegenwart eingepasst und meisterhaft geschrieben. Dass Literatur etwas Wichtiges „aufbewahrt für alle Zeit“, wie Lew Kopelew es einmal genannt hat, ist hier beispielhaft geschehen. Bei Boyle kriegt man immer Essentielles geboten. (396 S., 22,90 Euro)
Michel Houellebecq, Unterwerfung, DuMont Wenn die Thematik nicht so brisant wäre, würde man die Beichte eines Pariser Intellektuellen über sein Lieben und Leben eher trocken finden. Da er aber in den tristen Alltag des Literaturwissenschaftlers die politische Entwicklung seines Landes (mit Seitenhieben auf lebende Figuren) bis zum Sieg der Muslimbrüder einflicht, stellen wir uns vor, wie wir dazu stehen würden. Weder ihn noch seine Zunft berührt der Wechsel = die Unterwerfung im Innersten. Denken wir da an Kollaboration zur Nazizeit? Die Wende zurück ins gelobte Mittelalter verheißt ja auch Gewalt – das deutet er nur an, führt nichts in die Extreme, die wir jetzt wieder erleben. Frauen werden natürlich nicht ge-
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fragt, ob sie sich verschleiern und unfrei verheiraten lassen wollen. Er stellt nur zur Debatte, ob die parlamentarische Demokratie am Ende und eine Diktatur, die bei Anpassung Zufriedenheit (bei Männern!) garantiert, mit viel saudischem Geld nicht sogar besser ist. Da der gebildete Autor den Ich-Erzähler, der ihm wohl ziemlich gleicht, über seine erotischen und intellektuellen Erfahrungen berichten lässt, beugt er dem Vorwurf des Tendenzromans vor: Er hat nur das Dasein von François (!) im Jahr 2022 beschrieben. Hält er den Franzosen den Spiegel vor? Uns lieber nicht. (271 S., 22,99 Euro)
Doris Knecht, Wald, Rowohlt.Berlin Ihre Stärke ist das WIE – wie sie eine Geschichte, die man auch ganz simpel berichten könnte, komplexer erzählt, indem sie in die Gegenwart ihrer Hauptperson deren Vergangenheit langsam und feindosiert assoziiert, sodass man erst am Ende die ganze Wahrheit über sie erfahren hat und dabei ihren Entwicklungsprozess miterlebt. Ich finde ihr Verfahren sehr spannend, zumal sie die hier zur Rede stehende Wiener Modedesignerin hart und klug analysiert. Hoch verschuldet und durch die Finanzkrise um alles gebracht, sitzt Marian nun mutterseelenallein am Rande eines Dorfes im alten Haus ihrer Tante und muss Nahrungsmittel vom Feld und Hühner vom Hof klauen, weil sie kein Geld hat. Vielleicht ist der ältere Gutsbesitzer, der sie als Wilddiebin stellt, dann wortkarg hilft, dafür aber auch etwas verlangt, ein Deus ex Machina, jedoch als Charakter völlig glaubwürdig gestaltet und das Quentchen Glück, das jemand, der am Ende ist, braucht. Damit auch wir Leser aufatmen können. Im Grunde führt Marian uns vor, dass auch ein minimales Leben
schlimmer sind als jeder zuvor von ihnen bekämpfte Diktator?“ Wieder ein Fall für (298 S., 19,99 Euro) den Psychiater.
Tommy Wieringa, Eine schöne junge Frau, Hanser
Renata Viganò, Agnese geht in den Tod, edition fünf
„Man gewöhnte sich an alles. Und was war Gewohnheit anderes als der erste Schritt zum Tod?“ Das ist vielleicht ein Schlüssel für die Problematik dieses sehr komprimierten Romans, der zu großen Teilen aus der Zusammenfassung des Autors besteht, durchsetzt von erzählten Passagen, in denen wir das Geschehen selbst miterleben. Der erfolgreiche Virologe Edward verliebt sich in die viel jüngere Ruth. Sie heiraten. Doch ihre Ansichten streben auseinander. Bis Ruth ihm eine Schuld zuschiebt, die ihn zur Flucht treibt. Alle Blütenträume sind vorbei, er hat seine Identität verloren. Da an seinem Institut Tierversuche gemacht werden, geht es neben seinem Leid auch um das der Tiere in unserer Welt. Ein gehaltvoller kleiner Gegenwartsroman. (124 S., 14,90 Euro)
1949 erschienen, durchdrungen vom heroischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung, personifiziert durch eine alte, dicke Wäscherin, die den Partisanen im unwegsamen Lagunengebiet südlich des Po-Deltas unter Lebenseinsatz hilft und dabei von einer unpolitischen Proletarierin zur bewussten Kämpferin reift. Ihr deportierter Mann gehörte der Partei an, die gegen Mussolinis Faschismus kämpfte und jetzt den Aufstand organisiert. Während die Männer der Resistenza alles riskieren, lassen sich die Alliierten Zeit mit dem Vorrücken ihrer Front, und die Engländer bomben mit Flugzeugen ungerührt auch die Lagune. Die Sabotageakte der Brigade werden durch Sommerhitze und Winterstürme erschwert, durch Angst und Hunger, nicht zuletzt durch Verrat. Hier wird die Atmosphäre im ländlichen Italien ab September 1943 mit engagiertem Pathos beschworen. (310 S., 21,90 Euro)
Juan Reinaldo Sánchez, Das verborgene Leben des Fidel Castro, Lübbe
978-3-8392-1708-5 · 14,99 €
Berlin mit den Augen eines Schriftstellers
Wilfred Owen, Die Erbärmlichkeit des Krieges, Verlagshaus J. Frank Sein Name ist mir durch die großartigen Romane von Pat Barker bekannt geworden. Sie hat die seelischen Schäden britischer Offiziere im Ersten Weltkrieg thematisiert, und Owen (1893-1918) als junger Poet war einer davon. Seine von ihm selbst als Klagelieder bezeichneten Gedichte sind jetzt in einer zweisprachigen, illustrierten Ausgabe erschienen, mit Briefen an seine Mutter und Erläuterungen. Früher hat man den Krieg in der Poesie eher verherrlicht, er schreibt wie sein Mentor Siegfried Sassoon vom Elend. Ist mit 25 Jahren eine Woche vor Kriegsende gefallen. (160 S., 14,90 Euro)
BuchMarkt März 2015
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Der langjährige Leibwächter des „Máximo Líder“ erzählt vorrangig, was er selbst erlebt hat. Das macht seinen Bericht glaubwürdig. Ich habe die entlarvenden Bücher über Che Guevara, Stalin und Mao gelesen und wundere mich nicht groß, dass auch Fidel eher ein egoistischer Brandstifter als ein menschenliebender Sozialist war. Wie sein Leben und Streben im einzelnen aussah, schildert der Augen- und Ohrenzeuge nüchtern, präzise und erst zum Ende hin emotional, als er, der gläubige Bewunderer, ins Gefängnis gesteckt und gefoltert wurde, weil er wegen zwei Verwandten, die geflohen waren, degradiert wurde und gekündigt hatte. Ihn beschäftigt die Frage: „Warum enden alle Revolutionen immer so schlecht? Und warum verwandeln sich ihre Helden systematisch in Tyrannen, die
Lieblingsplätze zum Entdecken
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gelingen kann. Ein vielschichtiger Gegenwartsroman, nach allen Regeln der Kunst phantasievoll konstruiert. (271 S., 19,95 Euro)
978-3-8392-1706-1 · 14,99 €
rran, e t i d e m d n Alpin u hetti. g a p S d n u l Knöde nd So unterschiedlich u doch vereint!
W W W.GMEINER-VERL AG.DE
Mensch, Kultur, Region
Special | Sport, Hobby Editorial
© Björn Kafka, aus Funktional Fitness Outdoor, Delius Klasing
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port und Lesen – eine unmögliche Verbindung? In unserer Reportage auf Seite 68 erfahren Sie, wie Buchhändler und Vertriebsleute die Sache sehen. Und auf Seite 66 verschaffen wir Ihnen einen Überblick über ein Sportbuch-Thema, für das es garantiert Kunden und Kundinnen gibt – vor allem jetzt, im Frühling!
Barbara Meixner
Interview
Grundstein & Erfolgsgarant GeraMond. Die Urmutter des Hauses Ge-
Welche Buchtitel haben sich in den letzten 25 Jahren am besten verkauft?
raNova Bruckmann wird 25 Jahre alt. Inzwischen sitzen unter dem Dach des Verlagshauses acht Verlage mit über 500 Buchnovitäten im Jahr. Dazu kommen über 30 Magazine heraus. Verleger Clemens Schüssler über ein Erfolgskonzept.
Bücher wie die Modellbahn-Werkstatt oder der Bildatlas des DDR-Straßenverkehrs wurden z.T. 50.000 mal und mehr verkauft. Für Überraschung und Schmunzeln sorgte in der Anfangszeit jedoch eher ein Videofilm: Eine Mitfahrt im Führerstand der Münchener U-Bahn-Linie 6, zu 95 Prozent unterirdisch, der in der Münchener Abendzeitung halbseitig als besonderer Tipp vorgestellt wurde und geradezu ein Szenetipp für die Münchener U-BahnFahrgäste wurde.
BuchMarkt: Hatten Sie von Anfang an im Sinn, ein so vielfältiges Spektrum an Themen anzubieten? Was war Ihre Motivation bei der Verlagsgründung?
Clemens Schüssler: Wir starteten damals als kleines Team – vor allem mit Zeitschriften, Sonderheften und Sammelwerken. Was uns fehlte, waren Bücher, doch der dafür nötige Vertriebsapparat hätte sich für ein so kleines und spezielles Programm (vor allem Schienenverkehr und Luftfahrt) nicht gelohnt. Da wussten wir: Wir müssen wachsen, um eine relevante Mindestgröße zu erreichen. Hat sich die Zielgruppe von der Geburtsstunde des Verlags bis heute verändert? Gibt es den typischen GeraMond-Buchleser?
Die Zielgruppe ist, was manche Themen betrifft, älter geworden. Der durchschnittli64
Clemens Schüssler: „Bei Special Interest auf populäre Titel setzen“
che Eisenbahnbuch-Käufer ist heute fast 15 Jahre älter als bei Verlagsgründung. Typisch für ihn bleibt aber, dass er die Lektüre nicht als Mittel zum Zweck nutzt − wie zum Beispiel bei Wanderführern, die man liest, um später das schönste Tourenerlebnis zu haben − sondern die Bücher und Zeitschriften zu seinem Themengebiet als Mittelpunkt seiner Hobbybeschäftigung ansieht. BuchMarkt März 2014
Wie entwickelt sich der Markt für SpecialInterest-Themen grundsätzlich? Gibt es thematische Schwerpunkte? Trends? Was bedeutet das für die Weiterentwicklung des GeraMond-Buchprogramms?
Der Buchhandel tut sich mit den spezielleren Themen immer schwerer – was nicht verwundert: Amazon listet unter dem Stichwort Eisenbahn fast 19.000 Bücher. Wo sollte der Buchhändler auch nur ein Prozent davon hinstellen? Eine noch schwerwiegendere Frage: Welche
Sport, Hobby | Special
Aktion
Umsonst & draußen Tolle Gießprojekte aus Beton, Seife und Isomalt – fantasievoll und farbenfroh, wie Kinder es lieben.
Pietsch. Den Themen
Outdoor und Survival widmet sich die „Natur pur“-Aktion, die, so Pietsch-Pressefrau Tomma Profke, „ein Serviervorschlag ist, welcher um die Neuerscheinungen herum aufgebaut wurde und durch Backlist-Titel ergänzt ist.“ Als kostenloses Deko-Material packt der Verlag ein DMAX-Survival-Kit und einen Mini-Kugelgrill, sowie ein großformatiges Werbebanner mit Fotodruck dazu. Das Aktionspaket hat einen Netto-Warenwert von rund 149 Euro und räumt einen Aktionsrabatt von 45 Prozent ein. Wichtig: Die vorgeschlagene Aktionsbestückung kann individuell vom Buchhändler mit dem Vertreter vor Ort verändert werden. Profke: „Ob Survival, Urlaub oder Sport – so kann jeder Buchhändler innerhalb der Aktion seinen eigenen Schwerpunkt definieren.“
208 S., br., € 24.90 978-3-258-60117-5
Schritt für Schritt zur eigenen Modezeichnung im Vintage-Stil. 96 S., kart., € 24.90 978-3-258-60119-9
Eine Fülle von Ideen, wie man schöne Babysachen schreinern, stempeln, stricken und basteln kann. 160 S., br., € 24.90 978-3-258-60115-1
davon? Wir tragen dem programmatisch Rechnung, indem wir auch in SpecialInterest-Themen verstärkt auf populäre, breit verkäufliche und auch dem Buchhändler selbsterklärende Titel setzen: „Eisenbahn von oben“ zum Beispiel war einer der Bildband-Bestseller zu Deutschland im 2014er-Weihnachtsgeschäft und auch Novitäten wie „333 Traktoren, die Sie kennen sollten“ oder „EisenbahnTraumziel USA“ zeigen im Einverkauf, dass sie als gut verkäufliche Zielgruppentitel verstanden werden und nicht in der Fachecke verstauben sollten. GeraMond aus dieser herauszuholen, ist eines unserer aktuellen Ziele.
BuchMarkt März 2014
Faszination Technik: Das GeraMondRezept funktioniert seit 25 Jahren Textiles Upcycling – dasTrendthema für Fashionistas! Viele Anregungen, wie die bestehende Garderobe in eine neue verwandelt werden kann. 120 S., br., € 24.90 978-3-258-60106-9
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Special | Sport, Hobby
Flexibel fit Eine gute körperliche Konstitution gehört heute einfach dazu – das Problem ist die Zeit. Wie man sich ohne festen Termin und ohne Geräte sportlich betätigen kann, zeigen die neuen Fitness-Ratgeber, die jetzt in den Handel kommen
Überblick
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Sabine Schulz, Bruckmann: „Es gibt eine steigende Nachfrage für weiblichere Konzepte“
ür Menschen, die feste SportkursTermine vermeiden wollen und die noch dazu keine Läufernaturen sind – Joggen kann man immer und fast überall – bleibt nur eines: Individuell zu Hause Sport treiben. In den Verlagen hat man sich darüber Gedanken gemacht: Neue Titel decken diese Bedürfnisse variantenreich ab. „Viele Kunden wissen hier noch nicht so genau, was sie brauchen und kommen auf der Suche nach Orientierung in den Susanne Fischer, Pietsch: Buchhandel. Von dieser Sorte gibt es viele „Der Buchhändler muss und der Buchhändler muss sie bei einem viele Kunden bei einem Null-Kenntnisstand abholen“, sagt SusanKenntnisstand von Null ne Fischer, Programmleiterin im Pietsch abholen“ Verlag. Helfen soll dabei die Aktion „Fit diese Richtung. Die Fasern, die Muskeln in den Frühling“, die inklusive Plakat und mit dem Gewebe verbinden sind zurzeit Fitnessball geliefert wird. Zudem startet auch ein großes Thema in den FitnessstuPietsch die Reihe „Du schaffst das! Vom dios. Sabine Schulz: „Wir entwickeln jetzt Couchpotato zum Triathleten“ oder „... auch weiblichere Konzepte, bei denen der zum Rennrad-Sportler“. Gesundheitsaspekt eine Rolle spielt. Die Für Menschen, die ihre Workout-EinNachfrage ist einfach da.“ Das weiß man auch bei Dorling Kindersley: heiten generell gern an der frischen Luft absolvieren, kommt im April bei Delius „Muskeltraining für Frauen“ zeigt über 200 Klasing das „Functional Fitness OutdoorÜbungen für gezielten Muskelaufbau, alle Buch“ heraus. Hier kommen ausdrücklich mit Step by Step-Fotostrecken ausgestattet, keine Geräte zum Einsatz, aber mit Hilfe damit auch ja nichts gezerrt oder ausgevon Steinen oder Ästen am Wegesrand kann renkt wird. GU, beim Handel auch in dieser man „Grundlagenfitness, Kraft und AusRatgeber-Sparte äußerst beliebt, hat jetzt mit dauer auch in einem knappen Zeitfenster“ „Forever Fit“ von Heiner Lauterbach und seierzielen, so lautet das Versprechen. Wer das ner Frau Veronika zum Jahresanfang einen Gefühl hat, das sei eher ein Buchtipp für Blockbuster für beide Geschlechter abgeMänner, kann auf das weibliche Gegenliefert. „Nach dem TV-Auftritt bei Bettina stück „Mein Glücks-Workout“ ausweichen, Böttinger waren wir auf Platz 8 bei Amazon das in vier Wochen nicht nur fitter und ge- man deshalb weiterhin pflegen. Zusätzlich und hielten uns auch noch nach Tagen auf sünder, sondern auch zufriedener machen setzt man jetzt auch auf „ganzheitliche An- Platz 150“, verrät Claudia Uhr. In der Reiwill. Ein vielschichtiger Traum in Pink. sätze mit Langzeitwirkung“, die möglichst he „ GU Multimedia“ kommen in diesem Auch bei Bruckmann hat sich der Bereich unkompliziert an jedem Ort und zu jeder Monat außerdem das „8-Minuten-Workout“ Fitness immer mehr als erfolgsverspre- Zeit ausgeübt werden können. „Functio- und „Detox-Yoga“, beide mit DVDs zum chend herauskristallisiert. „Vor allem, wie nal Training“ (ET: April) zeigt, wie man richtigen Nachmachen ausgestattet. sich Sport effektiv in den häufig stressigen nicht nur Muskelpartien, sondern auch Und das Motto der Fitness-Aktion vom Alltag integrieren lässt, ist für uns ein The- Sehnen und Gelenke trainiert und so die Riva Verlag können auch Buchhändler bema“, berichtet Programmleiterin Sabine körperliche Stabilität steigern kann. Auch herzigen: „Keine Ausreden mehr – jetzt Schulz. Die erfolgreichen Lauftitel wolle „Yoga für die Faszien“ (ET: April) geht in anfangen“. Womit, ist Auslegungssache. 66
BuchMarkt März 2015
UNSERE TOP-SELLER
Johannes Vogel Survival-Guide für echte Kerle Dieses Buch macht Lust darauf, den Rucksack und das Lieblingsmesser einzupacken, um draußen Feuer zu machen, zu fischen und in einem selbstgebauten Lager zu übernachten. Es zeigt wie man in der Natur überleben kann. 256 Seiten, Format 170 x 240 mm ISBN 978-3-613-50791-3 c 19,95
T. Edward Nickens Outdoor Manual Ob es darum geht einen Unterschlupf zu konstruieren oder widrige Witterungsbedingungen zu überstehen – die langjährige Outdoorerfahrung der Autoren hilft, brenzlige Situationen zu meistern. 184 Seiten, Format 190 x 240 mm ISBN 978-3-613-50761-6 c 19,95
Volker Lapp Wie helfe ich mir draußen Dieses Buch ist ein Muss für alle aktiven Menschen, die es in die Natur zieht. Einfach umsetzbar bietet es Hilfe zur Selbsthilfe und gibt Anleitungen in allen erdenklichen Situationen. 384 Seiten, Format 100 x 150 mm ISBN 978-3-613-50734-0 c 14,95
Johannes Vogel Outdoor- und Survivalmedizin Outdoor-Experte Johannes Vogel vermittelt in diesem Ratgeber Grundlagenwissen zur menschlichen Physiologie sowie zur Medizintechnik und erläutert die wichtigsten, häufigsten und auch behandelbaren Krankheiten, Verletzungen und gesundheitlichen Gefahren. 208 Seiten, Format 140 x 205 mm ISBN 978-3-613-50727-2 c 19,95
Johannes Vogel Pflanzliche Notnahrung Dieser Ratgeber vermittelt dem botanischen Laien ein System, das es ihm ermöglicht, sich im Notfall ohne Bestimmungsbuch in unterschiedlichen klimatischen Zonen und unterschiedlichen Witterungsbedingungen sicher von Pflanzen zu ernähren. 240 Seiten, Format 140 x 205 mm ISBN 978-3-613-50763-0 c 19,95
Johannes Vogel Tierische Notnahrung Dieser fundierte Ratgeber zeigt, wie man in Notsituationen nicht verhungert. 160 Seiten, Format 140 x 205 mm ISBN 978-3-613-50627-5 c 14,95 Paul Pietsch Verlage GmbH & Co. KG Hauptstätter Straße 149, 70178 Stuttgart, Telefon (07 11) 2 10 80-29 Mehr Informationen unter www.paul-pietsch-verlage.de/handel
Special | Sport, Hobby
Knackpunkt Engagement Welche Rolle spielt das Sportbuch im Buchhandel? Ist diese kleine Bestandsaufnahme in Köln exemplarisch für’s ganze Land? Und was sagen die Vertriebsleute in den Verlagen dazu? kostenlosen Ratgeber-Portale im Internet“, vermutet Güss. Auf Verlagsseite sieht man das anders. Bruckmann-Vertriebsleiter Udo Zimmermann: „Im Bereich Sport ist der Anteil des stationären Handels größer als des Internets. Der Kunde will sich offenbar sehr genau über die Inhalte informieren, bevor er sich entscheidet. Dabei scheint aber das Beratungsgespräch mit dem Buchhändler weniger wichtig zu sein, als eine vernünftige Auswahl der Titel am POS.“ Oft wisse der Kunde, was er suche, habe nur noch keine konkrete Titel-Entscheidung getroffen. Das mache er dann sehr bewusst am Regal im Laden. Und Folkert Roggenkamp meint: „Wenn Menschen ernsthaft Rat suchen, wenden sie sich bevorzugt an stationäre Buchhändler. Die Faktoren Glaubwürdigkeit, Sicherheit oder Verlässlichkeit nimmt der Kunde beim Buch viel eher als gegeben als im Internet.“ Schade findet er nur, dass sich viele Buchhändler Die übliche Gewichtung: Dreimal mehr Fußball als alle anderen Sportbücher
Diskussion
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echs Millionen Menschen sind Mitglied in einem Fußballverein, sogar über acht Millionen in einem Fitnessstudio. „Wesentlich mehr als Belletristik-Leser“, kommentiert Folkert Roggenkamp, Vertriebsleiter bei Delius Klasing, diese Zahlen. Und er empfiehlt dem Buchhandel, das Potential konsequenter zu realisieren, das sich in dieser Warengruppe verbirgt: „Größere Buchhandlungen sind natürlich gut sortiert und haben einen Abteilungsleiter, der sich im Schwerpunkt um den Sport kümmert, aber das kleine bis mittlere, inhabergeführte Sortiment hat oft wenig Interesse an Sport, orientiert sich vorwiegend an Belletristik und hat ein Sport-Regal ganz hinten im Obergeschoß.“ 68
Buchhändlern, die absolut keine Affinität zum Sport haben, rät Roggenkamp: „Lassen Sie Ihre Mitarbeiter ran. Fragen Sie Ihre Azubis, welchen Sport sie treiben.“ Und er geht noch weiter: „Heuern Sie Kunden als Experten an. SportbuchKäufer haben oft weit verzweigte Kontakte, die kann man nutzen, als Brückenkopf aus dem Buchhandel heraus in die Welt der Sportler hinein.“ Doch wie zahlreich sind diese sportlichen Buchkunden denn? „Die Nachfrage ist gering. Wenn, dann wird Yoga angefragt oder ein Handbuch für Muskeltraining ohne Geräte“, berichtet Stephan Güss aus dem Buchladen Sülzburgstraße, einem Kölner Stadtteilsortiment. Auch wenn dort zurzeit ein Schaufenster mit Büchern zu sportlichen Aktivitäten die Kunden animieren will, in der Tendenz sei die Sparte eher rückläufig. „Sicher aufgrund der oft BuchMarkt März 2015
Burkhard Schirdewahn, Buchhandlung Bunt: „Fußball funktioniert am besten auf der Unterhaltungsebene“
»Manch Grandioses erkennt man erst aus einem gewissen Abstand!«
Sport, Hobby | Special
zwar zuständig fühlen für Problemthemen wie Lebenshilfe oder auch Psychologie, aber halt nicht für Sport. Die große Ausnahme: Fußball. „Sport ist Fußball“, bringt es Axel Stadtländer aus der Buchhandlung Bunt in Köln-Ehrenfeld auf den Punkt und Kollege Burkhard Schirdewahn ergänzt: „Aber eher auf der kulturellen bis unterhaltsamen Ebene.“ „One Night in Rio“ zum Beispiel, der Bildband von Edel, sei im Weihnachtsgeschäft hervorragend angekommen und werde auch jetzt noch immer ganz gut verkauft. Ansonsten spielt das Thema Sport eigentlich keine Rolle in dem, immerhin 14.000 Titel umfassenden Sortiment: „Die Nachfrage ist einfach nicht da. Natürlich ist bei durchschnittlich 50 Kundenbestel-
Leserstimmen auf
Heuern Sie Ihre Kunden als Experten an Folkert Roggenkamp, Delius Klasing
B.Meixner BuchMarkt März 2015
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192 Seiten · ca. 170 Abb. · 27,0 x 29,0 cm € [A] 41,20 sFr. 53,90 ISBN 978-3-95613-015-1
€ 39,99
GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München
lungen täglich ab und zu ein Sportbuch dabei, aber meist ist das dann ein sehr spezieller Titel. Auf jeden Fall kein Grund für uns, das Sportbuch auszubauen, zumal man dann richtig in die Angebots-Breite gehen müsste. Das können wir hier nicht leisten“, sagt Burkhard Schirdewahn. Ein Blick in die Sportbuch-Abteilung der Mayerschen Buchhandlung in der Kölner Innenstadt bestätigt die Fußball-These: Einem Regalmeter zu den Themen Laufen, Radfahren, Kraftsport oder Fitness steht ein ganzer Gang mit Fußball-Bänden gegenüber plus ein Tisch mit allem, was das Fußballer-Herz begehrt – WM-Bände in allen Größenordnungen, Biografien und die bereits erwähnten humoristischen bis kulturgeschichtlichen Betrachtungen. Fast genauso umfangreich wie das Thema Fußball ist hier Wassersport mit allen Unterabteilungen wie Surfen, Tauchen und vor allem Segeln vertreten. Das interessiert die Kunden. Folkert Roggenkamp: „Der Knackpunkt ist das Engagement der Händler. Ansonsten ist der Verkauf von Ratgebern grundsätzlich und von Sportbüchern im Besonderen kein Hexenwerk.“ Und noch ein Tipp von PietschVertriebsleiter Martin Zeiser: „Informieren Sie sich über anstehende regionale Messen, greifen sie deren Themen auf Tischen oder im Fenster auf und überraschen Ihre Kunden mit dieser Kompetenz.“
192 Seiten · ca. 180 Abb. · 26,8 x 28,9 cm € [A] 41,20 sFr. 53,90 ISBN 978-3-86245-158-6
2. Auflage in der Auslieferung
Erscheint im Mai
€ 39,99
Faszination Technik
Service- & Bestellhotline: Verlegerdienst München Tel. 08105.38 81 06 Fax 08105.38 81 87
Special | Junge Zielgruppe
Inhalt Trends, Pläne, Programme 70 Jahre Kriegsende: Jugendbücher gegen das Vergessen | 72 Büchertisch: Titel zum Thema Toleranz | 73 Kreativ-Bücher: Kritzelkinos aus dem Labor | 74 Reihen: Pixi wird kreativ | 74 Kinderbücher: Kerle startet „Cross Worlds“ | 74 Newcomer: Der Reisekönig fährt nach Wien | 75 Überblick: Kinder- und Jugendbücher im Kino | 76 Web-Tipp: avj präsentiert das A-Z der Kinder- und Jugendliteraturverlage neu | 76 Neugründung: Der Divan-Verlag | 77 Buchpremieren: Vorhang auf für drei neue Kinderbücher | 78 Nonbooks: Die Trends der diesjährigen Nürnberger Spielwarenmesse | 80 70
Streifzug: Es tut sich was im Bereich Pappbilderbuch. Antje Ehmann hat sich die Novitäten angesehen | 110 Bilderbücher: Schon ein einziges Stück Papier kann einen Menschen glücklich machen – das zeigt „Der Besuch“ von und bei der Künstlerin Antje Damm | 116 Kreativ-Bücher: Seit 35 Jahren steht der Name Sabine Lohf für das Thema Basteln mit Kindern | 120 Sachbücher: Nicht jedes Kind geht gern nach draußen, dabei gibt es dort jede Menge zu entdecken. Das Sachbuch-Frühjahr hat viele Titel parat, die zum Spielen, Basteln und Forschen einladen | 122 Bilderbücher: Das Glück, im Wald zu leben oder das Projekt, eine Maulwurfstadt zu gründen – Novitäten zum Genießen | 124 Comics: Warum man darüber Magazin nachdenken sollte, Manga ins Leseförderung: Kinder wollen nicht Sortiment zu nehmen, erklärt nur die Geschichten von anderen Sebastian Scharf | 128 lesen, sondern auch eigene schreiben, Hörbucher: Karin Hahn hat zeigt Margit Lesemann | 82 recherchiert, was man bei der Bilderbücher: Über die Kraft Auswahl von Hörbüchern für Kinder der Wörter | 85 bis fünf Jahren beachten sollte – und die Novitäten angehört | 132 Standpunkt: Gibt die Branche das eigene literarische Feld ohne Grund Jugendbücher: Wenn es nach den aus der Hand? Beobachtungen von Verlagen geht, ist Weinen das neue Michael Schmitt | 90 Lesen, meint Maren Bonacker. Sie hat für uns den TaschentuchbücherSortiment: Die Buchhandlung Test gemacht | 138 Chantelivre in Paris | 94 Lesetipps: Simone Leinkauf Strategien: Bärbel Dorweiler über und ihre Testleser haben die ihr erstes Jahr bei ThienemannFrühjahrsprogramme geprüft. Esslinger | 96 Ihre Empfehlungen lesen Sie Konzepte: Mathias Siebel über sein ab Seite | 142 erstes Jahr als Gesamtleiter des Kinder- und Jugendbuchs bei Bastei Lübbe | 98 Lesetipps: Die Lieblinge des Die Abbildung auf dieser Seite ist dem Bilderbuch „Maulwurfstadt“ (NordSüd) von Torben Kuhlmann Sortiments | 102 entnommen (s.a. Seite 126). Für die Vorbereitung dieses Specials haben wir auch viele Seiten Papier Das Skizzeninterview: Diesmal mit geprüft. Wir hatten aber viel mehr Spaß dabei als der Joëlle Tourlonias | 106 Kollege auf diesem schönen Bild. BuchMarkt März 2015
Junge Zielgruppe | Special Independent Kids bei Runge aracari | Baobab Books | Jacoby & Stuart | mixtvision
Editorial
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ie Wörter tun etwas mit uns“, unmittelbaren Zielgruppen hinaus verleisagte die Autorin Rose Lager- hen könnte“. crantz unlängst in Düsseldorf, Jammern hilft da gar nichts, etwas mehr als sie gemeinsam mit der Illustratorin Eva Selbstbewusstsein könnte aber nicht unEriksson den Kinderbuchpreis des Lan- mittelbar schaden. Machen wir uns also des Nordrhein- bewusst, was unsere Branche kann – ein Westfalen erhielt. Blick auf Aktivitäten im Buchhandel und „Sie machen das die Frühjahrsprogramme genügt: Zu finLeben deutlich den ist u.a. ein in nur einem Monat auf die für uns.“ Für die Beine gestelltes Non-Profit-Projekt – mit Buchbranche kei- „Zeichner verteidigen die Meinungsfreine neue Erkennt- heit“ reagierte der Aladin Verlag auf die nis, und dennoch Attentate von Paris. Ein Band mit 29 Bilein Appell: Geht dern, den man auch Kunden in die Hand sorgsam mit der drücken kann, die immer noch meinen, Sprache um und erzählt Geschichten, weil Kinderbuch-Illustratoren würden den gansie erzählt werden müssen – nicht, weil zen Tag lang bunte Bärchen malen. noch ein Programmplatz zu füllen wäre. Ein großer Dank an alle, die an diesem Dunne, die Heldin des in NRW ausge- Special Junge Zielgruppe mitgewirkt zeichneten Buches „Mein Herz hüpft und haben, darunter Margit Lesemann (freie lacht“ (Moritz), hat ein Heft, in das sie ihre Journalistin und BuchMarkt-BerlinErlebnisse schreibt – Korrespondentin), „Mein glückliches Sarah Daubert Leben“ (so der Titel (Redakteurin der des ersten Bandes Zeitschrift TOYS), bei Moritz) lautet die Michael Schmitt Überschrift, obwohl (ZDFkultur/3sat), es so durchgängig die freien Journalisglücklich gar nicht tinnen Stephanie von ist. Und dennoch Selchow, Antje Ehbraucht die Branche mann, Karin Hahn, mehr von solchen Maren Bonacker Heften. Margit Lese(Leiterin der Abteimann stellt ab Seite lung Kinder- und 82 Projekte vor, in Jugendliteratur an denen Kinder und der Phantastischen Jugendliche selbst Bibliothek in Wetzzu Autoren werden – lar), Simone Leinund damit nicht nur kauf (Leiterin der das Selbstvertrauen Geschäftsstelle des gewinnen, dass sie et- Eines von 29 Bildern in „Zeichner Vereins proWissen was zu sagen haben, verteidigen die Meinungsfreiheit“ (Aladin): e.V. in Potsdam), Sesondern sich auch ei- Hier antwortet die Künstlerin Regina Kehn auf bastian Scharf (Vertriebsleiter Tokyonen neuen Zugang zu die Attentate von Paris pop) sowie die Büchern erarbeiten. Wie Kinder- und Buchhändlerinnen Jugendbücher in der Öffentlichkeit Grischa Götz, Wiebke Schleser, Sandwahrgenommen werden, hinterfragt Mi- ra Rudel, Birgit Schollmeyer und Birgit chael Schmitt mit einem Blick auf die Nerenberg, deren Empfehlungen (s. Seite Resonanz in Feuilletons und Kinderbuch- 102f.) von vielen mit Spannung erwartet Rezensionen in den Tageszeitungen. Er werden. Lesen Sie selbst! vermisst – wie wohl viele – „ein literaViel Spaß dabei wünscht Ihnen risches Diskussionsklima, das Büchern und Schriftstellern Bedeutung über ihre Susanna Wengeler BuchMarkt März 2015
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Das kunterbunte Monsterbuch Alice Hoogstad – aracari 978-3-905945-53-9 € 14,90 (D) Der Feuerdieb Ladrón del fuego Ana Paula Ojeda · Juan Palomino Ein Bilderbuch aus Mexiko Un álbum ilustrado de México
Der Feuerdieb | Ladrón del fuego Ana Maria Ojeda | Juan Palomino – Baobab Books 978-3-905804-62-1 € 15,90 (D)
Die Vögel auf dem Apfelbaum Anne Crausac – Verlagshaus Jacoby & Stuart 978-3-942787-59-8 € 22,00 (D)
Der Drohnenpilot Thorsten Nesch – mixtvision Verlag 978-3-95854-024-8 € 13,90 (D)
Special | Junge Zielgruppe
Kreativ-Bücher
Beltz & Gelberg. Die Macher der Kinder
Neues aus dem Labor
Künstler Kritzelbücher haben sich einen neuen Streich ausgedacht: Neun Kinder Künstler Kritzelkinos aus der Frankfurter Ateliergemeinschaft Labor sind soeben ausgeliefert worden, kleine Daumenkinos, die durch eigene Zeichnungen erst richtig zum Leben erwachen. Ob „Lecker Geklecker“ von Anke Kuhl, „Tobende Tiefsee“ von Moni Port oder „Tolles Tor“ von Philip Waechter: Schwarz-weiße Zeichnungen auf 80 Seiten deuten den Verlauf des Kurzfilms an, und warten auf Fertigstellung. „Dem eigenen Bild die Dimension der Bewegung hinzuzufügen – ohne technischen Schnickschnack“, so beschreibt Laborantin Natascha Vlahovic das Prinzip der Kritzelkinos. Zum Preis von 3,20 Euro sind sie zudem schöne Mitnahmeartikel, die sich auch prima per Brief verschicken lassen.
Brauchen Farbe für ihre Kinder Künstler Kritzelkinos: Neun neue Titel aus der Ateliergemeinschaft Labor
Reihen
Serien
Basteln mit Ricky Waschbär
Kerle startet Cross Worlds
Neu in der Pixi-Familie: Pixi kreativ-Hefte, hier im Ricky Waschbär-Display 74
Carlsen. Mit 32 Titeln startet der
Kerle. „,Beast Quest‘ trifft ,Die Brüder
Carlsen Verlag in diesem Frühjahr ein neues Pixi-Segment: Pixi kreativ reagiert auf den DIY-Boom und bringt zum Preis von je 1,99 Euro Ideen zum Basteln, Spielen und Rätseln. Maskottchen für die kleinen Hefte ist Ricky Waschbär, der auch das Display ziert, das der Verlag anbietet. Unter den Buchhandlungen, die die Startaktion bestellen, werden zehn Workshops für Kinder zwischen vier und sechs Jahren verlost – natürlich sind sie auch zu buchen (Kontakt: Ulrike.Dick@carlsen.de). Zwei Themen stehen zur Auswahl: Ein Osterbastelworkshop mit der Illustratorin und Literaturvermittlerin Jule Pfeiffer-Spiekermann und ein Kartoffeldruck-Workshop mit der Grafik-Designerin Birgit Elisabeth Holzapfel.
Löwenherz‘“ – mit diesem Slogan macht der Kerle Verlag auf eine neue Kinderbuch-Serie aufmerksam: „Cross Worlds“ von B. Bruder mit Illustrationen von Zapf ist eine Eigenentwicklung und verspricht Fantasy-Lesevergnügen für Leser ab acht Jahren. Die dazugehörigen Werbemittel sind ein Diorama-Display, ein DIN-A2Plakat und Magnet-Lesezeichen. Die Handlung: In den ersten beiden Bänden der Reihe, „Die Gefahr des gelben Auges“ und „Der böse Blick des Flammenfalters“, kämpfen Jonas und Martis vereint gegen das Böse. Die Story spielt zum großen Teil in einer Phantasiewelt, in der Martis wohnt und in der sich die beiden jungen Helden auf magische Art und Weise treffen. Ihr weiteres gemeinsames Schicksal ist bereits in einer geheimnisvollen Prophezeiung vorherbestimmt. Nachschub ist für den Herbst versprochen.
Fantasy für Kinder ab acht: „Cross World“-Startbände
BuchMarkt März 2015
Das neue Buch von Britta Sabbag und Maite Kelly!
Junge Zielgruppe | Special
Newcomer
Mit dem Reisekönig nach Wien
Eine Bilderbuchgeschichte mit der zeitlosen Botschaft: Sei du selbst, glaub an dich und du kannst alles schaffen!
Reisekönig. „Städtereisen kann man nicht
mit Kindern machen“ – diese Einschätzung bekam Cordelia Albert oft zu hören. Dabei funktionierten die Ausflüge mit ihrer Tochter immer wunderbar. In Berlin zum Beispiel wollte sie sich unbedingt für einen Besuch im Reichstag anstellen, weil sie das Gebäude zuvor in einem Buch gesehen hatte. Vorbereitung ist also alles, und so entstand die Idee für ein Buchkonzept.
Cordelia Albert mit ihrem WienBuch: Städtereisen mit Kindern funktionieren doch
Britta Sabbag/Maite Kelly/Joëlle Tourlonias Die kleine Hummel Bommel 32 32 S. / Ab 4 Jahren € 12,95 12,95 (D) ISBN: I S BN: 978-3-8458-0637-2 978-3-8458-0637-2
„Mit dem Reisekönig in Wien“ ist der erste Titel ihres Reisekönig Verlags mit Sitz in Bonn, erhältlich als deutsch- und als englischsprachige Ausgabe. Zielgruppe sind Kinder zwischen vier und acht Jahren, die ihren Reise-Krimskrams am Ende des Buchs in einer Klappentasche aufbewahren können. Außerdem gibt es ein Mal- und Mitmachbuch für Wien. Der Vertrieb läuft im Moment noch in Eigenregie, ein weiterer Titel ist bereits in Arbeit: Momentan recherchiert Cordelia Albert in München. Kontakt: www.reisekoenig-verlag.de
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Weitere Informationen, Spiele und Downloads zum Buch finden Sie unter: www.hummelbommel.de
Special | Junge Zielgruppe
Überblick
Würden Sie mit denen Ihr Popcorn teilen?: Szenenbild aus „Gespensterjäger“ und ein erstes Cover zur Minions-Lizenz bei Egmont
Seit dem 12. Februar: „Ella und der Super-
star“, die zweite Verfilmung von Timo Parvelas beliebter Kinderbuchreihe, ist in den deutschen Kinos. Bei Hanser erschienen bereits zehn Ella-Bände, die Hörbücher gibt es bei Igel Records. Seit dem 26. Februar: Der neue animierte
„Asterix“-Film in 3D läuft in den Kinos. Er basiert auf dem Comic „Asterix: Die Trabantenstadt“ von Uderzo und Goscinny in der Egmont Comic Collection. Bei Schneiderbuch gibt es den Roman mit Fotostrecke, bei Balloon ein Vorlesebuch und ein Rätselbuch zum Film. 2. April: „Die Gespensterjäger“. In der Ver-
filmung von Cornelia Funkes „Gespensterjäger auf eisiger Spur“ (Loewe) spielen
u.a. Anke Engelke, Christian Tramitz, Karoline Herfurth und Christian Ulmen sowie Bastian Pastewka als Stimme von Geist Hugo mit. Bei Loewe erscheint am 9. März „Gespensterjäger. Das Buch zum Film“ sowie ein Freunde-Eintragbuch. Buchhändler können das offizielle Filmplakat beim Verlag bestellen, um auf den Kinostart des Kinderbuch-Bestsellers aufmerksam zu machen. 9. April: „Winnetous Sohn“. Der Film ist
Gewinner der Förderinitiative „Der besondere Kinderfilm“. Das Buch von Anja Kömmerling und Thomas Brix erscheint bei cbj als Buch zum Film, audiomedia bringt das Hörbuch, eingelesen von Götz Otto, der schon bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg auf der Bühne stand. Je-
Web-Tipp Die 17. Ausgabe der Broschüre „Kinderund Jugendbuchverlage von A bis Z“ der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen ist jetzt auch online recherchierbar: www.kinder-jugendbuch-verlage.de
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dem Hörbuch liegt ein Poster mit Bildern aus dem Film bei, und am Ende ist der Filmsong „Alles und mehr“ zu hören. 14. Mai: Start für „Ostwind 2“. Die Rückkehr nach Kaltenbach ist wieder unter der Regie von Katja von Garnier entstanden. Bei cbj erscheint das Buch zum Film mit vielen Fotos, im Hörverlag wird es das Filmhörspiel geben. Als Ergänzung bringt Egmont Schneiderbuch im April ein Fanbuch mit vielen Fotos sowie ein Freundebuch. 2. Juli 2015: Die „Minions“ kommen ins
Kino. Der Universal Pictures-Film für Kinder ab vier Jahren ist ein Spin-off der beiden Animationsfilme „Ich – Einfach unverbesserlich“, Teil 1 und 2. Teil 1 ist in Deutschland 2010, Teil 2 im Juli 2013 gelaufen – mit insgesamt sechs Mio. Kinozuschauern. Die Minions gelten als die „wahren Stars“ der Filme und bekommen nun ihren eigenen Auftritt. Das Portal lizenzbranche.de berichtet: „Im November wurden drei Trailer veröffentlicht, die innerhalb von nur 24 Stunden 50 millionenfach angesehen worden waren. Mehr als 500 Lizenzpartner stehen bereits hinter der vorwiegend gelb-blauen Merchandising-Produktpalette, Minion Rush verzeichnet 400 Millionen Downloads und die FacebookSeite zählt 27 Millionen Fans.“ Bei Egmont Balloon erscheinen drei Titel zu den Minions, Egmont Schneider bringt zwei.
© Universal Studios
Kinderbücher im Kino
Junge Zielgruppe | Special
Neugründung
Unentdeckte Perlen Divan. Weil sie als freiberufliche Lektorin
immer wieder gute Manuskripte in die Hände bekommt, die durch das Raster der Großen fallen, hat Gabriele Dietz gemeinsam mit Peter Maaßen in Berlin den Divan Verlag gegründet. In diesem Frühjahr erscheint das erste erzählende Programm, das sich mit der Sparte Divan Junior auch an die junge Zielgruppe richtet. „Wir wollen hübsche, unentdeckte Perlen an die Öffentlichkeit holen. Ein Wagnis, aber es gibt Projekte, für die es sich lohnt“, ist die Verlegerin überzeugt. Aus ihrer Zeit als Programm-Macherin beim Verlag Elefanten Press hat sie nun drei Bücher neu aufgelegt, die seit vielen Jahren vergriffen waren: den Tierkrimi „Die Stadt der Tiere“ von Martin Klein, dem Autor von „Rita, das Raubschaf“ und „Die Wilde Charlotte“, das erste Buch von Mario Giordano. Beide Cover gestaltete Sabine
Divan-Verleger Gabriele Dietz und Peter Maaßen: Bringen u.a. einen lange vergriffenen Klassiker von Mario Giordano zurück in die Buchhandlungen
Wilharm, und Amelie Glienke illustrierte den Umschlag von „Kati Knack-die-Nuss und andere Märchen von schlauen Mädchen“. Jetzt arbeitet Gabriele Dietz bereits am Herbstprogramm, dann sollen zwei
Erstlingswerke Berliner Autorinnen erscheinen; auch noch weitere nicht mehr lieferbare, einst erfolgreiche und zeitlose Titel sind in Planung. Kontakt: www.divan-verlag.de Margit Lesemann
© Stefan Haas / Julienne Haas
ng die hoffnuim blick Fünf jugendliche Migranten reisen zweieinhalbtausend Kilometer als blinde Passagiere auf Güterzügen durch Mexiko. Ihr Ziel: Die USA. Ihre Begleiter: Unfälle und Hunger, Hitze und Banditen, Menschenschmuggler und korrupte Polizisten …
69-5800-4 ISBN 978-3-83
Dirk Reinhardt steht für Lesungen zur Verfügung!
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BuchMarkt März 2015
www.gerstenberg-verlag.de
Leseprobe
Special | Junge Zielgruppe
Buchpremieren
Vorhang auf für drei neue Kinderbücher Konrad Wimmel in Berlin Großer Auftritt für Konrad Wimmel und seine Freunde Anfang Februar in Berlin. Rund 500 Kinder, Eltern und Lehrer kamen in die Aula der Paula-Fürst-Schule in Charlottenburg, um den Künstler Jan von Holleben (Foto) in Aktion zu erleben. Vorgestellt wurde sein viertes Buch im Gabriel Verlag: „Konrad Wimmel ist da!“ Nach seinen Büchern über Pubertät, Gehirn und einem Liederbuch hat sich der Künstler nun ein Wimmelbuch ausgedacht und damit einen Traum erfüllt. Er sei mit Ali Mitgutschs Wimmelbüchern aufgewachsen und habe die Idee eines fotografierten
© Bettina Blumenthal
Funklerwald in Hamburg Ende Januar las Stefanie Taschinski (Foto) zum ersten Mal aus ihrem neuen Kinderbuch „Funklerwald“ (Oetinger, s.a. Seite 142 in diesem Special). Im Wildpark Schwarze Berge bei Hamburg lauschten über 40 Kinder der Grundschule Rönneburg gebannt der poetisch und warmherzig erzählten Geschichte: Das Luchsmädchen Lumi und der Waschbärenjunge Rus treffen im Funklerwald aufeinander und sind sich zunächst völlig fremd. Die Kinder durften während der Lesung an den passenden Stellen der Geschichte
Hummel Bommel in Köln Was daraus entstehen kann, wenn drei kreative Frauen aus unterschiedlichen Betätigungsfeldern zusammen eine Idee verwirklichen, das haben Ende Februar in der Mayerschen Buchhandlung am Kölner Neumarkt zahlreiche Zuschauer bei der Premierenlesung zum Bilderbuch „Die kleine Hummel Bommel“ (arsEdition) erlebt. Sängerin Maite Kelly (Foto, Mitte) und Autorin Britta Sabbag (Foto, links) haben ein Buch für Kinder geschrieben, das dem Leser eine große Portion Mut mit auf den Weg geben möchte. Es erzählt die Geschichte der kleinen Hummel Bommel, deren größ-
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Wissen erleben!
Junge Zielgruppe | Special
Neuz
Wimmelbuchs schon lange im Kopf gehabt, erzählte Jan von Holleben. Nun ist es endlich da, und die Bilanz ist beeindruckend: Fünf Wochen lang hat der Künstler 250 Schülerinnen und Schüler fotografiert. Dabei entstanden 5.000 Einzelbilder, und es wurden 45 Kilo Süßigkeiten verputzt. Die entstandenen Fotos setzte Jan von Holleben zu digitalen Collagen zusammen, aus denen er die Wimmelbilder entwickelte. Insgesamt hat er anderthalb Jahre an dem Buch gearbeitet, am Ende sei er so erschöpft gewesen, dass er so etwas nie wieder machen wollte, gestand er. Doch nun, da das Buch vorliegt, habe er schon wieder viele neue Ideen im Kopf.
BuchMarkt März 2015
ISBN 978-3-7886-2074-5
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ISBN 978-3-7886-2082-0
ISBN 978-3-7886-2050-9
ter Wunsch es ist, fliegen zu können. Da sie nicht weiß, wie man das bewerkstelligt, befragt sie die anderen Insekten. Mit einem großen Applaus wurde das Trio, das durch die Illustratorin Joëlle Tourlonias (Foto, rechts) komplett ist, begrüßt. Alle drei beantworteten nach der Lesung noch viele Fragen. Höhepunkt war zweifelsohne die Life-Darbietung des im Buch integrierten Liedes „Du bist Du“ von Maite Kelly. Mehr über Joëlle Tourlonias erfahren Sie ab Seite 106 in diesem Special – sie hat diesmal unser Skizzeninterview gezeichnet.
ISBN 978-3-7886-2071-4
ISBN 978-3-7886-2065-3
ISBN 978-3-7886-2059-2
die Geräusche des Waldes nachahmen: Da gab es das Rauschen und Knacken der Blätter und Zweige zu hören, das Gluckern eines kleines Waldbaches und die Stimmen und Laute vieler wilder Tiere. In der anschließenden Fragerunde war spürbar, dass den Kindern das Schicksal der Waschbärenfamilie nahe gegangen war. „Wenn man irgendwo fremd ist, braucht man Freunde!“ Da waren sich alle einig. Und dann ging es raus in den Wildpark zu den Waschbären und Luchsen. Die Waschbären durften auch gefüttert werden, und die Autorin übernahm für ein Jahr eine Waschbär-Patenschaft.
ISBN 978-3-7886-2079-0
-20 ISBN 978-3-7886
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Special | Junge Zielgruppe
Streifzug
Trendbarometer Spielwarenmesse
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Neue Töne im Spielwarenmarkt: Der Silverlight Digibird kann 50 verschiedene Zwitschertöne und Songs erklingen lassen
Nonbooks. Was wird 2015 gespielt, wohin geht der Trend in diesem Jahr? 2.857 Aussteller aus 67 Ländern gaben bei der diesjährigen Spielwarenmesse in Nürnberg Antworten. Für Buchhändler tun sich dort zuweilen fremde Welten auf – dennoch sollte man sich mit den künftigen Spielwelten, in denen Kinder unterwegs sein könnten, beschäftigen. Wer auf der Suche nach Trends ist, dessen Messe-Route führt mit Sicherheit am ToyAward vorbei, mit dem Innovationen ausgezeichnet werden. Die vier Gewinner aus 2015 haben das Rennen der 601 Produkteinreichungen für sich entschieden. Federführend bei der Wahl durch die Fachjury sind die Aspekte Spielspaß, Originalität, Sicherheit, Verarbeitung und Qualität sowie Konzeptverständlichkeit und Erfolgspotenzial im Handel. Und so sehen Sieger aus: „Roll Around Rattles“ – ein tierischer, hüpfender Rasselspaß von Skip Hop, „Highwayfreak“ – eine clevere Kombination von Scooter und Laufrad von Scoot & Ride, „Zoomer Dino“ – ein sensorgesteuerter Spielgefährte von Spin Master International und „Hobbyzone Sport Cube SAFE“ – der Einstieg in den Modellbau mit Panik-Button von Horizon Hobby. Allesamt trendige Helden für phantastische Geschichten im Kinderzimmer. 80
Rasant und mit jeder Menge Dynamik fol- Ausdruck. Crayola, HCM Kinzel, SES und gen die nächsten Must-haves in der Trend viele mehr gestalten diesen Trend mit. Gallery – dem Ort, an dem sich Trends, Drei Themenbereiche, die nicht nur den Neuheiten und Wissen die Hand geben. aktuellen Zeitgeist visuell widerspiegeln, Ein neunköpfiges TrendCommittee hat hier sondern auch in allen elf Produktkategorimit jeder Menge Know-how und Marktge- en der Spielwarenmesse real greifbar sind spür die weltweiten Entwicklungen aus der und die in Summe attraktive ThemenwelSpielwarenbranche zusammengefasst. Im- ten spielend gestalten. pulse und Inspiration sehen die Scouts für Nächster Halt der Trendtour: Erstmals dieses Jahr vor allem in den drei Trendthe- mit eigener Ausstellungsfläche füllen Lifemen Little Scientists, Beyond Reality und style- und Trendartikel ein weiteres Kapitel. Die Auswahl ist groß, die Möglichkeit, Express Yourself … und das bedeutet: Spielwaren für kleine Forscher, wie zum den Kunden zu überraschen, vielfältiger Beispiel Baukästen von fischertechnik, denn je – Potenzial für Umsatzbringer in Magformers von BLS oder Experimentier- Form von Accessoires, Dekorationsartikeln, kästen von Clementoni nehmen sich der Designerspielwaren, Papeterie, Mode und Themen Mathematik, Informatik, Natur- Lizenzartikeln, vertreten durch rund 250 wissenschaft und Technik der kindlichen Aussteller. Hier lassen sich Produkte entdeNeugierde an und erklären spielerisch, cken wie der Silverlight Digibird, aus dem was die Welt zusammenhält. 55 verschiedene Zwitschertöne und Songs Beyond Reality steht für neueste Techno- erklingen, wenn man ihm etwas vorpfeift. logie im Kinderzimmer. VTech mit Smart Als Spielwaren-Redakteurin aus LeidenWatch, Vivid mit Roboter i-Que oder Jaz- schaft und absoluter Bücherfan kenne ich wares mit Robotic Enhanced Vehicles spie- das Gefühl, wenn ein gutes Buch endet: len diesem Trend zu. Die Spielwaren lassen Man will mehr, sofort, ist gefangen vom sich gestisch oder sprachlich steuern, 3D- Spirit der Geschichte, die noch nachklingt. Drucker erhalten Einzug in die Industrie, Für die Geschichte Spielwarenmesse kann den Handel und auch in die Kinderzimmer. ich Ihnen versprechen: Fortsetzung folgt! Mit Express Yourself ist der Trend zur Vom 27. Januar bis zum 1. Februar 2016 Selbstverwirklichung beschrieben. Selbst- steht Nürnberg erneut im Zeichen des gemachte oder individuell verschönerte „Spirit of Play“. Spielen Sie mit! Dinge bringen die persönliche Note zum Sarah Daubert BuchMarkt März 2015
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Marco Teubner Pass auf, kleine Krabbe Illustration: Johanna Fritz Ab 4 Jahren 90221 | € 19,95/Stück (UVP) Lieferbar ab März 2015
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Special | Junge Zielgruppe
Das kleine Selbstbewusstsein Klassiker-Neuausgaben wie „Der kleine Prinz“ oder „Nils Holgersson“ sind unlängst in den Feuilletons besprochen worden – aber nicht auf den Kinder- und Jugendbuch-Seiten. Gibt die Branche das eigene literarische Feld ohne Grund aus der Hand? Standpunkt
D
ie Kugel mit dem kleinen Giftzwerg?“ – so heißt der „Kleine Prinz“ von Antoine de SaintExupéry unter den Protagonisten von Kilian Leypolds 2014 erschienenem Münchner Abenteuer- und Kinderbandenroman „Krähen gegen Ratten“ (Hanser), wenn sie von einem ihrer Treffpunkte sprechen, wo dieser Figur ein Denkmal errichtet worden ist. Aber es kommt noch schlimmer, wenn einer der Helden darüber spottet, wie seine Mutter ihm das Buch vom „Kleinen Prinzen“ immer wieder vorgelesen und sich dabei von Mal zu Mal mehr begeistert hat: „(…) was für ein tolles Buch (...) so schön, so traurig, aber auch so weise.“ Denn während der Junge daran leidet, findet die Mutter natürlich, dass die ganze Welt an diesem Werk der höheren Trostkultur genesen sollte. Sie steht damit nicht allein, nur machen sich die Menschen recht unterschiedliche Vorstellungen von dem ideellen Nutzen dieses Buches. Wer schnell mal bei Google die Stichworte „Kleiner Prinz“ und „München“ eingibt, kann sich vor aufgelisteten Theateraufführungen – „für kleine und große Zuschauer“ – nicht mehr retten, wird auf Restaurants genauso verwiesen wie auf teure Immobilienprojekte. Und ganz aktuell kommen nun auch noch mehrere neue Übertragungen ins Deutsche dazu, denn 70 Jahre nach dem Tod SaintExupérys sind die Rechte frei geworden, und der Run auf den Umsatz mit dieser Ikone ist eröffnet. Die 1950 veröffentlichte Fassung von Grete und Josef Leitgeb im Karl Rauch Verlag muss nun beispielsweise mit einer bei dtv erschienenen Übersetzung von Hans Magnus Enzensberger oder mit einer von Ulrich Bossier vorgelegten Version bei Reclam konkurrieren. Der vertraute Ton eines klassischen Werks ist nicht mehr selbstverständlich, und als Reaktion darauf hat man 90
Der Blick auf den Kinder- und JugendbuchSeiten reicht selten so weit, wie es die Literaturkritik im allgemeinen Feuilleton ungeachtet aller Platzprobleme immer noch vorführt in den vergangenen Wochen daher auch vergleichende Rezensionen dieser verschiedenen Ausgaben lesen können. Mit durchaus unterschiedlichen Präferenzen – aber nicht die sollen hier das Thema sein, sondern die Frage, warum diese Besprechungen zwar in den überregionalen Feuilletons ausführlich und auch opulent bebildert erschienen sind, aber bislang (Stand Mitte Februar 2015) nicht auf Seiten, die für Kinder- und Jugendliteraturkritik vorgesehen sind. Immerhin handelt es sich doch um ein Buch, an dem man literatur- und rezeptionsgeschichtlich kaum vorbeikommt, selbst dann, wenn man den Kleinen Prinzen nicht mit dem verklärten Blick einer auf Herzensbildung erpichten Mutter betrachten möchte.
Zählt nur das Zeitgemäße? Darüber lässt sich endlos spekulieren: Weil solche sprachlichen Spitzfindigkeiten das junge und alte Publikum vermutlich nicht interessieren? Weil das Buch vielleicht doch schon aus der Welt gefallen ist? Weil die Rezensionsseiten der Kinder- und Jugendliteratur dem Neuen vorbehalten sind, dem Zeitgemäßen, das die jungen Leser da abholt, wo sie tatsächlich stehen? So könnte man argumentieren, wenn Kritik nicht mehr sein soll als Service in Sachen NeuerscheiBuchMarkt März 2015
nungen mit mehr oder weniger qualifizierter Vorauswahl durch eine Redaktion. Aber in der Konsequenz bedeutet das, dass Tradition und die Bedingungen der Tradierung keine oder kaum eine Rolle spielen. Dass der Resonanzraum, innerhalb dessen Literatur für junge Leser wahrgenommen und vorgestellt wird, recht eng gefasst wird. Dass der Blick auf den Kinder- und Jugendbuch-Seiten selten so weit reicht, wie es die Literaturkritik im allgemeinen Feuilleton ungeachtet aller Platzprobleme immer noch vorführt – auch und nicht zuletzt am Beispiel von Werken, die zum lange tradierten Kanon der Kinderund Jugendliteratur gehören. Der „Kleine Prinz“ ist denn auch nur eines von vielen möglichen Beispielen. Aktuell lässt sich Vergleichbares etwa bei Thomas Steinfelds gefeierter neuer Übersetzung von Selma Lagerlöfs „Nils Holgerssons Reise durch Schweden“ beobachten, die im Herbst in der Anderen Bibliothek erschien und nach kurzer Zeit vergriffen war, also derzeit nur in einer preiswerten Sonderausgabe erhältlich und für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung nominiert ist. Ohne Zweifel ein bedeutenderes Buch als „Der kleine Prinz“, weshalb Kritiker schnell und ausführlich alles kommentiert haben, was daran bemerkenswert ist: dass es die erste Übersetzung der Originalfassung ist, also keine gekürzte oder überarbeitete Variante wie die vielen älteren Ausgaben, die mit und ohne Illustrationen oder als Hörbuch durch die Welt geistern; oder dass Thomas Steinfeld ein langes, informatives Nachwort verfasst hat, in dem er Geschichte und Rang dieses Romans als Selbstvergewisserung der Schweden vor gut 100 Jahren herausstellt. In einigen Fällen haben Rezensenten zudem die Frage gestellt, ob dieses Buch, das seinerzeit als Schulbuch gedacht war, heute noch für junge Leser zugänglich ist – was auch schon Bettina Hürlimann vor fünf Jahrzehnten in ihrem Buch über „Europäische
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Special | Junge Zielgruppe
Kinderbücher aus drei Jahrhunderten“ bezweifelt hat –, aber nichts davon haben sie auf den Seiten diskutiert, die der Kinderund Jugendliteratur gewidmet sind. Hat man sie nicht dazu eingeladen? Es mag ja sein, dass auch „Nils Holgersson“ heute nur mehr literaturgeschichtlich und für Sammler bibliophiler Ausgaben interessant ist. Aber ist das ein Grund, die Auseinandersetzung mit einem Klassiker auszuklammern und auch nicht über Traditionslinien zu sprechen, die womöglich bis zu den zeitgenössischen Jugendbüchern führen, die schwedischen Schriftstellern in den vergangenen Jahrzehnten geradezu aus den Händen gerissen worden sind? Der reflexartige Verweis auf Astrid Lindgren, um beim schwedischen Beispiel zu bleiben, genügt nicht, um literaturgeschichtlichen Rückhalt zu sichern. Zumal es sich herumgesprochen haben dürfte, was man Astrid Lindgrens Büchern über Jahrzehnte in Übersetzungen stillschweigend angetan hat. Literarische Tradition und ein literarisches Diskussionsklima, das Büchern und Schriftstellern Bedeutung über ihre unmittelbaren Zielgruppen hinaus verleihen könnte, stellen sich so nicht ein. Das lassen sogar noch die ambitionierten, in letzter Zeit vermehrt stattfindenden Veranstaltungen spüren, die im kleinen oder großen Kreis nach den Kriterien und nach der Qualität von Kinder- und Jugendliteraturkritik fragen, um über den Umweg der Kritik auch Einfluss auf die Qualität kommender neuer Bücher auszuüben. Es ist nicht schwer, in einem solchen Kreis belesener und interessierter Menschen über einen gehaltvollen Kinder- oder Jugendroman genauso zu diskutieren wie anderenorts über Romane von Jonathan Lethem, Stephan Thome oder Terézia Mora. Aber es scheint nahezu unmöglich, aus diesen Gesprächen dann auch eine darüber hinausweisende kulturelle und gesellschaftliche Relevanz der Kinder- und Jugendliteratur zu begründen – wenn man darunter nicht wieder nur Leseförderung verstehen möchte. Und das, obwohl oft, wenn auch nicht immer, die Kinderbuchseiten zum Feuilleton dazugehören, und die jeweiligen Kreise der Rezensenten sich in einigen Fällen auch überschneiden. Es gibt nach wie vor eine Zweiklassengesellschaft – das ist eine Binsenweisheit –, doch diesen Verhältnissen kommt man durch Enthaltung so wenig wie durch Jammern bei, sondern 92
Den Verhältnissen kommt man durch Enthaltung so wenig wie durch Jammern bei, sondern wenn überhaupt, dann nur durch eine andere Vorstellung vom eigenen Platz im Kosmos der Literatur wenn überhaupt, dann nur durch eine andere Vorstellung vom eigenen Platz im Kosmos der Literatur. Und zwar nicht nur im Fall von Klassikern, sondern auch bei Büchern wie denen von Helene Hegemann, Rebecca Martin oder Wolfgang Herrndorf, die üblicherweise tapfer ignoriert oder als übergriffig angesehen werden. Auf Kindheit und Jugend als Thema und auf junge Leser als Zielgruppe gibt es keinen Monopolanspruch.
Weiße Flecken der Kritik In der ZEIT 21/1969 hat Klaus Doderer im Zusammenhang mit der Tradierung von Klassikern der Kinder- und Jugendliteratur einmal von „Bedeutungsdiffusität“ gesprochen und die unschöne Mischung von vage formulierter Wertschätzung und damit einhergehender Verharmlosung gemeint, um das dann am Beispiel von Johanna Spyris „Heidi“ zu erläutern. Er nennt fehlende Präzision der Begriffe sowie weiße Flecken der Theorie und der Kritik und konstatiert, dass sich das alles bestens mit dem ständigen Bezug auf die dadurch marginalisierten Klassiker verträgt. Hat sich daran viel geändert? Gewiss, wenn man in den Blick nimmt, mit welcher Aufmerksamkeit mittlerweile manche Bücher und Schriftsteller, die sich an junge Leser gewandt haben, im allgemeinen Feuilleton bedacht werden. Aber eher nicht, wenn man wahrnimmt, dass beispielsweise Thomas Steinfelds „Nils Holgersson“ in den einschlägigen Medien der Kinder- und Jugendliteratur bislang nicht oder nur mit einem kaum kommentierten kurzen Hinweis bedacht worden ist. Literarisches Selbstbewusstsein, das dem andauernden Gefühl der Kinder- und JuBuchMarkt März 2015
gendbuchbranche, unterschätzt zu werden, entgegenwirken könnte, lässt sich auf solch einer Haltung nicht gründen – so gibt man, schlimmer noch, das eigene literarische Feld sogar ganz ohne Grund aus der Hand. Um kein Missverständnis zu produzieren: Es geht hier nicht um die Qualität von Büchern oder um den Rang derer, die sie schreiben, vertreiben oder kritisieren, sondern um ein Klima, das dem Willen aller Beteiligten, sich auch außerhalb der eigenen Kreise ernst genommen zu fühlen, nicht förderlich zu sein scheint. Schon das allerorten prächtig gefeierte Hans Christian Andersen-Jubiläum im Jahr 2005 hat dafür Anschauungsmaterial geliefert, als es in den Feuilletons – und auch in Buchform, etwa von Michael Maar oder von Heinrich Detering – von Biografien, Porträts und Charakterbildern nur so wimmelte, als es zahlreiche neue Ausgaben seiner Märchen auf dem Markt gab und Fragen nach den Übersetzungen oder nach den gestalterischen Mitteln von Illustratoren wie etwa Nikolaus Heidelbach debattiert wurden. Untrennbar damit verbunden waren stets Hinweise auf den brennenden Ehrgeiz und die Ergebenheit des dänischen Schriftstellers gegenüber Höhergestellten und auf seine Homosexualität, die er verstecken musste und vermutlich nicht ausleben konnte. Warum auch nicht – sie sind Bedingungen für den Rang seiner Werke. In der Kinder- und Jugendbuch-Branche hallte das kaum nach. Warum? Wenn doch gleichzeitig die Branche seit Langem nichts lieber veröffentlicht als oft recht drastische Romane, in denen sexuelle Präferenzen und gesellschaftliche Zwänge zum Thema gewählt und gerne auch als potenzielle Bestseller vermarktet werden? Welchen Sinn hat es, die eigene Tradition einerseits anderen zu überlassen, andererseits aber laut zu klagen, wenn ungefragt – und einmal mehr „übergriffig“ – Helfer wie Ulrich Greiner oder Denis Scheck antreten, um beispielsweise Texte von Otfried Preußler gegen zweifelhafte Bearbeitungen zu verteidigen? Der Weg zum Prädikat „literarisch und kulturell wertvoll“ ist weit – doch es sind nicht unbedingt die Bücher, die dabei die Hürde bilden. Im November 2015 wird sich die Veröffentlichung von Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ zum 150. Mal jähren. Das kann ein Thema sein, man muss es nur wollen. Michael Schmitt
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In einem seiner Tagträume sieht Jonas eine faszinierende Lagunenstadt – unter Wasser zucken Blitze, und plötzlich windet sich eine grässliche Schlange empor mit einem einzigen gelben Auge. Und inmitten dieser Gefahr – ein Junge! Jonas spürt förmlich seine Angst. Ehe er sich versieht, steht er neben dem Jungen seiner Fantasiewelt. Ein fantastisches Abenteuer beginnt, und nur gemeinsam können die beiden das Böse besiegen.
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Ein Loblied auf das Buch Seit über 40 Jahren behauptet sich der Kinderbuchladen Chantelivre in Paris, mitten in Saint-Germain-des-Prés. Auf 300 Quadratmetern finden Kinderbuch-Freunde alles, was das Herz begehrt Sortiment
A
ls Jean Delas und Jean-Louis Fabre 1974 eine Kinderbuchhandlung eröffneten, war diese die erste ihrer Art in ganz Frankreich. Die beiden L’Ecole des loisirs-Verleger wollten der Welt damit zeigen, dass ihr damals noch junger Verlag viel mehr zu bieten hatte als das, was in den allgemeinen Sortimenten der Stadt zu finden war. Als Standort wählten sie einen Laden direkt neben ihren Verlagsbüros in der Rue de Sèvres, mitten im Quartier SaintGermain-des-Prés. Auch ein Name war schnell gefunden: Chantelivre, was so viel bedeutet wie „ein Loblied auf das Buch singen“. „In anderen Buchhandlungen wurde das Kinderbuch eher stiefmütterlich behandelt“, bestätigt Boris Flacsu, der heute das Pariser Geschäft zusammen mit seiner Schwester Alexandra Flacsu führt. Wer die Buchhandlung Chantelivre (www. chantelivre.com) zum ersten Mal betritt, ist
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zunächst von der Großzügigkeit des La- ber. Im Laufe eines Sonntagnachmittags dens und der Tiefe der Auswahl überrascht. kamen über 1.000 Gäste in die BuchhandRund 50.000 Titel sind auf einer Verkaufs- lung, um Autoren und Illustratoren wie fläche von 300 Quadratmetern verteilt. Hier Malika Ferdjoukh, François Place, Genefinden Kinderbuchfreunde alles, was ihr viève Brisac, Fred Bernard und Francois Herz begehrt und auch noch so manches, Roca zu treffen und stapelweise Bücher signieren zu lassen. Boris Flacsu freut wonach sie gar nicht gesucht haben. Die Palette reicht von Neuerscheinungen sich über den Erfolg: „Wir haben gut verbis zu Klassikern, vom Comic bis zum Bil- kauft und viele positive Rückmeldungen derbuch, von Lyrik bis zum Jugendbuch. bekommen.“ Auch die Pariser Presse wurAuch ausgefallene Titel und kleine Verlage de aufmerksam und berichtete über den haben hier eine Chance, denn mittlerweile „Tempel der Kinder- und Jugendliteratur“ ist das Sortiment nicht mehr auf die Titel und die „Oase“ inmitten der Modegeschäfvon L’Ecole des loisirs beschränkt. Seit te des Viertels. fast zehn Jahren wird im Eingangsbereich zudem eine kleine, feine Auswahl an Lite- Gut ausgebildete, kompetente und freundliche Mitarbeiter sind das A und O bei ratur für Erwachsene angeboten. Bis heute ist die Buchhandlung direkt Chantelivre, denn Beratung wird großan der Metro-Station Sèvres-Babylone ein geschrieben. „Auf sich selbst gestellt, beliebter Treffpunkt für Groß und Klein, greifen die Kunden häufig zu medial Jung und Alt – vor allem an den Samsta- erfolgreichen Büchern. Originelle, ingen; dann stehen regelmäßig Signierstun- novative Titel sind aber auf Buchhändler angewiesen, die sich auskennen und wisden auf dem Programm. sen, welcher Titel zum jeweiligen Kunden Richtig eng wurde es bei der Feier zum 40. Geburtstag im vergangenen Septem- passt“, so Boris Flacsu. BuchMarkt März 2015
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Ein „Tempel der Kinder- und Jugendliteratur“: 15 Mitarbeiter kümmern sich um die Wünsche der Chantelivre-Kunden. Bilderbücher sind nach Künstlern geordnet wie in einem Plattenladen
An einem Mittwochmorgen stöbern be- können sich die Werbemittel sehen lassen: reits kurz nach Ladenöffnung Eltern mit Da gibt es Lesezeichen, gestaltet von Sokleinen Kindern. Sie verbringen viel Zeit ledad, und Tüten mit lesenden Kängurus, mit Blättern und Lesen oder lassen sich illustriert von Philippe Corentin. Das Konzept von Chantelivre geht auf: im Gespräch mit einem der 15 Mitarbeiter eingehend beraten. Eine Mutter schiebt ih- „Unser Umsatz wächst seit zehn Jahren um ren Kinderwagen durch die breiten Gänge jeweils drei bis neun Prozent jährlich. Vor allem der Comic-Bereich legt zu“, sagt zu den Bilderbüchern im hinteren Bereich des Ladens. Wie in einem Plattenladen sind Boris Flacsu und hat noch einige Zahlen die Titel nach Künstlern geordnet, darunter parat: In den letzten zwölf Monaten wurAnaïs Vaugelade, Anthony Browne, Catha- den 339.676 Bücher verkauft, darunter rina Valckx, Tomi Ungerer, Stephanie Bla- einige Bestseller, aber auch 36.217 unterschiedliche Titel. ke und Grégoire Solotareff, der auch das Logo des Ladens gestaltete. Überhaupt Margit Lesemann
Modern Times Das neue Buch von Torben Kuhlmann.
Bilderbuch-Bestseller bei Chantelivre 0 bis 2 Jahre: Soledad Bravi: Le livre des bruits (l’école des loisirs) – Piep, Piep, Piep (Moritz) 2 bis 4 Jahre: Nancy Carpenter, Eve Bunting: Le petit bateau de Petit Ours (l’école des loisirs) – Der kleine Bär und sein kleines Boot (Gerstenberg) 3 bis 5 Jahre: Mario Ramos: C’est moi le plus fort (l’école des loisirs) – Ich bin der Stärkste im ganzen Land! (Moritz) 5 bis 7 Jahre: Chen Jiang Hong: Le prince tigre (l’école des loisirs) – Der Tigerprinz (Moritz)
Umsatzverteilung bei Chantelivre: Bilder und Kinderbücher (bis 6 Jahre): 33 Prozent
Torben Kuhlmann Maulwurfstadt Hardcover / 21,5 × 28 cm 32 Seiten / ab 5 Jahren ISBN: 978-3-314-10274-5
Bücher für junge Leser: 31 Prozent Bücher für erwachsene Leser: 19 Prozent Rechnungskunden (Bibliotheken, Schulen, Kindergärten …): 15 Prozent
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Ein großes Pferd und vier Reiter – mehr braucht es nicht zum Bilderbuchvergnügen für die Allerkleinsten.
Simon hat ein Brüderchen bekommen. Jetzt soll er leiser spielen! Wann endlich geht dieser Babyfratz wieder weg?
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Aleksandra Mizielińska und Daniel Mizieliński
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Mit diesem Buch kann man Stunden verbringen! Wer zählt alle Figuren,Tiere und Dinge richtig ab?
Eine einfache, aber geniale Idee: Wer findet alle Begriffe, die mit einem bestimmten Buchstaben anfangen?
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Eine spielerische Einführung in die Vielfalt der Formen, die noch dazu eine Geschichte erzählt.
Killerkatze Kuschel erzählt aus ihrem Leben – ein urkomisches und herrlich schräges Buch.
Sehnsüchtig erwartet: Der dritte Band der Dunne-Geschichten!
Special | Junge Zielgruppe
Gesprächsanlässe
Backlist
Auch für drei- oder vierjährige Kinder bieten die Pappbilderbücher in diesem Frühjahr ein reichhaltiges Angebot. Kinder, die gerade eine Schwester oder einen Bruder bekommen haben, finden sich in „Das Mäusehaus – Wir bekommen Geschwisterchen“ (Ellermann) sicher wieder. Wie immer großartig gestalten Lena und Olof Landström kindliche Gefühlswelten: Auf den Punkt bringen es die Geschichten von „Bum und Bim“ (Aladin). Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, kann ein Pappbilderbuch zum Thema Architektur ein guter Anlass sein für Gespräche zu den Themen: Wie wohnst Du? Wie sieht Dein Traumhaus aus? Wo hast Du schon einmal in den Ferien gewohnt? „Haus“ (Gerstenberg) von Felicitas Horstschäfer und Johannes Vogt ist bereits für den Deutsch-französischen Jugendliteraturpreis 2015 nominiert. „Alle unsere Ideen entstehen durch Spiel“, so die beiden Künstler. „Meist bringt einer von uns einen visuellen Schnipsel mit, der uns interessiert, und wir schauen, was damit passiert. Beim ,Haus‘ haben wir erst am Ende gemerkt, dass es von seiner Erzählweise und Bildsprache gut für kleine Kinder funktioniert. Aber eigentlich ist es große Architekturtheorie, die zufällig auch kleine Kinder anspricht.“
Buchstaben und Jahreszeiten Gleichermaßen für Eltern wie auch für Einrichtungen eignen sich die folgenden drei Neuheiten, die mit originellen Illustrationen und witzigen Reimen locken. „Alles im Blick: Buchstaben“ (Moritz) von Aleksandra Mizielińska und Daniel Mizieliński – den Kreativen hinter dem Altlas „Alle Welt“ – kann für Kinder bis ins Vorschulalter Anreiz sein, alle Dinge auf den wimmeligen Illustrationen zu entdecken, die mit dem passenden Buchstaben beginnen – selbst für Erwachsene gar nicht so einfach! Die beiden Pappbilderbücher „Ein Jahr mit uns“ (Duden) von Katharina Bußhoff und „Reim dich durch den Januar und den Rest vom ganzen Jahr“ (Gerstenberg) von Daniela Kulot bieten bereits für kleine Kinder einen anschaulichen Überblick über das ganze Jahr. Herausragende Pappbilderbücher haben immer Saison! Antje Ehmann
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Welche Pappen haben Sie immer vorrätig? Susanne Lux, Buchhandlung Nimmerland, Mainz
Monika Trapp, Buchhandlung Villa Herrmann, GinsheimGustavsburg
Soledad Bravi: Piep, piep, piep (Moritz) Peggy Rathman: Gute Nacht, Gorilla (Moritz) Nathalie Choux: Mein erstes Buch von ... (arsEdition) Yusuke Yonezu: Was kann das sein ... (minedition) Yayo Kawamura: Pepe und Milli ... (Coppenrath) Wimmelbilderbücher von Rotraut Susanne Berner (Gerstenberg) Susanne Straßer: So weit oben (Peter Hammer) Axel Scheffler/Julia Donaldson: Wo ist Mami? (Beltz & Gelberg) Anna-Clara Tidholm: Klopf an! (Hanser) Ole Könnecke: Das große Buch der Bilder und Wörter (Hanser)
Wimmelbücher von Ali Mitgutsch (Ravensburger), Rotraut Susanne Berner (Gerstenberg), Doro Göbel und Peter Knorr (Beltz & Gelberg) Werner Holzwarth/Wolf Erlbruch: Der kleine Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat (Peter Hammer) Axel Scheffler/Julia Donaldson: Der Grüffelo (Beltz & Gelberg) Daniela Kulot: Reim dich nett ins Bett (Gerstenberg) Peggy Rathman: Gute Nacht, Gorilla (Moritz) David Ellwand: Baby strahlt, Baby weint (Moritz) Eric Carle: Die kleine Raupe Nimmersatt (Gerstenberg)
Birgit Nerenberg, Buchhandlung Sternschnuppe, Hannover
Ute Hentschel, Buchhandlung Ute Hentschel, Burscheid
Peggy Rathman: Gute Nacht, Gorilla (Moritz) Maria Wissmann: Kleine Ente Nelli (Coppenrath) Eric Carle: Die kleine Raupe Nimmersatt (Gerstenberg) Sonja Fiedler: Ich gehe in die Kinderkrippe (arsEdition) Daniela Prusse: Hämmern, Bohren, Bauen! (Ravensburger)
BuchMarkt März 2015
Peggy Rathman: Gute Nacht, Gorilla (Moritz) Reihe „Hör Mal“ (Carlsen) Ole Könnecke: Das große Buch der Bilder und Wörter (Hanser) Nadia Budde: Eins, zwei, drei, Tier (Peter Hammer) Reihe „Mein erstes Fühlbuch“ (Ravensburger)
DIE KOMMEN...
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Minions is a trademark and copyright of Universal Studios. Licensed by Universal Studios Licensing LLC. All rights reserved. – Subject to Approval.
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*Quelle: Studie Kids License Monitor, Icon Kids & Youth, Stand Juni 2014.
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© DDupuis upuis 2015 bbyy AAh-Koon, h-Koon, CCollin. ollin. AAllll righ rights ts rreserved. eserved.
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Raus mit euch! Nicht jedes Kind geht gern nach draußen, dabei gibt es dort jede Menge zu entdecken. Das Sachbuch-Frühjahr hat jede Menge Titel parat, die Anregungen zum Spielen, Basteln und Forschen geben – die eine oder andere Deko-Idee für die Buchhandlung inklusive Sachbücher
I
ch könnte euch erzählen, dass meine Familie jeden Tag mit einem Waldspaziergang beginnt und jeden Abend am Lagerfeuer sitzt und Lieder singt. Aber wenn ich das erzählen würde, dann wäre das eine fette Lüge. Seid ihr etwa so eine Familie? Warum in aller Welt sitzt ihr dann zu Hause und lest dieses Buch? Raus mit euch, ihr müsst Bärenfallen aufstellen und Tierstimmen üben.“ So beginnt das Vorwort von Dawn Isaac zu ihrem „Outdoor Kreativbuch“ (Coppenrath). Um gleich darauf einzulenken. Sie hat 122
101 Ideen und Projekte für Kinder zusammengestellt, „die Fernsehen und Popcorn mögen, die lange im Bett bleiben und gerne in der Badewanne abtauchen ...“ Da geht es um einfache Dinge wie Bäume abpausen und Blumensträuße zusammenstellen, und um etwas komplexere wie Kekse backen mit der Sonne oder einen kleinen Teich bauen. Die Outdoor-Industrie läuft prächtig. Textilhersteller überbieten sich mit regenabweisenden und atmungsaktiven Materialien, während Stadtkinder mitunter lange suchen müssen, um einen Baum zu finden, der zum Klettern geeignet wäre. Der Landlust-Trend ist im Kinderbuch angekommen, ob es um Sachbücher oder erzählende Titel geht. BuchMarkt März 2015
Bereits an Kindergartenkinder wendet sich „Naturstrolche draußen kreativ“ (frechverlag) mit 40 Bastel-, Spiel- und Naturerfahrungsideen. Dorling Kindersley hat „365 Ideen für draußen“ und zeigt auf jeder Doppelseite vier Projekte – von der Blumengirlande über die Erbsenkanone bis zum Versteck für Ohrenkneifer. Das ist definitiv mehr, als in einem Jahr zu schaffen wäre, denn mit vielen Vorschlägen kann man sich tagelang beschäftigen. So gibt es auch die Empfehlung, das Buch am besten immer mitzunehmen, wenn man in der Natur unterwegs ist: „Es macht nichts, wenn es dabei ein bisschen schmutzig wird. Lass es nur nicht im Regal verstauben.“
Junge Zielgruppe | Special
Ute und Tilman Michalski haben ihre Bastelideen, Rezepte und Tipps rund um die Natur unter dem Titel „Entdecke die Jahreszeiten“ (Fischer Sauerländer) zusammengefasst. Ein Hausbuch für die ganze Familie, das mit einem sehr leckeren und schön anzusehenden Krähen-Kuchen endet. Eine schöne Mischung bietet auch „Raus in die Natur“ (Christophorus) von Katrin und Franz Hecker: Neben Bastelideen und Rezepten gibt es ausführliche Tipps, wie man Tiere beobachtet. „Nur Natur“ (Ravensburger) von Marlies Schiller wiederum konzentriert sich ganz aufs „Basteln mit Stöcken, Steinen und Co.“. Das Bastelbuch aus der Reihe Naturkind bei Loewe geht einen anderen Weg: „Komm, wir machen was mit Wald“ holt sich die Materialien nicht nur von draußen. Vielmehr geht es darum, Projekte zu verwirklichen, bei denen Tiere und Pflanzen entstehen – durchaus auch aus Saftkartons, Stoff oder Salzteig. Mal- und Nähvorlagen finden sich am Ende des Buches, das aus dem Kreativlabor Herr Pfeffer in Würzburg stammt. Manou Tigapigs und Julia Bruns betreiben einen Laden, sind auf Dawanda aktiv und bieten Workshops an.
Blickfänge fürs Schaufenster Ob man Autoren einlädt oder Bastelstunden in Eigenregie veranstaltet – das Kreativ-Thema lässt sich in der Buchhandlung gut umsetzen, und vielleicht können die entstandenen Arbeiten auch eine Weile als Schaufenster-Deko weitere Neugierige anlocken. Oder man reserviert einen kleinen Tisch, auf dem ein Bastelbuch präsentiert wird, und neben einem aufgeschlagenen Exemplar jede Woche das entsprechende Objekt zu bestaunen ist. Mit solchen Hinguckern wird mancher Kunde kreativ. Der Eye-Catcher bei „Meine Schnitzwerkstatt“ (Kosmos) ist das Opinel-Kinderschnitzmesser, bei dem auch Väter schwach werden. Dazu ist der Ratgeber mit Ringbindung eine fundierte Einführung in ein neues Hobby. Es wird gezeigt, wie man richtig sitzt beim Schnitzen, wie das Messer zu halten ist und mit welchen Techniken man arbeiten kann. Naturpädagogin Astrid Schulte, die auch Schnitzkurse für Kinder gibt, schließt ihr Buch mit einer Übersicht der geeigneten Hölzer und einem Schnitz-Diplom für den Leser. So sorgsam vorbereitet, traut man sich auch, das Messer zu benutzen.
Das wilde Leben entdecken Ist man erstmal in der Natur unterwegs, entstehen viele Fragen. Der „Was ist Was“Band „Wald“ (Tessloff) kann auch manchen Erwachsenen unterstützen, der um Antworten verlegen ist. Annette Hackbarth gibt einen guten Überblick über Flora und Fauna, zeigt, warum Wälder so wichtig sind, wie sie bewirtschaftet werden und welche Berufe daraus entstanden sind. Im „Was ist Was“-Band „Natur“ von derselben Autorin ist der Wald nur ein Kapitel, neben Wiesen und Hecken, Gewässer, Gebirge und Natur in der Stadt. Hier kann z.B. ein Insektenhotel nachgebaut werden. In kleineren Formaten für unterwegs bieten sich Reihen wie „Mein erstes“ von Kosmos, „Naturentdecker“ von Ravensburger oder „Expedition Natur“ von moses an. Dass auch Städte von Wildtieren bevölkert werden, zeigt Ilka Sokolowski in „Wildes Leben in der Stadt“ (Gerstenberg), reich illustriert von Janna Steimann. Amsel, Rabenkrähe und Mauersegler werden ebenso vorgestellt wie Steinmarder, Stubenfliege, Rotfuchs und Eichhörnchen. Ein Augenschmaus, der vieles sichtbar macht, an dem wir zuweilen achtlos vorübergehen. Wie wohl auch an manchem Komposthaufen. Wie das Leben dort tobt, zeigt Ben Raskins „Der Wurm, mein bester Freund“ (Haupt). Wer das Thema spielerisch angehen möchte, für den ist „Das Expedition Natur Spiel“ (moses) eine Empfehlung. Es lädt ein zu einer Outdoor-Forscher-Rallye durch Garten, Park oder Wald. Die Spieler bilden Teams und müssen pro Spielrunde drei Aufträge erfüllen – dafür gibt es Punkte im Forscher-Ausweis. Wie kreativ die Tierwelt aufgestellt ist, lässt sich schließlich dem Band „Walross, Spatz und Beutelteufel“ (Aladin) entnehmen. „Das große Sammelsurium der Tiere“ besticht durch seine klaren Illustrationen und die Originalität der Gruppierungen. Die Schweizer Illustratorin Adrienne Barman gliedert sie in Kategorien wie „Die Nervösen“ (Sperber, Bremse, Beutelteufel ...), „Die Gestreiften“ (Dreizehnstreifenziesel, Numbat, Kartoffelkäfer ...) oder „Die Treuen“ (Mongolische Rennmäuse, Seepferdchen, Mandarinenenten ...). Ein sehr vergnügliches Buch, mit dem mancher die Umwelt noch mal neu betrachten wird. Am besten vor Ort – draußen.
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Wilde Herzen und Beharrlichkeit Ein Mädchen, das alles tut, um in den Wald zurückzukehren, ein Bär auf der Suche nach seinem Platz im Leben, still vor sich hingrabende Pioniere und ein Lehmriese – das alles sind Bilderbuchnovitäten zum Genießen Bilderbücher
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s ist ein Waldkind: Niemand weiß, wie sie, die Namenlose, dorthin gekommen ist, „aber alle wussten: Es war gut, dass sie da war.“ Die Vögel bringen ihr das Krächzen bei, die Bären das Fischefangen, die Füchse das Spielen. Anarchisch und behaglich zugleich illustriert Emily Hughes ihr Debüt „Wild“ (Fischer Sauerländer), die Tiefe des Waldes signalisiert in all ihren Details zugleich Schutz für den, der sich dort auskennt. Bis die Eindringlinge kommen, eine Frau und ein Mann, und das Mädchen gegen seinen Willen ins Auto packen. „Berühmter Psychiater sorgt für gefundenes wildes
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Kind“, titelt das Stadtblatt. In der Zivilisation ist es scheußlich, zu kantig das Muster des Teppichs, zu hoch die Lehnen des Ohrensessels, zu überladen das Angebot an Spielzeug. Bis das Mädchen mit Hund und Katze die Flucht ergreift, „und alle wussten: Es war gut, dass sie fort war.“ In der Schluss-Szene (s.o.) spielt das Mädchen mit Bären, Füchsen und Eichhörnchen. Die Idylle zeigt: Man sollte niemanden aus seinem Lebensraum herauszerren, um ihm die eigenen Normen überzustülpen. Es ist ein Waldkind, und das ist auch gut so – eine einfache Botschaft, in lebensfrohen Bildern transportiert. Und wo gehört ein Bär hin? Zum Anfang ist er noch ganz klein und lebt bei einem Jungen. Doch dann wird er zu groß und bä-
BuchMarkt März 2015
Im Wald toben ist super: Emily Hughes’ „Wild“ (Fischer Sauerländer)
rig, um in einem Haus zu bleiben. „Ein Platz für Bär“ (Annette Betz) von Sophy Henn ist die Geschichte einer Identitätsfindung – und eine des Verzichts zugunsten der Selbstverwirklichung eines Freundes. Denn damit der Bär glücklich wird, muss der Junge sich von ihm trennen. Eine Entscheidung, die letztlich beide glücklich macht, und die nicht endgültig ist: Schließlich kann man sich gegenseitig besuchen. Die Illustrationen sind ganz auf die Emotionen der Protagonisten konzentriert, und so fühlt auch der Leser mit ihnen mit. Wenn man aber einfach nicht nach draußen will! Davon handelt „Kommst du spielen, Frida?“ (Oetinger) von Pija Lindenbaum. Frida hat eine neue Schere und freut sich, ein paar Sachen auszuschneiden. Berit ist gekommen, um mit ihr zu spielen. Sie hat Matschhosen an, obwohl es gar nicht regnet, und sie ist hartnäckig. Frida aber auch: „Nee, ich will drinnen bleiben und meine Katze streicheln. Du kannst jetzt gehen“, serviert sie die Freundin ab. Die lässt sich noch einiges einfallen, sogar mit einem Eis kommt sie, aber Frida bleibt stur und spricht das Unmögliche aus: „Ich bin allergisch gegen Eis.“ Erst als Berit aufgibt, lauscht Frida nach ihrem Klopfen. Am nächsten Tag, an dem es regnet, zieht sie ihre Matschhosen an und wagt sich nach draußen. Sie findet Be-
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Im Hamsterrad des Fortschritts: Torben Kuhlmanns „Maulwurfstadt“ (NordSüd)
rit – heute ohne Matschhosen –, und bald darauf sind die Mädchen ins Spiel vertieft. Am Ende schneiden sie gemeinsam Sachen aus – etwas zusammen zu machen, ist auch schön. Pija Lindenbaum erzählt eine Geschichte aus einem Kinderalltag, in dem es nicht immer aufregend zugeht. Die Perspektiven ihrer Bilder haben stets die Kinder im Blick, die nicht nur klein sind, sondern sich manchmal auch klein fühlen. Ihre Gefühle jedoch sind ganz groß. Nach dem großen Erfolg von „Lindbergh“
war man gespannt auf das zweite Buch von Torben Kuhlmann. „Maulwurfstadt“ (NordSüd) ist ganz anders, was das TextBild-Verhältnis und den Umfang angeht, aber zeichnerisch erneut ein großer Wurf mit viel Liebe zu technischen Details. Bis auf drei einleitende Sätze auf grüner Wiese und einem abschließenden, umgeben von Fördertürmen, braucht Torben Kuhlmann diesmal keine Worte für sein Buch. Er lässt die Bilder erzählen, wie aus dem anfangs idyllischen Einzug weniger Maulwürfe unter Tage im Laufe der Zeit das Wohnen und die Ausbreitung der Population technisch immer aufwendiger wird. Reicht zu Beginn noch eine Spitzhacke zum Graben und eine einfache Ausstattung zum Wohnen, entsteht bald ein Bergwerksbetrieb, ein Verkehrsnetz, müssen Akten verwaltet werden und stehen Autos im Stau. Das überirdische Grün verschwindet, bis – so die Hoffnung – im letzten Moment doch noch ein kleiner Fleck gerettet wird, der zur Renaturierung dienen könnte. Während im Vorsatz alles vom Gründergeist einer neuen Stadt zeugt, verheißt 126
der Nachsatz ein grünes Abkommen: Ein Maulwurf demonstriert für die Rettung von Bäumen, einer gräbt sich wieder ganz manuell aus der Erde, und statt der Fördertürme drehen sich am Ende die Windkrafträder. Eine sanfte Mahnung, ohne mit dem moralischen Spaten draufzuhauen. Gegraben wird auch im neuen Bilderbuch von Jon Klassen nach einem Text von Mac Barnett. „Sam und Dave graben ein Loch“ (NordSüd) ist die Geschichte einer Schatzsuche, die konsequent am Schatz vorbeiführt, was allerdings nur der Leser weiß. Einmal im Kreis bewegen sich die Jungen mit ihren Schaufeln um den Diamanten herum, bis sie erschöpft einschlafen und aus ihrem Tunnel an den Anfang der Geschichte zurückfallen. Was wirklich überhaupt nicht schlimm ist: „Das war jetzt doch ziemlich was Besonderes“, sind Sam und Dave sich einig, und gehen nach Hause, „wo es Schokoladenmilch gab und Tierchenkekse.“
Der neue Oliver Jeffers erzählt von einer Addition von Missgeschicken: Der Junge, der in „Steckt“ (NordSüd) eigentlich nur seinen Drachen aus dem Baum zurückholen möchte, wirft aus diesem Zweck immer mehr Gegenstände hinein. Das Problem: Sie bleiben alle stecken. Gorilla, Schiff, ein Wal und die Feuerwehr landen in der Baumkrone. Der Junge hat den Drachen vor lauter Anstrengung schon fast vergessen, als er schließlich doch noch herunterfällt. Die Mission ist erfüllt, es bleibt nur das Gefühl, dass er irgendetwas vergessen haben könnte ... Ein echter Bilderbuchspaß, der auch den erwachsenen Vorleser daran erinnert, wie man sich verzetteln kann. Und Anke Kuhl: Sie hat ihren ersten Comic gezeichnet. „Der Lehmriese“ (Reprodukt)
erzählt, wie zwei Kinder im Matsch spielen. Sie bauen einen Riesen, bedauern, dass sie ihn nicht aufstellen können, weil er zu schwer ist, und gehen heim. Über Nacht wird der Riese lebendig – und macht sich auf den Weg. Niemand versteht ihn, und niemand kann ihn steuern – das können nur seine Schöpfer, wie wir nach einigen Episoden erkennen. Die spielen im Wald, im Supermarkt und beim Frisör. Anke Kuhl verleiht ihren Figuren etwas Skurril-Liebevolles, und liefert zu jedem Kapitel eine Bildtafel, z.B. mit Frisuren oder Eissorten. Nur die Kinder können die Golem-Figur am Ende vom Dach holen, auf das er sich verstört zurückgezogen hat. Und was sie mit ihm machen wollen, ist klar: spielen.
Wenn das kein Golem wird: Anke Kuhls „Der Lehmriese“ (Reprodukt) BuchMarkt März 2015
Susanna Wengeler
Familie Specht hat ein neues Zuhause gefunden: eine große Eiche mit wunderschönem Ausblick. Viele andere Tiere wohnen bereits dort. Wie es für ihre Vogelart so üblich ist, klopfen die Mitglieder der Familie Specht oft und gern mit ihren Schnäbeln an den Stamm des Baumes – allerdings so laut, dass bald alle Nachbarn in der Eiche verärgert sind und Familie Specht am liebsten hinauswerfen wollen. Aber gemeinsam finden die Eichenbewohner dann doch noch eine Lösung, wie alle Tiere vergnügt und friedlich zusammenleben können ... Peter Engel: Riesenkrach unterm Blätterdach Hase langweilt 32 farbige Seiten · Hardcover · € 12,95 (D) · € 13,40 (A) sich, aber zum Glück ISBN 978-3-8303-1230-7 hat Wolf eine gute Idee: »Wie wäre es, wenn wir uns eine Geschichte ausdenken?« Hase soll Der kleine Oliver möchte so seiner Fantasie freien gerne mit Bär spielen, aber Lauf lassen – und das der ist in sein Buch vertieft tut er auch, sobald er und vertröstet ihn ein ums Wolfs Absichten durchandere Mal. Auch ignoriert schaut hat. Von so viel er zahlreiche AblenkungsFantasie wird Wolf nun manöver, bis es Oliver aber doch überrascht … schließlich gelingt, Nicola O‘Byrne: das Buch zu ergattern. Nutze deine Fantasie ... aber pass auf, WAS du dir WÜNSCHST! Und das zieht auch ihn in 32 farbige Seiten, 8 Seiten zum Ausklappen · Hardcover seinen Bann. Was wird € 12,95 (D) · € 13,40 (A) · ISBN 978-3-8303-1225-3 Bär nun tun?
Peter Carnavas: Oliver, Bär und das Buch 32 farbige Seiten · Hardcover · € 12,95 (D) · € 13,40 (A) ISBN 978-3-8303-1229-1
Nulli liebt die Rüeblitorte von Oma Bär – und haut ordentlich rein. Priesemuts Hinweis, dass er langsam aber sicher ein Moppelhase wird, ignoriert er beleidigt. Bis er eines Tages tatsächlich in der Dachbodenluke hängen bleibt … Gemeinsam entwickeln die beiden Freunde daraufhin einen Bewegungs- und Essensplan, der schon nach kurzer Zeit Erfolge zeigt – und sogar richtig Spaß macht!
Matthias Sodtke/Helmut Kollars Nulli & Priesemut – Ach, du dicker Moppelhase! 72 farbige Seiten · Hardcover · € 6,95 (D) · € 7,20 (A) ISBN 978-3-8303-1227-7
A L PPAN Bilderbücher d bü h her 1/201 1/2015 /2015 www.lappan.de
Zwei Cosplayer auf der Leipziger Buchmesse: Rund 85.000 Manga-Fans finden jährlich ihr persönliches Paradies in Halle 1 – wie bekommt man sie in die Buchhandlung?
© Leipziger Messe GmbH Tom Schulze
Special | Junge Zielgruppe
Keine Angst vor Manga Wie viele Leser sich durch Manga begeistern lassen, kann man bald wieder auf der Leipziger Buchmesse beobachten. Oft werden sie zu treuen und regelmäßigen Kunden. Grund genug, um über eine Sortimentserweiterung nachzudenken Comics
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itarbeiter eines Manga-Verlages wird man Mitte März vergeblich in den Verlagsräumen suchen. Jede helfende Hand wird in Leipzig benötigt, denn nirgendwo wird der Manga-Boom so deutlich wie auf der dortigen Buchmesse. Eine eigene Halle erwartet die 85.000 und mehr begeisterten Fans auf Deutschlands größter Manga-Convention. Längst haben sich die Manga-Leser und Cosplayer in ihren aufwendigen Kostümen zu einem farbenfrohen Wiedererkennungswert der Messe gemausert. 128
Der Community geht es bei ihren Streifzügen durch die überfüllten Gänge nicht nur ums Sehen und Gesehenwerden, sondern auch darum, sich mit den neuesten Manga, Accessoires und MerchandiseProdukten einzudecken. Das Taschengeld ganzer Monate wird so in die sehnsüchtig erwarteten Novitäten investiert. Signierstunden sind teilweise so begehrt, dass die Teilnahme verlost werden muss, da die Stars der Szene wie Popstars gefeiert werden. Was sich in Leipzig in großem Stil abspielt, geschieht in sehr erfreulichem Maße auch mehr und mehr in den Manga führenden Buchhandlungen und ComicBuchMarkt März 2015
läden. Saisonal unabhängige Umsatzzuwächse von zehn bis 15 Prozent auf gleich gebliebener Fläche sind keine Seltenheit und begeistern immer mehr Händler und die beteiligten Verlage.
Chancen für den Handel Aus mehreren Gründen sind MangaLeser eine dankbare und für den Handel äußerst interessante und lohnende Zielgruppe. Sie sind bestens informierte Sammler, die es sehr zu schätzen wissen, ein gepflegtes Sortiment vorzufinden. Der klassische Fan wird, hat er einmal eine solche Buchhandlung entdeckt, zum
Sonja Kaiblinger | Scary Harry, Meister aller Geister | ISBN 978-3-7855-8035-6
Der Sensenmann der anderen Art
Seit gegenüber die Wahrsagerin Madame Olga eingezogen ist, gehen seltsame Dinge vor sich. Sie ist von einem Poltergeist besessen! Normale Sensenmänner sind machtlos gegen diese Geister. Eine Spezialeinheit des SBI muss anrücken: die Meister aller Geister. Blöd, dass die gar keine Lust dazu haben …
www.loewe-verlag.de
Special | Junge Zielgruppe
Das Schöne an Manga ist, dass es durch den Seriencharakter besonders im Bestseller-Bereich jeden Monat eine sehr gute Vorhersagbarkeit bietet. Man kann auf Grund der Verkaufshistorie die Regalbestückung und den Abverkauf sehr genau einschätzen und hat einen gut planbaren Umsatz. Björn Schulz, Spezialist für Comic und Manga bei P&B im Hauptbahnhof Hamburg
treuen und regelmäßig wiederkehrenden Kunden. Manga-Leser sind in der Regel zwischen 13 und 20 Jahre alt. Für den Handel ergibt sich hier die große Chance, diese wichtige und schwer zu erreichende, junge Zielgruppe auch jenseits von Manga langfristig an sich zu binden. Natürlich darf man auch die kaufkräftige Zielgruppe der 20- bis 40-Jährigen nicht vernachlässigen, die mit den ersten japanisch-deutschen Zeichentrickserien wie Heidi, Biene Maja und Wickie und die starken Männer oder Anime wie Sailor Moon und Dragon Ball aufgewachsen ist. Alle eint die Sammelleidenschaft, daher konsumieren sie
gerne und regelmäßig. Dem Buchhändler kommt dabei zugute, dass die Zielgruppe blättern, stöbern, entdecken, anfassen und in ihre Welt eintauchen will, um dann mit ihrer Beute glücklich nach Hause zu gehen. Der stationäre Buch- und Comichandel ist nach wie vor der wichtigste Absatzmarkt für Manga. Dem Sortimenter spielt zusätzlich der noch sehr geringe Anteil an E-Books sowie die verhaltene Nachfrage nach elektronischen Publikationen in die Hände. Längst ist Manga in der Mitte der Gesellschaft angekommen und kein Randgruppenphänomen mehr. Das Genre bietet eine enorme Vielfalt an Inhalten
Mich begeistert an Manga die Vielfalt, sowohl die des Genres, als auch die der Kunden. Die Inhalte sind so breit gefächert, dass es für jeden etwas gibt. Es macht einfach unheimlich Spaß, mit einem überschaubaren Aufwand Kunden glücklich zu machen, indem man sie mit den sehnsüchtig erwarteten Büchern versorgt. Aktuell gibt es meiner Meinung nach kein Genre, das die schwer zu erreichenden, jungen Kunden mit einem solchen Erfolg in die Buchhandlung holt. Es lohnt sich in jeder Hinsicht, Manga in sein Sortiment aufzunehmen. Elisabeth Schiefer, Leiterin der Manga-Abteilung bei Thalia Hamburg, Spitalerstraße
und Formaten, die von den Verlagen stetig ausgebaut werden. Die Bandbreite ist durchaus mit der des Jugendbuches vergleichbar. Von Crime und Action über Romance, Fantasy und Mystery bis zur ernsten und erwachsenen Seite des Lebens ist alles dabei.
Vom Manga-Boom profitieren Es ist kein Hexenwerk, Manga erfolgreich ins Sortiment zu integrieren, wenn man einige wenige Punkte beachtet. Am Anfang steht die Frage, wie viel Platz dem Bereich eingeräumt werden kann. Um das nötige Basissortiment anbieten zu können, wird ein einzelner Regalmeter nicht reichen, man sollte mindestens ein komplettes Regal investieren. Erfahrungsgemäß steigt der Umsatz bei einem gut gepflegten Sortiment proportional zur Präsentationsfläche, durchaus auch darüber hinaus. Dafür bietet sich natürlich die Nähe zu den Jugendbuch- und Comicregalen an, sie ist aber keine Voraussetzung. Wichtig ist, einen sichtbaren Platz in der Buchhandlung zu finden, an den sich die Kunden gewöhnen können und der sich nicht ändert. Manga-Leser suchen eine verlagsübergreifende und kluge Auswahl an Novitäten und Backlist. Sie sind sehr gut informiert, wissen ganz genau, wann die begehrten Neuheiten erscheinen, und erwarten ein aktuelles Sortiment. Weit über 50 Prozent der Umsätze werden durch die Backlist generiert. Das bedeutet, dass man sich abhängig von der vorhandenen Präsentationsfläche im besten Falle komplette Serien, zumindest aber jeweils die ersten und die aktuellsten Bände einer Serie ins Regal stellen sollte. Je mehr Fläche zur Verfügung steht, desto breiter und tiefer sollte man das Sortiment ausbauen, um eine möglichst große Zielgruppe kompetent anzusprechen. Dies erfordert einen gewissen Pflegeaufwand des Angebots, der sich aber auf jeden Fall bezahlt macht. Es lohnt sich also, die Berührungsängste mit diesem in vielerlei Hinsicht sehr profitablen Segment abzulegen und die großen Chancen zu nutzen, die es bietet. Dabei stehen die Verlage mit Rat und Tat zur Seite. Niemand muss Manga lieben oder ein Experte sein, um sich über gute Umsätze freuen zu können. Sebastian Scharf
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BuchMarkt März 2015
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Lernraupe © by arsEdition GmbH, München. All rights reserved.
Kinderfotos © Henning Koepke
Hör auf die
Die Vorschul-Lernraupe je 1 CD, 7,99 €* Hörspiele Zahlen und erstes Rechnen ISBN 978-3-8445-1762-0 Auch als Download: ISBN 978-3-8445-1874-0 Buchstaben und Laute ISBN 978-3-8445-1763-7 Auch als Download: ISBN 978-3-8445-1875-7
Special | Junge Zielgruppe
Von Sprache umgeben Schon für die kleinsten Zuhörer gibt es ein umfangreiches Angebot an Hörbüchern. Aber wie lassen sich Geschichten ohne Bilder für diese Zielgruppe aufbereiten? Und was sollte man bei der Auswahl beachten? Hörbücher
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ädchen und Jungen hören beim Puzzeln, Malen, beim Spiel mit Playmobilfiguren oder auf langen Auto- oder Bahnfahrten gern Geschichten, Musik-CDs oder Sachhörbücher. Aus diesem Grund bezeichnet der audiolino-Verleger Rainer Gussek das Hörbuch auch als „Nebenbei-Medium“. Kinder sind aufmerksame und vor allem, wenn ihnen etwas richtig gut gefällt, treue Zuhörer. Wenn man es jedoch nicht schafft, ihr Interesse in den ersten Minuten zu wecken, haben sie keine Lust mehr, weiter zu hören. Eine zweite Chance bekommt man bei Kindern selten. Aber wenn sie dann ein Audiobook innig lieben, dann läuft dieses, so Dirk Kauffels von Sauerländer audio, „in vielen Kinderzimmern auf Dauerschleife. Hörbücher sind ein sehr nützlicher Begleiter in der frühkindlichen Sozialisation.“ Das stellt wiederum an Verlage hohe Anforderungen, denn die Entwicklung des Hörverstehens ist die Voraussetzung für die kindliche Sprachentwicklung. Gerade die Phase zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr, erklärt Andrea Beck vom Hörverlag, „ist eine lernintensive Zeit. Je mehr Kinder von Sprache umgeben sind, desto leichter wird ihnen das Lesen und Schreiben lernen fallen.“ Kristin Avemark von DAV weiß, dass sich gut gemachte Hörbücher „positiv auf die Sprachkompetenz auswirken“. Die Aufnahmefähigkeit ist in den ersten Kinderjahren besonders ausgeprägt, denn „Kinder sind im Kindergartenalter Forscher und Entdecker“, betont Detlef Jöcker vom Menschenkinder Verlag. Hörbücher eröffnen Kindern „den Weg zur Literatur – und das bereits, obwohl sie noch gar nicht lesen können“, meint Rudi Mika von Igel Records. „Anders als beim Fernsehen bleibt im Kopf genug Raum für eigene Bilder“, findet die Programm132
leiterin von Silberfisch, Dörte Brunotte. sen. Und Kinder sind glücklich, wenn die Hörbücher bieten Kindern immer die Ge- Eltern wirklich mit Interesse mit ihnen legenheit, sich Weltwissen anzueignen, die gemeinsam hören. Das kann bereits beginPhantasie spielen zu lassen „und das, was nen, wenn das Kind noch gar nicht auf der sie nicht verstehen, macht ja auch etwas Welt ist. Auf der CD „Wie schön – du bist mit ihnen“, denkt Markus Langer von Oe- da!“ (Jumbo), von Ulrich Maske konzipiert und produziert, erklingen Mamas Herztinger audio, „es erzeugt Neugierde, regt schlag, Babys Stimme, aber auch viele zum Nachfragen an und weckt im besten Fall die eigene Kreativität.“ Alltagsgeräusche und Melodien aus aller Und noch ein Aspekt spielt eine wichtige Welt. „Baby – Klassik“ heißt die Reihe Rolle. Beim Hören, betont Andrea Beck, bei audiolino, die „minimalistisch klassikönnen sich Kinder von ihren anstrengen- sche Musik“, so Rainer Gussek, vermitteln den „sozialen Zeiten in Kinderkrippe oder soll. Jede CD für die wirklich sehr jungen Kindergarten“ am Nachmittag erholen und Hörer konzentriert sich auf ein Instrument, auf angenehme Weise entspannen. „Für das kann eine Gitarre sein oder ein Piano. Kinder nichtdeutscher Herkunft“, erzählt „Bewusst wird die Dynamik der LautstärAndrea Herzog von der Hörcompany, „ist ke und Akzentuierung heruntergefahren, das Hören im Kindergarten oder Zuhause und wichtig ist: Entschleunigen. Ein Oreine Möglichkeit, sich der Sprache hin- gelwerk von Bach wird bei uns schon mal zugeben, d.h. nicht gleich reagieren, also auf ‚halber Geschwindigkeit‘ eingespielt.“ Wenn zwei, drei Jahre später dann szeantworten zu müssen.“ nische Lesungen, Musik-CDs, Hörspiele oder Sachhörbücher für Kinder gekauft Entschleunigung ist wichtig werden, sollten Eltern darauf achten, dass Keine Frage, Hörbücher schulen die sie altersgerechte Audiobooks auswählen, Konzentration und den Hörsinn. Aber denn sie werden oft allein gehört. Außerdas sei hier auch angemerkt, kein Hör- dem, so Andrea Beck, muss die Geschichte buch ersetzt das Kuscheln und gespannte „zur Lebenswelt der Kinder im jeweiligen Zuhören, wenn Mama oder Papa vorle- Alter passen.“ Wenn Kinder beim Hören BuchMarkt März 2015
Junge Zielgruppe | Special
Angemessene Altersangaben Ulrike Hasenfuß, Inhaberin der Kinderbuchhandlung Purzelbuch in BerlinSchöneberg, versucht beim Autofahren mit ihrer Tochter, beim Aufräumen oder Bügeln zumindest die Audiobooks zu hören, die sie verkaufen möchte. Wenn Beratungsbedarf bei Müttern und Vätern, die den Großteil der Käufer ausmachen, besteht, erkundigt sich Ulrike Hasenfuß zuerst nach dem Alter des Kindes und nach den Hörerfahrungen. Aber sie möchte auch wissen, welche Vorleseerfahrungen das Kind schon gemacht hat. „Ich finde das wichtig“, sagt die Buchhändlerin, „um einschätzen zu können, wie das Kind kognitiv in der Lage ist, Geschichten aufzunehmen, denn ich finde nichts schlimmer, als Kinder zu beschallen, wenn sie eigentlich noch viel zu jung dazu sind.“ Ulrike Hasenfuß merkt kritisch an, dass Hörverlage die Altersangaben manchmal zu jung ansetzen. „Oftmals steht gerade bei Geschichten: für Kinder ab drei Jahren. Ich finde, dass Kinder in dem Alter eigent-
Ich finde nichts schlimmer, als Kinder zu beschallen, wenn sie eigentlich noch viel zu jung dazu sind Ulrike Hasenfuß, Buchhandlung Purzelbuch
lich nicht in der Lage sind, einer Geschichte zu folgen, wenn sie kein Bildmaterial dazu haben. Bei vielen Kindern ist der Wortschatz auch noch nicht so ausgeprägt.“ Für einen Vorleser ist es einfacher nachzufragen, ob das Kind alles verstanden hat. Bei einer CD ist das nicht möglich, wenn Eltern nicht mithören und bemerken, dass das Kind abschweift. Wenn Kunden nachfragen, dann erinnert sich Ulrike Hasenfuß auch gern an ältere Produktionen. „Es gibt in der Backlist ganz hervorragende Titel. Am liebsten mag ich ,Henriette Bimmelbahn und ihre Freunde‘ von DAV. Das ist genial, das ist wirklich auch schon für Kleine geeignet, für Eltern, die meinen, sie müssen jetzt ihre Zweijährigen vor eine CD setzen. Da ist alles in Versform, das können Kinder gut aufnehmen, das ist eine Mischung aus kurzen Texten mit Musik.“
Klassiker und Sachthemen Es gibt Bilderbücher, an denen kommen Kinder einfach nicht vorbei. Wenn es zu den oftmals modernen Klassikern dann auch noch ein gutes Hörbuch gibt, ist das perfekt. „Ich finde die CD ,Die kleine Raupe Nimmersatt‘ (Jumbo) sehr schön gemacht, weil da auch die Musik so stimmig ist“, sagt Ulrike Hasenfuß. Akustisch witzig und musikalisch abwechslungsreich nimmt Ulrich Maske die genial einfache Grundidee von Eric Carle auf, und Rudolf Nagel liest die Geschichte von der hemmungslosen Fressgier und gleichzeitigen Lebens- und Entdeckerlust des kleinen Tieres mit viel Gelassenheit. „Wir produzieren schon seit Gründung von Jumbo sehr überlegt gezielt für diese junge Altersgruppe“, betont Ulrich Maske, und so ist die Auswahl an Produktionen gerade aus diesem Verlag für junge Hörer thematisch vielfältig, besonders bei den Sachhörbüchern, z.B. aus der Reihe „Wieso? Weshalb? Warum? – Der Traktor“ für Kinder von zwei bis vier Jahren. In einem Frage-Antwort-Spiel erörtern ein kleiner Junge, Marlon Bartel, und ein Fachmann, Niklas Heinecke, welche Aufgaben der Traktor hat. Passende Geräusche und das Lied „Ich bin der kleine Traktor“ runden die wohldosierten Informationen ab. Noch spielen Geschlechtsstereotype keine Rolle, und so können Jungen wie Mädchen in dieser Reihe Interessantes über den Zoo, die Lieblingstiere oder den Bauernhof hören.
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Sprecher: F. Hartmann und J. Greis 5 CD | 19,95 €* | ET 09.02.2015 ISBN 978-3-945709-06-1 | ab 13 J.
Sprecher: Rainer Strecker 3 CD | 16,95 €* | ET 20.04.2015 ISBN 978-3-942587-95-2 | ab 12 J.
Sprecher: Jörg Pohl 3 CD | 16,95 €* | bereits erschienen ISBN 978-3-942587-72-3 | ab 9 J.
*unverbindliche Preisempfehlung
eine Identifikationsfigur entdecken, dann macht das Hören erst recht Spaß. „Kinder sollte man da nicht unterschätzen. Sie sind durchaus in der Lage zu beurteilen, was sie hören und was nicht“, meint Dirk Kauffels. Und trotzdem ist eine fachgerechte Beratung gerade bei der Angebotsfülle für viele Kunden eine große Hilfe.
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Special | Junge Zielgruppe
Neu erscheint bei Oetinger audio das gelgezwitscher, Gegacker, Hufgetrappel Bilder hörbar machen Hörsachbuch „Der Waschbär putzt sein und ein vorbeifahrender Traktor, um einen Badezimmer“ von Hubert Schirneck für Gute, kurze Texte können viel Freude an Bauernhof im Kopf entstehen zu lassen“, Kinder ab drei Jahren. Die Sprecher Si- der Sprache, am Sprechen, Lautmalen, aber erklärt Dirk Kauffels. Somit reichen nur mon Jäger, Cathlen Gawlich, Oliver Rohr- auch am Fabulieren wecken. Problematisch wenige akustische Mittel, um Kinder in beck oder Bastian Pastewka erzählen hier ist nur, dass die Textmengen gerade bei die Szenerie des Geschehens zu versetzen. ganz ernsthaft freche Lügengeschichten. Bilderbüchern für eine akustische Umset- „Eine Überfrachtung ist eher kontraprodukDer Schneeleopard ist mit Schneewitt- zung nicht ausreichen und die Bilder eine tiv, weil es überfordert und unnötig stresst.“ chen befreundet, der Waschbär kann eine wichtige Rolle für das Verständnis bilden. Dieser Meinung schließt sich Rainer GusWaschmaschine bedienen, Stockenten Einfallsreichtum und eine ausgeprägte dra- sek an. Jeder „Beikram“ würde bei der sind gehbehindert, und die freundliche maturgische Umsetzung können aber auch Geschichte von Marjolijn Hof „Mein Opa Beutelratte arbeitet im Supermarkt. Die zu interessanten Produktionen führen, z.B. und ich“ (audiolino) für Kinder ab vier kurzen Erzählungen und Lieder fordern „Eric Carles Tier-ABC“ (Der Hörverlag). Jahren nur stören. Svenja Pages erzählt den jungen Zuhörer zu witzigen Gedan- Mit Rätseln, Gedichten, Sprüchen und Lie- von der vertrauten Beziehung zwischen kenspielen, zum Wundern oder Wider- dern lernen Kinder spielerisch das Alphabet Opa und Enkelin ohne Übertreibungen. spruch heraus. In gut einer halben Stunde und werden in die Tier- und Buchstaben- Die einzelnen Kapitel trennt die fröhliberichtet der Autor über sechzehn Tiere geschichten mithineingezogen und aufge- che Musik von Frank Stehle. „Wir bearund ihr aufregendes, bisher unerforsch- fordert mitzumachen. Keine Frage, dass beiten die Bücher grundsätzlich“, erklärt tes Leben. Am Ende jedes Tracks stellt Kinder nach nicht allzu langer Zeit alles Rainer Gussek, denn auf viele „sagte“ Robert Missler dann aber ganz sachlich auswendig mitsprechen können. oder „antwortete“ sollte man zugunsten Wenn Bilderbücher in die Hörform über- des Erzählflusses verzichten. Da die Aufdas beschriebene Tier vor. führt werden, müssen die Illustrationen oft- merksamkeitsspanne bei jungen Hörern Kinderhumor, so Dirk Kauffels, ist anders als erwachsener, „irgendwie anarchischer, mals durch die Vorstellungskraft und die nicht lang ist, sind die Geschichten, z.B. in klarer, moralischer, grotesker.“ Und wenn Phantasie der Hörer ersetzt werden. Aber der Vorlesemaus-Reihe (Silberfisch) immer sich die Kinder bei den „Frischbrötchen“- es kann auch geschehen, so Markus Langer, ca. fünf Minuten lang. Luise Holthausen Geschichten (Argon) von Fredrik Vahle vor „dass bei Bilderbüchern mal etwas hinzuge- erzählt von Miri und ihrem Bruder Luca, die sich in ihrem Kinderzimmer plötzlich Lachen auf dem Boden kringeln, verstehen Eltern meistens nur Bahnhof. auf einer wilden Reise befinden oder von Papas Wohnwagen-Überraschung und einer Fahrt mit dem Kuschelaffen Alfi. Auf Weniger ist mehr der CD „Ein Kuscheltier fährt übers Meer „Je jünger die Kinder sind, desto schlichter und weitere Reisegeschichten“ versamsollte die Produktion sein“, meint Andrea meln sich sieben spannende Abenteuer für Beck. Ein Beispiel für eine wirklich geHörer ab drei Jahren. lungene Lesung für Kinder ab drei Jahren sind die Karlchen-Geschichten (Der HörEine Frage des Tons verlag) von Rotraut Susanne Berner. Die Künstlerin hat die Bilderbücher illustriert, Keine Frage, Kinder wollen ernst gedie Alltagsepisoden erfunden und auch fürs nommen werden, und so betont Ulrich Hörbuch bearbeitet. Jedes Kind kann sich Maske, dass Sprecher sich nie zu ihnen in dem eigenwilligen wie liebenswerten hinabbeugen sollten. „Junge Kinder sind nicht blöd, sondern eben nur jünger.“ Detund neugierigen Kaninchenjungen wiedererkennen. Nur auf eine Stimme konzentriert lef Jöcker ergänzt: „Wir bieten den kleinen sich diese Produktion, die zu Recht davon Hörern Sprachinseln an, auf denen sie sich ausgeht, dass jüngere Kinder mit mehreren wohlfühlen“, und fügt hinzu, dass man Sprechern überfordert wären. Ausdrucksam besten den Sprachrhythmus in einer voll, aber nicht übertrieben erklingt die Hörbuch-Produktion dem „Geh- und BeStimme der Schauspielerin Juliane Köhwegungstempo“ der Kinder anpasst. ler. Sie trifft Karlchens Charakter ganz „Ich finde es schrecklich, wenn Sprecher genau, seine Neugier, seine zeitweilige bewusst einen ‚kindlichen Ton‘ pflegen“, Andrea Herzog, Hörcompany Rechthaberei und vor allem seine kindlimeint Markus Langer und denkt, dass junche Selbstvergessenheit. Die Takes und die ge Hörer das auch nicht mögen. In jedem Zwischenmusiken sind nicht zu lang, und fügt wird, wenn sich eine Passage durch die Fall gibt der Text den Erzählton vor, und so können junge Hörer den Faden nicht ver- fehlenden Bilder auditiv nicht erschließt.“ „ein guter Sprecher wird den adäquaten Ton lieren, wenn es ums leidige Zähneputzen Geräusche, Musik oder Lieder unter- finden und der Regisseur ihm dabei helfen.“ geht, um ein neues Geschwisterchen oder stützen das konzentrierte Zuhören. „Auf Kinder lieben ab einem bestimmten Alter die Frage, warum Karlchen immer so früh den CDs ‚Lieselottes Abenteuer‘ und verschiedene Stimmen. Für Markus Lanins Bett gehen muss. ‚Lieselottes neue Abenteuer‘ genügen Vo- ger ist es wichtig, dass Schauspieler und
Das Erzähltempo sollte nicht zu langsam sein, aber auch keinesfalls kindertümelnd, zu akzentuiert oder zu monoton
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Junge Zielgruppe | Special
Schauspielerinnen chargieren können, „das gehört in keinen Haushalt, die Watsons heißt, er oder sie sollten den Protagonisten lieben ihr Wundertier. eigene, charakteristische Stimmen verleiKatharina Thalbach findet einen sichehen.“ Von der ersten Sekunde an muss ein ren Erzählton, der virtuos jede Figur mit Sprecher, so Rudi Mika, „verzaubern, sonst einer eigenen piepsenden, knarzenden, schalten Kinder innerlich schnell ab.“ Vor näselnden oder weichen Stimme instrudem inneren Auge des Kindes entsteht eine mentalisiert. Nie tappt sie in die AlbernVorstellung, und „mit seiner Sprechkunst heits- oder Niedlichkeitsfalle. Kein Take bebildert der Vortragende all das, was wie von Text und Tönen dauert länger als fünf in einem Film zu sehen wäre.“ Minuten. Bei derart verträglichen Dosen Ein wahrer Zauberer ist der Schauspieler können sich die Zuhörer auf jede neue Friedhelm Ptok, wenn er die komischen Episode gut konzentrieren. Geschichten von Frosch und Kröte von „Kinder schätzen Spielfreude mehr als Arnold Lobel erzählt. Kröte kann machen, Erwachsene“, meint Dörte Brunotte, und was sie will, die ängstlichen Samen wollen sie können sie oft auch besser würdigen. im Frühling einfach nicht schnell sprießen, Bei der aktuellen Silberfisch-Produktion obwohl sie ihnen Gedichte vorträgt und „Der Bärbeiß – Herrlich miese Tage“ von Lieder singt. Wenn Kröte sich im Som- Annette Pehnt schlüpft wiederum Katharimer Eis kauft, dann ist sie nach wenigen na Thalbach mit großer Spielfreude in die Schritten so bekleckert, dass die kleine verschiedenen Figuren der Geschichte. Sie Maus glaubt, ein Monster käme auf sie zu. ist der grummelige Bärbeiß, aber auch das fröhliche Tingeli, sie ist das Menschenkind Marie, aber auch der Königspinguin.
Das Tempo steigt
Kleiner Rabe Socke Rabenstarke Hörspiele
1 CD • € 9,99 • ISBN 978-3-86742-725-8
Wenn Verlage Geschichten-Reihen bekannter Charaktere wie Karlchen, Mercy Watson, dem kleinen Raben Socke oder Conni auf den Markt bringen, dann können sie damit rechnen, dass Eltern nicht nur die erste CD kaufen. „Das liegt zum einen auf der Seite der Kinder daran“, so Andrea Beck, „dass ihre Lebenswelt noch klein und überschaubar ist und ihnen Vertrautes und Wiederholungen Sicherheit geben.“ Eltern entscheiden sich andererseits gern für „Produkte aus Themenwelten“, die sie bereits aus den Medien kennen und mit denen sie „nichts falsch machen können“. Wohltuend ist es dann, wenn die Hör-Produktionen auch über eine exzellente Qualität verfügen. „Da empfehle ich am liebsten die Hörspiele nach den Bilderbüchern von Sven Nordquist ,Pettersson und Findus‘ (Oetinger audio), weil die nicht so aufregend sind. Es sind wirklich nur drei Stimmen, die Lieder sind sehr lustig, und Jens Wawrczeck ist ein grandioser Findus“, sagt Ulrike Hasenfuß. Der alte, leicht schrullige Pettersson verhält sich nie wie eine Mama, und doch ist er immer für sein Katzenkind Findus da, wenn es ihn braucht. Tiefe Zuneigung zwischen beiden, uneingeschränkte Aufmerksamkeit für Findus und ein Alltagsabenteuer nach dem anderen stecken in allen Geschichten.
BuchMarkt März 2015
Mit Jan Delay, der Stimme aus dem Kinofilm
1 CD • € 9,99 • ISBN 978-3-86742-726-5
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Unverb. Preisempfehlung • Illustration: Annet Rudolph © by Esslinger in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart
Der Serien-Effekt
© Nils Müller
„Das große Hörbuch von Frosch und Kröte“ (Igel Records) für Kinder ab vier Jahren umfasst kurzweilige Geschichten mit viel Musik, die in allen Jahreszeiten spielen. Friedhelm Ptok liest mit gezielten Pausen und so wunderbar, dass man hofft, die Erlebnisse von Frosch und Kröte gingen nie zu Ende. „Das Erzähltempo sollte nicht zu langsam sein, aber auch keinesfalls kindertümelnd, zu akzentuiert oder zu monoton“, so Andrea Herzog. Dem stimmt Markus Langer zu und weiß: „Das Tempo unterscheidet sich nicht von dem für ältere Hörer.“ Rainer Gussek denkt, dass die Ansprache an jüngere Ohren heute ernster ist, aber auch entspannter. Und fast wie im wahren Leben, so Rudi Mika, ist auch auf Tonträgern alles schneller geworden: „Wenn man sich heute eine Aufnahme anhört, die vor vierzig Jahren aufgenommen wurde, denkt man, der CD-Player hat einen Defekt.“ So liest Katharina Thalbach Kate DiCamillos kurzweilige wie schräge Abenteuer von „Mercy Watson Wunderschwein“ (Hörcompany) für Kinder ab vier Jahren mit hörbarem Vergnügen und im für sie heute genau richtigen Erzähltempo. Mercy Watson hat immer nur eins im Sinn: gebutterten Toast und Extraportionen. Begleitet von allerlei Grunzgeräuschen und witzigen Musiksequenzen von Henning Stoll passieren Mercy die seltsamsten Dinge. Auch wenn die Nachbarin der Watsons, Eugenia, der Meinung ist, ein Schwein
Jetzt bei Silberfisch
Special | Junge Zielgruppe
Nah am Alltag
die beiden neuen Geschichten, die Martin Baltscheit mit seiner hellen Stimme und viel Spaß am kindlichen Spiel vorliest. Frau Koslowski, die Erzieherin von Selin, Alex, Anton und den anderen Zwergen, wird heiraten. Ein guter Grund, alles zusammenzutragen, was die Kinder übers Heiraten wissen. Klar, da wird gefeiert, Porzellan zerschlagen und unter Umständen später wieder geschieden. Natürlich wollen die Kinder nun am kommenden Tag Hochzeit spielen. Richard und Konstantin haben ein Auge auf Elena geworfen. Aber wie umwirbt man ein Mädchen? Am Ende der Episode sitzt wiedermal Anton auf der Toilette und erzählt seiner Mama, was am Tag im Kindergarten so passiert ist.
„Kinder sind vom Alltagsgeschehen fasziniert und freuen sich, wenn sie Vertrautes aus ihrer Welt in den Hörgeschichten wiederfinden“, sagt Rotraud Grabmeyer, Produktmanagerin bei cbj audio. Und so werden bekannte Charaktere „zu Freunden“, mit denen man gern seine Zeit verbringt, z.B. wenn der kleine Dinosaurier Minus Drei seinen siebten Geburtstag feiert und feststellt, dass auch sein Haustier Urmensch-Mädchen Lucy gern mal Mittelpunkt einer Party wäre. „Minus Drei macht Party“ (cbj audio) heißt der vierte Teil der beliebten Geschichten mit Musikbrücken für Kinder ab fünf Jahren von Ute Krause, die Andreas Fröhlich mit seiner sympathischen Der Geist des Buches Stimme einliest. Bei diesem Bilderbuch wurde die Textform nicht für das Hörbuch Reich illustrierte Bilderbuchgeschichten, übernommen, sondern eine Hörspielfas- die man weder akustisch noch musikalisch sung von Ute Krause und Michael Maar umsetzen kann, sind für Hörbuchproduktionen nicht geeignet. Bei Vertonungen steht für erarbeitet. „Die Geschichte“, so Rotraud Grabmeyer, „passt sich an die Anforde- Dirk Kauffels „immer der Geist des Buches rungen des neuen Mediums an.“ und des Autors im Vordergrund. Der sollErstaunlichen Verkaufserfolg verzeich- te erhalten bleiben und nicht durch zu viel nen die Hörbücher nach den Geschichten Tamtam und Bearbeitung verloren gehen.“ von Ingo Siegner. „Der kleine Drache Ein gutes Beispiel dafür ist die Umsetzung Kokosnuss – Expedition auf dem Nil“ der Geschichte „Das Tier in meinem Bauch“ heißt die neue Produktion, in der sich die (Argon) für Kinder ab drei Jahren. Ein kleiFreunde Kokosnuss, Mathilda und Oskar nes Mädchen kann noch so oft behaupten, auf Entdeckungsreise begeben. dass in seinem Bauch ein Tier wohnt, alle Ob in fernen Phantasiewelten, im Tier- lachen oder glauben ihm nicht. Und doch, reich oder bei Alltagsgeschichten im Kin- es brummt, miaut, knurrt, murmelt, gluckert dergarten, immer geht es um Erlebnisse, und grummelt. Und wenn es so still ist im die Kinder früher oder später be- und Bauch? Vielleicht schläft das Tier ja am Tag. verarbeiten müssen. Nicht umsonst sind Die Theaterschauspielerin Natalia Belitski die Conni-Hörspiele als Abbilder der Re- verleiht, untermalt von musikalischen Brüalität ab drei Jahren so beliebt. „‚Conni cken und Geräuschen, ihrer kleinen, phankommt in den Kindergarten‘ (Silberfisch) tasievollen Erzählerin eine selbstbewusste und ‚Conni geht zum Arzt‘ sind bei uns und zugleich neugierig klingende Stimme. Bestseller“, weiß Dörte Brunotte. Conni Der polnische Autor Grzegorz Kasdepke mit der Schleife im Haar erlebt das, was erzählt auf einfache Weise von der Vorsteleiner vierköpfige Familie in allen mögli- lungs- und Einbildungskraft eines Kindes, chen Lebenslagen passieren kann. wenn es erstmals beginnt, seinen Körper Von Alltagsabenteuern und dem ganz zu erkunden. realen Kindergarten-Stress erzählen die Autoren Meyer, Lehmann, Schulze. Hinter Wertvolle Pausen dem Pseudonym verbergen sich die Leiterin des Klett Kinderbuch Verlages Monika So seltsam wie es klingt, aber zum HörOsberghaus und Thomas Engelhardt. Bei- buch gerade für die Zielgruppe der jüngede erzählen ohne Harmoniesucht, lustig, ren Hörer gehört für Dirk Kauffels: Stille. frech und ungeschönt in ihren Geschich- „Pausen haben einen maßgeblichen Wert, ten vom wirklichkeitsnahen Tagesablauf sie gestalten Absätze, betonen Stimmungen, einer Kindergartentruppe, die sich „Die geben dem Hörer Luft, zu folgen und sich wilden Zwerge“ nennen. „Die Hochzeit“ die Dinge vorzustellen. Zur Atmung einer und „Der Sturm“ ( Hörcompany ) heißen Geschichte gehört das unbedingt dazu.“ 136
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In einem angenehmen Erzähltempo liest der erfahrene Schauspieler Martin Seifert Gunnel Lindes Geschichte „Joppe“ (Sauerländer audio) für Kinder ab vier Jahren. Joppe ist überall dabei, denn er ist der Plüschmaulwurf und allerbeste Freund von Ole. Und wenn Ole beschließt, mit Joppe an die frische Luft zu gehen, dann erzählt das eigens komponierte Musikstück von Jürgen Treyz die Geschichte weiter. Ohne Worte ist klar: Da marschieren zwei dicke Freunde zum Spielplatz. Einfühlsam beschreibt die schwedische Autorin das enge Zusammenspiel zwischen Kind und Plüschtier, das am Abend beim Einschlafritual auf gar keinen Fall fehlen darf.
Musikalisches „Schlaflieder empfehle ich am liebsten gar nicht. Die müssen die Eltern vorsingen, und dann muss auch Schluss sein“, meint Ulrike Hasenfuß. Sie weiß: Wenn man ein Kind mit einer Schlaflieder-CD alleine lässt, dann schläft es nicht ein. Die meisten Kinder schlafen erst, wenn Ruhe herrscht. „Wenn ich etwas empfehlen sollte, dann lieber leise, ruhige Pianomusik.“ Und wenn Ulrike Hasenfuß nach guten Musik-CDs gefragt wird, dann rät sie zur CD „Die Mukketier-Bande – Landauf, landab unterwegs“ mit Text und Musik von Tom Reiss. Hier werden die Tiere vom Bauernhof vorgestellt, dazu gleich das passende Instrument und verschiedene musikalische Stilrichtungen – so mag das Schwein Swing und die Kuh Polka. Genevieve Helsby versucht junge Mädchen und Jungen an die Kompositionen von Johannes Brahms, Johann Sebastian Bach oder Igor Strawinsky heranzuführen. Robert Missler übernimmt dabei zwei Rollen, die des Erzählers und die des Piepmatzes. Beide sprechen den jungen Hörer direkt an, streiten auch ein bisschen und versuchen über Bekanntes oder Vertrautes dem Hörer das jeweils vorgestellte Musikstück, aber auch Komponisten und Instrumente nahezubringen. „Mein erstes Klassik-Hörbuch“ (Igel Records) können laut Verlagsangabe bereits Kinder ab vier Jahren hören. Bei der Informationsfülle gerade an Namen und Daten sollten sich Eltern jedoch dazusetzen. „Musikprojekte werden nach eigenen Regeln zu einem Erfolg“, meint Kristin Avemark und denkt dabei an Kai Lüftners „Rotz’n’Roll Radio“ (DAV) mit sei-
.. DAS HORBUCH ZUM KINOFILM!
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nen mitreißenden Liedern und witzigen Reime, Lieder und Fingerspiele muss daZwischenmoderationen. In dem Lieder- rauf geachtet werden, so Andrea Herzog, hörspiel „Weißt du, was Glück ist?“ (Men- „dass die Stimme doch höher liegt, damit schenkinder) nach der Bilderbuchvorlage die Kinder mitsingen können.“ Schauvon Marcus Pfister erzählt Judy Winter spielerin Ilona Schulz liest und singt auch von zwei Mäusefreunden, die sich gegen- die „Gedichte für kleine Wichte“ (Hörcompany), die jungen Eltern möglicherseitig auf die Suche nach Glücksgefühlen weise hilft, sich an Vertrautes aus ihrer machen. Marcus Pfister hat für diese Produkti- Kindheit zu erinnern. on den Text erweitert, und Detlef Jöcker hat dazu eingängige Lieder geschrieben, Für die Vorschule die von Kindern gesungen und in der Karaoke-Version später von den Hörern Zur Auswahl stehen für Eltern und Kinnachgesungen werden können. „Die Lie- der ab fünf Jahren aber nicht nur Reime, der interpretieren und verstärken auf eine Geschichten oder Sachhörbücher, sondern kindgemäße Art und Weise noch einmal auch Sprachhörspiele, z.B „Englisch lerden Inhalt des gesprochenen Textes des nen mit dem kleinen Wassermann“ (DAV). Hörspieles“, sagt Detlef Jöcker. Und Otfried Preußlers Klassiker stand bei so verzichtet er bei seinen Produktio- dieser Produktion Pate. Robert Metcalf nen weitgehend auf Hintergrundeffekte, erzählt von sich, dem Wassermann und seiner Familie. In den deutschen Text damit Wort und Musik im Vordergrund stehen. fließen immer wieder englische Wörter ein, die fast nebenbei übersetzt und zur Festigung an anderen Textstellen wiederGereimtes holt werden. Einer Studie zufolge sollen Kinder, die Eine für das Hören entwickelte Lernreimit Reimen groß werden, mit sehr ho- he erscheint im Hörverlag: „Die Vorschulher Wahrscheinlichkeit zu begeisterten lernraupe – Zahlen und erstes Rechnen“ ist Lesern werden. Wer die Reime von Julia gedacht für Kinder ab fünf Jahren. Mia Donaldson liebt, so wie Ulrike Hasenfuß, schiebt ihre Cornflakes hin und her, addiert der sollte sich auch die Audiobooks „Für und dividiert ihre Häufchen und erzählt Hund und Katz ist auch noch Platz“ und dem jüngeren Finn, wozu man Rechnen vor allem „Der Grüffelo“ (beide Hörcom- lernen sollte. Finn und seine Lernraupe pany) anhören, „weil Ilona Schulz das Lilo warten nicht bis zum Schulanfang, so toll macht“, meint die Buchhändlerin. sie beginnen schon vorher mit dem ZähBei der Auswahl der Sprecher gerade für len. Sie würfeln, vergleichen Preise auf dem Markt, schauen sich die Uhr an und gehen auf Zahlensuche. Lebendig wird diese unterhaltsame Geschichte durch die ohrwurmartigen Lieder, aber auch durch das aufgeweckte Sprecherkind Tom Riedinger als Finn.
3 CDs, ca. 210 Min. • Komplettlesung UVP 14,99 EUR • ET 23. März 2015 ISBN 978-3-86804-399-0
Inkl.Film-Song „Alles und mehr“ und Poster mit Fotos aus dem Film.
„Dieses Hörbuch weckt den Indianer in jedem von uns!“ Sprecher Götz Otto
Der Geist des Buches sollte nicht durch zu viel Tamtam und Bearbeitung verloren gehen
Jedes Kind, das hören möchte, findet durch die Angebotsvielfalt der Hörverlage sein Lieblingshörbuch, das seine Eltern unter Umständen in den Wahnsinn treibt. Und doch: „Ich würde mir wünschen, dass es mehr Abwechslung gäbe. Verlage sind wenig offen für Neues“, urteilt die Buchhändlerin Ulrike Hasenfuß. „Ich glaube, dass die Menge an Produktionen mittlerweile übertrieben ist, es wäre besser, ausgewählte gute Titel zu veröffentlichen.“
Dirk Kauffels, Sauerländer audio
© Fotolia (picsfive, Africa Studio)
Fazit
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Bestellen Sie hier oder bei Ihrem Vertreter: Sophia Mähringer • maehringer@audiomedia.de Tel.: 089-17 11 92 39-53 • Fax: 089-17 11 92 39-3
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Ready to cry? Aufs Sofa kuscheln, Buch aufschlagen, losheulen ... Wenn es nach den Verlagen geht, ist Weinen das neue Lesen. Maren Bonacker hat für uns den Taschentuchbücher-Test gemacht
Jugendbücher
D
as haben schon die alten Griechen gewusst: Nichts läutert und reinigt die Seele so gründlich wie ein sattes Durchleben von Leid und Schrecken ... anderer! Poetologisch wird dieses auf Aristoteles zurückgehende Konzept der Dichtungstheorie Katharsis genannt, und es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis man sie für’s Jugendbuch entdecken würde. Dabei sind tränenrührige Jugendbücher durchaus nichts Neues. Wer ist nicht bei Patrick Ness’ „Sieben Minuten nach Mitternacht“ (cbj) in Tränen zerflossen? Und wessen Augen blieben bei Raquel J. Palacios „Wunder“ (Hanser) trocken? Von John Greens „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ (Hanser) ganz zu schweigen. Neu ist vielleicht die explizite Bewerbung der Tränenrührigkeit: „Dieser Roman wird Ihnen das Herz brechen“, heißt es da. Die Themen sind Krankheit und Tod, Selbstmord und Hilflosigkeit, Überleben im Bewusstsein, dass ein anderer fehlt – und nicht immer ist der Leser zu Tränen gerührt, wohl aber tief bewegt.
Traurig lebensfroh Unglaublich leicht und lebensbejahend steigt James Patterson in den aus Sicht seiner Protagonistin Axi geschilderten Roman „Heart. Beat. Love.“ (dtv) ein. Die verrückte Idee, kurz vor Schuljahresende einfach so durchzubrennen und sich auf eine abenteuerliche Reise quer 138
durch Amerika aufzumachen, hat etwas Rebellisches – genau das Richtige für Axis Freund Robinson, dessen Sinn für Abenteuer noch etwas weiterreicht: Auf einer gestohlenen (geliehenen!) Harley starten die beiden Teenager zu ihrem ersten Zwischenstop. Sie sind Bonnie und Clyde mit dem einen Ziel: so viel wie möglich zu sehen und zu erleben, bevor sie geschnappt werden. Erst mitten im Buch wird klar, dass der Zeitpunkt der Reise nicht zufällig gewählt war. Axi hat ihre krebskranke Schwester verloren, weiß, wie schnell und viel zu früh ein Leben enden kann. Dass auch Robinson und sie selbst unterschiedlich schwer an Krebs erkrankt sind, will das Leserhirn zunächst nicht wahrhaben – beide sind so voller Leben und Ideen. Irgendwann aber wird klar, dass es hier nicht nur um ihre Vergangenheit und ihre Gefühle füreinander geht, sondern auch darum, dass nicht beide das Ende des Sommers erleben werden. Das macht den Roman nicht zu schwerem Stoff – die Lebensfreude der Protagonisten bleibt, ihre Liebe und ihre neckenden Sprüche. Es ist, als verlöre man am Ende des Buchs einen nahestehenden Menschen, nicht nur eine Romanfigur. Und das kann einem tatsächlich das Herz brechen.
Psychologisch intensiv Auch die 18-jährige Jo verliert einen ihr wichtigen Menschen: Koch, der vorhatte, mit ihr nach Kreta auszuwandern, ist plötzlich nicht mehr da. Was bleibt, ist die erdrückende Stimmung in Jos Familie, der BuchMarkt März 2015
schäbige Job im Biergarten und der illegal eingewanderte Amar, der Koch kannte und Jo nicht mehr von der Seite weicht. Franziska Molls „Egal wohin“ (Loewe) zeichnen elf Tage aus Jos Perspektive, die mit der Hoffnung, Koch wiederzufinden und boykottierten Therapiestunden angefüllt sind. Elf Tage, die mit einem liebevollen Vers an jemanden enden, der nicht mehr da ist – und der nicht Koch ist. Erst der letzte Vers fügt alles zusammen: Jos destruktive, fast aggressive Lebenseinstellung, die Starre, die ihre Familie gefangen hält, der Verlust, der weit zurückliegt und doch jedes Weiterleben verhindert. Zu Tränen rührt aber nicht nur das Verstehen, sondern auch der Keim Hoffnung, mit dem das Buch endet – ein psychologisch hoch intensives Buch. Tom aus Diana Sweeneys „Am tiefen Grund“ (Königskinder) ist erst 14, als ihr Leben auseinanderbricht. Eine Flut zerstört ihr Zuhause, nimmt ihr Eltern und die kleine Schwester. Sich wieder im Leben zurechtzufinden, fällt ihr schwer, zumal alle im Ort mit ihren eigenen Verlusten und dem Wiederaufbau zu kämpfen haben. Bill, bei dem sie unterkriecht, bricht ihr Vertrauen auf die schlimmste vorstellbare Weise, als er im vermeintlichen Jungen ein Mädchen erkennt. Jetzt ist Tom 15, schwanger, und mit Ausnahme ihrer im Pflegeheim wohnenden Großmutter auf sich gestellt. Trost findet sie in Gesprächen mit den Toten und mit ihrem ungeborenen Baby, das sie „Fischlein“ nennt. Doch spätestens, als die Polizei nach Bill zu fragen beginnt, wird klar, dass sie sich
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auch mit den Lebenden auseinandersetzen muss, um selbst weiterleben zu können. Das immer wieder in Perspektiven und Erzählzeit wechselnde Buch ist traumverhangen und sicher keine leichte Kost. Dennoch entwickelt es einen Sog, wie eine tiefer fließende Strömung, und lässt den Leser bald nicht mehr los – eine ganz besondere Geschichte.
Schuld und Selbstzweifel Auf eine andere Art berührend ist Ava Dellairas „Love Letters to the Dead“ (cbt). Es beginnt als Hausaufgabe im Englischunterricht: Laurel soll einen Brief an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben und tut sich damit zunächst sehr schwer. Einem ersten Versuch folgt ein zweiter, bald ein dritter, und schließlich findet Laura in diesen Briefen ein Ventil, sich zu öffnen und über den Tod ihrer Schwester zu schreiben – und darüber, was sie selbst mit ihrem Sterben zu tun hatte. Immer mehr Puzzlesteinchen setzt der Leser zusammen, bis klar ist, dass nur noch ein wichtiger Brief fehlt: der, den Laura an ihre Schwester schreiben muss. Schuld und Selbstzweifel sind immer wiederkehrende Motive. So ist z.B. allen klar, dass mit dem Neuen in Luis’ Klasse etwas nicht stimmt. Doch nur Luis kommt näher an Edvard heran, entwickelt ganz allmählich eine Freundschaft zu dem merkwürdig zurückgezogenen Jungen, der ganz offensichtlich zwischen Offenbarung und Geheimhaltung
schwankt. Doch den Hilferuf sieht Luis erst, als es zu spät ist. Rückblickend lässt er in Sigrid Zeevaerts „Gehen, immer weiter“ (Thienemann) die kleinen Stationen ihrer wachsenden Freundschaft Revue passieren und fragt sich dabei, an welcher Stelle er hätte erkennen und wie er hätte verhindern können, was schließlich passiert. Ein zutiefst bewegender Roman um einen Jugendlichen, der viel zu früh Verantwortung übernehmen muss und daran zerbricht. Auch in Gideon Samsons „Doppeltot“ (Gerstenberg) geht es letztlich um Einsamkeit und Vernachlässigung, doch gilt es, dies aus einer vordergründig von (falscher) Freundschaft und Manipulation handelnden Geschichte herauszulesen. Rifka und Düveke sind beste Freundinnen, auch wenn sie wenig gemeinsam haben. Rifkas immer neuen, verrückten Ideen lassen Düveke wenig Raum, um darüber nachzudenken. Doch ihr neuester Plan stellt die Freundschaft auf eine harte Probe: Rifka will ihre Entführung und ihre Ermordung vortäuschen, um unerkannt ihrer eigenen Beerdigung beiwohnen zu können – ihre Vorstellung vom besten Witz aller Zeiten. Düveke soll sie in allem unterstützen, verweigert aber in einem entscheidenden Punkt ihre Hilfe – mit fatalen Konsequenzen. Atemlos verfolgt man aus drei Perspektiven die perfide Entwicklung einer Geschichte mit, in der nichts ganz so ist, wie es zunächst scheint. Eher schockierend als tränenrührig – aber ungemein gut!
Der Spass geht weiter! Band. 2 gibt's ab 9. Marz 2015
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KINO! IN 3D.
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Das ist die Buchvorlage! Happy Smekday kommt als HOME ins Kino!
ab a b 11 1 1 Jahren Jahren € [D] 16,95 / € [A] 17,50 Happy Smekday H appy S mekday ((Band Band 11): ): IISBN SBN 978-3-7641-5025-9 Smek President 2): S mek for P resident ((Band Band 2 ): IISBN SBN 978-3-7641-5059-4 Erscheint E rscheint am 9. März 2015 ebook Beide Bücher auch als E-Book erhältlich
»Zwei Worte nur – besonders, fantastisch.« GEOlino
Social Media
Looking for a Cover „Looking for Hope“ von Colleen Hoover ist die Liebesgeschichte von Dean und Sky. Dean, der sich eigentlich nach dem Verschwinden seiner Jugendfreundin Hope nicht mehr verlieben wollte, fühlt sich von Sky magisch angezogen. Nachdem das ursprünglich geplante Cover für den Roman in den Social Media-Kanälen auf starke Ablehnung stieß, führte dtv im Januar erstmals ein öffentliches Cover-Voting durch. Zehn Tage lang konnte auf der Verlags-Website zwischen drei Entwürfen abgestimmt werden. dtv hat mit dieser Strategie erstmalig direkt auf die Wünsche der Leser reagiert.
»Verrückt, für Fans von Fantasy-Geschichten.« ZEIT Leo »Intelligent, lebensklug, ehrlich und witzig … all das ist das außergewöhnlichste Roadmovie, das wohl je erdacht wurde. Jede Kleinigkeit ist dabei so lebendig, dass nach kürzester Zeit ein echtes >Kopfkino< anspringt, das nicht nur Humor sondern auch Herz vermittelt.« Stefanie Eckmann-Schmechta, Kinderbuch-Couch.de
Mit großem Abstand (1067 Stimmen) hat das zweite Cover, das US-amerikanische Originalcover, gewonnen. Platz 2 erreichte Cover 3 mit 839 Stimmen. Etwas abgeschlagen ist Cover 1 mit 157 Stimmen. Insgesamt hatten sich 2.063 Wähler an der Abstimmung beteiligt.
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Filmstart von HOME in Deutschland: 26. März 2015
Wen
139 www.ueberreuter.de facebook.com/ueberreuterberlin
sorgen für begeist im Buch »Elias & Laia ist einer dieser Stoffe, die man nicht mehr aus der Hand legen kann. Wir freuen uns auf Sabaa Tahir, den neuen Stern am Jugendbuch-Himmel« Nicole Seiffert, Thalia Buchhandlung Eisleben »Ich fand das Buch spitze!!! Habe es in jeder freien Minute gelesen ... Meine Begeisterung für die Geschichte hat auch schon einige meiner Kolleginnen neugierig gemacht! Auch das Cover ist wirklich sehr gelungen! Bin gespannt, wie es weitergeht!« Svenja Lachmann, Bücher Pustet Landshut
»Leider konnte ich das Buch nicht in einem Rutsch lesen – ich musste Pausen für die Arbeit, Schlafen und Essen machen! Ein richtiger All-Age-Knüller und für Mädchen und Jungen gleichermaßen zu empfehlen, spannend und mitreißend!« Ingrid Voigt, Mayersche Buchhandlung Aachen
Buch: ISBN 978-3-8466-0009-2 | € 16,99 Hörbuch: ISBN 978-3-7857-5081-0 | € 16,99
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Brigitte Glaser: Krähensommer – Incis erster Fall (One), Jugendbuch
Nach dem Abitur startet Inci mit einer Ausbildung bei der Polizei. Kriminalkommissarin will sie werden und später bei der Mordkommission eingesetzt werden. Den Traumberuf, den viele junge Menschen aufgrund der zahlreichen Kriminalserien im Fernsehen ergreifen wollen, lockt Inci aus einem anderen Grund. Als 15-Jährige war sie mit einer Gruppe jugendlicher Taschendiebe unterwegs und hat reichlich Mist gebaut, bis sie selbst auf einer Wache landet. Als Opfer, dem im letzten Moment von einer Kriminalkommissarin geholfen wurde. Diese ist inzwischen ihr Vorbild, mit ihr boxt sie, und so will sie später ihren Beruf ausüben. Doch schon in den ersten Tagen der Ausbildung wird Inci mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und muss sich zwischen den Anforderungen ihrer Ausbildung und der Loyalität gegenüber alten Freunden entscheiden. „Krähensommer“ ist Incis erster Fall. Die Autorin positioniert mit Inci eine Kommissaranwärterin, auf deren weitere Fälle sich jugendliche Krimileser freuen dürfen. Sarah Nell: Krimis mag ich gerne. Und hier hat mir besonders gut gefallen, dass Inci noch sehr nah an unserem Alter ist und noch keine Kommissarin, die über allem steht und immer genau weiß, was richtig ist. So kann man sich gut in sie hineinversetzen. Ich bin schon sehr auf Incis zweiten Fall gespannt.
Jana Frey: Liebeskinder (Arena), ab 14
Zadoc ist in Ivory verliebt, auch wenn der 16-Jährige sich nicht traut, das seiner allerbesten Freundin seit Grundschultagen anzuvertrauen. Zadoc ist der Spinner, der keine Freunde hat. Ganz offensichtlich hat er psychische Probleme, und 146
selbst seiner Mutter ist der Kontakt zu Ivory unheimlich. Kenzie hat nach Jahren der Einsamkeit während eines Auslandsjahres Amos kennengelernt, einen jungen Engländer, mit dem sie die erste Liebesbeziehung ihres Lebens eingeht. Amos folgt ihr nach Boston. Jana Frey erzählt die Geschichte zweier Liebespaare, deren Leben in verschiedenen Zeiten stattgefunden hat und die dennoch miteinander verbunden sind. Die Verbindung ahnt man erst zum Ende der Geschichte hin – und ist über die Bedingungslosigkeit der Liebe von Ivory und Kenzie letztendlich erschüttert. Eine Geschichte, die den Leser bis zum Ende nicht mehr los lässt, auch wenn die Auflösung einem realistischen Blick kaum standhalten wird. Aber schließlich ist das der Vorteil von Literatur gegenüber dem wirklichen Leben: Manche Dinge sind in der Realität nicht heilbar, auf dem Papier schon. Sarah Nell: Das ist eine richtig schräge Geschichte, und man wird immer wieder richtig wütend auf die Menschen, die Zadoc so blöd behandeln. Und auch mit Kenzie hat man Mitleid, weil sie so sehr unter der schönen Schwester leidet. Die Auflösung fand ich aber ziemlich hart. Das ist keine Geschichte für Mädchen, die nur schwülstige Liebesgeschichten mögen. Wer Gefallen an Psychothrillern hat, der wird auch diese Geschichte mögen.
Patricia McCormick: Der Tiger in meinem Herzen, aus dem Amerikanischen von Maren Illinger (Fischer KJB), ab 16
Wer Arn Chorn Pond googelt, findet nicht nur mehrere Seiten über den ehemaligen kambodschanischen Kindersoldaten, sondern auch einen ausführlichen Wikipedia-Eintrag. Als Arn elf Jahre alt ist, übernehmen die Roten Khmer in Kambodscha die Macht und versklaven einen großen Teil der Bevölkerung. Rund ein Viertel der Menschen fallen dem folgenden Völkermord zum Opfer. Patricia McCormick erzählt die Geschichte von Arn Chorn Pond von dem Moment der Entführung durch die Roten Khmer bis zu seiner Befreiung. BuchMarkt März 2015
Was sie in ihrer klaren und unaufdringlichen Sprache erzählt, ist so furchtbar, eindringlich und erschütternd, dass dieses Buch eine ganz besondere Position unter den Neuerscheinungen des Frühjahrs hat. Es sollte Pflichtlektüre für alle Schüler ab Klasse 11 sein – durchaus im Blick auf das, was an Brutalität zurzeit in Staaten mit totalitärem Regime vor sich geht. Zoe: Leichte Lektüre ist etwas anderes. Dass dieses Buch erst ab 16 empfohlen wird, ist nachvollziehbar. Ich habe viele Bücher mit gewalttätigen Szenen gelesen – aber das ist etwas anderes, weil man weiß, dass es tatsächlich geschehen ist. Ein Buch, das einen noch lange beschäftigt.
Susan Juby: Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen, aus dem Englischen von Eva Müller-Hierteis (cbj), ab 12
Normandy, genannt Norm, besucht die elfte Klasse an einer Highschool mit künstlerischem Profil. Am ersten Schultag starten sie ein Experiment: Abwechselnd stellt jede Woche einer von ihnen einem Mitschüler oder einem Lehrer eine sehr persönliche Frage auf der Suche nach der Wahrheit. Parallel versucht Norm zu begreifen, was ihrer Schwester auf dem College passiert ist, warum sie zurückgekehrt ist und die Familie erneut mit ihrer ichbezogenen Art dominiert. Was als unterhaltsames Spiel begonnen hat, führt für alle Beteiligten zur Frage, was ihnen wirklich wichtig im Leben ist. Einfühlsam und spannend und literarisch ein ausgezeichneter Wurf. Unbedingt empfehlenswert. Sophia: Ein total interessantes Buch: Es handelt von der 16-jährigen Normandy Pale, die mit ihren Freunden Dusk und Neil eine Wahrheitskommission gründet – und sich dabei nach und nach auch ihre eigenen Wahrheiten eingestehen muss. Ich musste mich in dieses Buch erst mal ,,einlesen“, weil die Autorin einen sehr eigenen Schreibstil hat. Letztendlich hat es mir aber sehr gut gefallen, denn es hat sehr interessante Charaktere und hat mich selbst auch zum Nachdenken gebracht. Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen!
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Sjoerd Kuyper: Erst wirst du verrückt und dann ein Schmetterling, aus dem Niederländischen von Eva Schweikart (Gabriel), ab 12
Kos hat es nicht leicht: Vor drei Jahren ist seine Mutter gestorben, und nun landet sein Vater mit einem Herzinfarkt im Krankenhaus und hat eine lebensgefährliche Operation vor sich. Die drei Schwestern machen, was sie wollen, das Familienhotel steht kurz vor dem Konkurs, und dazu ist Kos auch noch heftig in Isabel verliebt. Sie scheint ihn auch zu mögen, doch als sie ihn zu küssen versucht, macht er alles falsch. Sjoerd Kuyper gelingt es, die Situation pubertierender Jungs mit Humor und Gefühl in Worte zu fassen. Auch wenn die Last, die auf Kos’ Schultern liegt, manchmal zu groß für einen 13-Jährigen ist, gelingt es dem Autor, den Leser schmunzelnd zurückzulassen. Ein besonderer Titel für Jungs. Arvid: Kos hat leider vieles erlebt, was mir auch geschehen ist. Aber nicht deshalb finde ich das Buch gut, sondern weil man immer wieder lachen kann. Es ist witzig geschrieben, und ich bin manchmal ebenso verwirrt wie Kos. Ich finde das Buch klasse, aber ich würde es keinem Freund schenken. Das wäre mir ein bisschen peinlich. Es ist eher was zum heimlich Lesen.
Ava Dellaira: Love Letters to the Dead, aus dem Englischen von Katarina Ganslandt (cbt), ab 14
Für den Englischunterricht soll Laurel einen Brief an einen Toten schreiben. Für Laurel wird daraus ein Sommer, in dem sie fast tagebuchartig Briefe an eine Vielzahl von verstorbenen Berühmtheiten schreibt: Der erste geht an Kurt Cobain, es folgen Briefe an John Keats und Janis Joplin und viele andere. Der letzte Brief geht an die, die im Mittelpunkt der bis dahin geschriebenen Briefe stand: Laurels Schwester May, die ein halbes Jahr zuvor umgekommen ist. Laurel war dabei und konnte bis dahin nicht über diese Nacht reden, nicht über das, was vorgefallen ist und warum sie sich schuldig am Tod der Schwester fühlt. 148
Kos hat vieles erlebt, was mir auch geschehen ist Arvid über „Erst wirst du verrückt und dann ein Schmetterling“ (Gabriel)
Dellaira legt einen sensiblen und trotz des schwierigen Themas nicht deprimierenden Roman vor, dem es gelingt, sich in das Seelenleben einer 16-Jährigen hineinzuversetzen. Ein ganz besonderer Liebesroman, in dessen Folge sich die jungen Leserinnen vielleicht auch mit den angeschriebenen Persönlichkeiten beschäftigen, die normalerweise nicht in ihrem Fokus liegen. Hannah: Ein wunderschönes Buch. In die Ich-Erzählerin kann sich jeder hineinversetzen, man fühlt mit ihr und versucht gleichzeitig, ihr Geheimnis zu erraten, nämlich wie Laurels Schwester gestorben ist und wieso sie sich die Schuld daran gibt. Das baut eine unglaubliche Spannung auf, obwohl das Buch eigentlich nur von den Alltagsproblemen eines Mädchens in Amerika erzählt. Vor allem für Mädchen ist das Buch sehr lesenswert.
Yves Grevet: Nox. Unten, aus dem Französischen von Stephanie Singh (dtv Reihe Hanser), ab 14
Nox ist eine Welt im Nebel, eine Welt mit schlechter Luft und ohne ausreichend Nahrungsmittel, eine Welt, in der es kein Licht und keine Hoffnung auf ein besseres Leben gibt. Oberhalb von Nox leben die Reichen im Licht. Menschen aus der Oberstadt und der Unterstadt begegnen einander normalerweise nicht. Yves Grevet erzählt BuchMarkt März 2015
von Jugendlichen aus der Unterstadt, die als Kinder befreundet waren und nun sehr verschiedene Wege in die Zukunft gehen. Während Lucen sich dem Widerstand anschließt, tritt Gerges in die Miliz ein und wird zum erbitterten Feind seines besten Freundes. Ludmilla aus der Oberstadt macht sich auf die Suche nach ihrem Kindermädchen aus der Unterstadt und stellt mit Entsetzen fest, unter welchen fürchterlichen Bedingungen die Menschen in Nox leben. Der Start einer mitreißend geschriebenen Trilogie, in der die Charaktere überzeugend vielschichtig beschrieben werden. Hannah: Bei Nox hat mir besonders die Darstellung der drei verschiedenen Protagonisten Lucen, Gerges und Ludmilla gefallen. Auf ihrem Weg in die Freiheit müssen sie Entscheidungen treffen, die auf den ersten Blick befremdlich wirken, die man aber verstehen und nachvollziehen kann, da man sich sehr gut in die Figuren hineinversetzen kann. Das Buch lässt einen nachdenken und wirft die Frage auf, wie man selbst in solchen Situationen gehandelt hätte. Weil man so mit den Protagonisten mitfiebert und mitfühlt, ist es schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Rainbow Rowell: Eleanor & Park, aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit (Hanser), ab 14
Eleanor ist pummelig, hat lange rote Locken und wäre am liebsten unsichtbar. In der Schule ist sie das bevorzugte Opfer von blöden Sprüchen und Angriffen, zu Hause versucht sie, die vier kleineren Geschwister und sich selbst vor dem tyrannischen Stiefvater zu schützen. Park ist ein gut aussehender, aber zurückhaltender Junge aus gutem Hause, seine Mutter stammt aus Korea. Als Eleanor in den Bus steigt, macht Park ihr Platz. Damit beginnt eine wunderbare Liebesgeschichte, wie es kaum eine vergleichbare in der jüngeren Jugendliteratur gibt. Sarah Nell: Ich mag Liebesgeschichten – und diese ist einfach zauberhaft. Es ist so schön beschrieben, wie Eleanor und Park sich ganz vorsichtig einander nähern und beide noch so unsicher sind. So fühlt man sich, wenn man frisch verliebt ist. Und das ist total gut beschrieben. Der Stiefvater ist furchtbar, dafür ist der Vater von Park klasse.
Herzlichen Dank, Kirsten Boie! 30 Jahre Bücher der beliebten Autorin: Wir feiern mit einem tollen Jubiläumsprogramm!
ISBN 978-3-7891-2029-9
ISBN 978-3-7891-2028-2
Frühjahr 2015: Start der TV-Serie zum „Möwenweg“
Ferien im Möwenweg Band 8 ISBN 978 -3 -7891-2025 -1 ISBN 978-3-7891-2027-5
Alle Titel erscheinen am 20. März 2015
ISBN 978-3-7891-2026-8 Foto: © Stefan Malzkorn
ISBN 978-3-7891-2030-5
Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen
Kundenstopper des Monats
Buchskulptur des Monats
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um 90-jährigen Bestehen wurde das Team der Klever Buchhandlung Hintzen im vergangenen Monat von den Kindern des örtlichen Robinson-Spielplatzes mit einem außergewöhnlichen Geschenk überrascht. Unter der Anleitung von Klara Heimbach und Thomas Lübeck bastelten sie eine buchaffine Skulptur. 69 alte Bücherschwarten wurden so kunstvoll zu
einer großen „90“ gestapelt und stabil verschraubt. Beim Bohren klagten die Robi-Kinder erst noch besorgt: „Die armen Bücher!“, doch dann übergaben sie das vollendete Bücherkunstwerk doch voller Stolz den glücklichen Buchhändlern. Inhaberin Sigrun Hintzen: „Ein mindestens ganzjähriger bis ewiger Ehrenplatz in der Buchhandlung sei dem gelungenen Kunstwerk gewiss!“
Eyecatcher: Illustrierte Tafeln vor Hundt Hammer Stein
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b eine spannende Neuerscheinung, die nächste Lesung oder einfach nur das Wetter: Kurt von Hammerstein hat viele Ideen für die Aufsteller, mit denen er die Kunden in seine Buchhandlung Hundt Hammer Stein in Berlin-Mitte lockt. Und der Berliner Illustrator Michael John Krusche setzt die Ideen so um, dass sie den Passanten auch wirklich ins Auge fallen und Neugier wecken. ML
Geburtstagsgeschenk zum 90sten der Buchhandlung Hintzen: Die Kinder sind stolz auf ihr Bücherkunstwerk
Branchenblasen: Gunnar Cynybulk (l., Aufbau), Andreas Paschedag (Berlin Verlag) … wenn wir unsere Luft gegen das Leipziger Allerlei eintauschen
Wir Berliner müssen in diesem Monat wieder ganz stark sein, …
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KEINE CHANCE DEN ENERGIERÄUBERN!
Superhelden des Monats
Warten auf „Super Neo“: Das Coppenrath-Vertriebsteam im Heldenoutfit
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ie neue Kinderbuchfigur „Super Neo“ wohnt, laut seinen Schöpfern Yayo Kawamura und Sibylle Rieckhoff, „auf einem kleinen Planeten zwischen Mond und vielen, vielen Sternen“. Seine deutschen BetreuerInnen leben in Münster – auf jeden Fall tagsüber – im Coppenrath-Verlag. Dort hat sich das Vertriebs-
team auf die Auslieferung des neuen Bilderbuchs von Kopf bis Fuß vorbereitet: Das Superhelden-Outfit mit Sternpower-Gürtel, Maske, Cape und Handschuhen wurde nämlich eigens für die Crew angefertigt. Zwar gibt es das „Super Neo“-Kostüm parallel zum Buch auch in der „Edition Spiegelburg“, da allerdings nur in Kindergröße.
Typo des Monats
208 Seiten · Klappenbroschur 15,99 € (D) · ISBN 978-3-95550-123-5 Erscheint im April 2015
Um trotz wachsender Anforderungen innerlich nicht auszubrennen, ist es wichtig, mit der eigenen Energie sinnvoll hauszuhalten. Christian Möritz zeigt, wie wir in uns einen geschützten Raum erschaffen, einen Ort der Kraft, in dem wir jederzeit auftanken können.
Energie-Workouts für körperliche, geistige und seelische Fitness: Das 28-Tage-Energieprogramm Secession ändert in diesem Frühjahr das Erscheinungsbild seiner Bücher: Die Cover sind jetzt noch klarer und puristischer. Nichts, so die Verleger Christian Ruzicska und Joachim von Zepelin, soll von der Typografie ablenken: „Das gedruckte Buch behauptet damit seine Stärken gegen das E-Book, dessen Stärken eben woanders liegen.“
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Der Autor steht für Veranstaltungen zur Verfügung
HEILUNG · SPIRITUALITÄT BEWUSSTER LEBEN www.trinity-verlag.de
Whisper | Szene Wie Bücher wirken – Teil IV
Zartheit und Gewicht – Das Hanser-Buch Unser Leseerlebnis ist nicht allein ein Abenteuer im Kopf. Das Buch hat schon allein als Gegenstand einen tiefen, aber häufig wenig bewussten Einfluss auf das Leseerlebnis. Angaben der Maße aber reichen gewiss nicht zur Beschreibung dieser Dimension der Bücher aus. Sie sagen fast nichts, wenn sie nicht zugleich in ihrer Wirkung beschrieben werden. Im Umfeld der tobenden Farben anderer Bücher auf den Tischen der Buchhandlungen wirken Hanser-Bücher seltsam still und schweigsam. Das Beispiel für hier sei Honoré de Balzacs Roman „Verlorene Illusionen“ in der Neuübersetzung von Melanie Walz. Es ist die Geschichte der zwei Freunde Lucien de Rubempré und David Séchard. Wie dieses Buch umgibt alle HanserBücher dieser Reihe von Neuübersetzungen unersetzlicher Klassiker, eine gefasste Stille. So auch hier, die rötlich-braune Mattigkeit des Umschlags, die kein grelles „Kauf-mich“ schreit, schweigt alles um sich weg. Der Schutzumschlag ist 130 g naturweißes Papier. Durch die trockene und fein strukturierte Oberfläche des Papiers lässt sich nach dem Buch gut greifen. Und während der Lektüre hat man es immer gleich gut im Griff. Der Umschlag ist mit dem 4-farbigen Offsetdruck eines historischen Bildes gestaltet, einer unvollendet gebliebenen Skizze zweier Männer von Boilly. Hier gibt es keinerlei Verwechslungsgefahr, denn, sollte man den Namen Balzac nicht kennen, das Bild lässt den Leser diesen Roman als unverkennbar historisch erkennen. Diesen im wahrsten Sinne oberflächlichen, von Bild und Hand ausgehenden Eindruck, widerspricht die moderne Schriftsorte auf dem Umschlag in gesperrten Versalien, Univers mit schmaler Zeichenbreite (condensed bold). Also doch kein altes Schätzchen? Nein, gewiss nicht. Man erkennt einen spannungsgeladenen Widerspruch zwischen Frutigers moderner Schrift und Balzacs alten Roman. Einen Widerspruch, den die Buchgestalt des Hanser-Buchs als das einzigartige Zu-
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gleich von Klassizität und zeitloser Modernität verkörpert. Die Innenklappe des Schutzumschlags reicht 80 mm tief in das Buch hinein. Dort ist das gerippte, leicht eingefärbte Vorsatzpapier mit zwei übereinanderliegenden Paris-Panoramen bedruckt, als besitze jeder der beiden Helden des Romans ein eigenes Bild von Paris. Der mit krapprotem Irisleinen überzogene Karton, lediglich 1 mm stark, schützt den Buchblock, zwingt ihn aber nicht wie einen Kasten. Das Leinen umschließt ihn mehr wie eine Hülle und ist zusammen mit dem Karton ausreichend flexibel, seinem Eigengewicht, hält man das Buch nur an einer Ecke, biegsam nachzugeben. Diese geschmeidige Eleganz des HanserBuches vermittelt sich dem, der das Buch in Händen hält, sofort. Wichtiger noch: Sie ist nicht aufgesetzt, sondern sie ist unmittelbarer und jederzeit in der Lektüre zu erlebender Ausdruck des Inhalts. Es sind diese Großwerke der Weltliteratur, die voluminösen Romane vor allem des 19. Jahrhunderts, die als kompakter Buchblock ihr Gewicht spüren lassen. Trotzdem ein schlankes Format von 113 x 186 mm in Fadenheftung. Das Kapitalband ist dunkelrot, aus ihm wachsen zwei Lesebändchen, wie die zwei Freunde des Romans, dunkelrot und schwarz. Der gerundete Buchrücken passt sich der Hohlform der Hand an und die Kantenüberstände des Kartons sind denkbar knapp. Auf dem Rücken die Prägung von Autor und Titel, Silber auf grauschwarz. Von zartfester Beschaffen-
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heit ist das 50 g Papier Primapage ivoire, ein opakes Dünndruckpapier der Firma Bolloré aus Frankreich. Nicht selten beschließt das Zuschlagen des Hanser-Buches, dem nur noch das „Knips“ des Lichts folgt, den Tag und ist damit der letzte Wohllaut, den man hört. Das Hanser-Buch schlägt auf eine besondere Art und Weise zu: mit einem trockenen und kräftigen, ebenso satten wie knappen Klapp. Ein Laut wie frisch geschlagene Sahne, die man auf ein Stück Kuchen befördert, wie der kräftig-sanfte Klang einer perfekt schließenden Autotür. Der Satzspiegel mit 81 x 147 mm verschwendet kaum Platz, geizt aber nicht mit ihm. Das liegt auch daran, dass mit der Adobe Garamond eine gut lesbare Schrift mit reichlich Durchschuss verwendet wird. Weder Papier noch Schrift ermüden. Auch beim Papier ein reizvoller Gegensatz. Das für sich genommene zarte Dünndruckpapier einer einzelnen Seite erreicht bei den zahlreichen Seiten der endlich ungekürzt veröffentlichen Romane eine deutliche Schwere. Und warum nun das ganze Tamtam um einen Roman von Balzac? Weil dieser Roman auch der Roman des Journalismus, dem sich Lucien de Rubempré widmet, zugleich auch der Roman ist, der die materiale Basis des Bücher- und Zeitungmachens in den Blick nimmt. Der Papierherstellung widmet sich David Séchard. Im Nachwort erläutert die Übersetzerin Melanie Walz Balzacs Versuche, sich als Druckereibesitzer selbständig zu machen und fügt dem Buch ein kleines Glossar der Fachbegriffe zu Druck und Papier an. Michael Schikowski
Zur Person Michael Schikowski arbeitet bei einem Frankfurter Verlag, schreibt den Blog immerschoensachlich.de, veröffentlichte zuletzt „Warum Bücher?“ und „Über Lesen“ im Bramann Verlag. Im Herbst 2015 erscheint von ihm bei Bramann „Glanz und Melancholie. Bemerkungen zur Buchgestalt“.
»DER VORDENKER FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION SPIRITUELLER SUCHER«
Follow up
Die 120 Tage von Lost Weekend Houellebecqs „Unterwerfung“ liegt an der Kasse, und gleich daneben die darin zitierten Werke von Joris-Karl Huysmans, die „natürlich“ bei Reclam lieferbar sind. Lob kommt aus vielen Ecken – vom Vermieter Uni-Verwaltung, die endlich wieder pulsierendes Leben in dem lange Zeit leerstehenden, zur Schellingstraße Inhaber und Gründer Michi Kern, Sortimenterin Irene hin raumhoch verHeld: „Bisher super gelaufen“ glasten Eckraum sieht; von vielen Lehrenden der Uni, Anfang November des der Hochschule für Philosophie und vergangenen Jahres eröffnete die etwas andere der Hochschule für Buchhandlung mitten Politik, die von der im quirligen Münchener Auswahl im „ReporUni-Viertel (BuchMarkt tage-Portal“ besonberichtete im Heft ders begeistert sind; von Buchhändler12/2014). Das Konzept: Kollegen; und am alle Reclam-Hefte, das Felix-Meiner-Programm, Wichtigsten: durch eine Auswahl aktueller die Frequenz der Titel mit Schwerpunkt Das neue Motto: Kunden. Die Tische „gesellschaftlich-philososind voll besetzt, „Don’t cry – work“ phische Debatte“ – und mancher Laptop im ein veganer Coffeeshop. Einsatz, manches Für Gründer Michi Kern, Gestalter Buch aufgeschlagen, und Irene Held hat Björn Weltbrandt Wallbaum und die Sor- gut zu tun. Der Jahresplan für Veranstaltungen ist in timenterin Irene Held ist es „bisher super gelaufen“. Ein gewisser Rückgang der Be- Arbeit, die Bandbreite geht von ungewöhnsucherfrequenz Anfang Februar sei „wohl lichem Schmuck (current obsession) über auf die Semesterferien zurückzuführen“. die Analyse von Rassismus in KinderbüIhr Motto also jetzt: „Don’t cry – work.“ chern bis zu einer öffentlichen Session des Es sind inzwischen zwei weitere Buch- Rottendorf-Symposiums zur Praxis der regale dazugekommen, doch von der aus- Menschenrechte der Hochschule für Phischließlichen Frontalpräsentation wird nicht losophie. Man kann Lost Weekend sehen, abgegangen. Die Zusammenarbeit mit Um- wie man will: als ein Coffeeshop, dessen breit sei effektiv und serviceorientiert, ge- Umsatz zu einem Drittel mit Büchern genauso mit Reclam, wo direkt bezogen wird. macht wird, als Reclam-Barsortiment für Für Irene Held, die bisher immer in Vollsor- Endkunden oder ein gut sortiertes Lektüreangebot zu den Themen der Zeit. timenten gearbeitet hat, ist die Auswahl eine neue und befriedigende Erfahrung. Michel Ulrich Störiko-Blume
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OPRAH WINFREY
240 Seiten · Klappenbroschur 16,99 € (D) · ISBN 979-3-95736-35-9 Erscheint im März 2015
Mastin Kipp hat über eine halbe Million Follower auf Twitter und auf seiner Website TheDailyLove.com Millionen Besucher. Über die Geschichte seiner persönlichen Wandlung vom Musikpromoter zum spirituellen Blogger und seine Selbstfindung in den sozialen Netzwerken hat er ein Buch geschrieben, das Mut macht, die Menschen zu lieben – auch sich selbst.
AUSSERGEWÖHNLICHE REISEN IN DEN OSTEN EUROPAS
Whisper | Szene
Belfast
„No Alibis“ – Die letzte unabhängige Buchhandlung
176 Seiten • geb. mit Schutzumschlag 17,99 € (D) • ISBN 978-3-944305-97-4
Ein berührendes Reisetagebuch, das die Schätze Osteuropas lebendig werden lässt. Seit zehn Jahren sind sie stete Reiseziele von Noémi Kiss: Galizien und die Bukowina, die ehemaligen Ränder des Habsburger Reiches, aber auch Siebenbürgen in Rumänien und die Vojvodina in Serbien, ehemalige ungarische Gebiete. Noémi Kiss’ Aufmerksamkeit holt den geschichtlichen Glanz hinter der abgenutzten Kulisse hervor und schafft in der gegenwärtigen Armut Perspektiven.
Noémi Kiss ist »als neue Stimme im ungarischen Männergesangsverein kaum mehr zu überhören«. FAZ
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„Wir verkaufen nicht einfach nur Bücher“: David Torrans (l.) im Kundengespräch
Betritt man die Buchhandlung „No Alibis“ in der Botanic Avenue von Belfast, ahnt man noch nicht, dass man hier die letzte unabhängige Buchhandlung der ganzen Stadt besucht. „Alle anderen gehören inzwischen zu großen Buchhandelsketten“, erzählt David Torrans, seit 1997 Geschäftsführer von „No Alibis“. „Aber uns geht es immer noch gut, weil wir hart arbeiten“, lacht er. Doch wie kann man gegen solch große Ketten bestehen? Stammkunde Norman Trotter weiß: „Wenn ich hier herein komme, dann hat David schon im Kopf, welches Buch er mir vorstellen könnte, denn er kennt meinen Geschmack genau. Wo sonst bekommt man solch persönliche Empfehlungen?“ In den großen Bookstores auf der High Street sicher nicht. David Torrans und Partnerin Claudia Edelmann sind engagiert bei der Sache. Im Laden finden nicht nur die üblichen Autorenlesungen statt, sondern auch Konzerte. Das, so Torrans, spreche die musikalische nordirische Seele an. „Wir verkaufen ja nicht einfach nur Bücher!
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Manchmal organisieren wir auch Gespräche oder Interviews mit den Schriftstellern, entweder in diesen Räumen oder im Ulster Museum.“ Autoren zum Anfassen? Diese sehr persönliche Beziehung zu Kunden und Autoren macht sicher einen guten Teil des Erfolgs aus. Die Veranstaltungstermine findet man auf der Website oder auf Flyern, die im Laden ausliegen. Auf der Homepage findet man auch stets das „Buch des Monats“: Man kann im Onlineshop bestellen und sich die Bücher zusenden lassen. Last but not least ist „No Alibis“ außer der letzten unabhängigen Buchhandlung in Belfast auch die einzige in ganz Nordirland, die auf Kriminalromane spezialisiert ist. Wahre Kriminalfälle, fiktive Detektivgeschichten oder mysteriöse Kriminalgeschichten – hier wird jeder fündig. Judith Weibrecht
Infos: No Alibis Bookstore, 83 Botanic Avenue, Belfast, County Antrim BT7 1JL, Nordirland, Tel. +44 (0)28-90319601, www.noalibis.com
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DER »VERWUNDETE HEILER«
Marketing
Verrückte Lesereise Für eine Woche schickt der Tropen-Verlag seinen Autor David Whitehouse für seinen Roman „Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek“ auf eine „rasante und außergewöhnliche Lesereise durch Deutschland“ – inspiriert vom Buch-Cover in einem roten englischen Doppeldeckerbus von 1964. Pressefrau Mara Ebinger verspricht: „Das wird die verrückteste Lesereise des Jahres – der Bus wird mit dem Cover gebrandet, um schon auf seiner Fahrt von einer Station zur nächsten Deutschland-Tournee: Der gebrandete Doppeldeckerbus, in dem die Kunden schon vor der ganz Deutschland auf eigentlichen Lesung schmökern können den Roman aufmerksam zu machen. Denn: Whitehouse, der Jungstar der britischen Literatur, erzählt darin von einer verrückten Irrfahrt mit einem gestohlenen Bücherbus quer durch England. Im Gepäck haben die Protagonisten nur das Nötigste: ihre Freundschaft und eine Menge guter Bücher. Schon einige Stunden David Whitehouse: Der Bücherbus auf dem Cover seines Romans inspirierte den Tropen Verlag zu der vor den eigentlichen Lesungen wird der Touraufmerksamkeitsstarken Lesereise Bus jeweils vor den Buchhandlungen stehen, so dass Interessierte sich nicht nur den Rahmen der 17. Erfurter Kinderbuchtage Doppeldecker genauer anschauen, son- statt und bildet mit der Lesung im Bus dern auch in Tropen-Titeln des Verlages und ausgerichtet v.a. für die Eltern der schmökern können.“ Kinder auch nochmal einen besonderen Mara Ebinger ist begeistert über die Abschluss der Lesereise.“ Ideen und die Zusammenarbeit mit den David Whitehouse wird neben Reuffel Buchhandlungen schon im Vorfeld: „So noch bei Wittwer in Stuttgart, bei Thalia wird z.B. die Veranstaltung bei Reuffel in Mannheim, bei Peterknecht in Erfurt in Koblenz komplett von den Auszubil- und bei „Leipzig liest“ während der Buchmesse auftreten. denden der Buchhandlung organisiert und durchgeführt. In Erfurt findet der Event im CoCa
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224 Seiten • geb. mit Schutzumschlag mit 36 Abbildungen 17,99 € (D) • ISBN 978-3-944305-88-2
Joseph Beuys wollte mit seiner Kunst berühren und berührbar sein. Die seelische und körperliche Verletzlichkeit des Menschen war sein Thema. Wie die alten Mythen, so bewegte sich Beuys in Bildern und Symbolen, die für ihn wichtige Quellen zur Entwicklung unserer verkümmerten Imagination waren. Rüdiger Sünner spürt dem Künstler nach und entdeckt ihn für uns neu: Die spirituelle Dimension wird so greifbar und das Faszinosum Beuys in eindringlicher Weise nah. »Für mich ist er einer der letzten christlichen Künstler, der sich für die Rückkehr zur Spiritualität in der Kunst starkmachte.« Prof. Dr. Eugen Blume Leiter der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin
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Impressum | BuchMarkt
PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen www. pefc.de PEFC/04-31-0829
Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, e-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829
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Whisper | Szene
Veranstaltungen
Drei Damen mit Thrill
© Bertold Fabricius
Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Friederike von Raison (-59) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondent München: Ulrich Störiko-Blume, Tel. 089/9570656, (us@stoerikoblume.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030/769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Matthias Koeffler, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Anzeigenassistentin: Katharina Sprenger (-23) Vertrieb: Nadine Lettke (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 48 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 25.02.2015 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37
Jung, schön, tödlich: Die erste Thriller-Nacht mit Wiebke Lorenz, Zoë Beck und Ursula Poznanski (v.l.) findet Ende März in Hamburg statt
Zur Leipziger Buchmesse bringen gleich drei deutschsprachige Spitzen-Autorinnen ihre neuen Thriller auf den Markt: Zoë Beck, Wiebke Lorenz und Ursula Poznanski. Doch statt sich zu bekriegen, lesen sie sogar zusammen bei gemeinsamen Thriller-Nächten. BuchMarkt hat bei Wiebke Lorenz nachgefragt, wie es dazu kam. Keine Angst vor der Konkurrenz? Zugegeben, als ich sah, dass Zoë Beck und Ursula Poznanski ebenfalls im März neue Titel rausbringen, musste ich zuerst ein bisschen schlucken, weil ich beide unglaublich gut finde. Aber dann entstand die Idee zu einer Thriller-Nacht, bei der die Zuhörer echt was geboten bekommen – nämlich gleich drei Autorinnen. Fitzek, Wulf und Strobel haben das schon mal gemacht, und ich finde: Das können wir auch! Noch dazu sehen wir VIEL besser aus ... Die erste Thriller-Nacht ist übrigens Ende März in Hamburg. Weitere Anfragen nehmen unsere Verlage gern entgegen.
gleichen Genre schreiben, gehören wir ja auch irgendwie zusammen. Wir haben also nichts dagegen, in trauter Dreisamkeit nebeneinander auf einem Tisch zu liegen. Dabei sind unsere Geschichten so verschieden – von mysteriösen Morden in der Psychiatrie über brutale Anschläge des „Islamischen Staats“ bis hin zur Entführung eines vier Wochen alten Säuglings – dass sich niemand langweilt, wenn er gleich alle drei Bücher mitnimmt. Oder wenn er zu unserer Lesung kommt. Also wird nicht nach den Verkaufszahlen der anderen geschielt? Doch, sicher! Aber jedes gute Buch, das jemand liest, bringt ihn dazu, gleich noch eins lesen zu wollen. Wir hoffen, dass uns das mit unseren neuen Thrillern gelingt.
Dem Handel signalisieren Sie damit deutlich Ihre Zusammengehörigkeit. Als deutschsprachige Autorinnen, die im
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Die Bücher Zoë Beck, Schwarzblende (Heyne) Wiebke Lorenz, Bald ruhest du auch (Diana) Ursula Poznanski, Stimmen (Wunderlich)
Inserentenverzeichnis Arche
25
Arkana
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ArsEdition
Kopfnuss
Wen oder was suchen wir? Verurteilt zu neun Monaten Gefängnis Heinold fragt, Sie antworten: Bitte wegen „Aufforderung zur Bildung einer lesen Sie aufmerksam unser Rätsel kriminellen Vereinigung, zur erschwerten und senden Sie uns die richtige und einfachen Sachbeschädigung, zum Antwort! Diebstahl, zur Körperverletzung sowie Bitte senden Sie die Lösung an: zum Hausfriedensbruch“ auf Bewährung sowie wegen „Beleidigung und übler BuchMarkt, Sperberweg 4a, 40668 Meerbusch, Nachrede“ zu einer Geldstrafe von 1.800 Fax: 02150 9191-51, DM – Auszüge aus dem VorstrafenregiE-Mail: heinold@buchmarkt.de ster des Verlegers, nach dessen Verlag Und bitte das Stichwort wir heute suchen. Auch ein vollständiges „Heinold fragt“ nicht vergessen! Einreise- und Durchreiseverbot für die Einsendeschluss ist der 16. März 2015 verblichene DDR kann er zu seinen „EhUnter den Einsendern, deren Lösung rungen“ zählen. Der gleiche Verleger ist komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar: innerhalb der letzten 25 Jahre mit dem „Bücher und Buchhändler“ Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und von Wolfgang E. Heinold, dem Großen Bundesverdienstkreuz aus5. neubearbeitete Auflage, 239 S., gezeichnet und zum Honorarprofessor Bramann 2007 für neuere deutsche Literatur berufen Die Lösung aus dem Februar-Heft lautet „Alaaf/Helau“ (die ausführliche worden. 2001 wurde er zum „Ritter der Auflösung finden Sie auf www. französischen Ehrenlegion“ ernannt, 2006 buchmarkt.de). erhielt er den „Ehrenpreis des österreiGewonnen hat Joachim Schwede chischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln“. Da er die weltweit größte Sammlung an unter einem neuen Namen weitergeführt, Dokumenten zu einem deutschsprachigen Jahrhundertautor besitzt und wegen sei- während der Stammverlag als Firma noch ner biografischen Veröffentlichungen über einmal neu gegründet wurde, ohne dass diesen Schriftsteller nennt er sich selbst- sich am Namen, dem Programm und der ironisch dessen „dienstälteste, lebende Zielsetzung etwas änderte. Das Unternehmen zählt zu den namhafWitwe“. 1964 hat er im Alter von 34 Jahren sei- testen Independents, gleichzeitig ist es nen Verlag unter dem Beistand einer Reihe ein im besten Sinne „klassischer“ Verlag von namhaften Autorinnen und Autoren – nicht zuletzt wegen seiner Konsequenz und unter dem später formulierten Motto in Ausstattung und literarischer Qualität, „Geschichtsbewusstsein, Anarchie, Hedo- die an die großen Verleger Kurt Wolff und nismus“ gegründet und ihn 38 Jahre lang Jakob Hegner erinnert. 2010 wurde ihm geführt. 2002 übergab er die Leitung sei- folgerichtig der Kurt Wolff Preis, eine ner dritten Ehefrau. Eine seiner Töchter Auszeichnung für unabhängige, engagierte Verlage, zuerkannt. ist Minderheitsgesellschafterin und leitet Das Verlagsprogramm umfasst Reihen, den Vertrieb. Er selbst ist weiter als Berater, Autor, Herausgeber und Lektor im Jahrbücher und Anthologien, Hörbücher, internationale Belletristik und großanVerlag tätig. Eine schwere Krise durchlebte der Ver- gelegte Editionen. Einen Schwerpunkt lag ab 1969, als dem Zeitgeist folgend eine bildet seit jeher die Literatur eines südeu„kollektive, solidarische Führung“ prakti- ropäischen Landes. Kultstatus genießt der ziert und ein Verlagsstatut eingeführt wur- alljährlich erscheinende Verlagsalmanach, de, das eine weitgehende Mitbestimmung der nach einer Gemüsesorte benannt ist. aller Verlagsangehörigen vorsah. Nach heftigen internen Konflikten spaltete sich Heinold fragt: Wie heißt der Verlag und 1973 ein Teil des Verlages ab und wurde wo ist sein Sitz?
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75
Audio media
137
Banger
39, 41
Beltz & Gelberg
104-105
Breitkopf & Härtel
45
Brockhaus Commission
U3
btb
19
Buchcontact
17
BuchMarkt
51
C.H.Beck
55
Carlsen
147
Christophorus
125
Coppenrath
9
Daab
U2
Delius Klasing
1
DerHörverlag
131
Diogenes
11
Dorling Kindersley
7, 123
Dt. Bibelgesellschaft
91
dtv
2, 3
Ebuch
69
Egmont
113-115
Europa
154, 155
Fackelträger
15
S. Fischer
86-89
Gabal
53
Geramond
69
Gerstenberg
77
Gmeiner
63
Haedecke
56
Haupt
65
Herder Hoffmann und Campe
93 Zusatzumschlag, 4 -5
Hörbuch Hamburg
135
Hörcompany
133
Indiekids Kein & Aber
71 23
Knaus
28-29
L.E.O.
153
Lappan
127
Leipziger Buchmesse Loewe LübbeOne Mira Taschenbuch Moritz Mosaik Moses
57 129 140-141 13 108-109 61 33, 81
Nord Süd
95
Oetinger
149
Paul Pietsch
67
Ravensburger
100-101
Schott Music
44
Suhrkamp
21
SVS
47
Tessloff Thienemann-Esslinger
79 118-119
Trinity
151
Ueberreuter
139
Wagenbach
158
WesText
U4
Beilagen: BuchMarkt Titelschutz BuchMarkt / Kurt Wolff Stiftung
157
Ein intensiver Roman aus einer verstörten Zeit, mit dem man auf der letzten Seite längst nicht fertig ist.
Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion Cornelia Camen Die Edition Büchergilde hat Daphne du Mauriers Zeitreise-Thriller Ein Tropfen Zeit neu aufgelegt, zu dem die Künstlerin Kristina Andres 24 Illustrationen beigesteuert hat, deren in Öl gemalte Originale im vergangenen Monat auch in Frankfurt in der Ausstellungs-Reihe „Buchgestalten“ zu sehen waren. Ein aufUlrich Faure
Ursula Ackrill
Zeiden, im Januar
Roman
Es waren gefühlte 100 Jahre Miljenko Jergović-lose Jahre, aber jetzt endlich legt Schöffling mit Vater einen neuen Roman des genialen bosnischen Autors vor. Der Verbrecher Verlag macht weiter mit der Werkausgabe von Christian Geissler: Schlachtvieh und Kalte Zeiten gibt es nun in einem schönen Leinenband. Eine Barbara Meixner Einen ironischen und ungewöhnlichen Blickwinkel auf ein brisantes Thema aus unserer politischen Gegenwart wählt Saphia Azzeddine in Mein Vater ist Putzfrau (Wagenbach). Für mich eine Entdeckung und für die Leser da draußen hoffentlich auch. Genau wie Anna Quindlen: Ihre genau beobachtete GeJörn Meyer Es gibt in Thore D. Hansen erneut einen Autor, der beweist, dass deutsche Produktionen mit der internationalen Konkurrenz mithalten können: Sein Finanzthriller Quantum Dawn (Europa) ist ein professioneller Blockbuster mit einem Szenario, das gefährlich wahr scheint. Hart zur Sache geht auch Tom Callaghan, der
Ursula Ackrill Zeiden, im Januar Roman Gebunden mit Schutzumschlag. 256 Seiten 19,90 € / eBook 17,99 € ISBN 978 3 8031 3268 0 ISBN epub 978 3 8031 4177 4
Friederike von Raison Der in Leinen gebundene Bildband Der Vatikan, herausgegeben von Roberto Cassanelli (belser), zeigt in eindrucksvollen Bildern und Detailaufnahmen die Schönheit des Vatikans und belegt, welche Rolle z.B. Prunk beim Zeremoniell gespielt hat. Mit Singen verbindet. Europäische Kinderlieder hat Reclam Susanna Wengeler Ein neues Bilderbuch von Sonja Danowski: Oma trinkt im Himmel Tee (NordSüd) ist die Geschichte eines Abschieds von der Großmutter. Trotz aller Traurigkeit gelingt es der Illustratorin, die Geschichte von Fang Suzhen mit Anmut, Leichtigkeit und Geborgenheit darzustellen. Eine neue Graphic Novel von Christian von Zittwitz Meine Frau mochte sich nicht von André Herzbergs („wunderbar“) Familienroman Alle Nähe fern (Ullstein) trennen, hat sich dann aber in Der Himmel über uns von Favel Parrett (HoCa) festgelesen („einfach eine einfach schöne Geschichte“) und ist jetzt von In guten Kreisen von Amber Dermont (mare) gefesselt,
wendig gestaltetes Buch, das ich im Moment gerne auch verschenke. T.C. Boyles Hart auf Hart habe ich mir von August Diehl vorlesen lassen (Der Hörverlag). Der Sprecher ist ein Volltreffer, die durchgeknallten Figuren und ihre absurden Ideen hätten aber auch eine ungekürzte Version vertragen. Mit Max Wolfe habe ich einen neuen Ermittler entdeckt: Zu Tony Parsons’ Dein finsteres Herz passt die Stimme von Dietmar Wunder perfekt (Lübbe Audio). Entdeckung aus den Niederlanden bei mare: Ernest van der Kwasts Fünf Viertelstunden bis zum Meer. Michel Houellebecqs Unterwerfung (DuMont) ist auch jenseits aller Provokation ein lesenswertes Stück Literatur. Bin ich froh, dass ich sie nächtens zu Messezeiten nie im Frankfurter Hof vor ihrem Whiskey angesprochen habe: Wie Joan Schenkar in ihrer Patricia Highsmith-Biografie (Diogenes) schreibt, war mit der Dame wohl selten gut Kirschen essen ... schichte Ein Jahr auf dem Land (DVA) macht Mut fürs Älterwerden. Und die Debütantin Rebecca Wait greift zwar auf den bekannten Plot „totgeschwiegene Familiengeheimnisse“ zurück, aber sie lässt in Kopfüber zurück (Kein & Aber) Untertöne anklingen, die den Wunsch nach mehr wecken. Und wer noch, wie ich, am Fänger im Roggen hängt, sollte sich Lieber Mr. Salinger von Joanna Rakoff (Knaus) nicht entgehen lassen. mit Blutiger Winter (Atlantik) so eiskalt schreibt wie Tom Rob Smith; eine Entdeckung! Neu fand ich auch den Stil von Britta Bolt, die atmosphärisch dicht mit Das Büro der einsamen Toten einen neuen Ermittler-Typ einführt (HoCa). Und klasse finde ich, dass Pendragon mit Sturm über New Orleans auch einen James Lee Burke bringt. Noch großartiger ist die Wiederentdeckung von Der Messingdeal von Ross Thomas (Alexander), alles von ihm: Gnadenlos gut! zusammen mit Carus ein wunderbares Liederbuch herausgegeben. Erstaunlich, wie viele Lieder in mehreren Sprachen und Ländern existieren. Toll auch die Möglichkeit, über QR-Codes die Aussprache des Ursprungslands der Lieder abrufen zu können. Schade, dass die Texte nur gesprochen und nicht gesungen werden. Ebenfalls interaktiv: Wer bei Fleisch (Teubner kochen) nicht sofort Hunger und Lust auf’s Kochen bekommt, kann nur Vegetarier sein. Reinhard Kleist: Der Traum von Olympia (Carlsen) erzählt das kurze Leben von Samia Yusuf Omar, die sich auf die Flucht aus Somalia begibt, um ein weiteres Mal an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können. Man wünscht dem Buch viele Leser. Und Das Alphabet des Denkens (Rowohlt) – eine kurzweilige Einführung von Stefanie Schramm und Claudia Wüstenhagen zur Frage, „wie Sprache unsere Gedanken und Gefühle prägt“.
ebenfalls „großartig erzählt“. Begeistert hat uns die Familiensaga Altes Land von Dörte Hansen (Knaus), die „die Kunden lieben werden“. Und eine Entdeckung ist für mich Schlossplatz, Berlin von Nikolaus Breuel (dtv), der pointiert die Zwickmühlen von angewandter Politik beschreibt; härter geht allerdings wieder Thore D. Hansen mit seinem Finanzthriller Quantum Dawn (Europa) zur Sache; super Lesefutter mit hohem Wahrheitsgehalt!
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Whisper | Szene
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ein Freund Klaus-Peter Wolf hat mit mir gerätselt, warum sein neuer Krimi Ostfriesenwut schon am Erscheinungstag auf der Bestsellerliste auftauchen konnte. Ihn hat aber weniger gewurmt, dass sich offensichtlich einige Händler nicht an den Erstverkaufstag gehalten und schon vorher dem Drängeln seiner Fans nachgegeben haben – geärgert hat er sich vielmehr darüber, dass ihn das wahrscheinlich den erwarteten Einstiegsplatz auf Platz Eins oder Zwei gekostet hat. Denn: Sein neunter Fall um Ann Kathrin Klaasen war mit 120.000 (!) Exemplaren gestartet, noch mal 20.000 mehr als bei Fall acht. Jetzt aber ist seine Welt wieder mehr als in Ordnung. Er mailt mir: „Es ist kaum zu glauben, aber auch in der nächsten Woche wird Ostfriesenwut wieder auf Platz Eins der Spiegel-Bestsellerliste für Taschenbücher stehen ... Wir sind bei 180.000 verkauften Exemplaren in knapp zwei Wochen. Und so darf ich wohl voller Freude sagen: Kein Buch ging öfter über die Ladentheke.“ Das alles hat Folgen – inzwischen wird schon die dritte Auflage vorbereitet; seine Veranstaltungen sind seit Wochen ausverkauft. Und was ihn noch mehr freut: „Ostfriesenwut hat sogar Shades of Grey auf Platz Zwei verwiesen, trotz des gigantischen Medienechos. Sage keiner, die Menschen lesen nicht mehr. Das ist die Krönung meines Schriftstellerlebens. Dafür habe ich ein Leben lang gekämpft, und nun ist es da.“
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er regelmäßig Bahn fährt, hat längst „Das Comeback des Buchhandels“ (so der Titel auf dem Bahn-Kundenmagazin mobil) registriert. Uwe Pütz begründet in dem Lagebericht, der im März-Heft mit 500.000 Exemplaren verbreitet wird: „Die Buchbranche hat sich aus der Schockstarre befreit und kämpft um ihre Zukunft. Während einige Unternehmer neue Ladenkonzepte erproben, versuchen andere, das Internet mit dem lokalen Handel zu vernetzen.“ Wermutstropfen: Als zukunftsweisend wird auch das Konzept der Berliner Buchhandlung Ocelot angeführt. Leider musste Inhaber Frithjof Klepp inzwischen Insolvenz anmelden.
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uch in den USA scheint die Talsohle bei den „Indies“, also den IndependentBuchhändlern durchschritten. Grund für Martin Riethmüller (Buy Local Deutschland) und Armin Hoferer (Moderator & Coach, Berlin) sich vor Ort zu informieren, was der amerikanische Buchhandel anders macht und was sich verändert hat. Sie haben in den USA mit unterschiedlichsten Buchhändlern gesprochen und wollen ihre Erfahrungen jetzt im Mai bei einem Workshop in Hünfeld wei-
Klatsch & Tratsch
den Ruhestand: Er wechselt tatsächlich (gegen den Trend) auf die Berater-Seite in die Firma Arte Perfectum, die er zusammen mit Sabine Gauditz betreibt.
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m 22.2. ist Günther Fourier 85 Jahre alt geworden; Jürgen Bernecker hat ihm auf buchmarkt.de gratuliert, sein Text dort ist ein Stück Buchhandelsgeschichte aus einem Markt, der sich ebenfalls stark gewandelt hat. Wie sein späterer Wettbewerber Hellmut Hartwig (GLB) war er damals über den Bertelsmann-Lesering zum Geschäft mit Christian von Zittwitz dem „Ramsch“ gekommen, das er dann wie cvz@buchmarkt.de sein zeitweiliger Kompagnon Günter Fertig beim legendären Erich Vollmer (Löwit) gelernt hat. Anders aber als z.B. der sehr früh tergeben. Zielgruppe für den Workshop sind verstorbene Manfred Pawlak, der dieses Inhaber, potenzielle Inhaber und Führungs- Business vor allem mit Nachdrucken betrieb, hat Günther Fourier über sein Großantiquakräfte aus mittelständischen Buchhandlungen riat Fourier (das er 2002 an Lothar Wekel und Verlagen: „Wir werden am ersten Tag über verkauft hat) wirklich – und legendär erfolgunsere USA-Erkenntnisse referieren und uns reich – weitgehend mit Restdann dem Thema ‚Zukünftiauflagen gehandelt. Ich sehe ges Geschäftsmodell für den mittelständischen Buchhandie Anzeige noch vor mir, die del‘ widmen.“ er zu seinem 25-jährigen JuGroßartig auch ihre Idee, eibiläum im Börsenblatt genem Azubi aus der Branche schaltet hatte: Da vermeldete die Chance zu geben dabei er nicht ohne Stolz, er habe in dieser Zeit „33 Millionen zu sein. Seminargebühr, Hotelkosten und Verpflegung Bücher aus Restauflagen“ übernehmen die beiden Ververkauft. anstalter. Bewerbungen bitte Aber er ist mir – und den an: info@armin-hoferer.de Weggefährten in der Branche – trotzdem eher als bedeutenas Stichwort Berater der Verleger in Erinnerung, gibt mir Gelegenheit, vor allem durch sein JudaicaKlaus-Peter Wolf: So fühlt von einem brandneuProgramm, das einzigartig eres sich an als Nr. Eins-Autor en Trend zu berichten: Früher folgreich war; mit Auflagen, wurden Buchhändler Berater, die bei manchen Titeln gar jetzt hat Martina Tittel den eine 12., 13., ja 18. Auflage Spieß umgedreht: Die langjährige Dussmann- erreichten und die immerhin mit jährlich etwa Geschäftsführerin, danach lange als Buchhan- ein Mio. DM damals gut ein Zehntel seines delsberaterin tätig, hat sich ja, das hatten wir Umsatzes ausmachten. bereits auf buchmarkt.de gemeldet, wieder auf ihre Wurzeln besonnen und (im Boot mit in einmaliges Pilotprojekt will in diesen Dieter Beuermann) in Berlin die traditionsreiTagen die Dortmunder Buchhandlung che Nicolaische Buchhandlung übernommen. transfer. bücher und medien starten. Nach Ostern wird dann mit Sabine Jan- Es soll ermöglichen, dass auch kleinere Läßen die nächste Buchhandelsberaterin wieder den (wie die inhabergeführte Buchhandlung auf die Sortimenterseite wechseln und die im Zentrum von Dortmund-Hörde) selber Leitung vom Thalia Buchhaus Campe in E-Bücher entwickeln und ausliefern können. Nürnberg übernehmen. Auch für sie ist das Realisiert wurde das bislang einmalige übrigens eine Reise zurück zu ihren Wurzeln: Modell in Kooperation mit der Dortmunder Firma readbox und dem SoftwaredienstleisSie stammt wie ihre beiden Schwestern aus einer echten (Münsteraner) „Buchhändler- ter Softlevel. Birgit Lange-Grieving und ihr familie“. Mann Jochen Grieving sind überzeugt: „Nur Hans Schmidt, ihr Vorgänger in Nürnberg, wenige Großbuchhandlungen in Deutschland wird sich am 19. Mai (seinem 65. Geburtstag) bieten ihren Kunden und Partnern Vergleichnach rund 25 Jahren zwar von Campe und bares an.“ Genaueres will man aber erst in damit der m.E. umsatzstärksten deutschen diesen Tagen der Presse vorstellen. Wir werden berichten. Thalia-Filiale verabschieden – aber nicht in
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BuchMarkt März 2015
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