Nr. 10 | Oktober 2015 | 50. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel
„Anders, als man manchmal denkt, ist nämlich nichts auf der Welt unabänderlich.“
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Jeden Morgen um 6:27 Uhr hält der Vorleser für einen kurzen Moment den Lauf der Welt an ... N
Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch
www.buchmarkt.de
Heft 10 | 2015 ISSN 0524-8426
www.buchmarkt.de
Jean-Paul Didierlaurent
Eine wunderbare Hommage an die Magie des Vorlesens
© Illustration: Benjamin von Eckartsberg
Die hinreißende Geschichte zweier liebenswerter Außenseiter – und vielleicht ja der Beginn einer großen Liebe …
Ungekürzte Lesung von Torben Kessler 3 CDs, 239 Min. ¤ 14,99 UVP ISBN 978-3-95713-015-0
Deutsche Erstausgabe Ü: Sonja Finck 224 Seiten ¤ 14,90 ISBN 978-3-423-26078-7 Auch als eBook
_ auf der Buchmesse Halle 3.0, A62
www.dtv.de/handel
Nr. 10 | Oktober 2015 | 50. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel
„Anders, als man manchmal denkt, ist nämlich nichts auf der Welt unabänderlich.“ Jean-Paul Didierlaurent
Wie Gewinner arbeiten Seite
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Buchmesse: Die Branche in Indonesien Seite 40 Zeitgenossen: Claudia Reitter im Gespräch Seite 44 Special Dienstleister: Selbst ist der Verleger 70 Special Medizin: Keine Macht dem Cyber-Stress 76 Seite
Special DIY: Kreatives von A-Z Special Independent: Small is beautiful 102 Seite
Seite
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Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch
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Heft 10 | 2015
ISSN 0524-8426
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Buchhandlungspreis:
Weltempfang – Zentrum für Politik, Literatur und Übersetzung: Der Name ist Programm!
GRENZVERLÄUFE
Der Weltempfang in Halle 3.1 ist traditionell der Ort, an dem Podiumsdiskussionen und Gespräche sowie Lesungen mit internationalen Autoren, Intellektuellen und Übersetzern stattfinden. In diesem Jahr steht das Thema „Grenzverläufe“ im Fokus.
2015: Borderlines
Das gesamte Programm und weitere Informationen finden Sie unter: www.buchmesse.de/weltempfang .
Halle 3.1 L 25
Redaktionsnotiz
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uss eine Fachzeitschrift eigentlich langweilig sein?“ Diese selbstgestellte Frage war die eigentliche Gründungsidee von BuchMarkt. Die Antwort haben wir uns selbst gegeben, indem wir uns von Anfang an darum bemühten, alle journalistischen Stilmittel zu nutzen. Auch in diesem Heft probieren wir mit dem Gespräch zwischen Markus Klose und Claudia Reitter (ab S. 44) eine neue Form aus, die in Serie gehen soll. Reportagen, Interviews, Hintergrundrecherchen, all das war bei der BuchMarkt-Gründung für den Buchhandel eine kleine Revolution; die Branchenpresse hat sich seither stark verändert. Geblieben ist unser Konzept, an dem wir immer wieder behutsam kleine Stellschrauben gedreht und auch für dieses Heft wieder etwas gefeilt haben.
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ber das haben Sie sicher schon an der neuen Haptik des Heftes gemerkt, mit der wir uns bewusst an unsere Anfänge als Vierteljahres-Zeitschrift Zurück in die Zukunft: Ich hoffe, Sie freuen sich erinnern: Von Beginn weiter jeden Monat auf das Heft – den ganzen an sollte BuchMarkt ein Monat lang Heft mit zeitloser Aktualität sein, das unsere Leser und Leserinnen gern mehrfach in die Hand nehmen würden. BuchMarkt war damals wie heute als spielerisches Ideenmagazin mit hohem Nutzwert über den Tag hinaus gedacht und nicht zum schnellen Verbrauch in der Hektik des Alltags.
Liebesnest.
Einsam zu zweit am Ende der Welt nimmt alles seinen Anfang im Licht des ewigen Trabanten: Wo könnte es schöner sein? EinE LiEbEsgEschichTE zWischEn zWEi buchdEckELn.
Ihr
Christian von Zittwitz
PS: Nachrichten zum schnellen Verbrauch – das können das Internet und auch wir dort mit buchmarkt.de besser. Für das Heft aber wünsche ich mir weiter, dass alle im Laden den ganzen Monat lang das Heft immer wieder gern in die Hand nehmen und sich auf die Lektüre freuen.
Bulli lovE 6 49,90 [D] ISBN 978-3-667-10303-1 Weitere »Bulli Love«-Geschichten unter: delius-klasing.de/bulli-love
Ihr Draht zu BuchMarkt: E-Mail: redaktion@buchmarkt.de / www.buchmarkt.de Tel.: 02150/9191-0 (Abo: -37) / Fax: 02150/919191
BuchMarkt Oktober 2015
Erhältlich im Buch- und Fachhandel www.delius-klasing.de 0521 | 55 99 55
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Inhalt | 10/2015
Macht, Intrigen und
Größenwahn
Dialog vor Ort: Claudia Reitter und Markus Klose bei Krugg in München (S. 44)
Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme Die Dekoidee des Monats: Buchmesse-Ehrengast Indonesien ... 6
Leute mit Ideen: Das Berliner Literaturfestival schafft eigenen Kanon....... 22 Kolumne I: Holger Ehling über Lizenzgeschäfte auf der Buchmesse .... 24 Kolumne II: Mayers Almanach ......... 26
Gastland: Literatur aus Indonesien ... 7 Die Geschichte hinter dem Buch: Blessing-Lektorin Katrin Sorko über „Morgenland“ .......................... 8
Deutsche Erstausgabe Ü: Karlheinz Dürr 480 Seiten € 14,95 Auch als eBook
Reiseführer: Marco Polo-Relaunch ..9 Kinder- und Jugendbuch: Werner Egli gründet Aravaipa Verlag......... 10
Die Geschichte vom
Büchertisch: Die Novitäten im Oktober .......................................... 12 Rückblick: Der September auf buchmarkt.de ....................................... 16
Aufstieg und Fall
Seite
www.dtv.de/handel
Handel: Drei Buchhandlungspreisträger und ihre Konzepte ............. 32 Indonesien: Die Branche vor Ort ....... 40 Interview: Markus Klose trifft Claudia Reitter .................................... 44
Illustration © 2013 Andy Bridge
Affenreichs
Deutscher Buchhandlungspreis: Die Veranstaltung und die Sieger ........ 30
Special | Medizin, Gesundheit, Psychologie
Special | Dienstleister
eines gewaltigen
Magazin
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Veranstaltungen I: Jorge Bucay liest im Grefrather Bestattungshaus .......... 124
Praxis Monatsplanung: Fit für den November .50 E-Commerce: Was ist wichtig auf der Buchhandels-Website? .................. 52 Deko-Vorschlag: Das Lieblingsbuch des Sortiments ..................................... 53 Kollegen-Tipps: Von Wiebke Hübner aus dem Buchhaus Voss auf Sylt........54 Markt: Boris Langendorf über die Rolle des Buches im Internet-Zeitalter .........56 Benzes besonderes Buch: Grimm-Erinnerungen aus der Anderen Bibliothek ... 60
Start-ups: App-Produzent Blappsta auf der Suche nach Partnern.............. 126 Veranstaltungen II: KinderbuchPremiere im Schwimmbad ................ 127 Azubis berichten: Über die Vereinbarkeit von Musik und Büchern ............ 128
DER NEUE BESTSELLER VON JUSSI ADLER-OLSEN
Wie Bücher wirken: Die Andere Bibliothek ...................... 130 Interview: Luis Hanemann über Chancen im digitalen Wandel ........... 132 Serie: Sachlexikon des Buches ......... 135
Bestseller: Die GfK-Top 40 Hardcover Belletristik und Sachbuch ................... 61 Serie Mission Impossible: Frauenpower in der Buchhandlung Persephone........ 63 Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten..64
Whisper Autoren unterwegs: Annette Langen entdeckt die Buch-Kirche von Maastricht ............. 120 Aktionen: Der Hueber Verlag unterstützt Sprachunterricht für Flüchtlinge .........121
Rubriken Die 11-Bücher-Frage ...............140 DVD-Tipp ...................................64 Ideenmarkt ................................58 Impressum ...............................132 Inserentenverzeichnis .............133 Klatsch & Tratsch ...................134 Kopfnuss ..................................133 Lesetipps ..................................136 Pomis Auslese .............................66 Profile .......................................137 Spot(t)light ...............................118
Kooperationen: Fellowship-Programm für Lektoren in Schottland ................ 122
Deutsche Erstausgabe Hardcover Ü: Hannes Thiess und Marieke Heimburger 592 Seiten € 19,90 ISBN 978-3-423-28070-9 Auch als eBook
Weiterbildung: Deutsche und Schweizer Buchhändler bei der ARGE in Wien ...123
Ein Mann, der Unternehmen vernichtet. Eine Frau, die sich von ihrer Vergangenheit befreit. Eine Liebe in den Zeiten des Terrors.
Nachgefragt: Konzept der Buchhandlung Wilke in Waren ......... 124
Special | DIY, Kreativ
Seite
Special | Independent
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_ www.adler-olsen.de
Siegfried Lenz’ letzte, noch nie veröffentlichte Erzählung
Eine Hommage an die Natur, das Leben, L eben, die die Fische, Fische, das das Meer und die Liebe
Illustration: Nikolaus Heidelbach
ISBN 978-3-455-40548-4 978 - 3 - 455 - 40548 - 4 ISBN
Ein Roman, der Verlage in der ganzen Welt in Fieber versetzt ...
ISBN 978-3-455-40557-6
... und »Das Literarische Quartett«, die Buchhändler und die Leser.
| ???? Pläne, Programme Markt & MeinungMagazin | Trends,
Romane
Deko-Idee:
Indonesien A uch in diesem Jahr wird das Ehrengastland zur Messezeit Thema in den Medien sein. Mit unserer InszenierungsIdee verschaffen Sie den Büchern ein stimmiges Umfeld. Und unsere Titelliste liefert einen Überblick über die aktuellen Novitäten aus und über den Inselstaat.
Das brauchen Sie: Büttenpapier, Bambusstöcke (Pflanzenbedarf), Wellpappe, Styroporstücke, weißer Faden, Nadel, hellen Stoff, Bambuspflanze
So wird’s gemacht: Pavillons und Buchstützen basteln: Anleitung und Detailfotos, sowie eine pdfVorlage für das Dach finden Sie auf www. buchmarkt.de unter Praxis, Dekotipps.
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Leila S. Chudori, Pulang (Heimkehr nach Jakarta), Weidle Ayu Utami, Larung, Horlemann Laksmi Pamuntjak, Alle Farben rot, Ullstein Andrea Hirata, Der Träumer, Hanser Berlin Pramoedya Ananta Toer, Kind aller Völker, Unionsverlag
Sachbuch Linda Christanty, Schreib ja nicht, dass wir Terroristen sind, Horlemann Christina Schott, Indonesien. Ein Länderporträt, Ch. Links Fritz Schulze, Kleine Geschichte Indonesiens, C.H. Beck Lucien Leitess (Hrsg.), Reise nach Indonesien, Unionsverlag
Lyrik Dorothea R. Herliany, Hochzeit der Messer, Verlagshaus Berlin
Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme
Gastland
Indonesien-Interpretationen ami, die mit Larung einen GeschichtenBand um die Vorgänge und Folgen von 1965 geschrieben hat. Er ist erschienen im Horlemann Verlag, der jetzt mit Linda Christantys Schreib ja nicht, dass wir Terroristen sind, auch mutige Essays zu Politik- und Religionsfragen herausbringt. Original und Übersetzung: Sabine Müller hat Und wer sich ein ganz „Pulang“ ins Deutsche übertragen umfassendes Bild von der politischen Situation des Inselstaates Überblick. „Im Indonesischen gibt es machen will, sollte sich Indonesien. Ein keine Zeiten, keine Modi, keinen Kon- Länderporträt, gerade herausgekommen junktiv. Das hört sich im ersten Moment bei Ch. Links, anschaffen. nach einer einfachen Übersetzungsarbeit Neben Andrea Hiratas Der Träumer, an, ist aber genau das Gegenteil, denn dem nach dem Riesenerfolg seiner bei der Übertragung ins Deutsche muss Regenbogentruppe Kunden-Zuspruch das ja alles eingebaut werden. Das bringt sicher sein dürfte, sollte auf dem Büeinen großen Interpretationsspielraum chertisch auch der Roman Kind aller mit sich“, erklärt Übersetzerin Sabi- Völker des bereits 2006 verstorbenen ne Müller. Sie hat den Roman Pulang Pramoedya Ananta Toer nicht fehlen (Heimkehr nach Jakarta) von Leila S. (Unionsverlag). „Toer ist der indonesiChudori für den Weidle Verlag aus dem sche Autor“, so Sabine Müller. Kundige Indonesischen ins Deutsche übertragen. Leser werden sich an ihn erinnern: Er Ungefähr ein halbes Jahr hat sie daran war für den Nobelpreis nominiert (und gearbeitet. Die Geschichte um eine Fa- mit Günter Grass befreundet). Sabine Müller ist eine von einem knapmilie, die seit dem Massaker von 1965 im Pariser Exil lebt − als im Zuge von pen Dutzend ÜbersetzerInnen, die aus Suhartos Militär-Putsch mindestens eine dem Indonesischen ins Deutsche überMillion Anhänger der kommunistischen tragen. Im letzten Jahr hatte wohl jeder Partei ermordet wurden − ist fiktiv, ori- von ihnen mehrere Werke, nicht nur entiert sich aber an den wahren Begeben- Romane, auch Theaterstücke, Comics, heiten. Die Autorin kommt mit ihrem, Gedichte und Materialien für den Messeauf verschiedenen Zeitebenen und Er- auftritt parallel zu bearbeiten. Auch das zählperspektiven aufgebauten Roman im ist sicher ein Grund für die sehr überOktober zur Buchmesse und geht danach sichtliche Anzahl an Novitäten aus dem auf Lesereise. Buchmesse-Gastland. Vielleicht löst ja Auch zwei andere Neuerscheinun- der Auftritt und die damit verbundene gen beschäftigen sich mit dem Trauma mediale Aufmerksamkeit eine stärkere von 1965. In Alle Farben rot (Ullstein) Nachfrage nach Literatur aus Indonesien begibt sich ein Familienmitglied über aus. Sabine Müller: „Wir hoffen, dass das 30 Jahre nach den Geschehnissen auf angekündigte staatliche Übersetzer-FörSpurensuche. Die Autorin Laksmi Pa- derprogramm dazu beiträgt, dass sich die muntjak ist im Hauptberuf Journalistin Literatur des Landes weiterhin verbreiwie Leila S. Chudori und auch Ayu Ut- tet. Und ich rate jedem Messebesucher,
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Arno Widmann, Frankfurter Rundschau
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editiOn GiOrGiO Vasari
.12 . 2 015
D er n eu e Roman von Michaela Gr unig! E
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Die Geschichte hinter dem Buch
Zwei ungleiche Brüder
Jetzt lieferbar!
„Tootsie“ meets „Mrs. Doubtfire“: eine warmherzige Liebesgeschichte um eine Drehbuchautorin, die sich als Seniorin verkleidet, um ihre große Liebe wiederzugewinnen.
s kommt so gut wie nie vor, dass wir hier bei Blessing den Roman eines Debütanten einkaufen, wenn das Buch noch gar nicht zu Ende geschrieben ist. Doch für ein Projekt, das im Frühjahr 2013 bei einer Lektoratssitzung zur Diskussion stand, waren wir schnell bereit, dieses Risiko einzugehen. Jan-Philipp Sendker hatte es empfohlen und den Kontakt zu dessen Autor, Stephan Abarbanell, hergestellt. Nach zwei Tagen hatten alle die Auszüge gelesen und waren unisono überzeugt: eine junge Widerstandskämpferin, ein verschollener jüdischer Wissenschaftler und eine spannende Spurensuche im Deutschland der Nachkriegszeit – das ist ein Stoff, der neugierig macht. Innerhalb der nächsten zwei Jahre entwickelte sich aus einer hundertseitigen Leseprobe der Roman Morgenland. Was mich daran von Anfang an besonders bewegte, ist, dass die allermeisten Figuren aufgrund der historischen Ereignisse nicht an dem Ort sind, an dem sie sein wollen oder an dem sie geboren wurden. Damit schlägt der Roman den Bogen in unsere Gegenwart, die gerade die größte Flüchtlingsbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt. Bei einem unserer vielen anregenden Gespräche fragte ich Stephan Abarbanell, wie er auf die Idee zu der Geschichte gekommen sei. Er erzählte mir von seinen eigenen jüdischen Wurzeln. Weit mehr als von Motiven aus seiner Familiengeschichte sei das Buch jedoch von den Brüdern Gershom und Werner Scholem inspiriert, der eine Zionist und Judaist, der andere Kommunist. Auch in Morgenland spielen zwei ungleiche Brüder eine wichtige Rolle, Elias und Raphael Lind – der eine Schriftsteller, der in den Zwanzigerjahren nach Palästina ausgewandert ist, der andere Chemiker am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin, der eine Emigration auch nach Hitlers Machtergreifung nicht in Betracht zieht und des-
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© Gele Schwab
Blessing-Lektorin Katrin Sorko berichtet, warum sie sich auf eine unfertige Geschichte eingelassen hat: Morgenland von Stephan Abarbanell
Katrin Sorko: „Der Roman schlägt den Bogen in unsere Gegenwart, die gerade die größte Flüchtlingsbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt“
sen Spur sich schließlich verliert. 1946 reist die Hauptfigur, Lilya Wasserfall, auf Bitten von Elias nach Deutschland, um Raphael zu finden. Stephan Abarbanell hat für seinen Roman akribisch recherchiert und alle Orte besucht, an denen Lilya Station macht. Die vielen Romane, Sachbücher und Biografien, die er gelesen hat, sind neben einem historischen Bildteil im Anhang aufgeführt, denn der Roman weckt das Interesse, mehr über seine Thematik zu erfahren. Durch Stephan Abarbanells detailliertes Wissen über das Setting des Romans und sein Gespür für Atmosphäre wird die Welt, wie sie 1946 aussah, vor dem inneren Auge des Lesers lebendig.
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Optimale Synergien für bestes Business
Markt & Meinung | Trends, Pläne, ...
Reiseführer
MairDumont relauncht Marco Polo
Profitieren Sie zum Saisonstart vom perfekten Zusammenspiel des starken Messetrios. Christmasworld, Paperworld und Creativeworld präsentieren mit Dekorieren, Schreiben und Basteln drei Produktwelten, die immer näher zusammenrücken. Erleben Sie ein unvergleichlich vielseitiges Angebot voller Information und Inspiration. Hier entdecken Sie die Top-Trends und Neuheiten, die Ihr Sortiment gewinnbringend erweitern. Ihr Besuch in Frankfurt lohnt sich also gleich dreifach für mehr Umsatz: ein Ticket, drei Messen, grenzenlose Vielfalt. www.christmasworld.messefrankfurt.com/tickets www.paperworld.messefrankfurt.com/tickets www.creativeworld.messefrankfurt.com/tickets
Mit 80 Bänden am Start: Ab Januar, inklusive Apps und Update-Service
MairDumont. Sechs Millionen Menschen jährlich reisen mit den handlichen Marco Polo-Büchlein. Damit kommt jeder vierte in Deutschland verkaufte Reiseführer aus Ostfildern. Nach 25 Jahren ist das Reihen-Konzept nun auf den Prüfstand gestellt und komplett überarbeitet worden. Verlegerin Dr. Stephanie Mair-Huydts: „Wir haben die Entwicklungen analysiert und festgestellt; dass die durchschnittliche Reisedauer seit Jahren stetig abnimmt und die Reisenden sich immer mehr Erlebnis und Aktivitäten in kürzester Zeit wünschen. Für diese Bedürfnisse verspricht die Reihe in ihrem Markenkern Trendsetter zu sein.“ Zwei Jahre hat man in Ostfildern am neuen Konzept gearbeitet − am Layout, aber auch an den Inhalten: „Das Kapitel Touren haben wir ganz neu erfunden. In den Touren sollen nicht wie oft üblich einfach POIs abgeklappert werden, unser Schwerpunkt liegt vielmehr auf einer großen Aktivitäten-Vielfalt.“ Zum neuen Konzept gehört auch eine kostenlose TourenApp to go, mit der die Ausflüge auf mobile Endgeräte heruntergeladen werden können. Dr. Mair-Huydts: „Dadurch weiß der Leser jederzeit, wo er sich befindet, auch offline, da das GPS auch ohne Online-Verbindung und ohne Roaming-Gebühren funktioniert. Dabei versuchen wir, die Medien perfekt zu vernetzen und nicht einfach nur das ganze Buch auf die App zu packen. Wir legen viel Wert auf die wirklich ganz einfache Nutzung.“ Und zum neuen Cover gibt es mit „Go! Die Welt wartet auf dich“ einen Claim, der „den Relaunch und die Marke widerspiegeln soll“. Im Januar kommen auf einen Schlag achtzig Bände auf den Markt; zeitgleich startet die Publikumswerbekampage, die auch eine Preiserhöhung durchsetzen soll: Mit 12,99 Euro werden die Bände einen Euro mehr kosten als bisher.
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29. 1. – 2. 2. 2016 30. 1. – 2. 2. 2016 30. 1. – 2. 2. 2016
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Kinder- und Jugendbuch
Werner Egli gründet Verlag Werner Egli: „Aravaipa bringt Geschichten, die sich wie ein Abenteuerroman lesen, sich aber hautnah in der Realität abspielen“
Aravaipa. „Seit 1965 schreibe ich Bücher. Jetzt habe ich meinen eigenen Verlag gegründet.“ Das sagt nicht ein – pardon – naiver Selbstverleger, sondern ein gestandener Autor (72), der 60 Bücher geschrieben hat, die bei einschlägigen Verlagen wie cbj, Ueberreuter, Thienemann und Scherz erschienen sind und in 17 Sprachen übersetzt wurden. Titel seiner Backlist, die es wert sind, nicht einfach vom Markt zu verschwinden, gibt es neu bei Aravaipa, aber natürlich auch Bücher anderer Autoren. „Ich betrachte meine Geschichten nicht als Ware, die je nach Lust und Laune jedem Modetrend folgend in sind oder eben nicht. Und jammern, dass Jungs nicht mehr lesen, hilft auch nichts“, meint der AutorVerleger. Wer je eine Egli-Lesung mit Jugendlichen miterlebt hat, versteht, warum er seit langem etwa 300 heiß begehrte Lesungen pro Jahr durchführt, bei denen regelmäßig Jungs vom Typ „Lesen ist was für Mädchen“ zu begeisterten Zuhörern und später vielfach zu Lesern mutieren. „Da Jungs kaum auf knutschende Vampire abfahren, bringt Aravaipa Geschichten, die sich wie ein Abenteuerroman lesen, sich aber hautnah in der Realität abspielen.“ Der Jugendroman Black Shark beispielsweise ist 2009 bei Ueberreuter erschienen und hat als Hardcover in mehreren Auflagen seinen Weg gemacht. Nun ist dieses Buch in einer neuen Aufmachung wieder
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da und dient als ein Fundament für den neuen Verlag. Hier wird erzählt, wie das Schicksal fünf junge Leute in der Wüste Somalias zusammenbringt. Egli hat es geschrieben, nachdem er mit Freunden in einem Kleinflugzeug über Somalia hinweggeflogen ist und da unten nichts sah als eine Wüste mit großen Flüchtlingslagern und kleinen Dörfern: „Wie die Menschen in dieser Einöde überleben konnten, war mir ein Rätsel. Dass sie Tag für Tag um ihr Überleben kämpfen müssen, und vielen von ihnen nur die Flucht bleibt, wenn möglich bis nach Europa, wurde mir klar.“ Was vor einigen Jahren wie ein ernstes, aber fernes Thema erschien, hat uns heute auf erschütternde Weise eingeholt. Im Unterschied zu Eglis Romanen ist Hubert Flattingers Baboon eine sanft erzählte Geschichte – über einen Jungen, ein Mädchen und einen schrulligen alten Bahnwärter mit seinem dressierten Affen. Die Leute im entlegenen Nest Peewick sind sich nie ganz sicher, wer die Abfertigung der Züge wem beigebracht hat, der Alte dem Pavian oder der Pavian dem Alten. Egli: „Eine sehr schöne und poetische Geschichte, in der ein Stück Afrika für die Seele entsteht.“ Aravaipa ist ein Wort aus der Sprache der Apachen und bedeutet ungefähr „Lachendes Wasser“. Es gibt in Arizona einen Canyon dieses Namens, der durch ein Massaker berühmt wurde, das im Jahre 1871 von weißen Siedlern an den Aravai-
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pa-Apachen verübt wurde. Egli hat sich diesen klingenden Namen als Verlagsnamen ausgesucht, weil der Aravaipa-Canyon für ihn seit jeher ein Ort der Einkehr ist. Als Kind wollte Egli immer Indianer werden; seit seiner ersten USA-Reise kommt er jedes Jahr für mehrere Wochen nach Arizona, wo er seine indianischen Freunde besucht. Daher ist der Verlagssitz neben Zürich und Freudenstadt auch Tucson. Egli wird weiterhin in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Lesereisen gehen. In Deutschland sind die Bücher über die Göttinger Verlagsauslieferung zu beziehen, in Österreich und in der Schweiz über dort ansässige Auslieferer. Die Aravaipa-Titel kommen alle als Klappenbroschur heraus; und sie werden auch als E-Books erhältlich sein. Da einige von Eglis Büchern im Unterricht eingesetzt werden, wird es zu jedem Titel Unterrichtsmaterial geben, das im Internet heruntergeladen werden kann. Eine Kombination aus Debüt und Déjàvu, die Aufmerksamkeit verdient. Die ersten vier Titel sind ab sofort lieferbar: Der letzte Kampf des Tigers, Black Shark und Aus den Augen, voll im Sinn von ihm selbst und Baboon von Hubert Flattinger. Im nächsten halben Jahr sollen vier weitere Titel folgen. Ulrich Störiko-Blume Info: www.egli-online.com oder www.aravaipa.ch
P la t z d a , h ie r k o m m t
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Zum V Voror- und Selberlesen große Hexenfreundinnen für kleine und gr oße He xenfreundinnen
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Eleni Livanios Livanios Flora Flor a Flitz Flitzebesen ebesen Geheimnis im Hexenwald Hexenwald (Bd. 1) ISBN 978-3-649-62085-3 978-3-649-62085-3 €(D) 12,95 / €(A) 13,40 / SFr 18,90
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Markt & Meinung | Novitäten
Frisch auf den Tisch Coppenrath E. Alpsten/A. Hebrock, Vincelot und das geheime Burgverlies
Egmont Comic Collection Asterix Band 36 – Der Papyrus des Cäsar
„Noch ist der Inhalt streng geheim, aber der Titel deutet bereits an: Cäsar wird im neuen Asterix-Album eine tragende Rolle spielen! Ob der große Feldherr getreu seinem Leitspruch „veni vidi vici“ diesmal eine Chance gegen die Gallier hat und welche Rolle sein geheimnisvoller Papyrus dabei spielt, das erfahren wir am 22. Oktober.“
„Vincelot und das geheime Burgverlies“, der vierte Band der Bilderbuchreihe über unseren tapferen Ritter, verspricht Gruselspaß für Klein und Groß. Tief unter Burg Drachenfels treffen Vincelot und seine Freunde auf drei dümmliche Riesen und es kommt zu einer spannenden Verfolgungsjagd. Die Geschichte zeichnet sich wieder ganz besonders durch Ellen Alpstens Sprachwitz und die lebendigen Illustrationen von Andrea Hebrock aus. Und auch erwachsene Vorleser kommen nicht zu kurz: Es gibt jede Menge Bezüge zu Klassikern aus der Literatur, der Märchenwelt und der antiken Mythologie zu entdecken, durch die aber auch Kinder bereits erste Motive bekannter Texte kennenlernen.“ Theresa Wegener, Lektorin
HarperCollins Karin Slaughter, Pretty Girls
Wolf Stegmaier, Programmleitung
„Kaum jemand versteht es wie diese niederländische Meisterin, leicht und anschaulich, mit Humor und Esprit spannende Geschichten zu erzählen und wie nebenbei die innersten Abgründe, Verletzungen und Ängste der Menschen freizulegen, von denen sie erzählt. Außerdem, und das beweist ihr neuer Roman, kann Enquist tatsächlich Musik in Worte fassen – wunderbar!“
„Du glaubst, du kennst den Menschen, mit dem du dein Leben teilst. Doch plötzlich entdeckst du etwas, das nicht in dieses Bild passen will ... eine Kleinigkeit, unbedeutend, doch du kannst sie nicht vergessen. Und dann hörst du die selbstverständlichen Sätze, die er sagt, mit einem anderen Ohr. Misstrauen beschleicht dich, ganz langsam, wie Kriechstrom dringt er in dich ein und setzt dich unter Spannung. Und irgendwann hast du Todesangst! Pretty Girls von Karin Slaughther ist genau so ein Buch: knallhart, psychologisch, packend – und unberechenbar. Ein Meisterwerk!“
Christine Popp, Lektorin
Claudia Wuttke, Gesamtprogrammleitung
Luchterhand Anna Enquist, Streichquartett
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Arche Atticus Lish, Vorbereitung auf das nächste Leben
„‚Die wohl schönste und unsentimentalste Liebesgeschichte dieses Jahrzehnts‘, schrieb die New York Times im letzten November und machte diesen erstaunlichen Debütroman mit einem Paukenschlag zum Buch des Jahres. Und was für eine aktuelle Geschichte: Eine illegale Migrantin aus China und ein traumatisierter Irakkriegsveteran begegnen einander in New York, verlieben sich und kämpfen mit dem Leben. Die Lektüre ist wie ein Rausch. Ein Gegenwartsrausch. Für mich ist dies der große Roman nicht nur über die verletzte Seele Amerikas, sondern der ganzen Welt.“ Ulrike Ostermeyer, Verlagsleitung
dtv Sasha Abramsky, Das Haus der zwanzigtausend Bücher
„Chimen Abramskys ganze Leidenschaft galt der Welt der Ideen, seine Bibliothek gehörte zu den bedeutendsten Sammlungen Englands. Doch war er kein Luftmensch. Gemeinsam mit seiner Frau Miriam führte er einen Salon, in dem Abend für Abend eine illustre Gästeschar lebhaft diskutierte. In seinem berührenden Memoir lädt Sasha Abramsky den Leser in das Haus im Hillway ein, in dem lediglich die Badezimmer bücherfreie Zonen waren: Raum für Raum wird das bewegte Leben Chimen Abramskys lebendig – und weckt im Leser die Sehnsucht nach dem Geruch alter Bücher und Sammlerleidenschaften.“ Hella Reese, Lektorin
J BES ETZT TEL LEN !
Markt & Meinung | Novitäten
... im Oktober. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl
ES GIBT
Droemer Andrea Sawatzki, Der Blick fremder Augen
SO TAGE, DA
„Als Schauspielerin beobachtet Sawatzki ständig Menschen und speichert ihre Eindrücke – ein wertvoller Fundus für ihr Schreiben. So gelingt ihr das beklemmende Psychogramm einer gequälten Seele. Als Pendant dazu schafft sie in der Kommissarin Melanie Fallersleben eine beeindruckende Ermittlerfigur, die stark genug ist, auch weitere Bücher zu tragen. Eine Lektüre, die mich zutiefst bewegt und in ihren Bann geschlagen hat und Lust macht auf die nächsten Bände dieser Reihe!“
SOLLTE MAN EINFACH
Knaur Michael Tsokos, Zerschunden
„Lektoren behaupten von neuen Thrillern gern, sie seien hervorragend recherchiert. Dies kann ich mir bei Tsokos sparen: Die Fälle der neuen, hochspannenden Serie, die der Professor für Rechtsmedizin zusammen mit Andreas Gößling schreibt, sind ausnahmslos selbst erlebt bzw. basieren auf authentischem Material. Im ersten Band geht es um einen europaweit agierenden Serienkiller, der in der Nähe von Flughäfen zuschlägt und seine Opfer mit mysteriösen Parolen beschriftet ... gut zu wissen, dass der Mann heute lebenslänglich hinter Gittern sitzt!“ Carolin Graehl, Lektorin
C.H. Beck N. D. Kristof/S. WuDunn, Ein Pfad entsteht
„Ein Buch, das so erschütternd wie beglückend ist. Aus unmittelbarer Nähe schildern die beiden Pulitzer-Preisträger die unfassbare Ungerechtigkeit, die große Teile der Menschheit zu einem Leben im Elend verdammt. Beim Lesen ist man ständig von zwei Impulsen ergriffen: unbedingt weiterlesen – oder aufstehen und sofort etwas tun! Stefanie Hölscher, Lektorin
ISBN 978-3-95649-201-3 |304 Seiten | 9,99 € [D]
Andrea Müller, Programmleiterin
IM BETT BLEIBEN...
Insel Lucy Foley, Die Stunde der Liebenden
„Von London über Paris und Korsika nach New York und über ein halbes Jahrhundert erstreckt sich dieser Roman, der von zwei Menschen erzählt, die vom Schicksal zusammengeführt und von den Umbrüchen der Zeit getrennt werden; von einer Liebe, die noch Generationen später fortlebt. Ein satter Schmöker, ein atmosphärisch dichter und bewegender Roman, Figuren, die einem ans Herz wachsen: Mein Lieblingsbuch des Herbstes!“ Katrin Trometer, Lektorin
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Rückblick | Die Ereignisse der Branche im September
News
Hugendubel bei Karstadt
Shortlist zum Deutschen Buchpreis 16. September – Die Finalisten stehen fest: Die Jury hat sechs Romane für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2015 ausgewählt. 27. August – Karstadt kooperiert mit Hugendubel und baut bundesweit ein Shop-in-Shop-Konzept für Bücher aus. Bisher betreibt Hugendubel 17 eigenständige Filialen in Karstadt-Warenhäusern. Insgesamt wird sich dann die Präsenz von 17 auf 37 Hugendubel-Shops erhöhen. Bis zum Ende dieses Jahres sollen in bis zu 20 Karstadt-Häusern neu gestaltete, rund 30 qm große Hugendubel-Abteilungen eröffnet werden. „Mit den neuen shop-in-shops wollen wir all jenen Kunden entgegenkommen, die es einfach und unkompliziert wollen und sich ohnehin auf die Hugendubel-Vorauswahl verlassen. All jene Hugendubel-Kunden, die die Auswahl und Beratung durch unsere Buchhändler vor Ort schätzen, werden diese selbstverständlich auch weiterhin in unseren bundesweit rund 90 Filialen vorfinden“, erklärt Maximilian Hugendubel, geschäftsführender Gesellschafter, die Entscheidung.
Lob der guten Buchhandlung 23. September – Mit dem exklusiven Buch Lob der guten Buchhandlung von Mark Forsyth wollen die S. Fischer Verlage die Woche der unabhängigen Buchhandlungen vom 14. bis 22. November unterstützen: Alle teilnehmenden Buchhandlungen können das Buch ihren Kunden schenken. „Eigentlich hatten wir geplant, dieses Buch dem Handel erstmals zum Welttag des Buches zur Verfügung zu stellen“, sagt Fischer-Vertriebschefin Sabine Bischoff (Foto), die für BuchMarkt extra einen Dummy gebastelt hat, „doch als wir mit den WUB-Organisatoren sprachen, kam die Idee auf, schon diese großartige Initiative zu unterstützen.“
C. Funke gründet Verlag 16. September – Cornelia Funke will für ihre Bücher in den USA und in Großbritannien den Verlag Breathing Books gründen, weil sie sich mit ihrem Verlag überworfen hat. Die Bestseller-Autorin will jährlich zwei bis vier Bücher veröffentlichen.
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Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen (Knaus, August 2015) Rolf Lappert: Über den Winter (Hanser, August 2015) Inger-Maria Mahlke: Wie Ihr wollt (Berlin Verlag, März 2015) Ulrich Peltzer: Das bessere Leben (S. Fischer, Juli 2015) Monique Schwitter: Eins im Andern (Droschl, August 2015) Frank Witzel: Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manischdepressiven Teenager im Sommer 1969 (Matthes & Seitz, Februar 2015)
Nicolai führt Dittrich weiter
Blank remittiert für Hugendubel
1. September – Zum 25. Jubiläum geben die Verleger Volker Dittrich und Gerrit Schooff bekannt, dass sie die Geschäfte zum 1. Januar 2016 an den Berliner Nicolai Verlag übergeben. Andreas von Stedman wird Namen und Programm des Dittrich Verlags übernehmen und als reines belletristisches Imprint fortführen und ausbauen. Das Frühjahrsprogramm 2016 wird bei Nicolai erscheinen. Unter dem Dittrich-Label werden zukünftig alle belletristischen Titel von Nicolai publiziert. Erfolgreiche Sachbuchtitel des Dittrich Verlags sollen neu bei Nicolai angeboten werden.
1. September – Hugendubel und das Großantiquariat BuchVertrieb Blank GmbH haben eine umfangreiche Kooperation für die Remittendenbearbeitung geschlossen: Ziel beider Unternehmen sei es, „unnötige Transport- und Logistikkosten für Verlage sowie den Buchhandel einzusparen und zeitaufwendige Abläufe zu verschlanken“. Nach einer Testphase im Frühjahr wird ab Herbst der BuchVertrieb Blank für sämtliche Filialen von Hugendubel alle Remissionen bearbeiten.
Hotlist steht 1. September – Die Verlage, deren Bücher auf die Hotlist 2015 gewählt wurden, haben jetzt die Chance auf die Verlagspreise der Hotlist, die zur Frankfurter Buchmesse, am Freitag, 16. Oktober, 21 Uhr im Literaturhaus Frankfurt verliehen werden. Argument Merle Kröger: Havarie Edition Korrespondenzen Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki: Tumor linguae Eichenspinner Verlag Rauni Magga Lukkari / Inger-Mari Aikio-Arianaick: Erbmütter – Welttöchter Engeler Verlag Arno Camenisch: Die Kur Kein & Aber Dinaw Mengestu: Unsere Namen kookbooks Monika Rinck: Risiko und Idiotie Peter Hammer Sifiso Mzobe: Young Blood
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Spector Books Heike Geißler: Saisonarbeit Verbrecher Verlag Anke Stelling: Bodentiefe Fenster Wallstein Kai Weyand: Applaus für Bronikowski Der Hauptpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und würdigt die verlegerische Leistung. Das gilt ebenso für den zusätzlich verliehenen Melusine-HussPreis, der mit einem Druckgutschein im Wert von 4.000 Euro dotiert ist, gestiftet von der österreichischen Druckerei Theiss. Der Jury gehören an: Alexandra von Arx (Kulturjournalistin und Literaturveranstalterin, Bern), Osama Ishneiwer (Dozent Deutsche Literatur, Mediacampus, Frankfurt), Harald Klauhs (Literaturredakteur, Die Presse, Wien), Michael Sacher (Buchhandlung G. Hornung, Unna), Dorothea von Törne (Literaturkritikerin, Berlin).
Das Buch zum TV-Hund
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Mairdumont Ventures 15. September – Die Mediengruppe Mairdumont baut ihre Venture-Aktivitäten aus und gründet ein hundertprozentiges Tochterunternehmen Mairdumont Ventures GmbH. Das neue Unternehmen wird am zentralen Standort der Gruppe in Ostfildern und in Berlin sitzen und sich auf digitale Wachstumsunternehmen rund um das Thema Reisen fokussieren.
17. September – Die Mayersche Buchhandlung wird als neuer Partner die tolino-Allianz verstärken, zu der bislang schon die Buchhändler Thalia, Weltbild, Hugendubel, Club Bertelsmann, Libri und die Deutsche Telekom als Technologie- und Innovationspartner für Geräte und das „offene Ökossystem“ gehören. Ab Oktober wird die Mayersche – ebenso wie der süddeutsche Buchhandelsfilialist Osiander – der Allianz zugehörig sein.
Beschwerde über Audible 21. September – Der Börsenverein wirft Amazon und dessen Tochter Audible GmbH den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung beim Vertrieb digitaler Hörbücher vor. In Schreiben an das Bundeskartellamt und die EU-Kommission hat sich der Verband deshalb über das Verhalten dieser Unternehmen beschwert.
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ISBN 978-3-86941-589-5
Kristin Rotter Kristin Rotter, bislang Lektorin im Sachbuch-Programm bei Piper, wechselt zum 1. September in die gleiche Position zum Berlin Verlag. (27.8.) Hans Georg Selge / Lisa von Zobeltitz Das Kommunikationsteam der Stiftung Lesen steht unter neuer Leitung. Hans Georg Selge leitet seit Anfang August das Team und ist für die Markenentwicklung verantwortlich. Lisa von Zobeltitz koordiniert die Pressearbeit. (27.8.)
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Andreas Auth / Beate Varnhorn Andreas Auth, seit 2002 Geschäftsführender Direktor der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft (WBG), verlässt das Unternehmen. Der Geschäftsführende Vorstand wird dem Gesamtvorstand Dr. Beate Varnhorn für die kommissarische Übernahme Auths Aufgaben vorschlagen. Sie verantwortet seit 2012 das Gesamtprogramm der WBG-Verlage. Auth war
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Anna Lena Rosenthal Seit 1. September ist Anna Lena Rosenthal (34) im Vertrieb des Heel Verlags tätig. Sie soll maßgeblich für die Betreuung des Buchhandels zuständig sein. (2.9.)
seit 1994 bei der WBG in verschiedenen Positionen tätig. (27.8.)
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klein!
Diana Timm / Susanne Schettler Diana Timm (47 – Foto l.) ist neue Leiterin IT für alle internationalen Verlage der Verlagsgruppe Peter Lang. Timm war u.a. bei WEKA, Kopotek und Taylor & Francis im Bereich Medien und IT beschäftigt. Sieben Jahre war sie bei der arvato Systems GmbH, zuletzt als Leiterin strategischer Vertrieb Medien tätig. Susanne Schettler (48) leitet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Peter Lang. Sie folgt auf Andrea Frey, die andere Aufgaben im Unternehmen übernommen hat. (27.8.)
Martin Zeiser Martin Zeiser (50) ist seit dem 1. September GesamtVertriebsleiter des frechverlags in Stuttgart. Zeiser folgt auf John Dieckmann, der das Unternehmen bereits im Juni verlassen hat und seither für den Thienemann Verlag tätig ist. (28.8.) Silke Roß Silke Roß, bisher Leiterin der Abteilung PR & Marketingkooperationen im frechverlag, startet ab 1. September als Marketingleiterin. (28.8.) Saskia Templin Saskia Templin leitet seit 1. Juli den digitalen Geschäftsbereich des frechverlags in Nachfolge von Nico Wutschijewitsch. (28.8.)
112 Seiten | Hardcover 25,00 € (D) | ISBN 978-3-8489-0097-8
Matthias Limbeck Matthias Limbeck, seit 1. August 1999 Geschäftsführer bei Reed Exhibitions in Österreich, hat sich entschieden, neue Wege zu gehen und ist Ende August aus der Unternehmensgruppe (verantwortlich u.a. für die Buch Wien) ausgeschieden. (28.8.) Ilhan Aksoycan / Rüdiger Salat / Johann Kempe Die Hauptversammlung der Klopotek AG hat Ilhan Aksoycan als Vorsitzenden des Aufsichtsrats bestätigt und Dr. Rüdiger Salat und Dr. Johann Kempe neu in den Aufsichtsrat berufen. Aksoycan, von 2000 bis 2009 als CTO/CIO weltweit für Wolters Kluwer NV tätig, ist seit 2009 strategischer Berater und Interims-Manager in den Bereichen Publishing, IT, Innovation, Mergers & Acquisitions und Investments. Kempe leitet als Mitglied der Geschäftsleitung seit Oktober 2014 den Bereich Technologie und Business Development des Verlags C.H. Beck. Salat, bis 2013 in der Geschäftsführung der Holtzbrinck Publishing Group und seither als Berater in der Medienindustrie tätig, ist seit 2015 Vorstand der Facultas Verlags- und Buchhandels AG. (1.9.)
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Christiane Schneider Christiane Schneider übernimmt zum 15. September die Leitung des Suhrkamp Theaterverlags. Frank Kroll, der bisherige Leiter, hat sich mit einer Agentur selbständig gemacht und wird künftig die Hörspielund Filmrechte auch des Suhrkamp Verlags vertreten. (2.9.) Jana Bialluch Seit 1. Juli ist Jana Bialluch (35) neue Leiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Literaturwerkstatt Berlin. Zuvor war sie rund fünf Jahre als stellvertretende Pressesprecherin der Technischen Universität Berlin tätig. (3.9.)
Petra Trültzsch / Ina Feist Petra Trültzsch (55 – Foto r.), Leiterin Rechte und Lizenzen bei Delius Klasing, beendet nach 25 Jahren ihre Tätigkeit für das Bielefelder Medienunternehmen. Sie scheidet zum 31. Oktober auf persönlichen Wunsch aus dem Berufsleben aus. Ihre Nachfolgerin ist Ina Feist (41 – Foto l.) (3.9.) Marion Bluhm Am 15. September hat Marion Bluhm die neue Position der Vertriebsleitung bei Rowohlt übernommen. Sie soll die Vermarktung der RowohltBücher optimieren und gemeinsam mit Marketingleiterin Stefanie Karkheck im Markt erfolgreich durchsetzen. Unterstützt wird Bluhm durch Elisabeth Hardeland, die weiterhin die Verkaufsleitung inne hat. (3.9.) Heike Kronenberg Seit 1. September 2015 verstärkt Heike Kronenberg die Presseabteilung von Bastei Lübbe. Sie vertritt Ragna Sieckmann während ihrer Elternzeit und ist als PR-Referentin für das Sachbuchprogramm von Bastei Lübbe zuständig. (8.9.) © Olivier Favre
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Susanne Böttcher / Stephan A. Effertz Der Rheinwerk Verlag (ehemals Galileo Press), hat zum 1. September eine Neuordnung und Er-
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Nachruf Georg Rieppel
Heilen und Vergiften: geheimes Wissen, spannende Geschichten mit historischen Abbildungen zu jeder Pflanze in Originalgrösse.
Am 1. September ist Georg Rieppel im Alter von nur 65 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in Wehrheim bei Frankfurt gestorben. Er war seit 2009 Mitglied der Geschäftsleitung von Klett-Cotta und Gründer sowie Geschäftsführer der PBM GmbH. Ein Nachruf auf unseren Freund von Felicitas Feilhauer: „Egal was er tat: seine Energie war unerschöpflich. Lesen, Skilaufen, Bergsteigen, Klavierspielen, Tanzen und natürlich seine Arbeit. Vor zwei Monaten ist er 65 geworden und trotz seiner Krankheit schien kein Ende in Sicht und seine eigenen Pläne, private wie berufliche, reichten weit in die Zukunft. Dabei war er alles andere als verbissener Arbeiter. Was er machte, machte er voller ansteckender und mitreißender Lust, und wenn er über Bücher oder ein neues Projekt redete, konnte man sich dem auch dann kaum entziehen, wenn man seine Meinung nicht teilte. Gerade, weil man nicht mehr so viele Menschen mit dieser Begeisterungsfähigkeit kennt, unterwarf man sich seinem Elan fast freiwillig. Die Zahl der Autoren, die von dieser Begeisterungsfähigkeit profitiert haben bei Piper, C.H. Beck, Suhrkamp, Herder oder Klett-Cotta – sind Legion. Zuletzt hat er für seine vielen Freunde und wir für ihn Feste auf der Buchmesse geplant. Sie werden nicht mehr stattfinden können. Gestern Abend ist Georg Rieppel bei seiner Familie im Taunus gestorben. Er ist einer, der der Branche wirklich fehlen wird. Nicht nur seine Freunde werden ihn vermissen.“
192 S., geb., € 39.90
Traditionelles Wissen neu entdeckt und aktualisiert: ein Hausmittelschatz für alleTierhalter. 248 S., br., € 29.90 978-3-258-07936-3
Von Kupfer bis Plutonium, von Mineralien bis zu Perlmutt und Erdöl: 50 Erdschätze als bedeutende Elemente der Welthistorie. 224 S., geb., € 29.90 978-3-258-07883-0
weiterung der Geschäftsführung vorgenommen: Susanne Böttcher übernimmt die verlegerische Geschäftsführung von Tomas Wehren, und Stephan A. Effertz, bislang Marketingleiter, rückt auf zum Geschäftsführer für die Bereiche Marketing und Vertrieb. Rainer Kaltenecker beschränkt sich künftig auf die kaufmännische Geschäftsführung, und Tomas Wehren wird innerhalb der Geschäftsführung für Strategie und Softwareentwicklung zuständig sein. (8.9.)
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Krimigeschichten, die ganz nebenbei Naturwissen vermitteln: so macht Bücherlesen Kindern Spaß! 128 S., kart., € 24.90 978-3-258-07912-7
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Markt & Meinung | Leute mit Ideen
Wie das Berliner Literaturfestival seinen eigenen Kanon schafft
Bibliothek der außergewöhnlichen Bücher Erich Kästner sei ein Held, sagte der britische Schriftsteller Frank Cottrell Boyce bei der 15. Ausgabe des Internationalen Literaturfestivals Berlin und legte allen jungen Lesern Emil und die Detektive ans Herz. Kästners Roman steht in diesem Jahr neben vielen anderen Titeln in einem Regal mitten in der Kassenhalle des Hauses der Berliner Festspiele, dem Hauptveranstaltungsort des Literaturfestivals. „Das außergewöhnliche Buch“ heißt die Ausstellung, die
sich Christoph Rieger, der Programmleiter der Sparte Internationale Kinder- und Jugendliteratur, ausgedacht hat. „Welches außergewöhnliche Buch sollten Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene unbedingt lesen?“ Diese Frage schickt er jährlich an seine Festivalgäste. Die Empfehlungen, die ihm dann ins Haus flattern, werden während des Festivals in der Bibliothek für junge Leser ausgestellt – in
Christoph Rieger, Frank Cottrell Boyce: Präsentieren ein Regal, das sich immer weiter füllt mit Lesetipps für junge Leser, die das Internationale Literaturfestival Berlin besuchen
der Originalsprache sowie in deutscher Übersetzung. Eine Idee, die sich in der Buchhandlung gut umsetzen lässt, auch in Kooperation mit Bibliotheken oder Literaturhäusern: Lesungsgäste sind sicher gern bereit, ihre Tipps zu hinterlassen. Beim 15. Internationalen Literaturfestival Berlin hat sich David Almond in diesem Jahr für Die Abenteuer des Pinocchio von Carlo Collodi und Enrico Mazzanti entschieden, Roddy Doyle empfiehlt Danny oder Die Fasanenjagd von Roald Dahl, Navid Kermani das Hörbuch Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser von Ernst H. Gombrich, und Edward van de Vendel wünscht Monsieur Matisse und seine fliegenden Scheren viele Leser. Im Laufe von vier Jahren ist eine ansehnliche Bibliothek für junge Leser entstanden, die auch auf der Website des Literaturfestivals abrufbar ist. Frank Cottrell Boyce war zur Lesung seiner Fluchtgeschichte Der unvergessene Mantel angereist. Überhaupt stand das Schicksal von Flüchtlingen im Fokus des Festivals, was sich auch in der Sparte Internationale Kinder- und Jugendliteratur spiegelte: Die Norwegerin Ingeborg Kringeland Hald, die zum ersten Mal außerhalb ihres Heimatlandes auftrat, hatte Vielleicht dürfen wir bleiben im Gepäck. Riad Sattouf, ehemaliger Zeichner für „Charlie Hebdo“, stellte Der Araber von morgen – eine Kindheit im Nahen Osten vor und Navid Kermani Ausnahmezustand. Reisen in eine beunruhigte Welt. Für Aufmerksamkeit sorgte auch der Mexikaner Javier Martinez Pedro, der sein Leporello migrar vorstellte. Auf einem Schwarz-Weiß-Tafelbild von fast 1,40 Meter Länge erzählt er die Geschichte einer Flucht von Mexiko in die USA. Das Buch – mit wenig Text von José Manuel Mateo – wurde 2012 mit dem Bologna Ragazzi Award in der Kategorie „New Horizons“ ausgezeichnet. Pünktlich zum Beginn des Festivals ist eine zweisprachige Ausgabe, übersetzt aus dem Spanischen von Ilse Layer, im Berliner Verlag Edition Orient erschienen. Margit Lesemann
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Holger Ehling kommentiert
Lizenzgeschäfte – der Heilige Gral der Buchmesse könnte ein wenig mehr Glanz vertragen
Alljährliche Ruhestörung
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s ist Oktober, und wir alle blicken auf die alljährliche Ruhestörung in der nicht besonders großen Stadt am Main. Falls Sie den Weg hierher schaffen, dann sehen Sie doch einmal zu, dass Sie mehr erkunden als nur den Weg vom Bahnhof zum Messegelände. Besuchen Sie doch auch einmal unsere kleine „Büchermeile“ in der Berger Straße: zwischen Bethmannpark und Uhrtürmchen warten in einem halbdutzend Buchläden die Kolleginnen und Kollegen auf Sie. Die Frankfurter Buchmesse, das haben wir alle gelernt, ist für das Lizenzgeschäft in unserer Branche das, was der Heilige Gral einst für die Ritter der Tafelrunde war – alle jagen danach, nur wenigen wird die Gnade zuteil, den richtig großen Deal zu machen. Das diskrete Ploppen von Champagnerkorken im Agentenzentrum dient heutzutage eher der Druckbetankung der Gesprächspartner als dem Feiern großer Abschlüsse. Natürlich werden heute auch die Lizenzgeschäfte in der Buchbranche nicht mehr allein auf den großen Treffen in Frankfurt, London oder Bologna gemacht: Verhandelt wird per Mail und Mobiltelefon. Die Buchmessen sind deshalb inzwischen vor allem wichtige „Milestones“ in einem Projektplan und Anlass, das weitere Vorgehen abzustimmen. Echte Deals, denen nicht monatelange Verhandlungen oder wenigstens geheimnisvolle Präsentationen vorhergegangen sind, bilden die Ausnahme.
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chon vor gut 20 Jahren hatte die Frankfurter Buchmesse, seinerzeit noch unter der Ägide von Peter Weidhaas, den Versuch unternommen, einen internationalen elektronischen Rechtekatalog auf die Beine zu stellen und diesen zu einer Transaktionsplattform auszubauen. Das ging daneben, ebenso wie der Anlauf des mit viel Start-up-Geld (es war die Zeit der
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mer noch sehr personenbezogen ist. Und – ein Schelm, wer Böses dabei denkt – zum anderen haben die handelnden Personen wohl auch geringes Interesse daran, sich selbst überflüssig zu machen, nur weil ihre Arbeit grundsätzlich elektronisch und ohne menschliches Zutun abgewickelt werden könnte. Und so kommen zu den großen Internetblase) ausgestatteten US-Kon- Rechtemessen weiterhin die Literaturkurrenten Rightscenter.com. Ich erinne- agenten und Verlags-Rechteleute in Masre mich noch an einen Versuch, während sen – allein in Frankfurt sind es um die 300 der Buchmesse die Rechte für ein paar Agenturen, die sich im „LitAg“ einmieten, englischsprachige Titel im Internet zu dem „Herz“ des internationalen Teils der auktionieren. Nichts passierte, am Ende Buchmesse. Das ist erfreulich und macht boten Strohmänner 1.000 US-Dollar pro hoffen, dass beim seit Jahren andauernden Titel, wohl wissend, dass ihr Angebot im Ausstellerschwund eine Art Boden gefunden ist. Dann verhandelt mal schön! Vielleicht haben ja die deutschsprachigen Rechteverkäufer in diesem Jahr auch mehr Erfolg als in den vergangenen Jahren – wenn man sich die Statistiken über die Lizenzverkäufe ins Ausland anschaut, wie sie in Buch und Buchhandel in Zahlen veröffentlicht sind, wäre das auch dringend nötig. Zugegeben, der absolute Verkaufsrekord aus dem Jahr 2007, als 9.225 Lizenzen verkauft wurden, wurde ausgerechnet im Jahr vor dem Bankencrash aufgestellt. Erst 2010 wurde die 8.000er-Marke wieder geknackt, seither geht es stetig bergab: 2014 fanden nur Internet zwar sichtbar sein, aber nicht noch 6.443 Lizenzen für deutsche Bücher angenommen werden würde. Die US- den Weg ins Ausland, das ist nur knapp amerikanischen Projektpartner ließen mehr als im Krisenjahr 2009 und deutlich eine Pressemitteilung schreiben, in der weniger als 2003. es hieß, die Auktion habe jeweils „vierstellige Angebote“ ergeben. Irgendwie ist ie seit vielen Jahren ist Chidie mir beim Versand an die Redaktionen na der beste Absatzmarkt für dann allerdings verloren gegangen. Mit deutsche Lizenzen (938) vor Technik habe ich es schließlich noch nie- Frankreich (334), das in den vergangenen mals so gehabt … Happy Days! Jahren eigentlich stets mittlere bis hinteBis heute gab und gibt es immer wieder re Plätze unter den Top-Ten der Lizenzhoffnungsvolle Anläufe, vor allem Neben- partner einnahm. Als großer Erfolg wird rechte und Kleinlizenzen elektronisch zu auch immer wieder bejubelt, dass der Livermitteln und zu verkaufen. Erfolgsge- zenzverkauf in die englischsprachigen schichten wurden da bislang allerdings Märkte angezogen hat: Insgesamt 450 nicht geschrieben. Was wohl daran liegt, mal wurde 2014 ein deutsches Buch zur dass zum einen das Rechtegeschäft im- Übersetzung angekauft. Allerdings werHolger Ehling Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia
»Echte Deals, denen nicht monatelange Verhandlungen oder wenigstens geheimnisvolle Präsentationen vorhergegangen sind, bilden die Ausnahme «
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den dort die Großproduzenten USA und Großbritannien zusammengezählt, samt der Commonwealth-Länder – wirklich aussagefähig ist die Zahl deshalb nicht. Interessanter wird es, wenn man sich das Abschneiden der einzelnen Sachgruppen anschaut: Kinder- und Jugendbücher bleiben die unangefochtenen Champions mit 2.362 verkauften Lizenzen, vor Belletristik (1.197) und Ratgebern (815). China kaufte 428 Kinder- und Jugendbücher, aber nur 29 belletristische Titel. Im englischsprachigen Bereich kamen nur 50 Kinder- und Jugendbücher und 67 belletristische Titel zusammen. Sowohl China als auch die englischsprachigen Länder schlugen dagegen bei Naturwissenschaft & Technik verhältnismäßig stark zu, Ratgeberverlage hatten vor allem in Russland Freude.
Foto: Tommy Clarke
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Der Erfolgsroman aus England – erscheint in über 16 Ländern
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Lucy Foley Die Stunde der Liebenden Roman. Aus dem Englischen von Christel Dormagen und Brigitte Heinrich 460 Seiten. Klappenbroschur. € 14,99 (D)/€ 15,50 (A) (978-3-458-36107-7)
Auslieferung: 19. Oktober 2015
»Eine dramatische Liebesgeschichte. Mitreißend und bewegend.« Katherine Webb Foto: Guylain Doyle / Getty Images
ugegeben, das ist jetzt ein wenig viel Zahlensalat. Aber: Immer wieder hören wir, dass deutschsprachige Literaten in den USA und Großbritannien Beachtung finden. Die statistischen Daten sagen etwas anderes aus: Das Interesse an Belletristik aus Deutschland ist da nach wie vor verschwindend gering. Den 67 Übersetzungen aus dem Deutschen ins Englische stehen im vergangenen Jahr 2.635 Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche gegenüber. Trotz aller Anstrengungen in den vergangenen Jahren hat sich in dieser Beziehung rein gar nichts geändert. Mir stellt sich deshalb die Frage, ob nicht bei der Übersetzungsförderung ein paar Stellschrauben justiert werden sollten. Fast alle Mittel fließen in die Belletristik, die höchst erfolgreichen Kinder- und Jugendbücher werden zwar beklatscht, aber nicht wirklich beherzt promotet; Sachbücher, Ratgeber und Wissenschaft fallen fast komplett unter den Tisch. Aber, so wohl der Gedanke, bei der Belletristik geht es um die „Kultur“. Da darf man nicht kürzen ...
inseltaschenbuch
Mayers Almanach
Maulwurf im Warenkorb Bestenliste des Monats: Die allerbesten Buchmesse-Momente Am Aufbautag Bier und Zigaretten in leeren Hallen zu sich nehmen Nicht allzu lange hinstarren bei halbnackten Cosplayern und -Playerinnen Der erste Hot Dog, den man jedes Jahr isst Alkohol am Vormittag Dieser fantastische, seltene Moment, wenn Du jemanden triffst und sofort seinen Namen weißt! Oh mein Gott – das ist ja jedes Jahr dasselbe, aber ich würde es nie zugeben. Kartenduell, und ich habe die schönere Visitenkarte Die tolle, neue Rolltreppe, die einen fast wie der Blitz von der Agora in die Mitte von Halle 3.1 befördert! Echt jetzt! Da steht eine Rolltreppe! Einfach so! Oh je, ich habe mich hingesetzt. Ich werde nie wieder aufstehen.
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ie wissen, was CreateSpace ist? Das ist kein Erholungscamp der NASA, sondern Amazons Hausverlag. Amazon hat einen Verlag, und der beliefert nur Amazon. Sie nennen diesen Verlag CreateSpace, und der Verlag nennt sich selbst eine SelfPublishing-Plattform. Was es mich juckt? Amazon hat CreateSpace-Titel immer vorrätig, und ich nicht. Mittlerweile kriegen die Kunden mit, dass es Titel gibt, die nur Amazon hat. Mittlerweile schaffen es CreateSpace-Titel genau so wie alle anderen in die Feuilletons und in die Buch-Rubriken, sie werden also empfohlen, besprochen, sie sind nun da in der Wahrnehmungslandschaft der Leser. Also gucken die bei Amazon nach, und da steht: lieferbar, an Lager, ist mit der nächsten Post portofrei im Haus. Nun will der Kunde ja mich unterstützen und nicht Amazon und kommt mit allen nötigen Informationen zu mir: 7,90 Euro, ohne Porto, ein schönes Buch, hier, sogar eine ISBN. Meine Alarmglocken gehen sofort an, meine Spinnensinne klingeln, eine Nuller-ISBN, also 978-0, und ein deutscher Titel? Das ist einer von Amazons CreateSpace-Titeln. Was sage ich dem Kunden jetzt? Dass er sich den im Netz selber bestellen muss, oder kümmere ich mich schweigend und nichtsverdienend darum und gewinne wenigstens moralisch? Das hält jede Buchhandlung anders, und dieses Thema füllt die Foren und Glossen. Aber
Schau genau! Buch-Cover auf den Punkt
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Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche
wie sähe denn der offizielle Weg aus? Wenn CreateSpace ein Verlag ist, müsste er doch auch mich beliefern! Also so richtig zu Buchhandelskonditionen! Also versuche ich, mich dort als Händler zu registrieren. Das geht. Es ist nicht leicht, denn die wollen viel Papierkram sehen. Aber ich wollte sehen, ob Amazon tatsächlich mit mir zusammenarbeiten will. (Will es am Ende nicht.) Also schickte ich brav meine Unterlagen und machte alle nötigen Angaben, die mich als waschechten Buchladen auswiesen. Nach ein paar verwirrten Mails hieß man mich als neuen Kunden willkommen. Es war soweit, ich war Buchhandelskunde bei CreateSpace! Wahrscheinlich der einzige neben Amazon. Hieß das, dass ich nun auch schnell und günstig an solche Titel kam, auch noch mit Buchhändlerrabatt? Nun, sagen wir so: Der Rabatt ist sogar das erste, was man angeboten bekommt, denn es ist auch so ziemlich das einzige. Für einen deutschen 7,90-Euro-Titel hätte ich 5,90 Euro zu bezahlen. Also um die 25 Prozent, das ist ja fast Cornelsen! Aber nun kommt die Pointe aus Seattle bzw. South Carolina:
DIE BILDBANDSENSATION VON MICHAEL MARTIN!
Wohltat des Monats: Auf den Hund gekommen Vielen lieben Dank, Libri, dass wir in den ganz harten Monaten der ganz argen Schulbuchlieferungen die komplette Lieferung zentnerweise immer mit Rollwagen bekommen haben – viele Rücken danken Euch das. Danke.
Trend des Monats: Kluge Titelwahl bei Hanser
Michael Martin PLANET WÜSTE 29@35 cm | gebunden mit SU | 448 Seiten mit 400 farbigen Abbildungen und Karten € [ D ] 49,95 [ A ] 51,40 | 978-3-86873-709-7 Erschienen am 17. September
(... oder wussten die gar nicht, dass „Change“ auch „Kleingeld“ heißt?)
Grandiose Aufnahmen aus über 40 Expeditionen zeigen die Eis- und Trockenwüsten unseres Planeten, wie man sie noch nie gesehen hat!
CreateSpace liefert nur von Amerika aus; über blöde Kunden aufrege, die mich fraich habe die Wahl zwischen acht Wochen gen, ob ich ein Buch nicht bei Amazon Lieferzeit oder 15 Dollar Porto. bestellen kann. Und jetzt hat Amazon Ich habe als nächstes höflich darauf es mit seiner Briefkastenfirma, pardon, hingewiesen, dass CreateSpace-Titel Tochtergesellschaft hingekriegt, dass ich in deutschen Amazon-Lagern vorhan- selber einer der Idioten bin, die fragen den seien, so dass man mir kein Schiff „Können Sie es nicht bei Amazon besorsenden müsse, mit einer teuren, hung- gen?“ Amazon hat den Spieß umgedreht. rigen Matrosenmannschaft und einem Ich bin als Kunde bei CreateSpace ein mächtigen Dieselmotor, um mir meinen erwiesener Idiot, und als Buchhändler CreateSpace-Titel für 5,90 Euro zu über- schon wieder mal nicht wettbewerbsfägeben. Aber CreateSpace hat den langen hig. Well played, Amazon, well played. Anlauf all meiner Bemühungen nur desWie sollte ich auf diese Finte reagiehalb extra genossen, um sich die ganze ren? CreateSpace-Titel in großer Zahl Zeit einzig auf diese folgende Antwort zu für Weihnachten disponieren, tausende freuen: CreateSpace habe keine deutsche Dollar Porto berappen und dann darauf Auslieferung, und was andere Händler hoffen, damit etwas auszurichten? Ich (also Amazon) an Lager nehmen, sei ja weiß nicht. Das kann sich nur ein großer deren Entscheidung. Sie können ja nicht Buchhändler leisten. Und auch der hat naeinfach auf Amazon-Bestände zugreifen. türlich niemals RR. Und besseres zu tun. Oh, wie gerissen das ist! Und wie Nein, wir müssen das Internet mit seiidiotisch ich mir nun vorkomme! Und nen eigenen Waffen schlagen: Wir müswarum? Weil ich mich selbst so gerne sen einfach das bessere Netzwerk bleiben.
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Zahlreiche TV-Auftritte und Fernsehmehrteiler auf verschiedenen Sendern im Herbst 2015.
Buchtrailer unter www.knesebeck-verlag.de
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© FinePic®, Helmut Henkensiefken
Einmonatige, spektakuläre V eranstaltungstour von Veranstaltungstour Michael T sokos durch Tsokos Deutschland. 19.10.2015 29.10.2015 31.10.2015 02.11.2015 03.11.2015 04.11.2015 07.11.2015 08.11.2015 09.11.2015 10.11.2015
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Tsokos auf großer Lesetour!
432 Seiten | € [D] 14,99 | ET 01. Oktober 2015
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Magazin | Auszeichnungen
Ausgezeichnet: alle Der erste Deutsche Buchhandlungspreis zeigt, wie authentisch, erfolgreich und originell Buchhandel in Deutschland betrieben wird. Wir waren bei der Verleihung dabei und präsentieren drei der Preisträger-Geschäfte 108 Gewinner: Ministerin Monika Grütters bat alle auf die Bühne
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er in diesem Jahr erstmalig ausgeschriebene Deutsche Buchhandlungspreis war bereits vor der Verleihung das Gesprächsthema des Sommers. Am 17. September war es dann endlich soweit: In der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main fand die feierliche Preisverleihung in verschiedenen Kategorien statt. Dort stellte sich heraus, welche der 108 nominierten Buchhandlungen die Hauptpreise von 25.000 Euro bzw. 15.000 Euro erhalten – und welche sich mit „lediglich“ 7.000 Euro Preisgeld zufrieden geben mussten. In der ersten Kategorie als „die drei besten der nominierten Buchhandlungen“ bewertet wurden der artes liberalesBuchladen in Heidelberg, Literatur Moths in München und die Buchhandlung Rote Zora in Merzig. Gewinner der zweiten
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Kategorie und als „besonders herausragende Buchhandlungen“ geehrt sind die fünf Buchhandlungen Wist – Der Literaturladen in Potsdam, der Buchladen am
Freiheitsplatz in Hanau, die Buchhandlung Backhaus in Aachen, das BuchHaus Loschwitz in Dresden und die Jenaer Bücherstube. Die hundert weiteren No-
Hauptgewinner: Gertrud Selzer (Rote Zora), Regina Moths (Literatur Moths), Clemens Bellut (artes liberales) (v.l.)
BuchMarkt Oktober 2015
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minierten wurden als „hervorragende Buchhandlungen“ ausgezeichnet. Dass der Preis kein objektives Bild darüber abgeben kann, welche Buchhandlung wirklich wie gut ist, war von vornherein klar. Die Kriterien, nach denen die Jury letztlich entscheiden musste (laut Ausschreibung „literarisches Sortiment“, „kulturelles Veranstaltungsprogramm“, „innovative Geschäftsmodelle“ oder „Leseund Literaturförderung“), sind bei einem Auswahlverfahren dieser Größenordnung letztlich immer zum Teil subjektiv zu beurteilen. Zumal sich das Urteil der Juroren allein auf die Bewerbungsunterlagen stützte – bei über 600 Bewerbungen eine enorme Herausforderung. Sicher ist, dass nicht nur unter den 100 hervorragenden Buchhandlungen, sondern auch bei den restlichen Bewerbungen Buchhandlungen dabei waren, die ebenfalls in den oberen Kategorie hätten ausgezeichnet werden können. Teilnehmerfeld und Preisverleihung zeigen eben eines ganz deutlich: Es gibt zahlreiche funktionierende, vielmehr begeisternde Buchhandlungen in Deutschland, die tagtäglich hervorragende Arbeit leisten. Und nicht zuletzt ist es Ziel und Aufgabe des Buchhandlungspreises, genau dies öffentlich zu machen. Das dürfte durchaus gelungen sein. Dass dabei letztlich auch preiswürdige Teilnehmer „auf der Strecke blieben“, also nicht berücksichtigt werden konnten, liegt in der Natur solcher Preisverleihungen – und ist ja auch ein tolles Signal! Ebenso wie die Ankündigung, dass der Preis auch im nächsten Jahr wieder ver-
liehen werden wird. Eine Chance für alle, die in diesem Jahr nicht unter den Ausgezeichneten waren.
Konsequente Konzepte Wie vielfältig die Buchhandelslandschaft ist, zeigen auch unsere drei Ladenporträts in dieser Ausgabe, alle drei haben bei der Preisverleihung 7.000 Euro abgeräumt. Diese Konzepte beweisen in ihrer Unterschiedlichkeit nicht nur, wie schwierig die Aufgabe der Jury war, die „richtigen“ Buchhändler auszuzeichnen, sondern auch, auf wie viele verschiedene Arten erfolgreich und originell Buchhandel betrieben werden kann und wird. Es kommt eben immer drauf an, den richtigen Ton für sich selbst und für die Kunden zu treffen. Auf den folgenden Seiten präsentieren wir drei der ausgezeichneten Buchhandlungen: Esser in Kaarst, Hassbecker’s Galerie & Buchhandlung in Heidelberg und Herr Holgersson in Gau Algesheim. So unterschiedlich die Standorte sind, so unterschiedlich sind auch die Persönlichkeiten der Buchhändlerinnen und ihre Konzepte – auffallend ist, dass alle drei Konzepte konsequent ausgestaltet sind und gelebt werden. Das scheint ein übergreifender Schlüssel zum Erfolg zu sein: eine Idee zu entwickeln, und sich dieser zu verschreiben. Im Nebeneinander dieser drei Konzepte entsteht ein spannendes Panorama vom Buchhandel, das exemplarisch ist für die einzigartige Vielfalt an Buchhandelskonzepten hierzulande. Jörn Meyer
Daniel Anselme Adieu Paris Roman Aus dem Französischen von Julia Schoch 208 Seiten · Gebunden mit Schutzumschlag 18,- € [D] / 18,50 € [A] ISBN 978-3-7160-2719-6
Erscheint am 21. August 2015
»Eine beeindruckende Entdeckung, ein Roman, der derart stimmig und atmosphärisch dicht ist, dass sich der staunende Leser unversehens im Paris der fünfziger Jahre wiederfindet.« Christian Niedermeier, Thalia Palm & Enke, Erlangen
Fünf mal 15.000 Euro: Günther Philler, Monika Grütters, Susanne Dagen, Martin Schwoll, Dieter Dausien, Carsten Wist (v.l.)
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31 Im Vertrieb bei dtv
für die europäische Krimi-Königin Großflächenplakatierung in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig und München vom 23.10.-02.11.2015 Umfangreiche und reichweitenstarke TV-Werbung
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Auslieferung: 19.10.2015 Unsere Kundenbetreuung Innendienst erreichen Sie unter der kostenlosen Telefonnummer (0800) 500 33 22 oder Fax (089) 41 36 – 33 33 E-Mail: kundenservice@randomhouse.de
Kriminalroman ∙ 512 Seiten ∙ € 19,99 [D] ∙ ISBN 978-3-8090-2659-4 ∙
Auch als E-Book erhältlich
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Magazin | Buchmesse
Wo der Pfeffer wächst Indonesien ist Gastland auf der Buchmesse – aber wie funktioniert der Literaturbetrieb vor Ort? Ein Streifzug durch die Buchwelt im Inselstaat zeigt: Mit Eigeninitiative und Improvisationstalent
Treffpunkt für Leute, die lernen, diskutieren und lesen wollen: Ultimus, Buchhandlung und Verlag in Bandung, Westjava
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as können wir uns hierzulande kaum vorstellen: In den Schulen in Indonesien steht Literaturunterricht gar nicht im Lehrplan. In den 1960er Jahren vom bis 1998 regierenden Diktator Suharto abgeschafft, ist dies bis heute so geblieben. Im Kulturverständnis der indonesischen Bevölkerung hat Literatur aber auch eine andere Bedeutung als bei uns Europäern.Das kulturelle Erlebnis im Inselstaat ist hauptsächlich auf Theater ausgelegt – das traditionelle, mehrere Stunden währende Schattenspiel spielt eine führende Rolle – aber auch Tanz und Musikveranstaltungen sind sehr beliebt. Die Übersetzerin und Ethnologin Sabine Müller hat in Jakarta studiert und auch
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einige Zeit in Bandung gelebt: „Indone- Die erfolgreichsten Genres sind Romasien ist wirklich kein ausgesprochenes ne mit religiösem, meist muslimischem Leseland“, bestätigt sie. Dennoch, auch Hintergrund und Erfolgsgeschichten à la wenn das auf staatlicher Ebene eher be- „vom Tellerwäscher zum Millionär“. Diese scheidene Bildungssystem die Kultur des verkaufen sich in sechsstelligen Auflagen, Lesens bisher nicht wirklich gefördert während im Bereich der anspruchsvolleren habe: Es gibt in Indonesien hunderte, Literatur schon 10.000 verkaufte Exemwenn auch oft sehr kleine Verlage und plare als großer Erfolg gesehen werden – zumindest in den großen Städten auch und das bei einer Gesamteinwohnerzahl Buchhandlungen. Oft sind das Filialisten von ca. 250 Millionen. in Shopping Malls der großen Städte, die Für Schriftsteller ist es bei solchen Bemeist hauptsächlich englische Titel füh- dingungen praktisch unmöglich, nur vom ren. Mit über 100 solchen Niederlassun- Schreiben zu leben, viele von ihnen sind gen ist Gramedia die größere von zwei im Hauptberuf als Journalisten tätig. Einer dieser Ketten – hinter dem Namen steckt von ihnen ist auch Goenawan Mohamad, auch ein Verlag mit unterschiedlichen Im- der Vorsitzende des Messe-Ehrengastprints, sowie ein Vertriebskanal für Klein- komitees. Der Schriftsteller und Kulturund Kleinstverlage. schaffende hat u.a. die Zeitschrift Tempo
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Leila S.Chudori
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gegründet, die unter Suharto zeitweise verboten war und bei der auch heute einige der Autorinnen arbeiten, deren Romane unter den wenigen sind, die aus aktuellem Anlass ins Deutsche übersetzt wurden (s. S. 6/7). Und die Lontar Foundation, die sich seit Ende der achtziger Jahre, u.a. auch mit einem eigenen Verlag für indonesische Literatur einsetzt, und die wesentliche Lobby-Arbeit dafür geleistet hat, dass Indonesien Gastland auf der Buchmesse wurde, wurde von einem in Indonesien lebenden Amerikaner gegründet. Bei der Bevölkerung wirkt sich, bald zwei Jahrzehnte nach Ende der Diktatur, mittlerweile auch ein freierer Umgang mit Meinungsbildung aus: Immer mehr Indonesier wollen lesen, hauptsächlich Menschen aus der Mittelschicht und hauptsächlich Studenten. Ein Problem dabei ist der Preis. Sabine Müller: „Ein Buch kostet, bis auf Ausnahmen, ähnlich viel wie bei uns, ungefähr 15 Euro, und das Monatsgehalt eines Lehrers beträgt etwa 75 Euro.“ Erschwerte Bedingungen für Leser, zumal es kaum Bibliotheken gibt. Hier kommt Improvisationstalent und Engagement Ein-
zelner ins Spiel: An vielen Orten entwickeln lesebegeisterte Menschen alternative Modelle, wie Literatur möglichst kostenfrei zugänglich gemacht werden kann. So gibt es mittlerweile drei Literaturfestivals. Bis auf das große „Ubud Writers und Readers Festival“ auf Bali ist die Teilnahme kostenlos. Das gilt auch für die zahlreichen, in fast allen Städten aufstrebenden Komunitas, das sind kulturelle Projekte, die oft eine kleine Stadtteilbücherei einrichten. Diese bekommen manchmal Unterstützung von der lokalen Politik und von Sponsoren, werden aber fast immer privat initiiert. Sabine Müller hat selbst beim Aufbau einer solchen Komunita geholfen: „Mit der finanziellen Unterstützung einer deutschen Stiftung konnten wir eine komplette Bibliothek aufbauen, die es bis heute gibt“, berichtet sie. Im ganzen Land gibt es Beispiele für solche Projekte, die von der Bevölkerung dankbar angenommen und rege genutzt werden. Einige wenige Komunitas haben sich zu „richtigen“ Buchhandlungen entwickelt. Wir stellen im Folgenden zwei Unternehmen vor, die man als Vertreter des unabhängigen Buchhandels bezeichnen kann.
Bürgerzentrum und Buchladen Wie sich zwei kleine, unabhängige Buchhandlungen in der javanischen Großstadt Bandung behaupten Kreativ: Tobucil
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obucil ist die Abkürzung für toko buku kecil – das heißt „kleiner Buchladen“. Vor zehn Jahren gegründet, ist die ursprüngliche Studenteninitiative mittlerweile Bürgerzentrum und Buchgeschäft zugleich. „Der indonesischen Mittelklasse fehlt Selbstbewusstsein. Wir haben immer Angst, etwas falsch zu machen. Also beschlossen wir, eine Plattform zu schaffen, wo man Dinge ausprobieren und lernen kann“, erklärt Tarlen Handajani. Mit ihren Freunden Koni und Rani gründetet sie mit einer Komunita eine Begegnungsstätte, wo die Besucher unterschiedliche Dinge machen können, wie Lesen, Stricken, Schreiben, Musik machen oder Philosophieren.
Einer der sich bald einstellenden, regelmäßigen Besucher hatte Verbindungen zu Verlagen und brachte die Studenten auf die Idee, vor Ort auch Bücher zum Kauf anzubieten. Die drei, selbst begeisterte Leser, fanden Spender und Sponsoren für die Grundausstattung. Sie mieteten einen zusätzlichen Raum, kauften für 150 Dollar Bücherregale und bestückten sie mit Titeln aus den Bereichen Literatur, Philosophie und Architektur von unabhängigen, aber auch etablierten indonesischen Verlagen. Um das Angebot bekannt zu machen, organisierte man eine ganze Reihe an Lesungen und einen Kurs in kreativem Schreiben. „Im ersten Kurs waren nur vier Teilnehmer“, erinnert sich Tarlen. Ein Student arbeitete schließlich ein Kurs-Programm aus, das es heute noch gibt und aus dem
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PULANG (Heimkehr nachJakarta) WeidleVerlag
Aus dem Indonesischen von Sabine Müller. 432 Seiten, Fadenheftung, Festeinband, € 25,00. ISBN 978-3-938803-75-2 Dieser in ein flüssiges Deutsch übersetzte Roman gewährt detailgenaue Einblicke in die seelische Verfaßtheit eines Landes im Aufbruch, das jedoch ein schweres, unbewältigtes Trauma mit sich herumschleppt. Pulang ist der literarisch gelungene Versuch, über das lang Verschwiegene zu erzählen und der offiziellen Version der zurückliegenden Ereignisse die »Stimmen von der anderen Seite« gegenüberzustellen. Zugleich deutet Leila Chudori an, wie groß und vielfältig die Widerstände in der gegenwärtigen indonesischen Gesellschaft gegen eine intensive Beschäftigung mit der Geschichte noch immer sind. (Holger Heimann, Kulturaustausch 3/2015) Leila S. Chudori kommt zur Buchmesse nach Frankfurt und schließt eine Lesereise an. Termine: www.weidleverlag.de
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Veranstaltungen: Bei Ultimus mit sozialkritischen Inhalten
sich u.a. eine Autorenwerkstatt entwickelt hat, zu deren Abschlussveranstaltung mit Lesungen der Teilnehmer längst auch Lektoren und Kritiker anreisen. Bald war Tobucil in Bandung so begehrt, dass für Veranstaltungen ein größerer Raum gemietet werden musste. Nach zwei Umzügen und dem Ausstieg ihrer Freunde, die sich irgendwann entschlossen hatten, in ihren erlernten Berufen zu arbeiten, machte Tarlen − auch sie hat einen Uni-Abschluss als Journalistin − allein weiter. Heute verfügt Tobucil über kleinere Räumlichkeiten, dafür aber über einen Standort mit viel Grün drumherum. Immer wieder neue, zum Teil auch ungewöhnliche Angebote – neulich gab es einen Kurs in Hüttenwesen − locken die Community an. Irgendwann in den letzten Jahren wurde u.a. ein Kreis für klassische Musik gegründet, so wurden Talente erkannt und gefördert. Mittlerweile ist Tobucil auch eine anerkannte Musikschule in Bandung. Und immer werden auch Bücher verkauft, längst auch über einen Onlineshop, den eine Teilzeitkraft über die Bezahl-Plattform Multiply managt. Tarlen ist so offen und beweglich, wie man nur sein kann: „ Ich habe keine Angst mehr vor Veränderungen. Sie haben immer auch etwas Positives und es findet sich immer eine Lösung.“ Sicher weiß sie nur eines: „Die Entwicklung von Buchladen und Kurs-Angeboten ist ein organischer Prozess, der sich an den Bedürfnissen der Teilnehmer entwickelt. Beide unterstützen sich gegenseitig. Das eine geht nicht ohne das andere.“
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Kundenkreis: Studenten und Mittelschichtangehörige
Politisch: Ultimus
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or elf Jahren gründete Bilven Sandalista in Bandung die Buchhandlung Ultimus. Sie ist spezialisiert auf linksgerichtete Politik, bedient aber
Bilven Sandalista: Verleger und Buchhändler in Bandung
auch die Bereiche Philosophie, Soziologie und Literatur. Nach und nach entwickelte sich Ultimus auch zu einem Verlag weiter, nachdem Bilven feststellen musste, „dass niemand Bücher über die sozialistische Bewegung herausbringen wollte, insbesondere nicht mit Erinnerungen der
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Opfer und Exilanten der Tragödie von 1965.“ Damals ließ Suharto im Zuge eines Putsches bis zu einer Million Mitglieder der indonesischen kommunistischen Partei, in der Mehrheit Studenten, umbringen. Danach übernahm er als Diktator die Regierung und verbreitete seine eigene Version über das Massaker. Eine Version, die sich in den Augen der Öffentlichkeit auch nach seinem Rücktritt 1998 nicht wirklich verändert habe, berichtet Bilven. „Aus diesem Grund veröffentlichen wir immer wieder Bücher darüber, aber auch allgemein über den Kommunismus und seine verschiedenen Richtungen. So konnten wir vor ein paar Monaten endlich eine indonesische Übersetzung des Kommunistischen Manifestes von Karl Marx und Friedrich Engels herausbringen.“ Auch wenn Bücher vor allem für Studenten in Indonesien Luxusware sind, stellen diese doch den größten Kundenkreis, vorwiegend kommen sie aus den Bereichen Wirtschaft, Recht, Philosophie, Sozialwissenschaften, Anthropologie und Geschichte. Wie Tarlen organisiert auch Bilven regelmäßig Buchvorstellungen und Lesungen; die meist politischen Inhalte stoßen auf großes Interesse. Und auch der große Tisch im Verkaufsraum ist eine ständige Anlaufstelle für Aktivisten mit unterschiedlichsten Anliegen. Ob es um Menschenrechte, Arbeit, Politik oder soziale Probleme geht, bei Ultimus wird oft und ausgiebig diskutiert. Barbara Meixner
Dialog vor Ort
Uta Reising (l.) und Janine May halten den beiden Gesprächspartnern den Rücken frei: Die sind sich einig:„Die Branche braucht hohe Preise, auch selbstbewusste Preise“
Info kann die nicht so auslösen wie eine gedruckte, gut aufbereitete Vorschau. Du meinst den Zündfunken, den wir an den Buchhandel und die Leserinnen und Leser weitergeben möchten? Ja, das muss erhalten bleiben, dafür wird es neue Mittel und Wege geben. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass es zu einer wahrnehmbaren Veränderung kommen wird. So können wir jedenfalls nicht weitermachen, die Versorgung des Handels mit Informationen ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Die digitale Verlags- und Titelinformation wird kommen. Da sind wir einer Meinung, aber wohl nicht was das Timing angeht. Habt ihr denn beim VlB den Goldstatus? Fast! Und wir arbeiten dran! Frau Reising bietet wieder Kaffee an. Claudia hat nun schon dreißig Minuten keinen Blick auf ihren Blackberry geworfen, ich bin beeindruckt. Wir setzen uns vor die Buchhandlung, zu schön scheint die Sonne. Kurze Verschnaufpause, auch eine Zigarette für Claudia. Jetzt mal auf zur Preispolitik, denke ich: Müssen 99-Cent-Preise wirklich sein? Ich bin überzeugt davon, dass es Preisschwellen gibt. Auch bei teuren Produkten im vierstelligen Bereich gibt es immer wieder akzentuierte Preise unter gewissen Schwellen. Wahrscheinlich ist da weniger unsere Ratio aktiv, sondern eher unser Stammhirn. Wie auch immer: Je nach Ausstattung, Genre, USPs, Vertriebsweg oder Thema müssen wir die Preise unserer Bücher individuell ausrichten. Da gibt es sicher keinen Widerspruch. Aber es geht gerade bei preisaggressiven Anbietern wie Saturn, Media
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Markt und Co. doch immer um die Botschaft: „Wir haben so knapp wie möglich kalkuliert.“ Ich glaube, da wird die Intelligenz der Verbraucherinnen und Verbraucher unterschätzt. Da bin ich deiner Meinung. Aber ich meinte auch einen Preis wie etwa 21,99 Euro. Wer kann dabei ernsthaft das Gefühl haben, er kauft ein Schnäppchen? Verweigert er wirklich bei glatten 22 Euro den Kauf, weil ihm das dann zu teuer erscheint? Nur am Rande: 21,99 Euro halte ich für einen unvernünftigen Preis. Der kann auch noch einen Euro höher sein. Richtig! Aber auch 22,99 Euro wäre für mich ein fragwürdiger Preispunkt. Claudia lacht und winkt einer Radlerin zu – eine Mitarbeiterin auf dem Weg nach Hause. Stimmung wie im Dorf. Allerdings wildes Parkplatzsuchen direkt vor der Buchhandlung, das doch eher großstädtisch.
Es gibt verschiedene Kriterien für die Preisentscheidung, wir treffen sie vor allem auch mit Blick auf die Vertriebskanäle. Bei einigen Titeln wissen wir ganz genau, dass sich der Absatz bei Grenzüberschreitungen, vor allem, wenn es über zehn Euro geht, um bis zu 40 Prozent reduzieren würde. Dennoch, die Branche braucht hohe Preise, auch selbstbewusste Preise. Selbstverständlich berücksichtigen wir das bei unserem Pricing. Aber wer unterstützt uns dabei, den Endkunden diese Preise zu erklären? Du weißt selbst, dass es im Verkaufsgespräch nicht immer einfach ist, einen höheren Preis zu verteidigen. Für mich ist das eine Aufgabe der gesamten Branche. Romane für 29 Euro
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kann man ja teilweise sogar durchsetzen, aber 39 Euro oder mehr? Da bin ich mir nicht mehr sicher, ob wir das ohne relevante Absatzverluste durchhalten könnten. Destabilisieren wir nicht auch die Buchpreise, indem wir sie stetig in den Publikumsanzeigen nennen? Wir tun so, als seien die Preise immer ein Argument für den Titel, und dazu sieht es nicht mal gut aus. Ich weiß, das ist eines deiner Lieblingsthemen. Du hast recht, der Preis sollte kein Argument sein, das sollten wir tatsächlich mal intern diskutieren. Dafür sind E-Books zu teuer, sagt die Community. Hat sie recht? Nein, wir sind der Überzeugung, dass unsere Preise gerechtfertigt sind und dass die Preise im Verhältnis zu den gedruckten Büchern stimmen. Wir glauben nicht, dass niedrigere Preise die Menge der illegalen Downloads reduzieren. Wir Verlage sollten auch in Zukunft alles dafür tun, die Arbeit von Autoren, Übersetzern und den Verlagen adäquat und mit Respekt vor der Leistung aller Beteiligten zu vertreten. Und die hat ihren Preis. Unsere Gastgeberinnen hier haben eine sehr schöne individualisierte Webseite von KNV, natürlich mit der Möglichkeit zum Downloaden von E-Books. Tolino ist fraglos ein großer und weltweit einmaliger Erfolg des stationären Handels, digitale Inhalte zu verkaufen. Wie wird es weitergehen? Es ist wichtig und richtig, dass der Buchhandel am digitalen Geschäft partizipieren kann, denn die Technik erlaubt es ja heute jedem Händler, E-Books zu verkaufen. Wir Verlage haben jetzt ja auch mit der Abschaffung des harten DRM und der Umstellung auf das Wasserzeichen ein weiteres
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Dialog vor Ort
Claudia Reitter im Gespräch mit Uta Reising: „Wie wärs samstags, wenn vor allem Männer in den Laden kommen, mit einem Büchertisch nur für das männliche Publikum?“
Hemmnis für die Leserinnen und Leser abgebaut. Man muss die Entscheidung dennoch für sich selbst treffen, mit Einsatz und Spaß an der Sache geht da vieles. (Punkt. Da sind wir uns einig. Schön. Darauf eine Zigarette. Und, jetzt doch, der Blackberry. Im Laden viel los, sogar ein Mann!) Lass uns mal abschweifen in die historische Abteilung unserer Branche und wie sie sich in den letzten dreißig Jahren verändert hat. Weißt du noch wer damals die größten Buchhändler waren? Lass mich kurz nachdenken. Die beiden größten Filialisten waren Herder und Montanus. Und vom Umsatz her war es Karstadt. Meine Güte, ist das lange her. Und es gab immerhin schon Hugendubel am Marienplatz. Hast du geahnt, was sich da noch an Veränderungen abspielen würde? Nein, den Niedergang des Warenhauses, den haben wir damals alle nicht absehen können. Erinnere dich, wir hatten noch vier Warenhauskonzerne als Kunden. Ab 1986 war ich bei GU, und wir haben uns im Rahmen unserer Strategiesitzungen sehr intensiv mit dem beschäftigt, was auf uns zukommen würde. Die Marktkonzentration als neue Herausforderung haben wir vorausgesehen, auch das veränderte Kundenverhalten, die Selbstbedienung. Aber was wir natürlich alle nicht ahnen konnten, war die steigende Relevanz der InternetHändler. Man darf nicht vergessen: Amazon ist erst 20 Jahre alt. Damals wurden Bestellungen teilweise noch mit dem Libri TBA und Datacap übermittelt. Es waren andere Zeiten. Bessere Zeiten? Nein, keine besseren. Gerade unsere
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Branche lebt von den Veränderungen, den und große Aufgabe. Aber nein, es war damit verbundenen neuen Aufgaben. Das die Unterschiedlichkeit der Aspekte, die liebte und liebe ich. die Verlagsarbeit reizvoll machte. Wir sind auf dem Recruiting Day, viele Ein Thema war dir aber immer wichtig ... junge Menschen um dich herum und ... Ja, ich habe als Auszubildende zur Buchdu sollst erklären, weshalb sie nicht händlerin über die Frauen in der Weltliz.B. in die boomende Welt der E-Bikes, teratur geschrieben. Ich finde es wichtig, dass Frauen nicht nur in der Literatur ganz sondern in die krisengeschüttelte Welt besonders wahrgenommen werden, sonder Medien und der Bücher einsteigen dern auch in unserer Branche. Das war sollen. Was sagst du denen? Ich habe mich darüber erst vor wenigen Ta- mir immer ein Anliegen, junge Frauen zu gen im Verlag an der Kaffeemaschine mit fördern. Ich will sie gerne dazu ermuntern, einer jungen Kollegin aus der Presse unter- sich noch stärker zu engagieren. Ich weiß halten. Was für ein Glück es ist, mit Men- um die schwere Vereinbarkeit von Beruf schen zu tun zu haben, die alle mit voller und Familie, aber ich würde dennoch Überzeugung und Motivation am gemein- immer Mut machen wollen, auch dann samen Erfolg arbeiten. Sich im Beruf mit Vollzeit zu arbeiten, wenn man Kinder hat. Büchern beschäftigen zu dürfen, das ist ein Hier erwarte ich auch von den Männern, großes Geschenk. Unsere Autoren, Bücher den Partnern der Frauen, eine größere Beund Inhalte sind spannend für andere Medi- reitschaft und Flexibilität. en, wir sind analog und digital unterwegs … Wirst du uns künftig auch bei solchen ... das ist der unternehmerische Blick. Themen in der Branche weiter begleiten? Und der sozusagen romantische? Auf der Buchmesse in Frankfurt zum Oja. Herausragende Persönlichkeiten Beispiel von Stand zu Stand wandern? kennenzulernen, wesentliche, auch für Letzteres ganz sicher nicht. Das verspreche die gesellschaftliche Entwicklung wichti- ich mir und dir. Ich werde meiner Branche aber emotional immer verbunden bleiben. ge Themen mitgestalten zu können, einen von vielen hoch aufmerksam beobachEs ist alles gesagt. Entspannt schauteten Markt zu prägen, das Digitale und en wir in die Abendsonne. Dann noch das Gedruckte miteinander zu verbin- ein intensives Gespräch mit den Buchden: Das ist wirklich eine interessante händlerinnen. Ob Männer auch mal in und schöne Welt. Die auch in der Zukunft die Buchhandlung kommen, will Claudia reizvoll bleibt. wissen. Antwort: Vor allem an Samstagen. Gibt es den einen unvergesslichen Mo- Claudia schlägt vor, für diesen Tag stets einen Büchertisch speziell für Männer ment in deinem Branchenleben? (Kurze Pause, eigentlich die erste im auszurichten. Eine gute Idee, finden die Gespräch, sie denkt länger nach, dann Sortimenterinnen. Ein Buch wird noch aber klare Ansage, wie man sie kennt): gelobt, die 75 qm wirken stetig größer bei der Breite des Angebots, so einfach Nein. Sicher, der Ruf zu Random House, ist das eben nicht mit den Unterschiedas war für mich ein großer Meilenstein den zwischen klein und groß. Claudia in meiner Laufbahn, eine wunderbare hat also wieder einmal recht.
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Expertenwissen aus erster Hand GABAL-Autoren live auf der Frankfurter Buchmesse 14.–18. Oktober 2015 Forum Bildung, Halle 4.2 Edgar K. Geffroy & Ben Schulz Goodbye, McK… & Co. – Welche Berater wir zukünftig brauchen. Und welche nicht. Mittwoch, 14. Oktober 14:10 – 14:40 Uhr
Steffen Kirchner
Lars Schäfer
Totmotiviert? Das Ende der Motivationslügen und was Menschen wirklich antreibt Freitag, 16. Oktober 14:30 – 15:00 Uhr
Vertrauen im Verkauf – In 5 Schritten zum glaubwürdigen Verkäufer Samstag, 17. Oktober 14:00 – 14:30 Uhr
Stephanie Borgert Die Irrtümer der Komplexität – Warum wir ein neues Management brauchen Sonntag, 18. Oktober 15:00 – 15:30 Uhr
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Praxis | E-Commerce
Ihre Internetseite – Ihr Schaufenster Verena Scholten, Kundenbetreuerin beim Barsortiment Könemann, über die Bedeutung eines Internetauftritts für Ihre Buchhandlung und die Themen, die dort für die Besucher besonders wichtig sind
Bücher Baskerville in Köln
Werstenbuch in Düsseldorf
Bolland & Böttcher in Düsseldorf
durch das Foto der Inhaber auf der Startseite erkennt man sofort „seine Buchhändler“ wieder Öffnungszeiten und Telefonnummer sind mit einem Blick zu finden Schwerpunkt und Image der Buchhandlung werden durch Buchtipps und Gestaltung eindeutig transportiert und das Thema E-Books ist auch gleich mit abgedeckt
hier werden der regionale Bezug und die eigenen Stärken „Heute bestellen – morgen abholen!“ intensiv und auffällig beworben als Geschenkalternative wird der eigene Gutschein in den Vordergrund gerückt
hier hat man sich für eine eigene Homepage vor der Shopseite entschieden auf beiden Seiten wird auch das ergänzende Nonbook-Angebot ansprechend vorgestellt die Verlinkung auf den Shop geht auf die Seite mit den eigenen Buchtipps
Halten Sie Ihre Seite auch darüber hinaus aktuell: Jeder Buchhändler liest pro Monat mindestens ein Buch, das ihm gefällt; viele Buchhandlungen präsentieren diese persönlichen Tipps auffällig im Geschäft. Übernehmen Sie die Buchtipps Ihrer Kollegen in den Online-Auftritt – ein paar spannende Sätze von meinem Lieblingsbuchhändler regen zum Kaufen und Lesen an! Achten Sie darauf, die Buchtipps immer vorrätig zu haben – und wechseln Sie die Buchbesprechungen häufig (ca. monatlich), so bleibt Ihre Seite interessant. (Und natürlich darf die Kollegin, die gerade im Mutterschutz ist, auch gerne das Bilderbuch besprechen ...) Bewerben Sie Ihre Veranstaltungen rechtzeitig auch online (wer, was, wann, wo, wie teuer?). Die Lesung von gestern gehört in die interessante Rubrik „Schön war’s“, oder so ähnlich …
Und wenn Sie so gar keine Lust auf Internet und Online-Pflege haben? Dann geben Sie die Verantwortung für diese Aufgabe einfach an einen Mitarbeiter ab („Unser Azubi betreut die Online-Filiale“). Eventuell hat ja der Azubi dann auch Lust, gleich noch Facebook und Twitter mit zu bespielen … Sie müssen gar nicht selber Ihren Online-Auftritt basteln, denn Ihre Barsortimente bieten leistungsfähige Shops an, die man problemlos individualisieren kann und die so Ihren Schwerpunkt und Ihr Image transportieren. Wenn Sie selber online lieber gar nichts machen möchten, halten die Barsortimente die Seite für Sie auch aktuell, haben Buchtipps passend zur Jahreszeit und reagieren schnell auf gegenwärtige kulturelle oder politische Ereignisse. Hier werden auch Trends erkannt, die bei Ihnen unter Umständen noch gar nicht angekommen sind.
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ie Internetseite ist das überregionale Schaufenster Ihrer Buchhandlung, das Sie rund um die Uhr, unabhängig von Licht- und Wetterverhältnissen repräsentiert. Trotzdem ist sie manchmal das Stiefkind der Buchhandlung, etwas vergessen, veraltet und nicht ins aktuelle Tagesgeschehen eingebunden. (Dabei kontrollieren Sie Ihr Schaufenster doch auch täglich auf tote Fliegen, oder?) So, wie Sie Ihre Buchhandlung immer wieder mit den Augen Ihrer Kunden anschauen sollten (klar strukturiert, sauber, aufgeräumt, aktuell und übersichtlich?), sollten Sie das auch mit dem Internetauftritt tun: Ihr Kunde sucht dort als erstes besonders schnell Ihre Öffnungszeiten und Ihre Telefonnummer. Achten Sie bei den Öffnungszeiten immer auf Aktualität (die langen Samstage in der Adventszeit müssen erst ab November erkennbar sein).
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Deko-Tipp | Praxis
Plakat für Lieblingsbücher
NÄCHSTER ANSCHLUSS
Die unabhängigen Buchhandlungen stimmen derzeit über ihr Lieblingsbuch ab. Mit unserer Vorlage können Sie die fünf Vorschläge präsentieren
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m Vorfeld der unter dem Stichwort indie Woche der unabbuchwoche. Sie können hängigen Buchselber wählen, welche Die handlungen (mehr Farbe Sie passend finden Lieblingsbücher auf buchmarkt.de) wird auf und im Format DIN A 4 des unabhängigen der Buchmesse in Franks/w oder farbig ausdrucken Buchhandels furt das Lieblingsbuch des (oder bei Ihrem Copy-Shop Buchhandels gewählt. entsprechend bearbeiten Auf buchmarkt.de hatten lassen). Aus dieser Liste wir nicht nur die fünf Titel wählen die Buchhändler der „Shortlist“ für diese bis zum 4. Oktober ihren Abstimmung gemeldet, Favoriten. Am Freitag, 16. sondern auch einige PlaOktober, wird im Rahmen einer Veranstaltung auf der katentwürfe zum Download bereitgestellt, damit Sie schnell und Frankfurter Buchmesse das Lieblingsbuch ohne großen Aufwand einen professionell bekannt gegeben. anmutenden Extra-Tisch im Laden (siehe Das ist dann der Auftakt für die bundesFoto) gestalten können. weite Woche unabhängiger BuchhandDieses Plakat finden Sie in unterschied- lungen vom 14. bis 22. November, die in lichen Farbvariationen auf buchmarkt.de diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Aus diesen fünf Titeln wird am 16. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse „Das Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels“ bekannt gegeben und prämiert
Hardcover mit Schutzumschlag, mit Lesebändchen 200 S. | € 21,90 | ISBN 978-3-99200-141-5
In der Jugend hatten sich Astrid und Schmied viermal leidenschaftlich ineinander verliebt und sich viermal wieder getrennt. Dreißig Jahre lang haben sie sich aus den Augen verloren, bis Schmied ihre Stimme als Ansagerin der Bahn wahrnimmt. Er macht Astrid ausfindig und schlägt ihr vor, die Reise, die sie vor dreißig Jahren als Jugendliche gemacht haben, zu wiederholen. Vier Wochen später sitzen sie in Paris in demselben Straßencafé wie damals und schauen fasziniert dem Verkehrschaos zu. Alte Vertrautheit, ein untrügliches Körpergedächtnis und die gemeinsamen Erinnerungen lassen die Liebe rasch wieder aufflackern. Die Reise entlang der Küste der Normandie wird zur Testfahrt.
Sondertisch mit den Lieblingsbüchern der Shortlist: Das Plakat können Sie sich in unterschiedlichen Farbvariationen ausdrucken
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Praxis | Verkaufstipps
Kollegentipps Diesmal von: Wiebke Hübner vom Buchhaus Voss auf Sylt
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Welches Buch haben Sie mit welchem Argument zum „Bestseller“ gemacht
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Von welchem Erfolg wurden Sie überrascht
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Was war Ihre erfolgreichste Aktion in letzter Zeit
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Zum Bestseller geworden ist Die Liebe über dem Meer von Jessica Brockmole (Diana Verlag). Selten ist ein Buch von den Kolleginnen mit derart gleicher Begeisterung aufgenommen und empfohlen worden wie dieses. Sonst durchaus mit unterschiedlichen Lesevorlieben ausgestattet, fühlten wir uns hier gleichermaßen angesprochen. Die Vielschichtigkeit von Jessica Brockmoles Erstling mag ein Grund dafür sein: Liebesroman, historisch aufschlussreich, mit vielen Anspielungen auf Literatur und Lyrik und dazu noch spannend erzählt – hier fand sich jede von uns wieder. Argumente genug, um es zum Bestseller zu machen.
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Überrascht wurden wir von dem überragenden Erfolg von 111 Orte auf Sylt, die man gesehen haben muss (Emons Verlag). Wohlwissend dass dies eine bekannte Reihe ist und mit dem Hintergrund, dass SyltBücher eine Tendenz zum Erfolg haben, waren wir dennoch überrascht darüber, wie groß dieser Erfolg ausfiel, denn eine gewisse Übersättigung im Bereich der Sylt-Bücher ist eine ebenfalls nicht zu übersehende Tendenz. Sina Beerwald ist es gelungen, in einer sehr frischen und munteren Art interessante Orte auf Sylt zu beschreiben, die dieses Buch sogar für Sylter interessant macht. Eine eindeutige Überraschung: Als Sylter noch von einem Sylt-Buch überrascht zu werden.
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Die erfolgreichste Aktion der letzten Zeit war unser Buchhauskonzert, das in diesem Jahr zum dritten Mal stattfand. Das medienwirksame Konzept „Live-Musik zwischen Büchern“ (so titelte die „Hallo Sylt“ in der Nachlese) ist auch in diesem Jahr wieder voll und ganz aufgegangen. Mit viel Sorgfalt suchen wir erstklassige Künstler aus,
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Zeugnisvergabe: Zum Ferienbeginn veranstaltet das Buchhaus seine Zeugnisaktion, bei der gute Leistungen der Schüler belohnt werden
die den Erwartungen unserer Gäste nicht nur entsprechen, sondern sie übertreffen. Das ist bisher jedes Mal gelungen. Gleich-
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zeitig herrscht eine lockere Atmosphäre, es darf gestöbert und gekauft werden. Dabei kommt uns die Größe unseres Ladens zu
Verkaufstipps | Praxis
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Abenteuer für Jungs und Mädchen beim -Verlag
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ca. 200 Seiten, € 14,90 [D], € 15,40 [A]
ISBN 978-3-03864-001-1
Auch als E-book erhältlich
Aktionen auf der Insel Sylt: Mit dem Buchhauskonzert übertrifft das Buchhaus Voss die Erwartungen der Besucher. Die Veranstaltung bereichert das kulturelle Programm der Insel.
Gute. Im vorderen Teil ist ein Kasse geöffnet, während im hinteren Teil die Musik spielt. So kann jeder Gast den Abend auf die Weise genießen, die ihm am meisten behagt. Das kommt gut an und ist gut fürs Image, da das Buchhaus Voss „ … das kulturelle Programm der Insel unkonventionell bereichert“ (Sylt TV). Unsere Zeugnisaktion machen wir bereits seit mehreren Jahren immer zum Ferienbeginn der Sylter Schülern: Schüler mit einem Durchschnitt von 2,5 oder besser können sich bei uns aus einem Aktionsbereich ein
Buch aussuchen, dass sie von uns geschenkt bekommen. Außerdem haben wir vor dem Geschäft ein Glücksrad aufgebaut, an dem jeder für 50 Cent oder mit einer Eins im Zeugnis drehen und etwas gewinnen kann. Diese Aktion wird sehr gut angenommen und spornt tatsächlich die Schüler zusätzlich an, gute Noten in der Schule zu bekommen. Auch Gästekinder bringen ihre Zeugnisse mit oder lassen sie sich von zu Hause faxen. Kontakt: Buchhaus Voss, Friedrichstr. 27, 25980 Westerland, E-Mail: buchhaus-info@vosssylt.de, Telefon: 04651/8356252
BuchMarkt Oktober 2015
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Südafrika Ende des 19. Jahrhunderts. In einem kleinen Nest irgendwo in der Weite der afrikanischen Steppe kümmert sich Denny schon seit Wochen um die kleine Ona. Keine leichte Aufgabe – gäbe es nicht die Bahnstation, wo Denny und Ona bei einem schrulligen alten Bahnwärter und dessen dressierten Affen Zuflucht finden, sähe die Sache oft düster aus …
Ein Stück Afrika für die Seele. www.aravaipa.ch
Praxis | Markt
Bücher in Zeiten der Berieselung Boris Langendorf über die wirtschaftliche Entwicklung der Buchund Medienbranche
A
lle fünf Jahre erstellen ARD und ZDF eine Studie zur Massenkommunikation, die im Rahmen des Möglichen gleichbleibend formatiert ist und damit Vergleiche im Zeitablauf zulässt. Wie entwickelt sich die Rolle von Büchern im Medienauftritt des InternetZeitalters? Zur Beantwortung dieser Frage haben wir die tägliche Mediennutzungszeit seit 1995 betrachtet, dem letzten Jahr, in dem das Internet noch auf Null stand.
Von einer Verdrängung kann keine Rede sein
Seit jeher sind Bücher im unteren Tabellenabschnitt beheimatet, fernab der Einschaltrekorde von Fernsehen und Radio. Daran hat sich natürlich auch mit dem Aufkommen des Internet nichts geändert. Festzuhalten bleibt aber, dass sich die tägliche Lesezeit bei Büchern in den letzten Jahrzehnten trotz alledem nicht wirklich verschlechtert hat. Widmeten die Deutschen 1995 noch 13 Minuten pro Tag der Buchlektüre, so stieg die Nutzung bis 2005 auf 25 Minuten an, um zuletzt auf 19 zurückzukommen. Von einer Verdrängung durch das Internet kann mithin keine Rede sein. Bemerkenswert ist ferner, dass von den Altersklassen die 14- bis 29-Jährigen deutlich mehr Zeit ins Bücherlesen investieren als der Durchschnitt. In der aktuellen Umfrage 22 Minuten täglich, und das, obwohl die jungen Jahrgänge doch die Vorreiter des Internet sind. Bei den Jüngeren hat das Netz schon alle überholt
Die Nutzungskarriere des Internet beeindruckt allerdings weit stärker. Erst seit der Studie 2000 mit 13 Minuten täglich überhaupt erfasst, räumen die Menschen
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diesem Medium inzwischen bereits 107 Minuten ihres Tageslaufs ein. Und die Grafik zeigt, dass das Internet das einzige Massenmedium ist, bei dem sich keine Sättigungstendenz abzeichnet: Der Vorsprung von Radio und Fernsehen dürfte weiter schmelzen. Bei den 14- bis 29-Jährigen hat das Internet mit 187 Minuten täglicher Nutzungsdauer das Fernsehen (144) und das Radio (137) schon klar überholt. Bücherlesen ist stabiler als andere Mediennutzung
Anders als beim Buch sieht man ganz deutliche Internet-Einschläge bei benachbarten Medien, insbesondere bei den Tonträgern. Die hatten ihre Nutzungszeit von 1995 bis 2005 auf 45 Minuten fast vervier-
Noch vor 50 Jahren wurde viel weniger berieselt Werfen wir schließlich einen nostalgischen Blick zurück auf 1964, das Jahr der ersten derartigen Erhebung. Damals hatten die Menschen noch Zeit für das wirkliche Leben, denn Radio hörten sie „nur“ 89 Minuten pro Tag, in die Röhre guckten sie immerhin schon 70 Minuten und die Zeitungslektüre war ihnen noch 32 Minuten Lebenszeit wert (die anderen Medien wurden damals gar nicht erst erhoben). Nicht fehlen darf bei dieser Betrachtung der Hinweis, dass diese Studie allein die quantitative Medienzeit misst. Deren krasse Ausweitung auf heute 566 Minuten täglich, also fast zehn Stunden, kann nur möglich gewesen sein, indem die Rezeptionsqualität nachgelassen hat, Stichwort: Berieselung.
Fast zehn Medienstunden täglich Mediennutzung pro Tag* in Minuten 1995 bis 2015 230 207 184
TV
161
Radio
138
Internet
115
CD Zeitung
92
Zeitschrift
69
Video
46 23 0
13
1995
18
2000
Buch
25
22
19
2005
2010
2015
*5 bis 24 Uhr, ab 14 Jahre; Quelle: ARD-ZDF-Studien Massenkommunikation 1995 bis 2015; Diagramm Langendorf
facht, um bis heute wieder auf 24 Minuten zurückzukommen. Verloren haben auch die Zeitungen, die ihren Höhepunkt im Jahr 2000 bei 30 Minuten täglicher Lektüre hatten und heute mit 23 Minuten nicht mehr weit vor den Büchern liegen. Die Lesezeit von Publikumszeitschriften ist sogar stetig zurückgegangen und dauert mit 6 Minuten heute nur noch halb so lange wie 1995.
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Eine Tendenz, von der man die Buchlektüre wird freisprechen können. Insofern hat sich die Neigung zum Buch vielleicht sogar relativ gesteigert.
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Die Bastei Lübbe-Sparte räder ist mit ihrem aus inzwischen über 3.000 Produkten bestehenden Sortiment der räder-Nonbook-Welt einME bedeutender Ertragsfaktor KILLING SOUFFLÉ des Kölner Medienhauses – mit starker Zuwachsrate aber nicht nur dort, sondern auch bei inzwischen über 1.300 stationären Buchhandlungen. In der Bochumer räderoriginale Zentrale glaubt man zu wissen, worin die starken Wachstumsraten begründet sind. as vegetarisch V E G A N Geschäftsleiterin Kathrin Völker: „Besonders die Neuheiten der Kollektion ‚Paper & Poetry‘ und unsere ‚Herzstücke‘ haben eingeschlagen.“ Für die Top-Produkte, die am besten im Buchhandel laufen, gibt es jetzt ein Präsentations-Konzept, das erlaubt, auf einem 120 x 80 cm großen Tisch (Palettenmaß) genau diese Artikel zu präsentieren und bei einem EK-Warenwert von rd. 1.900 Euro das „Best-of“ der räder-Welt im Verkauf zu testen. Wem das zu viel Geld oder Platzbedarf ist, der kann überlegen, einen Ständer mit Grußkarten zu nehmen. Den gibt es schon für rund 600 Euro Warenwert. Und für beide Einheiten verspricht Kathrin Völker: „Wer einmal eine Grundausstattung angeschafft hat, KILLING ME SOUFFLÉ kann kleine Mengen nachbestellen.“
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Naomi Fearn: Vermittelt Kindern Lesespaß mit Comics
Ideenmarkt | Praxis
Spieletipp
genes Veranstaltungsformat an. In Koope- elemente wie Bildpuzzle und Coverrätsel, ration mit Carlsen Comics, Egmont Comic Quizspiele und Zeichenkurs beziehen Collection, Fischer KJB, Panini Comics und das Publikum aktiv mit ein. Bis zu 60 Reprodukt ist der Workshop „Comics ent- Kinder oder zwei Schulklassen der Studecken“ mit Naomi Fearn entstanden. Die fen 4 bis 6 können teilnehmen, die DauComic-Zeichnerin veröffentlichte von 2001 er beträgt zwischen 75 und 90 Minuten. bis 2014 den wöchentlichen Comicstrip Zu- Als Ausstattung benötigt werden Beamer ckerfisch in der Stuttgarter Zeitung, schrieb plus Leinwand oder eine weiße Wand. und zeichnete das Album Dirt Girl, setzte Der Veranstaltungszeitraum liegt zwidas Buch Katie Cat von Thomas Brezina schen dem 5. und 21. November, die 2008 als Comic um, und illustriert seither ersten zehn Veranstaltungen kosten je seine Tiger Team-Reihe. Sie lebt in Berlin 250 Euro (zzgl. 7 Prozent MwSt. und Neund macht nebenher mit ihrer Band „Sticky benkosten) und werden von den Verlagen Biscuits“ Comedy-Musik auf der Ukulele. bezuschusst. Jede weitere Veranstaltung In ihrer interaktiven Comic-Show für kostet 450 Euro. Kinder ab zehn Jahren werden Comics und Comic-Romane präsentiert. Aktions- Kontakt: kontakt@eventilator.de
BuchMarkt Oktober 2015
Christiane Stengers Gedächtnistraining Art.-Nr. 25150 | € 16,95 (UVP)
Das Angebot an sehr intelligenten, so denfreudigen Mitstreitern sehr beliebt ist, genannten „kleinen Spielen“, allen voran variiert „Dead Man’s Draw thematisch Kartenspielen, hat sich gerade in der letzten sehr geschickt, denn jede aufgedeckte Zeit stark verändert, bei einigen kleinen Karte kommt einer Aktionskarte gleich, Verlagen gibt es Spannendes zu entdecken, und so muss der Effekt des Symbols ausgeführt werden. Das kann Karten sichern etwa bei Mayday Games das Spiel „Dead oder etwa erlauben, in der Auslage des Man’s Draw“. Gleich tot ist zum Glück in diesem Spiel niemand, doch Pleiten, Pech Mitpiraten räubern gehen zu dürfen. Die und Pannen sind auch in einem Piragezogene Karte wird offen tenleben nicht unausweichlich. in den Spielbereich „Dead Man’s Draw“ von gelegt, dort wird Ryan Bruns folgt dann auch weiter angelegt, voerst einmal eirausgesetzt, der nem ganz bekannten Muster: Pirat traut sich. Nein, für LandDa gibt es einen ratten und FeigKartenstapel, von dem Karten linge ist das hier gezogen werden. nichts. Schade, denn sie verpassen ein tolles Entweder darf ein bestimmtes MoSpiel. Die Qualität der tiv nicht auftauchen, Schachtel und der Karten oder es darf kein Motiv Nichts für Landratten: sind explizit zu loben und doppelt in einem Spielzug Das Kartenspiel „Dead beispielhaft und dies dann aufgenommen werden. Man’s Draw“ auch noch zu einem sehr Geschieht dies dennoch, attraktiven Preis für die sind alle in dieser Runde Kundschaft. erspielten Karten und meistens einhergeRainer Scheer hend damit auch Siegpunkte wieder verloren. Dieses an sich schon spannende Kontakt: www.heidelberger-spieleverlag.de und Muster, das vor allem auch bei den scha- www.heidelbaer.de
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Karten auf Kaperfahrt
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Praxis | Die Besten
Bestseller Barsortiment Belletristik
Sachbuch 1 Günter Grass, Vonne Endlichkait, Steidl
1 Dalai Lama, Der Appell des Dalai Lama an die Welt, Benevento
1 Kass Morgan, Die 100, Heyne fliegt
2 Dörte Hansen, Altes Land, Knaus
2 Michael Lüders, Wer den Wind sät, C.H. Beck
3 Sadie Chesterfield, Minions – Das Buch zum Film, SchneiderBuch
3 David Lagercrantz Verschwörung, Heyne
3 Peter Wohlleben, Das geheime Leben der Bäume, Ludwig
4 Ursula Poznanski, Layers, Loewe
4 Paula Hawkins Girl on the Train, Blanvalet 5 Peter Høeg, Der Susan-Effekt, Hanser
4 Helen MacDonald, H wie Habicht, Allegria 5 Yanis Varoufakis, Time for Change, Hanser
6 Jean-Luc Bannalec, Bretonischer Stolz, Kiepenheuer & Witsch
6 Navid Kermani, Ungläubiges Staunen, C.H. Beck
7 Jonathan Franzen, Unschuld, Rowohlt 8 Per J. Andersson, Vom Inder, der auf dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, Kiepenheuer & Witsch 9 Lori Nelson Spielman, Nur einen Horizont entfernt, Fischer Krüger 10 Harper Lee, Wer die Nachtigall stört, Rowohlt Ermittelt von
Bestseller nach Umsatz Belletristik 1 Charlotte Link, Die Betrogene, Blanvalet, Umsatz: 696,- EUR 2 David Lagercrantz, Verschwörung, Heyne, Umsatz: 681,- EUR 3 Jonathan Franzen, Unschuld, Rowohlt, Umsatz: 469,- EUR 4 Rebecca Gablé, Der Palast der Meere, Lübbe, Umsatz: 419,- EUR 5 Dörte Hansen, Altes Land, Knaus, Umsatz: 395,- EUR
Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz Übermittelt von
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Kinder- und Jugendbuch
7 Peter Hahne, Niemals aufgeben!, MediaKern 8 Peter Littger, The devil lies in the detail, Kiepenheuer & Witsch
2 John Green, Margos Spuren, dtv
5 Paul Maar, Ein Sams zu viel, Oetinger 6 Colleen Hoover, Weil wir uns lieben, dtv 7 Alice Pantermüller, Mein LottaLeben – Kein Drama ohne Lama, Arena 8 Kiera Cass, Selection – Die Elite, FJB 9 Dagmar Hoßfeld, Meine beste Freundin, der Catwalk und ich, Carlsen 10 Monika Feth, Der Libellenflüsterer, cbj
9 Clemens G. Arvay, Der BiophiliaEffekt, edition a 10 Oliver Sacks, On the Move, Rowohlt
Unser DVD-Tipp Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion
D
er vierte Teil der „Jurassic Park“Reihe nach dem Bestseller von Michael Crichton: Vor 22 Jahren schuf John Hammond einen Vergnügungspark, in dem echte Dinosaurier zu bestaunen waren. Heute, viele Tausende Besucher später, hat die „Jurassic World“ nichts von ihrer Faszination verloren. Doch hinter Spiel und Spaß lauert der Tod. Als ein genetisch veränderter, böser und unberechenbarer Dinosaurier ausbricht, droht die Jurassic World im Chaos zu versinken. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt.
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ie Geschichte der Miniserie „Wayward Pines“ (10 Episoden) basiert auf dem Roman Pines von Blake Crouch: Ethan Burke, ein Agent des Secret Service, sucht in Wayward Pines nach zwei vermissten Kollegen. Doch etwas ist gehörig faul in dem idyllischen Städtchen. Folge um Folge formt sich der unheimliche Verdacht, dass das seltsame Örtchen in Idaho ein düsteres Geheimnis birgt, dem sich keiner entziehen kann. Produziert wurde die Mystery-Serie von „Sixth Sence“-Regisseur M. Night Shyamalan.
Universal Home Entertainment verlost zweimal Twentieth Century Fox Home Entertainment die DVD „Jurassic World“. Einfach eine E-Mail verlost ein Exemplar der DVD „Wayward Pimit dem Betreff „Jurassic“ an verlosung@ nes“. Einfach eine E-Mail mit dem Betreff buchmarkt.de schicken. Bitte Namen „Wayward“ an verlosung@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen. Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen. Der Einsendeschluss für beide Verlosungen ist der 9.11.2015.
Verlosung
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Die Besten | Praxis
Bestenlisten Hörbücher
Businessbücher
Hans Fallada, Der eiserne Gustav, gel. v. D. Mann, Steinbach
1 Frederic Laloux, Reinventing Organizations, Vahlen
Elizabeth Little, Mördermädchen, gel. v. N. Tschirner/O. Siebeck, Der Hörverlag
2 Thomas Piketty, Das Kapital im 21. Jahrhundert, C.H. Beck
Åke Edwardson, Marconipark, gel. v. S. Benson, Hörbuch Hamburg
3 Yuval Noah Harari, Eine kurze Geschichte der Menschheit, Pantheon
Jill Alexander Essbaum, Hausfrau, gel. v. E. Mattes, Lübbe Audio Henning Mankell, Treibsand, gel. v. A. Milberg, Der Hörverlag Harald Gilbers, Odins Söhne, gel. v. P. Schepmann, Audio Media Marie Hermanson, Der unsichtbare Gast, gel. v. B. Steffenhagen, DAV Jodi Picoult, Bis ans Ende der Geschichte, gel. v. B. Nüsse, L. Wagner, P. Heyn u.a., Der Hörverlag
4 Jörg Preußig, Agiles Projektmanagement, Haufe
Die eBuch bietet Ihnen neben zahlreichen vergünstigten Leistungen für den buchhändlerischen Alltag viele weiteree V weiter Vorteile orteile wie z.B z.B.:.:
5 Axel Rachow und Johannes Sauer, Der Flipchart-Coach, managerSeminare Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den Download-Zahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Reinventing Organizations
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Unser Buch-Tipp Empfohlen von der BuchMarkt-Redaktion
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ie schlechsein beruf liches und te Nachricht privates Leben von seivorweg: Den ner Kindheit bis in die späten 1960er Jahre, geplanten sondern er ist auch ein zweiten Teil über die Jahverlässlicher Chronist re ab 1969 wird es nicht der Zeitgeschichte. Dabei geben. Alfred Neven DuMont starb am 31. Mai. wollte Neven DuMont eigentlich SchauspieWer den jetzt erschienenen ersten Teil gelesen ler werden – und in der hat, wird das sehr bedauMünchener Künstlerern: Der Kölner Verleger und Theaterszene trifft gehörte nämlich zu den er auf die schillerndswenigen seiner Zunft, die ten Persönlichkeiten der auch schreiben und erzähZeit – nicht allein auf der Alfred Neven DuMont, len konnten. Bühne. Trotzdem entAlfred Neven DuMont Mein Leben: Die Jahre von scheidet er sich für den gehört zu den prägen- 1927 bis 1968 AutobiograJournalismus, tritt 1953 den Velegergestalten der fie. DuMont in den Verlag M. DuNachkriegszeit neben Mont Schauberg ein und Rudolf Augstein, Axel übernimmt dort nach und Springer und Hubert Burda. In seinen nach die Position seines Vaters. Memoiren berichtet er nicht nur über UF
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Bequem online einkaufen und trotzdem die eigene Region stärken, das ist bei vielen Käufern ein zentrales Thema. Genau dafür haben wir „genialokal.de“, einen gemeinsamen Onlineshop, geschaffen. Kunden können aus mehr als 600 Buchhandlungen diejenige wählen, bei der sie ihr Buch abholen möchten.
eBuch Geschäftsstelle Tel. 06221 / 647 94 90 kontakt@ebuch.net www.ebuch.net
Praxis | Verkaufsargumente
All die schönen Bücher gesichtet von Ellen Pomikalko
Ellen Pomikalko Kritikerin
Dorothy Baker, Zwei Schwestern, dtv Erst beim zweiten Lesen merkt man richtig, dass die preziöse Sprache, mit der Cassandra auf dem Weg zur Hochzeit ihrer Zwillingsschwester Judith ihre Gedanken formuliert, ihren eigenen Charakter enthüllt. Der 1962 erschienene Roman lebt von der anhaltenden Auseinandersetzung über die Frauenrolle, deren zwei Seiten sich in den Zwillingen personifizieren. Schon ihre Mutter war ungewöhnlich eigenständig, ihr Vater als Philosoph außerordentlich unkonventionell, nur die Oma möchte ihre Enkelinnen traditionell verheiraten. Als nach 177 Seiten Judith das Wort ergreift, wird der Unterschied auch sprachlich klar. Da kommt ein Krimitouch ins Spiel, es wird sehr spannend. Dass der zwischen ihnen stehende Mann ein entzückender Prinz ist – geschenkt, auch dass Cassandra sich wandelt und statt sich selbst ein rutschiges Söckchen die Golden Gate Bridge hinunterwirft – es musste so sein. Ein durchaus originelles Stück Litera(281 S., 19,90 Euro) tur.
Angelika Waldis, Marktplatz der Heimlichkeiten, Europa Ein Schweizer Medienhaus ist Schauplatz für lakonische, farbige Darstellungen seiner Mitarbeiter vom Boten bis zum Chef, Einblick ins Zeitungswesen inklusive. Das liest sich so interessant, weil wir die Mitarbeiter am
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Arbeitsplatz erleben und ihre persönlichen Schicksale quasi zugeraunt bekommen, alles so munter wie auch teils sarkastisch, ohne je beleidigend zu sein. Die Autorin greift hinein ins volle Menschenleben, sie hat viel Erfahrung, und nichts Menschliches ist ihr fremd. Auch die Schwierigkeiten der heutigen Printmedien kommen zur Sprache. Der Zeitungsverlag ist eine Art modernes Narrenschiff mit den unterschiedlichsten Charakteren, die bei aller Kürze sehr gut gestaltet sind und vermutlich auf lebenden Beispielen beruhen. Dem Leser bleibt im Hintergrund noch genug Raum zur Eigenanalyse. Schöner Lesestoff. (328 S., 21 Euro)
Helen Macdonald, H wie Habicht, Allegria Von ihrer Kindheit und ihrem weiteren Leben ist mindestens ebenso viel zu lesen wie von ihrem gezähmten Habicht. Schon als Kind von wilden Vögeln fasziniert, kauft sie nach dem plötzlichen Tod ihres geliebten Vaters die Habichtdame Mabel und vergräbt sich sozusagen mit ihr in der ursprünglichen Natur englischer Wälder und Felder in den Brecklands bei Cambridge, wo sie an der Uni arbeitet. Die Habichtin scheint ihre Abrichtung gelassen hinzunehmen, sie wohnen zusammen in Helens Haus, wo sie sogar Besucher stoisch duldet. Aber was in dem Jagdvogel vorgeht, weiß Helen trotz aller Nähe nicht, und so ist ihr intellektuelles Buch, das sich viel mit dem Habichtbuch von T. H. White von 1951 und seiner Person beschäftigt, die Bestandsaufnahme einer außergewöhnlichen Beziehung zwischen Mensch und Wildtier. Der äußeren Macht steht die innere gegenüber, der Friedenspflicht die Blutgier, der Kultur die Natur. Da Helen auch mit ihren inneren Dämonen fertig werden muss, wird der Habicht zum Katalysator, der Helen stärkt. Ein gedankenreiches Buch. (408 S., 20 Euro)
BuchMarkt Oktober 2015
Elena Gorokhova, Russisches Tattoo, dtv Wie in Goodbye Leningrad ist die persönliche Entwicklung der Heldin eng mit den politischen Umständen verknüpft. Die 24-Jährige verlässt 1980 die UdSSR mit einem amerikanischen Ehemann und stößt in Texas auf so viele ihr unbekannte Dinge, dass sie schier verzweifelt, hier heimisch werden zu können. Sie vergleicht Hiesiges mit dem Gewohnten und bringt die Gegensätze auf den menschlichen Punkt: Der Ideologie zum Trotz ist der Kommunismus nicht humanistisch. Zuerst verzagt, traut sie sich mehr und mehr zu, heiratet noch einmal und holt ihre Mutter zu sich. So ist dieses „Memoir“ auch eine interessante Familiengeschichte und eine fabelhafte Mutter-Tochter-Analyse. Denn wie sie gegen ihre bestimmende Mutter aufbegehrte, tut es ihre eigene Tochter gegen sie. Ihre Erkenntnis: Die Vergangenheit lässt sich nicht einfach abschütteln. Mit vorzüglicher Knappheit, trotzdem ausführlich genug, ist das eine gehaltvolle Chronik der Gegenwart, ohne Larmoyanz, intelligent und ehrlich. (427 S., 16,90 Euro)
Thomas Macho, Schweine, Matthes & Seitz Unter dem Motto „Schweine sind uns fern und nah“ sieht sich der Professor für Kulturgeschichte das meistgegessene Tier an – in Deutschland wurden 2012 über 58 Millionen geschlachtet. Ihre Domestikationsgeschichte, ihre Existenz in Kultur und Kunst, ihre Arten, die Veränderung ihrer Haltung, alles Wissenswerte ist mit vielen Abbildungen in dem hübsch aufgemachten Band 17 der Reihe „Naturkunden“ zusammengefasst. „Eben weil Schweine
Verkaufsargumente | Praxis
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Ihre Stadt
Alina Bronsky, Baba Dunjas letzte Liebe, Kiepenheuer & Witsch Je länger man dieser Ich-Erzählung einer alten Frau lauscht, die in ihr Dorf Tschernowo zurückgekehrt ist, wo sie mit wenigen Nachbarn der Strahlung trotzt, desto stärker wird man
Kathrin Hartmann, Aus kontrolliertem Raubbau, Blessing Hinter unserm Rücken gehen Dinge vor sich, von denen wir nichts wissen und die zum Himmel schreien. Was hat Knorr-Tütensuppe mit dem WWF zu tun, Aquakultur mit Bauernsterben, Bill Gates mit Monsanto und Coca-Cola? Nach dieser gründlichen, sachlichen Recherche fällt es schwer, Leugnern zu glauben, dass wir nicht Entwicklungsländer ins Elend stürzen und nicht uns selbst betrügen, wenn wir die Monopolbestrebungen großer Weltkonzerne weiter zulassen. Der einstige Hoffnungsträger Industrialisierung steuert auf seine Hypertrophie zu. Das Mantra, immer mehr zu produzieren, macht die Erde kaputt, und wer alles immer billiger kaufen will, trägt dazu bei. Das ist die anschaulichste Kapitalismuskritik, die ich je gelesen habe. Zukunft, mir graut vor dir, und den schönen Reden misstraue ich, weil das Wissen oder Wissenwollen fehlt. Was der IS nicht schaffen wird, nämlich uns zu vernichten, kriegen wir glatt selber fertig. (448 S., 18,99 Euro)
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So wie der achtjährige Peter den Tod seiner kleinen Schwester, seinen Vater, den Onkel und den Nachbarn beobachtet, so beobachten auch wir ihn und alles um ihn herum wie eine Kamera. Die Dialoge sind knapp und alltäglich, nur sparsam fügt der Autor Gedanken und Gefühle hinzu. Wie ein Film läuft die Handlung vor unserm lesenden Auge bis zum bitteren Ende ab. Das mühsame Geschäft der mafiösen Clans in Philadelphia wäre Peters Sache nicht, wenn er nicht hineingeboren wäre und wenn er einen Ausweg sähe. Da kann auch Nicks Boxschule nicht helfen, es geht alles seinen kapitalistischen Gang, und der ist nun mal tragisch. Dexters Romane God’s Pocket, Train und Paris Trout, die ich bisher gelesen habe, sind in ihrer Lakonik Meilensteine des Krimi noir. Dieser frühere lässt sich mehr Zeit, erfüllt aber seinen Zweck genauso: eine Entwicklung vorzuführen, ohne viele Worte zu machen. Peter beendet das tödliche Spiel und zahlt mit seinem Leben. Schön (303 S., 19,90 Euro) und gut.
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Pete Dexter, Unter Brüdern, Liebeskind
berührt von der völlig unpolitischen Geschichte, die so viel Atmosphäre einer stoischen Natur überbringt – nicht nur der nach Tschernobyl ungerührt weiter wuchernden, sondern auch der menschlichen. Baba Dunja ist Dorfmittelpunkt, sie hält Zwiesprache mit ihrem toten Mann und ihrer in Deutschland lebenden Tochter, kümmert sich um andere und setzt für ein kleines Mädchen allerhand aufs Spiel. Was dann zum Krimi gerät, stellt nur die verworrenen Verhältnisse in Russland nach der Wende dar, und Dunjas Großherzigkeit beweist, dass jede Gesellschaft auf starke Individuen angewiesen ist. Selbst ihre eigene Schönfärberei bringt sie nicht um. Das Leben ist, wie es ist, und Dunja nimmt es an. Rührung nach der Lektüre (154 S., 16 Euro) darf sein.
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intelligent, neugierig, kreativ und lernfreudig sind, gehörten sie auch zu den ersten Zirkustieren der Neuzeit.“ Leider sind auch Tausende für Experimente benutzt worden. Wenn man das informative Buch gelesen hat, ist man recht nachdenklich geworden. (156 S., 18 Euro)
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Mensch, Kultur, Region
Umsatzideen für den Handel abonnieren Wir möchten Sie einladen, in aller Ruhe BuchMarkt – Das Ideenmagazin für den Buchhandel probe zu lesen, und zwar drei Ausgaben kostenlos. Wie es geht? Einfach die Karte an uns schicken und Ihr kostenloses Probeabo bestellen. Oder sichern Sie sich, wenn Sie bereits Abonnent sind, ein Zweitabo zum Preis von 17,90 € pro Ausgabe. Als Abonnent lesen Sie jeden Monat aktuelle Hintergrundberichte des monatlichen Magazins und haben vollen Zugriff auf das Branchenportal www.buchmarkt.de mit allen aktuellen News: Trends und Themen aus Buchhandel und Verlagswesen, Business-News, Personalia, täglicher (auch am Wochenende) Überblick über die Buchthemen der großen deutschen Feuilletons, GfK-Sellerlisten sowie aktuelle Interviews. Als Abonnent erhalten Sie natürlich auch den BuchMarkt-Newsflash. Karte weg? Dann mailen Sie einfach an Katharina Sprenger (vertrieb@buchmarkt.de) oder rufen Sie unter +49 21 50 91 91 37 an.
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Editorial
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In den letzten Jahren hat die Zahl der Selfpublisher immer weiter zugenommen. Im E-Book-Bereich wird mit rund 175.000 Neuerscheinungen im Jahr 2017 gerechnet, in Print immerhin mit 71.000 Titeln. Bisher profitieren von diesem Boom jedoch hauptsächlich die Online-Buchhändler. Ein Grund also, dem Thema ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wir haben auch bei Selfpublishern nachgefragt, warum sie sich gegen den klassischen Weg über den Verlag entschieden haben und welche Erfahrungen sie mit dem eigenständigen Verlegen von Büchern gemacht haben. Außerdem stellen wir Ihnen zwei Buchhandlungen vor, die erfolgreich mit Selfpublishern aus der Umgebung zusammenarbeiten und damit ihr Profil schärfen konnten. Ein weiteres zukunftsweisendes Feld ist der Wunsch nach bargeldlosen Be-
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zahlverfahren. Die Technik des kontaktlosen Bezahlens über Near Field Communication (NFC) ist inzwischen eine interessante Alternative zu den klassischen Geldkarten. Allein die Sparkasse will bis Ende des Jahres 45 Millionen NFC-fähige Girokarten in Umlauf bringen und damit die Akzeptanz des kontaktlosen Bezahlens fördern. Wie das aussehen könnte, lesen Sie auf Seite 74. Viel Vergnügen wünscht Ihnen Ihre
Friederike von Diest
Inhalt Thema: Selfpublishing wird immer beliebter und ist besser als sein Ruf | 72 Technik: Kontaktloses Bezahlen über NFC als Methode der Zukunft | 74 BuchMarkt Oktober 2015
eigene Auslage auf die umliegenden Geschäfte, Cafés, Arztpraxen und weitere Orte, an denen die Menschen Zeit zum Lesen haben, ausweiten könnte? Mit anderen Geschäften in der Umgebung zusammenzuarbeiten, kann eine gute Idee sein, um sich und sein Angebot bekannter werden zu lassen. Eine Möglichkeit dazu bietet der Media-spot von mediaspot und Literaturtest. Über einen kleinen Sender, der über die iBeacon™-Technologie verfügt, werden Bücher und Zeitschriften zum Lesen von Verlagen zur Verfügung gestellt. Vorreiter ist derzeit Piper, der bereits am Projekt teilnimmt, weitere Verlage sollen folgen. Solange man sich innerhalb des Senderbereichs des iBeacon aufhält (das ist ein Umkreis von ca. 60 Metern), kann man über die mediaspot-App, die es kostenlos sowohl für iOS als auch Android gibt, die zur Verfügung gestellten Titel kostenfrei und unbegrenzt lesen. Verlässt man den Bereich, werden die Inhalte wieder gesperrt. Wer an einem anderen Ort weiterlesen möchte, muss den Titel käuflich erwerben. Welche Titel über die App verfügbar sind und auch wie lange, entscheiden die Verlage. Ein Angebot von Leseproben über die App wäre grundsätzlich möglich, ist jedoch vorerst nicht geplant, da ganze Bücher und Zeitschriften angeboten werden sollen. Die Vorteile für Verlage liegen auf der Hand: An allen Orten, an denen Menschen Zeit haben, können über die Technologie Inhalte zugänglich gemacht und für das Direktmarketing genutzt werden. Möglicherweise erschließen sich dadurch auch neue Zielgruppen, Stichwort Digital Natives, die eher über digitale Medien erreichbar sind, und weitere Märkte zum Vertrieb der Titel. Klingt zunächst nach einem Nachteil für den Buchhandel, muss es aber nicht sein. Im eigenen Laden könnte der Mediaspot auf lange Sicht Ansichtsexemplare ersetzen oder E-Books sichtbar machen,
Dienstleister | Special
Mediaspot-App: Im Senderbereich lassen sich Bücher und Zeitschriften über die App lesen
in umliegenden Geschäften, Cafés oder anderen Orten, an denen es schwierig ist, physische Exemplare anzubieten, könnte man zum Beispiel über Plakate, die auf den Mediaspot hinweisen, auch gleichzeitig Werbung für den eigenen Buchladen um die Ecke machen. Zudem beinhaltet die App eine integrierte Bestellfunktion. Wird der Sendebereich verlassen, wird nicht nur der Inhalt gesperrt, sondern gleichzeitig ein Hinweis auf die Bestellmöglichkeiten gegeben. Der Titel kann sowohl als Buch zu sich nach Hause oder als E-Book direkt über die App bestellt werden. Dabei ist eine Anbindung an verschiedene Shops möglich. Entweder durch Auswahl des Lieblingsshops des App-Benutzers oder auch über einen festgelegten Shop durch den Sender. An einer integrierten Shoplösung für den Sortimenter vor Ort wird derzeit noch gearbeitet. Damit erschließt sich auch ein weiterer Vertriebsweg für den lokalen Buchhandel. In Berlin gibt es bereits mehrere Stellen, an denen man das Angebot von mediaspot ausprobieren kann. Darunter in mehreren Filialen von Meyerbeer Coffee, im Strandbad Wannsee und im Sommerbad Kreuzberg sowie verschiedene Arztpraxen. Auch berlinlinienbus ist bundesweit bereits mit 100 Bussen dabei. Wo die einzelnen Spots zu finden sind, kann über die App abgefragt werden. FvD BuchMarkt Oktober 2015
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Bezahlverfahren mit Zukunft Bargeldloses Bezahlen mit der EC-Karte ist bei größeren Beträgen längst Alltag – bei Kleinstbeträgen ist dagegen der Griff zum Geldbeutel die häufigste Zahlmethode. Mobile Bezahlsysteme über NFC könnten das bald ändern
Kontaktloses Bezahlen: Mit Near Field Communication (NFC) lassen sich kleine Beträge sekundenschnell abbuchen Technik
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enn es nach den Entwicklern geht, soll mobiles Bezahlen den Einsatz von Bargeld ablösen. Noch hat sich das System nicht durchgesetzt, und die Skepsis in der Bevölkerung ist groß. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Möglichkeiten des Mobile-Payment. Das Smartphone als idealer Einkaufsbegleiter wird in vielen Formen gehyped. Egal, ob für Produktinformationen, Sonderangebote oder als Punktesammelsystem wie z.B. über Shopnow. Auch Bezahlen soll darüber möglich sein. Apple bietet dazu seit kurzem Apple Pay an, dass genau wie auch die Google Wallet mit Near Field CommunicationTechnologie (NFC) (vergl. BM 3/2014) funktioniert. Mittels Funksignalen können Daten in kurzer Distanz übertragen werden. Diese Technik lässt sich nicht nur in Handys, sondern auch in EC- und Visa-Karten verbauen. Zum Teil wird das auch schon gemacht. Der Handel benötigt ein NFC-fähiges ECTerminal, die inzwischen von allen Terminal-Herstellern angeboten werden, und entsprechende Händlerkarten, über die die Bezahlvorgänge gesammelt und abgerech74
net werden. Im Prinzip ähnlich zu den bisher bekannten EC- und Visa-Varianten. Für den Bezahlvorgang reicht es, das NFC-fähige Handy oder die Karte über das EC-Gerät zu halten, und der Betrag wird automatisch abgebucht. Eine Methode, die nicht nur hygienischer, sondern vor allem schneller sein soll. Allerdings nicht in allen Fällen. Bei den Bezahlapps ist oft noch die Eingabe einer PIN oder das Scannen eines QR-Codes nötig, um den Vorgang zu validieren, und das kostet Zeit. Anders funktioniert das z.B. bei girogo der Sparkasse. Bei girogo wird die NFCfähige Karte vor dem Bezahlvorgang mit Geld aufgeladen und funktioniert dementsprechend wie eine Prepaidkarte. Dieser Vorgang kann auch über das jeweilige Händler-Terminal angeboten werden. Ist der Kartenbetrag zu gering, besteht die Möglichkeit mit PIN oder über das automatische Ladeverfahren ohne PIN die Karte direkt neu aufzuladen. Der zu zahlende Betrag wird dabei über die Kasse abgebucht. Für den Händler entstehen dadurch keine Extrakosten, da es sich bei der Aufladung nicht um eine Electronic Cash-Zahlung handelt. Auch auf der Kassenabrechnung ist nur der zu bezahlende Betrag verbucht. Buchhändler könnten damit den Kunden einen weiteren Service anbieten. BuchMarkt Oktober 2015
Sobald die Karte mit Geld aufgeladen ist, können damit Beträge von bis zu 20 Euro problemlos gezahlt werden. Damit eignet sich diese Bezahlmethode vor allem für Unternehmen, deren Durchschnittsbon unter 20 Euro liegt. Dabei fallen, im Gegensatz zu den üblichen EC-Zahlungen, deutlich geringere Kosten für den Händler an. Statt einzeln eingereichter Lastschriften erfolgt eine Sammelgutschrift. Damit liegt der Preis pro Zahlung bei maximal drei Cent gegenüber den sonst üblichen 0,3 Prozent des Umsatzes. Für das kommende Weihnachtsgeschäft wäre ein weiterer Vorteil die Schnelligkeit des Verfahrens, da die Datenübertragung offline und ohne PIN auskommt und darum nur einen Bruchteil einer Sekunde dauert. Dadurch, dass es sich um ein Prepaid-Verfahren handelt, ist die Karte, im Gegensatz zu Lastschriftverfahren, immer gedeckt. Eine Frage die immer auftaucht, ist die nach der Sicherheit von NFC. Ein versehentliches Auslesen der Kartendaten oder der unerwünschte Online-Zugriff ist nicht möglich. Die NFC-Technik basiert auf sehr kurzen Übertragungsdistanzen von unter 20 cm. Mit Hilfe eines kryptographischen Schlüssels über die Händlerkarte, wird die Zahlung am POS-Terminal legitimiert. Jede Transaktion wird einzeln ausgeführt und kann im Zweifel über die Händlerkartennummer zurückverfolgt werden. Somit ist ein versehentliches Abbuchen nicht möglich. Auch, wenn die Technik noch in den Kinderschuhen steckt und bisher relativ wenig verbreitet ist, lohnt es sich, spätestens bei der Anschaffung eines neuen EC-Terminals über NFC-fähige Geräte nachzudenken. Große Händler und Ketten wie z.B. Aldi, dm, Netto Douglas und Co. bieten diese Technik bereits an, was eine größere Akzeptanz in der Bevölkerung bewirken könnte. Friederike v. Diest
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Special | Medizin, Gesundheit, Psychologie
Editorial
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m 19. Dezember jährt sich der Todestag von Alois Alzheimer zum 100. Mal. Er erkannte als Erster, dass es sich bei Demenz um ein eigenständiges Krankheitsbild handelt. Dementsprechend viele Buchtitel drängen sich dazu auf den Markt wie z.B. in Ratgebern zur Pflege. So wie der Demenz lange keine Beachtung geschenkt wurde, sind auch Faszien erst in den letzten Jahren zum Thema der Forschung und Gesundheitslehre geworden. Manches wird jedoch auch wiederentdeckt wie z.B. die natürlichen Möglichkeiten der Geburt. Entdecken Sie, was die Verlage dazu zu bieten haben.
Friederike von Diest
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Inhalt Trend: Das Bindegewebe im Mittelpunkt der Forschung | 78 Thema: Zurück zur natürlichen Geburt | 80 Überblick: Bücher zum Thema Pflege | 81 Markt: Resilienz | 82
Programm
Gesund essen mit Genuss Christian Verlag. Als „logische Konsequenz“ bezeichnet Victoria Salley, Programmleiterin im Christian Verlag, den Ausbau des Programmbereichs „Gesunde Ernährung“. Der Erfolg des Titels Paleo – power for life sei dafür ausschlaggebend gewesen. „Die Trends gehen zur vegetarischen und veganen Ernährung, die sich ja alle mit gesunder Ernährung beschäftigen“, sagt sie. Das Konzept sieht eine Fokussierung auf praktische Anleitungen vor. „Es sind sehr viel stärker To-Do-Bücher“, so Salley. Im November erscheint dazu z.B. der Titel 5-Elemente-Küche, der traditionelle chinesische Medizin mit der Heilweise der Organ-Uhr kombiniert. „Hier verknüpfen wir spannendes theoretisches Wissen rund um diese Ernährung mit passenden Rezepten. Alle unsere Titel in diesem Programmbereich stehen unter dem Motto ‚gesund genießen‘. Die Bücher zeigen, wie man sich gesund ernährt und trotzdem das Essen genießen kann, ohne Verzicht zu üben. Ich denke, damit treffen wir auch den Zeitgeist.“ Zum neuen Programm gibt es Anfang Januar außerdem eine Marketingaktion: Zur Dekoration können Buchhändler gratis eine Kiste mit frischem Obst sowie ein Set mit bunten Hanteln beim Verlag bestellen.
Marketingaktion: Mit Obstkiste und Hanteln dekorieren BuchMarkt Oktober 2015
FvD
Medizin, Gesundheit, Psychologie | Special
Verlagsneugründung Fischer & Gann
Orientierung in allen Lebensbereichen bücher, gehobene Ratgeber und innovative digitale Produkte, insbesondere Apps und Internetforen. Wir arbeiten mit hochkarätigen Autoren zusammen. Zum Beispiel konnten wir die Autoren Hesse/Schrader gewinnen sowie Prof. Dr. Dr. Ingrid Riedel oder Prof. Dr. Uwe Gieler. Wir wollen Anregungen, Hilfestellungen und Impulse geben und Fachwissen auf dem neuesten Stand in gut verständlicher Sprache, anschaulich und praxisbezogen vermitteln. Dr. Mathilde Fischer: Der Verlagsschwerpunkt liegt auf den Bereichen Gesundheit, Lebensfragen, Psychologie und Pädagogik
Interview. Diesen Herbst erscheint das ers-
te Programm des neugegründeten Verlags Fischer & Gann für Psychologie, Lebensgestaltung und Gesundheit. Wir haben bei Verlegerin Dr. Mathilde Fischer nachgefragt, wie es zur Gründung kam und was den Verlag ausmacht. Wie kam es zu der Verlagsgründung?
Es war ein langgehegter Traum von mir, einen eigenen Verlag zu gründen. Als ich dann im Frühsommer 2014 die Familie Gann, Inhaber der Druckerei Aumayer in Munderfing bei Salzburg, kennenlernte, waren wir uns sehr rasch einig, dass eine Zusammenarbeit für beide Seiten ein reizvolles Projekt darstellen könnte.
Sie sprachen gerade von Apps. Warum haben Sie diese im Programm?
Marketing
„Wissen, was in dir steckt“ Schattauer. Zum Erscheinen der achten Auflage des fotografischen Atlas Anatomie von Rohen/Yokochi/Lütjen-Drecoll bietet Schattauer ein umfassendes Marketingpaket an. Neben Prospekten und Plakaten mit dem neu gestalteten Titelbild gibt es Postkarten, Tischsets, Sticker und Turnbeutel mit passenden Slogans wie z.B. „Er ist nicht der Playboy“ oder „Wissen, was in dir steckt“. Der „Rohen“ kombiniert Aufnahmen von Präparationen mit erläuternden
Wir begreifen die App als neue zeitgemäße Form der Lebensgestaltung, als persönlichen „Coach im Ohr“ sozusagen. Sie sind eine Ergänzung zum Buch, aber auch ein völlig eigenständiges Medium für eine erweiterte Zielgruppe. Auf dem Smartphone ist die App überall verfügbar, gerade in Situationen, in denen man akut Impulse, Coaching oder Unterstützung braucht. Welcher Titel aus dem ersten Programm liegt Ihnen besonders am Herzen und warum?
Die neue Männlichkeit von Eduard Waidhofer. Die traditionellen Rollenbilder stimmen nicht mehr. Der Psychotherapeut Eduard Waidhofer zeigt neue Lebenskonzepte für Männer auf und erklärt, wie sie eine Balance zwischen Beruf, Familie und ihren inneren Gefühlen finden können.
Coole Slogans: Kundenwerbung mit dem Turnbeutel
Gibt es Marketingaktionen für den Handel? Worin liegen die Schwerpunkte des Verlagsprogramms?
Fischer & Gann setzt seinen Schwerpunkt auf die Bereiche Gesundheit, Lebensfragen, Psychologie und Pädagogik. Wir sind davon überzeugt, dass in einer immer komplexeren Welt viele Menschen Orientierung brauchen, um die Herausforderungen des modernen Lebens zu meistern. Diese wollen wir unseren Leserinnen und Lesern mit unseren Büchern und digitalen Produkten anbieten. Worin unterscheidet sich das Programm von ähnlich ausgerichteten Verlagen?
Unser Konzept ist es, Orientierung über verschiedene Kanäle zu bieten, als Sach-
Wir bieten eine Startaktion für den Handel an, mit der wir über den Verlag hinaus generell auch den Wert des Lesens herausstellen. Dazu kommt ein Gewinnspiel für die kreativste und aufmerksamkeitsstärkste Präsentation unserer Titel im Schaufenster. Händler, die daran teilnehmen, promoten wir über unsere Kanäle bei Facebook, Twitter, Pinterest etc. Wir planen Veranstaltungen in Buchhandlungen. Und wir laden den Handel ein, mit uns regionale Vor-Ort-Marketing- und Werbemaßnahmen durchzuführen. Außerdem schalten wir Anzeigen und Beiträge in EndkundenMagazinen des Buchhandels. Die Fragen stellte FvD BuchMarkt Oktober 2015
Grafiken. Schattauer geht damit einen eigenen Weg. „Wir verbinden die Vorteile der fotografischen mit den Möglichkeiten der zeichnerischen Darstellung. Das ergänzt sich didaktisch optimal, und wir können damit ein anatomisches Thema umfassend und aus verschiedensten Blickwinkeln abbilden“, sagt Eva Wallstein, Lektorin für Medizin. „Dass wir mit unserem Atlas-Konzept genau richtig liegen, zeigt sich auch an den positiven Rückmeldungen, die wir von Studenten und Dozenten erhalten. Auch die weltweite Verbreitung in 20 Sprachen spricht dafür.“ Info: www.rohen-anatomie.de.
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Special | Medizin, Gesundheit, Psychologie
Faszinierende Faszien Seit etwa ein bis zwei Jahren beschäftigen sich Bewegungstherapeuten verstärkt mit der Stärkung des Bindegewebes und den positiven Auswirkungen auf die Gesundheit. Ein Thema, das inzwischen auch in den Verlagen angekommen ist
Trend
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ls Faszien bezeichnet man das Bindegewebe, das alle Muskeln und Organe im Körper umgibt. Erst 2007 kam die Forschung dazu richtig in Gang. Laut jüngsten Erkenntnissen können Faszien die Ursache von Beschwerden wie z.B. Rückenschmerzen sein, die durch verhärtete oder verklebte Faszien ausgelöst werden. Die Beweglichkeit der Faszien zu stärken, ist daher eine der Hauptaufgaben des Faszientrainings. Einer der Pioniere auf dem Gebiet der Faszienforschung ist Robert Schleip. Von ihm ist zum Beispiel der Titel Faszien Fitness. Vital elastisch, dynamisch in Alltag und Sport, der bereits letztes Jahr bei riva erschienen ist, oder Der aufrechte Mensch: 30 Übungen für eine gelöste Körperhaltung (Kiener). Ebenfalls bei riva erscheint demnächst Faszien in Sport und Alltag. Bei Südwest ist Training für die Faszien. Die Erfolgsformel für ein straffes Bindegewebe von Divo G. Müller und Karin Hertzer erschienen. Der Titel beschäftigt sich u.a. mit den verschiedenen Körpertypen, denen eine unterschiedliche Beweglichkeit zugrunde liegt. Divo G. Müller, Ehefrau von Robert Schleip und Körpertherapeutin, entwickelte dafür eigens das Fascial Fitness-Prinzip.
„Rückenleiden sind eines der häufigsten die Erfahrungen aus der Schmerztherapie, Krankheitsbilder in Deutschland. Trai- die u.a. Akupressur nutzt, um Verspannunningsbücher mit kurzen Übungen, die sich gen zu lösen. einfach in den Alltag integrieren lassen, Klaas Stechmann setzt in seinem Buch sind eine gute Möglichkeit, gezielt den Faszien selbst behandeln (KVM) ebenfalls Beschwerden entgegenzuwirken,“ so Udo auf Massage. Kombiniert mit einer DVD, Zimmermann, Vertriebsleiter bei GeraNova gibt er Anleitungen einer methodischen Bruckmann. Speziell auf diese Probleme Faszientherapie zur Schmerzlinderung. ausgelegt ist der Titel Faszientraining für Für Einsteiger eignet sich der Gesundden Rücken von Amiena Zylla. Nur fünf heitsratgeber Faszientraining. Mehr BeMinuten Training am Tag sollen für einen weglichkeit Gesundheit und Dynamik von starken, flexiblen und widerstandsfähigen Dr. med. Siegbert Tempelhof und Daniel Rücken ausreichen. Einen ähnlichen An- Weiss (Gräfe und Unzer), der im Dezember satz verfolgt auch der Titel Faszien – kom- als Paket mit einer Faszienrolle angeboten pakt. Training für das Bindegewebe von wird. Er stützt sich auf bereits bekannte Gunda Slomka (Meyer&Meyer). Übungsprogramme wie Yoga, Qigong, Eine weitere Methode, das Bindegewebe TaiChi, Pilates und Feldenkrais. zu aktivieren, ist die Massage. ZugrunNeben dem gesundheitlichen und de liegt eine Technik, die bereits in den schmerztherapeutischen Ansatz gibt es noch 1950er Jahren von Ida Rolf entwickelt einen weiteren Grund, Faszien faszinierend wurde. Mit gezieltem Druck soll das zu finden: „Faszien-Training ist natürliches Bindegewebe von Verspannungen befreit Anti-Aging-Trainging!“, so Lisa Glassner, werden. Ausgehend von diesem „Rol- Pressefrau bei blv. Darauf zielt der Titel von fing“ setzt sich Jill Millers Titel Roll dich Miriam Wessels und Heike Oellerich: Faszifit (riva) mit dem Thema Muskel und en-Training. Jünger, schöner & beweglicher. Faszienmassage auseinander und stellt in „Das Buch erklärt, warum man die Faszien Schritt für Schritt-Anleitungen die ver- unbedingt trainieren sollte: Geschmeidige schiedenen Möglichkeiten der Massage Faszien wirken wie ein Jungbrunnen!“ mit Therapiebällen vor. Es lohnt sich also, den Trend der FasziBei Goldmann erscheint dazu der Titel enfitness zu beobachten und das Angebot Faszien-Rollmassage. Schmerzfrei von vielleicht sogar durch ein paar MassageKopf bis Fuß von Dr. Petra Bracht und Ro- bälle zu ergänzen. land Liebscher-Bracht. Zugrunde liegen Friederike v. Diest
„Dass Faszien kein nutzloser Füllstoff sind,
Jungbrunnen: Faszientraining – kompakt. Training für das Bindegewebe von Gunda Slomka
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© Meyer&Meyer; Volker Minkus
sondern ein wichtiges Informationsnetz und Stoffwechselorgan unseres Körpers, spricht sich erst seit kurzer Zeit herum. Gerade in der Schmerzbehandlung ist das ein regelrechter Durchbruch“, erklärt Anja Schmidt, Programmleiterin im Arkana Verlag. Dort erscheint der Titel Wie der Rücken die Seele und die Seele den Rücken heilt von Kurt und Reiner Mosetter. Sie gehen von einem Zusammenspiel von körperlichem und seelischen Wohlbefinden und setzen daher auf Schmerz- und Traumatherapie durch Faszientraining. BuchMarkt Oktober 2015
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Special | Medizin, Gesundheit, Psychologie
Homo digitalis: Ein auf das Leben am Computer spezialisierte Mutation des Homo sapiens, der sein Sozialverhalten über das Internet steuert
Cyber-Stress? Nein Danke! Dass Leben im Internet stresst Körper und Seele. Wie wir die Auswirkungen der digitalen Kommunikation in den Griff bekommen und uns vor Kollaps und Burn-out schützen können, ist Thema aktueller Untersuchungen und Ratgeber Markt
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ir sind mittendrin in der digitalen Revolution. Die hat uns zwar noch nicht „um den Verstand gebracht“, wie es Manfred Spitzer in seinem ersten Bestseller Digitale Demenz befürchtet hat, aber die gesundheitlichen Risiken und Nebenwirkungen sind bereits unübersehbar: Stress, Schlaflosigkeit und Sucht sowie Ängste, Depressionen, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen nehmen signifikant zu. Cyberkrank. Wie das digitalisierte Leben unsere Gesundheit ruiniert titelt somit Spitzers im November bei Droemer erscheinendes neues Buch. Er zeigt anhand internationaler Forschungsergebnisse, wie die intensive Mediennutzung Körper und Geist schadet.
Dass der Homo digitalis mit der explosionsartigen Entwicklung der Informationsund Kommunikationstechnologien noch überfordert ist, bestätigt auch Luciano Floridi, und analysiert in seinem Buch Die 4. Revolution. Wie die Infosphäre unser Leben verändert (Suhrkamp) die Risiken und Nebenwirkungen des Lebens im Onlife und weist ethische und nachhaltige Wege aus der digitalen Permanenz. 82
Wir interagieren zunehmend mit (smarten) Objekten. Warum die permanente Smartphone-Nutzung tatsächlich gefährlich ist, beschreibt Alexander Markowetz in Digitaler Burnout (Droemer-HC). Ein Forschungsergebnis: 55 Mal am Tag nehmen wir das Smartphone zur Hand, sind entsprechend abgelenkt, unkonzentriert, gestört. Sein Buch beschreibt nicht nur die daraus resultierenden Probleme, sondern präsentiert auch praxisnahe Lösungsansätze. Zu den führenden Forschern auf dem Gebiet der Medienethik und Cyberpsychologie gehört Catarina Katzer (Cybermobbing, 2013). Ihr neues Buch Cyberpsychologie. Leben im Netz erscheint im Januar 2016 bei dtv premium. Allgemeinverständlich beschreibt sie, wie das Internet unsere Persönlichkeit, unsere Denkstrukturen und unsere Werthaltungen verändert (hat). Alle Facetten menschlicher Verhaltensweisen fänden sich im Netz wieder, würden dort gelenkt und verstärkt, im Guten wie im Bösen. Generell gilt: Unsere Netzaktivitäten wir-
ken in unseren Alltag zurück, so dass wir zunehmend ein Onlife leben. Davon berichtet im Knaur Taschenbuch jetzt Stefan Urbach, er trug als Mitglied der Netzaktivistengruppe Telécomix Internet während BuchMarkt Oktober 2015
des Arabischen Frühlings die Stimmen syrischer oder ägyptischer Aufständischer via Internet in alle Welt. Der Druck, dem Ruf als Online-Held gerecht zu werden und die ständige Online-Präsenz, führt ihn schließlich sogar zu Burn-out und Selbstmordgedanken. Was soziale Netzwerke, Dauerverfügbarkeit
und Beschleunigung mit uns machen und wie aufgeklärte User damit lebens- und sozialverträglich umgehen können, zeigt Rafael Ball in seinem Buch Die pausenlose Gesellschaft. Fluch und Segen der digitalen Permanenz (Schattauer/Balance). Seine zentrale These: Mithilfe von Internet, Smartphone und Co. kann es uns erstmalig gelingen, die Linearität der Zeit zu überwinden. Eine adäquate Medienkompetenz vorausgesetzt, die es Heranwachsenden erst noch zu vermitteln gilt. Als Hilfestellung für Lehrer gibt es dafür bei Beltz z.B. Christel Schwabs Sozialkompetenz digital. So lernen Schüler/innen den verantwortungsbewussten Umgang mit Smartphone und Co. oder Olaf-Axel Burows Digitale Dividende mit einer ganz neuen Sicht auf Lernen und Kreativität in digitaler Zeit. Um den digitalen Stress in den Griff zu bekommen, bedarf es psychischer Ressour-
Medizin, Gesundheit, Psychologie | Special
cen und innerer Widerstandskraft – sprich Sicht auf das Thema präsentiert Michaela Resilienz. Populär wurde der Begriff in Haas. Ihre Neuerscheinung bei O.W.Barth Deutschland erst durch das Buch von Stark wie ein Phönix. Wie wir unsere ResChristina Berndt Resilienz. Das Geheim- ilienzkräfte entwickeln und in Krisen über nis der psychischen Widerstandskraft. uns hinauswachsen enthält Strategien her2013 bei dtv erschienen, hat es bereits die ausragender Persönlichkeiten gegen Stress 14. Auflage erreicht. „Was uns stark macht und wissenschaftliche Erklärungen und gegen Stress, Depressionen und Burn-out“ Anleitungen zum Aufbau von Resilienz. scheint den Nerv der Zeit zu treffen. Damit kann man nicht früh genug anfanWie man auch in unseren hektisch- gen. Das Resilienz-Buch. Das Geheimnis virtuellen Tagen authentisch leben und der inneren Widerstandskraft von Robert psychische Widerstandskraft entwickeln Brooks und Sam Goldstein bei Klett-Cotta kann, beschreibt Mirriam Prieß in Resili- zeigt Eltern, wie sie ihre Kinder fürs Leben enz. Das Geheimnis innerer Stärke (Süd- stärken und ist mittlerweile ein Klassiker west). Multitasking wird zum Problem. Die zum Thema. Als Ergänzung dazu die spieMultitasking-Falle. Warum wir nicht alles lerischen Ressourcenübungen für Kinder gleichzeitig können titelt deshalb neu bei Ga- und Jugendliche bei Beltz – ein Set mit 60 bal das Buch der Amerikanerin Devora Zack. Bild- und Textkarten, die die HeranwachAuch sonst hat Gabal zum Thema einiges senden mit alterstypischen Herausfordein der Pipeline – u.a. Die Bambusstrategie. rungen konfrontieren und dazu animieren, Den täglichen Druck mit Resilienz meis- eigene Probleme zu relativieren und austern von Katharina Maehrlein, die sich als zubalancieren. Oder in der Reihe kids in Gründerin der Initiative Stark wie Bambus Balance das farbenfroh illustrierte Kinderfür die Prävention von psychischen Er- buch für Jungen und Mädchen ab 4 Jahkrankungen am Arbeitsplatz einsetzt. Neu- ren Jette sagt nicht immer Ja inklusive este Forschungen und eine etwas andere Downloadmaterial mit praktischen ÜbunAnz Bartrow 210x152 fuer Buchmarkt 14.09.15 16:18 Seite 1
gen, Buch- und Linktipps. Das Bilderbuch soll schüchternen und ängstlichen Kindern helfen, selbstbewusster zu werden und ihnen Mut machen, auch mal Nein zu sagen. Immer für Überraschungen gut ist hier der Kunstmann Verlag. Dort ist soeben der ers-
te Comic zum Thema erschienen: Resilienz. Wie man Krisen übersteht und daran wächst von Matthew Johnstone. Der hat mit dem Bestseller Mein schwarzer Hund bereits bewiesen, wie man mit wunderschönen unmittelbar wirkenden Illustrationen und auf den Punkt gebrachten Texten auch vermeintlich sperrige Themen anschaulich und unterhaltsam nachvollziehbar machen kann. Ein Buch, das auch dem gestressten Homo digitialis helfen mag. Denn – so Johnstones Credo: „Wir alle haben die Kraft, Schwierigkeiten zu überwinden und dabei an unseren Erfahrungen zu wachsen.“ Sein Buch zeigt, wie man diese Kraft entwickeln und aufrechterhalten kann – auch und gerade in Zeiten von Stress und digitaler Überforderung. Jürgen Christen
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Special | DIY, Kreativ
© frech
Inhalt Trends: Die wichtigsten Begriffe aus dem Kreativbereich im Überblick von Amigurumi bis Zakka | 90
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as Kreativbuch hat sich in den letzten Jahren aus der verstaubten Bastelecke in den angesagten Lifestyle-Bereich bewegt. Auch deswegen widmen wir dem Segment nun erstmals ein eigenes Special. Mit dem richtigen Gespür für kommende (und bleibende) Trends und mit ansprechender Gestaltung der Titel, sprechen Kreativverlage ein junges, aufgeschlossenes Publikum an. Mit den zahlreichen, vielfältigen Trends im DIY-Sektor tauchen auch immer neue Begriffe auf, mit denen man zunächst nicht viel verbindet. Wir stellen die wichtigsten Begriffe mitsamt entsprechenden Titeln aus den Verlagsprogrammen vor.
Jörn Meyer 84
Kreativ-Sets
Kistenweise Anregungen
© Christoph Wilhelm
Editorial
Garten-Piraten: Kinder mit AllesKönnerKiste zum Thema „Garten“
Kosmos. Im letzten Jahr startete Kosmos die Reihe der AllesKönnerKisten mit zehn Themenbereichen für kleine Bastler ab acht Jahren. Die Kreativ-Kisten, die es in zwei unterschiedlichen Größen gibt, greifen klassische Bastelthemen sowie moderne Kreativtrends auf und bieten alles, was kleine Kreativköpfe zum Loslegen brauchen. BuchMarkt Oktober 2015
Auch das Verpackungsdesign sticht heraus: dafür gab es 2015 sogar eine Auszeichnung mit dem renommierten iF Design Award. In diesem Jahr wurde die Reihe um fünf Themen erweitert, jetzt können junge Alleskönner z.B. auch „Action Häkeln“ und Armbänder knüpfen. Weitere AllesKönnerKisten sind für das nächste Jahr bereits in Planung.
DIY, Kreativ | Special
Malträume
Kreativ-Aktion
„Mach was!“-Aktion wird kuschlig
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Buchhandlung Keuck in Geldern: Mit der „Mach was Buntes“Aktion ein komplettes Schaufenster gestaltet
Lache, Liebe, Lebe 978-3-8458-1244-1 € 7,99 (D) / € 8,30 (A)
Frech. Die „Mach-was“-Aktion vom frech-
verlag geht diesen Herbst in die nächste Runde. Die Frühjahrsaktion „Mach was Buntes“ hat sich über 800 Mal verkauft – die Fortsetzung läuft unter dem Motto „Mach was Kuschliges“. Wie die Verlagsaktion erfolgreich im Laden umgesetzt werden kann, zeigen die Beispiele der Völkerschen Buchhandlung in Goch und der Buchhandlung Keuck in Geldern. Auch die Buchhandlung Bücherwurm in Regensburg hat mitgemacht, und ihre Kunden über Facebook eingeladen, dabei zu sein: „So ein ungemütliches Wetter draußen! Dann lieber mal drinnen beim Tee kreativ werden mit den neuen Büchern aus dem Topp Verlag. Ratlos, in welche
Richtung es gehen könnte? Einfach mal bei der Aktion „Mach was Buntes“ auf www.machwas.de/Voting reinschauen und später das eigene Ergebnis hochladen! Anleitungen, Anregungen und noch mehr Kreativmaterial findet man bei uns.“ Auch bei der Neuauflage der Aktion steht die kostenlose „Mach was“-App im Mittelpunkt, die es für iOS und Android gibt. Dort teilen begeisterte Selbermacher ihre Projekte und finden Inspiration und neue Ideen. Die App verweist die Nutzer auch an teilnehmende Buchhandlungen, wo sie u.a. Freischaltcodes für exklusive Gratisanleitungen erhalten.
Maltraum 978-3-8458-1120-8 € 12,99 (D) / € 13,40 (A)
Mehr Informationen zur App und der neuen Aktionsrunde unter topp-kreativ.de
Weihnachts-Mandalas 978-3-8458-1119-2 € 6,99 (D) / € 7,20 (A)
BuchMarkt Oktober 2015
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www.arsedition.de
Völkersche Buchhandlung in Goch: ThemenSchaufenster als besonderer Hingucker für die Kundschaft
Kreativ in Szene setzen: schöne Fundstücke aus der Natur!
Schritt für Schritt: 60 DIY-Projekte mit Naturmaterial. Dekoration, Geschenke, Accessoires – auch zu besonderen Anlässen wie Ostern, Erntedank, Weihnachten. Gegliedert nach Jahreszeiten, mit stimmungsvollen Naturimpressionen. Gestalten mit Zweigen und Ästen, Moos, Blumen, Blättern, Kastanien, Nüssen und Zapfen, Steinen.
144 Seiten, 97 Farbfotos, 19,3 x 24,6 cm, Hardcover E 16,99 · E 17,50 (A) ISBN 978-3-8354-1427-3
Kleiner Strick-Zoo: zum Anziehen und Spielen!
Heißes Trendthema: 30 Hingucker-Projekte mit Strickanleitungen für Babys und Kleinkinder (bis 3 Jahre). Kleidung: Kaputzenpulli mit Öhrchen, Elefantenmütze, Tatzen-Handschuhe, Tiger-Strampler, Nashornschuhe, Krokodilschal, Rhino-Socken, Haifisch-Weste.
144 Seiten, 107 Farbfotos, 93 Illustrationen, 19,0 x 24,6 cm, Klappenbroschur E 14,99 · E 15,50 (A) ISBN 978-3-8354-1441-9
Spielzeug & Accessoires: Fläschenwärmer-Pinguin, Kuscheltier, Schmusedecke, Fuchslätzchen, Babytasche.
www.blv.de
Special | DIY, KreativDIY, Kreativ
Kreativ-Queen
Enie besucht den Buchhandel Edition Michael Fischer. In der Thalia-Filiale in der Hamburger Meile fand im September die erste von drei Signierstunden mit Enie van de Meiklokjes im Buchhandel statt. Die bekannte TV-Moderatorin (Wohnen nach Wunsch – Das Haus, Sweet & Easy – Enie backt, Handmade mit Enie, u.a.) präsentierte ihre neuesten Buchprojekte zur Sendung Handmade mit Enie auf sixx, erschienen in der Edition Michael Fischer (EMF). Die besten Ideen aus der Sendung sowie neue und innovative Projekte aus den Bereichen DIY, Backen und viele weitere kleine und große Projekte finden sich im großen Kreativbuch sowie in der Kreativkiste, die zusätzlich noch mit dem neuen edding® Sprühlack und einer Kreativschablone ausgestattet ist. Im Anschluss an die Signierstunde nutzte Enie noch die Zeit, mit Filialleiterin Dr. Julia Krause durch die aktuellen Neuerscheinungen zu stöbern und Buchtipps auszutauschen – besonders die Krimis hatten es ihr angetan. Die nächsten Termine mit Enie van de Meiklokjes finden am 24.10. in Köln in der Mayerschen Buchhandlung am
Kreativ-Promi
„Wolke strickt“ Ein Interview mit Schauspielerin Wolke Hegenbarth zum Erscheinen ihres ersten Buches „Wolke Hegenbarth strickt“, das im September im Christophorus Verlag erschienen ist. Seit wann stricken Sie?
Ich stricke jetzt im zweiten Jahr. Mit 14 Jahren hat meine Mutter es mir zwar schon mal beigebracht, aber ich habe die Stricknadeln dann wieder fallen lassen. Jetzt, mit meiner eigenen Kollektion, ist es natürlich doppelt schön.
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Enie van de Meiklokjes: Die Handmade-Autorin zu Besuch in der ThaliaFiliale in der Hamburger Meile. Mit etwas Glück könnte Enie demnächst auch in Ihrer Buchhandlung auftreten
Neumarkt und am 6.11. in München in der Hugendubel-Filiale am Stachus statt. Aber auch für kleinere Buchhändler gibt es die Möglichkeit, sich Enie in die Filiale zu holen: Mit dem Aktionspaket „Handmade“ kann man einen Live-Auftritt von Enie in der eigenen Buchhandlung gewinnen! Das Paket enthält alles, was man für einen gelungenen Auftritt der Enie-
Produkte in der eigenen Buchhandlung benötigt – und um das Schaufenster zu dekorieren, mit dem man am Gewinnspiel teilnehmen kann. Das schönste Schaufenster im Aktionszeitraum bis Ende Dezember 2015 geht ins Rennen um Enie: Dazu einfach ein Foto vom Enie-Schaufenster an enie@mf-verlag.de schicken und Daumen drücken!
Was gefällt Ihnen am Stricken? Wann stricken Sie, und welchen Stellenwert hat die Handarbeit für Sie?
fänger als auch der erfahrenere Strickfan Freude an meinem Buch hat. Deswegen findet man vom simplen Schal über den aufwendigen Norwegerponcho eine ganze Palette an Designs, die die Leser hoffentlich genauso begeistern wie mich!
Mir gefällt vor allem das Ergebnis! Schöne Unikate aus Wolle haben mich schon immer fasziniert. Jetzt selbst eigene Designs gestalten zu können, macht mir wirklich Freude! Allgemein arbeite ich gerne mit den Händen – sei es beim Streichen von Wänden oder beim Basteln von Geschenkverpackungen. Stricken ist eine weitere kreative Art der Freizeitgestaltung. Nun ist Ihr Strickbuch erschienen. Was zeigen Sie? An wen richtet sich das Buch?
Mir ist es wichtig, dass sowohl der An-
BuchMarkt Oktober 2015
Was nehmen Sie als nächstes auf die Nadeln?
Da ich als Schauspielerin viel reise, müssen die Modelle, an denen ich arbeite, vor allen Dingen handlich und praktisch sein. Unterwegs stricke ich deswegen gerne kleine Accessoires wie z.B. Stirnbänder. Ein Trendtipp für unsere Leserinnen: Was sollte in der kommenden Saison auf keiner Todo-Strickliste fehlen?
Ich stehe total auf Loop-Schals! Uni oder gestreift – am liebsten breit – rund gestrickt und zum zweimal Wickeln. Janne Graf
VOLL IM TREND
Auch Erwachsene brauchen mal eine kreative Aus(mal)zeit! Mit den Malblöcken unserer neuen Reihe »Kreativ Meditativ« geht es Strich für Strich zur Tiefenentspannung.
es Attraktiv r isplay fü Thekend von entation s ä r P ie d rer cken in Ih lö lb a M 0 2 dlung! Buchhan
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Kreativ meditativ
ISBN 978-3-8310-2933-4
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Zen
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ISBN 978-3-8310-2934-1
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ISBN 978-3-8310-2936-5
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Strich für Strich entspannen 72 Blätter, Abreißblöcke, 170 x 170 mm, 71 Illustrationen zum Ausmalen € 6,95 (D) / € 7,20 (A)
Special | DIY, KreativDIY, Kreativ
frech: EMF:
Book Art Meine Buchbinderei
F
Fototransfer
G
Beim Fototransfer geht es darum, mit Fotomotiven kreative Deko-Objekte, Textilien oder auch Geschirr zu gestalten.
Friedrich Fröbel war Reformpädagoge, Gründer der ersten Kindergärten und im 19. Jahrhundert auf dem Gebiet Pädagogik und Kinderbeschäftigung seiner Zeit weit voraus. Bis heute werden seine Ideen weltweit in Kindergärten umgesetzt. Er erkannte, dass gerade das Basteln mit Papier in besonderem Maß Ästhetik und Kreativität, mathematische Grundkenntnisse und Feinmotorik fördert. Es gibt eine Vielzahl an fröbelschen Faltungen und Flechtarbeiten. Am bekanntesten ist wohl der Fröbelstern. frech: Das große Fröbelbuch, Das große Fröbelsternebuch © frechverlag
frech: „Kreatives Gestalten mit Büchern. Aus alten Büchern entstehen neue, dekorative Kunstobjekte. Beliebt ist auch das Falten der Buchseiten zu Schriftzügen und Motiven, Orimoto® genannt.“ In eine ähnliche Richtung geht EMF mit dem Titel Meine Buchbinderei, in dem man lernt, schöne und individuelle Bücher selbst zu gestalten und zu binden.
Furoshiki ist traditionell ein japanisches Einschlagtuch, in dem alles mögliche verpackt wird. frech: „Eine alte japanische Bindetechnik. Bedeutet im Japanischen ‚Einwickeltuch‘. Durch verschiedene Bindetechniken entstehen aus einfachen quadratischen Baumwoll- oder Seidentüchern im Handumdrehen beeindruckende Taschen.“
Aus „Furoshiki-Taschen“ (frech)
© Edition Michael Fischer
sisch haben Grannys eine quadratische Form, aber mittlerweile gibt es zahlreiche andere Formen wie zum Beispiel Sechsecke und Kreise. Neben der Form ist auch der bunte Farbenmix charakteristisch für die Häkelstücke. frech: Furoshiki-Taschen ohne Nadel und Faden Christophorus-Autorin, Bloggerin und Handarbeits-Allroundtalent Rosa P. hat mit ihrem Buch granny squares postmoGranny Squares dern den Häkel-Klassiker ins neue Zeitfrech: „Granny Squares sind aus der Mitte alter begleitet. Ihre Definition lautet so: in Runden gehäkelte Motive. Ganz klas- „Granny Squares, die Großmütterchen, ein
Aus „Fototransfer-Ideen“ (EMF)
EMF:
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Fototransfer-Ideen
© Christophorus
EMF: „Wer keine Lust auf langweilige Bilderrahmen hat, findet unter diesem Stichwort viele alternative Ideen um seine Fotos mithilfe verschiedenster Transfertechniken wie z.B. mit Nagellackentferner, Tattoofolie oder Serviettentechnik auf verschiedenste Untergründe zu zaubern. Auf diese Weise entstehen moderne und individuelle Deko-Objekte, Kleidungsstücke oder Accessoires, die das Familienporträt kreativ ins rechte Bild setzen.“ Aus „Granny Squares postmodern“ (Christophorus) BuchMarkt Oktober 2015
Spitzentitel Kuschliges
320 Seiten Ideen zum Stricken, Häkeln, Nähen und Sticken Mit Lesezeichen zum Herausnehmen 320 Seiten, 22,5 x 28,5 cm, Hardcover, gestaltetes Lesezeichen zum Herausnehmen
ISBN 978-3-7724-6420-1 € (D) 19,99 / € (A) 20,60
Fragen Sie nach der Aktion: „Mach was Kuschliges“ Sie erhalten als Deko diese handgefaltete Papier-Laterne, mit LED-Lichterkette, der Papierdesignerin Janina Zielecki aus Hamburg.
Besuchen Sie uns am Stand: C2 - Halle 3.0
frechverlag bei KNO-Verlagsauslieferung Tel: 0711 78992043 | frechverlag@kno-va.de
Special | DIY, KreativDIY, Kreativ
K
Ein Klassiker der Textilverarbeitung, der in den letzten Jahren aber wieder sehr modern geworden ist. Häkel-Set – So einfach geht‘s Häkeln – einfach, achtsam, kreativ
Gräfe und Unzer: Trinity:
frech: „Die Kunst, Buchstaben zu zeichnen und aus Wörtern individuelle Schriftkunstwerke zu schaffen. Jede Art von Handlettering ist handgemacht und somit einzigartig. Eben deshalb unterscheidet es sich auch grundlegend von der Typografie und der Kalligrafie.“ Handlettering – Die Kunst der schönen Buchstaben mvg: Kreatives Lettering und mehr
Guerilla
Haramaki
Eine Bewegung aus der Street Art, bei der öffentliche Flächen kreativ genutzt werden. „Guerilla Strick“ meint z.B. den Einsatz von Strick- oder Häkelkunst zur Umgestaltung von öffentlichem Raum.
Die traditionellen Leibbinden entwickeln sich zu einem stylischen Modeaccessoire. frech: „Haramaki ist der neueste Stricktrend aus Japan und ein unglaublich wandelbares Kleidungsstück. Mit nur einmal stricken erhält man bis zu sechs verschiedene Tragevarianten – z.B. als Loop, Wendemütze, Hüftschmeichler oder Kopftuch.“
EMF:
© frechverlag
Handlettering
Aus „Handlettering“ (frech)
frech:
Guerillakunst-Kit
frech:
frech: „Kanzashi kann aus Metall, Holz, Schildplatten, mit Lackarbeiten und als Blüten (= hana kanzashi) hergestellt werden. Traditionelle Blüten-Kanzashis sind die Inspiration für die modern interpretierten und handgenähten Kanzashi-Blüten aus Stoff.“ frech:
Noch mehr Kanzashi, Kanzashi
Haramaki – 1x stricken, 6x tragen
Home-Deko Auch die eigenen vier Wände lassen sich natürlich mit Kreativität und guten Ideen im DIY-Verfahren umgestalten. Christian Verlag:
Happy Home – Deko selber
machen Wohn dich glücklich! NGV: Mein kreatives Zuhause EMF: Handmade mit Enie, Wohndesign für Selbermacher Stocker: Home-Deko – Häkeln, Upcyclen, Gestalten Landwirtschaftsverlag: Einfach Paletten-Möbel bauen BusseSeewald: Natürlich wohnen, Daphne‘s Diary Bassermann:
Kanzashi
Aus „Haramaki“ (frech) 94
ist ein Haarschmuck, der in traditionellen japanischen Frisuren von Frauen getragen wird. Das Wort kommt von „kamizashi“, was ursprünglich „Haarnadel“ bedeutet. BuchMarkt Oktober 2015
© frechverlag
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Häkeln
frech: Das große Buch der Granny Squares, Granny Squares auf andere Art Stocker: 150 Granny Squares einmal anders, Häkeln einmal anders, Granny Squares stricken, 200 Häkel-Ideen für Decken und Überwürfe
© frechverlag
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klein wenig altmodisch und ziemlich retro. Ganz schön traditionell und absolut postmodern. Was man dazu braucht? Ein Knäuel Wolle und eine Häkelnadel.“ EMF: „Die kleinen Retro-Quadrate werden von der Mitte aus in Runden gehäkelt und sind ein beliebtes Deko-Element für Kissenbezüge, Decken oder die Baby-Ausstattung. Es gibt hunderte verschiedener Muster, die aufgrund ihrer quadratischen Form und identischen Größe nach Belieben miteinander kombiniert werden können. Wird der Begriff weit gefasst, können Granny Squares auch mal rund, stern- oder herzförmig sein.“
Aus „Noch mehr Kanzashi“ (frech)
Kawaii EMF: „Das japanische Wort Kawaii umfasst alles, was niedlich oder kindlich ist, und steht inzwischen für ein vor allem im asiatischen Raum weit verbreitetes ästhetisches Konzept. Im Bereich der Handarbeitstechniken schreibt man die Amigurumi-Tierchen ebenso wie die Ge-
ZENCOLOR 333 goldene Glücksmomente! noch nicht angeboten!
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frechverlag bei KNO-Verlagsauslieferung Tel: 0711 78992043 | frechverlag@kno-va.de
Special | DIY, KreativDIY, Kreativ
staltung von Manga-Charakteren, sei es als Zeichnungen oder bei der Kreation mit Modellierknete, und bestimmte Schrifttypen dem Kawaii-Diskurs zu.“
Aus „Dekorative Ideen aus Korkpapier“ (Christophorus)
Knitting (Stricken) Ein weiterer Klassiker der Handarbeit, bei dem mit zwei Nadeln gearbeitet wird. Auch beim Stricken hat sich in den letzten Jahren viel getan – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Winterstrick Buchstaben stricken, Stricken einmal anders, Fun Hats blv: Tierisch süße Strickideen Trinity: Stricken – einfach, achtsam, kreativ Gräfe und Unzer: Sarah Wieners Wohlfühlmaschen – Stricken und Häkeln für drinnen und draußen EMF: Sockenparty: Weil selbstgestrickte Socken rocken Christophorus: Businessmode stricken Landwirtschaftsverlag:
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Knooking Der Begriff setzt sich zusammen aus dem englischen „to knit“ („stricken“) und „hook“ (Häkelnadel). Stocker: „Sträkeln (engl. Knooking) ist eine Häkeltechnik, die es mithilfe einer speziellen Häkelnadel möglich macht, Gewebe herzustellen, das wie gestrickt aussieht. Diese Häkelnadel hat ein Loch, durch das ein Kontrastfaden geführt werden kann. Sträkeln wird daher auch ‚Stricken mit der Häkelnadel‘ genannt. Auch das ‚tunesische Häkeln‘ wird als Sträkeln bezeichnet. Dazu wird eine längere Nadel verwendet, die an einer oder beiden Seiten einen Haken hat.“ EMF: „Eine hybride Handarbeitstechnik, die sich langsam auch in Deutschland verbreitet. Mit einer speziellen Häkelnadel, bei der durch ein Öhr am Ende der Nadel ein Hilfsfaden eingefädelt wird, können Strickmuster gehäkelt werden. Auf diese Weise werden die Vorteile des Strickens und des Häkelns kombiniert und es öffnen sich dem Handarbeitenden einige neue Möglichkeiten der Stichkombination und Variation.“ frech: „Das Besondere an dieser Technik ist, dass gehäkelt wird, aber das Ergebnis aussieht wie gestrickt. Knooking eignet sich besonders für Häkler und Häklerinnen, die nicht stricken können, aber trotzdem etwas Gestricktes möchten.“ Christophorus: „Wir waren mit dem Thema Knooking und den Jungs von hatnut als 96
Kork
erste auf dem (Buch-)Markt. Mittlerweile hat sich die Technik etabliert. Die großen Vorteile: Nie wieder Maschen verlieren! Kein kompliziertes Nadelspiel! Endlich Häkeln wie gestrickt!“
Christophorus: „Kork ist das Trendthema,
das der Buchhändler nicht verpassen darf! Leicht, nachhaltig, natürlich: Kork! Kork ist das neue Trendmaterial bei Wohn- und Modeaccessoires. Kein Wunder, denn es überzeugt auf ganzer Linie: Kork ist natürlich, leicht, recycelbar, pflegeleicht und vegan. Als Korkpapier oder Korkstoff das ideale Material für kreative DIY-Projekte!“
Gräfe und Unzer: Häkeln im Stricklook und Knooking-Set frech: Knooking Inspirationen, Knooking für Einsteiger, We love Knooking! Christophorus: Hatnut – Kappen und Schlappen, Alles MAKI!, Knooking lernen, KnookingAccessoires EMF: Liebend gerne Häkeln lernen
Landwirtschaftsverlag:
Fang an mit Kork, Nähen
mit Kork Christophorus: Dekorative Ideen aus Korkpapier, Nähen mit Korkstoff
Aus „Knooking lernen“ (Christophorus)
Kumihimo ist eine traditionelle japanische Flechttechnik, bei der durch das wiederholte Aufeinanderlegen von Garnsträngen Muster entstehen. Stocker: Kumihimo – 50 elegante Armbänder und Halsketten selbst flechten
Masking Tape
© Christophorus
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© Christophorus
Stocker:
BuchMarkt Oktober 2015
Die vielfarbigen Papierklebebänder sorgen für Begeisterung. Auch dieser Trend kommt aus Japan und hat von dort aus Bastel- und Sammlerherzen weltweit erobert. EMF: „Bei Masking Tape handelt es sich um buntes Klebeband, das mittlerweile in vielen verschiedenen Breiten, Farben und sogar mit Motiven erhältlich ist. Da es leicht und rückstandslos abzuziehen ist,
DIY, Kreativ | Special
eignet es sich hervorragend für das temporäre Bekleben von Wänden und glatten Oberflächen. In zahlreichen Anleitungen werden Masking Tapes als Hilfsmittel oder Hauptzutat für kleine Deko-Elemente benutzt und stellen beliebte Farbspender im Büro-Alltag dar.“ Haupt: Tape Art EMF:
Kreativ mit Masking Tape
Aus „Kreativ mit Masking Tape“ (EMF)
96 Seit en
€ 9,99
frech: „Die Kunst des Papierfaltens (von japanisch oru = falten und kami = Papier). Durch Falten eines quadratischen Papierblatts entstehen zwei oder dreidimensionale Objekte wie geometrische Körper und Tiere. Hilfsmittel wie Schere und Kleber kommen dabei nicht zum Einsatz.“ Christophorus: „‚Origami‘ heißt so viel wie gefaltetes Papier. Das Spannende ist: Mit der Origami-Falttechnik lässt sich im Grunde jedes beliebige Objekt, sei es aus der Tier- oder Pfl anzenwelt oder aus technischen Bereichen wie der Raumfahrt, darstellen.“
© Edition Michael Fischer
© Edition Michael Fischer
Origami
Aus „Origami Party“ (EMF)
R I D L E K HÄ T D A T S E N I E D
Jetzt vorbestellen! Erscheinen im Oktober 2015
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BuchMarkt Oktober 2015 ISBN ISBN 978-3-86941-575-8 978-3-86941-575-8
ISBN ISBN 978-3-86941-574-1 978-3-86941-574-1
w www.komet-verlag.de w w.komet-verlag.de
Handarbeiten ist das neue Yoga.
Special | DIY, Kreativ
Aus „Häkel dir Köln“ (Komet)
ISBN 978-3-95550-144-0
© Komet
ISBN 978-3-95550-143-3
Je 12,9 9 € (D)
P
64 Seiten, 4-farbig, Klappenbroschur
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Die neue Reihe für bewusste Kreativität.
EMF: „Die japanische Kunst des Papierfaltens ist ein Dauerbrenner unter Bastlern. Traditionell werden dabei quadratische Papiere allein durch Falten, ohne die Zuhilfenahme von Schere oder Klebestift, zu zweidimensionalen Objekten gearbeitet. Mittlerweile werden viele verschiedene Strömungen des Origamis unterschieden, z.B. Tangrami, bei dem dreidimensionale Körper entstehen, oder das Schachtelfalten.“ Horrorgami, Falttechniken Origami, Der ultimative Origamikurs Christophorus: Neue Origamisterne Usborne: Origami für Einsteiger EMF: Papier@home, Origami Party
Haupt:
Stocker:
Pixelhäkelei frech: „Aus der traditionellen Filethäkelei wird eine angesagte Technik. Dabei wird ein Raster aus ausgefüllten und leeren Kästchen gehäkelt, mit dem man Pixeloptiken erzeugen kann. Mehr als Stäbchen und Luftmaschen braucht man dazu nicht.“ frech:
z.B. im Buch Mach mal Masche
frech:
Selbermachen? Aber klar! Heute sind Projekte gefragt, die die Seele ansprechen und die eigene Kreativität beflügeln. Eben Handarbeiten im Flow.
Paracord
Einsteigerfreundliche Projekte, leicht umsetzbar, mit wunderschönen Fotos und inspirierenden Texten.
frech: „Stabile Allzweck-Leine, ursprünglich aus dem militärischen Bereich. Heute knüpfen Trendsetter daraus stylische Armbänder oder umhüllen Lampenkabel mit schicken Knoten. Sehr beliebt in leuchtenden Knallfarben.“
Einfach, achtsam, kreativ.
Quilling frech: „Eine alte Kunst, bei der Papierstreifen gerollt, geformt und zusammengeklebt werden, um ein dekoratives Design zu erhalten. Es gibt fortgeschrittene Techniken und unterschiedliche Papierformate, die dafür verwendet werden.“ frech: Quilling für die Weihnachtszeit, Modern Quilling Christophorus: Papiersterne Schritt für Schritt
Ideenbuch Knüpfen – Kreative Knoten knot*knot Paracord Power-Knoten, Paracord Kids, Paracord Sets NGV:
frech:
www.trinity-kreativ.de
Armbänder aus Paracord, Paracord
Outdoor
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Ausmalen macht Spaß und entspannt –
DIY, Kreativ | Special
Quilten
garantiert.
Beim Quilten entstehen dreilagige Zierdecken, die meist als Tagesdecke oder Wandteppiche genutzt werden. Quiltessential – Patchwork und Quilt Patchworken – mit Grundlagenkurs auf DVD Gräfe und Unzer: Patchworken und Quilten Dorling Kindersley: Quilten – Alle Techniken Schritt für Schritt haupt: NGV:
Komet:
Häkel dir Berlin, Häkel dir Köln
Scrapbooking frech: „Aus Fotos, Erinnerungsstücken, Dekopapieren, Bändern und Stickern entstehen Collagen, gerne ergänzt durch Stempel- und Drucktechniken. Für einzigartige Künstlerkarten, handgemachte Fotobücher und Bilder.“ frech:
Paper Art
Aus „Shibori – Färben auf Japanisch“ (EMF)
176 Seiten · Broschur 16,99 € (D) · 978-3-95550-157-0 Erscheint im Oktober 2015
Shibori EMF: „Ebenfalls aus Japan wurde diese Färbetechnik nach Deutschland importiert. Ähnlich wie beim Batiken werden durch bestimmte Falt-, Knoten- und Wickeltechniken Textilien oder Papier traditionell blau gefärbt. Je nach Technik entstehen so Kreise, Zick-Zack-Muster oder Linien. Die gefärbten Materialien können nach Lust und Laune zu Papeterie- und Deko-Objekten, Kleidung oder Accessoires weiterverarbeitet werden.“ EMF:
Frech, jung, voll im Trend Farb-Power für den ultimativen Ausmalspaß
Shibori – Färben auf Japanisch
StatementKetten frech: „Kurze, meist
breite Halsketten im XXL-Format. Hauptsache groß und auffällig – ein Schmuckstück mit Aussage! Mit Perlen, Gliederketten, Seilen oder Stoff sowie unterschiedlichen Kreativtechniken kann man diese selbst anfertigen.“
R S
176 Seiten · Broschur 16,99 € (D) · 978-3-95550-157-0 Erscheint im November 2015
Das vermutlich trendigste Malbuch der Welt von DesignIkone Tula Pink
frech: Statement-Ketten, Schmuckstücke selbst gemacht
Aus „Modern Quilling“ (frech) © frechverlag
Jetzt kann auch regional gehäkelt werden. Der Komet Verlag startet mit Berlin und Köln eine Reihe, in der Sehenswürdigkeiten und andere typische Orte, Gegenstände und Gebräuche nachgehäkelt werden können. Für das nächste Programm sind das Ruhrgebiet und die Küstenregion angekündigt.
© Edition Michael Fischer
Regional
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www.trinity-kreativ.de
Special | DIY, KreativDIY, Kreativ
String Art frech: „Fadenspannbilder im neuen Gewand: Zwischen eingeschlagenen Nägeln wird ein filigranes Fadengeflecht gespannt. Besonders trendy sind Schriftzüge, Symbole und Stadtsilhouetten.“ frech: String Art – Fadengrafik mit Nagel und Faden
Stocker: „Mit Tapestry werden Wandteppiche in verschiedenen Arbeitstechniken (Weben, Stricken, Batik usw.) gefertigt.“ frech: „Bei Tapestry häkelt man tolle grafische und figürliche Muster mit vielen Farbwechseln, ohne dabei am Ende tausende Fäden vernähen zu müssen. Dabei wird einfach der Faden der nicht verwendeten Farbe mitgeführt und umhäkelt. Das ist der Trick.“ frech:
© blv
Tapestry
Aus „Weihnachten natürlich“ (blv)
Tapestry häkeln
Taschenmesser
Komet: Tolle Schnitzereien – 16 kreative Projekte aus Grünholz
Die Allzweckwaffe ist zurück! Das wunderbar wandelbare Taschenmesser lässt sich nicht nur zum Schnitzen einsetzen – aber auch!
Upcycling
Outdoor mit dem Taschenmesser – 63 Bushcraft-Projekte für Waldcamp und unterwegs frech: Schnitz mit – Die Kinderschnitzschule AT Verlag:
Aus „String Art“ (frech)
umfunktioniert oder für die Herstellung von neuen Objekten oder Accessoires wiederverwertet werden. Alte T-Shirts werden dazu beispielsweise in Streifen geschnitten und zu einem schicken und kostengünstigen Badvorleger geflochten. frech: „Aus alten Sachen Schönes machen: Gebrauchtes, Gefundenes und Übriggebliebenes werden kreativ auf- und umgearbeitet und erstrahlen in neuem Glanz. Die Bandbreite reicht von kleinen Dekorationen bis zu Möbeln.“ Christophorus: „Die Liebe zum individuellen Design und der Wunsch nach unverwechselbaren Unikaten aus der eigenen Werkstatt wächst. Zusammen mit dem Bedürfnis nach einer bewussten und nachhaltigen Lebensweise, trifft Upcycling hier genau den Nerv der Zeit. Beim Upcycling werden verschiedene. bereits benutzte Materialien für die Schaffung neuer Produkte verwendet. Durch die handwerkliche Arbeit wird ein höherwertiges Endprodukt geschaffen, das oftmals ein Unikat darstellt, wie z.B. eine Desi gnerlampe, ein Möbelstück etc. Zu diesem Thema präsentieren wir das Bookazine ‚Martina machts einfach‘ mit Martina Lammel, die im ARD-Buffet regelmäßig abwechslungsreiche Ideen zum Thema kreatives Gestalten präsentiert.“
EMF: „Der Begriff Upcycling lehnt sich am bekannten Recycling an und bezeichnet einen beliebten DIY-Trend, bei dem alte oder ungebrauchte Haushaltsgegenstände
Aus „Martina machts einfach“ (Christophorus)
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© frechverlag
© Christophorus
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BuchMarkt Oktober 2015
frech: Reloved – Die besten Upcycling-Ideen für ein buntes Zuhause, Aus alt mach neu, Das Upcycling-Buch für Kinder
DIY, Kreativ | Special
© Edition Michael Fischer
ISBN 978-3-7020-1543-5 Kristina Forstlechner „Mützenmafia“ präsentiert: HOME-DEKO Häkeln, Upcyclen, Gestalten 96 Seiten, durchgehend farbig bebildert, Hc. Preis: € 14,95
Aus „Zakka – selbstgemachte Kleinigkeiten und japanisches Handwerk“ (EMF)
Stocker: Home-Deko – Häkeln, Upcyclen, Gestalten Christophorus: Martina machts einfach Haupt: Villa Obstkiste – Ein Recyclingbastelbuch, Upcycle Knaur: Upcycling – Zu kostbar für die Tonne Franzis: Schön & sinnvoll: Aus alt mach stylisch Gräfe und Unzer: Upcycling – Alltägliches im neuen Look EMF: Upcycling – Step by Step
Weihnachten Die Adventszeit ist immer noch Hochzeit des Bastelns. Nicht nur die weihnachtliche Dekoration, auch selbstgemachte Geschenke haben Tradition – und sind aktuell wieder sehr beliebt. Auch beim Verpacken der Geschenke kann man kreativ werden. Im Trend liegen auch hier Materialien, die direkt aus der Natur kommen. EMF: Weihnachtsgeschenke in Liebe verpackt Kosmos: Winterzauber blv: Weihnachten natürlich selbst gemacht, Kreative Familien-Weihnachtszeit edel: Das Adventsbuch Christophorus: It‘s Christmas Time – Moderne DIY-Projekte, Weihnachtliche Geschenke im Glas selbstgemacht, Holzdeko für Winter und Weihnachten, Weihnachtsdeko aus der Natur
GU: Mit Liebe Backen und Verpacken, Dekoideen für Weihnachten arsEdition: Adventszeitverschönerer BusseSeewald: Weihnachten ganz natürlich, Endlich Advent Knaur: Tildas Wintertraum, Die Sternwerkstatt Komet: Das Weihnachtshäkelbuch Coppenrath: Die Wichtelmanufaktur frech: Komm mit ins Weihnachtswunderland, Weihnachtssterne aus Papier, Wollowbies – Häkelminis feiern Weihnachten, NaturZauberWeihnacht Kösel: Lucias Lichterkranz – 24 Adventsbräuche aus Skandinavien
Aus alten Häkeldeckchen dekorative Lampenschirme basteln, bunte Decken, Wäschekörbe und Hippo-Türstopper häkeln oder aus Plastiktüten neue Körbchen für Gemüse, Obst und Co. herstellen – Kristina Forstlechner, die Inhaberin der trendigen Firma Mützenmafia, zeigt, wie es geht. So werden schnell und einfach Eier- und Brotkörbchen für den Frühstückstisch, modische Untersetzer und ganze Beistellhocker gehäkelt.
Zakka EMF: „Als Zakka bezeichnet man das Phänomen oder auch die Philosophie, die besagt, dass jedes noch so kleine Bastelprojekt ein kreatives Projekt ist und die Umgebung und somit das Leben bereichert. In ihm spiegelt sich ein Teil der Innenwelt des Herstellers. Diese Philosophie könnte man auch als den Katalysator der aktuellen DIYund Kreativitätsphase bezeichnen, da jetzt auch die Objekte von Hobbybastlern eine besondere Wertschätzung erfahren.“ Zakka – Selbstgemachte Kleinigkeiten und japanisches Handwerk Stocker: Schon geZAKKAt?
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Leopold Stocker Verlag www.stocker-verlag.com
EMF:
BuchMarkt Oktober 2015
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Special | Independent
Aufwind für Kleinere? Unabhängige Verlage sind schon lange nicht mehr die „grauen Mäuse“ der Branche. Immer stärker versuchen sie, mit ihrem ausgesuchten Programm auf sich aufmerksam zu machen. Kommt das auch beim Lesepublikum an? Umfrage
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it seinem „Small is beautiful“-Artikel hat der Verleger Johannes Thiele im AugustBuchMarkt eine Lanze für’s unabhängige Verlegen gebrochen. Besonders in den letzten Jahren haben sich die Independents viel einfallen lassen, um im Handel, im Feuilleton und bei Endkunden auf ihre Bücher aufmerksam zu machen – erinnert sei nur an eine so großartige Aktion wie dem Indiebookday, mit dem die mairisch-Verleger eine wahre Königsidee hatten. BuchMarkt wollte wissen, ob sich all die Mühen beim Publikum ausgezahlt haben.
Ulrich Faure
„Small is beautiful“ – hat BuchMarkt im Augustheft getitelt. Fühlen Sie sich auch so? Vom Rückzug großer Ketten über Indiebookday bis hin zum Deutschen Buchhandlungspreis: Haben Sie etwas vom Aufwind für die Kleineren gemerkt? Was tun Sie im Bücherherbst, um besonders auf sich aufmerksam zu machen? 102
Arco Verlag
mit der Kurt Wolff Stiftung in Jahren erkämpft hat, verdient eigentlich einen Orden. Wir machen, was wir seit bald 15 Jahren nach Kräften tun: gute Bücher. Sie verdienen wie immer jede Aufmerksamkeit und alle Anstrengungen, nichts Besonderes.
Gegen gewachsene Größe hab ich nichts, gegen Kleinheit womöglich Christoph Haacker
Christoph Haacker
Nein, ein solches Motto würde mir nie über die Lippen gehen, erst recht nicht auf Englisch. Und auch „independent“ sind wir nur in der Korrespondenz mit ausländischen Verlagen, Agenturen und Autoren. Gegen gewachsene Größe hab ich nichts, gegen Kleinheit womöglich. Klein fühlen wir uns nicht. Wo, bitte, weht der denn? Die Entwicklung kleinerer Verlage hängt immer mit davon ab, was sie tun und lassen. Dem sind aber personelle, zeitliche und finanzielle Grenzen gesetzt. Mit entscheidend ist also ebenso, was andere tun und lassen. Die wachsende Vorhersehbarkeit, was (vielleicht sogar: wie) vom Feuilleton besprochen wird, und zugleich dessen sinkender Einfluss ist eins der Probleme. Nach stetigem leichtem Wachstum erlebt der Arco Verlag, wie viele andere Verlage auch, ein Jahr mit Umsatzeinbrüchen, die nicht leicht zu erklären sind. Sie erinnern daran, dass für Erfolge und Misserfolge auch Zufälle, Unberechenbares eine Rolle spielen. Förderliche Unternehmungen wie der Buchhandlungspreis, der Indiebookday oder auch der Preis der Hotlist verdanken sich kreativen, findigen Menschen, ihrer Leidenschaft und Beharrlichkeit. Was Stefan Weidle in Sachen Buchhandlungspreis BuchMarkt Oktober 2015
AvivA
Britta Jürgs
Small is beautiful – und unabhängig ist noch schöner! Am schönsten ist es natürlich immer, wenn das Kleine und Feine, das man verlegt, weil es gut ist, weil es wichtig ist, weil es einfach sein muss, egal, wie die Verkaufsaussichten sind, geschätzt, gekauft und gelesen wird. Eine größere Aufmerksamkeit für die unabhängigen Verlage ist da und tut gut – aber es darf natürlich immer gerne noch mehr sein. Wir machen ausgewählte und besondere Bücher und hoffen, dass diese ihren Weg finden, um auf sich aufmerksam zu machen.
Independent | Special
Berenberg Verlag
bilgerverlag
Wahre
Abenteuer für Jungs und Mädchen beim -Verlag
© Cordula Giese
ARAVAIPA
Heinrich von Berenberg
Ricco Bilger
Seit einem Gespräch mit Michael Kimmelmann, in dem ich, zusammen mit Thomas Geiger vom LCB, vor acht Jahren dem Kunst- und Literaturkritiker der New York Times versuchte, den festen Ladenpreis zu erklären – selbst für gebildete Amerikaner ein nach Sozialismus und linkem Schwefel riechendes Unding – und dem freundlichen Artikel, den er u.a. über uns schrieb, zitieren wir ihn auf unserer Vorschau: „Berenberg: A Small Quality Publisher“ – so fühlen wir uns auch. Wir spüren den Aufwind seit Gründung des Verlags vor elf Jahren – das betrifft das Prestige und die öffentliche Aufmerksamkeit. Was die Umsätze betrifft, kann ich die Kollegen beruhigen: Sie halten sich in – von Zeit zu Zeit erfreulich erweiterten – Grenzen. Wir machen ein paar Veranstaltungen in Buchhandlungen (so z.B. in Bonn im November mit dem kompletten Vogler-Quartett und einem wahrhaftigen Gesprächskonzert in der Bonner Parkbuchhandlung) und Literaturhäusern, wo wir viele Unterstützer haben. Es gibt mit Patrick Marnhams Schlangentanz ein großartiges Buch zum schauerlichen Hiroshima-Jubiläum, und zum Weihnachtsgeschäft habebimus papam: mit einjähriger Verspätung kommt dann Otto Kallscheuers Papstbuch. Autoren sind eben auch nur Menschen.
Wir spüren den Aufwind seit Gründung des Verlags vor elf Jahren Heinrich von Berenberg
Nein. „Small“ schon, aber „beautiful“? Die Koketterie mit dem Klein, aber Feinsein hört sich nett an, entspricht aber nicht dem Anspruch, mit dem wir jedes unserer Bücher in Arbeit nehmen. Wenn „small“ wirklich „beautiful“ wäre, würde sich jede Buchhandlung mit Büchern der Indies schmücken, würde uns das Feuilleton zu Füßen liegen. Ist aber nicht so. Nein. Wir merken ausschließlich jene Veränderungen, die wir selber zu schaffen vermögen. Hier in Zürich haben die Belletristikverlage gerade ein einmaliges Verlagsförderungsgeld zur Unterstützung der Marketingarbeit erhalten. Damit können wir Presse und Vertrieb verstärken. Das bringt Wind in die Segel. Aber: Noch reichen zwei Hände aus, um jene wunderbaren Buchhandlungen aufzuzählen, die unsere Bücher in ihr wohlsortiertes Sortiment aufgenommen haben. Aber es geht vorwärts. Vor einem halben Jahr reichte noch eine Hand. Für uns gilt: First we take the Matterhorn, than we take Prenzlauer Hill. Mit einer kleinen Sensation. Wir überraschen das Publikum mit der Veröffentlichung von Hallgatás – Das Tagebuch der Krisztina. Die Rede ist von jenem Tagebuch, das Henrik am Ende des Romans Die Glut von Sandor Maraí ins Feuer wirft und Hunderttausende von Lesern mit der Frage zurückließ, wie Krisztina die Beziehung zu und zwischen Henrik und Konrad erlebt hat. Zudem wird Patrick Deville, dessen Roman Kampuchea auf der Hotlist steht, in Frankfurt zur Buchmesse auftreten, und ebendort werden wir erzählen, wieso der Leuchtturm auf Hiddensee 2016 im Hinblick auf 15 Jahre bilgerverlag für uns eine Rolle spielt.
BuchMarkt Oktober 2015
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ca. 200 Seiten, € 14,90 [D], € 15,40 [A] ISBN 978-3-03864-002-8 Auch als E-book erhältlich Fünf unterschiedliche junge Menschen führt die Kaperung der „Emma Lou“ zusammen, und plötzlich haben sie mitten in der somalischen Wüste ein gemeinsames, gefährliches Ziel ...
Ein modernes, schonungslos erzähltes Abenteuer - hochaktuell und authentisch. www.aravaipa.ch
Special | Independent
ebersbach & simon
Edition Fünf
Sabine Dörlemann
Sascha Nicoletta Simon
Silke Weniger
Wir finden, vor allem independent is beautiful. Ja, natürlich. Und das Tolle ist ja, dass wir Kleineren alle gemeinsam für diesen Aufwind wirbeln. Wir wirbeln weiter. Wie immer auch in diesem Jahr wieder mit zündenden Ideen und Titeln.
Absolut! Programmatische Freiheit, Individualität, Qualität und meine Zugehörigkeit zur Spezies der Büchernärrinnen machen’s möglich. Und natürlich nicht zu vergessen unsere genuin schöne Zielgruppe nebst unserem Credo: Frauen.erlesen! Durchaus. Wir freuen uns über schöne Umsatzzuwächse ebenso wie über die deutlich spürbare Wertschätzung, die kleine unabhängige Verlage inzwischen wieder erfahren. Wir feiern unser 25-jähriges VerlagsJubiläum, u.a. mit einem speziellen Jubiläums-Programm: So bieten wir z.B. unser Kultbuch Paris war eine Frau in limitierter Sonderauflage an, und den erlesenen blue-notes-Jubiläumsband Unbeschreiblich weiblich mit 25 literarischen Variationen, hrsg. von Brigitte Ebersbach. Außerdem präsentiert sich unsere literarische Kalender-Edition nach dem Relaunch durch Lisa Neuhalfen in ganz neuem, frischen Gewand.
Wir fühlen uns schön, und unsere Bücher sind es auch. Das reicht aber längst nicht, um Bücher zu verkaufen. Schönheit in Kombination mit Omnipräsenz ist das Erfolgsrezept. Das klingt so einfach, wie es schwer ist. Ja, es gibt mehr Presseaufmerksamkeit und Umfragen wie diese. Ob sich dies in Umsätzen niederschlägt, ist schwer zu sagen. Wir freuen uns jedenfalls über Aufmerksamkeit. Auf der Buchmesse wird unsere Herausgeberin Karen Nölle mit Antje Rávic Strubel (Leseinsel) über ihre Erfahrungen im Literaturbetrieb sprechen, und wir haben Dacia Maraini am Stand, die ihr letztes Buch Geraubte Liebe signieren wird. Wir sind ein kleines Team und immer mit kleineren Veranstaltungen vor Ort präsent. In diesem Herbst in Köln, Plön, Hamburg, Hannover. Mal schauen, was sich noch ergibt.
© Barbara Dietl
Dörlemann
Annette Knoch
Es ist nicht leichter, wenn man klein ist, aber man muss weniger inhaltliche Kompromisse eingehen. Auf jeden Fall – mit zwei Büchern auf der Longlist des Deutschen Buchpreises fühlen wir uns in einem schönen Aufwind! Immer versuchen, gute Bücher von guten Autorinnen und Autoren zu verlegen – darauf kommt es an.
Frankfurter Verlagsanstalt
Mit zwei Büchern auf der Longlist des Deutschen Buchpreises fühlen wir uns in einem schönen Aufwind
© Laura J Gerlach
Droschl
Annette Knoch Joachim Unseld
Das Team der FVA (Verleger Joachim Unseld und drei Mitarbeiterinnen) ist in 104
BuchMarkt Oktober 2015
Frans Eemil Sillanpää
andor Endre gelléri
diE gRoSSwäScHEREi
Hiltu und RagnaR
Aus dem Ungarischen und mit einem Nachwort von Timea Tankó Seiten, € [D] | € , [A] Geb., fadengeheftet und mit Lesebändchen ----
Aus dem Finnischen von Reetta Karjalainen Mit einem Nachwort von Panu Rajala Seiten, € [D] | € , [A] Geb., fadengeheftet und mit Lesebändchen ----
GUGGOLZ VERLAG
VE R LAG FÜR N E U- U N D W I E D E R E NT D EC K U N G E N Gustav-Müller-Straße 46 | 10829 Berlin | Tel 030-78891227 verlag@guggolz-verlag.de
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www.guggolz-verlag.de
Bereits im g u g g o l z Ve r l a g e r s ch i e n e n :
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Special | Independent
Ich lasse ‚Weglasstitel‘ einfach weg
Guggolz Verlag
Sebastian Guggolz
Leben (Für Brilka), diesen Herbst ist der Roman von Stephan Kaluza Ein möglicher Ort etwas ganz Besonderes: Hinter dem Schutzumschlag gibt es einen 3D-Dschungel zu entdecken, am unteren Seitenrand lassen wir einen Urwald verschwinden. Mit einem Gewinnspiel bedanken wir uns bei den Buchhändlern für die hervorragenden Abverkäufe von Brilka, und auch Social Media und Literaturblogs sind uns ein Anliegen – so haben wir in die zweiten Auflage von Ruth Cerhas neuem Roman Bora. Eine Geschichte vom Wind bewusst erstmals Zitate von Bloggern aufgenommen.
© Alena Schmick
der Tat klein, aber die Bücher der FVA sollen sich neben ihrer literarischen Qualität auch durch eine schöne Gestaltung auszeichnen – das Motto „small ist beautiful“ passt also zu uns. Ein Beispiel dafür ist die fast bibliophile Ausstattung unseres Bestsellers Das achte Leben (Für Brilka) von Nino Haratischwili, das mit seinen knapp 1.300 Seiten und 50.000 Exemplaren Auflage zugleich beweist, dass wir als kleiner Verlag auch Mut zur Größe haben. Diesen Wind haben wir durchaus wahrgenommen, der Verkaufserfolg, den wir mit Nino Haratischwilis Das achte Leben (Für Brilka) hatten und noch immer haben, ist insbesondere auch der Initiative der „Kleinen“ zu verdanken. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, das gilt auch für den Herbst: Wieder haben wir ein Debüt im Programm, und die junge Autorin Sandra Weihs wurde gleich mit dem Jürgen-Ponto-Preis für das beste Romandebüt 2015 ausgezeichnet. Auch über die Ausstattung unserer Bücher haben wir uns Gedanken gemacht: Im letzten Jahr mit dem Ganzumschlag für Das achte
Sebastian Guggolz
Ich folge in meiner Programmauswahl dem Wortsinn, lasse „Weglasstitel“ einfach weg, und übrig bleiben nur noch die Titel, die ich für unverzichtbar halte. Das ist schön, denn es gibt eine Schönheit der Klarheit. Meinen Verlag gibt es erst seit einem Jahr, deshalb reichen meine Vergleichswerte nicht allzu weit zurück. Ich erlebe
Die Bibliothek der Entdeckungen im Mitteldeutschen Verlag
Die außergewöhnliche Reihe bietet Übersetzungen von unentdeckten Schätzen der Weltliteratur in einer bibliophilen Ausstattung. Thematisch breit gefächert – von russischer Romantik über Klassiker der englischen Literatur hin zu zeitgenössischen vietnamesischen Texten – macht die Bibliothek ihre neueste Entdeckung mit dem litauischen Bestseller »Mein Name ist Maryte˙«: die bewegende Geschichte der vergessenen »Wolfskinder« in Litauen.
Alvydas Šlepikas · Mein Name ist Maryte˙ · dt. von Markus Roduner · 200 Seiten · gebunden · ISBN 978-3-95462-535-2 · 19,95 €
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BuchMarkt Oktober 2015
www.mitteldeutscherverlag.de
Independent | Special
aber eine wunderbar positive Aufnahme im Buchhandel, viele aufgeschlossene, neugierige Buchhändler. Die Anzahl der Indie-affinen Buchhandlungen ist deutlich größer als ich befürchtet hatte. Und genau diese aufgeschlossenen und neugierigen Buchhändler bilden die Grundlage dafür, dass die Branche nicht verödet. Das Gesamtbild all dieser Entwicklungen ist in jedem Fall so etwas wie ein kleiner Aufschwung. Ich versuche, verstärkt auf Veranstaltungen zu setzen, am liebsten in Buchhandlungen, weil das einfach der Ort ist, wo Bücher nicht nur verkauft, sondern auch vermittelt werden – und ich mache, was ich als Aufgabe der Verlage sehe: möglichst gute Bücher!
© Burkhard Riegels
Klöpfer & Meyer
Kunstmann Small is beautiful? Große Verlage = kleine Sorgen? Kleine Verlage = große Sorgen? Stimmt das? Ja. Nein. Womöglich Hubert Klöpfer
Ja, was tun wir, um noch in diesem Herbst Antje Kunstmann auf Klöpfer & Meyer, Tübingen, besonders aufmerksam zu machen? Schnell Besonders schön schlank fühlt man sich noch den deutschen Buchpreis gewinnen? beim Durchblättern der fetten Vorschauen Mindestens aber den Hotlistpreis? Oder der großen Verlage. vielleicht doch einfach nur Buch für Buch Der Rückzug großer Ketten kommt den Land gewinnen, standhalten, weiterma- kleinen Verlagen leider gar nicht zugute – chen? Also mit Ernst Bloch, unserem Tü- und auch sonst: Aufwind für die kleineren binger Philosophen selig, fest ans Prinzip Verlage? Erstmal viel Wind! Ein außergewöhnliches Buch, um das Hoffnung glauben? Ja, gerade so machen wir’s! Und auf Bert Brecht setzen wir noch auch wir gerne Wind machen, ist bei uns dazu: „Das Große bleibt groß nicht und am 2. September erschienen: Hirameki klein nicht das Kleine. Die Nacht hat zwölf – Der geniale Klecks- und Kritzelspaß, Stunden, dann kommt schon der Tag.“ So ersonnen und verfasst vom Künstlerduo isch dann auch wieder, sagen die Schwa- Peng + Hu. Hirameki ist Japanisch und ben … bedeutet Geistesblitz. Peng + Hu entdeckten das Hirameki-Phänomen irgendwann
Hubert Klöpfer
Small is beautiful? Große Verlage = kleine Sorgen? Kleine Verlage = große Sorgen? Stimmt das? Ja. Nein. Womöglich. Ich weiß nicht so recht. Jedenfalls fällt mir dazu als Trost Kurt Tucholsky ein: „Jedes Glück hat einen kleinen Stich. Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten. Dass einer alles hat: das ist selten!“ Am Schluss aber ist’s bei den Buchverlagen wie bei den Weingütern: die wahren, die richtigen Entdeckungen, die macht man bei den feinen kleinen … Habe ich vom Aufwind für uns sog. „Kleinere“ etwas bemerkt? Doch, ja, wir hatten gerade ein bisschen Rückenwind: „Schön, dass es Euch gibt.“ Oder „Ihr macht soo schöne Bücher.“ Und: „Chapeau, dass Ihr schon 24 Jahre durchhaltet!“ Natürlich, dermaßen Lob und Zuspruch tut gut. Freilich gilt für uns mit Lessing ein bisschen halt auch: „Wir wollen weniger gelobt – und mehr gelesen sein.“
Erzählungen, Gedichte und Essays
Ein Haus mit vielen Zimmern Autorinnen erzählen vom Schreiben
Hrsg. von Sophia Jungmann und Karen Nölle Originalausgabe gebunden, 232 Seiten € 19,90 (D) ISBN 978-3-942374-71-2 Auch als E-Book lieferbar
Mit Beiträgen von: Margaret Atwood Tania Blixen Janet Frame Nora Gomringer Siri Hustvedt Tove Jansson Clarice Lispector Annette Pehnt Sylvia Plath Judith Schalansky Anna Seghers Ali Smith Antje Rávic Strubel Virginia Woolf
www.editionfuenf.de
Special | Independent
Liebeskind
© Uwe Alexander Kirsten
auf ihren Pinsel-Abwischblättern, auf dem Atelierparkett, an den Wänden und auf ihren Hemden. Daraus entwickelten sie eine geniale Kunstform für Groß und Klein: Im Buch kann man mit einer Vielzahl von Tusche-, Aquarell-, Eiweißlasur- und Rotweinflecken – und natürlich mit Beispielzeichnungen von Peng + Hu – die Sieben Stufen des Hirameki meistern lernen. Wie das funktioniert, erfährt man auch auf hirameki.de und in einem Vorabdruck des SZ-Magazins.
Lehmstedt
Mark Lehmstedt
Nein. Wachstum ist schön! (Was soll denn an Kleinheit schön sein – wenn man nicht gerade Liebhaber von Liliputanern ist?) Nein, das ist irgendwie spurlos an uns vorbeigegangen. Aber das liegt vielleicht an unserem Verlagsprogramm, das anders funktioniert. Wir starten eine Anzeigenkampagne in der Lokalpresse, die wir nicht nur für die Neuigkeiten, sondern vor allem für die lieferbaren Titel einsetzen, denn wir glauben, dass wir die Möglichkeiten vieler unserer Bücher noch gar nicht richtig ausgelotet haben. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse.
Aktionen wie der Indiebookday und auch der Deutsche Buchhandlungspreis geben kleinen Verlagen bestimmt Rückenwind Jürgen Christian Kill 108
Das trifft schon zu. Natürlich geht es nicht um Schönheit, sondern vor allem um Flexibilität, Schnelligkeit und Stringenz. Ab einer bestimmten Größe sind diese Faktoren einfach nicht mehr gegeben. Aktionen wie der Indiebookday und auch der Deutsche Buchhandlungspreis geben kleinen Verlagen Rückenwind. Ob sich die „Kleineren“ generell im Aufwind befinden, kann ich nicht sagen. Sollte dem so sein, hat dies aber sicher nichts mit dem Rückzug großer Ketten zu tun. Wir für unseren Teil arbeiten mit Buchhandelsketten immer schon genauso gut und vertrauensvoll zusammen wie mit dem Sortimentsbuchhandel. Unser Spitzentitel in diesem Herbst ist Adelle Waldmans hellsichtige Gesellschaftskomödie Das Liebesleben des Nathaniel P. Auf dass man auch hierzulande über die Funktionsweisen des modernen Mannes aufgeklärt wird …
mairisch verlag
Lilienfeld
Daniel Beskos Uwe Alexander Kirsten
© Gerhard Weber
Jürgen Christian Kill
klappt nur noch bei Dehnung der Wortbedeutung, und am Reichtum muss weiter hart gearbeitet werden, fürchte ich. Ja, in vielen Gesprächen ist festzustellen, dass ein bestimmtes Einkaufsbewusstsein wächst (wo finde ich das Besondere und Qualität), dass die Einschätzung der digitalen Entwicklung realistischer wird und dass intensiver darüber nachgedacht wird, was zu einer genussreichen Buchkultur gehört, nämlich gute Buchhandlungen und gute Bücher sowohl was die inneren als auch die äußeren Werte angeht. Dazu tragen viele Ideen und Ereignisse bei, und mit jeder neuen Aktion wird das Bewusstsein wieder aufgefrischt, was alle gemeinsam im Buchhandel erreichen können, wenn wir uns neben unseren eigenen auch immer mal wieder auf das gemeinsame Ziel konzentrieren. Ich mache auch auf uns aufmerksam, indem ich mich gleich um Aufmerksamkeit für alle Unabhängigen mühe: Auch dieser Herbst ist wieder ein Hotlist-Herbst (nämlich der siebte). Ich helfe mit, die zehn großartigen Bücher auf der Liste, die für uns alle stehen, gut zu beleuchten. Jedes Jahr kommt neue Unterstützung dazu, zum Beispiel bietet Umbreit jetzt eine HotlistAktionskiste an und vieles mehr. „Small is beautiful“ merke ich mir übrigens als Hotlist-Werbespruch vor.
Axel von Ernst
Absolut. Das vollständige Ideal wäre allerdings „jung, reich und schön“. Jung BuchMarkt Oktober 2015
Ob klein oder groß, mir ist vor allem die Unabhängigkeit wichtig – von den Vorgaben des Marktes ebenso wie von den Konventionen des Betriebs. Ich glaube schon, dass die Fragen, die sich Kunden in anderen Branchen stellen (wie wird etwas produziert? Ist es nachhaltig/ regional/bio? usw.) jetzt langsam auch im
6. Auflage Anna SeghersPreis 2015
Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2015
Nino Haratischwili DAS ACHTE LEBEN (FÜR BRILKA) Roman ISBN 978-3-627-00208-4
.-.
© Danny Merz/Sollsuchstelle*
50.000 verkaufte verkaufte Exemplare
Special | Independent
verschenkt werden. Aber auch hier sind wir natürlich auf die Buchhändler angewiesen.
Merlin
© Mathias Bothor / Photoselection
mareverlag
Katja Scholz
Indeed! Unser Programm ist klein, und das liegt nicht etwa daran, dass wir jeweils nicht mehr Bücher finden, die etwas mit dem Meer zu tun haben, sondern es ist eine ganz bewusste Entscheidung: Wir legen Wert auf inhaltliche und gestalterische Qualität und wollen uns um jeden Titel intensiv kümmern. Das spüren alle Beteiligten, vom Autor über die Verlagsmitarbeiter bis zum Kunden, und davon profitieren alle. Natürlich wird es aufgrund der schwindenden Flächen schwieriger, präsent zu sein im Handel, gerade für die kleineren Verlage. Gleichzeitig sieht man, dass die Buchhandlungen (große und kleine) mit den unabhängigen Verlagen sympathisieren und sich gern für sie engagieren. Das Highlight auf beiden Seiten ist, wenn der Buchhändler ein Buch im Programm entdeckt, für das er anschließend in die Bresche springt. Der Indiebookday motiviert gerade auch kleine Buchhandlungen, die unabhängigen Verlage auszuprobieren und in den Fokus zu rücken. Grundsätzlich machen wir keinen großen Unterschied zwischen dem Frühjahrs- und dem Herbstprogramm, obwohl wir im Herbst natürlich klar das Weihnachtsgeschäft im Blick haben. In diesem Herbst beispielsweise bringen wir erstmalig zwei Klassikerausgaben auf den Markt (Guy de Maupassant und Rudyard Kipling), weil diese sehr aufwendig gestalteten Ausgaben besonders gern und oft 110
Katharina Eleonore Meyer
Das kommt ganz auf die Tagesform an. In just diesem Moment JA, aber sicher ist auch: Schönheit reicht definitiv nicht, um laufende und neue Projekte zu finanzieren! Na klar! Wir spüren sehr deutlich, dass die Backlist wieder stärker nachgefragt wird und dass der Handel sich – zumindest in Teilen – wieder vermehrt für unser Programm interessiert ... ob der Aufwind reicht für einen Langstreckenflug in größerer Höhe ... mal sehen ... Raus und ins Getümmel der Bücherfreunde: Autoren-Lesungen, BuchLust in Hannover und dann als absolutes Highlight vom 5.-15. November zusammen mit der Buchhandlung Patz die 6. Buchwoche Bienenbüttel: tolle Verlagsabende mit großartigen Verlegerkollegen, deren Autoren!
Milena
Vanessa Wieser
Je nun, man beginnt halt immer small, so richtig aussuchen kann man sich das ja BuchMarkt Oktober 2015
nicht. Wie alles im Leben hat es seine Vorund Nachteile. In Programmangelegenheiten finde ich das small-Sein gut (mehr Flexibilität), in Vertriebsangelegenheiten wäre ich gerne LARGE. In Österreich gestaltet sich die gesamte Verlagslandschaft ja etwas anders als in Deutschland. Der Indiebookday ist hier noch nicht in seiner Notwendigkeit angekommen. Wir feiern diesen Herbst den 35. Geburtstag des Verlages und haben uns selbst – neben einem rauschenden Fest, das es zu feiern gilt – Joseph Roths Die Kapuzinergruft geschenkt. Wir haben in liebevoller Ausstattung die Erstausgabe von 1938 neu aufgelegt. Eine große Freude dabei ist, dass Karl-Markus Gauß das Nachwort geschrieben hat.
Mitteldeutscher Verlag
© Marco Prosch
Buchbetrieb gestellt werden. Und da wächst dann eben an einigen Stellen auch wieder verstärkt ein Bewusstsein für Bücher, die mit Leidenschaft, Sorgfalt und Liebe hergestellt sind. Wie immer: Wenige ausgewählte Bücher machen – und die möglichst schön.
Roman Pliske
Mit allen Vor- und Nachteilen: Ja! Wir sind wendig, frei und wenn es sein muss sehr schnell, können aber auch nicht immer so mutig sein, wie wir wollen, beuten uns aus und müssen ein bisschen verrückt sein. Wenn ich die Bücher und Gesichter auch vieler meiner Kollegen so betrachte, finde ich uns spannend und wunderschön! Es ist Aufmerksamkeit für das Buch und seine Stellung in der Kulturlandschaft da. Ich höre immer wieder Lob und Unterstützung für engagierte Buchhandlungen. Voller sind die Segel nicht geworden, aber das Boot liegt noch gut im Wasser. Wir versuchen immer wieder neue Themen zu entdecken, z.B. das Schicksal der Wolfskinder in Litauen oder das Leben der Flüchtlinge im Kaukasus. Unterstützt mit besonderer Buchgestaltung und frischen Ideen in der Buchherstellung soll das gedruckte Buch unersetzbar bleiben.
´ BORA COSI C´ DIE TUTOREN ROMAN Das europäische Meisterwerk erstmals auf Deutsch
Karl-Markus Gauß, Neue Zürcher Zeitung Aus dem Serbischen von Brigitte Döbert 792 Seiten. Gebunden. € 39,95 ISBN 978-3-89561-587-0
Umschlagbild: Hieronymus Bosch, Der Garten der Lüste
»Dieser Roman ist eine einzige Sprachorgie. Er ist derb, vulgär, sarkastisch, gewitzt, anarchisch, ungezügelt, rasant und weitschweifig zugleich.«
»Wer den Spaß versteht, findet aus dem Kopfschütteln und Wiedererkennen und Lachen nicht mehr heraus.« Stefan Berkholz, WDR3
Den umfangreichen Begleitband mit Material, Texten und Photos können Sie kostenfrei beim Verlag anfordern oder als E-Book herunterladen.
www.die-tutoren.de www.schoeffling.de
Schöffling & Co.
Special | Independent
Wir vertrauen mit größter Gelassenheit noch mehr auf den Geschmack unserer Kunden Bernhard Echte
Edition Nautilus
spekt für unser Programm, der sich auch in Einkäufen zeigt; die Einkäufer wissen offenbar um den notwendigen Wandel weg vom Massenbuch. Ganz viele Lesungen, zum Beispiel! Shumona Sinha und ihr Roman Erschlagt die Armen! über die Unlebbarkeit des Asylsystems kommt gleich zu zwei Lesereisen aus Frankreich nach Deutschland. Und unsere Krimi-Entdeckung Back up von dem Belgier Paul Colize, ein Thriller mit Rock’n’Roll-Soundtrack, wird auch auf den Krimi-Festivals des Herbstes vorgestellt. Unsere Autoren selbst sind auch aktiv: Das Haus Bartleby e.V. etwa veranstaltet endlich ein Kapitalismustribunal. In unserem Buch Sag alles ab! sind die Plädoyers versammelt.
Nimbus
Katharina Picandet
Im Grunde ja. „Klein“ wird, auf die Verlagsproduktion gemünzt, oft verbunden mit „engagiert“, „wertig“ und „schön“. Das kriegt auch unser Vertreter, der ja für die von uns mitgegründete Buchkooperative Konterbande und exklusiv für sechs unabhängige Verlage reist, aus dem Buchhandel auch gesagt. Und ab und zu ist man auch mal ein Riesenzwerg: DEN Medien- und Verkaufserfolg mit Laurie Pennys Unsagbare Dinge in diesem Sommer hätte auch ein großer Verlag nicht größer stemmen können. Natürlich arbeiten wir sehr gut und gern mit dem engagierten inhabergeführten Buchhandel zusammen, wo unsere Bücher wertgeschätzt werden. Wir haben tolle Veranstaltungen im Buchhandel gemacht, auch Verlagsvorstellungen, und die Leser interessieren sich dafür. Indiebookday und der Deutsche Buchhandlungspreis sind bestimmt öffentlichkeitswirksame Instrumente, um den bewussten Käufern und Lesern vor Augen zu führen, dass das Schöne und Gute und Besondere nur mit dem Engagement und der Leidenschaft der Kleinen, im Buchhandel wie im Verlag, möglich ist. Aber auch viele Filialisten entdecken offenbar die Unabhängigen für sich; wir bemerken weniger den Rückzug der großen Ketten als ein Umdenken bei ihnen. Hugendubel, Thalia bekunden Re112
Bernhard Echte
Wir fühlen uns nicht nur so – wir sind es! Sowohl unsere Bücher als auch unsere MitarbeiterInnen. Wie einem sowas nur entgehen kann! Durchaus. Sehr wohl. Störend nur, dass die exportierte Inflation des Euro-Raums uns wieder weggenommen hat, was wir gerade so frisch und engagiert verdient hatten. Langfristig aber kaufen wir (oder die Chinesen) Euch euronische SchuldenGnome auf. Seht Euch vor! Wir vertrauen mit größter Gelassenheit noch mehr auf den Geschmack unserer Kunden, die uns irgendeinen WerbungsKrakeel ohnehin nicht abnehmen würden. Unsere Bücher können für sich selbst sprechen. Im übrigen: Nächstes Jahr werden wir 20. Da wollen wir uns nicht lumpen lassen.
BuchMarkt Oktober 2015
Pendragon
Günther Butkus
Small ist beautiful, cool und sexy. Ich möchte gar nicht anders arbeiten, als mit einer kleinen Mannschaft und mit einem kleinen Programm. Wer wachsen will, muss das in großen Schritten tun, um nicht in der Mitte zerrieben zu werden, also ständig mehr und neue Titel, ständig mehr Umsatz, mehr Mitarbeiter. Wir wollen aber genau das nicht. Wir wollen mit unserem kleinen Programm, mit besonderen Autoren und Büchern Flagge zeigen. Der deutsche Buchhandlungspreis ist eine sehr gute Initiative, für die ich Stefan Weidle und der Kurt Wolff Stiftung sehr dankbar bin. Bücher unabhängiger Verlage gehören in unabhängige Buchhandlungen. Wir Verleger sind Entdecker neuer Kontinente, und die unabhängigen Buchhändler die Entwicklungshelfer. Wir wollen weder Brachland noch Einheitsbrei. Auch der Indiebookday ist eine gute Initiative, weil er Verlage und Buchhandlungen zusammenbringt. Grundsätzlich ist es für den Buchmarkt nie gut, wenn Flächen verschwinden, auch nicht bei den Ketten, denn die vielen schönen Neugründungen unabhängiger Buchhandlungen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Flächen weniger werden. Wichtig sind natürlich viele Lesungen, weil wir dadurch mit „unseren“ Buchhandlungen etwas zusammen machen können. Jede Lesung bedeutet für den Verlag und den Veranstalter viel Aufwand. Und gerade für uns kleine Verlage sind Lesungen deshalb ein guter Weg, um Buch und Leser zusammenzubringen. Darüber hinaus sind wir auch auf Facebook aktiv, sind mit vielen Bloggern in Kontakt und haben einen Pendragon-Blog (blog.pendragon.de) aufgebaut, der auf Anhieb viel Beachtung gefunden hat.
„Es gibt eine wunderbare neue Buchreihe, die heißt
.“
Denis Scheck (Druckfrisch) Cedric Nunn
Herausgegeben von Indra Wussow Mehr Info finden Sie unter www.wunderhorn.de
Unsettled 100 Jahre Widerstand der Xhosa gegen weiße Landnahme und die Folgen bis heute
Herausgegeben von Indra Wussow & Ralf Seippel
AFRIKAWUNDERHORN
Niq Mhlongo (Südafrika) Way back home Roman, übers. v. Gunther Geltinger. Seiten , ISBN ---- eBook , ISBN ----
Ondjaki (Angola) Die Durchsichtigen Roman, übers. v. Michael Kegler Seiten , ISBN ---- eBook , ISBN ----
Greg Marinovich, João Silva (Südafrika) Der Bang-Bang Club. Sachbuch übers. v. Manfred Loimeier Seiten , ISBN ---- eBook , ISBN ----
Cedric Nunn (Südafrika) Unsettled Fotografien. Texte übers. v. Thomas Brückner Seiten , ISBN ----
Binyavanga Wainaina (Kenia) Eines Tages werde ich über diesen Ort schreiben. Roman übers. v. Thomas Brückner Seiten , ISBN ---- eBook , ISBN ----
Scholastique Mukasonga (Ruanda) Die Heilige Jungfrau vom Nil Roman, übers. v. Andreas Jandl Seiten , ISBN ---- eBook , ISBN ----
Mia Couto (Mosambik) Jesusalem. Roman, übers. v. Karin von Schweder-Schreiner Seiten , ISBN ---- eBook , ISBN ----
Ben Okri (Nigeria) Wild Gedichte, englisch-deutsch übers. v. Brigitte Oleschinski Seiten EUR , ISBN ----
Ellen Banda-Aaku (Sambia) Patchwork Roman, übers. v. Indra Wussow Seiten , ISBN ---- eBook , ISBN ----
Susan N. Kiguli (Uganda) Zuhause treibt in der Ferne Gedichte, deutsch-englisch übers. v. Brigitte Oleschinski Seiten , ISBN ----
Imraan Coovadia (Südafrika) Gezeitenwechsel Roman, übers. v. Indra Wussow Seiten , ISBN ----
Ankunft eines weiteren Tages. Zeitgenössische Lyrik aus Südafrika englisch-deutsch übers. v. Sylvia Geist Seiten, mit CD , ISBN ----
Helon Habila (Nigeria) Öl auf Wasser Roman, übers. v. Thomas Brückner Seiten , ISBN ---- eBook , ISBN ----
Maaza Mengiste (Äthiopien) Unter den Augen des Löwen Roman, übers. v. Andreas Jandl Seiten , ISBN ---- eBook , ISBN ----
Mark Behr (Südafrika) Wasserkönige Roman, übers. v. Michael Kleeberg Seiten , ISBN ----
Chirikure Chirikure (Zimbabwe) Aussicht auf eigene Schatten Gedichte, shona-englisch-deutsch übers. v. Sylvia Geist Seiten, mit CD , ISBN ----
Lebogang Mashile (Südafrika) Töchter von morgen Gedichte, englisch-deutsch übers. v. Arne Rautenberg Seiten, mit CD , ISBN ----
K. Sello Duiker (Südafrika) Die stille Gewalt der Träume Roman, übers. v. Judith Reker Seiten , ISBN ----
Shimmer Chinodya (Zimbabwe) Zwietracht Roman, übers. v. Manfred Loimeier Seiten , ISBN ----
Special | Independent
André Gstettenhofer
Schönheit ist schön, bringt uns alleine aber nicht viel. Wir fühlen uns agil, schnell, neugierig, vielleicht auch frech. Attribute, die den größeren Verlagen oft verloren gehen, für uns aber entscheidend sind. Direkt lassen sich diese Entwicklungen und vor allem die zahlreichen positiven Initiativen noch nicht auf Umsätze umrechnen, aber immerhin steigt die gefühlte Wahrnehmung permanent. Daniel Mezger bedient sich mit Dave Gahan einem Gott des Pop-Olymps, um in Als ich einmal tot war und Martin L. Gore mich nicht besuchen kam ein rasant klugen Monolog über die Erfindung der eigenen Biografie zu schaffen. Und mit Urs Fischer schafft einer der wichtigsten lebenden Künstler zusammen mit seiner Schwester schlicht das schönste GrimmMärchenbuch aller Zeiten exklusiv für Salis.
Schöffling & Co.
Klaus Schöffling
Bei unserem Programm schaffen wir es, alle sehr intensiv und engagiert mit und für unsere Autoren zu arbeiten und nur das zu 114
machen, woran wir glauben – die Autoren im Mittelpunkt. Wächst man zu stark, geht das irgendwann nicht mehr. Und: Wir können schneller auf Veränderungen reagieren als die großen Pötte, mit einem kleinen Boot navigiert es sich leichter. Insofern ja, small is beautiful. Die Branche ist nicht einfacher geworden. Aber es gibt schon Veränderungen: Das Sortiment gewinnt leicht an Bedeutung in der Umsatzverteilung. Außerdem nimmt zu unserer großen Freude die Aufmerksamkeit auch für Lyrik zu. Vielleicht fließt ja der Einheitsbrei wieder etwas ab. Wir bringen besonders gute Bücher auf den Markt.
Voland & Quist
Verbrecher
Wir bevorzugen independent is beautiful. Ja, das Interesse steigt seit einigen Jahren, das manifestiert sich für uns z.B. an steigenden Vorbestellungen im Handel. Vor allem, indem wir mit acht Neuerscheinungen ein überzeugendes und vielseitiges Programm bieten, z.B. mit einem Kinderbuch von Marc-Uwe Kling, dem schrägen Debütroman von Sarah Bosetti oder einem neuen Buch der BachmannPreisträgerin Nora Gomringer.
© Robert Gommlich
© Sibylle Meier
Salis
Sebastian Wolter, Leif Greinus
Wagenbach Jörg Sundermeier
Es gibt Bücher, die wir uns als kleinere Unternehmen leisten können, die größeren aber nicht. Das ist fein. Ja, schon. Einige Buchhändlerinnen und Buchhändler haben erkannt, dass das Besondere auch von den Kunden geschätzt wird. Sie haben erkannt, dass man etwas anderes machen muss, als nur Bestsellerlisten abzubilden. Doch viele Buchhändlerinnen und Buchhändler hoffen leider weiter allein auf die Liebe der Großen, die ihnen vor zehn Jahren entzogen wurde, damit die Ketten erstarken. Sie können offenbar nicht anders. Wir feiern im September unseren 20. Geburtstag mit Plakat- und Schaufensteraktionen, runderneuerter Website und Überraschungen. Wir werden laut werden!
Wir bevorzugen independent is beautiful Sebastian Wolter, Leif Greinus BuchMarkt Oktober 2015
Susanne Schüssler
Hoffentlich! Aber jedenfalls müssen wir Kleinen ein bisschen gewitzter, sorgfältiger und phantasievoller, kurz ein bisschen besser als die Großen sein, um sichtbar zu werden. Unabhängige Sortimentsbuchhändler werden nicht nur für eigenwillige Verlagsprogramme immer wichtiger, sondern vor allem für selbstdenkende Leser, die nicht nach der Massenware suchen, sondern nach kompetenter Beratung.
Fritz Kolbe war der wichtigste Spion des Zweiten Weltkriegs. Als Agent der Amerikaner leistet Fritz Kolbe Widerstand gegen das Nazi-Regime. Er will Hitler aus dem Weg räumen und riskiert dafür sein Leben.
Spannung
KrimiZEIT Bestenliste
Tragik Spionage Held oder „Verräter“? Eine Geschichte von Liebe und Tragik, von Mut und Zivilcourage. Auch als ebook erhältlich
Dieser Roman überzeugt.
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Special | Independent
Wallstein
der Lavant-Ausgabe richtig gut, und auch dieses Jahr läuft bisher ordentlich. Wenn man hört, was in der Branche sonst so los ist, können wir das wohl auch auf den Aufwind für die Kleineren zurückführen. Wie immer machen wir schöne Bücher – und unsere Autoren lesen an vielen verschiedenen Orten. Mit einem Schaufensterwettbewerb zu Hanjo Kestings Bänden Große Romane der Weltliteratur machen wir hoffentlich vielen Buchhändlerinnen und Buchhändlern eine Freude.
weissbooks.w
© Maren Weindel
Unsere Ausstellung 50 Jahre Wagenbach wird in der Staatsbibliothek in Hamburg gezeigt und wir feiern im Berliner Bodemuseum (nach 12 Jahren!) den Abschluss der 45-bändigen Edition Giorgio Vasari.
Weidle Verlag Anya Schutzbach
Bei fast 200 Neuerscheinungen im Jahr fühlen wir uns gar nicht wirklich klein, aber wir haben unser Programm nicht schon für die nächsten zwei Jahre im Voraus geplant, und so können wir manchmal auch Bücher, die uns begeistern, schneller ins Programm nehmen als die „Großen“. Unsere Zahlen waren letztes Jahr u.a. durch den Erfolg von Lukas Bärfuss’ Koala, Teresa Präauers Johnny und Jean oder
Unser Juwel im Herbst:
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„Ursula Pecinska gelingt es, ein Geheimnis zu lüften ohne die Schönheit des Geheimnisses zu verletzen. Leseglück.“ Ursula Pecinska Hallgatás. Das Tagebuch der Krisztina 116
ISBN 978-3-03762-051-9 197 Seiten, Halbleinen, gebunden mit Fadenheftung, Lesebändchen, 22.90 Euro
© Lisa Bach
Monika Meffert
Stefan Weidle
Wenn ich der Medizin glauben darf, schrumpfe ich seit etwa 20 Jahren, werde also immer schöner. Im Ernst: Ich wollte von Anfang an einen kleinen Verlag, um an jedem Titel so intensiv wie möglich arbeiten zu können. Es ist der große Vorteil, den wir haben, keine Kompromisse machen zu müssen. Ja, ich bekomme wesentlich öfter den Kopf getätschelt, und unsere Vertreterinnen werden von mehr Buchhändlerinnen und Buchhändlern eingeladen. Wir haben das wohl wichtigste Buch zum Gastlandauftritt Indonesiens rausgebracht, und ich habe mir in Indonesien die entsprechenden Hemden gekauft.
Bei fast 200 Neuerscheinungen im Jahr fühlen wir uns gar nicht wirklich klein Monika Meffert BuchMarkt Oktober 2015
Autos für Riesen auf hohen Rädern, Steaks größer als der Teller, XXXL im Allgemeinen – das war nicht nur nie so recht mein Geschmack, dieses sich Aufbäumen, diese Demonstration von Macht und vermeintlicher Stärke: Übergewicht halte ich, vor allem im übertragenen Sinne, nicht für langfristig überlebensfähig. Wie ich mich selbst fühle? Schlank wie unser Verlag, sportlich, überlebensfähig, zäh. Der Aufwind kitzelte zwar schon im Nacken, man war geneigt „Zugluft!“ zu rufen – aber nach dem kürzlichen Rückzug der Mayerschen von ihrem Indie-Engagement dürfen wir wohl sorgefrei sein, was die Gefahr von Nackensteifheit anbelangt. Schade. Sehr schade. Wir gehen weiter mit unseren Autoren und mit Lust Risiken ein! (Polly Morland stimmt uns mit Risk Wise. Von der Kunst mit Risiken zu leben bestens darauf ein.)
Verlag Das Wunderhorn
Manfred Metzner
Ich war nie ein Anhänger von Anglizismen. Außerdem kommt wahre Schönheit
Independent | Special
bücher fürs denken ohne geländer Ein ansteckender, ein lebensmutmachender Roman über eine unverhoffte späte Liebe.
Es ist der große Vorteil, den wir haben, keine Kompromisse machen zu müssen Stefan Weidle
und Größe von innen. Hatten wir schon immer. All das – wie auch die aufopferungsvolle Arbeit der Kurt Wolff Stiftung – hat dazu beigetragen, dass die Unabhängigen immer mehr und häufiger im Blickpunkt stehen. Dies gilt es jetzt zu verstärken und zu verstetigen. Das Gegenstück zu Aufwind ist Luftloch, wir wollen aber, dass der Independent-Wind ständig bläst. Wir werden mit Autoren aus der AfrikAWunderhorn-Reihe Lesereisen veranstalten, und wie seit jetzt 37 Jahren auf der Buchmesse in Frankfurt vertreten sein.
»Spannend, berührend, humorvoll: Sibylle Knauss’ ›Liebesgedächtnis‹ begeistert durch seine Beseeltheit. Auch ein Aufbruchs- und Abschiedsbuch: schön zu lesen, seltsam traurig und tröstlich zugleich.« Stuttgarter Zeitung »Mit großer Zartheit, sprachlicher Feinheit, eleganten Retardierungen: Sybille Knauss schließt eine literarische Lücke.« Literaturblatt
Sibylle Knauss Das Liebesgedächtnis Roman 192 Seiten, geb. mit Schutzumschlag, 20 Euro, auch als E-Book erhältlich
zu Klampen Verlag Zwanzig Jahre »danach«. Ein Lieblingslehrer und ein Lieblingsschüler treffen sich wieder. Doch das »Wiedersehen« läuft gehörig aus dem Ruder. »Kurz, klassisch, hoch amüsant: Das ›Wiedersehen‹ liest sich, als hätten sich Yasmina Reza, Thomas Bernhard und Loriot zusammengetan, eine virtuose Satire.« Schwäbisches Tagblatt
Dietrich zu Klampen
Sagen wir es so: Ich möchte nicht in den Zwängen eines großen Verlages stecken. Große Verlage haben ja im Grunde dieselben Probleme wie wir, nur eben nicht unsere Freiheiten! Oh ja, was das stationäre Sortiment leistet, war schon immer großartig, und es werden immer mehr, die merken, dass sie gerade mit unseren Büchern ihre Kunden überraschen können. Öffentliches Autoren-Bodypainting, Stripp-Reading usw. machen wir nicht. Wir setzen auf die Qualität unserer Bücher.
BuchMarkt Oktober 2015
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»Ein kafkaesker SchülerAlbtraum, faszinierend auf die Spitze getrieben.« Südwestrundfunk »Eine meisterhaft erzählte Geschichte.« www.bestreaders.de
Joachim Zelter Wiedersehen Novelle 128 Seiten, geb. mit Schutzumschlag, 18 Euro, auch als E-Book erhältlich
www.kloepfer-meyer.de
Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen
Papier des Monats
Bestseller des Monats
D
as nenne ich produktive Resteverwertung: Wenn in diesem Monat im Mosaik Verlag das Buch A modern way to eat erscheint, ist das das weltweit erste Buch aus Apfelpapier. Das Kochbuch mit über 200 vegetarischen und veganen Rezepten der britischen Köchin, Foodstylistin und -journalistin Anna Jones wird auf vollkommen bio-
Mehr Harper Lee geht kaum: Schaufenster bei Waterstone’s
W Nachwachsender Rohstoff: Ina Hochbach, Herstellerin bei Random House, bei der Druckabnahme des weltweit ersten Buches auf Apfelpapier
logisch abbaubaren Papier gedruckt, das die Südtiroler Firma Frumat entwickelt hat – schließlich fallen jährlich über 1.000 Tonnen der zellulosehaltigen Apfelreste, auch Trester genannt, bei der Apfelsaftherstellung an. Diese Reste werden getrocknet, zermahlen und zusammen mit chlorfrei gebleichter, FSC-zertifizierter Zellulose zu Apfelpapier verarbeitet. Dass die Wahl dabei ausgerechnet auf Anna Jones’ Kochbuch fiel, liegt für Mosaik-Verlagsleiterin Monika König auf der Hand: „Schließlich setzt sich A modern way to eat für eine nachhaltige Lebensweise ein, und so ist es nur konsequent, dass auch das Papier, auf dem es gedruckt wird, den ökologischen Gedanken umsetzt.“
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elchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen?“, fragen wir jeden Monat einen Buchhändler oder eine Buchhändlerin in unserer 11-Bücher-Frage (s.a. S. 140). Bei Waterstone’s auf der Kanalinsel Jersey ist das eindeutig das neue/ alte Harper-Lee-Buch. Go set a Watch-
man, die englische Ausgabe von Gehe hin, stelle einen Wächter, die in Großbritannien, Irland, Australien, Neuseeland, Indien und Südafrika die Bestseller-Listen anführt, füllt aber nicht nur das Schaufenster der Filiale in der Fußgängerzone von Jerseys Hauptort St. Helier, sondern auch noch den ersten Sondertisch direkt am Eingang.
Branchenblasen: Christian Tesch (l., Callwey),
Eigentlich sollten wir uns bei Monika Grütters wegen Diskriminierung beschweren.
BuchMarkt Oktober 2015
SETZ DIE SEGEL, DA DRAUSSEN WARTEN DEINE TRÄUME!
Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen
Gedicht des Monats
Plagiat des Monats
Nette Begrüßung: Die Gedicht-Tafel vor der Buchhandlung Anagramm
Schaufenster in Eksjö: Alles nur bei uns geklaut?
D
as Schaufenster einer Buchhandlung im schwedischen Eksjö: Machen die Nordlichter „unsere“ MarketingKampagne nach oder haben wir dort geklaut? Uns gefällt die blaue Variante farblich besser, dafür ist die heimische viel aggressiver.
Dr. Andreas Meyer (Verlagsconsult) Verdammt, ich will auch‘n Preis.
336 Seiten · Klappenbroschur Klappenbroschur 17,99 € (D) · ISBN 978-3-95803-021-3
Träume sind die Sterne am Himmel unseres Lebens. Ohne sie wäre immer dunkle Nacht! Die Frage ist nicht, ob wir Träume haben. Die Frage ist, ob wir unseren Mut zusammennehmen, die Segel setzen und zu einem großen Abenteuer aufbrechen: dem Abenteuer, unsere Träume zu leben! Beatrice Reszat, erfolgreiche Songtexterin für Udo Lindenberg und Peter Maffay, zeigt, wie man Hindernisse aus dem Weg räumt, sie macht Mut und beflügelt. Und gibt ganz praktische Tipps, wie wir erkennen und erreichen, was wir wirklich wollen.
BuchMarkt Oktober 2015
119 Neues Denken • Psychologie Persönlichkeitsentwicklung
www.scorpio-verlag.de
E
ine nette Idee: Vor der Berliner Buchhandlung Anagramm werden die Kunden mit einem Gedicht begrüßt, so wie hier mit Kurt Schwitters „Schnuppe“. Jede Woche gibt es ein neues, manchmal auch zwei, weil man die Tafel vor der Eingangstür von beiden Seiten beschreiben kann.
Whisper | Szene
Bericht vom 1. Fellowship-Programmvon Publishing Scotland
Brücken bauen in Schottland An Tag vier ging es mit dem Minibus nach Glasgow, wo neben weiteren Meetings (nebenan im Hotelkonferenzzimmer fanden die Miss Scotland Awards statt!) ein Besuch des aufsteigenden Independent-Verlags Freight Books auf dem Programm stand, bevor es mit dem Bus weiter nördlich in die Highlands nach Inverness ging, wo ein Dinner mit den Sponsoren und Unterstützern des Fellowships den Abend abschloss. Am nächsten Tag gab es weitere Meetings, u.a. mit Sandstone Press. Nach dem Mittagessen wurde das Urqurat Castle am Ufer des Loch Ness besucht, bevor es zurück nach Inverness ging. Am letzten Tag stand die Rückfahrt nach Edinburgh auf dem Programm, wo der Nachmittag zur freien Verfügung war. Abends trafen sich einige Fellows mit ihren neuen schottischen VerVom 24.8. bis zum 30.8. dauerte das erste Fellowship-Programm, das Publishing Scotland unter dem Vorsitz von Marion Sinclair mit finanzieller Unterstützung von Creative Scotland durchführte. Acht Lektoren aus sechs verschiedenen Ländern wurden auf Empfehlung eines kleinen Komitees aus Verlegern und Agenten eingeladen, für eine Woche die schottische Verlagslandschaft kennenzulernen. In Zukunft können sich ausländische Verleger und Lektoren um einen Platz für das Fellowship bewerben. Unter dem Motto „Building Bridges“ gab es bei der ersten Runde täglich diverse vierzigminütige Treffen mit Verlegern und Literaturagenten, zeitweise in Hotelkonferenzräumen, zeitweise bei Verlagen wie Canongate in Edinburgh oder Freight in Glasgow. Da in Edinburgh zeitgleich das Edinburgh International Book Festival, das mit fast 800 Events größte Literaturfestival seiner Art weltweit, stattfand und dort die meisten Verlage und Agenten ansässig sind, war die Stadt auch so etwas wie die Home Base der Fellows. Am ersten Abend gab es ein Kennenlern-Dinner mit Blick auf die berühmten Forth Bridges, der zweite Tag stand im Zeichen von Meetings und dem
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Das Wohnhaus von Sir Walter Scott und Reisegruppe: Die Reise in die Verlagswelt von Schottland soll im kommenden Jahr wiederholt werden; rechts: das Teilnehmerfeld mit Heyne-Lektor Markus Naegele (2. v. rechts)
Besuch des Festivals, auf dem zwei Fellows auf einem gutbesuchten Panel zum Thema „Translation Gap“ mitdiskutierten. Ferner gab es Gelegenheit Autoren zu treffen und mit den Festival-Verantwortlichen zu diskutieren. Am dritten Tag gab es neben weiteren Meetings und einem Besuch des Canongate-Verlagshauses einen Ausflug nach Abbotsford zum Wohnhaus von Walter Scott, einem der meistgelesenen Dichter und Schriftsteller des 18. und 19. Jahrhunderts, wo zu einem großen Dinner in dessen Esszimmer geladen wurde.
BuchMarkt Oktober 2015
lags- und Agenturfreunden in Ian Rankins Stammkneipe auf ein paar Kaltgetränke. Neben den neugewonnenen Kontakten in die schottische Verlags- und Literaturszene bot das Fellowship die einmalige Chance, Verleger und Lektoren aus den anderen Ländern besser kennenzulernen, wie es auf Messen oder Kongressen kaum möglich ist. Unter dem Strich eine perfekt organisierte und mit viel Liebe zum Detail organisierte Veranstaltung, die sich für beide Seiten mit Sicherheit auszahlen wird. Markus Naegele
Kyle Gray ist der Rockstar der spirituellen Szene
Whisper | Szene
Workshop
Ein Wochenende in Wien
Auf Entdeckungsreise in Wien: Die 19 Teilnehmer des ARGE-Workshops mit der Organisatorin Henrike Blum (2. Reihe, 1.v.l.)
Vom 17. bis zum 20. September begaben sich 19 Buchhändlerinnen und Buchhändler aus Deutschland und der Schweiz auf eine Entdeckungsreise durch die Vielfalt österreichischer Privatverlage. Sie waren einer Einladung der ARGE (Arbeitsgemeinschaft Österreichische Privatverlage) nach Wien gefolgt und nahmen viele Anregungen aus den Präsentationen von 17 ganz unterschiedlichen Programmen mit nach Hause. Umgekehrt erhielten die Verleger und Vertriebskollegen Ideen, wie sich die Zusammenarbeit verbessern lässt – reger Austausch fand nicht nur im Seminarraum, sondern auch beim kulturellen Rahmenprogramm und beim Heurigen statt. Getagt wurde im Gartenhotel in Altmannsdorf. Dort reiste am Samstag Vormittag auch der deutsche Wirtschaftsminister samt Entourage zu einer Pressekonferenz an, was kurzfristig für Verwirrung sorgte: Die Tabletts für die Kaffeepause waren vertauscht worden, so dass Buchhändlerinnen und Verlegern belegte Brote statt Plunderteilchen kredenzt wurden. Henrike Blum (Literaturbüro Wien), die die Veranstaltung wunderbar organisiert hatte, musste den Teilnehmern daher verkünden: „Die Süßspeisen hat der Sigmar Gabriel gegessen.“
Dass sich im Nachbarland neben Kulinarischem auch zahlreiche Bücher entdecken lassen, die ein Sortiment bereichern können, zeigten die Verlage Bibliothek der Provinz, Braumüller, Czernin, Drava, Droschl, Edition Korrespondenzen, Folio, Haymon, Jung und Jung, Löcker, Milena, Otto Müller, Picus, Promedia, Ritter, Sonderzahl und Wieser. Dabei liegt der Marktanteil aller österreichischen Verlage in Deutschland noch bei unter 0,5 Prozent (s.a. BuchMarkt 9/2015). Der Workshop in Wien sei nicht als Vertreterbörsen gedacht, betonte der ARGE-Sprecher Alexander Potyka (Picus) bei der Begrüßung, vielmehr als „gemeinsamer Blumenstrauß“. „Wir können nicht davon existieren, was die Leute brauchen, sondern von dem, was sie haben wollen“, betonte Potyka. Damit sitzen kleinere Verlage wohl in einem Boot mit den stationären Sortimenten, insbesondere den inhabergeführten. Mit zahlreichen Lese-Exemplaren, Ideen für Veranstaltungen und bereichert durch den Austausch mit Verlegern wie Buchhandelskollegen, klang der Workshop in Wien aus. Das Einzige, das zu kurz kam, war die Lesezeit für die entdeckten Bücher – aber die wird in den kommenden Wochen sicher nachgeholt.
BuchMarkt Oktober 2015
192 Seiten | Klappenbroschur 16,99 € (D) · ISBN 978-3-95736-062-5 Erscheint im Oktober 2015
Das Buch für jeden, der bereit ist, seine Vergangenheit loszulassen und sich von Angst zu befreien. Durch seine eigene therapeutische Praxis und durch seine Arbeit mit den Engeln hat Kyle Gray erfahren, dass es kein anderes Thema gibt, das Menschen, die gerade eine schwere Zeit durchmachen, so sehr hilft, wie Vergebung.
»Kyle Gray ist ein unglaublich talentiertes Medium und Leitfigur für eine neue Generation spiritueller Sucher.« Gabrielle Bernstein
Susanna Wengeler
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www.leoverlag.de
Whisper | Szene
Nachgefragt
Das Wilke-Konzept in Waren Das WilkeTeam: Janett Rautenberg, Daniela Steinfurth und Christina Kissling (v.l.) fühlen sich im Bereich „Kinder und Familie“ wohl
Im August-Heft dieses Jahres hatten wir über das Profil-Konzept berichtet, das für die Buchhandlung Wilke in Waren erarbeitet worden war. Hier ergänzende Informationen von Janett Rautenberg, Christina Kissling und Daniela Steinfurth: Da wir uns selbst und freiwillig sowie einstimmig für das neue Profilkonzept entschieden haben, setzen wir es nach wie vor mit Freude um. Wir fühlen uns sehr wohl mit dem Schwerpunkt im Bereich „Kinder und Familie“. Inzwischen wagen wir es auch, größere Mengen von „empfehlenswerten“ Büchern einzukaufen, die wir dann entsprechend platzieren und „an den Mann bringen“. Wir disziplinieren uns gegenseitig bei der Warenpräsentation, schauen bewusster und tauschen uns untereinander
aus. Nach der Sensibilisierung durch das Seminar sind wir weiterhin bemüht, die Ladengestaltung und Präsentation aus Kundensicht wahrzunehmen. Dass die Buchhandlung auch physisch umgestaltet wurde, ist nicht nur unseren Stammkunden aufgefallen, sondern auch Urlaubern, die bereits seit Jahren immer wieder kommen. Auch Neukunden äußern sich positiv über das Angebot und die räumlichen Gegebenheiten im Kinderund Jugendbuchbereich. Natürlich sind wir keine reine Kinderund Jugendbuchhandlung (dies ist ja auch nicht das Ziel der Profilierung), wodurch die Wahrnehmung direkt beim Betreten des Ladens nicht sofort gegeben ist. Hierfür haben wir aber schon einige Ideen, deren Umsetzbarkeit wir prüfen. Man kann ja
nicht immer gleich alles umsetzen – auch wenn wir das manchmal gern hätten. Manche Ideen werden besprochen, verworfen oder weitergesponnen. Auf jeden Fall arbeiten wir daran, das Konzept auch weiter deutlich darzustellen und weiter auszufeilen. Hierzu gehören auch Büchertische in regionalen Kindertagesstätten und in Schulen, die wir sehr offensiv anbieten. Von dieser Maßnahme versprechen wir uns nicht den schnellen Umsatz vor Ort, sondern vielmehr die Verankerung unseres Namens in Zusammenhang mit dem Profil bei den Eltern und gleichzeitig beim pädagogischen Personal, also Lehrern und Erziehern. Trotz eines größeren personellen Aufwandes lässt sich nach einem knappen Jahr eine positive Bilanz ziehen. Die Mundpropaganda funktioniert in einem so kleinen Ort wie Waren (Müritz) recht zuverlässig, wenn auch langsam. Wir würden diese Festlegung auf ein bestimmtes Profilkonzept auf jeden Fall wieder machen. Auf der einen Seite hilft es schon, sich allein einmal Gedanken zu machen, wie man sich vom Wettbewerber abheben kann. Auf der anderen Seite sind die professionellen Tipps von kompetenten Außenstehenden unglaublich wertvoll. Mitunter schleichen sich ja durch Betriebsblindheit festgefahrene Mechanismen ein, die ohne eine Anregung von außen kaum erkannt werden. Diese eingetretenen Pfade nach dem ersten Hype dauerhaft zu verlassen und nicht wieder in alte Muster zurückzufallen, ist nach wie vor ein Herausforderung.
Veranstaltung
Bucay bei Groß Bestsellerautor Jorge Bucay war zu Gast in Grefrath und präsentierte sein neues Buch Das Buch der Trauer. Buchhändler Karl Groß lud ins Bestattungshaus Camps, da dort die Bedingungen für eine Veranstaltung dieser Größenordnung ideal sind. Vor zwei Jahren war Bucay bereits in Grefrath, damals wie diesmal übernahm Alexander Dobler die Moderation und die Übersetzung. Karl Groß selbst übernahm die Aufgabe, Auszüge auf Deutsch aus dem neuen Werk vorzulesen.
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BuchMarkt Oktober 2015
Wiedersehen: Karl Groß (l.) und Jorge Bucay in Grefrath
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Whisper | Szene
Das Blappsta-Team mit Jan Weitendorf (r.): „Kunden müssen angefixt werden“
Das Blappsta-Konzept für Büchhändler und Verlage
Kunden per App an sich binden Im Frühjahr hatten wir berichtetet, dass gemeint ist: „Loyale Leser werden im Inder Verleger Jan Weitendorf sich aus der ternet oder auf Facebook nicht entwickelt Verlagsgruppe Oetinger zurückgezogen – im Internet muss ich die Leser immer und an einer App-Schmiede namens Ne- wieder darauf aufmerksam machen, dass belhorn in Hannover beteiligt hatte. Diese es meine Internetseite überhaupt noch gibt. Im Bereich der App habe ich aber die MögFirma hat inzwischen über 500 Apps in die Stores von Apple und Google eingespielt, lichkeit, meine Leser permanent auf ihren die von Bloggern und Firmen weltweit be- mobilen Endgeräten zu erreichen und über Push-Nachrichten zeitgleich das Interesauftragt wurden. Jetzt will Jan Weitendorf auf der Buch- se aller Leser aufzufrischen. Smartphomesse aktiv das Gespräch mit Verlagen ne-Nutzer, die die Apps unserer Kunden und Buchhandlungen suchen. Denn Ne- nutzen, haben sich bereits für das Unterbelhorn plant, das Produkt „Blappsta“ nehmen oder deren Produkte entschieden, auch im Buchhandel einer breiten Kun- als sie die App herunter geladen haben.“ dengruppe anzubieten und so einen neuen Nach Ansicht von Weitendorf handelt Vertriebsweg zu entwickeln. es sich bei der App von Blappsta um die Ab 100 Euro monatlich werden Verlage beste Möglichkeit Content-Marketing zu und Buchhandlungen in die Lage versetzt, betreiben: „Die Verlage müssen beginnen, einen WordPress Blog auch als App im die Geschichte um das Buch herum zu App-Store und Google-Play-Store mit ei- erzählen. Leser müssen schon vor Ergenem Logo nutzen zu können. scheinen über Hintergründe informiert Blappsta bietet Verlagen und Buchhand- und interessiert werden. Es geht nicht lungen die Möglichkeit „loyale Leser“ zu um platte Angebote der Verlage, sondern entwickeln. Weitendorf erklärt, was damit um die Geschichte des Autors, des Pro-
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grammbereiches und des Unternehmens, die erzählt werden soll. Der Buchhandel muss die eigenen Leseerlebnisse an einen möglichst großen Kundenkreis weiter geben können – Kunden müssen angefixt werden. Eine App eignet sich dafür hervorragend und hilft bei der Erschließung neuer und junger Kundengruppen.“ Nebelhorn ist bereits in Gesprächen mit strategischen Partnern – bei Erreichen der kritischen Masse wird Nebelhorn die Entwicklung einer Vertriebsplattform in Angriff nehmen, die den Verlagen und Buchhandlungen die Möglichkeit bieten soll, die angebotenen Produkte käuflich zu erwerben, zu downloaden oder zu streamen. Ein neuer Vertriebsweg, der aus Sicht von Weitendorf einige weitere Verlage oder Buchhandlungen zu strategischen Partnern machen könnte. Blappsta auf der Messe: Halle 3.0, B 23 Nebelhorn GmbH Seilerstr. 15 d 30171 Hannover
Whisper | Szene
Veranstaltung
Nixe im Strandbad Ein rundum gelungener Tag bei der Buchpremiere von Alea Aquarius im Löricker Strandbad. Die Wuppertaler Kinder- und Jugendbuchautorin Tanya Stewner (vielen durch ihre Buchreihe Liliane Susewind bekannt) und die Nixe Alea präsentierten am letzten Sonntag im August bei wunderbarem Sonnenschein und Freibadtemperaturen im Strandbad die Premierenlesung. Knapp 100 Besucher lauschten gebannt der Autorin, die in für Lesungen eher ungewöhnlicher Umgebung aus ihrem neuen Jugendbuch Alea Aquarius. Der Ruf des Wassers gelesen hat. Viele der kleinen und großen Besucher folgten der Einladung der Düsseldorfer Buchhandlung Gossens, freuten sich auf die Begegnung mit Stewner und ließen
Buchpräsentation: Autorin Tanya Stewner mit Meerjungfrau Alea in Düsseldorf
sich von ihr in die Unterwasser-Welt von Alea entführen. Anschließend konnten sie mit einer „echten“ Meerjungfrau schwimmen gehen, sich mit ihr fotografieren oder auch im tollen Meerjungfrauen-Look von einer Make-Up-Artistin schminken lassen.
Ein Autogramm von der Autorin rundete den ungewöhnlichen Freibadbesuch ab. Die Veranstaltung hat die Buchhandlung Gossens gemeinsam mit dem Oetinger Verlag in Zusammenarbeit mit der Bädergesellschaft Düsseldorf und der Meermaid Swimschool organisiert.
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Whisper | Szene
Azubi
Der Klang der Bücher Kann man gleichzeitig lesen und Musik hören, ohne sich ablenken zu lassen? Wir haben unsere Mitschüler aus der Buchhändlerklasse Bu14a des Berufskollegs Bach-
Von den Azubis aus der Bachstraße straße in Düsseldorf gefragt. Jacqueline Nehrkorn So wie Bücher mein Leben eindeutig prägen, tut es auch die Musik. Jedoch kann ich beides nicht miteinander verbinden, denn Musik zu hören, ist meist eine Tätigkeit, der ich meine volle Aufmerksamkeit schenken muss und will. Ich liebe es, meine Augen zu Gothic und Metal zu schließen, und alles um mich herum zu vergessen – aber versuche ich, mit Musik im Hintergrund zu lesen, kann ich den sorgsam gewählten Worten nicht folgen und gerecht werden. Mich bereichern beide Künste einzeln am besten, und ich bin dankbar für jede Verzauberung meines Alltags durch Klänge und Schriften. Nina Mauß Ich genieße es, in Ruhe zu lesen. Die Musik irritiert mich dabei, und ich kann mich nicht mehr auf das Geschriebene konzentrieren. Oft passt die Stimmung der Musik auch nicht zu den Gefühlen, die in den Büchern beschrieben werden. Ich liebe Bücher und ich liebe Musik, aber nicht in Kombination miteinander. Helge Badziong Für mich funktioniert die Kombination von Lesen und Musik hören nur begrenzt, weil ich mich gerade mit mir unbekannten Stücken gerne auch inhaltlich auseinandersetze. Instrumentalmusik oder altbekannte Lieblingsscheiben können aber gerne als Hintergrunduntermalung laufen, dann nehme ich sie aber auch nur am Rande wahr.
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Musik und Bücher: Passt das zusammen?
Anja Kurz Ich höre beim Lesen keine Musik, weil ich verstärkt Soundtracks von Filmen und Musicals höre und mich das zu sehr vom Lesen ablenkt.
für die Musik hege, auf ein gutes Buch übertragen kann. Was wäre eine spannende Neuerscheinung ohne die passenden Songs dazu. Meine Lieblingsmusikrichtung ist der RnB.
Andra Stumm Wenn ich mit dem Zug fahre, bleibt mir oft keine andere Wahl, als mich beim Lesen etwas „abzuschirmen“. Dann höre ich am liebsten ruhige Musik oder einfach nur Klavier, denn so kann ich die Außengeräusche ausblenden, und die Musik bleibt trotzdem eher im Hintergrund. Meistens läuft es dann auf die „Comptine d’un autre été, l’aprèsmidi“ hinaus aus dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Ansonsten ist mir beim Lesen absolute Stille am liebsten.
Anja Kulissa Bücher und Musik lassen sich wunderbar kombinieren. Lese ich gerade ein düsteres Buch, höre ich gerne Gothic dazu. Ich finde es aber auch sehr schön, wenn ein Buch verfilmt worden ist, dazu den passenden Soundtrack zu hören. Nichts ist schöner als Der Herr der Ringe zu lesen und mit der Musik zusammen nach Mittelerde versetzt zu werden.
Jenny Jacobs Ich höre gerne Musik beim Lesen. Es stört mich sogar, wenn ich beim Lesen keine Hintergrundgeräusche habe. Dann habe ich das Gefühl, ich kann mich nicht richtig konzentrieren. Welche Musik ich höre, ist mir vollkommen egal, Hauptsache ich mag sie. Das heißt, es darf Rock, Pop oder auch Rap sein. Musik und Bücher sind somit für mich eine super Kombination. Kevin Prinschinna Ich brauche meine Lieblingsmusik beim Lesen, weil ich die Leidenschaft, die ich
BuchMarkt Oktober 2015
Fazit: Die Meinungen über das Musikhören beim Lesen sind sehr geteilt. Manche Menschen brauchen Musik, um richtig in ihre Buchwelt ein tauchen zu können. Ein deutlicher Trend sind hier Instrumentalstücke, die nicht zu sehr ablenken, wie beispielsweise Film-Soundtracks passend zum Buch. Andere Menschen wiederum fühlen sich durch Musik stark gestört und werden dadurch sogar abgelenkt. Am Ende schafft sich aber jeder seine eigene, individuelle Leseatmosphäre, in der er am besten sein Buch genießen kann. Ein Richtig oder Falsch gibt es nicht. Jonathan Joosten, Stefanie Peters
Eine wunderbare Entdeckungsreise durch die Welt des Weins! Der auch als Bordeaux Papst bekannte Autor hat hier – aus hunderten von Degustationen – die besten Weine der Welt auf über 1.000 Seiten mit 1.500 Fotos zusammengefasst. Das Buch ist eine süffige Mischung aus Verkostungsnotizen, Bewertungen, Weingutsinformationen, unterhaltsamen Geschichten und Winzerinterviews. Dabei kommen auch die Gourmets nicht zu kurz. Oft wird die Menüfolge dokumentiert, oder besonders passende Verbindungen von Speisen und Wein hervorgehoben. René Gabriel war ursprünglich gelernter Koch und hat dann mehr als 20 Jahre in den Genusswelten von Mövenpick als Weineinkaufschef gearbeitet.
René Gabriel: WEINBIBEL , GRANCHATEAU VERLAG ISBN 978-3-9520179-2-0, € 98,- /CHF 105,Bei Fragen zum Buch, den Bezugskonditionen oder wenn Sie die WEINBIBEL bestellen möchten, wenden Sie sich bitte an: Kontor Augsburg Dino Zanolli Paradiesgäßchen 2 86152 Augsburg Tel.: 0821 - 520218 Fax: 0821 - 529773 zanolli@kontor-augsburg.de
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Whisper | Szene
Eine Reihe, in der alle aus der Wie Bücher wirken Ein Ergebnis dieser Ablösung Reihe tanzen, ist Die Andere Biist die Simulation von Oberbliothek. Eine Reihe voller Indiflächen. Die digitalen Bedinvidualisten. Um als Individualist gungen des Zustandekommens sichtbar zu sein, braucht es die dieser Oberflächen fingieren den Konformisten. Der Konformist mechanischen Druck schon im Stadium des Buches. Davon ist ist die Reihe. Der Individualist ist das einzelne Buch der Reihe. es nur noch ein kleiner Schritt Alle Bände in Fadenheftung. Das zum PDF eines Textes, das auf Format des Buchblocks 12,1 x dem Bildschirm gelesen wird. 21,3 cm. Diesen Unterschied im Auge zu Die Deckelstärke beträgt 1,5 behalten und in seinen Folgen abzuschätzen, ist etwas anderes mm mit Rollenschranz als Rüals die häufig anzutreffende Ideockeneinlage. Das Überzugsmaterial ist variabel. Ein 52 mm logisierung dieses Sachverhalts. hohes rotes Rückenschildchen Die digitalen Stümper leugnen steht immer an derselben Stelle, den Unterschied und die analogen Spießer verabsolutieren ihn. 120 g Elegance Glanzpapier rot mit einer Luxor Gold Prägung. Simulation ist ein ohnehin moralisch nicht ganz einwandfreier Das Lesebändchen von Güth & Die Andere Bibliothek: Hier Michael Glawoggers Wolf Nr. 463 rot, ebenfalls in Rot, Vorgang, mit dem nicht zuletzt „69 Hotelzimmer“ das Kapitalband. Buchgestalter ihre Probleme haZwei Besonderheiten hat die Anben. Und die betonen zu Recht, dere Bibliothek: Zunächst die Beilage des Stufe erreicht hat, in der Texte auf den E- dass sich angehende Buchgestalter auch mit trivialen Gebrauchsdrucksachen aller Herausgeberbriefs (10,5 x 19 cm): immer Reader und Buchhandlungen ins Internet möglichen Bereiche beschäftigen sollten. einfarbig auf 120 g Passat bläulich weiß ge- verschwinden. Bereits ab den 1960er Jahren rippt. Sie wird vor der Seite 1 ins Buch ein- ersetzte der digitale Lichtsatz den Photosatz, In ihren Publikationen ist jedoch fast ausum dann in der digitalen Textverarbeitung schließlich von der Gestaltung von Litegelegt. Dann die Buchschlaufe, im Grunde ein Schuber, der auf beiden Längsseiten des jede Verbindung zur ursprünglichen kon- ratur die Rede. Jörg Drews schrieb zum Erscheinen des Buches offen ist, vierfarbig auf 400 g, Papier kreten Letterngestalt zu verlieren. In diesem Munken Lynx. Beim Buchblock gibt es zwei Sinne ist die Schrift nur noch ein Phänomen ersten Bands der Anderen Bibliothek 1985: Sorten von Papier, 100 g Munken Lynx oder der jeweiligen Benutzeroberfläche der Bü- „Herausgeber und Verleger wollen etwas 100 g Munken pure holzfrei gelblich weiß cher und schließlich der Bildschirme, die Vernünftiges: ein Zeichen der Abwendung von Arctic Paper. sich immer wieder neuen, rein technikba- von bisweilen wirklich unnötig schäbiger Alles andere wie die Schriftsorte bei Au- sierten Usancen fügen. Massenproduktion von Büchern setzen, tor und Titel auf dem Buch, die PapierDamit tritt das Authentische im Gewand gegen das Verschludern aller buchhandsorte im Vorsatz, das Kapitalband und der Simulation auf. Mit der Anderen Biblio- werklichen Standards kehrtmachen. Aber die Maße des Satzspiegels, alles dies ist thek war das Gespann von Schriftsteller und Greno/Enzensbergers Programm von feinsvariabel. Auch die Verarbeitung: der ent- Hersteller gemeinsam gegen den Verlust ten Rosinen aus der und für die Bücherwelt weder bedruckte Pappband oder geprägte reizvoller Materialität und gestalterischer passt unbehaglich gut in die Tendenz der Leinen- oder Papierband ändert sich von Wurschtigkeit angetreten. Der Riss zwi- Rückkehr zur Repräsentativkultur.“ Als Buch zu Buch. schen Mechanik und Digitalität geht nun wäre es so einfach, repräsentativ zu sein. Erfunden und herausgebracht haben die mitten durch diese Buchreihe und zwar geAber geben wir es ruhig zu: Das Buch Andere Bibliothek Hans Magnus Enzens- nau zwischen dem 144. und dem 145. Band. ist insgesamt als Darstellungsversuch des berger und Franz Greno. Sie wurde damals „Man kann den Bruch zwischen der Epo- Textes auch ein Repräsentations- und damit angekündigt als Bibliothek, die mit Blei- che der mechanischen Moderne und der zugleich tendenziell auch ein Täuschungssatz gesetzt wird, nach den althergebrach- digitalen Postmoderne nicht genug beto- versuch. Das beginnt schon mit dem unten Regeln der Schwarzen Kunst. Das hielt nen“, schreibt der Designhistoriker Gert schuldigsten Marmorieren des Papiers, das man bis zum 144. Band, insgesamt zwölf Selle, „denn es handelt sich dabei nicht nur wertvollen und gewichtigen Marmor imiJahre, durch, danach entstehen die Bü- um einen oberflächenästhetischen, son- tiert. Und die Typografie wird Ikonografie, cher im Computersatz und mit modernen dern um einen technologisch-strukturellen, wenn Buchstaben die Worte auch als Bild designspezifisch wirksamen und kulturell abbilden. Alle taktilen Elemente der VerDrucktechniken. feinerung sind Außenwerbung des Buches, Die Geschichte des Lesens und des Um- folgenreichen Paradigmenwechsel, bei gangs mit Büchern ist immer wieder als dem die Erfahrung des Handfesten durch auch dann im Übrigen, wenn das Buch der Entmaterialisierung aufgefasst worden, immaterielle Systeme und Produkte ten- Anderen Bibliothek dem entspricht. die in den letzten Jahrzehnten eine neue denziell abgelöst wird.“ Michael Schikowski
Die Bücher der Anderen Bibliothek
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BuchMarkt Oktober 2015
©Christian Affonso Gavinha
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Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Friederike von Diest (-59) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondent München: Ulrich Störiko-Blume, Tel. 089/9570656, (us@stoerikoblume.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030/769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Matthias Koeffler, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Vertrieb: Katharina Sprenger (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr 48 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 23.09.2015 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, E-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829 PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen www. pefc.de PEFC/04-31-0829
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Interview
„Ich bin optimistischer für die Independents als für die großen Ketten“ Luis Hanemann ist seit 15 Jahren im Online-Business aktiv. Nach seiner Karriere bei Rocket Media ist er nun Partner der Agentur Trust Agents in Berlin. Auf der 3. Online-Sales-Conference des BuchmarktFORUM am 10. Dezember in München wird er als Impulsgeber und Gesprächspartner mitwirken. Hier spricht er erstmals über die Chancen der Buchbranche, am digitalen Wandel stärker teilzunehmen als bisher. Es wird ja oft behauptet, in der digitalen Welt hätte der stationäre Handel womöglich nur noch eine Rolle als „Showroom“, in dem die Produkte der Hersteller zum Look and Feel vorgehalten werden. Gibt es Beispiele, in denen diese Idee erfolgreich und zum Nutzen beider Seiten umgesetzt wurde? Warby Parker aus USA wäre so ein Beispiel. Der Brillenhändler hat als Pure-Player online begonnen, aber festgestellt, dass ein stationäres Geschäft an vielen Standorten rentabler ist. Die Rücksendungen fallen einfach kleiner aus. Mr. Spex in Deutschland ist vermutlich ein ideales Beispiel: Der Online-Versender arbeitet mit 450 konventionellen Optikern zusammen. Hier ist also die Verschränkung mehr als nur ein Experiment. Überhaupt scheint mir, dass die Trennung in Online/Offline nur ein Durchgangsstadium ist, weil sich die Systeme ergänzen. Wenn Sie ein paar Jahre nach vorne schauen: Was wäre in Ihren Augen eine für die Buchindustrie ideale Entwicklung, die speziell die Rolle der Independents – das ist ja eines der Spezifika des Buchmarkts sowohl bei uns wie in den USA – stärken würde? Ich bin optimistischer für die Independents als für die großen Ketten, denn die
Luis Hanemann: Der Internet-Unternehmer über die digitalen Chancen der Buchbranche
Ketten sind substituierbarer durch Amazon. Es gibt ein starkes Bedürfnis nach einem Buchhändler als vertrauenswürdigem Partner. Ich kenne niemanden, der sagt, er liebe Karstadt oder Thalia – aber bei kleineren Buchhändlern ist eine persönliche Beziehung oft identitätsstiftend. Ich glaube daran, dass es auch in 20 Jahren Buchhandlungen gibt – aber der Handel muss sich fragen, wie er den „Erstkontakt“ auslöst. Es wachsen viele junge Leute auf, die noch nie eine Buchhandlung von innen gesehen haben. Die gilt es zu gewinnen. In Amerika stagniert neuerdings der Anteil des E-Book-Absatzes am Gesamtmarkt bei rund 20%. Bei uns scheint die E-Book-Wachstumsdynamik auch zu erlahmen – bei deutlich kleinerem Anteil am Gesamtmarkt. Welche Erklärung können Sie sich für dieses Phänomen vorstellen? Es gibt vermutlich viele Erklärungsmodelle – aber aus meiner Sicht ist eins plausibel: Da immer mehr Menschen immer mehr über „Screens“ lesen, wächst der Wunsch nach Abwechslung. Und die kann das Buch als Printprodukt oder als Hörbuch herstellen. Bei Romanen wird so ganz bewusst ein Gegentrend gelebt. In meinem Umfeld arbeiten viele junge Menschen den Tag über am Bildschirm, es zählt zu deren Lifestyle, ein Buch zu lesen, das man auch sehen kann.
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Kopfnuss
Wen oder was suchen wir?
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s ist wohl die erste Kinderbuchautorin, die so geehrt wird: Im Buchmessemonat kommt ihr Porträt auf einen Geldschein – nicht in Deutschland, sondern in ihrem Heimatland. Wir suchen nach ihrem deutschen Verlag. Eine Legende besagt, sie habe ihr erstes, überaus erfolgreiches Buch für ihre krank darniederliegende Tochter geschrieben, die sich den Namen der Titelheldin ausgedacht hatte. Als es erschien, war bereits ein erstes Buch auf dem Markt. Dessen Manuskript hatte den zweiten Preis im Wettbewerb eines Verlages bekommen und war von diesem herausgebracht worden. Schon seit einigen Jahren hatte die Autorin Kurzgeschichten und Märchen in Zeitungen veröffentlicht. Es lagen schwere Zeiten hinter ihr, die ihre Heimat und den elterlichen Bauernhof in Richtung Landeshauptstadt verlassen hatte, um ihren Eltern in derem ländlichen Umfeld „die Schande zu ersparen“, dass sie von einem verheirateten Mann ein Kind erwartete. „Sie war mit 18 zum ersten Mal in der Stadt, ohne Geld, ohne Job und schwanger“, umriß eine Biografin die Situation. Das Kind, einen Sohn, gab sie zunächst in einem benachbarten Land in Pflege. Als sie ihn zu sich nahm, erkrankte er. Da sie tagsüber aus dem Haus gehen musste, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, brachte sie ihn zu ihren Eltern aufs Land, heiratete aber ihren Bürochef und nahm nahm das Kind wieder zu sich. Das zweite Kind – jenes Mädchen, das sich eine Buchheldin ausgedacht hatte, die weltberühmt werden sollte – kam ehelich zur Welt. Aber die Autorin hatte neue Probleme. Ihr Mann und ehemaliger Bürochef war ihr untreu und litt an Alkoholsucht. „Beim Schreiben war ich unerreichbar für alle Sorgen“, hat sie einmal gesagt; in dieser Einstellung ist wohl einer der Schlüssel für ihren Welterfolg zu finden. Erst als sie 70 Jahre alt war, machte eine Biografie öffentlich, dass sie ihren eigenen Sohn zunächst nicht selbst aufgezogen hat. Die Nachricht löste allgemeine Überraschung aus, gilt sie doch
Heinold fragt, Sie antworten: Bitte lesen Sie aufmerksam unser Rätsel und senden Sie uns die richtige Antwort! Bitte senden Sie die Lösung an: BuchMarkt, Sperberweg 4a, 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, E-Mail: heinold@buchmarkt.de
Und bitte das Stichwort „Heinold fragt“ nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 16. 10. 2015 Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar: „Bücher und Buchhändler“ von Wolfgang E. Heinold, 5. neubearbeitete Auflage, 239 S., Bramann 2007 Die Lösung aus September lautet Old Possums Katzenbuch (die ausführliche Auflösung finden Sie auf www. buchmarkt.de). Gewonnen hat Barbara Koglbauer, Bruck an der Mur (Österreich)
bis heute – mit Recht – als Vorkämpferin für das Recht von Kindern auf Liebe und freie Entfaltung. „Ob ein Kind zu einem warmherzigen, offenen und vertrauensvollen Menschen heranwächst oder aber zu einem gefühlskalten, destruktiven, egoistischen Menschen, das entscheiden die, denen das Kind in dier Welt anvertraut ist, je nachdem, ob sie ihm zeigen, was Liebe ist, oder aber dies nicht tun“, hat sie anlässlich einer Preisverleihung einmal in Frankfurt am Main geäußert. Sie selbst hat eine glückliche Kindheit gehabt und daraus bis ins hohe Alter für ihre schriftstellerische Arbeit geschöpft. Besonders ihren Vater hat sie geliebt; bestattet wurde sie in der Kinderheimat neben ihren Eltern. Konsequent blieb sie – und auch das wohl ist ein Grund für ihren Erfolg – ihren Verlagen treu: dem in ihrer Heimat, bei dem bereits ihr erstes Buch erschien, und auch ihrem deutschen Verlagshaus, dessen Verlegerin ihr zur Freundin geworden war..
Inserentenverzeichnis Aladin 18 Aravaipa 55, 103 Arche 31 ArsEdition 85 Aufbau 23 BLV 86-87 Braumüller 53 BuchMarkt 68-69 Buchwert 71 C.H. Beck 57 Coppenrath 11 Delius Klasing 1 Dorling Kindersley 89 Droemer Knaur 28-29 dtv Zusatzumschlag, 2, 3 DuMont Kalenderverlag 127 Ebuch 65 Edition Fünf 107 Embassy of the Republic of Indonesia 43 Frankfurter Buchmesse U2 Frech 93, 95 FVA 109 Gabal 49 Gmeiner 67 Granchateau 129 Guggolz 105 Haedecke 58 Harper Collins 13 Haupt 19 Hoffmann und Campe 4-5 Klöpfer & Meyer 117 Knesebeck 27 KNV U4 Komet 17, 97 Kunth 47 LEO 123 Limes 38-39 Louisoder U3 Mare 135 MDV 106 Michaela Grünig 8 Midas 125 Mosaik 14-15 Moses 59 MVS Stuttgart 83 Orell Füssli 21 Paperworld 9 Pendragon 115 Schattauer 79 Schöffling 111 Scorpio 119 Stocker 101 Suhrkamp 25 Trinity Kreativ 98, 99 Umbreit 75 Verlag Das Wunderhorn 113 VLB Tix 131 Fackelträger 135 Wagenbach 7 Weidle 41
Beilagen: BuchMarkt Titelschutz Christophorus
Heinold fragt: Wie heißt der deutsche Verlag der Kinderbuchautorin?
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Klatsch & Tratsch
ie wohl „heißeste“ Nachricht im September hatte sich in meinen Augen hinter einer auf den ersten Blick eher unverdächtigen Presseinformation der Mayerschen versteckt: Wie im Vorjahr im Schulterschluss mit Osiander, als sich die beiden sichtlich befreundeten Ketten mit einer viel beachteten Anti-Kindle-Umtauschaktion auf die Seite des E-Readers PocketBook schlugen, hatte der Aachener Filialist bekannt gegeben, dass beide Firmen sich Christian von Zittwitz cvz@buchmarkt.de in die Tolino -Allianz eingereiht – und damit die Seiten gewechselt haben. Doch jetzt sickert durch, dass die frisch erstarkte Allianz Gefahr läuft, schon erste Risse zu bekommen: So soll sich die österreichische Einkaufsgemeinschaft buchmedia ganz be- Landesfürstin die offizielle Erlaubwusst gegen die Allianz aus Thalia, Weltbild, nis, Bücher zu drucken und zu verkaufen – die Wagner’sche, Hugendubel, Club Bertelsmann, Libri und Deutsche Telekom entschieden haben und will die älteste Buchhandlung Tirols, ist dazu ab 1. Oktowohl im Verbund mit PocketBook eine eigene E-Reading-Cloud realisieren. ber wieder eine unabhängiMöglich wird das, weil im Grunde der harte ge Buchhandlung: Markus Kopierschutz gefallen ist. Deshalb sind jetzt Renk hat die Buchhandlung E-Reader und Leseapps auf iOS und Android übernommen und wagt nun möglich, die sich sehr viel kostengünstiger in den Schritt in die Selbständigbestehende Shopsysteme der Buchhandlungen keit. Damit „erfüllt sich für ihn ein integrieren lassen. Die hochaktive lange gehegter Traum.“ Gruppe (zu buchmedia gehören 35 Buchhandlungen in Österreich er Schritt in die Selbund Südtirol, u.a. Tyrolia, Atheständigkeit war auch für sia, Heyn, Facultas, Brunner Ulrich Störiko-Blume, und Kuppitsch) will ihr Cloudunseren „Mann in München“, anKonzept dem Vernehmen nach fangs ungewohnt. Nun hat unser schon im Weihnachtsgeschäft 2015 Münchener Reporter eine weitere Idee: Er will eine Projekt-Agentur im Einsatz haben – und damit neben Kindle und Tolino ein drittes gründen. Gibt’s von der Sorte nicht gleichwertiges und unabhängiges schon genug? Warum sollen die arSystem ermöglichen, dessen Einmen Verlage sich mit noch einem weiteren Agenten beschäftigen? stiegskosten aber weitaus niedriger als bei der Tolino-Allianz sein könNaja, er kennt eine Menge nen. Das wiederum könnte dazu Leute, er müsste ein Gespür für führen, dass weitere Firmen ihre Aussichtsloses und AussichtsreiE-Reader-Strategie überdenken – ches haben, schließlich hat er die wie etwa Johannes Rupprecht, Kinder- und Jugendbuchverlage, Seit dem Studium der sich im Süden Deutschlands in denen er gewirkt hat, im Rating behalten: Leseauch als dritte Kraft versteht (mit immer stark nach oben gebracht. zeichen „Suche im Können wir also jetzt nicht mehr einem Umsatz von rund 35 Mio. Buche das tätige mit ihm rechnen? „Keine Sorge“, Euro ist er inzwischen DeutschLeben“ lands fünftgrößter Buchhändler). sagt er ganz unbekümmert, „für Er hat sein Unternehmen bislang BuchMarkt beschäftige ich mich mit den Themen, die mich sowievöllig aus der E-Reader-Problematik herausgehalten: „Wir haben als Buch- so interessieren – ich denke nicht daran, das händler doch genügend andere Baustellen in aufzugeben.“ Und als ich ihn frage, warum Ordnung zu bringen, bevor wir uns Systeme in er sich das alles aufbürdet, zeigt er mir ein die Läden holen, bei denen unsere Kunden in zerbrechliches Lesezeichen mit dem Spruch uns kompetente Berater sehen, wir aber deren „Suche im Buche das tätige Leben“. Erwartungen gar nicht erfüllen können.“ Das hat er in seinem ersten WG-Zimmer als Erstsemester gefunden, aufgehoben – und och ein kurzer Blick zurück nach Ös- seither begleitet es ihn und ist zu seinem Leterreich: 1639 erhielt der Buchdru- bensmotto geworden: Aus dem Soziologiestuckergeselle Michael Wagner von der denten wurde ein Kinderbuchverleger, der auch
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danach nicht vom Buch lassen kann. Kontakt per E-Mail unter us@stoerikoblume.de. Etwas weniger weit hatte ich an dieser Stelle in meiner April-Kolumne zurückgeblickt und meinen 25 Jahre alten Bericht von der Leipziger Buchmesse 1990 als scheinbar aktuellen Text noch mal gedruckt. Dazu schickt mir der langjährige Starnberger Bahnhofsbuchhändler Paul Puppe (hier im Foto unten) einige Anmerkungen, die meinen Rückblick auf diese Zeitenwende ergänzen: „Für mich war diese Messe wie eine Heimkehr des verlorenen Sohnes, war ich doch erst 12 Jahre vorher dem DDR-Volksbuchhandel entschwunden. Von den alten Kollegen aber wurde ich in Leipzig stürmisch begrüßt, gefeiert und auch zahlreich geschäftlich und privat eingeladen, nur einige der ‚Oberen‘ ehemaligen Funktionäre hatten etwas Probleme bei den ersten Begegnungen, denn bis zur Wende war ich ja offiziell Vaterlandsverräter. Und das, obwohl einige von ihnen während der Messen in Frankfurt immer wieder mit mir heimlich Kontakt aufnahmen und sich gern am Stand (natürlich nur in der Koje, sie wollten ja mit mir nicht gesehen werden), verwöhnen ließen. Vielen Verlegern aus dem Westen habe ich in der DDR zu den ersten Kontakten und Terminen verholfen. Wenn ich daran denke, welche Wellen es schlug, als ich mit meinem ersten Deal an das LKG eine Mio. ARAL-RV-Atlanten verkauft habe, ist das eigentlich einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde in Sachen Stückzahl und Auftragssumme wert. Und dann forderte die damalige ‚Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel der DDR‘ eine Stornierung des Auftrags und personelle Konsequenzen für meine Verhandlungspartner, was sich dann aber in den Wirren danach erledigt hat.“
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ür mich gefühlt nicht weit entfernt von Starnberg, im Paradiesgäßchen in Augsburg, ist Alexander Elspas jetzt auch schon wieder seit beinahe vier Jahren sichtlich recht erfolgreich mit seinem Vertriebsbüro Kontor Augsburg tätig, das er nach seiner Rückkehr aus Zürich aufgemacht hatte. Nun scheint seine alte Verbundenheit zur Schweiz in Zukunft auch wieder mehr geschäftlichen Charakter zu bekommen: Ich höre, dass es bei seinen regelmäßigen Besuchen in Zürich neben der Pflege alter Freundschaften seit einiger Zeit auch verstärkt um die Entwicklung neuer Vertriebsstrukturen für Schweizer Verlage im deutschen Buchmarkt geht. Es wird schon von der vorstehenden Gründung eines Kontor Zürich gemunkelt, und abgestritten hat er es nicht ...
KANN DENN
BACKEN
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SÜNDE SEIN?
Zitiert
„Sachlexikon des Buches“ – heute: Verkleidete Literatur Das erstmals 2003 bei Reclam erschienene „Sachlexikon des Buches“ ist nun völlig überarbeitet und aktualisiert worden. Auf 450 Seiten mit rund 1.500 Stichworten und zahlreichen Illustrationen bietet das von Ursula Rautenberg herausgegebene Werk alles, was man über Bücher wissen sollte: ein Standardwerk von Anfang an.
PEGGY PORSCHEN TORTENLIEBE ISBN 978-3-7716-4620-2 24,99 €
Reclams Sachlexikon des Buches: Von der Handschrift zum E-Book, 3. vollständig überarb. und aktual. Auflage MÉLANIE DUPUIS, ANNE CAZOR DIE KUNST DER PATISSERIE ISBN 978-3-7716-4606-6 29,99 €
BuchMarkt hat sich in Zusammenarbeit mit Günther Fetzer ein paar Stichworte herausgegriffen, mit denen man alltagssprachlich etwas ganz anderes verbindet … Verkleidete Literatur: Druckschriften, die über die Verfasserschrift, den Inhalt oder über die Umstände des Erscheinens eine bewusst irreführende bzw. falsche Angabe machen, um oftmals aus Gründen der Zensur die wahren Hintergründe der Veröffentlichung zu verbergen. Ein bekanntes Beispiel aus der Buchdruckgeschichte ist die fiktive Firma Peter Hammer / Pierre Marteau in Köln, die von 1683 bis ins 19. Jh. immer wieder als politische Tarnung benutzt wurde.
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VERFÜHRERISCHE TORTEN ISBN 978-3-7716-4607-3 29,99 €
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Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion
Cornelia Camen
© Mathias Bothor
Mein Lieblingsbuch in diesem Sommer: In Makarionissi oder Die Insel der Seeligen erzählt Vea Kaiser über vier Generationen die Geschichte einer griechischen Familie von den 50er-Jahren bis in die Gegenwart. Und die spielt sich nicht nur auf einer griechischen Insel ab, die die Form eines Hirschkäfers hat (KieUlrich Faure
»Selten wurde so klug, kritisch und lebensfroh über das Sterben fabuliert wie in diesem Roman.« Carsten Otte, SWR 2
Endlich wieder verfügbar: Bernard von Brentanos Roman Franziska Scheler – 1945 ist er erstmals erschienen. Erstmals auf Deutsch ein Wunderwerk europäischer Romankunst: Bora Ćosić’ Roman Die Tutoren – beide gibt es bei Schöffling. Auch so ein Wunderwerk: Laurence Sternes Tristram Shandy; Michael Walter Barbara Meixner
Seltsamerweise ist die, in den USA vielfach preisgekrönte Autorin Marilynne Robinson bei uns noch völlig unbekannt. Das könnte sich mit Lila ändern: Die Geschichte um ein Wanderarbeiter-Kind in der USWirtschaftskrise der 1930er Jahre hat mich regelrecht eingesogen. Ich wünsche mir, dass S. Fischer auch Jörn Meyer Åke Edwardson verbreitet in Marconi Park (Ullstein) soviel Melancholie wie Spannung: Sein Kommissar Winter hadert mit Leben, der Liebe und dem schwedischen Wetter – und muss nebenher einen Fall lösen, der ihn in die eigene, verdrängte Vergangenheit führt. Auch Sigge Eklunds Das Labyrinth (DuMont) ist mehr als Friederike von Diest
Auf den dritten Teil von Brücke der Gezeiten. Die scharlachrote Armee von David Hair (Penhaligon) habe ich lange gewartet und bin auch dieses Mal nicht enttäuscht worden. Zum Glück kommt der letzte Band auch bald! Erweist sich schon beim Lesen als Schmunzelhilfe: Dr. med. Roman F. Szeligas Susanna Wengeler
Roman, 320 Seiten, geb., 22 € [D], ISBN 978-3-86648-215-9 Auch als E-Book erhältlich.
Alban Nikolai Herbst auf Lesetour: 06. 10. 2015: Schweriner Literaturtage 14. 10. 2015: Hessisches Literaturforum in Frankfurt
In meiner Heimatstadt wird eine UBahn gebaut, und dank Anne-Sophie Baumann und Didier Balicevic habe ich jetzt auch kapiert, warum das so lange dauert. Mein großes Baustellenbuch (Gerstenberg) zeigt außerdem, wie Kräne, Schiffe, ein Zirkus u.v.m. entstehen – auch dank der vielen Klappen kann man sich
17.10. 2015: LiteraturBahnhof zur Frankfurter Buchmesse
Christian von Zittwitz
19. 10. 2015: artes liberales – universitas in Heidelberg 20. 10. 2015: Literaturhaus Darmstadt 21. 10. 2015: Allgemeine Lesegesellschaft Basel Weitere Lesungstermine: www.mare.de Besuchen Sie uns auf der Frankfurter Buchmesse:
Meine Frau freut sich: Die Lieblingsbücher des unabhängigen Buchhandels sind auch ihre, Sungs Laden von Karin Kalisa (C.H. Beck) und ein Ein untadeliger Mann von Jane Gardam (Hanser Berlin) hatte sie zudem zuvor nicht so recht auf dem Zettel. Dafür aber ist sie jetzt von Annette Pehnts Briefe an Charley (Piper) „gefangen,
penheuer & Witsch). Raffiniert konstruiert und mit überraschendem Ende: Renée Knights psychologischer Spannungsroman Deadline, in dem eine Frau in einem Roman ihre eigene Geschichte liest, die mit ihrem gewaltsamen Tod endet (Goldmann). Und Der Geschichtenerzähler, die Hörbuchedition mit Gedichten, Erzählungen, Essays und Originaltönen von Michael Ende (Osterwold audio) steht jetzt schon auf den Geschenkelisten für meine Freunde.
hat das Buch für Galiani neu übersetzt. Haymon präsentiert den neuen Michael Köhlmeier: Das Lied von den Riesen gibt’s in wunderschöner bibliophiler Ausgabe. Hier übersetzt der Verleger Rainer Nitsche selbst: C.D. Roses Das biographische Lexikon vom literarischen Scheitern: Pflichtlektüre für Branchenmenschen. Seit Arco ihn wiederentdeckt hat, bin ich Fan von James Hanley. Dörlemann (Edition Kattegat) legt seinen Roman Ozean vor. die beiden ersten Bände der Trilogie herausbringt. Gegen solche Lebensläufe sind die Probleme der Figuren in Fabelhafte Eigenschaften (Klett-Cotta) der reinste Spaziergang. Adam Soboczynski schreibt amüsant, geistreich und legt den Finger zielsicher in die Wunden der besser gestellten Gesellschaft. Und beim Blättern durch Einfach Holz (Haupt) von Antje Rittermann hat mich neben Kochen und Gärtnern endgültig auch die DIY-Bastel-Leidenschaft gepackt. bloßer Krimi – in der Tradition der Welterfolge Gone Girl und Girl on the Train entfaltet er psychologisch geschickt aus der Sicht der beteiligten Personen nach und nach die dunklen Hintergründe des Verschwindens eines kleinen Mädchens. Entspannen kann ich dann mit Miriam und Peter Wohlleben, die mich mit Meine kleine Farm (Ulmer) vom SelbstversorgerLandleben träumen lassen – und mir wertvolle Tipps für den eigenen kleinen Garten liefern. Frustschutzmittel. Wie Sie es schaffen, alles halb so schlimm oder doppelt so gut zu finden (Midas) soll helfen, das Leben leichter und mit Humor zu nehmen. Ein Muss für alle Game of Thrones-Serienfans: Game of Thrones: Im Gedenken (Panini) – eine sehr gute Übersicht darüber, wer wann warum und wie oft gestorben ist. Toll gestaltet und absolut hilfreich ist außerdem Fragen Sie Ihren Arzt – aber richtig! von Dr. med. Gunter Frank (südwest). stundenlang hinein vertiefen. Und zwei musikalische Ausflüge: Die Zauberflöte (arsEdition) bringt uns Ingrid Leser-Matthesius näher, inszeniert wird sie durch die Illustrationen von Ludvik Glazer-Naudé: naturalistisch bei der Rahmenhandlung, verwunschen, wenn die Oper gezeigt wird. Einen expressiven Auftritt beschert Bühnenbildner Julian Crouch dem Jedermann für jedes Kind (minedition), nacherzählt von Werner Thuswaldner – ein Erlebnis. einer meiner neuen Favoriten“. Beide haben wir mit großem Vergnügen den von Christoph Peters intelligent erzählten Thriller Der Arm des Kraken (Luchterhand) aus der Welt des Prenzlauer Berges gelesen, für mich wieder nur getoppt von Hansjörg Schneiders bedächtiger Erzählweise in Hunkelers Geheimnis (Diogenes). Schade, dass ich jetzt erst Adrian McKintys Irland-Krimi Die verlorenen Schwestern (Suhrkamp) entdeckt habe; macht süchtig auf seine Bücher vorher.
Halle 4.1, Stand E 9
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Leute | Profile Carlo Günther ist ein analytischer Denker
Pragmatisch
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a war so ein Kollege von Hörbuch Hamburg, der lobte mich jedes Mal, wenn wir uns trafen. Keine Begegnung verging, ohne dass der Günther mir en detail erklärte, wie die Marke Argon funktioniere und was das Gute daran sei. Er erkannte treffsicher die Details, über die wir länger nachgedacht haben, durchschaute unsere Intention. Ich gebe zu, das war mir stets angenehm und ich mochte den Mann sofort.
Carlo Günther: Der Bayer ist einer der neuen Verlagsleiter bei Droemer Knaur
Als wir erfuhren, dass er frei war, vergingen nur wenige Minuten, bis wir ihm von unserem strategischen Projekt einer Lebenshilfe-Reihe erzählten und merkten, er ist der richtige Mensch dafür. Und ab da lernte ich den Carlo Günther (sein Artikel vor jedem Namen ist ansteckend) noch einmal anders kennen: als gründlichen analytischen Denker, als besessenen Arbeiter, als pragmatischen Ermöglicher. Acht Monate nach der Idee stand das erste Programm mit 12 Titeln. Dass es so schnell ging und so gut wurde, lag auch an den vielen geteilten Überzeugungen. Und an seiner Fähigkeit, die Kompetenzen anderer anzuerkennen, sich ebenso überzeugen zu lassen wie er leicht andere für seine Ideen gewinnen kann. Mit Carlo Günther verliert Argon einen Ideengeber und Macher, vor allem aber einen Menschen, mit dem es einfach Spaß
macht zu arbeiten. Wir profitieren nicht selten von den Erfolgen unserer Buchkollegen, und so gönnen wir Droemer Knaur diesen schönen Neuzugang von Herzen. Kilian Kissling
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ffen und neugierig, charmant und gutaussehend – das sind ja schon mal prima Eingangsvoraussetzungen, um mit einem Mann ins Gespräch zu kommen. Auf der Frankfurter Buchmesse 2007 hatte ich einen Termin bei LangenMüller und musste einen Moment warten, als sich Carlo Günther mir vorstellte und alles über meinen Ansatz des Hörbuchmachens wissen wollte. Wir mochten uns gleich und sind zunächst einander sehr schätzende Konkurrenten, dann Freunde und schließlich Kollegen geworden. Wiederum auf der Buchmesse Frankfurt, im Herbst 2011, hat Carlo Kilian Kissling und mich um einen Termin gebeten. Zwischenzeitlich war er erfolgreicher Programmleiter bei Hörbuch Hamburg, als lebensfroher Bayer und sangesfreudiger Beinahe-Italiener an der Elbe aber nicht heimisch geworden. Wir erzählten ihm von unseren Ideen im Bereich der Lebenshilfe-Hörbücher und Carlo sprühte vor Ideen. So kam Argon Balance im Herbst 2012 in die Welt, Carlo als Münchner Außenposten ins Argon-Team und über hundert erfolgreiche Hörbücher in den Markt, die alle vom Leitbild getragen sind, das Leben der Hörer schöner zu machen. Lieber Carlo, Freude an der Arbeit und weiterhin so ein glückliches Händchen wünsche ich Dir. Und sing bitte auch in Zukunft mit uns! Heike Schmidtke
Norbert Schaepe kann auch kochen
Legendär
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erade hat der Aufbau-Verlag seinen 70. Geburtstag gefeiert. Vor 20 Jahren hieß sein Marketing- und Vertriebsleiter Norbert Schaepe, damals knapp 45 Jahre alt. Seine insgesamt zehn Jahre in diesem Haus liegen nun schon dreizehn für ihn sehr wechselvolle Jahre zurück. Davon keines, in dem wir uns nicht ein- oder zwei-
BuchMarkt Oktober 2015
mal getroffen und über wenig anderes als eben diesen Verlag gesprochen hätten. Gefragt nach seinem Lieblingsbuch kommt von Norbert Schaepe spontan die Antwort „ … immer das erfolgreichste!“. In seiner Aufbau-Zeit waren das Strittmatters Laden, Klemperers Zeugnis und die Päpstin aller Bücher. Dass sie zu den erfolgreichsten wurden, ist zu gutem Teil sein Verdienst. Die Begegnungen mit Erwin und Eva Strittmatter, Lenka Reinerová und Stéphane Hessel zählt er zu den schönsten und bewegendsten Momenten seiner Aufbau-Zeit. Niemanden verwundert, dass für den studierten Politologen Zeitgeschichte immer im Mittelpunkt stand. Aus Interesse
Norbert Schaepe: Der Verlagsberater wird am 1. Oktober 65 Jahre alt
für die Umwälzungen in den neuen Bundesländern wurde Begeisterung für einen ihrer sensibelsten Chronisten, als Schaepe in Bad Salzungen die Buchpremiere von Landolf Scherzers Der Zweite erlebte und fortan kaum eine Veröffentlichung des Autors ausließ. Mir ist im übrigen kein anderer Aufbau-Autor bekannt, der in den Genuss der legendären Kochkünste des Norbert Schaepe gekommen wäre. In diesem Jahr nennt er folgerichtig als einen der für ihn wichtigsten Titel des Verlages Scherzers Roten. In zehn Jahren bei Aufbau war Norbert Schaepe mit niemandem per Du. Dennoch fühlen sich etliche seiner damaligen Mitarbeiter noch nach Jahren mit ihm verbunden. Es sind die gemeinsam bewältigten Wegstrecken, die solches bewirken, die Erfolgsbücher, die legendären wöchentlichen „Wetterberichte“ als Vorläufer dessen,
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Die 11-Bücher-Frage an Peter Farber
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Ihr Lieblingsbuch als Kind? Wir konnten uns kaum Bücher leisten, also war ich Stammgast in der Stadtbücherei. Ausgeliehen habe ich die Ubique Terrarum-Bücher von Herbert Kranz und immer wieder Märchen
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Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? E.T.A. Hoffmann, Der goldene Topf
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Ihr Lieblingsbuch heute? Heute, morgen und immer: James Joyce, Ulysses
4
Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? Robert Schindel, Der Kalte. Ein großartiger Roman über den Holocaust und den Wiener Kosmos
5
Welches Buch verschenken Sie am liebsten? Alex Capus, Eine Frage der Zeit
6
Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen? Amos Oz, Judas
7
Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig? E. L. James, Fifty Shades of Grey haben wir fast überhaupt nicht verkauft
8
Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet? Giulia Enders, Darm mit Charme
9
Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben? Ein Buch mit Wasser, Meer und Abenteuern – so wie Wassermusik von T. C. Boyle oder Die Handschrift von Saragossa von Jan Graf Potocki
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Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? Gertrud Klemm, Aberland
11
Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen? Laurence Stern, Leben und Ansichten von Tristam Shandy, Gentleman
Peter Farber: Die Buchkantine in Berlin wird im Oktober zehn Jahre alt
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inerseits ist die Buchkantine in Berlin Moabit eine Kiezbuchhandlung mit den Schwerpunkten Belletristik und Kinderbuch, hier gibt es aber auch leckeres Essen, Kaffee aus Brasilien und Wein von der Mosel. Vor allem in den Sommermonaten wird die Buchkantine mit ihrer großen Terrasse unter einer Silberplatane zum verlängerten Wohnzimmer der Kiezbewohner. Und in der dunklen Jahreszeit trifft man sich sonntagabends zum „Tatort“-Public Viewing auf Großleinwand – „für alle, die sich alleine fürchten.“ Als Frederik Herbers die Buchkantine vor genau zehn Jahren eröffnete, wollte er mit diesem Mix aus Buchhandlung,
Lese-Café und Veranstaltungen frischen Wind in den Berliner Buchhandel bringen. Sein Konzept ging auf und sechs Jahre später zog die Buchkantine in größere Räume ein paar hundert Meter weiter. Dabei wurde die Buchhandelsfläche auf rund 90 qm erweitert. Wie am alten Standort gehen Buchhandlung und Café fließend ineinander über. Das Sortiment liegt von Anfang an in den Händen von Peter Farber, der mehr als 30 Jahre Erfahrung als Buchhändler hat. ML
Die Specials im nächsten Heft: Bewusstes Leben / Esoterik Essen & Trinken Geschichte & Politik DVD
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BuchMarkt Oktober 2015
Geheime Bestseller für das Weihnachtsgeschäft
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