BuchMarkt Leseprobe & Verlagsanzeigen 02/2016

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Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch

www.buchmarkt.de Heft 2 | 2016 ISSN 0524-8426

www.buchmarkt.de

Nr. 2 | Februar 2016 | 51. Jahrg. Das Ideenmagazin für den Buchhandel

„Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.“ (Oscar Wilde)


BLACK RABBIT HALL begeistert die Buchhändler

„Berührend, spannend, liebenswert. Black Rabbit Hall wird eines meiner Lieblingsbücher in diesem Jahr!“ Gerda Schlecker, Thalia Buchhandlung der Reinhold Gondrom GmbH & Co. KG, Neu-Ulm „Eine geheimnisvolle Familiengeschichte, in der Tragik, Liebe und der Zauber dieses ganz besonderen Hauses zusammenkommen.“ Maria Laugke, Strandbuchhandlung Zinnowitz, Zinnowitz „Ein richtig spannendes Familiendrama zum mitfiebern. Passt super für ein mieses-WetterWochenende! Gut gemacht mit zwei Zeitebenen.“ Claudia Häder, Buchhandlung Heinrich Hugendubel GmbH & Co. KG, Flensburg

Auch als E-Book erhältlich und als Hörbuch bei Random House Audio

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„Stimmungsvolle Atmosphäre, lebendige Figuren mit Gefühl, aber ohne Kitsch geschrieben. Rundum gelungene Unterhaltung.“ Tobias Wrany, Buchhandlung Jost GmbH, Bonn

Roman · 416 Seiten · € 19,99 [D] / € 20,60 [A] / CHF 26,90* ISBN 978-3-7645-0560-8 Erscheint im Februar 2016 *CHF empf. VK-Preis

„Ich habe das Buch in einem Zug verschlungen! Absolut fesselnd“ Vera Schau, Buchhandlung Gattner, Murnau


Nr. 2 | Februar 2016 | 51. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

Autoren, Bücher und Verlage des Jahres 2015

Die Wahl

Seite

32

Kundenbindung: Vom König zum Kollegen Seite 38 Buchhandel: Warum eine Legende schließen muss Seite 52 Special Garten, Natur, Tiere: Selbstversorgung mit Acker, Garten und Balkon 78 isk us Im sio B ns ren (ab the n Se ma pun ite K kt 44 ond : ) iti on en

Seite

Special Religion: Dialog der Religionen 92 Seite

Special Touristik: Wandern mit Kind und Kegel 110 Seite

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Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch

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Heft 2 | 2016

ISSN 0524-8426

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„Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.“ (Oscar Wilde)


durch die Stadtbibliothek Stuttgart Diese Art der innovativen virtuellen Entdeckungsreise ist eine ganz neue Möglichkeit für die Vermittlung unserer Angebote. Karin Rösler, Stadtbibliothek Stuttgart

F

ür die Stadtbibliothek Stuttgart wird derzeit eine App entwickelt, die zu einer realen Reise durch das achtstöckige Haus am Mailänder Platz anregen soll. An einzelnen Stationen sollen über QR-Codes Texte, Fotos, Filme etc. abgerufen werden, die neugierig auf die Bibliothek machen, Orientierungshilfe geben, spielerisch Informationen vermitteln und zu einer selbstbestimmten Mediennutzung anregen. Neben der allgemeinen Einführung in die Bibliothek (Ausleihe, Rückgabe etc.) wird die App an verschiedenen Stationen der Jungen Bibliothek Rätsel, Quizaufgaben, Suchaufgaben oder Animationen enthalten. Hierfür hat die Stiftung zusammen mit der Stadtbibliothek Stuttgart zum Wintersemester 2014/2015 ein Wettbewerb an der Hochschule der Medien

Stuttgart ausgerufen. Studierende des Studiengangs »Mobile Medien« haben vier Entwürfe technischer und konzeptioneller Art eingereicht, aus denen ein Gewinner ermittelt wurde. Dieser Entwurf wir jetzt umgesetzt. Für Projekte wie dieses braucht es engagierte Kooperationspartner, Impulsgeber und Engagement - wir freuen uns auf neue Ideen und überzeugende Kinder- und Jugendprojekte, die unserem Stiftungszweck entsprechen. Sprechen Sie uns an! Weitere Informationen zur Stiftung finden Sie unter www.stiftung-kinder-foerdern.de

kinder fördern zukunft stiften Stadtbibliothek

Foto: martinlorenz.net

— App-basierte Führung für Jugendliche —


Redaktionsnotiz

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ein, die Zeit zur Lektüre auch dieses Heftes kann ich Ihnen wieder nicht mitliefern. Ich kann Ihnen nur versprechen: Ihre (und die Lesezeit Ihrer MitarbeiterInnen) ist richtig und nachhaltig investiert. Wobei ich mir den schicken Beraterspruch nicht verkneifen kann: „Es ist nicht wichtig, wie lange Sie in Ihrem Laden arbeiten, sondern wie Sie an Ihrem Laden arbeiten.“

Beilage in diesem Heft: Ein „Reiseführer“ zu den Highlights der Schweiz

Neues vom Kultautor Wolf-Dieter Storl.

Dass das „wie“ dabei nicht langweilig werden soll, haben wir in der Redaktion natürlich immer im Blick. In den beiden Interviews mit Christian Röhrl und Rudolf Frankl, die aus den unterschiedlichen Blickwinkeln des Buchhandels und dem der Verlage den Kostendruck beider Seiten deutlich machen, versuchen wir ohne Beschönigung auf den Punkt zu kommen: Was braucht der Handel, welche Forderungen stellt er und was kann er erwarten? Aber auch: Woran liegt es, dass beide Seiten erneut an der Konditionenschraube drehen?

Überschrieben und zusammengefasst haben wir die beiden Interviews unter dem Sammeltitel „Thema des Monats“ – wenn das nicht (k)ein Etikettenschwindel ist: Sie werden merken, dass mehrere brennende Themen angesprochen werden; Stoff für weitere Kontroversen. Aber lesen Sie selbst ab Seite 44.

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m Rahmen unserer kleinen Serie, die wir im Vorjahr mit den Frühjahrs-Highlights der unabhängigen Verlage gestartet hatten (s. Foto), finden Sie in diesem BuchMarkt einen kleinen Wegweiser durch die Highlights der schweizerischen Verlage. Die Idee dazu hatte Dani Landolf vom SBVV, der uns auch bei der Produktion geholfen hat. Seine und unsere Absicht ist es, den deutschen Buchhändlern spielerisch die Vielfalt der eidgenössischen Buchprogramme deutlich zu machen, die man hier vom deutschen Buchmarkt aus vielleicht nicht immer richtig im Blick hat. Ihr

Christian von Zittwitz

Ihr Draht zu BuchMarkt: E-Mail: redaktion@buchmarkt.de / www.buchmarkt.de Tel.: 02150/9191-0 (Abo: -37) / Fax: 02150/919191

BuchMarkt Februar 2016

Das Trendthema für Ihren Büchertisch:

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Inhalt | 2/2016

Ein Lehrer hat fertig!

Die Autoren des Jahres: Dörte Hansen, Navid Kermani, Jojo Moyes (S. 32)

Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme Die Dekoidee des Monats: Film ... 8 Aktionen: Wagenbach bringt niederländische Literatur in nachhaltiger Verpackung ................ 9 Literaturprojekt: Harper Collins lässt Jane Austen-Romane neu schreiben ....................................... 10 Die Geschichte hinter dem Buch: Kunst-Historikerin Lena Prents über ihre Vermittlung von Neue Heimat an den Europa Verlag .................... 10

Originalausgabe 336 Seiten € 9,95 ISBN 978-3-423-21619-7 Auch als eBook

Marketing: Die BlanvaletKampagne für Black Rabbit Hall ...12

Comedyroman im Stil von ›Fack ju Göhte‹ und der TV-Serie ›Der Lehrer‹

Scout: Elke Corsmeyer brachte Emanuel Bergmann zu Diogenes ...12 Seitenwechsel: Isabel Bogdans erster eigener Roman .................... 12 Hintergrund: Ulrike Ostermeyer über ihren Frühjahrs-Spitzentitel .. 13

Pflichtlektüre für alle, die die Schule überlebt haben!

Motivation: Wie Goldmann-Autorin Claudia Winter zum Schreiben kam . 13

Magazin Die Wahl: BuchMarkt-Leser haben entschieden über die Autoren, Bücher und Verlage des Jahres 2015 .............. 32 Aktionen: Wie Buchhändler ihre Kunden einladen können, selbst aktiv zu werden .................................. 38 Thema des Monats I: Buchhändler Christian Röhrl über die Bedeutung von genossenschaftlichen Kooperationen .. 44 Thema des Monats II: dtv-Vertriebs- und Marketing-Chef Rudolf Frankl über die Zusammenarbeit mit dem Buchhandel ..48 Sortiment: Das Aus für das Düsseldorfer Buchhaus Stern-Verlag .. 52 Azubis berichten: Wie eine Buchhändler-Klasse der Düsseldorfer Berufsschule an der Bachstraße eine Lesung organisiert hat ..................................... 56

Special | Garten

Büchertisch: Die Novitäten im Februar .16 Rückblick: Der Januar auf buchmarkt.de ....................................20 Leute mit Ideen: Wie sich Kinderbuchautoren für Flüchtlinge engagieren .... 24 Kolumne I: Holger Ehling über bedenklichen Zuwachs bei der Internationalen Verleger-Union in Genf..26

_ www.dtv.de/handel

Kolumne II: Mayers Almanach ........ 28

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BuchMarkt Februar 2016

Seite

78


Der Fall .. für den

Treffpunkt Buchhandlung: Einer von vielen Lesezirkeln in der Hamburger Buchhandlung Christiansen (S. 38)

Eberhofer

Praxis

Jubiläum: Die Autorin Dora Heldt ist seit zehn Jahren bei dtv ............... 140

Monatsplanung: Fit für den März .... 60

Konzepte: Die Buchhandlung am Rathaus in Burglengenfeld ist eine „Still-Buchhandlung“ ....................... 140

Modernes Antiquariat: Präsentation ..62 Kollegen-Tipps: Diesmal von der Buchhandlung Narrenschiff in Bern .. 64

Wie Bücher wirken: Die Naturkunden-Reihe ................... 143

Benzes Sternstunden: Über den Prestel-Band Wasser .......................... 68 Bestseller: Die GfK-Top 40 Hardcover Belletristik und Sachbuch ................... 70 Serie Mission Impossible: Die Buchhandlung Cafoscarina in Venedig ....... 71 Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten..72

Whisper Sortiment: Klaus Humann über seine Lieblings-Buchhändler ............ 138

Special | Religion

Rubriken Die 11-Bücher-Frage .......... 148 DVD-Tipp .............................. 73 Ideenmarkt ........................... 66 Impressum .......................... 140 Inserentenverzeichnis ........ 141 Klatsch & Tratsch .............. 142 Kopfnuss ............................. 141 Lesetipps ............................. 144 Pomis Auslese ........................ 76 Profile .................................. 145 Spot(t)light .......................... 136

Originalausgabe 320 Seiten € 15,90 ISBN 978-3-423-26085-5 Auch als eBook

Schlechte Zeiten für den Eberhofer Franz: Die Cholesterinwerte so hoch wie die Laune im Keller. Dazu dieser Mordsstress mit der Susi – und jetzt auch noch diese Brandleiche bei der Mooshammerin ...

Special | Touristik

Der siebte Fall führt den Eberhofer diesmal echt an seine Grenzen.

Seite

92

BuchMarkt Februar 2016

Seite

110 5

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Film D

er Februar steht im Zeichen des ganz großen Kinos: In Hollywood werden die Oscars verliehen und in Berlin startet die Berlinale. Neben Biografien oder Buch zum FilmAusgaben gibt es auch Bücher mit einem ganz eigenen Blickwinkel.

Das brauchen Sie:

Titel zum Thema

Schaumpappe, Cutter, feines Drahtgitter, Drahtschere, Stoff, Podeste, Tacker

 W. Jahnke, M. Scholten: Los Angeles: Eine Stadt als Filmkulisse, Schüren

So geht’s:

 Stephen Jay Schneider (Hrsg.), 1001 Filme, die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist, Edition Olms

Hollywood-Lettern downloaden (buchmarkt.de unter Praxis, Dekotipps), ausschneiden, auf Schaumpappe abpausen. Buchstaben mit Cutter ausschneiden. Gitter mit Drahtschere passend ausschneiden. Buchstaben an das Gitter tackern, unten als Fuß umbiegen

 Nadin Wildt, Filmlandschaft Berlin, Berlin Story

 Sinty Stemp, Hollywood Style von A-Z, Eden  Hendrik Sachs, New York im Film, Reise Know-How  R. Nippoldt, D. Kothenschulte, Hollywood in den 30er Jahren, Gerstenberg  Quentin Tarantino, Unchained. Die blutige Wahrheit, riva  Luca Dotti, Zuhause bei Audrey. Die Lieblingsgerichte meiner Mutter, Dumont  T. Lindemann, D. Sannwald, Leinwandgöttinnen, ebersbach & simon  Birgit Haustedt, Ingrid Bergman, ebersbach & simon  Stewart O’Nan, Westlich des Sunset, Rowohlt  James Frey, Strahlend schöner Morgen, List

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BuchMarkt Februar 2016


WIRTSCHAFT. GESELLSCHAFT. MANAGEMENT.

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Aktion

Wagenbach-Reihe: nachhaltig und niederländisch

176 Seiten | € 25,00 ISBN 978-3-86774-426-3

Bekannt aus DAS! im NDR Fernsehen

Aus Blüten und Stielen: Verlegerin Susanne Schüssler (re.) und Grafikerin Julie August mit den neuen Buch-Umschlägen

Wagenbach. Mit seiner jährlichen Taschenbuch-Aktion nimmt der Wagenbach Verlag schon einmal Kurs auf das diesjährige Gastland der Frankfurter Buchmesse: Unter dem Motto „Pas op, Boekenwurm! Snel lezen!“ wird es um niederländische Literatur gehen. Darin wird neben Klassikern von u.a. Cees Noteboom und Anna Enquist und dem, bisher auf deutsch unbekannten Roman Schwarzes Licht von Harry Mulisch auch eine von der Presse gelobte und preisgekrönte junge Autorin auftreten: Wytske Versteeg mit ihrem zweiten Roman Boy. Und damit auch in herstellerischer Hinsicht eine runde Sache draus wird, ließ man die Reihe auch in den Niederlanden designen und verpacken. Für die sechs Titel liefert der Verlag nun nicht nur eine pfiffige Schriftlösung, sondern gleichzeitig ein Paradebeispiel in Sachen Nachhaltigkeit: Der Umschlagkar-

ton wird von einer holländischen Firma ausschließlich aus landwirtschaftlichen Abfällen wie Stielen oder Blättern hergestellt; eine Methode, die von der Universität in Amsterdam als Durchbruch in Sachen Nachhaltigkeit gefeiert wird. Verlegerin Susanne Schüssler ist ganz schön begeistert: „‚Wise with waste‘, so heißt das Material, ist haptisch so verführerisch, dass sich jede Fingerkuppe verliebt, optisch auffällig und politisch korrekt, weil 100 Prozent nachhaltig und recyclingfähig. Unsere Druckerei Pustet – zunächst skeptisch über die Qualität für Druck und Verarbeitung – war absolut zufrieden mit den Probedrucken!“ Jetzt heiße es nur noch, rechtzeitig das Material beschaffen. Das wird derzeit in Deutschland noch nicht breit angeboten. Mex Info: www.paperwise.eu

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»Dog-Management ist eines der ungewöhnlichsten Sachbücher des Jahres.« Business: Handel – Das Magazin für Unternehmer und Manager

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Literaturprojekt

Die Geschichte hinter dem Buch

Jane Austen alias Val McDermid

Lehrbuch für Menschlichkeit

HarperCollins. Vor drei Jahren initiierte die britische Niederlassung von HarperCollins ein Projekt, in dem sechs zeitgenössische Autoren auf sechs verschiedene Werke von Jane Austen angesetzt wurden − mit dem Auftrag, die Geschichten als eigen-

„Jane Austens Northanger Abbey“: Val McDermid verlegte die historische Satire in die Gegenwart

ständige Werke neu zu bearbeiten und die zeitlosen Stoffe in die Gegenwart zu transportieren. Joanna Trollope stellte als erste eine neue Fassung von Sinn & Sinnlichkeit vor, dann kam Curtis Sittenfeld mit Stolz und Vorurteil und in diesem Frühjahr macht Val McDermid weiter. McDermid, eigentlich bekannt als Autorin gnadenloser Krimis, schrieb Austens ersten Roman Northanger Abbey neu. Jane Austen hatte ihr Debüt als Satire auf die damals modernen Gothic-Geschichten verfasst. „Das reizte mich. Ich suchte ein modernes Äquivalent zu den alten Gothic-Schinken, das ich zum Ziel meiner Satire machen konnte. Glücklicherweise konnte ich die aktuelle Faszination für Vampirgeschichten als Gegenpart nutzen“, berichtet Val Mc Dermid in einem Interview. Das fand die Hamburger HarperCollins-Dependance auch für das deutsche Lesepublikum spannend und brachte nun mit Jane Austens Northanger Abbey die erste deutsche Übersetzung eines Projekt-Titels heraus. Das anhaltende Interesse an Jane Austen erklärt McDermid so: „Austen funktioniert auch heute noch so gut, weil sie versteht, wie die menschliche Natur tickt.“

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Die Berliner Kunsthistorikerin Lena Prents berichtet, warum sie Marina Naprushkinas Neue Heimat? Wie Flüchtlinge uns zu besseren Menschen machen an den Europa Verlag Berlin vermittelt hat

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as Thema der Flüchtlingsströme nach Deutschland spaltet die Gesellschaft und wird quer durch Medien und Parteien kontrovers diskutiert. Dabei ist es erst wenige Wochen her, dass die Bilder einer überwältigenden deutschen Willkommenskultur um die Welt gingen, die scheinbar „aus dem Nichts“ entstanden war. Die Künstlerin Marina Naprushkina hat bereits vor zwei Jahren eine Nachbarschaftsinitiative zur Unterstützung von Geflüchteten in Berlin gegründet und über ihre Erfahrungen tagebuchartig in dem vorliegenden Buch geschrieben. Wer die heutige Diskussion verstehen will, kann aus diesen wunderbaren kleinen Kapiteln ableiten, auf welchem Humus das gesellschaftliche Engagement gewachsen ist, wie sich Geflüchtete in Deutschland fühlen und was die Hilfsbereitschaft mit den Helfern macht, wie sie beide Seiten verändert. Im letzten Kapitel mit der Überschrift „Ich“ reflektiert Naprushkina im Sommer 2015, zwei Jahre nach der ersten Aufzeichnung, über ihr Leben, den Anspruch an eigene künstlerische Arbeit und die veränderte Fremdwahrnehmung durch ihr Engagement. Als ich dem Verleger Christian Strasser Anfang des Jahres von Naprushkinas Nachbarschaftsinitiative und ihrer Idee für ein Buch erzählt habe, war er sofort davon begeistert: Durch seine eigene Fluchtbiographie war ihm die Thematik des Buches sehr vertraut. Und es gelang ihm, Heribert Prantl für das Vorwort zu gewinnen, der Naprushkinas Aufzeichnungen über ihre täglichen Erlebnisse mit den Flüchtlingen als „ein Lehrbuch für Menschlichkeit“ bezeichnet. Unklar war jedoch, welchem Genre das Buch von Marina Naprushkina zuzurechnen wäre. Sie selbst sieht es nicht als Sachbuch, auch nicht als Anleitung zur Gründung einer Initiative, selbst wenn es das ausgezeichnet hergibt. Es ist eine zeitgenössische Interpretation der „Sozialen Plastik“, wie sie einst von Joseph Beuys

BuchMarkt Februar 2016

Lena Prents: „Dieses Buch ist eine zeitgenössische Interpretation der ‚Sozialen Plastik‘, wie sie einst von Joseph Beuys geprägt wurde – Kunst mit gesellschaftsveränderndem Anspruch“

geprägt wurde – Kunst mit gesellschaftsveränderndem Anspruch. Das Buch rief mit Erscheinen ein großes Medienecho hervor. Andreas Kilb, FAZ, nannte es „das Buch der Stunde“. Rubert Neudeck sieht in Marina Naprushkina „einen Glücksfall“, weil sie selbst vor zwölf Jahren aus Weißrussland nach Deutschland kam, sich hier erfolgreich integrierte und beide Seiten kennt. Zum Auftakt des Internationalen Literaturfestivals Berlin im September 2015 wurde das Buch in seiner Gänze von Mitarbeitern des Festivals über mehrere Stunden öffentlich gelesen. Diese Geste stellte einen gelungenen Dreiklang zwischen Performance, Literaturbetrieb und Engagement von Flüchtlingsinitiativen dar, der, so kann man hoffen, in die Stadt hineinwirkt.


Endlich! Das D a s neue n eue

Buch ist da!

Größeres Format, mehr Umfang! Monika Finsterbusch Prinzessin Lillifee rettet das Einhornparadies ISBN 978-3-649-66829-9 €(D) 16,95 / €(A) 17,50 / SFr 23,50 Erscheint März 2016


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Offensive Kampagne

Buchhändlerin als Scout Diogenes. „Normalerweise funktioniert es so: Wir im Lektorat finden neue Autoren und Bücher, unsere Vertreter bringen sie in die Buchhandlungen, und die Buchhändler verkaufen sie“, erklärt Diogenes-Lektorin Margaux de Weck. „Bei Der Trick, dem Debüt von Emanuel Bergmann, war es umgekehrt. Denn eine Buchhändlerin hat diesen Roman in den Verlag gebracht.“ Das Buch erscheint am 24. Februar und erzählt vom „Großen Zabbatini“, der einst als Bühnenzauberer gefeiert wurde und nun als mürrischer alter Mann in Los Angeles lebt. Erst ein kleiner Junge, der mit Mitteln der Zauberei die Scheidung seiner Eltern verhindern will, weckt ihn aus seiner Lethargie.

Blanvalet. Für den Start des Debüt-Titels Black Rabbit Hall von der englischen Autorin Eve Chase bespielt man bei Blanvalet alle Register der MarketingKlaviatur: An dem aufwändig gestalteten 3D-Aufsteller, den Plakaten und Präsentationsmöbeln in drei Größen wird keine Leserin vorbeikommen, die sich für Geschichten interessiert, die sich „um große, alte Häuser drehen, in denen Familiengeheimnisse in bröckelnden Steinmauern weiterleben“, wie Eve Chase ihren Plot beschreibt. Potentielle Käuferinnen können sich durch Leseproben überzeugen lassen, nachdem sie schon im Radio, in Zeitschriften oder im Kino von der Novität erfahren haben – und diese dann ab März (ET) in eigenen, transparenten Papiertüten nach Hause tragen. Der Aufwand sei angebracht, findet Blanvalet-Verlagsleiterin Eléonore Delair: „Die Geschichte auf zwei Zeitebenen, zeichnet sich durch exquisite Sprache, vielschichtige Figuren und einzigartiges Setting aus. Mit dieser Kampagne und mit der Sonderausstattung − Pergamentumschlag mit Goldfolienprägung – können wir ihr gerecht werden“. Nachdem Black Rabbit Hall im letzten Sommer in GB erst als TB erschienen war, wurde im Februar eine HC-Version nachgereicht. Und Werbeleiter Hendrik Balck berichtet auch bei uns bereits von „begeisterteten Reaktionen auf die Leseexemplare aus dem Handel.“

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Margaux de Weck beschreibt den Weg des Manuskripts: „Der Vater von Emanuel Bergmann ist ebenfalls ein Autor: Michel Bergmann. Im Herbst 2014 hatte er eine Lesung in der Buchhandlung Markus in Gütersloh. Er erzählte der Inhaberin Elke Corsmeyer von seinem Sohn, der in Los Angeles lebt und einen Roman geschrieben hat. Elke Corsmeyer las ihn und fand sogleich: Das ist ein Diogenes-Buch. Sie schickte das Manuskript ihrer DiogenesVertreterin Sibylle Jud, die es dann an uns ins Lektorat weiterleitete. Wir konnten Elke Corsmeyer nur beipflichten. Und freuen uns darauf, dass der Roman bald wieder den herkömmlichen, umgekehrten Weg in hoffentlich viele Buchhandlungen nehmen wird.“

Elke Corsmeyer: Als sie Emanuel Bergmanns Roman las, wusste sie gleich – „Das ist ein Diogenes-Buch.“ Im Zürcher Verlagshaus war man derselben Meinung

Seitenwechsel Kiepenheuer & Witsch. Isabel Bogdan ist ursprünglich Übersetzerin u.a. von Nick Hornby, Jane Gardam und Jonathan Safran Foer, dazu sehr beliebte Bloggerin und Autorin sowie Herausgeberin. Am 18. Februar erscheint ihr erster Roman Der Pfau bei Kiepenheuer & Witsch. Lektor Oskar Petersenn erzählt, dass eine Vorstufe des Romans über seine Kollegin Helga Resch zu ihm gelangte: „Das war schon sehr vielversprechend, sie erhielt den Hamburger

BuchMarkt Februar 2016

Förderpreis dafür, und als dann das Manuskript fertig war, haben wir gleich zugeschlagen“, so Petersenn. „Und dann entstand ein wunderschönes Buchhändler-Lieblingsbuch!“ Ausgangspunkt der Handlung: Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung wollen in der ländlichen Abgeschiedenheit ihre Zusammenarbeit verbessern, werden aber durch das spartanische Ambiente und einen verrückt gewordenen Pfau aus dem Konzept gebracht.


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Lucia lesen! Arche-Programmleiterin Ulrike Ostermeyer über den Frühjahrs-Spitzentitel Was ich sonst noch verpasst habe von Lucia Berlin (ET 19. Februar)

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ieser Name! Lucia Berlin. Das klingt nach Jazz, nach den wilden Sixties. Wer war diese Frau, die aussah wie ein Hollywoodstar und über die Publishers Weekly im Sommer 2015 schrieb: „Lucia Berlin ist sicher die beste amerikanische Schriftstellerin, von der Sie noch nie gehört haben?“ Jetzt hört die ganze Welt von Lucia Berlin. In 14 Sprachen werden ihre Erzählungen, die in den 1960er bis 1980er Jahren entstanden, gerade übersetzt. Die in den USA unter dem Titel A Manual for Cleaning Women erschienene Sammlung stand kurz nach Erscheinen im August 2015 zwei Wochen lang auf der New York TimesBestsellerliste. Ende 2015 war Lucia Berlin auf allen Jahresbestenlisten zu finden – die New York Times zählt den Band gar zu den 10 (!) wichtigsten Neuerscheinungen des Jahres. Zum ersten Mal ist Lucia Berlin jetzt auch auf Deutsch zu entdecken: Unter

Ulrike Ostermeyer: Jetzt muss keiner mehr „Was ich sonst noch verpasst habe“ verpassen. Die Geschichten von Lucia Berlin erscheinen erstmals auf Deutsch

Ein Kosmos voller Geschichten Goldmann. Am 15. Februar erscheint das Goldmann Taschenbuch Aprikosenküsse von Claudia Winter. Es ist der vierte Roman, den die Autorin per Selfpublishing veröffentlicht hat und der erste, der nun ein Zuhause bei Goldmann bekommt. Protagonistin ist eine junge Foodjournalistin, die mit einer Restaurantkritik den Herzinfarkt einer italienischen Gutsbesitzerin ausgelöst hat. Verlagsleiterin Claudia Negele verrät, was Claudia Winter zum Schreiben brachte: „Als Tochter gehörloser Eltern musste

sie schon früh damit beginnen, ihrem Vater und ihrer Mutter die Welt zu erklären. Claudia Winters Vater hatte immer Sorge, sie könnte Nachteile in dieser für ihn oftmals so unverständlichen Welt der Wörter haben. So lehrte er sie zu lesen und zu schreiben, als sie gerade einmal vier Jahre alt war und schenkte ihr damit das Wertvollste, das er ihr geben konnte: Zugang in einen Kosmos voller Geschichten.“ Weitere Romane sind bereits in Vorbereitung.

BuchMarkt Februar 2016

dem Titel Was ich sonst noch verpasst habe, übersetzt von Antje Rávic Strubel. Von Lucia Berlin geht eine Aura aus, die man selten erlebt. Und das, obwohl sie 2004, im Alter von 68 Jahren, viel zu früh starb. Bewundert von vielen Autorenkollegen, darunter Lydia Davies und August Kleinzahler, befreundet mit zahlreichen Autoren der Beat- und BlackMountain-Generation, veröffentlichte sie in den 1980er Jahren bei Black Sparrow Press drei Erzählungsbände und blieb dennoch ein Geheimtipp. Vielleicht lag es daran, dass sie soviel mit ihrem eigenen Leben zu tun hatte, ständig umzog und immer wieder von vorn anfangen musste: Dreimal war sie verheiratet, der letzte Mann war tatsächlich Jazz-Musiker; vier Söhne zog sie allein groß, litt seit ihrem zehnten Lebensjahr an einer Skoliose und war über Jahrzehnte hinweg Alkoholikerin. Sie hat als Krankenschwester gearbeitet, als Putzfrau, Sekretärin und Lehrerin, und nebenher hat sie immer geschrieben – über dieses bewegte Leben, darüber, wie man ihn aushält, den Alltag mit den vielen banalen Ereignissen, die dennoch für den Einzelnen oftmals erschütternd sind. „Lucia Berlin“, so schreibt Antje Rávic Strubel in ihrem Vorwort, „schaut dorthin, wo es weht tut. Den Schmerz fängt sie mit einem dunklen Lachen auf.“ Was einen bei der Lektüre so berührt, ist diese Nähe zur Wirklichkeit, zur Trauer, zur Liebe, zur Verzweiflung, zum Mut; ist das tief Empfundene und gleichzeitig Durchdachte, die Klarheit und Wärme und nicht zuletzt ihr eleganter, messerscharfer Humor. Sie wirken ungemein heutig, diese Erzählungen, und wenn man Lucia Berlin liest, ist es, als tausche man Neuigkeiten mit einer sehr klugen Freundin aus, die zufällig in Kalifornien lebt, aber auch gleich nebenan wohnen könnte. „Read Lucia“, heißt es seit dem Spätsommer 2015 in den USA. Wir schließen uns an und rufen hinaus in das literarische Frühjahr 2016: „Lucia lesen!“

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»Es ist ein ermutigendes Buch […]

Mögen es die Buchhändler ins Schaufenster stellen.« DIE ZEIT (Nr. 3/2016, S.17)

›Mein Kampf – gegen Rechts‹ ist die Gegenrede zu Hitlers ›Mein Kampf‹ und dem in Europa wieder verstärkt um sich greifendem rechten Gedankengut. Elf starke Menschen berichten von ihrem persönlichen Kampf und inspirieren dazu, selbst mitzukämpfen – gegen die drohende rechte Schieflage unserer Gesellschaft. Die Veröffentlichung wird on- und offline von Werbemaßnahmen sowie von div. PR-Aktionen begleitet. Auslieferungen: VVA – Vereinigte Verlagsauslieferung (D), Vertrieb VBMV (D), MOHR MOR AWA Buchvertrieb Gesellschaft mbH (A), Buchzentrum AG (CH ) – europa-verlag.com – meinkampfgegenrechts.de


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Mein Kampf – gegen Rechts 168 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag 14,00 € (D) ISBN 978-3-95890 - 027-1

Ein Buch mit einem Frontcover und elf verschiedenen Rückcovern.


Markt & Meinung | Novitäten

Frisch auf den Tisch Egmont Manga Reiko Momochi, Daisy aus Fukushima

„Noch nie bekam ich derart intime Einblicke in die Gefühlswelt der Menschen in Fukushima. Es ist unfassbar, welcher Verunsicherung vor allem Jugendliche in Fukushima ausgesetzt sind. Wie hoch ist die Strahlung wirklich? Muss ich meine Heimat und meine Freunde verlassen? Ein sehr intensiver Einzelband, der vor allem Mädchen mit Interesse am Thema ansprechen dürfte.“ Christopher Willmann, Redakteur

Hoffmann und Campe Alessandro Baricco, Mr. Gwyn

„Mr. Gwyn, Schriftsteller und Held dieses Romans, listet die Dinge, die er zukünftig nicht mehr tun will, konsequent auf – und lässt sie tatsächlich allesamt bleiben. Unter anderem das Schreiben. Stattdessen will er zukünftig als ‚Kopist‘ arbeiten. Eine außergewöhnliche Geschichte, leicht und mitreißend erzählt, die vom Sehen und Erkannt werden handelt, von Sein und Schein und davon, was Kunst ausmacht.“

dtv Dora Heldt, Böse Leute

„Ermittlungen bei Kaffee, Kuchen und Eierlikör ... Sylt wird von einer Einbruchserie erschüttert. Nicht die millionenschweren Luxusvillen der Touristen werden überfallen, sondern die Häuser ganz normaler Inselbewohner. Die Polizei tappt im Dunklen. Doch schon bald stößt das Ermittlerteam um Ex-Hauptkommissar Karl Sönnigsen mit Freund Onno, Chorschwester Inge und Strohwitwe Charlotte auf eine heiße Spur. Dora Heldts großartiger Inselkrimi: voller Spannung, Witz und liebenswert-schrulliger Typen.“ Bianca Dombrowa, Programmleiterin Allgemeine Belletristik

Aufbau Jan Böttcher, Y

„Eine Geschichte zum Lachen, Weinen und Glücklichsein. Dickinson beschreibt einfühlsam, wie schwer es ist loszulassen, wenn deine große Liebe plötzlich stirbt. Aber auch, wie schön es sein kann, nach langer Zeit wieder neu zu beginnen.“

„Y, was für ein merkwürdiger Titel, denkt man sich womöglich. Und doch bildet Y, dieser einzelne Buchstabe, auf vollkommene Weise die Themen ab, um die es hier geht. Y ist der einfachste aller Bäume, aller Stammbäume auch, so heißt es in Jan Böttchers neuem Roman. Es handelt sich also um eine Liebesgeschichte, zwischen Arjeta und Jakob, einer Kosovarin und einem Hanseaten, deren Unmöglichkeit und deren Tragik erst vollends zum Tragen kommen, als ihr Sohn Leka in die Pubertät kommt. Y steht aber auch für die Architektur einer Ziegenmelkhütte in den albanischen Bergen. Ein großer europäischer Roman also, der auf höchst beeindruckende Weise zeigt, dass es dringend eines Perspektivwechsels bedarf, wenn es darum geht, Grenzen abzustecken. Dass es möglich sein muss, die vermeintliche Fremde als das zu akzeptieren, was sie ist: Jemandes Heimat.“

Christiane Branscheid, Lektorat

Lina Muzur, Lektorin

Angela Volknant, Lektorin

Mira Miranda Dickinson, Fünfzig Dinge ....

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BuchMarkt Februar 2016

Murmann Hans Christoph Binswanger, Die Wirklichkeit als Herausforderung

„Hans Christoph Binswanger begibt sich auf Spurensuche: In zwölf thematisch unterschiedlichen Essays zeigt er auf eindrückliche Weise, dass wir bei aller heutzutage notwendigen Spezialisierung das Ganze unserer Wirklichkeit nicht aus den Augen verlieren dürfen. Für die Ökonomie als einen (wichtigen) Aspekt dieser Wirklichkeit heißt das, sie nicht auf Zähl- und Messbares zu begrenzen, sondern sie zu öffnen für andere Bereiche wie die Kunst oder auch die Dichtung – für die Goethes Faust beispielhaft steht – oder sogar die nächtlichen Träume. Nur so kann es nach Binswangers Überzeugung gelingen, den gegenwärtigen Herausforderungen unserer Wirklichkeit gerecht zu werden.“ Evelin Schultheiß, freie Lektorin, Murmann Publishers und Kursbuch

Insel Brian Morton, Das Leben der Florence Gordon

„Ich fand Florence auf Anhieb großartig: Sie ist unverblümt, stolz – und eine ziemliche Kratzbürste. Mit fünfundsiebzig will die eingefleischte New Yorkerin eigentlich nur in Ruhe ihre Memoiren schreiben – wäre da nicht ihre Familie, die dauernd etwas von ihr will. Und dann ist da dieser Schmerz im Fuß … Wird sie etwa alt? Ein ebenso kluger wie unterhaltsamer und humorvoller Roman – mit Charakteren, die so lebendig sind, als liefe man ihnen an der nächsten Straßenecke über den Weg.“ Katharina Dittes, Lektorin


NIEMALS HÄTTE

Markt & Meinung | Novitäten

... im Februar. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl Carlsen Marissa Meyer, LunaChroniken Band 4: Wie Schnee so weiß

„Schneewittchen auf dem Mond? In den Luna-Chroniken kein Problem. Wie die Vorgängerbände über die Weltraumschwestern von Cinderella, Rotkäppchen und Rapunzel ist auch dieser Abschlussband eine sehr originelle Mischung aus Spannung und Witz – mit hohen Schmachtfaktor!“

„Casting-Fieber, Psycho-Thrill, ein rasanter Showdown und ein überraschendes Ende halten die Leser in Atem. Patricia Schröder spielt hier gekonnt mit hochaktuellen Themen: der Sehnsucht, berühmt zu werden, sein Innerstes einer breiten Öffentlichkeit preiszugeben und der Bereitschaft, seine Seele zu verkaufen.“

„‚Navy CIS‘-Star David McCallum begeistert mit seinem Krimidebüt. Augenzwinkernd erzählt er den Kampf seines Helden gegen das Verbrechen und zeigt, wie unterhaltsam es sein kann, nach eigenen Gesetzen zu leben.“ Thorben Buttke, Lektor

LEICHTE PART SEIN WÜRDE...

arsEdition Kelly/Sabbag/Tourlonias, Die kleine Hummel Bommel ...

„Nachdem die kleine Hummel Bommel gelernt hat, dass ihr einzig und alleine eine Portion Mut zum Fliegen gefehlt hat, macht sie sich nun auf in die große weite Welt und erkennt: Das Glück ist da, wo man zu Hause ist, wo Familie und Freunde sind.“ Katharina Becker, Programmleitung Bilderbuch

Suhrkamp Katharina Winkler, Blauschmuck

Merle Gith, Verlagsmanagement

HarperCollins David McCallum, Murphys Gesetz

ZU STEHLEN, DER

Nicola Dröge, Lektorin

Louisoder Rabih Alameddine, Eine überflüssige Frau

„Ein feministischer Roman aus der Feder eines arabischen Autors: Alameddine beschreibt das Schicksal der 72-jährigen Aaliya, die ohne Mann und Kinder in Beirut lebt und ihr ganzes Dasein dem Übersetzen großer Weltliteratur widmet. Seine Sprache ist so poetisch und lebendig, dass ich das Buch schon nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen konnte. Philosophisch, leidenschaftlich, bewegend und eine echte Liebeserklärung an die Literatur.“

DASS DIE

7 MILLIONEN

Coppenrath Patricia Schröder, The Perfect

Franziska Leuchtenberger, Lektorin

ER GEDACHT,

„Der Debütroman beruht auf einer wahren Lebensgeschichte. Winkler erzählt von der Kurdin Filiz, die von einem Leben in Freiheit träumt, sich stattdessen aber der unfassbaren körperlichen und seelischen Brutalität ihres Mannes ausgesetzt sieht. Der Roman erzählt unsentimental von falsch verstandener Liebe, von Abhängigkeit und Unterdrückung; er erzählt aber auch eine bewegende Geschichte der Selbstbehauptung und Emanzipation.“

ISBN 978-3-95967-027-2

Klappenbroschur / 16,99 € [D]

Dr. Doris Plöschberger, Lektorin

BuchMarkt Februar 2016

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© Melanie Grande

© Kurt Steinhausen

© Kurt Steinhausen

Von 1969 bis 2001 hat Reinhold Neven Du Mont den Verlag Kiepenheuer & Witsch geleitet und zu dem Haus gemacht, das man heute kennt. Seine Erinnerungen sind ein Kaleidoskop spannender Geschichten und zugleich ein Spiegel der Kultur- und Zeitgeschichte der Bundesrepublik.

Buchpräsentationen: 03.03. Köln (mit Helge Malchow) | 22.03. München (mit Uwe Timm) | 05.04. Bonn (mit Reinhold 07.04. Köln (mit Reinhold Joppich) | 02.05. Herne (mit Reinhold Joppich) | 03.05. Mülheim an der Ruhr (mit Reinhold

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Erinnerungen an ein erfolgreiches Verlegerleben und Einblicke in das Innere eines Verlags

JJoppich) | 06.04. Leverkusen (mit Reinhold Joppich) | JJoppich) | Weitere Termine und Infos unter www.kiwi-verlag.de

Erscheint am 10. März 2016 Gebunden ca. 250 Seiten mit zahlreichen Fotos ca. € (D) 19,99 ca. € (A) 20,60 Warengruppe 1-951 ISBN 978-3-462-04879-7 Verfügbar auch als Book


Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Januar

Frithjof Klepp Zum 1. Januar hat Frithjof Klepp seine Stelle als Vertriebsleiter der Berliner Buchverlagsgesellschaft (BEBUG) angetreten. Zu der Gruppe gehören Gemini, Bild und Heim, die edition berolina und der Rotbuch Verlag, dessen Programm derzeit allerdings pausiert. (19.1.) Klaus Willberg Klaus Willberg, der im Januar 2015 die Leitung des Bereiches Kommunikation / Marketing und Vertrieb / Verkauf bei Gmeiner übernommen hatte, verlässt das Unternehmen. (20.1.)

© Pit Theiss

Tea Herovic Das log.os-Team um Gründer und Geschäftsführer Volker Oppmann wächst weiter. Tea Herovic wechselt von der Verlagsgruppe Oetinger zum Berliner Startup und vervollständigt damit die Geschäftsleitung. (21.1.)

Marcel Hartges Marcel Hartges, verlegerischer Geschäftsführer des Piper Verlags, verlässt das Unternehmen zum 31. Januar. Er geht im gegenseitigen Einvernehmen aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die Zukunft des Verlages. (22.1.)

Hanna Hesse / Lena Däuker Hanna Hesse (31 – Foto l.) ist seit 1. Januar neue Assistentin des Hanser-Verlegers Jo Lendle. Ebenfalls seit Anfang des Jahres ist Lena Däuker (33) Lektorin für fremdsprachige Literatur im Carl Hanser Verlag. (22.1.) Heike John Heike John hat zum 1. Januar bei arsEdition die Programmleitung für den Bereich Erzählende Kinderliteratur und für das Jugendbuch-Imprint bloomoon übernommen. (25.1.)

Friederike Koch-Büttner Friederike Koch-Büttner (32) ist seit Januar zurück aus der Elternzeit und wieder als Pressereferentin für den ZS Verlag tätig. (21.1.) Evelyn Rahm Evelyn Rahm von der Berliner Kulturagentur Rahm hat bereits im Dezember die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Die Andere Bibliothek

Felicitas von Lovenberg Felicitas von Lovenberg übernimmt zum 15. März die verlegerische Geschäftsführung des Piper Verlags. Sie folgt auf Marcel Hartges, der den

Verleger Johannes Thiele im Sonntagsgespräch am 3.1.2016

Verlag Ende Januar verlassen wird. Und sie kann führen – was sie auch bei der FAZ bewiesen hat: Sie war nicht ohne Grund im Gespräch für den Herausgeberposten bei der FAZ. (26.1.) Kathrin Kunkel-Razum / Werner ScholzeStubenrecht Zum Jahreswechsel ist die Leitung der Dudenredaktion in die Hände von Dr. Kathrin Kunkel-Razum übergegangen. Sie übernimmt die Aufgaben von Dr. Werner Scholze-Stubenrecht, der nach mehr als 35-jähriger Tätigkeit für den Dudenverlag in den Ruhestand gegangen ist. (26.1.)

Verstorben

Thomas Rabe / Bernd Hirsch Bertelsmann wird auch in den kommenden Jahren von Thomas Rabe (Foto l.) geführt: Der Aufsichtsrat und der Vorstandsvorsitzende verständigten sich auf eine Verlängerung des Vertrages um weitere fünf Jahre. Bernd Hirsch (45 – Foto r.) wurde zum neuen Finanzvorstand des Unternehmens ernannt. (26.1.)

Bücher machen, die man sorglos einkaufen kann

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übernommen. Sie folgt auf Marie Claire Lukas, die zum DuMont Buchverlag wechselt. (22.1.)

† Volker Schwarz Volker Schwarz ist in Leipzig im Alter von 73 Jahren gestorben – gerade erst vor ein paar Monaten hatte er sich in den Ruhestand verabschiedet. Der promovierte Rechtswissenschaftler wurde 1974 Geschäftsführer beim Nomos Verlag in Baden-Baden, nach dem Verkauf von Nomos an C.H. Beck Gesellschafter und Geschäftsführer beim Berliner WissenschaftsVerlag. Als das Unternehmen im September 2015 vom Franz Steiner Verlag übernommen wurde, schied Schwarz dort als Geschäftsführer aus. Beim Börsenverein hat er sich in vielen Gremien engagiert, z.B. als Vorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg, als Vorsitzender des Verleger-Ausschusses im Bundesverband und als Aufsichtsratsvorsitzender der Ausstellungs- und Messe-GmbH. (19.1.) † Lord Weidenfeld Der britische Verleger Lord George Weidenfeld ist tot. Er verstarb im Alter von 96 Jahren. Weidenfeld, geboren 1919 in Wien in einem jüdischen Elternhaus, floh 1938 vor den Nationalsozialisten nach London und arbeitete dort für die BBC. 1945 gründete er den Verlag Weidenfeld & Nicolson. 1991 begann Weidenfeld eine Karriere als Diplomat. (20.1.)

Redaktionsschluss: 28.1.2016

Auch Selfpublisher brauchen einen Markt ohne Monopole

Ideen liefern für den Verkauf von Büchern und E-Books

Selfpublishing- „Papst“ Matthias Matting im Sonntagsgespräch am 24.1.2016

Literaturtest-Geschäftsführer Mathias Voigt im Sonntagsgespräch am 10.1.2016

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© Sabine Felber

© Max Grönert

Julia Giordano Julia Giordano (bislang Pressechefin von DuMont) übernimmt die Teamleitung Presse und Presseleitung für Literatur im S. Fischer Verlage. Sie übernimmt am 1. April im Frankfurter Verlagshaus die Leitung des neugeschaffenen Presseteams, das für alle Buch- und Autorenkampagnen zuständig ist, und wird persönlich die Pressearbeit für die literarischen Titel bei S. Fischer verantworten. Petra Baumann-Zink, die seit vielen Jahren diesen Bereich betreut hat, wird Ende Januar in den Ruhestand gehen. (18.1.)


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Markt & Meinung | Leute mit Ideen

Wie sich Berliner Kinderbuchautoren für Geflüchtete engagieren

Acht Autoren und eine Ukulele

Großer Auftritt in Berlin: Kinderbuchautoren lasen aus ihren aktuellen Titeln, der Erlös der Eintrittsgelder und des Buchverkaufs ging an pankow-hilft (v.l.: Cally Stronk an der Ukulele, Katharina Reschke, Angela Bernhardt, Andreas Hartmann, Lena Hach, Nina Petrick, Beate Dölling, Martina Wildner und Michael Petrowitz)

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ir befinden uns im Januar 2016. Ganz Deutschland hat sich inzwischen gegen die Flüchtlinge verschworen ... Ganz Deutschland? Nein! Ein Grüppchen unbeugsamer KinderbuchautorInnen hört nicht auf ... na, ihr wisst schon ...“ Mit diesem abgewandelten AsterixZitat machte Martina Wildner gleich bei der Begrüßung klar, worum es an diesem Sonntagnachmittag ging. Die KJL-Berlin, ein Netzwerk von Kinderbuchautoren und -illustratoren, hatte zusammen mit dem Theater an der Parkaue zu einer Benefizlesung in den Prater in Prenzlauer Berg geladen. Das Motto „8 Bücher & 1 Ukulele“ zog so viele junge Familien an, dass der Theatersaal bis auf den letzten Platz besetzt war und immer noch mehr Stühle hineingetragen werden mussten. Die Idee zur Benefizveranstaltung war im Herbst bei einem Stammtisch der KJLBerlin entstanden, und danach ging alles sehr schnell. Es bewarben sich so viele Autoren, dass das Los über die Teilnahme entscheiden musste; Lena Hach stellte den Kontakt zum Theater her, Martina Wild-

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ner hielt die organisatorischen Fäden in der Hand und entwarf die Werbemittel. „Ich habe die Postkarte gestaltet, weil ich eine Weile in den Flüchtlingswohnheimen in der Storkower Straße Spenden sortiert habe und mehr tun wollte“, begründet sie ihr Engagement. Im Prater lasen Angela Bernhardt, Beate Dölling, Lena Hach, Andreas Hartmann, Nina Petrick, Michael Petrowitz, Katharina Reschke und Cally Stronk jeweils kurze Appetithappen aus ihren aktuellen Titeln. Mal kam ein Mädchen mit feuerroten Haaren zu Wort, mal ein Detektiv mit Hasenohren und ein Außerirdischer, mal ein Innerirdischer und ein ausgesprochen verfressener Koala. Das war sehr unter-

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haltsam – gewann man doch unterschiedlichste Eindrücke von Autorinnen und Autoren und deren Geschichten. Mehr noch: Cally Stronk präsentierte nicht nur ihre zeigefingerkleinen Mafflies, sie hatte auch eine Ukulele mitgebracht und stellte zwischen den Lesungen den folgenden Titel mit einem kleinen, selbstgedichteten Lied vor. Da war für jeden etwas dabei, denn der Büchertisch mit den von den Verlagen gespendeten Titeln leerte sich zusehends. Wer wollte, konnte auch alle acht Bücher des Nachmittags – zu einem ansehnlichen Paket geschnürt – mit nach Hause nehmen. Der Erlös der Veranstaltung geht an pankow-hilft. „Allein über die Buchverkäufe haben wir 569 Euro eingenommen. Dazu kommen noch die Eintrittsgelder“, freut sich Cally Stronk. Ihre Kollegin Katharina Reschke bringt die Aktion so auf den Punkt: „Lesen verbindet, fordert heraus und weitet den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus, sodass Offenheit und Neugierde für das Fremde und Unbekannte entsteht. Genau das wollen wir stärken.“ Margit Lesemann


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Holger Ehling kommentiert

Bedenklicher Zuwachs bei der Internationalen Verleger-Union in Genf

Bestürzende Naivität

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ass es weder schwierig noch ratsam ist, den Zorn des chinesischen Kommunistenchefs Xi Jinping zu erregen, kann man sich eigentlich denken. Und dass Salman ibn Abd al-Aziz, der König von Saudi-Arabien, auch kein Mensch ist, der Dissens mit einem Lächeln akzeptiert, könnte man auch wissen. Beide Machthaber haben ihren Kritikern in der Vergangenheit gerne gezeigt, wo die Handschellen – und zuweilen auch die Peitschen und Säbel – hängen. Beide Machthaber, oder jedenfalls ihre Helfershelfer, haben seit ein paar Monaten ihre Hände und Ohren an den Schaltstellen der Internationalen Verleger-Union in Genf. Da kommt Freude auf. Die Aufnahme von China und SaudiArabien stand auf der Agenda der IVU bei ihrem Treffen anlässlich der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Oktober. Richard Charkin, Präsident des Verbands und ehemaliger Chef bei Macmillan und Bloomsbury, hatte das mit komfortabler Mehrheit der Stimmberechtigten durchgesetzt. Das Publikum quittierte die Sache mit Staunen. Zwölf US-Verlage taten sich noch während der Messe zusammen und verpflichteten sich zu gemeinsamem Vorgehen gegen die chinesische Zensur ausländischer Verlage und Autoren. Die Verlegerverbände aus der Schweiz, Island, Norwegen, Schweden und Frankreich äußerten ihren Unmut und prüfen den Austritt aus dem Weltverband. Zu sagen, dass man beim Börsenverein unglücklich über die Aufnahme der beiden Länder ist, wäre eine saftige Untertreibung. Fangen wir an mit Saudi-Arabien: Dort ist der Verlegerverband formell zwar unabhängig von der Regierung. Allerdings hat es dort noch niemand gewagt, ein Wort zu sagen gegen die drakonische Zensur, die in dem Land herrscht und auch nicht gegen die unfassbaren Strafen, die gegen Dissidenten ausgesprochen werden – ich erinnere an den Blogger Raif Badawi, der

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Holger Ehling Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia

für seine kritischen Texte zu zehn Jahren Haft und 1.000 Peitschenhieben verurteilt wurde, und an den Lyriker und Künstler Ashraf Fayadh, der wegen Apostasie zum Tode verurteilt ist. Für beide hatten sich Regierungen, Autoren und Institutionen in aller Welt, darunter auch die IVU, verwendet. Vom saudischen Verlegerverband kam: gar nichts.

»Wir sollten uns öfters bewusst machen, dass unsere Branche auf zwei Beinen steht: Urheberrecht und Meinungsfreiheit«

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ass Saudi-Arabien bei Hinrichtungen nicht kleinlich ist, hat sich vor ein paar Wochen gezeigt, als dort 42 Menschen an einem Tag vom Staat getötet wurden. Die chinesischen Machthaber dürften das als laienhaft einschätzen: Amnesty International geht davon aus, dass dort in jedem Jahr mehr als 2.000 Menschen exekutiert werden – die genauen Zahlen sind Staatsgeheimnis. Treffen kann es jeden, der unangenehm auffällt, auch Wirtschaftsdelikte und Korruption werden häufig mit dem Tod bestraft. Scheinbare Bagatellverbrechen ziehen zwar nicht unbedingt die Todesstrafe nach sich, werden aber häufig mit sehr langen Haftstrafen und Arbeitslager bestraft.

BuchMarkt Februar 2016

Eben wegen dieser leichthändigen Umgangsweise mit hohen Strafmaßen wird derzeit das Schlimmste befürchtet für fünf Mitarbeiter des Verlags Sage Communications/Mighty Current Publishers aus Hongkong, die seit Oktober nacheinander verschwunden sind. Mutmaßlich wurden sie von den chinesischen Behörden festgesetzt oder entführt. Die Spur des Vertriebsmanagers Lu Bo verlor sich in Shenzhen; innerhalb der nächsten neun Tage verschwanden der Verlagsinhaber Gui Minhai aus seiner Wohnung im thailändischen Badeort Pattaya, dann die Mitarbeiter Zhang Zhiping und Lin Rongji, beide in Shenzhen. Mitinhaber Lee Bo kehrte Ende Dezember von einem Besuch in einem Lagerhaus in Hongkong nicht zurück. Mitte Januar trat Gui im chinesischen Staatsfernsehen auf und bekannte unter Tränen, er habe sich den Behörden wegen eines von ihm verschuldeten tödlichen Unfalls mit Fahrerflucht gestellt. Lee Bo ließ in einem Brief wissen, dass er in China sei, um persönliche Dinge zu regeln. Von den anderen gibt es keine Information.

D

er Guis Verlag ist nicht irgendein Buchproduzent: Sage/Mighty Current verlegt seit Jahren politische Skandalbücher, die die chinesische Nomenklatura aufs Korn nimmt. Meistens geht es dabei um Sexaffären und Korruption – mit der Richtigkeit der Behauptungen nimmt es der Verlag nicht immer so genau. Angeblich plante Gui ein neues Enthüllungsbuch über Chinas starken Mann, Arbeitstitel: „Xi und seine sechs Frauen“. Ob dies der Grund für sein Verschwinden war, bleibt Spekulation. Jedenfalls dürfte er demnächst vor Gericht stehen, wegen der von ihm eingestandenen Fahrerflucht. Seine Familie hatte von der Sache nie gehört. Das ist aber auch nicht verwunderlich. Es ist eine altbekannte Taktik der chinesischen Obrigkeit, Kritiker nicht wegen ihrer Kritik, sondern we-


»ENTSCHEIDE INNERHALB VON SIEBEN ATEMZÜGEN.« Hagakure

gen „ordinären“ Straftaten anzuklagen. Yao Wentian, Verleger aus Hongkong, der eine ganze Reihe von kritischen Büchern veröffentlich hatte, wurde 2013 in Shenzhen festgesetzt und zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt – wegen Schmuggels. Für die tödliche Fahrerflucht könnte Gui sogar die Todesstrafe drohen. Für die Verleger und Buchhändler in Hongkong ist das nicht neu. Der Stadtstaat, seit 1997 autonomer Teil Chinas mit eigener Gesetzgebung und Verwaltung, war stets ein Hort der Pressefreiheit. Seit 2012 ist das anders: Kritiker riskieren Freiheit und Gesundheit, sobald sie einen Fuß nach China setzen. Das größte Medienhaus Hongkongs, Sino United, wurde vom „Verbindungsbüro“ Pekings übernommen, und damit auch die größten Buchhändler und Verlage. In China verbotene Bücher, die bis vor kurzem in Hongkong noch massenweise verkauft wurden, sind fast ganz aus dem Angebot verschwunden. Viele Verlage, so wird berichtet, haben in den vergangenen Monaten „problematische“ Bücher aus dem Programm genommen. Die Schere im Kopf wirkt. Zurück zur IVU: China hat darauf bestanden, als zweitgrößter Buchmarkt der Welt in die höchste Beitragskategorie eingestuft zu werden. Damit geht ein Sitz im Executive Board des Verbands einher, und damit hat das chinesische Zensurministerium, das den Verlegerverband des Landes kontrolliert, Zugang selbst zu vertraulichsten Unterlagen in Sachen Pressefreiheit. Die IVU meint, hierfür einen vernünftigen Umgang vereinbaren zu können. Solche Naivität ist nicht rührend, sie ist bestürzend. Wir sollten uns öfters bewusst machen, dass unsere Branche auf zwei Beinen steht: Urheberrecht und Meinungsfreiheit. Dass das Urheberrecht in China einen Dreck wert ist, wissen wir. Dass die Idee von Meinungsfreiheit dort lediglich Hohn hervorruft, auch. Wieso muss die IVU dann solche Spielkameraden auswählen? Im Kindergarten wäre das nicht passiert.

A

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THRILLER

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Foto: Stefan Klüter

BuchMarkt Februar 2016

BAR UNENTRINN CHTIG Ä M H C A R P S LADEN E G N I L A N E DR

Suhrkamp S uhrkamp

Suhrkamp


Mayers Almanach

Die Guido-Knopp-Demarkations-Linie Bestenliste des Monats: Jules Verne wird 188! Und wenn er für einen Tick besonders beliebt ist, dann dafür, die technische Zukunft vorherzusagen! Hier sind seine zehn besten Vorhersagen, die eingetroffen sind, und die eine, auf die wir noch warten. Gut getroffen: 10 U-Boot 9 Mondlandung 8 Jukebox 7 Hologramm 6 Satellit 5 TV-Nachrichten 4 Solarzellen 3 Wolkenschrift 2 Webcam 1 Taser Schlecht getroffen: Erdmittelpunkt bereisen

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h je, wie beginnt man nur einen kritischen Text über Hitler und seinen Kampf? Ebenfalls ein Problem, das das Institut für Zeitgeschichte zu lösen hatte. Aber wer hätte geahnt, dass die logistischen Probleme die inhaltlich-rezeptionellen weit in den Schatten stellen? Der krasse Gegensatz zwischen betont gewollter Unmarktwirtschaftlichkeit und aber dem ganzen Hype, der um das Werk gemacht wurde, ist beispiellos. Stellen Sie sich vor, man hätte das bei Shades of Grey gemacht: ein Buch, das so sexy ist, dass es erst in 70 Jahren verkauft werden darf. Das Institut für Zeitgeschichte ist ja nun kein Big Player-Verlag, der auf Massenabsätze und schnellen Nachschub spezialisiert ist. Außerdem war es eine Frage des verlegerischen Anstandes, eben nicht mit großer Nachfrage zu kalkulieren. Das ist der schwierigste und pikanteste Aspekt daran: Dass es große Nachfrage geben würde, stand ja außer Frage. Aber Sätze wie „Mein Kampf wird bestimmt wieder ein Bestseller“ oder „Da drucken wir gleich mal fünfstellig, damit es lieferbar bleibt!“ verbieten sich von selbst.

Drilling des Monats: Jeder will noch was sagen Meine Herren, bitte einer nach dem anderen. Bzw. diskutieren Sie die Reihenfolge bitte selber mit Herrn Spencer aus.

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Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche

Deshalb denke ich, dass wir nicht auf das Institut für Zeitgeschichte wegen schlechter Auflagenplanung zu schimpfen brauchen.

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s geht also nicht nur um Kalkulation, es geht auch um Haltung. Vor allem. Aber nicht nur, sondern inzwischen auch (und sicher unbeabsichtigt) um den bösen, ironischen Effekt: Schaut nur, wie begehrt das Buch jetzt schon wieder scheint. Der Lieferengpass gilt in gewissen Kreisen weniger als logistische Zurückgenommenheit, Anstandsklammheit oder Schamespflicht, sondern gefällt dort eher als Zeichen besonderer Begehrtheit. Nichts zeigt deutlicher auf die Nachfrage als der Lieferengpass. Aber nicht, dass die Konzernverlage sich unerwähnt fühlen: Selbst bei Bastei Lübbe gibt es Sachliteratur über Hitler. Überhaupt ist es gar nicht einfach, an Hitler nichts zu verdienen. Wenn ich jetzt ein kritisches Hitler-Fenster ausstatten wöllte, hätte ich genügend Material: Das Standardwerk von Joachim C. Fest (und ein paar Alternativen), die Biografie von Traudl Junge, die Satiren von Timur Vermes und Walter Moers, natürlich die DVDs „Der Untergang“, „Der große Diktator“ und „Schtonk!“, und mittendrin die begehrte Ausgabe vom IfZ. Vielleicht noch ein vegetarisches Kochbuch. Aber natürlich werde ich kein kritisches Hitler-Fenster ausstatten. Egal wie kritisch, je öfter das Gesicht Hitlers in diesem Fenster ausgestellt ist, desto hässlicher wird es. Das Fenster. Und das Gesicht. Und das steht stellvertretend für


Nachhaltige Eindrücke Trend des Monats: Alle Fonts, die so aussehen

INKLUSIVE

10 EURO ONLINE-GUTSCHEIN

Wo kommt das so plötzlich her? Im Thrillerbereich der Zweiworttitel wuchert plötzlich ein neuer Trend zur klaren Blockschrift: Serifenlos, aber doch spitz; groß, aber nicht grob; eine geometrische Art Neo-Grotesk-meets-Art-Deco; ein Font, der unter Spannung steht und nur in Kapitalien wirkt. Benutzen Sie sowas ruhig auch bei individuellen Beschriftungen wie „Mittags Pause.“

für die Deutsche Bahn

Schau genau! Buch-Cover auf den Punkt

das ganze Thema. Fände man all diese Posten in, sagen wir mal, einer Literaturliste, sähen sie weniger empörend aus. Aber ein Schaufenster überschritte definitiv eine Grenze, nämlich die sogenannte Guido-Knopp-Demarkations-Linie. (Warum hört man ausgerechnet von dem so gar nichts dazu?)

D

raußen an den Theken, im Sortiment, hatte man Angst vor dem möglichen, befürchteten Kundenkreis. Aber es war unwahrscheinlich, dass Alt- und Neonazis triumphierend die Buchhandlungen mit Springerstiefeln stürmen und trotzig ein Heidengeld für die kritische Ausgabe auf die Theke knallen, die noch langatmiger ist als der Primärtext. Was ein ordentlicher Nazi ist, beschafft sich lieber eine Originalausgabe

Bernd Pieper

im Internet. The real nazi wants the real thing. Wer immer sich diese dicke, wissenschaftliche und teure Ausgabe kauft, dem unterstelle ich vorsichtshalber einen eher theoretischen Hintergrund und keinen nostalgischen. Zumal ich die meisten meiner Kunden kenne. Und zumal ich auch die fragwürdigsten unter ihnen nicht zu erziehen habe. Viele Kollegen sehen das strikt anders. Die verkaufen „Mein Kampf“ nicht, und Punkt. Etliche von ihnen sind wenigstens zwiegespalten. Und ich, ich bin beruhigt, dass ich in einem Kulturkreis lebe, in dem all diese Haltungen nebeneinander möglich sind. Und natürlich auch diese: Schauen Sie mal nach, wie die Ausgabe auf Amazon läuft und was die Bewertungen so hergeben, das ist gleichbleibend aufschlussreich.

BuchMarkt Februar 2016

Fahrtziel Natur Der Reiseführer zu 22 Naturschätzen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Magazin | Markt

Die Wahl Zum 34. Mal hat der Buchhandel Autor, Buch und Verlag des Jahres gewählt, über das BuchMarkt-Panel beim Marktforscher Innofact. Vor fünf Jahren ging eine Medaille an Thilo Sarrazin, diesmal an einen muslimischen Migrantensohn …

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AUTOR DES JAHRES 2015  Dörte Hansen 15%  Navid Kermani 5%  Giulia Enders / Jenny Erpenbeck / Jojo Moyes / Charlotte Roth / Clemens J. Setz je 3%  sonstige 65%

Ihre Heimat verlassen haben die Eltern von Navid Kermani, geboren 1967 in Siegen als Sohn iranischer Einwanderer. Über den gläubigen Muslim muss man nicht viele Worte verlieren. Immerhin wurde er kürzlich mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet und hat ein Jahr zuvor im Bundestag die Festrede auf 65 Jahre Grundgesetz gehalten, wo er Kritik an der Asylpolitik mit dem Dank für Deutschlands Integrationsleistung verband. Heute gewinnt Navid Kermani mit 5% Stimmanteil SILBER bei der Wahl Autor des Jahres und SILBER auch mit seinem Buch Ungläubiges Staunen. Über das Christentum (3%). Fünf Jahre nach dem Bestseller-Erfolg von Thilo Sarrazins Deutschland schafft sich ab. Und fünf

© Charlotte Murphy

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hilo Sarrazin, der die Zuwanderung aus muslimischen Ländern problematisierte, gewann vor fünf Jahren die Autorenwahl – und heute geht eine Medaille an einen Sohn muslimischer Einwanderer. Die Zeiten ändern sich, und wir uns in ihnen. Ach ja? Reden wir zunächst von weniger Grundsätzlichem: Im Vorjahr teilten sich Jojo Moyes und Robert Seethaler GOLD als Lieblingsautoren (Stimmanteil je 9%), zwei Mal GOLD gab es auch für die Lieblingsbücher Darm mit Charme und Der Circle (je 7%). Eindeutiger fällt das aktuelle Wählervotum aus: Newcomer Dörte Hansen wird Autorin des Jahres 2015 mit 15% und ihr Debütroman Altes Land Buch des Jahres 2015 mit sogar 19%. Als sie auf die Fünfzig zuging, realisierte die frühere NDR-Redakteurin (*1964) ihren Traum, ein Buch zu schreiben. Traumhaft auch für den Verlag, der sich an den Erstling wagte: Knaus/Verlagsgruppe Random House nennt als aktuelle Absatzzahl nach knapp einem Jahr „fast 400.000 Exemplare“. Ob die promovierte Linguistin vor diesem (Honorar-)Hintergrund weiterhin ihre Brötchen als Autorin für Hörfunk und Print verdient oder ausschließlich als Buch-Autorin? Ihr Zweitling jedenfalls wird dem Vernehmen nach nicht lange auf sich warten lassen und in Nordfriesland spielen, der Heimat der gebürtigen Husumerin.

Dörte Hansen: GOLD für die Autorin, GOLD für ihr Buch („Altes Land“: fast 400.000 verk. Ex. / Knaus)

BuchMarkt Februar 2016


Clemens J. Setz: SILBER für sein Buch („Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“: 18.000 verk. Ex. / Suhrkamp), BRONZE für den Autor

nymisierten) Antworten auf unsere Zusatzfrage: „Nach welchen Kriterien haben Sie bewertet? (Mehrfachnennungen möglich): Umsatz? Literarischer Anspruch? Unterhaltungswert? Medienpräsenz? Zugkraft für Kunden, die sonst keine Buchhandlung aufsuchen?“ Haupt-Kriterien beim Votum für Dörte Hansen und Altes Land: Umsatz und Unterhaltungswert, aber auch Literari-

© BOGENBERGER_Photographie

Jahre, nachdem Sarrazin zum Autor des Jahres und sein Bestseller zum Buch des Jahres gewählt wurden … Hier Navid Kermani, ein muslimischer Autor mit Migrationshintergrund, dort Thilo Sarrazin, der die Immigration aus muslimischen Ländern problematisierte – wer assoziiert da nicht die aktuelle Flüchtlings-Debatte? Die Zeiten ändern sich, und wir uns in ihnen. Ach ja? Unterscheidet sich der damals entbrannte Konflikt elementar vom heutigen? Das erste Opfer solcher Konflikte ist immer die Wahrheit. Sollten sich die heutigen Kontrahenten doch noch um eine sachlichere und differenziertere Herangehensweise bemühen, jedem Skeptiker würde es eines abringen: ein ungläubiges Staunen … Ungläubiges Staunen, Kermanis Sachbuch über das Christentum, erreichte bislang keine 10% des Sarrazin-Titels. Aber viel fürs spezielle Thema. Aktueller Absatz laut C.H.Beck: 130.000 Exemplare. Um Absatzzahlen allein ging es nie in unserer Wahl. Wenn dem so wäre, hätten die Bestsellerlisten sie längst ersetzt. Auch um literarische Qualität allein geht es nicht. Die Wahl ist nicht als Konkurrenz zum Deutschen Buchpreis konzipiert. Schließlich gibt es sie schon 23 Jahre länger … Welche Kriterien ausschlaggebend waren, zeigt die Auswertung aller (ano-

© Hans Hochstöger/Focus/Suhrkamp Verlag

Magazin | Markt

Navid Kermani: SILBER für den Autor (C.H.Beck + Hanser), SILBER für sein Buch („Ungläubiges Staunen“: 130.000 verk. Ex. / C.H.Beck)

BuchMarkt Februar 2016

scher Anspruch und Zugkraft für neue Kunden. Beim Votum für Navid Kermani und Ungläubiges Staunen: Literarischer Anspruch, Medienpräsenz und Zugkraft für neue Kunden. BRONZE gewinnen fünf Autoren mit einem Stimmanteil von je 3%. (Da unzählige Autoren und Titel zur Wahl stehen, darf man scheinbar niedrige Prozentzahlen durchaus als signifikante Zustimmung werten.) BRONZE also für Giulia Enders, Jenny Erpenbeck, Jojo Moyes, Charlotte Roth und Clemens J. Setz. BRONZE für Jojo Moyes (*1969), zuvor zwei Mal Autorin des Jahres. Von ihren Romanen hat Rowohlt bis heute 6,2 Millionen verkauft (5,2 Mio. Print, 1 Mio. E-Book). Die überragende Steigerung gegenüber dem Vorjahr (4 Mio.) hat natürlich auch damit zu tun: Mit Ein ganz neues Leben stürmt die Autorin wieder einmal die Charts. Haupt-Kriterien beim Votum für Jojo Moyes: Umsatz und Unterhaltungswert. BRONZE für Jungmedizinerin Giulia Enders (*1990). Die Autorin des Vorjahressiegers Darm mit Charme bleibt in der Erfolgsspur: Ihr Hit erreicht aktuell einen Absatz von 1,7 Mio. Exemplaren (Print + E-Book, Ullstein). Gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um fast 50%. HauptKriterien beim Votum für Giulia Enders: Umsatz und Medienpräsenz, aber auch

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Charlotte Roth: BRONZE für die Autorin von „Als wir unsterblich waren“ (Droemer Knaur)

Unterhaltungswert und Zugkraft für neue Kunden. BRONZE für Charlotte Roth (*1965 in Berlin), Autorin des 2014 erschienenen Bestseller-Romans Als wir unsterblich waren (Droemer Knaur) über das Berlin der 1920er Jahre. Beim Buch des Jahres 2015 gewinnen mit je 3% SILBER (keine BRONZE vergeben): Die Stunde zwischen Frau und Gitarre / Ein untadeliger Mann / Euphoria / Gehen, ging, gegangen / S. – Das Schiff des Theseus / Ungläubiges Staunen. SILBER für Gehen, ging, gegangen, Jenny Erpenbecks Roman über afrikanische

SILBER für „S. – Das Schiff des Theseus“ (J. J. Abrams / Doug Dorst. Fast 79.000 vrek. Ex. / Kiepenheuer & Witsch)

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© Charlotte Murphy

© KJill Enders

© Christian Saalfeldt

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Giulia Enders: BRONZE für die Autorin des Vorjahressiegers „Darm mit Charme“ (verk. Ex.: 1,7 Mio. Print + E-Book / Ullstein)

BUCH DES JAHRES 2015  Altes Land 19%  Die Stunde zwischen Frau und Gitarre / Ein untadeliger Mann / Gehen, ging, gegangen / Euphoria / S. – Das Schiff des Theseus / Ungläubiges Staunen je 3%  Sonstige 63% Flüchtlinge (Absatz: fast 90.000 / Knaus), und BRONZE für seine Autorin (*1967 in Berlin, 2015 in den Niederlanden mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet). Haupt-Kriterien beim Votum:

SILBER für „Euphoria“ (Lily King. Über 30.000 verk. Ex. / C.H.Beck)

BuchMarkt Februar 2016

Jojo Moyes: BRONZE für die Vorjahressiegerin (verk. Ex.: 6,2 Millionen, davon 1 Mio. E-Book / Rowohlt)

Umsatz, Literarischer Anspruch und Zugkraft für neue Kunden. SILBER für Die Stunde zwischen Frau und Gitarre, den Roman von Clemens J. Setz über die fließenden Grenzen zwischen krank und normal (Absatz: 18.000 / Suhrkamp), und BRONZE für den Autor (*1982 in Graz, 2011 Preis der Leipziger Buchmesse, 2015 Wilhelm Raabe-Literaturpreis). Haupt-Kriterien beim Votum: Literarischer Anspruch und Unterhaltungswert. SILBER für S. – Das Schiff des Theseus (Absatz: fast 79.000 / Kiepenheuer & Witsch). Die limitierte Auflage wurde ruckzuck quasi ausverkauft, bei einem Ladenpreis von 45,- Euro! Das ist ungewöhnlich wie das Buch selbst. Zum Konzept des Star Wars-Regisseurs J. J. Abrams für das Buch, dessen Story sich

SILBER für „Ein untadeliger Mann“ (Jane Gardam. Über 60.000 verk. Ex. / Hanser Berlin)


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Roman, 288 Seiten, € 19,99 [D], ISBN 978-3-8135-0647-1

Was für ein grandioses Jahr! Wir sagen DANKE!

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Magazin | Markt

Rückblick: AKTUELLE WAHL 2015 Autoren: 1. Dörte Hansen 2. Navid Kermani 3. Giulia Enders / Jenny Erpenbeck / Jojo Moyes / Charlotte Roth / Clemens J. Setz Bücher: 1. Altes Land 2. Die Stunde zwischen Frau und Gitarre / Ein untadeliger Mann / Gehen, ging, gegangen / Euphoria / S. – Das Schiff des Theseus / Ungläubiges Staunen Verlage: 1. Diogenes 2. C.H.Beck 3. Hanser

© KatharinaBehling

VOR 5 JAHREN 2010

Jenny Erpenbeck: SILBER für ihr Buch („Gehen, ging, gegangen“: fast 90.000 verk. Ex. / Knaus), BRONZE für die Autorin

Autoren: 1. Thilo Sarrazin 2. Jonathan Franzen 3. Ken Follett Bücher: 1. Deutschland schafft sich ab 2. Freiheit 3. Rubinrotes Herz, eisblaue See Verlage: 1. Diogenes 2. Rowohlt 3. Hanser

VOR 10 JAHREN 2005 Autoren: 1. Daniel Kehlmann 2. Dan Brown 3. Joanne K. Rowling Bücher: 1. Die Vermessung der Welt 2. Sakrileg 3. Harry Potter VI Verlage: 1. Diogenes 2. Hanser 3. Rowohlt

VOR 15 JAHREN 2000

mit dem Hineingekritzelten früherer Leser verknüpft, schrieb Doug Dorst vorweg den Roman, der sich liest, „als hätten Franz Kafka und Karl May nach einer durchzechten Nacht noch eben gemeinsam einen Abenteuerroman heruntergeschrieben“ (SZ). Haupt-Kriterien beim Votum: Umsatz, Unterhaltungswert und Zugkraft für neue Kunden. SILBER für Ein untadeliger Mann (Jane Gardam. Absatz: über 60.000 / Hanser Berlin). Die in ihrer Heimat schon früher erfolgreiche Britin erntete mit dieser Geschichte der Reise eines Mannes in seine Vergangenheit auch hierzulande Kritiker-Lob und schaffte es in die Top 20. Haupt-Kriterien beim Votum: Literarischer Anspruch, aber auch Umsatz und Unterhaltungswert. SILBER für Euphoria (Lily King. Absatz: über 30.000 / C.H.Beck). Die vom Leben der Ethnologin Margaret Mead inspirierte Dreiecksgeschichte unter Ethnologen im Neuguinea der 1930er Jahre schaffte es in der New York Times unter die 10 Best Books of 2014. Haupt-Kriterien beim Votum: Literarischer Anspruch

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VERLAG DES JAHRES 2015  Diogenes 15%

Autoren: 1. Joanne K. Rowling 2. Sándor Márai 3. Michael Ondaatje Bücher: 1. Harry Potter 2. Geschichte eines Deutschen 3. Die Glut Verlage: 1. Diogenes 2. Hanser/Zsolnay 3. Carlsen

 C.H.Beck 11%

VOR 20 JAHREN 1995

 Hanser 9%

Autoren: 1. Alfred Biolek 2. Jostein Gaarder 3. Günter Grass Bücher: 1. Ich will Zeugnis ablegen 2. Ein weites Feld 3. Sofies Welt Verlage: 1. Hanser 2. Berlin 3. Aufbau

 Sonstige 65% und Unterhaltungswert. Nach ihrem Lieblingsverlag haben wir die Wähler/-innen natürlich auch wieder gefragt: Verlag des Jahres 2015 wird Diogenes (15%) und wiederholt seinen Vorjahreserfolg. 11% für C.H.Beck bedeutet SILBER – die erste Medaille in 34 Wahlen. Hanser, fast immer unter den Top 3, gewinnt diesmal BRONZE (9%). Auf dem ebenfalls hervorragenden vierten Rang: Rowohlt (5%), gefolgt von Kiepenheuer & Witsch und Lübbe (je 3%). In der Ewigen Bestenliste (1982 – 2015) bedeutet das: 1. Diogenes (59 Punkte = +3), 2. Hanser (49 Punkte = +1), 3. Rowohlt (34 Punkte). Wir gratulieren allen Medaillengewinnern. Und danken nachdrücklich allen Buchhändler/-innen, die in unserem elektronischen Wahllokal über Autor, Buch und Verlag des Jahres abgestimmt haben! Jo Volks

BuchMarkt Februar 2016

VOR 25 JAHREN 1990 Autoren: 1. Bodo Kirchhoff 2. John Irving 3. Franca Magnani Bücher: 1. Nicht ohne meine Tochter 2. Ich wollte Hosen 3. Salz auf unserer Haut Verlage: 1. Hanser 2. Rowohlt 3. Semmel Verlach

VOR 30 JAHREN 1985 Autoren: 1. Patrick Süskind 2. Günter Wallraff 3. Hoimar von Ditfurth Bücher: 1. Ganz unten 2. Das Parfum 3. Das Wasserzeichen der Poesie Verlage: 1. Greno 2. Suhrkamp 3. Diogenes


Sie machen uns verlegen.

Wir sind Ihnen dankbar, liebe Buchh채ndlerinnen und Buchh채ndler, dass Sie uns erneut zum Verlag des Jahres gew채hlt haben.


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Spannend: Wenn Kunden Einblicke in ihre Berufe geben ist das wie eine „Sendung mit der Maus“ für Große

Buchhandlung Bestenbostel, Nordenham

Kunden halten Vorträge

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uf das berufliche Potenzial ihrer Kunden greift Anne von Bestenbostel mit ihrer frisch gegründeten Veranstaltungsreihe „Die schlaue Stunde“ zurück. An jedem dritten Monat berichtet ein anderer Kunde aus seinem Spezialgebiet. Oder gibt einen Einblick in seinen Beruf. Dafür findet sie Leute, die sich kostenlos präsentieren und das als Werbung für sich oder ihre Branche verstehen. Diese Veranstaltungen kosten nichts und sollen nicht länger als eine Stunde dauern. Beim ersten Termin im Januar berichtete eine Ernährungsberaterin vor rund 20 Gästen, die sich trotz Schnee und Eis vor der Tür eingefunden hatten, wie sie arbeitet. Sie stellte klar, dass es längst nicht immer ums Abnehmen geht, sondern auch oft um das Gegenteil. Die Besucher konnten Fragen stellen. Da ging es um Allergien oder um Tipps für den kleinen Hunger

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zwischendurch oder auch darum, wie man die Ernährung auf den Arbeitsalltag abstimmen kann. „Die Reihe läuft auf eine Art Sendung mit der Maus für Erwachsene hinaus“, so Bestenbostels Eindruck. „Man findet plötzlich Dinge spannend, die man eigentlich gar nicht so genau wissen wollte.“ Diesen Monat soll ein Kommissar von der örtlichen Polizei aus seinem beruflichen Alltag berichten. Und im März kommt jemand von der Müllabfuhr. „Man fährt immer hinter den orangefarbenen Autos her. Da will man doch auch mal genau wissen, was mit dem Müll eigentlich passiert.“ Genau wie in der Sendung mit der Maus. Und was hat die Buchhandlung davon? „Ein Büchertisch ist bei diesen Themen meistens nicht drin. Mein Part dabei ist, Leute abends in die Stadt und in meinen Laden zu kriegen, im Gespräch zu bleiben und die Nordenhamer positiv zu überraschen.“ Abgeschaut habe sie sich die Reihe – wie übrigens auch die Idee, die Kunden als Verkäufer einzusetzen (s. nächster Beitrag) – bei der Verdener Buchhandlung Krüger. Dort werden die Events jedoch nicht von Inhaberin Gesine Klack organisiert, sondern von einem ortsansässigen Dienstleistungsunternehmen.

BuchMarkt Februar 2016

Kunden verkaufen

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ährend die Mitarbeiterinnen der Nordenhamer Buchhandlung Bestenbostel einen „Strategietag“ einlegten, wurden sie im Laden von tapferen Stammkundinnen vertreten. Buchhändlerin Anne von Bestenbostel castete die sechs Frauen an einem „Stöberabend“ in der Buchhandlung, zu dem hauptsächlich Stammkunden kommen. U.a. war eine Friseurin, eine Ärztin und eine Kassiererin aus dem Drogeriemarkt dabei. „Ich suchte eigentlich eine gemischte Mannschaft, aber Männer habe ich keine gefunden“, berichtet Bestenbostel. Die Frauen erhielten einen kleinen Einführungskurs in Kassenbedienung und Bibliografieren. Die Warenwirtschaft blieb außen vor. Das wurde später nachgeholt, genau wie die Eingabe der handgeschriebenen Kunden-Bestellungen. Eine Freundin von Anne von Bestenbostel übernahm für einen Tag die Filialleitung. Diese machte den Laden auf und zu, packte die Ware aus und sicherte am Abend die Einnahmen. Bestenbostel: „Ich habe den Frauen gesagt: Egal was passiert, alles ist gut, solange ihr das Geld in die Schublade steckt.“


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Couragiert: Die Kundinnen stellen sich dem Sortimenter-Alltag

Ein mutiges Experiment, das offensichtlich gelungen ist: Trotz einiger Aufregung, hauptsächlich im Umgang mit der Kasse, klappte alles bestens. Und für die Frauen war die Aktion ein gelungenes Abenteuer: „Nächstes Jahr dürft ihr auch zwei Tage fahren! Die komplette Mannschaft tritt dann wieder an“, meinten sie. Die Buchhändlerin und ihr Team ließen sich nicht lange bitten und wiederholten die Aktion an einen „normalen“ Samstag im letzten Frühjahr. Eines gab der Buchhändlerin aber doch zu denken: „Die Kunden haben es zum größten Teil gar nicht gemerkt, dass das gar nicht wir waren.“

Buchhandlung am Wall, Aurich

Kunden stellen aus

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rüher befand sich in der ersten Etage der Buchhandlung am Wall Bertelsmann Club-Filiale. Als diese geschlossen wurde, hatte Buchhändlerin Susanne Kranz − ihr gehört auch die Immobilie − plötzlich viel Platz. Schnell kristallisierte sich ein Konzept heraus: „Alles, was man zum Lesen braucht, außer Büchern natürlich, die hatten wir ja schon im Erdgeschoss“, beschreibt sie das Angebot aus Möbeln und Wohnaccessoires, das sie jetzt auf 80 qm präsentiert. Das Problem dabei: „Es ist sehr schwierig, die Kunden die Treppe hochzubekommen“. Da sei es hilfreich, dass die Etage auch für Veranstaltungen genutzt werde, die die Leute nach oben locken. Wie der „Edeltrödel“-Markt, den sie in diesem Monat schon zum zweiten Mal veranstaltet, weil er beim ersten Mal so gut ankam. Kunden können sich anmelden, eine geringe Nutzungsgebühr für Werbung und Umräumen bezahlen und in der schönen Umgebung ihre Schätzchen verkaufen. Dafür stellt Susanne Kranz auch die Möbel zur Verfügung, die sie selbst zum Verkauf anbietet: „Die Dame mit dem schönen Porzellan darf das auf meinem Tisch präsentieren und der Herr mit den tollen alten Schreibgeräten bekommt die Vitrine.“ Die einzige Bedingung: „Schrott nehme ich nicht. Aber wir kennen unsere Kunden und die Kunden kennen uns, das hat beim letzten Mal sehr gut funktioniert.“

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Bildschön: Foto/BuchArrangements inspirieren zum Kauf von beidem

Generell seien die Menschen im ländlichen Aurich dankbar für kulturelle Angebote, weiß Susanne Kranz. Neben Lesungen, Workshops und Konzerten bietet sie die Etage deshalb auch als Plattform für Veranstaltungen an. Und es gibt auch Kunden, die sich in eigener Sache engagieren. Kürzlich kam das Angebot einer ambitionierten örtlichen Foto AG, in dem Raum eine Fotoausstellung auszurichten. „Ich suchte mir vier Themen aus, die ich interessant und schön fand. Zusammen mit den Fotografen arrangierten wir die Bilder an den freien Wänden. Dazu stellte ich thematisch passende Buchtitel. Zum Thema „Dakota“ gibt es entsprechende Reise- und Bildband-Literatur, zu „Florales“ Gartenbücher und so weiter. Diese Kombination komme sehr gut an, berichtet die Buchhändlerin: „Die Bilder und die Bücher verkaufen sich gegenseitig.“ Barbara Meixner

BuchMarkt Februar 2016


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Thema des Monats

Alleine bringt nichts

Die Ladenpreise sind eher rückläufig, die Kosten steigen. Christian Röhrl sieht eine Lösung nur durch genossenschaftliche Kooperation

Herr Röhrl, vor sieben Jahren gehörten Sie als (einziger) Oberpfälzer zu den westfälischen Sturköpfen (diesen Ausdruck haben Sie einmal selber benutzt), die mit der Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Buchhandlungen (AUB) e.V.“ ein Modell für den unabhängigen Buchhandel erarbeiten wollten, das deren Überleben erleichtern sollte. Christian Röhrl: Die AUB e.V. ist damals gegründet worden, um zusammen mit einem potenten Partner ein Modell zu entwickeln, das dem unabhängigen Buchhandel verbesserte wirtschaftliche Perspektiven eröffnen sollte.

Zur Person Christian Röhrl, Inhaber der Buchhandlung Bücherwurm in Regensburg und Mitgründer der jetzt aufgelösten Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Buchhandlungen (AUB) e.V., macht sich erneut dafür stark, durch Kooperation zu deutlich verbesserter Rentabilität zu kommen. Er nimmt als Pilotbuchhandlung bei dem neuen Konzeptmodell der Buchwert GmbH teil.

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Sie haben sich damals für die EKGruppe als Partner entschieden. Ja, für die Entwicklung dieses Modells beschloss die AUB zunächst eine Partnerschaft mit der EK/servicegroup e.G. in Bielefeld. Aus dieser Kooperation ging die Buchwert GmbH & Co. KG hervor, die ihren Händlern ein einfaches Erlösmodell anbietet, das gerade auch kleineren Buchhandlungen einen sinnvollen Weg zu guten Konditionen bei weitgehender eigener Bestellhoheit eröffnet. Verschiedene Leistungsstufen bieten allen interessierten Buchhandlungen individuell abgestimmte Möglichkeiten der Ergebnisverbesserung. Vor diesem Hintergrund hat die AUB beschlossen, dass der Verein seinen Zweck erfüllt hat? Die AUB gibt es nicht mehr. Genau das ist der Fall. Deshalb rief die außerordentliche Mitgliederversammlung den verbliebenen unabhängigen Buchhandel auf, sich Buchwert mit den


dort angebotenen Modellen anzuschließen. Kooperation ist alternativlos und findet in Buchwert einen geeigneten Rahmen. Nur wenn der unabhängige Buchhandel seine Erfahrungen einbringt und gemeinsam wirkt, wird bei sich ständig wandelnden Bedingungen der Erhalt unserer Buchhandelslandschaft möglich sein.

»Im Einkauf können wir die Lücke zu den Konditionen der Großen schließen«

Sie sorgen sich um die Rentabilität im Buchhandel? Ich habe das Gefühl, hier gibt es eine Entwicklung, die in die falsche Richtung führt: Jüngstes Beispiel sind die neuen Konditionsmodelle etwa von Lübbe oder zuletzt Diogenes, die darauf hinauslaufen, dass kleinere Buchhändler sich verschlechtern. Können Sie das belegen? Natürlich kann es vorkommen, dass sich kleine Buchhändler auch verbessern, wenn sie nun bei einem Titel statt einem benötigten Buch drei bestellen, um ein Prozent

Was für einen Weg sehen Sie denn? Ich schlage ein Einkaufsmodell vor, das von der Buchwert GmbH weiterentwickelt worden ist. Wir nennen das Modell unserer geplanten neuen zentralen Logistik „Cross Docking“ oder „Zentraler Wareneingang“ (ZWE).

Das verstehe ich nicht ... Dann erst den Hintergrund dazu: Angesichts der Entwicklungen war klar, dass viele der bisherigen Modelle nicht weiter führen. Die Verlage fragten sich angesichts der neu entstehenden Kooperationsmodelle, worin da die Verlage einen Vorteil hätten. Wenn 100 kleine Buchhändler einkaufen wie bisher und nur ein Name einer Kooperation darübergestülpt wird, verbessern sich zunächst die Konditionen der Buchhändler, die Verlage hingegen gehen oft in Vorleistung und am Ende kommt mangels Verbindlichkeit wenig für diese an tatsächlichem Umsatzwachstum rüber. Das heißt, Sie setzen auf ein neues Modell mit Zentrallogistik? Zentraler Wareneingang bedeutet, viele selbständige Händler bündeln ihre Bestellungen. Durch die intelligente Weiterleitung von einer Stelle werden für die Verlage vorteilhafte Bestellgrößen erreicht, die sie sonst nur von den Großbuchhandlungen gewohnt sind. Buchwert tritt als Käufer auf und erlangt die von den Verlagen dafür vorgesehenen Spitzen-Rabatte. Von unserem Logistikpartner KNV werden die eintreffenden Lieferungen wieder auf die Besteller verteilt. Das ist das von allen, die bisher beteiligt waren, angestrebte Modell, das die entscheidenden

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... die für Einzelkämpfer nicht erlangbar sind? Wieder ja, zumal die konkreten Ziele der AUB aus unserer Sicht mit dem Modell der Buchwert erreicht sind. Deswegen halten wir es für sinnvoller, künftig hier mitzuarbeiten, auch um den Preis, ein kleines Stück Unabhängigkeit zu teilen. Der Begriff der Unabhängigkeit war immer in der Diskussion, schnell kam man zur Erkenntnis, dass es den meisten Kunden ziemlich egal ist, wer den Laden betreibt. Die Lage ist wichtig, die Freundlichkeit, das Angebot. Kompetenz wird von vielen Kunden eh vorausgesetzt. Im Einkauf sehen wir eine große Chance, die große Lücke in den Konditionen zu den Großbuchhandlungen ein Stück weit zu schließen.

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Und alle diese Ihre Ziele können Sie mit der Buchwert erreichen? Alle anwesenden AUBMitglieder sahen vor allem in einer Mitarbeit in der Fachgruppe bei Buchwert eine künftig sinnvolle und Erfolg versprechende Perspektive. Für die AUB stand stets im Vordergrund, gemeinsam zu arbeiten und so für die Gruppe Ergebnisse zu erreichen ...

mehr zu erlangen. Das zementiert aber in meinen Augen eher die Ungleichbehandlung von klein zu groß, weil ein durch solche Anreize aufgeblähter Einkauf nicht das Betriebsergebnis verbessert, von der Liquidität ganz zu schweigen. Zumal ja Verlage auf breiter Front zu solchen Modellen tendieren, limitiert sich die Teilhabe an den besseren Rabattstaffeln einfach durch das zur Verfügung stehende Einkaufsbudget.


Thema des Monats Vorteile bringen wird. Eine kleine Hürde für das System stellt die Bonitätsprüfung dar. Buchwert garantiert ja den Verlagen die Zahlung und aus der dafür fälligen Gebühr speist sich die Umsatzrückvergütung für alle Mitglieder, die am Ende des Jahres als Zuckerl noch oben drauf kommt. Sie klingen so überzeugt – was soll dadurch besser werden? Damit bleibt das Element der Risikostreuung auch für die oft breiten Verlagsprogramme erhalten. Und die Unabhängigkeit der Entscheider im unabhängigen Buchhandel ist weiter gewährleistet.

bekommen sie regelmäßig die Daten der teilnehmenden Händler. Und Vertreterbesuche sind ausdrücklich weiterhin erwünscht. Es ändert sich letztlich nur der Bestellweg, nicht das Ziel. Die Verlage können die durch die eigenen Konditionsmodelle angestrebten Ziele verwirklichen und enorm in der Logistik sparen. Die Verteillogistik auf die einzelnen Buchhandlungen erfolgt beim Dienstleister. Die Konditionen errechnen sich also aus den Höchstrabatten der Verlage abzüglich der Logistikkosten der Verteilung.

»Das Modell ist nicht für einige wenige gedacht«

Aber die Verlage werden das kritisch sehen. Das sehe ich eher nicht. Die Verlage haben doch zählbare Vorteile vor allem in den Logistikkosten, die sie ja auch durch ihre Staffelrabatt-Modelle anstreben. Haben Sie noch weitere Argumente? Auch die Konditionen der Buchhändler werden deutlich verbessert, dazu werden auch deren Prozesskosten und Abläufe optimiert, auch die leidigen Remissionen werden tendenziell verringert und das Modell bietet einen einfachen Rückweg dafür. All dem wird durch den zentralen Wareneingang Rechnung getragen? Ja, der Händler kann alle seine A-Verlagsbestellungen (bzw. alle teilnehmenden) nach Tagesbedarf weiterleiten. Die Bündelung erfolgt durch die gesammelte Weiterleitung. So dass im Idealfall täglich die Bestellungen von mehreren Hundert Buchhandlungen nur noch gebündelt, d.h. in großer Sammelbestellung, statt in vielen Hundert Kleinbestellungen bei den Verlagen auflaufen. Was wäre der Vorteil? Man braucht gar nicht mehr mit jedem Verlag große Rabatte aushandeln, allein durch die Bündelung tritt Buchwert als Käufer und damit Großkunde auf, wie bisher die Ketten. Damit die Verlage trotzdem wissen, wohin die Ware geht,

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Das hört sich märchenhaft an ... wo sind die Tücken? Daran ist nichts märchenhaftes. Die Buchhandlungen bekommen die Ware von den Verlagen binnen zwei, drei Tagen mit einem verlagsübergreifenden Lieferschein und in Dekadenrechnung. Die Anzahl der Rechnungen reduziert sich dramatisch, ebenso der Verpackungsmüll. Auch fällt der Aufwand in der Dispo bezüglich der Zusammenfassung und Bündelung im Bestellbuch weg, wodurch die Bestellungen täglich rausgehen können. Selbstverständlich ist auch die Remission auf dem umgekehrten Weg einfach und kostengünstig möglich. Manche werden jetzt rufen: Anabel lässt grüßen. Der Ansatz ist ein völlig anderer: Hier bleibt der Verlagskontakt erhalten und die Konditionen sind besser als bei einem reinen BS Modell. Wichtiger scheint mir aber: Die Buchhandlung hat natürlich alle Freiheiten, auch mal Aktionen mit den Verlagen zu fahren, wenn das gewünscht wird. Den Hauptvorteil sehe ich aber im einfachen und gut rabattierten Nachbezug. Denn teilnehmende Verlage werden über das System bestellt, mit dem BS wird am sinnvollsten eine Zielvereinbarung zu guten Konditionen geschlossen, der Rest, etwa nötige Einzelbesorgungen, laufen wie bisher. Das wird vor allem für kleine Buchhandlungen der große Schritt sein, der meiner Meinung nach bisher gefehlt hat. Wenn viele meinen, das eine Prozent mehr bei drei Büchern von Diogenes ist die große Verbesserung, was müssen die

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dann davon halten, bei allen wichtigen Verlagen die angestrebten drei Prozent mehr zu bekommen? Führt das zu einem Wettbewerb der Genossenschaften untereinander? Wir wollen niemandem sein Anabel wegnehmen. Wem das Modell so passt, soll das gern behalten. Wir sind allerdings von Anfang an einen anderen Weg gegangen, der etwas länger gedauert hat, unserer Meinung nach dafür auch die längere Zukunft haben wird. Aus praktischen Gründen denke ich, dass es sinnvoll ist, wenn sich alle BAG-Kunden Gedanken dazu machen, da die ja schon in der Grundstufe des Modells dabei sind und nur in die nächste Stufe zur Rückvergütung aufrücken müssten. Es ändert sich für die ja nichts weiter, als dass auf die gleichen Umsätze nun die Rückvergütung winkt. Dann wäre der nächste Schritt sich über die anderen Module des Systems, wie Marketingbestandteile oder den Beitritt zur Fachgruppe, Gedanken zu machen. Wie geht es jetzt weiter? Als erster Schritt wird das Modell mit den Verlagen der KNO Verlagsauslieferung starten und dann ausgebaut werden. Ich bin nicht der Außendienst der Buchwert, kann aber jeder Buchhandlung nur raten, sich selber zu informieren. Alleine die Beschäftigung mit dem Thema, der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen wird unmittelbaren Nutzen generieren. Zum Erfolg wird es nur werden, wenn viele mitmachen und auch mitgestalten. Es ist nicht für einige wenige gedacht, sondern für die vielen kleinen und mittleren Buchhandlungen, die gute Arbeit machen, davon aber von vielen Verlagen konditionell schlechter behandelt werden als die großen Ketten. Ich habe immer darauf gesetzt, nicht zu lamentieren, sondern zu lernen, wie es die andern machen, zu schauen, was die besser machen. Aus diesem Gedanken ist das Cross Docking Modell als Bestandteil der Kooperation entstanden. Was der einzelne nicht schafft, schaffen viele zusammen. Arbeiten im kleinen Laden, aber Logistik und Konditionen wie ein Großer! Die Fragen stellte Christian von Zittwitz


Endlich: Der neue Roman des Bestseller-Autors Ein Roman voller Charme und Überraschungen, über große Ziele und glückliche Wendungen. Ein Roman, der zeigt, was man wirklich braucht, um sich seinen Lebenstraum zu erfüllen.

240 Seiten, gebunden € 20,– [D] / € 20,60 [A] ISBN 978-3-455-65022-8 bereits erschienen

5 CDs, ungekürzte Lesung € 19,99 [D] / € 22,50 [A] ISBN 978-3-455-24013-9 bereits erschienen


Thema des Monats

Auf Augenhöhe Verstehen Verlage die Buchhandlungen nicht mehr – oder umgekehrt? Fragen an dtv-Vertriebs- und Marketingchef Rudolf Frankl

BuchMarkt: Ändert sich gerade etwas daran, wie große Verlage kleine Buchhandlungen behandeln? Rudolf Frankl: Wir erleben derzeit keinen Veränderungsschub – schon gar nicht von klein zu groß, im Gegenteil, ich spüre eher eine deutliche Stärkung der Achse Verlag/ Sortiment. Vielleicht ein wenig „erwachsener“ und weniger romantisierend. So wie in der Politik die alten Gegensätze von links und rechts nicht mehr funktionieren, so verliert das Gegensatzpaar groß und klein in unserer Branchenlandschaft an Bedeutung. Verlage werden sich in Zukunft jenseits der Umsatzgrößenklasse der Handelspartner weit mehr mit der Frage beschäftigen: Welche Buchhändler arbeiten eng und gut mit uns zusammen? Welche Buchhändler nutzen ihr Potenzial für unseren Verlag? Es gibt große und kleine, die das tun – und es gibt große und kleine, die das nicht tun. Konditionen-Modelle, aber auch variable Formen der Zusammenarbeit können und müssen diesen Veränderungsprozess begleiten. Die Buchhandlungen selektieren bei der Zusammenstellung ihres Sortiments heute mehr denn je. Dies zu akzeptieren, fällt den Verlagen nicht immer leicht. Aber es bietet eben auch die Chance, die Zusammenarbeit mit jedem einzelnen Händler nach ihrer Qualität zu bewerten – und das bedeutet eben im Umkehrschluss, dass es obsolet ist, alle Buchhändler gleich zu behandeln. Wobei jedoch die Verpflichtungen, die sich aus dem Privileg der Preisbindung ergeben, den Aktionsradius leistungsbezogener Konditionen beschreiben. Dennoch bleibt der Unterschied, dass bei unterschiedlichen Abnahmemengen auch unterschiedliche Rabattsätze gewährt werden.

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Was mal wie eine Mechanik funktioniert hat, beginnt sich gerade zu verändern. Derzeit sind noch die meisten Modelle durch eine umsatzabhängige Struktur gesteuert. Neben den Umsatz treten weitere Leistungsparameter wie zum Beispiel Marketingaktionen, besondere Präsentation bestimmter Programmsegmente, Rationalisierungseffekte (Remissionsquote, Bezugsmengen, Präsenzzeiten) aber auch persönliche Buchempfehlungsmodelle in der Buchhandlung und auf der buchhändlerischen Homepage und vieles mehr. Im Gegenzug wächst auch im Handel die Erkenntnis, dass Rabatt nicht der einzige Leistungsanreiz sein muss. Unterstützung im Abverkauf, individualisierte Marketinginstrumente, Autorenveranstaltungen und PremiumServiceleistungen liefern einen Mehrwert, der aktiv die lokale oder regionale Händlerkompetenz stärkt und sichtbar macht. Betriebswirtschaftlich betrachten Verlage den Gesamtaufwand, der den Umsatz verursacht. Rabatte sind dabei lediglich ein Kostenfaktor. Serviceaufwand, Zahlungsverzug, kleinteilige Auftragsstruktur und eine hohe Remissionsquote beeinflussen die wirtschaftliche Qualität einer Kundenbeziehung erheblich. Die Antwort der Sortimenter dürfte sein: Wenn ihr uns immer zu so hohen Bestellungen drängt ... Dafür habe ich wenig Verständnis. Nach meiner Vorstellung von Zusammenarbeit mit dem Buchhändler findet diese auf Augenhöhe statt; der Buchhändler ist ein Unternehmer wie wir auch, und er muss eben nein sagen können. Mit Blick auf das Bestellverhalten ist der Eindruck doch sehr deutlich, dass die Buchhändler auch weit überwiegend so handeln.

BuchMarkt Februar 2016

Zur Person Rudolf Frankl (Jahrgang 1950) kennt den Buchhandel in allen seinen Facetten: Nach seiner Buchhändlerausbildung im Zwischenbuchhandel hat er einige Jahre als selbständiger Buchhändler gearbeitet. Danach Marketing- und Vertriebsleiter bei verschiedenen Verlagen, seit 1990 als Mitglied der Geschäftsleitung von dtv für Vertrieb und Marketing zuständig. Stets engagiert er sich auch für die ganze Branche (AG TB, AG Pub, AG PRO); seit 2013 ist er Mitglied im Vorstand des Börsenvereins.


ER HILFT DEN HILFLOSEN – Die Einführung von Jahreskonditionen wurde ja als großer Fortschritt begrüßt. Derzeit hat man manchmal das Gefühl, dieses Modell wird als überholt angesehen. Man muss anders damit umgehen. Jahreskonditionen sind ein Beitrag dazu, die Bezugskonditionen vom Vertreterbesuch zu entkoppeln. Jahreskonditionen haben ihren Vorteil aus der Sicht des Sortiments noch nicht verloren – für den Verlag sieht es ein bisschen anders aus, weil es zu einer gefährlichen Entbündelung von Bezügen führt. Bei einem Publikumsverlag kann jedes einzelne Exemplar mit einem hohen Rabatt bezogen werden, obwohl es betriebswirtschaftlich sinnvoller sein könnte, beim Barsortiment zu bestellen. Die intensive Bevorratung, die ja bei Einführung der Jahreskonditionen noch üblich war, nimmt deutlich ab. Auch Spitzentitel sind in vergleichsweise kleinen Einheiten bestellbar, für die man den gleichen Rabatt bekommt. Wir sollten daher überlegen, wie wir Jahreskonditionen wieder für beide Seiten attraktiv gestalten. Ist die 1-1-1-Bestellung nicht auch für den Buchhändler ein unwirtschaftliches Vorgehen, ungeachtet der Jahreskonditionen? Da müssen wir unterscheiden. Eine Novität mit einem Exemplar einzukaufen, halte ich für sehr fragwürdig. Nicht selten finden wir überproportional viele dieser Einzelbezüge auch wieder in den Remissionen. Bei der Backlist ist nichts gegen kleine Bestellungen einzuwenden. Wir müssen ein großes Interesse haben, dass die Buchhändler sich wieder stärker bewusst machen, welche Schätze in der Backlist liegen. Das ist durchaus auch ein Thema für die Barsortimente oder für die Einkaufsverbünde.

höhere Preise, um die Auskömmlichkeit bei steigenden Kosten gewährleisten zu können. Das fällt bei uns auf fruchtbaren Boden. Aber oft geht das dann so: In Gesprächen mit Inhabern und Geschäftsführungen gibt es große Zustimmung. Wenig später treffen unsere Vertreter auf Einkäufer, und dann bekommen sie zu hören: „12,90 Euro für das Taschenbuch? 24,90 Euro für das Hardcover? – Nein, das zahlen meine Kunden nicht.“ Da gibt es erhebliche Kommunikations- und Umsetzungsdefizite. Unbeachtet bleibt bei dieser Debatte häufig auch, dass wir unter dem Schirm der Preisbindung völlig unterschiedliche Kaufkraft-Situationen vorfinden: Wir haben in Deutschland einen Korridor von 30 bis 35 Prozent, was die Kaufkraftunterschiede in den Regionen betrifft. Es kann nur einen Preis geben – mit dem Ergebnis, dass dieser in München und Hamburg zu niedrig ist, für das Saarland aber deutlich zu teuer. Viele vor allem kleine Buchhändler schwören auf die Kooperation mit Einkaufsverbünden. Das ist keine Frage der Größe; es ist das gute Recht jedes Händlers, über seinen Bezugsweg selbst zu entscheiden, also mit welchen Verlagen er direkt in Verbindung tritt und welche er über den Verbund bezieht.

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Sehen Sie das Wachstum der Einkaufsgenossenschaften als Bedrohung? Ich warne die Kollegen davor, das als Bedrohung zu sehen. Im Gegenteil, wenn wir uns einig sind, dass wir den flächendeckenden Buchhandel wollen, dann müssen wir erkennen: Diese Genossenschaften tragen zur Überlebensfähigkeit des Buchhandels bei – wenn die beteiligten Buchhandlungen das Angebot auch professionell nutzen.

Die Verlage bestimmen die Rentabilität Indirekt werden damit die Barsortider Buchhandlungen, weil sie die Lamente gestärkt. Wirkt sich die oligopodenpreise festsetzen – stimmt das? Auf listische Struktur der Barsortimente Verlagsseite ist oft zu hören, wir sind für die Verlage nicht nachteilig aus? Es gibt schon mal Tage, da bin ich genervt durchaus für höhere Ladenpreise, wir von Barsortimenten, die ihre Energie in können sie nur nicht durchsetzen. Lange Zeit haben wir einen Verteilungs- Geschäftsbereiche investieren, wo wir in kampf geführt: Wer partizipiert an den 100 eine echte Wettbewerbssituation kommen Prozent Ladenpreis in welchem Maße? Das – und vor allem das Kerngeschäft der Barhaben vor allem die großen Buchhändler sortimente dabei auf der Strecke bleibt. angeschoben. Jetzt ist ein Punkt erreicht, Generell aber gilt: Wir haben ein System, wo alle erkannt haben, dass die Verteilungs- um das uns die ganze Welt beneidet, und spielräume erschöpft sind. Bleiben also nur einen wesentlichen Teil davon stellen die

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Thema des Monats Barsortimente dar. Ich möchte die Buchhändler durchaus ermutigen, mehr bei den Barsortimenten einzukaufen. Es ist ja ein Dauerthema, aber sehen Sie einen Wandel der Vertreterrolle? Das ist ein schleichender Prozess. Solange wir unser Geschäft fast vollständig über den Buchhandel machen, ist der persönliche Kontakt auch in Zukunft unverzichtbar, wenn auch auf Dauer nicht, um zweimal im Jahr unsere Novitäten zu verkaufen. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir aus diesem nicht mehr zeitgemäßen, unflexiblen Rhythmus herauskommen. Weil aber mit den digitalen Informationssystemen eine gewisse Anonymisierung einhergeht, wird der persönliche Austausch unverzichtbarer denn je – mit anderer Aufgabenstellung. Wir werden künftig mit wesentlich weniger Kunden direkt und intensiv arbeiten müssen, vielleicht nur mit 1.000 statt den 10.000, die wir jetzt haben. Wir müssen uns mehr um die Bücher und um die Buchhändler kümmern, denn die Buchhändler allein werden den Abverkauf nicht hinkriegen. Das gilt umgekehrt auch für die Buchhändler, die sich in Zukunft stärker aussuchen müssen, mit welchen Verlagen sie intensiv zusammenarbeiten wollen. Unsere Bücher sind werthaltige Produkte, die es nicht überall geben muss. Gleichwohl muss ich dabei die Landkarte im Auge haben, die mir sagt, da ist ein Kunde, der für diese Region unverzichtbar ist, auch wenn er nur unter 1.000 Euro Umsatz macht. Sollten sich die Verlage mehr um die Endkunden kümmern? Die Wirkung von Werbung wird zwar immer unsicherer, aber die Vorstellung, man könne jetzt über das Internet jeden potenziellen Käufer adressieren, ist ein schöner Traum. Ich sehe das als Teil unserer Marketingaufgabe. Wenn wir uns mehr online tummeln, müssen wir im gleichen Maße die Print-Anzeigen zurücknehmen. Man braucht dann z.B. ein vernünftiges CRM. Was aber nicht gleich einen OnlineShop bedeutet. Wir können Kunden nur animieren, ein bestimmtes Buch zu kaufen, und den Einkaufsweg Buchhandel priorisieren. Aber ich kann dem Kunden nicht vorschreiben,

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wo er kauft. Ich sehe die Problematik für den Einzelhandel, wenn alle alles bei Amazon kaufen; teilweise ist die Verödung der Innenstädte ja schon sichtbar. Aber mir ist ein Kunde, der bei Amazon kauft, lieber als ein Kunde, der gar nicht kauft. Im Fachverlag ist das anders, da ist eine präzise Beschreibung von Zielgruppen möglich.

anderes als aufgepeppte, erweiterte Datenbanken. Sie müssen auch einen einfachen Listenausdruck ermöglichen; daher besteht die Möglichkeit, dass der animatorische Charakter hier eindeutig zu kurz kommt. Und das schreit förmlich nach animatorischer Aufrüstung an anderer Stelle und mit anderen Mitteln.

Wird das Umschalten auf die digitalen Vorschauen vor allem aus Kostengründen betrieben? Ursprünglich waren die Verlage die Treiber dieses Prozesses, aus Kostengründen. Jetzt hat sich das Blatt gewandelt, insbesondere die größeren, mittleren und prozessorientierten Buchhändler wollen das, lieber heute als morgen. Man sollte VLBTIX und Edelweiß auch eher als digitale Informationssysteme bezeichnen. Durch die Einbettung in Warenwirtschaftssysteme geht es um Rationalisierungsvorteile. Die Verlage erkennen jetzt durchaus auch Risiken, denn die Buchhändler können die Selbstdarstellung der Verlage, das Sichtbarmachen von Profilen umgehen, indem sie quer durch die Verlage thematisch selektieren. Unsere Neuerscheinungen sind ja eingebettet in eine Verlagsidee und ein Verlags- und Autorenumfeld. Dieser Blick auf verlegerische Zusammenhänge kann künftig vom Handel ausgeblendet werden. Wir werden mit dem Sortiment möglicherweise andere Mittel finden müssen, um die Buchhändler über das zu informieren, was ihnen und den Verlagen wichtig ist.

Hat sich bei dtv durch das eigene Hardcover-Programm die herkömmliche Verlaufskette vom Hardcover zum Taschenbuch verändert? Es war und ist existenziell für den dtv, eigene Rechte zu generieren; eine gute Entscheidung, die den Verlag schrittweise verändern wird. Spätestens mit dtvpremium haben wir 1996 begonnen, etliche Grundvoraussetzungen zu schaffen wie Pressearbeit, Lizenzverkauf und dergleichen. Wir sind damit ein eigenständiger Autorenverlag.

Wird man dann beides machen müssen, gedruckte Vorschauen und digitale Informationssysteme? Ich erwarte auf lange Jahre noch ein Sowohl-als-auch. Die ursprünglichen Widerstände sind zwar weitgehend abgebaut, aber ich sehe drei Gruppen: begeisterte Anhänger, interessierte und offene und nach wie vor einen großen Kreis von Sortimentern, die es völlig absurd finden, dass sie nicht in einer gedruckten Vorschau blättern sollen. Die Vorschauen neuen Typs könnten die oft kritisierten Imponierstrecken aus Kostengründen abschaffen ... Ich fürchte, das Gegenteil tritt ein. Die digitalen Vorschauen sind ja letztlich nichts

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Ermöglicht das jetzt, eigene Hardcover im Erfolgsfall länger lieferbar zu lassen, bevor man die Taschenbuchausgabe bringt? Es gibt solche Fälle, Stoner zum Beispiel, aber andersherum finde ich das noch interessanter. Wir werden mit unseren Hardcover-Ausgaben nicht die Welt verändern (können) und dafür sorgen, dass Hardcover länger leben, als der Markt es hergibt. Früher konnten wir unmittelbar an den Erfolg des Hardcovers anknüpfen – so hat das über Jahrzehnte funktioniert. Doch in der jüngeren Vergangenheit war es oft so: Die Hardcover-Verleger haben länger an ihre Ausgabe geglaubt, als sie tatsächlich gelebt hat. Dann kam die Zweijahresfrist, dann eineinhalb. Aber was nutzt das, wenn ein Hardcover, das im Februar erscheint, im Juni mausetot ist? Selbst wenn es vorher noch ein kleines Strohfeuer entfacht hat, müssten wir ein ganzes Jahr später – angesichts all dessen, was inzwischen auf dem Buchmarkt passiert ist – noch einmal bei Null anfangen. Wir können jetzt auf einen tatsächlichen, nicht einen fiktiven Lebenszyklus reagieren. Deshalb glaube ich übrigens auch, dass wir demnächst von diesem Zweimal-im-Jahr-Rhythmus wegkommen müssen. Das schafft Vorlaufzeiten, die uns so schwerfällig machen. Die Fragen stellte Ulrich Störiko-Blume


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Magazin | Buchhandel

Punkt 1 und 2 treffen in der Tat zu: Das, was den Stern-Verlag weit in der Region unersetzlich gemacht hatte („die haben das Buch, was ich sofort brauche“) ist durch das Internet nicht mehr nötig. Bei Punkt 3 allerdings darf man Zweifel anmelden. Sicher ist der Stern-Verlag nicht an der nahegelegenen Buchhandlung BiBaBuZe gescheitert (und dort bedauert man die Schließung des Stern-Verlags ausdrücklich – weil eine solche Präsentation an Literatur, wie sie in der Friedrichstraße möglich war, nun endgültig der Vergangenheit angehört).

mit der 1989 gegründeten Filiale „Buch am Wehrhahn“ in einer der Hauptgeschäftsstraßen der Stadt die böse Erfahrung machen musste, dass versteckt hinter Planen auf einer Großbaustelle von blühendem Handel keine Rede sein kann: Filialleiter Reiner Kuczynski musste im Dezember 2010 die Reißleine ziehen: „Wir hatten eine Baugrube direkt vor dem Geschäft, und der Laden war nur noch über eine Holzbrückenkonstruktion zugänglich. Und dann im täglichen Wechsel Bagger, Presslufthämmer und Kräne – so wurde

Kümmert sich um Bürgersorgen: Mobile Redaktion der „Rheinischen Post“

Auch Thalia in den Bilker Arcaden dürfte nicht der Übeltäter sein – selbst BiBaBuZe hat sich von dem dortigen Sortiment nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Bleibt die Konkurrenz der Mayerschen auf der Kö etwas weiter nördlich – aber die ist auch kein Novum für den Stern-Verlag (bestenfalls hätte man nach deren Neueröffmung vielleicht mehr Präsenz in der Stadt zeigen können) - bis 2003 gab es auf der Kö die Traditionsbuchhandlung Schrobsdorffsche; letztendlich war sie aber chancenlos gegen den Stern. Neugegründete Buchhandlungen, die dem Stern-Verlag den Rang abgelaufen haben könnten – die hat es nicht gegeben. Bleibt Punkt 4 – und da wird es interessanter. Die Wehrhahn-Linie, eine umstrittene neue U-Bahnlinie, war das Lieblingsprojekt eines gewesenen Düsseldorfer Oberbürgermeisters. Ebenso wie das Shoppingcenter Bilker Arcaden am Ende dieser Linie. Ob die millionenschweren Bauaufträge die Flurschäden in der Infrastruktur aufwiegen werden? Schon einmal ist der Stern-Verlag Opfer dieser Wehrhahn-Linie geworden: Als man

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man hier langsam zermürbt“, sagte er damals BuchMarkt. Heute arbeitet die Filiale nur als Versandgeschäft. Der Fall ist kein Einzelfall. Und natürlich ist der Stern-Verlag mit seinen Problemen nicht allein: Ein Ladengeschäft in der Friedrichstraße anzumieten, ist derzeit kein Kunststück. Aber warum sollte man es tun? Böse Folge der Wehrhahn-Linie ist nämlich, dass die Straßenbahnen bald nicht mehr durch die Friedrichstraße fahren und dort potenzielle Kunden abladen können – die U-Bahn rast unterirdisch vorbei und karrt die Fahrgäste in die Shops der Arcaden. Der Stern-Verlag, ohnehin unter dem Druck des Online-Buchhandels und von der Lage noch nie wirklich im Brennpunkt des Geschehens, ist nun durch die Stadtentwicklung sozusagen von der angestammten Verkehrsanbindung abgeschnitten worden. Das alles war lange absehbar. Zwar hat Janssen immer dementiert, davon tangiert zu sein, aber eine Merkwürdigkeit bleibt der Vorgang doch: Am 15. August 2014 war im Internet-Portal Immobilienscout24 an der Adresse Friedrichstraße 24 eine Ge-

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samtfläche von 2.265 Quadratmetern zur Vermietung ausgeschrieben. Detailreich und mit Skizzen der Räumlichkeiten auf drei Etagen konnten sich Interessenten ein Bild von dem Angebot machen. Dazu der Mietpreis von monatlich 24.500 Euro. Als Ansprechpartner wurde die Firma Stille Immobilien aus Düsseldorf genannt. Zugegeben: Die Anzeige stand nicht lange im Netz. so lange, bis die Lokalpresse von dem Vorgang Wind bekam. Schon ein Jahr zuvor hatte es Schlagzeilen (und natürlich auch keinen Kommentar) gegeben: Am 12. Dezember 2013 ließen eine anonyme E-Mail und ein Eintrag im Handelsregister Fragen um das Buchhaus aufkommen. Gerüchte besagten, dass VUB-Chef Christian Preuß-Neudorf an einer Übernahme interessiert sei: Die Gerüchte verstummten umso weniger, als von beiden Seiten keine Stellungnahme zu bekommen war – Alles Anzeichen, dass der Stern-Verlag versucht hat, auf die sich rapide verschlechternden äußeren Bedingungen zu reagieren; aber gegen die Entscheidungen der Stadtoberen konnte wohl auch eine Instanz mit mehr als 100 Jahren auf dem Buckel nichts ausrichten . Die Rheinbahn hingegen feiert sich selbst: „Der 21. Februar 2016 markiert in der Geschichte der Rheinbahn eine Veränderung des Liniennetzes, wie es sie bei dem Unternehmen bisher noch nicht gegeben hat“, freut sie sich über die Veränderungen in der Streckenführung, von denen noch lange nicht raus ist, ob sie so genutzt werden, wie das am Reißbrett ausgerechnet wurde. Unumkehrbar ist allein das Aus einer der größten Buchhandlungen Europas. Rund 120 MitarbeiterInnen haben die Kündigung seit Weihnachten in der Tasche. Ehemalige Mitarbeiter berichten von einem wirklich großzügigen Sozialplan, der aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es für die oft langjährigen und hochqualifizierten MitarbeiterInnen schwer werden wird, einen adäquaten Job zu finden. Aus dem Stadtbild jedoch wird die Buchhandlung verschwinden. Und sie wird nicht das einzige Geschäft in der Friedrichstraße sein, das U-Bahn-Fahrgäste, so sie denn aus Richtung der Arcaden den Weg in die ehemalige Geschäftsstraße einschlagen werden, dann nicht mehr vorfinden werden ... uf


: l e t i T p o T i j o m E k a e p S o T How Emojis sind aus der digitalen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Aber wie setzt man die kleinen lustigen Symbole, Gesichter oder Zeichen richtig ein und was bedeuten sie genau? Wir präsentieren Ihnen nun den ersten Sprachführer: How to speak Emoji. Über 450 alltägliche und nicht-alltägliche Sätze, Phrasen, Ausdrücke, Sprichworte, Song- und Filmtitel übersetzt in Emojis – vom Autor der heute schon legendären Emoji-Übersetzung von Moby Dick: Emoji Dick.

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Praxis | Verkaufstipps

Kollegentipps Diesmal von der Baseler Buchhandlung Das Narrenschiff

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Welches Buch haben Sie mit welchem Argument zum „Bestseller“gemacht

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Von welchem Erfolg wurden Sie überrascht

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Was war Ihre erfolgreichste Aktion in letzter Zeit

Die Besatzung vom Narrenschiff: Geschäftsführerin Petra Kiefer (m.) und Buchhändler Nathalie Reichenstein und Julian Hofer

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Unser Bestseller im letzten Jahr die sich auch in Basel sehr gut verkauft hat. war: Robert Seethalers Ein ganzes Leben (Hanser Berlin). Ein so Wir haben vor einiger Zeit Lama kleiner schmaler Band, mit einer Ngawang Kunga aus dem Kösolch großartigen Geschichte. Die klare nigreich Mustang im Himalaya und knappe Sprache lässt Bilder entstezu Besuch gehabt. Ein guter und hen, die tief berühren. Obwohl der Ro- langjähriger Kunde hat uns auf ihn aufman in den Bergen spielt, erzählt er eine merksam gemacht. Dieser Kunde unterLebensgeschichte, wie sie sich überall auf stützt mit Gleichgesinnten die Stiftung der Welt, Anfang der neunzehnhunderter „Himalaya’s Children“, welche vorwieJahre, hätte zutragen können. gend dazu dient, Kindern aus dem Königreich Mustang in Nepal einen Schulbesuch Überrascht und erfreut hat mich zu ermöglichen. Diese Schule wird ausder Erfolg von Thomas Meyers schließlich durch Patenschaften und SpenWolkenbruchs wunderliche Reise den finanziert. Lama Ngawang Kunga hat in die Arme einer Schickse (Dio- sich mit diesem Projekt eine große und genes) Eine herrliche Geschichte, angesie- schwierige Aufgabe gestellt. Er erstellt delt in der jüdischen Gemeinde in Zürich, Sandmandalas in verschiedenen Ländern

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Europas und versucht so, auf die Probleme seiner Landsleute hinzuweisen und Unterstützung für seine Schule zu finden. Der Lama war also eine ganze Woche bei uns zu Gast und hat während der Ladenöffnungszeiten ein drei qm großes Mandala aus farbigem Sand gestreut. Er hat tatsächlich eine ganze Woche gebraucht, war doch die Geometrie und die Farbenvielfalt einzigartig. Wir und unsere Kundinnen und Kunden konnten zuschauen und Fragen stellen, welche der Lama gerne beantwortet hat. Er sprach gutes Englisch, sodass die Verständigung bestens funktionierte. Wir hatten in der Zeit viele Schulklassen hier, die total begeistert waren. Traurig waren wir alle ein wenig, als Lama Ngawang Kunga sein Sandmandala,


Verkaufstipps | Praxis

Die Buchhandlung „Das Narrenschiff“ feiert in diesem Jahr sein vierzigjähriges Bestehen. Gegründet 1976 gehört die Buchhandlung seit dem Jahr 2000 zur Schwabe AG. Das Sortiment zeichnet sich durch „eine erlesene Auswahl an geistes- und kulturwissenschaftlicher Literatur mit den Schwerpunkten Philosophie, Psychologie, Geschichte und ein assortiertes Angebot an belletristischen Titeln aus aller Welt“ aus. Ergänzt wird das Sortiment durch eine gehobene Krimiauswahl und ideenreiche Grusskarten. Gemütliche Sitzgelegenheiten laden zum Schmökern ein.

Herzlich willkommen ... zur Buchmessekonferenz am 17. März 2016 Die Leipziger Buchmesse und die Akademie der Deutschen Medien laden Sie zur Buchmessekonferenz ein.

Stories, Data, Discoverability – Erfolgsstrategien für Multichannel-

in einer religiösen Zeremonie, selbst zerstörte. Ziel der Aktion war es, Aufmerksamkeit für eine gute Sache zu erlangen und natürlich Menschen in unsere Buchhandlung zu locken. Dies ist uns gelungen. Es wurde reichlich für die Kinder in Nepal gespendet und es entstand sogar eine neue Patenschaft. Nun freuen wir uns auf ein ereignisreiches Jahr 2016, da unsere Buchhandlung ihren 40. Geburtstag feiert. Ein buntes Veranstaltungsprogramm und verschiedene Aktionen sind geplant. Kontakt: Buchhandlung Das Narrenschiff, Steinentorstr. 11 4051 Basel www.dasnarrenschiff.ch

Marketing und -Vertrieb im B2C-Verlag Profitieren Sie vom Frühbucherrabatt und melden Sie sich bis 1. März für die Buchmessekonferenz an! www.leipziger-buchmesse.de/ buchmessekonferenzen

Lama Ngawang Kunga: Eine Woche lang arbeitete der Lama an dem drei Quadratmeter großen Sandmandala

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Leipziger Buchmesse


Praxis | Ideenmarkt HÄDECKE

Kulinarische Schätze des Waldes Neue Ideen für Selbstversorger Sammeln und Genießen mit Hädecke

Wilde Waldküche von Linda Louis 324 Seiten, 169 Farbfotos, Hardcover, Format 19,5 x 24,7 cm € [D] 29,90 / SFr 38.– / € [A] 30,80 ISBN 978-3-7750-0628-6 book2look-Leseprobe: http://hvlink.de/waldkueche-b2l

Hädecke Verlag GmbH & Co. KG Postfach 1203, 71256 Weil der Stadt www.haedecke-verlag.de www.mizzis-kuechenblock.de facebook.com/haedecke.verlag

Spieletipp

Auf dem Basar Die Begeisterung zahlreicher Verlage, aus einem BrettspielErfolgstitel noch andere Ableger zu formen, ist recht ausgeprägt. Entsprechend sind zumeist die Ergebnisse, die die reichhaltige Edition „Spiele, die die Welt nicht braucht“ fleißig füttern. Basari von Reinhard Staupe ist ein wunderbares Gegenbeispiel. Ursprünglich veröffentlichte der Autor Basari als Brettspiel 1998 im Verlag F.X. Schmid, der zuvor von Ravensburger übernommen worden war. Anders als heute, erscheinen unter diesem Label nun keine Brettspiele mehr, Ravensburger nutzt FXS in anderer Form. Der Autor Reinhard Staupe hat weltweit über 100 Spiele veröffentlicht, eine besondere Stärke von ihm sind Kartenspiele – oder oftmals Spiele mit Karten als Spielmaterial. So auch Basari, dessen Titel natürlich sofort suggeriert, um was es geht: Ein orientalischer Markt ist der Schauplatz des Geschehens. Die Spieler versuchen an die wertvollsten Edelsteine zu kommen. Jede Basarkarte zeigt untereinander drei Symbole: Arbeiter, Siegpunkte und eine bestimmte Anzahl Edelsteine in unterschiedlichen Farben. Die drei Symbole stehen stellvertretend für drei mögliche Aktionen, aus denen der Spieler in jeder Runde auswählen kann. Spielt ein Spieler die Aktionskarte für eine Aktion allein …Glück gehabt. Wählen drei oder mehr Mitspieler eine gleiche Aktion … Pech gehabt, alle gehen leer aus. Spannend wird es,

Jetzt auch als Kartenspiel: „Basari“ von Reinhard Staupe

wenn zwei Spieler sich für dieselbe Aktion entschieden haben, denn dann beginnen das Verhandeln mit dem Kontrahenten und das Bieten von Edelsteinen. Das Einschätzen des Gegners, die Tatsache, dass die Basarkarten offen ausliegen, all dies führt dazu, dass Basari viele taktische Elemente enthält. Was wird wer wohl als Aktion wählen? Und wer hat beim Verhandeln ein leichtes Spiel? Das Kartenspiel Basari überträgt auf gekonnte Weise die Hauptidee des Brettspiels in eine andere Spielform. Das Wichtigste ist gelungen: Die Spielfreude, die die Idee mit sich bringt, findet auch in der kleinen Schachtel Platz. Wenn Bearbeitungen und Weiterentwicklungen in dieser Form gelingen, dann wird dabei auch von den Spielern/Käufern dieser Spiele gerne mitgespielt. Rainer Scheer Kontakt: www.nsv.de

Ratgeber

Wie Kinder lesen lernen Kinderbuchhändlerinnen kennen die Situation: Erwachsene kommen in den Laden und suchen nach Wegen, ihren Kindern das Lesen schmackhaft zu machen. Dazu hat jede passende Lese-Empfehlungen. Kundinnen, die sich intensiver mit der Thematik auseinandersetzen möchten, kann man auch

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den Ratgeber Leseglück (ISBN 978-40170798-3, 14,99 Euro) aus dem Arena Verlag anbieten. Das Autorenteam von Nicola Bardola, Stefan Hauck, Mladen Jandrlic, Alexandra Rak, Christoph Schäfer und Ralf Schweikart – allesamt in der Kinderbuchszene bekannt – geht auf Themen ein

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Ideenmarkt | Praxis

nervenkitzel

Nonbooks

Mehr Grün im Grau

und

gänsehaut

Am Anfang stand der Wunsch nach mehr Grün im Grau: Die Gründer der Stadtgärtner aus Nordhorn studierten in unterschiedlichen Städten und bauten 2011 auf einem Balkon die ersten Samenkugeln, „die bei Freunden und Bekannten

garantiert!

Schön zum Verschenken: Samenbomben und Stecklinge sind auch für ungeübte Gärtner ein Vergnügen

schnell einschlugen wie eine Bombe“. Also entwickelten sie eine Geschäftsidee daraus. Neben Samenbomben in schicken Jutebeuteln gehören auch Pflanzkisten, Samentüten und ein DIY-Set zum Samenbomben-Bauen für Kinder zum Sortiment. Dazu kommen Stecklinge – Samen in Form von Streichholzheftchen, die sich gut als Blumengruß zum Verschicken eignen. „Für unsere Samenbomben braucht man keinen grünen Daumen“, erklärt Jan, einer der drei Stadtgärtner. „Jedes noch so kleine Fleckchen nackte Erde reicht aus, um mit einer Samenbombe beworfen zu werden. Dann nur noch auf Regen hoffen oder selbst die Gießkanne ansetzen und

Kompakte Antworten auf oft gestellte Fragen: „Leseglück“ aus dem Arena Verlag

sich schon nach wenigen Tagen über die ersten Ergebnisse freuen.“ Für Händler bieten die Stadtgärtner schöne Verkaufshilfen, wie die umgebaute Obstkiste für die Samenbomben im Jutebeutel oder ein Papp-Display für einzelne Samenbomben in Schachteln. Die Samentütchen mit dem Label Saatgeschwister kommen in gebeizten Teekisten, die ein Verkaufsposter im Deckel haben. Mindestbestellmengen gibt es nicht – so lassen sich die Produkte in kleinen Mengen erstmal ausprobieren. Zum Beispiel auf einem Gartenbuchtisch – Anregungen dazu gibt es in unserem Special ab Seite 78. Kontakt: www.diestadtgaertner.de, Tel.: 059217119344, E-Mail: retail@city-gardener.com

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wie „Warum ist das Lesen unabdingbar für das Leben?“, „Wie wichtig sind Bilder für das Lesenlernen?“ oder „Welche Qualitätskriterien sollten Erstlesebücher erfüllen?“ Leseglück gibt in kompakter Form Antworten auf oft gestellte Fragen – und lässt sich so auch zu Rate ziehen, wenn man im Kundengespräch nach Formulierungen sucht. Der Serviceteil enthält Empfehlungen zu Klassikern und Entdeckungen für Leseanfänger. Kontakt: www.arena-verlag.de

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Praxis | Verkaufshilfe: „Benzes besondere Bücher“

Wunderbares Wasser Geologen(!) im Verlaufe einer Weltreise, oft aus der Luft dokumentiert – bannen auf den ersten Blick und bleiben oft geheimnisvoll. Die sehr gut verständlichen, gehaltvollen Texte der Wissenschaftsjournalistin Angelika Jung-Hütte offenbaren sinnfällig und einprägsam, welches Wirken von Wasser wir vor Augen haben.

Helmut Benze über seine Verkaufstipps des Monats

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iebe Kolleginnen und Kollegen, als wir den außergewöhnlichen Prestel-Band mit der Dokumentation und Würdigung vielfältigster Wirkungsarten und Erscheinungsformen der Weltmacht Wasser unserem lanzarotenischen Lesezirkel präsentierten, waren die vornehmlich an Kunst Interessierten ebenso begeistert, wie diejenigen, die das Schlüsselthema Wasser fesselt. Viele der meisterhaften Fotos wirken auf den ersten Blick wie Gemälde William Turners, eines Genies der Licht- und Wasserdarstellung. Die 220 zum Teil doppel- und ganzseitigen Fotos des mächtigen Erdformers Wasser machen diesen Großband (36 x 30 cm) zu einer luxuriös bestückten Galerie, zu einer Bilder-Enzyklopädie über die einzige chemische Verbindung, die von Natur aus in allen drei Aggregatzuständen, flüssig, fest und gasförmig, vorkommt.

Welche Erkenntnisse, welche Überraschungen bietet dieser Prachtband?

 Er stiftet fesselnde Begegnungen mit der unerschöpflichen Quelle des Lebens.  Er beweist: Unseren blauen Planeten gäbe es nicht ohne Wasser.  Er belegt überzeugend, wie Gesicht und Gestalt der Erde vor Urzeiten, in der Gegenwart und künftig unauslöschlich von Wasser geprägt wurden und werden.  Wasser ist die gewaltige, unbändige Kraft, die strömend, sprudelnd, wirbelnd, wogend, als Nebel und Dampf schwebend, als Regen gießend, als Eis gleitend und hobelnd Landschaften in Laufe von Millionen Jahren oder in Sekunden verändert.

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Bernhard Edmaier, Dr. Angelika Jung-Hüttl, Wasser (Prestel)

 Erdformen wie z.B. Berggipfel, Dünen oder Wüsten, die wir zunächst nicht mit Wasser in Verbindung bringen, sind Zeugnisse dieser formenden Großmacht.  Wasser bildet mit Ozeanen, Meeren, Seen, Flüssen und Kanälen das wichtigste Verkehrs-System.  Leonardo da Vinci bezeichnete Wasser „als Kutscher der Natur“; für Thales von Milet – einen der großen Gelehrten der Antike – galt „Aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück.“ In diesen Erkenntnissen klingt an, welchen gigantischen Zyklus Wasser belebend, formend und vernichtend betreibt. Mehrfachnutzen und Vielfachgenüsse garantiert:  Die faszinierenden, oft zauberhaft unwirklich wirkenden Fotos von Bernhard Edmaier offenbaren uns unvergleichliche Panoramen von Urkräften der Natur und ihren hoch künstlerisch anmutenden Erscheinungsformen.

 Diese bewunderungswürdige Galerie eröffnet Anblicke, Ansichten und Erscheinungen, die uns und der Mehrheit Ihrer Kunden nie vor Augen kämen.  Diese überwältigend vielfältigen Kunstwerke der Natur – von einem Künstler und

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 Für Ihre Präsentation ein Beispiel, S. 14: Auf den ersten Blick ein schwebender Reigen magisch leuchtender Farben in schwingenden Formen. Der Text demaskiert diese harmlos wirkende Erscheinung auf den Bahamas als eine der Brutstätten oft desaströser Wirbelstürme. Die Gliederung nach Erscheinungs- und Wirkungsformen des Wassers bietet Erstaunliches in packenden Bildern:  FLÜSSIG, FEST, GASFÖRMIG: Seite 13, Bering-Gletscher, Alaska. DESTRUKTIV: Seite 119, Maly Semjatschik, Kamtschatka. BEWEGEND: Seite 147, Barnard-Gletscher,Alaska. KONSTRUKTIV: Seite 218, Kornaten, Kroatien. Alle 15 „Test“-Betrachter waren begeistert: Zwei Künstler unseres lanzarotenischen Lesezirkels haben vor acht Jahren eine Ausstellung „Wasser“ präsentiert. Alle anderen Mitglieder des Zirkels haben diese Inszenierung mehrfach besucht. Sie würdigten den Prestel-Band als mustergültig gelungen. Ihnen wünsche ich ähnlich begeisterte Kunden, die Ihnen für die Empfehlung dieses Wasser-Werkes danken, und die sich oder Freunden dieses großartige Geschenk gönnen. Viel Erfolg!

Service: BuchMarkt-Leser erreichen Helmut Benze kostenfrei unter Tel.: 0621/41 49 74 oder per Mail an helmut.benze@brechtbenze.de Auf Nachfrage bietet er weitere Argumente oder Anregungen für Aktionen.


Bestseller | Praxis

Top 40 Hardcover Belletristik GfK-Bestseller Deutschland Zeitraum: KW 49/2015 - KW 52/2015 Platz

Autor

Titel

Verlag

Preis €

ISBN

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

Jeff Kinney

Gregs Tagebuch 10 – So ein Mist!

Baumhaus Medien

14,99

9783833936517

Jojo Moyes

Ein ganz neues Leben

Wunderlich

19,95

9783805250948

Tommy Jaud

Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich

Fischer TB

16,99

9783596032273

Dörte Hansen

Altes Land

Knaus

19,99

9783813506471

Joachim Meyerhoff

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke

Kiepenheuer & Witsch

21,99

9783462048285

Wolfgang Schorlau

Die schützende Hand

Kiepenheuer & Witsch

14,99

9783462046663

Sebastian Fitzek

Das Joshua-Profil

Bastei Lübbe

19,99

9783785725450

Donna Leon

Endlich mein

Diogenes

24,00

9783257069433

Henn/Schmidbauer

Ostwind – Aufbruch nach Ora

Alias Entertainment

12,99

9783940919113

David Safier

Mieses Karma hoch 2

Kindler

18,95

9783463406237

David Lagercrantz

Verschwörung

Heyne

22,99

9783453269620

Fred Vargas

Das barmherzige Fallbeil

Limes

19,99

9783809026594

Elizabeth George

Bedenke, was du tust

Goldmann

24,99

9783442313723

Cecelia Ahern

Der Glasmurmelsammler

Krüger

19,99

9783810501523

Kerstin Gier

Silber – Das dritte Buch der Träume

Fischer FJB

19,99

9783841421685

Jussi Adler-Olsen

Takeover – Und sie dankte den Göttern ...

dtv

19,90

9783423280709

Hjorth/Rosenfeldt

Die Menschen, die es nicht verdienen

Wunderlich

19,95

9783805250870

Paula Hawkins

Girl on the Train

Blanvalet

12,99

9783764505226

Karin Slaughter

Cop Town – Stadt der Angst

Blanvalet

14,99

9783764505516

Rebecca Gablé

Der Palast der Meere

Ehrenwirth

26,00

9783431039269

Abrams/Dorst

S. – Das Schiff des Theseus (Limitierte Auflage)

Kiepenheuer & Witsch

45,00

9783462047264

Jenny Erpenbeck

Gehen, ging, gegangen

Knaus

19,99

9783813503708

Thees Uhlmann

Sophia, der Tod und ich

Kiepenheuer & Witsch

18,99

9783462047936

Rafik Schami

Sophia oder Der Anfang aller Geschichten

Hanser

24,90

9783446249417

Max Rhode

Die Blutschule

Bastei Lübbe

12,99

9783404172672

Frank Witzel

Die Erfindung der Roten Armee Fraktion ...

Matthes & Seitz

29,90

9783957570772

Jane Gardam

Ein untadeliger Mann

Hanser Berlin

22,90

9783446249240

Lucinda Riley

Die Sturmschwester

Goldmann

19,99

9783442313952

Isabel Allende

Der japanische Liebhaber

Suhrkamp

21,95

9783518424964

Jonathan Franzen

Unschuld

Rowohlt

26,95

9783498021375

Lori Nelson Spielman

Nur einen Horizont entfernt

Krüger

14,99

9783810523952

Jo Nesbø

Blood on Snow. Der Auftrag

Ullstein

12,99

9783550080777

Ursula Poznanski

Layers

Loewe

14,95

9783785582305

Ferdinand von Schirach

Terror

Piper

16,00

9783492056960

Karin Slaughter

Pretty Girls

HarperCollins

19,90

9783959670074

Michel Houellebecq

Unterwerfung

Dumont

22,99

9783832197957

Börgerding/von Mikulicz

Bibi & Tina – Mädchen gegen Jungs

SchneiderBuch

9,99

9783505138720

Margit Auer

Die Schule der magischen Tiere, Band 7: Wo ist Mr. M?

Carlsen

9,99

9783551652775

Jeff Kinney

Gregs Tagebuch – Böse Falle!

Baumhaus Medien

13,99

9783833936500

Umberto Eco

Nullnummer

Hanser

21,90

9783446249394

© GfK Entertainment GmbH

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Praxis | Bestseller

Top 40 Hardcover Sachbuch GfK-Bestseller Deutschland Zeitraum: KW 49/2015 - KW 52/2015 Platz

Autor

Titel

Verlag

Preis €

ISBN

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

Peter Wohlleben

Das geheime Leben der Bäume

Ludwig

19,99

9783453280670

Helmut Schmidt

Was ich noch sagen wollte

C.H. Beck

18,95

9783406676123

Jürgen Todenhöfer

Inside IS – 10 Tage im ‚Islamischen Staat‘

C. Bertelsmann

17,99

9783570102763

Guinness World Records 2016

Hoffmann und Campe

19,99

9783455503852

Giulia Enders

Darm mit Charme

Ullstein

16,99

9783550080418

Andreas Englisch

Der Kämpfer im Vatikan

C. Bertelsmann

19,99

9783570102794

Michael Lüders

Wer den Wind sät

C.H. Beck

14,95

9783406677496

Navid Kermani

Ungläubiges Staunen

C.H. Beck

24,95

9783406683374

Astrid Lindgren

Die Menschheit hat den Verstand verloren

Ullstein

24,00

9783550081217

Peter Scholl-Latour

Mein Leben

C. Bertelsmann

24,99

9783570005088

Per Andersson

Vom Inder, der mit dem Fahrrad …

Kiepenheuer & Witsch

14,99

9783462047479

Manfred Lütz

Wie Sie unvermeidlich glücklich werden

Gütersloher Verlagshaus

17,99

9783579070995

Tilmann Lahme

Die Manns

S. Fischer

24,99

9783100432094

Jamie Oliver

Jamies Superfood für jeden Tag

Dorling Kindersley

24,95

9783831028931

Randall Munroe

What if? Was wäre wenn?

Knaus

14,99

9783813506525

Gunter Hofmann

Helmut Schmidt

C.H. Beck

24,95

9783406686887

Richard David Precht

Erkenne die Welt

Goldmann

22,99

9783442312627

Steffen Henssler

Grill den Henssler – Das Kochbuch

Gräfe und Unzer

19,99

9783833845468

Henning Mankell

Treibsand

Zsolnay

24,90

9783552057364

Tania Kambouri

Deutschland im Blaulicht

Piper

14,99

9783492060240

Neil MacGregor

Deutschland

C.H. Beck

39,95

9783406679209

Guido Maria Kretschmer

Geschickt eingefädelt – Das große Nähbuch mit Guido Maria Kretschmer

Edel

24,95

9783841903945

Hamed Abdel-Samad

Mohamed

Droemer

19,99

9783426276402

Jamie Purviance

Weber’s Wintergrillen

Gräfe und Unzer

19,99

9783833842320

Pannowitsch/Munroe

Dinge-Erklärer – Thing Explainer

Knaus

24,99

9783813507157

Navid Kermani

Ausnahmezustand

C.H. Beck

16,95

9783406682926

Helen Macdonald

H wie Habicht

Allegria

20,00

9783793422983

Navid Kermani

Wer ist Wir?

C.H. Beck

12,95

9783406685866

Matthias Steiner

Das Steiner Prinzip

Südwest

19,99

9783517094212

Christoph Reuter

Die schwarze Macht

DVA

19,99

9783421046949

Ajahn Brahm

Der Elefant, der das Glück vergaß

Lotos

16,99

9783778782514

Attila Hildmann

Vegan for Starters

Becker-Joest-Volk

9,95

9783954530939

Jamie Purviance

Weber’s Grillbibel

Gräfe und Unzer

24,95

9783833818639

Hans-Ulrich Keller

Kosmos Himmelsjahr 2016

Kosmos

16,99

9783440145807

Gysi/Hebel

Ausstieg links?

Westend

16,99

9783864891168

Hape Kerkeling

Der Junge muss an die frische Luft

Piper

19,99

9783492057004

Guido Westerwelle

Zwischen zwei Leben

Hoffmann und Campe

20,00

9783455503906

Tim Marshall

Die Macht der Geographie

dtv

22,90

9783423280686

Ildikó von Kürthy

Neuland

Wunderlich

19,95

9783805250863

John Strelecky

Wiedersehen im Café am Rande der Welt

dtv

14,90

9783423260732

© GfK Entertainment GmbH

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Serie Mission Impossible | Praxis

„Touristen lesen keine Bücher“ Die Buchhandlung Cafoscarina in Venedig mit mehr als 20 Millionen Besuchern jährlich kann trotzdem existieren – denn es gibt zwei Sorten von Touristen

Besuch in der 40 qm großen enedig – einerseits eine der Buchhandlung Cafoscarina: schönsten Städte der Welt. AnHier finden ausländische Studenten der benachbarten Uni ein zweites dererseits ein „Disneyland“ mit Zuhause – mit Büchern ihrer Mutterjährlich mehr als 20 Mio. Besusprache und Semesterlektüre chern. „Touristen“, schnaubt der Besitzer der Buchhandlung Cafoscarina, der seinen Namen nicht gedruckt sehen möchte. „Venedig ist einer Dauerbelagerung ausgesetzt. Alle wollen von den Touristen profitieren. haben.“ Der Finger meines Gesprächs- Oder man studiert italienisch und kauft bei Wohnungen werden immer teurer, Arbeits- partners zeigt auf den Stadtplan von Ve- Cafoscarina die Bücher, die während des plätze, die nicht vom Tourismus abhängen, nedig: „Hier liegt Aqua alta“ – angeblich Semesters besprochen und gelesen werden. Seitdem unterscheidet man in der Dorimmer seltener. Jedes Jahr verlassen mehr die schönste Buchhandlung der Welt. Sie Einwohner die Stadt.“ Doch das schlimms- konnte überleben, weil man den Spieß soduro zwischen Touristen und Touristen. te: „Touristen lesen keine Bücher.“ umdrehte. Die Buchhandlung wurde zur „Die einen kommen für wenige Tage, sie Er weiß, wovon er spricht. Seine Buch- vielbestaunten Touristenattraktion. Die lesen nur die Speisekarten der Restaurants. handlung, knapp 40 qm Angebotsfläche, Besucher zahlen keinen Eintritt, kaufen Die anderen bleiben Monate hier. Für sie war dazu gedacht, Besuchern aus der aber anstandshalber ab und an ein Buch. ist ein Buch ein Stück Heimat oder eine ganzen Welt Bücher in der jeweiligen Basis für ihre Zukunft.“ „Und bei mir...“ Plötzlich erscheint ein Landessprache zu verkaufen. „Aber alles, Lächeln auf dem Gesicht von Signore X. Georg Schumacher was nicht Kitsch oder Luxus ist, wird in „Direkt um die Ecke liegt die Ca’FoscariDer Autor Universität. Sie hatte irgendwann einmal Venezia nicht verkauft.“ Georg Schumacher ist im Das Ende? Wie für so viele venezia- eine großartige Idee: Man bot ausländischen Hauptberuf Unternehmensnische Buchhandlungen schien auch für Studenten Studienplätze an. Und viele, viele berater für kreative Prozesse. Cafoscarina das letzte Stündlein zu schla- sind seitdem nach Venedig gekommen.“ Als Bücherfreund reist er seit vielen Jahren durch Europa gen. Jeden Tag weniger Kunden. Jeden Tag Studenten aus Russland, den USA, aus und Nordamerika und beweniger Abverkäufe. Doch dann kam die Deutschland, aus Asien – für sie alle ist die sucht unter anderem Buchhandlungen. In dieWende. Ausgerechnet durch ... „Touristen“. kleine Buchhandlung ein zweites Zuhause ser Serie beschreibt er inhabergeführte „Es gibt zwei Buchhandlungen in Vene- geworden. Entweder man kauft hier – aus Buchhandlungen, die charmant anders sind: dig, die mithilfe der Touristen überlebt Heimweh – Bücher in der Muttersprache. Authentisch, querdenkerisch, erfinderisch.

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Praxis | Die Besten

Bestseller Barsortiment Belletristik

Sachbuch

Kinder- und Jugendbuch

1 Wolfgang Schorlau, Die schützende Hand, KiWi

1 Peter Wohlleben, Das geheime Leben der Bäume, Ludwig

1 Jeff Kinney, Greg‘s Tagebuch – So ein Mist!, Baumhaus

2 Joachim Meyerhoff, Ach, diese Lücke ... KiWi

2 Dalai Lama, Der Appell des Dalai Lama an die Welt, Benevento

2 Schmidbauer/Henn, Ostwind 3, Alias Entertainment

3 Fred Vargas, Das barmherzige ..., Limes

3 Helmut Schmidt, Was ich noch sagen wollte, C.H. Beck

3 Hidalgo/Goodson, Star Wars, Dorling Kindersley

4 Karin Slaughter, Pretty Girls, HarperCollins

4 Boergerding/Mikulicz, Bibi & Tina , SchneiderBuch

5 Donna Leon, Endlich mein, Diogenes

4 Navid Kermani, Ungläubiges Staunen, C.H. Beck

6 David Safier, Mieses Karma hoch 2, Kindler

5 Jürgen Todenhöfer, Inside IS, C. Bertelsmann

6 Jennifer L. Armentrout, Origin – Schattenfunke, Carlsen

7 Sebastian Fitzek, Das Joshua-Profil, Bastei Lübbe

6 Andreas Englisch, Der Kämpfer ..., C. Bertelsmann

8 Cecelia Ahern, Der Glasmurmelsammler, Krüger

7 Michael Lüders, Wer den Wind sät, C.H. Beck

9 Thees Uhlmann, Sophia, der Tod und ich, KiWi

8 Jost Kaiser, Ein echter Helmut Schmidt, Heyne

10 Karin Slaughter, Cop Town – Stadt der Angst, Blanvalet Ermittelt von

Bestseller nach Umsatz Belletristik 1 Jojo Moyes, Ein ganz neues Leben, Wunderlich, Umsatz: 285,- EUR 2 Dörte Hansen, Altes Land, Knaus, Umsatz: 223,- EUR 3 Joachim Meyerhoff, Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke, Kiepenheuer & Witsch, Umsatz: 146,- EUR 4 Wolfgang Schorlau, Die schützende Hand, Kiepenheuer & Witsch, Umsatz: 123,- EUR 5 J.J. Abrams, S. – Das Schiff des Theseus, Kiepenheuer & Witsch, Umsatz: 99,- EUR Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz Übermittelt von

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5 Ursula Poznanski, Layers, Loewe

9 Tania Kambouri, Deutschland im Blaulicht, Piper 10 Gunter Hofmann, Helmut Schmidt, C.H. Beck

7 Bray/Dougherty, Star Wars, Dorling Kindersley 8 Raquel J Palacio, Wunder, dtv 9 J. K. Rowling, Harry Potter (ill.), Carlsen 10 Auer/Dulleck, Die Schule der magischen Tiere – Wo ist Mr. M?, Carlsen

Unser DVD-Tipp Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion

E

ine starbesetzte Buddy-Komödie mit Robert Redford, Nick Nolte und Emma Thompson: Picknick mit Bären basiert auf dem Bestseller des Reiseschriftstellers Bill Bryson, in dem er erzählt, wie er zu Fuß den Appalachian Trail bezwingt, einen 3.500 Kilometer langen Wanderweg quer durch die USA. Mit seinem schon lang entfremdeten Schulfreund Stephen Katz, ein ehemaliger Alkoholiker, der neben einer schlechten Kondition auch zu viele Kilos mitbringt, macht er sich auf den Weg in die Wildnis ...

K

en Folletts Roman Die Pfeiler der Macht verkaufte sich weltweit über 7 Millionen Mal. Auch in der Verfilmung des Bestsellers prallen Figuren aufeinander in einer Zeit, in der Familie, Herkunft und Ehre über Sein und Nichtsein entscheiden. England Mitte des 19. Jahrhunderts: Der interne Machtkampf der einflussreichen Banker-Familie Pilaster droht alles zum Einsturz zu bringen. Und dann ist da noch die hoffnungslose Liebe zwischen dem jungen Hugh Pilaster und einem Mädchen aus der Arbeiterklasse.

Alamode Film verlost zweimal die DVD PickEurovideo verlost zweimal die DVD Die nick mit Bären. Einfach eine E-Mail mit Pfeiler der Macht. Einfach eine E-Mail dem Betreff „Picknick“ an verlosung@ mit dem Betreff „Pfeiler“ an verlobuchmarkt.de schicken. Bitte Nasung@buchmarkt.de schicken. men und Buchhandlung/Verlag/ Bitte Namen und Buchhandlung/ Agentur etc. nicht vergessen. Verlag/Agentur etc. nicht verDer Einsendeschluss gessen. für beide Verlosungen ist der 14.03.2016.

Verlosung

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Die Besten | Praxis

Bestenlisten Hörbücher

Businessbücher

Torben Kuhlmann, Lindbergh, gel. v. B. Pastewka, Der Hörverlag

1 Peter Scholl-Latour, Der Fluch der bösen Tat, Ullstein

Max Rhode, Die Blutschule, gel. v. D. Nathan, Lübbe Audio

2 Christoph Keese, Silicon Valley, Knaus

Martina André, Das Schicksal der Templer, gel. v. J. Holdorf, Radioropa

3 Axel Rachow und Johannes Sauer, Der Flipchart-Coach, managerSeminare

Carl-Johan Forssén, Das kleine Kaninchen … , gel. v. P. Kaempfe, Der Hörverlag Hjorth & Rosenfeld, Die Menschen, die es nicht verdienen, gel. v. D. Welbat, Audiobuch Nicola Yoon, Du neben mir, gel. v. J. Ahlborn/J. Greis, Oetinger Audio Julia Donaldson/Axel Scheffler, Räuber Ratte/Superwurm, gel. v. I. Schulz, Hörcompany Heiko Thieß, Arschkarte, gel. v. A. Pietschmann, audio media

4 Thomas Piketty, Das Kapital im 21. Jahrhundert, C.H. Beck

Die eBuch bietet Ihnen neben zahlreichen vergünstigten Leistungen für den buchhändlerischen Alltag viele weitere Vorteile wie z.B.:

5 Reinhard K. Sprenger, Das anständige Unternehmen, DVA Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den Download-Zahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Der Fluch der bösen Tat www.getabstract.com/buchmarkt

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Unser Buch-Tipp Empfohlen von der BuchMarkt-Redaktion

B

ei Atlantik ist gesichtlich zur Sprecherin für unabhängige Buchrade ein kleines handlungen“. Ihre ErBüchlein mit grofahrungen im eigenen ßer Message erschienen: Geschäft bestätigen PatDie Schriftstellerin Ann Patchett erzählt darin, wie chett in ihren Überzeusie in ihrer Heimatstadt gungen: „Die Menschen Nashville einen eigenen lieben Bücher noch imBuchladen („The Parnasmer (…) Nicht Amazon sus Bookshop“) eröffnet, trifft die Entscheidungen, nachdem die letzte Buchsondern die Menschen handlung dort schließen können sie dadurch trefmusste. Mit Überzeugung fen, wie und wo sie ihr und viel Herz wagt sie sich Geld ausgeben.“ ins Abenteuer, trotz aller Ihr Bericht ist ein starkes Ann Patchett Warnungen: „Jeder, dem Plädoyer für den unabhänAus Liebe zum Buch ich von diesem Plan erzählgigen Buchhandel und ein Atlantik te, musste mich als allerschönes Signal, mit dem erstes daran erinnern, dass auch Buchhandlungen Bücher tot sind, dass es in hierzulande ein Zeichen zwei Jahren keine Bücher mehr geben wird.“ setzen können: Begleitend zum Buch gibt So wird sie zur prominentesten Buch- es vom Verlag auch passende Plakate mit händlerin der USA und nebenbei „unab- dem Cover.

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Bequem online einkaufen und trotzdem die eigene Region stärken, das ist bei vielen Käufern ein zentrales Thema. Genau dafür haben wir „genialokal.de“, einen gemeinsamen Onlineshop, geschaffen. Kunden können aus mehr als 600 Buchhandlungen diejenige wählen, bei der sie ihr Buch abholen möchten.

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*empf. VK-Preis

Roman ∙ 960 Seiten ∙ € 19,99 [D] ∙ € 20,60 [A] ∙ CHF 26,90* ∙ ISBN 978-3-7645-0559-2 ∙ Erscheint im Februar 2016 Auch als E-Book erhältlich und als Hörbuch bei Random House Audio


Praxis | Verkaufsargumente

All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko

Ellen Pomikalko Kritikerin

Stefan Moster, Neringa, mare Hier entblößt sich ein Mann von fünfzig als Einzelgänger mit Neigung zu Wutanfällen, aber auch mit einem ausgeprägten Hang zur Familienhistorie. Er lebt als Computerfachmann in London, zieht für seine von amerikanischer Übernahme bedrohte Firma Aufträge an Land, denkt über das Internet nach und über das Leben seines Großvaters, der in Mainzer Straßen Mosaikpflaster gelegt hat, den Krieg in Frankreich mitmachte, beinahe seine Frau umgebracht hätte, aber ihm ein guter Opa war. Vier Jahre Psychoanalyse haben ihm nicht geholfen, seine Beklemmungen loszuwerden. Nun, 25 Jahre später, lernt er seine Putzfrau näher kennen, die aus Litauen stammt und eine so selbstverständliche und natürliche Haltung zum Leben hat, dass er in ihr endlich einen Hafen für sich findet. Entwicklungs- und Liebesroman mit großem Anteil an Historischem, ganz ruhig und harmonisch verschränkt erzählt. (280 S., 20 Euro)

Drago Jančar, Die Nacht, als ich sie sah, Folio Dem serbischen Kavallerieoffizier Stevo erscheint im Frühsommer 1945 seine schöne Geliebte Veronika nachts wahrhaftig neben seinem Feldbett, sieben Jahre nach ihrer Trennung. Sie wollte sich den ehernen Regeln der Zeit nicht beugen, die Frauen keine Individua-

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lität gestatteten. Nach Stevo erzählen ihre konservative Mutter, ein deutscher Arzt, die Haushälterin auf der Burg, die Veronikas Mann gehörte, und ein slowenischer Gutsverwalter und späterer Partisan die Geschehnisse während des Krieges, als das Land von Deutschen besetzt war und danach jeder, der mit Deutschen verkehrte, als Spion behandelt wurde. Was aus Veronika und ihrem Mann geworden ist, erfahren wir nicht genau, aber wahrscheinlich sind sie umgekommen. Eine Liebe in Kriegszeiten, die Welt aus unterschiedlicher Sicht betrachtet – Spiegelbild einer an Konventionen geketteten Menschheit, die wenig Gnade kennt, farbiger Abglanz einer düsteren Epoche. (188 S., 19,90 Euro)

David Grossman, Kommt ein Pferd in die Bar, Hanser Die Atmosphäre ist von Unglück gezeichnet. Entertainer Dovele soll auf der Bühne in Netanja eigentlich Witze erzählen, aber er schweift ständig ab in seine Erinnerungen an die Beerdigung seiner Mutter, sein Publikum verschwindet nach und nach, der traurige Clown bleibt mit zwei Personen zurück, einer kleinen alten Frau und seinem Schulkameraden, einem emeritierten Richter. Den hatte er gebeten, seinen Auftritt zu bewerten, und der ist auch der Ich-Ezähler, der Doveles Jugendgeschichte miterlebt hat. Ich gestehe, zwischen den Zeilen zu wenig verstanden zu haben, obwohl das große Unglück, der Holocaust, über allem schwebt. Doveles Rede ist sehr emotional, seine pathetische Mimik und Gestik wird beschrieben, aber Bezüge zu Israel kann ich nicht erkennen. Nur die Episode über seine Mutter lässt das Blut gefrieren: Als junges Mädchen haben drei polnische Lokführer sie in einem Kabuff ein halbes Jahr lang hin und her (!) mitfahren lassen und sie dann rausgesetzt, direkt an der Rampe. Dovele ist oft auf den Händen gerannt und

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hat die Welt verkehrtrum gesehen. Erklärt das einiges – oder alles? (252 S., 19,90 Euro)

Jean-Philippe Blondel, This is not a love song, Deuticke Ein Mann besucht seine Eltern in Frankreich und alte Freunde. Er rechnet mit sich ab, war ein Versager, bis Susan aus London ihn mitnahm. Da konnte er etwas aus sich machen, ist Geschäftsmann und Familienvater geworden. Dass sein bester Freund nicht von der schiefen Bahn runterkam, erfährt er erst jetzt. Ist er dafür verantwortlich? Diese Frage wird hier durchdacht, in kurzen Hauptsätzen, mit ordentlich Sex dabei. Der französischen Provinz gibt er tüchtig eins drauf, England dagegen lobt er als befreiend innovativ. Das Schicksal seines Freundes wird ihm von seiner Schwägerin erzählt, die er früher nie leiden konnte. Dann verhilft er seinem jüngeren Bruder zu einem Erben und reist froh wieder ab. Na ja. Ethisch nicht gerade korrekt, aber menschlich vorstellbar – eher ein Geständnis denn ein Roman. Wer Erfahrungen aus anderer Leute Leben ziehen mag, bekommt ein ganzes Bündel, unterhaltsam verpackt. (222 S., 17,90 Euro)

Donna Leon, Endlich mein, Diogenes Die berühmte Sängerin Flavia Petrelli, die in dem hübsch altmodischen Opernhaus La Fenice in Venedig die Tosca singt, erbleicht nach der Vorstellung, denn es ist das dritte Mal nach London und St. Petersburg, dass sie Dutzende gelbe Rosen bekommt, erst beim Schlussapplaus auf der Bühne, dann in ihrer Garderobe und danach sogar vor ihrer Wohnungstür im Palazzo eines Freundes. Und kein Name, wer dahinter steckt. Brunetti und Paola waren in der Vor-


Verkaufsargumente | Praxis

stellung, er geht der Sache nach, die durch weitere Vorfälle noch mysteriöser wird. So einleuchtend es ist, wenn Flavias Ängste sehr minuziös und nahezu eins zu eins mit der Realität geschildert werden, im ganzen Roman finde ich es übertrieben damit. Ständig wird die Szenerie beschrieben, als müsse man im Kopf einen Film verfolgen: „Brunetti stellte die Beine an und ließ sich mit der Antwort Zeit.“ Man taucht zwar in die Welt der Oper ein und bekommt auch ein opernhaftes Finale, aber stilistisch hat mich dieser Roman von ihr zum ersten Mal (307 S., 24 Euro) etwas enttäuscht.

Arto Paasilinna, Der Mann mit den schönen Füßen, Bastei Lübbe Man kann seine Romane hirnrissig finden oder amüsant und beides zugleich; in jedem Fall aber zieht er seine finnische Nation tüchtig durch den Kakao, ja, er legt die haarsträubenden Geschichten vielleicht eigens zu dem Zweck an, um allerlei Volksbefindlichkeit darin unterzubringen, daher sind sie in seiner Heimat so beliebt und werden sogar weltweit gern gelesen. Zwischen den Zeilen gibt es immer was zu lachen, auch wenn er mit Klischees nicht spart – z.B. dass Finnen ständig saufen und kriminellen Taten nie abhold sind. Da ihm herrliche Plots einfallen und seine Protagonisten schnell zur Tat schreiten, wirkt das Absurde plausibel. Derbe Unterhaltung mit gewissen handfesten Wahrheiten im Hin(240 S., 9,99 Euro) tergrund.

Garry Disher, Bitter Wash Road, Unions Mehr als ein Kriminalroman, denn mit der Person von Constable Hirsch wird eine korrupte kleine australische Gemeinde entlarvt. Da hackt eine Krähe keiner andern ein Auge aus, und Hirsch wird von

seinen Kollegen geächtet, weil er zuvor in der Großstadt einen korrupten Vorgesetzten nicht gedeckt hatte und deshalb hierher versetzt worden ist. Er hat es also schwer, bleibt sich aber treu und enthüllt dreckige Verhältnisse, die auch etwas mit Armut auf der einen und Macht auf der andern Seite zu tun haben. Insgesamt zügig geschrieben, wirkt ein durchgehendes Stilmuster eher als retardierendes Element: „Er steckte sein Handy ein, stieg aus, reckte sich und betrachtete das Haus.“ Die Szene wird auf diese Weise meist drehbuchhaft beschrieben, hätte das bei der Brisanz der Thematik gar nicht nötig. Aber Stil ist Ansichtssache. Der GesellschaftsKrimiRoman mit doppelter Gefährdung für den Guten – er wird sowohl von Verbrechern als von den eigenen Leuten bedroht – ist spannend und durchaus australienkritisch (344 S., 19,95 Euro)

Dante, Petrarca, Leonardo, Vasari, Michelangelo – wer hätte nicht Vergnügen daran, den großen Meistern des Gesprächs über Kunst zuzuhören?

Heinz Georg Held

Die Leichtigkeit der Pinsel und Federn

Italienische Kunstgespräche der Renaissance

Amy Stewart, Der Regenwurm ist immer der Gärtner, Oekom Darwin hatte noch kein Mikroskop und die Vielzahl an Organismen, die unsere Erde durchziehen, noch gar nicht gesehen und trotzdem dem Gemeinen Regenwurm, an dem er schon Spuren von Intelligenz erkannte, ein ganzes Buch gewidmet. Daraus zieht die amerikanische Gartenexpertin Erkenntnisse, die sie mit denen späterer und heutiger Forscher ergänzt, um die ungeheure Arbeit darzustellen, die sich unter unseren Füßen abspielt und von der wir noch gar nicht genug wissen. Neben Forschungsergebnissen vermittelt sie auch praktischen Rat für jeden Gärtner. So bilden Würmer, Bakterien, Protozoen und Pilze im Kompost ein Gleichgewicht, das durch Fett, Fleisch, Milch und Gewürze gestört wird, weil Würmer sowas nicht essen können und weil es Maden u.a. anzieht. Man darf auch nicht zu tief pflügen oder graben und kann sowohl seine Erträge als auch die Gülleverarbeitung unter Zugabe von mehr Würmern steigern. Ein wichtiges und sehr interessantes Buch. (248 S., 19,95 Euro)

Heinz Georg Held Die Leichtigkeit der Pinsel und Federn Italienische Kunstgespräche der Renaissance 240 Seiten, mit vielen Abbildungen, 24.90 € ISBN 978 3 8031 3659 6

Heinz Georg Held erzählt, auf welch gewinnende Weise das Gespräch über Bilder, Skulpturen und Bauwerke in der Renaissance gepflegt wurde.

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Special | Garten, Natur, Tiere

Inhalt

© Illustration: Carina Crenshaw

Überblick: Das Thema Gemüsegärtnern findet sich in verschiedensten Formen in den Titeln der Frühjahrsprogramme wieder | 82 Trendthema: Jürgen Christen beschreibt den aktuellen Stand der Diskussion über Ernährungsfragen bei Hund und Katze und stellt die verschiedenen Ansätze anhand der entsprechenden Ratgeber vor | 90

Editorial

S

ie sind schon fast so etwas wie ein Standard geworden: Garten-Ratgeber zum Thema Selbstversorgung. Aber auch in diesem Themenfeld gibt es dank neuer Entwicklungen und Spezialisierungen immer wieder Neues zu erzählen. Wir blicken auf die Garten-Programme des Frühjahrs und beschreiben die Trends. Ein anderes Thema bekommt ebenfalls durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Bewegungen einen „neuen Dreh“: Die Tierernährung hat sich ähnlich der menschlichen Essenstrends diversifiziert. Unterschiedliche Ansätze liefern Stoff für Diskussionen – und jede Menge neue Bücher. Jürgen Christen fasst die wichtigsten Theorien zusammen und stellt die dazugehörigen Neuerscheinungen vor.

Jörn Meyer 78

Relaunch

Neues Gesicht für Kosmos-Titel Kosmos. Der Stuttgarter

Bei der Neugestaltung Traditionsverlag hat das der Buchcover steht die Erscheinungsbild seiner neue Typographie in Ratgeber für das aktuelKombination mit deutle Programm komplett licher Bildsprache im überarbeitet. Im Frühjahr Vordergrund. Außerdem erscheinen insgesamt 75 wird das Verlagslogo bei Titel im neuen Design. der Gestaltung wieder Das einheitliche Layeine größere Rolle spielen out soll für mehr “Klarund als Zeichen für Qualiheit, Wertigkeit und tätsprodukte in den Fokus Anmutung“ der Ratgerücken: „Unsere Marke bertitel sorgen. Kosmos steht für Erfahrung, Kom(übrigens vor 100 Jahpetenz und Innovation“, ren Erfinder der Buch- „Was blüht denn da?“: Der so Barlet. „Dieses MarBauchbinde) will damit Klassiker war der erste Titel, der in kenversprechen verstehen die eigenen Qualitäten dem neuen Design erschienen ist wir als Auftrag, den wir unterstreichen und die mit jedem unserer Titel Wiedererkennbarkeit einlösen.“ So ist neben steigern: „Die guten Verkaufszahlen dem äußeren Erscheinungsbild auch das freuen uns natürlich. Sie zeigen, dass Layout des Innenteils überarbeitet und wir vieles richtig machen. Gleichzeitig nach „funktionalen und ästhetischen Geverstehen wir den Erfolg aber auch als sichtspunkten“ neu gestaltet worden. Verpflichtung, uns kontinuierlich weiterDer Relaunch soll insbesondere im zuentwickeln und zu verbessern“, erklärt Handel für bessere Orientierung und Birgitta Barlet, Programmleitung Buch Sichtbarkeit sorgen, um Kunden schnell bei Kosmos. zur bekannten Marke zu führen. Mit der BuchMarkt Februar 2016


Garten, Natur, Tiere | Special

Aktivitäten

Natur erleben 75 originelle Do-ItYourself-Projekte für den Garten aus Holz, Beton, Altmetall und vielem mehr.

Haupt. Kinder für die Natur

zu begeistern ist, auch dank der zahlreichen Ablenkungen durch z.B. Smartphones, nicht immer ganz einfach. Das Buch Selfie mit Löwenzahn bietet aber einen neuen Zugang, die Begeisterung für das Handy zu nutzen, um Kinder zu Naturforschern zu machen und ihren natürlichen Entdeckerdrang zu beleben. Die Autorinnen machen kreative Vorschläge, wie man sich mit den technischen Möglichkeiten der Geräte der Natur und ihren Phänomenen annähern kann. Spannende Bildideen und Projekte sorgen für Spaß und Abwechslung und wecken die Neugier der kleinen Forscher – und führt nebenbei zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Umwelt. Mit Vorschlägen für das ganze Jahr lässt Selfie mit Löwenzahn bei Groß und Klein keine Langeweile aufkommen. Für Kinder ab 8 Jahren.

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Wo Fläche Mangelware ist, liegt die Lösung in der Vertikalen: urbanes Gärtnern in die Höhe für alle. 192 S., geb., € 29.90 978-3-258-07928-8

Wir sind überzeugt, dass das neue Design der passende Partner für unsere Inhalte ist

Kinder und Eltern lieben das Basteln mit Fundstücken aus der Natur: Dieses Buch wimmelt von Ideen.

Birgitta Barlet, Programmleitung Buch bei Kosmos

144 S., br., € 24.90 978-3-258-60144-1 erscheint im März 2016

Neugestaltung des Kosmos-Klassikers Was blüht denn da? gab es im letzten Programm bereits einen ersten Ausblick: „Die bisherige Resonanz auf die neue Gestaltung war durchweg positiv“, sagt Nicole Schindler, Vertriebsleitung Buch bei Kosmos. Barlet ergänzt: „Wir sind überzeugt davon, dass das neue einheitliche Design der passende Partner für unsere Qualitätsinhalte ist. Die fundierten und redaktionell hochwertig aufbereiteten Inhalte erhalten durch das neue Erscheinungsbild das passende äußere Pendant.“ Die neue Gestaltungswelt wurde gemeinsam mit der Hamburger Peter Schmidt Group entwickelt, die auf Markenund Designkommunikation spezialisiert ist. BuchMarkt Februar 2016

Smartphone,Tablet & Co. sinnvoll nutzen und mit allen Sinnen die Natur entdecken.

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128 S., kart., € 24.90 978-3-258-07958-5 erscheint im März 2016

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Special | Religion Verlage

Claudius mit neuem Programm Neuausrichtung. Der Claudius Verlag rich-

© Illustration: Carina Crenshaw

tet sein Verlagsprogramm neu aus. Das bisher in erster Linie konfessionell/spirituell ausgerichtete Programm wird um ein allgemeines Sachbuchprogramm ergänzt und soll damit ein breiteres Publikum

Editorial

Inhalt

m Heiligen Jahr der Barmherzigkeit als auch im Motto des diesjährigen Katholikentages, steht der Mensch im Mittelpunkt. Wie kann man in der heutigen Zeit das Zusammenleben gestalten – dazu gehört auch der Dialog zwischen den Religionen, der für das bessere Verständnis fremder Kulturen im Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation obligatorisch ist. In diesem Special haben wir all dies aufgegriffen und die wichtigsten Frühjahrstitel für Sie zusammengestellt. Apropos Frühjahr: Ostern und damit auch die Kommunionen finden dieses Jahr sehr früh statt. Vergessen Sie nicht, rechtzeitig passende Titel zu ordern.

Jubiläum: Marketingaktionen zum 200-jährigen Bestehen des Kaufmann-Verlags | 94 Ausstellung: VEB präsentiert Bücher zu „Luther“ auf der Leipziger Buchmesse | 94 Hintergrund: Wie die Kampagne #savemeriam Leben rettete | 95 Marketing: Kaffeetassen und Co. für den Titel „Das Café zwischen Himmel und Erde“ | 95 Heiliges Jahr: Titel zum von Papst Franziskus ausgerufenen Jahr der Barmherzigkeit | 98 Überblick: Flüchtlinge und der Dialog zwischen den Religionen | 102 Lutherjahr 2016: Statt „Selfie-Kirche“ – zurück zu den ursprünglichen Glaubensinhalten finden | 106

I

ansprechen. Der bisherige Schwerpunkt soll dabei erhalten bleiben. Der Verlag reagiert damit auf die Veränderungen in der Gesellschaft, den demografischen und interkulturellen Wandel, der auch neue Zielgruppen für Publikationen hervorgebracht hat. Mit dem Herbstprogramm wird das neue Konzept eingeführt. Die Vorschau für alle Neuerscheinungen des Jahres erscheint im Mai. Durch die Neustrukturierung gibt es kein gesondertes Frühjahrsprogramm. Das neue Programm sieht insgesamt fünf Felder vor: Neben dem Evangelischen Gesangbuch für Bayern und den Schulbüchern für den Religionsunterricht wird das Sachbuchprogramm mit folgenden Themen besetzt: „So tickt die Welt“ mit Titeln zu Gesellschaft und Biografien, „Wir sind Christen“, das die Felder Religion und Spiritualität bedient, sowie „Ich gestalte mein Leben“ mit Büchern aus dem Bereich Lebenshilfe und Psychologie. Neben der programmlichen Veränderung erfolgte ein umfassender Relaunch der Homepage. Der Claudius Verlag, gegründet 1954 und Teil des Evangelischen Presseverband für Bayern (EPV), war ursprünglich eine Plattform für theologische Veröffentlichungen. Bereits im Jahr 1996 wurde das Programm um Schulbücher, darunter die bundesweit als Schulbücher für Gymnasien erfolgreiche „Ortswechsel“-Reihe, erweitert. FvD

Friederike von Diest

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BuchMarkt Februar 2016


Religion | Special

Veranstaltungen

100. Deutscher Katholikentag Leipzig. Dieses Jahr feiert der Katholi-

kentag in Leipzig vom 25. – 29. Mai sein 100-jähriges Jubiläum. Fünf Tage lang treffen sich überwiegend katholische Christen und tauschen sich über gesellschaftliche und politische Fragen aus. Das Motto dazu lautet: „Seht, da ist der Mensch“ (Joh. 19,5). Die Frage lautet, wie Menschen in Zukunft miteinander leben wollen. Dazu gehören auch Themen wie z.B. Migration und Menschenrechte oder Grenzen des Wachstums, Globalisierung und Klimagerechtigkeit, die besprochen werden sollen. Zur Vorbereitung auf den Dialog eignet sich der Titel: Seht, da ist der Mensch. Vom Leben mit und ohne Gott, herausgegeben von Elisabeth Neuhaus und Georg Austen, der im März bei Bonifatius erscheint. Die Fragen nach den Dingen, die einen im Leben tragen, sollen zum Nachdenken über die eigene Antwort darauf und den Dialog

untereinander anregen. Anfang März erscheint bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft der Titel 100 Katholikentage. Von Mainz 1848 bis Leipzig 2016 von Holger Armig und Hubert Wolf. Der Band beschäftigt sich mit der Geschichte der Katholikentage. So kann man im Buch unter anderem nachlesen, wie durch das Engagement der Laien 1848 die erste Bischofskonferenz in Würzburg tagte und welchen Themen in welchem Jahr besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Auch bei Herder erscheint ein Jubiläumstitel zum Katholikentag. In Wo zwei oder drei zusammen sind berichten Prominente, wie zum Beispiel Andrea Nahles, über ihre Erfahrungen und Erlebnisse rund um die Katholikentage. Das in Magazinform gestaltete Buch enthält darüber hinaus Interviews und Bilder und macht so verschiedene Blickwinkel auf die Katholikentage sichtbar. FvD

Veranstaltungen

10. CMF Fachkongress Mainz. Vom 21. bis 22. Mai findet im Ta-

gungshaus Erbacher Hof in Mainz der zehnte CMF-Fachkongress statt. Veranstaltet von den Gesellschaftern des Christlichen Medien Forums richtet sich der Kongress an alle Inhaber, Mitarbeiter christlicher Buchhandlungen sowie Verleger und Mitarbeiter christlicher Verlage. Das Motto der diesjährigen Tagung lautet: „Veränderung beginnt im Kopf. Herausforderungen annehmen und kreative Lösungen finden.“ An zwei Tagen wird es eine Reihe von Vorträgen geben. Zu den Referenten gehören Jörg Winter, Birgit Menche, Gaby Marx und Christoph Zehendner als Autor und Musiker. Dazu können die Teilnehmer aus verschiedenen Workshops auswählen. Themen sind zum Beispiel „Einzigartig statt austauschbar: Sortimentsprofil als Wettbewerbsvorteil“ oder „Bestehende

Motto der Tagung: Veränderung beginnt im Kopf

und neue gesetzliche Regelungen für Verlage und Buchhandlungen“. Durch die Unterstützung der Partnerverlage des CMF kostet die Teilnahme inklusive Übernachtung für Frühbucher bis zum 10. März 215 Euro, danach 240 Euro. Zum Jubiläum ermöglicht das CMF außerdem die kostenlose Teilnahme für 25 junge Teilnehmer (unter 25 Jahren). Verteilt werden diese Plätze an die ersten, die sich melden. Entscheidend dafür ist das Anmeldedatum! Info: Das Kongressprogramm und die Anmeldebögen finden sie auf www.christliches-medien-forum.de/cmf-kongress-2016/

BuchMarkt Februar 2016

Leipziger Team: Sebastian Knöfel, Ivonne Dellit und Johannes Popp

Verlage

Synergien nutzen edition chrismon. Seit Anfang des Jahres ist die edition chrismon unter dem Dach der Evangelischen Verlagsanstalt (EVA) in Leipzig ansässig. Als Imprint wird dort das Buch-, CD- und Kalenderprogramm des evangelischen Magazins chrismon weitergeführt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde zwischen der Unternehmensgruppe GEP (Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik) mit dem Leipziger Verlag abgeschlossen. „Wir wollen hier die Tradition und Kompetenz der EVA Leipzig im verlegerischen Kerngeschäft und Synergien für alle verlegerischen Arbeiten auch für die edition chrismon nutzen“, sagt EVA-Geschäftsführer Sebastian Knöfel. Die EVA verlegt jährlich ca. 180 Novitäten. In diesem Frühjahr präsentieren beide Verlage gemeinsam ihre neuen Titel. Die Bereiche Marketing und Presse, die sowohl für beide Programme zuständig sein werden, wurden in Leipzig ausgebaut. Das chrismon Magazin und der chrismonshop setzen ihre Arbeit weiterhin in Frankfurt am Main fort.

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Special | Religion

Überblick

L

etztes Jahr, am 13. März 2015, hat Papst Franziskus anlässlich des 50. Jahrestages des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils ein außerordentliches Heiliges Jahr zum Thema Barmherzigkeit angekündigt. Bereits am 11. Oktober 1962 bezeichnete Papst Johannes XXIII. die Barmherzigkeit als Neuheit und charakteristischen „Stil“ des Konzils. Das Jahr der Barmherzigkeit startete am 8. Dezember 2015 und dauert bis zum 20. November dieses Jahres. Um 1300 wurde die Tradition der Jubiläumsjahre begründet, die auf eine hebräische Tradition zurückgeht und die „Gleichheit zwischen allen Söhnen und Töchtern Israels“ wiederherstellen sollte. Der von Papst Bonifatius VIII. wiederbelebte Brauch sollte ursprünglich alle 100 Jahre gefeiert werden, wurde 1475 aber auf einen Rhythmus von 25 Jahren verkürzt, damit möglichst jede Generation die Möglichkeit hat, wenigstens ein Jubiläumsjahr zu erleben. Bis heute wurden 26 ordentliche und verschiedene außerordentliche Jubiläumsjahre gefeiert, wobei letztere zu besonderen Anlässen außerhalb des 25-jährigen Rhythmus ausgerufen werden.

Heiliges Jahr – Jahr der Barmherzigkeit Papst Franziskus hat zum 8. Dezember 2015 das Heilige Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen. Dazu sind eine Reihe von Büchern erschienen, die sich mit dem Motto des Jubiläumsjahres auseinandersetzen

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© Verband der Diözesen Deutschlands

Das aktuelle Heilige Jahr steht unter dem Motto der Barmherzigkeit und erinnert damit an die wichtigste Pflicht der Christen, das Herz für andere zu öffnen und sich anderen mildtätig anzunehmen, so wie es sich beispielsweise in der Geschichte vom barmherzigen Samariter (LK 10,2537) spiegelt. Neben dem Christentum gilt Barmherzigkeit auch in Judentum, Islam, Bahaismus, Buddhismus und Hinduismus als wichtige Aufgabe. Die Barmherzigkeit wird in je sieben leibliche bzw. geistliche Werke aufgeteilt. Dazu gehören die Speisung der Hungrigen, die Aufnahme von Fremden oder das Begraben der Toten ebenso, wie trösten, verzeihen oder beten, um nur einige dieser Werke zu nennen. Wie auch das Logo des Jesuiten Marco I. Rubnik (siehe Bild rechts) vermitteln soll, spiegelt das Motto den Sinn des Jubiläums wider: einander zu vergeben und in maßloserweise Liebe und Verzeihung zu schenken. In seiner mandelförmigen Gestaltung nutzt das Logo eine Darstellungsform, die BuchMarkt Februar 2016


Die neuen Fasten- und Osterbegleiter Dietrich Bonhoeffer

Sieben Wochen mit Dietrich Bonhoeffer

Der Fastenzeitbegleiter Herausgegeben von Beate Vogt 21,5 x 15,3 cm; 104 S.; 45 farbige Abb.; durchgeh. 4-fbg.; Fadenheftung; gebunden € [D] 14,95 / € [A] 15,40 ISBN 978-3-460-50012-9

Ausgewählte Texte des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer begleiten durch die vorösterliche Zeit und machen Mut, tiefer in den eigenen Glauben vorzudringen. Für Sinnsucher aller Konfessionen.

© Bistum-Trier

Bischof Stephan Ackermann leben heißt sich geben Ein Begleiter durch die Fasten- und Osterzeit

Peter Neher / Cornelia Reisch Christus das Licht 50 Tagesimpulse von Ostern bis Pfingsten

12,5 x 19,5 cm; 176 S.; Fadenheftung; mit Leseband; gebunden € [D] 12,95 / € [A] 13,40 ISBN 978-3-460-27188-3

11,6 x 17,4 cm; 80 S.; Fadenheftung; mit Leseband; gebunden € [D] 10,– / € [A] 10,30 ISBN 978-3-460-27189-0

Lebensnah erschließt Bischof Ackermann die biblischen Texte der wichtigsten Zeit des Kirchenjahres. Wer sich auf den Weg Jesu einlässt, erfährt Leben in einer neuen Qualität. Weil Gott selbst sich zur Gabe gemacht hat, bedeutet leben: sich geben.

bibelwerk

Der Wegbegleiter für die 50 Tage der Osterzeit führt bis Pfingsten jeden Tag ein Stück weiter ins Geheimnis von Ostern ein. Ein Vers aus dem Exsultet, ein Bibelwort, ein kurzer Impuls, eine kleine meditative Übung und ein Rückblick auf den Tag bilden das tägliche Grundgerüst.

Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH • Silberburgstraße 121 • 70176 Stuttgart Tel. 07 11 / 6 19 20 –35 • vertrieb@bibelwerk.de www.bibelwerk-impuls.de • www.caminobuch.de Auslieferung D und A: Koch, Neff & Oetinger • Auslieferung CH: Buchzentrum AG


Special | Religion

bereits in der antiken und mittelalterlichen Ikonographie die gleichzeitige Präsenz des göttlichen und der menschlichen Natur Christus anzeigt. Das Motiv selbst zeigt Jesus, der sich den verlorenen Menschen auf die Schultern lädt. Ähnlich wie in der Geschichte des heiligen Christopherus, der sich laut Überlieferung das Jesuskind auf die Schultern gehoben und damit sicher über den Fluss getragen hat, symbolisiert das Tragen des Menschen hier die Fürsorge und Barmherzigkeit Jesu. Das Bild soll auch die Verbundenheit zwischen Jesus und den Menschen zeigen. Zum einen, durch die direkte Nähe zueinander, zum anderen auch durch das Auge, das sich Jesus und der Mensch teilen und damit „durch die Augen“ des jeweils anderen blicken können. Bereits 2015 ist zum Heiligen Jahr eine Reihe von Titeln erschienen, die sich z.B. mit Möglichkeiten für die Gemeindearbeit beschäftigen (siehe Kasten). Im Januar erschien außerdem das erste Buch von Papst Franziskus. Der Titel Der Name Gottes ist Barmherzigkeit (Kösel) ist aus einem Gespräch mit Andrea Tornielli entstanden, der sich nach Verkündigung des Heiligen Jahres mit Papst Franziskus über Barmherzigkeit und die Ansichten des Papstes dazu ausgetauscht hat. In seinen Antworten formuliert Papst Franziskus in verständlicher Sprache, wie er das zentrale Thema seines Pontifikats sieht und worin die Bedeutung dieser Botschaft besteht. Dazu erfährt man in dem Buch von Franziskus Arbeit und Leben als Priester. Darüber hinaus spricht er auch über weitere Themen wie z.B. Selbstgerechtigkeit, Korruption, Anmaßung und Scheinheiligkeit. Passend dazu ist bei Herder der Titel Gott ist barmherzig. Die wichtigste Botschaft des Heiligen Vaters von Papst Franziskus erschienen. In dem Buch finden sich die wichtigsten Originaltexte, Predigten und Ansprachen des Papstes zum Thema Barmherzigkeit. Auch hier wird deutlich, welch zentrale Bedeutung die Barmherzigkeit Gottes für die Lehre 100

und das Handeln von Papst Franziskus hat. Maria erscheint, gut beraten. So erklärt der Doch nicht nur allein studierte Theologe und Vatikankenner zum Papst Franziskus sieht Beispiel, welche Bedeutung das Heilige in der Lehre der Barm- Jahr ursprünglich in der Tradition des jüdiherzigkeit eine wichti- schen Jubelfestes hatte, und führt weiter ge Leitlinie des durch die vergangenen 700 Jahre. Neben Evangeliums. Auch für diesem Streifzug durch die Geschichte erz.B. Bernhard Häring, läutert er aber auch, welche Aspekte für das Berater des Zweiten aktuelle Jubiläumsjahr durch Papst FranVatikanischen Konzils, ziskus gesetzt werden, damit die Botschaft war dies ein zentrales „Gott ist barmherzig“ möglichst viele MenThema. Häring sei ein maßgeblicher Erneu- schen erreicht. erer der Theologie des 20. Jahrhunderts Barmherzigkeit ist gewesen, der ein Neudenken und neues nicht nur das Thema Erfahrbarmachen von Gott und Kirche in des Heiligen Jahres, der sich verändernden Gesellschaft angesondern auch das Motto des Weltjustoßen und auf die ursprünglichen Inhalte gendtages 2016. Im der christlichen Lehre aufmerksam gemacht hat. In dem Titel Kirche im Zeichen Lahn Verlag ist dazu der Barmherzigkeit (Tyrolia) nimmt Autor ein Arbeitsheft für Martin Leitgöb die Theologie Härings undie Sekundarstufe ter die Lupe und beleuchtet einzelne Teile und die Katechese daraus. Der Titel soll Impulse und Anre- von Andreas Thelen-Eiselen erschienen. gungen geben und nicht nur Einblicke in Darin gibt es zahlreiche Anregungen, wie Härings Theologie gestatten, sondern auch man den Begriff der Barmherzigkeit junden Menschen selbst vorstellen. gen Menschen näherbringen kann. AngeWorin Barmherzigkeit fangen bei der Frage, ob einem bereits eigentlich besteht, er- alles egal ist, was auf der Welt geschieht, läutert Raniero Can- über die Bedeutung des Begriffs bis hin talamessa in Das zur Entwicklung eigener Ideen, wie BarmAntlitz der Barmher- herzigkeit in der Praxis umgesetzt werden zigkeit, erschienen kann. Das Arbeitsbuch richtet sich dabei beim Verlag Neue Stadt. an Lehrende und beinhaltet neben AnleiDas Begleitbuch zum tungen für verschiedene UnterrichtseinHeiligen Jahr der heiten diverse Materialien wie zum Barmherzigkeit des Beispiel Folien und Arbeitsblätter. Ziel ist Kapuzinerpaters und offiziellen Predigers die Vermittlung der Inhalte durch eigendes päpstlichen Hauses soll eine Hinfüh- ständige Ideenentwicklung der Schüler. rung zum Begriff der Barmherzigkeit als Für Erwachsene gibt es christliche Botschaft sein. Dabei werden ebenfalls diverse Arim Buch beide Bedeutungen der Barmherbeitsbücher, die sich zigkeit aus der Bibel in Augenschein gemit dem Jahr der Barmnommen. Zum einen die ursprüngliche herzigkeit auseinanderBedeutung als Empfindung Gottes seinen setzen. In der Reihe der Geschöpfen gegenüber, die im ersten Teil Monatsbegleiter Vier des Buches als Gedanken zur BarmherzigWochen mit … erscheint keit Gottes, zum anderen Barmherzigkeit im März beim Verlag als Haltung der Geschöpfe untereinander, Neue Stadt der Titel die im zweiten Teil besprochen werden. Vier Wochen mit Louise von Marillac. Die Wer mehr über die Ge- Kraft der Barmherzigkeit von Sr. M. Veschichte der Heiligen ronika Häusler. Die Autorin stellt die in Jahre, den Sinn und der frühen Neuzeit lebende Louise von Zweck von Wallfahrten Marillac vor. Diese gründete gemeinsam oder die Heiligen Pfor- mit dem hl. Vinzenz von Paul eine ten erfahren möchte, ist Schwesterngemeinschaft, die sich vor almit Ulrich Nersingers lem mit der Hilfe Notleidender beschäfTitel Gott ist barmher- tigte. Johannes XXIII. ernannte sie zur zig, das im Mai bei Media Patronin aller in der Sozialarbeit Tätigen. BuchMarkt Februar 2016


Religion | Special

Die von ihr ausgehenden Gemeinschaften der Vinzentinerinnen sind heute in rund 100 Ländern vertreten. Im zweiten Teil des Monatsbegleiters befindet sich das eigentliche Arbeitsbuch. Jede Woche steht unter einem anderen Leitmotto zur Barmherzigkeit und gibt täglich Anregungen, wie man sein Leben barmherziger gestalten kann. Das ist auch ein Ziel des im März erscheinenden topos -Titels Gott ist immer da. Über das Wunder der Barmherzigkeit von Elmar Gruber. Die Texte des 2011 verstorbenen katholischen Pfarrers sind eine Gedankensammlung zu schwierigen Lebensund Glaubensfragen, die nicht theologisch oder dogmatisch ausgerichtet sind, sondern zum Nachdenken anregen können. Diese Impulse, Gott neu zu erfahren, finden sich in kurzen Texten, Gebeten usw. zu verschiedenen Überthemen wie zum Beispiel „Glück“ oder „Urteil“. Eher ein Lesebuch ist das ebenfalls im März erscheinende Buch von Georg Schärmer. Herzschrittmacher. Wege zur Barmherzigkeit aus dem Tyrolia Verlag ist als Geschenkbuch gedacht und erzählt in Geschichten über Achtsamkeit, Zuwendung und Gemeinschaft von gelebter Barmherzigkeit. Der Direktor der Caritas in Tirol macht sich auf Spurensuche nach den Werken der Barmherzigkeit, die Mut machen sollen. Das Buch versammelt sowohl Geschichten aus der Bibel als auch Alltagsgeschichten und gibt zwischendurch Anregungen und Ideen für mehr Herz im Alltag wie zum Beispiel die Idee, einfach mal jemanden, der nicht anwesend ist, vor anderen kräftig zu loben (und nicht wie sonst zu lästern …). Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit wird im Laufe des Jahres noch weitere Titel hervorbringen, wie zum Beispiel den Band Selig sind die Barmherzigen. Bausteine für Pilger- und Wallfahr-

Befreiende Botschaft

ten von Butzon&Bercker oder Gott ist größer als unser Herz. Pastoral des Erbarmens von Paul M. Zulehner (Topos). Im Kontext des Heiligen Jahres wird es außerdem verschiedene weitere Jubiläen geben wie zum Beispiel das Jubiläum für die Wallfahrtsseelsorger, das bereits im Januar stattgefunden hat, oder das Jubiläum für Kranke und Behinderte, das am 12. Juni gefeiert wird. Dazu wird es ebenfalls eine Vielzahl an Neuerscheinungen geben, die sich für die Gestaltung von Thementischen zu den jeweiligen Ereignissen (z.B. dem Katholikentag) eignen.

BuchMarkt Februar 2016

Friederike v. Diest

« Volker Stolle Das Markusevangelium Text, Übersetzung und Kommentierung (unter besonderer Berücksichtigung der Erzähltechnik) Hardcover, 416 Seiten mit 3 Abb. und 20 Tab. ISBN 978-3-8469-0175-5 € 89,00 (D)/€ 91,50 (A)

Weitere Titel zur Barmherzigkeit (Auswahl):  Grün, Anselm: Damit die Welt verwandelt wird. Die sieben Werke der Barmherzigkeit. Gütersloher Verlag 2008  Kasper, Walter: Barmherzigkeit. Grundbegriff des Evangeliums – Schlüssel christlichen Lebens. Herder Verlag 2012  Papst Franziskus: Barmherzigkeit will ich. Hg. von Stefan von Kempis. Verlag Katholisches Bibelwerk 2015  Papst Franziskus: Mit den Augen der Barmherzigkeit. Ein Begleiter durch das Heilige Jahr. St. Benno 2015  Eberts, P. Gerhard MSF: Selig sind die Barmherzigen. Andachten, Impulse, Meditationen. St. Benno 2015  Leitgöb, Martin: Bernhard Häring. Kirche im Zeichen der Barmherzigkeit. Tyrolia 2015  Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung (Hrsg.): Barmherzigkeit feiern. Liturgische Anregungen. Schwabenverlag 2015  Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung (Hrsg.): Beichte – Sakrament der Barmherzigkeit. Schwabenverlag 2015

«

 Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung (Hrsg.): Geistliche und leibliche Werke der Barmherzigkeit. Schwabenverlag 2015

Gunter Prüller-Jagenteufel/ Christine Schliesser/Ralf K. Wüstenberg (Hrsg.) Beichte neu entdecken Ein ökumenisches Kompendium für die Praxis Hardcover, 242 Seiten ISBN 978-3-8469-0210-3 € 37,90 (D)/€ 38,96 (A)

 Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung (Hrsg.): Gleichnisse der Barmherzigkeit. Schwabenverlag 2015  Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung (Hrsg.): Heilige und Barmherzigkeit. Schwabenverlag 2015

Auslieferung:

 Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung (Hrsg.): Kirchenväter und die Barmherzigkeit. Schwabenverlag 2015  Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung (Hrsg.): Päpste und Barmherzigkeit. Schwabenverlag 2015

Brockhaus/Commission Kreidlerstr. 9 70806 Kornwestheim Tel. 07154-1327-0 Fax: 07154-1327-13 ruprecht@brocom.de

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ca. 240 Seiten | Gebunden mit Schutzumschlag ca. € 19,99 /SFr 26.90 /€[A] 20,60 ISBN 978-3-451-34967-6 Erscheint im April

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Special | Religion

Themenjahr

D

as finale Themenjahr der Lutherdekade am Vorabend des Reformationsjubiläums 2017 steht unter dem Motto „Reformation und die eine Welt“ und reflektiert die Tatsache, dass Luthers Thesenanschlag vor nunmehr fast 500 Jahren nicht nur das geistliche Leben global revolutioniert, sondern auch die gesellschaftspolitischen Entwicklungen und Weltauffassungen – nicht zuletzt in Konfessionen – pluralisiert hat. Neben einer Milliarde Katholiken gibt es heute weltweit über 400 Millionen Protestanten, die ihre geistig-religiöse Existenz mit dem reformatorischen Geschehen verbinden. Hinzu kommen weltweit noch über 200 Millionen Protestanten evangelikaler, methodistischer und charismatischer Ausrichtung. Doch während die hippen Freikirchen dieser Erweckungs- und Pfingstgemeinden in Deutschland vor allem unter jungen Menschen regen Zulauf haben und das spirituelle Bedürfnis so hoch wie selten ist, klagen die Amtskirchen über neue Rekordmarken an Austritten. Der Grund: In dem zeitgeistgemäßen Versuch, Kirche und Glauben „nur noch als Dienstleistung“ bzw. „als Ressource in einem stressigen Leben“ zu vermitteln, seien „das Staunen vor Gott“ und die Überzeugungskraft der biblischen Botschaft auf der Strecke geblieben. So sieht es jedenfalls der Theologe Johannes Hartl in seinem soeben bei Herder erschienenen Buch Gott ungezähmt – Raus aus der spirituellen Komfortzone. Der medien- und netzpräsente Autor erteilt der Selfie-Kirche und dem unverbindlichen Wohlfühlchristentum dabei eine klare Absage. Gott sei mehr als ein „Postkasten für Selbstgespräche und Wünsche ans Universum“. Und um zu einem erfüllenderen Glauben zurückzufinden, müssten wir Gott ernster nehmen. Auch wenn er (und es) unbequem ist und womöglich quer zum Mainstream liegt. Die Frage, was das Evangelium an Orientierungsmöglichkeiten in Zeiten zunehmender Individualisierung, Ökonomisierung und Digitalisierung zu bieten hat und was es für die Gesellschaft heißt, wenn die Bedeutung der Kirche zurückgeht, beschäftigt auch den charismatischen jungen Passauer Bischof Stefan Oster. Im Gespräch mit Bestsellerautor Peter 106

Motto des Themenjahrs 2016 der Lutherdekade: Reformation und die eine Welt

Geerdete Spiritualität statt Selfie-Kirche Auf den letzten Metern zum Luther-Jubiläum und rechtzeitig zum Heiligen Jahr der Katholischen Kirche gibt es 2016 eine Flut von Büchern, die Kirche und Glauben neu definieren

Seewald, das Droemer im März unter dem in seiner Streitschrift Der Jargon der BeTitel Gott ohne Volk als Paperback heraus- troffenheit. Wie die Kirche an ihrer Sprache bringt, positioniert sich Bischof Oster als verreckt (ebenfalls im März bei Kösel). Wie Gefolgsmann von Papst Franziskus und „hanebüchen und weltfremd“ viele Kirchendiktiert der Katholischen Kirche nicht nur vertreter oft reden und daherkommen, zeigt ihre Versäumnisse ins Heft, sondern auch anhand vieler Zitate und Beispiele auch der Theodor-Wolff-Preisträger und Audie Zukunftschancen. Die stehen nicht schlecht für die Kirche, tor zahlreicher theologischer Sachbücher wenn diese endlich ihre betuliche, in den Martin Urban. Sein neues Buch Ach Gott, 1980er Jahren hängengebliebene Sprache die Kirche – Protestantischer Fundamenaufgibt. Das meint zumindest der PR-Profi talismus und 500 Jahre Reformation (dtv premium) soll die besser Gebildeten unter und Kommunikationsstratege Erik Flügge BuchMarkt Februar 2016


2016.01

an

Religion | Special

BuchMarkt

den Kirchensteuerzahlern, die zwar allen- es nicht die Kirche ist, die derzeit zu Bruch Echter Verlag, Würzburg fallsAuftraggeber am Heiligabend einen Gottesdienst zu gehen droht, sondern ihre Gestalt, ihr Gmelch: welcomevielleicht nicht mehr zeitgemäßes AuftreMotiv besuchen, denen die KircheRefugees aber dennoch 210 × 152 mm Format/Farbe nicht gleichgültig ist, motivieren, die wei- ten und Erscheinungsbild. tere ProfanisierungBuchMarkt der Kirche zum bloßen Ein Kämpfer für ein neues ErscheiZeitschrift/Ausgabe Sozialverein zu verhindern. nungsbild der Kirche (und nicht nur des Hilfreich dafür könnte z.B. die Rückbe- Vatikans) ist zweifelsohne Papst Franzissinnung auf das Gebet Jesu, das Vaterunser, kus, der 2014 in seiner Weihnachtsansein – vor allem wenn man es mit Hans- sprache vor der römischen Kurie seine Martin Barth neu entdeckt. Das Vaterun- Kardinäle als hochmütige Egozentriker, ser – Inspirationen zwischen Religionen gottlose Karrieristen und „Schmalspurund säkularer Welt titelt im Gütersloher Theologen“ bezeichnete und ihnen HabVerlagshaus das Werk des renommierten gier und „spirituellen Alzheimer“ vorwarf. evangelischen Theologen. Ausgehend von So eine Brandrede hat es im Vatikan seit den Erfahrungen und Schwierigkeiten des 500 Jahren nicht mehr gegeben, und wer Betens in den modernen Gesellschaften wissen will, was den Argentinier so in und Milieus erkundet er die Möglichkeiten, Rage gebracht hat und wie schlimm es das Gebet Jesu mit großen Texten anderer tatsächlich um die Kirchenregierung steht, Religionen und sogar mit dem Denken lese Der Kämpfer im Vatikan – Papst Franvon Religionskritikern ins Gespräch zu ziskus und sein mutiger Weg von Andreas bringen. Orientierungshilfen für Dialog Englisch bei C.Bertelsmann. und Wandel aus jesuitischer Sicht bietet bei Echter im Februar Alex Lefrank. Kir- Rechtzeitig zum Beginn des Heiligen Jahres, che ist paradox heißt sein Text und meint mit dem die Katholische Kirche 2016 das damit, dass Kirche als sichtbare Institution „Jubiläum der Barmherzigkeit“, also den etwas Unsichtbares repräsentiert und dass 50. Jahrestag des Zweiten Vatikanischen

Konzils (1962-1965) feiert, erschien am 12. Januar zeit- und covergleich in 40 Ländern Der Name Gottes ist Barmherzigkeit. Ein Gespräch mit Andrea Tornielli. Für die deutsche Ausgabe dieses ersten Buches, das der Papst während seines Pontifikats veröffentlicht hat, erhielt Kösel den Zuschlag (im Hörverlag auch als Hörbuch). In der ihm eigenen, unkonventionellen Sprache erläutert der Mann aus Argentinien die Motive für seine zentrale Botschaft der Barmherzigkeit und Authentizität, mit der er nicht nur der katholischen Kirche verlorene Glaubwürdigkeit zurückgibt. (Siehe auch Seite 96ff.) So unkonventionell und authentisch wie der Papst in Rom wirkt auch Pfarrer Rainer Maria Schießler in München: Punk statt Stille Nacht, Spekulanten-Schelte statt Weihnachtsgesäusel – das ist sein Motto, und damit wandelt der bundesweit bekannte Seelsorger medienpräsent in den Fußstapfen seines reformfreudigen Papstes. In seinem neuen Buch Himmel-Herrgott-Sakrament. Auftreten statt austreten (ebenfalls bei Kösel) benennt er nicht nur die heiklen

Refugees welcome Wer Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt, lässt Gott ertrinken. – Noch bevor die große Flüchtlingswelle Europa erreichte, begegnete Michael Gmelch als Helfer auf einem Rettungsschiff und auf Lampedusa der Hoffnung und Verzweiflung der Menschen, die vor Krieg und Terror geflohen waren. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen zeigt er auf, wie Christen und Kirchen als Akteure gegen Fremdenfeindlichkeit wirken und der Flüchtlingsfrage ein menschliches Gesicht geben können – geleitet vom Wort Jesu „Ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen“.

Michael Gmelch Refugees welcome Eine Herausforderung für Christen 180 Seiten, Broschur ISBN 978-3-429-03933-2 € 14,90 (D) / € 15,40 (A)

BuchMarkt Februar 2016 Brockhaus Brockhaus // Commission Commission (Deutschland) (Deutschland) ·· MOHR MOHR MORAWA MORAWA (Österreich) (Österreich) ·· Herder Herder (Schweiz) (Schweiz) Echter Echter Verlag Verlag GmbH GmbH ·· Dominikanerplatz Dominikanerplatz 88 ·· D–97070 D–97070 Würzburg Würzburg ·· www.echter.de www.echter.de

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Special | Religion

Selfie-Kirche: Gott sei mehr als ein „Postkasten für Selbstgespräche und Wünsche an das Universum“

Themen innerhalb der katholischen Kirche und zeigt auf, wie er tatkräftig genau das umsetzt, wohin der Papst will. Eins steht nämlich fest: Die Religion ist zurück. Im positiven Sinne etwa in Gestalt von Papst Franziskus, im negativen Sinne in Gestalt von religiös motivierten Kriegen und IS-Terror. Und bis heute steht die Fragen nach dem „richtigen“ Glauben noch immer zwischen den Amtskirchen in Deutschland sowie den konkurrierenden Heilsangeboten der Frei- und (immer populäreren) Pfingst- und Erweckungskirchen. Der Historiker Tillmann Bendikowski nimmt das bevorstehende Reformationsjubiläum zum Anlass, die Geschichte der deutschen Glaubenskriege mit Blick auf zukünftige Herausforderungen zu befragen: Was können wir aus dieser spezifisch deutschen Geschichte für ein friedliches Miteinander der Religionen lernen? Der Deutsche Glaubenskrieg – Martin Luther, die Päpste und die Folgen erscheint im März bei C. Bertelsmann. Zur aktuellen Debatte über Toleranz und Re-

ligionsfreiheit sowie die Verbindlichkeit christlicher Werte in Zeiten von Twitter, Facebook, Migration und Terror gibt es bei Herder im Mai rechtzeitig zu seinem 80. Geburtstag gleich drei Bücher von Karl Kardinal Lehmann: neben Texten über die ökumenische Herausforderung und das aktuelle Verhältnis von Staat und Kirche (Auslotungen) sowie gesammelten Hirtenworten über die Um- und Neuorientierungen christlicher Lebensweise in Familie, Gemeinde und Gesellschaft (Was im Wandel bleibt) vor allem mit der Standortbestimmung Toleranz und Religionsfreiheit. Darin umreißt Kardinal Lehmann eine heute tragfähige Auffassung von To108

Profil und seine Theologie der Hoffnung haben ihn in Deutschland und international zu dem politischen Theologen mit gesellschaftlicher und kirchlicher Relevanz gemacht. Zu seinem 90. Geburtstag erscheint nun bei Patmos im März Hoffnung für eine unfertige Welt. Im Gespräch mit dem Fachjournalisten Eckart Löhr beschreibt er in der ihm eigenen Art herausfordernd und voller Esprit, warum „Gott eine Atmosphäre des Vertrauens“ ist bzw. schafft. Von dieser Einsicht getragen ist auch der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. 2015 als EKD-Ratsvorsitzender bestätigt, sieht er im Reformationsjahr 2016 seine erste große Prüfung. In seinem bei adeo erschienenen Buch Funkenflug – Glaube neu entfacht träumt er nicht nur von einer neuen Kirche, sondern setzt auf einen christlichen Glauben, der wie ein Funke auf alle überspringt, die nach Freiheit und Liebe suchen.

leranz, die sich nicht auf Gleichgültigkeit und Beliebigkeit beschränkt, sondern erst im Diskurs errungen wird. Aktuelle, spannende theologische Fragen im Diskurs präsentiert a uch der in diesem Frühjahr bei Echter erscheinende Band Heiße Fragen – coole Antworten von Erich Garhammer. Der Fall Limburg und Wo und wie das die Menschen in DeutschTebartz-van Elst stehen dort ebenso zur land tun und woran sie 500 Jahre nach Debatte wie der kirchliche Alltag in den Luther im Heimatland der Reformation neuen Bundesländern. Von solcherart ge- alles glauben, hat der Romanautor Gideon erdeter Spiritualität geprägt ist auch eine Böss (Die Nachhaltigen) erkundet. Auf weitere Frühjahrsnovität bei Echter, die seinen Reisen durch ganz Deutschland hat die Vermögenskonzentration in Deutsch- er Mitglieder der verschiedensten Glauland und die Besteuerung von Reichtum bensrichtungen und Gemeinden befragt aus christlicher Sicht diskutiert: Wer hat, – von den Baptisten und Evangelikalen dem wird gegeben?, herausgegeben von bis hin zu den Zeugen Jehovas und den Jörg Alt und Patrick Zoll, sucht nach Piusbrüdern, Katholiken und ProtestanWegen, die es Vermögenden erleichtern, ten. Und herausgekommen ist eine Moeinen größeren Teil ihres Besitzes an die mentaufnahme der aktuellen Spiritualität Gemeinschaft zurück zu geben. hierzulande: Deutschland, deine Götter Eine weitere Herausforderung für Chris- im März als Tropen-Sachbuch. ten ist neben der aktuellen Flüchtlingsfrage „Mich hat interessiert, was für ein Ver(siehe dazu auch Seite 102) die Nachhal- hältnis haben gläubige Menschen, egal tigkeit, auch und vor allem mit Blick auf welcher Religion, zu ihrer Stadt, zu dieser die Umwelt. Dazu gibt es bei Grunewald ein Demokratie, zu diesem Gemeinwesen“, handlungsorientiertes Buch von Leonardo sagt Björn Bicker und hat aus seiner lanBoff, einem der bedeutendsten Vertreter gen Recherche im religiösen Leben unseder lateinamerikanischen Befreiungstheo- rer Städte einen Text entstehen lassen, in logie und Träger des Alternativen Nobel- dem der Chor der gläubigen Menschen preises. Sein Buch Überlebenswichtig keine gemeinsame Sprache findet, aber – Warum wir einen Kurswechsel zu echter eine gemeinsamen Traum offenbart: von Nachhaltigkeit brauchen lässt sich auch als einem Funkenflug, der eine AtmosphäKommentar zur Umwelt-Enzyklika von re des Vertrauens schafft. Was glaubt ihr Papst Franziskus lesen, ist aber zugleich denn von Björn Bicker kommt im März eine konkrete Handlungsempfehlung für bei Kunstmann und ist eine poetischWirtschaft, Bildung und Gesellschaft. realistische Bestandsaufnahme der so Die Leidenschaft des brasilianischen unterschiedlichen Spiritualität im postmoTheologen, sich einzumischen, wo und dernen, multikulturellen Deutschland 500 wenn es um die Zukunft der Schöpfung Jahre nach Luther und ein Jahr nach dem und die Verantwortung der Kirche geht, teilt Amtsantritt von Papst Franziskus. auch Jürgen Moltmann. Sein ganz eigenes Jürgen Christen BuchMarkt Februar 2016


ist ein deutscher Singer-Songwriter, Schriftsteller und Autor für verschiedene Fernsehformate. Seinen Alben, Büchern, Konzerten und Lesungen wird große Trostwirkung mit geradezu „therapeutischer Aura“ (aus einer Konzertrezi) nachgesagt. Mit seiner Poesie berührt er Herzen - und ermutigt zu authentischem Sein. Im März 2016 erscheint sein neues Buch „Herr Sturm und die Farbe des Windes“. Ein wunderschöner Roman über einen Suchenden, der sich mit seiner schmerzlichen Vergangenheit auseinander setzen muss und schließlich auch die lang ersehnten Antworten findet.

V:UNSTERBLICH V:UNSTERBLICH Mit „V „V:: Unsterblich“ führt Jens Böttcher inhaltlich und musikalisch fort, w was as auf seinem V Vorgängeralbum orgängeralbum begonnen hat: 13 intensive intensive,, persönliche Songs aus der Sicht eines zutiefst gläubigen PPoeten, oeten, der sich gefunden weiß und trotzdem „den sucht, der ihn fand“. Ein Album über Gottes unsterbliche Liebe Liebe.. Jens Böttcher V: V: Unsterblich CD CD,, Nr Nr.. 097.368 097.368,, €D 17,95* 17,95*/€A /€A 18,40* 18,40*/CHF /CHF 28.95* Erscheint: März 2016

HERR STURM UND DIE FARBE DES WINDES Herr Sturm ist ein erfolgloser Schriftsteller und schreibt Texte für TV-Soaps. Da bekommt er ein Angebot. Gesucht wird jemand, der 12 Menschen interviewt und ein Buch über ihren Glauben schreibt. Doch was glaubt er eigentlich selber? Und wer ist der mysteriöse Auftraggeber? Jens Böttcher Herr Sturm und die Farbe des Windes Eine fabelhafte Reise durch die Welt des Glaubens Nr. 395.718, ISBN: 978-3-7751-5718-6 ca. €D 17,95/€A 18,50/CHF 26.90*

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Special | Touristik

Auszeichnung

Lebenswerk Award

© Illustration: Carina Crenshaw

Kunth. Im vergangenen Jahr feierte Wolf-

Editorial

B

ei der Wahl eines Urlaubsziels wird die weltpolitische Sicherheitslage immer wichtiger. Zu diesem Schluss kommen auch unsere Touristik-Wissenschaftler, die für uns wieder eine Prognose aufgestellt haben, wohin die Deutschen in diesem Jahr verreisen. Eindeutiges Resultat: Die Lust zu Reisen ist ungebrochen, nur die Destinationen verschieben sich leicht. Um ihre Reiseführer zu promoten, haben sich die Marketing-Teams der Verlage auch für dieses Frühjahr wieder ins Zeug gelegt und jede Menge touristischer Deko für den Handel produzieren lassen. Von der Ellipse bis zum begehbaren Reiseführer ist alles dabei. Lassen Sie sich inspirieren!

Inhalt Interview: Das Vista Point-Team über die Neuauflage von 1000 Places …DACH | 112 Prognose: Wo machen die Deutschen 2016 Urlaub? | 114 Marketing: Deko und Aktionen für den Handel | 120 Programme: Neue Reihen und Relaunches | 126 Special Interest: Wandern mit Kind und Kegel | 128

Kurz notiert

Hörbuch Hamburg hat aus John Dos Passos‘ Reise-Tagebuch Orient-Express, 1927 veröffentlicht und erst 2013 auf Deutsch erschienen, endlich auch ein Hörbuch gemacht – gelesen von Volker Hanisch.

Cornelia Camen

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gang Kunth seinen 65sten Geburtstag – in diesem Jahr wird er mit dem Lifetime Award der ITB geehrt: Informiert wurde er darüber im Januar, die Auszeichnung entgegennehmen kann er dann am 11. März im Zuge der Verleihung der ITB BuchAwards in Berlin. Der gebürtige Ost-Westfale ist kein Neuling auf der BuchAward-Bühne. Etliche seiner Bildbände, Atlanten und Kalender wurden schon mit dem jährlichen Touristik-Preis prämiert, darunter auch der Titel Das Ende der Welt, der, jährlich aktualisiert und neu aufgelegt, alle UNESO-Welterbe-Stätten dokumentiert und eines der ersten Bücher in seinem eigenen Verlag war: Wolfgang Kunth hatte 1997, nach 20 Jahren in unterschiedlichen Positionen in diversen Bertelsmann/Random House-Verlagen,

BuchMarkt Februar 2016

Mo media hat für die Urlaubssaison noch einmal Geschenksets aus den 100%-Produkten zusammengestellt. Die Sets gibt es zu den Reisezielen New York, Barcelona, Lissabon, London, Paris und Rom und bestehen jeweils aus einem Reiseführer und einem Sprachguide.

Der Züricher AS Verlag wird in diesem Jahr 25 Jahre alt und hat sich und seinen Kunden mit den asboxen ein Geschenk gemacht: Die Aluminiumboxen enthalten Postkarten „zu den schönsten Themen“ aus den Programmen der vergangenen 25 Jahre. Den Anfang machen – neben einer Box zur Schweizer Nationalwurst Cervelat – mit Switzerland die schönsten Bilder aus der Schweiz von Fotograf Robert Bösch. Fortsetzung folgt.


Touristik | Special

Wolfgang Kunth: Der Münchener Verleger erhält in diesem Jahr den Lifetime Award der ITB Berlin

mit seiner Frau Calina in München den Kunth Verlag gegründet. Zu Kunths 60. Geburtstag schrieb Andreas Langenscheidt, mit dem er viele Jahre kooperiert hatte (u.a. hielten Langenscheidt und Kunth zu je 50 Prozent Antei-

le am kartografischen Verlag Geographic Publishers, bis der 2011 im Kunth Verlag aufging): „Was immer Sie angepackt haben, war getragen von einer Idee, einer Linie, einer Überzeugung und gezeichnet von Ihrer Handschrift.“

Ans Aufhören denkt Wolfgang Kunth allerdings auch mit 65 noch nicht. Er schreibt uns: „Wenn man Kunst studieren wollte, sich dann jedoch für Betriebsund Volkswirtschaft entschieden hat, wenn man sein Leben lang gerne in aller Welt gereist ist und seine jungen Kinder bereits im Alter von 10 Jahren auf allen Kontinenten waren, ist das Dasein als selbständiger Verleger für Reiseliteratur, so wie wir sie verstehen und gestalten, weit mehr als nur ein Beruf und das Büchermachen mehr als nur Arbeit. Wenn man also in diesem Sinne die 65 glücklich und erfolgreich queren kann und dazu noch das ITB-Gremium die eigene Arbeit würdigt, so hat man zwar nicht den Nobelpreis gewonnen, kann jedoch hoch zufrieden und dankbar sein. Und wenn man derzeit am größten Werk seiner bald 40-jährigen Laufbahn arbeitet, einer vieltausendseitigen Enzyklopädie des UNESCO-Welterbes, die in aller Welt verkauft wird, so bleibt es weiter spannend. Warum sollte man aufhören?“ CoCa

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BuchMarkt Februar 2016

Wachee us Wach Markus Foto: Foto: Mark


Special | Touristik

Ein aufwendiger Prozess BuchMarkt sprach mit Redaktionsleiterin Eszter Kalmár (EK), Vertriebsleiter Andreas Schulz (AS) und Julia von der Heyden (JvH, Teamleitung Online) über die Neuauflage des Vista Point-Bestsellers „1000 Places To See Before You Die – DACH“

Ist eine Erweiterung der Reihe geplant? AS: Wir denken aktuell darüber nach, die

Marke „1000 Places …“ auch in anderen Formaten zu nutzen. „1000 Places …“ ist der weltweit bekannteste Reiseführer, in den USA z.B. mit immerhin 3,5 Millionen Followern in sozialen Netzwerken. Was tun Sie für den Abverkauf im Buchhandel? AS: Neben klassischer Printwerbung und

breit angelegter Pressearbeit sind Aktivtäten in digitalen Medien geplant, z.B. eine Kooperation mit „meine Stadt.de“. Und Anfang März schalten wir unsere verlagsübergreifende Plattform mediabookshop. de frei, die die Produkte präsentieren, aber auch auf inhaltlicher Ebene neue Einblicke bieten wird. Onlineshopping als Erlebnis. JvH: Ein weiterer Baustein ist eine umfassende Online-Marketing-Strategie, die themenübergreifend sowohl ContentMarketing als auch Social-Marketing beinhaltet. Das gibt uns die Möglichkeit, so besondere Buchprojekte wie „1000 Places … DACH“ über verschiedene themenbezogene Online-Kanäle entsprechend zu vermarkten. Damit werden wir den Kunden verstärkt auf das Buch und die Marke „1000 Places …“ aufmerksam machen, was letztendlich auch die Nachfrage im Buchhandel pushen wird. Andreas Schulz, Eszter Kalmár, Julia von der Heyden (v.l.): „Wir denken aktuell darüber nach, AS: Wir werden auf dieser Plattform auch die Marke ‚1000 Places …‘ auch in anderen Formaten zu nutzen“ verstärkt den Buchhandel ansprechen. U.a. laufen Gespräche mit unserer Ausliefechen, einige haben wir aber auch zusam- rung Prolit über gemeinsame Aktivitäten Interview dazu. Stichwort: Zehn Jahre Partnerbuchmengelegt, ein paar Restaurants oder Feste BuchMarkt: Bei Vista Point erscheint jetzt handlungen etc. Mittelfristig ist auch vorexistieren schlicht nicht mehr. Das war ein sehr aufwendiger Prozess. Wir sind die stellbar, weitere Verlagsprogramme in das im Frühjahr die Neuauflage des Titels „1000 Liste in der Redaktion mehrfach durch- Portal aufzunehmen und über die AusliePlaces To See Before You Die – Deutschland, ferung gebündelt zu versenden. gegangen und haben mit unseren Autoren Österreich, Schweiz“ – ein Titel aus der „1000 gesprochen. Nicht immer ist man sich da Places“-Reihe. Was hat sich geändert? EK: Zunächst einmal die Optik. „1000 einig. Städte haben wir ausgedünnt, ganze Places DACH“, wie wir ihn intern nen- Regionen, etwa den Osten Deutschlands, nen, kommt nun, wie auch schon die aufgewertet, neue Museen und SehensInfo deutsche Übersetzung des Originals von würdigkeiten aufgenommen, neue AkzenVor gut zehn Jahren erschien die deutsche Patricia Schultz, in Farbe: Das Layout te gesetzt. Übersetzung des US-amerikanischen Originalund die Fotos sind nicht mehr schwarztitels „1000 Places To See Before You Die“, das die schönsten und interessantesten Reiseziele weiß. Darüber hinaus erhält jeder Ein- Und nun haben Sie die ultimativen 1.000 Plätder ganzen Welt vorstellt, noch bei h.f.ullmann trag eine ganze Seite und immer auch ein ze im deutschsprachigen Raum gefunden? publishing GmbH, dem Schwesterverlag von Foto. Und natürlich haben wir inhaltlich EK: Ja, jedenfalls für den Moment und Vista Point (inzwischen werden alle touristischen Themen der R+B Verlagsgruppe bei vieles geändert: Es gibt etwa 160 neue für uns. Es bleiben aber immer EmpVista Point gebündelt). Bis heute konnten allein Einträge, denn in fast neun Jahren hat fehlungen. Deshalb ist dies keine vollüber den Buchhandel im deutschsprachigen Raum fast eine Million Bücher dieses einen sich viel getan. ständige Liste, kann sie auch nicht sein. Titels verkauft worden. „1000 Places … DACH“ Unsere Autoren und die Redaktion geist ein weiterer Titel der Reihe, in der es auch ben ihre Tipps weiter – und wir freuen Dafür mussten dann auch 160 Einträgen rauseine Sammler-Edition und einen Tages-AbreißKalender gibt. uns, mit unseren Lesern in Kontakt zu fallen? Oder bieten Sie jetzt „1160 Places …“? EK: Im Grunde mussten 160 Einträge wei- treten. 112

BuchMarkt Februar 2016


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Special | Touristik

Wohin geht die Reise? Die Welt ist aus den Fugen geraten. Vor allem die Angst vor terroristischen Anschlägen wird sich in diesem Jahr auf die Reisegewohnheiten der Deutschen auswirken. Die Tourismusforscher H. Jürgen Kagelmann und Walter Kiefl wagen dennoch eine Prognose aber wenigstens dieselbe Gegend bzw. dieselbe Region. Die Angst, es könnte was passieren, reduziert sich ein wenig, weil man die Gegend zu kennen glaubt.

Urlaub 2016: Die Deutschen sehnen sich in die Ferne, fühlen sich im eigenen Land aber am sichersten Prognose

S

chaut man sich die Zahlen der letzten Jahre an, bewegt sich die Quote der Deutschen, die Urlaub machen, auf gleichem prozentualen Niveau. Für dieses Jahr ist die Frage, wohin die Deutschen reisen werden, gar nicht so einfach zu beantworten. Wahrscheinlich wird es drei große Gruppen geben: Die Traditionalisten. Sie lassen es sich trotz aller negativen Dinge (Terrorismus, Naturkatastrophen, Bürger- und anderer Kriege) nicht nehmen, dorthin zu fahren, wo sie schon immer gerne Urlaub gemacht haben. Kleine Abweichungen sind allerdings erlaubt: Nicht immer muss es genau dieselbe Destination sein wie in den Jahren zuvor, 114

Kreuzfahrten am gesamten Reisemarkt schon rund 13 Prozent. Ferienhausurlaub. Das eigene Heim im Urlaub bleibt insbesondere für Familien im mittleren Einkommensbereich interessant.

Die Flexiblen. Eine interessante Gruppe für die Tourismusindustrie: Wenn es irPremium-Urlaub. Wellness-, Cluburlaub, hochgendwo negative Berichte gibt, wird ausgewichen und umgebucht. Ge- preisige Fernreisen etc, die die wirtschaftlich radezu lehrbuchmäßig waren in positive Entwicklung Deutschlands widerden vergangenen Jahren die spiegeln, finden auch 2016 ihre Klientel. Die Umleitungen von Urlaubs- Gruppe zahlungskräftiger Urlauber, die das strömen aus den nordafrika- Besondere auf Reisen suchen, wird immer nischen Ländern (Tunesien, größer. 2015 sind die Buchungen von ReiÄgypten) nach Griechenland sen über 2.500 Euro um 8 Prozent gestiegen. und besonders nach Spanien. Tendenz weiter steigend. Die wetter-unbeständigeren Ziele haben davon aber kaum Kurzurlaube. Auch hier sehen Experten weiprofitiert. Daraus schließen Ex- terhin Wachstumsraten – nach dem Motto perten, dass im Jahresurlaub „Land „Mehr haben, mehr sehen, mehr erleben“. und Leute“ immer unwichtiger werden – Hauptsache, Klima und Preise Städtetourismus. Nicht nur ein deutsches, stimmen und es gibt keine Berichte über sondern ein globales Phänomen: StädteTerror-Anschläge. reisen stellen weltweit das größte Wachstumssegment dar; sie haben derzeit einen Die Vorsichtigen. Sie machen zwar Urlaub, Anteil von 22 Prozent aller Auslandsurbevorzugen aber heimische Gefilde und laube. Mit der Betonung auf „derzeit“. bleiben auch nicht zu lange weg. Man kann Selbstmordattentate in beliebten Metroja nie wissen. Wandern und Radfahren ste- polen wie jüngst in Paris oder Istanbul hen bei den Vorsichtigen ganz besonders könnte die Quote nach unten treiben. hoch im Kurs. Und wenn es doch mal in die Ferne gehen soll, dann gerne auf einem Themenparks/Freizeitresorts. Angesagt ist Kreuzfahrtschiff – das gilt als sicherer Hort. „multipurpose“ – eine Kombination aus Badeurlaub, Freizeitaktivitäten und Hotelkomfort.

Wie verreisen die Deutschen? Wandern/Radfahren. Die größten Wachs-

tumschancen haben die ohnehin schon starken Aktiv-Segmente, weil sie erdgebunden, einfach und problemlos sind. Kreuzfahrten. Die Anziehungskraft speziell von Hochsee-Cruises bleibt ungebrochen und drückt sich in einem überdurchschnittlichen Wachstum des Segments aus. Gegenwärtig beträgt der Umsatzanteil von BuchMarkt Februar 2016

Kleinere Zuwächse und neue Trends sehen Touristik-Experten bei:

 Multi-Sportreisen – in der Kombination von Geschäfts- und Urlaubsreisen  Camping-Urlauben  Hotels nur für Erwachsene. Allein die TUI hat in diesem Jahr 250 Hotels für Erwachsene – meist kinderlose Paare aus der oberen Mittelschicht – reserviert.  Abenteuer-Reisen. Vor allem in seiner teuren Form angesagt, z.B. AffenTrekking in Ruanda und Uganda.


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Special | Touristik

Reisen in Europa TOP 10 Die beliebtesten Länder und Regionen in Europa

Kein Zweifel: Deutschland wird wie

immer auch 2016 das beliebteste Ziel der Deutschen bleiben: Zwischen 30 und 40 Prozent verbringen ihren Haupturlaub im eigenen Land – kein neuer, sondern die Fortführung eines lange bekannten Trends. Denn: Die wesentlichen Gründe für die Beliebtheit eines Urlaubszieles sind – abgesehen von den positiven Erfahrungen, die man persönlich in den zurückliegenden Jahren damit gemacht haben mag – die wahrgenommene Sicherheit, ein gutes Preis-LeistungsVerhältnis und eine gewisse Attraktivität (Landschaft, Klima, Sehenswürdigkeiten etc.). Insofern kann für Länder ohne „Verwerfungen“ (wie es neumodern heißt) – also ohne politische Probleme, ohne religiös motivierte Anschläge und ohne Migranten-Probleme – eine günstige Prognose gegeben werden. Davon wird neben Deutschland vor allem Spanien (die Küstenregionen und

(einschließlich Mittelmeerraum)

1. Deutschland

2. Spanien 3. Österreich 4. Italien 5. Griechenland

die Inseln) profitieren; Spanien ist mittlerweile sowieso schon eine Klasse für sich: Rund 15 Prozent der Deutschen machen dort Urlaub. Das neue Jahr wird ein „Spanien-Jahr“! Nutznießer des Frankenschocks – vor einem Jahr hatte die Schweizerische Nationalbank die Anbindung des Franken an den Euro gekippt – ist der Tourismus in Österreich. Stabile Besucherzahlen können Länder verzeichnen, die, wie Italien und Grie-

Städtereisen in Deutschland Im eigenen Land fühlen sich die Deut-

schen noch sicher. Deshalb werden, wie schon seit vielen Jahren, die drei größten deutschen Städte Berlin, Hamburg und München auch 2016 wieder die meisten Touristen anziehen. Neben weiteren bekannten Metropolen mit typischen architektonischen und

TOP 3 Die beliebtesten deutschen Städte 1. Berlin 2. Hamburg 3. München

116

kulturellen Attraktionen, Erlebnisangeboten und wiederkehrenden und einmaligen Großereignissen wie Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg können auch geschichtsträchtige, mittelgroße und kleinere Städte wie Heidelberg oder Weimar weiterhin mit relativ hohen oder sogar steigenden Besucherzahlen rechnen, besonders wenn sie – wie zum Beispiel Konstanz (500 Jahre Konzil) – auch noch über ein landschaftlich und kulturell attraktives Umland verfügen. Inwieweit sich die Ereignisse von Silvester 2015 auf die Beliebtheit von Köln als ein bisher beliebtes Städtereiseziel auswirken, bleibt abzuwarten. Ein großes Fragezeichen steht auch angesichts des Aufkommens von rechtslastigen Bewegungen hinter Dresden und Leipzig.

BuchMarkt Februar 2016

6. Kroatien 7. Frankreich 8. Irland, Schottland 9. Marokko 10. Island

chenland, einen festen Platz im Herzen der Deutschen haben: Die griechische Finanzmisere konnte und kann nicht nachhaltig abschrecken. Kroatien wird den positiven Trend fortsetzen. Wie sich Polen oder Ungarn entwickeln werden, bleibt abzuwarten. Einerseits spielen die hier günstigen (Wellness-)Angebote ungarischer Heilbäder in Budapest und polnischer Strandbäder an der Ostseeküste eine wesentliche Rolle, andererseits könnten sich die politischen Veränderungen in beiden Ländern negativ auswirken. „Newcomer“ sind Regionen wie Schottland und Irland; als einzigem nordafrikanischarabischen Land wird Marokko ein zunehmender Touristenstrom prognostiziert. Dagegen taucht die Türkei (im Vorjahr noch auf Platz 3!), trotz günstiger Preise und touristischer Sehenswürdigkeiten nicht mehr im Ranking auf. Das Land am Bosporus hat an Attraktivität verloren – zum einen wegen der räumlichen Nähe zu den Unruhe- und Kriegsgebieten im Nahen Osten, zum anderen (und vor allem) aufgrund der bereits erwähnten Anschläge in Ankara und Istanbul, aber auch wegen der umstrittenen Politik der türkischen Regierung. Ähnlich sieht es in Ägypten (Anschläge auf dem Sinai und im Taucherparadies Hurghada) und in Tunesien aus (39 Tote bei einem TerrorAnschlag im Badeort Sousse). Zwar gibt es keine offizielle Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für die parlamentarische Republik Tunesien, der Reiseveranstalter TUI Deutschland meldete aber im vergangenen Jahr eine stark rückläufige Nachfrage.


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Special | Touristik

Reisen weltweit Der „Renner“ wird in den nächsten Jahren eindeutig Kuba sein; hier sind deutliche Steigerungen zu erwarten, zum einen aufgrund der inzwischen verfügten Reiseerleichterungen, zum anderen aufgrund vielfältiger Angebote und nicht zuletzt, weil viele Menschen vor der bevorstehenden Masseninvasion US-amerikanischer Touristen noch einen Rest „unverfälschter“ bzw. nostalgischer Karibik-Romantik miterleben wollen. Das Interesse an Kuba kann sich auch günstig auf die benachbarte Dominikanische Republik auswirken, die zuletzt geschwächelt hatte. Trotz bekannter Währungsprobleme und umständlicher Einreiseprozeduren behalten die klassischen USA-Feriengebiete wie Florida ihre Anziehungskraft: Deut-

GEHEIMTIPPS Ein Geheimtipp, weil noch vom Massentourismus verschont, ist das umwelt- und naturfreundliche Costa Rica. Daneben könnten sich einige andere lateinamerikanische Destinationen wie Kolumbien positiv entwickeln. Oder aber Peru, ein wirtschaftlich und politisch ruhig gewordenes Land mit immer besserer Infrastruktur und einem fantastischen Angebot an Kulturhistorie und Landschaft. Als neues „Kultziel“ wird, natürlich abhängig von den zukünftigen politischen Entwicklungen, der Iran gehandelt.

118

TOP 10 Die beliebtesten Reiseziele der Deutschen weltweit

1. USA 2. Thailand 3. Dom. Rep 4. Mexiko

5. Kuba

7. China 8. Mauritius 9. VAE (Dubai, Abu Dhabi, Oman) 10. Vietnam

6. Sri Lanka

sche Urlauber werden weiterhin gerne organisierte Rundreisen im Westen/Südwesten buchen. Die klassischen Fernreiseländer Thailand, China oder Mexiko behalten ihre Anziehungskraft trotz z.T. großer politischer Probleme oder zunehmender Kriminalität. So wird Mexiko z.B. immer mehr als zweigeteiltes Land wahrgenommen: Die Gebiete im Westen von Mexiko-Stadt sind Hochburgen der Drogenkartelle und hochgefährlich, im Osten und vor allem in Yukatán ist das Touristenleben noch in Ordnung. „Ruhige“, „freundliche“ arabische Gegenden wie Oman und Abu Dhabi könnten die Gunst der deutschen Urlauber behalten, und – wenn auch auf einem niedrigem Niveau – Länder wie Mauritius und Jordanien.

Städtereisen weltweit Trotz der bereits erwähnten Terrorattacken

in Paris und Istanbul bleiben Städtereisen nach Meinung der TourismusIndustrie das am schnellsten wachsende Segment nicht nur des deutschen, sondern auch des internationalen Urlaubsreisemarktes. Paris bleibt zwar weiterhin ein „Must see“-Reiseziel, rutscht im Ranking aber von Platz 2 im Vorjahr (s. BuchMarkt 2/2015) auf Platz 5. Und Istanbul, 2015 noch auf Platz 6, schafft es gar nicht mehr in die TOP 15. Dafür wird – trotz beschwerter Einreiseformalitäten und eines immer ungünstiger werdenden Umrechnungskurses – New York offensichtlich das Rennen um die Gunst der beliebtesten Reiseziele 2016 machen. Starkes Wachstum auch bei London, Barcelona und Rom (obwohl man die Effekte des „Heiligen Jahres“ nicht überbewerten darf). Zulegen werden Madrid und Dublin und besonders Wien. Einen Sprung nach vorne sollten Stockholm (dort wird in diesem Jahr der Eurovision Song Contest ausgetragen), Malaga und Edinburgh machen. Mit kleineren Zuwächsen wird auch für

BuchMarkt Februar 2016

TOP 15 Die beliebtesten Städte weltweit 1. New York 2. London 3. Barcelona 4. Wien 5. Paris 6. Madrid 7. Prag

8. Dublin 9. Las Vegas 10. Bangkok 11. Orlando 12. Amsterdam 13. Malaga 14. Hongkong 15. Singapur

Breslau und San Sebastian als diesjährige Europäische Kulturhauptstädte gerechnet – obwohl die vergangenen Jahre gezeigt haben, dass diese Auszeichnungen keineswegs überschätzt werden sollten. Bei den Fernzielen wird man weiter und verstärkt dorthin fahren, wo etwas oder ganz viel „los“ ist: nach Orlando oder Las Vegas.


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Special | Touristik

Merian momente

Luftballon-Fahrt

Eyecatcher auf und hinter dem Aktionstisch: Marketing-Referentin Katharina Pühl (l.) und Teamleiterin Paulina Gessl präsentieren die Glücksmomente-Aktion

Für die Reihe Merian momente, die in diesem Frühjahr mit fünf Titeln fortgesetzt wird, hat THM bereits in diesem Monat eine „Glücksmomente-Aktion“ für Endkunden im Handel gestartet. Im Mittelpunkt steht die Verlosung einer Heißluftballon-Fahrt für zwei Personen. Als Blickfang auf Aktionstisch dient ein Aufsteller aus Holz, der Reiseimpressionen und Momentaufnahmen zeigt – präsentiert in kleinen Fenstern mit bunten Fensterläden. Im Paket befindet sich außerdem eine Ellipse, die in Wort und Bild über das Gewinnspiel informiert. Ein kleiner Dispenser für die Gewinnspielkarten greift das Motiv des bunten Fensters auf. Zu einem Toptitel-Paket gibt es außerdem Papiertragetaschen (25 Stück für 5 Euro) sowie kostenlose Leporelli. Außerdem bietet THM eine Tischdrehsäule für ca. 60 Titel sowie eine Bodendrehsäule für ca. 280 Exemplare an.

Merian live

Relief-Prägung Der Relaunch der Kompakt-

Reihe geht nun in die vierte Runde – weshalb der Verlag dem Buchpaket ab April einen Reliefaufsteller beilegt. Das Werbemittel zeigt auf Vorder- und Rückseite je eine Impression aus Mallorca oder Madeira.

Impressionen: Aufsteller mit zwei Urlaubs-Motiven

Marco Polo

Jahres-Werbung 25 Jahre Marco Polo: Grund genug für die Ostfildener, ihrer Kompakt-

reiseführer-Reihe einen umfassenden Relaunch zu verpassen (s. dazu BuchMarkt 10/2015). Seit Januar – und noch das ganze Jahr über – werden die runderneuerten Titel mit Kampagnen begleitet. Ab Februar wird wieder in den Print- und Online-Medien, aber auch per Radiospots geworben. Speziell für den Handel gibt es eine Sommer(ab Mai) und eine Herbstkampagne (ab September). Was sich in den angekündigten Überraschungspaketen befindet, wollte MairdumontGeschäftsführer Uwe Zachmann aber noch nicht verraten: „Das geben wir erst im April bekannt.“

Sommeraktion: Der Inhalt des Geschenkpakets ist noch geheim 122

BuchMarkt Februar 2016


Einfach Easy – die frechen Urlaubskarten mit der Extraportion Infos – EASY MAPS Alle Highlights · Beste Shopping Tipps Einzigartige Erlebnisse · Praktische Infos

New York

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Amsterdam

1:20.000

1:12.500

SHOPPING 1

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6 LIBERTY H13 (1), A1 (2) Schon das Äußere des Tudor-Gebäudes verschlägt einem schier die Sprache. Im Inneren gibt es Design und Ungewöhnliches zu bestaunen.

CAMDEN PASSAGE ANTIQUES MARKET D17 (1) Eine Fülle von kleinen Läden und Märkten, die Antikes aller Art anbieten. Donnerstag und Freitag ist Buchmarkt ist, am Sonntag verkaufen Farmer Bio-Ware.

7 FORTNUM & MASON J13 (1), C2 (2) Seit über 300 Jahren schon kauft man Tee bei Fortnum & Mason, ebenso Spezialitäten und Delikatessen aller Art.

2 ANY AMOUNT OF BOOKS H14 (1), B4 (2) Der Name dieses Geschäfts ist Programm. Es werden neben Büchern zum Lesen sogar Bücher zur Dekoration angeboten.

London 1:15.000

8 BOROUGH MARKET J18 (1) Auf dem Lebensmit-

Alle Highlights · Beste Shopping Tipps Einzigartige Erlebnisse · Praktische Infos

Venedig

1

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Selfridges

1:8.000

West One S.C.

A4202

UNBEDINGT MACHEN BESUCH EINES PUBS UND MITMACHEN BEI EINEM PUBQUIZ Die Londoner lieben Rate- und Wissensspiele. Einfach unter das rätselwütige Volk mischen. Zum Beispiel immer Montag abends im Angel in der Old Street.

Verkaufsstart

April 2016

EINE THEATERAUFFÜHRUNG ODER EIN MUSICAL IM WEST END BESUCHEN Der zentral gelegene Stadtteil wird aufgrund der großen Zahl an Theatern gern mit dem Broadway verglichen. Auch ein Erlebnis: die London Cabaret Society im Café de Paris.

Unbedingt reservieren oder auf The Savoy oder The Dorchester ausweichen.

AM FARBENFROHEN NOTTING HILL CARNIVAL TEILNEHMEN Der Stadtteil Notting Hill ist ohnehin fröhlich. Wird Ende August aber Karneval gefeiert, ist er in seiner Farbenpracht und ausgelasse

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NEU und auf jeder Karte leicht zuordenbar zu finden: „Was man unbedingt machen sollte“: bei einem Cocktail den Ausblick von einer Rooftopbar über New York genießen oder in Berlin eine Trabbi-Safari unternehmen Bis zu 20 Top-Highlights pro Reiseziel: mit Verweis auf der Urlaubskarte Außergewöhnliche Shoppingtipps wie ein Besuch der Hinterhofflohmärkte in München oder über den Camden Market in London schlendern Viele Ausflugsempfehlungen rund um das besuchte Reiseziel Zahlreiche praktische Reiseinformationen für den Aufenthalt vor Ort

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STRAPAZIERFÄHIG In der ersten Staffel erscheinen folgende Titel: Amsterdam · Barcelona · Berlin Düsseldorf · Dresden · Frankfurt Hamburg · Istanbul · Köln · London Mallorca · München · New York Paris · Prag · Rom · Teneriffa Venedig · Wien · Zürich · Zypern VK je 2 6,50 (D) / 2 6,70 (A) / SFr. 10,50 Format 22,0 x 10,0 cm


Special | Touristik

Polyglott on tour

Vermisst-Aktion/Nostalgie-Abteil

Kauderwelsch: Das neu gestaltete Streifenplakat ist kostenlos

Reise Know-How

SprachenÜbersicht Aus aktuellem Anlass haben die

Bielefelder das Streifenplakat „Kauderwelsch – die Sprachen der Welt“ komplett überarbeitet und neu gestaltet. So soll man jetzt auf einen Blick erkennen „Wo man was spricht“ und „Was man wo spricht“. Der Buchhandel kann das Plakat kostenlos über Prolit bestellen.

Für die Reihe Polyglott on tour wird mit den 18 Titeln, die im Januar 2016 erscheinen, der Relaunch abgeschlossen sein (Vertriebsleiter Thomas Voigtländer: „Mit dem Relaunch konnten wir eine Absatzsteigerung von 50 Prozent zum Vorjahr erreichen.“) – was der Verlag mit gleich zwei Marketing-Aktionen unterstützt. Im März startet die Kampagne zu „Mein Polyglott on tour vermisst“. Das Paket umfasst ein Gewinnspiel für Endkunden, bei dem Fluggutscheine von Lufthansa verlost werden. Ein großer Faltaufsteller mit dem Motiv des Parc Güell in Barcelona informiert über die Gewinnchance. Dazu gibt es einen 50 cm hohen Baum-Aufsteller aus Korkeiche für den PoS, an den ein typisches „Vermisst“-Plakat für einen Polyglott on tour gepinnt wird. Wer den Reiseführer im Bild auf den dazugehörenden Gewinnspielkarten findet oder online an der Aktion teilnimmt, kann die Flugtickets inklusive Reiseführer gewinnen.

mutet wie ein nostalgisches Zugabteil an – mit vielen kleinen Details von der Beleuchtung bis hin zur Dekoration. Eine Außenwand des opulenten Werbemittels bietet Platz für zahlreiche Reiseführer, auf der anderen prangt ein überdimensionales Polyglott on tour-Cover. Im Abteil selbst ist eine Selfie-Aktion integriert: Alle Kunden sind eingeladen, mit dem Handy, Smartphone oder der Kamera ein Selbstporträt zu machen und online einzusenden. Verlost werden Zugtickets mit Reiseführern für die jeweiligen Stationen. Übrigens: Ab Mai gibt es die Polyglott on tour-Titel Berlin und München auch in englischer Sprache – wie die deutschen Pendants mit Faltkarte und 80 Stickern für die individuelle Planung.

Die zweite Aktion

startet ebenfalls im März und kann bis September für jeweils drei Wochen gebucht werden (bitte beim Vertreter melden): Wer einen Termin bekommt, kann sich einen begehbaren Reiseführer in den Laden stellen. Voraussetzung dafür: ca. 4 qm Platz. Das 2 m hohe Möbel, das Travel House Media dafür leihweise zur Verfügung stellt,

Begehbarer Reiseführer: Das 2 m hohe Möbel hat eine Flächendiagonale von ca. 1,6 m

Baumaufsteller aus Korkeiche: Suche nach dem vermissten Reiseführer

124

BuchMarkt Februar 2016


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Special | Touristik

Unterwegs mit Kind und Kegel Mit dem Kinderwagen auf die Alm oder mit dem Hund zum Gipfelkreuz – für die Reise- und Wanderbuch-Verlage ist das Erlebniswandern mit Baby, Haustier und/oder Großeltern ein Thema mit Potenzial Wandern

Im Strampler zum Gipfel Mit solchen Motivationszuckerle garniert der Südtiroler Tappeiner Verlag seine Tourenvorschläge fürs Wandern mit gehfaulen Kindern: Ein lustiges Murmeltier begleitet die Leser durchs ganze Buch 128

© Naturzeit Verlag/Stefanie Holtkamp

S

chon für Kindergartenkinder ist die Zeit knapp geworden, und erst recht in der Schule. Weil zudem Hobbys warten und neue Medien kräftig Zeit schlucken, ist das Tagesprogramm für die Kids oft so voll gepfropft, dass es für die Eltern nicht leicht ist, sie auch noch für frische Luft und Natur zu begeistern. Doch wenn man es richtig anpackt, wird die gemeinsame OutdoorFreizeit ein spannendes Schlüsselerlebnis für die ganze Familie und ein willkommener Gegenpol zum oftmals stressigen Alltagsleben. Ein Thema, das aus Sicht vieler Verlage richtig nach vorne geht: Wanderausflüge für Eltern mit Kindern mit und ohne Windeln sowie den Großeltern. Der Hund ist auch dabei, und im Notfall sogar der Packesel (auch dafür gibt’s Wanderführer!). „Ab nach draußen!“ ist denn auch das Motto des bei Pietsch in Stuttgart erschienenen Titels Outdoor mit Kindern. Beate Hitzler, Outdoor-Sportlerin und selbst Mutter, zeigt praxisnah, worauf es bei der Planung und Ausrüstung ankommt, wie man Kindern Lust auf draußen macht und sie auf anstrengenden Wanderungen motivieren kann oder was unterwegs bei auftretenden Wehwehchen hilft. Entscheidend ist immer, dass die Fußmärsche mit tollen Erlebnissen garniert sind, die die Kinder anspornen: Wasserfälle, Höhlen oder am Ziel ein Kaiserschmarrn.

Mit dem Baby ins Gebirge: Naturzeit-Verlegerin Stefanie Holtkamp hat die meisten Wandertouren mit ihren Kindern ausprobiert und unterwegs selbst fotografiert

und zeigt, wo und was man in Südtirol zwischen Vinschgau und Pustertal Spannendes erleben kann. Fast alle der 49 beschriebenen Wandertouren sind auch kinderwagentauglich! Ganz für Wanderungen mit dem Kinderwagen konzipiert ist dagegen der Südtirol-Führer Wanderbabys, der die Schwierigkeitsgrade der Wegverläufe durch Kinderwagen-Symbole (von 1 bis 4) ausweist. Beide Titel stammen von Marlene Weithaler und Thomas Plattner, die alle Routen mit ihrem Sohn Max zuerst im Kinderwagen und dann auch zu Fuß selbst erkundet haben. Pate bei diesem Projekt stand der Bergund Skiführer Christian Ladurner, von dem es bei Tappeiner auch Südtiroler Gipfelkinder – Gipfelwanderungen, Klettersteige BuchMarkt Februar 2016

und Gletschertouren für Kinder gibt. Auch hier bietet jede Tour ein besonderes, motivierendes Highlight für die Kids, aber die kleinen Kraxler sollten zuvor schon einen Eis- oder Klettergrundkurs absolviert haben. Demgegenüber sind Ladurners alpine Freizeitvorschläge im soeben erschienenen Familienatlas Südtirol durchweg ohne vorheriges Training möglich und zeigen, was man bei einem Sonntagsausflug oder im Urlaub in der Region kurzentschlossen alles wandernd und kletternd z.B. auf Panoramawegen an der Schwarzseespitze oder beim Lama-Trekking in Oberbozen erleben kann. Wer zwischen Brenner und Gardasee nicht nur mit Kindern, sondern auch mit den Großeltern auf Tour ist, für den gibt es bei Tappeiner in der Fit & Gesund-Reihe


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Special | Touristik

auch die Seniorenwanderungen in Südtirol mit 60 ausgewählten, nicht allzu viel begangenen Wanderwegen. Diese weisen selten mehr als 500 bis 600 Höhenmeter auf und eignen sich aufgrund der relativ kurzen und gemütlichen Anstiege auch für Wanderungen für Familien mit Kindern: entweder unten in den Tälern oder oben auf den Mittelgebirgen. Südtirol für Kinder – Ausflüge mit der Rasselbande titelt im Folio Verlag ein Ausflugs- und Wanderführer mit kurzen Wegen zu verlockenden Zielen, ideal auch für Oma und Opa, wenn sie mit den Enkeln unterwegs sind. Autor Oswald Stimpfl hat auch die Waalwege im Westen Südtirols erkundet. Diese Pfade entlang der jahrhundertealten Bewässerungsgräben rund um Meran und im Vinschgau erlauben stimmungsvolle und abwechslungsreiche Wanderungen am Wasser ohne nennenswerte Steigungen für die ganze Familie. Südtirols schönste Waalwege erscheint im März 2016 ebenfalls bei Folio.

Wanderknirpse bei Laune halten „Wanderausflüge gehören immer öfter zum Freizeitprogramm vieler Familien –

ein Trend, der aus unserer Sicht noch weiter zunehmen wird. Mit den Wanderbüchern unseres bayerischen Heimatverlags J. Berg bieten wir individuelle Angebote, die auf die Bedürfnisse von Eltern mit Kindern jeden Alters abgestimmt sind. Der Erfolg der J.Berg-Familientitel wie z.B. Minis auf Tour oder Das große Kinder-WanderErlebnis-Buch zeigt, dass dieser Ansatz bei der Zielgruppe auf Zuspruch stößt. Daher werden wir diesen Bereich weiter ausbauen“, kündigt GeraNova BruckmannVertriebsleiter Udo Zimmermann an und verweist auf die neue Reihe Wanderspaß mit Kindern, die im März dieses Jahres bei Bruckmann startet. Bayerische Alpen und Mallorca sind die ersten beiden Destinationen, und die jeweils 40 Erlebnistouren wurden von Eltern und Kindern getestet und empfohlen. Immer nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Denn entscheidend ist, dass das Wandern Spaß macht, und die Kinder Action haben, sausen dürfen und die Umgebung erkunden können. Und wenn der Gipfel mal nicht erreicht wird, gibt es immer eine spannende Alternative. Jede Tour ist deshalb mit genauesten Infos und Piktogrammen beschrieben. Zu den besonders erfolgreichen Familien-Wanderführern des J.Berg Verlags

gehören neben dem Großen Kinder-Wander-Erlebnis-Buch Oberbayern, das jetzt im März durch einen Band über Franken ergänzt wird, auch die Minis auf Tour. Die Tourenauswahl in diesem Wanderführer richtet sich insbesondere an Familien mit kleineren Kindern mit und ohne Windel. Alle Wege sind auch für Kinderwagen oder Kraxe geeignet – und natürlich auch für Oma und Opa leicht zu begehen. Im März neu: Minis auf Tour im Chiemgau & Berchtesgadener Land. In der Reihe Die schönsten Wanderungen gibt es zudem u.a. noch Titel wie Hüttenwandern mit Kindern – Abenteuer zwischen Zugspitze und Königssee oder Zwergwerl-Touren. Neue Wanderungen für die Kleinsten zwischen Allgäu und Karwendel oder Wanderungen mit dem Kinderwagen in den Bayerischen Hausbergen. Acht Destinationen zählt die Wandern mit Kindern-Reihe des ADAC Verlags: neben Bayern (3 Titel), Südtirol, Allgäu und Schwarzwald auch das Elbsandsteingebirge und der Harz. Alle Bände richten sich an Eltern mit Kindern zwischen 4 und 12 Jahren und sind mehrheitlich für jede der jeweils 30 empfohlenen Touren mit einem QR-Code zum Herunterladen der Tracks aufs Smartphone versehen.

© Thomas Plattner

Nicht nur die Heimat entdecken

Wandern mit dem Kinderwagen: In den Guides aus dem Tappeiner Verlag sind die Schwierigkeitsgrade der Wegverläufe durch Kinderwagen-Symbole gekennzeichnet 130

BuchMarkt Februar 2016

Südtirol, Österreich und Berchtesgaden sind im Binnenland ganz offensichtlich die meist nachgefragten Reise- und Urlaubsziele für wanderfreudige Eltern mit Kleinund Kleinstkindern. Insgesamt eher den Ausflugs- und Tagestourismus mit Kind und Kegel im Visier hat der Peter Meyer Verlag mit über 20 Titel in diesem Segment: Mainz Rheinhessen mit Kindern, Eifel mit Kindern oder Lüneburger Heide mit Kindern seien hier beispielhaft erwähnt. Entsprechend sind die Bände durchweg eher auf Kurzwanderungen im Rahmen erlebnisreicher Familienausflüge ausgerichtet und insgesamt weniger als Wanderführer im engeren Sinne geeignet. Dennoch bieten sie für Outdoor-Aktivitäten auch und gerade vor der Haustür beste Anregungen. Auch einige der Companions-FamilienReiseführer geben für Eltern mit Kindern praxisnahe Anregungen für (Wander-) Ausflüge, z.B. in den Harz, das Münchener Umland oder das Allgäu. Aber vornehmlich die grenzüberschreitenden Destinati-


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Neu recherchiert · Neu bereist Neu beschrieben 1000 Places To See Before You Die Deutschland · Österreich · Schweiz 1216 S., Format 13,4 x 19 cm ca. 1000 farbige Abb. durchgehend vierfarbig Klappenbroschur ISBN 978-3-95733-256-1 € 14,99 Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine Traumreise zu den schönsten und spannendsten Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Lassen Sie sich entführen in verwunschene Landschaften und fantasievolle Luxushotels, erleben Sie spektakuläre Kunstwerke, architektonische Meisterleistungen, aufsehenerregende Events und historische Sehenswürdigkeiten.

1000 Places To See Before You Die Taschenbuchausgabe Patricia Schultz 1216 Seiten, 13,4 x 19 cm 600 farbige Abb. Klappenbroschur lieferbar ISBN 978-3-95733-446-6 € 14,99

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onen wie Provence, Bretagne, Gardasee, Mallorca, Oberitalien oder Irland sind eher Wegweiser zu kinderfreundlichen Badeseen und Stränden und geben Tipps für Autotouren zu Zielen, die unsere Kiddies cool finden, mit vielen Tipps von Autofahrtspielen bis Zahnarztpraxen. Zurück mit Rucksack, Wanderschuhen und Kinderwagen auf regionale Erlebnispfade. Mit Wanderführern, die besonders auf die Bedürfnisse von Familien mit Kindern sowie Kinder- und Jugendgruppen zugeschnitten sind, war der Verlag Fleischhauer & Spohn bereits in den 1990er-Jahren im Sortiment eine starke Marke, bevor er vor einigen Jahren vom Tübinger Silberburg Verlag gekauft wurde. Dort gibt es in den beiden Reihen Mit Kindern unterwegs und Wandern mit dem Kinderwagen rund zwölf Titel mit Tipps und Vorschlägen zu Familienwanderungen und babytauglichen Touren rund um Stuttgart und in Baden-Württemberg, aber auch im Münsterland, dem Ruhrgebiet oder im Bayerischen Wald. „Die Bücher sind sehr aktualisierungsaufwendig, weil sich die Wegführung vor Ort ständig ändern kann oder plötzlich eine Treppe gebaut wird, die nicht kinderwagentauglich ist“, betont Heiko Fischer, Pressesprecher bei Silberburg, wo jetzt ganz aktuell der Band Mit Kindern unterwegs Pfalz und Pfälzerwald erschienen ist. Auf Abenteuer und Erholung in der Natur auch in südlicheren Gefilden ausgerichtet sind die Familien-Wanderführer des Naturzeit Verlags: Mecklenburgische Seen mit Kindern, Korsika mit Kindern, Sardinien mit Kindern und Mit Kindern im Allgäu hat Verlegerin Stefanie Holtkamp selbst recherchiert, geschrieben und weitgehend auch selbst fotografiert: „Alle in den Büchern beschriebenen Touren habe ich komplett mit meinen Kindern abgelaufen. Da meine Kinder jetzt dem Thema entwachsen sind, entstehen die neuen Bände der Reihe Abenteuer und Erholung für Familien nunmehr in Kooperation mit Autoren, deren Kinder im passenden Alter sind. Nur so haben sie genug Praxisbezug und wirklich authentisches Bildmaterial. Die Kombination zwischen meiner Erfahrung mit Kindertouren und der frischen Energie der jungen Familien scheint sich gut zu bewähren.“ So bereits geschehen bei dem jüngsten Reihen-Titel Mit Kindern im Chiemgau. Neu an den Start gehen 2016 die Naturzeit-Tourenbücher Estland, Lettland und Im Tal der Dordogne; 132

© Dominique und Martin Berg/J.Berg Verlag

Special | Touristik

Wandern mit Kindern: Bei J. Berg gibt es Kinder-Wanderführer für jedes Alter

80 Prozent der dort empfohlenen Wege und Touren eignen sich ebenfalls für die ganze Familie und sind mit Kindersymbolen und Extra-Infos ausgestattet.

Auf Füßen und Pfoten Von kinderfreundlichen Tageswanderungen bis zu (auch hundetauglichen) Gipfelzielen reicht das breite Spektrum der Wanderbücher im Bergverlag Rother. In der Reihe Erlebniswandern mit Kindern gibt es neben den Wander-KlassiBuchMarkt Februar 2016

kern Allgäu, Bayerischer Wald und (jetzt neu) Südtirol u.a. auch Familienwanderbücher fürs Münchner Umland oder Wien und Rundumadum. Und auch die nunmehr acht Titel umfassende Reihe Wandern mit Kinderwagen thematisiert auffallend häufig die Naherholungsregionen städtischer Ballungsraume wie Köln-Bonn, Nürnberg oder (soeben ausgeliefert) Wandern mit Kinderwagen Berlin. Alle Bände mit Schwierigkeitsbewertungen und genauen Angaben über Einkehr-, Spiel- und Bademöglichkeiten sowie die Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel oder mit dem eigenen Pkw (GPS inklusive). „Wir suchen für beliebte Regionen gezielt nach Autoren, die sich dort sehr gut auskennen und die Touren dezidiert für ihr jeweiliges Wanderbuch recherchieren. Unsere Autoren sind also mit Baby, Kind oder Hund unterwegs und berücksichtigen in ihren Beschreibungen alle relevanten Punkte, von den spezifischen Anforderungen einer Tour bis hin zu allgemeinen Tipps und Hilfestellungen“, betont Bettina Löneke, im Bergverlag Rother für Marketing und PR verantwortlich. „Der stationäre Buchhandel ist für uns besonders wichtig und hat beim Absatz gegenüber dem Internet auch die Nase vorn. Das richtige Buch in der richtigen (und für die richtige) Region – das generiert so manchen Impulskauf.“ So sind in der Reihe Wandern mit Hund die Touren ganz auf die Anforderungen an vier Pfoten ausgewählt: mit getrennten Schwierigkeitsbewertungen für Hund und Mensch sowie präzisen Informationen über Brücken und Treppen (Gitterrost oder Bohlen?), Kletterstellen (hohe Stufen oder Sprünge?), Badestellen, Anleinpflichten, Mitnahmemöglichkeiten in Kabinenbahnen etc. – alles dezidiert für kleine und große, jüngere und ältere Hunde. Neu in 2016: Wandern mit Hund Elbsandsteingebirge. Gut begehbare Wege, die auch mit dem Kinderwagen zu bewältigen sind, und herausfordernde Wanderungen über Stock und Stein für die älteren Kinder stellt der Band Mit Kindern wandern rund um Köln im J.P.Bachem Verlag vor (mit Gratis-App). Und wer einen Hund dabei hat oder Anregungen für neue, erlebnisreiche Gassi-Runden sucht, der findet im gleichen Verlag 24 erlebnisreiche Hunde-Runden in und um Köln. Auf hundgeprüfte Wanderführer spezialisiert


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Special | Touristik

Mit Hund, Esel, Lama und Pferd unterwegs An dieser Stelle unbedingt empfehlenswert fürs Sortiment und derzeit in dieser Form einzigartig auf dem Markt ist der Hotelführer für Zwei- und Vierbeiner von Kerstin Schindel-Arnold, erschienen in der eigenen Edition Janka (Vertrieb übers GeoCenter). Der tierische Reiseverführer für

© FRED & OTTO - Der Hundeverlag

ist der Verlag Fred&Otto. In der Reihe Fred & Otto unterwegs gibt es neben Guides für die Inseln Sylt oder Amrum/ Föhr auch Wanderführer für Nord- und Ostsee, Chiemgau und Berchtesgadener Land, Brandenburg, das Rheinland, die Bayerischen Voralpen sowie die Sächsische Schweiz mit Dresden. Jetzt neu im Frühjahr: Fred & Otto unterwegs rund um München (inklusive Wander-App).

Wandern mit Hund: Der Berliner Verlag Fred & Otto (hier Verleger Alexander Schug mit Maskottchen Otto) ist auf Wanderführer, die die Vierbeiner mit einbeziehen, spezialisiert

Kaum anderswo ist es so schwierig, den gemeinsamen Urlaub mit Hund (und mit dem Hund zu wandern wie an den nebenbei auch Pferd, Katze oder Frettdeutschen Küsten, wo insbesondere er- chen) gibt für Familienurlaube nicht nur holungsbedürftige und lufthungrige junge Hinweise auf tierfreundliche Unterkünfte, Familien mit Kindern (und Hunden) gern sondern auch Tipps für Strandausflüge und Urlaub machen. Fast überall an Nord- und -wanderungen für Familien mit Hund. Ostsee stehen Schilder, die auf LeinenFast 10 Millionen Menschen in Deutschzwang und Strandverbot für Vierbeiner land halten mindestens einen Hund, und hinweisen. Kein Wunder, dass die Hunde- laut einer aktuellen forsa-Umfrage machen Wanderführer Fred & Otto unterwegs an sich 74 % der weiblichen und 64 % der der Ostsee und Fred & Otto unterwegs an männlichen Hundebesitzer massiv Geder Nordsee zu den Bestsellern des Verlags danken um die Hundetauglichkeit ihres gehören. Zumal die Routenbeschreibun- Urlaubsdomizils – oder verzichten auf gen mit Blick auf Wegbeschaffenheit und einen Urlaub, weil sie ihren Vierbeiner Tour-Länge auch praxisnahe Hinweise nicht bei Freunden oder in einer Pension auf den Eignungsgrad für mitwandernde abgeben können bzw. wollen. Zweifellos Kinder oder mitgeführte Kinderwagen und ein Buch-Projekt mit Potenzial, an dem die Buggys geben. Autorin aufgrund der Resonanz im Netz 134

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aktualisierend weiterarbeitet. Neben Ostund Nordsee sowie Südtirol führt der reich illustrierte Hotelführer (Ferienhäuser inklusive) auch Unterkünfte in ausgewählten Regionen der Schweiz und in Frankreich, Spanien, Italien, Ungarn und Polen auf. Wer wandern will, muss auch rasten und ggf. übernachten. Mit Kindern übernachten und Mit Tieren übernachten sind zwei hilfreiche, aber eher als Nachschlagewerke denn als Reiseführer konzipierte Titel des Dortmunder Busche Verlags mit jeweils 2.500 kinder- bzw. tierfreundlichen Hotels und Gasthäusern in Deutschland. Voll im Trend derzeit: Wandertouren mit dem Trekkingesel. Ob im Taunus oder auf dem Jakobsweg, der langohrige Weggefährte trägt nicht nur Rucksack, Proviant und Ausrüstung, sondern hilft auch, die Natur am Rande und jenseits des Weges neu zu entdecken. Judith Schmidt, eine erfahrene Organisatorin von Eselwanderungen, beschreibt in ihrem soeben bei Ulmer erschienenen Buch Wandern mit Packeseln, welche Esel als Wanderpartner besonders geeignet sind, und gibt Tipps zur Streckenplanung und Fütterung. Als Alternative zu den eigenwilligen Langohren bieten sich bei Wander- und Trekkingtouren auch wollige Lamas und Alpakas als Lastenträger und Wegbegleiter an. Die gutmütigen Tiere können auch von Kindern leicht auf dem Marsch geführt werden. Freizeitspaß mit Lamas und Alpakas (ebenfalls bei Ulmer) gibt hilfreiche Tipps und vor allem Adressen für Familienwanderungen z.B. im Berchtesgadener Land und in der Schweiz. Und natürlich das Wandern mit und auf dem eigenen oder gemieteten Pferd: im flotten Galopp daheim durch die Lüneburger Heide oder über die Strände Norderneys, durch die ungarische Puszta oder die Savannen Afrikas. Reiterreisen von Sabine Nägler im Verlag Müller Rüschlikon informiert über die unterschiedlichen Traumziele für Reiterausflüge in den Länder Europas sowie Afrika und Asien. Die Zielgruppen für Spezialthemen sind nicht klein, und die Nachfrage ist – das bestätigen alle Verlage – steigend, besonders natürlich nach Wanderführern für Eltern mit Kindern und/oder Hunden. Kein Wunder also, dass u.a. auch der Reise Know-How Verlag seinen für den kommenden März angekündigten neuen Toscana-Führer mit „Kindertipps“ fürs Wandern ergänzt. Jürgen Christen


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Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen

Schaufenster des Monats

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Typografische Spielchen: Die Marco-Polo-Cover inspirierte das Hilberath & Lange-Team zu neuen Wortzerlegungen

reative Begeisterung überfiel das Team der Mülheimer Buchhandlung Hilberath & Lange, als sie den Relaunch der Marco Polo-Reiseführer (s. dazu auch BuchMarkt 10/2015 und S. 120 f. in diesem Heft) und insbesondere die neuen Cover der kompakten Reihe aus dem Haus Mairdumont in Augenschein nahmen. „Insgesamt lässt sich bei der Titelgestaltung des Frühjahrs ein Trend zur typografischen Wortzerlegung feststellen“, so Buchhändlerin Brigitta Lange. Ein Stilmittel, das bei einem Reiseführer, der schnelle Information und Orientierung bieten soll, vermutlich eher Verwirrung stiftet. So fragten sich auch die Hilberath & Lange-Mitarbeiterinnen zunächst amüsiert: „Was soll das?“ und „Wo liegt das?“, taten es dann aber den Marco-Polo-

Grafikern gleich und realisierten auf Grundlage der neuen Umschlaggestaltung eigene Ideen. Aus MADRID wurde MAD-RID mit dem MAD-Coverboy Alfred E. Neumann, die Popgruppe PUR musste für die Destination SING-A-PUR hinhalten und der Kölner Dom steht plötzlich in USE-DOM. Zu sehen sind die neuen WortNeuschöpfungen in Kombination mit ihren Marco-Polo-Pendants zurzeit im Schaufenster der Buchhandlung – sehr zum Amüsement der Hilberath & Lange-Kunden. „Einige Kunden haben schon angefragt, ob und wann sie die Motive bei uns kaufen können“, freut sich Brigitta Lange. „Das geht natürlich erst, wenn wir das Schaufenster neu gestalten, aber die meisten Blätter sind schon reserviert. Uns hat die Aktion auf jeden Fall viel Freude bereitet.“ CoCa

Branchenblasen: Knaus-Verleger Dr. Wolfgang Ferchl, Autor Wolfgang Herles Für wen hast du das Buch denn eigentlich geschrieben?

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Rate mal …

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Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen

Plakat des Monats Politische Botschaft à la James Bond: Aus „Ein Quantum Trost“ wurde „Ein Buch zum Trost“

Lebe sinnlich, liebe wild und lass dir von niemandem etwas vorschreiben

ca. 224 Seiten | Klappenbroschur 12,99 ¤ (D) · ISBN 978-3-95736-063-2

Aus Neugier begann Lux Alani in Los Angeles als Domina zu arbeiten und entdeckte eine Welt, in der sie eine völlig neue Sicht auf Frauen und ihr

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as Model- und Kreativteam von Brockhaus/Commission und seiner langjährigen Agentur Arcos war wieder aktiv und hat das 2016er Filmplakat für die Leipziger Messe fertig, das wir Ihnen jedes Jahr an dieser Stelle vorstellen. Mit dem Eyecatcher, für das sich jedes Mal Geschäftsführer Matthias Heinrich als Model zur Verfügung stellt, will der Auslieferer aus Kornwestheim auf seinen Gemeinschaftsstand (Halle 3, F 300) aufmerksam machen, den er sich in diesem Jahr mit den Partnern Anaconda, AT, Körber Stiftung, Konturen, Ruprecht, EHP, Franzis, Hess, Hamburger Edition, Livingroom, Stiebner/Copress und Hädecke teilt. Für das neue Motiv – die Umwandlung des Originaltitels „Ein Quantum Trost“ in „Ein Buch zum Trost“ – ist Matthias

Kraftpotenzial bekam. Als sie ihre Domina-Existenz aufgab, schrieb sie ein Lebenshilfe-Buch für Frauen, das es in dieser Art noch nie gegeben hat. Was macht Frauen wirklich stark und gibt Selbstvertrauen? Lux Alani zeigt ihren Leserinnen, was jede Frau

Heinrich in die Rolle von James BondDarsteller Daniel Craig geschlüpft. Und verkündet damit sogar eine politische Botschaft. „Die IS-Gewalt und alles andere hat unserem Plakat, das urlaubsbedingt bereits im November vergangenen Jahres gestylt werden musste, jetzt einen völlig neuen Sinn gegeben“, so Heinrich. „Man beachte nur das Anti-Waffen-Symbol und das Buch zum Trost. Wir finden das genial.“

BuchMarkt Februar 2016

aus dem Zusammenspiel von Macht, Vertrauen und Selbstbewusstsein in der SM-Szene lernen kann. Sie ermuntert Frauen, zu sich selbst zu stehen, sich zu trauen, ihr wahres Selbst zu leben.

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Whisper | Szene Aus Verlegersicht

Wie man Lieblingsbücher verkauft Das Jammern über das Sterben der Buchhandlungen ist leiser geworden. Profilierte Verlage beobachten mit Freude und Staunen, wie viele sich trauen, eine Buchhandlung neu zu gründen oder eine vom Sterben Bedrohte zu übernehmen. Wie schaffen es Buchhändler, unverwechselbar zu sein, Leidenschaften auszustellen, gegen den Mainstream zu verkaufen? Ich habe dazu zwei Händler befragt, in Köln und in Hamburg, die seit nun schon zwei Jahren fast alles von Aladin präsentieren, verschiedener nicht sein könnten und sich dennoch in ihrer Passion so ähnlich sind. Maternus, jahrelang vom U-Bahn-Bau mehr als gebeutelt, schärft seit gut zwei Jahren sein Profil im Kiez. Gerrit Völker, dort Buchhändler und unser Gewährsmann vor Ort, schwört darauf, dass eine „Handschrift“ erkennbar ist. „Menschen, die unseren Laden betreten, fällt schnell auf, dass wir aktuelle Bestseller nicht besonders prominent präsentieren und unsere Empfehlungen Titel sind, die oft von unabhängigen, kleineren Verlagen gemacht werden. Lesen bedeutet für uns Abenteuer, Entdecken, Austausch, auch mal Konfrontation.“ Stories! dagegen, in einem Neubauviertel auf der Grenze von Eppendorf und Eimsbüttel entstanden, hat eher eine hippere Kundschaft, urbane Eltern, die das Besondere suchen. Vertreter werden nicht vorgelassen, man bestellt aufgrund der Vorschau und nur über das Barsortiment Libri. Die Kinderbuchfrau Janne Schmidt, seit Anbeginn dabei, schätzt die Möglichkeiten einer inhabergeführten Buchhandlung. „Die hohe Zahl von Stammkunden schätzt, sucht geradezu die persönliche Beratung. Wir wollen ihnen eine Wohlfühloase schaffen, wenn sie wissen, was ich meine. Zudem haben wir Sortimenter größtmögliche Entscheidungsfreiheit, damit auch mehr Mut zum Risiko, und pflegen aufgrund des Platzmangels ein individuelleres Angebot.“ Offensichtlich, und das mag der eine oder andere bedauern, haben unabhängige Buchhändler einen eigenen Kopf, mit allen Chancen wie Risiken. Aber wie sonst

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Maternus Buchhandlung in Köln: „Menschen, die unseren Laden betreten, fällt schnell auf, dass wir aktuelle Bestseller nicht besonders prominent präsentieren“

will man im Handelsmeer auffallen. Steuerungsmöglichkeiten haben größere Verlage weniger. Das kann bei Völker so weit gehen, „dass wir, wenn wir einen Kunden länger kennen, auch schon mal von einem Titel abraten, um eine vielleicht bessere Alternative vorzuschlagen.“ Janne Schmidt von Stories! Gesteht, dass „wir aufgrund unserer Präsentation den Kunden eine Entscheidung vorgeben. Daher überlege ich mir ganz genau, was ich präsentiere, welchem Buch ich wo welchen Platz einräume.“

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Besucht man kleinere Buchhandlungen und streift um die Tische, verblüfft oft die Auswahl, die Gewichtung. Da drängte sich mir die Frage auf, die ich insgeheim für mich längst beantwortet hatte, ob den Buchhändler Erfolge „machen“ können? Meine beiden Gespächspartner haben das bejaht. Gerrit Völker von Maternus geht sogar noch weiter: „Wir machen gezielt Veranstaltungen mit Autoren, die zu uns passen. So war etwa unser meistverkaufter Titel in 2014 Gregor Sanders ‚Was


Die Essenz der Affirmationslehre von Louise Hay

Whisper | Szene

gewesen wäre‘ aus dem Wallstein Verlag.“ Bobo Siebenschläfers abheben.“ Und Janne Janne Schmidt bestätigt ebenfalls: Schmidt von Stories! protestierte energisch: „Wenn ich das Vertrauen meiner Kunden „Ich finde das Wort ‚kompliziertes Buch‘ unhabe, eine Grundvoraussetzung unserer passend. Warum nicht ‚besonderes‘ Buch, Arbeit, dann kann ich bestimmte Titel ‚außergewöhnliches‘ Buch?“ zum Erfolg führen. Meine Kunden sehDem Ego des Verlegers tat es gut, dass nen sich nach dem persönlichen Aus- unser Maternus-Mann zum Schluss noch tausch in einer zunehmend anonymeren seine Erfahrung mit einem Aladin-Titel Gesellschaft.“ zum Besten gab: „Manche Titel präsentie-

224 Seiten | Klappenbroschur 12,99 ¤ (D) · ISBN 978-3-95736-064-9

In einem einfachen 21-TageProgramm lehrt Louise Hay, wie man vor dem Spiegel sein Selbstbild mit Hilfe ihrer berühmten Affirmationen nachhaltig ins Positive wendet.

Meditatives Malen mit den schönsten Affirmationen von Louise Hay

Stories! Buchhandlung in Hamburg-Eppendorf: „Die hohe Zahl von Stammkunden schätzt, sucht geradezu die persönliche Beratung“

Was uns Verleger immer wieder plagt, unter anderem, wenn uns die Menschen im Verkauf sagen, dieser oder jener Titel sei zu „kompliziert“. Ich wollte von beiden wissen, wie sie mit den vermeintlich „komplizierten“ Titeln umgehen. Und war einmal mehr überrascht. „Für uns gibt es eigentlich keine komplizierten Bücher“, versicherte mir Gerrit Völker. „Auch im Kinderbuch suchen wir nach Titeln, die in Geschichte, Illustration und Herstellung besonders sind und sich von der Mainstream-Ware der Connis und

re ich regelrecht, nehme mir Zeit, weise auf Eigenarten im Text und im Bild hin, versuche den Kunden für das Besondere zu sensibilisieren. Bei so einer Präsentation für Ole Könneckes ‚Lester und Bob‘ ist es übrigens vorgekommen, dass der Kunde und ich Tränen gelacht haben. Ist doch auch mal erlaubt im Buchhandel.“ Schöner kann man die Höhepunkte seiner Arbeit nicht zusammenfassen. „Mehr Lachen im Handel“ lautet die Devise für 2016.

BuchMarkt Februar 2016

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Zur achtsamen Beschäftigung mit heilenden Botschaften

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Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Friederike von Diest (-59) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Jürgen Christen, Gütersloh Tel. + Fax: 05241/9987270 (juergen.christen@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel.: 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondent München: Ulrich Störiko-Blume, Tel.: 089/9570656, (us@stoerikoblume.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel.: 030/769023 - 45, Fax: - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Ursula Bachhausen, Gerhard Beckmann, Klaus Berthold, Holger Ehling, Jeannette Faure, Matthias Koeffler, Simone Leinkauf, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Georg Schumacher, Stephanie v. Selchow, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Vertrieb: Katharina Sprenger (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 49 Postbank Essen: IBAN DE77360100430146889439 Volksbank Meerbusch EG: IBAN DE35370691647202198010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 27.01.2016 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel.: 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax: 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel.: (0 27 42) 9 32 38, Fax: (0 27 42) 93 23 70, E-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829 PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen www. pefc.de

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Zehn Jahre Dora Heldt Als im Januar 2006 der erste Roman Ausgeliebt von Dora Heldt erschien, konnte noch niemand ahnen, dass diese bis dahin unbekannte Autorin schon bald mit allen ihren Büchern die Bestsellerlisten erobern würde. Bei dtv war Dora Heldt zu diesem Zeitpunkt besser bekannt als Kollegin Bärbel Schmidt: Damals hatte sie bereits 20 Jahre lang als Vertreterin des Münchener Verlags gearbeitet. Inzwischen sind ihre Romane Ausgeliebt, Unzertrennlich, Urlaub mit Papa, Tante Inge haut ab, Kein Wort zu Papa, Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen, Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt, Wind aus West mit starken Böen und Jetzt mal unter uns (Kolumnen) erschienen. Mehr als vier Millionen Bücher wurden bis heute verkauft, und sieben Verfilmungen mit großem Erfolg im ZDF ausgestrahlt. Zum Jubiläum „10 Jahre Dora Heldt bei dtv“ beschenkt die Autorin ihre Leser mit

© www.foto-franz.com

Impressum | BuchMarkt

10 Jahre bei dtv: Dora Heldt alias Bärbel Schmidt

ihrem ersten Kriminalroman Böse Leute: Ein eigenwilliges Detektivquartett ermittelt auf Sylt und überrascht mit höchst unkonventionellen Methoden.

Familienfreundlichkeit

Buchhandlung für stillende Mütter Die Buchhandlung am Rathaus in Burglengenfeld ist die wohl erste ausdrücklich „stillfreundliche Buchhandlung“ in Deutschland. Sie trägt den „Stillenden Stern“, der europaweit Müttern anzeigt, in welchen Geschäften und Lokalen sie ihre Kinder ungestört stillen können. Auf die Idee gebracht wurde Inhaber Sebastian Thomann von Tobias Gotthardt. Der Parlamentarische Referent des Europaabgeordneten Arne Gericke (Familien-Partei) hatte die EU-weite, fraktionsübergreifende Kampagne mit auf den Weg gebracht und erzählte seinem „Lieblingsbuchhändler“ davon. Thomann war von der Initiative sofort angetan: „Ich freue mich natürlich, dass er meinen Laden für geeignet hält. Tatsächlich ist der Laden kein schlechter Ort für stillende Mütter. Er ist ruhig, ein klein wenig verwinkelt und ich habe ein gemütliches Sofa in einer abgelegenen Ecke stehen. Ideal, um in aller Ruhe sein Kind zu stillen.“

Sebastian Thomann: Präsentiert mit Tobias Gotthardt seinen „Stillenden Stern“

Viele Mütter kommen mit ihren Kindern gerne in Thomanns Laden um ein wenig zu stöbern und die ruhige Atmosphäre zu genießen. „Und warum sollten sie da nicht auch gleich ein wenig sitzen bleiben und ihr Kind stillen?“, fragt Thomann. Aufkleber: h.geuking@familien-partei-billerbeck.de

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Whisper | Szene

Kopfnuss

Wen oder was suchen wir?

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eute haben wir eine besondere Heinold fragt, Sie antworten: Bitte Kopfnuss für Sie vorbereitet. lesen Sie aufmerksam unser Rätsel BuchMarkt ist bekanntlich im und senden Sie uns die richtige Rheinland zu Hause, wo die Antwort! gegenwärtige „Fünfte Jahreszeit“ zünftig Bitte senden Sie die Lösung an: gefeiert wird. Für den Fall, dass auch Sie BuchMarkt, Sperberweg 4a, nach allen Regeln der Kunst dabei sind 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, oder aus anderen Gründen einen HangE-Mail: heinold@buchmarkt.de over haben, bietet Ihnen die Lösung unUnd bitte das Stichwort „Heinold seres Rätsels ein probates Gegenmittel fragt“ nicht vergessen! Einsendean. Wir fragen heute nämlich nicht nach schluss ist der 15. Februar 2016 einem Verlag, sondern nach einem beUnter den Einsendern, dekömmlichen, gesunden ren Lösung komplett und Getränk. richtig ist, verlosen wir ein Exemplar: Klassischerweise ist der „Bücher und Buchhändler“ „Hangover“ als Folge von von Wolfgang E. Heinold, Partys und Feten bekannt. 5. neubearbeitete Auflage, Aber auch durch stressi239 S., Bramann 2007 ge, fordernde Jobs leiden Die ausführliche Lösung Menschen an Hangover, aus Januar finden Sie auf www.buchmarkt.de. sie fühlen sich ausgebrannt. Gewonnen hat Nicola Im Spannungsfeld von Job, Bräunling, Puchheim Familie und Freizeit entstehen bekanntlich immer wieder Spannungszustände. Das brachte drei Studenten synthetischen, einfallslosen Energydrink oder einer norddeutschen Universität auf die Idee für ein ein Vitaminwässerchen neues Kultgetränk. Nach ausdenken. Vielmehr dessen Namen suchen wir haben wir uns auf die heute. Suche nach natürlichen Inhaltsstoffen gemacht, Noch ehe die drei GrünTipp: Diese Abbildung der mit ihrem Start-up-Unum ein Produkt zu entwiist einem Flyer der Firma ternehmen im Markt aktiv ckeln, das dem heutigen entnommen wurden, bekamen Sie einen Zeitgeist entspricht – ein regionalen Gründerpreis naturbelassener Drink, verliehen: 2.000 Euro in der durch seine hohe bar sowie kostenlose Radiowerbung. Die Funktionalität besticht, dezent, jedoch Jury rühmte den Hangoverdrink als „rein nachhaltig lecker schmeckt und dabei den natürliches Erzeugnis“, ebenso wie den Körper nicht mit künstlichen Zusatzstofprofessionellen Businessplan und den fen wie Koffein und raffiniertem Zucker vorgesehenen Marketingmix zur Markt- belastet. Unser Slogan lautet: Hinüber eroberung. war gestern!“ Lassen wir die Gründer selbst zu Wort kommen: „Wir haben es uns zur Aufga- Heinold fragt: Wie heißt dieses seit 2014 be gemacht, ein Produkt zu entwickeln, auf dem Markt befindliche Getränk? Die welches uns und euch die Möglichkeit Lösung besteht aus acht Buchstaben. Das bietet, aktiver zu leben. Wir hatten genug Raten ist ganz leicht: Das Getränk heißt von schweren Gliedern und Köpfen nach genau wie eine Artikelserie, die allmonatSport, Club, Partys, Arbeit und Uni. Als lich in „BuchMarkt“ in gedruckter Form Lösung wollten wir uns nicht noch einen und online erscheint.

BuchMarkt Februar 2016

Inserentenverzeichnis Aladin arsEdition Aufbau Bachem Blanvalet Blanvalet blv Bruckmann C.H. Beck Coppenrath DerHörverlag Deutsche Bibelgesesellschaft Diogenes Dorling Kindersley dtv Ebuch Echter Edition Ruprecht Ernst Kaufmann Europa Verlag Frech Gmeiner Gräfe und Unzer h.f. ullmann Haedecke Harper Collins Haupt Herder Hoffmann und Campe Hueber Katholisches Bibelwerk Kiepenheuer & Witsch Knaus KNV Langenscheidt Leipziger Buchmesse Mairdumont Mare Michael Müller Moses Moses Murmann Reise-Know-How SCM Scorpio Stiftung Kinder Suhrkamp Travelhouse Media Trinitiy Kreativ Vista Point Wagenbach Wolfgang Kunth

67 51 25 29 2-3, 74-75 U1, U2 80-81 133 23 11 U3 96-97 37 84-85 4, 5, 43 73 107 101 30-31 14-15 88-89 45 1 U4 66 17, 49 79 104-105 47 135 99 18-19 35 58-59 125 65 113 144 129 41 55 9 111 109 6-7 U2 27 115, 117, 119 137, 139 131 77 123

Beilagen: BuchMarkt Titelschutz BuchMarkt Highlights: Verlage in der Schweiz

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Whisper | Szene

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uf einmal dämmerte mir ein Zusammenhang: Mitte Januar fand ich eine Postkarte meines Uralt-Freundes Viktor Niemann im Briefkasten, die er Heiligabend im mir unbekannten Südgeorgien zur Post gegeben hatte, mit der Vermutung: „Diese Weihnachtsgrüße kommen vielleicht zu Ostern an.“ Und dann kam zwei Tage später die Meldung über den Ticker, im Herbst werde bei Malik ein Buch über die S.E.A. – Sir Ernest’s Anniversary Expedition erscheinen: Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der EnduranceExpedition hatte diese den Weg des Polarforschers Ernest Shackleton nach dem Untergang seines Schiffes in der antarktischen Weddell

WhatsApp-Foto: Zwei meiner Freunde waren mit auf Antarktis-Expedition

Sea nachvollzogen und war gerade nach 30 Tagen wohlbehalten in den Auslaufhafen Port Stanley auf den Falklandinseln zurückgekehrt. Mit an Bord waren zwei meiner alten Freunde: Der erfahrene Hochsee-Segler und Harbour Front-Mitbegründer Nikolaus Hansen (in seiner Jugend war er mit Freunden zwei Jahre auf Weltumseglung) und tatsächlich Viktor Niemann, der als damaliger Carlsen-Verleger mit dem Kauf des Piper Verlages für seine schwedische Mutterfirma den Grundstein der heutigen deutschen Bonnier-Gruppe gelegt hat. Während Nikolaus neben Tina Uebel als „Expeditions-Chronist“ dabei war (die beiden werden das Buch schreiben), fuhr Viktor nicht etwa aufgrund seiner Beziehungen zu seinem alten Verlag mit, den er ebenfalls für Bonnier gekauft hatte, sondern als normal zahlendes Crew-Mitglied, wie er mir per WhatsApp schrieb. Auch mit 75 Jahren sucht er immer wieder das Abenteuer.

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abei sollte er wissen, dass das Älterwerden durchaus seine Tücken hat: Zwei Unfälle, drei Knochenbrüche, zwei OPs, zwei Teflon-Platten und 21 Nägel – all das war

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Klatsch & Tratsch Christian von Zittwitz cvz@buchmarkt.de

der Grund, weshalb Elisabeth Raabe ihr für August letzten Jahres angekündigtes Buch Eine Arche ist eine Arche ist eine Arche. Verlegerinnenleben (edition momente) verschieben musste. Nun aber ist es über Prolit ausgeliefert und hat nicht nur Buchhändlerinnen und Buchhändler mitten zwischen den Vertreterbesuchen veranlasst, der beglückten Autorin Mails und Karten zu schreiben oder sie anzurufen, sondern auch Redakteure dazu gebracht, trotz eines starken Frühjahrsprogramms „nette kleine Gespräche“ mit ihr zu führen. Und sie selbst ist inzwischen wieder so fit, dass sie sich schon jetzt auf die Lesung am 17. März in der Deutschen Nationalbibliothek während der Leipziger Buchmesse freut. Aber vorher muss sie noch zusammen mit ihrer Co-Verlegerin Regina Vitali die neuen Arche-Kalender für 2017 auf den Weg bringen.

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lisabeth Raabe ist mit ihren Erinnerungen nicht allein: Am 3. März erscheinen aus der Feder des langjährigen Kiepenheuer & Witsch-Verlegers Reinhold Neven DuMont auch seine Erinnerungen Mit Büchern und Autoren. Mein Leben als Verleger von 1969 bis 2001. Der Altverleger geht dann auf Lesereise, aber nicht allein: Reinhold Joppich, sein Namensvetter und Skorpion wie er, wird ihn begleiten und die Abende moderieren. Fast 20 Jahre lang haben sie bei KiWi miteinander verbracht. Den größten Erfolg der Verlagsgeschichte (1985 Ganz unten von Günter Wallraff ) und die heiße Rushdie -Zeit gemeistert, aber auch so unterschiedliche Frauen wie Franca Magnani und Oriana Fallaci genossen und erlitten, wie mein Freund Rinaldo hintergründig lästert. Interessant wird es wohl, ob es dem einen Reinhold Verlegerinnenleben: Beglückende gelingt, dem anderen bei den LesunLektüre gen Geheimnisse und Hintergründe

BuchMarkt Februar 2016

zu entlocken, die nicht im Buch stehen. Und da gäbe es sicher einige – Neven DuMont war der Schwiegersohn von Josef Witsch. Und als der 1967 überraschend starb, war der Verlag ohne Verleger. Auf Anraten von Dieter Wellershoff und Carola Stern wurde Reinhold Neven DuMont mit knapp 33 Jahren Verleger von Böll, Remarque, Silone, Roth ... Und entdeckte dann Gabriel García Márquez für den deutschsprachigen Buchmarkt, machte Wallraff, Timm, Härtling, Le Carré, Doctorow und viele, viele mehr zu KiWi-Autoren. Premiere ist am 3. März im Literaturhaus Köln. Diese Veranstaltung wird allerdings vom Neven-Nachfolger Helge Malchow moderiert (und ich höre gerade, dass nur noch ganz wenige Lesungstermine zu vergeben sind).

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uch Tullio Aurelio, bis Mitte vergangenen Jahres verantwortlich für den Karl Rauch Verlag und damit auch für den Kleinen Prinzen, hat inzwischen nicht nur zwei beachtenswerte Bücher (zuletzt Wir sterben und wissen nicht wohin – Bilder vom Jenseits bei Patmos) geschrieben, sondern auch jetzt abgeschlossen, was er auf seiner Webseite (tullioaurelio.com) schon angekündigt hatte: Seine eigene Übersetzung von Der kleine Prinz ist jetzt als E-Book im Netz zu finden – bei Neobooks, bei Amazon und bei ebook.de. Er sagt: „Bin froh, dass ich es geschafft habe.“

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uch Vito von Eichborn ist wieder da: Er zog inzwischen in die Holsteinische Schweiz an den Dieksee in Malente, schrieb bei Emons 111 Orte zwischen Lübeck und Kiel (für das er gerade mit dem ITB BuchAward 2016 ausgezeichnet wurde) – und startet jetzt in seiner neuen Heimat ein Programm mit norddeutschen Regionalia. Bevor eine Vorschau verschickt wird, macht Eichborn eine Subskription über Crowdfunding. Er nennt das Hamburger Crowd Edition, die bei Nordstarter (einer Hamburger Tochter von Startnext) unter dem Verlagsnamen Vitolibro zu finden ist. Im Programm hat er wie schon früher wieder eichbornmäßig freche Bücher: Für 33 bloße Grüße etwa ist ein nacktes Paar, nur mit rotem Regenschirm und Gummistiefeln bekleidet, in Schleswig-Holstein mit einer Fotografin für ein ungewöhnliches Geschenkbuch unterwegs. Dazu ist geplant auch Swienkraam op Platt, ein „schmutziges Wörterbuch deutsch-platt“ und auch Popeye op Platt. Und eine Neuausgabe des 80er-Jahre-Bestsellers Kuddl Schnööf vom legendären Gerechtigkeitskämpfer und SPD -Landesvorsitzenden, dem „roten Jochen“ Steffen. Runge ist die Verlagsauslieferung und der Verlagsvertreter Bodo Föhr hat Eichborns Vitolibro aufgenommen.


Whisper | Szene

Wie Bücher wirken

Felle und Fährten – Das Naturkunden-Buch

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eit Ernst Haeckel wird zur Darstellung der Evolution der Stammbaum genutzt, der die Hierarchie der Lebewesen durch Weiterentwicklung oder Aussterben veranschaulicht. Dieser Baum des Lebens wurde allerdings schon vom Begründer der Evolutionstheorie, Darwin selbst, in Zweifel gezogen. In frühen Notizen brachte Darwin den Korallenstrauch und sein auf Zufall und Vielfalt beruhenden Prinzipien als treffenderes Bild der Evolution ins Spiel. Die Koralle der Naturkunden-Bücher des Matthes & Seitz Verlags entstammt unmittelbar dieser neueren Ikonografie der Evolution, die sich als Bildmarke auf dem Schmutztitel und im Prägedruck auf dem Buchrücken zeigt. Beim Cover der Naturkunden-Bücher zeigt sich das Naturhafte in einer leicht felligen Struktur, eines Papiermergels, in den Flusen eingearbeitet scheinen. Ein bloß optischer Eindruck, denn sonst fühlt sich der Flexoband (0,8 mm MGP) mit einem Bezug von Napura Khepera 793 Nutmeg gut und glatt an. Der Buchrücken ist eselsrund und ein Schutzumschlag unnötig, die Naturkunden wollen nah an der Natur sein und kommen nicht aus dem Zoo. Als man vor Jahrzehnten ökologisch zu denken begann, konnten sich Firmen als umweltfreundlich und sauber präsentieren, indem sie Recyclingpapier verwendeten. Damals sprach man von Umweltpapier, das damals zunächst relativ unrein wirkte. Es kam vor allem über Umweltorganisationen in Gebrauch. Durch den Umweltgedanken wurde dieser Eindruck der Unreinheit geradezu umgekehrt. Das zunächst als schmutzig empfundene Papier vermittelte nun Umweltschonung. Das zeigt, dass durch jeweilige Kontextualisierung nicht das Material an sich Botschaften vermittelt, sondern das Material je nach Kontext nahezu konträre Botschaften vermitteln kann. Über die bloße Wahl eines Papiers lernten Unternehmen schnell, eine erwünschte Corporate Identity zu vermitteln. Das ist vorbei, heute erhält man vor allem Mitteilungen der Behörden in solch überlauniger

Naturkunden-Reihe bei Matthes & Seitz: „Mit dem Material und seiner jeweilig gewählten Beschaffenheit lassen sich Fährten und Spuren anlegen, die zu lesen man nur den Mut aufbringen muss

Färbung für Knöllchen und Steuermitteilungen. In der Reihe im kleinen Format (12 x 18 cm) erschien auch Desmond Morris’ Eulen. Auf dem Einband in Heißfolienprägung Autor und Titel gelb (Colorit 972), dazu in Blindprägung das Bild einer Eule. Die Bücher der Naturkunden sind überhaupt eher gräulich, erdig und braun gehalten. Braun war zunächst einmal die Farbe der Arbeit, wer weiße Haut hatte, musste nicht arbeiten. Dann war sie die Farbe der Freizeit, wer weiße Haut hatte, musste im Büro bleiben. Ein Wechsel ist wieder denkbar, dass in übertriebener Bräune der Haut sich mangelndes Bewusstsein über die Gefahren der Sonne bekundet. In den Naturkunden dagegen ist die Ökologie des Naturpapiers, Schleipen Fly 90 g, auf die Spitze getrieben. Das Vorsatzpapier ist schwarzblau, das Kapitalband gelb. Auf der dem Titelblatt gegenüberliegenden Seite, der Rückseite des Schmutztitels, befindet sich ein sogenanntes Frontispiz, ein Bild einer Eule.

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In den meisten Büchern bleibt diese Seite leer und heißt aber auch dann, wenn sie kein Bild enthält, Frontispiz. Unbedruckte Buchseiten heißen Vakatseiten. Die Schrift des Titels und des verkleinerten Untertitels ist Ingeborg Bold in 38 pt bzw. 12 pt. Im Buch dann Ingeborg Regular, 9,3 pt mit 14 pt Durchschuss. Der Heftfaden der Fadenheftung ist dunkelbraun. Der Satzspiegel lässt mit 9,1 x 14,2 cm die Stege denkbar schmal erscheinen, er verschwendet keine Ressourcen. Es gibt die Auffassung, dass Kinder eigentlich deshalb so überaus rasch lesen lernen, weil die Menschen in der Menschheitsgeschichte in einem gewissen Sinne immer schon lasen: in Gesichtern, in Wolkengebilden und natürlich in den Spuren des Wildes. Weil wir also die längere Zeit der Entwicklungsgeschichte uns im Deuten und Erfassen von Spuren und Anzeichen üben, sei das Lesenlernen nur die Vollendung einer in der Geschichte der Menschheit schon lange angelegten Fähigkeit. Nicht anders wird hier behauptet, dass wir nicht nur in, sondern auch an Büchern lesen können. Mit dem Material und seiner jeweilig gewählten Beschaffenheit lassen sich Fährten und Spuren anlegen, die zu lesen man nur den Mut aufbringen muss. Dann können selbst die Sachverhalte deutbar sein, die Buchhersteller unter Umständen als bloß schlampig ausgeführt betrachten und ablehnen. Der braune Kopffarbschnitt, die Einfärbung des Buchschnitts, verläuft bei Morris’ Bändchen leicht ins Papier. Das gilt in buchherstellerischer Hinsicht als grober Verstoß gegen die Ordnung und Reinlichkeit der Zunft. Hier erscheint es aber verstehbar und kann daher als bewusst gesetzte Fährte gelesen werden: Bloß keine chemische Reinlichkeit. Michael Schikowski veröffentlichte zuletzt „Glanz und Melancholie. Bemerkungen zur Buchgestalt“ (Bramann Verlag) aus dem dieser Text in veränderter Form stammt. Zuvor erschienen „Warum Bücher?“ und „Über Lesen“.

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Neues von mare Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion

Cornelia Camen Steinbach sprechende bücher hat mit Ulrike Hübschmann als Interpretin für Julie Otsukas Bestseller Wovon wir träumten einen guten Griff getan. Die Schauspielerin spricht so zart, wie man sich die Protagonistinnen vorstellt. Endlich gibt es Andreas Eschbachs 15 Jahre alten Roman Eine Billion Dollar als unUlrich Faure

368 S., geb., 22 € [D], ISBN 978-3-86648-232-6

Neues zum Thema Raubkunst: Die schwarzen Jahre (Verbrecher) erzählt die Geschichte einer Sammlung in den Jahren 1933 bis 1945. Eine Reise durch das wahnsinnige 20. Jahrhundert veranstaltet John Higgs mit dem Leser in Alles ist relativ und anything goes (Insel). Unser Vorabdruck in Heft 1 hat Lust auf Barbara Meixner

Den schmalen Grat zwischen öde und aufregend im jugendlichen Leben fängt Florian Wacker in Dahlenberger (Jacoby & Stuart) so gekonnt ein, dass das Weihnachtsgeschenk von der Oma (auf Empfehlung einer Buchhändlerin) meinen 13-Jährigen vom Zocken abgehalten hat, bis es ausgelesen war. Danke, Jörn Meyer

Nicht nur die ungewöhnliche Erzählweise von Peter Nichols’ Die Sommer mit Lulu (Klett-Cotta) – rückwärts und über Generationen hinweg –, sondern vor allem die unglücklichen Liebesbeziehungen und die zugrundeliegenden Schicksale haben mich gefesselt. Das Buch macht, bei aller Tragik, Lust auf einen Urlaub auf Friederike von Diest 288 S., geb., 20 € [D], ISBN 978-3-86648-245-6

Bei Jan Weilers neuem Titel Im Reich der Pubertiere (Kindler) habe ich Tränen gelacht. Absolut kurzweilige Lektüre – und mit jeder Menge Situationen, die man aus der eigenen Pubertät kennt, dabei nimmt sich Jan Weiler auch immer wieder selbst aufs Korn. Begeistert bin ich auch von der Art Journaling Bibel (SCM) Susanna Wengeler

Auftakt für einen verheißungsvollen Bilderbuchfrühling: Thé Tjong-Khing knüpft mit Hieronymus (Moritz Verlag) an seine Torten-Bücher an, lässt aber diesmal Figuren aus dem Kosmos von Hieronymus Bosch durch die Seiten ziehen. Schön zu präsentieren mit einem Bosch-Bildband. Eine kleine Welt (Bohem) beginnt Christian von Zittwitz

448 S., geb., 22 € [D], ISBN 978-3-86648-234-0

Ab 9. Februar im Handel! Bestellen Sie Ihr persönliches Leseexemplar unter leucht@mare.de.

Meine Frau und alle Kolleginnen bei ihr im Laden sind sich einig: Juli Zeh ist mit Unter Leuten (Luchterhand) wieder ein „großer Wurf“ gelungen. Großartig fand sie das Romandebüt Am Ende bleiben die Zedern von Pierre Jarawan (Berlin), ein besonderer Familienroman, der auch das Leben in Fernost lebendig macht.

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gekürzte Lesung auf 4 MP3-CDs (Lübbe Audio), gelesen von Volker Niederfahrenhorst. Knapp 29 Stunden Spannung! Zwei Klassiker als Hörspiele: Hans Falladas Kleiner Mann – was nun? wurde mit einem 21-köpfigen Ensemble (in den Hauptrollen Nico Holonics und Laura Maire) und musikalischer Untermalung inszeniert (Osterwold audio), und in Charlotte Brontës Jane Eyre brillieren Sascha Icks, Christian Redl und Sylvester Groth (Hörverlag). mehr gemacht: Elisabeth Raabes Erinnerungen an ihr Verlegerinnenleben unter dem Titel Eine Arche ist eine Arche ist eine Arche (edition momente). Kartenpost von Jörg Steiner hat Hanne Kulessa im Limmat-Band Im Sessel von Robert Walser gesammelt. Real existierenden Humor gibt es bei Voland & Quist: Bühne 36 hat einen Band Über Arbeiten und Fertigsein gemacht. Letzteres wär mir am liebsten. unbekannte Oldenburger Sortimenterin, wir brauchen mehr davon! Einstweilen biete ich ihm Wenn’s brennt (DVA) an. Auch in dem Debüt von Stephan Reich geht es darum, wie es sich anfühlt, wenn etwas unwiderruflich vorbei ist. Und ich lese weiter in Der Fuchs (Rowohlt), wegen dem ich meine laufende Lektüre sofort aufgegeben habe, so großartig, treffend und witzig fing der (erste) Roman von NisMomme Stockmann an. Mallorca. Weniger Sommer bieten William Giraldis Wolfsnächte (Hoffmann und Campe): ein eiskalter und blutiger Albtraum. Karen Duve blickt in eine nicht allzu ferne Zukunft, in der die Vorherrschaft der Männer politisch gebrochen ist und krebserregende Jungbrunnen das absolute must-have sind. Macht (Galiani) vereint überzeugend die Genres von SciFi, Thriller und Gesellschaftsroman und wirft dabei spannende Fragen auf. mit viel Platz für eigene Gedanken und natürlich für die kreative Gestaltung der Texte. Ausnahmsweise mal gehört: Drachengift von Markus Heitz (Piper/ Osterwold audio). Interessante Mischung aus Drachenmythologie und der realen Welt der 20er- Jahre. Die bis zur letzten Seite geführten Intrigen machen es bis zum Schluss spannend. Mal ganz davon abgesehen, dass jeder Nebencharakter jederzeit sterben kann. mit einem kurzen Text von Bernadette Fennand und lässt den Betrachter dann abtauchen in die traumhaften, auf Fichtenholz gemalten Bilder von Selda M. Soganci – ein großformatiges Wimmelbuch in Pappe, mit dem man sich ebenfalls stundenlang beschäftigen kann. Und das mache ich sofort auf, wenn ich groß bin: Henriettes Heim für schüchterne und ängstliche Katzen (Gerstenberg) – eine aufregende Geschichte von Alicia Potter mit witzigen Bildern von Birgitta Sif. Beide fanden wir erneut Stefan Mosters intelligenten Roman Neringa (mare) beeindruckend. Ich fand Castle Freemans schmalen Roman Männer mit Erfahrung (Nagel & Kimche) kühl und lässig erzählt, hab dann als Fan von Cay Rademacher seinen Provence-Krimi Brennender Midi (DuMont) in einem Rutsch gelesen und bin jetzt erst auf Seite 300 von Die Ernte des Bösen (Blanvalet). Muss Frau Rowling unbedingt immer so dicke Bücher schreiben?

BuchMarkt Februar 2016


Leute | Profile

© Stefan Gelberg

Leidenschaft

Jörg Bong: Der S. FischerVerlagschef wird am 17. Februar 50 Jahre alt

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örg Bong ist mein Freund. Daher kommt hier zum Anlass seines 50. Geburtstags nichts Ausgewogenes, sondern nur meine reine, ungezügelte Begeisterung. Diese Begeisterung gilt u.a. seiner Begeisterung für alles, was er, getrieben von grenzenloser Neugierde, in seinem Leben in Angriff nimmt. Wenn er z.B. fotografiert, führt dies nicht nur zu veritablen Meisterfotos, sondern zu Galerieausstellungen und zu beachtlichem Wissen über analoge und digitale Kameratechnik. Wenn er Musik hört, entstehen Playlists von Hunderten seiner Lieblingsstücke, die man jahrelang auf langen Autofahrten hört. Aber er wird auch Spezialist für Audiotechnik und Musikanlagen. Wenn man mit Jörg Bong den kleinen Pariser Autografen-Laden „Pinault“ in der Rue Bonaparte betritt, glänzen die Augen des Besitzers, und er zieht aus einer gesicherten Schublade einen OriginalBrief von Gustave Flaubert, Jörg Bongs französischem Lieblingsschriftsteller. Und auch Jörg Bongs Augen glänzen, denn er kennt alle internationalen Autografenhändler und weiß, dass dies ein perfekter Fund ist … Und wenn sich Jörg Bong auf seinen Reisen in eine Gegend, am besten in eine französische Gegend verliebt, schwärmt er in solcher Intensität vom Wetter, von den Menschen, der Sprache, den Festen, den Gewürzen, Gerichten und Weinen, den Bau-

werken, der Geschichte und der Landschaft, Michael Haentjes weiß, dass die Tourismuszahlen explodieren. wo der beste Pfeffer wächst Das Beste bei alledem: Nichts ist nur „Hobby“, alle seine Leidenschaften werden zu ernstzunehmenden Aktivitäten, seien es astrophysikalische Expeditionen mit seinem Sohn Leo und seiner Frau Julia beim MIT in Boston oder politische Sorgen um die Grundlagen eines humanistisch-demokratischen Europas, das – da sind wir uns einig – für sein Überleben in diesen Jahren nicht nur eine europäische Akademie der Künste bitter nötig hätte. Was für ein Glück für uns alle, dass sich Jörg Bongs (manchmal fast närrisches) Talent zur Hingabe (er ist Rheinländer!) früh verbunden hat mit der Welt der Bücher, die ohne solche Emphatiker nicht existieren würde. Er hat studiert, u.a. bei Silvia BovenMichael Haentjes: Der Alleinschen (eine langjährige Freundin), er vorstand und CEO der Edel AG wird am 8. Februar 60 Jahre alt hat promoviert über einen Schriftsteller (Ludwig Tieck), der wie Jörg Bong selbst zwischen Aufklärung und Romantik steht. Er hat die Frankfurter Poetik-Vorlesungen ir trafen uns im ICE von Berlin betreut und mitgearbeitet an Heinz Ludnach Hamburg. Kurz vorher war wig Arnolds „Text und Kritik“ (auch ein ein großes Portrait über ihn im langjähriger Freund). Er war und ist Lek- Wirtschaftsteil der Frankfurter Allgemeitor, Rezensent, Herausgeber, Autor, Über- nen Sonntagszeitung erschienen: Der Porsetzer, Verleger und auch hier bei all diesen traitierte erzählte dort von seinen weiteren Aktivitäten: Begeisterter und Begeisterer. Plänen im Buchmarkt, Edel hatte damals Überall hat er geglänzt und glänzt er, aber gerade Moewig übernommen – den kennst du doch, den Mann. „Ich weiß, Sie heißen der Löwenanteil seiner Energie galt in den letzten Jahrzehnten dem S. Fischer Verlag nicht so, aber sind Sie nicht Herr Edel?“, und den S. Fischer Verlagen, wo er seit fragte ich also ebenso spontan wie ungelenk 2015 Vorsitzender der Geschäftsführung – Monsieur quittierte diesen Ranschmiss eines immer auf der Suche nach interessanist. Hier hat er mit seinen Kollegen auch architektonisch Großes geleistet und eine ten Neukunden lebenden Dienstleisters mit einem großzügigen Lächeln, ließ sich eine stimmige Gesamtkonstruktion geschaffen aus literarischer Belletristik, inspirieren- Visitenkarte geben und lud vier Tage spädem Sachbüchern, Kinderbuch und spann- ter zum ersten Gespräch. Dieses wurde der ender Unterhaltung. Beginn einer „wunderbaren Freundschaft“, In Zeiten von „e-publishing“, daten- und wie es in Casablanca heißt. algorithmengestützten ZielgruppenanalyWenn alles gesagt ist und es nur noch dasen und „web-basierten“ digitalen Marke- rum geht, dass jeder alles gesagt haben will, tingstrategien fragt man zu Recht danach, ist seine Geduld erschöpft. Gern kommt er wie der Verleger der Zukunft aussehen müss- zügig auf den Punkt, er liebt Tempo. Im te. Meine Antwort lautet: wie Jörg Bong. Zweifel ist er in Terminen längst woanders In einem seiner schönsten Bücher, das und dreht an seinem Ideen-Kaleidoskop, er 2002 mit Silvia Bovenschen herausge- in dem kleine und große Einfälle einladend geben hat, analysieren und feiern Autoren vor sich hinschillern. Manchmal werden die „Rituale des Alltags“. Ideen aus der Hüfte geschossen, die späZu diesen Ritualen gehören im christli- ter voll ins Schwarz der Umsatzscheibe chen Abendland auch runde Geburtstage, treffen. Vorher wird, bitte, gemacht. Kurze die zu Recht gefeiert werden müssen. In Wege, souveräne Entscheidungen. diesem Fall ganz besonders. Zeit? Hat er nie – dazwischen aber finEine Umarmung, Dein Helge (Malchow) det es statt, dieses volle Leben, irgendwo

Tempo

© Michael Lange

Bei Jörg Bong ist nichts nur „Hobby“

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Die 11-Bücher-Frage an Sonja Westermann

1

Ihr Lieblingsbuch als Kind? Hans Limmer, Mein Esel Benjamin

2

Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? Astrid Lindgren, Die Kinder von Bullerbü

3

Ihr Lieblingsbuch heute? Per Petterson, Pferde stehlen. Der Roman hat die schönsten Naturbeschreibungen, ohne langweilig zu sein

4

Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? Roy Jocobson, Das Dorf der Wunder

5

Welches Buch verschenken Sie am liebsten? Im Moment: Alina Bronsky, Baba Dunjas letzte Liebe

6

Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen? Spontan: Dörte Hansen, Das alte Land, weil es sich schön dekorieren lässt

7

Welches Buch lesen Sie gerade? Elisabeth Laban, So wüst und schön sah ich noch keinen Tag, weil mich schon der Titel neugierig gemacht hat

8

Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet? Uwe Tellkamp, Der Turm

9

Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben? Astrid Dehe und Achim Engstler, Auflaufend Wasser

10

11

Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? Benedict Wells, Am Ende der Einsamkeit. Ich freue mich, darauf, wenn es jetzt erscheint, weil ich es dann möglichst vielen Kunden empfehlen kann Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen? Leo N. Tolstoi, Anna Karenina

Sonja Westermann: Die Germanistin und gelernte Buchhändlerin ist seit Januar 2016 Inhaberin der Buchhandlung Lesart in Rheda-Wiedenbrück

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ie Menschen für Literatur zu begeistern, war schon immer meine absolute Leidenschaft“, bekennt die 34-jährige gelernte Buchhändlerin. Jetzt hat sie ihren Traum Wirklichkeit werden lassen und die Buchhandlung Lesart am Neuen Wall in Rheda-Wiedenbrück gekauft. Das 60 qm große Ladenlokal liegt ganz zentral nahe des Rathauses und ist seit 20 Jahren eine eingeführte Adresse bei den Bücherfreunden der westfälischen Kleinstadt. Doch als die bisherige Inhaberin Doris Stracke ihr die Geschäftsübernahme anbot, zögerte Sonja Westermann erst einmal: „Es gab hier einige Geschäftsaufgaben und kaum junge Menschen, die bereit gewesen wären, sich am Ort mit einem eigenen Geschäft selbständig zu machen.“ Doch Sonja Westermann, bereits seit fünf Jahren bei Lesart, wollte es genau wissen, informierte sich u.a. bei Betriebsberatern über alle Aspekte der Existenzgründung und nahm das Angebot schließlich doch an: „Irgend-

wann kam der Punkt, an dem ich mich einfach getraut habe.“ Nach einwöchiger Renovierung war es dann soweit: Am 11. Januar 2016 konnte sie alte (und neue) neugierige Kunden in ihrer nunmehr eigenen Buchhandlung begrüßen. Sortimentsschwerpunkt sind das Kinder- und Jugendbuch sowie gute Unterhaltung. „Die Kunden sollen bei uns das Besondere finden“, betont Westermann und will mit ihrem dreiköpfigen Team, für das sie dringend Verstärkung sucht und zu dem auch die bisherige Inhaberin Doris Stracke gehört, fortan ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm stemmen: Leseförderung in Kindergärten und Grundschulen sowie Buchpräsentationen an ungewöhnlichen Orten. JC

Die Specials im nächsten Heft: Hobby, Sport Junge Zielgruppe Musik

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BuchMarkt Februar 2016


DEUTSCHER HÖRBUCHPREIS 2016 KATEGORIE

„BESTES SACHHÖRBUCH“ „Ein faszinierendes Gesamtbild mit einem großen Nachhall. Das ist unterhaltsame Information im besten Sinne.“ ** Neil MacGregor Deutschland Erinnerungen einer Nation Feature mit Burghart Klaußner u. Torben Kessler 11 CDs, 39,99 € [D]* ISBN 978-3-8445-1893-1

KATEGORIE

*unverbindliche Preisempfehlung **aus der Begründung der Preisträgerjury

„BESTE VERLEGERISCHE LEISTUNG“ „Diese Höredition ist ein Mahnmal. […] Dass der Hörverlag das Projekt des BR und des Instituts für Zeitgeschichte als Hörbuch zugänglich und verfügbar macht, ist eine mutige Leistung.“ ** Die Quellen sprechen Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945 Gelesen von Bibiana Beglau, Matthias Brandt u. Zeitzeugen 14 CDs, 79,99 € [D]* ISBN 978-3-8445-1830-6


Neu von Smoothie-Queen Eliq Maranik: Smoothies zum Löffeln!

Brombeer-Kokos-Chia-Bowl Zutaten in der Reihenfolge der Zutatenliste in den Mixer geben.

Smoothie Bowls

Vitamin-Power zum Löffeln 144 Seiten, 17 x 24 cm, Hardcover ISBN 978-3-8480-0945-9

nur

9,99 €

Detox Smoothies

Vegane Smoothies

Gesund leben mit Rohkost und Superfoods 144 Seiten, 17 x 24 cm Hardcover ISBN 978-3-8480-0881-0

Natürliche Power aus dem Glas 144 Seiten, 17 x 24 cm Hardcover ISBN 978-3-8480-0714-1

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9,99 €

www.ullmann-publishing.com

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9,99 €

100 ml Kokosmilch • 1 EL Kürbiskerne, ungeröstet 1 EL Sonnenblumenkerne, ungeröstet • 2 EL Kokosflocken, ungesüßt 1 EL Chiasamen • 3 Datteln, entkernt 150 g Brombeeren, tiefgekühlt • 1 Banane, tiefgekühlt Topping Brombeeren • Kokosflocken, ungesüßt • Kürbiskerne

101 Smoothies die man probiert haben muss 240 Seiten, 14,5 x 21,5 cm Hardcover ISBN 978-3-8480-0682-3

nur

12,99 €

Smoothies Köstlich, frisch und gesund 160 Seiten, 19,5 x 25,5 cm Hardcover ISBN 978-3-8480-0576-5

nur

9,99 €


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