Nr. 6 | Juni 2015 | 50. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel
„Die Technik erleichtert unser Leben, Bücher ermöglichen es“ Ernst R. Hauschka
Isabel Allende Der japanische Liebhaber Roman
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Suhrkamp
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Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch
www.buchmarkt.de
Heft 6 | 2015 ISSN 0524-8426
www.buchmarkt.de
»Es liegt an uns, ob die Liebe ewig währt.«
Auslieferung: 1. September 2015
»Es liegt an uns, ob die Liebe ewig währt.« Isabel Allende erzählt von Freundschaft und der unentrinnbaren Kraft einer lebenslangen Liebe. Davon, wie Zeit und Zwänge über eine solche Liebe hinweggehen und sie verwandeln, in Verbundenheit, Wehmut und ein leises Staunen – darüber, schon so lange gemeinsam unterwegs zu sein.
• »Isabel Allende ist die Königin der Gefühle.« El Mundo
• Die Autorin auf dem Höhepunkt ihres Schaffens
• Deutsche Gesamtauflage: 8,5 Millionen Exemplare
• Lesungen in Deutschland:
Frankfurter Schauspielhaus (14.10.) lit.COLOGNE Spezial 2015 (16.10.)
Im Hörverlag erscheint zeitgleich das Hörbuch: 6 CDs, Laufzeit: 450 Min. € 21,99 (D)/€ 24,70 (A) (978-3-8445-1952-5) Isabel Allende Der japanische Liebhaber Roman. Ü: Svenja Becker Etwa 340 Seiten. Gebunden ca. € 21,95 (D)/€ 22,60 (A) (978-3-518-42496-4) Auch als eBook erhältlich
»Es liegt an uns, ob die Liebe ewig währt.«
Werbemittel Streifenplakat (978-3-518-91664-3) Endkundenleseprobe (VE 25 Ex.) (978-3-518-91665-0)
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Onlinemarketing
Unseren Buchtrailer stellen wir Ihnen gern für Ihre Onlineaktivitäten zur Verfügung.
SUHRKAMP
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Nr. 6 | Juni 2015 | 50. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel
„Die Technik erleichtert unser Leben, Bücher ermöglichen es“ Ernst R. Hauschka
Geschichten hinter dem Buch 40 Seite
Interview: Warum AkS und LG Buch gemeinsam tagen Seite 26 Buchhandel: Nicolaische startet neu Seite 30
Special | Krimi, Thriller, Fantasy: Mörderisch gute Programme 76 Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband: Individualität ist Trumpf 100 Seite
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Buchkunst: Bücher – zum Habenwollen schön Seite 34
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Heft 6 | 2015
ISSN 0524-8426
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Belletristik:
Hier treffen Sie auf:
Kinder- und Jugendmedien auf der Frankfurter Buchmesse www.buchmesse.de/de/im_Fokus/kinderbuch/
www.wirsindhierinfrankfurt.de
www.businessclub.de
rund 1.200 Aussteller zum Thema Kinder- und Jugendmedien die neuesten Trends und wichtigsten Innovationen der Branche ein internationales Netzwerk von Professionals und Entscheidern f체r Ihr Gesch채ft von morgen hochkar채tige Preisverleihungen und Prominente
blog.buchmesse.de
#fbm15
das buch für
Redaktionsnotiz
frühstücker
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© Holger Talinski | Motiv aus »So frühstückt die Welt«
in Besuch bei uns in der Redaktion hat uns die Augen geöffnet: Während die Branche über Vor- und Nachteile der digitalen Vorschau diskutiert (das ist auch eines der Themen bei der gemeinsamen Tagung von AkS und LG Buch (siehe das Interview in diesem Heft auf S. 26/27) ist man in Ravensburg schon einen deutlichen Schritt weiter: Dort hat man statt der blätterbaren eine essbare Vorschau entwickelt. Daran hatte dann aber auch das gesamte BuchMarkt-Team zu knabbern: Pressefrau Heike Herd-Reppner und der verlegerische Geschäftsführer Dr. Martin Bethke haben uns den neuen Auftritt der Ravensburger Kinder- und Jugendliteratur im Mai in Form einer überaus leckeren Torte persönlich vorbeigebracht.
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ie Botschaft: Martin Bethke möchte einzelnen Titeln des erHeike Herd-Reppner, Dr. Martin Bethke und Christian zählenden Kinder- und Jugendbuchprogramms von Zittwitz mit der essbaren Ravensburgermit der aus dem GeVorschau: Ravensburger macht Appetit auf Erfolg samtkatalog herausgelösten Vorschau mehr Raum geben und die Marke Ravensburger stärken. Wir haben seine Botschaft jedenfalls mit Behagen geschluckt. Und gemerkt, der Mensch is(s)t analog, nicht digital.
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ch ja: Seit dem letzen Heft gibt es bei uns eine Kalender-Kolumne, die Sie künftig monatlich auf neue Ideen fürs Kalendergeschäft bringen soll; außerdem werden wir dazu in Kooperation mit KV&H Monat die zur Kolumne passenden Kalender verlosen, wie Sie ja schon jeden Monat auch DVDs gewinnen können (mehr im Praxis-Teil), um Lust auf neue Umsatz-Chancen zu bekommen.
Brötchen mit Marmelade? Müsli? Pancakes? Dieses Buch ist für alle Frühstücker da draußen, ob allein und schnell oder lieber langsam und in Gesellschaft. Hier finden sich die richtigen Rezepte, garniert mit interessanten Hintergrundgeschichten. Und egal, wie eilig wir es alle haben: Genießen wir den Morgen!
Ihr,
Christian von Zittwitz
Melanie Jonas/Margitta Schulze-Lohhoff/ Holger Talinski/Christian von der Heide So frühstückt die Welt Rezepte und Geschichten 6 19,90 [D] • ISBN 978-3-667-10136-5
Erhältlich im Buch- und Fachhandel www.delius-klasing.de 0521 | 55 99 55
Ihr Draht zu BuchMarkt: E-Mail: redaktion@buchmarkt.de / www.buchmarkt.de Tel.: 02150/9191-0 (Abo: -37) / Fax: 02150/919191
BuchMarkt Juni 2015
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JUNG, TALENTIERT – GEFEUERT:
Inhalt | 6/2015
NICOLAS GUERLAINS ERSTER FALL
Nicolaische Buchhandlung: Martina Tittel bringt den Laden in Schwung (S. 30)
Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme Die Dekoidee des Monats: Urlaubslektüre ............................... 6 Strategie: ZS stellt sich neu auf ........... 7 Kinderbuch-Klassiker: Grinsekatze wird 150 ........................... 7
Originalausgabe 432 Seiten € 16,90 ISBN 978-3-423-26059-6 Auch als eBook
Für den jungen Personenschützer Nicolas Guerlain wird ein Auftrag zum Desaster, als er den Mann zu Boden schlägt, den er eigentlich beschützen sollte. Es folgt die Strafversetzung in die Normandie. Dort spült das Meer seltsame Dinge an Land: Als Nicolas am Strand eine abgetrennte Hand entdeckt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Relaunch: Was ist Was-Reihe für Kleine ganz neu ............................... 8 Die Geschichte hinter dem Buch: Andreas Dorau mit einem Schelmenroman aus der Kulturindustrie ...................8 Der Büchertisch: Die Novitäten im Juni ......................... 12
Magazin Das aktuelle Interview: Iris Hunscheidt und Veit Hoffmann über die erste gemeinsame AkS- und LG Buch-Tagung ....... 26 Buchhandel: Frischer Wind in der Nicolaischen Buchhandlung in Berlin ....30 Rundtischgespräch: Was bedeuten schöne Bücher im Buchhändleralltag? ...34 Belletristik: Wir erzählen die spannendsten Geschichten hinter den Herbst-Novitäten (Teil 2) ............. 40 Bookster: Ein Portal für Branchenmenschen aus Frankfurt ...................... 52 Azubis berichten: Auslandspraktikum in Neuseeland...... 56
Rückblick: Der Mai auf buchmarkt.de............. 14 Leute mit Ideen: Eine Berliner Buchhandlung lockt Kunden mit Frühjahrsputz ................. 18
Special | Krimi, Thriller, Fantasy
Kolumne I: Holger Ehling über Eurokratie und TTIP .......................... 20 Kolumne II: Mayers Almanach ........ 22
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Das
Leben lieben
Schöne Bücher: Was bringt Buchkunst dem Handel? (S. 34)
Praxis
Whisper
Monatsplanung: Fit für den Juli ........ 58
Kundenzeitschriften: Gmeiner macht auch für Sie Ihre Hauszeitschrift....... 126
E-Commerce: Aufwand planen – Nutzen haben ........ 60 Kollegen-Tipps: Aus der Buchhandlung Goltsteinstraße in Köln ..64 Benzes besonderes Buch: Das Religionenbuch und Das Wirtschaftsbuch (Dorling Kindersley) ...... 66 Serie Mission Impossible: Wohlfühlatmosphäre in St. Andrews ... 67 Markt: Boris Langendorf über Vertreterrat und Rabatt ........................ 68 Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten....72
Clever: Parkplätze für besondere Kunden ..... 127 Bilderbücher: Berufsbild Ladenhüter ...................... 128 Wie Bücher wirken – Teil 8: Frische und Phlegma – Das zu Klampen-Buch ...................... 131 Konzepte: Lesen und genießen ........ 133 Jubiläum: Kursbuch wird 50 ........... 133
Rubriken
Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband
Seite
Marketing: Sechs Filme stimmen auf siebenten Monika-Feth-Band ein ...... 127
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Die 11-Bücher-Frage .......... 136 DVD-Tipp .............................. 73 Ideenmarkt ........................... 70 Impressum .......................... 128 Inserentenverzeichnis ........ 129 Klatsch & Tratsch .............. 130 Kopfnuss ............................. 129 Lesetipps ............................. 132 Pomis Auslese ........................ 74 Profile .................................. 134 Spot(t)light .......................... 124
BuchMarkt Juni 2015
Deutsche Erstausgabe Ü: Elisabeth Liebl 208 Seiten € 14,90 ISBN 978-3-423-26074-9
Glück und Unglück liegen in uns selbst, davon ist Frédéric Lenoir überzeugt. Auf seiner philosophischen Reise begegnen wir großen westlichen und östlichen Denkern. Ihnen zufolge ist anhaltendes Glück durchaus möglich, wenn wir nicht länger versuchen, die Welt nach unserem Verlangen umzuformen, sondern sie so annehmen, wie sie ist.
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Vielen Dank f端r Ihre Unterst端tzung!
Kann man sich in eine Frau verlieben, von der man nur die Handtasche kennt?
»Eines der schönsten Bücher des Jahres.« Christine Westermann
Auch als Hörbuch erhältlich
Antoine Laurain, Liebe mit zwei Unbekannten 240 Seiten, gebunden € 20,– [D] / € 20,60 [A] ISBN 978-3- 455-60017-9 Weitere Infos: Vertreter fragen. Oder Fax senden. Oder anrufen. Telefon: 040/44188-227 Fax: 040/44188-211
Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme
Lesezeit
Lesen
Deko-Idee:
Lesezeit V
iele Menschen stürmen am Tag vor der Abreise in die Ferien die Buchhandlung auf der Suche nach einem geeigneten Roman. Unsere Redakteure gaben für unseren Büchertisch ihre persönlichen UrlaubsLesetipps ab (s. Namenskürzel hinter den Buchtiteln) – dasselbe können Sie und ihre Mitarbeiter in der Buchhandlung machen. Kärtchen, Palme und Flieger gibt es zum Download auf buchmarkt.de (unter Praxis, Dekotipps) und auch sonst kostet Sie diese Inszenierung praktisch nichts.
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Meg Wolitzer, Die Interessanten, Dumont (Mex) Gustav Ernst, Zur unmöglichen Aussicht, Haymon (uf)
Das brauchen Sie: Pappe, Wellpappe (aus Verpackungen), Cutter, Kleber (doppelseitiges Teppichklebeband), Blaupausenpapier
So wird‘s gemacht: Motive herunterladen bei buchmarkt.de unter Praxis, Dekotipp. Mit Blaupausenpapier auf Pappe übertragen, mit Cutter ausschneiden. Wellpappe als Unterlage nutzen.
Anna Woltz, Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess, Carlsen (Wen) Tom Jacuba, Kalypto. Die Herren der Wälder, Bastei Lübbe (fvd) Doris Gercke, Königin der Insel. Eine Liebe auf Samos, Atlantik (CoCa) Eugen Ruge, Annäherung. Notizen aus 14 Ländern, Rowohlt Amber Dermont, In guten Kreisen, mare (jm) Robert B. Parker, Mord im Showbiz, Pendragon (cvz) Dörte Hansen, Altes Land, Knaus (cvz)
Hören T.C. Boyle, Hart auf hart, der Hörverlag (CoCa)
BuchMarkt Juni 2015
Strategie
ZS stellt sich neu auf ZS. Auf der neuen Verlagsvorschau steht schlicht ZS statt Zabert Sandmann. Dies soll auch den Wechsel vom inhabergeprägten Unternehmen zu einem Verlag ausdrücken, der von den Leidenschaften seiner Leser ausgeht. Marke, Design und Programmprofil sind gewichtige Dinge, und vor allem die Lebensfreude soll dabei nicht zu kurz kommen. ZS kann man ab sofort auch als Abkürzung von „Zelebrieren – Schnabulieren“ verstehen. Weitere Interpretationen des Verlagskürzels ZS sollen bald sichtbar werden, denn schon Ende September wird die nächste Vorschau erscheinen, in der die Bücher für den Zeitraum Januar bis April vorgestellt werden. Verlagschef Jürgen Brandt, seit Oktober 2014 Nachfolger von FriedrichKarl Sandmann, nennt das scherzhaft die „Katzenjammer“-Saison, in der man sich
Jürgen Brandt: „Wir denken vom Publikum her“
damit plagt, wie man die über den Winter angesammelten Pfunde wieder loswird. Und ZS-Bücher sollen künftig dem Leben der Leser folgen, das verlange andere Rhythmen als die übliche Halbjahres-Einteilung. Jürgen Brandt hat zunächst intern Akzente gesetzt: Das neu zusammengestellte Redaktionsteam soll Bücher konzipieren und aufbereiten, die den Bedürfnissen und Vorlieben der Menschen entgegenkommen; sie wollen nicht getrennt nach fachlichen Mauern arbeiten. So soll es in Zukunft verstärkt Bücher geben, die nicht einfach Kochbücher oder Gesundheitsratgeber sind, sondern den ganzen Menschen im Blick haben. Der im Zeitschriften- und OnlineBereich erfahrene Verlagsleiter ist zuversichtlich: „Wenn‘s dem Kunden gefällt, gefällt‘s auch dem Handel.“ Ulrich Störiko-Blume
Kinderbuch-Klassiker
Grinsekatze wird 150 Gerstenberg. Am 4. Juli 1865 erschien erstmals „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll. Grund genug, dem Klassiker zum 150. Geburtstag einen besonderen Auftritt zu bescheren. Ausgaben sind in vielen Verlagen lieferbar, Gerstenberg bringt in diesem Monat eine Lizenz aus dem Niederländischen: Floor Rieder hat „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“ als Wendebuch aufwendig illustriert. Die bibliophile Ausgabe hat in Holland zahlreiche Buchhandlungen zu ganz besonderen Schaufenstern inspiriert (s. Fotos), die Hildesheimer liefern u.a. ein Ellipsendisplay und ein Leistenposter mit zum Warenpaket.
Auftritt für einen Klassiker: Alice in den Niederlanden
BuchMarkt Juni 2015
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Markt & Meinung Markt Meinung || Trends, Trends, Pläne, Pläne, Programme Programme
Relaunch
Die Geschichte hinter dem Buch
Was ist WasReihe auch für die Kleinen neu
Schelmenroman aus der Kulturindustrie
Hermann Hohenberger: „Der Drang nach Wissen beginnt schon sehr früh“
Tessloff. Nach dem, laut Geschäftsführer Hermann Hohenberger, „großen Erfolg unserer neuen Was ist Was-Reihe“ bekommt nun auch deren „kleine Schwester“ ein neues Kleid: „Was ist Was Junior“ erscheint ab September komplett runderneuert. „Auch bei den 4- bis 7-Jährigen haben sich die Sehgewohnheiten verändert. Dem tragen wir mit den neuen Büchern Rechnung und bieten so auch für diese Zielgruppe Spaß am Entdecken“, erklärt Hohenberger. Zum Konzept gehört u.a. auch, dass die neu verfassten Texte in einer einfachen, konkreten Sprache gehalten sind. Und jede Doppelseite eröffnet mit einer Leitfrage einen neuen Aspekt. Neben den bisherigen Rubriken: „Mach mit!“ und „Schon gewusst?“ gibt es die neuen Sonderelemente: „Unglaublich!“ (Rekorde, erstaunliche Fakten) und „Nachgefragt“ (Interviews mit einzelnen Figuren).
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Galiani-Lektorin Esther Kormann erklärt, wie Sven Regener zum Ghostwriter wurde
Im letzten Sommer drückten mir unser Autor Sven Regener und die Musikmanagerin Charlotte Goltermann fünf Geschichten in die Hand. Deren Ich-Erzähler und Held, erklärten mir die beiden kurz dazu, sei Andreas Dorau. Weil der aber nicht so richtig gut schreiben könne, habe sich Sven Regener als Ghostwriter zur Verfügung gestellt. Nun muss ich gestehen, dass ich in Sachen ElektroPop ziemlich ahnungslos bin. Immerhin: Der exzentrische NDW-Hit „Fred vom Jupiter“ von vor dreißig Jahren war sogar bis nach Ostberlin und damit auch in meine Teenyzeit durchgedrungen. Und irgendwann in den letzten Esther Kormann: „Wäre Andreas Dorau nicht real, Jahren hatte sich der Song man hätte ihn erfinden müssen“ „So ist das nun mal“ als immer wieder kehrender Ohrwurm in meinen Kopf geschlichen. Mehr men einer Projektwoche an der Schule aus jedoch wusste ich nicht über Andreas Dorau. Versehen einen Hit produzierte. Er, der Ich war aber natürlich ziemlich neugierig, eigentlich genau das, was alle machten, was Sven Regener dazu bringen könnte, verachtete und sich eher extremen musisich freiwillig in die zweite Reihe zu stel- kalischen Experimenten widmete, latschte len. Mein Lieblingsschriftsteller als Tippse? mittenhinein in den Fettnapf des Ruhms. Nach der Lektüre dieser ersten Geschich- (Und musste hinterher feststellen, dass ten war mir schnell klar, warum: Wäre An- die Mädels, die mit ihm in den Fettnapf dreas Dorau nicht real, dann hätte man ihn gerutscht waren, vom Projektlehrer der erfinden müssen! Was Dorau da erzählte, Schule über den Tisch gezogen wurden). und was Sven Regener aufgeschrieben hatRuhm – und wie einer versucht, unbete, war eben gerade keine Textprobe einer stechlich zu bleiben. Avantgarde – und wie üblichen Musikerbiografie, sondern es las einer dabei immer wieder an die gläsernen sich wie die Versatzstücke eines bizarren Wände der Kulturindustrie stößt, ja stoßen Schelmenromans aus der Kulturindustrie. muss. Darum ging es in den Geschichten. Allein die Geschichte vom Anfang des Und natürlich wollten wir davon mehr! Künstlerseins, die man auch nennen könn- Inzwischen sind sie erschienen; das Buch te: Erfolg wider Willen. Andreas Dorau heißt passenderweise „Ärger mit der Unerzählt da, wie er als einzelgängerischer, sterblichkeit“. Es ist abgründig, doppelintrovertierter Sechzehnjähriger im Rah- bödig, und vor allem: wahnsinnig lustig.
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Markt & Meinung | Novitäten
Frisch auf den Tisch Suhrkamp
Ralf Rothmann, Im Frühling sterben Raimund Fellinger, Lektor: „Ralf Rothmann ist bekannt als Meister des Realismus, des poetischen wie des abgründigen Realismus. Im neuen Roman, Zeit der Haupthandlung ist März 1945, ist die Schonungslosigkeit gegen alles und jeden das dominierende Prinzip in der Endphase des Kriegs. Sie macht nicht einmal halt vor dem Erschießen der Freunde. Dieser die schrecklichsten Details beleuchtende Realismus ist auszuhalten allein durch die souveräne Erzählkunst Ralf Rothmanns.“
Btb
Jonathan Lee, Wer ist Mr. Satoshi?
Coppenrath
Claudia Puhlfürst, Lügenschwester Kristin Overmeier, Lektorin: „Jeder hat Geheimnisse. Doch das, was in ‚Lügenschwester‘ um jeden Preis verborgen bleiben soll, ist dunkler, als man sich vorstellen mag. Und jeder versucht auf seine Weise zu verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Die Autorin legt einen Psychothriller voller Widersprüche und überraschender Wendungen vor, der für Hochspannung sorgt.“
Hoffmann und Campe
Elisabeth Bronfen, Eine Amerikanerin in Hitlers Badewanne Daniel Kampa, Verleger: „Eines ihrer berühmtesten Fotos zeigt Lee Miller in der Badewanne des Führers in Hitlers Wohnung in München. Sie zählt gemeinsam mit Martha Gellhorn und Margaret Bourke-White zu den bekanntesten Reporterinnen, die im Zweiten Weltkrieg an vorderster Front über das Geschehen berichteten. Viele der Texte und Fotos dieser unerschrockenen Frauen sind in Deutschland unbekannt, wenngleich ihre persönlichen und mutigen Reportagen die Sicht auf den Krieg für immer veränderten. Elisabeth Bronfen hat ein berührendes, packendes Buch zum 70-jährigen Kriegsende herausgegeben.“
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Ursula Bergenthal, Cheflektorin: „Der Fotograf Foss begibt sich auf eine Reise in die schrille wie geheimnisvolle Welt Japans, um nach einem gewissen Mr. Satoshi zu suchen. Diesen Namen nannte seine Mutter auf dem Sterbebett und übergab Foss dazu ein Päckchen mit rätselhaftem Inhalt. Und so macht er sich, gemeinsam mit der Japanerin Chiyoko und einem pensionierten Sumoringer, auf die Reise. Ein wunderschöner und einfühlsamer Roman über die Geheimnisse unserer Eltern, verlorene Lieben und was sich im Leben zu finden lohnt, vor der Kulisse des heutigen und des alten Japan.“
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Wohlfühl-Coach ★ ISBN 978-3-95550-141-9
... im Juni. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl Egmont Manga
Christopher Willmann, Redakteur: „‚Ajin‘ ist düster, bildgewaltig und unglaublich fesselnd. Hinter der vordergründigen Action geht es um das Thema Ausgrenzung, denn dem Protagonisten Kei wird von einem Moment auf den anderen der Status Mensch abgesprochen. Öffentlich als ‚Ajin‘ gebrandmarkt, von der Familie im Stich gelassen und kopfgeldlich gesucht, stellt sich ihm die Frage: Wem kann er jetzt noch trauen, wie sich zur Wehr setzen? Ein absoluter Albtraum, dem meiner Meinung nach einer der stärksten Manga der letzten Jahre entwächst.“
Insel
CJ Hauser, Dieser eine Sommer
Je 128 Seiten · Broschur in Moleskine Moleskine-Optik - Optik 12,99 € (D) · Erscheint im A August ugust 2015
Katrin Trometer, Lektorin: „Meine Empfehlung für den Liegestuhl: Ein Roman über zwei junge Frauen, die es in ein kleines, idyllisches Küstenstädtchen nach Maine verschlägt, auf der Suche nach einem Ort, an dem sie Wurzeln schlagen können. Doch als die Stürme des Lebens auch hier über sie hereinbrechen, denken sie gar nicht daran, klein beizugeben, sondern beschließen stattdessen, ihr Schicksal gemeinsam herauszufordern … Ein sommerlich-leichter Roman über das, worauf es ankommt im Leben: wahre Freunde und den Mut, an das große Glück zu glauben!“
Tag für Tag zu mehr Lebensfreude
dtv
Benjamin Cors, Strandgut Elisabeth Kurath, Lektorin: „‚Strandgut‘ von Benjamin Cors ist das, was man einen atmosphärischen Kriminalroman nennt. Protagonist ist der aufstrebende Personenschützer Nicolas Guerlain, jung, charismatisch – und absolut rastlos: Vor drei Jahren ist seine Freundin Julie spurlos verschwunden, und Nicolas ist geradezu besessen davon, sie wiederzufinden. Dabei passiert ihm dann allerdings auch ein unverzeihlicher Fehler: Abgelenkt, weil er glaubt Julie gesehen zu haben, schlägt er seine eigene Schutzperson versehentlich nieder und wird daraufhin in den abgelegenen Badeort Deauville in der Normandie „strafversetzt“. Dort ermittelt er auf eigene Faust in einem Fall, der bis in die 1960er-Jahre zurückreicht. Ein anspruchsvoller Kriminalroman, der nicht nur das frankophile Publikum begeistern wird. Für mich ein echtes KrimiHighlight!“
BuchMarkt Juni 2015
ISBN 978-3-95550-142-6
Tsuina Miura, Gamon Sakurai Ajin Demi-Human
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Mehr Wohlbefinden und Lebensfreude – wer wünscht sich das nicht? Die neue Reihe Mein Wohlfühl-Coach überzeugt durch starke Trendthemen in jungem, frischem Magazin-Look: witzige Illustrationen, Farbleitsystem, abwechslungsreiche Mitmach-Seiten und angesagte Moleskine-Optik. Einsteigerfreundliche kurze Übungen, Selbsttests und Checklisten machen Lust, sofort loszulegen! Hochattraktives Preis-Leistungs-Verhältnis
HEILUNG · SPIRITUALITÄT BEWUSSTER LEBEN
www.trinity-verlag.de
Große Feuilleton-Kampagne zum ET jedes -Titels Attraktive Dekoration für Ihre Buchhandlung – fragen Sie Ihren Vertreter
»Dieser Roman hat Sprengkraft.«
»Rau und ergreifend.«
ULRICH NOLLER, WDR5
BRIGITTE
ISBN 978-3-426-30483-9 320 Seiten | ET 02.11.2015 | € [D] 9,99 ISBN 978-3-426-30484-6 384 Seiten | ET 01.10.2015 | € [D] 9,99 Dekopaket »Kent« bestehend aus 2 Plakaten und 30 Postkarten ISBN 978-3-426-98043-9
www.droemer-knaur.de/handel
Dekopaket »Borrmann« bestehend aus 2 Plakaten und 30 Postkarten ISBN 978-3-426-98044-6
Hochgelobt – preisgekrönt – heiß geliebt
»Eines der hinreißendsten Debüts.«
»Man kann süchtig werden.«
BETTINA RUCZYNSKI, SÄCHSISCHE ZEITUNG
DENIS SCHECK, DRUCKFRISCH
ISBN 978-3-426-30477-8 336 Seiten | ET 01.02.2016 | € [D] 9,99 ISBN 978-3-426-30478-5 352 Seiten | ET 11.01.2016 | € [D] 9,99 Dekopaket »Paull« bestehend aus 2 Plakaten und 30 Postkarten ISBN 978-3-426-98045-3
Dekopaket »Taschler« bestehend aus 2 Plakaten und 30 Postkarten ISBN 978-3-426-98046-0
Internet | Die Ereignisse der Branche im Rückblick
News
Mauer Lohn bei Amazon 29. April – Amazon errichtet nahe Prag ein großes Versandzentrum. Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft soll es in Betrieb gehen. 2.000 neue feste Stellen sollen entstehen sowie 3.000 zusätzliche Saisonarbeitsplätze. Mit der Bezahlung sieht es allerdings mau aus: 110 Kronen, das sind umgerechnet vier Euro, soll ein Lagerarbeiter bei Amazon verdienen. Das ist deutlich weniger als der Durchschnittslohn in dieser Berufsgruppe. Sollten sich nicht genügend Arbeitnehmer in Tschechien finden, ist das für Amazon auch kein Problem. Auch ausländische Arbeitskräfte sind dort willkommen …
Fusion zu Springer Nature ok 6. Mai – Die europäische Kartellbehörde sowie das US-amerikanische Justizministerium haben einer Fusion von Springer Science+Business Media und des Großteils von Macmillan Science and Education ihre Zustimmung gegeben. Der Name des neuen Unternehmens wird Springer Nature sein. Springer Nature ist damit ein „neuer großer Verlag für Wissenschafts-, Forschungs-, Fach- und Schulliteratur“. Springer Nature ist im Mai 2015 aus dem Zusammenschluss von Nature Publishing Group, Palgrave Macmillan, Macmillan Education und Springer Science+Business Media entstanden.
„Vorsicht Buch!“ geht weiter 12. Mai – „Vorsicht Buch!“ soll fortgesetzt werden. Der Vorstand des Börsenvereins hat bei seiner letzten Sitzung die grundsätzliche Fortsetzung der Kampagne über März 2016 hinaus befürwortet, zunächst für ein weiteres Jahr mit deutlich verringertem Budget. Er wird der Hauptversammlung am 19. Juni einen entsprechenden Vorschlag mit Budgetempfehlung zur Entscheidung vorlegen.
Filialen schließen 21. Mai – (Erwartete) Nachricht vom Gesamtbetriebsrat der LesensArt Rüdiger Wenk GmbH: Der bestätigt, dass die Geschäftsführung beabsichtigt, die ehemaligen Weltbild-Filialen Balingen und Rostock in der kommenden Woche zu schließen. Verbunden ist das mit dem Vorwurf: „Hierbei missachtet die Geschäftsführung alle geltenden Betriebsvereinbarungen und gesetzlichen Regelungen.“ Damit wird deutlich, was im Februar nach dem Bekanntwerden des Teilverkaufes des WeltbildFilialnetzes befürchtet worden war: dass das ein Schachzug sei, sich geschickt von Problemfällen des Netzes zu trennnen. Denn eigentlich sollten die 71 übernommenen Filialen unter dem neuen Logo „LesenAart“ aufgewertet werden.
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Hotlist startet 5. Mai – Zum 7. Mal können sich unabhängige Verlage für die Hotlist der Independents bewerben. Auch 2015 werden während der Frankfurter Buchmesse aus den Einreichungen 10 Titel ausgewählt, die beispielhaft die Qualität dokumentieren, die unabhängige Verlage zur Buchkultur im deutschsprachigen Raum beitragen.
Alle unabhängigen Verlage können sich ab sofort bis einschließlich 15. Juni 2015 bewerben. Die Einreichungen werden auf www.hotlist-online.com einsehbar sein. Zehn Bücher daraus werden am Ende die Hotlist 2015 bilden, die gemeinsam von Jury und wiederum von Lesern im Internet gewählt wird.
Verabschiedung von Hans Schmidt
Penguin auf Deutsch
19. Mai – Am 19. Mai, seinem 65. Geburtstag, übergab Hans Schmidt (Foto) die Leitung des ThaliaBuchhaus CAMPE an Sabine Janßen. Über 300 Gäste stellten sich in die „Schlange“, um von ihrem Chef in Nürnberg Abschied zu nehmen. Hans Schmidt begibt sich nicht „in Ruhestand“, sondern sorgt mit seiner Partnerin Sabine Gauditz in ihrer gemeinsamen Firma Arte Perfectum weiter für viele Impulse in der Buchhandelsbranche, aber auch im weiteren Einzelhandel.
21. Mai – 2016 wird es erstmals deutschsprachige Penguin-Bücher geben. Die Verlagsgruppe Random House gründet einen neuen Verlag mit einem großen und traditionsreichen Namen. Unter der verlegerischen Verantwortung von Thomas Rathnow (Foto), Verleger und Geschäftsführer der Verlagsgruppe Random House, wird der deutschsprachige Penguin Verlag Belletristik und Sachbücher veröffentlichen. Das Programm wird aus Originalausgaben und deutschsprachigen Erstausgaben bestehen, sowie Taschenbuch- und Paperback-Ausgaben von Büchern enthalten, die zuvor in den Verlagen C. Bertelsmann, carl’s books, DVA, Knaus und Manesse sowie Adeo, GVH, Kösel, Pantheon und Siedler erschienen sind.
Neuer Vorstand der Fachpresse
Versender fusionieren
21. Mai – Stefan Rühling (Foto), Vorsitzender der Geschäftsführung Vogel Business Media (Würzburg), bleibt Sprecher der Deutschen Fachpresse. Er wurde heute im Rahmen der ersten Sitzung des neuen Vorstands der Deutschen Fachpresse für das Amt gewählt. Als neuer stellvertretender Sprecher folgt Wolfgang Beisler (Hanser) auf Claudia Michalski (Verlagsgruppe Handelsblatt).
19. Mai – Der Bundesverband der Deutschen Versandbuchhändler plant die Verschmelzung mit dem branchenübergreifenden Bundesverband ECommerce und Versandhandel Deutschland (bevh) mit Sitz in Berlin. Die Mitgliederversammlung der Versandbuchhändler machte den Weg für eine Verschmelzung frei. Sie erteilte mit großer Mehrheit dem Verbandsvorstand das Mandat, die formalen Voraussetzungen hierfür zu schaffen. Im Rahmen außerordentlicher Mitgliederversammlungen soll die Verschmelzung der beiden Verbände dann im Oktober vollzogen werden.
BuchMarkt Juni 2015
ZWEI ST
JETZT IN DEARKE TITEL – R AUSLIEFE RUNG
www.buchmarkt.de | Mai
VLB mit Neustart 12. Mai – Um die Optimierung der Datenqualität und den Ausbau zur Metadatenbank VLB+ voranzutreiben, entwickelt die MVB das Verzeichnis Lieferbarer Bücher neu. Im August 2015 wird die technische Infrastruktur für das VLB auf ein neues System umgestellt. Dadurch sollen Anlieferung und Verwaltung für Verlage sowie die Recherche von Titeldaten für Buchhändler vereinfacht und die automatisierte Einbindung in Drittsysteme optimiert werden. Mit einer erheblichen Steigerung der Anzahl der Prüfroutinen soll gleichzeitig die Datenqualität verbessert werden.
E T R E I R T S U I LL R E H C Ü B H C A S ger b ei Fa ckelträ
Eigener Preisbindungstreuhänder? 12. Mai – Auf der jährlichen Mitgliederversammlung der eBuch in Bad Wildungen wurde mit großer Mehrheit beschlossen, einen eigenen Preisbindungstreuhänder zu installieren. Zum Peisbindungstreuhänder soll RA Peter Ehrlinger bestellt werden, dessen Kanzlei die eBuch Genossenschaft schon langjährig vertritt.
Preis des Schweizer Buchhandels 12. Mai – Mit dem Preis des Schweizer Buchhandels für „den Verlag und die Buchhandlung des Jahres“ sind am Montagabend im Kongresshaus Zürich der NordSüd-Verlag sowie die Buchhandlung Untertor in Sursee gekürt worden. Die Preise von je 5.000 Franken werden vom Schweizer Buchzentrum gestiftet.
W WOLFGANG OLFGANG K KORN ORN & ULLI K KULKE ULKE | LEBENSRA LEBENSRAUM UM MEER MENSCHEN, KÜSTEN, HANDELSROUTEN ISBN 9 978-3-7716-4597-7 78-3-7716-4597-7 | 3 39,99 9,99 €
Personalia Viola Taube Der Börsenverein hat die ehemalige stellvertretende Vorsteherin Viola Taube auf dem Branchenparlament mit der „Goldenen Nadel“ ausgezeichnet. (29.4.)
© Marco Grundt
Dorothea Martin Dorothea Martin (35) hat bei den Egmont Verlagsgesellschaften die Projektleitung Digitale Medien und das Portalmanagement LYX Storyboard übernommen. (29.4.) Markus Klose Markus Klose, seit über zehn Jahren Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer bei Hoffmann und Campe in Hamburg, verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. (30.4.)
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Markt & Meinung | Leute mit Ideen Wie eine Berliner Buchhandlung Kunden mit einem Frühjahrsputz verwöhnte
Pumpen, ölen, lesen
Preiswerter als eine Lesung: Hacker & Presting engagierte für zwei Stunden einen Fahrrad-Fachmann, der Kunden beim Frühjahrsputz und kleinen Reparaturen unterstützte – auf dem Büchertisch vor und in der Buchhandlung gab es die passende Literatur zu kaufen, vom Ratgeber bis zum Bildband
Wohl kaum eine andere Buchhandlung in Berlin hat einen so breiten Bürgersteig vor dem Laden wie Hacker & Presting an der Leonhardtstraße in Charlottenburg. „Da kann man doch was mit machen“, sagten sich die Buchhändlerinnen und luden ihre Kunden an einem Samstagmittag im Mai zum großen Fahrrad-Frühjahrsputz. Die Aktion war bestens vorbereitet: Etwa zwei Wochen vorher wurden die Radler unter dem Motto „Eingerostet?“ per Newsletter und Plakat im Laden informiert. Am Tag selbst lagen kunterbunte Putzmaterialien wie Schwämme und Plastikhandschuhe auf einem Tisch in der Hacker & Presting-Farbe „koralle“ bereit. Klar, dass auch die Wanne mit dem Waschwasser und die Pumpstation diesen Ton hatten. Der Clou: Für alle, die mehr wollten als pumpen, putzen und entrosten, war ein Fahrradprofi gekommen, der nicht nur Tipps gab und Fragen beantwortete, son-
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dern auch jede Menge Werkzeug dabei hatte, um Sättel höher zu stellen, Ketten zu ölen und kleine Reparaturen vorzunehmen. „Über Kleinanzeigen haben wir einen bezahlbaren Fachmann gefunden und für zwei Stunden engagiert“, erklärt Julia Hacker. „Der Frühjahrsputz hat uns allen Spaß gemacht. Besonders schön war, dass so viele Väter die Gelegenheit nutzten, um gemeinsam mit ihren Kindern an ihren Rädern zu schrauben.“ Und der Aufwand? „Insgesamt war die Aktion preiswerter als eine Lesung, hat aber viele Kunden erreicht.“ Die Leonhardtstraße ist geprägt von kleinen Einzelhandelsgeschäften. Man kennt sich im Kiez, kommt schnell ins Gespräch. „Ein neues Standbein?“, witzelte ein Nachbar, als er Julia Hacker beim Fahrradputzen entdeckte. Überhaupt war die Aktion Gesprächsthema in der Straße und zog auch neue Kunden in den Laden.
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Auf einem Büchertisch auf dem Bürgersteig waren Fahrrad- und Wanderkarten für Berlin und das Umland präsentiert, dazu Bücher für „Hosenklammerträger, Gangschaltungsverachter, Helmfetischisten und Fahrradkorbblumenmädchen“. Auch an die jungen Kunden war gedacht. Für sie lag beispielsweise „Höllisch cool. Teufelsmädchen lieben Feuerstühle“ von Usch Luhn (Ueberreuter) auf dem Tisch. Und so mancher schien an diesem Tag sein Talent als Heimwerker zu entdecken: „Als Renner entpuppte sich ‚Der Fahrraddoktor‘ aus dem Bassermann Verlag. Aber auch die Karten waren sehr gefragt“, erzählt Julia Hacker und denkt bereits ans nächste Jahr: „Dann wollen wir wieder einen Frühjahrsputz anbieten.“ Aber jetzt bereitet sie erst einmal zusammen mit ihrer Kollegin Ulrike Presting das Sommerfest vor, mit dem sich die Geschäfte der Leonhardtstraße jedes Jahr im Juli im Gespräch halten. Margit Lesemann
Holger Ehling kommentiert Eiertänze um den EU-Mehrwertsteuersatz und das Schreckgespenst TTIP
Blockflöten statt Preisbindung?
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ber nicht nur die Briten sind in Sachen Brüssel nur gebremst enthusiastisch unterwegs. Alle, die mit Vereinbarungen über den Preis von Büchern zu tun haben, besitzen seit einigen Jahren ein Pendlerticket nach Belgien, um bei der EU-Kommission
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Holger Ehling Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia
© Jeannette Faure
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rüssel ist sicherlich nicht die schönste Stadt auf unserem Planeten, und außerdem ist sie die Hauptstadt von Belgien, jenem Land, in dem so mancher Mensch weltberühmt werden kann, ohne dass dies jenseits der Grenzen für Aufsehen sorgt. Warum Brüssel auf irgendwelchen verschlungenen Wegen in den fünfziger Jahren zum Hauptsitz der Europäischen Union geworden ist, kann heute niemand mehr so recht sagen. Möglicherweise lag es ja an den verwirrenden Bierchen, die man dort serviert bekommt. Aber eigentlich tut das Bier jetzt nichts zur Sache, mir geht es ebenso eigentlich darum, darauf hinzuweisen, dass Brüssel heutzutage ebenso unverdient als Symbolwort für alles geworden ist, was unpraktisch, hirnrissig und überteuert daherkommt. Dank eben jener EU, die dort hauptsitzt – geht das als Verb durch? (Ist schon o.k., d. Red.). Sie sind skeptisch? Dann fragen Sie einmal nach bei meinen ehemaligen Landsleuten in Großbritannien – dort ist gerade David Cameron als Premierminister wiedergewählt worden, obwohl er vorab sogar von seiner eigenen Partei recht einhellig als Entsorgungsfall eingestuft worden war. Das Zauberwort hieß „Brüssel“. Denn von dort, so Cameron, kommt alles, was das Königreich Ihrer Majestät Elisabeth II. am Aufstieg zur Glorie hindert. Sozialstandards. Freizügigkeit. Menschenrechtskonventionen. Alles hinderlich. Wahrscheinlich ist „Brüssel“ auch schuld an der Verbreitung von Fußpilz, Beulenpest und Dieter Bohlen. Weshalb demnächst über den Verbleib des Königreichs in der EU abgestimmt werden soll. Mal sehen, was dabei rauskommt.
die Honneurs zu machen, und auch die EU-Parlamentarier möchten schließlich regelmäßig beschmust und bewirtet werden. Das ist auch dringend nötig, denn die Ansagen, die aus Brüssel kommen, sind geeignet, auch den wetterfestesten Verhandler zum Notfallkoffer mit Pelzmantel, Bermudashorts, Wollschal und Sonnencrème greifen zu lassen.
für E-Books werde jetzt doch allüberall auf den günstigeren Satz gesenkt, der für gedruckte Bücher gilt. Warum die EUKommission ausgerechnet jetzt, nachdem sie vor dem EuGH obsiegt hat, ihre Haltung ändert, ist unbekannt. Offiziell ist von Kultur und Bildung die Rede und davon, dass man solche Sachen verbreiten müsse. Das ist also nicht der Grund. Ebenso wenig dürfte der Sinneswandel etwas zu tun haben damit, dass neben Luxemburg und Italien auch Lettland und andere Länder mehrwertsteuersenkbereite Geräusche von sich gegeben haben. Ob es zu den von Juncker angekündigten Steuersenkungen kommt, bleibt abzuwarten – noch gibt es keine Beschlussvorlage dazu.
»Meinen wir wirklich, dass im Ernstfall 20 EU-Länder ohne Buchpreisbindung auf den französischen Kurs umschwenken, wenn sieben der betroffenen Länder keine Anstalten machen?«
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ehmen Sie das Thema Mehrwertsteuer auf E-Books als Beispiel: Fast drei Jahre lang hat die EUKommission vor dem Europäischen Gerichtshof ihre Klage gegen Frankreich und Luxemburg verfolgt, weil in beiden Ländern elektronische Bücher genauso bevorzugt behandelt wurden wie gedruckte Bücher. Im März kam dann die Entscheidung des EuGH: Frankreich und Luxemburg haben ihr sündhaftes Tun zu unterlassen, aber bitte pronto! Beide Länder fügten sich zähneknirschend; Luxemburg kassiert seit Anfang Mai 17 Prozent (statt bisher 3 Prozent) auf E-Books, in Frankreich soll der Satz zum Beginn des kommenden Jahres von jetzt 5,5 Prozent auf 20 Prozent steigen. Jetzt dürften in den Finanzministerien beider Länder so einige Tischkanten durchgebissen sein – denn EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker kündigte Anfang Mai an, der Mehrwertsteuersatz
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Noch so ein schönes EU-Thema ist die Buchpreisbindung, vor allem im Zusammenhang mit den überall beliebten TTIPVerhandlungen. Da weiß zwar keiner so recht, um was es dort eigentlich geht, was aber grundsätzlich niemanden daran hindert, seine Meinung kundzutun. „Freihandel“ steht da als Überschrift, und je nach politischer Couleur ist das entweder der Weg zur Rettung der Welt oder der letzte Nagel im Sarg unserer Freiheitsrechte. Die Website der EU hat übrigens jede Menge Informationen zum Thema. Aber wahrscheinlich bringt mein Hinweis auch nicht viel mehr Leser dorthin. Aber darum geht es nicht, sondern um die Frage, ob die Freihandelslobby die TTIP-Verhandlungen zum Anlass nehmen wird, die Buchpreisbindung zu kippen. Die ist den neoliberalen Siegelbewahrern auf beiden Seiten des Atlantiks seit langem ein Dorn im Auge. Das USamerikanische Justizministerium hat sich
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sogar mit Apple und den fünf größten US-Buchverlagen angelegt, um schon den geringsten Ansatz von Buchpreisbindung bei E-Books im Land of the Brave bereits in der Wiege abzumurksen. Und die Ministerialen waren erfolgreich – insgesamt könnten sich die Strafzahlungen der ertappten Preisbinder auf deutlich mehr als eine Milliarde US-Dollar summieren.
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lexander Skipis vom Börsenverein wies erst vor ein paar Tagen darauf hin, dass in den TTIP-Verhandlungsunterlagen nicht von einer kulturellen Ausnahmeklausel für Buchproduktion und -publikation die Rede ist. Diverse Branchenverbände in der EU fordern schon seit einiger Zeit, eben solch eine Ausnahmeklausel aufzunehmen und damit die Buchpreisbindung bei TTIP auszusparen. Acht Mitgliedsländer der EU haben gesetzliche Preisbindungsregeln. Außer der französischen Regierung hat bislang keine andere Regierung ihre Unterstützung für dieses Begehr signalisiert. Meinen wir wirklich, dass im Ernstfall 20 EU-Länder ohne Buchpreisbindung auf den französischen Kurs umschwenken, wenn sieben der eigentlich betroffenen Länder keine Anstalten machen? Auch der bei uns zuständige Wirtschaftsminister Gabriel hat sich bisher noch nicht als Freund der Preisbindung geoutet. Ihm, wie wohl dem gesamten Bundeskabinett, dürfte es leicht fallen zu entscheiden, ob die Einfuhr von deutschen Autohupen in die USA erleichtert oder die Buchpreisbindung in Europa erhalten werden soll. Wenn also im Zuge von TTIP irgendwann die Buchpreisbindung kassiert werden sollte, ist sicherlich nicht „Brüssel“ schuld daran. Es sind die deutschen Autohupen, die italienischen Schuhe, die ungarischen Blockflöten oder sonstige Produkte, die in den Augen unserer nationalen Politiker mehr Wert darstellen als Bücher, und für die es deshalb lohnender ist, sich einzusetzen. Möglicherweise belehrt Herr Gabriel uns mit seiner Rede bei den kommenden Buchtagen in Berlin eines Besseren. Ich wette aber nicht darauf.
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ung: Ausliefer t 3. Augus 2015
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Amandas Suche erzählt den Weg einer furchtlosen jungen Frau, die mit allen Mitteln verteidigt, was sie liebt – ein atemraubender Krimi und zugleich ein fesselnder Roman über das kostbare Band zwischen Töchtern und Müttern und die lebensrettende Kraft der Familie.
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Mayers Almanach
Der eigene Name in Nutellaschrift Bestenliste des Monats: Klingende Namen bei Thomas Mann Einen herzlichen Glückwunsch entbiete ich dem großen Hanseaten, der sich immer wieder einen Jux daraus machte, seinen Nebenfiguren bisweilen alberne oder gestelzte Namen zu geben. Hier die allerschrägsten: 10. Herr Einhuf 9. Anton Klöterjahn 8. Jutta Wahnschaffe 7. Dr. Mantelsack 6. Xaver Kleinsgütl 5. Dr. Watercloose 4. Frau Dr. Schlaginhaufen 3. Madame Krauseminz 2. Helene Ölhafen 1. Maria-Pia Kuckuck-la Cruz
Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche
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ir fiel das zuerst gar nicht auf. Ich sah diese Nutella-Werbung, wo der Junge Nutella-Gläser fälscht. Er kocht nicht etwa falsche Nougatcreme und füllt damit Originalgläser, sondern er beschriftet die Gläser um. Er baute Mädchenvornamen im richtigen Look auf das Glas, um die Angebetete zu beeindrucken. Der Gag in dem Spot war, dass der Filou ein ganzes Lager – nach Vornamen sortiert – angelegt hat. Aber was beim Verbraucher tatsächlich als große, attraktive Idee zurückbleibt, ist der Gedanke, seinen eigenen Namen in der echten Nutellaschrift zu lesen. Ferrero bietet das an. Den Menschen gefällt, sich selbst unverbindlich in eine Offizielligkeit einzubauen. Unverbindlich heißt, dass ich nur meinen Namen so nutellern lesen will, ohne gleich das nächste Frühstück zu machen. Das nächste Mal fiel mir dieser Marketingtrend auf einer Flockenpackung auf.
Ich schreibe extra „Flockenpackung“, damit ich nicht das Marketingwort „Cerealien“ gebrauchen muss. Jedenfalls bietet die Firma Kellogg’s mir einen Frühstückslöffel an, auf dem mein Name eingraviert ist. Mein Name in Kellogg’sSchrift. Was ich noch nicht weiß: Wie sehr sind diese Vorgänge automatisiert oder im Gegenteil zensiert? Könnte ich mir auch ein Nutella-Glas oder einen Kellogg’sLöffel bestellen, auf dem etwas anderes als mein Name steht? Zum Beispiel „Lodenkotze“, „C8H10N4O2 „ oder gar XXXXXXXXXXXXXX? Ginge das auch? Als nächstes schwant mir, dass das erst der Anfang ist. So wie bei Lübbe, als Herr Kluge die 99-Cent-Endung einführte. Erst haben sich alle aufgeregt, und jetzt machen alle mit. Bald werden alle möglichen Produkte personalisiert sein. Bücher zum Beispiel! Ich habe im Internet jede Menge Anbieter gefunden, die im Baukastenprinzip alle Namen, die ich mir wünsche, in einen Roman einbauen. Das mag bei Kinderbüchern ja eine machbare Idee sein: So ein kleines Kind hegt keine großen Textansprüche, und wenn dann noch sein eigener Name im Buch vorkommt, dann ist das mindestens 1,8 Ravensburger wert. Aber
Zwilling des Monats: Wolkenhimmelfamilientrubel, Version Blanvalet Verlässlich wie immer: Bei Random House hat man sich eine eigene Dora Heldt gezogen! Das nimmt dtv hoffentlich als Kompliment.
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Titelunglück des Monats: Stürzkuchen bei Dr. Oetker
wie ist es bei den Erwachsenen – der eigentlichen, zahlenden und nicht weniger in der eigenen Eitelkeit verstrickten Zielgruppe? Ich kann wählen zwischen Science Fiction, Thriller, Schnulze und auch Erotik-Roman. Na, Oma und Opa werden sich freuen. Aber das Tollste ist, dass man dort auch zu den Klassikern Zutritt hat! Ich kann alle meine Kumpels bei Dickens unterbringen! Die ganze Redaktion hätte Platz im „Kleinen Lord“! Aber wer will da schon hin?
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Popo- wie bitte? WAS für ein Vers?
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st das eine belletristische Konkurrenz? Nö. Sie brauchen von den Textbausteinen keine literarischen Wunder zu erwarten, und auch auf saubere Ausführung müssen Sie gut achten. Mitunter sind die Texte, in die sie eingebaut werden, solche, in denen Sie wirklich nicht auftauchen wollen. Aber bald schon werden die ersten Kunden nach Einschulungsbüchern fragen, die die echten Namen vom Kind, seinen Lehrern und der entsprechenden Grundschule enthalten. Lukrativ scheint es ebenfalls zu sein, weil keines dieser Produkte unter 24,95 Euro zu haben ist. Ich stelle mir vor, dass derlei in elektronischen Medien auf noch höherem Niveau möglich ist als auf Papier. Aber ausgerechnet an einem solch gebaukastelten Nicht-Buch demonstriert sich die
Überlegenheit des althergebrachten Buches über den elektrischen Text: Eine Textdatei, die meinen Namen automatisch eingepflegt hat, ist als Idee nicht so lustig wie das Buch, das man in der Hand hält. Was das alles für den Mehrwertsteuersatz bedeutet, ist wieder einen anderen Text wert.
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Vorläufiges Cover
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Das aktuelle Interview
„Der Druck ist hoch“ Warum Ende Juni der AkS und die LG Buch erstmals gemeinsam tagen und was die aktuellen Themen im Buchhandel sind: Fragen an Iris Hunscheid und Veit Hoffmann
BuchMarkt: Das ist neu – eine Einkaufsgemeinschaft tagt gemeinsam mit einer Börsenvereinsgruppierung. Warum? Iris Hunscheid: LG Buch und AkS stehen schon lange in regelmäßigem Kontakt, wir tauschen uns bei vielen Themen aus und haben ja auch eine große Schnittmenge bei den Mitgliedern. Da bot es sich an, gemeinsam zu tagen, mal über den Tellerrand zu blicken und den Austausch von den Vorsitz-Ebenen in die Mitgliedschaft zu tragen. Veit Hoffmann: Es gibt natürlich auch einen aktuellen Anlass. Die LG Buch feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Und da die LG Buch seinerzeit von AkS-Mitgliedern gegründet wurde, lag es für uns nahe, dieses Ereignis auch gemeinsam zu feiern. Dann reicht doch eigentlich die AKS als Interessenvertretung, was braucht es da noch die LG Buch? Hoffmann: Die LG Buch ist ja keine Interessenvertretung wie der AkS oder der Börsenverein. Wir sind eine Genossenschaft, die in erster Linie die wirtschaftliche Förderung ihrer Mitglieder zum Ziel hat. Wo ist der Unterschied? So sind wir, anders als ein Branchenverband, zum Beispiel in der Lage, unseren Mitgliedern konkrete finanzielle Vorteile zu liefern und gemeinsame Aktionen mit unseren Partnerverlagen zu vereinbaren, die besonders gute Konditionen zur Folge haben. Hunscheid: Der AkS ist im Gegensatz zur Genossenschaft LG Buch die Interessenvertretung des unabhängigen Sortiments innerhalb des Börsenvereins. Wir
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sorgen unter anderem dafür, dass die Belange der kleineren und unabhängigen Buchhandlungen mit starker Stimme im Börsenverein gehört werden. Dennoch vertreten wir zu branchen- und verbandspolitischen Themen schon aufgrund unserer ähnlichen Mitgliederstruktur oft ähnliche Positionen. Und das heißt dann ...? ... dass wir als AkS auch Impulse von der LG Buch und ihren Mitgliedern in unsere Arbeit innerhalb des Börsenvereins mit einfließen lassen.
»Offene, ehrliche Kommunikation auf Augenhöhe ist das, was wir zwischen den Branchenteilnehmern brauchen« Iris Hunscheid Braucht die Branche überhaupt noch Einkaufsgemeinschaften? Hoffmann: Jetzt mehr denn je! Das sagen Sie so massiv... ... ja, denn der unabhängige Buchhandel steht seit Jahren unter hohem Druck. Steigende Kosten, stagnierende Ladenpreise, der Online-Handel und der Strukturwandel in vielen Regionen machen uns zu schaffen. Da ist es umso wichtiger, in einer Gemeinschaft mit gebündelter Schlagkraft die Herausforderungen anzugehen.
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Zur Person Die Einkaufsgemeinschaft LG Buch wird ihr 25 - jähriges Jubiläum in diesem Jahr vom 26. bis 28. Juni in Mannheim feiern – gemeinsam mit dem AkS, aus dessen Kreis damals die LG Buchervorgegangen ist. Das war Anlass für ein Gespräch mit Iris Hunscheid und Veit Hoffmann: Denn sie sind auch privat mit den Themen dieser gemeinsamen Tagung vertraut: Sie ist
Welche Themen stehen denn jetzt im Vordergrund und warum? Hunscheid: Auf der Tagung stehen wie immer der kollegiale Austausch und das Lernen von anderen Sortimentern im Vordergrund. Sowohl beim AkS als auch bei der LG Buch ist es inzwischen Tradition, in „Best-Practice“-Beispielen gute Ideen und Konzepte erfolgreicher Sortimenter vorzustellen. Diese Berichte aus der Praxis sind für unsere Mitglieder oft viel inspirierender und hilfreicher als klassische Vorträge von Theoretikern. In diesem Jahr wird es dabei um die Themen Neugründung/Übernahme und Kundenbindung gehen. Es geht in diesm Jahr aber auch um das Thema digitale Vorschau. Ja, ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt liegt beim dem aktuellen Thema „Elektronische Vorschauen“. Auch hier berichten nicht die Entwickler, sondern Test-Anwender aus Buchhandel und Verlag von ersten Erfahrungen mit dem neuen Werkzeug. Das ist uns sehr wichtig, wir möchten unsere Mitglieder dazu aufrufen, sich die jetzt auf den Markt
Vorsitzende des AkS-Sprecherkreises und Geschäftsführende Gesellschafterin der Buchhandlung Jost GmbH, Bonn. Ihr Mann Veit Hoffmann ist Inhaber der Buchhandlung Hoffmann in Achim, dazu Vorstandsmitglied der LGBuch, Mitglied im Sortimenterausschuss des Börsenvereins und ebenfalls Geschäftsführender Gesellschafter der Buchhandlung Jost GmbH, Bonn.
kommenden Systeme genau anzuschauen und den Herstellern zahlreiche Rückmeldungen zu geben, was wir Sortimenter von einem elektronischen Vorschau-System erwarten. Hoffmann: Für die LG Buch steht in diesem Jahr natürlich unser 25-jähriges Jubiläum im Vordergrund. Neben dem Fachprogramm lassen die Festvorträge von Peter Sloterdijk und Konrad Beikircher eine interessante und unterhaltsame Tagung erwarten. Darüber hinaus bietet die Tagung auch immer eine Plattform, sich mit den Kolleginnen und Kollegen der Partnerverlage der LG Buch persönlich auszutauschen. Diesen direkten Kontakt empfinden beide Seiten als wichtiges Element in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Das Verhältnis zwischen Verlagen und Buchhandel hat sich in den letzten Jahren nicht gerade verbessert. Ist es nicht so, dass gerade die kleineren Buchhandlungen das Gefühl haben, in den Überlegungen der Verlage kaum noch eine Rolle zu spielen?
Hoffmann: Das würde ich so nicht sagen. Wir, die LG Buch, merken durchaus bei vielen unseren Partnerverlagen die Bereitschaft, noch intensiver mit uns zusammenzuarbeiten und gemeinsam den Markt zu gestalten. Natürlich machen wir auch gegenteilige Erfahrungen, aber da liegt es eben an uns als Genossenschaft, uns die Partner zu suchen, die den Willen zur Zusammenarbeit haben. So konnten wir zuletzt die Verlage MairDuMont und Dorling Kindersley als neue Partner gewinnen. Hunscheid: Auch beim AkS haben wir in den letzten Jahren bei einigen Verlagen eine große Gesprächsbereitschaft und eine verstärkte Offenheit für die Belange des unabhängigen Sortiments feststellen können. Offene, ehrliche Kommunikation auf Augenhöhe ist das, was wir zwischen den Branchenteilnehmern brauchen. Hoffmann: Unser Eindruck ist, dass viele Verlage momentan unter hohem wirtschaftlichen Druck stehen. Die Forderung nach besseren Konditionen seitens des Onlinehandels, nach wie vor unsichere Renditeaussichten im EBook-Markt und Flächenreduzierungen der Filialisten bleiben nicht ohne Konsequenzen. Das unabhängige Sortiment wird inzwischen von immer mehr Verlagen wieder verstärkt als interessanter und verlässlicher Handelspartner wahrgenommen.
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Die dramatische Geschichte eines chinesisch-amerikanischen Doppelspions, der zwischen Liebe und Pflichterfüllung über ein halbes Jahrhundert hinweg das Schicksal zweier Familien bestimmt.
Wie kann die Kommunikation zwischen Buchhandlungen und Verlagen noch weiter verbessert werden? Hunscheid: Ein gutes Beispiel für einen gelungenen Austausch zwischen Verlagen und Handel ist die erfolgreiche „Ideenfabrik der Unabhängigen“ von AkS und AkV, die zu vielen Aha-Erlebnissen auf allen Seiten geführt hat. Solche Veranstaltungen brauchen wir viel mehr, und zwar auf verschiedenen hierarchischen Ebenen. Vieles passiert inzwischen auch in verschiedenen Foren der sozialen Medien, wo sich zum Teil sehr unterschiedliche Branchenteilnehmer austauschen. Da können wir wirklich alle Kolleginnen und Kollegen nur ermutigen, sich dort mit einzubringen.
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Hier weht ein frischer Wind Martina Tittel hat das älteste Sortiment Berlins übernommen. Innerhalb weniger Wochen krempelte sie die Verkaufsräume und den Geschäftsbetrieb der Nicolaischen Buchhandlung behutsam, aber zeitgemäß um
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ie Nicolaische Buchhandlung in Berlin Friedenau gibt es seit Mai 1713 – und damit ist sie die älteste Buchhandlung in Aufwendige Renovierung: Die Metallregale wurden entfernt, der ganzen Stadt. Anfang März hat MarHolz und Weißtöne sorgen nun für eine luftige Atmosphäre tina Tittel sie nach aufwendiger Renovierung wiedereröffnet. Die neue Inhaberin, bis Ende 2006 langjährige Geschäftsführe- hat nach dem Abschleifen wieder eine wollte sie keine Stammkunden verschrerin im Kulturkaufhaus Dussmann und seit- hellbraune Farbe. cken. Deren Resonanz war denn auch zu her selbständige Beraterin, hatte Lust auf Eine neue Regalbeschriftung gibt den 99 Prozent positiv. Auch Verlagsvertreter und Neues. Nachdem sie zuvor ihre Energie in Kunden Orientierung, LED-Strahler set- Vertriebsmitarbeiter gratulierten und freuten die Projekte anderer gesteckt hatte, wollte zen die Bücher mit dem rechten Licht in sich, dass es mit der Nicolaischen weitergeht. sie wieder eine Buchhandlung selbst be- Szene. Geblieben sind die großen Kugel„Selbst wenn man die Zahlen kennt, kann treiben und gestalten; und so erwarb sie leuchten und die Treppe zur kleinen Ga- man bei einer Geschäftsübernahme nur nach dem Tod des bisherigen Geschäfts- lerie, die Martina Tittel unter anderem für zu etwa 50 Prozent einschätzen, was eiführers Burkhard Widera im Herbst des Reiseführer und fürs Jugendbuch nutzt. nen erwartet. Der Rest ist Überraschung“, vergangenen Jahres die Mehrheitsanteile „Dort oben können die jungen Leser in hat Martina Tittel erfahren. Die größte an der Nicolaischen Buchhandlung. Dieter Ruhe schmökern“, betont sie. Passender- Herausforderung bei der Übernahme war Beuermann bleibt wie bisher als Minder- weise stehen gleich daneben die Reclam- das Sichten und Remittieren des alten heitsgesellschafter mit im Boot. Hefte für die Schullektüre und englische Bestands. Eine elektronische WarenwirtHell und freundlich ist der erste Ein- Taschenbücher. Vom Sinn fürs Praktische schaft und ein Webshop wurden eingedruck, den man gewinnt, wenn man nun zeugen auch die bunten Sitzkissen auf ei- führt, und nun ist das dreiköpfige Team den knapp 80 qm großen Laden an der nem schlichten Holzbrett im Schaufenster. dabei, das Sortiment genau auf die Klientel Rheinstraße 65 betritt. Holz und Weißtöne Das Renovieren und Umräumen ging in- zuzuschneiden. „Da viele junge Familien nerhalb von zwei Wochen über die Bühne, hier leben, werden wir das Kinderbuch sorgen für eine luftige Atmosphäre. Die Metallregale wurden entfernt, die Wän- und spätestens bei der Neueröffnung An- ausbauen, vielleicht auch den Bereich de gestrichen, und gemeinsam mit einem fang März war klar: Hier weht ein frischer ‚Zeitgeschehen‘“, so Martina Tittel. „Noch Berliner Tischler entwickelte Martina Wind. Licht, Platz, Überblick – das waren die sind wir in der Phase des Ausprobierens.“ Tittel den Aufbau der weiß-beschichteten Schlagworte, die Martina Tittel am häufigsDie Nicolaische Buchhandlung im bilMultiplex-Regale. Auch der im Laufe der ten hörte. Die 56-Jährige war bei der Über- dungsbürgerlichen Friedenau hat eine gute Zeit schwarz gewordene Hirnholzboden nahme behutsam vorgegangen, schließlich Kiezlage. Schräg gegenüber liegen das Rat-
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Schmökerecke: Lesende Kunden im Schaufenster können die Frequenz steigern
Familienkiez: Das Kinderbuch soll haus und der Breslauer Platz mit seinem noch ausgebaut werden beliebten Wochenmarkt, auf dem Günter Grass regelmäßig einkaufte, als er in der nur wenige Schritte entfernten Niedstraße Ihre Klientel bestehe zu 80 Prozent aus wohnte. „Rund 80 Prozent der umliegenden Stammkunden, schätzt Martina Tittel. Für Läden sind kleine, alteingesessene Geschäf- sie gibt es einen monatlichen Newsletter te. Diese Stabilität spricht für Qualität“, sagt mit den Ankündigungen der neu eingeführten Veranstaltungen, den „NicolaiMartina Tittel, die mit Elan bei der Sache ist und ihr Projekt professionell durch- schen Treppenlesungen“. An fünf Abenden zieht. Auch in der neuen im Monat werden die Nachbarschaft hat sie sich Büchertische zur Seite gerollt. Daneben lädt bereits bestens eingeführt. die Nicolaische einmal Von ihrem ersten Flyer ließ sie 5.000 Exemplare im Monat „Family and drucken und brachte sie Friends“ zu einem Stöbersonntag. Ebenfalls persönlich in die umliegenden Geschäfte. Vom monatlich findet die Optiker gegenüber bekam Sonntagsmatinée „Versie einen Ständer mit Leleger zum Anfassen“ sebrillen für die Kunden. statt, bei der die Kunden Der habe mit „Welch‘ jeweils von 11 bis 14 Uhr einen Verleger befragen gute Idee! Endlich mal und dessen Programm jemand, der mitdenkt“ kennenlernen können. reagiert. Im Gegenzug legt der Optiker nun seine „Es reicht nicht, die Tür Martina Tittel: „Man Visitenkarten in der Nicomuss den Kunden einen aufzusperren. Man muss den Kunden einen ErlebErlebnisraum bieten“ laischen aus.
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Lesebrillen: Das Display stammt vom Optiker nebenan
nisraum bieten“, ist die Unternehmerin überzeugt. „Du bist aber mutig – in Zeiten von Amazon“, diesen Satz hat sie in den letzten Wochen und Monaten häufig gehört. Dabei seien Kiezbuchhandlungen wieder im Kommen: „Die Kunden wollen wieder persönlich betreut werden und suchen das Gespräch. Außerdem ist ihnen bewusst, dass eine kleine Buchhandlung nicht dieselbe Auswahl wie Amazon bieten kann. Viele kommen zum Abholen ihrer Wunschbücher gerne wieder.“ Der Neustart ist für Martina Tittel gut gelaufen. Der Rundfunk und die Berliner Tageszeitungen berichteten: „Oft kamen dann Kunden mit den Worten ‚MEINE Buchhandlung war in der Zeitung‘ und waren geschmeichelt.“ Ein Buchhändlerkollege brachte es so auf den Punkt: „Du brauchst immer Superlative. Erst führst du die größte Buchhandlung Berlins, nun die älteste.“ Und das Beste: Dieses Attribut kann ihr niemand streitig machen. Margit Lesemann
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Ein neuer Blick auf eine Jahrhundertfamilie
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Die Familie Mann ist längst Teil der jüngeren deutschen Geschichte geworden, sie repräsentiert den Glanz und die Turbulenzen des 20. Jahrhunderts. Tilmann Lahme hat erstmals unzählige neue Quellen ausgewertet. Jetzt erzählt er uns eine Familiengeschichte, die wir so noch nie gelesen haben. Thomas und Katia Mann mit ihren sechs Kindern – acht Menschen, acht Blickwinkel, ein neues Gesamtbild dieser faszinierenden Familie.
1 Familiengeschichte aus der Mitte heraus erzählt – frisch, ungewöhnlich, gegenwärtig 1 Ein authentisches Bild: Weltereignisse stehen neben privaten Mitteilungen 1 Zahlreiche Familienlegenden werden neu beleuchtet
Ullstein Bild/ Atel
ier Jacobi
1 Vom Verfasser der vielgelobten Biographie Golo Manns
Unter Verwendung bisher nicht zugänglicher Quellen
1 Reichweitenstarke Marketingkampagne 1 Große mediale Aufmerksamkeit garantiert 1 Das perfekt Geschenk – auch zu Weihnachten
Tilmann Lahme Die Manns Geschichte einer Familie ca. 448 Seiten, gebunden mit zahlreichen Fotos ISBN 978-3-10-043209-4 ca. € (D) 24,99 · € (A) 25,70 Warengruppe 1951 Auch als E-Book erhältlich Lieferbar ab 8. Oktober 2015
Magazin | Sortiment
sonders ambitionierte Bücher für mich durch eine Auszeichnung von uns besser gekauft, bei denen ich beim Auspacken verkaufen, dann freuen wir uns darüber sehr. immer dachte: „uff.“ Aber ich habe sie immer angeschaut und ganz viel entdeckt, Was hat sich mit der Neuaufstellung nach dem ich nicht von allein gegriffen des Wettbewerbs noch verändert? hätte und das ich bis heute in Ehren halte. Katharina Hesse: Seither gehen etwa Wenn unsere Bücher so auch in Kinder- neun Kollektionen der 25 Schönsten durch hände kommen, wäre das schön. die Lande. Diese Ausstellungen waren Susanne Lux: Mein erster Eindruck früher stark in Bibliotheken und Museen war ein Staunen darüber, dass zum großen vertreten, aber nicht in Buchhandlungen Teil so verkäufliche Bücher unter den 25 – 50 Bücher in den Laden zu legen, ist Schönsten sind. Wenn man das Gemein- auch etwas gewagt. Seit es 25 sind, gibt es debuch Lech mal weglässt ... Ansonsten immer mehr Sortimente, die sich zu einer habe ich einige Titel gesehen, die, auch Präsentation bereit erklären, und das ist für wenn wir eine Spezialbuchhandlung sind, uns wunderbar, denn die Leute können die gut in unser Regal für Erwachsene passen. Bücher dann auch kaufen. Nur Kunst ist immer schwierig. Katharina Hesse: Wobei ja keines der Und man kommt ins Gespräch. Wie Bücher in dieser Kategorie horrend teuer erleben Sie das? ist. Die Juroren achten auch auf die StimKatharina Hesse: Ich reise manchmal migkeit zwischen Gestaltung, Auflage und zu den Ausstellungseröffnungen und kann Preis. dann etwas erklären: Warum ist das ein Michael Schmitt: Wie viel direktes Zie- schönes Buch, welche Kriterien gibt es? len auf den Endkunden verträgt denn der Da kommen oft Rückmeldungen von Wettbewerb? Die Stiftung Buchkunst bittet Leuten, die sagen: „Jetzt gucke ich noch den Buchhandel ja auch um Titel-Vorschlä- mal ganz anders in ein Buch rein.“ So hat ge, meist ist ein Buchhändler in der Jury. vielleicht auch mal ein Titel eine Chance, Aber Verkäuflichkeit ist wohl so wenig ein verkauft zu werden, der es sonst schwer hat Entscheidungskriterium wie der kindliche – das ist im Minimalbereich, aber immerhin. Für kleinere Verlage ist der Verkaufseffekt Blick auf eine kindliche Geschichte? Katharina Hesse: Verkäuflichkeit steht der Auszeichnung sicher größer als für nicht in unseren Statuten. Dennoch haben die Publikumsverlage, deren Titel ohnehin wir den Wettbewerb neu aufgestellt. Viele schon im Sortiment sind. Jahre wurden 50 Bücher ausgezeichnet, was Anna-Luisa Stadelmann: Wir hatten eine nicht mehr greifbare Menge ist, die die Ausstellung im vergangenen Jahr bei uns in der Buchhandlung im Städel, ich man auch nicht mehr verkaufen kann. Dazu waren es oft Solitäre, sehr spezielle Titel, kann das Kollegen nur empfehlen. Ich die man dem Buchhandel überhaupt nicht war erstaunt, wie viel gefragt wurde. Wir hatten die Titel in einer offenen Vitrine, vermitteln konnte. Deswegen ist es uns ein Anliegen, dass wir im weitesten Sinne Ge- und was wir für den Verkauf bestellen brauchsbücher prämieren. Wenn die sich konnten, lag auf einem Tisch. Ein paar
„69 Hotelzimmer“ aus der Anderen Bibliothek: Gestaltung, die glücklich macht
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BuchMarkt Juni 2015
Bücher konnten wir nicht besorgen, nach denen sind wir natürlich gefühlt am meisten gefragt worden ... Katharina Hesse: ... wir versuchen, die Verlage, bei denen wir ahnen, dass es schwierig werden könnte mit der Bestellung, zu motivieren, es dem Buchhandel leichter zu machen – und auch die Barsortimente zu bewegen, die Titel in ihr Angebot aufzunehmen. Anna-Luisa Stadelmann: Ganz wichtig war uns, dass man alle Titel anfassen konnte, darüber hatten wir mit der Stiftung Buchkunst auch gesprochen. Katharina Hesse: In Bibliotheken passiert es leider immer wieder, dass die Bücher in geschlossenen Vitrinen präsentiert werden, das bringt den Büchern natürlich gar nichts. In solchen Fällen versuchen wir, mit einer Buchhandlung vor Ort eine Kooperation zu organisieren. Wie bekommt man die Ausstellung in die Buchhandlung? Katharina Hesse: Indem man uns eine Mail schreibt. Die Bücher bleiben drei bis sechs Wochen in der Buchhandlung. Dazu gibt es Werbemittel wie Plakate und einen Folder. Was die Kosten angeht, zahlt man den Weitertransport zur nächsten Ausstellung. Anna-Luisa Stadelmann: Ein schönes Plakat, auf dem die Bücher zu sehen sind, wäre ein gutes Werbemittel. Die Plakate der Stiftung Buchkunst sind todschick – aber kein Mensch versteht sie ... Katharina Hesse: Oh, wir hatten schon Anfragen von Psychotherapeuten nach dem Motiv „Warum ist eine gute Bindung so wichtig?“ Aber wir haben auch eines, wo die 25 Schönsten drauf sind, mit bibliographischen Angaben. Wie wichtig ist es in Ihren Buchhandlungen überhaupt, ob die Bücher schön sind? Dirk Sackis: Ich habe vor kurzem unsere Auszubildende mal nach schönen Büchern gefragt. Sie sauste los und holte einen Fitzek, weil ihr das TaschenbuchCover so gut gefiel. Sie und unsere Praktikantin konnten mit dem Begriff „schönes Buch“ nicht so viel anfangen, was mich überrascht hat, denn manchmal, wenn neue Bücher kommen, jubeln wir schon und sagen, guck mal, wie schön. Im Ver-
cbt ist ...
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kauf ist es ist ab und zu ein Argument. Aber im Endeffekt, wenn jemand reinkommt und ein schönes Buch will, dann meint er den Inhalt. Susanne Lux: Mein Eindruck ist auch, dass Kunden eher mit einem thematischen Wunsch in die Buchhandlung kommen. Die Gestaltung ist eher etwas, das man ins Gespräch einfließen lässt. Bei uns ist das sehr geteilt, die einen suchen eher das Lesefutter, für die ist das überhaupt kein Argument. Für alle anderen präsentieren wir die besonderen Bücher an der Kasse, das wird sehr gut angenommen. Anna-Luisa Stadelmann: Bei uns erwartet man das Besondere: Bücher, die anders aussehen, die man aufschlagen möchte, gerade die Kunstbände, denen man nicht ansieht, was drinsteht. Wir werden nicht so viel beratend tätig, sondern sind eher der Ort, an dem man vermeintlich etwas entdeckt, das es anderswo nicht gibt – was auch nicht mehr so leicht ist. Aber die Vertreter und Verlage schlagen uns auch gute Sachen vor. Und manchmal mogelt man etwas ganz Normales dazwischen, das dann auch besonders aussieht ... Der Kontext hebt das. Katharina Hesse: Es können auch ganz normale Bücher schön sein, wie A. L. Kennedys Der letzte Schrei im Hanser Verlag. Dirk Sackis: Bei mir ist das Kochbuch das schöne Buch, zum Beispiel Vincent Klings Voll ins Gemüse. Oder das Jerusalem-Kochbuch von Ottolenghi. Aber auch 50 Shades vom Huhn und Komm du mir nach Hause sind Bestseller bei mir, das sehen die Leute und sagen, das will ich haben – ohne ein einziges Rezept gelesen zu haben. In der Belletristik fallen die Titel der Edition ebersbach durch ihre Gestaltung auf, bei Klassikerneuauflagen spielt das Thema Schönheit eine Rolle.
Und wenn ein Buch einen Sticker trägt? Dirk Sackis: Da ist der Spiegel-Bestseller-Sticker wohl der am häufigsten vertretene, und der wird eher milde belächelt. Denn der kann auch bedeuten, dass das Buch irgendwann mal Platz 55 erreicht haben könnte. Das verdirbt insgesamt die Wirkung von Stickern. Und wenn Sie die Bücher auspacken, sind sie weg. Susanne Lux: Wir entfernen grundsätzlich von allen Büchern die Folien. Michael Schmitt: Was mich noch interessieren würde: Wie gehen Sie im Buchhandel damit um, dass die Titel, die hier liegen, nicht mehr ganz neu sind? Für uns als Journalisten tut sich bei der Berichterstattung um den Preis ein Dilema auf: Wenn zum Beispiel eine neue A.L. Kennedy kommt, wird sie bei uns nahe am Erscheinungstermin besprochen, aber nicht noch einmal, wenn der Titel hier ausgezeichnet wird. Dirk Sackis: Backlist ist kein Problem. Wenn ich das Buch gut finde, verkaufe ich das auch länger. Ich ärgere mich eher, dass ich zu viel Neues einkaufe, weil ich dann das Alte nicht mehr dabehalten kann, ein klassisches Buchhändlerproblem. Bei Rezensionen ist für uns vor allem die FAZ relevant. Wenn dort etwas gut besprochen wird, dann stehen die Kunden am nächsten Tag bei mir Katharina Hesse: Im vergangenen Jahr waren wir in der FAZ, allerdings bevor die 25 Schönsten feststanden, in der SZ gab es etwas über Buchgestaltung, und ansonsten waren die 25 Schönsten relativ viel im Radio und online. Im Fernsehen ist es schwierig, eine Kamera kann vielleicht auch gar nicht darstellen, was die Qualität im Druck ausmacht.
Michael Schmitt: Man müsste so sehr ins Detail gehen, dass man eine Form von Beitrag hätte, die heute wohl nicht mehr gern gesehen wird. Und einige Titel sind eben schon inhaltlich behandelt worden. Da beziehen wir uns auf den reinen Text. Katharina Hesse: Das kann ich verstehen – dennoch, wenn in einer Rezension auch erwähnt wird, dass das Buch schön gestaltet ist, dann ist das super – dass überhaupt ein Bewusstsein dafür da ist. An den Naturkunden von Matthes & Seitz zum Beispiel kann man gut deutlich machen, was schöne Bücher ausmacht – Wahre Monster würde wohl kaum jemand kaufen, wenn das Buch nicht so aussehen würde, wie es aussieht. Schließlich ist es doch ein wahnsinnig anstrengendes Thema ... Gibt es ein Buch hier auf dem Tisch, das Sie noch nicht in die Hand genommen haben? Michael Schmitt: Ich habe Feldküche Unterwegs noch nicht aufgeschlagen, da habe ich mich wahrscheinlich von der Bauchbinde abhalten lassen. Katharina Hesse: Ja, Bauchbinden sind anstrengend. BuchMarkt: Und welche Titel sind die Lieblinge der Buchhändler? Dirk Sackis: Weil er er war, weil mich das neugierig macht. Susanne Lux: Für mich auch, es fühlt sich toll an, ich habe schon überlegt, wo ich es bestellen kann. Anna-Luisa Stadelmann: Mein Favorit ist 69 Hotelzimmer, das ist einfach wahnsinnig schön gestaltet, so was macht mich glücklich, da will man sofort loslesen. Katharina Hesse: Und dann leuchtet es auch noch in der Nacht ... Protokoll: Susanna Wengeler
Macht neugierig: „Weil er er war“ aus dem Lucia Verlag der Bauhaus-Universität in Weimar
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HARPER LEE hat bisher nur einen Roman veröffentlicht: Wer die Nachtigall stört, 1960 erschienen und mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, ist mit 40 Millionen verkauften Exemplaren und Übersetzungen in mehr als 40 Sprachen eines der meistgelesenen Bücher weltweit. Nun wurde ihr verschollen geglaubtes Erstlingswerk entdeckt: Gehe hin, stelle einen Wächter versetzt die Figuren aus Wer die Nachtigall stört in das turbulente Amerika der 1950er-Jahre – ein Manuskriptfund, der ein literarisches Weltereignis ist.
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Magazin | Azubis berichten
Auf der grünen Insel Mein Auslandspraktikum in Auckland, Neuseeland
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inmal sollte man seine Siebensachen fortrollen aus diesen glatten Geleisen. Man müsste sich aus dem Staube machen
Von den Azubis aus der Bachstraße
und früh am Morgen unbekannt verreisen.“ Diese Zeile aus Mascha Kalekos Gedicht „Einmal sollte man ...“ war der Anstoß, als ich letztes Jahr beschloss, die Idee eines Auslandsaufenthalts während der Ausbildung in die Tat umzusetzen. Sich einfach aus dem Staub zu machen, ging natürlich nicht, also folgte eine lange Vorbereitungszeit, bestehend aus Visaanträgen und notwendigen organisatorischen Formalitäten, unter anderem auch mit der IHK. Begonnen hat alles mit einem nächtlichen Anruf in der kleinen Buchhandlung namens Time Out in Mount Eden, einem Stadtteil von Auckland. Ich war unglaublich aufgeregt und sofort erleichtert, als eine wirklich sympathische und geduldige Stimme mich begrüßte. Am Telefon befand sich die „Managerin“ des 50 Quadratmeter-Buchladens und erzählte mir sofort begeistert, wie schön sie die Idee eines Austauschs fände, und dass sie selbst einmal ein Praktikum in Seattle gemacht hat. Per E-Mail klärten wir schließlich alle wichtigen Dinge. Als ich schließlich am 3. Oktober 2014 (zwei Tage nach der Zwischenprüfung) ziemlich aufgeregt am Düsseldorfer Flughafen stand, lagen eine unglaublich lange Reise und viele neue Erfahrungen vor mir. In dem kleinen Laden in Mount Eden fühlte ich mich sofort wie Zuhause und sehr willkommen. Das erste, was mir auffiel, war die Ähnlichkeit zu dem alten Buchladen meiner Eltern (Buch-Café Peter & Paula in Ratingen): Im Hintergrund lief klassische Musik, und die Bücher ragten bis unter die Decke. Das junge Personal (allesamt Studenten oder junge Künstler) nahm mich
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Das Time Out-Team in Mount Eden: Im Laden arbeiten Studenten und junge Künstler
sofort auf, als sei ich immer schon dabei gewesen, und so ging es auch direkt los. Im Großen und Ganzen unterschied sich unsere Arbeit nicht sonderlich von der bei uns in Deutschland. Ich durfte regelmäßig das Schaufenster gestalten und die kleine Tafel vor dem Geschäft kreativ mit den neuesten Informationen beschriften. Besonders verliebt habe ich mich in den Kidsroom „Where the wild things are“. Dieser war meist ungewöhnlich gut besucht von Kindern verschiedenster Altersklassen. Ob die Neuseeländer etwas besser machen als wir? Vielleicht liegt es daran, dass die Zeit am anderen Ende Welt etwas langsamer vergeht. Oder daran, dass die Welt der Heranwachsenden noch nicht mit einem solchen Überangebot geflutet ist. Allgemein schienen mir die Neuseeländer sehr entspannt. So war es nämlich auch, wenn ich an der Kasse mein Glück mit dem Erklären des Kundentreue-Systems versuchte. Dieses verspricht jedem Kunden, der als Mitglied registriert ist, zehn Prozent auf das gekaufte Buch als Guthaben für spätere Käufe. Eine Preisbindung gibt es in Neuseeland nicht. Ich denke, dass der Erfolg dieser Buchhandlung vor allem in der Kreativität und
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dem Engagement der Mitarbeiter, der guten Atmosphäre untereinander und dem familiären Verhältnis zu Chefin Wendy begründet lag. Nebenbei besitzt die Buchhandlung einen mit sehr viel Liebe geführten Internetauftritt (www.timeout.co.nz) und eine immer aktuelle Facebookseite (www.facebook.com/timeoutbookstore), die eine Beteiligung der Kunden auch im Web ermöglicht. Natürlich war nicht nur das Zusammenarbeiten mit diesen netten Menschen ein riesiges Glück, sondern auch, dass ich dieses vielseitige Land kennen lernen durfte. Alles in allem habe ich in der kurzen Zeit, die ich in Neuseeland verbracht habe, einiges gelernt, und sei es nur, sich einfach mal etwas zu trauen, dass man sich bis dahin nicht zugetraut hatte und Dinge möglich zu machen, die bis dahin unmöglich schienen, wie zum Beispiel während der Ausbildung ein Praktikum am anderen Ende der Welt zu absolvieren. Ich kann nur jedem empfehlen, sich dieses schöne Land einmal anzusehen, und natürlich diese kleine sympathische Buchhandlung in Mount Eden einmal zu besuchen. Sie werden begeistert sein! Charlotte Schultz (Auszubildende im Buch-Café Peter&Paula in Ratingen)
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Praxis | E-Commerce
Lohnend: Der Nutzen Das Eingangszitat postuliert ganz klar, dass es sich für den Handel nicht lohne, über E-Commerce nachzudenken, weil man kein Geld damit verdiene. Die Position hat zunächst für sich, dass Sie mit dem Einsatz in Onlineaktivitäten ein klares Ziel verbindet, an dem Erfolg oder Misserfolg sich messen lassen. Dem Kollegen geht es um den Erlös, der am Monatsende in den Büchern steht, und er stellt fest, zumindest für sein Unternehmen, dass der unbefriedigend ist. Damit komme ich zu einem nächsten Punkt, an dem ich immer wieder Probleme in der Herangehensweise sehe. Denn wer mit verfehlten Erwartungen in ein ECommerce-Engagement hineingeht, der kann nur enttäuscht werden. Schlimmer noch: Er wird die Enttäuschung nicht produktiv in einen Lernprozess übersetzen können, weil er von vornherein mit irreführenden Prämissen gearbeitet hat. Deshalb ist mir wichtig, dass Sie sich auch ganz klar darüber werden, woran Sie Erfolg oder Misserfolg messen wollen. Und vor allem koppeln Sie die Ziele zurück an die strategische Vision, die Sie zu Ihrem Engagement in E-Commerce geführt hat. Wenn es Ihnen darum geht, Ihre Empfehlungskompetenz via Blog in den virtuellen Raum zu übertragen, dann messen Sie sich nicht ausschließlich an Umsätzen. Wenn Ihr Ziel ist, stationäre Kunden zu binden, die vielleicht auch mal wochenends einen Buchwunsch befriedigt wissen wollen, dann liegt der Erfolg im Wiederkommen dieser Kunden und kann nicht in isolierter Betrachtung des Webshop-Umsatzes ermittelt werden. Der Erfolg einer Socialmedia-Kampagne wird sich sicherlich in Reichweite messen lassen müssen und nicht in Cent und Euro. Dabei ist selbstverständlich, dass jede Investition sich rechnen muss. Investitionen müssen immer dem Unternehmenszweck dienen, und der wird in aller Regel etwas mit dem wirtschaftlichen Betrieb einer Buchhandlung zu tun haben. Aber genauso wenig, wie Sie die Rentabilität eines neuen Bodenbelags nach sechs Monaten an der Kasse ablesen, sollten Sie sich ausschließlich und eindimensional auf die kurzfristige Umsatzbetrachtung Ihrer Online-Bestellungen beschränken. Für uns bei Osiander
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beispielsweise ist die Verschränkung von Vertriebskanälen hin zu einer Rundumbetreuung unserer Kunden ein wichtiges strategisches Ziel. Eine Kennzahl für die Bewertung unseres Erfolgs ist dabei der Anteil der Holer an den Webshop-Aufträgen, also die Zahl der Kunden, die im Webshop zur Abholung bestellen. An dieser Zahl erkennen wir, dass wir unser strategisches Ziel Crosschannel erfolgreich verfolgen. Und wir wissen, dass wir zu groß für eine Nische geworden sind. Wir können langfristig nur dann erfolgreich sein, wenn wir unsere Kunden auf jedem Verkaufskanal für uns begeistern und so an uns binden können. Deshalb ist auch der Webanteil am Unternehmensumsatz wichtig für uns, denn er zeigt uns, dass unsere Kunden unsere Angebote über die Verkaufskanäle hinweg annehmen. Diese Kennzahlen sind für uns mindestens genauso wichtig wie der Nettoerlös, und neben anderen dienen vor allem sie uns bei der Kontrolle unserer E-Commerce-Ziele. Formulieren Sie Ziele und Erwartungen. Prüfen Sie, ob diese realistisch sind und zu den handlungsleitenden Visionen passen. Klären Sie, welche Kennzahlen in bezug auf Ihre Ziele aussagekräftig sind. Und messen Sie sich daran! Ihr Einsatz und Ihr Erfolg werden immer besser werden, wenn Sie im Rahmen einer permanenten Erfolgskontrolle Ziele und Maßnahmen im Licht der für Sie relevanten Kennzahlen immer wieder auf einander abstimmen.
Und nun? Nun liegt der Ball bei Ihnen. Überlegen Sie sich, ob E-Commerce zu Ihrer Buchhandlung passt. Wenn ja, dann fragen Sie, mit welcher Form des Einsatzes Sie Ihre Kunden abholen können bzw. welche Form des Einsatzes Ihre wichtigen Kundengruppen von Ihnen erwarten. Haben Sie dabei auch den Mut, Nein zu sagen und Entscheidungen zu treffen, mit denen Sie es sicherlich nicht allen recht machen werden. Solche Entscheidungen sind oft die besten, denn Sie helfen, Ihr Profil zu schärfen. Lassen Sie sich nicht einreden, Sie müssten alles ganz anders machen oder sich komplett neu erfinden. Ganz im Gegenteil: Bleiben Sie sich treu. Ihre Kunden müssen in Ihren E-Commerce-Aktivitäten das wiedererkennen, was sie besonders
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an Ihnen schätzen. Aber getreu der Devise „Handel ist Wandel“ wird Ihnen das nur mit dem Willen und der Fähigkeit zur Selbstveränderung gelingen. Schauen Sie über den Tellerrand, bleiben Sie neugierig und denken Sie auch über Themen nach, von denen manche glauben, eine Beschäftigung lohne sich nicht. Trauen Sie sich etwas zu. Sie sind nicht das kleine buchhändlerische Kaninchen, das vor der großen Schlange aus Amazonien sitzt, um sich verspeisen zu lassen. In Vielem sind Sie besser als ein reiner Onlineversender. Spielen Sie diese Stärken auch im E-Commerce aus, seien Sie kreativ und kommunizieren Sie Ihre Stärken durch ein individuelles Angebot. Mit Konfektionsware wird Ihnen das nicht gelingen, sondern Sie werden mehr dafür tun müssen. Wenn Sie dann soweit sind, den Einsatz zu wagen, dann tun Sie das deshalb nicht halbherzig, sondern investieren Sie Zeit und Geld und seien Sie mit ganzer Kraft bei der Sache. Nur mit Investitionen werden Sie Erfolg haben. Den messen Sie dann an Zielen, die realistisch sind und zu den strategischen Visionen passen, die Sie für sich formuliert haben. Wenn Sie Ihre Ziele erreichen, dann ist es gut. Machen Sie weiter und setzen Sie sich neue Ziele. Verfehlen Sie Ihr Ziel aber, dann können Sie lernen, Maßnahmen und Ziele anzupassen und sich und Ihr Unternehmen zu verbessern. In jedem Fall wird sich der Einsatz lohnen. Der AK ECom plant für den Sommer den eingangs genannten Thementag ECommerce. Geplant ist ein anregender Tag auf dem Mediacampus in Frankfurt. Wir werden Informationsangebote durch branchennahe Expertinnen und Experten machen und Raum geben für einen offenen Austausch unter Buchhändlerinnen und Buchhändlern über ausgewählte Themen im Bereich E-Commerce. Wenn mein kleiner Rundumschlag Ihnen Appetit gemacht hat und Sie sich weiter mit Online-Themen beschäftigen wollen, dann laden wir Sie ganz herzlich ein. Merken Sie sich den 5. Juli 2015 schon einmal vor. Sobald es genauere Informationen gibt, werden diese in der Branchenpresse veröffentlicht. Oder Sie melden sich bei uns unter akecom@ boev.de. Wir werden Ihnen gern eine persönliche Einladung schicken, sobald das Programm feststeht. Tobias Schmid
Erscheint am 1.7.2015
Sta rta 30. uflage 0
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280 Seiten | geb. mit Schutzumschlag | ISBN 978-3-95614-053-2 Warengruppe: 1112 | Euro 19,95 (D) | 20,60 (A) | auch als E-Book
Wie man aus der Welt Fällt und wieder ins Leben Findet
Die wunderbar komische, herzerwärmende Geschichte von Millie Bird und den zwei schrägen Alten Karl und Agatha. »Was Trauer und Verlust bedeuten davon erzählt Brooke Davis in einem ganz eigene originellen Ton. Einfach hinreißend.« KIRKUS REVIEW
Leseexemplar
Dekoplakat
Artikelnr. 9056 vertrieb@kunstmann.de (solange der Vorrat reicht)
Praxis | Verkaufstipps
Kollegen-Tipps 1.Welches Buch haben Sie mit welchem Argument zum „Bestseller“ gemacht?
2. Von welchem Erfolg wurden Sie überrascht?
3. Was war Ihre erfolgreichste Aktion in letzter Zeit? Zusatzverkauf „obendrauf“ einzusetzen. Dies hat über eine sehr lange Strecke auch sehr gut funktioniert, über das Buch wurde gesprochen, und es wurde so zum „Musthave“ in den hiesigen Stadtvierteln. Irgendwann ging der Titel dann komplett durch die Decke, stand auf den Bestsellerlisten, und zum Ende des Jahres 2014 konnten wir die 300er-Marke knacken. Ein Erfolg, den wir Herrn Seethaler, dem Verlag und natürlich auch uns sehr gegönnt haben.
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Die Buchreihe „The New York Times – 36 Hours …“ des TaschenVerlags hat uns doch angenehm überrascht. Kein vollwertiger Reiseführer, aber in Kassennähe präsentiert funktioniert insbesondere der Europa-Band immer noch sehr gut. Offensichtlich ein ideales „Verlegenheitsgeschenk“. Das Team der Goltsteinstraße: Inhaber Jens Bartsch (rechts) und seine Kolleginnen präsentieren hochwertige Titel. Unten: Die „36 Hours“ gehen als „Verlegenheitsgeschenk“ überraschend gut
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Schon lange vor dem Auftauchen auf den einschlägigen Listen war hier Robert Seethalers wunderbarer Roman „Ein ganzes Leben“ unser Verkaufshit. Noch vor bis ganz kurz nach Beginn der Vertreterreise Sabine Schönfelds hatten hier im Hause vier Kolleginnen und ein Kollege das Buch gelesen und waren gemeinsam einer Meinung: Dieser schmale Band hat das Potential für einen ganz großen Kassenschlager. Das Thema des „einfachen
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Lebens“ lag in der Luft, und die Einzigartigkeit des Buches besteht darin, das Seethaler meisterhaft die Kunst der Reduktion beherrscht. Da ist kein Wort zu viel, kein Satz zu viel, dafür auf den wenigen 154 Seiten alles gesagt! Aber nur 17,90 Euro für den kommenden Seller der Saison? Wir entschieden uns dafür, den Titel zum Anschub nach Möglichkeit nicht primär als Erstempfehlung, sondern sekundär als „Entdeckung und absolut persönliche Empfehlung“ im
BuchMarkt Juni 2015
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Die erfolgreichste Aktion haben wir noch vor uns, denn am 11. Juni werden wir Christoph Schröder mit seinem Buch „Ich Pfeife“ bei uns haben. Im normalen Leben ist Christoph Schröder Autor und Literaturkritiker. Aber an den Wochenenden frönt er dem Hobby des Fußballschiedsrichters in der Amateurklasse und wird darüber bei uns plaudern. Auf Bierbänken und mit Kölsch und Bratwurst versorgt, wird es für das geneigte Publikum Sportplatzfeeling in der Buchhandlung geben. Wenn Herr Schröder bei uns nur die Hälfte des Humors seines Buches aufblitzen lässt, dann wird das hier eine richtig runde Geschichte. Den vorbereitenden Telefonaten und Mailwechseln nach zu urteilen haben hier aber zwei zusammengefunden, die zueinander passen. Die hiesige Fankurve unserer Kundschaft ist schon eingestimmt und gespannt wie Flitzebogen … Kontakt: Buchhandlung Goltsteinstraße, Goltsteinstraße 78 in 50968 Köln, www. buch78.de, info@buch78.de, 0221/3400718
Praxis | Markt
Rat statt Rabatt
I
n der vorherigen Ausgabe dieser Kolumne ging es um die langfristige Mitgliederentwicklung im Börsenverein, und dabei war aufgefallen, dass die Fachgruppe Verlagsvertreter der Verlierer der letzten Jahrzehnte war (BuchMarkt Mai 2015). Grund zu der Frage, ob und wie das Sortiment seine Einstellung zu den Sendboten der Verlage verändert hat. Der Rückgang in Zahlen überzeichnet die Tendenz Tatsächlich hat sich die Zahl der im Börsenverein gelisteten Vertreter seit 1993 mehr als gedrittelt. In dem heute betrachteten Zeitraum seit 2004 (mit 40 Vertretern) bis 2014 (22) verlor die Fachgruppe fast die Hälfte. Auch die Zahlen der Logistik-Umfrage des Zwischenbuchhandels bestätigen zumindest quantitativ den Bedeutungsrückgang der Reisenden. Die Bestellstruktur des Jahres 2003 zeigte noch einen Anteil von 36,6 Prozent für Reiseaufträge, der aber bis 2013 auf 20,2 Prozent geschrumpft war. Zieht man die Aussagen des Buchhandels zu Rate, so zeigt sich, dass dieser Bedeutungsverlust geringer ist, als es die nackten Zahlen vermuten lassen. Eher ist von einem Bedeutungswandel zu sprechen.
Boris Langendorf über die wirtschaftliche Entwicklung der Buch- und Medienbranche
Meinung im Sortiment ist seit vielen Jahren im Fluss Um dies zu belegen, eignet sich der Vergleich dreier Umfragen, die Langendorfs Dienst im Sortiment zur Vertreterfrage durchgeführt hat: im Juni 2004 ging es ganz generell darum, was den Buchhändler (noch) dazu bewog, mit den Vertretern Termine zu vereinbaren im August 2013 war die damals erkennbare Bündelungswelle seitens der Verlage Anlass für eine Nachfrage im August 2014 wurde wegen der in der Logistik-Umfrage dokumentierten Abwärtstendenz noch einmal nachgefasst. Die Ergebnisse sind wegen unterschiedlicher Antwortvorgaben nicht 1:1 vergleichbar, belegen aber dennoch sehr deutlich den angesprochenen Bedeutungswandel für die netten Leute aus den Verlagen.
Ist der Vertreter noch gefragt? LD-Umfrage im Sortiment August 2014 Ja, wenn er mich mit Blick von außen berät
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Ja, wenn er die Titel kennt, die ich brauche
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Ja, wenn er mich auf neue Ideen und Titel bringt
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Ja, Vertreter sind generell unverzichtbar
Erst jetzt hat sich die Beraterrolle durchgesetzt An Bedeutung gewonnen hat zweifellos die beratende Rolle der Verlagsbotschafter. In der Umfrage 2004, als die Verlage schon längst diesen Anspruch formulierten, erklärten nur fünf Prozent der Buchhandlungen, der Vertreter sei für sie tatsächlich so etwas wie ein Betriebsberater. Zehn Jahre später war dies mit Abstand das wichtigste Motiv zum Vertreterempfang (siehe die drei ersten Positionen in der Abbildung). Das Abgreifen besserer Rabatte und anderer materieller Vergünstigungen spielt dagegen in Zeiten der Jahreskonditionen kaum noch eine Rolle. 2004 war dies noch für 56 Prozent der Sortimenter ein Grund, den Vertreter zu empfangen.
Fazit: Die Vermittlerplattform Reise ist kleiner, ihre Wirkung aber konzentrierter geworden.
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Nein, so lange er nur die Vorschau abliest
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Nein, meine Anliegen kommen eh nicht im Verlag an
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Nein, denn zu viele sind zu schlecht vorbereitet
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Nein, wenn außer Kaffeetrinken nichts gewesen ist
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Service: Interessierte können sich unter www.langendorfs-dienst.de für die exklusive Ideenbank und den tagesaktuellen Newsletter anmelden.
Quelle: Langendorfs Dienst
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Das Thema Vertreter brennt nicht mehr ganz so Zunächst zeigen freilich auch die inhaltlichen Umfragen, dass das Thema im Sortiment offenbar an Relevanz verloren hat. Meldeten 2004 noch bis zu 57 Prozent der Befragten die Zustimmung zu einer der Antwortvorgaben an, so waren es 2013 noch bis zu 39 Prozent, und 2014 entfielen auf die meist bejahte Position nur noch 29 Prozent. Dennoch lassen die Antworten keine wachsende Ablehnung der Außendienstler erkennen, vielmehr eine differenzierte und sich weiter entwickelnde Wertschätzung. Rundheraus verschmäht werden deren Dienste in keiner der drei Umfragen von einem nennenswerten Anteil des Sortiments.
BuchMarkt Juni 2015
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Verlag C.H.BECK · 80791 München · beck.de E-Mail: bestellung@beck.de · Fax: 089/38189-402
Praxis | Die Besten
Bestseller Barsortiment Belletristik
Sachbuch
Kinder- und Jugendbuch
1 Rita Falk, Zwetschgendatschikomplott, dtv 2 Jussi Adler-Olsen, Verheißung – Der Grenzenlose, dtv 3 Dörte Hansen, Altes Land, Knaus 4 Jan Wagner, Regentonnenvariationen, Hanser 5 Amos Oz, Judas, Suhrkamp 6 Martin Suter, Montecristo, Diogenes 7 Viveca Sten, Tod in stiller Nacht, Kiepenheuer & Witsch 8 Martin Walker, Provokateure, Diogenes 9 Tess Gerritsen, Der Schneeleopard, Limes 1 0 Klaus Modick, Konzert ohne Dichter, Kiepenheuer & Witsch
1 Giulia Enders, Darm mit Charme, Ullstein 2 Thomas Gottschalk, Herbstblond, Heyne 3 Helmut Schmidt, Was ich noch sagen wollte, C.H. Beck 4 Peter Littger, The devil lies in the detail, Kiepenheuer & Witsch 5 Raif Badawi, 1000 Peitschenhiebe, Ullstein 6 Jürgen Todenhöfer, Inside IS – 10 Tage im ‚Islamischen Staat‘, C. Bertelsmann 7 Gabriele Krone-Schmalz, Russland verstehen, C.H. Beck 8 Michael Lüders, Wer den Wind sät, C.H. Beck 9 Ajahn Brahm, Der Elefant, der das Glück vergaß, Lotos 1 0 Thilo Bode, Die Freihandelslüge, DVA
1 Jennifer L. Armen trout, Opal – Schattenglanz, Carlsen 2 Raquel J Palacio, Wunder, dtv 3 Margit Auer, Nass und nasser, Carlsen 4 Sabbag/Kelly, Die kleine Hummel Bommel, arsEdition 5 Paul Maar, Der Galimat und ich, Oetinger 6 Ingo Siegner, Expedition auf dem Nil, cbj 7 Alice Pantermüller, Und täglich grüßt der Camembär, Arena 8 Cassandra Clare, City of Heavenly Fire, Arena 9 Moni Port, Was liegt am Strand und redet undeutlich?, Klett 1 0 Tanya Stewner, Liliane Susewind – Eine Eule steckt den Kopf nicht in den Sand, S. Fischer
Ermittelt von
Unser DVD-Tipp Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion
Dass Skandinavier nicht nur spannende Krimis hervorbringen, beweist eindrucksvoll die neue Familien-Dramaserie Blutsbande (Originaltitel: Tjockare än vatten) um drei Geschwister, die sich nach dem Suizid ihrer Mutter auf einer schwedischen Insel zusammenraufen müssen. Die Serie wird seit dem 9. April donnerstags um 20.15 Uhr auf arte ausgestrahlt und wurde mit drei Nominierungen für Schwedens wichtigsten Fernsehpreis, dem „Kristallen“ in den Kategorien „Beste Serie“, „Bester Hauptdarsteller“ (Joel Spira) und „Beste Hauptdarstellerin“ (Aliette Opheim) geadelt. Edel:Motion verlost zweimal die Serie Blutsbande. Einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Blutsbande“ an verlosung@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.
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Verlosung Der Einsendeschluss für beide Verlosungen ist der 06.07.2015.
Ebenfalls preisgekrönt: die belgische Krimiserie Clan – Den perfekten Mord gibt es nicht, in der vier Schwestern ihren widerlichen, nervtötenden Schwager (der Mann der fünften Schwester) aus dem Weg räumen wollen und sich dabei mehr als ungeschickt anstellen. Die bitterböse Serie wurde 2013 mit zwei flämischen Filmpreisen ausgezeichnet und wird bei uns seit Mitte Mai in fünf Doppelfolgen auf ZDFneo ausgestrahlt. Edel:Motion verlost zweimal die erste Staffel von Clan. Einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Clan“ an verlosung@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.
Bestseller nach Umsatz Belletristik 1 Thomas Gottschalk, Herbstblond, Heyne, Umsatz: 338,- EUR 2 Dörte Hansen, Altes Land, Knaus, Umsatz: 273,- EUR
3 Martin Walker, Provokateure, Diogenes, Umsatz: 236,- EUR 4 Rita Falk, Zwetschgendatschikomplott, dtv, Umsatz: 232,- EUR 5 Jussi Adler-Olsen, Verheißung – Der Grenzenlose, dtv, Umsatz: 179,- EUR Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz
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Bestenlisten Hörbücher
Businessbücher
Chantal Louis, Omas Glück, gel. v. G. Jahnke, tacheles!
1 Naomie Klein, Die Entscheidung, S. Fischer 2 Glenn Greenwald, Die globale Überwachung, Droemer 3 Axel Rachow und Johannes Sauer, Der Flipchart-Coach, managerSeminare 4 Thomas Piketty, Das Kapital im 21. Jahrhundert, C. H. Beck 5 Christoph Keese, Silicon Valley, Knaus
Mario Giordano, Tante Poldi und die sizilianischen Löwen, gel. v. P. Moog, Lübbe Audio Cornelia Funke, Reckless (3) – Das Goldene Garn, gel. v. R. Strecker, Oetinger Audio Mikael Engström, Ida, Paul und Frankensteins Katze, mit E. Juhnke, I. Richter u.a., DAV Shane Koyczan, Bis heute, gel. v. J. Greis, Silberfisch Rainbow Powell, Eleanor & Park, gel. v. J. Greis/F. Hartmann, Hörcompany Delphine Coulin, Samba für Frankreich, gel. v. S. Rotermund, Hörbuch Hamburg
Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den Download-Zahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Die Entscheidung
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Axel Hacke, Das kolumnistische Manifest, gel. v. A. Hacke, Kunstmann Erstellt von
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Unser Buch-Tipp Empfohlen von der BuchMarkt-Redaktion
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ei 450 Titeln kann man eigentlich nicht mehr von einem kleinen Verlag reden. Auf diese stolze Summe hat es der Berliner be.bra verlag in den vergangenen 20 Jahren gebracht. Die thematische Spanne ist groß: Sachbücher zur Kulturund Zeitgeschichte, Bücher über die Region Berlin-Brandenburg, aber auch Krimis und Klassiker der japanischen Literatur. Gegründet wurde der Verlag von Ulrich Hopp, der heute noch die Zügel in der Hand hält, als Regionalia-Verlag für den Raum Berlin-Brandenburg. Inzwischen aber ist er mit seinen Editionen
Ulrich Hopp, Ingrid Feix, Bücher auf den Punkt gebracht. 20 Jahre be.bra verlag, be.bra verlag
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bundesweit bekannt geworden; zahlreiche prominente Autoren haben daran sicher einen gewichtigen Anteil. Lässt man mit dem vorliegenden Band Bücher auf den Punkt gebracht die 20 Jahre Verlagsgeschichte noch einmal Revue passieren, scheint es ganz einfach, einen derartigen Erfolg wie be.bra am Markt zu haben: Keine überflüssigen Titel und eine ordentliche Ausstattung gehören zum Erfolgsgeheimnis … Einfach dürfte es trotzdem nicht gewesen sein – aber man darf gewiss sein: Auch in den nächsten 20 Jahren wird es bei be.bra keinen Abstrich an diesen Maximen geben.
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Bequem online einkaufen und trotzdem die eigene Region stärken, das ist bei vielen Käufern ein zentrales Thema. Genau dafür haben wir „genialokal.de“, einen gemeinsamen Onlineshop, geschaffen. Kunden können aus mehr als 500 Buchhandlungen diejenige wählen, bei der sie ihr Buch abholen möchten.
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Praxis | Verkaufsargumente
All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko
Gianrico Carofiglio, Am Abgrund aller Dinge, Goldmann Eine Zeitungsnotiz, zufällig gelesen, treibt den IchErzähler zurück in seine Heimatstadt Bari, Apulien, und rührt seine Jugend wieder auf, die ihn beinahe in die Terrorszene getrieben hätte. Die Krimis von Carofiglio, dem Bareser Anwalt, handeln alle von einem Bareser Anwalt namens Guido Guerreri und falten immer einen verzwickten, für unsere Zeit relevanten Fall auf, der mit seinem Privatleben aufs Beste verschränkt und auch in einem angenehmen Stil geschrieben ist: intelligent und unpreziös. So kommt auch dieser Roman daher, der mit der Person die ganze Gesellschaft und ihre Ära beleuchtet und trotz seiner unspektakulären Machart einen Sog wie ein Krimi hat. Der Pageturner wirkt sehr authentisch (das verfemte Wort trifft hier zu), denn die Entwicklung des unheldischen Helden fängt die Entzauberung jugendlicher Allmachtsphantasien realistisch ein und zeigt ohne Schmu die Liebe als Sehnsucht und Erlösung. (288 S., 19,99 Euro)
Lukas Hartmann, Auf beiden Seiten, Diogenes Ellen Pomikalko Kritikerin
serlichen japanischen Gartenmeister, der sie in das Geheimnis des Gartenbaus einweist, die Untaten seiner Landsleute nicht an, arbeitet bei ihm und liebt ihn. Die Geschichte ist dem Gefühlskitsch oft ziemlich nahe, kompensiert das aber durch die politische Grundierung: Man erfährt das asiatische Trauma und bekommt eine Ahnung vom Wesen jener Gesellschaften, z. B. durch eine Episode über die Kamikazepiloten. Auch wenn die Frau im Mittelpunkt eigentlich männliche Verhaltensweisen zeigt, hat der Autor ihr die Wahrheitssuche auferlegt, bei der sie alles Verdrängte und Verleugnete zur Sprache, aber auch die Kunst ins Spiel bringt. Ein fernöstlicher GesellschaftsLiebes-Kriminal-Roman. (462 S., 19,99 Euro)
Thomas Urban, Katyn 1940, C. H. Beck Tan Twan Eng, Der Garten der Abendnebel, Droemer Nach allen Regeln moderner Romankunst, die Zeitebenen verschränkend, aufgebaut, bringt der Roman in der Gegenwart der Heldin nach und nach ihre Jugendzeit während der japanischen Gewaltherrschaft in den dreißiger Jahren und ihre Erlebnisse nach dem Krieg in ihrer Heimat Malaya (heute Malaysia) unter. Die Gräueltaten der Japaner in ganz Asien werden an diesem persönlichen Beispiel anschaulich, aber ebenso die der später im Land operierenden Kommunisten – Gewalt in Hochpotenz. Die junge Frau tut das einzig Wahre: Sie lastet dem ehemals kai-
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Diese gewissenhafte und verständliche Aufarbeitung bringt lange Verdrängtes ans Licht. Wir können mitverfolgen, wie die Ereignisse vertuscht wurden, wenn ein Untersucher Stalin bewundert hat oder eine Kommission die Wahrheit politisch nicht für opportun hielt. Noch immer sind Akten unter Verschluss. Warum wohl? Der Massenmord an polnischen Offizieren in Katyn und weiteren verscharrten Polen hat zu Lügen und Verschwörungstheorien geführt, die bange machen: Jeder kann historische Tatsachen verdrehen. Die kompetente Untersuchung habe ich mit großem Interesse gelesen. (250 S., 14,95 Euro)
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Dieser vom Journalisten Mario und von Karina, der besten Freundin seiner Frau, autobiografisch berichteten Geschichte ist Hartmanns Stil absoluter Genauigkeit sehr angemessen. Sie beschreibt das Lebensgefühl von Jugendlichen in der Schweiz und der DDR zur Wendezeit, was einige subtile Parallelen zulässt. Hier die autoritären Väter, dort die allgegenwärtige Stasi – die Kinder müssen mit Geheimnissen in ihrer Familie fertig werden, die sie zutiefst abstoßen. Sie können sich von einst verehrten Personen nicht leicht lösen, deren Vergangenheit ihre Gegenwart immer noch überschattet. Die Lebensläufe fesseln, weil keiner gradlinig ist und man sich fragt, ob es Selbstbestimmung eigentlich gibt. Ein auf sehr reelle Art interessanter Gegenwartsroman. (331 S., 23,90 Euro)
Martin Windrow, Die Eule, die gern aus dem Wasserhahn trank, Hanser Selten ein so substanzielles Buch gelesen. „Mein Leben mit Mumble“ erzählt, wie der Londoner Militärhistoriker an einen jungen weiblichen Waldkauz kam und 15 Jahre lang mit ihr als Haustier lebte. Nicht nur schreibt er wunderbar geistreich und selbstironisch, er hat sich auch über Eulenvögel schlau gemacht und fügt den eigenen Beobachtungen Forschungsergebnisse zu. Mensch und Wildtier halten es miteinander aus; wir erleben das Bemühen eines sensiblen Mannes, sich ins Wesen eines ganz anders gearteten Geschöpfs einzufühlen und dessen Bedürfnissen gerecht zu werden. Es ist berührend, die Unterschiede der Lebensweise von Eulen in der Natur und im Haus so genau zu erfahren. Denn wie Mumbles Art haben auch wir mal wild
gelebt und sind zivilisiert doch besser dran. Verlust der Freiheit kontra Sicherheit und lange Lebensdauer. Es sei denn, jemand passt das nicht … Es ist schon eine sehr gehaltvolle Geschichte. (315 S., 19,90 Euro)
Rachel Kushner, Flammenwerfer, Rowohlt Im Kampf um die klassenlose Gesellschaft in Amerika und Italien in den Sechzigern ist die junge Ich-Erzählerin Reno eher Altersgenossin als Anführerin. Aber die ganz Reichen mag sie menschlich nicht, und die Kunstszene in New York mit ihrem eitlen Anspruch auf Größe spricht für sich selbst. Der Roman besticht vor allem durch seine Ausdruckskraft. Wie sich das Mädchen durch diese Welten bewegt, schildert die Autorin sprachlich fulminant, intellektuell anspruchsvoll und erzählerisch leicht zugleich, zumal sie noch jede Menge Weltkrieg und Politik sowie Motor- und Skirennsport mit hineinmischt. Das ist Spiegelbild und geistige Vertiefung in einem Abwasch, die Begabung, das Leben in Worte zu fassen + Menschen zu charakterisieren. Ein Leseabenteuer, weil das Leben abenteuerlich ist. (555 S., 22,95 Euro)
Vater-Verhältnis überprüfen. Das ist eine von Melancholie umschattete Familiengeschichte, denn viele Verwandte sind umgekommen, ihr jüdischer Name wurde verändert. Trotzdem quillt aus dem Roadmovie die Normalität der friedlichen Gegenwart, auch in Polen mit seiner pogrombehafteten Vergangenheit. (236 S., 19,99 Euro)
Malcolm Mackay, Der Killer hat das letzte Wort, S. Fischer Dass die Hauptsache bei jeder Zusammenarbeit Vertrauen ist, wird in diesem ausgezeichneten Thriller klar. Er spielt nur in der Verbrecherszene. Zunächst wäre das ein Grund für mich gewesen, ihn nicht zu lesen. Aber die Machart hat mich neben der Spannung bei der Stange gehalten. Denn weil er die Dinge ausschließlich aus der Sicht seiner Personen schildert, kommt man ganz anders an das Unterweltmilieu heran. Wer sich für den illegalen Weg entschieden hat, aus welchem Grund auch immer, muss in gewissen Fällen mit unüblichen Konsequenzen rechnen. Das dekliniert die Geschichte geradezu vorbildlich durch, mit einem tollen Ende. Ich bin schon süchtig nach der Fortsetzung und werde nach diesem zweiten Teil der „GlasgowTrilogie“ den ersten nachholen. Wieder ein begabter Ire! (370 S., 9,90 Euro)
Danny Wattin, Der Schatz des Herrn Isakowitz, Eichborn Die Überlebenden haben möglichst nichts erzählt. So ergeht es auch dem jungen Vater Danny, der mit seinem eigenen Vater und dem kleinen Sohn Leo nach Polen fährt, um den vergrabenen Schatz seines Großvaters zu suchen, der dort ein Herrengeschäft führte. Ohne viel Hintergrundwissen graben sie in dem früher deutschsprachigen Ort mit Hilfe polnischer Ortskundiger wenn auch keinen Goldschatz, so doch einen Gutteil ihrer Wurzeln aus. Wie einige Mitglieder der Familie nach Schweden kamen, kann Danny nun rekonstruieren und auf der Fahrt auch sein schwieriges
PressePerspektive
Lizzie Doron, Who the Fuck Is Kafka, dtv So festgefahren der Nahostkonflikt ist, so hoffnungslos bleibt dieser „Roman“. Eine Jüdin und ein Palästinenser lernen sich auf einem Friedenskongress in Rom kennen und beschließen, den stagnierenden Friedensprozess zuhause anzukurbeln. Aber Nadim aus Ostjerusalem hat ganz andere Vorstellungen als Lizzie aus Tel Aviv. Abgesehen davon, dass Privatpersonen eh machtlos sind, haben ja auch beide Angst. Es wird nix. Warum, erfährt man allerdings ziemlich hautnah. (256 S., 14,90 Euro)
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Gesamtverzinsung in 2015
4,6 % Mehr Rente für Medienberufe
Special | Krimi, Thriller, Fantasy
Inhalt Neuerscheinungen: Die wichtigsten Spannungsnovitäten im Überblick | 82 Sortiment: Das Krimi-Café Jussi in Hamburg | 90 Programme: Die Markteintritte neuer Verlags-Imprints im Fantasyund Science-Fiction-Bereich | 94 Interview: Blogger Christian Handel über die Entwicklungen der Fantasy-Literatur | 98
Editorial
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ie auf den folgenden Seiten vorgestellten Neuerscheinungen versprechen einen spannenden Herbst! Neben neuen Titeln bekannter Krimi-Größen gibt es eine Vielzahl an interessanten Neuentdeckungen zu machen. Das gilt auch für den Fantasy- und den SciFi-Bereich: Weil sich hier thematisch und stilistisch wieder einiges tut, starten gleich mehrere Verlage neue Reihen und Imprints. Noch mehr neue Impulse wünscht sich der Blogger Christian Handel im Interview. Er beweist Kenntnis der Szene, und ruft alle Beteiligten zu „mehr Mut“ auf. In diesem Sinne,
Jörn Meyer
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Lesereise
Suburra unterwegs
Giancarlo De Cataldo und Carlo Bonini: Berichte aus der Unterwelt
Folio. Die prominenten Autoren Giancarlo
De Cataldo und Carlo Bonini stellten ihren aktuellen Rom-Thriller Suburra in Wien (Hauptbücherei), Salzburg (Literaturhaus) und im Rahmen des Krimifestivals München bei Sky Deutschland vor. Suburra spielt in der römischen Unterwelt; es geht um den größten Betrugs- und Korruptionsskandals der letzten Jahre. Als Richter (De Cataldo) und Investigativ-Journalist bei der führenBuchMarkt Juni 2015
den Tageszeitung Italiens (Bonini) sind die Autoren aufs Genaueste mit der Realität und den Machenschaften vertraut. Die beschriebene Verschränkung von Politik, römischer Mafia, Korruption und Kriminalität stimmen bis ins Detail. Der Thriller, der soeben im Folio Verlag in der Übersetzung von Karin Fleischanderl erschienen ist, hat enormes Medienecho erlangt und ging nach einem Monat in die zweite Auflage.
Krimi, Thriller, Fantasy | Special
Emons-Interview
Neue Räume, neue (Sehnsuchts-)Orte
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Verleger Hejo Emons freut sich über die neuen Räumlichkeiten seines Verlags: „Vielleicht kriegen wir hier ja die eine oder andere Erleuchtung, die wir bisher nicht hatten.“
Herr Emons, der Verlag hat den Kölner Dom nun fest im Blick, oder?
Richtig, im April ist der Verlag umgezogen und befindet sich nun am zentralen Platz in Köln, dem Neumarkt. Wir sind also mitten im Leben angekommen, auf ein paar mehr Quadratmetern, im vierten Stock der Cäcilienstraße 48. Hier scheint die Sonne rein, was in unserem alten Souterrain eher selten der Fall war. Vielleicht kriegen wir hier ja die eine oder andere Erleuchtung, die wir bisher nicht hatten. Welche sind Ihre Spitzentitel?
Mittlerweile erscheinen bei Emons nicht nur Krimis, die im deutschsprachigen Raum spielen?
Sie setzen nicht nur auf altbekannte Autoren, die schon lange bei Ihnen veröffentlichen, sondern gleichermaßen auf Debütautoren?
Wir bemühen uns den Kriminachwuchs zu fördern. Daher haben wir zum wiederholten Male mit einer großen regionalen Tageszeitung einen Krimiwettbewerb veranstaltet. Anfang Juli wird mit Hilfe einer Jury aus fünfunddreißig Einsendungen der Gewinner ermittelt. Auf dem Wiesbadener Krimiherbst wird der Krimi dann vorgestellt.
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Drei Titel erscheinen mir herausragend: Dem jungen Autor Patrick Brosi, geboren 1987, gelingt mit ‚Der Blogger‘ ein großer Wurf. Ein sehr mitreißender Pageturner, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Außerdem veröffentlichen wir den zweiten Kriminalroman der Erfolgsautorin Antonia Michaelis: ‚Im Auge des Leuchtturms‘. Unser dritter Spitzentitel ist der historische Thriller ‚Das Labyrinth am Ende der Welt‘, dritter Teil des Weltbestsellers von Marcello Simoni. Der Autor wird als der Dan Brown Italiens gefeiert, sein Erstling war das Lieblingsbuch der italienischen Buchhändler. Simoni hat sich hier zu einem kleinen Bestsellerautor entwickelt.
Richtig, der Verlag wird im Herbst zudem die Reihe emons: Sehnsuchtsorte ausbauen. Hier spielt sich das kriminelle Geschehen an Orten ab, die beim Leser trotz Spannung & Crime das pure Fernweh wecken: Ob Provence, Fuerteventura, Gardasee, Südengland, Haute-Languedoc, Nizza oder Rom – hier wird gemordet, wo andere Urlaub machen!
Das Verlagsprogramm vergrößert sich also stetig, wie entwickelt sich bei Ihnen der Veranstaltungsbereich?
Auch die Anzahl an Lesungen hat deutlich zugenommen. Mittlerweile finden im Jahr rund 900 Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art statt, von Krimi-Dinnern zu musikalischen Lesungen, Lesungen in der Kanalisation, auf Berggipfeln, in Straßenbahnen oder Beerdigungsinstituten. Die Örtlichkeiten sind oft schaurig-schön.
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Die Fragen stellte Jörn Meyer
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Special | Krimi, Thriller, Fantasy
Jubiläumsprogramm
80 Jahre Atrium: Mehr als Erich Kästner Tim Jung, AtriumVerlagsleiter: „Hinter jedem unserer Bücher steht eine besondere Idee, die es auch visuell zu vermitteln gilt.“
Atrium. Der Krimi-Markt ist hart umkämpft
die Krimi-Sparte, die seit 2009 kontinuund kein Ponyhof. Wie ein kleiner Tra- ierlich ausgebaut wurde. Zuerst mit der ditionsverlag mit Verve und aufregenden, „Jack Taylor“-Reihe des irischen Autors modernen Büchern nicht nur nachhaltig Ken Bruen, kongenial übersetzt von Harerfolgreich auf den sich oft überschlagen- ry Rowohlt: ein bibliophiler Polizist, der den Wellen des aktuellen Krimi-Hypes säuft, sich prügelt und am Ende rausfliegt, surfen, sondern mit anspruchsvoller und nur um als Privatdetektiv weiter zu maungewöhnlicher Kriminalliteratur auch chen. Eine Figur ganz nach Rowohlts Gegroßen Mitbewerbern die innovative Nase schmack, die auch als ZDF-Verfilmung zeigen kann, beweist der Atrium Verlag. erfolgreich war und jetzt einer zweiten In der Branche bekannt vor allem auch Staffel entgegen sieht. als der Erich Kästner-Verlag, bei dem bis Ebenfalls aus Irland Sam Millar, von heute die Weltrechte am Werk des streit- dem nicht nur die „Karl Kane“-Reihe bei bar-zeitlosen Autors liegen. Und das seit Atrium vorliegt, sondern jetzt auch der 1935, als „Emil und die drei Zwillinge“ Lebensbericht „True Crime“, in dem der (die Fortsetzung von „Emil und die De- ehemalige IRA-Kämpfer die wahre Getektive“) als erstes Buch von Kästner im schichte eines der größten Raubüberfalle damals gerade neu gegründeten Atrium aller Zeiten erzählt. „Unsere Autoren wolVerlag erschien. len ihre Leserschaft nicht nur fesseln. Sie „Neben der Pflege unseres großen bringen mit ihren Büchern immer auch Hausautors ist es mir wichtig, ein auch etwas über die Natur des Menschen und und gerade im Sinne Kästners modernes, die Welt, in der wir leben, in Erfahrung“, lebendiges und aufregendes Programm betont Tim Jung und zitiert als Motto für zu gestalten, das im Hier und Jetzt veran- die Auswahl der Atrium-Krimis gern den kert ist“, sagt Verlagsleiter Tim Jung und Regisseur Dominik Graf, der da feststellmeint damit neben dem humoristischem te: „Ein Thriller ist die beste WelterkläFach und der Graphic Novel vor allem rungsmaschine.“ 78
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Das beweist auch Anna Grue, die in Dänemark so berühmt wie Jussi Adler Olsen ist und mit ihm nicht nur Verlag und Lektor teilt, sondern auch die Fähigkeit, in ihren raffiniert und zugleich überzeugend konstruierten Krimis die Grenzbereiche des Menschlich-Allzumenschlichen auszuleuchten. Seinen bisher größten KrimiErfolg feierte der Verlag jedoch mit Mark Billingham, der lange im GoldmannTaschenbuch beheimatet war, bis er im Herbst 2014 bei Atrium im Hardcover erschien und mit dem Psychothriller „Die Lügen der anderen“ auf Anhieb zum Bestseller wurde. Dieses Jahr könnte dem Verlag ähnliches mit der schwedischen Ausnahme- und Bestsellerautorin Jenny Rogneby gelingen. Sie stand mit ihrer Band schon mit Michael Jackson auf der Bühne und arbeitete im Hauptberuf als Ermittlerin bei der Stockholmer Polizei. So facettenreich wie die Autorin ist denn auch ihre Protagonistin Leona Lindberg. Mit dem ersten Fall ihrer Trilogie „Leona – Die Würfel sind gefallen“ wird Jenny Rogneby im kommenden Herbst auf allen wichtigen Krimifestivals zu erleben sein. Krimis, wie es sie (zu) selten zu lesen gibt, in einer Ausstattung, die bei aller Massenkompatibilität Ästhetik ganz groß schreibt. Auch darauf legen Tim Jung und sein Verlagsteam größten Wert: „Es ist uns wichtig, dass unsere Bücher ansprechend ausgestattet sind, wobei für mich nicht die Anzahl von Lesebändchen entscheidend ist, sondern ein optisch zeitgemäß-auffälliger und identitätsstiftender Gesamteindruck. Hinter jedem unserer Bücher steht eine besondere Idee, die es auch visuell zu vermitteln gilt.“ Damit es bei Atrium auch über das Jubiläumsjahr hinaus spannend bleibt, geht im Frühjahr 2016 u. a. eine neue Krimireihe an den Start, die in 16 Ländern erscheinen wird und unter deutschen Verlagen heiß umkämpft war. Den Titel hält Tim Jung noch geheim, verrät aber schon mal, wie er an die Reihe gekommen ist: „Obwohl andere Verlage mehr Geld geboten hatten, bekam Atrium am Ende den Zuschlag. Die Autorin sagte ihrer Agentin, dass sie sich von uns einfach am besten verstanden fühlt. Da hat man dann beides: eine große Verpflichtung und einen ganz besonderen Glücksmoment.“ Jürgen Christen
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TÖDLICHE LUST IM ROTLICHTMILIEU Die Pariser Hure Louise kann es kaum erwarten, das Rotlicht leben hinter sich zu lassen. Doch ihre Zukunftspläne drohen zu scheitern, als sie ins Visier von Marcel gerät, der die Ermittlun gen in achtzehn Fällen vermisster Männer der ehrenwerten Pa riser Gesellschaft leitet. Denn er ist davon überzeugt, dass Lou ise hinter dem Verschwinden der Männer steckt, und macht ihr das Leben zur Hölle . . .
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Die Polizisten Andreotti und Lefevre haben nicht viel gemein sam. Nur das Kopfgeld, das der Pate von Paris auf sie ausgesetzt hat, und die Versetzung nach Korsika, die ihren Hals retten soll. Auf der »Insel der Schönheit« wartet jedoch bereits die nächs te Blutrache. Schon bald stehen die ungleichen Sonderermittler im Kreuzfeuer zweier verfeindeter Clans. Doch hinter den bizar ren Morden dieser Vendetta steckt mehr, als es den Anschein hat – und ein Trio Psychopathen ist bereits unterwegs, um sich das Kopfgeld zu verdienen.
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TATORT: AMSTERDAM! Grausame Morde an erfolgreichen Frauen erschüttern das Vene dig des Nordens. Die farbenhörende Klavierlehrerin und Hobby kriminologin Maxi Mikulicz mischt sich in die Ermittlungen von Hoofdinspecteur Cornelius Bontekoe ein und folgt einer heißen Spur ins Amsterdamer Callboymilieu. Dort erwartet sie allerdings kein erotisches, sondern ein lebensgefährliches Abenteuer . ..
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Neapel 1229. Die unbarmherzige Sekte der Luzi ferianer überzieht Italien mit Tod, Zerstörung und Gewalt. Reliquienhändler Ignazio da Toledo ge rät unschuldig in den Verdacht, in die Taten ver wickelt zu sein. Um sich gegen die Anschuldi gungen des Inquisitors Konrad von Marburg zu wehren, begibt er sich auf eine gefährliche Rei se, die ihn nach Sizilien und an den Hof Fried richs II. führt. Welches Geheimnis hüten die Lu ziferianer, das so kostbar ist, dass es das Opfer so vieler Leben wert ist?
DER NEUE ROMAN VON BESTSELLER-AUTORIN ANTONIA MICHAELIS Nada Schwarz ist jung und erfolgreich. Sie hat keine Zeit, nett zu sein, keine Zeit für Freunde – und keine Zeit, sich zu erinnern. Als sie eine mys teriöse Postkarte mit einem Leuchtturmmotiv er hält, macht sie sich auf den Weg zu der winzigen Insel, die auf der Karte zu sehen ist. Und stellt fest, dass sie schon einmal hier gewesen sein muss. Was ist damals geschehen? Als sie der rät selhafte Hilferuf eines Kindes erreicht, beginnen Traum und Realität zu verschwimmen . . .
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Ersc ni 2015 17. Jun Sie schonllt? e te
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Jean-Luc Bannalec Bretonischer Stolz Kommissar Dupins vierter Fall 384 Seiten Klappenbroschur € (D) 14,99 € (A) 15,50 Warengruppe 1-121 ISBN 978-3-462-04813-1 Verfügbar auch als Book
Am malerischen Belon, zwischen Klippen, Zauberwäldern und Atlantik, dort, wo die weltweit berühmtesten Austern gezüchtet werden, wird eine Leiche entdeckt ... Bretonische Delikatessen, Druiden und ein aufreibender Fall – der neueste Band der erfolgreichen Krimireihe von Jean-Luc Bannalec. Bitte bestellen Sie bei unseren Vertretern oder direkt bei unserer Auslieferung. Fax: 040/84000855 www.kiwi-verlag.de
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Inhaberin Bianca Jarske: „Man muss machen, was man gerne macht. Dann wird es auch klappen!“
Zwischen Smörrebrö und Adler-Olsen Bis 2013 gab es in ganz Hamburg keine Krimi-Buchhandlung. Bianca Jarske hat mit „Jussi – Mein skandinavisches-Krimi-Buch-Café“ auf ihre eigene Art Abhilfe geschaffen und in einem Souterrain ein Paradies für Skandinavien- und Krimi-Fans eröffnet Sortiment
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uf die Frage nach ihrem Erfolgskonzept gibt Bianca Jarske die denkbar einfachste Antwort: „Man muss das machen, was man gerne macht. Dann wird es auch klappen!“ Man könnte das für naiv halten, doch merkt man im Gespräch mit der gebürtigen Bielefelderin und Wahl-Hamburgerin schnell, dass neben der gesunden Portion Naivität, die man für die größeren Wagnisse des Lebens braucht, ganz viel Fachwissen und strategisches Denken vorhanden ist. Jarske ist Quereinsteigerin, studierte BWL und schaffte den Karriereeinstieg im Bertelsmann-Konzern. Dort baute 90
sie unter anderem Start-Ups mit auf, das Thema „Neugründungen“ hat sie folglich früh begleitet, wenn auch die Buchhandelsbranche damals noch kein Thema war. Begeisterte Leserin jedoch war Jarske immer, daneben galt und gilt ihre Leidenschaft der Kultur und den Menschen Skandinaviens. Die Beschäftigung mit den Krimis um Kommissare wie Wallander und seinen Hund Jussi war immer mehr als ein wunderbarerAusgleich zur stressigen Tätigkeit im Beruf. Stressig war diese Tätigkeit irgendwann auch deshalb, weil Jarske merkte, dass sie zur angestellten Führungskraft nur bedingt taugte. „Menschenführung in größerem Stil muss man können“, weiß sie, „und mir lag das nur begrenzt.“ Das sind die Situationen, in deBuchMarkt Juni 2015
nen man über gravierende Veränderungen im Leben ins Grübeln kommt. Grübeln allerdings ist so gar nicht Bianca Jarskes Stil. So stand der Entschluss verhältnismäßig schnell fest: Eine eigene Buchhandlung sollte es sein, sie kannte die Tätigkeit aus kleineren Nebenjobs während des Studiums, und irgendwann musste sich auch der Wunsch nach einem eigenen Laden im Hinterkopf festgesetzt haben, der sich nun zu konkretisieren begann. Über „ihre“ Nische musste die passionierte Krimileserin nicht lange nachdenken, und auch die Frage nach dem idealen Standort beantwortete sich letztlich fast von alleine. Hamburg zählte schon immer zu den Lieblingsstädten der Ostwestfalin, ist darüber hinaus eine gute Ausgangsbasis
Krimi, Thriller, Fantasy | Special
3. Auflage
JAMES LEE
BURKE Sturm Ein Dave-Robicheaux-Krimi
KRIMI bei Pendragon
über New Orleans
Krimi-Café: Zwei kleine Tische und eine gemütliche Eckbank laden zum Verweilen ein
für Reisen nach Skandinavien und, welch Zufall: Es gab in der ganzen großen Stadt keine einzige Krimibuchhandlung! Gerade Letzteres muss Bianca Jarske wie ein Zeichen vorgekommen sein. Hier, und nur hier, konnte sich ihr Traum materialisieren. Jarske begann zu überlegen, klapperte andere Buchhandlungen auf der Suche nach Ideen ab, besuchte Seminare der eBuch, bis sich irgendwann das Konzept des KrimiCafés herauszukristallisieren begann. „Gastronomie dazuzunehmen war schnell klar“, so die umtriebige Buchhändlerin, „die Gewinnspannen sind höher als im Buchhandel, die Branchen passen zueinander, somit war die Kombination schnell klar.“ Ebenso klar fiel die Entscheidung aus, nicht einfach nur „Krimi zu machen“, sondern sich innerhalb der Nische noch einmal zu spezialisieren. Skandinavien-Fan Jarske war und ist natürlich auch eine begeisterte Leserin von Skandinavien-Krimis. Und da diese Sparte innerhalb des Genres eine enorme Wachstumszeit hinter sich hatte und heute einen erheblichen Teil der Krimi-Novitäten ausmacht, entschied sie sich dafür, ein skandinavisches Krimi-Café zu eröffnen. Wer beim Namen
KrimiZEIT Bestenliste
des Ladens spontan an den dänischen Bestseller-Autor Jussi Adler-Olsen denkt, liegt übrigens falsch. Aber passionierte Schwedenkrimi-Leser werden ohnehin schnell auf den wahren Hintergrund kommen. Einer von Jarskes Lieblingsautoren war von Beginn an Henning Mankell, der zudem als Begründer des Schweden-Krimis gilt. Dessen berühmteste Figur, Kom-
»Gastronomie dazuzunehmen war schnell klar: die Gewinnspannen sind höher als im Buchhandel, die Branchen passen zueinander, somit war die Kombination schnell klar.«
1 Hurrikan Katrina zeigt, wie dünn die Decke der Zivilisation ist und was zum Vorschein kommt, wenn diese aufbricht. Meisterlich erzählt von James Lee Burke. James Lee Burke Sturm über New Orleans Deutsche Erstausgabe (THE TIN ROOF BLOWDOWN) Übersetzt von Georg Schmidt
missar Wallander, nennt einen Hund sein eigen: Jussi. Nach reiflicher Überlegung entschloss Jarske sich, die Buchhandlung nach dem Ermittler-Hund zu benennen. Die Assoziation zu Adler-Olsen ist gleichwohl natürlich erlaubt.
BuchMarkt Juni 2015
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496 Seiten | 978-3-86532-450-4 Klappenbroschur | Euro 17,99
www.pendragon.de
Special | Krimi, Thriller, Fantasy
Skandinavien-Krimis: Das Sortiment wird in schlichten, selbst entworfenen Möbeln präsentiert
Seit September 2013 nun schmeißt die engagierte Buchhändlerin den Laden mit dem etwas sperrigen, aber eben auch auffälligen Namen „Jussi - Mein skandinavisches Krimi-Buch-Café“ weitgehend alleine. Und wenn sie in Urlaub fahren möchte? „Dann ist der Laden zu, ganz klar, für eine gewisse Zeit geht das schon mal, und die Kunden akzeptieren das auch. Wenn ich wieder da bin, sind sie auch wieder da.“ Genauswenig ist es ein Problem, dass die Buchhandlung am Montag generell geschlossen bleibt. „Der Montag ist mein Sonntag“, so Bianca Jarske, „da ich ja am Sonntag öffne, wo ich zwar keine Bücher verkaufen darf, das Café aber gut frequentiert wird.“ Überhaupt, die Kunden: Jussis Krimi-Café liegt in Eppendorf, einem gutbürgerlichen Hamburger Stadtteil mit entsprechend hoher Kaufkraft. Fast ein Wunder, dass es rundherum zwar gefühlt alle zehn Meter einen Friseur, aber noch keine Buchhandlung gab. So konnte Jarske sich schnell eine treue Stammkundschaft aufbauen, die regelmäßig ihren Krimibedarf bei „Jussi“ decken und nebenbei auch mit anderen Büchern für Umsatz sorgt, die Bianca Jarske na92
türlich gerne beschafft. Nachdem sie die eBuch-Seminare belegt hatte, ist sie auch Anabel-Mitglied geworden, und hält große Stücke auf diesen Verbund. In Eppendorf selbst sei sie eher Exotin, sagt Jarske, hier dominiere „High Class“, aber vielleicht ist gerade das eine Art sympathisches Alleinstellungsmerkmal, das die Leute in den Laden zieht. Für die Buchhändlerin zählt jedenfalls vor allem das menschliche Argument, was man sehr schön merkt, als während des Interviews für diesen Artikel eine Frau mit Hund und
Kind den Laden betritt. Die Damen halten einen kleinen Schnack, wie man in Hamburg sagt, das Kind stöbert, bevor es dann doch lieber zum Spielplatz möchte. Wohlgemerkt: Am Montag, wo eigentlich geschlossen ist, die Kunden jedoch trotzdem kurz reinschauen, wenn sie Bianca Jarske im Laden werkeln sehen. Der Laden selbst, im Souterrain gelegen, ist mit seinen ca. 60 qm Verkaufsfläche, die sich auf drei Räume verteilen, kuschlig und eng. Im Eingangsbereich dominiert der große Tresen, hinter dem auch das
Skandinavien-Krimi-Empfehlungen von Bianca Jarske:
Jörn Lier-Horst, Jagdhunde (grafit)
BuchMarkt Juni 2015
Jesper Stein, Weißglut (KiWi)
Steffen Jacobsen, Trophäe (Heyne)
10 KrimiHighlights aus aller Welt
Krimi, Thriller, Fantasy | Special
Island • USA • Kenia Chile • Saudi-Arabien Australien • Russland England • Japan • Italien
Hingucker: Die Lichtschächte des Souterrains werden als Sitzecke und Schaufenster genutzt
gastronomische Angebot präsentiert wird. Zwei kleine Tische und eine gemütliche Eckbank laden zum Verweilen ein, im Sommer wird um eine kleine Terrasse vor dem Haus erweitert, was zusätzliche Menschen auf den Laden aufmerksam macht. Mal eben so, erzählt Bianca Jarske, macht man das mit der Gastronomie allerdings auch nicht. Schulungen waren nötig, etwa in Sachen Gaststättenhygiene, sie musste sich um eine Konzession zum Alkoholausschank kümmern und stellte generell fest, dass Buchhandel und Gastro zwar zueinander passen, von den Branchengepflogenheit her allerdings so gar nichts gemein haben. Das jedoch ficht die Buchhändlerin nicht an. Sie findet’s „gleichzeitig schwierig und interessant.“ Das Sortiment, welches in den schlichten, selbst entworfenen und gebauten Möbeln präsentiert wird, ist naturgemäß von Skandinavien-Krimis dominiert, daneben gibt es aber auch eine kleine, persönlich orientierte Auswahl internationaler Krimis sowie seit einiger Zeit, weil die Nachfrage da war, ein Angebot an Hamburg-Krimis. Dazu skandinavische Literatur außerhalb des Krimi-Genres, auch Kinderbücher und Reiseliteratur sowie, passend zum Gas-
trobereich, ein ausgesuchtes Sortiment an veganen Kochbüchern. Passend dazu gibt es seit Kurzem auch einen regelmäßig stattfindenden veganen Stammtisch. Überhaupt sind Veranstaltungen ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes. Mindestens ein Mal im Monat gibt es eine klassische Lesung, Sonntag abends ist in der Regel Tatort-Zeit. Man trifft sich im Jussi Krimi-Café, um gemeinsam die neue Folge zu schauen und dabei ein Bierchen zu trinken und zu klönen. Für viele Eppendorfer ist das mittlerweile ein fester Termin im Wochenkalender. Natürlich wachsen auch für Bianca Jarske die Bäume nicht in den Himmel. Doch Schwierigkeiten sind für sie einfach nur ein Grund, diese zu überwinden. „Bei Buchhändlerkollegen“, so erzählt sie, „habe ich am Anfang schon starke Zurückhaltung mir gegenüber als branchenfremder Quereinsteigerin gespürt.“ Doch solche Dinge ändern sich mit der Zeit, mittlerweile ist auch hier mehr Achtung eingekehrt. Bianca Jarske macht halt das, was sie gerne macht. Endlich. Das merkt man, und es tut der Atmosphäre bei Jussi gut.
BuchMarkt Juni 2015
Carsten Tergast
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10 Hörbücher auf 55 CDs ISBN 978-3-86804-415-7 UVP 129,00 EUR auch einzeln erhältlich B Bestellen estellen S Sie ie hi hier er o oder der b bei ei IIhrem hrem V Vertreter: ertreter: Sophia Mähringer • maehringer@audiomedia.de Tel.: 089-17 11 92 39-53 • Fax: 089-17 11 92 39-3
Special | Krimi, Thriller, Fantasy
Fantastische Reihen Mit neuen Markteintritten senden die Fantasy-Verlage deutliche Signale in Richtung Handel, Leser und Autoren. Wir erklären, wer was plant – und wie es mit den neuen Programmen weitergeht Programme
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s war in den 1960er und 1970er Jahren, als die heldenwimmelnden Zauberwelten der Fantasy die düster und literarisch hochwertig gewordene Science Fiction aus dem Markt zu drängen begann. Aber wie die SF blieb auch die Fantasy vorerst noch weitgehend auf die Schmuddelecke des Buchhandels beschränkt. Bis sie Ende der 1990er Jahre endlich zum belletristischen All AgeMainstream avancierte und immer neue Leser in phantastische Lesewelten abholte, die früher eher zu Krimis oder historischen Romanen griffen. Doch zu viele und zudem ähnliche Produkte begannen spätestens 2012, den Fantasy-Markt zu verstopfen. Nicht wenige eigens für die Fantasy eingerichtete Labels wurden wieder eingestampft. Und Marktführer wie Blanvalet, Heyne, Bastei Lübbe, Piper 94
oder Droemer Knaur zogen die Reißleine, indem sie die Zahl ihrer jährlichen Fantasy-Novitäten wieder reduzierten. Die Konsolidierungsphase in der Fantasy scheint jetzt erst einmal abgeschlossen, der Markt wieder übersichtlicher, die Implosion abgewendet. Nicht zuletzt, nachdem übereilt oder verspätet aufgesprungene Trittbrett-Fahrer wieder abgesprungen sind, ist das phantastische Genre erneut für echte Überraschungen gut. Ob gritty oder softy, heroic oder romance – Spreu und Weizen sind jetzt getrennt: Magier, Orks und Drachen haben’s überlebt, Killer-Giraffen und andere Kopfgeburten weniger. Denn nicht jeder Hype war und ist zukunftssicher, aber große Lese-Abenteuer mit ausgefeilten Figuren, die das Publikum staunen machen, ganz gleich ob sie in mystischer Vorzeit oder unbekannter Zukunft spielen. Da ist viel Platz für erfolgsversprechende Comebacks: z.B. der Science Fiction. BuchMarkt Juni 2015
Klett-Cotta: Mit eigenen Fantasy-Taschenbüchern Mit Blick auf die sich absehbar verändernde Konkurrenzsituation am Fantasy-Markt will sich auch Klett-Cotta rechtzeitig zukunftssicher ausrichten und kündigt für den Herbst ein eigenes Taschenbuchprogramm an: Hobbit Presse Paperback. Damit sollen Zweitverwertungen von Bestsellerautoren der Hobbit Presse wie J.R.R.Tolkien, Tad Williams oder Anthony Ryan im eigenen Haus und unter eigenem Label auf den Weg zu preissensibleren Zielgruppen gebracht werden. Vertriebs- und Marketingleiter Ralf Tornow verspricht sich von dieser Markteinführung nicht nur einen erheblichen Umsatzzuwachs, sondern auch klare Signale in Richtung Handel und Autoren: „Die Hobbit Presse, in der in den letzten Jahren allenfalls vereinzelt Originalausgaben im preiswerteren Paperback erschienen sind,
Krimi, Thriller, Fantasy | Special
Gemeinsamer Nenner der neuen Hobbit Presse Paperbacks: Massenkompatibilität. „Wir wollen mit den Taschenbüchern andere Märkte erreichen als mit unseren Originalausgaben, die nach wie vor unter dem Label Hobbit Presse Klett-Cotta laufen werden. Ob und wie wir mittelfristig ggf. auch Original- und Erstausgaben über das Taschenbuch anbieten, steht noch nicht fest“, räumt Ralf Tornow ein. Fest steht jedoch, dass es für das Frühjahr 2016 bereits eine separate, gemeinsame Vorschau für Hobbit Presse Klett-Cotta und Hobbit Presse Paperback geben wird. In der Zusammenschau dürfte dann auch die neue Linie in der Covergestaltung auffallen, mit der die phantastischen Paperbacks – deutlicher an filmischen Sehgewohnheiten orienRalf Tornow (vorne rechts) und das Kletttiert – ein breiteres Publikum ansprechen sollen. In der gut informierten BloggerCotta Vertreterteam: „Wir wollen mit den Szene ist das natürlich schon angekomTaschenbüchern andere Märkte erreichen als men. „Die Blogger melden sich bereits mit unseren Originalausgaben.“ und wollen Details wissen“, freut sich Ralf Tornow und hat auch keine Angst vor neuen Markteintritten anderer Verlage, die steht seit Ende der 1960er Jahre für höchs- „womöglich den Markt auch für uns größer te Qualität in der Fantasy. Mit dem eige- machen“. Und da kommt 2016 einiges auf die Branche zu. nen Taschenbuch-Label wollen wir dieses Versprechen weiterhin einlösen und neue Leser finden, indem wir selbst die Benchmarks in puncto Gestaltung, Ausstattung Piper: Neue Science und Preisstrategie setzen. Zudem machen Fiction-Reihe wir damit einen großen Schritt in Richtung einer 360-Grad-Betreuung unserer Autoren, Weil die Begegnung mit dem Unglaubdie zukünftig Hardcover, Taschenbuch und lichen und Unbekannten sui generis zur E-Book unter einem Verlagsdach veröffent- phantastischen Literatur gehört, war auch die Science Fiction in der Piper-Fantasy lichen können.“ Mit besagter Markteinführung einher bisher zwar vereinzelt mit Autoren wie geht zudem für große Teile der Backlist Richard Phillips oder Hannu Rajaniemi der Hobbit Presse eine Anpassung der mitgeführt, aber als Genre insgesamt nicht E-Book-Preise an das Preisniveau der eigentlich etabliert. Und das nicht zufällig. Denn – so Carsten Polzin, der bei Piper Taschenbuch-Zweitverwertungen. Diese starten rechtzeitig zur Frankfurter Buch- die Fantasy und auch das junge IVI-Promesse 2015 mit fünf Schwergewichten gramm verantwortet: „Die SF hat immer aus ihrer jeweiligen Entstehungszeit herauf einen Schlag und einer Kampagne, die vom POS-Marketing über Großflächen- aus auf die Technik der Zukunft geblickt. Das wurde ihr in den letzten zwanzig Plakatierungen und Fensterwerbung in Bahnhofsbuchhandlungen bis zur umfang- Jahren zu einem Problem, das man auch reichen Online-Kampagne reicht. Highlight am Markt feststellen konnte. Viele große ist neben den vier „Shadowmarch“-Titeln SF-Romane spielen zwar in unserer Zuvon Tad Williams eine einmalige und li- kunft, aber mit einem Technikverständnis, mitierte „Herr der Ringe“-Sonderausgabe: das häufig etwas angestaubt wirkt, weil es eine Marketing-Aktion, die nur Buchhänd- im Grunde mit den heute gegebenen und diskutierten technischen Möglichkeiten ler heiter stimmen mag, die rechtzeitig und hinreichend einkaufen, denn wer nicht ge- und Herausforderungen nicht Schritt hält.“ nug bestellt, hat im Weihnachtsgeschäft Tatsächlich ist eine Reise zum Mars keine Utopie mehr, sondern – wenn auch noch schlechte Karten. BuchMarkt Juni 2015
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Etwas Großes kommt auf Sie zu!
Special | Krimi, Thriller, Fantasy
gramm weiter engagiert ausbauen, denn: „Der Markt ist trotz einer gewissen Konsolidierung nicht einfacher geworden. Und die diversen angekündigten Markteintritte zeigen, dass da noch viel Luft drin ist.“ Ein entscheidender Taktgeber für das gesamte phantastische Genre wird dabei auch in Zukunft das Kino sein – dort, wo all age und am laufenden Meter Fantasy- und Science Fiction-Fans ihren „sense of wonder“ erleben. So sorgt der Trailer zum neuen, im Dezember anlaufenden, Star Wars-Film „Das Erwachen der Macht“ schon jetzt in der Szene für hellen Aufruhr, und Piper bringt dazu mit Paul Eriksons Parodie im Buch die wahre Geschichte um den Krieg der Sterne.
Science Fiction-Titel von Piper: „Ein hochspannendes Genre mit großer Tradition und dem Gespür für ganz große Geschichten, die unser Leben und Schicksal in Zukunft bestimmen werden.“
unbemannt – bereits Wirklichkeit. Und in räumt der Autor ein. „Die HerangehensZeiten von Cyber-Intelligenz, Drohnen- weise kann neu sein oder die Erzählform Krieg, digitalen Fußfesseln oder selbst- wie z.B. bei David Brin oder auch Greg fahrenden Autos mag wohl der SF der Bear. Vielleicht ist die ‚neue‘ SF, wie wir eigentliche „sense of wonder“ vorüber- sie heute sehen, literarisch erwachsener, gehend etwas abhanden gekommen sein. nicht nur in Bezug auf die Darstellungs„Hier ist die SF gerade dabei, sich neu zu formen, sondern auch auf den Inhalt, der erfinden – als ein hochspannendes Genre oft weitaus mehr Tiefe hat und wie in den mit großer Tradition und dem Gespür für anderen Literaturgattungen auch den Menschen mit seinen Träumen und Hoffnunganz große Geschichten, die unser Leben und Schicksal in Zukunft bestimmen wer- gen in den Mittelpunkt rückt.“ So ist auch „Das Schiff“ zugleich ein den“, freut sich Carsten Polzin mit Blick auf die vier großen Autoren, mit denen er SF-Abenteuerroman, eine Space Opera, nun in Klappbroschur und im Hardcover ein Entwicklungsroman, eine Charakterstudie und ein Diskurs über die Evolution seine neue SF-Reihe im Herbst 2015 an den Start bringen will. Der Engländer Pe- und lässt sich wie viele von Brandhorsts ter F. Hamilton, ein Schwergewicht unter Romanen auf mehreren Ebenen lesen: den aktuellen internationalen SF-Autoren, „Ich will den Leser staunen lassen über all bietet mit „Der Abgrund jenseits der Träu- das, was sich dort draußen, in der unerme“ neuen Lesestoff für seine Fans und ei- messlichen Weite des Weltraums befinden nen idealen Neueinstieg für solche, die es könnte. Meiner Ansicht nach ist es vor alwerden wollen. „Die Science Fiction hat lem dieser ausgeprägte „sense of wonder“, zwar viele Käufer in allen Altersgruppen, der die Science Fiction charakterisiert, die die durch den anhaltenden Siegeszug der Begegnung mit dem Unbekannten und die Fantasy und der phantastischen Literatur Möglichkeit, weit über alle bisherigen bereits an den Buchhandel herangeführt Horizonte hinauszublicken. Das ist der sind. Aber sie wird immer ein spezielles große Unterschied zwischen Fantasy und Genre bleiben und nicht wie etwa der Science Fiction und vielleicht auch der Krimi zum Mainstream werden. Deshalb Grund, warum die Fantasy derzeit an Reiz müssen wir uns auf die Fans konzentrieren etwas verloren hat und die SF jetzt ‚wieund sie mit etablierten Namen abholen.“ derentdeckt‘ wird. Es gibt durchaus herFür die deutschsprachige SF steht in der vorragende Fantasy, aber mir scheint, sie neuen Piper-Reihe Andreas Brandhorst: ist in letzter Zeit etwas repetiv geworden „Für mich gibt es keine gravierenden Un- und hat bisweilen das Staunen verlernt.“ terschiede zwischen ‚alter‘ und ‚neuer‘ Piper wird neben der neu etablierten SF, zumindest nicht thematischer Natur“, SF-Reihe natürlich auch das Fantasy-Pro96
BuchMarkt Juni 2015
Holtzbrinck: Markteintritt im Doppelpack Literaturkritiker Denis Scheck haut bekanntlich gnadenlos in die Tonne, was ihm literarisch minderwertig scheint. Für George R.R. Martin, den derzeit und weltweit unangefochtenen Starautor der epischen Fantasy, haut er aber auch gern auf die Pauke. „Ich kann mir kein größeres Lesevergnügen vorstellen“ verkündete Scheck in seiner Literatursendung „Druckfrisch“ über dessen „Lied von Eis und Feuer“ und wird es sicherlich wiederholen, wenn er am 21. Juni im (bereits ausverkauften) Hamburger Congress Centrum den King of Fantasy zu seinem deutschlandweit einzigen Auftritt begrüßt. Keine Frage: George R.R. Martin (Penhaligon) hat nach Tolkien wie kein zweiter dazu beigetragen, die Fantasy als nunmehr unverzichtbaren Bestandteil des Literaturbetriebs zu etablieren. Kein Wunder also, dass auch die S. Fischer-Verlage, wo die Phantastik bisher vereinzelt im Taschen- oder Jugendbuch präsent ist, ab 2016 mit dem Imprint Fischer TOR auch im SF- und Fantasy-Segment verstärkt Flagge zeigen wollen. TOR ist die weltweit wohl bekannteste Marke auf den Gebieten Science Fiction und Fantasy, und der deutsche Ableger soll im Verbund mit S. Fischer im Herbst kommenden Jahres die ersten Titel ausliefern. Am Programm wird in den bereits bezogenen Büroräumen in Berlin schon gefeilt. Programmbereichsleiter ist Hannes Riffel. Der 49jährige Anglist, Übersetzer und Autor gilt als Taktgeber im phantastischen Genre, war von 1993 bis 2013 Geschäftsführer der Buchhandlung UFO/
Einmalig, limitiert, erstmals im Taschenbuch
Krimi, Thriller, Fantasy | Special
Das Team vom Fischer-Imprint TOR: „Wir werden im Frühjahr 2016 mit einem Trommelwirbel unsere Vorschau präsentieren, bevor es dann im Herbst mit einem tollen Programm los geht.“
Otherland in Freiburg und Berlin und ist seit vier Jahren Verleger des Golkonda Verlags. Unterstützt wird Riffel von Dr. Andy Hahnemann, der zuletzt als freier Lektor u. a. für Klett-Cotta, Hanser, Lübbe, LYX oder Ullstein tätig war. Fischer-Presseleiter Martin Spieles: „Wir werden im Frühjahr 2016 mit einem Trommelwirbel unsere Vorschau präsentieren, bevor es dann im Herbst mit einem tollen Programm los geht.“ Als zweiter Holtzbrinck-Verlag kündigt auch Droemer Knaur für den Herbst 2016 den Neustart eines Fantasy- und SF-Labels an. Nachdem der Verlag mit dem 2009 gegründeten und bald wieder eingestellten all age-Imprint PAN und einer „in der Realität verankerten Fantasy“ besonders Leser zwischen 14 und Ende 20 abholen wollte, soll das neue Programm neben wichtigen deutschsprachigen Autoren wie Markus Heitz internationale Original- und Erstausgaben aus der High und Dark Fantasy bringen sowie natürlich auch Science Fiction. Steffen Haselbach, Verlagsleitung Belletristik zum Fantasy-Neustart: „Eine Verlagsgruppe, die wie wir den Anspruch hat, gute Unterhaltung für eine breite Öffentlichkeit anzubieten, kann nicht an einem Markt vorbeischauen, der sich konstant zwischen 75 und 100 Mio. Euro Jahresumsatz bewegt. Und jenseits aller Business-Sprechs: In unserem Haus haben sich eine ganze Menge Kolleginnen und Kollegen zusammengefunden, die phantastische Literatur lieben und gerade die
jüngsten Entwicklungen in den verschiedenen Subgenres hochspannend finden.“ Den nunmehr geplanten Ausbau bzw. die Neuausrichtung des Segments maßgeblich mitgestalten soll bei Droemer Knaur Natalja Schmidt. Die Medienwissenschaftlerin und Lektorin gründete 2004 gemeinsam mit Julia Abrahams die auf Phantastik spezialisierte Agentur Schmidt & Abrahams und ist Gründungsmitglied der Phantastischen Akademie, die u. a. gemeinsam mit der Buchmesse Leipzig alljährlich den Phantastik-Preis Seraph verleiht. Neben den beiden Holtzbrinck-Verlagen wird auch INK Egmont 2016 in Sachen Fantasy „mit richtig neuen Überraschungen aufwarten“, will und kann zur Zeit aber nicht mehr verraten, da noch in der Planungsphase. Vorerst werden dort vor allem Bernd Perplies mit seiner „Imperium der Drachen“-High Fantasy und Wolfgang Hohlbein mit einem neuen „Irondead“Steampunk-Abenteuer das Segment vertreten. Nach 150 Bestsellern mit einer Gesamtauflage von über 44 Millionen Büchern beginnt sich die deutsche Fantasy-Ikone Hohlbein allerdings für neue Settings zu erwärmen. So veröffentlicht er im kommenden Oktober als Lübbe-Hardcover einen Tatsachen-Thriller (!) über den amerikanischen Serienkiller Herman Webster. Aber die anstehenden Markteintritte werden der Phantastik ohnehin eine Frischzellenkur mit neuen phantastischen Themen und Temperamenten bescheren.
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Jürgen Christen
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Special | Krimi, Thriller, Fantasy
„Blogger machen Bücher sichtbar“ Blogger und Bücher – das passt. Christian Handel ist einer der umtriebigsten Blog-Autoren im phantastischen Bereich. Er arbeitet auch für Verlage und hat einen umfassenden Blick auf die Entwicklungen des Segments Interview BuchMarkt: Die Zeiten, als in der Fantasy ein neuer Hype den anderen jagte, scheinen vorbei, und die Verlage scheinen derzeit eher auf neue Benchmarks in Sachen Ausstattung und Preisstrategie zu setzen. Hat die Fantasy – wie es der Autor Andreas Brandhorst formulierte – womöglich „das Staunen verlernt“?
Christian Handel: Das finde ich ganz und gar nicht. Aber im Gegensatz zu den USA, wo sich die Verlage vielleicht auch aufgrund der potentiell größeren Leserschaft eher Experimente erlauben, schwimmen wir in Deutschland mitunter lieber den Trends hinterher, statt gleich auf der Welle mitzureiten. Es scheint mir oft so, dass man in Deutschland ungewöhnlicheren Büchern und Themen kaum Chancen ausrechnet und sie deshalb gar nicht übersetzt und schon gar nicht in Auftrag gibt.
»Ich glaube nicht, dass die Fantasy das Staunen verlernt hat, sondern dass oft der Mut fehlt, zu experimentieren und zu wagen. Deshalb wünsche ich mir: Mehr Mut auf allen Seiten!« Christian Handel
Zum Beispiel?
Nehmen wir als Beispiel mal die Fairy Tale-Fantasy, die in Übersee vor allem im Jugendbuch sehr beliebt ist. Mit Blick auf Kinoblockbuster wie Snow White and the Huntsman oder Die Eiskönigin und Maleficent – Die dunkle Fee hatte man in den Staaten entsprechend geplant und ähnliche Bücher bereits im Programm, als dort die Filme in die Kinos kamen. Anders bei uns, sieht man mal von wenigen Ausnahmen wie Cornelia Funkes Reckless-Saga ab. Das ändert sich jetzt etwas; die deutsche Jugendbuchautorin Susanne Gerdom hat z.B. verraten, dass sie an einem Buch schreibt, das Märchen98
motive variiert. Aber die großen Fairy Tale-Fantasy-Hollywoodproduktionen sind jetzt erst einmal durch … Was wollen Sie damit sagen?
Manchmal würde ich mir hierzulande von den großen Verlagen mehr Mut wünschen. Einfach auch mal aus so einem Subgenre ein paar Titel auf den Markt werfen, entsprechend bewerben und vor allem ein paar deutschsprachigen Autoren die Chance geben, explizit so etwas zu schreiben! Stattdessen warten wir oft ab, was im Ausland passiert und ziehen dann BuchMarkt Juni 2015
zeitlich zu spät nach. Aber das ist freilich leicht gesagt von einem Blogger, der sich nicht mit der Gewinn- und Verlustrechnung der Verlage herumschlagen muss. Natürlich ist mir klar, dass Verlage und Buchhandlungen Wirtschaftsunternehmen sind und Autoren, Lektoren, Übersetzer etc. ihre Brötchen verdienen wollen. Und schließlich sind auch wir Leser mit an der Misere schuld: Wenn wir experimentelle Bücher nicht kaufen, werden die Verlage sie auch nicht verlegen wollen. Ich glaube also nicht, dass die Fantasy das Staunen verlernt hat, sondern dass oft der Mut fehlt, zu experimentieren und zu wagen. Deshalb wünsche ich mir: Mehr Mut auf allen Seiten! Vorerst scheinen in der Fantasy aber noch bewährte epische Settings zu dominieren …
Das trifft zumindest für den deutschsprachigen Markt und da vor allem für die Erwachsenen-Fantasy sicher zu. Zumindest wenn wir den Independent/SelfPub-Bereich ausklammern. Seitens der Autoren gibt es aus meiner Erfahrung durchaus Bereitschaft, neue Stoffe auch jenseits des Mainstreams anzugehen. Aber das funktioniert am Ende nicht ohne die Leser, von denen ich mir explizit auch mehr Neugier auf ungewöhnlichere, frische Stoffe wünsche. Die Angst der Verlage und des Buchhandels, mit so einem Titel baden zu gehen, ist zweifelsohne nicht unbegründet. Aber Experimente sind notwendig, wenn wir den nächsten Hype rechtzeitig finden und ihm nicht wieder nur hinterher hecheln wollen …
www.hobbitpresse.de/paperback Krimi, Thriller, Fantasy | Special
und Energie betreibe. Bei mir findet man News-Meldungen, Interviews und natürlich Rezensionen. Andere Blogger setzen andere Schwerpunkte. Wichtig ist meines Erachtens Authentizität und ein aufrichtiger Umgang miteinander. Wenn mir ein Buch nicht gefällt, dann schreibe ich auch keine Lobeshymnen darüber. Bisher habe ich deshalb aber noch mit kaum einem Autor oder Verlag schlechte Erfahrungen gemacht, eher im Gegenteil! Entscheidend ist doch, dass die Blogs im Zusammenspiel mit Autoren und Verlagen die Möglichkeit bieten, Bücher, Themen, Veranstaltungen etc. besser sichtbar zu machen. Im Gegenzug erhalte ich als Blogger (und durch meine Artikel auch die Blog-Leser) über diese Kontakte die Möglichkeit, ein Stück weit in die Verlagswelt und den Autorenalltag hinein zu schnuppern. Spannend!
Einige wichtige Fantasy- und SF-Blogs armin-moehle.de bibliofantastica.wordpress.com bibliotheka-phantastika.de captain-fantastic.de fantastische-buecherwelt.de fantasyblogger.wordpress.com fantasybookcritic.blogspot.de fantasy-fans.eu fantasyhotlist.blogspot.de fantasy-news.com grimoires.de literatopia.de phantastisch-lesen.com philipswelt.blogspot.de planetenkrieger.de svens-fiction.de
… und die Experimente der Independent- und SelfPub-Szene überlassen.
Und an welcher Stelle kommen Blogger und Buchhandel zusammen?
Richtig. Denn dort werden viele Stoffe und Settings mutig ausprobiert. Aber es fehlt natürlich oft die Qualitätskontrolle durch den Verlag, die das traditionelle Publizieren mit sich bringt, so dass es hier trotz der wachsenden Auswahl mitunter schwierig ist, Romane zu finden, die den eigenen Ansprüchen am Ende genügen. Aber es ist trotzdem großartig, was man im SelfPub- und damit im E-Book-Bereich alles Neues entdecken kann.
Indem z. B. Blogger einer Buchhandlung dabei helfen könnten, eine Autorenveranstaltung einzufädeln oder gar gemeinsam zu organisieren. Abgesehen davon können Buchhandlungen über die Blogger ihre Veranstaltungen ankündigen lassen oder im Bedarfsfall bei den Bloggern anfragen, ob Sie deren Buchtipps (auszugsweise) verwenden dürfen, um Neuerscheinungen oder Klassiker vorzustellen. Da passiert meines Erachtens noch viel zu wenig, und da wären sicherlich noch weitere Ansatzpunkte denkbar. Schließlich verbindet uns doch die Begeisterung für Bücher, und wir Blogger sind da für neue Ideen immer dankbar.
E-Book versus Print, Haptik versus Verfügbarkeit?
Das ist ein Sowohl-als-auch. Ich selbst mag sowohl elektronische Bücher als auch Printausgaben, und ich kaufe sowohl in der Buchhandlung als auch online. Persönlich habe ich aber noch keine E-Books im stationären Handel gekauft. So gesehen gibt es da auch ein Entweder-oder. Ganz besonders natürlich mit Blick auf den Independent-Markt, der sich weitestgehend online abspielt. Wo sehen Sie sich als Blogger im Zusammenspiel von Autor, Verlag und Handel?
Gut, dass Sie mich fragen, wo ich mich sehe, denn ich kann nicht für andere sprechen. Und für viele Blogger bedeutet Bloggen etwas anderes. Natürlich gibt es aber ein paar Gemeinsamkeiten. Wie für die meisten Fantasy- und Science FictionBlogger ist das Bloggen auch für mich ein Hobby, das ich mit Leidenschaft, Spaß BuchMarkt Juni 2015
Die Fragen stellte Jürgen Christen
Das Lieblingsbuch der Deutschen
J. R. R. Tolkien Tolkien Der Herr der Ringe
Für nur
€ 20,–
Aus dem Englischen von Wolfgang Krege Gedichtübertragungen von E.-M. von Freymann ca. 1543 Seiten, broschiert, € 20,– (D /A) ISBN 978-3-608-96089-1 Erstverkaufstag: 14. Oktober 2015
Zur Person Christian Handel (Online-Nickname: Darkstar) bloggt auf seiner Website fantasy-news.com täglich über phantastische Bücher und Themen, moderiert für Piper und Droemer Knaur Autorenveranstaltungen auf Buchmessen und Literaturfesten, begutachtet Manuskripte für Verlage und Literaturagenturen und schreibt u. a. für die Zeitschrift Nautilus sowie als Gast für den Hörbuch-Blog von Audible. Er kennt die Verlagswelt und ist immer ganz dicht dran an den Autoren und den Lesern.
Bestellungen bei KNO, Stuttgart: DFÜ, Fax 0711 / 7899-1010, Tel 0711 / 7899-1030, E-Mail: klett-cotta@kno-va.de
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Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband
Inhalt Einzelhandel: Produkte und Dienstleistungen lassen sich kombinieren wie im Salon Zwei – oder ganz anders | 104 Geschenkbuch: Was soll das eigentlich heißen: Geschenkbuch? Programmmacher berichten, worum es für sie geht und wie sich dieser Markt entwickelt | 106
Sebastião Salgado/Knesebeck Verlag
Gruß- und Postkarten: Wir zeigen Ihnen besonders schöne Exemplare | 110
Editorial
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as Thema Schenken ist einer der Hauptvorteile des stationären Handels gegenüber dem weltweiten Netz. Hier gilt: je individueller Sie Ihr Angebot gestalten, desto unverwechselbarer weren Sie für Ihre Kunden. Gelungene Beispiele für diesbezüglich durchaus machbare Engagements zeigen wir Ihnen in diesem Special: Ab Seite 114 stellen wir Buchhandlungen vor, die eigene Geschenkartikel produzieren und damit Sortiment und Umsatz aufpeppen. Und auf Seite 104 finden Sie einen Laden, der mit einem speziellen Angebot aufwartet. Lassen Sie sich inspirieren!
Zusatzgeschäft: Einige Buchhandlungen entwickeln für ihre Kunden exklusive Nonbooks als Geschenkartikel mit regionalem Bezug | 114 Umfrage: Die Bedeutung des Bildbandes als Geschenk ist kaum zu überbieten. Wie kann der Buchhandel davon noch besser profitieren? Vertriebsspezialisten haben sich Gedanken gemacht | 120
Spiele
Aufräumorgie MeterMorphosen. Der Schweizer Kaba-
rettist Ursus Wehrli räumt auf, wo man eigentlich gar nicht aufräumen kann: Er sortiert die Länder auf der Weltkarte um, ordnet eine Partitur von Beethoven neu oder zählt Pommes im Schälchen. Auf diese Weise hat er kreatives Potenzial im Akt des Aufräumens entdeckt – und das kommt beim Publikum richtig gut an. Insgesamt drei „Kunst aufräumen“-Bücher hat Wehrli im Kein & Aber Verlag veröffentlicht. Jetzt kommt bei dem Frankfurter Nonbook-Verlag MeterMorphosen das Memospiel dazu heraus. Verleger Florian Koch: „Memospiele, bei denen die Paare aus unter-
schiedlichen Motiven bestehen, sind ja eine unserer Spezialitäten. Seit dem ‚Gemischten Doppel‘ wurden diverse Memospiele nach diesem Prinzip realisiert, und Wehrlis Aufräumideen eignen sich ideal dafür: Man kann die witzigen Motive näher betrachten, sie jagen und sammeln und spielerisch mit ihnen umgehen.“ Die schönsten Kunstpaare, aber vor allem auch die witzigsten Paare aus der Welt des Alltags, sind in „Die Kunst, aufzuräumen“ vereint. Die bunten Bilder werden auf 72 Karten als Suchspiel aufbereitet – ein feine Unterhaltung für die ganze Familie. Das Spiel beinhaltet auch noch bisher unveröffentlichte Motive von Ursus Wehrli, so dass für hartgesottene Fans echte Überraschungen geboten werden. www. metermorphosen.de
Barbara Meixner
Ordnungsfimmel spielerisch: „Die Kunst, aufzuräumen“ 100
BuchMarkt Juni 2015
Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband | Special
Handels-Aktion
Grüne Woche
Es gibt viele gute Gründe sich für die
Nr. 1
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Gartenaktion: Eine Woche lang gab es bei Starick allerlei Gerät, kombiniert mit regionalen Produkten
Buchhandlung Starick. Weil es im Mai alle
im Geschenkbuch zu entscheiden … benachbarten Botanischen Garten zusammen. Eröffnet wurde die Marktwoche im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Der schlaue Dienstag“. Unter dem Motto „Runter vom Sofa, rein ins Beet!“ war Gartenexpertin Ingrid Gorr zu Gast. Sie stellte nicht nur ihr Buch „Pflegeleichter Garten“ (Kosmos) vor, sie verriet auch Tipps und Tricks und beantwortete jede Menge Fragen der Hobby-Gärtner. „Wir hatten einen lebhaften Abend“, erinnert sich Margrit Starick. „Auch die Kombination aus Gartenartikeln und den regionalen Produkten aus der Uckermark kam bei unseren Kunden sehr gut an.“
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*Quelle: © GfK Entertainment GmbH
hinaus ins Grüne zieht, holte Margrit Starick für eine gute Woche die Uckermark in ihre Buchhandlung im Berliner Stadtteil Schmargendorf. In Kooperation mit „Boitzenburger Früchtezauber“, einer kleinen regionalen Manufaktur, präsentierte sie schön verpackte Fruchtaufstriche, die es nicht überall gibt und die man gerne als Geschenk mitnimmt. Eberesche-Mirabelle beispielsweise, Birne mit Rosmarin und Schlehenmarmelade. Von einem Straußenhof in Berkenlatten kamen rechtzeitig zum Frühjahrsputz Staubwedel aus Straußenfedern. Aber auch Ausgefallenes wie Straußensalami und Armreifen aus Straußenbeinleder brachte die Kunden in Kauflaune. Ausgewählte Titel wie „Das Uckermark Kochbuch“ (Edition Limosa) machten zusätzlich neugierig auf die „Toskana des Nordens“. Und für alle, die die Landlust richtig packte, lagen Garten- und Landschaftsprospekte aus. Da sie wussten, dass viele Stammkunden auch gerne selbst in der Erde wühlen, ergänzten die Staricks ihren UckermarkMarkt mit Werkzeugen und Dekorativem rund um den Garten. Dabei arbeiteten sie eng mit einem kleinen Gartencenter im
Die ERFOLGS-GARANTIE im Geschenkbuch
Spiralaufsteller ISBN 978-3-8485-1444-1
Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband
Buchhüllen
Handarbeit Bookchair. Mit den Nonbook-Produkten, die Helmut Hetzer in seinem Unternehmen Bookchair vertreibt, setzt er auch auf in Deutschland hergestellte Waren, deren Produzenten auf das Wissen regionaler und alteingesessener Hersteller und deren Methoden zurückgreifen. Und er weiß: „Endkunden, die nachhaltig gefertigte Produkte schätzen, trifft man auch gern in der Buchhandlung an.“ Auf einen Kundenkreis mit solchen Prioritäten zugeschnitten, bietet Hetzer zwei Varianten an Lederbuchhüllen an: „Milano“, ein dezenter, cognacbrauner, größenvariabler Schutzumschlag mit eingenähtem Lesezeichen, und die auffälligere „Literaturtasche“ aus bunt eingefärbtem, genarbtem Rindsleder mit passendem Innenfutter aus Stoff. Die Hüllen sind nicht
Strapazierfähig: Buchumschläge aus Leder
nur schön, sondern auch strapazierfähig. Für Menschen, die Wert auf gut erhaltene Bücher legen, können sie eine Anschaffung für’s Leben sein. www.bookchair.net
Ausmalbücher
Malen für Große
KreativOffensive gegen Stress: Ausmalmotive (hier von Valentina Harper)
Wandkalender ISBN 978-3-8485-1289-8
Trinity. Trinity Kreativ, das DIY-Standbein
Geldumverpackung EAN 4036442003145 Auslieferung am 26.08.2015
der Scorpio-Imprints Trinity setzt im Herbst verstärkt auf den Ausmalen-für-ErwachseTrend. Programmleiterin Claudia Toelle erklärt das Phänomen: „Ausmalbücher, machen es der Zielgruppe – Frauen ab 30 mit einem Interesse an gestalterischem Einsatz, aber auch an Spiritualität und Achtsamkeit − leicht, einfach loszulegen. Die vorgegeben Umrisse nehmen die Angst vor dem weißen Blatt. Man kann sich direkt mit Farben austoben und beim Malen entspannen.“ Gleich vier Titel sind für den Herbst in der Pipeline: Zwei von der, in diesem Bereich 102
mit Titeln wie „Malen für die Seele“ bereits etablierten Valentina Harper, dann „Sugar Skulls“ mit tattoo-ähnlichen Motiven (z.B. Totenköpfen) für jüngere Malerinnen und schließlich Tula Pinks „Ausmalbuch“ von der, in der Näherinnen-Szene wohlbekannten US-amerikanischen Quilt-Designerin. Ausmalbücher können auch ein Anfang für weitere kreative Aktivitäten sein. „Für viele Ausmalerinnen wird dies sicher der erste Schritt zu eigenen Zeichnungen sein“, glaubt Toelle. „Und dann kann man gleich mit unseren „Zentangle“-Büchern weitermachen.“
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Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband | Special
Die BESTSELLER-REIHE
Papeterie
Reisetauglich
im Geschenkbuch
moses. Neben der neuen Reihe „Happy me“, einer breit angelegten Offensive in Sachen guter Laune, hat der moses Verlag für den Herbst unter anderem auch neue Produkte in der Serie „Papier & Feder“ im Portfolio. Unter dem Namen „Weltenbummler“ sprechen die Papeteriewaren die Zielgruppe der reiselustigen Menschen an, die sich mit Notizbüchern, Tagebüchern Schön und praktisch: Sachen für „Weltenbummler“ oder Blöcken ausstatten wollen. Und mit den Aufbewahrungsboxen im Dreier-Set gibt es Pressefrau Friederike Wehse verrät: „Weil auch einen ganz neuen Artikel – da lassen uns die Boxen so gut gefallen, haben wir sich dann nach der Heimkehr die Reise- sie gleich auch in die Reihe libri_x aufgeerinnerungen adäquat verpacken. Diese nommen – dann natürlich ausgestattet mit sollen besonders gut gelungen sein, wie dem klassischen libri_x-Design.“
Buch mit 96 Seiten ISBN 978-3-8485-1376-5
Programm
Männeraffin
Für Büro-Hengste: Serie „Urban & Gray“
Coppenrath. „Urban & Gray“ heißt die Serie
für den Mann, auf die die Branche schon lange gewartet hat, wie dieses Schreiben ei-
ner Händlerin an den Verlag beweist: „Endlich ist es mal möglich, ganze Thementische für Herren zu gestalten, nicht nur mit Büchern, sondern auch die passenden Nonbooks. Sie glauben gar nicht, wie teuflisch es ist, über eine Messe wie die Ambiente zu laufen und ansprechende Geschenkartikel für Herren zu suchen....“ Urban & Gray schafft hier Abhilfe. Nach der Sommeraktion „Männer und und Grill“ kommt im Hebst die Produktlinie „Nine to Five“; sie widmet sich dem Thema Büro mit zwölf Artikeln. Zum Betonklotz als Stifteköcher oder dem „Kuvertkiller“ als Brieföffner gibt es sogar Ideen-Kompasse, für diejenigen, die sich mit Entscheidungen schwertun – nach Büroschluss, versteht sich.
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Buch mit 96 Seiten ISBN 978-3-8485-1213-3
Buch mit 96 Seiten ISBN 978-3-8485-1212-6
Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband
Handels-Konzept
C
laudia Schaaf ist Maskenbildnerin. Nach spannenden, aber auch aufreibenden freiberuflichen Jahren beim Film hat sie sich vor drei Jahren in Köln mit dem „Salon Zwei − Kaufladen & Schminksalon“ niedergelassen. In dem kleinen Geschäft im Szeneviertel Ehrenfeld bietet sie Schminkberatung an, veranstaltet Make-up-Partys für MädelsGeburtstage und richtet Bräute und andere Leute her, die an einem bestimmten Tag besonders gut aussehen wollen. Damit und auch mit dem Verkauf von möglichst auf natürlicher Basis hergestellter Kosmetik macht sie rund 80 Prozent ihres Umsatzes. Der Teil der Kunden, der nicht zum Schminken kommt, ist auf der Suche nach einem Geschenk – oder nach einem Comic. Claudia Schaaf: „Ich liebe gezeichnete Geschichten. Comics sind meine Leidenschaft, schon immer.“ Mit Fix & Foxi hat sie als Kind angefangen, dann kamen die üblichen Verdächtigen wie Asterix, Gaston etc. dazu. Zurzeit sind Mawils „Kinderland“ und „Meister Lampe“ sowie Christophe Blains „Quai d‘Orsay“ (alle von Reprodukt) ihre Lieblinge. Die im Laufe vieler Jahre erworbene Sachkenntnis nutzt Claudia Schaaf für eine ganz eigene Titel-Auswahl. Kunden, die das Genre lieben, profitieren davon: Das Angebot an gezeichneten Geschichten im Salon Zwei ist handverlesen. Neben zahlreichen Titeln vom Reprodukt Verlag stehen auch Bücher der Edition Moderne oder von Avant im Regal. Der Bezug erfolgt über den Medienservice Wuppertal (MDG), ein Fachvertrieb für Comics. „Ich habe auch schon über Verlage, z. B. Ehapa, direkt bezogen, aber das lohnt sich rabattmäßig für mich einfach nicht“, stellte die bis zur Ladeneröffnung Branchenfremde schnell fest. Die Bezeichnung Graphic Novel mag sie übrigens gar nicht: „Die meisten Zeichner wehren sich regelrecht gegen den Begriff und halten sich lieber an die französische Bezeichnung ‚Bande dessinée‘. Es geht ja lediglich um die äußere Form, in die die Geschichten verpackt werden.“
Der rote Faden Produkte und Dienstleistungen lassen sich kombinieren wie im Salon Zwei – oder ganz anders. Hauptsache, man kennt sich aus mit dem, was man verkaufen will
„Ich picke die Rosinen raus“: Das Angebot in Claudia Schaafs Salon Zwei ist handverlesen
So schön kann Papier sein: Stempel, Geschenkpapier, Kalender und Postkarten
Ein so unterschiedliches Angebotsspektrum
braucht eine Klammer, die die Kundenkreise auf einen Nenner bringt. Diese 104
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Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband | Special
Klammer bilden die Kleinigkeiten im Salon Zwei: Ein komplettes Mini-Stempelprogramm (perlenfischerei.de), pittoresk verpackte Kaugummis, Porzellanvögel − wie das Original-Mobiliar des ehemaligen Herrenfriseur-Salons im 50er-Jahre-Look gehalten − eine PapeterieSerie, Geschenkapier und Postkarten. „Papier ist der rote Faden in meinem Sortiment“, erklärt Claudia Schaaf. Auch bei der PostkartenAuswahl hat sie einen eigenen Maßstab: „Ich nehme keine FotomotiComics: Das Genre hat einen festen Kundenkreis ve, meine Karten müssen gezeichnet sein.“ Sie kauft gern bei Superkiosque, Ont- orientiert, macht mein Geschäft originell werpduo oder Klang und Kleid. Oder bei und hebt mich von anderen ab. Wichtig ist Rotopolpress, da gibt es neben Karten doch, dass der Laden Charakter hat. Ich und anderen Kleinigkeiten auch Comics. picke für die Kunden die Rosinen raus, Die Inspirationen für ihre Produktauswahl und sie sind mir dankbar dafür. Denn wir holt sich Claudia Schaaf in den Niederlan- sind doch alle durch die dauernde Inforden: „Die Holländer machen definitv das mationsflut überfordert.“ coolere Design. Die sind einfach mutiger.“ Aus diesem Grund sieht sie – gerade im GeIm August fährt sie wieder nach Haarlem schenkebereich – die Aufgabe und auch die zur „Tradeshow for Home & Gift“ und holt Chance des stationären Einzelhandels vor sich neue Anregungen. allem darin, die Vorauswahl für die Kunden zu treffen: „Diejenigen, deren Geschmack Zugegeben, ein bisschen hört sich der Sa- ich getroffen habe, kommen immer wieder. lon Zwei nach einer wilden Mischung an. Das Wichtigste bei der Produktauswahl ist Doch gerade hier steckt wohl auch das Authentizität und Sachkenntnis. Das macht Erfolgsgeheimnis: „Das Angebot, das glaubwürdig und schafft Vertrauen.“ sich an meinem persönlichen Geschmack Barbara Meixner
Die ÜBERRASCHUNG im Geschenkbuch
Spiralaufsteller ISBN 978-3-8485-1509-7 Auslieferung am 30.11.2015
Gutscheinbuch ISBN 978-3-8485-1508-0 Auslieferung am 30.11.2015
Geschenkanhänger EAN 4036442003206 Auslieferung am 30.11.2015
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Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband
Was nicht da steht, wird nicht gekauft Was soll das eigentlich heißen: Geschenkbuch? Schließlich werden auch Romane oder Bildbände gern verschenkt. Programmacher berichten, worum es für sie geht und wie sich dieser Markt verändert Programm
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Wie lustig darf ein Geschenkbuch sein?
it Geschenkbüchern sind in der Regel schön ausgestattete, illustrierte Bücher gemeint, die dem Käufer signalisieren, dass er mit diesem Buch Freude schenkt und nicht ins Fettnäpfchen tritt – obwohl er das Buch nicht selbst gelesen hat. Und manchmal kennt der Käufer den Beschenkten nicht einmal besonders gut – etwa den Kollegen aus der Buchhaltung, der 15-jähriges Betriebsjubiläum hat. Oder die neuen Nachbarn, die ein Kind bekommen haben. Für solche Gelegenheiten bieten sich vor allem Geschenkbücher „von der Stange“ an, die schon im Titel tragen, für welchen Anlass und für welche Zielgruppe sie gedacht sind. Gerade diese Bücher müssen dem Käufer sagen: Mich kannst du bedenkenlos verschenken. Über den Erfolg des Geschenks entscheidet dabei oft nicht die Lektüre, sondern bereits das Auspacken. Wenn der Beschenkte es als passend empfindet, sich freut oder sich amüsiert, hat das Geschenk bereits seinen wichtigsten Zweck erfüllt. Am besten fahren Verlage und Buchhandel hier natürlich mit Reihen – wer einmal Freude ausgelöst hat mit einem Band aus der „Viel-Spaß“-Reihe, wird bei der nächsten Gelegenheit gerne wieder auf dieselbe Serie zurückgreifen. Wichtig für solche Bücher ist es, dass ein allgemein bekannter Anlass oder eine „objektive“ Eigenschaft des Beschenkten im Mittelpunkt steht: runder Geburtstag, Hochzeit, Baby, Ruhestand oder eben Beruf, Geburtsjahr oder Sternzeichen. „Subjektive“ Eigenschaften hingegen sind heikel. So wird ein Mann, der im Kreise seiner Freunde sein Image als Frauenheld genießen mag, sich nicht vorbehaltslos 106
Oliver Domzalski ist Programmleiter für Humor und Geschenkbuch bei Carlsen. Nach dem Zusammenschluss von Lappan mit Carlsen arbeitet er im Lappan-Programmteam an der Verschmelzung der beiden Humor-Programme
über ein „Handbuch für den Schürzenjäger“ freuen, wenn beim Auspacken seine Frau danebensteht. Und wie steht es mit dem Humor? Hier haben die vergangenen Jahre eine erfreuliche Veränderung gebracht. Waren „heitere“ Geschenkbücher früher meist von einem vorsichtigen und eher betulichen Humor BuchMarkt Juni 2015
geprägt, kann man heute auch mit einer frechen und ironischen Reihe wie „Geschafft“ von Lappan erfolgreich sein. Die Generation, die jetzt in das Alter gewisser runder Geburtstage kommt, ist mit dem Humor von Monty Python und „Titanic“ groß geworden – da darf es ruhig auch mal ein bisschen respektloser zugehen. Die Zielgruppe für humoristische Geschenkbücher sind oft Männer – die können bekanntlich nicht so gut mit eigenen und fremden Emotionen umgehen. Ergriffenheit und Pathos angesichts kommender Vaterfreuden oder der bevorstehenden Hochzeit sind ihre Sache nicht. Da ist die Flucht ins Lachen ein willkommener Ausweg. Da das Besorgen der Geschenke aber meistens den Frauen überlassen bleibt, ist es eine wichtige Aufgabe für BuchhändlerInnen, die Kundin ab und zu charmant daran zu erinnern, dass das Buch vor allem dem beschenkten Mann gefallen sollte – und nicht in erster Linie der aussuchenden Frau. Dem Segment der Geschenkbücher Aufmerksamkeit zu schenken, lohnt sich für den Buchhandel – denn es hat auch in Zeiten der Digitalisierung gute Chancen. Man verschenkt nun mal lieber einen wertigen Gegenstand mit einem Aha-Effekt beim Auspacken als eine Datei. Und insbesondere die momentan im Trend liegenden Geschenke, mit denen man etwas machen kann – etwa Kritzelblöcke oder Malbücher für Erwachsene –, sind ein Anti-Digitalisierungsprogramm par excellence. Allerdings funktioniert das nur über Präsenz im Buchhandel. Was nicht da steht, wird nicht gekauft. Niemand fragt angesichts dreier vorhandener Bücher zum runden Geburtstag nach einem vierten, das nicht sichtbar ist. Geschenkbücher, die es nicht in den Handel schaffen, können die Verlage sich also eigentlich: schenken.
Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband | Special
Das Geschenkbuch als Generalist
TOP NEUHEIT
Emotionen in allen Preislagen
Geschenkbücher müssen nicht anlassbezogen sein. Jetzt bringt arsEdition das Geschenkbuch direkt nach Hause. Verleger Michael Schweins erklärt, wie‘s geht
im Geschenkbuch
Dagmar Becker-Göthel, Programmleiterin für das „Erwachsenenbuch“ bei Coppenrath, setzt auf eine wohldosierte Mischung aus Büchern und Nonbooks
Eintragbuch mit 128 Seiten EAN 4036442002957
Die Definition des Geschenkbuchs wird immer
Das Coppenrath Geschenkbuch-Programm äh-
sehr an Geschenk-Anlässe geknüpft. Wir sehen das bei arsEdition genauso, gehen aber mit dem Anlass-Begriff eher offen um. An oberster Stelle steht für uns der Wunsch, dem Käufer das passende Geschenk zu bieten und dem Beschenkten mit unseren Produkten Freude zu machen. So braucht ein Anlass nicht beschränkt zu sein auf Geburtstag, Hochzeit oder Valentinstag. Auch der Besuch bei der Nachbarin oder das Treffen mit Freunden ist ein Anlass, bei dem man mit einem Geschenkbuch überraschen und die Beschenkten vielleicht zum Lachen bringen kann. Durch diese Offenheit ist es uns möglich, neue Wege im Geschenkbuch zu gehen und beispielsweise auch Titel wie „GrumpyCat“, „Gechillte Katzen“ oder unsere Quizboxen „Unnützes Quizzen“ zu platzieren – Titel, die kurzweilige Unterhaltung, damit aber auch Spaß bringen. Wir probieren viel aus und arbeiten momentan verstärkt am Ausbau neuer Themen und Produkte. Ganz neu ist die Internet-Plattform Geschenkeschatz.de. Damit kann der Nutzer Produkte wie Baby- und Taufalben und Kalender textlich und bildlich mit eigenen Fotos individualisieren und bekommt diese druckfrisch nach Hause geliefert. Bei Fotobüchern spielt natürlich der Zeitgeist eine wichtige Rolle. Wir nehmen diesen Trend auf und vereinen die Vorteile von Fotobuch und Geschenkbuch.
nelt ein wenig unserem Verlagsgebäude: viele Nischen und Ecken, in denen es etwas zu entdecken gibt, viel Emotion, viele unterschiedliche Bücher und Geschenke in allen Preislagen. Die Verbindung zwischen Menschen und Erlebnissen in der wirklichen Welt: Danach suchen viele Menschen in digitalen Zeiten ja gerade. Wer sich (noch) aufmacht zu einem Stadtbummel, möchte sich wohlfühlen und Schönes für die Lieben mit nach Hause bringen. Diesen Wunsch wollen wir auch weiterhin erfüllen − mit abwechslungsreichen Themenwelten und einer wohl dosierten Mischung von Büchern und Non-Books. Die enge Zusammenarbeit der Lektorate mit dem Non-Book-Produktmanagement ist eine unserer Stärken. Diese wollen wir auch in Zukunft nutzen und ausbauen. Wir leben von Ideen für Bücher, für Aktionen, für Designs. Dafür Raum zu schaffen und mit viel Neugier und kreativen Teams Neues zu entwickeln, ist ein zentraler Teil unserer Arbeit. Gemeinsam mit den Vertretern analysieren wir den Markt, gehen nicht nur in Deutschland auf Store-Check und werten Tendenzen auf Messen aus. Ein gutes Basispaket ist dabei wichtig, aber wir werden auch für Überraschungen sorgen.
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Eintragbuch mit 128 Seiten EAN 4036442002827
Eintragbuch mit 128 Seiten EAN 4036442002810
Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband
Geschichten erzählen Bereits in seiner Frühjahrs-Vorschau
hatte der Groh Verlag ein neues Konzept aus Katalog und Magazin realisiert, war damit jedoch ausschließlich an Händler herangetreten. Im ersten Magazin gab es einen Einblick in die „Verlagswerkstatt“: Vorgestellt wurden die Menschen, die hinter den Produkten und Themen stehen und sie entwickeln. Mit dem Magazin der Herbstvorschau steigen wir jetzt tiefer in diese Themen ein und haben als ersten Schwerpunkt das Herz der Marke gewählt: Wünsche. Damit beziehen wir uns auf unseren Bestseller „Was ich dir wünsche“. Seit 1994 haben mehr als zehn Millionen Menschen unsere Wünsche-Titel in den Händen gehalten. Denn jeder Mensch hegt Wünsche: für sich selbst und für andere. Künftig werden wir in jedem Magazin andere Themen in den Fokus rücken, die den Kern unserer Marke bilden. Unser zwölfköpfiges EntwicklerTeam steigt mit jedem Produkt tief in die Materie ein, damit am Ende die passende Botschaft an den Empfänger übermittelt wird. Oft sind es nur wenige Worte, die aus diesem langen Prozess im Produkt übrig bleiben, aber wir durchdringen und durch-
Groh-Projektleiterin Isabell Collett hat das neue Vorschau-Konzept mitentwickelt, das auch als Kundenmagazin zum Einsatz kommt
denken diese Botschaften immer wieder, beleuchten sie von allen Seiten, hinterfragen die Bedürfnisse, die ihnen zugrunde
liegen. Bis sich die richtigen Worte herauskristallisiert haben. Aber was passiert mit all den Gedanken, die gedacht wurden, bevor aus dem Thema ein Buch wurde? Aus dieser Überlegung heraus ist unser Magazin entstanden, das jetzt auch an Kunden weitergegeben werden kann. Uns geht es nicht nur darum, Produkte zu verkaufen. Dafür legen wir dem Magazin ein Gesamtverzeichnis bei. Deshalb gibt es im Magazin selbst keine Produktwerbung; hier geht es uns nur um die Sache. Denn als Marke haben wir auch eine interessante Geschichte zu erzählen. Das Lesen soll Spaß machen, soll informativ sein. Und es soll dazu inspirieren, sich vielleicht auch einmal selbst ganz anders mit dem Thema auseinanderzusetzen. Diese Geschichten wollen wir auch mit unseren Endkunden teilen. Bei Interesse können Händler das Magazin direkt bei uns bestellen und ihren Kunden anbieten. Im August wird ausgeliefert.. Und weil ein Geschenkbuch manchmal eine ganz besonders persönliche Botschaft sein soll, haben wir unsere Eintragbücher „Gemeinsam eintragen – gemeinsam schenken“ entwickelt, die mit Fragen, Aktionsseiten und viel Platz zum Eintragen dazu anregen sollen, das Buch gemeinsam auszufüllen. So wird aus einem gewöhnlichen Geschenk eine ganz besondere Erinnerung.
Ideen für jeden Geschmack Der Markt hat sich in den letzten Jahren stark
verändert: Das Geschenkbuch ist vielfältiger denn je! Vom zeitlos schönen Geschenkbuch mit Fotografien und Zitaten bis hin zum originellen Humor-Titel, der sich den großen Themen ironisch nähert – erlaubt ist, was dem Kunden gefällt und ihm bei seiner Suche nach einem Geschenk das beruhigende Gefühl gibt, das Richtige gefunden zu haben. Dem Genre steht überdies eine viel größere Bandbreite an Inhalten, Designs und Formaten zur Verfügung als noch vor kurzer Zeit. Wir bieten ein entsprechendes Programm, das Geschenk-Ideen für jeden Geschmack und jede Zielgruppe bereithält. Pattloch legt deshalb im kom108
menden Herbst einen starken Akzent auf die Einführung der „Klassik-Edition“, in der die beliebtesten Geschenkbuch-Formate in einer neuen, frischen Gestaltung präsentiert werden – für den Buchhandel eine wichtige und dauerhafte Säule beim Verkaufen anlassbezogener Titel. Neben den Reihen und Kollektionen entwickeln wir aber auch mit viel Herzblut besondere Geschenkbücher, die durch Witz und Originalität bestechen. Auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen, für Liebhaber des traditionellen Geschenkbuchs, wie auch für Fans des absurden Humors die richtigen Titel zu entdecken, das wird auch künftig die Programmarbeit im Geschenkbuch bestimmen. BuchMarkt Juni 2015
Michaela Schachner ist bei Pattloch für das Geschenkbuch verantwortlich und will möglichst viele Geschenkbuch- Zielgruppen bedienen
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Zum Lachen, zum Freuen, zum Trösten, zum Verschenken… zum Liebhaben! Josefine lebt ein glückliches Hühnerleben – bis sie eines Tages bemerkt, dass alle ihre Mithühner Eier legen. Das will sie unbedingt auch! Doch so sehr sie sich auch bemüht: kein Ei in Sicht. Josefine ist traurig – tut als taffe Henne aber schließlich das einzig Richtige: Sie geht shoppen … Eine ebenso lustige wie rührende Verschenk-Geschichte über ungelegte Eier und das ganz große Glück, das oft erst kommt, wenn man schon gar nicht mehr damit rechnet!
Sebastian Loth: Josefine 96 farbige Seiten · Hardcover Format: 15,5 x 12,5 cm € 7,95 (D) · € 8,20 (A) ISBN 978-3-8303-6255-5
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LAPPAN
GESCHENKBÜCHER, DIE SPA SS BRINGEN!
Lappan jetzt im Carlsen-Vetrieb Bestellungen gerne direkt an: vva-d6f3.bestellungen@bertelsmann.de
Anzeige | Geschenkartikel, Nonbooks
Try to smile, Muffelchen! In jedem von uns steckt wohl ein kleines Muffelchen – ob Morgen- oder Gesprächsmuffel, manchmal ist man einfach keine gute Gesellschaft für andere. Dabei ist so ein Muffelchen ganz einfach wegzulächeln!
Mit 16 Artikeln startet die Reihe im Juli. Ein besonderes Highlight ist das Geschenkbuch: Vollgepackt mit 162 Seiten fröhlicher, charmanter und optimistischer Sprüche und Bilder ist es eine Art Soforthilfe gegen schlechte Laune, Frust und Pessimismus im Alltag. Außerdem sind noch 80 Sticker und 16 Postkarten im Buch enthalten – so kann man die gute Laune auch an seine Freunde schicken. (ISBN 978-3-89777-833-7; ¤ 14,95)
Genau dafür hat der moses. Verlag die Produktreihe Happy me entwickelt: lauter Sprüche und Weisheiten, die einen das Leben mal nicht so ernst nehmen lassen, die zur Entschleunigung beitragen oder einfach gute Laune machen. Das Ganze originell und stilvoll in passende Typografie und Illustrationen umgesetzt – da wird jeder Tag gleich ein bisschen sonniger. „Bei der Entwicklung der Happy meProdukte haben wir ganz bewusst an eine jüngere Zielgruppe gedacht“, erzählt moses. Verleger Gerd Herterich. „Einfach nette, schöne Dinge, die sich Freundinnen untereinander zur Aufmunterung im Prüfungsstress, bei Liebeskummer oder was auch immer schicken und schenken möchten.“
„Ich habe selten so viel gelacht und geschmunzelt, wie beim Texten für diese Reihe. Es war ein intensiver Prozess und hat riesig Spaß gemacht.“
„Mit rosa MöchtegernEinhörnern und puscheligen Pandabären ist gute Laune am Zeichentisch garantiert!“
„Für mich war es faszinierend, wie viele tolle Gestaltungs-Kombinationen immer wieder neu entstanden sind.
Erstmals hat der Verlag für diese Reihe gleich drei Gestalterinnen zusammengebracht: Die originellen Sprüche stammen aus der Feder von Silke Brandes, die schon zuvor für libri_x und andere moses.-Reihen gearbeitet hat: Lydia Keßner hat die fröhlichen Illustrationen entwickelt: Sie ist nach ihrem Studium an der Bauhaus Universität in Weimar freischaffend tätig und arbeitet zum ersten Mal für moses. Stephanie Dünhölter als langjährige moses.-Designerin für große Themenwelten wie libri_x oder Küchenwunder hat schließlich die Sprüche in passende Typografien gesetzt und mit den Illustrationen kombiniert.
„Mein persönliches Happy-me-Lieblingsprodukt ist das Postkartenbuch“, verrät Gerd Herterich schmunzelnd, „das kommt auf meinen Schreibtisch und dann habe ich doch jeden Tag gute Laune, wenn mir da das Muffelchen ein ‚Happy me!‘ zuruft!“ Bei moses. liegen noch viele weitere Ideen für diese GlücklichmacherReihe parat – man darf gespannt sein!
gibt’s a b Juli !
Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband | Special
Streifzug
K
arten haben viele Vorteile: Sie bringen Frequenz und Abwechslung und sind leicht zu präsentieren. Sie sind äußerst rentabel, bei minimalem Risiko und relativ geringem Aufwand, denn die Lieferanten bieten zum Teil komfortablen Service. Als perfekte Mitnehmsel gibt es sie passend zu buchstäblich jeder Gelegenheit.
Auf die richtigen Karten setzen Gruß- und Postkarten gehören zum Buchhandel wie das Schreiben zum Lesen. Und viele Motive haben das Zeug zum Sammlerstück. Eine Auswahl
Kreative Kooperation
Kartenküche
Very british
Butt Papierkram nennen sich eine Handvoll süddeutscher Designer, die sich zusammengetan haben, um besondere Dinge aus Papier zu produzieren. Die unterschiedlichen Illustrationsstile ergänzen sich zu einem vielseitigen und überraschenden Sortiment mit einer ganzen Reihe von originellen Serien – hauptsächlich Post-, aber auch Klappkarten, von alltagstauglich bis speziell. Allen gemeinsam: hausgemachtes Design, feine Papierqualität und 100 Prozent made in Germany. Neben Karten gibt es auch Geschenkpapiere und -verpackungen. Webseite und Printkatalog verschaffen Überblick. Ein Vertreternetz wird gerade aufgebaut.
Buchstäblich für die Kühlschranktür sind diese liebenswerten Küchenpostkarten gemacht: Fröhlich illustrierte Rezepte zum Verschicken, Verschenken und Selbersammeln – alle von der Designerin höchstpersönlich getestet. Die Karten sind einzeln oder im Set erhältlich. Zusatzempfehlung: Die Macher der Webseite www.zuckerstern.com kombinieren Design und Rezepte der Kartenküche mit den hauseigenen Küchentextilien und machen daraus Geschenkideen mit persönlichem Touch.
Klang und Kleid vertreibt exklusiv die Sortimente verschiedener britischer Kartenverlage, darunter LAGOM und nineteenseventythree. Angesichts des umfangreichen Katalogs wird klar, warum UK als Eldorado für Kartenfans gilt: Edel, öko oder retro, schräg, poetisch oder naiv, Postkarten oder Grußkarten – für jeden Kunden ist etwas dabei. Besonders dankbar: Viele kindertaugliche Motive sprechen auch Erwachsene an. Dazu gibt es Geschenkpapiere, weitere Papeterie und – unter der Zweitmarke Realkonsum – ein ebenso breites Sortiment an Geschenken und Accessoires (s. a. S. 104). Handelsvertreter gibt es in ausgewählten Regionen, dazu einen Onlineshop für Händler.
Katalog: www.karten-kueche.de
Katalog: www.buttimnetz.de
Katalog: www.knk-b2b.de BuchMarkt Juni 2015
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Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband
Doppelt Retro
Einfach tierisch
Eyecatcher
Pickmotion lizensiert ausgewählte Instagrambilder und macht daraus hochwertige Postkarten im Pola-Style – Retroprodukte im doppelten Sinne, bekommen doch die Motive dadurch ein zweites Leben in der analogen Welt. Neben neutralen Serien gibt es auch Städte-Editionen – zurzeit für Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt und Dresden; Leipzig, München und das Ruhrgebiet sind in Vorbereitung. Viele der Motive sind jedoch einfach „urban“ und funktionieren überall. Pickmotion ist erst seit 2014 am Markt, Handelsvertreter für veschiedene Regionen werden noch gesucht. Der Katalog ist online und gedruckt verfügbar.
Papierpiraten. Mit feinem Humor und besonders schönen Farben überbringen verschiedeneViecher charmant ihre Botschaften – und machen sich auch sehr gut als gerahmte Wandobjekte. Ein fast schon unwiderstehliches Angebot für Jäger und Sammler besonderer Postkarten, teilweise mit Sprechblasen zum Selberfüllen! Zusätzlich gibt es u.a. Geschenkpapiere, ein ABC-Plakat und jedes Jahr einen neuen, wunderbaren Kalender.
Bildreich. Alltags- und Naturmomente, mit dem besonderen Blick der Fotografin Martina Issler so stimmungsvoll eingefangen, dass sie dem Betrachter mehr sagen, als zu sehen ist: eigentlich Gedichte ohne Text. Das umfangreiche Sortiment mit Post- und Klappkarten ist nachThemenwelten geordnet, die sich im Laden zu Tableaus mit Fernwirkung komponieren lassen. In Kooperation mit Langelütje wird ein gemischter Ständer mit Bild- und Textmotiven angeboten – als Blickfang mit Farbspiel. Auslieferung über „Die Werkstatt“.
Katalog: www.papierpiraten.de
Katalog: www.bildreichkarten.de
Katalog: www.pickmotion.de
Angelika Niestrath
Verkauf
Drei Karten-Tricks – Der Aufwand lohnt sich 1. Profil pflegen Bequem: Ein Hauptlieferant, der regelmäßig vorbeischaut, um das Brot- und Buttersortiment zu aktualisieren. Besser: Zusätzlich kleine, individuelle Serien einkaufen, die neugierig machen.
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2. Platz verschenken Besonders schöne Serien als Gesamtbild frontal an der Wand präsentieren – die Wirkung ist höchst attraktiv und wertet die einzelne Karte auf. Ein Lieferant für eindrucksvolle „Tableaus“ ist z.B. Bildreich (s.o.).
BuchMarkt Juni 2015
3. Inspirieren Passende Karten auch in Wareninszenierungen einsetzen: als Themenauswahl im Tischdisplay, spielerisch zwischen die Ware dekoriert, oder auch gerahmt, als Wandobjekt. So wird aus einer Postkarte ein individuelles Wohnaccessoire.
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Accessoires
E-Readertasche Fifth Avenue für Tolino, Pocketbook, uvm. € 29,90
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€ 12,99 Bookchair Vertrieb :: Tel. 0941-5865230 :: E-mail: info@bookchair-vertrieb.de :: www.bookchair-vertrieb.de Desig na Münc us hen
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Kult(ur)tasche Herrensackerl die Retrotasche für Sie und Ihn für Stifte, Kosmetik, Handy, Krimskrams € 19,80
Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband
Das gibt es nur bei uns! Immer mehr Buchhandlungen entwickeln für ihre Kunden exklusive Nonbooks als Geschenkartikel mit regionalem Bezug. Das ist gar nicht kompliziert, kommt bei den Kunden gut an und spült Zusatzumsatz in die Kassen Schnaps und Gläser „Handverlesene Nonbooks“ verkauft Christian Baumhof in seinem Allgemeinsortiment in dem 18.000 Einwohner-Städtchen Bergneustadt. „Wir sind immer auf der Suche nach Produkten, die eine hohe Qualität haben und gleichzeitig ein Alleinstellungsmerkmal für uns und unsere Umgebung darstellen“, erklärt er.
Geschirrtücher, Kräuterkissen, Mousepads: Die Verden-Kollektion der Buchhandlung Vielseitig
Zusatzgeschäft
Tuch und Kissen In den beiden Buchhandlungen von Anke Böse und Kristine Westphal ist der Name Programm. „Vielseitig“ heißen die Läden in Verden und Schneverdingen, und das gilt nicht nur für die Buch-Auswahl, sondern auch für die „Verden“- oder „Schneverdingen“- Kollektion: u.a. gibt es Kirschkern- und Lavendelkissen, Schlüsselanhänger, Jutetaschen, Mousepads und Notizblöcke. Das Besondere: Alle Produkte sind mit Motiven der Stadt versehen − gefunden auf alten Postkarten oder Fotos. Angefangen hat alles vor fünf Jahren. „Über ein Netzwerk selbständiger Frauen lernten wir zwei Grafikerinnen kennen, mit denen wir die Idee entwickelten und denen 114
wir schließlich den Auftrag erteilten, eine individuelle Verden-Kollektion zu entwerfen“, erzählt Kristine Westphal. Die Kundenresonanz habe dann alle Erwartungen übertroffen: „Die Touristen-Info schickt die Besucher zu uns, und die Verdener kaufen die Sachen für sich oder als Geschenke.“ Vorher habe man schon einmal bei einem pauschalen Anbieter gebucht, das sei längst nicht so gut gelaufen. Kristine Westphal weiß: „Individualität wird bei solchen Dingen ganz groß geschrieben.“ Und Originalität: „Am besten laufen zurzeit die Geschirrtücher. Mit einem regulären Preis von 18,95 Euro liegen sie im oberen Mitnahmepreis-Bereich. Schließlich sind sie, aus Halbleinen und mit Lochstickerei versehen, aber auch besonders schön.“ Ab und zu, verrät die Buchhändlerin, gebe es sie aber auch etwas günstiger – als „Aktion des Monats“ zum Sonderpreis. BuchMarkt Juni 2015
Markante Stadtmotive: Genussartikel bei Baumhof in Bergneustadt
Lieferbar ab Juli
moses. Verlag GmbH
www.moses-verlag.de
Kreativ gegen Stress:
Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband
ISBN 978-3-95550-116-7
Ausmalbücher für Erwachsene
ISBN 978-3-95550-115-0
Porzellan & Papier: Verkaufsschlager in der Dortmunder Buchhandlung Transit sind vor allem die Tassen mit der Silhouette des Stadtteils Hörde. Zur 675-JahrFeier ist ein Jubiläumsbecher in Planung
80 Seiten, Broschur mit Farbteil Bereits erschienen
Ausmalen ist nur etwas für Kinder? Von wegen! Unsere Toptitel »Mandalas« und »Blumen« haben schon vielen Menschen die Angst vorm leeren, weißen Blatt genommen und ihnen ganz einfach einen Zugang zu ihrer Kreativität aufgezeigt. Tolle Preis-Leistung und wunderschöne Ausmalvorlagen. Ausmalen macht Spaß und entspannt – garantiert!
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Ein Grafiker hat in seinem Auftrag Logos mit Silhouetten von markanten Bergneustadter Motiven gestaltet, und wenn der Buchhändler ein Produkt findet, das ihm gefällt und passend erscheint, beauftragt er die entsprechenden Produzenten oder Lieferanten mit einer Charge dieser speziell etikettierten Sonderedition – nicht ohne sich vorher die Rechte an den Logos sichern zu lassen. Die gibt es dann auf Biergläsern, Kaffeetassen, Brettchen und Windlichtern (stadtbummler.de). Besonders gut kommen die Leckereien aus einer ortsansässigen Pralinenmanufaktur an, aber auch Spirituosen wie Obstbrände oder Tresterschnäpse, auch wenn diese nicht aus der Gegend kommen. „Das gibt es alles exklusiv nur bei uns“, versichert Baumhof. Und hat noch ein weiteres Ass im Ärmel: „Damit Schüler die Sachen als Gastgeschenk für den Austausch mitbringen können, bieten wir alle Artikel mehrsprachig etikettiert an.“
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Karten und Becher Über 1.000 mal konnte Birgit LangeGrieving, Inhaberin der Dortmunder Buchhandlung Transit, bislang den „hörde becher“ verkaufen. Seit der Eröffnung im Juli 2011 gibt es die Kaffeetasse mit der Silhouette des Stadtteils Hörde zum moderaten Preis von 6,90 Euro: „Das deckt die Herstellungskosten, und ein bisschen verdienen wir auch noch daran.“ Um das Erfolgsmodell zu variieren und auszubauen, legte man ein Jahr später, im Oktober 2012, neue Entwürfe vor: Fünf verschiedene Motive jeweils mit einem Buchstaben von „h ö r d e“ versehen. Die Becher kosten im Verkauf einzeln 7,90 Euro, als Set 35 Euro. Alle fünf Tassen auf einem Tablett in einer Geschenkverpackung sind für 39,50 Euro zu haben. Auch von diesem Modell gingen bereits über 800 Stück über die Ladentheke. Das 675-jährige Jubiläum des Stadtbezirks Hörde in diesem Jahr nimmt Birgit
BuchMarkt Juni 2015
Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband | Special
Der Top-Trend geht weiter: Entspannen beim Ausmalen
Kassenmagnete: Die exklusiven Becher und Frühstücksbrettchen der Altstadtbuchhandlung in Wittlich animieren zu Spontankäufen. Die Motive werden bei jeder Neuauflage ausgetauscht
Lange-Grieving als Anlass für einen Jubi- wurden – natürlich spülmaschinenfest.“ läumsbecher: „Der Auftrag für einen Mo- Mittlerweile gibt es Tee, Pralinen und tiv-Vorschlag ist schon erteilt.“ Beauftragt Schlüsselanhänger, alle in Wittlich-Motive hat sie dafür die Agentur hanfweihnacht verpackt. in Frankfurt, die Druckvorlage übermitClaudia Jacoby ist vom Erfolg dieser telt die Buchhändlerin dann an die De- Produkte überwältigt: „In gut zwei Jahren kordruckerei Jehle in Mülheim/Ruhr. Dort haben wir je 700 Brettchen und Tassen werden die Becher produziert. Mit deren verkauft. Aber die absoluten Renner sind Arbeit ist Birgit Lange-Grieving sehr zu- die Pralinen. Die liegen bei uns an der frieden: „Jehle hat bundesweit Kundschaft, Kasse und werden oft spontan gekauft und außen an bereits verpackten Buchu.a. auch die Augsburger Puppenkiste.“ Neben den Bechern gibt es bei Transit Geschenken angebracht.“ mittlerweile auch eigene Postkarten mit Mit den Brettchen und Tassen, dem regionalen Motiven, auch diese werden Tee und den Lusthappen habe man eine viel nachgefragt. Und dann sind da noch Angebotslücke im Städtchen geschlossen. die wetterfesten Aufkleber mit der „Hör- „Bis dahin gab es keine Geschenke mit der Silhouette“ im Format 3,5 cm x 21 direktem Ortsbezug.“ Entsprechend gut cm für nur 1,50 Euro „Der wird sehr gern kommen die Produkte bei Einheimischen fürs Auto gekauft“, so die Buchhändlerin, wie bei Touristen an. „passt aber auch prima ans Fahrrad“. Neben dem Einzelverkauf werden die Produkte auch als Gebinde (Brettchen, Tasse und Tee), in Klarsichtfolie verpackt, angeboten. Verkauft werden die „WittlichBrettchen und Tassen Artikel“ lediglich in der Buchhandlung In der Altstadtbuchhandlung in Wittlich und bei der Touristen-Information. So gibt es Tassen und Frühstücksbrettchen behalten die Sachen ihren exklusiven mit Motiven von bekannten Gebäuden Charakter. oder Plätzen der Stadt. Inhaberin Claudia Und bei jeder Neuauflage werden die Jacoby gibt sich bescheiden: „Das haben Motive zumindest teilweise ausgetauscht. wir uns nicht selbst ausgedacht. Auf einer Wobei das Wichtigste bei der Motivwahl LG-Buch-Tagung gab es einen Stand der der Erkennungswert sei, berichtet Jacoby. Firma Städtler aus Zirndorf, die ähnliche „Der Käufer muss sofort sehen, dass es Produkte anbietet. Mit denen kamen wir sich um eine Tasse mit einem Wittlicher ins Geschäft. Der Inhaber kam sogar per- Gebäude handelt.“ sönlich nach Wittlich und fotografierte die Manche Kunden sollen schon angefanvon uns vorgeschlagenen Motive, die dann gen haben zu sammeln. auf Tassen und Brettchen aufgebracht Barbara Meixner BuchMarkt Juni 2015
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ISBN 978-3-95550-147-1
ISBN 978-3-95550-146-4
Je € 7,99 (D)
Broschur mit Farbteil Erscheint im November 2015
Mit den neuen Bänden »Tiere« und »Inspirationen« liefert Valentina Harper ihren Fans zwei neue, starke Ausmalbücher. Mit hochwertiger Ausstattung: • Qualitäts-Zeichenpapier • Perforierte Seiten • Farbbeispiele und Ausmaltipps Malen für die Seele: die hochwertigen Malbücher für alle, die kreativ entspannen wollen.
www.trinity-kreativ.de
Wir unterstützen den UNESCO-Welterbe-Fonds für Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen des Kultur- und Naturerbes der Welt mit einer Spende von 1 € pro verkauftem Buch!
Das Erbe der Welt 632 Seiten | 23,1 x 29,5 cm gebunden, mit Schutzumschlag € 49,95 [D] | € 51,40 [A] ISBN 978-3-95504-206-6 Erscheint im Oktober 2015
Die historischen Zentren von Rom, Dubrovnik oder Havanna, die Ruinenstätten von Theben oder Machu Picchu, der Imam-Platz in Isfahan oder die buddhistischen Monumente im indischen Sanchi, aber auch die Vulkane von Kamtschatka oder das Great Barrier Reef in Australien – all diese Stätten verbindet, dass sie als Teil des Welterbes unter dem besonderen Schutz der UNESCO stehen.Anhand profunder Texte und mit knapp 2000 farbigen Abbildungen großzügig bebildert, stellt dieser kompetente und anschauliche Prachtband sämtliche Welterbestätten vor.
+ Top-Aktuell: Alle Natur- und Welterbest채tten komplett in einem Band + Nahezu 2.000 farbige Abbildungen + Atlas mit allen Welterbest채tten
Special | Geschenkbuch, Nonbooks, Bildband
sentationen auf den buchhandelseigenen Homepages trägt aus unserer Sicht zu einer erfolgreichen Titelvorstellung bei. Hierfür stellen wir übrigens gern digitales Bildmaterial zur Verfügung.
Der stationäre Buchhandel ist für uns im Bildbandbereich der wichtigste Partner, über den wir auch den Großteil unserer Bildbände absetzen. Nur dorthin gehen die Kunden ja gezielt, um nach Büchern zu schauen. Dennoch wird es für den Buchhandel, insbesondere außerhalb der großen Städte auch bei optimaler Präsentation zunehmend schwieriger, Bildbände zu verkaufen. Kunden, die bei ihrem Buchhändler früher zehn Bildbände pro Jahr einkauften, nehmen heute nur noch ein, zwei Exemplare und sehen sich Bilder entsprechender Fotografen in sehr guter Qualität z.B. auf Tablets an. Das hat dann natürlich auch Konsequenzen für den Einkauf. Auch aus diesem Grund werden die sogenannten Nebenmärkte für uns immer wichtiger und wir überlegen bei jedem neuen Programm sehr genau, wo wir die jeweiligen Zielgruppen über den Buchhandel hinaus noch erreichen können. Ein Concept Store oder Lifestyle-Shop bietet neben Mode, (Wohn-) Accessoires oder Spielzeug ergänzend auch Bücher an, die zum jeweiligen Konzept passen. Bildbände aus unserem Lifestyle-Segment oder dem Bereich Einrichtung aber auch Titel zum Thema Mode haben dort gute Chancen. Museumsshops sind für Bildbände dann interessant, wenn der Titel zu einer aktuellen Ausstellung passt oder zu gezeigten Exponaten. Je nach Titel ist der Nebenmarkt also ganz unterschiedlich definiert. Dass die Nebenmärkte etwas grundsätzlich besser machen als der Buchhandel, würde ich nicht sagen. Wenn ein Händler, ob Buchhändler oder im Nebenmarkt, einen Käufer oder eine Zielgruppe für den Titel im Auge hat, wird dieser Titel auch eingekauft. Hier kennen Buchhändler ihre Kunden in der Regel sehr gut. Natürlich würden wir uns wünschen, dass eine größere Zahl unserer Bildbände auch 122
vom Buchhandel ans Lager genommen und schön präsentiert wird. Wir wissen aber auch um die begrenzten Budgets vor allem der kleineren Häuser.
Fiona Arndt, Vertriebsleiterin Prestel
Man kann Bildbän de unabhängig von Warengruppe oder Fachabteilungen präsentieren:W arum nicht mal einen schönen Mode-Bildband im Umfeld aktueller aktueller Romane für Frauen präsentieren? Oder einen Fotoband in schwarz-weiß aufgeschlagen zu den Krimis stellen? Eine Künstler-Monografie zu den Biografien? Ein opulenter, schöner Bildband kann so eine Präsentation wunderbar ergänzen oder sogar – als Blickfang – aufwerten.
Die Museumsshops haben den Vorteil, dass sie bei ihrer Präsentation nicht den Schwerpunkt auf Novitäten legen, sondern um einen Künstler herum eine Warenwelt präsentieren können. Bei einer Ausstellung von Emil Nolde auch ein Gartenbuch, einen Pflanzenführer, platzieren. Das übergeordnete Thema kann so zu kreativen Ideen inspirieren. Da sehe ich für den Buchhandel auch eine Chance: Ohne eine eigene Fachabteilung Bildbände sichtbar machen.
Michael Schönberger, Vertriebsleiter teNeues
Wir sind Freunde von Cover Präsentationen oder speziellen Tischen, wo die Titel prominent gezeigt werden können. Bei höherem Preisniveau − und guten Deckungen für den Buchhandel − sollten diese Titel auch opulent präsentiert werden. So kann ein guter Durchverkauf gewährleistet werden.
BuchMarkt Juni 2015
Jeder Buchhändler, der Bildbände verkauft, ist für teNeues wichtig. Diese Kunden fördern wir mit entsprechenden Konditionen und Präsentationsangeboten. Nebenmärkte sind für uns Modeläden & Concept Stores in großen deutschen Städten mit über 500.000 Einwohnern. Sie stellen die entsprechende Fläche zur Verfügung, um ihre Marke mit dem Produkt Bildbände aufzuwerten. Preislich passt dies in ihre Produktpolitik, hier lassen sich leicht, relativ teure Artikel zu verkaufen.
Martin Zeiser, Vertriebsleiter Paul Pietsch Verlage
Die Buchhändler soll ten gezielt auf Aktionen in Schaufenstern und auf Tischen und Regalen setzen. Diese themenbezogenen Maßnahmen wirken sich gerade zu Zeiten, in denen verstärkt Geschenkbücher gekauft werden könnten − Weihnachten, Ostern, Valentinstag, Mutter-/Vatertag − als umsatzfördernd aus. Im saisonalen Zusammenhang oder bei regionalen und lokalen Ereignissen können auch zielgruppenbezogene Aktionen sehr hilfreich sein.
Der Buchhandel spielt für unsere Verlagsgruppe beim Angebot und Verkauf von Bild- und Geschenkbänden eine große Rolle. Hier kann das Buch – im Gegensatz zu jedem Onlineshop – vor dem Kauf inhaltlich und haptisch bewertet und einer direkten „Qualitätskontrolle“ unterzogen werden. Diese Prüfung hat bei einem Geschenk sehr viel mehr Bedeutung, als bei einem Buch, dass der Käufer für sich selbst kauft. Dieser einzigartigen Position muss sich der Buchhandel bewusst sein. Nebenmärkte als Konkurrenten spielen nur bei eher sachbezogenen Titeln eine Rolle. Für Bild- und Geschenkbände gilt, dass in den Nebenmärkten wie etwa Museum-Shops oder im Sportfachhandel etc. Titel eher aus dem Very-Special-InterestBereich nachgefragt werden. Dort sucht die Zielgruppe konkrete Problemlösungen, während sie im Buchhandel eher allgemeinere Themen nachfragt. Nebenmärkte machen es also nicht besser oder schlechter als der Buchhandel, sondern bedienen eine spezifischere Zielgruppe.
GESCHENKBÜCHER
Michael Schmidt Sternstunden Manchmal genügt ein Rennen, eine geniale Runde, ein fantastisches Überholmanöver, ein Manöver, um in die Ruhmeshalle des Motorsports einzuziehen – schlicht ein Rennen zur Unsterblichkeit. Die Geschichte von Mercedes in der Formel 1 ist reich an solchen Momenten. 160 Seiten Format 230 x 265 mm ISBN 978-3-613-03780-9 c 29,90
Wolfgang H. Gebhardt Deutschlands Schlepper Die großen deutschen Traktorenhersteller sind den meisten ein Begriff. Doch in den wesentlichen Aufschwungphasen der deutschen Traktorenproduktion brachte eine Vielzahl von kleinen und kleinsten Schlepperproduzenten ihre selbstentwickelten Fahrzeuge auf den Markt. 208 Seiten Format 240 x 305 mm ISBN 978-3-613-03761-8 c 19,95
Wolfgang Borgmann Das goldene Zeitalter des Luftverkehrs Die Leser werden zu einer Zeitreise durch drei faszinierende Jahrzehnte des Luftverkehrs eingeladen – in eine Zeit, als Flugreisen noch das Privileg einer eher begüterten Elite waren. Diese Ära wird in zeitgenössischen Bildern wieder lebendig. 176 Seiten Format 305 x 240 mm ISBN 978-3-613-03655-0 c 29,90
Philip J. Kelley Schweizer Eisenbahnen Die Schweizer Eisenbahnen lassen die Herzen vieler Eisenbahnliebhaber höher schlagen. Gründe gibt es viele. Die pure Schönheit der Landschaft, durch welche die Strecken führen oder auch die faszinierende Vielfalt verschiedenen Eisenbahnen. 192 Seiten Format 230 x 265 mm ISBN 978-3-613-71501-1 c 29,90
Gabriele Boiselle Haupt- und Landgestüt Marbach Die weltbekannte Pferdefotografin Gabriele Boiselle fängt seit vielen Jahren den ganz besonderen Zauber des Hauptund Landgestüt Marbach in ihren Bildern ein. In diesem Bildband zum Jubiläum des Gestüts zeigt sie in Bild und Text, was Marbach ausmacht: die herrlichen Pferde, die wundervolle Landschaft und die historischen Gebäude. 288 Seiten Format 300 x 320 mm ISBN 978-3-275-01964-9 c 49,90
Gabriele Boiselle Gabriele Boiselle Kenzie Dysli und die Pferde Von klein auf hatte Kenzie Dysli, die Tochter von Jean-Claude Dysli, ein besonderes, intuitives Gespür für Pferde und hat daraus ihren ganz eigenen Stil des Natural Horsemanship entwickelt. Mit leisen Tönen und sanften Gesten kommuniziert sie mit ihren Pferden, reitet die anspruchsvollen Lektionen der Doma Vaquera ohne Sattel und Zaumzeug und beeindruckt durch ihre feinfühlige Freiheitsdressur. 192 Seiten Format 240 x 290 mm ISBN 978-3-275-01934-2 c 29,90
Sylvia Born Traumkatzen Sylvia Born zeigt in »Traumkatzen « auf 400 wunderschönen Bildern eine Vielzahl von Katzen. Ein bezaubernder Rasseband mit exzellenten Bildern und informativen Texten, der Katzenliebhaber begeistern wird. 240 Seiten, Format 240 x 242 mm ISBN 978-3-275-01838-3 c 14,95
Titus D Titus Dittmann/Christian it tmann/Christian A Ambach mbach Skateboarding Ob Ollies, Wheelies, Grinds und Shoes – Titus Dittmann verrät alle Tricks, die Skateboarder kennen müssen. Fantastische Fotos mit internationalen TopSkatern machen dieses Buch zu einem Leckerbissen für alle Skateboarder. 96 Seiten, Format 225 x 230 mm ISBN 978-3-613-50606-0 c 19,95
Hauptstätter Straße 149, 70178 Stuttgart Postfach 10 37 43, 70032 Stuttgart Telefon (07 11) 2 10 80 -29 Telefax (07 11) 2 36 04 15 www.paul-pietsch-verlage.de
Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen
Literaturort des Monats
Óbidos: In dem portugiesischen Städtchen kauft man Bücher im Biomarkt (l.) oder in einer Kirche
Ó
bidos, eines der schönsten Städtchen Portugals, will sich mit seinen weiß gekalkten Gassen und seiner trutzigen Burg nicht nur weiterhin für den Tourismus profilieren, sondern auch als Literaturstadt. Dazu werden schon mal ungewöhnliche Räume bezogen bzw. umgewidmet: In der Igreja de São Tiago etwa, einer alten Kirche neben der Burg, befindet sich eine sehenswerte Buchhandlung, aber auch mitten auf der Haupt-Touristenmeile,
Branchenblasen:
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der Rua Direita: Dort ist in der Hausnummer 28 das Buchantiquariat „Livraria no Mercado“ (Buchhandlung im Markt) im gleichen Raum wie ein Biomarkt beheimatet. In einer ehemaligen Kantine findet man sowohl biologisches Gemüse und Früchte aus der Region als auch portugiesische Literatur, dunkelrote Tomaten und sattgrünen Kopfsalat, und natürlich daneben Kochbücher oder Werke für Vinophile, Postkarten und Notizblöcke. Buchprä-
Ein wirklich hübsches Cover …
sentationen und Lesungen finden in den Räumen ebenfalls statt. Kürzlich wurde passenderweise das Buch „Sabores do Mundo“, Geschmacksrichtungen der Welt, vorgestellt. Biomarkt und Buchhandlung – eine eigenartige, reizvolle Symbiose. JW Literaturstadt Óbidos: facebook.com/VLObidos Buchhandlung und Biomarkt: facebook.com/mercadobiologicodeobidos
Autorin Dörte Hansen, Knaus-Verleger Wolfgang Ferchl
BuchMarkt Juni 2015
HÄDECKE
Aktion des Monats
L
ydia Hitzfeld, Deutschlands bekannteste Street-Painterin, die es mit ihren Arbeiten schon ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat, hat im vergangenen Monat das Thema Sprache für den PONS-Verlag auf spektakulär neue Weise in Szene gesetzt:
Schicht für Schicht ein Genuss
Unter dem Motto „Mind the Gap!“ ließ sie vor drei Filialen der Mayerschen (Düsseldorf, Aachen, Bochum) jeweils ein anderes „Eingangs-Hindernis“ aus Kreide entstehen – vor dem Haupthaus in Aachen war es z.B. eine 3D-Schlucht mit Wasserfall.
Von cremig-süß bis herzhaft-knusprig Einzigartige Ideen bei Hädecke
„Mind the Gap!“: Street-Painterin Lydia Hitzfeld ließ vor der Mayerschen in Aachen eine 3D-Schlucht aus Kreide entstehen. Viele Kunden ließen sich beim Überwinden des „Hindernisses“ fotografieren
… aber mit ‘nem Penguin auf dem Ast wäre es besser!
Die Idee dabei: Die Kunden müssen, um in den Laden zu gelangen, ihren persönlichen Weg über den Kreide-Abgrund finden, das als Symbol für Sprachbarrieren steht. Ist die optische Illusion aus Kreide bezwungen, kann man sich in der Buchhandlung gleich mit dem nötigen Rüstzeug für den nächsten Urlaub ausstatten – der passenden Reiselektüre, einem Sprachführer oder einem Wörterbuch. Und wer sich dabei fotografieren lässt und das Foto per Facebook postet, nimmt an einem Gewinnspiel teil, bei dem es eine Sprachreise nach Spanien zu gewinnen gibt. Inzwischen wurden schon viele lustige Fotos hochgeladen, doch die „Mind the Gap“-Tour geht weiter: Im Juli wird Lydia Hitzfeld vor den Hugendubel-Läden in Ulm, Frankfurt und Berlin mit ihren optischen Täuschungen für Aufmerksamkeit sorgen. CoCa
BuchMarkt Juni 2015
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Trifles Schicht für Schicht – süß und pikant von Oliver Brachat & Torsten Hülsmann
66 Seiten, 30 Farbfotos, Hardcover, Format 19,5 x 19,5 cm € [D] 12,95 / € [A] 13,40 ISBN 978-3-7750-0687-3 book2look-Leseprobe: http://hvlink.de/trifles-b2l
Hädecke Verlag GmbH & Co. KG Postfach 1203, 71256 Weil der Stadt www.haedecke-verlag.de facebook.com/haedecke.verlag mizzis-kuechenblock.de
Impressum | BuchMarkt Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Friederike von Diest (-59) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondent München: Ulrich Störiko-Blume, Tel. 089/9570656, (us@stoerikoblume.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030/769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Matthias Koeffler, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Anzeigenassistentin: Katharina Sprenger (-23) Vertrieb: Nadine Lettke (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 48 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 27.05.2015 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Junil-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37
Whisper | Szene
Bilderbücher
Berufsbild Ladenhüter Der Ladenhüter
Unauffällig und zuverlässig: Der Ladenhüter in der Buchhandlung
Wenn im Juli bei Annette Betz das neue Bilderbuch von Hubert Schirneck mit Illustrationen von Ina Hattenhauer erscheint, erfahren Leser endlich, was hinter einigen rätselhaften Berufen steckt. Ob Schraubenzieher, Landstreicher oder Seeräuber, „Der Wolkenkratzer schwingt die Bürste“ spielt mit Worten und bringt den Betrachter zum Lachen. Für BuchMarkt hat der Autor einen ganz neuen Text geschrieben, der nicht im Buch steht – über den Ladenhüter. Ina Hattenhauer hat uns dazu die Illustration geliefert.
PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen www. pefc.de PEFC/04-31-0829
Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, e-Junil: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829
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Cover: Der Wolkenkratzer schwingt die Bürste (Annette Betz)
Wenn sich ein junger Mensch in der Berufsberatung nach Jobs in der Buchbranche erkundigt, wird er meistens auf die üblichen Berufe verwiesen: Da gibt es Autoren und Illustratoren, Buchgestalter und Drucker, Lektoren und UnverlangteManuskripte-Zurückschicker, Verleger und Wiederfinder. Das sind ja alles ganz wunderbare und erfüllende Daseinsformen. Doch recht selten wird der Ladenhüter erwähnt. Ladenhüter gibt es in vielen Branchen, aber in Buchläden sind sie besonders häufig anzutreffen. Nachts bewachen sie das Geschäft mit Ausdauer und höchster Zuverlässigkeit. Sie sind auch tagsüber die ganze Zeit im Laden – wobei sie allerdings kaum auffallen. Sie könnten sich direkt neben die Kasse setzen, und die meisten Kunden würden sie nicht bemerken. Die meisten Ladenhüter mögen übrigens Lyrik, aber sie haben zu allen Büchern im Geschäft eine enge Beziehung, vor allem zu denen, die schon seit Jahren im Regal stehen und an chronischer Unverkäuflichkeit leiden. Manche Ladenhüter haben noch einen Zweitjob. Sie hüten zum Beispiel Schafe, Tore, Augäpfel oder irgendwelche Geheimnisse. Vor allem aber hüten sie sich selbst davor, ihren Mitmenschen übermäßig aufzufallen.
BuchMarkt Juni 2015
Inserentenverzeichnis
Kopfnuss
Wen oder was suchen wir? Um dem heute gesuchten Verlag auf die Spur zu kommen, beginnen wir mit einem Griff in die Geschichte. Seiner Gründung im Jahre 1919 lag der durchaus moderne Gedanke zugrunde, vorhandene Verlagsprofile zu erhalten, aber durch gemeinsame kaufmännische Verwaltung Synergie-Effekte zu nutzen. Jeder teilnehmende Verlag stand für ein anderes Fachgebiet, und ihre Gründungsjahre waren 1785, 1819, 1820, 1834 und 1872. Ihre Namen tauchten noch bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg als „Untertitel“ in der Firmierung auf. Der Name, der ins Handelsregister eingetragen wurde, klang wie der eines verlegerischen Vereins. Gleichzeitig war von anderen Akeuren eine elitäre verlegerische Arbeitsgemeinschaft mit einem ganz ähnlichen Namen aus der Taufe gehoben worden. Nicht nur diese Namensähnlichkeit war es, die schon vier Jahre nach der Verlagsgründung zu einer Umbenennung führte, sondern auch Auseinandersetzungen unter den Gesellschaftern. Der Verlag trug von da an den Namen des spiritus rector des ganzen Vorhabens, der mit knapp 50 Prozent an der Unternehmen beteiligt war und in der Folge Schritt für Schritt alle Anteile übernahm. Sie werden bis heute von seinen Nachkommen gehalten. „Expansion durch Fusion“ war von Anfang an ein strategischer Leitsatz des Unternehmens, das seinem Portfolio schon in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts weitere angesehene Verlage hinzufügte oder sich an ihnen beteiligte. Auch die Verlagspolitik der letzten Jahre ist durch z. T. gewichtige Zukäufe gekennzeichnet. Ein Beispiel: Mit der Übernahme eines Dienstleisters für wissenschaftliche Gesellschaften und Einrichtungen zu Beginn des Jahres 2012 wurde der Verlag zum weltweit drittgrößten Open-Access-Anbieter. Ein weiterer Leitsatz ist der der Internationalisierung. Nicht nur, dass bereits 1971 eine USA-Niederlassung gegründet wurde. 50 Prozent aller neuen Titel kommen in englischer Sprache heraus. Verlagssitze befinden sich gegenwärtig in Deutschland, der Schweiz, den USA und China.
Heinold fragt, Sie antworten: Bitte lesen Sie aufmerksam unser Rätsel und senden Sie uns die richtige Antwort! Bitte senden Sie die Lösung an: BuchMarkt, Sperberweg 4a, 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, E-Junil: heinold@buchmarkt.de Und bitte das Stichwort „Heinold fragt“ nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 22.06.2015 Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar: „Bücher und Buchhändler“ von Wolfgang E. Heinold, 5. neubearbeitete Auflage, 239 S., Bramann 2007 Die Lösung aus Dezember lautet Coppenrath, Münster (die ausführliche Auflösung finden Sie auf www.buchmarkt.de). Gewonnen hat B. Kappeler, Buchhandlung Leporello, Stuhr
Antje Kunstmann
63
Arche
27
Audio Media
93
Aufbau
19
Bookchair
113
C. H. Beck
69
cbt Coppenrath
9
Delius Klasing
1
Droemer Knaur
Heinold fragt: Wie heißt der Verlag (Kuzform genügt) und wo ist sein deutscher Hauptsitz?
BuchMarkt Juni 2015
12-13
Dryas
87
DSGV
U3
dtv
2, 3
DVA Ebuch Egmont Lyx Egmont Schneiderbuch
42-43 73 54-55 U4
Egmont
24-25
Emons
79-81
Fackelträger S. Fischer
15 32-33, 50-51
Frankfurter Buchmesse
U2
Gmeiner
77
Groh
Die Unternehmensgruppe veröffentlicht jährlich etwa 1.300 neue Titel sowie mehr als 700 Abonnements- und Open-Access-Zeitschriften, außerdem Datenbanken. Der Umsatzanteil digitaler Produkte beträgt über 30 Prozent. Zu den bekanntesen Editionen des Verlages gehören die Gesamtausgaben der Werke zwei der größten deutschen Philosophen und des Begründers der Soziologie. Zu den Brotartikeln des Sortments gehört ein Wörterbuch für Fachleute, das auch von vielen Laien genutzt wird und in der 266. (!) Auflage vorliegt. In einer besonderen Edition macht der Verlag mehr als 50.000 Titel aus seiner und der Geschichte seiner Ursprungsverlage wieder verfügbar. Man kann sie entweder elektronisch oder als Hardcover-Reprint erwerben. Auch hat sich der Verlag zur Partnerschaft mit Google Book Search entschieden.
37, 39
101, 102, 103, 105, 107
Haedecke
125
Hoffmann und Campe
4, 5
Kiepenheuer & Witsch
88-89
Klett Cotta Krüger & Scherz Kunth Lappan
95, 97, 99 46-47 118-119 109
LG Buch
65
Mair Dumont
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Moses Paul Pietsch
110, 115 123
Pendragon
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Suhrkamp
21, Zusatzumschlag
Trinity Kreativ Trinity Usborne Wagenbach
23, 116, 117 11 28-29 132
Beilagen: BuchMarkt Titelschutz
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Whisper | Szene
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m letzten Heft habe ich an dieser Stelle etwas falsch erzählt. Annette Langen schreibt mir: „Mit dem Flying Turtle Preis wurde nicht die Ausgabe der Briefe von Felix auf Farsi, sondern die englische Ausgabe der ‚Briefe von Felix‘ im Iran ausgezeichnet! Diese englischsprachige Ausgabe wurde legal als Lizenz vergeben. Mir ist es ein dringliches Anliegen zu betonen, dass es ein äußerst mutiger Schritt der Jury des Flying Turtle Preises war, ein englischsprachiges Buch, auf dem u.a. die Freiheitsstatue abgebildet ist, als Buch des Jahres im Iran auszuzeichnen“. Aber die Felix-Erfinderin scheint mir nicht böse zu sein: „Was für eine schöne Überraschung (mitsamt meinen Eltern), im BuchMarkt erwähnt zu werden. Über Ihre Berichte freue ich mich immer besonders, da wir uns mittlerweile seit fast 30 Jahren kennen, kaum zu glauben, wie die Zeit rennt!“.
Klatsch & Tratsch Christian von Zittwitz cvz@buchmarkt.de
Größter Konkurrent von book2look ist die Bertelsmann/Arvato Tochter BIC Media, die offenbar versucht, offensiv auch auf die Kunden von book2look zuzugehen. Möllers hat nämlich aus Sicht der Verlage einen Schwachpunkt: Bei zwei wichtigen Händlern, Thalia und Weltbild, ist book2look bisher nicht eingebunden, was Möllers wurmt und woran er arbeitet: „Es ist für mich überhaupt nicht verständlich, warum ein Tool, das als Einziges am Markt den Händler direkt unterstützt, sich nicht bei allen Händler durchsetzen kann. Nur book2look liefert personalisierte Leseproben, die die Anbindung an den Händler auch dann beibehalten, wenn sie sich in den Sozialen Netzwerken etc. verbreiten.“
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„Teilzeit“ arbeitet, wenn sie in an den Wochwenk nach Italien: Ebenfalls auf chenenden in Gütersloh ist. buchmarkt.de hatten wir gemeldet, dass Walter F. Blüchert, einer der Gründer in es nach der Schließung der Libreria der Nachkriegszeit, hat ein spannendes Kapitel Herder künftig in Rom wieder eine „Herderuch der Berliner deutscher Verlags- Filiale“ mit deutschsprachiger Fachberatung Schriftsteller Michaund Unterneh- für Bücher rund um Religion, Geschichte und Rom geben wird. el Kleeberg war ja mensgschichte im Mai in Teheran und habe geschrieben, das Warum ich das erzähle? Neben einer Widviele „Vorurteile über das ich fast verges- mung für den „Comandante“ Rinaldo – gesen hatte: 1950 Land der Mullahs“ revidieren meint ist der zum Jahresende pensionierte gründete der müssen: Kleeberg war, das K&W-Vertriebsleiter Reinhold Joppich, der spätere Rechte- in seiner Jugend drei Jahre in Rom als Buchhatte ich im vorigen Heft ja händler und auch schon erwähnt – neben händler bei Herder gearbeitet hatte, lautet Ilija Trojanow als weiterem Finanzmakler der letzte Satz des Buches Makararionissi deutschen Autor – zur Leseseinen Blüchert- oder die Insel der Seligen von Vea Kaiser: reise eingeladen, weil sein Verlag, in dem „Ceterum censeo Amazonam esse delendam.“ Erzählungsband Der Kombis 1962 rund Wir als alte Lateiner wissen natürlich, dass munist vom Montmartre 130 Disney-Titel der Spruch von Cato stammt. Und den Com(dtv) kürzlich auf Persisch (aus dem Non- mandante als alten Amazonbekämpfer wird’s freuen ... im Verlag Peydayesh erschieComic-Bereich, viele auch als Linen ist. „Die Kulturabteilung Emons-Autor Vito von Eichborn: zenzausgaben im der Deutschen Botschaft und ito von Eichborn ist nach seinem Crowdfunding soll eigene Regionalia Bertelsmann-LeBuch Mein Mallorca (vor zwei JahClaudia Dobry von der Frankfinanzieren helfen sering) erschienen. furter Buchmesse hatten die ren bei mare) wieder unter die Autoren Und was ich völlig gegangen: Für den Emons - Band 111 Orte Lesereise bestens vorbereitet“, freut sich Kleeberg, der sieben vergessen hatte: Bei zwischen Lübeck und Kiel, die man gesehen Auftritte in Teheran und Isfahan hatte, an Uni- einigen bedeutenden Firmentransfers in der bun- haben muss ist er quer durch die Holsteinische versitäten, am deutschen Sprachinstitut und in desdeutschen Medienlandschaft hat er (Freund Schweiz und entlang der Küste gereist, was einer Buchhandlung. Besonders angetan war von Axel Springer und auch von Reinhard eine einfache Übung für ihn war: Seit 2012 ist er von seiner Begegnung mit seinem Schrift- Mohn) hinter den Kulissen mächtig die Strippen der einstige Gründer des Eichborn-Verlages stellerkollegen Mahmud Doulatabadi, der im gezogen und dabei auch Gunter Thielen ken- wieder zurück aus Mallorca und arbeitet als Iran ein Star ist. Dessen Roman Der Colone, nengelernt, der als sein Testamentsvollstrecker Publizist und Literaturagent in Timmendorf bei für ihn die Stiftung aufgebaut hat. auf Deutsch im Unionsverlag erschienen, ist Malente, für ihn „die schönste Gegend Deutschin seiner Heimat aber verboten. lands“. Vorgestellt wurde sein Buch übrigens (s. Foto) in der Buchhandlung Hoffmann in eim Stichwort Bertelsmann fällt mir das ein: Im Mai hatten wir auf buch- Eutin; in seinem eigenen Verlag Vitolibri ist n diesen Tagen wird ein Abschied in Raten vollzogen: Mitte Juni gibt es in Berlin markt.de gemeldet, dass das Buchmar- mit Fast alles über Eutin übrigens der Auftaktein Fest für Anita Offel-Grohmann, die keting-Tool book2look, eine Entwicklung von band für eine Reihe erschienen, in der nach und langjährige Cheflektorin des Bertelsmann Ralph Möllers und seinem indischen Partner nach „fast alles über den Norden“ erscheinen Hitesh Jain, in den vergangenen Monaten ein soll. Die erste Auflage war nach zwei Wochen Clubs, die allerdings erst im August ihren offiziellen Abschied nehmen wird. Aber was enormes Wachstum der Klickraten zu verzeich- vergriffen, mit Crowdfunding will er weitere Regionalia finanzieren: Swienkram op Platt heißt Abschied, an ein Aufhören ist gar nicht nen gehabt habe – die durchschnittlich 600.000 zu denken: Sie wird künftig mehr Zeit für Views seiner „Biblets“ (Leseproben-Widgets) ist in Arbeit („so ein Wörterbuch hat’s noch nie sind auf derzeit ca. 2,5 Millionen Views pro die Walter Blüchert Stiftung von Gunter gegeben“) und von Kuddl Schnööf bereitet er Monat hochgeschossen. gerade eine Neuauflage vor. Thielen haben, für die sie schon jetzt in
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Whisper | Szene
Wie Bücher wirken – Teil 8
Frische und Phlegma – Das zu Klampen-Buch Man kann Bücher darauf befragen, ohne Schutzumschlag. Ein einfacher in dem sich das kleine z aus zu ganz schön welches Tier sie seien, wenn man eines Pappband, die Pappe mit 1,5 mm stark quer stellt gegenüber dem K aus Klampen. wählen müsste oder, wie in dieser Reihe und fest genug. Überzogen mit 4/0-fbg. Das glatte, matte grün macht einen auch schon geschehen, welches Möbel in ProzessStandard Offsetdruck PSO, 135 gepflegten, nahezu frisch gewaschenen der Wohnung? Beim zu Klampen-Buch g/qm Bilderdruck, glänzend und holzfrei Eindruck. Nicht rot geschrubbt. Weder wäre es sinnvoller zu fragen, welche Art als Mattfolienkaschierung. Matt sind die quietschen hier die Farben, noch die Texvon Bonbon es wäre? te. Der Ton des Essays ist angeregt, nicht aufgeregt. Da wären die hier beFrische und Phlegma. reits vorgestellten Hanser Klassiker gewiss Der Rücken der Büeher Werther’s Echte cher in einfacher Kleals Maoam und das zu bebindung ist rund. Die Abmessung der Bücher Klampen-Buch, desist 11,75 x 18,9 cm. Die sen Essay-Reihe hier vorgestellt werden soll, Papiersorte des Vorwäre dann gewiss ein satz ist Surbalin glatt, Fishermen‘s Friend. alle in moosgrün. Das zu Was ist ein Essay? Irzu Klampen-Buch: Ein Fishermen‘s Friend unter den Büchern Klampen-Buch ist in der gendwie so etwas wie ein Schriftart Baskerville Ten Minzbonbon. Der Essay gesetzt. Der Satzspiegel belüftet den trüben Atem des Alltags mit zu Klampen-Bücher, was nicht erlahmt ist mit 7,5x12,5 cm relativ klein. Der Auneuen Ansichten, durchaus auch einmal oder schlaff bedeutet, sondern eher darauf ßensteg jeder Seite ist doppelt so breit wie stark und Tränen in die Augen treibend, deutet, nicht künstlich aufpoliert zu sein. der Innensteg. So ergibt sich beim aufgeirgendwie zugig. In einer Buchreihe ist die Eine helle lindgrüne Farbanmutung, die schlagenen Buch eine klassische SymmetReihung der Namen, von denen es dann dem Essay vollendeten Ausdruck verleiht, rie, da die Seiten des Buches, die linke und harmlos heißt, sie gäben sich hier ein Stell- insofern die Beobachtungen des Essays als die rechte Seite, eine Einheit ergeben. Bei dich-ein, von eminenter Bedeutung. Die sensibel, ja auch zart gelten dürfen. Denn größeren Bänden wird durch die Wölbung das Thema des Essays ist nicht zum ge- der Seiten der Bundsteg, der innere SatzReihe der Namen der zu Klampen-Essays ist ansehnlich: Martin Mosebach, Gustav ringsten Teil der Autor selbst, der Autor als spiegelrand, optisch kleiner, was, wenn auf Seibt, Henning Ritter, Hannelore Schlaffer, Organ der Wahrnehmungen des Zeitgeis- strenge Symmetrie Wert gelegt wird, vorher tes. Beim Essay handelt es sich also nicht Lorenz Jäger, Fritz J. Raddatz, Johannes berechnet werden muss. Hier ist ein solcher Saltzwedel und viele andere mehr. um eine Abhandlung, daher auch keine ‚Verlust der Mitte‘ nicht zu befürchten. Daraus lassen sich eine Fülle von Schluss- Nachweise aus der Fachliteratur. NachIn der Einzelbetrachtung der Seite wirkt folgerungen über die Versuche der verle- weis ist sich der Autor selbst. der Satzspiegel seltsam verrutscht, nach gerischen Landschaftspflege anstellen, Der Autor daher in Versalschrift auf dem rechts auf der linken, nach links auf der angewandtes namedropping einerseits. Buchdeckel. Der Titel ist bordeauxrot ge- rechten Seite. Erst als Doppelseite erUnd andererseits ist der geisteswissen- setzt und kursiv, kleiner gesetzt und nicht gänzen sie sich wieder, lehnen sich die schaftliche Schwerpunkt im Sinne eines kursiv der Untertitel. Der unten abschlie- Satzspiegel der linken (Versoseite) und gehobenen Feuilletonismus unverkennbar. ßende Verlagsname wieder kursiv und in rechten Seite (Rectoseite) aneinander. So In einer Reihe, in der nur Essays erschei- Versalien, mit gleich zwei krähenden Go- sind die zwei Seiten einer Medaille, die nen, kann allein durch die Macht der spezi- ckeln. Die Typografie kräht mit und läuft auch der Essay stets diskutiert, ja diskufischen materialen Reihenverhältnisse und tieren muss, um nicht dann doch Pamphlet an einer Stelle rot an. ihrer normativen Kraft des Faktischen, naDa ist das Wortspiel vom Bildungssys- zu sein, auch im Seitenaufbau der Doppelhezu jeder Text zum Essay werden. Soweit tem als „Reformhaus“ typografisch gerötet seite stets im Blick. ist man hier aber noch nicht, die Autoren Und dann ist auch beim Essay mal gut, und daher ist eine Auszeichnung durch und eine Autorin kommen selbst noch mit Kursivierung vielleicht auch Ironisierung. irgendwann nach 150 Seiten ist der Drops Skripten in den Verlag, die in der Über- Der Indirektheit des Titels entspricht dann gelutscht. zeugung vom „Essay als Form“ entstanden. der präzisierende und gut bibliographierMichael Schikowski veröffentlichte zuletzt Der Sprachform dieser Texte schließt bare Untertitel in dunkelblauer Farbe. „Warum Bücher?“ und „Über Lesen“. Im Herbst erscheint von ihm „Glanz und All dies wird dann noch gerahmt von eisich die Buchform an. Was ist die BuchMelancholie. Anmerkungen zur Buchgestalt“. form des Essays? Zunächst ist der Essay nem leicht retro wirkenden Schmuckband,
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Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion »Dieses Debüt ist leicht, originell, schwungvoll und witzig. ebenso fabelhaft wie rührend. ein erfolg.« Livres Hebdo
Cornelia Camen John Williams‘ wortgewaltiges Western-Epos Butcher’s Crossing hat ja schon längst die Bestsellerlisten erobert – das Hörbuch ist aber noch eine Erwähnung wert: Schauspieler Johann von Bülow erweist sich in seinem Sprecher-Debüt nämlich als Stimmwunder. Für mich eine Entdeckung (bei DAV). Eine sichere Friederike von Diest
IRIna TeoDoRescu
Als Grafic-Novel genauso toll wie die Romanvorlage: „Der goldene Kompass I“ von Phillip Pullman in Bearbeitung durch Stéphane Melichor und Clément Oubrerie (Carlsen Comics). Die kraftvolle Bildsprache lässt die Geschichte lebendig werden. Ein schönes Beispiel dafür, dass Selfpublishing funkUlrich Faure Schöne Idee: Stefan Koldehoff hat in Ich und van Gogh (Galiani) die oft wahrlich abenteuerlichen Geschichten der Bilder (und ihrer Sammler) aufgeschrieben. Zum ersten Mal auf Deutsch: José Luís Peixotos feiner Roman Das Haus im Dunkel bei Septime. Leipzigs Entwicklung ab 1989 hat Arnold Bartetzky Barbara Meixner
Der Fluch des schnauzbärtigen Banditen Roman
Irina Teodorescu Der Fluch des schnauzbärtigen Banditen Roman Aus dem Französischen von Birgit Leib Klappenbroschur. 144 Seiten. 15.90 € ISBN 978 3 8031 3273 4 Auch als eBook erhältlich ISBN epub 978 3 8031 4184 2 Erscheint im August
Wir hatten es in unserer Belletristik-Vorschau im Mai in der Abteilung ‚Kultbuch‘ angekündigt. Mittlerweile habe ich gelesen und finde, Dorothy Bakers Zwei Schwestern (dtv) ist nichts weniger als Weltliteratur. Schade nur der leicht verwechselbare Titel. Mit der Übernahme des Originals (Cassandra at the Wedding) wär das nicht passiert. Wen Jörn Meyer Beeindruckendes Zeugnis von zwanzig Jahren Musikgeschichte: Die Tocotronic-Chroniken (Blumenbar) bieten zur wichtigsten (und besten) Band der letzten Jahrzehnte restlos alles, was sich das Fan-Herz wünschen kann. Nicht nur für Fans ein großer Spaß ist Andreas Doraus Ärger mit der Unsterblickeit (GaSusanna Wengeler
Ihr persönliches Leseexemplar!
Ein besonderes Sommerbuch: Für Könnte ich meine Sehnsucht nach dir sammeln (cbj) hat Corinna Bernburg täglich ein Foto gemacht, zu dem Zoran Drvenkar jeweils bis Mitternacht ein Gedicht geschrieben hat. Eine schöne, inspirierende Idee. Auf die Diskussionen über Elke (Beltz & Gelberg) freue ich mich Christian von Zittwitz Meine Frau hat sich von Kristine Bilkaus „feinfühliger Sprache“ in Die Glücklichen (Luchterhand) überzeugen lassen. Jetzt freut sie sich über Die Schatten von Race Point von Patry Francis (mare) und Honigtod von Hanni Münzer (Piper), „lassen sich prima verkaufen“. Ich habe mit Was ihr wollt von Inger-Ma-
Bank ist Astrid Rosenfeld. Zwölf Mal Juli strotzt mal wieder so vor illustren Figuren. Eine köstliche Lektüre, die es auch, gelesen von Luise Helm, als Hörbuch gibt (Diogenes). Für Thomas Mann-Fans ein Muss: Die große Originalton-Edition aus dem Hörverlag, auf der der Literaturnobelpreisträger Auszüge aus seinen Romanen und Erzählungen selbst vorliest. Dokumentiert sind auch einige seiner Reden und Vorträge – bisher zum Teil unveröffentlicht. tionieren kann, ist „Grajastos – Insel der Lüfte“ von Elisabeth Yorck von Wartenburg (erschienen bei meinbestseller.de). Das Buch hat alles, was ein Fantasyroman braucht. Schon nach den ersten Seiten zieht einen Julie Heilands „Bannwald“ (FJB) wortwörtlich in seinen Bann. Bei „Zenspirations“ von Joanne Fink (Trinity Kreativ) ist die Begeisterung für Muster und Formen spürbar und selbst aus Notizen werden kleine Kunstwerke. eindrucksvoll in Die gerettete Stadt bei Lehmstedt dokumentiert. Fast ein Künstlerbuch: Horst Hussels Auf der Bank. Damengespräche bei Secession. Ein neuer Pavel Kohout: Tango Mortale (Osburg) ist ein Pageturner wie alles von ihm. Dito der neue Roman von Thommie Bayer Weißer Zug nach Süden (Piper). Der wohl letzte Prosaband von Sarah Kirsch: Ænglisch (DVA) – sprachverliebt, wie alles von ihr. Robert Seethalers Ein ganzes Leben beeindruckt hat, der sollte sich dringend auch Petra Hofmanns Nie mehr Frühling (Picus) anschauen: Ein Leben, das so ähnlich tausende Male verlaufen ist – durch die unaufgeregte Beschreibung eines Einzelschicksals offenbart sich das Unerträgliche daran. Koste es, was es wolle, man muss die Dinge ins Positive drehen: Das ist die Botschaft in David Foenkinos Charlotte (DVA) über das kurze Leben der Künstlerin Charlotte Salomon. liani): Sven Regener hat die Erinnerungen des PopGroßmeisters genial-unterhaltsam aufgeschrieben. Endlich ein würdiger Gone Girl-Nachfolger: Paula Hawkins gelingt mit Girl on the Train (Blanvalet) ein großer Thriller-Hit mit psychologischer Raffinesse! Etwas ruhiger, dafür umso komischer, erzählt Klaus Modick in Konzert ohne Dichter (KiWi) von der Idylle der Künstlerkolonie Worpswede. Dank der köstlichen Sprache ein Genuss! schon: Wie literarisch darf Kinderliteratur eigentlich sein? Über Christian Dudas außergewöhnlichen Kinderroman mit dem großartigen Cover und Illustrationen von Julia Friese reden wir am besten bei einem leckeren Stück Kuchen und einem ordentlichen Kaffee. Und dann freue ich mich auf die Lektüre von Charlotte (DVA) von David Foenkinos, denn seit ich Charlotte Salomons Bilder bei der Documenta gesehen habe, gehen sie mir nicht mehr aus dem Kopf. ria Mahlke (Berlin) einen ungewöhnlich erzählten historischen Roman entdeckt und bei Droemer den bedrückend guten Tatsachenroman Möbelhaus von Robert Kisch. Im Urlaub habe ich dann nur deutsche Krimis gelesen: Martin Calsows „Quercher“-Serie bei Grafit und dort auch Rainer Wittkamps skurrilen Kalter Hund. Gefallen hat mir auch der gutgemachte Bilderfäscher-Krimi Im großen Stil von Petra Hartlieb und C.U. Bielefeld, deren vierte Co-Produktion .
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Whisper | Szene
Konzepte
Jubiläum
Lesen und genießen
Das Kursbuch wird 50
Happy Birthday, Kursbuch: Am 10. Juni erscheint die Jubiläumsedition Shop-in-shop: Vegan Tiger in der Buchbox Die Kunden der Buchbox in der Lettestraße 5 am Berliner Helmholtzplatz können jetzt noch entspannter stöbern und schmökern. Ein kleiner Raum der Buchhandlung wurde an Farzad Nouroozi verpachtet, der im Mai, rechtzeitig zum Beginn der Freiluftsaison, das vegane Café „Vegan Tiger“ eröffnet hat. Auch warme Sommertage werden eben erst durch ein gutes Buch und grüne Smoothies so richtig schön. Da das
Café direkt mit der Buchhandlung verbunden ist, können die Kunden nun drinnen und draußen an den gemütlichen runden Tischen in den Büchern lesen und blättern und ganz in Ruhe und ohne Verkaufsdruck überlegen, welches sie kaufen möchten. Und so mancher Cafébesucher, der nur einen Macha trinken will, wird ohne Hemmschwelle zum Buchkauf verführt. ml
Azubis: CLAUS auf der Donau
Donauschifffahrt: Teilnehmer auf der „MS Weltenburg“, auf der am 17.05.2015 die 10. CLAUS-Donauschifffahrt stattfand. Über 60 buchaffine junge Menschen wollten wieder in die (Un-)Tiefen der Buchbranche einzutauchen. Einen ausführlichen Nachbericht der Veranstaltung finden Sie auf buchmarkt.de (Suche nach: CLAUS)
BuchMarkt Juni 2015
Das vor einem halben Jahrhundert von Hans Magnus Enzensberger gegründete Kursbuch wird 50. „Kursbücher schreiben keine Richtungen vor. Sie geben Verbindungen an, und sie gelten solange wie diese Verbindungen“, formulierte Enzensberger vor 50 Jahren die Zielrichtung der neuen Zeitschrift. Als Ort des Protestes und Sprachrohr der Kritik ist es Enzensberger viele Jahre gelungen, Themen zu setzen. Und das schafft das Kursbuch auch heute noch. Allerdings seit 2012 – nach mehreren Verlagswechseln – im Murmann Verlag als neuer Herausgeber. Am 10. Juni erscheint die Jubiläumsedition Kursbuch 182. „Das Kursbuch. Wozu?“ – und das muss gefeiert werden, denkt der Murmann Verlag und ruft Buchhändler zur großen Schaufenster-Aktion auf. „Gestalten Sie ein Schaufenster und übersetzen Sie die Themen des Kursbuchs Protest, Revolte und Kritik in die heutige Welt – möglichst verrückt und kreativ“, fordert Katharina Hagenow, Vertriebsfrau des Murmann Verlags, auf. Der Verlag stellt Plakate und Postkarten mit Zitaten aus 50 Jahren Kursbuch zur Verfügung. Bestellen Sie das Material bei vertrieb@murmann-publishers. de. Über Fotos des Schaufenster freut sich der Verlag ebenfalls sehr.
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Die 11-Bücher-Frage an Christian Koch
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Ihr Lieblingsbuch als Kind? Eduard Rhein/Reinhard Escher,
Mecki im Schlaraffenland
2
Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? Ich war Dora Suarez von Derek Raymond
3
Ihr Lieblingsbuch heute? Ian Curtis, So This Is
Permanence
4
Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? Donald Ray Pollock,
Das Handwerk des Teufels
5
Welches Buch verschenken Sie am liebsten?
Die Verschwörung der Idioten von John Kennedy Toole
6
Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen? Dashiell Hammett, Rote Ernte
7
Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig? Jedweden Lebensratgeber in Sachbuchform
8
Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet?
Die Bibel
9
Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? James Lee Burke, Sturm über
New Orleans
10
Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben? Überleben im deutschen Buchhandel, ein fiktiver Roman
11
Welches Buch Buch lesen Sie gerade?
Die Suche nach Tony Veitch von William McIlvanney
Christian Koch: Seine Krimibuchhandlung Hammett in Berlin wird in diesem Monat 20 Jahre alt
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ine Verkaufsfläche von 35 qm, nur ein Genre, dafür aber das ganze Spektrum: Christian Koch hat seine Nische gefunden. Seit gut 15 Jahren führt er die 1995 gegründete Buchhandlung Hammett am Marheinekeplatz in Berlin-Kreuzberg. Etwa 2.500 neue deutschsprachige Kriminalromane stehen in den Regalen, hinzu kommen 700 englischsprachige Titel, die Koch über einen amerikanischen Großhändler bezieht. Mit einem Antiquariat lockt er zusätzlich Kunden an. Der Trend zum Internet geht auch an Hammett nicht spurlos vorüber. Etwa zehn Prozent der Krimikäufer bevorzugen mittlerweile E-Books,
schätzt Christian Koch. Dennoch bleibt er gelassen und setzt auf seine treuen Stammkunden, die aus der ganzen Stadt kommen. Monat für Monat lassen sie sich von der individuellen Hammett-Bestsellerliste inspirieren, die im Laden und auf der Website präsentiert wird. Hier können die Kunden auch in über 900 Rezensionen stöbern, die laufend ergänzt werden. ML
Die Specials im nächsten Heft: Hörbuch/Tonträger II Lexika, Nachschlagewerke, Lernhilfen II Ratgeber
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BuchMarkt Juni 2015
Religion II
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Partner | Zahlsysteme
Kontaktloses Bezahlen mit NFC und girogo
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m den Bezahlkomfort für ihre Kunden zu erhöhen, setzen auch immer mehr Buchhändler auf girogo. Mit dem Kontaktlos–Zahlsystem der Deutschen Kreditwirtschaft können die Kunden Kleinbeträge bis 20 Euro sekundenschnell und passend bargeldlos bezahlen. Das macht das Kassieren für die Buchhändler einfach, schnell und bequem. Die Wartezeit an der Kasse ist spürbar kürzer; es bleibt mehr Zeit, um die Kunden ausführlich zu beraten. Bezahlen mit girogo basiert auf der NFC–Technologie. NFC steht für „Near Field Communication“, den weltweit führenden Standard für Kontaktlos–Zahlungen. In Deutschland bietet die Sparkassen–Finanzgruppe ihren Kunden mit girogo bereits ein NFC–fähiges Zahlungssystem als Zusatzfunktion auf ihrer girocard (früher: ec–Karte) an. Bis Ende 2015 werden rund 45 Millionen SparkassenCards mit girogo im Umlauf sein. Buchhandlungen, die NFC-fähige POS-Terminals einsetzen, stellen sich innovativ für morgen auf und wappnen sich für die Zukunft des Zahlungsverkehrs. Sie können dann alle Zahlverfahren auf Basis der NFC-Technologie akzeptieren, zukünftig auch Zahlungen über NFC–fähige Smartphones. Buchhändler, die an NFC-fähigen Terminals interessiert sind, können sich bei ihrer Sparkasse oder ihrem Netzbetreiber über die verfügbaren Terminalmodelle informieren. Dort erhalten sie auch ein Angebot, das zu ihren Anforderungen passt. Zum Bezahlen von Einkäufen bis 20,00 Euro halten die Kunden die SparkassenCard mit girogo im Abstand von wenigen Zentimetern an das NFC–Terminal. Das Stecken der Karte, die PIN–Eingabe oder eine Unterschrift auf dem Kassenbeleg entfallen.
Kostenvorteile für den Buchhändler Das girogo–Entgelt bietet Buchhandlungen eine kostengünstige und wirtschaftliche Staffelung: Bis 5 Euro liegt es bei 1 Cent pro Transaktion, zwischen 5,01 Euro und 10,00 Euro bei 2 Cent und zwischen 10,01 Euro und 20,00 Euro bei 3 Cent. Die Kosten für den Zahlungsverkehr sinken, da statt der Einreichung von Einzellastschriften eine Sammelgutschrift erfolgt. Weniger Kleingeld in der Kasse bedeutet für Buchhändler auch geringere Kosten für das Bargeld–Handling. Mit girogo können Buchhandlungen auch mehr Umsatz erzielen. Durch die sekundenschnelle Zahlungsabwicklung können sie an ihren Kassen im gleichen Zeitraum mehr Kunden bedienen und so – je nach Standort und Kundenfrequenz – ein deutliches Umsatzplus erzielen.
Laden direkt an der Kasse Bezahlt wird aus einem vorher auf den Kartenchip geladenen Guthaben. Die Sparkassen–Finanzgruppe hat zwei neue Ladevarianten entwickelt, mit denen die Kunden ihr Guthaben bequem direkt am POS laden können — das automatische Ladeverfahren und das Laden vom Girokonto mit PIN–Eingabe. Der Vorteil beim automatischen Laden: Immer dann, wenn das Guthaben für eine Zahlung nicht mehr ausreicht, wird der Chip beim Bezahlen automatisch geladen. Den Betrag zwischen 20 und 50 Euro legt der Kunde vorab fest. Beim Laden mit PIN kann der Kunde seine SparkassenCard mit girogo direkt an der Kasse mit einem fest vorgegebenen Betrag (35 Euro) laden. Dafür muss er seine PIN am Terminal eingeben. Weitere Informationen unter: www.girogo.sparkasse.de oder telefonisch über die kostenlose Hotline 0800 468 468 0
„Unsere Kunden sollen beim Bezahlen viele Möglichkeiten haben. Und wir profitieren von den günstigen Systemkosten.“ Anja Krauß, Ameis Buchecke, Hildesheim
i nt a m Er s c h e e m b e r t 03.Sep
Spitzentitel-Marketing: Großes Online-Special auf www.schneiderbuch.de mit Tipps & Tricks für angehende It-Girls Online-Themenwelt mit XXL-Leseprobe und Hintergrund-Infos
*Unverbindliche Preisempfelung
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Katy Birchall
Plötzlich It-Girl – Wie ich aus Versehen das coolste Mädchen der Schule wurde € 12,99 (D) · € 13,40 (A)* · sFr* 16,90 320 Seiten · broschiert mit Klappe ISBN 978-3-505-13701-3
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Ansprechpartner im Verlag: Olaf Gabriel Tel.: +49-221-20811-36 O.Gabriel@egmont-vg.de