BuchMarkt Leseprobe & Verlagsanzeigen 06/2016

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Nr. 6 | Juni 2016 | 51. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

r ie : Se e eu N

Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch

www.buchmarkt.de

Heft 6 | 2016 ISSN 0524-8426

www.buchmarkt.de

„Ein schönes Buch nicht wieder lesen, weil man es schon gelesen hat, das ist, als ob man einen treuen Freund nicht wieder besuchen würde, weil man ihn schon kennt.“ Marie von Ebner-Eschenbach


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Nr. 6 | Juni 2016 | 51. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

Was der Handel will:

Preise rauf!

Seite

26

Zeitgenossen: Antje Kunstmann und ihr „verwegenes Verlegen“ Seite 36 Buchhandel: Micklich ist seit 25 Jahren auf Erfolgskurs Seite 42 Special | Krimi, Thriller, Fantasy: Spannende Lektüren 72 Seite

Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband: Trend: Selbermachen 104 Seite

Bu Că chh r tu an re del şti in (Se in ter ite R n 32 um atio ) än na ien l:

Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch

Heft 6 | 2016

ISSN 0524-8426

www.buchmarkt.de

„Ein schönes Buch nicht wieder lesen, weil man es schon gelesen hat, das ist, als ob man einen treuen Freund nicht wieder besuchen würde, weil man ihn schon kennt.“ Marie von Ebner-Eschenbach


Der internationale Publikumspreis für das schönste Buch des Jahres. Liebhaber schöner Bücher aufgepasst: Ab sofort können Sie Ihren Vorschlag online einreichen. Wählen Sie zwischen dem schönsten Buchdetail, dem gelungensten Cover oder den überzeugendsten Grafiken und stimmen Sie ab. Sie haben unter den Einreichungen eine Neuentdeckung gemacht? Über www.buchhandel.de können Sie diese direkt bestellen. Die Verleihung des The Beauty and the Book Award findet im Rahmen der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2016 statt.

beautyandbook.com

Eine Kooperation der Stiftung Buchkunst und der Frankfurter Buchmesse.


Das Trendthema für Ihren Büchertisch:

Redaktionsnotiz

D

ass ich noch genauso aussehe wie auf diesem alten Foto, liegt bestimmt daran, dass ich schon lange nicht mehr rauche ... Na ja, dass ich vor Jahren damit aufgehört habe, stimmt wirklich, aber blind bin ich natürlich nicht. Trotzdem mag ich immer noch nicht glauben, dass zwischen heute und diesem Schnappschuss von der Buchmesse 1966 fast 50 Jahre liegen sollen. Die Zeit ist seither wie im Fluge vergangen. War das nicht erst gestern, dass wir in Frankfurt das erste buchmarkt-Heft (die damalige Schreibweise erschien uns ungeheuer modern) vorstellten? Aber es stimmt: Am 10. Mai 1966 ist unsere Firma ins Handelsregister eingetragen worden. Was dazu geführt hat, dass schon jetzt bei uns jede Menge fröhliche Gratulationsgrüße eintrudeln, inklusive hohem Besuch durch unseren LandesverbandsVorsitzenden Stefan Könemann, obwohl das erste Heft dann erst im Herbst erschien.

Von den SmoothieErfolgsautoren – mit Superfoods gemixt!

A

uch unsere beinharten Wettbewerber vom börsenblatt (die – was mir gerade bewusst wird – ihren Blatt-Titel heute modern klein schreiben) haben uns (das Heft sei „keineswegs von Pappe“, Nr.19/2016) sichtlich verziehen, dass wir allein durch unser Erscheinen Mit Otto Dörries (l.) vom damaligen damals dafür gesorgt hatten, unser aller Verbands-Blatt sofort auf den Prüfstand zu Standnachbarn „offizin parvus“ 1966 stellen und die damalige Bleiwüste radikal in Frankfurt: Ist das wirklich schon fast zu modernisieren. 50 Jahre her? In den nächsten Monaten werde ich immer mal wieder ein wenig über diese ersten Jahre erzählen. Bis zum „richtigen“ Jubiläum sind noch ein paar Monate Zeit. „Feiern“ wollen wir eigentlich erst, wenn unsere fünf Jahrzehnte wirklich herum sind – mit der Buchmesse-Ausgabe im Oktober 2016.

B

is dahin Dank für alle Glückwünsche, die uns schon erreicht haben – und lassen Sie sich bl0ß nicht davon abhalten, uns für die nächsen 50 Jahre weiter mit Ideen und Gratulationen zu begleiten. Zur Idee vor 50 Jahren gehörte, nicht ein Blatt für uns, sondern ein Blatt für SIE zu machen. Das geht heute mehr denn je nur im ständigen Dialog mit Ihnen und mit Ihrer Unterstützung. Ihr dankbarer

Christian von Zittwitz

Ihr Draht zu BuchMarkt: E-Junil: redaktion@buchmarkt.de / www.buchmarkt.de Tel.: 02150/9191-0 (Abo: -37) / Fax: 02150/919191

BuchMarkt Juni 2016

1

116,99 6,99 € [[D]/ D]/ 117,50 7,50 € [[A] A] ISBN 978-3-8338-5022-6

Superfood trifft Smoothie: 50 neue, bunte und supergesunde Drinks. Die ultimative Vitalstoff-Kombi für Ihre Kunden und ein Frischekick für Ihr Sortiment.


Inhalt | 6/2016

»doch Das schlimmste war der Verrat.«

Erfolgsgeschichte: Vor 25 Jahren wurde die Strausberger Buchhandlung Micklich gegründet. Falko Micklich (55) führt den Laden gemeinsam mit seiner Frau Birgit in zweiter Generation (S. 42)

Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme Die Dekoidee des Monats: Urban Sketching ............................ 6 Programm: Zwei Labels unter der Dachmarke Heyne Core ........... 7 Autobuch: Delius Klasing relauncht Erfolgsreihe ................... 8 Originalausgabe 400 Seiten € 14,90 ISBN 978-3-423-26104-3

Strategie: teNeues baut Programm weiter aus ...................... 8

Auch als eBook

Bücher im Gespräch: Drei Novitäten im Juni und die Schönsten des Landes.................... 10

Zwei Frauen, eine Freundschaft und ein Schicksal, das sie für immer verbindet: die Colonia Dignidad. Als Ruth und Christa im Sommer 1959 den jungen Erich kennenlernen, der zu einer Gruppe freikirchlicher Christen gehört, ändert das ihr Leben von Grund auf. Mit Befremden beobachtet Ruth, wie Christa in den Bann der Gruppe gerät  blind vor Liebe.

_ www.dtv.de/handel

Büchertisch: Die Novitäten im Juni .................. 12 Rückblick: Der Mai auf buchmarkt.de ..14 Leute mit Ideen: Wie eine Berliner Buchhandlung Kunden therapiert ...... 18 Kolumne I: Holger Ehling über Topfschlagen in Australien ......... 20

Magazin Ladenpreise: Umfrage im Handel: Sind höhere Buchpreise durchsetzbar? ....... 26 Europa: Auf einer Rundreise besuchte Torsten Woywod 62 Buchhandlungen. Besonders beeindruckt hat ihn Cărtureşti in Rumänien .......... 32 Interview: Gespräch mit Antje Kunstmann, deren Verlag 40 Jahre am Markt ist ........................................................ 36 Sortiment: Buchhandlung Micklich seit 25 Jahren auf Erfolgskurs ............ 42 Sortiment II: Wie in Oelde ein PBS-Sortiment in die Bresche sprang, als die einzige Buchhandlung schloss 46 Azubi: Wie es sich in einem britischen Comicshop arbeitet ............ 50

Special | Krimi, Thriller, Fantasy

Kolumne II: Mayers Almanach ........ 22

Seite

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Sind Sie schon zufrieden

Alles unter einem Dach: Zum PBSSortiment und einer Poststelle gibt es bei Klecks in Oelde auch eine große Buchabteilung als Shop im Shop (S. 46)

oder nur glücklich?

Praxis

Whisper

Monatsplanung: Fit für den Juli ....... 54

Kundenbindung: Bitte mit Solei .... 126

Handel: Ist Ihre Buchhandlung schon ausgereizt? ............................... 56

Handel: Lünebuch liefert tagesaktuell 127

Kollegen-Tipps: Von Katrin Rüger aus dem Buchpalast München ........... 58 Benzes besondere Bücher: Sebastião Salgados GENESIS ........... 62 Serie Mission Impossible: Die internationale Kinderbuchhandlung mundo azul in Berlin .......................... 64 Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten ...68

Jubiläum: arsEdition mit Relaunch ...127 Auszeichnung: Buchhandlung vergibt Autorenpreis ..................................... 130 Marketing: Lieblingsorte für Leser ..130 Verlosung: Reise mit DuMont ........ 131 Pressereise: Folio on tour ..................131

Wie Bücher wirken: „Memoir of Music“ von Olms............ 135

Lesung: Doppelpremiere mit Saša Stanišić .....................................137

Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband

Rubriken

104

Auch als eBook

Meinung: Leserbrief zur Preisdebatte ..132

Hintergrund: Thriller aus Österreich...137

Seite

Originalausgabe 256 Seiten € 14,90 ISBN 978-3-423-26112-8

Die 11-Bücher-Frage .......... 140 DVD-Tipp .............................. 68 Ideenmarkt ........................... 60 Impressum .......................... 132 Inserentenverzeichnis ........ 133 Klatsch & Tratsch .............. 134 Kopfnuss ............................. 133 Lesetipps ............................. 136 Pomis Auslese ........................ 70 Profile .................................. 138 Spot(t)light .......................... 124

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Nach dem großen Erfolg von ›Resilienz‹ das neue Trendthema Selbstoptimierung ist in! Ständig plagen wir uns damit, wie wir das Beste aus uns und dem Alltag herausholen können. Doch das Streben nach dem Maximum kann ganz schön unglücklich machen. Wie man die eigene Zufriedenheit steigern kann, zeigt Wissenschaftsjournalistin Christina Berndt. Denn Zufriedenheit eröffnet neue Wege.

_ www.dtv.de/handel


© Ev-Katrin Weiß

Große Liebe, farbenprächtige deutsch-österreichische Geschichte, legendäres Hotel: Nach dem Adlon jetzt das Sacher

D Der er ffesselnde ess elnde R Roman om an zum T V-Event d es JJahres a h re s TV-Event des Rodica Doehnert, geb. 1960, studierte Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Seit zwanzig Jahren arbeitet sie als Drehbuchautorin und bringt ihre komplexen Gedanken in die Essenz filmischen Erzählens. Ihren Dreiteiler Das Hotel Adlon. Eine Familiensaga sahen über neun Millionen TV-Zuschauer. In ihrem Roman hebt sie den Reichtum ihres spannenden Drehbuchs über das legendäre Sacher nun auch auf eine literarische Ebene.

W Wien ien 1892: A Anna nna SSacher acher w will ill d das as aaufstrebende ufst reb ende H Hotel ote l n nach ach d dem em p plötzlichen löt zl i c h e n T Tod od ihres i h re s Mannes Ma n n e s weiterführen. w e it e r f ü h re n. Resolut R e s o lut und un d gegen g e g e n alle a l l e Widerstände Wi d e r s t ä n d e erklimmt e r k lim mt die di e ju junge nge W Witwe it we d den en P Platz l at z d der er P Prinzipalin: r i n z ip a l i n : »I »I’’ b bin in d der er H Herr er r im H Haus!« aus!« W Während ä h re n d Anna Anna Sacher, S acher, Zigarre Z igar re rauchend, rauchend, umgeben umgeb en von von einer einer Schar S char Bullterrier Bu l lter r ier und und gegem meinsam eins am m mit it iihrem hrem ttreuen reuen P Personal e r s on a l d das as H Hotel otel zu eeiner iner L Legende e ge nd e m macht, acht , rringen ingen zw zwei ei P Paare, aare, di diee un unterschiedlicher ters chie d licher n nicht icht ssein ein kkönnten, önnten, in eeiner iner M Ménage é nage à q quatre u at r e um sseelische e elis che R Reifung. eif ung . Das Adlon. Adlon. Eine Eine Familiensaga Familiensaga w erden er n e ut d ie R äume ei nes le gendären Nach Das werden erneut die Räume eines legendären H otels zum SSchauplatz chauplatz eeines ines b ewegenden Fig urenreigens. D er R oman vvon on R odica Figurenreigens. Der Roman Rodica Hotels bewegenden Doehnert, den den sie sie auf auf der der Grundlage Gr undlage ihres ihres eigenen eigenen mitreißenden mitreißenden Drehbuchs Drehbuchs für für Doehnert, den großen großen TV-Zweiteiler T V-Zweiteiler auf auf ZDF ZDF und und ORF ORF schrieb, schrieb, folgt folgt seinen seinen Figuren Figuren durch durch den den Niedergang Niedergang der der europäischen europäischen Monarchie Monarchie in all all die die Widersprüche Widerspr üche des des 20. JahrJahrden hunderts.

Z Zum um JJahreswechsel ahreswechsel im T TV: V: D Der er ggroße roße Z Zweiteiler w e it e i l e r mit Ursula Anna m it U rsula SStrauss trauss aals ls A nna SSacher, acher, Preuß, Koschitz, Laurence Rupp, JJosephine osephine P reuß, JJulia ulia K oschitz, L aurence R upp, Florian Nina Proll, Robert Palfrader, F lorian SStetter, tetter, N ina P ro l l , R ob er t P alf rader, Robert und mehr R ober t SStadlober tadlober u nd vvielen ielen m ehr

E Europa uropa V Verlag e rl ag G GmbH mbH & C Co. o. K KG G · Th Theresienstr. eresienstr. 16 R RG G · 80333 M München ünchen · in info@europa-verlag.com fo@europa-verlag.com · w www.europa-verlag.com ww.europa-verlag.com Bitte beachten beachten Sie Sie seit seit 1.3.2016 über über Prolit Prolit Verlagsauslieferung Verlagsauslieferung GmbH, GmbH, Fernwald, Fernwald, (D) Betreuung Aufbau Vertrieb GmbH · Auslieferungen: Bitte MOHR MORAWA MORAWA Buchvertrieb Buchvertrieb Gesellschaft Gesellschaft mbH mbH (A) · Buchzentrum Buchzentrum AG AG (CH) MOHR


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R Rodica o dic a D Doehnert o ehner t Das Sacher Sacher Das Die Geschichte Geschichte einer einer Verführung Ver führung Die ca. 360 Seiten S e it e n ca. ggebunden ebunden m it SSchutzumschlag chutzumschlag mit 19,90 € (D) ISBN 978-3-95890-043-1 ISBN

E Erscheint rscheint im N November ovember 2016

BERLIN | MÜNCHEN | ZÜRICH | WIEN


Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme Urban Sketching:

Zeichnen allgemein:

Gabriel Campanario: Urban Sketsching (dpunkt.verlag) Jens Hübner: Ein Jahr Urban Sketching (Edition Michael Fischer, dazu gibt es auch Das Workbook) Fabrice Moireau/Boris von Brauchitsch: Berlin (Edition Braus) Felix Scheinberger: Hamburg Skizzenbuch (Christophorus)

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Peter Jenny: Notizen zur Zeichentechnik (und weitere Bände im Verlag Hermann Schmidt Mainz) Karoline Pietrowski: Skizziere jeden Tag (Edition Michael Fischer) Felix Scheinberger: Mut zum Skizzenbuch (Verlag Hermann Schmidt Mainz) Studio Zeich Mal: Zeich Mal! (dazu gibt es auch ein Workbook beim frechverlag) Pierre Thomé, Anette Gehring, Yves Nussbaum: Zeichner als Reporter (Christoph Merian Verlag)

Urban Sketching

em Thema Urban Sketching begegnet man immer häufiger, sowohl in Zeitschriften, im Netz oder eben auf der Straße. Draußen sitzen und mit meist einfachen Mitteln zeichnen, was man sieht – das entspannt und regt zugleich an, Dinge neu wahrzunehmen. Die bevorstehende Ferienzeit bietet sich ganz beson-

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ders dafür an. Verlage haben reagiert und Titel dazu ins Programm genommen. Und vielleicht gibt es auch in Ihrem Kunden- oder Kollegenkreis jemanden, der sich auf diesem Feld betätigt. Genau diese Person könnte den Blickfang für Ihren Urban Sketching-Büchertisch gestalten, z.B. auf einer weiß grundierten Pappe.

BuchMarkt Juni 2016

Ein kleines, persönliches Kunstwerk, das auch bei anderen Gelegenheiten eingesetzt werden kann. Als weitere Dekogegenstände dienen Stifte, ein Reise-Aquarellkasten und ein faltbarer Wasserbecher (z.B. von Faber Kastell). Die Utensilien können das Sortiment ergänzen und verkauft werden – für alle, die gleich loslegen wollen.


Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Das neue Kursbuch 186 legt die tiefen Sedimentschichten rechter Ideologien frei!

Programm

Der Core-Spirit Programm anbieten. Das erste Encore-Programm umfasst sechs Titel, drei Romane und drei Sachbücher. In der Belletristik haben wir einen sehr charmanten, sehr britischen Unterhaltungsroman, daneben einen durchaus ambitionierten literarischen Bestseller aus den NieWarum wurde Markus derlanden und dazu einen harten, aber engagierten Heyne Core geNaegele: Thriller aus Schweden. „So untergründet? schiedlich die Mit Heyne Im Sachbuch reicht die einzelnen Core-Bücher Bandbreite von einer unHardcore haben sein mögen, sie alle verwir ein Label abseits des glaublichen, aber wahren Mainstreams gegründet, Geschichte aus dem Zweibindet eine aufgeklärte, das sich von Anfang an auf ten Weltkrieg, die sich dort weltoffene Haltung“ Bücher spezialisiert hat, an während der Zeit des Wardie sich andere entweder schauer Ghettos abgespielt nicht herantrauten oder für zu unkom- hat, bis zum hochaktuellen Ratgeber zum merziell hielten. Nach zehn erfolgreichen Thema Arbeit und Konsum, der viele MenJahren kann man sagen, dass es sehr wohl schen inspirieren könnte, ihr Leben zu möglich ist, Bücher außerhalb der Genre- überdenken. Und abgerundet wird das Progrenzen zu veröffentlichen. Da Hardcore gramm vom neuen fantastischen Briefband eher für toughe, kompromisslose Literatur More Letters of Note von Shaun Usher, der mit einer gewissen Attitüde steht, wir aber für jeden Literaturfreund ein Festschmaus immer wieder auch andere spannende, ori- ist. Jedes Buch ist anders, jedes Buch hat ginelle, unverwechselbare Stoffe finden, eine Berechtigung. Wir nennen es: All kildie weder im Hardcore-Umfeld noch im lers, no fillers. regulären Heyne-Programm richtig aufgehoben sind, kam die Idee für ein weiteres Wie unterscheidet sich das Programm Label auf: Heyne Encore, das zusammen von Heyne Hardcore? mit Hardcore unter dem neuen Programm- Bei Heyne Hardcore erscheinen weiter bereich Heyne Core fungiert. Die beiden harte, kompromisslose Thriller und KriProgramme werden in einer gemeinsamen mis, dazu kultige Underground-Literatur, Vorschau präsentiert, wir haben auch per- Rock’n’Roll-Memoirs und klischeefreie sonell ein eigenes Team geschaffen, das Erotik. Bücher mit Ecken und Kanten. einen Core-Spirit trägt und mit frischem Encore ist etwas runder, bunter, luftiger. Wind eine Duftmarke in der Verlagsszene setzen will. Encore heißt so viel wie Zu- Welches ist Ihr persönlicher Lieblingsgabe – die als Ergänzung und Erweiterung titel aus dem ersten Programm? des Heyne-Kosmos gedacht ist. Es sind alles Lieblingsbücher. Wir wollen bei Heyne Core nur Bücher verlegen, von Was zeichnet das neue Programm aus? denen wir wirklich mit Herz und Seele So unterschiedlich die einzelnen Bücher begeistert sind. Das heißt nicht, dass sich auch sein mögen, sie verbindet eine be- diese Bücher nicht verkaufen sollen, im stimmte aufgeklärte, weltoffene Haltung. Gegenteil. Gerade, weil sie uns so am HerDie Bücher sollen nicht austauschbar sein. zen liegen, werden wir für sie trommeln, Gleichwohl wollen wir ein breit lesbares bis unsere Arme müde sind.

BuchMarkt Juni 2016

däre Die legen d Kultur- un hrift, sc it ze ik lit Po n geben vo herausge d n u i h se Armin Nas erger b Peter Felix

ISBN 978-3-94651-401-5 | Einzelheft: € 19 (D), € 19,60 (A) | Jahresabo (4 Ausgaben): € 60

Heyne. Unter der Dachmarke Heyne Core wird es ab Herbst zwei Programme geben: Heyne Hardcore und Heyne Encore. Ve r l a g s l e i t e r Markus Naegele erklärt, wie sich die beiden Labels ergänzen.

Was ist die »Neue Rechte«? Wie erklärt sich der Erfolg der AfD? Warum bringt die Gleichsetzung von Islam und Faschismus Wählerstimmen? Wie wird Islam-Bashing zu einem lukrativen Geschäft?

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www.kursbuch.online


Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Autobücher

Strategie

Neustart für Legenden

teNeues erweitert Genuss-Programm

Frisch renoviert: Der 25. „Bewegte Zeiten“-Band

Delius Klasing. Die Buchreihe „Bewegte Zeiten“ gibt es seit 2003. Gemäß dem Motto „Weißt Du noch, damals ?“ widmet sie sich sympathischen Fahrzeugen, mit denen die Menschen besondere Erinnerungen verbinden, wie etwa die legendäre „Ente“ von Citroën. Zum Erscheinen des 25. Bandes, mit dem im Juli 2016 auch ein neues Themenkapitel aufgeschlagen wird, fährt die Reihe in komplett neuer Optik vor. Projektleiter Alexander Failing: „Die Bilder wirken jetzt mit ihren abgerundeten Ecken wie in einem persönlichen Fotoalbum aus der guten alten Zeit im Kontrast zu den modernen Icons und zur dynamischen Typo.“ So wolle man historische Themen modern präsentieren und damit auch noch mehr jüngere Leser begeistern. Mit dem Titel Porsche Traktoren – Schlepper von geballter Kraft wenden sich die „Bewegten Zeiten“ erstmals an die steigende Zahl der TreckerLiebhaber in Deutschland. Für Vertriebs- und Marketingleiter Folkert Roggenkamp Grund genug für ein besonderes Aktions-Angebot an den Buchhandel: „Damit lassen sich eindrucksvoll ‚bewegte‘ Thementische und Schaufenster gestalten.“

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teNeues. Der Kempener Verlag will sein Lifestyle-Programm künftig mit „mehr Content“ anreichern, wie Verleger Hendrik teNeues sagt. Er weiß, dass vor allem der Bereich „Essen, Trinken, Genuss und Lifestyle“ ein Wachstumsmotor sein kann – langfristig will er in diese Richtung deutlich wachsen. Eine Erweiterung, die über den angestammten Bereich Fotografie und Lifestyle weit hinausführe: „Kochen ist ein absolutes Trendthema geworden, und der Wachstumsmarkt gut erkennbar.“ Damit wird teNeues zu einem weiteren Anbieter in diesem Segment; was sich bereits im vergangenen Jahr angedeutet hat, als Programmleiterin Regina Denk von Gräfe und Unzer zum Team stieß. Das aktuelle Programm trägt mit Büchern wie Good to Glow bereits ihre Handschrift – mit Superfood-Gerichten und Health-Rezepten sowie internationalen Restauranttipps, zusammengetragen von den Ernährungsexpertinnen TaliShine und Steph Adams.

Hendrik te Neues: „Die Kunden suchen preiswerte Alternativen“

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Ein Blick in die Herbst-Vorschau macht zudem deutlich, dass teNeues künftig auch in niedrigeren Preissegmenten aktiv werden will: Die Zielgruppe sei durchaus auch auf der Suche nach preiswerten Alternativen, stellte Hendrik teNeues in Gesprächen mit Kunden seines, im letzten Jahr eröffneten Pariser Concept Store La Hune fest – eine Kooperation mit der Galerie-Kette YellowKorner, die eine Mischung aus Galerie und Buchladen vereint. „Ein Ort der Entdeckung und des Austausches, der ein Panorama der Zeitgenössischen Fotografie präsentieren will.“ Dieses Konzept, obwohl ausgerechnet in der Zeit der Anschläge in Paris gestartet, scheint erfolgversprechend: „Die Umsätze sind mehr als zufriedenstellend, wir spüren, dass es deutlich vorangeht.“ Demnächst soll in München ein ähnliches Ladenkonzept, hier jedoch erweitert um ein Café, verwirklicht werden.Die Läden sollen zeigen, was das teNeues Programm „einzigartig“ mache: „Höchste Qualität, konstant erfolgreiche Innovationen und hervorragendes Design.“ Der Verleger ist auch international unterwegs: Seit 1983 ist die teNeues Publishing Company in New York, die er damals für den väterlichen Verlag gegründet hatte, wichtiger Baustein des Verlages, vor allem für die internationalen Stars der Fotografie. Knapp 50 Mitarbeiter in Büros in Kempen, Berlin, München, Paris, London und New York realisieren pro Jahr 80 Titel. Die Buchproduktion findet zum Großteil in Italien, Tschechien und Deutschland statt. Im Herbstprogramm baut teNeues das Kulinarik-Programm weiter aus, gern auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit: So bietet zum Beispiel der Titel Vegan Cuisine von Jean-Christian Jury ein umfassendes Kompendium für Kochanfänger und Könner mit 800 Rezepten, unterteilt in zehn Kategorien. Ganz neue Wege beschreitet der Verlag mit Ausflügen in die Satire, wie dem Ratgeber 100 Dinge, die Sie tun können um sich (und die Welt) zu entgiften von Schauspieler Hannes Jaenicke. Zum Lesen, Lachen, aber auch zum Nachdenken. Franziska Altepost


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Markt & Meinung | Bücher im Gespräch

Die Fischerprobe

Fundstück

ET: 01.06.

Droemer. Zehn Tage vor seinem hundertsten Geburtstag beschließt Raphael Ignatius Phoenix, seinem Leben ein Ende zu setzen. Zuvor will er noch seine zehn Morde beichten. Das ist der Plot des Droemer Paperbacks Das letzte Geständnis des Raphael Ignatius Phoenix von Paul Sussman. Bewegend ist auch die Geschichte, wie das Manuskript des 2012 verstorbenen Autors und Journalisten zum Buch wurde. Lektorin Julia Cremer erzählt: „Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihren Partner verloren und stehen allein mit zwei Kindern da. Wie kann man das durchstehen? Die Ehefrau des Autors Paul Sussman hat genau das erlebt. Nach 16 Jahren Ehe verliert sie 2012 ihren erst 45-jährigen Mann durch eine tödliche Hirnblutung. Alicky beginnt alles zu sortieren, was es von Paul gibt. Irgendwann findet sie seinen nie veröffentlichten, allerersten Roman Das letzte Geständnis des Raphael Ignatius Phoenix – 15 Jahre schlummerte er in einer Schublade. Da Paul mit seinen ArchäologieKrimis große Erfolge feierte, hatte er keine Zeit, um weiter an dem Erstling zu arbeiten. Auf den Ratschlag von seiner Agentin beginnt Alicky, das Manuskript zu redigieren. Und findet auch seinen Tagebucheintrag nach Beenden der ersten Fassung: ,Heute um 10:00 Uhr habe ich die erste Fassung beendet ... Ich war erleichtert und aufgekratzt zugleich und habe vorm Schlafzimmerspiegel ein kleines Tänzchen hingelegt.‘“

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Insel. Wenn am 13. Juni Gabriela Jaskullas Roman Septembermeer als Insel Taschenbuch erscheint, hat er den ersten Test bereits bestanden. Die Autorin stellte ihn nämlich sehr spontan einigen Fischern auf Hiddensee vor und ernET: tete höchste Anerkennung. 13.06. Getroffen hatte sie die Männer in einem Kiosk, in dem sie Tee tranken und in dem einige Video-Aufnahmen mit der Autorin entstehen sollten. Gabriela Jaskulla erzählt: „Nicht eben begeistert rückten die Fischer zur Seite. Die Autorin las oder tat jedenfalls so. Schließlich fragte einer: ,Was lesen Sie denn da?’ ,Das erste Kapitel aus meinem neuen Buch, es heißt Septembermeer.’ ,Na, wenn Sie schon mal da sind und lesen ...’, fuhr der Mann bedächtig fort, dann können Sie doch auch richtig lesen!’ ,Richtig?’ ,Na ja – laut!’ Die anderen nickten. Der

Autorin wurde heiß. Die drei Männer schauten sie erwartungsvoll an. Es gab kein Zurück. Sie begann zu lesen. Nach einer Weile ging es besser, zumal die Fischer manche Sätze kommentierten: ,Die Pinne brach’, las sie. – ,Jo, das is ja man ganz großer Mist ...’ ,Durch den Regen konnte sie die Anzeige auf dem Kompass kaum erkennen ...’ – ,So is das denn wohl ...’ Endlich legte sie das Buch ab. Stille. Sie sagte: ,Danke für’s Zuhören!’ Da meinte der zweite Fischer, der bisher still geblieben war: ,Na – wir haben zu danken. Das war ja gar nicht schlecht. Das war sogar – richtig gut!’ ,Kannst morgen wiederkommen und weiterlesen!’, befand ein anderer. Und plötzlich wurde ihr klar: Die Ostsee-Fischer hatten ihr Buch akzeptiert. Sie hatte die Fischerprobe bestanden!“

Tschick in schick Edition Büchergilde. Es soll Kunden geben, die Wolfgang Herrndorfs Roman tschick, erschienen bei Rowohlt, noch nicht gelesen haben. Und selbst denen, die das Vergnügen schon hatten, kann man nun eine neue Ausgabe in die Hand drücken: ET: Die Büchergilde bringt das 1.06 0 Buch mit 22 Illustrationen von Laura Olschok, der Gewinnerin des Gestalterpreises, den die Frankfurter alle zwei Jahre ausloben. Die Studentin des Kommunikationsdesigns an der Uni in Bielefeld hat dafür Bleistiftskizzen mit schwarzem Pigmentliner übermalt. Nach dem Scannen wurden die Farbakzente per Photoshop gesetzt. „Ich betrachtete das Buch zunächst etwas kritisch, da ich mich selbst als privater Leser vorzugsweise im Fantasy-Genre bewege und mir nur schwer vorstellen konnte, dass mich ein Jugendbuch so

BuchMarkt Juni 2016

mitreißen würde. Nach den ersten Seiten hatte ich bereits festgestellt, dass diese Geschichte und ich uns gut verstehen würden“, verrät Laura Olschok in einem Nachwort. „Nicht immer schön und bunt, oder gar kitschig, sondern oft skurril, dunkel und heimlich“ erlebte sie die Atmosphäre des Romans, die sie in ihren Bildern zeigen wollte: „Die grundsätzliche Dunkelheit der Illustrationen wird immer wieder durch eine Farbigkeit durchbrochen, welche die bedeutsamen Momente dieser Erzählung anzeigt. Der Tenor der Zeichnungen liegt auf der bizarren Fülle der Eindrücke, die durch den Text übertragen werden und somit über Maik und auch den Leser hereinbrechen, während jedoch stets ein kleiner oder großer Funken in den Bildern vorhanden ist, der ein wenig Licht in die Sache bringt.“


Markt & Meinung | Bücher im Gespräch

Die Schönsten deutschen Bücher 2016 So sehen sie aus, die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs der Stiftung Buchkunst

Allgemeine Literatur  Ilja Ilf und Jewgeni Petrow: Kolokolamsk (Die Andere Bibliothek)  Jakob Hinrichs: Hans Fallada – Der Trinker (Metrolit)  Zaza Burchuladze: Adibas (Blumenbar)  Björn Bicker: Was glaubt ihr denn (Kunstmann)  Benjamin Courtault: Plötzlich Funkstille (kunstanstifter)

Fachbücher, Wissenschaftliche Bücher, Sach-und Schulbücher  Siegfried Zielinski: Flusseriana (Univocal Publishing in Kooperation mit dem ZKM, Karlsruhe)  Jutta Müller-Tamm: Labor der Phantasie (Alpheus)  Peter Behrens: Peter Behrens – Zeitloses und Zeitbewegtes (Dölling und Galitz)  Elise Feiersinger: UMBAU 28 (Birkhäuser)  Kerstin Einer: Die Biene (greenpeace magazin edition)

Ratgeber  Johannes Riffelmacher, Thomas Kosikowski: Salt & Silver (Neuer Umschau Buchverlag)  Alexandra Klobouk: Lissabon im Land am Rand (VIEL & MEHR)  Susann Probst: KRAUTKOPF (Hölker)  Uta Winterhager: Architekturführer Köln (Buchhandlung Walther König)

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 Niklas Fanelsa: Architectural Reading Aid Ahmedabad (Ruby Press)

Kinder- und Jugendbücher  Marcelo Pimentel: Eine Geschichte ohne Ende (Baobab Books)  Jesper Wung-Sung: Opfer (Hanser)  Alexandre Chardin, Mylène Rigaudie: Von einem mutigen Hasen ... (Bohem)  Lewis Caroll, Floor Rieder: Alice im Wunderland – Alice hinter den Spiegeln (Gerstenberg)  Lukas Lavater: Baum an Baum (holapress)

Kunst- und Fotobücher, Ausstellungskataloge  Nele Dechmann: Up Up (Hatje Cantz) © Uwe Dettmar, Frankfurt am Main

 Davide Cascio, Christian Kathriner: Transposition (Spector Books)  Peter Radelfinger: Falsche Fährten (Edition Patrick Frey)  Matilda Olof-Ors: Olafur Eliasson. Reality Machines (Buchhandlung Walther König)  Viviane Sassen: Viviane Sassen Umbra (Prestel)

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Markt & Meinung | Novitäten

Frisch auf den Tisch Arthur Koestler, Diebe in der Nacht, Europa Verlag

Lucia Vaccarino, Ein Fall für Me, Mum & Mystery – Können Gänseblümchen sprechen?, Egmont Schneiderbuch

„Arthur Koestler zählte zweifellos zu den vielseitigsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Wie kein Zweiter vermochte er es, die großen politischen Themen seiner Zeit aufzugreifen und dabei Grenzen und Extreme auszuloten. Basierend auf seinen eigenen Erfahrungen in einem Kibbuz schildert er in Diebe in der Nacht die Geschichte der Gründung einer jüdischen Siedlung in Palästina am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Geschickt verknüpft er dabei Fiktion und Zeitdokument und ermöglicht so ein vertieftes Verständnis der historischen Wurzeln des Nahost-Konflikts. Ein fesselnder Klassiker zum Wiederentdecken.“

„Spürsinn und ein großes Herz – das sind in dieser Reihe die geheimen Waffen des ungewöhnlichen DetektivinnenGespanns. Die 11-jährige Emily erbt ein uriges Cottage in Südengland und klärt dort mit ihrer Mutter eine Reihe mysteriöser Fälle auf. Der nostalgische Charme erinnert an Agatha Christies Kriminalfälle mit Miss Marple – nur ein bisschen mehr im Heute natürlich.“ Justine Lipke, Redakteurin

Homer Hickam, Albert muss nach Hause, HarperCollins

Julia Krug-Zickgraf, Lektorin

Andreas Föhr, Eisenberg, Knaur „Eine junge Frau wird auf bestialische Art ermordet, und alle Spuren belasten einen obdachlosen Mann. Anwältin Rachel Eisenberg übernimmt widerstrebend seine Verteidigung. Als sie ihrem Mandanten zum ersten Mal gegenübersitzt, ist sie jedoch fassungslos: Sie kennt den Mann von früher – und will nun alles daransetzen, seine Unschuld zu beweisen. Andreas Föhr erzählt im Auftakt zu seiner neuen Anwalts-Serie von menschlichen Dramen und seelischen Abgründen. Und als studierter Jurist weiß er, wovon er schreibt. Mit Rachel Eisenberg hat er eine Figur geschaffen, die nicht nur sein juristisches Fachwissen teilt, sondern auch seinen Glauben daran, dass jeder, ob schuldig oder nicht, einen Verteidiger verdient, der ganz auf seiner Seite steht.“

Nicholas Gannon, Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt, Coppenrath „Archer ist ein echter Abenteurer! Doch er sitzt in einem alten Haus voller ausgestopfter Tiere fest. Zum Glück gibt es noch die einbeinige Adélaïde, die mal gegen wilde Krokodile gekämpft haben soll, einen einäugigen Kapitän und einen nicht ganz so guten Plan. Nicholas Gannon feiert die Macht der Phantasie – mit raffinierter Erzählstimme und traumhaften Illustrationen. Dieses Buch ist ein wahrer Schatz!“ Sara Mehring, Lektorin

Eva Wallbaum, Lektorin

Andrea Hartmann, Lektorin

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„Ein Roman – aber auch eine wahre Geschichte. Dass diese Reise tatsächlich so stattgefunden hat, das kann der Autor und Erzähler Homer Hickam (der Jüngere) mit Fug und Recht behaupten. Schließlich sind Elsie und Homer seine Eltern. In jeder Familie gibt es Familienlegenden, die das ausschmücken, was wirklich geschehen ist. Diese Legenden sind immer zugleich wahr und wiederum auch nicht. Für den Roman hat der Autor ihre losen Erzählungen, deren Ursprung in den 1930er-Jahren in WestVirginia und den Südstaaten der USA liegen, zu einem mitreißenden Roman verarbeitet. ‚Novoir‘ (Novel und Memoir) nennt er dieses Erzählprinzip. Man merkt jeder Zeile an, dass der Erzähler seine Figuren liebt – und man teilt diese Liebe sofort. Vielleicht auch deshalb, weil wir in der Geschichte seiner Eltern auch unsere eigenen geliebten Familienmythen sehen, die ja auch nur irgendwie wahr sind. Aber trotzdem nicht weniger schön.“

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Markt & Meinung | Novitäten

Der neue Roman der

... im Juni. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl

„Es sei das Coming-out der Geduckten, das ‚immer die gleiche Litanei‘ zutage fördere: ‚Die Ausländer nehmen uns die Arbeit. Die Ausländer leben von unseren Steuergeldern. Die Ausländer sind laut. Die Ausländer sind schmutzig. Die Ausländer sind anders.‘ Das hat der 2001 verstorbene Journalist Rainer Joedecke im Kursbuch 107 vor 24 Jahren in einem Beitrag über die ausländerfeindlichen Übergriffe in Hoyerswerda von 1991 geschrieben. Die Haltungen und Praktiken, auf die er stieß, sind nicht von damals, es gibt sie immer noch und sie machen sich längst wieder an der Oberfläche bemerkbar. Aber im neuen Kursbuch geht es gar nicht um dieses Altbekannte. Es geht den Ausgrabungen im Kursbuch 186 darum, das, was da an ‚Handfestem‘ zum Vorschein kommt, zu verstehen: zum Beispiel Verunsicherungen im Sozialen, die instrumentalisiert werden und beleidigte Akteure in Aktion setzen können. Und da fängt die notwendige Diskussion erst an.“ Evelin Schultheiß, freie Lektorin

Candice Fox, Hades, Suhrkamp „Die Australierin Candice Fox ist die aufregendste Stimme in der neueren internationalen Kriminalliteratur: Unausrechenbar und beeindruckend originell. Hades ist ein harter, komplexer, lakonischer Roman mit starken Figuren jenseits aller Klischees; mit jeder Menge düsterer Geheimnisse, Spannung und Thrill. Candice Fox definiert Standards neu.“

Christa Bernuth, Die Nacht in dir, dtv „Die Vergangenheit und sein Trieb holen ihn wieder ein! Lukas Salfeld, ein verurteilter früherer Mörder, hat alles verloren und führt jetzt ein einsames und polizeilich überwachtes Leben. Nur Kommissarin Sina Rastegar glaubt an ihn und seine Gabe, sich in die Seele von Triebtätern hineinversetzen zu können. Als sie Lukas in einem mysteriösen Mordfall um Hilfe bittet, löst sie damit eine Katastrophe aus. Ein unglaublicher Thriller: raffiniert, bösartig, verstörend. Nichts für schwache Nerven!“ Karoline Adler, Lektorin

Stefano Benni, Die Pantherin, Wagenbach „Welch reizvolle Szenerie: ein verrauchter Billardsalon im Zwielicht, verlorene Gestalten an der Bar. Eines Tages taucht dort ‚die Pantherin‘ auf: schlank, geschmeidig, schwarz gekleidet, mit dunkler Sonnenbrille. Sie besiegt die Männer der Reihe nach, ohne einen Blick – und schweigend. Bis einer kommt, bei dem sie die Brille abnimmt ... Der große italienische Autor, der vor allem für seine klugen, phantasievollen, ein wenig verrückten Romane berühmt ist, zeigt sich in diesem schmalen, dichten Prosastück von seiner melancholischen Seite. Ein funkelndes Kleinod!“ Annette Wassermann, Presse

ISBN 978-3-95649-588-5 9,99 € [D]

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Thomas Wörtche, Herausgeber

BuchMarkt Juni 2016

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Nassehi/Felixberger, Kursbuch 186. Rechts. Ausgrabungen, Murmann

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Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Mai

News Thalia eröffnet in Emden 3. Mai – Nach zweimonatiger Abwesenheit eröffnet Thalia am 2. Juni ihre neue Filiale (140 qm) in der Emder Fußgängerzone. Leiterin des fünfköpfigen Teams ist Petra Kraus.

frech und Simm kooperieren 1. Mai – Seit 1. Mai kooperieren der Stuttgarter frechverlag und die Simm Spielwaren GmbH im deutschlandweiten SpielwareneinzelhandelVertrieb. frech hat seine Produktpalette der Marke TOPP in den vergangenen Jahren erweitert. Neben klassischen Kreativ-Ratgebern für Erwachsene hat der Verlag auch KinderKreativ-Titel im Programm, Mitmachprodukten für Groß und Klein sowie ein großes Non-Book-Segment.

Bonnier kooperiert mit Onleihe 10. Mai – Bonnier Media Deutschland mit den Verlagen Aladin, arsEdition, Berlin Verlag, Carlsen, Hörbuch Hamburg, Piper, ThienemannEsslinger und den Ullstein Buchverlagen stellt ihre E-Books und digitalen Hörbücher ab Sommer erstmals für die Onleihe der öffentlichen Bibliotheken zur Verfügung. Der Vertrag mit der Onleihe-Betreiberin divibib GmbH regelt deren Lizenzierung für die Ausleihportale.

Libri nimmt Peter Lang ans Lager 13. Mai – Die akademische Verlagsgruppe Peter Lang AG und Libri haben einen Kooperationsvertrag geschlossen. Libri nimmt alle rund 60.000 deutsch- und fremdsprachigen Titel von Peter Lang ans Lager.

Blank remittiert für Osiander 19. Mai – Osiander und das Großantiquariat BuchVertrieb Blank haben eine Kooperation für die Remittendenbearbeitung geschlossen: Blank wird für Osiander ab 1. Januar 2017 alle Remissionen aus den Osiander Filialen abwickeln. Die Testphase beginnt im Herbst dieses Jahres, und Ziel ist es, ab 1. Januar 2017 für das gesamte Filialnetz von Osiander alle Remissionen zu bearbeiten.

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Osiander expandiert im Jubiläumsjahr 19. Mai – Im Jahr seines 420. Geburtstages investiert und expandiert Osiander: Eröffnet wird u.a. Anfang 2017 eine Buchhandlung in Stuttgart am Marktplatz. Osiander hat im Objekt „Haufler am Markt“ am Marktplatz 5 rund 600 qm Einzelhandelsflächen langfristig gemietet. Am 1. Juli übernimmt Osiander in Esslingen die Buchhandlung H.Th. Schmidt (330 qm) und eröffnet zeitgleich 100 Meter weiter in der Pliensaustraße in Bestlage eine zweite, 200 qm große Buchhandlung, beide mit Voll-Sortiment, aber unterschiedlichen Schwerpunkten.

Anfang Juli übernimmt Osiander die 250 qm große Hochrhein-Buchhandlung in Waldshut. Und Anfang des Jahres 2017 wird Osiander in bester Innenstadtlage in der 55.000 Einwohner Stadt Bad Kreuznach eine 400 qm große Buchhandlung eröffnen. Das familiengeführte Schuhhaus Wagner wird sein Haus mit 900 qm Fläche komplett sanieren, im Untergeschoß und im halben Erdgeschoß ein Schuhkonzept anbieten. Osiander wird die andere Hälfte des Erdgeschosses sowie das komplette Obergeschoß als Buchhandlung nutzen.

Neue BertelsmannStruktur

Holtzbrinck kooperiert mit VLB-TIX

9. Mai – Bertelsmann hat sich eine neue Struktur gegeben. Das „neue Bertelsmann“ besteht aus acht Unternehmensbereichen: Die RTL Group (Fernsehen), Penguin Random House (Bücher), Gruner + Jahr (Zeitschriften) sowie BMG (Musik) formen das Mediengeschäft. Dienstleistungen bieten Arvato sowie die Bertelsmann Printing Group. Die Bertelsmann Education Group umfasst die Geschäfte im Segment Bildung; in der Division Bertelsmann Investments sind die mehr als 100 Start-up-Beteiligungen des Unternehmens gebündelt.

19. Mai – Die Verlagshäuser der Holtzbrinck Publishing Group werden künftig VLB-TIX einsetzen. Entsprechende Verträge haben der Argon Verlag, die Verlagsgruppe Droemer Knaur, der Verlag Kiepenheuer & Witsch, die Rowohlt Verlage und die S. Fischer Verlage unterzeichnet. „Nach intensiver Prüfung halten wir VLB-TIX für das passende Titelinformationssystem, um die Autoren und Titel unserer Verlage bestmöglich digital darzustellen und zu vermarkten“, so Bernhard Fetsch, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Droemer Knaur.

LYX und INK zu Bastei Lübbe 9. Mai – Zum 1. Juni übernimmt Bastei Lübbe das Belletristik-Label LYX von Egmont Publishing International. Auch INK wechselt den Besitzer und wandert ebenfalls zu Bastei Lübbe. Bastei Lübbe wird alle Bücher von LYX und INK in seinem Verlagsprogramm übernehmen und die Zusammenarbeit mit allen Autoren und Lizenzgebern weiterführen. Zudem übernimmt

das Unternehmen sieben Lektoren der beiden Labels. Die Entscheidung, LYX und INK an Bastei Lübbe abzugeben, führt Klaus Thorsten Firnig, CEO Egmont Publishing GSA, auf die Unternehmensstrategie zurück: „Wir haben uns entschieden, den Fokus unserer Buchaktivitäten schwerpunktmäßig auf die Bereiche Kinderbücher, Comics und Mangas auszurichten.“

Waterstones verbannt E-Books 24. Mai – Waterstones hat mit Amazons Kindle kein Glück gehabt und das Gerät wieder aus dem Sortiment genommen hat, jetzt geht der britische Buchhändler einen Schritt weiter und schließt den Shop für E-Books gleich ganz. Und das „zeitnah“. Wie Waterstones auf der Homepage www.waterstones.com und in E-Mails an seine Kunden mitteilt,

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können bereits erworbene Bücher noch bis zum 13. Juni heruntergeladen und danach zu Kobo transferiert werden. Mit allen Büchern scheint das nicht zu klappen: Eine „kleine Zahl“ von E-Books werde von Kobo nicht unterstützt… Dieser Rückzug wird als Anzeichen gewertet, dass die Wachstumszeiten der E-Books endgültig vorbei sind.


DONNA LEON buchmarkt.de | Mai

Personalia

Stefanie Schill / Ulla Dehning Stefanie Schill (Foto l.), Pressereferentin bei Knaus, verabschiedet sich Mitte Mai 2016 für ein Jahr in die Elternzeit. Ihre Vertretung übernimmt in dieser Zeit Ulla Dehning. (3.5.) AWS-Vorstand Auf der AWS-Mitgliederversammlung gab es Neuwahlen. Nach neun Jahren, in denen Dr. Dorothea Redeker, Vanish The Borders, Bensheim, für die Organisation und Koordination verantwortlich zeichnete, übernimmt diese Aufgabe Christa Beiling (Unternehmensberatung). Neu in den Vorstand wurden gewählt: Torsten Jahn, Heinrich Heine Buchhandlung, Hamburg, und Bianca Kölbl, Buchhandlung Biazza, München. Aus dem bisherigen Vorstand wurde wiedergewählt: Thomas Wich, Fachbuchhandlung Sack, Köln. Den bisherigen Kassenprüfern Karin MöllerPeschat, Konrad Wittwer, Stuttgart, und Jörg Schräpler, Buchhandlung Albert Müller, Stuttgart, folgen Thomas Dohme, Schweitzer Fachinformationen Goethe + Schweitzer, Düsseldorf und Dr. Tillmann Röpenack, SOLON Buch-Service, Berlin, nach. (4.5.) Andrea Löhndorf Zum 1. Mai hat Andrea Löhndorf (48) die Programmleitung des Trinity Verlags übernommen. Nach Stationen als Lektorin bei Scherz, Heyne und dtv war sie zuletzt sieben Jahre für den Kailash Verlag und Goldmann Body, Mind & Spirit in der Verlagsgruppe Random House tätig. (9.5.)

che in Zürich. Ihre Vertretung Henriette Kuch (Foto m.) wechselt zu Carl Hanser als Pressereferentin im Belletristik Verlag. Ab 1. Juni wird außerdem Mirja Keller (26) in der Presseabteilung von Nagel & Kimche tätig sein und den Bereich Veranstaltungen betreuen. (10.5.) Petra Roitsch / Franziska Narzinski Petra Roitsch (Foto l.) hat zum 1. Mai die Leitung des Teams Kommunikation mit den Bereichen Unternehmenskommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Social Media und Medienkooperationen innerhalb des Marketings der Verlagsgruppe Oetinger übernommen. Franziska Narzinski unterstützt seit Mitte März das Kommunikationsteam als PR-Managerin. (10.5.) Petra Mayer Dr. Petra Mayer, Redakteurin in Reclam Verlag, arbeitet ab dem 1. Mai als Lektorin im Programmbereich „Schule/ Studium“. (10.5.)

Christiane zu Salm Verlegerin Christiane zu Salm und Frankfurter Buchmesse gründen mit The Arts+ eine Messe für die Kulturszene. Diese Messe für neue Geschäftsmodelle in der Kultur- und Kreativwirtschaft startet erstmalig auf der Frankfurter Buchmesse: Zielgruppe sind Professionals aus der Kultur- und Kreativszene sowie Verlage, Software- und Technologiefirmen. (11.5.)

Carolin Neben / Henriette Kuch / Mirja Keller Carolin Neben (32 – Foto l.) ist zum 1. Mai aus der Elternzeit zurückgekehrt und verantwortet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Nagel & Kim-

Thomas Lindemann Am 12. Mai wählten Buchhändler und Verleger im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe den neuen Vorstand des Börsenvereins, Landesver-

Wir sehen Europa zum Beispiel nicht ausschließlich als ein Kunstwerk von Bilanzwerten Tilman Spengler über die 2. Europäische Schriftstellerkonferenz im Sonntagsgespräch am 1.5.2016

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Foto: Gaby Gerster / © Diogenes Verlag

Uwe Janssen Nach fast 45 Jahren im Buchhandel, erst im Grossohaus Wegner, dann bei KNV, nimmt Uwe Janssen Ende April seinen Abschied von KNV. Als Spezialistin für EDI und Datenaustausch ist Jeanette van Treeck neu zu KNV gekommen. (29.4.)

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Donna Leon Ewige Jugend Commi ssar io Br unet tis fünfundzwanzigster Fall Roman · Diogenes

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Commissario Brunettis fünfundzwanzigster Fall Commissario Brunetti ermittelt in den Tiefen der Erinnerung: Contessa Lando-Continui möchte ihren Frieden finden, doch der tragische Sturz ihrer Enkelin in den Canale di San Boldo lässt ihr keine Ruhe. Was, wenn es kein Unfall war? Brunetti nutzt seine Connections, seine Einfühlung und seine Erfahrung.


Andschana Gad / Michelle Mahr / Lina Raake Andschana Gad (37 – Foto l.) übernimmt das Marketing, die Betreuung der Autoren und das Veranstaltungsmanagement im Offenbacher GABAL Verlag. Ihre bisherigen Aufgaben übernimmt von nun an Michelle Mahr (25 – Foto m.). Simone Eppert (26), die bisher für die Autorenbetreuung, das Veranstaltungsmanagement und den Buchhandelsvertrieb in Österreich und der Schweiz verantwortlich war, verlässt nach fast 8 Jahren den GABAL Verlag. Lina Raake (27 – Foto r.) unterstützt das Team des GABAL Verlags als Assistenz der Programmleitung. (18.5.) Sigrid Klemt Sigrid Klemt übernimmt ab 1. Juli die Vertriebsleitung des Arena Verlags. Sie folgt sie auf Wolfgang Steigner. (17.5.)

Joerg Pfuhl Dr. Joerg Pfuhl ist mit Wirkung zum 1. September zum CEO der Holtzbrinck Buchverlage ernannt worden. Er wird die Gesamtverantwortung für die deutschen Buchverlage der Gruppe einschließlich der HGV Hanseatische Gesellschaft für Verlagsservice mbH übernehmen und an John Sargent, Geschäftsführer der Holtzbrinck Publishing Group, Stuttgart, und Executive Vice President von Macmillan Publishers, New York, berichten. (17.5.)

Sascha Perkins Nach dem Presse- und Vertriebsteam stellt der Verlag Hatje Cantz nun auch die Marketingabteilung am Standort Berlin neu auf. Jetzt verstärkt Sascha Perkins (40) das Unternehmen als Marketingleiter. (18.5.) Jennifer Sprodowsky / Laura Fritz Jennifer Sprodowsky (29 – Foto r. ) verlässt den Göttinger Wallstein Verlag und arbeitet ab Mitte Mai als Elternzeitvertretung für das Literarische Zentrum in Göttingen. Seit 1. Mai unterstützt Laura Fritz (27 – Foto l.) als Volontärin bei Wallstein die Presseabteilung und den Vertrieb. (18.5.) Hermann Eckel Hermann Eckel – seit 2010 Managing Director bei Peters Deutschland (heute Sitz in Leipzig) – verlässt die Firma auf eigenen Wunsch. Ab 1. Juni wird Linda Hawken, die seit 2010 als Managing Director Peters UK in London tätig ist, zusätzlich die Leitung

Es geht darum, die inzwischen auch international anerkannte „Marke“ Literaturhaus zu stärken

(18.5.)

Jeannette Hammerschmidt / Sabine Hildebrandt / Judith Schwemmlein / Friederike Fuxen Jeannette Hammerschmidt (Foto l.), seit 15 Jahren Leiterin der Presse- und Lizenzabteilung im Loewe Verlag, wird ab Juli verantwortliche Programmleiterin. Sabine Hildebrandt, seit September 2014 auf dieser Position, verlässt den Verlag auf eigenen Wunsch. Die Leitung Presse liegt künftig bei Judith Schwemmlein (Foto m.), die seit sechs Jahren bei Loewe den Bereich Lesungen und Veranstaltungen betreut. Friederike Fuxen (Foto), seit anderthalb Jahren als Rights Managerin tätig, rückt auf und wird Abteilungsleiterin Lizenzen. (23.5.) Claudia Dziallas Claudia Dziallas (41) übernimmt zum 1. August die Leitung für den Programmbereich „Nelson“ innerhalb des Nelson Verlags. (24.5.) Susanne von Ledebur Susanne von Ledebur übernimmt ab 1. Juni den Einkauf Rechte bei Diogenes. Die letzten 9 Jahre war sie bei Kein & Aber in den Abteilungen Rechte & Lizenzen und Lektorat tätig, zuletzt als Assistentin des Verlegers. (31.5.)

Verstorben Ralf-Peter Märtin Der langjährige PiperProgrammgeschäftsführer Ralf-Peter Märtin ist am 26. April im Alter von nur 64 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Der 1951 in Eisenach geborene Journalist, Verlags-Manager und Autor veröffentlichte zahlreiche Bücher, die zu großen Verkaufserfolgen wurden. (29.4.)

Redaktionsschluss: 25.5.2016

Gastlandauftritt wird ein Knüller! Reintje Gianotten und Victor Schiferli vom Nederlands Letterenfonds im Sonntagsgespräch am 15.5.2016

Rainer Moritz im Sonntagsgespräch am 8.5.2016

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des Leipziger Stammhauses übernehmen.

© Walter Breitinger

Constanze Neumann Dr. Constanze Neumann, seit Februar 2011 Cheflektorin bei Hoffmann und Campe, hat gekündigt und verlässt zum Ende des Monats den Verlag. Vor ihrem Eintritt bei HoCa war sie nach Stationen bei Piper und Pendo seit 2006 Lektorin für deutschsprachige Literatur bei S. Fischer in Frankfurt. (18.5.) © Sebastian Fuchs

Jana Jürß Bei der CRIMINALE 2016, dem größten deutschsprachigen Krimiautorentreff, ist Jana Jürß als Nachfolgerin von Elke Pistor zur Sprecherin gewählt worden.(16.5.)

Marianne Sax / Thomas Kramer Nach acht Jahren endet die Amtszeit von Marianne Sax als Präsidentin des SBVV. Sie wird nach der Hauptversammlung am 30. Mai in Zürich turnusgemäß zurücktreten. Der Zentralvorstand des SBVV schlägt der Versammlung vor, Thomas Kramer zum neuen SBVV-Präsidenten zu wählen. Kramer (49) ist seit zehn Jahren Verlagsleiter von Scheidegger & Spiess. (17.5.)

© Katharina Lütscher

band Baden-Württemberg. Im Amt des Vorsitzenden bestätigt wurde der Karlsruher Verleger Thomas Lindemann, der bereits seit September 2012 den Landesverband leitet. Lindemann, Inhaber des Karlsruher Info Verlages, wurde mit absoluter Mehrheit wieder gewählt. Ebenso seine Stellvertreterin, die Kirchzartener Buchhändlerin Katrin Schmidt. Auch die übrigen Vorstandsmitglieder erhielten breiteste Zustimmung. (14.5.)

© Lee Li Photography

Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Mai

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Markt & Meinung | Leute mit Ideen

Wie eine Berliner Buchhandlung ihre Kunden therapiert

Literatur auf Rezept Malin Schwerdtfeger: Die Buchhändlerin aus der Berliner Akazienbuchhandlung empfahl während eines Straßenfestes für jede Lebenslage das richtige Buch – die Aktion kam gut an: „Wir überlegen, jetzt nur noch im Kittel rumzulaufen“

„Depression? Dann nehmen Sie Michael Köhlmeiers Zwei Herren am Strand über Winston Churchill und Charlie Chaplin oder Mein Schwarzer Hund von Matthew Johnstone“, rät Malin Schwerdtfeger. Die Autorin ist eine der Mitarbeiterinnen der Akazienbuchhandlung in der Akazienstraße in Berlin-Schöneberg, die ein Wochenende lang in die Rolle von Therapeutinnen geschlüpft sind. Im weißen Kittel empfahlen sie für jede Lebenslage das passende Buch: David Garnetts Dame zu Fuchs bei Eheproblemen, Zwei an einem Tag von David Nicholls bei Liebeskummer, und bei Schlafstörungen Alexander von Schönburgs Weltgeschichte to go. „Bei seinem Galopp durch die Geschichte bleibt einfach jeder hellwach“, so Malin Schwerdtfeger. Die Literatursprechstunde fand im Rahmen von Primavera, dem Frühlingsfest in der Akazienstraße statt, bei dem die Akazienbuchhandlung an einem Stand vor dem Laden ausgewählte Titel – vom Roman bis zum Bildband – präsentierte. In fast jedem Buch steckte ein Originalrezept mit dem Logo der Buchhandlung. Handschriftlich

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war darauf die jeweilige Diagnose notiert und der passende Roman als Therapie. „Der Aufwand war nicht groß“, erzählt Julia Hacker, die die 80 Quadratmeter große Akazienbuchhandlung Ende vergangenen Jahres übernommen hat. „Wir mussten uns nur weiße Kittel besorgen.“ Mit dem eigenen Stand machte sie während des zweitägigen Straßenfestes im Mai auf ihre Buchhandlung aufmerksam, die – wie bei solchen Veranstaltungen üblich – hinter den Marktständen etwas aus dem Blickfeld der Besucher geriet. Ein roter

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Teppich wies den Weg ins Geschäft, und drinnen ging die Therapiestunde weiter. Auf einem Sondertisch lagen weitere Lieblingstitel mit jeweils passenden Rezepten. Nicht zu übersehen war das schöne Plakat: „Wir feiern den Frühling auf der Akazienstraße! Und bei uns gibt’s die Literatursprechstunde: Frühjahrsmüdigkeit, Liebeskummer, Melancholie, Fernweh oder akutes Verliebtheitssyndrom? Wir haben sie, die Roman-Therapie – und stellen Ihnen Ihr ganz persönliches Literaturrezept aus.“ Die Aktion kam bei den Kunden gut an. „Wir überlegen, jetzt nur noch im Kittel rumzulaufen“, so Malin Schwerdtfeger schmunzelnd. Selbst für chronische Fälle haben die Akazienbuchhändlerinnen ein Allheilmittel parat: Die Romantherapie – 253 Bücher für ein besseres Leben von Ella Berthoud, Susan Elderkin und Traudl Bünger. Der französische Schriftsteller Philippe Djian hat wohl recht, wenn er sagt: „Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler.“ Margit Lesemann


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Holger Ehling kommentiert

Modellfall einer „Liberalisierung“ des Buchmarktes? Oder Kulturfeindlichkeit?

Topfschlagen in Australien

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uf der anderen Seite unserer Weltkugel muss sich die australische Regierung derzeit heftig beschimpfen lassen. Sie bastelt, wie so viele andere Regierungen auch, an neuen Urheberrechtsvorschriften und will dies verbinden mit einer „Liberalisierung“ des Buchmarkts. Dabei gibt sie sich nicht mit Kleinigkeiten ab: Importbeschränkungen sollen wegfallen, neue Urheberrechtsschranken eingeführt werden und die Dauer des Copyrights der Autoren an ihrem Werk massiv beschnitten werden. Australien gehört zwar nicht zu den ganz großen Buchproduzenten der Welt, allerdings stellt es mit seinen knapp 25 Millionen Einwohnern, deren Pro-KopfEinkommen um satte 50 Prozent höher liegt als in Deutschland, einen höchst interessanten Markt dar, der bisher einigermaßen geschützt war vor Massenimporten aus anderen englischsprachigen Ländern durch die sogenannten „Parallel Import Restrictions“ (PIR).

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as PIR-Gesetz gibt es seit gut 25 Jahren, und es verlangt grundsätzlich, dass ein Buchhändler größere Mengen eines Titels nur bei dem Inhaber der australischen Rechte daran bestellen darf, für Privatleute gilt die Beschränkung nicht. Sollte der Rechteinhaber eines begehrten Titels – nehmen wir eine Art Harry Potter als Beispiel – nicht zeitgleich zum Erscheinen des britischen oder US-amerikanischen Originals seine eigene Ausgabe liefern können oder wollen, schauten die Buchhändler bisher in die Röhre. Private Kunden konnten sich den Titel allerdings problemlos Online oder aus dem Ausland beschaffen. Und: Falls der australische Rechteinhaber nicht innerhalb von 14 Tagen nach Erscheinen des Originals ebenfalls lieferbereit war, durfte der Titel auch vom Buchhandel im Ausland bestellt werden.

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Holger Ehling Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia

Eine besonders große Not, diesen Zustand zu verändern, haben in Australien bisher weder Buchhändler noch Kunden signalisiert. Das aber ist für die hart neoliberal gesonnene Regierung kein Grund, die Sache einfach laufen zu lassen wie bisher. Weshalb es nicht verwunderte, dass die „Productivity Commission“

»Ähnliche Argumente werden hierzulande gern gegen die Preisbindung vorgetragen: freie Preise sind niedrige Preise. Dass dies Unsinn ist, wissen wir« der Regierung Anfang Mai den Vorschlag machte, PIR abzuschaffen und künftig gar keine Restriktionen für Buchimporte zuzulassen. Dadurch sollen die einheimischen Buchhändler wettbewerbsfähiger gemacht werden, weil sie künftig auf internationale Zulieferer zurückgreifen können. Und natürlich darf der übliche Köder nicht fehlen, der immer ausgeworfen wird, wenn ein Markt gegen die Interessen der Marktteilnehmer „liberalisiert“ werden soll: Bücher sollen durch den Verzicht auf PIR billiger werden. Ähnliche Argumente werden ja hierzulande auch gerne gegen die Buchpreisbindung vorgetragen: freie Preise sind gleich niedrige Preise. Dass dies Unsinn ist in einer Branche, deren Produkte der

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Mischkalkulation unterliegen, wissen wir. Tatsächlich haben die Australier seit der Einführung von PIR im Jahr 1991 die Erfahrung gemacht, dass Bücher vergleichsweise billiger geworden sind: Inflationsbereinigt steht für die vergangenen zehn Jahre ein Rückgang um fast 30 Prozent zu Buche. Diese Zahlen stehen allerdings auf wackligen Füßen: Belastbare statistische Daten zur Buchbranche in Australien sind seit vielen Jahren nicht mehr erhoben worden – ein Versäumnis, das sich die Branchenverbände ebenso ankreiden lassen müssen wie die Verantwortlichen in den zuständigen Regierungsbehörden. Die Folgen sieht man jetzt: Die jüngsten brauchbaren Statistiken sind mehr als zehn Jahre alt und enthalten natürlich keinerlei Daten bezüglich E-Books, Online-Verkäufen oder den veränderten Produktions- und Distributionsprozessen, wie sie durch die Möglichkeiten des digitalen Drucks entstanden sind. Sowohl die Productivity Commission wie auch die Kritiker argumentieren deshalb nicht mit Fakten, sondern Annahmen – die Debatte verläuft so ähnlich wie Topfschlagen beim Kindergeburtstag: Keiner weiß, wo der Topf eigentlich ist, aber alle hauen heftig mit ihren Stöckchen in der Gegend herum.

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rundsätzlich könnte die australische Regierung bei dieser Topfschlägerei aber über die Augenbinde lugen: Neuseeland, immerhin der nächste englischsprachige Markt, hat seine PIR-Gesetze vor einigen Jahren abgeschafft. Das Ergebnis ist mau: Bücher sind nicht billiger geworden, dafür musste eine Reihe von Verlagen dichtmachen, der Markt wird nach Belieben dominiert von Konzernriesen Penguin Random House, Hachette, Macmillan, Simon & Schuster und HarperCollins. Auch die Tatsache, dass sowohl die USA wie auch Großbritannien ihre Buchmärkte sorgfältig abschotten gegen Importe


Das Herzstück meines Vorhabens war nicht der Tod. Sondern die Vernichtung.

von Büchern, für die es heimische Rechteinhaber gibt, könnte pfiffigen Menschen einen Hinweis geben, dass die PIR-Bestimmungen nicht ganz so nutzlos sind. Der Wegfall von PIR wäre für die australischen Verlage ein heftiger Schlag ins Kontor. Geradezu lebensbedrohlich wäre es aber, wenn eine andere Idee der Regierung wahr werden würde: Man überlegt, eine Urheberrechtsschranke für den Erziehungsbereich einzuführen. Schulen und Hochschulen könnten nach Herzenslust aus Büchern kopieren, ohne dafür Gebühren an die „Copyright Agency“ abführen zu müssen. In Kanada, wo ein solches Privileg für den Bildungsbereich seit 2012 existiert, hat dies nach Angaben der dortigen Verwertungsgesellschaft „Access Copyright“ zu Einnahmerückgängen von durchschnittlich 20 Prozent bei den Verlagen geführt. Als Konsequenz hat sich Oxford University Press, bis dahin einer der größten Schulbuchanbieter, 2014 aus dem Markt zurückgezogen. Andere Verlage haben ihre Produktion massiv zurückgefahren. Noch kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres hatte der australische Premier Malcolm Turnbull erklärt, dass die Identität des Landes und seiner Menschen wesentlich auf der Kultur Australiens beruhe und hob besonders die Literatur hervor. Zu solchem Feiertagsgesabbel passt, dass die Regierung jetzt überlegt, das Copyright auf eine Dauer von 15 Jahren nach Erscheinen des Werks zu begrenzen. Schriftsteller wie Peter Carey, Thomas Kenneally oder Tim Winton spucken seither Gift und Galle. Der Booker-Preisträger Richard Flanagan formulierte die Wertschätzung für Turnbulls Regierung besonders klar: „Turnbulls Regierung verachtet die Schriftsteller. Sie will unsere Arbeiten stehlen und durch das Aus für PRI unsere Zukunft zerstören. Diese Regierung verachtet Bücher und ist ein Feind der Zivilisation, die sie repräsentieren.“

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Roman. 223 Seiten. Gebunden. € 20,– (D)/ € 20,60 (A) (978-3-518-42542-8) Auch als eBook und Hörbuch erhältlich

DER NEUE ROMAN VON FRIEDRICH ANI

Erscheint am 3. August 2016

Wie aus Opfern Täter werden, in welcher Weise dieser alle Grenzen der Grausamkeit sprengende Prozess abläuft – dies erzählt Friedrich Ani, der Meister des Noir, einfühlsam, überraschend und bis ins kleinste Detail und auf eine Weise, die ihresgleichen nicht hat.

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Mayers Almanach

Kommt nicht aus der Tüte! Bestenliste des Monats:

Anton Philipp Reclam wird 209! Herzlichen Glückwunsch! Hier die Top Ten der vorderstbelegten Reclam-ISBN: 10 Lessing, Miss Sara Sampson 9 Schiller, Die Räuber 8 Shakespeare, König Lear 7 Schiller, Wilhelm Tell 6 Lessing, Minna von Barnhelm 5 Shakespeare, Julius Caesar 4 Shakespeare, Romeo und Julia 3 Lessing, Nathan der Weise 2 Goethe, Faust 2 1 Goethe, Faust 1

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o, nun ist es soweit: Endlich werden weltweit alle Plastiktüten verboten. So zumindest würde ich mir das im Ergebnis gerne vorstellen, wenn von gesetzlicher Reduzierung des Plastiktütenkonsums gesprochen wird. Statt weltweiter Vernichtung und sofortigem Tütenstopp bedeutet das aber erst mal nur: Die Plastiktüte wird abgelöst durch die teure Plastiktüte. Man bezahlt dann in Zukunft 10 oder 22 Cent für eine Plastiktüte. Die Supermärkte, die das gar nicht anders kennen, verstehen wahrscheinlich das ganze Aufheben gar nicht. Bei den Supermärkten ändert das gar nichts am Plastikselbstverständnis. Dort gibt es aus Raffinesse Tüten in drei verschiedenen Preisen, so dass man auch noch ein gutes Gefühl hat, während man zur billigsten greift. Ikea bietet sogar ein eigenes Möbel für angehäufte Plastiktüten an, das zur Mehrfachnutzung anregt. In Wahrheit mildert es nur das Schamgefühl beim Horten. Denn beim nächsten Gang zum Discounter gehe ich wieder ohne Plastiktüte los, um mir dann gnadenhalber eine neue zu kaufen. Ist ja die billigste. Ausgenommen hiervon sind die nanodünnen Abwiege-Tüten für Obst und Gemüse. Ob wir die für den Buchhandel auch haben könnten? Das letzte Buch von Elke Heidenreich halten die sicher aus. Aber: Weil unsere Kunden das eben nur aus dem Supermarkt kennen, hat es vielleicht einen heilsamen, erweckenden Effekt, wenn die Tüte plötzlich auch im

Drilling des Monats: Niedliches Sensenmännlein Teil III Vor zwei Jahren war ich darüber gestolpert, wie Lübbe den niedlichen Schnitter Tod bei Goldmann abgeguckt hatte. Nach nur kurzer Pietätspause hängte sich auch Schwarzkopf & Schwarzkopf an den Trend, damit dieser hoffentlich bald totgeritten ist. Seitdem scheint aber Ruhe zu sein.

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BuchMarkt Juni 2016

Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche

Schlaraffenland was kostet. Vielleicht schaffen wir es so, die Kunden vom Kauf der Tüten abzuhalten, die wir weiterhin anbieten werden. Andere Systeme sind in der Erprobung, beispielsweise das amerikanische Papiertüten-System oder das idealistische Pfand-System mit Baumwolltüten. Die Baumwolltüte ist sehr praktisch und stabil, die Papiertüte hat ein gutes Image, aber wasserdicht sind beide nicht. Es wird also immer Plastiktüten geben. Und fangen Sie mir nicht mit kompostierbarem Plastik an, das ist nach wie vor ein Mythos. Also nicht wie die Einhörner, mehr wie Actimel. Existiert zwar, macht aber in Wahrheit keinen Unterschied. Allein die Frage, was nun ein Verbot, eine Verordnung und eine Richtlinie ist, wäre eine eigene Glosse wert. Das können wir alles klären, während irgendwo da draußen in den Weltmeeren ein neues Pangaea aus Plastikmolekülen entsteht. So lange will der deutsche Handel aber auch nicht warten und macht schon mal selber Nägel mit Köpfen: Mit einer Selbstverpflichtung fangen wir mit Reduzierung an, auch wenn in der EU noch nicht alle soweit sind. (Italien macht das seit 2011.)


Schau genau! Buch-Cover auf den Punkt

das neue buch

des berliner

künstlers

atak

Trend des Monats: Arschgeweih direkt auf dem Buch! Bei Heyne gibt es eine Nackenbeißer-Reihe von einer gewissen Sherrilyn Kenyon, ein Name, so echt wie die Körperhaltungen auf den Covern. Um die Perfektion auf die Spitze zu treiben, hat die Design-Abteilung auf älteren Ausgaben extra je ein kleines Arschgeweih in die Ecken des Buches tätowiert! Feine Ironie oder eiskalte Zielgruppenmanipulation im Nanobereich?

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urozentrisch sagen auch viele: Wieso muss ich dafür zahlen, dass Asiaten und Afrikaner ihren Müll in die Weltmeere entsorgen? (Das meiste kommt von dort, auch wenn sich Bangladesch und Neu-Delhi große Mühe geben und Kenia, Uganda und China immerhin ein bisschen.) Dennoch: Von mir sind das nur zwei Prozent. Ist das so schlimm? Ja, das ist es. Wie viel ist das? Nehmen Sie die gesamte Menge an Plastikmüll, die Sie im Jahr produzieren. Zu Ihren Gunsten nehmen wir nur das, was im Gelben Sack landet. Sie haben eine normalgroße Mülltonne, die Sie einmal im Monat vollkriegen. Sagen wir 15 Müllbeutel. Macht im Jahr 180 Beutel. Zwei Prozent davon, die Sie als umweltbewusster Europäer im Meer vergessen können, sind 3,6 Beutel. Ich will mal nicht so sein. Sagen wir einfach: Drei Tüten Plastikmüll. Los. Essen

32 Seiten Hardcover mit Halbleinen 19,95 € (D) ISBN 978-3-8489-0077-0

Sie die auf. Wie viel schaffen Sie? Eine? Oder werden Sie wahrscheinlich bereits nach einer Goudaverpackung aufgeben? Hier, nehmt das, Ihr Organismen. Und da sprechen wir ja nicht nur von Goudafolie, sondern auch von den Nano-Scheuerpartikeln in Ihrer Zahnpasta. Aber zurück zur Ladentheke. Das Ziel ist, etwa auf ein Viertel des jetzigen Konsums zu kommen. Bis 2025. Lächerlich. In Irland ist man gleich auf 40 Cent hochgegangen, und die Plastiktüte war passé. Ich glaube, als die Supermärkte ihre Plastiktütenpreise einführten, ließen sie uns keine zehnjährige Frist für einen sanften Entzug. Bleibt noch die Frage, wer das Geld bekommt, das die Plastiktüte dann kostet. Sind das Selbstkosten, Steuern oder Wohltätigkeit? Alles drei natürlich. Von Mathe handelt diese Glosse nämlich nicht.

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jetzt im handel!

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© Oliver Becker Fotografie Berlin

Hochexplosives Thema: Wie erpressbar sind Politik und Wirtschaft in Zeiten von Offshore-Leaks und einer bröckelnden Weltwirtschaft?

D Das as G Geheimnis eheimnis d des es sschmutzigen chmut zigen G Geldes eldes – ei ein n aatemberaubender temb er aub ender P Politthriller ol itt hr i l ler vvon on b ek lemmender A k t u a l i t ät beklemmender Aktualität Thore D. Hansen, Politikwissenschaftler und Soziologe, arbeitete erfolgreich als Wirtschaftsjournalist und Kommunikationsberater. Der Spezialist für internationale Politik und Geheimdienstarbeit ist gefragter Experte in den Medien, freier Autor und setzt sich mit den ungeklärten und geheimen Aspekten von Kultur- und Zeitgeschichte auseinander, um diese belletristisch zu verarbeiten.

V Vor or d der er US-B US-Botschaft ots chaf t in L London on d on w wird ird di diee b bestialisch est i a lis ch zug zugerichtete er ichtete L Leiche eiche eeines ines kkorrupten or r upten cchinesischen hinesis chen H Handelsattachés andels att achés ggefunden. ef unden. D Der er SScotland-Yard-Ermittc ot l and-Yard-E r mittllerin er in R Rebecca eb ecca W Winter inter eerscheint rs cheint di diee T Tat at zun zunächst ächst aals ls R Ritualmord: itu a lmord: eein in R Racheakt a c h e a kt d der er cchinesischen hinesis chen M Mafia. af i a. D Doch o ch b bald a ld sschon c h on m muss uss ssie ie eerkennen, rkennen, d dass ass d der er A Attaché tt a ché eeine in e b brisante r i s a nt e R Rolle o l l e sspielte pi e lt e in eeinem in e m ssich i c h zu zuspitzenden spit z e nd e n K Konflikt on f li kt zw zwischen is chen W Washington a sh i ng ton u und nd P Peking, ek ing , d der er ssich ich sschon c h on b bald a ld zu eeinem inem vveritablen e r it abl e n K Krieg r ie g eentwint w ickeln könnte. U nversehens ggerät erät ssie ie zzwischen wischen d ie F ronten ei nes iinternationalen nternationalen M achtkampfes Unversehens die Fronten eines Machtkampfes un g e a h nt e n A usmaßes, in d em eess ffür ür b eide SSeiten eiten um vviel, iel, ssehr ehr vviel iel G eld ggeht. e ht . ungeahnten Ausmaßes, dem beide Geld B a ld m uss R ebecca ffeststellen, eststellen, d ass h ier K räfte aam mW irken ssind, ind, di ereit ssind, ind, Bald muss Rebecca dass hier Kräfte Wirken diee b bereit aalles lles zu un ternehmen, um di rmittlerin d aran zu h indern, eeine ine V erschwörung unternehmen, diee E Ermittlerin daran hindern, Verschwörung o f fenzulegen, ffür ür di c h on d er A ttaché ssein ein L eben llassen ass en m usste … offenzulegen, diee sschon der Attaché Leben musste

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Keine Schwellenangst Preissteigerungen sind durchsetzbar, aber nur moderat und step by step. Und auf keinen Fall für beliebige Inhalte. Denn der Kunde vermag zu differenzieren, und wenn man ihm den Preis erst erklären muss, ist es schon zu spät, so die Quintessenz einer Umfrage im inhabergeführten Sortiment

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ie in BuchMarkt 4/2016 schon ausführlich dargelegt, öffnet sich die Schere zwischen Ladenpreisen und Kosten immer weiter. Höhere Ladenpreise für Bücher sind also nötig, allein: Wie sag ich’s meinem Kunden? Denn der kann differenzieren, hat ein gutes Gespür dafür, was etwas kosten darf … Höhere Preise kann man durchsetzen, ergab unsere Umfrage im Sortiment, aber ein bisschen Geduld braucht man schon. Und Bücher, denen man die höhere „Wertigkeit“ ansieht. Denn: Muss man dem Kunden den Preis erklären, hat man verloren. Was man sich im Sortiment sparen kann: den Hinweis von Verlagsseite, den Mehrwert von Büchern am POS doch bitte professioneller zu kommunizieren …

Glauben Sie, dass es der Buchhandel in der Vergangenheit versäumt hat, die Ladenpreise an die allgemeine Preisentwicklung anzupassen?

Lassen sich aus Ihrer Sicht unter den derzeitigen Marktbedingungen höhere Ladenpreise durchsetzen?

Sollte sich der Buchhandel insgesamt höherwertig darstellen und die Angebote aus dem unteren und mittleren Preissegment weniger auffällig im Laden präsentieren?

Christiane Fritsch-Weith, Buchladen Bayerischer Platz, Berlin:

 Nein, das glaube ich nicht. Wir haben ja über die Jahre hinweg durchaus und in kleinen Schritten Preissteigerungen gehabt. Es stimmt einfach nicht, wenn behauptet wird, es habe keine gegeben.

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Aber es gibt sicherlich Kollegen, die vielleicht zu sehr auf niedrigpreisige Bücher setzen, und mit Taschenbüchern für 3,50 Euro oder 5,00 Euro erweist man der Branche insgesamt keinen Dienst. Wir gehen dem ganzen Problem aus dem Weg, indem wir unseren Kunden, wenn möglich, am liebsten die ganz normalen Taschenbücher verkaufen.

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 Wenn die Branche generell über Preissteigerungen nachdenkt, sollte sie das auf jeden Fall moderat tun. Also nicht in einem Hauruck-Verfahren, wie es jetzt offensichtlich einige Verlage planen oder schon umsetzen, sondern man muss schauen, in welchen Segmenten das überhaupt nötig und möglich ist, und wo die Preise schon jetzt in Ordnung sind. John Irvings Straße der Wunder ist mit 26 Euro im Hardcover da schon hart an der Grenze. Ich bin sicher, dass Diogenes über diesen Preis lange nachgedacht hat und offensichtlich zu dem Schluss gekommen ist, für diesen exponierten Autor einen solchen Preis durchsetzen zu können. Aber das Preisempfinden auch anspruchsvoller Käufer sollte man nicht unterschätzen. Die werden dann auch nicht mit uns über den Preis diskutieren, sondern schlichtweg ihre Schlüsse daraus ziehen und ihre ursprüngliche Kaufentscheidung überdenken. Erst recht z.B. beim nunmehr achten Krimi von Martin Walker, der nur halb so dick wie der neue Irving ist, und bei 24 Euro denkt der Käufer sicherlich zweimal nach.  Das untere Preissegment mit superbilligen Angeboten ist für uns generell nicht interessant. Wir haben auch kein Modernes Antiquariat. Wenn es die Alternative zum Hardcover gibt, empfehlen wir – wie gesagt – gern das preisgünstigere Taschenbuch. Davon profitiert unsere Buchhandlung und der Kunde auch. Aber wir haben auch überhaupt keine Probleme damit, sehr hochpreisige Bücher zu verkaufen. Was nicht bedeutet, dass unsere Kunden nicht preisbewusst wären. Es hängt immer vom jeweiligen Buch ab. Ich glaube, die Preisfrage sollte auch und gerade im Buchhandel durchaus sensibel gehandhabt werden. Und es reicht nicht zu sagen: Wir brauchen jetzt mal Preiserhö-


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hungen, und der Buchhandel soll sich ein bisschen anstrengen. Als ob es der Buchhandel womöglich erst lernen müsste, den Mehrwert eines Buches und höhere Preise angemessen zu kommunizieren! Jede Buchhandlung existiert schließlich in einem gewissen Umfeld und hat nun mal Kunden, die höhere Preise akzeptieren können, oder eben nicht.

Stefan Heeg, Bücher-Bender, Mannheim:

 Ich denke, dass da schon ein Fehler gemacht wurde und Buchhandel und Verlage insgesamt in der Vergangenheit zu sehr auf das Billig-Argument gesetzt haben. Bei Schuhen, Kleidung oder Brillen ist es doch selbstverständlich, dass viel höhere Preise verlangt werden und die von den Einzelhändlern erzielten Margen in diesen Bereichen erheblich höher sind. Ich bin überzeugt, dass die Kunden zum großen Teil auch bereit wären, mehr für ein adäquat schönes oder außergewöhnliches Buch zu bezahlen. Die Verlage sollten lieber die 99er Preis weglassen. Ich muss mich bei den Kunden öfter für diese 99er Preise rechtfertigen als für einen zu hohen Ladenpreis. Dann lieber runde Preise und gern das eine oder andere wertige Buch auch etwas teurer.  Sicherlich nicht generell. Andererseits haben wir die Erfahrung gemacht, dass bei entsprechender Präsentation und Betreuung ein großer Teil unserer Kundschaft durchaus bereit ist, für qualitativ überzeugende Produkte einen höheren Preis zu akzeptieren. Das gilt nicht nur für Bildbände oder großformatige Kalender, sondern zum Teil auch im literarischen Bereich.

Entscheidend ist, dass der Mehrwert für den Kunden nachvollziehbar ist. Und zwar in doppelter Hinsicht: zum einen in der persönlichen Beratung und zum anderen im Produkt selbst. Erst einmal muss der Kunde erkennen, dass wir kein Selbstbedienungsladen sind und dass er bei uns ernst genommen und kompetent beraten wird. Dies vorausgesetzt, wird er sich ggf. auch gern vom besonderen Nutzwert eines Produktes überzeugen lassen – sei es die handwerklich oder künstlerisch wertige Ausstattung, die besondere Illustration oder eine limitierte Auflage.  Es gibt Kunden, die generell nach preiswerten Büchern suchen und bewusst Buchhandlungen mit einem großen Modernen Antiquariat ansteuern, um dort – egal in welchem Bereich – Schnäppchen zu machen. Und es gibt eben Kunden, die eher für das Hochwertige empfänglich sind, das man natürlich auch entsprechend kommunizieren muss. Bei angemessener Präsentation auch und gerade im Kassenbereich lassen sich damit auch Zusatzumsätze generieren. Wir haben uns – nicht zuletzt mit Blick auf die Konkurrenzsituation hier in Mannheim – dazu entschlossen, eher auf ein wertiges Angebot zu setzen, und das signalisieren wir unseren Kunden auch schon im Schaufenster und im Eingangsbereich.

Endlich Sommer!

Aus dem Englischen von Dorothee Merkel 512 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag € 22,95 (D) / € 23,60 (A). ISBN 978-3-608-98310-4

Als Lulu und Gerald sich wieder­ begegnen,liegt ihre Ehe sechzig Jahre zurück. Geblieben ist nur Hass. Im Streit stürzt das einsti­ ge Liebespaar von den Klippen von Cala Marsopa. Peter Nichols’ Familiensaga schickt den Leser auf eine Reise rückwärts durch die Zeiten, auf ein betörend schönes, unentdecktes Mallorca. Patrick Musial, Buchhandlung Ulrike Musial, Recklinghausen:

Bestellungen bei KNO, Stuttgart:

 Ja, uneingeschränkt ja! Endlich kommt da etwas in Bewegung. Bei uns ist z. B. seit 2011 das Taschenbuch Die Erfindung des Lebens von Hanns-Josef Ortheil einer der bestverkauften Titel in diesem Seg-

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DFÜ, Fax 07 11 / 78 99 - 10 10, Tel 07 11 / 78 99 - 10 30, E-Mail: klett-cotta@kno-va.de


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ment. Es kostet seit seinem Erscheinen vor nunmehr fünf Jahren konstant 11,99 Euro. Abgesehen von diesem unsäglichen 99erPreis wird damit die Preisentwicklung und Inflation in keiner Weise berücksichtigt: Das Buch müsste, damit wir gleich gut dastehen wie 2011, heute eigentlich etwa 13 Euro kosten. Das tut es nicht, und das ist Geld, das in erster Linie uns im Handel verloren geht. Und es würde auch keine Diskussion mit dem Kunden stattfinden, wenn es jetzt 13 Euro kosten würde. Auch die Klappenbroschuren, die ja vier bis fünf Euro mehr kosten als das normale Taschenbuch, werden ohne Murren und ohne Diskussionen akzeptiert. Vergegenwärtigt man sich, welchen Gegenwert man dafür bekommt, und vergleicht man das mit anderen Produkten auf dem Markt, dann muss ich sagen, dass die Buchpreise insgesamt zu günstig sind.  Absolut, auf jeden Fall! Sicherlich gibt es auch Schnäppchenjäger. Aber wir müssen uns doch vor allem fragen, welches unsere eigentliche Zielgruppe ist. Und dann: Ist diese Gruppe besonders preissensibel? Letzteres würde ich weitestgehend mit Nein beantworten. Unsere Zielgruppe sind allerdings auch nicht die Schnäppchenjäger. Natürlich ist es völlig in Ordnung, wenn man für ein bestimmtes Publikum auch günstige Bücher produziert bzw. anbietet. Aber mich ärgert, wenn in einem Segment, in dem die Kunden ohne weiteres bereit sind, auch fünf Euro mehr für ein gebundenes Buch zu bezahlen, so defensiv mit den Preisen umgegangen sind.  Die heute verbreitete auffällige Präsentation von Angeboten aus dem unteren Preissegment im Eingangsbereich finde ich grundsätzlich für die Branche ungesund. Es zeigt sich zudem, dass Unternehmen, die so auftreten, es auf Dauer am Markt schwer haben. Wenn es aber für ein Unternehmen Sinn macht, im Türbereich Bücher für einen Euro oder knapp darüber zu verkaufen und so die Kunden von den Büchern für zehn Euro, die weiter hinten im Laden stehen, abzubringen, dann kann man es nicht daran hindern. Wir fahren jedenfalls einen anderen Kurs und verramschen auch keine Kalender zum Jahreswechsel. Bei uns gibt es ein verlässliches Preisniveau bei entsprechender Präsentation, und wir machen damit gute Erfahrungen. Wertige Produkte haben nun

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mal einen entsprechenden Preis. Und ich kann nur jedem raten, zwischendurch mal nachzurechnen, was er unterm Strich übrig behält bei einem Buch, das mit 45 Prozent rabattiert ist und 19,95 kostet, im Vergleich zu einem Buch, das vielleicht nur mit 40 Prozent rabattiert ist, aber 24,90 kostet. Da wird man einen Unterschied von mehreren Euro erkennen. Und man sollte auch mal über ein Buchpreisbindungsgesetz nachdenken, das lediglich Mindestpreise festlegt, die auf keinen Fall unterschritten werden dürfen, es dem Buchhändler aber gestattet, die Preise im Einzelfall und mit Blick auf die Konkurrenzsituation vor Ort marktfähig anzupassen. Natürlich nur nach oben, nicht nach unten. Das gibt es meines Wissens bereits in Österreich – zumindest für bestimmte Buchgruppen. Dann bräuchten wir uns auch nicht mehr über 99 Cent-Preise zu unterhalten.

Michael Lemling, Buchhandlung Lehmkuhl, München:

 Wir sind, was die Preisgestaltung bei den Büchern betrifft, in der Vergangenheit auf jeden Fall zu bescheiden gewesen. Man muss ja nur vergleichen, was üblicherweise im Restaurant ausgegeben wird oder für Theater, Kino oder einen Blumenstrauß, der als Gastgeschenk mitgenommen wird. Aber wir als Buchhändler müssen uns natürlich selber auch an die Nase fassen. Einerseits fordern wir von den Verlagen höhere Preise und beklagen, dass sie uns an dieser Stelle im Stich lassen. Andererseits haben wir aber selber noch häufig so eine Taschenbuch-Denke, von der wir uns verabschieden müssen. Wenn wir z. B. beim Vertreter die Nase

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rümpfen über einen Titel für 21,90 und sagen, dass ist aber ein stolzer Preis für nur 200 Seiten… Es ist höchste Zeit zum Umdenken, im Handel und bei den Verlagen: Wir brauchen höhere Buchpreise und nehmen gern auch bessere Rabatte.  Natürlich lassen sich höhere Preise gegenüber dem Kunden durchsetzen. Wir haben ja Beispiele genug: Diogenes macht es vor und nimmt für ein x-beliebiges Taschenbuch 12,90, obwohl die Preisschwelle angeblich bei 9,99 liegen soll. Und es funktioniert. Entscheidend ist doch die Frage, was man für höhere Preise verkaufen will. Natürlich wird es immer Bücher geben, die eher austauschbar und am besten verkäuflich sind, wenn sie nur 9,99 Euro kosten. Auf der anderen Seite zeigen doch die Spiegel-Bestsellerlisten, dass Hardcover auch deutlich oberhalb der 20-EuroGrenze und Taschenbücher auch zum Preis von über zehn Euro erfolgreich sind, wenn Autor und Inhalt stimmen. Wir haben überhaupt keine Diskussionen mit Kunden, dass z. B. der Kermani bei Beck oder McGregors Deutschland-Buch zu teuer wären. Das ist ja eine Frage der Begehrlichkeit und der Qualität. Und wenn das Buch nicht gut ist, nutzt Ihnen auch der günstige Preis nichts. Ich glaube nicht, dass Auflage und Preis so nahe beieinander liegen.  Ich glaube nicht, dass man auf das Moderne Antiquariat verzichten muss, um den Kunden an höhere Preise zu gewöhnen. Er muss auch nicht erzogen werden, sondern weiß selbst zu differenzieren. Wir sehen uns als anspruchsvolle Stadtteilbuchhandlung und pflegen in Literatur und Kunst eine sorgfältige Auswahl. Das gilt auch für unser Modernes Antiquariat vor dem Laden, wo wir mit Blick auf die Wünsche unserer Kundschaft die Gestaltungsmöglichkeiten für ein anspruchsvolles, überzeugendes Angebot nutzen. So habe ich draußen vor der Tür als wichtigsten Verlag die Kunst-Bände von Taschen liegen, für 49,90 im Zehner-Stapel. Andererseits halten wir drinnen im Laden auch deutlich sichtbar trashige Fantasy und historische Romane für 9,99 Euro vor, weil das unsere Kundschaft aus dem Viertel ebenfalls erwartet. Wenn diese Bücher zum richtigen Preis den richtigen Leser finden, dann kann uns das doch nur recht sein. Die Kunden haben eben verschiedene Begehrlichkeiten. Und der, der es gerne edel,


Magazin | Ladenpreise

ausgewählt, anspruchsvoll und hochpreisig hat, stört sich überhaupt nicht daran, dass wir vorne rechts im Eingang gleich drei Regale mit Krimis im preisgünstigen Taschenbuch haben. Er weiß ja, was er weiter hinten im Laden sucht und findet. Es gibt eben nicht nur eine Art von Kunden und auch nicht nur eine Sorte von Büchern: Der oder das eine verträgt einen höheren Preis und der oder das andere eben nicht.

Thomas Schmitz, schmitz.die buchhandlung, Essen-Werden:

der Ladentür“ und „hinter der Ladentür“ . Vor der Ladentür haben wir besagte Grabbelsachen stehen. Aber es gibt bestimmte Segmente, die wir dort nicht bedienen, weil wir uns damit im eigenen Haus Konkurrenz machen würden. In unserer Kinderbuchabteilung sieht das etwas anders aus. Dort haben wir eine große Antiquariatsabteilung, die wir sorgfältig und gezielt bestücken und die von den Kunden gut angenommen wird, ohne dass dadurch unser Normal- und Neuheiten-Geschäft beeinträchtigt wird. Die Aufforderung an den Handel, sich doch bitte höherwertig darzustellen und den Mehrwert von Büchern besser zu kommunizieren, um damit die Akzeptanz höherer Ladenpreise zu steigern, ist wenig hilfreich und geht an der Realität vorbei. Wenn ein Buch in Inhalt und/oder Ausstattung wirklich (Mehr-) Wert hat und einen höheren Preis rechtfertigt, erschließt sich das dem Kunden eigentlich von selbst. Außerdem müssen wir keine Preise rechtfertigen, weil wir sie nicht gemacht haben. Es hilft ja auch nichts, sich beim Briefträger zu beschweren, dass die Briefmarken so teuer sind, der kann nämlich nichts dazu.

 Der Buchhandel kann es ja nicht versäumt haben, weil doch die Verlage die Preise festsetzen. Wenn man allein bedenkt, was heute eine schön gemachte Karte im Vergleich zu einem Taschenbuch kostet, dann sind Bücher offensichtlich zu billig. Die Buchpreise wären aber schon längst höher, wenn die Verlage nicht an anderer Stelle hätten einsparen können. Die Auflagehöhe und die Auflagenpreise sind ja in den letzten Jahren immer weiter zurück gegangen, wodurch Verlage im Gegensatz zum Handel eine ganze Menge an Betriebskosten abfangen konnten. Das geht natürlich zu Lasten des Buchhandel, der an dieser Stelle natürlich nichts einsparen konnte und immer noch mit denselben Rabatten und denselben alten Preise auskommen muss.  Der Buchhandel hat in den letzten Jahren ohnehin schon genug Kunden verloren. Und diejenigen, die uns treu geblieben sind oder die wir neu hinzu gewinnen konnten, werden uns nicht davonlaufen, wenn Preise step by step angehoben werden.  Für uns ist wichtig, dass wir das Moderne Antiquariat trennen zwischen „vor

Kristine Westphal, Buchhandlung Vielseitig, Verden:

 Ja, das glaube ich schon. Bei Einführung des Euros wurden die Preise für Bücher im Gegensatz zu anderen sehr vielen Produkten nicht entsprechend angeglichen. Schließlich gab es auch diese Schallgrenze von 10 Euro, die in den Folgejahren dann noch betoniert worden ist. Das war verkehrt. Und jetzt ist es doppelt schwer, die Preise entsprechend umzustellen. Der

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Buchhandel ist auch an dieser Stelle – wie so oft – sehr, sehr vorsichtig mit seinen Preisen. Hier hätte uns allen ein bisschen mehr Mut zur richtigen Zeit gut getan.  Selbstverständlich. Und ich befürchte auch keine diesbezüglichen Diskussionen mit den Kunden. Aber bei einzelnen Titeln gibt es schon jetzt eine deutliche Zurückhaltung der Kunden. Beispielsweise beim neuen Irving. Da habe ich schon häufig erlebt, dass die Kunden sagen: „Das ist mir zu teuer. Da warte ich lieber auf’s Taschenbuch.“ Problemloser ist da schon die Strategie vieler Verlage, vor allem in der Belletristik zuvor im Taschenbuch erschienene Autoren fortan im Paperback erscheinen zu lassen, um einen höheren Preis durchzusetzen. Da wurde und wird der Preissprung von 9,99 auf 14,99 Euro durchweg ohne Murren akzeptiert.  Es kommt darauf an, in welchem Umfeld man sich mit seiner Buchhandlung befindet. Wir haben uns jedenfalls dagegen entschieden, mit dem Modernen Antiquariat Kunden in den Laden zu locken. Restekisten mit reduzierten Sachen kommen in der Regel nicht vor den Laden, sondern werden irgendwo anders und nicht auf den ersten Blick sichtbar untergebracht. Wenn wir sie denn überhaupt zeigen und nicht im Lager vorhalten, um sie bei bestimmten Aktionen anzubieten. Und danach packen wir die wieder weg. Den Hinweis, dass sich der Buchhandel insgesamt höherwertig darstellen müsste, kann ich deshalb nicht gelten lassen. Es fehlt im stationären Sortiment meines Erachtens nicht am Mut zu höheren Preisen, aber bisweilen am nötigen und begründeten Selbstbewusstsein. Das wird nicht immer hinreichend kommuniziert. Das reicht von der Vorauswahl, die wir für den Kunden leisten, über die persönlich Beratung bis zum Bestellservice – alles Zusatzleistungen, die er online nicht bekommt. Und dann bieten wir unseren Kunden z. B. zehn verschiedene Sorten hochwertigen Briefpapiers an, das bei ihnen großen Anklang findet. Also, der Vorwurf, die Buchhändler würden zur Kundenbindung allzu leichtfertig aufs Billig-Segment setzen, sollte nicht leichtfertig verallgemeinert werden. Auch im Kochbuch- oder Kalender-Bereich setzen wir auf Qualität und nicht auf Schnäppchen-Preise. Umfrage: Jürgen Christen

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Wir freuen uns über die begeisterten »Eine geradlinige Sprache und nicht nur ›Klischees‹ zeichnen seine Krimis aus.« A N D R E A B R I D A -L AW R E N Z , PA N B U C H H A N D L U N G , D I T Z I N G E N

»Ein toller Krimi, nicht nur für Frankreich-Fans: aktuelles Thema, spannend bis zum Schluss!« M A R I A B A A D E R , L I N Z G A U-B U C H H A N D L U N G , S A L E M

»Spitzenkrimi, sehr spannend und hochaktuell.«

R E N AT E S O M M E R , T Y R O L I A , B L U D E N Z

»Kurzweilig, spannend, ein wirkliches Lesevergnügen.« ULRICH OHM, BUCHHANDLUNG DIETSCH, DÜSSELDORF

»Spannung pur aus der Provence!« B I R G I T T B O C K H O LT, H U G E N D U B E L , B O C H U M

»Die Charaktere sind echt und unverblümt gezeichnet und die Geschichte bleibt spannend bis zum Schluss.« B A R B A R A H O P P E-V E N N E N , B U C H H A N D L U N G S C H M E T Z A M D O M , A A C H E N

»Rademacher bringt in gekonnter Manier die Spannung der Handlung mit der Atmosphäre der Region zusammen.« B R I T TA PA I L E R , B U C H H A N D L U N G L E T T E R A , K A R L S B A D

»Man merkt der Story an, dass Rademacher vor Ort lebt und Land und Leute schätzen gelernt hat.« KERSTIN HAHNE, THALIA, BIELEFELD

»Ich finde, dass Rademacher einen sehr guten Krimi geschrieben hat, mit Bezug auf unsere jetzige politische Situation.« S Y LV I A S A U E R , G E G E N L I C H T B U C H H A N D L U N G , T R I E R

»Wie immer auch dieses Mal eine gute Geschichte mit Spannung, Atmosphäre und viel Gefühl. Weiter so, Herr Rademacher!« WA LT R A U D D AW O O D, B U C H I M S Ü D E N , B Ö B L I N G E N


Stimmen zu Roger Blancs 3. Fall: S »Perfekter Krimi! Die Provence wird total lebendig.« S A B I N E G A R T M A N N , B U C H H A N D L U N G S C H AT U L L E , O S T E R H O L Z-S C H A R M B E C K

»Ich war begeistert. Mir gefiel die Mischung aus der sehr spannenden Krimi-Geschichte und den witzigen Dialogen.« M E I K E W E S T E R M A N N , M AY E R S C H E , K A M E N

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Cărtureşti Verona: Jeder Raum hält nicht nur optisch, sondern auch hinsichtlich des Sortiments eine neue Welt bereit

Wer nicht hier ist, kauft wahrscheinlich im Cărtureşti Verona, das nur wenige Kilometer entfernt liegt und seit zwölf Jahren in Bukarest beheimatet ist. Auch dieses Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde den Buchhändlern aus dem Familienbesitz der aristokratischen Sturdzas zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz zum Carusel findet sich hier keine schneeweiße Hochglanz-Optik, sondern eine Art Themen-Buchhandlung: jeder Raum hält nicht nur optisch, sondern v.a. hinsichtlich des Sortiments eine gänzlich neue Welt bereit. Vom urigen Weinkeller über das regionale Künstler-

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Atelier mit ganz eigenen Produkten bis hin zum Kinderparadies im Dachgeschoss: Cărtureşti ist Kult und wird von den Einwohnern für seinen vielfältigen Einsatz geliebt. Fast schon unnötig zu erwähnen, dass Cărtureşti inzwischen auch ein hochdekoriertes Unternehmen ist: von Auszeichnungen für die „beste Buchhandlung“ über Prämierungen als „beste Marke“ bis hin zur Würdigung für den Einsatz im Bereich „Corporate Social Responsibility“ – Nicoleta Radu und Dumitru Serban haben viel mehr als „nur“ eine Buchhandlung geschaffen. 

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Zur Person Im vergangenen Jahr reiste Buchhändler Torsten Woywod, eigentlich im Aachener Stammhaus der Mayerschen für Online-Marketing sowie die Buch-Community www. wasliestdu.de zuständig, vier Wochen lang durch Europa und besuchte 62 Buchhandlungen in 12 Ländern. Ermöglicht hatte ihm das der Verlag MairDumont, der ihm nicht nur mit Reiseführern eindeckte, sondern auch das Interrail-Ticket spendierte. Das Buch über seine „Tournee“ erscheint noch in diesem Jahr bei Eden Books. In BuchMarkt stellt Torsten Woywod in lockerer Folge einige seiner Entdeckungen vor.


Der Sommerroman des Jahres! Bestellen Sie jetzt Ihr Leseexemplar!

»Großartig und Delacourts BESTES , obwohl er schon wunderbare Bücher geschrieben hat! Diese Geschichte, in der sich Junge und Alte, Sehnsüchtige und Verliebte am 14. Juli 1999, kurz vor der Jahrtausendwende, im französischen Badeort Le Touquet begegnen, birgt einen wunderbaren Rhythmus in sich, dem man sich nicht entziehen kann. Ein großartiges Buch über die Vielschichtigkeit der Liebe!« Andreas Wallentin Buchhandlung Daub, Menden

int Ersche li . Ju am 16

»Höchster Lesegenuss – wie bei allen Büchern von Delacourt. Sicherlich mein Lieblings-Sommerbuch.« Inge Jäger, Buch-Kunst-Galerie Jäger, Langenargen

Delacourts neuer Roman, der an den Erfolg von Alle meine Wünsche anknüpft. 200.000 verkaufte Exemplare 192 Seiten, gebunden € 18,00 [D] / € 18,50 [A], ISBN 978-3-455-60041-4

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© Bettina Flitner

»Schwarzer gibt den Opfern von Köln eine Stimme ... ›Der Schock‹ ist lesenswert: für diejenigen, die mit etwas Abstand noch einmal wissen wollen, was dort vor sich ging, und für die politische Debatte um den Einfluss der radikalen Islamisten in Deutschland.« NDR


Das Buch zu der Nacht, die nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt bewegt Sofort nach Erscheinen auf der Bestsellerliste

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JETZT KOMMT MAX CRUMBLY! Die erste Jungs-Reihe von Rachel RenĂŠe Russell

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Ein wahres Abenteuer von großer Liebe, grenzenloser Unerschrockenheit und selbstlosem Heldenmut

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Gerta Stern, geboren 1915 in Wien, feierte ihren 100. Geburtstag im letzten Jahr eine Woche lang mit Gästen aus zwölf Nationen in Bad Hofgastein. Sie ist die älteste praktizierende Kosmetikerin der Welt, ihr Kosmetiksalon in Panama City besteht seit 76 Jahren. Ihre positive Ausstrahlung und Originalität machen sie zu einer Mischung aus Grande Dame und Lotti Huber.

G Gertas er t as L Leben eb en vverspricht e r s p r i c ht R Ruhm u hm un und dR Reichtum. eichtum. A Als ls T Tochter o chter eeiner iner d der er b bekanntesekanntestten en jjüdischen üdis chen F Familien ami lien Ö Österreichs ster reichs aavanciert vancier t di diee SSchauspielerin chauspieler in zum IT IT-Girl -Girl im W Wien ien d der er 20e 20er-Jahre. r-Ja hre. M Mit it d der er H Heirat eirat d des es P Profifußballers rof if ußb a l lers M Moses os es SStern ter n sscheint cheint iihr hr Glück Glück vollkommen. vol l kommen . Doch D och angesichts ang e s ic ht s der wachsenden w a c h s en den antijüdischen a nt ijüd i s c h en Stimmung St i m mu n g beschließt b e s c h l i e ß t das d a s junge junge Paar, Paar, Österreich Öster reich zu verlassen. verl ass en. In In Hamburg Hamburg warten war ten sie sie verv e rzweifelt zweifelt auf auf das d as Eintreffen E int ref fen ihrer i hrer Visa Vis a nach nach Südafrika, Süd af r i ka, da d a wird w ird Moses Mos es verhaftet verhaf tet und und in ein ein Konzentrationslager Konz ent rat ionsl ager verschleppt. vers ch leppt . T odesmutig m arschier t G er ta iins ns G estapo-Hauptquar tier. Z u aallem llem en tschlossen Todesmutig marschiert Gerta Gestapo-Hauptquartier. Zu entschlossen ssetzt etzt ssie ie eein, in, wa hr ggeblieben eblieben iist: st: iihr hr SSchauspieltalent! chauspieltalent! W ä h re n d M oses sschwer chwer wass iihr Während Moses vverletzt erletzt aaus us d em KZ ffreikommt, reikommt, ffindet indet G er ta aaus us V ersehen eeinen inen K omplizen, d er dem Gerta Versehen Komplizen, der ssich i ch n ach aaußen ußen aals ls N azi ggibt. i bt . H er r O tto vvon on d er SShipping hipping C ompany »N orddeutnach Nazi Herr Otto der Company »Norddeutsscher che r L loyd« rriskiert iskier t ssein ein L eben, um G er tas un dM oses’ F l u c ht n ach P anama vvororLloyd« Leben, Gertas und Moses’ Flucht nach Panama

© Axel Hartmann

zubereiten.

Anne Siegel ist als Journalistin, Hörspielautorin, Drehbuchautorin und Dokumentarfilmerin für deutsche und US-Produktionen tätig. Mit Nord-Bräute war sie 2015 für das beste Romandebüt für den Hamburger Literaturpreis nominiert. Gerta Stern interviewte sie in Panama City anlässlich eines Hörfunk-Feature für den WDR. Nach der Ausstrahlung stand die Hotline des Senders nicht mehr still.

H eute iist st »S eñora G er ta«, w ie ssie ie in P anama Ci ty eehrfürchtig hrfürchtig ggenannt e n a n nt w ird, di Heute »Señora Gerta«, wie Panama City wird, diee w oh l q uicklebendigste 1100-Jährige 00-Jährige d er W e lt . U nd di ournalistin A nne SSiegel i e ge l h at wohl quicklebendigste der Welt. Und diee JJournalistin Anne hat iihr hr eein in un gewöhnliches G eschenk ggemacht: emacht: IIn nm o n at e l a n g e r R echerche sspürte pürte ungewöhnliches Geschenk monatelanger Recherche sie die die Identität Identität des des hochgewachsenen hochgewachsenen Deutschen Deutschen auf, auf, den den Gerta Ger ta nach nach ihrer ihrer erersie folgreichen Flucht Flucht all all die die Jahre Jahre gesucht gesucht hatte. h at t e . folgreichen

E Erste rste T TV-Auftritte V-Auftritte vvon on G Gerta er ta SStern te r n Erscheinen des Buchs bestätigt zum E rscheinen d es B u chs b estätigt

E Europa uropa V Verlag e rl ag G GmbH mbH & C Co. o. K KG G · Th Theresienstr. eresienstr. 16 R RG G · 80333 M München ünchen · in info@europa-verlag.com fo@europa-verlag.com · w www.europa-verlag.com ww.europa-verlag.com Bitte beachten beachten Sie Sie seit seit 1.3.2016 über über Prolit Prolit Verlagsauslieferung Verlagsauslieferung GmbH, GmbH, Fernwald, Fernwald, (D) Betreuung Aufbau Vertrieb GmbH · Auslieferungen: Bitte MOHR MORAWA MORAWA Buchvertrieb Buchvertrieb Gesellschaft Gesellschaft mbH mbH (A) · Buchzentrum Buchzentrum AG AG (CH) MOHR


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Diesmal von: Katrin Rüger, Buchpalast in München Lauter Schätze im Buchpalast

Michael Gutzschhahn und Sabine Wilharm

J

etzt möchte ich ein Gedicht kaufen!“, ruft das zarte Kinderstimmchen durch unsere Ladentür. Michael Gutzschhahns Sammlung von nonsensgedichten (Ununterbrochen schwimmt im Meer, der Hinundhering hin und her, cbj) mit sprechenden Bildern von Sabine Wilharm ist bei uns zum Dauerbrenner für jung und alt geworden. Wer behauptet eigentlich immer, dass Lyrik sich im Verkauf so schwer täte? Von welchem Erfolg wurden Sie überrascht?

„Selbstgemachter“ Bestseller: Der lange Schatten der Täter (Piper)

58

M

omentan basteln wir am Erfolg von Der lange Schatten der Täter. Nachkommen stellen sich ihrer NS Geschichte (Piper) und haben in Hochachtung vor Alexandra Senfft am Tresen den roten Teppich ausgerollt. Hut ab vor ihrem behutsamen und feinfühligen umgang mit Menschen und mit Erinnerungsprozessen in Geschichten und Geschichte. Hervorragend finden wir Senffts Wechsel zwischen persönlicher Berührung und Sachlichkeit. Ein außergewöhnliches Buch, welches uns täglich in besondere Gespräche mit Kunden führt, unerwartet oft zu Tränen rührt, widerstreitende Gefühle zulässt und mit dem Schweigen bricht, um dem Mitgefühl Raum geben zu können. nicht nur Sachbuch sondern auch Krimi mit schwungvoller Musik, die es uns ermöglichen könnte, dem neuen Rassismus, der mit dem wiederholten Verlust von Mitgefühl einhergeht, die Stirn bieten zu können.

Welches Buch haben Sie mit welchem Argument zum „Bestseller“ gemacht?

BuchMarkt Juni 2016

E

inmal mehr kam die inspiration für die Aktion von den Kindern: „Wo sind denn hier eure Schätze?“, fragten sie auf der Suche nach der obligatorischen Schatzkammer des Palastes. So erfanden wir im Winter den Palastschatz als persönliches Gütesiegel. Quer durch alle Rubriken wurden 18 Titel mit der Krone gekennzeichnet, die sich begeisterte Kunden im Geschenkfall gleich mit einpacken ließen, obwohl das Symbol, nur lose an die Bücher geheftet, anfänglich gar nicht zum Mitnehmen gedacht war. Ein Palastschatz-Empfehlungsabend folgte. Das Handout mit den Titeln fand reißenden Absatz. Wir stellten alle Buchangaben mit Texten, sowie das Handout zum Download auf unsere Website. Darüber erreichte uns Post der Autorin Eva Ladipo aus London, die ihr Buch unter unseren Schätzen entdeckte. Aus dem ersten Brief wurde ein reger Kontakt, der uns eine Krimilesung mit ihr in diesem Jahr bescheren wird. Die Frage „Wo sind denn ihre neuen Palastschätze?“ ist nun auch aus dem Munde der Erwachsenen nicht mehr wegzudenken. Zeit also, für eine neue Palastschatz-Vorstellungsrunde im Sommer. Was war Ihre erfolgreichste Aktion in letzter Zeit?

BucHPALAST Katrin Rüger (links) und Friederike Wagner haben ihre Buchhandlung Buchpalast 2014 in München-Haidhausen eröffnet.


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Ideenmarkt aK tionen

Schreibmaschinen-Kunst in der Buchhandlung gefallen klingt, entpuppt sich als äußerst kreativ, facettenreich und anregend. „Der Reiz des Analogen ist auf jeder Buchseite greifbar und lässt einen in Erinnerungen an die beinahe obsolete Schreibmaschine schwelgen“, schwärmt Sieveking-Marketingleiterin Ronja Matt. Bei Lost Weekend wurden Schreibmaschinen aus unterschiedlichen Jahrzehnten aufgestellt, darunter auch ein Triumph Koffer-Modell aus den 1920er- bis 30er Jahren. „Die meisten der für unsere Aktion verwendeten Schreibmaschinen wurden uns von unseren Verlagskollegen ausgeliehen“, berichtet Ronja Matt. „Es ist ganz überraschend, wie viele von uns noch ,analoge Schreibgeräte‘ besitzen ... Aber auch der Flohmarkt bot uns eine schöne Fundgrube.“ Das Gewinnspiel lief unter dem Titel „Umdrehen. Einspannen. Tippen“ – die besten drei Ideen wurden jeweils mit einem Schreibmaschinenkunst-Band belohnt. „Uns geht es bei dieser Aktion vor In der Buchhandlung Lost Weekend: Kunden konnten selbst allem darum, dass der Kreativität und dem Spaß an der analogen Welt keine Grenzen Schreibmaschinenkunst schaffen – und im entsprechenden titel sowie dem gesetzt werden“, so Ronja Matt. gesamten Verlagsprogramm von Sieveking blättern Weitere Sieveking-Titel wurden natürlich auch präsentiert, und Buchhändlerin Eine erfolgreiche Aktion ging Ende Mai in Sammler Marvin und Ruth Sackner knapp Irene Held freute sich über gute Gespräder Buchhandlung Lost Weekend in Mün- 600 Beispiele von Vertretern der Typewriter che mit den Kunden. So verlängerte man chen zu Ende: Unter dem Motto „Du bist Art: von den Anfängen dekorativer Schreib- die Aktion von ursprünglich zwei auf vier mein Type“ präsentierte man in Koopera- maschinenkunst über Lautgedichte des Da- Wochen – der Verlag möchte sie künftig tion mit dem Sieveking Verlag den Band daismus und konkrete Gedichte der 1960er auch anderen Buchhandlungen anbieten. Schreibmaschinenkunst und lud zu einem Jahre bis hin zu zeitgenössischen ArbeiKontaKt: www.sieveking-verlag.de ten. Was zunächst einmal wie aus der Zeit Gewinnspiel ein. Im Buch präsentieren die

Jetzt anmelden Dritte Runde für die WUB Vom 12. bis 20. November 2016 kann der inhabergeführte Buchhandel wieder die „Woche unabhängiger Buchhandlungen“ (WUB) mit seinen Kunden feiern. In diesem Jahr ist die Teilnahme kostenlos, anmelden kann man sich unter www.wub-event.de. Den Auftakt der WUB bildet die Ermittlung des diesjährigen „Lieblingsbuchs der Unabhängigen“. Den persönlichen belletristischen Favoriten können Buchhändler bis zum 5.

60

Oktober 2016 nominieren. Die fünf meistgenannten Titel bilden eine Shortlist, die am 6. Oktober 2016 bekannt gegeben wird. Anschließend stimmen die Buchhändler über ihren Favoriten ab. Die Verkündung des „Lieblingsbuchs der Unabhängigen“ erfolgt am 11. November 2016, als Startschuss für die Aktionswoche.

BuchMarkt JUNI 2016

KontaKt: www.wub-event.de


PR A xIS Spieletipp

Edle Knobelei Das Spiel ist ein Riesenerfolg. Zu recht! Rush Hour ist eine großartige Knobelei und herausfordernde Nahrung für die berühmten, viel zitierten grauen Zellen. Dem ursprünglichen Spiel für Mutige ab acht Jahren ist in der Zwischenzeit eine ganze Spielfamilie gefolgt. Aber egal, welche Variante gespielt wird: Das rote Auto muss immer raus! Damit das richtig verstanden wird: Herausgehoben werden darf hier nichts! Allein das Schieben der im Weg des roten Autos stehenden Fahrzeuge nach rechts und/oder links und entsprechend auch nach oben und/oder unten ist erlaubt. Hier den Überblick zu behalten, ist gar nicht so leicht. 40 Aufgaben in vier Schwierigkeitsgraden liefert eine Edition, für die gängige Ausgabe stehen Ergänzungspakete mit weiteren Aufgabenkärtchen und einem zusätzlichen Auto bereit. Das Spiel machte nicht nur den amerikanischen Hersteller Think Fun bekannt, vor allem auch die Vertriebsfirma in Deutschland konnte über die Jahre immer mehr Aufmerksamkeit erlangen. Das heutige

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Die Erfindung der Zeit Wolfgang Blum | HC, mit SU 288 Seiten | 24 x 28 cm ISBN 978-3-7716-4651-6 40 Euro

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Das rote Auto muss raus: „Rush Hour“ von HCM Kinzel

Die Alpen Detlev Arens | HC, mit SU 320 Seiten | 24 x 28 cm ISBN 978-3-7716-4679-0 40 Euro

Unternehmen, die HCM Kinzel GmbH, ging aus einer 1964 gegründeten Handelsvertretung für Spielwaren und Geschenkartikel hervor. Heute bietet der umfängliche Vertriebskatalog eine ganze Reihe interessanter Nonbook-Produkte. Rush Hour, übrigens erdacht von dem japanischen Spiele-Erfinder Nob Yoshigahara (1936-2004) in den späten 70er Jahren, gibt es in einer schicken, kompakten Ausgabe, in der so bezeichneten Brain Fitness-Edition. Hier warten 80 Aufgaben in vier Schwierigkeitsgraden auf die Spieler. Um nicht zu verzweifeln, hält das Aufgabenheft auch die Lösungen bereit. Nachschauen ist aber natürlich nur in Fällen äußerster Not erlaubt. Mit dieser Edition wird ein neues Publikum angesprochen, und das Spiel kommt einfach edler daher. Mit dieser Ausgabe lässt sich trefflich runder Geburtstag feiern – Gratulation.

N R E G WIKIN Nordische Mythen Wolfgang Korn | HC, mit SU 336 Seiten | 24 x 28 cm ISBN 978-3-7716-4680-6 40 Euro

RAINER SCHEER KontaKt: www.hcm-kinzel.eu

BuchMarkt JUNI 2016

61

??? Die Edition Fackelträger nimmt ihre Leser mit auf die Reise!


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Liebeserklärung an die Schöpfung Benzes besonderes Buch HELMuT BENZE

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen; mit meiner Empfehlung dieses Meisterwerkes des vielfach ausgezeichneten Fotografen Sebastião Salgado möchte ich eine einzigartige visuelle Liebeserklärung an die Erhabenheit und Zartheit des blauen Planeten in Ihren Blickpunkt rücken. Erlesenes Geschenk der Extraklasse Sie möchte ich darin bestärken oder dafür gewinnen, GENESIS vielen Ihrer Kunden als das Geschenk der Extraklasse zu präsentieren.  Dieses Kunstwerk garantiert faszinierende Ansichten und überraschende Einsichten, berührende und aufrüttelnde Begegnungen mit Naturwundern.  Es bietet nachhaltige Anregungen und ungeahnte Erlebnisse in einer exzellent komponierten Bildergalerie. Fesselnd auf jeder der 520 Seiten, darunter 17 Aufklapptafeln.  Wer dieses von Lélia Wanick-Salgado herausgegebene, von Taschen edel edierte Buch verschenkt, bereichert Beschenkte, die bereits auf den ersten Blick von den Fotos bezaubert sein werden und sich auf Entdeckungsreisen durch arktische und antarktische Regionen, Afrika, Galapagos, Indonesien und Südamerika begeben können. Von packenden Motiven zum Flanieren verlockt. Oder gelotst durch inhaltsreiche Bilderklärungen der 35 Seiten umfassenden Beilage, die überdies biografische Informationen sowie eine Zusammenstellung der Bücher, Ausstellungen und Auszeichnungen Salgados bietet.  GENESIS gewährt das Privileg bequemer Zeitreisen, die ungeahnte, berührende und anregende Einblicke in (noch) bestehende Lebensgegenwarten eröffnen. Sie wirken auf uns wie weit zurückliegende Vergangenheiten, denen wir uns nähern dürfen, ohne störend in sie einzudringen. 62

sebastiáo salgado GENESIS Taschen

Hommage an Größe und Anmut der Natur  In seinen anderen Büchern, u. a. ARBEITER (1993) und MIGRANTEN (2000), haben Salgado und seine Frau Lélia Irrungen und Wirrungen der Menschheit dokumentiert. Mit GENESIS laden uns die Salgados ein, Wunder und Wesen unberührter Natur sowie ursprünglich lebender Kulturen anzuschauen und als unbedingt schützenswerte Einzigartigkeiten zu würdigen.  Dieses in acht aufreibenden Reisejahren hervorgebrachte Werk liefert eine unvergleichliche Bündelung glaubwürdiger Argumente sowie überwältigende Plädoyers, Naturschätze und Kulturen als Erbe der Menschheit zu bewahren.  GENESIS könnte Ähnliches auslösen, wie C. E. Watkins Fotos der Sierra Nevada. Sie waren so wirkungsvoll, dass dieses Gebiet 1890 unter Naturschutz gestellt wurde. Mit diesem Hinweis untermauere ich meine Empfehlung: GENESIS sollte vielen Entscheidern in Politik und Wirtschaft in die Hand gelegt werden!  GENESIS schlägt auch durch den Bezug zur biblischen Genesis des Alten TesBuchMarkt JuNI 2016

taments in den Bann: Im Paradies steht der Baum der Erkenntnis für Grenzen und Risiken menschlichen Erkenntnis-Strebens.  Dass es mit Sinnen und Händen zu greifen ist und wohl jeden innerlich bereichert, verdanken wir der überragenden Meisterschaft Salgados und seiner genialen Hommage an die Schönheit der Schöpfung.  Man spürt auf jeder der 520 Seiten dieses bibliophilen Werkes, dass sich Salgado jedem Motiv behutsam, oft demütig genähert hat, in der Absicht, es zu erfassen, um dann einen Vollkommenheit bewahrenden Ausschnitt zu wählen.  Der große Forschungsreisende und bedeutende Autor Alexander von Humboldt hätte sich für sein Hauptwerk, KOSMOS, Entwurf einer physischen Weltbeschreibung gewiss einen kongenialen Begleiter und Gestalter wie Salgado gewünscht: „Wer von einer ächten Liebe zum Naturstudium und von der erhabenen Würde desselben beseelt ist, kann durch nichts entmuthigt werden, was an eine künftige Vervollkommnung des menschlichen Wissens erinnert.“ (Vorwort, 1844) Sebastião und Lélia Salgado haben sich in acht kräftezehrenden Jahren nie entmutigen lassen.  Salgado hat mit GENESIS Maßstäbe gesetzt und die Grenzen unserer Weltanschauung beträchtlich erweitert. Vier von zwölf Teilnehmern unseres Lesezirkels haben das Buch sofort besorgt. Drei bekundeten überdies, wem sie GENESIS noch in diesem Jahr schenken werden. Ihnen, liebe Kollegen, wünsche ich eine ähnliche Resonanz! BuchMarkt-Leser erreichen Helmut Benze kostenfrei unter Tel.: 0621/41 49 74 oder per Mail an helmut.benze@brecht-benze.de Verlosung

Auf Nachfrage bietet er weitere Argumente oder Anregungen für Aktionen.


Das große neue Buch von Bestsellerautorin Brandon Bays

ca. c a . 280 2 8 0 Seiten S ei te n Klappenbroschur K l ap p e n b r o s c hu r Mit Mi t MP3-CD, MP 3 - C D, Laufzeit L a u f z e i t 180 1 8 0 Min. M i n. 19,99 1 9, 9 9 € (D) ( D) ISBN I S B N 978-3-95550-212-6 97 8 -3 - 9555 0 -2 1 2- 6 WG W G 1480 14 8 0 Oktober O k t o b er 2016 2016

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Der lang erwartete Nachfolgeband zu

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ls Brandon Bays an einem Tumor erkrankte, entwickelte sie eine überwältigend einfache, aber wirkungsvolle Technik zur Heilung von Körper und Seele, die weltweit zu einem Klassiker der Lebenshilfe wurde: THE JOURNEY. In ihrem neuen Buch zeigt die Bestsellerautorin zusammen mit ihrem Mann Kevin Billett, wie wir diesen intensiven Prozess nutzen können, um die Volkskrankheit Nummer eins zu heilen: Depressionen. Indem wir unsere blockierten Emotionen wieder ins Fließen bringen, finden wir zu unserem wahren und erfüllten Selbst zurück und können leben, wozu wir bestimmt sind.

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mundo azul in Berlin-Prenzlauer Berg: Fundgrube und Forum für den erfahrungsaustausch bilingualer Familien

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Bilingual in Berlin Die internationale Kinderbuchhandlung mundo azul in Berlin ist zu einem Treffpunkt für Multikulti-Familien und Bilderbuchliebhaber geworden

W

ie wird man besser als Ama- Kinderbücher für bilinguale Familien, vor- „mundo azul“ als Forum, um Erfahrungen zon? Mariela Nagle wurde in rätig, gleich zum Mitnehmen. auszutauschen. Aber Berlin ist groß: Wie Argentinien geboren. Über den Betritt man das Geschäft an der Choriner spricht sich herum, dass es „mundo azul“ Umweg London kam sie vor Straße in Prenzlauer Berg, fühlt man sich gibt? Die Antwort darauf sind clevere Kovielen Jahren nach Berlin. Hier leitete sie sofort wie zu Hause. Alles ist offen, ein- operationen mit allen bilingualen Kindergäranfangs eine Reihe von internationalen Bil- ladend, hell und freundlich. Das Geschäft ten und Schulen von Berlin. Hier erfahren dungsprojekten für Kinder und Familien. ist in drei Bereiche untergliedert: Kinder- Mamas und Papas aus der ganzen Welt, dass Seit 2008 ist sie erfolgreich mit ihrer in- bücher und Jugendliteratur a) deutschspra- man sich „Multikulti-Kinderbücher“ für den ternationalen Kinderbuchhandlung „mundo chig b) international c) Nonbooks (Spiele, Nachwuchs nicht nur von den Großeltern azul“ (die blaue Welt). Wie wird man besser Puzzle, Papeterie, Art). aus dem Ausland schicken lassen kann. Ein als Amazon? Indem man etwas anbietet, Alle Titel werden von dem internationalen kleiner Ausflug am Wochenende, und schon das Amazon so nicht anbietet. Das soll bei „mundo-azul“-Team liebevoll ausgesucht. ist die Familie glücklich. Büchern möglich sein? Ja. Mariela Nagle Ein traumhaftes Angebot. Dass Kinderbühatte eines erkannt: Viele junge Studen- cher nicht nur etwas für Kinder sind, wissen DER AUToR ten kamen um die Jahrtausendwende nach wir spätestens seit Astrid Lindgren. Also Berlin. Sie verliebten sich dort, gründeten macht es einfach Spaß, mal zu stöbern, zu Georg Schumacher ist im Hauptberuf Unternehmenseine Familie. Und blieben in der Hauptstadt. blättern, sich beraten zu lassen – ob mit berater für kreative Prozesse. Genau diese Zielgruppe hatte und hat oder ohne Kind. Man ist erstaunt, welche Als Bücherfreund reist er seit Mariela Nagle im Blickfeld. In vielen tollen, intelligenten, kreativen Bilderbüvielen Jahren durch Europa Berliner Familien wird nicht nur deutsch cher es heute gibt und ärgert sich, mit dem und Nordamerika und besucht unter anderem Buchhandlungen. gesprochen, sondern auch englisch, fran- „Struwwelpeter“ groß geworden zu sein. In dieser Serie beschreibt er zösisch, spanisch, italienisch, russisch ... Regelmäßig kommen internationale Autoinhabergeführte BuchhandlunDa war sie – die Geschäftsidee, mit der ren und Künstler, es gibt Lesungen, Ausstelgen, die charmant anders sind: „mundo azul“ selbst Amazon eine Nasen- lungen, Workshops, Diskussionsabende für authentisch, querdenkerisch, länge voraus war und ist: internationale bilinguale Familien. Viele von ihnen nutzen erfinderisch. 64

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Deborah Feldman, Unorthodox, Secession Ein spannender Einblick in die ansonsten verschlossene Lebenswelt ultraorthodoxer Juden in New York

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SACHBUCH

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Benedict Wells, Vom Ende der Einsamkeit, Diogenes Siegfried Lenz, Der Überläufer, Hoffmann und Campe Viveca Sten, Tödliche Nachbarschaft, Kiepenheuer & Witsch Martin Walker, Eskapaden, Diogenes Heinz Strunk, Der goldene Handschuh, Rowohlt

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Rainer M. Schießler, Himmel, Herrgott, Sakrament, Kösel Unter dem Motto „Auftreten statt Austreten“ schreibt der Münchner Stadtpfarrer über den Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche 2 Adolf Hitler, Mein Kampf, ifz Thilo Sarrazin, Wunschdenken, DVA Obermayer/Obermaier, Panama Papers, Kiepenheuer & Witsch Sahra Wagenknecht, Reichtum ohne Gier, Campus Peter Hahne, Finger weg von unserem Bargeld, Quadriga Benjamin von Stuckrad-Barre, Panikherz, Kiepenheuer & Witsch Inge Jens, Langsames Entschwinden, Rowohlt Heinrich Gerlach, Durchbruch bei Stalingrad, Galiani Bauer/Kneip, Der große Wissenstest für Kinder, Kiepenheuer & Witsch

neuer Blick auf das Lesen BU C H ti pp

Tim Parks Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen Kunstmann

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A

utor, Übersetzer und Kritiker Tim Parks macht sich Gedanken über Fragen rund um die Themen Bücher, Lesen und Literatur. Dabei geht es ihm weniger darum, schlichte Überzeugungen („Die Welt braucht Geschichten“) zu untermauern. Im Gegenteil: Ihn treibt skeptische Neugier, das Themenfeld angesichts der technischen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre zu untersuchen und neu auszuleuchten: „Es wird Zeit, alles zu überdenken“, lautet sein erster Satz im Buch. Dem Motto bleibt er treu bei seinen Beobachtungen zu nahezu allem, was mit der Welt der Literatur zu tun hat; ob Literaturpreise, Literaturkritik, Copyright, Leseverhalten oder Stilfragen. Parks hat ganz offensichtlich Spaß an seiner Suche nach Antworten auf seine zahlreichen Fragen, mit Kenntnis und Witz verhilft er so auch dem Leser zu einem neuen Blick auf das Lesen. Da bildet auch der Schlusssatz der Einführung keine Ausnahme: „Es ist schließlich nicht so, dass wir uns um das Überleben der Literatur sorgen müssen. Nie hat es so viele Bücher gegeben wir heute. Aber vielleicht wird es Zeit, dass die Bestie mit einem Warnhinweis über mögliche Gesundheitsgefährdungen versehen wird.“ BuchMarkt JUNI 2016

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Kirsten Boie, Bestimmt wird alles gut, Klett Kinderbuch Jennifer L. Armentrout, Opposition – Schattenblitz, Carlsen Der fünfte und letzte Band der Obsidian-Erfolgsreihe. Im Winter erscheint dann Daemons Sicht der Dinge

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Charlotte Habersack, Der schaurige Schusch, Ravensburger Tina Krehan, Die Wilhelma wimmelt, Silberburg David Walliams, Gangsta-Oma, Rowohlt Liz Pichon, Tom Gates – Läuft!, SchneiderBuch Alice Pantermüller, Mein LottaLeben – Das reinste Katzentheater, Arena Colleen Hoover, Maybe Someday, dtv Jörg Mühle, Nur noch kurz die Ohren kraulen?, Moritz Tanya Stewner, Alea Aquarius – Die Farben des Meeres, Oetinger

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Erstellt von

Juli Zeh, Unterleuten, Gelesen von Helene Grass, Der Hörverlag

T. R. Richmond, Wer war Alice?, Gelesen von Josefine Preuß, Walter Kreye, Regina Lemnitz u. a., Der Hörverlag

Martin Baltscheit, Krähe und Bär, Mit Lina Beckmann, Charly Hübner, Robert Missler, Martin Baltscheit, Oetinger Audio

Gerd Henrich, Das Gift der Republik, Gelesen von Uve Teschner, Audible

Lucia Berlin, Was ich sonst noch verpasst habe, Gelesen von Anna Thalbach, Hörbuch Hamburg

Anna Karolina Larsson, Der Pavian, Gelesen von David Nathan, Audio Media

Sacha Batthyány, Und was hat das mit mir zu tun?, Gelesen von Barnaby Metschurat, Dagmar Manzel, Corinna Kirchhoff, DAV

John dos Passos,Manhattan transfer, Mit Ulrich Matthes, Maren Eggert u.a., Hörbuch Hamburg

Kate Morton, Das Seehaus, Gelesen von Esther Schweins, Random House Audio

Petra Postert, Das brauch ich alles noch!, Gelesen von Stefan & Matti Kaminski, Bettina Storm, Headroom

Die Bestenliste setzt sich aus den Hörbuchtiteln zusammen, die die Rezensenten des Kundenmagazins „Bücher“ mit dem Prädikat „Grandios“ bewertet haben

Die Serie Aquarius, die 2015 mit dem Critics Choice Award als „Most Exciting New Series“ ausgezeichnet wurde, vereint Zeitgeschichte mit Krimiplot zur „Historical Fiction“, in deren Mittelpunkt der Serienmörder Charles Manson steht: Als die 16-jährige Emma 1967 im „Summer of Love“ spurlos verschwindet, deutet für LAPD-Sergeant Sam Hodiak und Undercover-Cop Brian Shafe alles darauf hin, dass sie sich in einer sektenartigen Hippie-Kommune aufhält, die von einem zwielichtigen Möchtegern-Folkmusiker angeführt wird. Und der wird ein paar Jahre später für Schlagzeilen sorgen …

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für beide Verlosungen ist der 11.07.2016 BuchMarkt JUNI 2016

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eBuch Geschäftsstelle Tel. 06221 / 647 94???90 kontakt@ebuch.net www.ebuch.net


Verkaufsargumente

PR A xIS

All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko Anna Galkina, Das kalte Licht der fernen Sterne, Frankfurter Verlagsanstalt

Seit 20 Jahren lebt Nastja nicht mehr in der Kleinstadt nahe Moskau, jetzt kommt sie wieder her und wird von ihren Erinnerungen überwältigt, die sie puzzleartig in kurzen Kapiteln aufzeichnet. Wie war es in ihrer Kindheit und Jugend? Ohne Vorwissen käme man nicht auf die Idee, dass sich das alles im Sozialismus abspielte. Alle sind auf sich gestellt, müssen mit Mangel zurechtkommen, meist ohne oder mit saufenden Vätern, es gibt prügelnde Mütter, darum kümmert sich keiner, Gewalt gehört auch in Kindergarten und Schule zum Alltag. Ihr spöttischer Ton überlagert den Ernst, es ist ja keine soziologische Reportage, sondern ein individueller Familienreport. Nastja lässt sich mit Mädchen ein, die Nächte durch feiern und diverse Männer kennenlernen. Als sie einem begegnet, in den sie sich verliebt, flieht er seinen Wehrdienst und wird hart bestraft. Das Ausreißen aus einer engen und oft lieblosen Gemeinschaft ist das einzige Aufbegehren gegen Verhältnisse, die sich so wohl in allen armen Ländern ohne Veränderungshoffnung abspielen könnten. Als sie schwanger wird, gibt es keinen Ausweg als Abtreibung, ein emotionsloses Fließbandverfahren. Der Umbruch berührt sie nicht weiter, einige ziehen weg, sie dann auch. Aktionsreich, die geistige Auseinandersetzung eher indirekt, kultureller Höhepunkt: ein Besuch von Thomas Anders mit Modern Talking, der Run auf die wenigen freien Karten wie die Jagd nach dem Gral. Wenn sie aufzählt, als sie nach Lettland zum Stiefvater abreisen, was ihr fehlen wird – die Farben des Sommers, die alte Linde, der Duft des Flieders und und und am Ende „das kalte Licht der fernen Sterne” – das kann sie in Lettland ja auch haben.

Oliver Hilmes, Berlin 1936, Siedler

ELLEN POMIKALKO Kritikerin

Martin Walker, Eskapaden, Diogenes

Man muss nur ein gutes Personengedächtnis haben, dann kann man wieder eine Mischung aus Lokal- und europäischer Politgeschichte genießen. Ein Mord nach einer ruhmreichen Geburtstagsparty und ein Wildunfall bei einer Tierschützerin machen mit Problemen in und bei Saint-Denis bekannt, um die sich Chef de police Bruno kümmern muss. Das Jagdfliegergeschwader Normandie-Njemen mit Piloten aus Frankreich und der UdSSR und deren Verdienste im Krieg bilden die zweite Komponente, die auch einen Gulagfall und den Putsch gegen Gorbi 1991 einschließt – alles hängt bekanntlich mit allem zusammen. Brunos Geliebte geht auf Distanz zu ihm, eine neue Liebe entpuppt sich als Irrtum, bei den Schönen und Glorreichen gibt es manche moralische Verirrung, und des Rätsels letzte Lösung ist echt slapstickig. Wie gesagt: gut aufpassen! 390 S., 24 Euro

217 S., 19,90 Euro

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BuchMarkt JUNI 2016

Vom 1. bis 16. August dauerten die Olympischen Spiele. Was da Tag für Tag abging, wer aus aller Welt kam, wer siegte oder nicht, in welche berühmten Restaurants und Bars die Leute gingen und was derweil im politischen Hintergrund passierte, berichtet der Historiker im lebendigen Präsens, wobei er Zeitzeugen des In- und Auslands zitiert. Leni Riefenstahl zofft sich mit Goebbels, Tom Wolfe spricht gut deutsch und ist mit Verlegersohn Heinz Ledig-Rowohlt befreundet, Mascha Kaléko schwanger von ihrem Geliebten, zu Goebbels Fest am vorletzten Tag kommen 2700 Gäste auf die Pfaueninsel, das hat 320 000 Reichsmark gekostet, und Jesse Owens ist mit vier Goldmedaillen der erfolgreichste Teilnehmer. Wir erhalten ein eindrucksvolles Bild von Berlin, von der Heuchelei der Nazis, die alle Judenhetze für diese Zeit aus der Stadt entfernen und Swing erlauben, aber die Wehrmacht aufgestockt haben und erst im März ins entmilitarisierte Rheinland einmarschiert sind, Verstöße gegen internationale Verträge. Dem Lob über die tadellose Organisation und die tolle Stadionstimmung stehen skeptische Kommentare gegenüber, es gab Denunziationen zuhauf, während Hitler den Friedensfreund spielte; der schöne Schein trog, wie wir wissen. Mit leichter Hand gestaltet, ein starkes Stück unserer Geschichte. 302 S., 19,99 Euro


PR A xIS

Stewart O’Nan, Westlich des Sunset, Rowohlt

Ob man jemand andern entschlüsseln kann, indem man sein Leben schildert? O’Nan beginnt bei F. Scott Fitzgerald mit dessen Abstieg: keine schriftstellerischen Erfolge mehr, Frau Zelda in psychiatrischer Klinik, Tochter Scottie im Internat. Vermutlich stimmen die Fakten, aber des alkoholabhängigen Dichters letzte Liebe und seine Bemühungen um den aufrechten Gang erscheinen mir unlebendig, seine Gedanken und direkte Rede deuten mehr über O’Nan an als über Fitz. Natürlich dringt man beim Lesen dieses Romans in Leben und Gefühl jener Zeit ein, erkennt die Tragik des Scheiterns ehemals himmlischer Triumphe. Aber der Held erkennt sie eben nicht, er bleibt blass in dieser Rekonstruktion. Warum hat O’Nan seine Zeit darauf verwendet, einen Verlorenen zu analysieren, den es wirklich gab und der daher der Analyse Grenzen setzte? 413 S., 19,95 Euro

»Meine Mission: die Jüngsten und Schwächsten in allen Familien gegen das Böse zu verteidigen, das sich großer Bruder nennt.«

Cora Stephan, Ab heute heiße ich Margo, Kiepenheuer & Witsch

Da hat sich eine aber in die deutsche Geschichte gekniet! An der Figur eines 1919 geborenen Mädchens, das seinen eigenen Gesetzen folgt und Karriere macht, handelt sie Nazizeit, Krieg, DDR/BRD und die Wendezeit ab. Ein Familienroman mit all den politischen Wirrnissen des letzten Jahrhunderts, die Liebesleid, ein vertauschtes Kind und Stasi-Mitarbeit in Ost und West bewirkten. Solche Krimi-Bestandteile sollen den Roman spannend machen, tun es natürlich auch, aber auf Kosten der Psychologie der handelnden Personen. Ihnen wird zuviel aufgeladen, und die ausführlichen Erklärungen der Autorin können die Lücken nicht schließen; es wäre besser gewesen, die Tatsachen kommentarlos(er) für sich sprechen zu lassen. Das ist meine Meinung; als Lesestoff, der die deutsch-deutsche Entwicklung personalisiert, zieht der Roman einen aber in seinen Bann. Es ist schon ein riesiges Thema, das da zwischen Aktion und Kontemplation vor- und zur Diskussion gestellt wird.

Paul McVeigh

Guter Junge

Roman

Paul McVeigh Guter Junge Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser und Nina Frey Gebunden mit Schutzumschlag 256 Seiten. 22,00 € ISBN 978 3 8031 3279 6

635 S., 21,99 Euro

»Es ist eine der fesselndsten und einnehmendsten Stimmen, die mir in letzter Zeit in einem Roman begegnet sind.«

Jörg Maurer, Schwindelfrei ist nur der Tod, Scherz

Seine „Alpenkrimis“ sind zauberhafte Puzzlestücke kauziger Vorkommnisse. Zwischen Berg und Tal ist eben vieles möglich, was man mit offenem Mund verfolgen kann, um erst mal nur Bahnhof und schließlich staunend alles zu verstehen. Er erklärt gar nix und macht intelligente Schnitte. Hier geht eine Alpenumrundung per Ballon in die Hose, wird ein alter Münchner Bankraub aufgeklärt, ein Vater gefunden, und immer kommt irgendwo wieder was dazwischen. Dass sich in einer ländlichen Region so viele kriminelle Machenschaften ereignen können, ist der erstaunlichen Erfindungsgabe des Autors zu danken, der mit Hingabe und Knappheit gleichermaßen seine Szenen pinselt. Das Milieu ist so heimelig wie gruselig, der nette Jennerwein immer bescheiden unaufdringlich am Ball – eine Welt für sich, sprachlich tadellos sachlich, kein Wort zu viel. Ich finde ihn Spitze.

BBC Oxford

Paul McVeigh says hello!

418 S., 14,99 Euro BuchMarkt JUNI 2016

www.wagenbach.de 71

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Special | Krimi, Thriller, Fantasy

Inhalt Klassiker: Sherlock Holmes neuübersetzt und als Graphic Novel | 84

Krimimarkt: Else Laudan über Krimis als moderne Gesellschaftsromane | 88 Neues Fantasy-Label: Fischer bringt das Genrelabel TOR nach Deutschland | 94 Marketing: Knaur stärkt den Bereich der phantastischen Literatur | 98

© Illustration: Carina Crenshaw

Highlights: Die wichtigsten Spannungstitel im Herbst | 100

A

us einem zufälligen Austausch mit Else Laudan über die Schwierigkeiten, Kriminalliteratur so zu klassifizieren, dass schnell deutlich wird, „worum es geht“, entstand der lesenswerte Beitrag der ariadne-Verlegerin, in dem sie die Entwicklung von Kriminalliteratur hin zum Gesellschaftsroman beschreibt. Sie beschäftigt sich auch mit der Frage, wer die Kunden dafür sind und wie man diese richtig anspricht. Eine spannende und erhellende Analyse des Krimimarkts, der sich auch in diesem Special wieder überaus vielfältig präsentiert.

Jörn Meyer

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Krimi-Debüt

Tatort-Schauspieler als Ermittler Knaus. Der Schauspieler Mi-

berg bei Schruns. Auf diesen roslav Nemec wird auch im Wanderungen erzählt man wahren Leben immer wieder sich Geschichten. Manche auf seine Rolle als Tatortder Geschichten von Miroslav Nemec handeln davon, Kommissar Batic angesprochen – und häufig auch wie es ihm auch am Ende als dieser wahrgenommen. der Welt passiert, dass man Aus dieser „Verwechslungsihn, den Miro Nemec, mit gefahr“ hat Nemec nun ein seiner bekanntesten Rolle, Konzept für seinen ersten dem Ivo Batic, verwechKriminalroman gemacht. In Miroslav Nemec: selt. Und auf einmal, im Die Toten von der Falkner- Schreibt über sein Angesicht von Zimba und alm gerät Miroslav Nemec „Doppelleben“ Drusenfluh, war die Idee da, als Kommissardarsteller in diese Verwechslung für eieine echte Ermittlung. Dienen Kriminalroman fruchtses Spiel mit Fiktion und Wirklichkeit bar zu machen: Der Schauspieler, der ist entstanden aus seinen eigenen Erfah- einen Ermittler nur spielt, muss plötzlich rungen, über die er sich auch mit seinem wirklich ermitteln. Dass der Roman in Freund und Knaus-Verleger Wolfgang den Bergen spielen musste, versteht sich Ferchl unterhielt. Ferchl erzählt, wie es von selbst.“ Herausgekommen ist eine zu dem Buch gekommen ist: „Wenn wir unterhaltsame Geschichte vor der urigen uns im Freundeskreis im Montafon tref- Kulisse eines Berghotels – für Krimi- und fen, dann wandern wir am Bartolomä- Tatort-Fans ein großer Spaß! © Katrin Nemec

Editorial

BuchMarkt Juni 2016


Krimi, Thriller, Fantasy | Special

Auf die Plätze,

fertig ...

Jubiläum

10 Jahre Krimis bei Tropen

Mord?

Michael Zöllner (l.) und Tom Kraushaar: Die Klett-CottaGeschäftsführer machen Krimis mit dem „gewissen Extra“

schien bei Tropen der erste Krimi: Massimo Carlottos Arrivederci Amore, ciao war für den kleinen Verlag ein großer Erfolg. Der Roman gilt inzwischen als Klassiker des noir méditerranée. Nun erscheint, genau zehn Jahre später, die Fortsetzung Am Ende eines öden Tages. Beide Teile erscheinen in einem Band. Als Krimimarke ist Tropen noch relativ jung und klein. „Aber erfolgreiche Titel, wie zum Beispiel die Thriller des Südafrikaners Roger Smith, haben uns ermutigt, das Programm auszubauen“, erklärt Tropen-Verleger Tom Kraushaar seine Pläne: Ab 2017 werden sechs bis acht neue Krimis im Jahr bei Tropen erscheinen. Von Anfang an hat sich Tropen als ein Verlag für Krimis mit Niveau ein klares Profil geschaffen. „Zunächst haben wir uns auf hardboiled oder noir Romane konzentriert, aber mit anschwellender Titelzahl ist auch das Spektrum der Subgenres gewachsen. Den ganz glatten Mainstream wollen wir nach wie vor den Konzernverlagen überlassen“, so Kraushaar. Tropen-Krimis verfügen demnach über das gewisse Etwas, den Twist, eine Besonderheit, die sie aus der Masse der Kriminovitäten heraushebt. So ist im letzten Herbst mit großem Erfolg Philip Kerrs Fußballkrimi Der Wintertransfer erschienen. Der zweite Band (Die Hand Gottes) ist in diesem Frühjahr erschienen und Band drei (Die falsche Neun) folgt im Herbst. Im Januar

2017 gibt es eine verlagseigene Taschenbuchausgabe vom Wintertransfer. Gleich drei Träger des Deutschen Krimipreises erscheinen in diesem Herbst bei Tropen: Neben Philipp Kerr gehören dazu die brasilianische Starautorin Patricia Melo (erhielt den Deutschen Krimipreis 2013 für Leichendieb) mit ihrem neuen Buch Trügerisches Licht und Franz Doblers Ein Schlag ins Gesicht (der Vorgänger Der Bulle im Zug wurde 2014 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet). „Man mag uns vorwerfen, es sei eigennützig, immer nur tolle Krimis zu machen, die man am liebsten selber liest, aber die Erfolge der vergangenen Programme sind entlastende Indizien dafür, dass wir bei unserer Programmplanung auch an den Umsatz der Buchhändler denken“, rechtfertigt sich Kraushaar augenzwinkernd. Aber auch bei Klett-Cotta wird es weiter Spannungsliteratur geben: Den Anfang macht Ende Oktober der Weihnachtskrimi Geheimnis in Weiß des britischen Autors J. Jefferson Farjeon in der Übersetzung von Eike Schönfeld. „Ein klassischer britischer Kriminalroman, wie man ihn sich perfekter nicht malen kann. In England war Geheimnis in Weiß die Neuentdeckung der letzten Jahr und es wurden über 100.000 Exemplare verkauft“, freut sich KlettCotta-Geschäftsführer Michael Zöllner. An diesen Erfolg möchte Klett-Cotta auch in Deutschland mit einer besonders hübsch ausgestatteten Leinenausgabe anschließen.

BuchMarkt Juni 2016

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Special | Krimi, Thriller, Fantasy Krimi im Hörbuch

„Erfolge gehen Hand in Hand“ audio media. Hören die Krimi-Kunden

© Stella Boda

anders als sie lesen? Drei Fragen an audio media-Geschäftsführerin Stephanie Mende.

Stephanie Mende: Wir haben die Geschäftsführerin von audio media nach Ihrem Blick auf den Krimimarkt gefragt und wollten wissen, ob es im Hörbuchbereich andere Vorlieben gibt als beim gedruckten Buch

Welche Trends beobachten Sie auf dem Markt allgemein? Das Regionalkrimi-Genre hat sich verändert: Vor etwa drei Jahren lagen diese Krimis voll im Trend, und auch Debütromane hatten gute Chancen, einen Platz auf der Bestsellerliste zu erobern. Inzwischen haben sich bei den Kunden Lieblingsautorinnen und -autoren etabliert. Neue Autoren haben es hingegen deutlich schwerer, in diesem Genre Fuß zu fassen. Wonach suchen die Kunden denn? Es gibt ein gesteigertes Interesse an Krimis, die in unseren europäischen Nachbarländern spielen, nicht zu hart sind und Som-

merflair mit sich bringen. In diesen Krimis spielen die südländische Lebensart, gutes Essen und eine gewisse Gemütlichkeit – häufig auch bei der Ermittlungsarbeit – eine große Rolle. Darüber hinaus kann man bei den Hörbuchbestsellern auch einen Trend zu humorvollen Titeln erkennen. Gibt es aus Ihrer Sicht Unterschiede zwischen Buch- und Hörbucherfolgen? Buch- und Hörbucherfolge gehen in der Regel Hand in Hand, d.h. wenn ein Autor beliebt ist, zahlt das auf Buch- und Hörbuchverkäufe gleichermaßen ein. Daher auch mein Tipp an die Buchhändler: Wenn Bücher und Hörbücher zusammen auf einem Aktionstisch platziert werden, kann man damit Buch- und Hörbuchkunden erreichen, denn die Aufmerksamkeit wird insgesamt stärker auf die Titel gelenkt.

»Wenn Stephen King das reine Grauen beschwört, das Böse, das mitten unter uns wandelt, macht ihm das keiner nach.« Süddeutsche Zeitung

€ 14,99 [D] · ISBN 978-3-453-43845-3

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€ 14,99 [D] · ISBN 978-3-453-41901-8

Die ersten beiden Bände der Mercedes-Trilogie

Erscheint im Oktober 2016 als Heyne Paperback

BuchMarkt Juni 2016

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Krimi, Thriller, Fantasy | Special Die Geschichte hinter dem Buch

Limes. Am 25. Juli erscheint der neue stand

alone-Thriller Totenlied der BestsellerAutorin Tess Gerritsen. Die ist vor allem durch ihre Buchserie um die Ermittlerinnen Rizzoli & Isles weltbekannt geworden, deren Erfolg auch durch die TV-Serie auf VOX beflügelt wurde. Ihr neues Buch bleibt dem Spannungsgenre treu, widmet sich diesmal aber nicht dem klassischen Ermittler-Profiling, sondern beleuchtet – auf zwei Zeitebenen – die dunklen Abgründe der italienischen Geschichte zu Zeiten des nationalsozialistischen Regimes. Im Mittelpunkt der Geschichte steht dabei eine faszinierende Melodie, die beim Spielen unheimliche Auswirkungen auf die Tochter von Violinistin Julia hat. Die Melodie spielt auch eine besondere Rolle bei der Entstehung des Buches: Wäh-

rend eines Aufenthalts in Venedig hatte Tess Gerritsen einen Albtraum, in dem sie einem Baby auf einer Violine eine verstörende Melodie vorspielte. Nach dem Erwachen aus dem Traum, hat Gerritsen dann das Musikstück „Incendio“ am Piano komponiert, welches nun die Grundlage für den Roman bildet. Im Internet kann man sich das für Violine und Piano verfasste Stück anhören (www.tessgerritsen.com/incendio-the-story-behindthe-music/). Auch auf Gerritsens Lesereise durch Deutschland im September wird das Stück zu hören sein. Die Schauspielerin Claudia Michelsen wird dabei voraussichtlich die deutsche Stimme lesen und Jörg Widmoser vom Modern String Quartett „Incendio” spielen. Mit etwas Glück kann man dann auch Tess Gerritsen am Piano erleben.

© Jacob Gerritsen

Thriller-Komponistin

Tess Gerritsen: Die Bestseller-Autorin hat das Totenlied aus einem Albtraum heraus komponiert – und sich davon zu ihrem neuen Thriller inspirieren lassen

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September 2016 Auch als E-Book und als Hörbuch, gelesen von David Nathan

BuchMarkt Juni 2016

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Du kannst sie nicht alle tรถten!


»Nichts ist, wie es scheint, in diesem wunderbar verwickelten und boshaften Thriller. Ein erstklassiger, messerscharfer Roman mit einem nervenzerreißenden Finale.« SUNDAY MIRROR »Eins der besten Bücher des Jahres ... So schonungslos clever, dass es fast schon kriminell ist.« ENTERTAINMENT WEEKLY »Eine Hommage an Patricia Highsmith, doch die Königin der Spannung wird an schierer Bosheit noch übertroffen. Swanson überrascht in einem fort.« SUNDAY TIMES »Eine verstörende Geschichte sich bekriegender Soziopathen, die in eine Reihe gestellt werden kann mit den Romanen von Gillian Flynn.« BOOKLIST

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F端nf Jahre haben wir gewartet.

Das Warten hat sich gelohnt.

Smoky Barrett ist zur端ck

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Buch ISBN 978-3-7857-2566-5 | € 22,90 [D] | € 23,60 [A] | sFr 32,10 (UVP) Hörbuch ISBN 978-3-7857-5386-6 | € 22,90 [D] | € 25,70 [A] | sFr 34,00 (UVP)

FESTER EVT 26.09.2016

Auch als Hörbuch und E-Book


Special | Krimi, Thriller, Fantasy

Politische, packende, präzise Prosa: Noir, (Neo-)Polar, Krimi als Gesellschaftsroman Die wachsende Vielfalt politischer Kriminalromane verändert die Buchlandschaft. Der einstigen Schmuddelecke ist das Genre Krimi längst entwachsen, das wissen nicht nur Krimiexpert/innen. Doch jetzt spricht Kriminalliteratur extrem unterschiedliche Zielgruppen an, und wer gut beraten will, muss unterscheiden können. Die altvertrauten Kategorien Thriller, Whodunnit, Rätselkrimi schaffen es nicht mehr, die Möglichkeiten des Genres zu erfassen. Sie sagen etwas über Erzählmuster aus, aber gute Kriminalliteratur unterwirft sich solchen Mustern oft gar nicht. Sie spielt damit, verweigert Schematisches, zeigt sich als ernst gemeinte GegenwartsProsa, grenzüberschreitend, die Realität kommentierend. Die Genre-Zugehörigkeit liegt in der treibenden Handlung, den Themen Gewalt und Verbrechen, der Betonung von Konflikten und Widersprüchen unserer Zeit. Das ist keine harmlose Unterhaltung, es ist politische Kultur. Und doch ist es Krimi.

Anspruchsvolle politische Krimis erleben eine Blütezeit. Was bedeutet das kulturell und genrehistorisch?

Tatort Gesellschaft Die Verlegerin der ariadne-Krimis im Argument Verlag, Else Laudan, geht der Frage nach, wie sich das Genre des politisch-kritischen Krimis in den letzten Jahren zum modernen Gesellschaftsroman entwickelt hat – und was das für Verlage und Handel bedeutet

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BuchMarkt Juni 2016

Wir erleben seit einigen Jahren eine Konjunktur des sozialkritischen Kriminalromans, des Roman noir, des politischen Gesellschaftsromans mit Spannungsaspekten. Das beeinflusst die Zusammensetzung der Krimi-Zielgruppe stark. Leserschichten, die früher Krimis verschmähten, entwickeln immer stärkeres Interesse am Genre. Gerade in gebildeten Kreisen setzt sich die Sichtweise durch, dass Noirs und Politkrimis die Gesellschaftsromane unserer Zeit sind: Sie thematisieren Konflikte und Missstände, loten die Dimension des Verbrechens auf höherer Ebene aus und bilden soziale Realität ab. Diese Wahrhaftigkeit und Brisanz des Genres zieht starke Schriftsteller/innen an, die wiederum neue Leser/innen anziehen. Historisch steht diese „gehobene“ politische Kriminalliteratur in der Tradition der amerikanischen Hardboiled-Autoren


Krimi, Thriller, Fantasy | Special

(Hammett, Chandler, Macdonald & Co) der 1920er, 30er und 40er Jahre: „Raymond Chandlers Forderung, Morde von realen Verbrechern unter wirklichen Verhältnissen zu beschreiben, war die Begleitmusik zu einer Innovation des Genres“ (Tobias Gohlis). Mit Kriminalliteraten wie Himes, Thomas, Ellroy, Willeford, Thompson, Mosley, Paretsky und vielen anderen lässt sich die Reihe zeitlos guter US-Hardboiled-Autoren bis heute weiterverfolgen. Was sie von der staatstragendgemütlichen Abteilung des Krimigenres unterscheidet, drückte mal ein Feuilletonist so aus: „Philip Marlowe, anstelle von Hercule Poirot in Christies Orientexpress versetzt, würde keinen Mörder finden, sondern eine verbrecherische, halb Mitteleuropa umfassende Fahrplanstruktur“ (J. Jessen in der Zeit). Hardboiled und Noir sind Absagen an das harmlosere Krimimuster der wiederherstellbaren Ordnung: Die Verbrechen, die untersucht werden, sind keine Störung der gesellschaftlichen Ordnung, sie sind Bestandteil oder Folge dieser Ordnung. Kurz gesagt: Es geht nicht um einen Mord, sondern um die Wahrheit. Ob als zeitgenössische literarische Bestandsaufnahme der Wirklichkeit, als historische Spurensuche oder präzises Sittenbild, das vielgestaltige Genre kann dies alles leisten.

Die erfolgreichsten Politkrimi-Highlights in Else Laudans Ariadne-Reihe: Merle Kröger: Havarie Dominique Manotti: Zügellos Liza Cody: Lady Bag Monika Geier: Die Hex ist tot Malla Nunn: Tal des Schweigens Anne Goldmann: Lichtschacht

Literarische Spannung bei Folio

ISBN 978-3-85256-684-9 Gebunden | € [D/A] 22,90

Novitäten im Frühjahr 2016: Dominique Manotti: Schwarzes Gold Christine Lehmann: Allesfresser

Gute Kriminalliteratur ist der soziale Realismus des 21. Jahrhunderts Es ist keine Modeerscheinung und kein Zufall, dass explizit politische und literarisch kühne Genre-Titel immer mehr gelesen werden. Dafür gibt es plausible Gründe. Zum einen das verbesserte Prestige des Genres, auch eine Folge gezielter verlegerischer Anstrengungen: Die Krimi-Verlagslandschaft hat in den letzten Dekaden viel qualitatives Engagement erlebt. Früh hat sich Diogenes verdient gemacht, wo schon ab den 1990ern große Kriminalliteratur in erstmals anständiger, werktreuer Übersetzung herauskam (Rowohlt zog dann nach). Thomas Wörtche zeigte im Unionsverlag mit der Reihe UT Metro die Internationalität des Genres, mit Anspruch und Niveau. In den letzten zehn Jahren haben vor allem unabhängige Verlage das Feld gepflügt, auch wenn die Konzerne gern nachziehen:

Novitäten im Herbst 2016: Malla Nunn: Zeit der Finsternis Liza Cody: Miss Terry Dominique Manotti: Das schwarze Korps

Unions macht weiter feine internationale, Ariadne feiert Erfolge mit hochpolitischen Schriftstellerinnen, Independent-Verlage wie Alexander, Kunstmann, Pendragon, Liebeskind, Pulp Master, Polar und viele weitere kümmern sich mit Hingabe und Qualitätsanspruch ums Genre, bringen große Klassiker neu heraus und pflegen die Innovation. Dass Suhrkamp eine Krimireihe startete, ist schon ein Indiz; dass dort kürzlich Thomas Wörtche als Herausgeber eingesetzt wurde, erst recht.

BuchMarkt Juni 2016

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Special | Krimi, Thriller, Fantasy

Verlage im Profil Die Indie-Verlage und ihr Profil zu kennen, ist für den beratenden Handel enorm hilfreich. Manche veröffentlichen ihre Spannungsliteratur schlicht unter dem Label „Roman“. Hier einige wichtige unabhängige Verlage, die sich um das Genre als starke politische Literatur kümmern, ob Noir, (Neo-)Polar oder Krimi als Gesellschaftsroman: Alexander Verlag In der seit 2002 wachsenden Krimireihe des Verlags erscheinen Bücher der verstorbenen Autoren Charles Willeford („Niemand schreibt einen besseren Kriminalroman als Charles Willeford!“, Elmore Leonard) und Ross Thomas („Ein Roman von Ross Thomas ist nicht einfach ein Krimi oder ein Polit-Thriller, sondern (...) eine diabolische Analyse unserer politischen Verhältnisse“, Jörg Fauser). Argument Verlag mit Ariadne Ariadne ist „das Literaturprogramm mit den kritischen Impulsen: Krimis, Thriller, politische und packende Schmöker, Bücher für anspruchsvolle Kennerinnen und wilde Weltverbesserer.“ (Siehe auch Kasten zu Else Laudan auf Seite 89) Assoziation A Verlegt im Belletristikprogramm auch Krimis und Spannungsliteratur. Den Titeln ist gemein, dass sie, um mit Manotti zu sprechen, so etwas wie eine kritische Röntgenaufnahme der bestehenden gesellschaftlichen (Un-) Ordnung vornehmen, die herrschende Geschichte gegen den Strich bürsten, aber auch Momente der linken Bewegungen integrieren, ohne in schlichtes Schwarz-Weiß-Denken zu verfallen. Wichtig ist dabei ein hohes literarisches Niveau und das Experimentieren mit literarischen Gattungen. be.bra Verlag Keine Hauptstadt-Romantik, sondern authentische Berlin-Krimis mit KiezAnbindung. Mal hart, mal humorvoll – aber immer dicht dran an der sozialen Realität: von Gentrifizierung bis Hartz IV, von Multikulti bis High Society.

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„Hardboiled und Noir sind Absagen an das harmlosere Krimimuster der wiederherstellbaren Ordnung – sie sind die Gesellschaftsromane unserer Zeit“

Dazu passend hat sich die Kritik neu aufgestellt. Kriminal- und Noir-Literatur leuchten heute im Feuilleton, viele Literaturkritiker schaffen in ihren Wirkungskreisen Raum für anspruchsvolle Krimikritik. Der Trend wurde verstärkt durch die Vernetzung namhafter Rezensent/innen in der Jury der KrimiZEIT-Bestenliste, die das Interesse an hochkarätigen Krimis befördert und auch dem Buchhandel ein gutes Instrument an die Hand gibt. Die meisten guten Literaturkritiker schätzen den Realismus politischer Spannungsromane (nicht aber Psycho- oder Metzelthriller und Regiokrimis). Mehr und mehr große Medien pflegen eine ambitionierte Krimikritik, im Feuilleton und online. Bezeichnenderweise finden sich in Krimirezensionen immer häufiger – und zwar im Sinne eines Gütesiegels – Begriffe wie „Sozialstudie“ und „gesellschaftliche Wahrheiten“. Naturgemäß lockt das „gehobene“ Genre seit jeher auch glänzende StilistInnen an, starke LiteratInnen, die das Geheimnis im Gewöhnlichen aufspüren, präzise, packende Milieustudien schreiben, konzentrierte soziale Szenarien mit verblüffend lebendigen Figuren und langem Nachhall. Da gibt es neu zu entdeckende Klassiker wie Ross Thomas, Charyn, Ambler, Greene, Manchette, Dexter, Burke u.a. sowie packende GegenwartsliteratInnen wie Woodrell, Ortuño, Nixon, Disher, Ani, Kröger, Manotti, Gran, Hooper, Bruen, Kerrigan, Ming, Stroby, Victor und viele, viele mehr. BuchMarkt Juni 2016

Und was tut sich beim Publikum? Soziologisch gesehen rücken seit der Wirtschaftskrise die LeserInnen-Erwartungen immer stärker ins Politische. Dasselbe geschah in den 1930ern, und es geschieht auch jetzt. Man merkt es an Rezensionen und Bewertungen seriöser Kritiker, in Blogs und Social Media, bei Lesungen und Veranstaltungen. Die Kultur ums Genre ist in Bewegung. Überall lesen kluge Köpfe Genreliteratur und reden darüber. Menschen zitieren aus Krimis. Das literarische Leben wimmelt von politischen Spannungsromanen. Die Krise hat mit zunehmender Spürbarkeit die Menschen fühlen lassen, dass etwas dran ist an der Aussage, das Verbrechen gehe von der Macht bzw. vom Geld aus. Die Folge: Das Interesse breiter Literaturleserschaften richtet sich aufs anspruchsvolle Genre. Auf der anderen Seite gibt es natürlich nach wie vor eine große Masse von herkömmlichen Krimifans, die sich hungrig durch gemütliche Rätselkrimis, Regionalkrimis oder Nervenkitzelthriller schmökern. Ihnen bedeutet der neue Anspruch wenig: Sie lieben gerade die leichte Kost und haben keine Berührungsängste gegenüber „Trash“ (Schund), das Politische ist ihnen egal. Diese LeserInnen finden ihre Lektüre nicht nur in den Taschenbuchprogrammen großer Verlage, sondern – das müssen BuchhändlerInnen wissen – auch


emons: Bestseller tseller im Herbs Herbst 2016 Der Kelt eltenroman Mysteriöse rituale, Mitreissende schlachtszenen und phantastische zeitsprünge: dieser roMan ist ein Muss für alle Kelten-fans.

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Special | Krimi, Thriller, Fantasy Distel Verlag Der DistelLiteraturVerlag bringt seit 1999 mit seiner Krimi-Reihe „Série noire“ Romane aus dem französischen und spanischen Sprachraum der deutschen Leserschaft nahe. Mit Autoren wie Jean-Patrick Manchette, Léo Malet, Jean-Bernard Pouy und Tito Topin steht der DistelLiteraturverlag für harte, politische Kriminalromane. Neueste Veröffentlichung: das Fluchtdrama Exodus aus Libyen von Tito Topin („erschreckend aktueller Plot über die Sinnlosigkeit von Kriegen“, Jörg Kijanski). Edition Nautilus Nautilus-Krimis sollen sich abheben vom Krimi-Output der großen Verlage, mit denen man vom Ladenpreis her ja sowieso nicht konkurrieren kann – aber nicht nur aus diesem Grund, auch vom eigenen Lesevergnügen her publiziert Nautilus sowieso viel lieber die literarischen Krimis von Matthias Wittekindt zum Beispiel, wo das Verbrechen im ganz Alltäglichen liegt, und wirklich radikal politische Krimis, etwa von Robert Brack. Schön ist dann immer, wenn einem ein Erfolg mit einem schon eher klassischen Krimi gelingt, wie mit Alan Carters vielgelobtem Prime Cut – ein zweiter Band mit Cato Kwong folgt im August, Des einen Freud betitelt. Folio Verlag Im Krimi-Programm des Folio Verlages erscheinen politisch brisante, hochwertige Krimis und Thriller. Einerseits von italienischen Autoren wie Giancarlo De Cataldo, Gioacchino Criaco, Gianrico Carofiglio oder Carlo Lucarelli. Diese Krimis sind von stilistischen Könnern geschrieben, die die italienische Gesellschaft genauestens analysieren und als Grundmotiv mitführen. Den größten Erfolg hatte der Politthriller SUBURRA von De Cataldo/Bonini. Außerdem erscheinen die Krimis der meistgelesenen österreichischen Autorin Eva Rossmann, die gesellschaftliches Engagement und politische Themen mit spannender Unterhaltung verbindet, kontinuierlich im Folio Verlag (im Herbst der 18.!). Aktualität, Qualität und Zivilcourage zeichnen das Programm aus.

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„Die altvertrauten Kategorien wie Thriller, Whodunnit, Rätselkrimi schaffen es nicht mehr, die Möglichkeiten des Genres zu erfassen“

ganz gezielt bei bestimmten unabhängigen Verlagen, die sich schwerpunktmäßig um deutschsprachige AutorInnen kümmern, zum Beispiel Grafit, Gmeiner, Emons und KBV. Der Bedarf an leichter Krimikost besteht also weiterhin. Es gibt noch ein Publikum für Nervenkitzelthriller und für den „Cozy“, den „gemütlichen“ Krimi, der mehr beruhigt als beunruhigt. Das darf jedoch nicht den Blick dafür verstellen, dass eine andere Kategorie von Kriminalliteratur auf dem Vormarsch ist und dass diese ein neues, gesondert anzusprechendes Publikum mobilisiert. Die eingeführten Unterscheidungen (Thriller, Regio- oder Cozy-Krimi) erfassen diese Spaltung der Kriminalliteratur nicht. Sie wenden sich nicht an die wachsende Zielgruppe des nicht-schematischen, literarischen Krimis. Aber genau das wäre jetzt sinnvoll.

Braucht der Buchhandel eine neue Kategorie? Wie kann sie heißen? Als Gesellschaftsroman unserer Zeit kann der Krimi durchaus einen neuen Regalplatz beanspruchen. Nur wie bekommt man das griffig gefasst? Die Bezeichnung „gehoben“ mag verständlich sein, doch sie ist vage und elitär. Es geht ja nicht darum, LeserInnen abzuwerten, sondern darum, BuchMarkt Juni 2016

zu verstehen, was jemand im Genre sucht! Regionalkrimis, Rätselkrimis, schlicht gestrickte Thriller mit Gut und Böse, das alles lesen bestimmte Kunden gern. Doch das sind andere als die Kunden, die das Genre für den dunklen Realismus lieben. Ebenso wie es andere AutorInnen sind, die so etwas schreiben. Eine klare Kategorientrennung kann hier dem stationären Handel unterscheiden helfen und suchenden Kunden Frust ersparen. Der kriminalliterarische soziale Realismus beruht nicht nur auf Spannung und Erzählkunst, sondern auf präziser Geschichtskenntnis und umfassender Recherche. „Die Wirklichkeit ist ein Krimi“ – wie oft hat man diesen Satz schon gelesen? Ein anspruchsvoller Krimi macht soziale Realität greifbar, sinnlicher als Dokus und Reportagen. Der Kritiker Thomas Wörtche schrieb: „Wie der Kriminalroman mit Wirklichkeiten umgeht, ist ein Qualitätskriterium. So wie seine künstlerische Inszenierung ein Qualitätskriterium ist.“ Illusionslose Wahrheiten in funkelnder Prosa: Das ist die zeitgemäße kritische Kriminalliteratur. Nennen wir es also Realismus-Krimis? Oder Kritische Krimis? Diese neu belebte politische Genre-Tradition ist höchst international. Der französischsprachige Noir hat seine eigenen Ikonen (Manchette, Izzo, Daeninckx, Malet u. a.), und derzeit glänzende politische AutorInnen wie Manotti, Guez, Roux, Topin u.a. Ähnliches gilt für England, Irland,


Foto: © Eric Michael

James Lee Burke im Pendragon Verlag

Dave-Robicheaux-Reihe Ex-Cop, Vietnam-Veteran, trockener Alkoholiker, Detektiv, liebt Pferdewetten, Jazz, Meeresfrüchte und hat seine ganz eigene Vorstellung von Recht und Gerechtigkeit. Dave Robicheaux, »die Stimme für die, die keine haben«. James Lee Burke ist ein Klassiker der modernen amerikanischen Literatur. Seinen internationalen Durchbruch hatte er mit der Dave-Robicheaux-Reihe. Burke wurde mehrfach mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet, zuletzt 2015. Innerhalb der Robicheaux-Reihe veröffentlichte James Lee Burke insgesamt 20 Bände. Im Pendragon Verlag werden alle Bände erscheinen. Versprochen ;-)

Band 1 der

Dave-Robicheaux-Reihe Mit einem Vorwort zur überarbeiteten Neuausgabe von James Lee Burke

www.pendragon.de

Übersetzer: Hans H. Harbort 420 Seiten | Klappenbroschur | EUR 17,00 978-3-86532-548-8 | ET: AUGUST

978-3-86532-450-4

978-3-86532-527-3


Special | Krimi, Thriller, Fantasy Liebeskind Verlag Kriminalromane von Liebeskind sollen immer ein bisschen mehr sein als plot-orientierte Unterhaltungsliteratur. Sie setzen sich mit den dunklen Seiten unserer Gesellschaft auseinander, wie beispielsweise Donald Ray Pollocks Roman Die himmlische Tafel, der den religiösen Fundamentalismus in den USA ins Visier nimmt. Liebeskind-Krimis gehen unter die Haut, weil sie zeigen, welche Abgründe sich hinter den Fassaden unserer Gesellschaft auftun. Litradukt Voodoo, Zuckerrohrschnaps und Beretta: Litradukt bietet harten Stoff aus Port-au-Prince von Haitis populärstem Gegenwartsautor Gary Victor. Sozialkritik, Magie und schwarzer Humor verbinden sich zu Victors besonderer Handschrift, die ihn zu einem der schärfsten Beobachter der haitianischen Gesellschaft machen. Der Ein-Personen-Verlag ist spezialisiert auf karibische Literatur, der Schwerpunkt liegt bei Haiti. Im Herbst wird mit Suff und Sühne ein weiterer Krimi von Gary Victor erscheinen. Pendragon Verlag Der Schwerpunkt des Pendragon Verlags liegt auf deutschen und amerikanischen Krimis. Bei den Amerikanern sind es vor allem die absoluten Klassiker wie James Lee Burke oder Robert B. Parker, aber auch Neuentdeckungen wie Wallace Stroby. Die deutschsprachigen Krimis beschäftigen sich häufig mit der jüngeren deutschen Vergangenheit, wie z. B. Andreas Kollenders Kolbe. Bereits mehrfach wurden die Autoren mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet. Polar Verlag Mit dem Polar Verlag hat Wolfgang Franßen 2013 ein neues Zuhause für den Noir geschaffen. Seitdem hat sich Polar einen Ruf erarbeitet als kleiner Verlag, der gute Krimis herausbringt. Der „Seiteneinsteiger“ Franßen ist außerdem aktiv als Herausgeber der Polar-Gazette (s. Kasten) und mit seiner Internetplattform Polar Noir (www. polar-noir.de), auf der er verlagsübergreifend Krimis aus dem Noir vorstellt.

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Schottland und für die skandinavischen Länder. Wo immer gute Verlage sich engagieren, wächst der Horizont. Politkrimis aus Südafrika, aus Kuba, Israel, Südamerika, aus dem arktischen, asiatischen und arabischen Raum machen von sich reden. Denn SchriftstellerInnen aus allen Teilen der Welt nutzen das Genre, um ihre Gesellschaft zu reflektieren oder zu sezieren, und finden dafür ein internationales Publikum. Ein guter Krimi kann im Kopf ein Fenster zur Welt aufstoßen: Mit magnetischem Spannungsbogen und starken Figuren führt er uns über den Tellerrand unseres Alltags und erlaubt Einblicke in fremde Wirklichkeit. Die auf Spannung und Mitfiebern ausgerichtete, stark personale Erzählperspektive verstärkt das Erlebnishafte, Lebensechte. Es ist wie eine Reise im Kopf, aber nicht als lustig-bunte Touristenunterhaltung, sondern wirklichkeitsnah und widersprüchlich. Das Genre ist jetzt enorm welthaltig. Wäre demnach Welt-Krimis ein gutes Etikett?

Genauer trifft es allerdings die mutigere Bezeichnung Politische Kriminalliteratur, denn die anspruchsvollen Krimis sind klar gesellschaftskritisch. Statt schematisch zu erzählen, bauen sie auf die Neugier und Intelligenz ihrer LeserInnen, zeigen das Verbrechen im Normalen, in Geschichte und Gegenwart, prekäre Realität in packender, kunstvoller, aber zugänglicher Form. Diese Art Krimi ist ein erstklassiges literarisches Medium politischer Bildung und kann mühelos zur schulischen Oberstufenlektüre avancieren. Sie ist Spiegel unserer Gesellschaft oder „Fenster zur Welt“. Über die Machenschaften in Wirtschaft und Politik, über Gier und ihre Auswirkungen auf Menschenleben erfährt man aus solchen Krimis oft mehr Wahres, mehr Hintergrund und mehr Konkretes als aus den Nachrichten. Es ist eine beeindruckende Blüte, die dem Genre besonders in Zeiten der Krise wächst. Tobias Gohlis schrieb 2011: „Er-

Meinung

„Fenster ins Chaos“ Krimiautor, Jurist und Kulturjournalist Christopher G. Moore über den internationalen Politbarometer-Charakter des Genres: „In den letzten zwei Jahrzehnten ist das, was man Kriminalliteratur nennt, stark gewachsen, in vielen verschiedenen Ländern und Kulturen. Das Konzept der Kriminalliteratur ist eine kulturelle Lupe, entliehen von englischen und amerikanischen Autoren, darunter Hammett und Chandler. Unter der Oberfläche des Genres hat dieser kulturelle Blickwinkel Veränderungen gebracht, in der Struktur und im Schema. Kriminalliteratur ist zu einem Fenster geworden, durch das man in das Chaos blickt, das brisante Veränderungen hinterlassen, ein Chaos, das eine Bedrohung darstellt für Institutionen, althergebrachte Vorrechte und Autoritätsstrukturen. Eine Mordermittlung in einer unruhigen,

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im Umbruch befindlichen Gesellschaft bringt die Spannungen in den Fokus, die einander bekämpfenden Interessen und repressiven Mächte, die dem Fall eine politische Dimension verleihen. Um Verhaltensweisen, Reaktionen und Gefühle zu verstehen, braucht es eine kulturelle Landkarte. Die besten Kriminalromane funktionieren wie ein GPS, das uns durch die gewundenen Schleichwege, lokalen Gassen und kaum erschlossenen Hügellandschaften von Gesellschaft führt. (...) Kriminalliteratur folgt einer Ermittlung oder zeigt Verbrechen und Gewalt, wobei ringsum die Gebäude der Macht bröckeln, die hier bloßgestellt, bezichtigt und in das sonst gemeinhin Verbrechern vorbehaltene Scheinwerferlicht gezerrt wird. Das ist es, was internationale Kriminalliteratur den Lesenden zuträgt – Gesellschaften im Umbruch.“ Christopher G. Moore: Dispatches from the frontline of Crime Fiction’s Extremistan. Das englische Original ist online auf CulturMag.de erschienen


Krimi, Thriller, Fantasy | Special

schütternde, bewegende Kriminalliteratur entsteht durch einen neuen Blick auf die verborgene, meist verdrängte und geleugnete Welt des Verbrechens“, und: „Gute Kriminalliteratur erfüllte niemals nur ein Schema, sie wuchs mit ihrem Thema, dem Verbrechen.“

Ein Regal fürs politische Genre – für ambitionierte Buchhandlungen und kritisch Lesende Kürzlich notierte die schottische Bestsellerautorin Val McDermid im Observer: „Der Kriminalroman ist zurzeit links, er kritisiert die bestehenden Verhältnisse, manchmal ganz offen, manchmal subtil. Häufig verleiht er Figuren eine Stimme, die in der Welt nicht behaglich eingerichtet, nicht gut aufgehoben sind. Wenn Menschen alles Vertrauen in die Politiker verlieren, suchen sie es anderswo. Vielleicht vertrauen sie uns SchriftstellerInnen, weil sie darauf bauen, dass wir – eingewoben in erfundene Geschichten – die Wahrheit sagen, und womöglich werden wir darum auf eine Art gehört und gelesen, wie wir es kaum je zuvor erlebt haben.“ Ob urban oder Country, Europa oder Übersee: Wir sehen seit Jahren, wie die Leserschaft politischer Krimis ständig wächst. Ambitionierte Buchhandlungen tun gut daran, diesem Bedürfnis einen prominenten Regalplatz zu verschaffen. Weil so ein Regal kritisch Lesende erfreut und das Vertrauen in den Standort Buchhandel wirkungsvoll erneuert – und zwar speziell bei dem Publikum, das diesen Standort kulturell erhalten will, statt nur noch per Mausklick einzukaufen! Diesen Indie-affinen Genre-LeserInnen etwas zu bieten lohnt sich. Sie werden nämlich immer mehr. Der politische Kriminalroman erreicht sowohl ein problembewusstes jüngeres Publikum als auch Weltliteratur-Leseratten aller Generationen. Er fasziniert Menschen mit Anspruch und weitem Horizont. Das sind die dankbarsten Zielgruppen der Zukunft. Und die Independent-Verlage sorgen mit engagierten AutorInnen und ÜbersetzerInnen für den innovativen, qualitätsbewussten Nachschub. Else Laudan

Dort findet man Noir-Krimis aus aller Welt, nach Ländern und Regionen sortiert. Pulp Master Seit 1994 versorgt Frank Nowatzki als Chef von Pulp Master seine Leserschaft mit Ausnahme-Kriminalliteratur wider den Zeitgeist und bietet den Marginalisierten unter den Noir-Autoren eine Heimat. “Pulp geht dahin, wo man die Menschen noch ein wenig schockieren kann”, sagt Frank Nowatzki über das Genre, dem er sich verschrieben hat. In zwei Jahrzehnten ist eine Reihe mit unverwechselbarer Handschrift entstanden, in der sich Systemkritik, Härte und Witz verbinden. Im Verlagsprogramm finden sich Großmeister des Genres wie Charles Willeford, Garry Disher, Jim Nisbet, Dave Zeltserman oder Rick DeMarinis, wiederentdeckte Autoren wie Derek Raymond, Paul Cain und Gerald Kersh, neuentdeckte wie Buddy Giovinazzo und Paul Freeman oder auch literarische Outlaws wie Thor Kunkel. Transit Verlag Der Verlag mag Texte, die das Etikett KRIMI nicht auf der Stirn tragen: Souverän erzählte Literatur, die neben einem spannenden Plot Einblicke bietet in unbekannte Terrains – seien es andere Länder oder Kontinente, seien es blinde Flecken in unserer Geschichte. Und Figuren, die in schnellen, ungeglätteten Dialogen ihre besondere Kontur erhalten. Unionsverlag Kriminalromane aus aller Herren Länder, anderen Kulturen, fremden Mentalitäten und exotischen Schauplätzen prägen die metro-Reihe aus dem Unionsverlag. Ob Bangkok, Istanbul, Buenos Aires, Marseille oder Havanna, ermittelt wird auf hohem Niveau. Aber auch Neuausgaben von Krimi-Klassikern, die dringend wieder unter’s Volk sollten, finden hier ihren Platz. Verlag Antje Kunstmann Für Kunstmann-Krimis, ob sie nun in Glasgow oder in Obergiesing spielen, sind spannende Plots genauso Grundvoraussetzung wie eine elegante und präzise Sprache.

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HERBST 2016

DAS ERSTE PROGRAMM


Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband

Inhalt Geschenkbuch: Innovative Varianten in einem bewährten Markt | 108

Handel: Die Buchhandlung Junimond ist ein Eldorado für Geschenke-Sucher | 112 Bildband: Foto-Bücher haben Konjunktur. Wir stellen Ihnen besondere Projekte vor. | 116

© Illustration: Carina Crenshaw

Nonbook: Wie mosesVerleger Gerd Herterich auf die Themenwelten-Idee kam | 120

Editorial

I

n diesem Special geht es immer auch um das Thema Schenken an sich: deshalb stellen wir Ihnen auf S. 112 eine Buchhändlerin vor, die behauptet, sie verpacke oft den halben Tagesumsatz in Geschenkpapier. Natürlich widmen wir uns auch dem klassischen Geschenkbuch – hier gibt es neue Programm-Entwicklungen, die auf veränderte Kundenbedürfnisse eingehen (S. 109). Und wir haben beeindruckende Bildbände entdeckt, alle aus dem Bereich der Fotografie (S. 116). Mit denen können Sie auch Kunden gewinnen, die sonst nur im Internet einkaufen.

Merchandising

Auto, Motor, Spass Coppenrath. Die Edition Panorama hat das Buch Kinder-

zimmerhelden schon länger im Programm. Darin geht es um darum, wie es anfing mit der Liebe zum Auto: um die kleinen Spielzeugautos, jahrelanger Begleiter der allermeisten Jungs und vieler Mädchen. Dementsprechend gut kam der Titel bei den Lesern an. Mit den Motiven aus dem Buch hat der Coppenrath Verlag nun eine Spiegelburg-Produktserie entwickelt. Da gibt es u.a. Tassen, Schokoladen, ein Quartett für Erwachsene, Notizbücher, Zettelkästchen und Geschenkpapier. Der Gag daran: Buchhändler, die das Spiegelburg-Paket bestellen, können bis zu drei Kinderzimmerhelden-Bücher dazu bekommen.

Barbara Meixner

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Inszenierung: Der Unterschied von konzeptioneller Warenpräsentation und Dekoration am Beispielen aus dem mosesKosmos| 121

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KinderzimmerheldenSerie: Mit emotionaler Patina aus der Kindheit


Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband | Special Nonbooks

Alles aus Papier Dieters Spielzeug. Faltsterne und Papierperlen: Das klingt nach

Mitnahme-Produkten für den Kassentisch. „Unsere Produkte laufen immer besser im Buchhandel“, bestätigt Vertriebsleiterin Iris Stein. Die Glückssternchen werden aus Papierstreifen gefaltet. Geliefert wird in Packungen mit jeweils 100 Papierstreifen mit einem fertig gefalteten Sternchen als Muster und einer Faltanleitung. Zur Zeit sind zwölf verschiedene Designs lieferbar. Zu einem VK zwischen drei Euro und 3,50 Euro sei dieses Produkt „ein tolles‚Mitnehmsel‘ für das nächste Fest“. Ganz neu im Programm sind Papierperlen, die man mit einem speziellen Wickler selbts drehen kann. Aus den Papierperlen können Ketten oder Figuren gestaltet werden. Auch hier sind immer 100 Streifen in einer Packung: breite, schmale, gerade und konische Streifen in einer Mustereinheit. Bis jetzt sind vier Muster lieferbar. Es gibt Starterpackungen mit Wickler, Zubehör für Ketten und Klebstoff. Für beide Produkte gibt es Werkhaus-Displays. Iris Stein: „Die können bestens nebeneinander platziert werden.“ Am besten auf dem Kassentisch.

Farbenfrohe Inspiration

zum Aufstellen TOePr sell

Mini-Spiralaufsteller ISBN 978-3-8485-1243-0

Kontakt: www.dieters-spielzeug.de, E-Mail: info@dieters-spielzeug.de

Reihe

Geschenke für Sportler Freies Geistesleben.

Das kommt dabei heraus, wenn ein Verleger gerne Fahrrad fährt: Als Geistesleben-Verleger Jean-Claude Lin von den Autoren Giles Belbin und Damian Hall zwei mal je 365 informative und spannende Geschichten aus der Welt des Radsports und dem Laufen angeboten bekam, konnte er nicht nein sagen: „Die Stories sind so beeindruckend, menschlich übermenschlich und köstlich skurril. Dazu die herrlich hintersinnigen Illustrationen! Das passt zu uns, weil der Verlag Freies Geistesleben weit und tief die Kunst und das Künstlerische in allen menschlichen Betätigungsfeldern zeigen und fördern möchte.“ Vor allem die lllustrationen von Daniel Seex tragen mit pointierten Grafiken erheblich zum besonderen Reiz der beiden

Mini-Spiralaufsteller ISBN 978-3-8485-1614-8 Auslieferung 13.06.2016

So schön kann Laufen sein: Illustration aus Ein Jahr in Laufschuhen

Bände Ein Jahr im Sattel und Ein Jahr in Laufschuhen bei. „Eine klasse GeschenkIdee für Leute, die selbst gerne radeln oder laufen“, findet Pressfrau Astrid Rüggeberg und verweist auf die „sportliche Reizpartie“, mit der die Vertreter auf Herbstreise gehen. Mit im Paket: Ein doppelseitiges Plakat mit Motiven von Daniel Seex.

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Mini-Spiralaufsteller ISBN 978-3-8485-1643-8 Auslieferung 19.09.2016


Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband Nonbooks Memospiele

Kunst mit Katze

Best Choice aus Great Britain

E.A.Seemann. FatCatArt.com heißt

Christian Frederking: „Mit anfassbaren Produkten verschafft sich der Buchhändler einen Wettbewerbsvorteil“

das erfolgreiche Web-Projekt der russischen Künstlerin Swetlana Petrowa. Darin montiert sie Zeichnungen von ihrem Kater Zarathustra in zahlreiche berühmte Gemälde. Die Idee kam im Internet sehr gut an, sodass das rothaarige Tier zum internationalen Star mutierte. Der E.A.Seemann Verlag hat nun aus 36 der berühmtesten Motive das Memo-Spiel FatCatArt Memo gemacht. So kuschelt der fette Kater nun wohlig in Mona Lisas Armen, schmiegt sich an Vermeers Milchmädchen oder badet in Monets Seerosenteich. Für Katzenund Kunstliebhaber gleichermaßen.

Redensarten im Bild Metermorphosen. Die Idee ist

einfach, das Ergbenis sehr lustig: Philip K. Waechter hat in seinem Memo-Spiel Die Wände haben Ohren wohlbekannte Redewendungen wörtlich genommen und gezeichnet: Da wird ins Gras gebissen, Krokodilstränen vergossen und aus dem Nähkästchen geplaudert, dass es eine Freude ist. Die Paare bestehen aus je einem Bild, das die Redensart veranschaulicht, und der Redewendung selbst. In einem ausführlichen Begleitbuch werden die Redensarten erklärt. Charmant ist auch die Verpackung: Die Karten und das Begleitbuch werden in einem Haus aus Pappe aufbewahrt. Darauf wird einer um die Ecke gebracht.

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Thames & Hudson. Der Londoner Kunst-

buch-Verlag Thames & Hudson bietet dem deutschsprachigen Buchhandel rund 200 Nonbooks aus seinem Programm an. Unter dem Titel „Best Choice“ wird in der Vorschau ein Mix aus Papeterie-Artikeln und Spielen präsentiert, die vor allem unter dem Geschenke-Aspekt interessant sind, oft in Kombination mit den entsprechenden Kunstbüchern. Vertriebsleiter Christian Frederking erklärt: „Ein Buch über die Ikonen des Mid Century kostet zum Beispiel rund 80 Euro. Das ist vielen Leuten zu teuer, auch wenn sie sich dafür interessieren. Für diese Menschen haben wir eine Postkarten-Sammlung und drei Notebooks mit den Motiven aus dem Buch gemacht.“ So sei man bei vielen beliebten Kunstbüchern vorgegangen und habe passende Zusatz-Produkte und Spiele entwickelt. Auch Titel und Produkte von anderen Verlagen wie Laurence King, Flammarion oder Ivy Press sind mit im „Best Choice“-Portfolio. BuchMarkt Juni 2016

Nun will man die in Groß-Britannien äußerst erfolgreiche Produkt-Palette auch im deutschen Markt etablieren. „In einer Zeit, in der wir alle vom Internet immer mehr in die Enge getrieben werden, brauchen wir anfassbare Produkte. Damit kann sich der Buchhandel einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Und natürlich hoffen wir, dass solche Dinge auch die Aufmerksamkeit der Kunden auf das entsprechende Buch lenken“, so Christian Frederking. Damit es für Buchhändler im deutschsprachigen Raum einfach wird, diese Produkte zu beziehen, die Rechnung in Euro kommt und es keine Probleme mit hohen Versandkosten gibt, kooperiert man mit dem Vertrieb IBS in Heek. Ausgeliefert wird über den Bücherwagen, und ein fünfköpfiges Vertreter-Team bereist die Buchhandlungen in ganz Deutschland. Die „Best Choice“-Vorschau für den Herbst kommt im Juli.


Giles Belbin · Daniel Seex

EIN JAHR IM

Zu jedem Tag des Jahres erzählt der Radsportspezialist Giles Belbin eine der großen Geschichten aus der faszinierenden Welt des Radsports. Der Künstler Daniel Seex fügt seine fantastischen, hintersinnigen Grafiken hinzu. Entstanden ist ein Buch voller Witz und bemerkenswerter Fakten für jede Liebhaberin und jeden Liebhaber einer der schönsten Erfindungen des Menschen: des Fahrrads.

SAT TEL 365 Geschichten aus der Welt des Radspor ts

Informiert verblüffend, kurzweilig und auf Punkt. Seit dem 1. Juli 1903 findet stets im Juli das größte Radsportereignis der Welt statt: die Tour de France.

Giles Belbin: Ein Jahr im Sattel 365 Geschichten aus der Welt des Radsports. Mit 115 farbigen Illustrationen von Daniel Seex. Aus dem Englischen von Klaus Bartelt. 352 Seiten, gebunden | Format: 17,5 x 23,5 cm E 25,– (D) | ISBN 978-3-7725-2821-7 Auslieferung: 28. September

2 x 365 Sportgeschichten Damian Hall · Daniel Seex

EIN JAHR I N L AU F SCHUHEN

Zu jedem Tag des Jahres erzählt der OutdoorJournalist und erprobte Ultramarathonläufer Damian Hall eine der bemerkenswerten Geschichten aus der altehrwürdigsten Disziplin des Sports: des Laufens. Der Künstler Daniel Seex ließ sich von 13. Juli 1924 diesen Geschichten zu seinen charaktervollen Ville Ritola gewinnt die und aberwitzigen grafischen Kommentaren zweite seiner vier und Versinnbildlichungen inspirieren. Goldmedallien bei den Olympischen Spielen in Paris.

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Verbindet hintersinnig die Kunst mit dem Lauf der Welt.

Damian Hall: Ein Jahr in Laufschuhen 365 Geschichten aus der Welt des Laufsports. Mit 108 farbigen Illustrationen von Daniel Seex. Aus dem Englischen von Daniela Kletzke. 320 Seiten, gebunden | Format: 17,5 x 23,5 cm E 25,– (D) | ISBN 978-3-7725-2822-4 Auslieferung: 28. September

Ordern Sie eine sportliche Reizpartie: 6 | 5 oder 12 | 10 Exemplare inkl. Dekoplakat!

Freies Geistesleben | Tel. 0711 / 285 32 32 | www.geistesleben.com


Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband

Gesellschaft fürs Geschenkbuch Auch wenn die klassischen Geschenkbüchlein nie aus der Mode kommen – es tut sich was in diesem Segment. Wir stellen Ihnen verschenkfähige Varianten vor, mit denen Sie Ihre Kunden auf neue Ideen bringen Schenken mit Humor Hier ist der Lappan Verlag eine verlässliche Adresse. Dort kommt im Herbst die neue Reihe Baujahr... in den Handel. Das aufwändige Projekt geht man mit den, bei Lappan bewährten Autor Michael Kernbach sowie dem Illustrator Miguel Fernandez an − auch wenn der Wartburg Verlag das Thema Jahrgangsbücher schon lange umfassend und mit individuellen Autoren fundiert bedient. „Unsere Reihe trägt die Lappan-typische Humor-Handschrift. Es geht uns vor allem um Phänomene aus der jeweiligen Zeit, über die man sich heute herzhaft amüsieren kann“, erklärt Programmleiterin Leonie Bartels. So wird es um Vokuhila, Arschgeweih und Wolle Petry (1977) gehen oder um Hendrix, Heintje und Hausarrest (1957). Bartels: „Zugegeben, wir sind weniger authentisch. Dafür zielen wir mehr aufs Lachen ab.“ Und das auf breiter Ebene: 20.000 bis 25.000 Exemplare pro Jahrgang sind geplant. Im November geht es mit vier Bänden los.

„Lappanesen“ mit passendem Baujahr zur Jahrgangs-Reihe (v. vorn n. hinten): Jana Legal (1987), Leonie Bartels (1977), Ralf Wagner (1967), Ulrike Renneberg (1957)

Streifzug

O

b der Anlass ein trauriger ist oder eher fröhlich, spielt kaum ein Rolle: Vielen Menschen fällt es einfach schwer, die richtigen Worte zu finden. Deshalb wird das Geschenkbuch als klassisches Mitbringsel, das dem Schenkenden die Suche nach den passenden Worten abnimmt, im Buchhandel immer eine Rolle spielen. 108

Doch auch in diesem eher statischen Bereich tut sich was. Zum einen geht auch hier der Trend hin zum Selbermachen. Ein anderes Anliegen ist die persönliche Note. Die kann ein Geschenkbuch dadurch bekommen, dass man selbst etwas hineinschreibt, vielleicht sogar mit dem Beschenkten zusammen, sodass etwas ganz Individuelles entsteht. Und weitgehend unabhängig von solchen ZeitgeistErscheinungen sind witzige Inhalte. BuchMarkt Juni 2016

Eintragen und Ausfüllen Notizbücher und verschiedene AlbenFormate gab es im Programm des Groh Verlags schon immer. „Wenn man in ein Buch hineinschreibt, entsteht etwas ganz Persönliches. Beim Eintragen macht man sich selbst Gedanken, wie man der beschenkten Person eine Freude machen kann. Oder man möchte Zeit mit einem Menschen verbringen, während man gemeinsam Erinnerungen aufschreibt“, erklärt Pressefrau Isabell Collet. So habe man mittlerweile ein ganzes Segment an Büchern zum Ausfüllen in unterschiedlichsten Formaten für verschiedene Zielgruppen entwickelt. Vom kleinen Pocket, das mit nur wenigen Worten schnell zur personalisierten Botschaft wird, bis hin zum großen Eintragbuch, in dem man mit


Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband | Special

dem Beschenkten gemeinsame Erinnerungen und Wünsche festhält. In den Pockets ist es nur ein Wort, das im kleinen Format (11,5 x 8,2 cm) ergänzt werden muss: Auf 64 Seiten enthalten die Büchlein 30 oder 40 vorgeschriebene Sätze wie „Ich liebe deine Geschichten über …“ oder „… erinnert mich immer an dich.“ Ob man nur ein Wort oder auch ein wenig mehr dazu aufschreiben möchte, bleibt jedem selbst überlassen. „Das perfekte kleine Geschenk zum Geburtstag, Valentinstag, zu Weihnachten oder als Aufmerksamkeit zwischendurch“, findet Isabell Collett. Ende August erscheint bei Groh eine weitere Pocket-Reihe mit vier Titeln, in denen der Schenkende aufschreiben kann, Was ich dir wünsche. Je nach Anlass richten sich diese Wünsche einfach so an einen lieben Menschen, an ein Geburtstagskind, eine liebe Freundin oder den Lieblingsmenschen. Im großen Eintragbuch (17x5 x 25 cm) ist dagegen ganz viel Platz für schöne Erinnerungen oder Rezepte. In einige Titeln tragen zwei Menschen gemeinsam ein (Mama und ich, Du und ich), andere wiederum sind für Lieblingsrezepte vorgesehen (Baking Queen). Ebenfalls im Programm sind Eintragbücher, in denen man Erinnerungen und Gedanken für andere aufschreibt, z.B. zur Hochzeit (Gästebuch Mr. & Mrs.) oder als Geschenk an das Kind (Mamas Rezepte fürs Leben). Dass es bei dieser Produktform noch sehr viel Potenzial gebe, leitet man bei Groh vom Erfolg des Titels Für immer und ewig ab, in dem ein Ehepaar Jahr um Jahr Erinnerungen an die Hochzeitstage festhält. Etwas ganz besonderes bei Metermorphosen sind die noch druckfrischen Artcycling-Notizbücher. Aus Makulaturpapieren vom Rollenoffset gemacht, sind die Unikate mit einer eigenen Serienummer auch ein nachhaltiges Produkt. „Was man sonst

Persönlicher Faktor: Eintragbücher vom Groh Verlag

Upcycling nennen würde, also die Aufwertung des Produktionsabfalls zu einem neuen Verwendungszweck statt Rückführung (Recycling), haben wir wegen der zum Teil äußerst kunstvoll aufgelösten Druckbilder Artcycling genannt“, erklärt Geschäftsführer Florian Koch. Tatsächlich setzt sich der Buchinhalt hauptsächlich aus weniger verschmutzten Papieren zum Notieren und Skizzieren zusammen, dazwischen befinden sich aber immer wieder Seiten mit effektvoll verlaufenden Streifenaquarellen: Druckbilder, die beim Waschen verschmutzter Druckwalzen im laufenden Prozess aufgelöst werden und durch den Transport durch die und aus der Maschine Farbstreifen ziehen. Koch: „So entsteht eine Art von Zufallskunst.“ Mit Wort und Zeichnung kann man mit eigenen Gedanken auf die zart bedruckten Partien im Buch reagieren und erhält zudem durch die verschiedenfarbigen Abschnitte der Druckbögen eine Ordnungsstruktur im Buch. Die Notizbücher gibt es in A5- und in A6-Format.

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liebe Wünsche

�ür eden Anla�

Buch mit 96 Seiten ISBN 978-3-8485-1631-5 Auslieferung 29.08.2016

Listen führen Manchmal möchte man sich einfach mal wieder sortieren. Dabei können Listenbücher helfen, ein Trend, der aus Großbritannien und den USA zu uns herübergeschwappt ist. In den farbenfroh gestalteten Büchern notiert und kritzelt der Eintragende für sich selbst Stichpunkte zu ernsthaften, kuriosen und augenzwinkernden Themen wie: „Ich wünsche mir, dass diese Menschen bei mir wären“. So erfährt man allerlei Interessantes über sich selbst, seine Wünsche, seine Zukunfts- oder Reisepläne. Das bin ich, Meine Reisen, Meine Zukunft und Ich und Meine Wünsche heißen die vier „Listen meines Lebens“, die

Buch mit 96 Seiten ISBN 978-3-8485-1665-0 Auslieferung 29.08.2016

Unikate: Notizbücher von Metermorphosen

BuchMarkt Juni 2016

Buch mit 96 Seiten ISBN 978-3-8485-1664-3 Auslieferung 29.08.2016

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Malen ohne künstlerischen Druck: Trinity Kreativ-Programmleiterin Claudia Toelle glaubt an eine hohe Dunkelziffer

im April bei Groh erschienen sind. Auf 96 Seiten gibt es Listen zu Themen wie „Meine besten Eigenschaften“, „Marotten zum Abgewöhnen“ und „Ferien in der Kindheit“, unter denen man bis zu zehn Gedanken notieren kann. Einige Doppelseiten bieten zusätzlich Platz für Notizen oder zum Kritzeln und Zeichnen. Im handlichen Format und mit flexiblem Cover eignen sich die Bücher zum Mitnehmen in der Handtasche, ausgestattet mit ungestrichenem, gut beschreibbaren Papier.

Schenken mit DIY-Effekt Auch Ausmalbücher lassen sich gut verschenken: Durch das Cover mit Goldprägung, den Goldschnitt und die Malvorlagen mit Goldrand empfiehlt sich bei Marktführer arsEdition besonders das Buch Maltraum de luxe. „Ein Malbuch,

das man einfach gerne in den Händen hält und dann auch gerne weitergibt“, so Pressefrau Anna Heuberger. Besonders trickreich geht der australische Cartoonist Oslo Davis vor, der unter anderem für die New York Times und den Guardian illustriert, mit seinem Ausmalbuch vor: Mein nerviger Alltag richtet sich an alle, die den Ausmaltrend eher belächeln, und beschwört das Ausmalen als Maßnahme zum Abreagieren nach Missgeschicken im täglichen Leben – wie den auf der Straße gerissenen Einkaufstüten. Innerhalb der Linien zu bleiben, ist hier definitiv nicht das erklärte Ziel! Auch bei Trinity Kreativ hat man das Ausmal- oder Mandalabuch als Geschenk mit Mehrwert entdeckt. „Man schenkt ein aktives Erlebnis mit ganz praktischem Entspannungswert. Und die Verbindung von Kreativität und Entspannung ist mittlerweile in großen Teilen der Bevölkerung angekommen. Das sehr niedrigschwellige Ausmalen ist da eine gute Methode, sich langsam an die Themen Kunst und Kreativität heranzutasten“, erklärt Programmleiterin Claudia Toelle. Und gibt zu bedenken: „Kolorieren mag immer noch hier und da belächelt werden, aber jeder kennt doch mindestens eine Person im Freundeskreis, die es mal ausprobiert hat und es erstaunlich gut fand.“ Diesem Phänomen trage man nun Rechnung mit einem Programmausbau hin zu „geschenkigeren“ Ausgaben: quadratische Formate, (für etwas größere) Handtaschen geeignet, zu klassischen Geschenkpreisen von zehn oder 15 Euro. Und im Herbst wendet man sich mit dem Chalk-Style-Ausmalbuch an die große Zielgruppe, die den verschnörkelten Chalk-Style-Look auf den Schiefertafeln der angesagten Coffeeshops gut findet, aber selber nicht handlettern kann. Und als Innovation, die an den Ausmaltrend anschließt, wurde ein Konzept entwickelt,

das unter dem Namen Shadow Painting im Oktober mit zwei ersten Titeln auf den Markt kommt: Darin finden sich blass-grau gedruckte Vorlagen, die man zunächst nur nachspurt, um eine Schwarz-WeißZeichnung zu erhalten. Diese kann dann im zweiten Schritt noch farbig ausgemalt werden. Toelle: „Das macht Spaß und entspannt wirklich, weil jeder künstlerischkreative Druck wegfällt. Andererseits kann die eigene Kreativität dadurch hervorgelockt werden.“ Auch bei der Edition Michael Fischer hat man die Erfahrung gemacht, dass der Ausmaltrend nicht nur etwas für Selbst-User ist: „Immer mehr Menschen verschenken unsere Ausmalbücher – verziert mit eigenen Ausmalfarben, um den individuellen Charakter für den Beschenkten zu unterstreichen“, weiß Vertriebsleiter Matthias Triebel. Perfekt dazu passe die Idee des Tangle-Rahmens, der ab Juli als EMFEdition in den Buchhandel geht. „Zum Aufhängen an die Wand, individualisiert von einem lieben Menschen. Somit wird die Zielgruppe für das Ausmalen noch breiter.“ Der frechverlag bedient den Ausmaltrend mit nicht weniger als 17 ZencolorAusmal-Büchern. Pressefrau Anita Bauer: „Sie alle lassen sich mit einer passenden Buntstiftebox oder unserer Zencolor-CD mit Meditationsklängen oder gleich als Kreativ-Set mit Buch und Stiften perfekt als Geschenk kombinieren.“ Für den Herbst schnürt man ein Warenpaket, das neben Zencolor-Titeln Postkarten-Bücher zum Ausmalen mit (frechen) englischen Schimpfwörtern oder (lustigen) englischdeutschen Sprichwörtern enthält, sowie eine Stiftebox und ein Kreativ-Set mit Buch und Filzstiften zum Sofort-loslegen. Bereits im August kommen Das bayerische Ausmalbuch, Das schwäbische Ausmalbuch und Das Ausmalbuch Berlin – rechtzeitig für den Einsatz als Mitbringsel aus dem Urlaub. 

Listenbuch: Optimal für Ordnungsliebende

Ausmal-Variationen zum Verschenken: Luxusausgabe, Tangle-Rahmen, Starterbox

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Der halbe Umsatz wird verschenkt Die Mischung macht den Buch- und Geschenkeladen Junimond interessant für Kunden, die ein Präsent suchen. Hier haben sie die Chance, auf jeden Fall etwas zu finden, auch wenn sie sich nicht für ein Buch entscheiden können Handel

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orsbach, ein Ortsteil von Rösrath in der Nähe des Köln-Bonner Flughafens ist ein typisches Straßendorf: kein Zentrum, stattdessen ein großer Parkplatz, der von einem Supermarkt, einem Gartenlokal und einer kleinen Ladenzeile mit Kosmetikstudio, einem Kinderbekleidungsgeschäft und der Buchhandlung Junimond eingerahmt wird. „Mit Rio Reiser hat das nichts zu tun. Dieses Wortspiel hat uns einfach gefallen, und die sonst üblichen Namen wie Bücherkiste oder Buch-Ecke wollten wir auf jeden Fall vermeiden“, erklärt Alexandra BruneWill. „Individualität und Unverwechselbarkeit“ hat sie sich auch für ihr Sortiment vorgenommen und dementsprechend ihre 112

Produktpalette zusammengestellt: Außer einem Angebot an Belletristik, Krimis, Ratgebern, Kinder- und Jugendbüchern, alles in allem „irgendwo zwischen 4 und 5.000 Titeln“, gibt es schöne und nützliche Dinge – zum Verschenken und für den Eigenbedarf. Ortstermin, an einem Donnerstag Vormittag, Ende April: Nach turbulenten Tagen mit vielen Geschenksuchern für Kommunion und Konfirmation und kurz vor dem Muttertag hat eine eher ruhige Woche angefangen. Ein Kundin kommt herein. Sie sucht einen Vorleger mit einem bestimmten Muster von Pappelina. Den mit dem Stern gibt es nicht mehr, dafür einen mit einem großen Punkt. Drei Minuten später ist die Kundin wieder weg. „Für diese 68 Euro Umsatz muss ich doch einige Bücher verkaufen“, schmunzelt BuchMarkt Juni 2016

die Buchhändlerin. Der skandinavische Anbieter Pappelina räumt ihr Gebietsschutz ein. Das bedeutet, dass sie in einem bestimmten Umkreis die einzige Anbieterin ist. So ist es auch bei Lakrids, in Schokolade gehüllte Lakritzkugeln in verschieden Farben und Geschmacksrichtungen − köstlich und teuer: 8.50 Euro kostet eine der hübschen Dosen. „Die machen süchtig“, behauptet Alexandra Brune-Will. Gut für sie. Rund 20 Prozent ihres Umsatzes erwirt-

schaftet sie mit Nicht-Büchern: Tee (von Pukka: „Verkauft sich wie geschnitten Brot“), Thermo-Kaffeebecher (von Ecocoffee, nachhaltig aus Bambusfasern hergestellt), Schals, Schmuck, Schüsselchen, Lampen, nicht zu vergessen die Holzkisten mit u.a. Radiergummis (Trendhaus), Knete


Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband | Special

(Moses), Magneten und Fingerpuppen – alles bis ins kleinste Detail aufmerksam zusammengestellt. „Manchmal packe ich die Hälfte des Tagesumsatzes ein“, behauptet die Buchhändlerin. Dabei verweist sie auch auf den „Riesenaufwand“, der hinter diesem ausgesuchten Angebot steckt. Unterstützung bei Messebesuchen, Auswahlkriterien und Konditionen-Verhandlungen hat Alexandra Brune-Will in ihrer Familie gefunden: Die Organisation des Nonbook-Angebots hat mittlerweile ihre Schwester Christine Brune-Schmidt übernommen, genauso wie die Dekoration: „Dafür hat sie ein hervorragendes Händchen.“ In den benachbarten Ortsteilen gibt es noch zwei andere Buchläden. Einen davon wollte Brune-Will ursprünglich übernehmen, dieser Plan hat sich nach einer mehrmonatigen Hospitanz dort zerschlagen, weil der Besitzer sich dann doch entschieden hat, weiterzumachen.

Nach Berufstätigkeit (Möbelindustrie) und Kindern (drei) hatte sie bereits ein Literatur-Studium aufgenommen. „Und dann wollte ich einfach nicht mehr ohne Bücher leben.“ Als ihr das jetzige Ladenlokal, ein Neubau, angeboten wurde, ging alles ganz schnell: „Ich arbeitete Klaus Bramanns Gründung und Führung einer Buchhandlung durch und legte los.“ Die Einrichtung, eine weiß lasierte Mischung zwischen Vintage und Landhausstil hat sie mit einem ortsansässigen Schreiner geplant und realisiert: „Die Angebote der Ladenbauer waren viel zu teuer.“ 70 qm, ein rechteckiger Raum mit Sitzecke. Dort gibt es Kaffee und Lakrids-Kugeln zum Anfixen. „Manche Kunden kommen nur deswegen“. Knapp fünf Prozent des Junimond-Umsatzes werden mit Postkarten gemacht. Auch bei dieser Auswahl ist Individualität Trumpf − und Geschmackssache: Mit Vertriebsfirmen wie Acte Tre, Art à la Card, Gollong, Inkognito, Pickmotion

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Nonbooks bei Junimond: Handverlesen, genauso wie die Buchauswahl

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BuchMarkt Juni 2016

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Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband

stellt hat: „Die Leute, übrigens immer dieselben, kommen gern, lassen sich berieseln und kaufen dann nichts.“ Sehr gut laufen dagegen die viermal jährlich stattfinden Empfehlungsabende und die Spätleseabende. Die werden, zum Preis von fünf Euro pro Person, inklusive Wein und Knabbereien, oft von Gruppen gebucht: „Die Frauen tragen die Bücher hinterher stapelweise aus dem Laden.“ Aufgrund der Lage gibt es bei

die einzige, mit der sie noch direkt arbeitet. Vor einem halben Jahr ist Brune-Will bei Anabel eingestiegen. Eine gute Entscheidung, findet sie: „Spart viel Arbeit. Und wenn ich mehr als drei Exemplare bestelle, komme ich fast auf den Verlagsrabatt.“ Bei einem hohen Maß an Stammkunden ist die Beratungsarbeit besonders essenziell. Entsprechend ernst nimmt Alexandra Brune-Will diese Aufgabe. Ihr Eindruck: „Manche Buchhändler können gut lesen, aber nicht so gut beraten.“ Man müsse den Kunden erst einmal sehr gut zuhören – vor allem, wenn es um Geschenke gehe. „Ich frage sehr genau nach den Vorlieben der Person, die beschenkt werden soll. Dann mache ich einen Vorschlag, oft mit einer passenden Kleinigkeit dazu. Das klappt oft und bringt Umsatz.“ So empfiehlt sie z.B. zusätzlich hochwertige Geschirrtücher von Frohstoff, wenn die Entscheidung für ein Kochbuch fällt: „Kochbücher sind mein besonderes Steckenpferd, weil ich auch selber gerne koche. So etwas macht die Beratung authentischer und somit glaubwürdiger. Ich verkaufe auch nur solche Musik, die ich selbst gerne höre.“ Für Alexandra Brune-Will ist klar, dass sie von dieser Glaubwürdigkeit lebt: „Manchmal rate ich von Büchern ab. Die Kunden sind dankbar dafür.“ Ihre Erfagruppe sagt, Junimond sei ein Frauenbuchladen. Auch an diesem Missverständnis arbeitet die Buchhändlerin: „Seit wir ein Fenster und einen Tisch mit historischen Themen hatten, kommen auch immer mehr Männer in den Laden.“

Junimond so gut wie keine Laufkundschaft. Fast alle sind Stammkunden, viele davon zahlungskräftig, hier im Speckgürtel Kölns am Rand des malerischen Bergischen Landes. Dennoch steige der Umsatz zu langsam. Regelmäßig wertet Alexandra Brune-Will den Ertrag, bezogen auf den Regalmeter, aus. Was sich nicht rentiert, wird umgeschichtet. So gibt es jetzt nicht mehr so Gebietsschutz für die begehrten Teppiche: viel Jugendliteratur wie zu Anfang, dafür mehr Kinderbücher. Die Pappelina-Vorleger gibt es nur bei Junimond Für die Reiseführer-Abteilung kauft sie hauptsächlich nur und Majesty Paper bezieht sie indirekt noch Individual-Guides ein, und bei den Postkarten von über 20 Verlagen. Auch Ratgebern geht es zur Zeit viel um Zen, hier ist ihr Angebot handverlesen, wie bei Meditation und Achtsamkeit. „Das ist einNonbooks nach dem Grundsatz: „Was die fach zu angesagt, um es zu ignorieren. Hier anderen schon haben, brauchen wir nicht mache ich viel mit Random House“, sagt auch noch. Das macht viel mehr Spaß, und die Buchhändlerin. Die Verlagsgruppe ist Barbara Meixner die Marge bei Postkarten rechtfertigt den Aufwand.“ Die Forsbacher merken das auch und haben Alexandra Brune-Will und ihr Geschäft längst ins Herz geschlossen: „Wir bekommen wirklich tolle Rückmeldungen von Kundenseite“, freut sich die Buchhändlerin. „Man hat das Gefühl, sie haben auf uns gewartet und sind jetzt richtig froh, dass wir da sind.“ Wie auf Bestellung kommt eine Kundin herein, die ein Buch abholt und beim Abschied nachfragt, ob es wirklich sein kann, dass es den Junimond erst seit vier Jahren gibt. Zur Beliebtheit tragen sicher auch die regelmäßigen Veranstaltungen bei. Wobei sie aufwändige Motto-Events wie Länder-Literaturabende mit selbstgemachter Verköstigung in der mit kulturellem Angebot gut versorgten Gemeinde bald wieder eingeKollegiale Schwestern: Alexandra Brune-Will (l.), Christine Brune-Schmidt 114

BuchMarkt Juni 2016


Anzeige | Geschenkartikel, Nonbooks

Ja, ich bin ein Lese-Fan! Was haben Borussia Dortmund, Star „libri_x ist traditionell ja ohnehin schon Wars und Helene Fischer gemeinsam? eine Produktwelt für Buchliebhaber“, so Sie haben Fans. Und zwar jede Menge. Gerd Herterich, „aber nun wollten wir Fans, die mit Schal, Tasse oder T-Shirt ganz explizit Lese-Fanartikel machen, ihre Zugehörigkeit zu der entsprechen- ein echtes Bekenntnis zum Lesen.“ den Fangemeinde gerne zur Schau stellen und ihre Begeisterung, ihr „Fansein“ zelebrieren. Bücher haben ja auch jede Menge Fans: die begeisterten Leser. Ob das nun Fans eines bestimmten Autors oder eines bestimmten Genres oder auch eines einzelnen Buches sind – enorm viele Menschen lieben die Welt des Lesens. Und nun können sie dieser besonderen Liebe auch angemessen Ausdruck verleihen! Nämlich als Lese-Fan mit den neuen libri_xProdukten von moses. „Die Idee habe ich von meiner USA-Reise mitgebracht“, so Verleger Gerd Herterich. „Dort ist es viel selbstverständlicher als hier, Statements zu setzen.“

Gestaltet wurden die Lesefan-Artikel von der libri_x-Designerin Stephanie Dünhölter, die als gelernte Buchhändlerin natürlich selber auch Lesefan ist. Die Reihe libri_x ist seit 2005 fester Bestandteil des moses.-Programms und hat sich mit hochwertigen Buchaccessoires und Geschenkartikeln rund ums Lesen einen festen Platz im Buchhandel erobert.

Unter dem Motto „Lesefan“ erscheinen im September stilvolle Accessoires wie Büchertaschen, Magnete mit passenden Sprüchen und kleine Buttons, mit denen man sich auf der Tasche, an der Jacke oder eben auch auf T-Shirt oder Schal als „100% Lesetarier“ oder „Lesewesen“ outen kann.

Die LesefanArtikel sind ab September lieferbar.

Übrigens: Alle moses.-Magnete lassen sich jetzt in zwei DisplayVarianten kombinieren: Zu dem bekannten WerkhausDisplay für 72 Stück gibt es nun ein neues Drehdisplay aus Metall für 144 Stück.


Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband

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Die Wahrheit ist das beste Bild

© Bernhard Hartmann, aus Havana, teNeues Verlag

Der Fotobildband hat bei Kunden über 30 einen sehr hohen Stellenwert – als Geschenk und für die eigene Inspiration. Wir stellen Ihnen spannende Novitäten vor

* Zitat von Robert Capa, Fotograf (1913-1954)

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Bildband

Kuba Es mag damit zusammmenhängen, dass alle damit rechnen, dass sich auf Kuba bald viel verändert, zum anderen ist die Karibikinsel nach wie vor ein angesagtes Reiseziel: Es gibt gleich vier aktuelle Bände über Kuba. Eigentlich auf Wirtschafts- und Sachbuch spezialisiert, ist Midas-Verleger Gregory C. Zäch mit der Midas Collection ganz frisch, seit diesem Frühjahr, im BildbandSegment aktiv. Mit Kuba 1959 (59 Euro) legte er Ende März eine bisher unveröffentlichte Fotoserie des Magnum-Fotografen Burt Glinn vor, die mit aus atemberaubender Nähe aufgenommenen Bildern einen Zeitabschnitt aus der Revolution dokumentiert. „GlaubwürBuchMarkt Juni 2016

digkeit und Relevanz ist für mich die Voraussetzung für einen Bildband. Nur schön anzusehende Bilder sind mir zu wenig. Dafür bin ich zu sehr Fachbuchverleger“, erklärt Zäch seine Programm-Philosophie. Er wünscht sich vom Buchhandel ein wenig mehr Experimentierfreude für solche Bücher und, auch wenn Kuba 1959 für ein Massenpublikum zu eigenwillig sein mag, er ist sich sicher: „Kunden dafür gibt es genug.“ Lee Lockwood zeigt in Castro‘s Kuba. Ein Amerikaner in Kuba (49,90 Euro) mit seinen Reportagen Innenansichten der Revolution in Wort und Bild. Fidel, der auch für stundenlange Reden bekannt ist, gewährte Lockwood u.a. ein siebentägiges Interview. Die Gespräche wurden von Taschen Verlag mit mehreren Hundert, zum Teil noch nie veröffentlichten Fotografien abgedruckt, die das Jahrzehnt zwischen 1959 und 1969 umfassen.


Bei Frederking & Thaler will man mit Cuba expired (98 Euro) an den Erfolg von Nostalgia anknüpfen. Vertriebsleiter Udo Zimmermann: „Bei ‚Nostalgia‘ haben wir gesehen, dass es die Zielgruppe für Bücher mit hohem Anspruch an Bildqualität und Ausstattung (bedrucktes Leinen) durchaus gibt.“ Für das neue Buchprojekt sei mit Werner Pawlok einen Fotograf am Werk, der es verstehe, „die Ästhetik des morbiden Charmes des noch alten Kuba einzufangen“. ET: 12. Oktober. Im August kommt bei te Neues Havana (49,90 Euro) heraus. Der preisgekrönte Fotograf Bernhard Hartmann bietet einen detailreichen, stimmungsvollen und fast klischeefreien Einblick in eine Stadt, die vielleicht nicht mehr lange so aussehen wird.

Menschen Ungewöhnliche und möglichst noch nicht gesehene Blickwinkel auf bekannte Menschen sind eine faszinierende Sache. Diese drei Bildbände lenken diesen Voyeurismus in vertretbare Bahnen. Albert Camus. Sein Leben in Bildern & Dokumenten (29,95 Euro) ist im März bei Edition Olms erschienen. Herausgegeben von Camus‘ Tochter Catherine, gewährt es mit Fotos, Texten und Dokumenten einen intimen Einblick in das Leben des großen Schriftstellers, der sich, wie Catherine Camus sagt, „vor allem darum bemühte, ein wirklicher Mensch zu sein“. Aus ebendiesem Grund ist der Band für Verleger Manfred Olms so wichtig: „Man ist entsetzt vom aktuellen Tagesgeschehen, da gilt es ganz besonders, sich an Autoren wie Camus zu orientieren, der immer gegen blinden Hass und gegen Ausbeutung angeschrieben hat. Seine Ausdauer und seine Unbeirrbarkeit machen auch heute noch Mut. Nicht resignieren, weitermachen.“

PREISGEKRÖNT ! *

Ein beeindruckender Ausnahme-Bildband

Bruckmann Bruckmann Verlag Verlag GmbH, Inf Infanteriestraße anteriestraße 11a, 80 80797 797 Münc München hen

Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband | Special

XXL-Format Preisgekrönte Bergfotografie vom Feinsten, begleitet von spannenden Geschichten. Ein mitreißender Bildband über die Alpen – sagenhaft! 320 Seiten · ca. 200 Abb. € [D] 98,– · € [A] 98,– · sFr. 125,– ISBN 978-3-7343-0926-7

* 2. Platz beim GDT Naturfotograf des Jahres in der Kategorie Landschaften Unter den Gewinnern der renommierten Fotowettbewerbe Global Artic Awards 2013 Memorial Maria Luisa 2013

Auch Verleger lassen signieren: Hejo Emons (re.), Fotograf Terry O‘Neill

Die Welt neu entdecken BuchMarkt Juni 2016

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Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband

Bei Emons ist mit Breaking Stones (39,95 Euro) gerade ein Bildband über eine RockLegende in den Startlöchern herausgekommen, den sich kein Fan entgehen lassen sollte. Die beiden jungen Fotografen Terry O‘Neill und Gerd Mankowitz begleiteten die Rolling Stones in den früher 60er-Jahren durch London, von wo sie vor lauter Arbeit damals kaum herauskamen. „Wir kommen den Jungs natürlich sehr nah, wenn wir diese quasi privaten Fotos sehen. Ich war damals oft in London, und wenn ich besser aufgepasst hätte, wäre ich ihnen auf der Straße begegnet“, glaubt Verleger Hejo Emons, der die Lizenz vom ACC Verlag erworben hat. Der Band kam pünktlich zur Terry O’Neill-Ausstellung in München heraus (noch bis 4. Juni). Zwei Tage lang durfte Fotograf Peter Angelo Simon Muhammad Ali in seinem Privatleben ablichten, während der sich fit machte für den legendären Kampf gegen George Foreman 1974 in Zaire. Muhammad Ali Fighter’s Heaven 1974 (49 Euro) zeigt eine Auswahl aus 33 verschossenen Filmen, die einen sehr persönlichen Eindruck von dem Ausnahme-Boxer vermittelt. Wie schon in Kuba 1959 möchte Gregory C. Zäch, Verleger von Midas Collection, mit diesem Buch seinen Anspruch an „illustrierte, ernsthafte, inhaltsorientierte Nonfiction“ unterstreichen. ET: November.

© Ingo Arndt, aus GrasArt, Knesebeck

Mit der Kombination aus einmaligen Landschaftsund Tierbildern, extremen Detailaufnahmen und so informativem wie unterhaltsamen Text will Arndt nun mit dem Band GrasArt (49,90 Euro, ET: 21.9.) an diesen Erfolg anknüpfen. In kunstvollen Nahaufnahmen, wie auch in monumentalen Landschaftsbildern zeigt Arndt die unterschätzte Pflanze von einer nie gesehenen Seite. Der Autor wird Auftritte in den Medien haben, es gibt diverse Ausstellungen in großen Naturkundemuseen und eine eigene Internetseite zum Buch bzw. dem GrasArt-Projekt, die auch einen Making-Of-Film bereithält.

Natur und Reise Bei den Dauerbrenner-Themen Natur und Reise ist der „Sehnsuchtsaspekt von Bedeutung“, weiß Birte Döring, Vertriebsleiterin bei Knesebeck. Die Fangemeinde orientiere sich hier gern an bewährten Fotografen. So wie Ingo Arndt, dessen Architektier mit über 10.000 verkauften Exemplaren noch einen guten Platz auf der Backlist hat. 118

Ganz anders gehen Calina und Wolfgang Kunth vom Kunth Verlag bei der Erfolgsreihe Die Farben der Erde vor: In Kooperation mit bewährten Fotoagenturen stellt das Verlegerpaar eine Auswahl aus den besten Fotos der jeweiligen Region zusammen, die dann im Buch zum Teil BuchMarkt Juni 2016

bis auf einen Meter ausklappbar sind. Nur so könne man die gewünschte Qualität und auch Bandbreite an Aufnahmen erreichen: „Schließlich kann ein einzelner Fotograf kaum einen ganzen Kontinent umfassend bereisen, bzw. fotografieren“, ist Calina Kunth überzeugt. Als Verlegerin ist sie gleichzeitig für den internationalen Vertrieb zuständig und weiß: „Es gibt nichts Vergleichbares auf dem Weltmarkt.“ Im Herbst erscheint mit Asien (98 Euro) der sechste und letzte Band der Reihe. Weil dies nicht nur preislich, sondern mit einem Gewicht von 7 kg auch logistisch gesehen eine Herausforderung für die Kunden ist, gibt es zeitgleich mit dem Asien-Band die „Volksausgabe“, wie Wolfgang Kunth sie nennt. Die Komplett-Edition, gleicher Inhalt, kleineres, dennoch stattliches Format – der Schuber wiegt immer noch 10 kg – über 2.000 Seiten, ca. 10.000 Fotos, bis Jahresende zum Subskriptionspreis von 120 Euro. Für 30 Euro kann man die Bücher auch einzeln kaufen. „Nicht jeder kann 98 Euro pro Band bezahlen“, so Wolfgang Kunth. Dabei betont er auch, dass man diese Bücher nicht für Menschen mache, die jede Woche gegen Angst vor Überfremdung demonstrieren. „Wir versuchen, in unseren Büchern, das Positive und Schützenswerte an den jeweiligen Regionen herauszustellen. Es ist uns ein Anliegen, solche Werte zu transportieren. Schließlich gibt es nicht nur in Bayern schöne Berge.“ Barbara Meixner


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Ikea ist an allem schuld Die edition moses wird 25 Jahre jung. Aber Verleger Gerd Herterich ist schon viel länger in Sachen Themenwelten unterwegs. Auf die Verlagsgründung hat ihn Ikea gebracht – und von da hat er auch die Idee für die Themenwelten mitgenommen

Gerd Herterich: „Der Mitnahmeeffekt ist der größte Vorteil des stationären Handels gegenüber dem Internet“

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Interview

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ar die Gründung von moses. Ihre Idee? Und was hat Ikea damit zu tun? Ikea hat tatsächlich eine ganze Menge damit zu tun: Ich habe vor der Verlagsgründung 15 Jahre dort gearbeitet – damals war Ikea neu in Deutschland und hat viel von dem skandinavischen Geist mitgebracht, was hierzulande Ende der 70er-Jahre noch fremd war: Ein sehr offenes Miteinander, flache oder eigentlich gar keine Hierarchien, eine „alle packen mit an“-Mentalität. Diese Unternehmenskultur hat mich begeistert, das hat unheimlich viel Spaß gemacht und war eine sehr gute Schule. Ich habe vieles davon mitgenommen zu moses. Und die Idee, einen Verlag zu gründen ist eigentlich auch Ikeas Schuld: Ich war dort zuständig für die Ikea Family-Produkte und wollte Bücher exklusiv für die Family-Kunden machen. Da ist es einfach praktischer, wenn man dafür auch gleich einen eigenen Verlag gründet. Ich habe dann ziemlich schnell gemerkt, dass mich diese VerlagsSache sehr reizt und ich nach 15 Jahren auch gerne „was eigenes“ machen möchte. moses hat also am Anfang seiner Geschichte Bücher für ein Einrichtungshaus gemacht und ist heute einer der größten Nonbook-Anbieter für den Buchhandel. Klingt erstmal nach einem Widerspruch … …, stimmt, aber das ist es gar nicht: Ikea bietet seinen Kunden Einrichtungskonzepte als in sich stimmige Lebenswelten an. Diesen Grundgedanken, dass man Themen besser verkaufen kann als das einzelne Produkt, bringt das moses.-Programm jetzt in den Buchhandel. Am Anfang standen meist die Bücher im Mittelpunkt einer Produktwelt – das berühmte Becherlupenbuch mit der passenden Becherlupe dazu, die wir bis heute im Programm haben. Inzwischen steht für uns bei der Programmplanung das Thema selbst im Vordergrund ,und wir suchen und kombinieren die passenden Produkte dazu. Wie oder wo finden Sie Themen? Ich bin ein neugieriger Mensch. Ich habe unheimlich viel Spaß daran, Dinge auszuprobieren und mag verrückte Ideen. Nicht alles kann man dann auch in moses.-Produkte übersetzen, aber mit offenen Augen BuchMarkt Juni 2016

durch die Welt zu gehen, ist eine Grundvoraussetzung. Die Produktmanager und auch Nina Tebartz und ich sind viel unterwegs. Nicht nur auf den großen internationalen Messen, auch in den europäischen Großstädten und in den USA. Manchmal sind es gleich fertige Produktideen, die wir mitbringen, manchmal nur Farben oder Stile, aus denen wir dann etwas machen. Worauf kommt es an, damit ein Thema im Handel funktioniert? Wir orientieren uns bei der Themenfindung zunächst einmal sehr eng an den Bedürfnissen unserer Kunden. Ein gutes Beispiel ist da unsere Reihe libri_x, die inzwischen seit über zehn Jahren im Programm ist. Accessoires und Geschenkideen für Buchliebhaber – das hat uns im Buchhandel die entscheidenden Türen geöffnet. Mittlerweile lassen sich aber auch ganz neue Themen im Handel einführen, wenn sie in sich stimmig sind und gut inszeniert werden. Aber hier kommt es eben immer auf die Auswahl an. Es passt längst nicht jedes Produkt oder jedes Thema in jeden Laden. Sie haben mitgeholfen, einen neuen Markt für den Buchhandel zu öffnen. Sind Nonbooks jetzt die Rettung für den stationären Buchhandel? Der stationäre Handel hat einen enormen Vorteil gegenüber dem Online-Handel: den Mitnahme-Effekt. Der setzt beim Kunden ein, wenn ein Thema gut inszeniert ist. Man bleibt stehen, hat richtig Lust, was zu kaufen, hat selber Assoziationen zu den Produkten, wem man das schenken könnte… Als Händler braucht man dazu auch eine große Portion Mut: Sich für ein Thema zu entscheiden und das richtig aufzuziehen, dafür andere Dinge ganz bewusst wegzulassen. Sie sind dieses Jahr 60 geworden, da darf eine persönliche Frage erlaubt sein: Was gibt es für Sie neben moses? Die berufliche Neugier lässt sich natürlich als Privatmensch nicht unterdrücken, ich habe ziemlich viele Themen, die mich interessieren: Musik zum Beispiel. Ich höre mir die verschiedensten Musikstile an, gehe gern in Konzerte, um die Künstler live zu erleben. Dafür nehme ich auch Nachtschichten am Rechner in Kauf, um noch Karten zu ergattern. Ich gehe auch sehr gern ins Theater und bin ein Filmfan. Und wie gesagt – ich reise gerne. 


Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband | Special

MIDAS THE FINE ART OF PUBLISHING

Haben wollen Konzeptionelle Warenpräsentation oder Dekoration? Inszenierungs-Fachfrau Sabine Gauditz erklärt den Unterschied am Beispiel der moses-Themenwelten

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Stimmige visuelle Kommunikation: Wenn Farben, Produktdesign und Zielgruppenansprache Hand in Hand gehen

192 192 Seiten, Seiten, Hardcover Hardcover mit mit SU, SU, 24,5 24, 5 x 30,4 30,4 cm cm ISBN 978-3-907100-59-2, 59 €, Frühling 2016 Infos & Leseprobe: www.midascollection.com

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er in seiner Buchhandlung Bücher und Geschenkartikel nicht nur auf Tische und in Regale stellen möchte, sondern seine Kunden mit Warenbildern verzaubern will, muss das Augenmerk bereits beim Einkauf auf die spätere Inszenierung lenken. Die Warenpräsentation, besonders auf den Tischen, ist in der Beratung der entscheidende Faktor des Verkaufsprozesses in der Buchhandlung. Denn nur wenn das „Haben wollen“, also der Kaufimpuls, geweckt wird, klingelt die Kasse. Dekoration verursacht Kosten, konzeptionelle Warenpräsentation bringt Umsatz. Auch kommuniziert gut präsentierte Ware mit mehren Kunden gleichzeitig, während sich der Buchhändler im Verkaufsgespräch immer nur einem Kunden zuwenden kann. Deshalb sollte ein Tischaufbau nicht dem Zufall überlassen, sondern sorgfältig geplant und umgesetzt werden.

Zehn Punkte, die Sie beim Tischaufbau beachten sollten 1

Bei der Sortimentsauswahl sollte

man die erhoffte Umsatzerwartung pro Quadratmeter im Auge behalten, denn nur eine gewisse Menge an Ware wird den gewünschten Warendruck erzeugen. Wer sich beim Einkauf darauf beschränkt, jeweils nur eine Verpackungseinheit zu bestellen, wird sich bei der späteren Warenpräsentation schwer tun. 2

Die optische Kombination der be-

treffenden Produkte hat oberste Priorität. Dabei geht es nur bedingt um den eigenen Geschmack, sondern in erster Linie um die Erwartungen der entsprechenden Käuferzielgruppe. Zusatzsortiment im Buchhandel bedeutet nicht, Tassen, Blech-

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176 Seiten, Hardcover mit SU, 22 x 27,5 cm ISBN 978-3-03876-103-7, 49 €, ET: Herbst 2016 75. Geburtstag Muhammad Ali am 17. Jan. 2017

Midas

Collection


Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband

schilder oder Duftkerzen anstelle von Büchern auf den Tisch zu stellen, sondern eine visuelle Geschichte mit einem Mix aus passenden Geschenkartikeln und Büchern zum Leben zu erwecken. Dabei müssen die Bücher nicht nur thematisch, sondern auch optisch, durch die grafischen Elemente und die Farbe des Buchcovers, in Einklang mit der Gestaltungsidee stehen. 3

Wer eine Verlagsvorschau mit dem

zweiten Blick fürs Kreative durchblättert und dabei nach spannenden Farbkontrasten oder interessanten grafischen Gestaltungselementen Ausschau hält, entdeckt viele Einzelheiten, die im Zusammenspiel mit passenden Zusatzprodukten zu einem optischen Highlight werden können. Die Idee für eine POS-Inszenierung kann schon ein einzelnes Buchcover liefern. Blättert man z.B. durch die Verlagsvorschau des moses Verlages, finden sich Themenwelten, die durch kleine Ergänzungen zu individuellen Inszenierungen werden. So wird beispielswiese bei dem Reisezubehör der moses-Aktion „Fernweh“ durch die hell- und dunkelbaue Farbgestaltung der Displays, der Typografie und der Bildelemente (wie Koffer oder Flugzeug) eine perfekte Dekoidee mitgeliefert. Einzelne Produkte der Serie wie die Anti-Stress-Ball-Weltkugel oder die Büchertasche mit Wolkenmotiv eignen sich hervorragend als Blickfang. Damit die kleinteiligen Produkte vor der unruhigen Optik der Buchhandlung zur Geltung kommen, ist eine passende unifarbige Stoffbahn ein optimaler Hintergrund. 5

Farbe ist das kostengünstigste Ge-

staltungselement, das als Stoffbahn über dem Tisch das Thema kommuniziert 122

 Der Aufbau muss eine klare visuelle Gesamtaussage haben  Farbe ist das kostengünstigste Gestaltungselement  Unterschiedliche Höhen bringen Spannung in den Aufbau  Auf Struktur achten – Produkt- und Farbcluster bilden  Laufrichtung der Kunden beachten  Bei Highlight-Tischen auf eine gute Fernwirkung achten  Strahler nach jeder neuen Inszenierung überprüfen und wenn nötig neu ausrichten  Die Ware muss für den Kunden einfach erreichbar sein  Darauf achten, dass kein „DominoEffekt“ entsteht (nichts darf umfallen)

Der Kunde muss das Thema des

Tisches auf den ersten Blick erkennen, und die emotionale Komponente darf nicht zu kurz kommen. Am effektivsten funktioniert dies, wenn sich das Thema von selbst erklärt: Je klarer die visuelle Aussage des Tisches ist, desto mehr Emotion. Je unklarer, desto mehr Verwirrung und Desinteresse. Innerhalb weniger Sekunden fällt das Unterbewusstsein seine Entscheidung: Ist die Neugier und das Interesse geweckt, wird sich der Kunde näher mit dem Angebot befassen, wird sein Auge überfordert, geht er weiter. 4

Checkliste Tischaufbau:

und die Wirkung der Ware verstärkt. Die gewünschte Blickführung tritt allerdings nur dann ein, wenn die Stoffbahn nicht zu klein geraten ist, und auf keinen Fall die Optik einer Tischdecke hat, sondern als gerader Läufer bis knapp über den Boden reicht. Die Zielgruppenansprache und Aussagekraft des Aufbaus verändert sich, je nachdem, welche Farben zum Einsatz kommen. 6

Wird ein Plakat als Werbemittel

verwendet, ist es besser, ein ansprechendes Bildmotiv als tragendes Element einzusetzen und dieses mit wenig Schrift zu kombinieren. Denn Bilder erzeugen Stimmungen, werden leicht im Unterbewusstsein abgespeichert und haben einen großen Erinnerungswert. Am einfachsten ist es, ein passendes Buchcover oder Bildmotiv der Nonbook-Serie auszuwählen (beim Verlag nach der Datei anfragen) und das Cover im Copyshop als Plakat auszudrucken. Kontrastreicher und spannender wird der Tischaufbau mit dreidimensionalen Objekten. Verschiedene Stapel-Höhen erzeugen Spannung für das Auge des Betrachters, und ermöglichen es auch, eine größere Warenmenge strukturiert aufzubauen. Dies bedeutet für den Einkauf: Produkte gezielt auswählen, und bei stapelbaren Displays in unterschiedlichen Aufbauhöhen planen. 7

Um das Auge zu führen, bietet es

sich an, nach dem Arenaprinzip oder dem Pyramidenprinzip zu arbeiten, wenn es der Abverkauf der Produkte auf dem Tisch zulässt. Dies bedeutet, der optische BuchMarkt Juni 2016

Highlight-Titel (das optisch „schwerste“ Produkt mit der besten Fernwirkung) ist der Mittelpunkt des Tisches, von dort aus erfolgt der weitere Aufbau. Dabei sollte man darauf achten, dass der Tisch je nach Aufbauprinzip einen oder mehrere Fokuspunkte hat. Ist die Blickführung zwischen Ware und Eyecatcher stimmig, wird das Auge nicht abschweifen, sondern mit Interesse das angebotene Sortiment betrachten. Es ist eben sowenig verkaufsfördernd, alle vorhandenen Bücher und Nonbooks, die inhaltlich zum Thema passen, mit auf den Tisch zu legen, wie zu viele unterschiedliche Farben zu verwenden. Die visuelle Geschichte des Tisches muss klar strukturiert und schnell erfassbar sein, sonst flaut das Interesse sehr schnell ab und der Blick wendet sich neuen Dingen zu, ohne dass eine Kaufentscheidung fällt. Bei der Inszenierung hat der Grundsatz „Weniger ist mehr“ höchste Priorität. 8

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Neben der emotionalen Kompo-

nente ist das „Nutzenversprechen“ des Aufbaus ein wesentlicher Kaufauslöser. Es bringt kein Geld in die Kasse, wenn der Kunde vor einem Tisch steht und denkt „wie interessant“ und nichts kauft. Er muss erkennen, welchen Mehrwert die Ware für ihn hat. Das Bedürfnis „das will ich haben“ muss gegenüber dem Verlust „ich muss Geld ausgeben“ überwiegen. 10

Wer seine Kunden immer wieder mit

einer neuen Optik des Verkaufsraumes überraschen möchte, ist gut beraten, Warenbilder nicht auf normalen Büchertischen zu präsentieren, sondern besondere, zum Thema passende Präsentationsmöbel einzusetzen. Bei der libri_x- Serie bietet sich z.B. ein Vintage-Schreibtisch oder eine schwarze Holzplatte auf zwei Böcken an. Mit einem schwarzen Stuhl oder einer Schreibmaschine entsteht die Grundlage für eine visuelle Geschichte zur Ware. Auch müssen Nonbooks nicht zwingend auf dem Tisch liegend präsentiert werden. Stoffbeutel können mit S-Haken an einer Metallkette präsentiert, und Tassen, an bunten Satinbändern abgehängt, zum Blickfang werden. Eine stimmige visuelle Kommunikation entsteht, wenn Farben, Produktdesign und Zielgruppenansprache Hand in Hand gehen. Der Aufbau schafft die Bühne für die Ware, das Produkt wird zum Star im Verkaufsraum. 



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Impressum | BuchMarkt Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Friederike von Diest (-59) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Jürgen Christen, Gütersloh Tel. + Fax: 05241/9987270 (juergen.christen@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel.: 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondent München: Ulrich Störiko-Blume, Tel.: 089/9570656, (us@stoerikoblume.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel.: 030/769023 - 45, Fax: - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Ursula Bachhausen, Gerhard Beckmann, Klaus Berthold, Holger Ehling, Jeannette Faure, Matthias Koeffler, Simone Leinkauf, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Georg Schumacher, Stephanie v. Selchow, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Vertrieb: Katharina Sprenger (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 49 Postbank Essen: IBAN DE77360100430146889439 Volksbank Meerbusch EG: IBAN DE35370691647202198010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 25.05.2016 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel.: 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax: 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel.: (0 27 42) 9 32 38, Fax: (0 27 42) 93 23 70, E-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829 PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen www. pefc.de

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Whisper | Szene

Leserbrief prehead

„Nur headline Mut!“

A

ls Reaktion auf die Berichterstattung zur Preispolitik der Verlage im April-BuchMarkt schickte uns Buchhändlerin Sara Willwerth einen Brief, den sie mit Kollegen aus ihrer Erfa-Gruppe verfasst hat. Darf dieses Buch 36 Euro kosten? Wir, dass sind die Buchhändler und Buchhändlerinnen der Erfa Gruppe Synergetik. Wir repräsentieren einen Unternehmertyp, den es so häufig gar nicht mehr gibt: Erfolgreiche, inhabergeführte und erfolgsorientierte Buchhandlungen. Immer wieder stellen wir aber (seufzend) fest: Ein wichtiger Teil der unternehmerischen Einflussmöglichkeiten liegt nicht in unseren, sondern in den Händen der Verlage: Die Preiskalkulation der Bücher. Damit ergibt sich – im Gegensatz zum Zu billig: Sara Willwerth mit Büchern, die allesamt 9,99 Euro kosten. Das Buch, das sie hochhält kostet Buchhandel – für die Verlage nicht nur die Chance, 8,99 Euro, ist allerdings auch von 1999 und trägt den sondern vor allem die Verprogrammatischen Titel „Der Tanz der Kriegerin“ antwortung die Branche zu gestalten. Wir sind voller Ideen und immer bereit, unser Repertoire für das Selbstbewusstsein, das wir selber in den Verkauf auszuweiten, allmählich sind unseren Firmen vertreten. Unsere Kunaber nicht nur unsere Ideen und unser Hand- den kaufen Bücher. Sie kaufen Spannung, lungsspielraum, sondern auch wir erschöpft. Information und Emotion, keine PREISE! Wir meinen: Dieses Buch darf sogar 46 Wollt Ihr uns denn noch als Kunden? Euro kosten. Nur Mut! Dann erwarten wir: Eine BuchpreisgeSara Willwerth (Buchhandlung Weber, Erkrath), staltung, die sich kurzfristig durch einen Sabine Carstens (Buchhandlung Wagner, Preissprung und langfristig substanziell Ingelheim), Manuela und Hans Bernd Eissing, erhöht und sich der allgemeinen Preisstei- (Buchhandlungen Eissing, Leer und Papenburg), gerung anpasst. Peter Buchen (Buchen Bücherwelten, Andernach), Wir sehen so viele schöne Bücher mit Claudia und Erich Kleene (Bücherinsel, Dieburg), niedrigen Preisen. Hochwertige Produk- Rainer Thiemann (Logos Buchhandlung, Bitburg), Marcus Mesche (Buchhandlung Gollenstede, te dürfen auch hochwertige Preise haben, Heinsberg) da wünschen wir uns von den Verlagen

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Whisper | Szene

Inserentenverzeichnis

Kopfnuss

Wen oder was suchen wir?

H

eute lade ich Sie ein, nach einem Verlag in der Bundesrepublik zu suchen, der die Stimme einer sprachlichen und ethnischen Minderheit darstellt. Diese Minderheit ist auf westslawische Volksstämme zurückzuführen, die während der Völkerwanderung ein größeres Gebiet in Besitz nahmen, das von den germanischen Stämmen verlassen worden war. Im Zuge der deutschen Ostkolonisation wurden die Stämme unterworfen und christianisiert, ihre Siedlungen aber blieben erhalten, ja es wurden von der Minderheit neue gegründet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts zählte man noch rund 160.000 Bewohner, die eine der beiden Sprachen der Minderheit oder einen der Grenzdialekte beherrschten. Heute sind es nach Schätzungen zwischen 20.000 und 30.000 Personen. Aus dieser Gruppe kommt übrigens der dienstälteste Ministerpräsident eines der deutschen Bundesländer. 1912 wurde ein Dachverband gegründet, in dem sich Vereine versammelten, welche die Tradition, die Kultur und die Sprachen der Minderheit pflegten. Der Verband widersetzte sich im „Dritten Reich“ der Gleichschaltung und wurde verboten und enteignet. Kaum waren am Ende des Zweiten Weltkrieges die letzten Truppen abgezogen, wurde er neu gegründet. Als Vertreter eines – wenn auch kleinen – slawischen Brudervolkes genoß er zunächst die Sympathie der Besatzungsmacht, wurde aber bald völlig von der SED vereinnahmt. Nach dem Ende der DDR wurden in einem Zusatzprotokoll zum deutschen Einigungsvertrag und in Ländergesetzen die Rechte der Minderheit anerkannt. Dazu gehören zweisprachige Orts- und Straßenschilder und eine eigene Flagge. Eine Stiftung, die vom Bund und von zwei Bundesländern getragen wird, sichert die Einrichtungen der Minderheit, zu denen neben dem Dachverband und wissenschaftlichen Instituten der gesuchte Verlag gehört. Er trägt den Namen des Dachverbandes, der auf Deutsch „Heimat“ bedeutet. Eine nationalbewusste Literatur in den beiden Sprachen hatte sich erst im 19.

Heinold fragt, Sie antworten: Bitte lesen Sie aufmerksam unser Rätsel und senden Sie uns die richtige Antwort! Bitte senden Sie die Lösung an: BuchMarkt, Sperberweg 4a, 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, E-Junil: heinold@buchmarkt.de

Und bitte das Stichwort „Heinold fragt“ nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 17. Juni 2015 Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar: „Bücher und Buchhändler“ von Wolfgang E. Heinold, 5. neubearbeitete Auflage, 239 S., Bramann 2007 Die Lösung aus Mai lautet Claude Garamond (die ausführliche Auflösung finden Sie auf www.buchmarkt.de). Gewonnen hat Sabine Klees, Gießen

Jahrhundert entwickelt. Während frühere Publikationen in den beiden Minderheitssprachen in privaten Unternehmen erschienen, wurde der gesuchte Verlag im Jahre 1958 als volkseigener Monopolbetrieb gegründet. Auf ihm lastete – wie auf allen DDR-Verlagen – die Hypothek der vollständigen Abhängigkeit vom SED-Staat. Und so sieht der Verlag heute aus: Neben Belletristik, Kinder-, Sach- und Hörbüchern erscheinen Lehr- und Lernmatialien sowie eine Abendzeitung, eine Wochenzeitung und drei kulturelle Zeitschriften, darunter eine religiöse. Zunehmend werden digitale Medien (E-Books und E-Paper) genutzt. Es dominieren die beiden Sprachen der Minderheiten, aber es werden auch deutschsprachige Veröffentlichungen herausgebracht. Auch wird im Verlagsgebäude als einzige ihrer Art eine Buchhandlung mit angeschlossenem Antiquariat betrieben, die sich auf die vom Verlag gepflegten Sprachen spezialisiert hat.

Aladin Audio Media Aufbau Bastei Lübbe Blanvalet Bookchair Bruckmann C.H. Beck Coppenrath Diogenes dtv DuMont Buchverlag Ebuch Edition Fackelträger Egmont Emons Europa Verlag Fischer Tor Folio Frankfurter Buchmesse Frech Freies Geistesleben Gmeiner Gräfe und Unzer Groh Hädecke Harper Collins Heyne Hoffmann und Campe Kiepenheuer & Witsch Klett Cotta Lappan LEO Verlag MairDuMont Midas Moses Murmann Pendragon Suhrkamp te Neues Trinity Kreativ Trinity Verlag Wagenbach

U3, 23 73 19 86-87 80-83 123 117 17 9 15 2, 3 30-31 69 61 44-45 74-75, 91 4-5, 24-25, 48-49 102-103 89 U2 65-67 107 95 1 105, 109, 113 136 U4, 13 76-77 35 40-41 27 111 128-129 59 121 115, Zusatzumschlag 7 93 21 119 52-53 63 71

Beilagen BuchMarkt Titelschutz

„Die Buchstarts des Monats“ Das neue Format im BuchMarkt

Sprechen Sie mich an: Kirsten Peters Anzeigenleitung Tel.: 02150 9191-27 E-Mail: kirsten.peters@buchmarkt.de

Heinold fragt: Wie heißt der Verlag, und wo ist sein Sitz?

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ass der frühere Random HouseCEO Dr. Joerg Pfuhl „rückfällig“ geworden ist (buchmarkt.de vom 17.5.), ging wie ein Lauffeuer durch die Branche. Die Vorschusslorbeeren für den künftigen CEO der deutschen Holtzbrinck-Buchverlage kommen aber jetzt schon von allen Seiten (auch von seinen alten Kollegen). Denn in seinen zwölf Jahren bei Bertelsmann hat er sich überall höchsten Respekt und Anerkennung erarbeitet. Einer der früheren Wettbewerber sagt mir dazu: „Ich bin total begeistert. Er ist der vermutlich einzige Mann, der diesen Job kann und den alle GF-Kollegen aus den HoltzbrinckVerlagen wirklich begrüßen. Eine echte Verstärkung für uns, in jeder Hinsicht.“ Auch das ist ein Indiz dafür, dass es keine Floskel ist, wenn Pfuhl sagt, dass er sich auf die (auch für ihn überaschend gekommene) „Zusammenarbeit mit einigen der talentiertesten Verleger und Kollegen der Branche“ freue. Bis zu seinem Amtsantritt will Pfuhl auf Tour gehen, um sich seinen neuen Kollegen vorzustellen – alle ja gestandene Verleger, die froh sein dürften über einen Gesprächspartner, der nicht immer erst aus den USA anreisen muss. Das alles klingt nach künftiger Diskussion auf „Augenhöhe“ – bestenfalls folgt jetzt die interne Diskussion, wer sich zu den „einigen der talentiertesten Verleger und Kollegen“ zählen darf.

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achen wir dazu einen Ausflug in die (Verlags-)Welt der Musik: Bevor Markus Naegele Lektor bei Heyne und inzwischen Verlagsleiter des neugeschaffenen Verlagsbereichs Heyne Core wurde, war er als Musiker, Labelmacher, Bandmanager, Radio-DJ und Booker in der Welt des Rock‘n‘Roll aktiv. Bei Heyne konnte er seine Passion als Lektor der Memoiren von Keith Richards, Lemmy oder Willie Nelson weiter am Leben

Passion Musik (I): Markus Naegele (2. v. l.) und seine Band „Fuck Yeah“

halten. Gerade arbeitet er an der Autobiografie von Bruce Springsteen, die im Herbst auf den Markt kommt. Seit einiger Zeit greift er aber auch selbst wieder in die Saiten – als Sän-

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Klatsch & K Tratsch Christian von Zittwitz cvz@buchmarkt.de

ger und Gitarrist der Smash-Pop-Garage-Band Fuck Yeah. Am 22. Juli kommt deren Debütalbum auf den Markt, dann wird auch endlich das sagenumwobene Video zum Titelsong mit Franz Dobler als Luftgitarre spielender Stargast veröffentlicht, das u.a. von Gerhard-PoltSpezi Hanns Christian Müller gedreht wurde. Wer die Band supporten will, kann übrigens auf www.startnext.com/crowdfuckyeah deren Crowdfunding-Kampagne unterstützen; das erste „offizielle Video“ der Band findet sich auf Youtube unter https://youtube/NkcPgU7zqco. Kürzlich noch hat sich dort auch Jörg Pfuhl als Fan geoutet: „Starker Auftritt einer jungen Nachwuchsband! See you in Hamburg!!!“ So schnell kann das gehen (s. o.), daraus wird jetzt wohl erst mal nichts. Wenn, dann wird man sich wohl eher mal in Stuttgart sehen.

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laus G. Förg (Rosenheimer Verlagshaus) hat im vorigen September sogar schon das 35. Jubiläum seines Prisma Jazz Quintetts feiern können. Dessen Auftritte im Rosenheimer Le Pirate sind in der Regel ausverkauft; das letzte Konzert um Ostern herum erbrachte einen Reinerlös von 2000 Euro für den örtlichen Palliativverein. Als ich ihm erzählte, dass ich einer seiner Fans sei, aber kürzlich beim Verkauf meines alten Wagens vergessen habe, seine CD aus dem Wechsler zu nehmen, hat Klaus gefrotzelt: „Du Schnarcher, Du hättest den doppelten Preis für Deinen Wagen bekommen, wenn Du das dem Käufer gesagt hättest.“ Ich habe von ihm aber Ersatz

Passion Musik (II): Klaus G. Förg (r.) mit dem Rosenheimer „Prisma Jazz Quintett“

bekommen und werde mich mit Bill Moodys Jazz-Krimi Der Spion, der Jazz spielte (polar Verlag) revanchieren, den ich gerade zu Ende lese. Moodys Bücher (bisher im Unions Verlag erschienen, u.a. Auf der Suche nach Chet Baker) machen süchtig auf guten Jazz, wie ihn übrigens auch Michel-Verleger Hans Hohenester seit fast 40 Jahren mit seinem Michel Quartett macht, in dem er das Saxophon spielt, mit selten warmem Sound, wie ich ihn gut finde.

uf YouTube lohnt dann auch ein Klick auf die Seite von Marcellino & Friends: Dort findet sich ein Film mit „Spicy Rock vom Gastro-Guru“, wie Bandgründer Marcellino Hudalla seine Musik beschreibt: Der Erfinder, Herausgeber und rst Mitte Juni soll verraten werden, woran langjährige Verleger der Marcellino-Restaurantführer hat schon 1967 das erste Mal als ein Team um Jan Weitendorf arbeitet (es geht wohl um die Gründung neuer Sänger in einer Band auf der Bühne gestanden; Verlage und um Kommunikationswege für Verlaheute ist nach dem Verkauf seines Verlages die ge und Buchhandlungen, dazu von ihm begründete Hilfsorganisation Marcellino’s weitere Dienstleistungen), alCharity by pane e vino e.V. les noch streng geheim. Desund die Rockmusik der Mitwegen ist das Firmenschild (s. telpunkt seines Lebens. Mit Foto) im Hamburger Stadtteil seiner Band hat er schon in Winterhude auch noch überMünchen im Bayrischen Hof, klebt, aber man hat schon einiin Stuttgart im Airport, in ge bekannte Gesichter ein- und Frankfurt im Atelier Amador, ausgehen sehen: Michael Böhin Köln im Blue Shell oder in me, früherer Oetinger-GF, der Düsseldorf auf dem Barbawohl eine Vertriebsgesellschaft rossa-Platz beim Saitta-Fest gegründet hat; den ProgrammMacher Knut Reinoss (früher auf der Bühne gestanden. Sein neuestes Projekt sorgt Carlsen), den Lizenz-SpeziVerhülltes Firmenschild mit Chaka Chaka – Tropialisten Johann Gutjahr und in HH: Noch geheim, was cal Remix – Extended für den Hersteller Jan Kermes Jan Weitendorf plant beste Party-Simmung. (beide bisher bei HoCa).

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Wenn wir von Erinnerungen Wie Bücher wirken herumflog, ist hier überaus weich gelandet. So sind Erinnerungen: sprechen, meinen wir Gegenimmer ein wenig dehnbarer, unstände, die für ein Erlebnis stehen. Manchmal teuer erworschärfer und weicher als die hart ben und schon darum wertvoll, konturierte Realität. manchmal einfach nur KrimsWenn man das Buch aufschlägt, krams – jedenfalls für andere, geht’s sofort los, denn links ist eine die nicht dabei waren und schon Tasche aufgeklebt, in der ein Nachmit dem Müllbeutel in der Hand druck eines Plakats der Beatles und eine DVD steckt. Also erstmal das fragen: „Kann das nicht weg?“ Professionell hergestellte Plakat rausfingern und wie eine Erinnerungshilfen dieser Art Karte ausbreiten und den Schatz sind Souvenirs. Sie werden nur entdecken. hergestellt, um sich zu erinnern. Im ganzen Buch, das die GeJa, das kann meistens weg. Die schichte dieser Band anhand unzähliger Bilder erzählt, sind kompliziertesten Erinnerungen Kuverts eingeklebt, die einzelne sind die, von denen man sich nachgedruckte Devotionalien der kein Teil mitnehmen konnte, den Auftritt einer Band in den vier Evangelisten der Musik enthal1970ern zum Beispiel. Davon ten. So blättert man sich lesend und bleibt allenfalls ein verwackeltes schauend und in den Kuverts fumBild oder die Eintrittskarte. Alles melnd durch das Buch, zieht die andere, eine verbeulte Coca-Cokleinen und größeren Autogramme, la-Dose, eine zerbrochene Brilhandgeschriebene Titellisten von le, steht mit dem Ereignis in nur Konzerten, Programmhefte und sehr individuell nachvollziehEintrittskarten heraus. barer Verbindung – eigentlich Lesend und still ist man in den Beatles-Box aus der Edition Olms: „Eine Kiste in einer magischen. Mit ihnen Büchern über die nicht gerade der Erinnerungen an unzählige musikalische Wunder“ verschwände die Erinnerung nun leisen Bands wie „U2“, „Black wirklich in der Mülltüte. Sabbath“ und „Nirvana“ tätig, das Was wir hörten, allemal mit Begeiste- tiefen Vergangenheit, die, weit über Text eigene Gehör hat ja ohnehin gelitten. Und rung, senkt sich tief in unser Bewusstsein und Bild hinaus, in nahezu materialisie- selbstverständlich sind alle diese Boxen ein und ist auch nach Jahrzehnten plötz- render Weise tiefe Erinnerungen herauf- von Olms in der Lingua Franca des Pop lich da. Darum bleibt alles Vorlesen immer zubeschwören helfen. geschrieben, in englischer Sprache. auch eine Art von liebender Zuwendung, Eine Fan- und Material-Box mit Buch, Nun ist man wieder ganz nah dran, weil bis ins hohe Alter. Unerreichbar intensiv DVD, Postern und nachgedruckten Ein- es die Dinge sind, die die Erinnerung wieist, wenn uns ein rhythmisch prägnanter trittskarten. All dies wie in einer Schubla- derbringen oder zumindest helfen, eine Riff aus der Vergangenheit erreicht, dann de mit Krams, in Täschchen und Tütchen Erinnerung an etwas, das man gerne erist sofort alles wieder da. Über diese Er- eingeschoben, zum Herausfingern und lebt hätte, zu imaginieren. Eine erfundene lebnisse des Gehörten geht nichts hinaus, Finden. Die Box The Beatles. It was 50 Erinnerung wie eine erfundene Tradition, erfunden, aber überaus schön. dafür wäre keine Kramkiste der Erinne- Years ago today greift die Erinnerung an Eine Kiste der Erinnerungen an unzählirungsstücke groß genug. längst Vergangenes im Titel auf. Bei denen, die es erleben durften, ist es etwas absolut ge musikalische Wunder. Und dem Enkel Jeder besitzt so eine Kiste mit solchen kann man wie zum Beweis, dabei gewesen Sachen. Manches kommt hinzu, ein paar Unvergessliches. Die Box schlägt man nach oben auf, wie zu sein, eine Backstage-Karte hinhalten. Backstage-Karten, die Brille, die man daeinen Schallplattenspieler. In feines Seiden- „Und die Brille, die coole Brille, die du mals unglaublich cool fand. Alles Dinge und Sächelchen, mit denen man seinen papier findet sich das darin gelegte Buch damals getragen hast?“ Die gibt es darin kleinen Kult betrieb. Und bleibt das alles eingeschlagen. Mit einem weißen Band, nicht. „Moment, die muss ich doch noch dann doch in Wohnungen und Beziehun- das unten aus dem Karton herauslugt, lässt irgendwo haben …“ gen zurück, wird es vielleicht peinlich oder sich das Buch bequem herausheben. verschwindet ganz von allein oder wird, da Das Buch, endlich herausgenommen Von Michael Schikowski erschien zuletzt zerrissen, schmutzig und schäbig, doch und die Box wie eine geplünderte PraGlanz und Melancholie. Bemerkungen zur Buchgestalt. Zuvor veröffentlichte er noch weggeworfen. linenschachtel zurücklassend, stellt sich „Warum Bücher?“ und Über Lesen. Ende In der Edition Olms in Zürich gibt es als stark gepolstert heraus. Die harte Be2016 erscheint von ihm Im Buchhaus. nun diese Kramkiste einer lebenslangen stuhlung der Liverpooler Band, die nicht Bücherei – Buchhandlung – Wohnzimmer im Verehrung: magische Souvenirboxen der selten aus schierer Lebensfreude der Fans Bramann Verlag.

Memoir of Music – Edition Olms Zürich

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Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion

HÄDECKE

DIESES BUCH ROCKT!

Franziska Altepost

Der Berliner Benedict Wells schrieb nach eigenen Angaben sieben Jahre an seinem narrativen Roman Vom Ende der Einsamkeit (Diogenes) und sorgt dafür, dass ich zwar Rotz und Wasser heule, aber trotzdem Glück verspüre. Eine melancholisch erzählte Familientragödie über Verlust und Einsamkeit, die einen am Ende Cornelia Camen Wendy Walkers Dark Memories. Nichts ist je vergessen ist ein außergewöhnlicher Thriller (nicht nur) über posttraumatische Belastungsstörungen, der die Frage aufwirft, wie manipulierbar Erinnerungen sind: Nach der brutalen Vergewaltigung einer 16-Jährigen legt der behandelnde Psychiater falsche Fährten, um seinen eigenen Ulrich Faure

Sehr berührend: Sander Kollaards Roman Stadium IV bei A1 – F16, wie die Niederländer ihren Gastlandauftritt intern nennen, ist eingeläutet. Zwei Bücher, die bestimmt die „Schönsten“ werden: Bulgakows Hündisches Herz mit den Illustrationen von Christian Gralingen bei der Edition Büchergilde und der beste Flametti seit Barbara Meixner

Die Geschichte, die Petina Gappah in Die Farben des Nachtfalters (Arche) erzählt, könnte wahr sein. Das macht diesen atemberaubenden Roman um das Schicksal einer schwarzen Albinofrau in Simbabwe für mich umso beeindruckender. Ein Muss für HauptstadtFans ist der Band Berlin – Sounds of an Era (earJörn Meyer

ISBN 978-3-7750-0698-9 192 Seiten viele Farb-Illustrationen veredeltes Hardcover 17,95 € (D), 18,50 € (A) Jetzt das Regal startklar machen für die Festivalsaison und bei jeder Bestellung ab 10 Exemplaren unsere exklusiven Buttons einfach kostenlos mit anfordern!

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Eine faszinierende Lektüre ist die Biografie Die Poesie der Naturwissenschaften (Ullstein) von Richard Dawkins (u.a. Der Gotteswahn), in der Dawkins noch einmal seinen Weg zum überzeugten (und überzeugenden) Atheisten und Religionskritiker schildert. Ein schlauer Mann, ein tolles Buch! VölSusanna Wengeler

Dieses Jugendbuch hat mehr Tiefgang, als es Cover und Titel vermuten lassen: In French Summer (Gerstenberg) lässt uns Marian de Smet mitfahren im Auto von Tabby, die den Anhalter Eppo mitgenommen hat. Beide tragen eine Geschichte mit sich, über die sie nicht reden wollen, und wie die Autorin sie schließlich doch zum Christian von Zittwitz

Meine Frau freut sich auf den Sommer „mit vielen gut verkäuflichen Romanen“, zu denen „natürlich“ Peter Nichols mit Die Sommer mit Lulu (Klett-Cotta) ebenso zählt wie Die Sommer der Porters von Elizabeth Graver (Mare). Eine „Entdeckung“ für sie das Bändchen Ein Monat auf dem Land von J.L.Carr

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nachdenklich zurücklässt. Auch ein sentimentaler Wonneproppen ist Muriel Barbery mit Das Leben der Elfen (dtv) gelungen. Eine lebhafte und sinnliche Erzählung für Tage, an denen man mal vergessen hat, was den Menschen und die Natur eigentlich ausmacht. Eher knallhart geht es in der Autobiografie Der Schöne und die Beats (riva) von Shindy zu. In seiner Autobiografie gewährt der Deutschrap-Star einen Einblick hinter die Fassade der Person Michael Schindler. Sohn aus der Schusslinie zu bringen (Scherz). Ein grandioses Hörbuch-Vergnügen: Emanuel Bergmanns Der Trick – kongenial gelesen von Stimmwunder Stefan Kaminski, der jeden Protagonisten so akzentuiert, dass man glaubt, ein ganzes Sprecherensemble habe im Aufnahmestudio gesessen (Diogenes). Bei André Hellers Stimme muss man sich erst etwas eingrooven, aber dann ist sein Roman Das Buch vom Süden (Lübbe Audio) eine faszinierende Hör-Lektüre. der Erstausgabe (von Hugo Ball): bei Nimbus. Neue Quellen erlauben überraschende Entdeckungen: So bei Wilfried F. Schoellers Franz Marc-Biografie (Hanser). Warlam Schalamow muss man nicht mehr empfehlen – aber seine Wischera (Matthes & Seitz) muss man allen Leuten ans Herz legen. Und Stewart O’Nans Biografie-Roman Westlich des Sunset (Rowohlt) gleich mit. Und zu den schönsten Büchern gehört natürlich Joachim Kalkas Der Mond bei Berenberg. Books), mit dem Marko Heinrich-Christian Paysan den turbulenten Jahrzehnten von 1920 bis 1950 ein visuelles wie musikalisches Denkmal setzen. Das prächtige Buch inklusive dreier CDs ist genau das Richtige für einen verregneten Sommerabend. Und, obwohl ich ihn nie so richtig leiden konnte, seine Filme waren großartig und das illustrierte Werkverzeichnis R.W. Fassbinder. Die Filme, das jetzt bei Schirmer/Mosel erschienen ist, weckt Erinnerungen.

lig umgehauen hat mich Gerald Kershs Roman Die Toten schauen zu über das Massaker von Lidice. 1943 erstmals veröffentlicht, erscheint das Buch bei Pulp Master nun erstmals auf Deutsch. Kersh geht es bei seiner Erzählung nicht um historische Details; er zeigt schockierend, wie völlige Willkür zu grausamen Verbrechen führt. Ein großartiges, wichtiges Buch, dem ich ganz viel Aufmerksamkeit wünsche. Bitte lesen und empfehlen! Vorschein bringt, ist sehr bewegend. Lange habe ich auf Martha (Aladin) gewartet, die Geschichte der letzten Wandertaube, die 1914 in einem Zoo starb. Atak zeichnet überbordende Bilder, in denen die Dramatik der Ausrottung einer Tierart durch Menschen zum Ausdruck kommt. Bildgewaltig ist auch das neue Buch von Brecht Evens. Panter (Reprodukt) kommt erst so freundlich daher und entwickelt sich dann zu einer überaus verstörenden Geschichte. (DuMont); sie ist überzeugt, dass dort auch Richard Russos Diese gottverdammten Träume ein Erfolg wird. „Gut gefallen“ hat ihr Die Unvollkommenheit der Liebe von Elizabeth Strout (Luchterhand), „großartig“ fand sie Die Birken wissen’s noch von Lars Mytting (Insel) und „grandios“ den isländischen Thriller DNA von Yrsa Sigurdardóttir (btb) – so wie ich den erneut gekonnten Krimi Die Schande der Lebenden von Mark Bilingham (Atrium); abgründig!.

BuchMarkt Juli 2016


Whisper | Szene

Hintergrund

Lügenland – Was, wenn das wirklich wahr wird? Durch die österreichische Politik geht ein massiver Rechtsruck – ausgelöst durch die Flüchtlingsfrage. Als Gudrun Lerchbaum 2013 begann ihren Roman Lügenland zu schreiben war dies noch eine fiktive Vorstellung der Autorin, auf der ihre Dystopie fußen sollte. Wie sieht es in Österreich in gut 20 Jahren aus und wie ist es dazu gekommen? Aus heutiger Sicht betrachtet ist Lerchbaums Roman ein Polit-Thriller, wie er aktueller nicht sein könnte. Eine packende Story, von der man nicht möchte, dass sie jemals wahr wird. Es ist der Tag vor Matteas Hochzeit. Die ehemalige Soldatin erschießt im Rausch eine Freundin und muss fliehen. Verdammt schwer in einem hochtechnologisierten Überwachungsstaat, zu dem Österreich geworden ist, nachdem die europäische Politik in der Flüchtlingsfrage versagt hat. Rechtspopulisten haben die Macht gewonnen und nach einer Phase der Gewalt konnte sich eine Diktatur etablieren, die sich alle technischen Errungenschaften zur Überwachung ihrer Bürger zunutze macht. Mattea, die in diesem System aufgewachsen ist und eigentlich zu den Regimetreuen gehört, wird so vor große Schwierigkeiten

Gudrun Lerchbaum: Das Schreckensszenario ihres Romans ist von der Realität (fast) eingeholt worden

gestellt. Der Zufall kommt ihr zu Hilfe: Sie wird mit einer untergetauchten Revolutionärin verwechselt, und ausgerechnet die Widerstandsbewegung hilft ihr auf der Flucht. Matteas Weltbild gerät ins Wanken. Auch der Ausgangspunkt für Lerchbaums Idee ist, im aktuellen Kontext gesehen, ein besonderer Umkehrschluss: „Im Rahmen meiner Patenschaft für ein Mädchen aus Afghanistan, das als unbegleitete Minderjährige vor über fünf Jahren auf

ihrer Flucht in Österreich gelandet war, kam ich mit vielen Flüchtlingsschicksalen in Berührung. Ich fragte mich, wie groß die Veränderungen in unserer Gesellschaft sein müssten, um bei einheimischen Jugendlichen einen ähnlichen, zwischen emotionaler Verlorenheit und Sehnsucht nach Harmonie pendelnden Gefühlszustand zu verursachen. Ein Rechtsruck, ausgelöst durch ein Scheitern der EU an der Lösung der Flüchtlingsproblematik, schien mir als damals noch rein fiktives Szenario plausibel.“ Mittlerweile liegt ein Großteil dieses fiktiven Szenarios zwar (zum Glück) noch in weiter Ferne, einiges ist aber mittlerweile in Österreich eingetreten. „Was ich nicht erwartet habe, ist die brennende Aktualität, die der Roman durch die akuten Wanderungsbewegungen der letzten Monate gewonnen hat.“ Gudrun Lerchbaum hat einen temporeichen Krimi geschrieben, bei dem einem beim Lesen die Luft wegbleibt: Erschreckend glaubwürdig und mit einer ungeheuren Sogwirkung beschreibt sie das Leben in einem technologisierten Überwachungsstaat.

Buchpremiere

Zwei Abende mit dem „Fallensteller“ Das Erscheinen seines neuen Buchs Fallensteller (Luchterhand) mit zwölf Erzählungen hat Saša Stanišić mit einer Doppelpremiere in den zwei Hamburger Buchhandlungen Cohen+Dobernigg und Lüders gefeiert. Er habe sich schlicht nicht zwischen seinen „zwei Lieblingsläden in Hamburg“ entscheiden mögen. Da die Inhaber John Cohen und Thomas Bleitner der Buchhandlungen gut miteinander befreundet sind, entstand die Idee einer

Doppelveranstaltung an zwei aufeinanderfolgenden Abenden in beiden Läden. Tatsächlich waren die zwei Veranstaltungen schnell ausverkauft, auch, weil es einige Zuhörer gab, die sich direkt Karten für beide Abende sicherten. An beiden Abende herrschte jeweils eine tolle Stimmung mit viel Gelächter als Stanišić erstmals vor Publikum aus seinen neuen Erzählungen las. Nicht zuletzt, weil der Wahlhamburger seinen kleinen Sohn mitgebracht hatte.

BuchMarkt Juni 2016

Saša Stanišić las doppelt: Hier beim zweiten Abend in der Buchhandlung Lüders in Hamburg-Eimsbüttel

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Ihr Lieblingsbuch als Kind? Kein bestimmtes Buch. Besonders gern las ich als Kind Abenteuerbücher über Seefahrer und Entdecker, fantastische Bücher und Tierbücher. Lust aufs Lesen gemacht haben mir auch die Reihen Die kleinen Trompeterbücher und Die Robinson-Bücher

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Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? Je nach Alter waren das immer wieder andere Bücher. Als junge Buchhändlerin haben mich die Bücher der streitbaren DDR-Autoren wie Christa Wolf mit Kein Ort. Nirgends und Nachdenken über Christa T. oder Christoph Hein mit Der fremde Freund, alle Bücher von Daniela Dahn und Renate Feyl sowie die Lyrik-Bände von Eva Strittmatter sehr beeinflusst. Nach der Wende waren es Bücher von Ingo Schulze, Ian McEwan, John Irving, Bernhard Schlink, Martin Suter und Julian Barnes, die mich geprägt haben

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Ihr Lieblingsbuch heute? Alle meine Wünsche von Grégoire Delacourt Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? Dieter Hildebrandt/Peter Ensikat, Wie haben wir gelacht

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Welches Buch verschenken Sie am liebsten? Die Anthologie Lesen und lesen lassen aus dem Atlantik Verlag

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Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen? Für Ann Patchetts Aus Liebe zum Buch

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Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig? Alle nichtssagenden Promi-Biografien

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Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben? Vielleicht ein autobiografisches Buch darüber, wie es in der DDR wirklich war und über die Zeit nach der friedlichen Revolution. Leider habe ich noch kein Buch gefunden, welches diese Zeit aus der Sicht eines DDR-Bürgers zutreffend beschreibt

Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet? Peter Wohlleben, Das geheime Leben der Bäume

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Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? Benedict Wells, Vom Ende der Einsamkeit

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Welches Buch lesen Sie gerade? J. P. Henderson, Letzter Bus nach Coffeeville. Das ist ein Buch nach meinem Geschmack: mal humorvoll, mal traurig und mit viel Lebensweisheit

© Regina Tappert

Die 11-Bücher-Frage an Birgit Grallert

Birgit Grallert: Ihre Leipziger Buchhandlung wird in diesem Monat 25 Jahre alt

A

ls Birgit Grallert 1991 die Volksbuchhandlung Georg-Schwarz von der Treuhandgesellschaft übernahm, hatte sie schon fünf Jahre dort als angestellte Buchhändlerin gearbeitet, die letzten drei Jahre als Geschäftsführerin. Nach einer aufwendigen Modernisierung eröffnete die Buchhandlung kurz darauf neu, dieses Mal aber unter ihrem eigenen Namen. Als die Miete für den 100 qm großen Laden zu hoch wurde, zog Birgit Grallert mit ihrem Sortiment ins Nachbarhaus – in ihre ehemaligen Büro- und Lagerräume, von denen sie 70 qm als Verkaufsraum umbauen ließ. „So hatten wir keinen einzigen Tag geschlossen“, erzählt die Leipzigerin, die ihre Ausbildung an der Leipziger Buchhändlerlehranstalt und zusätzlich ein vierjähriges Fernstudium an der Leipziger Fachschule für Bibliothekare und Buchhändler mit Diplomabschluss absolviert hatte. Heute hat die Buchhandlung Grallert „eine sehr treue Stammkundschaft“ und macht einen großen Teil des Umsatzes im Schulbuchgeschäft. Übrigens: Birgit Grallert war zehn Jahre lang ehrenamtlich im Prüfungsausschuss für die Buchhändlerausbildung in Leipzig und eine Amtsperiode im Landesverband SaSaThü tätig. Die Specials im nächsten Heft: Hörbuch/Tonträger II Lexika, Nachschlagewerke, Lernhilfen II Ratgeber Religion II

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BuchMarkt Juni 2016


»Über den Zauber, der aus fernen Ländern in unser Leben kommen kann.«

das neue bilderbuch von cornelia funke!

ab 1. juli im handel

Cornelia Funke »Fabers Schatz« 32 Seiten. Gebunden. 12,95 € (D) ISBN 978-3-8489-0122-7

jjee ttzz t vor bes te ll en!

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2016 wird das Jahr sein, in dem Patrick Hemstreet uns

„Die Gotteswelle“ bringt.

ver Hardco 32-6 I

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Dinge mit der Kraft der Gedanken bewegen – diese Vision lassen die Wissenschaftler Chuck Brenton und Matt Streegman und ihr Unternehmen Advanced Kinetics Wirklichkeit werden. Sie schaffen es sogar, in den Probanden diese Fähigkeit zu steigern und individuell auszugestalten: Die „Zetas“ sind geboren...

€ I 19,90

Von Kirkus Reviews als „Bestes Buch des Jahres“ ausgezeichnet

[D]

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1968

1999

1984

2016 Die Wachowski-Geschwister erklären uns den Fehler in der Matrix.

Philip K. Dick fragt „Träumen Roboter von elektrischen Schafen?“

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Patrick Hemstreet Die Gotteswelle

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William Gibson zeigt uns den Cyberspace.


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