Nr. 10 | Oktober 2013 | 48. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel
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Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch
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Heft 10 | 2013 ISSN 0524-8426
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„Bücher sind immer noch die wohlfeilsten Lehr- und Freudenmeister und der wahre Beistand hienieden für Millionen besserer Menschen.“ – Karl Julius Weber
Das erste Programm
ISBN 978-3-944153-03-2 224 Seiten. Gebunden, Schutzumschlag 16,00 € [D] | 16,40 € [A] Auslieferung: 1. Oktober 2013 BUCHHANDELSPAKET
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ISBN 978-3-944153-02-5 72 Seiten. Gebunden 13,00 € [D] | 13,30 € [A] Auslieferung: 1. Oktober 2013
ISBN 978-3-944153-04-9 96 Seiten. Broschur 11,00 € [D] | 11,30 € [A] Auslieferung: 1. Oktober 2013
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Nr. 10 | Oktober 2013 | 48. Jahrg.
Das Ideenmagazin für den Buchhandel
Endlich selbständig Fünf Erfolgsgeschichten Seite 30 Christian Röhrl im Gespräch: Wird der kleine Buchhandel allein gelassen? Seite 26 Konzepte: Bookbar setzt auf Buch & Wein Seite 44 Special Independent: Wie man Debüts am Markt platziert
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Special Dienstleister: Mehr Vielfalt und Professionalität
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Seite
Special Sachbuch: Gestaltung als Verkaufsargument
Seite
Special Medizin: Gute Koexistenz von E und P 98 Seite
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D Bu ie ch G ha ew n in dlu ne ng (Se r 20 de ite s 28 13 s Ja ) te hre he s: n fe st
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Sprache in eine schöne Form bringen? Wenn, dann richtig.
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Der ultimative
Redaktionsnotiz
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ieses Buchmesse-Bild habe ich jetzt schon vor Augen: Seit Jahren sitzt Michael Krüger nämlich rechts hinten in der Ecke am Hanser-Stand, scheinbar ununterbrochen im Gespräch mit Autoren, Agenten, Presseleuten und Freunden. Dieses Foto hier wurde allerdings nicht dort, sondern in einer Berliner Pension am Kurfürstendamm aufgenommen: Birgit Schmitz, bis vor Kurzem noch für das Programm des Berlin Verlags verantwortlich, hat den Verleger zu dessen (allerdings geplanten) Abschied von Hanser befragt (ab Seite 40). Noch läuft Michael Krüger hochtourig – am Abend zuvor hatte er eine Veranstaltung im Brecht-Haus absolviert, an diesem Abend führte er auf dem Internationalen Literatur Festival noch ein Gespräch mit seinem Freund, dem Verleger Roberto Calasso. Doch wir Noch läuft er hochtourig: Michael Krüger im Gespräch alle wissen: Seinen mit Birgit Schmitz Platz in der Standecke wird er auf dieser Messe zum letzten Mal einnehmen. Sein 70. Geburtstag im Dezember wird Anlass sein, zum Jahresende seinen Abschied als Hanser-Verleger zu nehmen.
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s gibt ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Buchmesse vor der Tür steht: Unser Kollege Matthias Koeffler konferiert ständig mit Wiley-Geschäftsführer Hartmut Gante; sie bereiten wieder ein Dummie-Heft vor, das es auf der Messe kostenlos am Wiley VCH-Stand (4.0, G 8/10) und bei uns (4.1, D 102) gibt: Die neue Ausgabe „Buchhandelsmarketing vor Ort für Dummies“ wird aber traditionell auch dem BuchMarkt-Novemberheft beiliegen. Ein anderes Zeichen, das auf die Messe deutet: Susanna Wengeler verhängt bis zum Erscheinen dieses Heftes einen Nachrichtenstopp über den Ausgang der Jurysitzung der Wahl der Buchhandlungen des Jahres: Die werden am Messe-Samstag wieder zwischen 12 und 14 Uhr im Lesezelt geehrt – und wir laden Sie sehr herzlich dazu ein, dort mit uns zu feiern. Wer es in diesem Jahr aufs Treppchen geschafft hat, verraten wir Ihnen auf Seite 28; ausführlich stellen wir die Ausgezeichneten dann in der November-Ausgabe von BuchMarkt vor.
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Broschur, 240 Seiten, mit 300 farb. Abbildungen € [D]24,95 [A]25,70 / sFr 35,50 ISBN: 978-3-86873-646-5
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Christian von Zittwitz PS: Für alle, die von der Messe nicht genug bekommen, veranstalten wir dieses Jahr erstmals von Mittwoch bis Freitag ab 18 Uhr im Club Michel (Münchner Str. 12) die Metrolit/BuchMarkt-Kantine „Book Bistro“. Ihr Draht zu BuchMarkt:
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E-Mail: redaktion@buchmarkt.de / www.buchmarkt.de Tel.: 02150/9191-0 (Abo: -37) / Fax: 02150/919191
BuchMarkt Oktober 2013
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LESEN SIE DAS
BUCH,
Der Auftakt der neuen packenden Krimiserie Titel ist Teil der Aktion:
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»Die XXL-Weihnachtskampagne«
Bundesweit vom 1.-31.12.2013 Premiumstandorte im ICE-Bahnhofsbereich Großplakatierung und Bodenaufkleber Bundesweite redaktionelle Radiobeiträge im Aktionszeitraum
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Wichtige, aus Rechtsgründen unbedingt zu beachtende Hinweise zum Marketing zu Der Ruf des Kuckucks von Robert Galbraith finden Sie unter: www.blanvalet.de/galbraith
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Deutsch von Wulf Bergner, Christoph Göhler und Kristof Kurz ∙ Roman ∙ 640 Seiten € 22,99 (D) ∙ € 23,70 (A) ∙ CHF 32,90 (empf. VK-Preis) ∙ ISBN 978-3-7645-0510-3 Auch als E-Book erhältlich. Auch als Hörbuch und Download bei Random House Audio.
ÜBER DAS DIE WELT SPRICHT
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ROBERT ROBERT GALBRAITH GALBRAITH ist ist das das Pseudonym Pseudonym von von J.K. J.K. ROWLING ROWLING
Unsere UnsereKundenbetreuung KundenbetreuungInnendienst Innendiensterreichen erreichenSie Sieunter unterder der kostenlosen kostenlosenTelefonnummer Telefonnummer(0800) (0800)500 50033 3322 22oder oderFax Fax(089) (089)41 4136 36––33 3333 33 E-Mail: E-Mail:kundenservice@randomhouse.de kundenservice@randomhouse.de
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Eine Geschichte von Liebe und Aufbruch
Inhalt | 10/2013
Buchhandlung am Paulusplatz in Bonn: Jungbuchhändler Phillip Seehausen hat sich den Traum einer eigenen Buchhandlung erfüllt (S. 30) Aus Aus dem Hebräischen Hebräischen von von Anne Birkenhauer Birkenhauer Deutsche Deutsche Erstausgabe 640 SSeiten eiten Hardcover mit Schutzumschlag € 24,90 ISBN 978-3-423-28022-8 Auch als erhältlich
Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme
Eshkol Nevo erzählt eine vielstimmige (Liebes-)geschichte, die Zeiten und Kontinente umfasst.
Die Dekoidee des Monats: Georg Büchner .................................... 8
Ein Roman über Liebe und Verlust, Verantwortung und Versäumnis, Finden und Gefundenwerden – voll Humor, Zärtlichkeit und Nähe.
Marketing: Campus-Kampagne für das gedruckte Buch ....................... 10
Neugründung: Der neue Kunstbuch-Verlag Sieveking ................. 9
Kooperation: Lifestyle von Groh und bellybutton .......................................... 10
Rückblick: Der September auf buchmarkt.de ....................................... 14 Leute mit Ideen: Die Ankerherz-Verleger und ihre Buchhandelsaktionen ......................18 Kolumne I: Holger Ehling über das E-Book-Geschäft in Asien und Lateinamerika ............................. 20 Kolumne II: Mayers Almanach ........ 22
Special | Dienstleister
© Moti Kikayon
Special | Independent
Büchertisch: Die Novitäten im Oktober .................. 12
_ www.dtv.de/handel
Seite
4
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Magazin
Whisper
Das aktuelle Interview: Christian Röhrl über das Einkaufsverhalten kleiner Buchhändler ........................... 26
Jubiläen: Viola Taube feiert das 25-jährige Bestehen ihrer Buchhandlung mit viel Prominenz ............................ 112
Buchhandlung des Jahres: Die Gewinner des Jahres 2013 stehen fest ..28
Jubiläen: Ulrich Dombrowsky wird zum 30. Jubiläum von Freunden und Familie mit einer Party überrascht .... 112
Selbständig: Buchhändler über ihre erfolgreichen Neugründungen ............ 30 Interview Beck: Dr. Hans Dieter Beck über 250 Jahre C.H. BeckVerlagsgeschichte ................................ 36 Interview Krüger: Hanser-Verleger Michael Krüger nimmt Abschied ........ 40 Konzept: Die Bookbar kombiniert Wein- und Buchhandlung.................... 44 Marktforschung: Die Innofact AG untersucht das Buchkaufverhalten in Deutschland ................................... 48
DAS FIASKO DER DEUTSCHEN FLOTTE
Buchhandel: Das Traditionsgeschäft Gleumes schließt; der „Siebte Himmel“ von Bastei Lübbe wird eröffnet......... 113 Gewinnspiel: Blanvalet erfüllt Buchhändler-Träume ........................ 114 Vertrieb: Ullstein verteilt mit der Schubkarre neue Manuskripte an Mitarbeiter .......................................114 Marketing: Tommy Hilfiger stellt Bücher ins Schaufenster .................... 116 Aktion: Lese-Flashmob in Horrem .. 116
Praxis Monatsplanung: Fit für den November ......................... 52 Kollegen-Tipps: Von Vanessa ArendMartin vom Buchkontor Teltow ......... 56 Gründer: Die wichtigsten Tipps zur Eröffnung ...................................... 58 Führung: Titel zum Thema „Frauen im Management“................................. 60 Benzes Sternstunden: Else LaskerSchüler ............................................... 60 Markt: Boris Langendorf über die Entwicklung des Internethandels ........ 62 Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten..66
Rubriken
Originalausgabe Hardcover 352 Seiten € 21,90 ISBN 978-3-423-28025-9 Auch als erhältlich
Die 11-Bücher-Frage .....124 DVD-Tipp .........................67 Ideenmarkt ......................64 Impressum .....................116 Inserentenverzeichnis ...117 Klatsch & Tratsch .........118 Kopfnuss ........................117 Lesetipps ........................120 Pomis Auslese ...................68 Leute von heute .............122 Spot(t)light .....................110
Der Krieg zur See ist in Deutschland bisher kaum aufgearbeitet worden. Tagebücher, Briefe und Erinnerungen von Offizieren und Matrosen vermitteln einen authentischen Eindruck von den Ereignissen und Zusammenhängen und geben einen faszinierenden Einblick in die Erlebnis- und Gedankenwelt der Soldaten auf beiden Seiten der Nordsee.
Special | Medizin, Gesundheit, Psychologie
Special | Sachbuch
Ein herausragender Beitrag zum Verständnis dieser Epoche und ihrer Folgen bis in das Dritte Reich.
Seite
88 BuchMarkt Oktober 2013
Seite
98 5
_ www.dtv.de/handel
»Jeannette Walls beherrscht ihr Handwerk meisterlich. Genauso offen, wie sie in Schloss aus Glas über die Defizite ihrer Eltern spricht, lässt sie nun in Die andere Seite des Himmels ihre Figur Bean sprechen und fängt die inneren Kämpfe und Gedanken einer Heranwachsenden perfekt ein. Eine starke Geschichte, einzigartig und absolut packend.« EverdayEbook.com
»Die unsentimentale, fesselnde Geschichte einer Kindheit.« The New York Times Book Review
JE A N NET TE WA LL S IST EINE V ER DA MMT GU TE ER Z Ä HLER IN. The New York Times
»Aus Die andere Seite des Himmels spricht ein großer Geist. Jeannette Walls weiß genau, was sie tun muss, damit ihre Figuren einem aus den Seiten entgegenspringen – und sie weiß, wie sie den Leser mitten ins Herz trifft.« Campus Circle Magazine
»Jeannette Walls packt uns mit ihrer kraftvollen Art zu erzählen. Sie verleiht ihrer naiven, dickköpfigen Hauptfigur eine glaubwürdige Stimme und zeigt eindrucksvoll auf, wie viel Mut man braucht, um den Dämonen im wirklichen Leben entgegenzutreten.« O, The Oprah Magazine
»Walls begegnet all ihren Charakteren mit großer Zärtlichkeit. Man braucht eine mitfühlende Seele, damit man Schönheit in der Verzweiflung findet, und Letzteres gelingt Walls aufs Vortrefflichste.« The Patriot Ledger
Für die Bestellung Ihres Leseexemplars und weitere Infos: Vertreter fragen. Oder Fax senden. Oder anrufen. Telefon: 040/44188-227 Fax: 040/44188-211
ENDLICH! DER NEUE ROM A N VON JE A N NET TE WA LL S
Erscheint am 4. November
368 Seiten, gebunden
Von der Autorin der SPIEGEL-Bestseller Schloss aus Glas und Ein ungez채hmtes Leben
| Hoffmann und Campe |
Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme
Bilder
Wissenschaft
Ralf Beil und Burghard Dedner: Georg Büchner. Revolutionär mit Feder und Skalpell, Hatje Cantz
Burghard Dedner (Hrsg.): Georg Büchner. Sämtliche Werke und Schriften. Historisch-kritische Ausgabe mit Quellendokumentation und Kommentar (Marburger Ausgabe). Zehn Bände, WBG
Jürg Amann, Lisbeth Zwerger: Leonce und Lena, NordSüd
Barbara Neymeyr (Hrsg.): Georg Büchner, WBG, Reihe: Neue Wege der Forschung
Biografien
Michael Hofmann: Georg Büchner. Epoche – Werk – Wirkung, C.H.Beck
Jan-Christoph Hauschild: Georg Büchner. Verschwörung für die Gleichheit, Hoffmann und Campe
Roland Rueß: Büchners Lenz. Eine Annäherung, Stroemfeld
Hermann Kurzke: Georg Büchner. Geschichte eines Genies, C.H.Beck
Lektüre, Handreichungen: Cornelsen, Reclam, Klett
J.-C. Hauschild: Georg Büchner, Rowohlt monographien
Frauen Beate Klepper: Büchners Braut, Aufbau tb J.-C. Hauschild: Georg Büchners Frauen, dtv
So wird’s gemacht:
Deko-Idee:
Georg Büchner Auf Büchners 200. Geburtstag am 17. Oktober haben viele Verlage hingearbeitet. Die zahlreichen Novitäten legen eine Inszenierung nahe.
Die drei A4-Motive ausdrucken und auf Schaumpappe kleben. Mit Cutter und Lineal mit Hilfe der Mittellinie auf A5-Format beschneiden (Abb. 1). Klötzchen aus der Schaumpappe schneiden und rückseitig in den Ecken anbringen. Holzlatten für die Drähte vorbohren, die Papp-Stücke auf die Drähte aufziehen (Abb. 2) und die Drahtenden an den Latten befestigen.
Sie brauchen:
1 x Schaumkernplatte DIN A2, 0,5 cm dick (im Künstlerbedarf) 2 x Holzlatte à 40 cm (schwarz), Blumendraht, Klebestift, Bohrmaschine, Cutter, Angelschnur, schwarzer Stoff, Gänsefeder mit Tintenfass, Steckbrief-Motiv (Download: www. buchmarkt.de, Suchfunktion: Büchner123)
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BuchMarkt Oktober 2013
Bücher sehen!
Diese
müssen Ihre Kunden
Neugründung
Kunstbuch-Essenz Sieveking. Seit einem Monat gibt es mit dem Sieveking Verlag eine neue Kunstbuch-Adresse in München. Ein mutiger Schritt, aber Caroline Sieveking weiß, worauf sie sich einlässt: Seit 25 Jahren produziert sie mit einem Team von Lektoren, Grafikern und Herstellern Bücher für Verlage, Museen, Galerien und Künstler. Mit vielen Partnern, Hatje Cantz zum Beispiel, verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit. Auch für Frederking & Thaler hat sie viele Bücher „gemacht“. Ein bisschen habe sie die Geschichte des
Verlegerpaars Gerd Frederking und Monika Thaler auch dazu animiert, es mit einem eigenen Verlag zu versuchen, verrät sie. Zu ihrer reichen Erfahrung passt auch der Anspruch der Verlegerin: „Es geht mir um die optimale Umsetzung von Themen. Ich möchte Bücher machen, die inhaltlich so relevant und in ihrer Umsetzung so stimmig sind, dass der Leser im Innersten berührt wird“, sagt Caroline Sieveking. Auf der kommenden Buchmesse in Frankfurt kann man sich überzeugen, ob ihr das gelungen ist. Dort stellt der Sieveking Verlag seine ersten drei Titel mit einem eigenen Stand vor (s.u.). „In Secret“ ist ein Foto-Band der Berliner Künstlerin Friederike von Rauch mit Aufnahmen von öffentlichen Räumen, bei denen es nicht um Wiedererkennbarkeit, sondern um Raum für Interpretationen gehen soll. „1913 – Bilder vor der Apokalypse“ will mit der Darstellung von Werken aus der bildenden Kunst, historischen Fotografien und Wortbeiträgen oder Zitaten die Atmosphäre vor dem Ausbruch des ersten Weltkriegs wiedergeben. Im Hinblick auf dessen 100. Jahrestag im Juni nächsten Jahres ist dieser Band besonders aktuell.
Inspirierend, wissenschaftlich fundiert und exzellent aufbereitet – Bücher zum Schmökern und Nachschlagen, die man sehen und anfassen muss!
Caroline Sieveking: „Wir streben nach der optimalen Verbindung von Form und Inhalt“
Zugleich fungiert er als Katalog zu einer Ausstellung im Franz Marc Museum in Kochel am See. Auch für die dritte Novität, „Seelenkind“, ein Bildband über die Geschichte der Jesukind-Verehrung in Frauenklöstern, war ein Ausstellungs-Katalog die Grundlage. Er wurde in der gleichnamigen Ausstellung verkauft, die Anfang des Jahres in Freising stattfand und war im Buchhandel nicht erhältlich. „Seelenkind“ zeigt nun viele Objekte zum ersten Mal außerhalb klösterlicher Mauern und liegt Caroline Sieveking ganz besonders am Herzen: „‚Seelenkind’ ist die Essenz zwischen Bildband und Kunsthistorie, die ich anstrebe und die auch meinem Ziel der Kunstvermittlung gerecht wird.“ Auch ein jüngeres Publikum will Sieveking mit ihren Büchern erreichen. Zu der Vermittlung eines „anderen Blicks auf die Kunst“ soll auch der Blog www.kunstbuch-freunde.de beitragen und in naher Zukunft sollen mit Apps, E-Books etc. auch digitale Publikations-Möglichkeiten genutzt werden. Doch in der bevorstehenden Reisezeit stellen mit Hans Frieden und Markus Wieser erst einmal zwei Vertreter aus Fleisch und Blut das gedruckte Buch im Buchhandel und in den Museums-Shops vor. Info: www.sieveking-velag.de Buchmesse: Halle 4.1 H 80
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Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme Marketing
Mit E-Books für’s gedruckte Buch werben Campus. Das Sachbuch „David und Goliath. Die Kunst, Übermächtige zu bezwingen“ wird im Campus Verlag als Spitzentitel behandelt. In dem Buch geht es um die Erfolgsgeheimnisse listiger Kriegsherren oder halbstarker Basketball-Teams und wie sich diese in persönlichen Lebenssituationen umsetzen lassen. „In den USA hat der Autor Malcolm Gladwell Kultstatus“, behauptet Pressefrau Margit Knauer. Diesen Kultstatus strebt man bei Campus zumindest annähernd auch hierzulande an. Auf dem Weg dazu sei man bereits, findet jedenfalls Verlagsleiter Joachim Bischofs: „Die Fangemeinde von Malcolm Gladwell ist seit dem letzten Bestseller ‚Überflieger’ auch im deutschsprachigen Raum heftig weitergewachsen.“ Als „mobil und sehr internetaffin“ schätzt er Gladwell-Leser ein. Die Kampagne wurde konsequent auf die Welt dieser Leser zugeschnitten, als Grundlage ein ausdrucksstarkes Motiv aus der Lebens- und Bildwelt der Zielgruppe gewählt (s. Foto). Dieses Motiv soll in klassischen überregionalen Wochenzeitungen genauso auftauchen wie in den „buchnahen Medien“. Für die Titelgeschichte im „Buch Journal“ (ET 8. Oktober) wurde der Autor eigens in New York fotografiert und interviewt. Außerdem wird es Online- und Social Media-Auftritte, Großflächenwerbung in Bahnhöfen und Buchungen bei „DB – Ihr Reiseplan“ geben.
Groh/bellybutton. Der marktführende Geschenkbuch-Spezialist Groh bringt in Zusammenarbeit mit dem Umstands- und Kindermoden-Hersteller bellybutton eine Papeterie-Reihe heraus. Unter dem Titel „Unique Love by bellybutton“ hat die – übrigens vor einem Jahr kräftig aufgestockte – Groh-Grafikabteilung exklusiv Erinnerungsbücher, Fotoalben, Notizbücher und Haftnotizzettel in dem Pastell-Farben-Look der
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Campus-Kampagne: „Konsequent auf die Bildwelt der Zielgruppe zugeschnitten“
Und jetzt wird es interessant: Den Start von „David und Goliath“ begleitet eine Serie von sechs E-Books mit älteren Gladwell-Substanzen. Die Titel sind zum Preis von je 1,99 Euro in allen E-Book-Shops erhältlich. Als „besonderes Geschenk für die zahlreichen Fans“ können die E-Books, jeweils begrenzt für eine Woche, auf der Campus-Seite kostenfrei heruntergeladen werden. Wöchentlich erscheint dort eine neue Kurzgeschichte als E-Book.
Bedenken, dass Buchhändler dies irritieren könnte, hat Joachim Bischofs nicht. „Wir sehen das als Marketing-Instrument und sind guter Dinge, den Buchhändlern damit viele kaufkräftige Kunden an die Kasse zu schicken.“ Und Margit Knauer ergänzt: „Am E-Book-Ende werben wir für das neue Buch.“ „David und Goliath“ wird Anfang Oktober ausgeliefert – mit einem Code für „E-Book inside“. Einmalig nutzbar.
Kooperation
Lifestyle bei Groh
Made by Groh: „Unique Love by bellybutton“
BuchMarkt Oktober 2013
Lifestyle-Marke entworfen. Die Firma bellybutton hat sich mit Produkten rund um die Themen Schwangerschaft, Kinder und Familie – sicher auch dank illustrer Teilhaberinnen wie u.a. Dana Schweiger und Ursula Karven – in einem umkämpften, aber auch potenten Markt etabliert. Die „Unique Love“-Reihe soll über den Einzelhandel, aber auch über die OnlineShops beider Partner vertrieben werden.
Nur eins ist dunkler als das Böse Band 2 ab sofort im Hande l erhältlich !
Band 3 erscheint im November 2013
ISBN 978-3-649-61302-2
€ (D) 9,95 | € (A) 10,30 | SFr 14,90*
Soap im im i r K e h ic e r g lg l fo Die er fo n aus Skandinavie ISBN 978-3-649-61303-9
€ (D) 9,95 | € (A) 10,30 | SFr 14,90*
Markt & Meinung | Novitäten
Frisch auf den Tisch ... ... im Oktober. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl Hoffmann und Campe Martin Simons | Die Freiheit am Morgen
Residenz Konrad Kramar | Mission Michelangelo
Constanze Neumann, Lektorin: „Noch ein Roman, der in Berlin spielt? Ja, unbedingt, den in diesem überraschenden Debüt stellt sich Martin Simons’ Held in der Stadt, in der alles geht, die Frage, wie das eigene Leben an Tiefe und Substanz gewinnen kann und was ihm bleibt im Supermarkt der Freiheit und des Glücks.“
Jessica Beer, Programmleitung Literatur: „Kramar hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt: Die Geschichte rund um die Raubkunst, die Hitler in den prachtvollsten Sammlungen Europas zusammengestohlen und ab 1944 im Altausseer Salzbergwerk versteckt hat, ist ein echter kunsthistorischer Thriller.“
Coppenrath Kjetil Johnsen | Dark Village
dtv Eshkol Nevo | Neuland
Valerie Flakowski, Lektorin: „Mit verwirrenden Perspektivwechseln, ausgeklügelten Finten und atmosphärisch-dichtem Erzählduktus ist die Krimi-Soap Dark Village ein absoluter Pageturner ... hochspannend, mitreißend und erschreckend real! Zum Glück lassen die nächsten Bände nicht lange auf sich warten.“
Patricia Reimann, Lektorin: „Nevo erzählt in ‚Neuland‘ eine Geschichte von Liebe und Aufbruch, die ein Jahrhundert, drei Generationen und drei Kontinente umspannt. Ein mitreißend und hingebungsvoll erzählter Roman vom Finden und Gefunden werden und um die Suche nach Zugehörigkeit, Sinn und Liebe.“
Egmont Lieselotte Roll | Bittere Sünde
Kunstmann Jeremy Scahill | Schmutzige Kriege
Ulrike Gerstner, Lektorin: „Lieselotte Roll bietet Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite: Eine fein verwobene Hintergrundgeschichte, Morde, bei denen das Blut in den Adern stockt und wunderbar authentische Charaktere. Eine wahre Thriller-Perle, die in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele führt!“
Moritz Kirschner, Lektor: „‚Schmutzige Kriege‘, das neue Buch von Jeremy Scahill, erzählt davon, wie die USA dazu kamen, Mord zu einem zentralen Instrument ihrer Politik zu machen. Ich kann Glenn Greenwald nur zustimmen, wenn er sagt: ,Es gibt in Amerika keinen anderen Journalisten, der die Wahrheit über den Militarismus der US-Regierungen mutiger und schonungsloser bloßgestellt hat.‘“
Diogenes Donna Leon | Gondola Christine Stemmermann, Lektorin: „Venedig für daheim, von der Gondel aus: Eine einzige Farbenpracht, musikalisch untermalt. Nicht satt sehen und hören konnte ich mich bei der Arbeit an diesem Buch. Ein Schatzkästchen voller Geschichten, Bilder, Details, Kuriositäten.“
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Limes Kristina Ohlsson | Sterntaler Welches Geheimnis verschweigt die einst gefeierte Kinderbuchautorin Thea Aldrin, die seit Jahren mit niemandem mehr spricht? fragen sich Kommissar Recht und sein Team bei den aktuellen Ermittlungen. Beatrice Lampe, Lektorin Blanvalet: „Kristina Ohlsson er-
BuchMarkt Oktober 2013
zählt nicht nur absolut fesselnd, sondern baut geschickt das Wissen aus ihrem früheren Berufsleben als Terrorismusexpertin ein.“
Knaur Jean Bagnol | Commissaire Mazan und die Erben des Marquis Eine Polizistin wird in ein kleines Städtchen in der Provence strafversetzt. Den Menschen in dem Bergdorf begegnet sie mit großem Misstrauen. Nur einen herrenlosen schwarzen Kater schließt sie ins Herz. Als die Leiche einer jungen Frau auftaucht, wird der Streuner zu ihrem Partner, zu „Commissaire Mazan“.
Gert Heidenreich | Die andere Heimat Annette Weber, Programmleitung: „Dieses ganz besondere Buch erzählt von Freiheitssehnsucht und Verzweiflung der Menschen im Hunsrück um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Vor allem aber von ihrer Hoffnung, ihrer Heimatliebe und ihrem Mut. Sie widerstanden einem Winter mitten im Sommer, erlebten jahrelange Hungersnöte, eine Epidemie nahm ihnen die Kinder. Dennoch hielten sie an ihren Träumen fest und glaubten an ihre Zukunft.“
Insel Auður Ava Ólafsdóttir | Ein Schmetterling im November Susanne Gretter, Lektorin: „Was tut eine junge Isländerin, die sich von ihrem Liebhaber trennt, um anschließend von ihrem Ehemann zu erfahren, dass er sie wegen einer anderen verlässt? Mit einer Wahrsagung im Ohr – „drei Tiere müssen sterben, bis du den Mann Deines Lebens triffst“ – geht sie mit dem Kind der besten Freundin auf eine Reise. Drei Tiere sterben … aber wo ist der Mann? Auður Ava Ólafsdóttir ist die große Entdeckung der neuen isländischen Literatur. Eine Tour d‘Amour durch das winterliche Island und die Geschichte einer Freundschaft zwischen einem Jungen und einer entschlossenen, abenteuerlustigen Frau. Feminin, ironisch, witzig, sinnlich.“
DAS EREIGNIS DES JAHRES – DIE HIGhLAND-SAGA gEHT ENDLICH WEITER BESTSELLERGARANTIE! Der Titel erscheint als Weltpremiere bei Blanvalet Diana Gabaldon kommt im März 2014 auf Lesereise nach Deutschland! Startauflage: 250.000 Exemplare Über 380.000 verkaufte Exemplare des Vorgängers Ec ho der Hof fnung Echo Hoffnung
Deutsch von Barbara Schnell ∙ Roman ∙ ca. 1024 Seiten ∙ € 24,99 (D) ∙ € 25,70 (A) ∙ CHF 35,50 (empf. VK-Preis) ∙ ISBN 978-3-7645-0304-8 Auch als E-Book erhältlich ∙ Auch als Hörbuch und Download bei Random House Audio Unsere Kundenbetreuung Innendienst erreichen Sie unter der kostenlosen Telefonnummer (0800) 500 33 22 oder Fax (089) 41 36 – 33 33 ∙ E-Mail: kundenservice@randomhouse.de
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Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat September
News 2.9. – Die Verlagsgruppe Oetinger kündigt an, im kommenden Frühjahr in Lübeck-Dänischburg einen eigenen „Kinderladen“ zu eröffnen. Das Sortiment soll die gesamte Produktpalette der Verlagsgruppe umfassen. 4.9. – Das Landgericht Berlin-Charlottenburg hat den Insolvenzplan des Suhrkamp Verlags zugelassen. Für die erste Phase der geplanten Umwandlung des Verlags in eine AG hat Suhrkamp als Aufsichtsratsmitglieder Gerhart Baum, Hans Magnus Enzensberger und Marie Warburg benannt. 5.9. – Hans Barlach stellt in Frankfurt einen Eilantrag, um Suhrkamp AG zu verhindern. 13.9. – Claudia und Thomas Lardon eröffnen ihre neue Galerie in Berlin-Charlottenburg. 13.9. – Am 17. September startet die Zeichnungsfrist der Bastei Lübbe AG (ISIN: DE000A1X3YY0). Die Preisspanne für die öffentlich angebotenen Aktien wurde auf 9-11 Euro je Aktie festgelegt. 5.300.000 Aktien werden zur Zeichnung angeboten, dementsprechend liegt das Bruttoemissionsvolumen bei bis zu 58,3 Mio. Euro. 16.9. – Mit dem 1. Januar 2014 bekommt die seit einem Jahr bestehende Vertriebskooperation der Verlage arsEdition GmbH, München, und Thienemann Verlag GmbH, Stuttgart, eine Erweiterung: neu hinzukommt der Esslinger Verlag J.F. Schreiber GmbH, Esslingen.
Scheitert die Suhrkamp AG? 10. September – Alles wieder auf Null? Im juristischen Dauergerangel um Suhrkamp steht vor dem Landgericht Frankfurt eine wichtige Entscheidung an. Die 9. Kammer für Handelssachen beschließt eine Einstweilige Verfügung, die der Suhrkamp Familienstiftung die Zustimmung zum SuhrkampInsolvenzplan untersagt. Damit ist dem Eilantrag von Hans Barlach in vollem Umfang stattgegeben
worden. Die Familienstiftung wird Berufung einlegen. Der Insolvenzplan sei einseitig auf die Belange der Familienstiftung ausgerichtet, kritisierte die Kammervorsitzende Claudia Müller-Eising. Offen ist, ob damit der Insolvenzplan zur Umwandlung des Suhrkamp Verlags in eine Aktiengesellschaft nun scheitert.
Azubi-Schifffahrt 22. September – Trotz der angespannten Ausbildungssituation derzeit verbrachten am letzten kalendarischen Sommertag des Jahres 90 Auszubildende aus Buchhandel und Verlag einen entspannten Tag auf dem NRW-Azubischiff. Einer war von Anfang an dabei: KiWi-Vertriebschef Reinhold Joppich – in diesem Jahr war es seine Abschiedstour. Übrigens: Die Schifffahrt gibt es seit 1992 zwölfmal, Reinhold Joppich hat dabei schätzungsweise mit über 1.500 Azubis gesprochen und meist auch eine Lesung begleitet. „Gestern haben wir 120 Bärte verteilt, die dann alle auf Kommando angeklebt haben. Gabriele Schink und Stefan Könemann haben sein Engagement gewürdigt. Wir haben ihm eine Urkunde und ein kleines Weinpräsent überreicht. Morgens hat er ein leidenschaftliches Plädoyer für die Ausbildung in
16.9. – Am 28. September wird Gleumes, der Kölner Reise- und Landkartenspezialist, schließen: Seit einigen Wochen läuft der Ausverkauf der Warenbestände am Ring in Köln. Acht Mitarbeiter sind davon betroffen.
Hommage mit Bart: Links von Reinhold Joppich Anja Bergmann und Gabriele Schink
der Branche gehalten. Und: Ich weiß nicht, wie wir ihn zur nächsten Schifffahrt 2015 ersetzen sollen“, so Anja Bergmann vom Landesverband.
Shortlist in Frankfurt
17.9. – Franziska und Jens Stocker, die beiden Eigentümer der Basler Buchhandlung Bider & Tanner, haben die strategische Partnerschaft mit der Buchhandelskette Orell Füssli aufgelöst und kaufen die 2010 abgetretene Minderheitsbeteiligung von 25 Prozent zurück.
21. September – Zum fünften Mal findet die „lange Nacht der kurzen Liste“, wie Kulturdezernent Felix Semmelroth die Veranstaltung nannte, im Literaturhaus in Frankfurt am Main statt. Fünf der sechs Nominierten für den Deutschen Buchpreis 2013 stellten sich im Gespräch mit drei Moderatoren vor.
17.9. – Nach zehn Jahren in der Provinz ist der 1994 in München gegründete Gesundheitsverlag MayaMedia erneut in eine Metropole gezogen – vom bayerischen Coburg ins Bayerische Viertel in Berlin.
Edition Peters zieht ganz nach Leipzig
19.9. – Der Bielefelder Mehrbranchenverbund EK/servicegroup kooperiert zukünftig mit Koch, Neff und Volckmar GmbH (KNV). Ziel der Partnerschaft „sei die Stärkung des stationären Buchhandels“, wie der Verbund mitteilte. 19.9. – Hunderte Amazon-Mitarbeiter streiken wieder an den Standorten Bad Hersfeld und Leipzig. Sie kämpfen für einen Tarifvertrag beim weltgrößten Online-Versandhändler. 20.9. – Der Bundesrat stimmt für das sogenannte „Anti-Abzocke-Gesetz“, das Verbrauchern einen besseren Schutz vor dubiosen Geschäftemachereien und unseriösen Abmahnungen bringen soll. 23.9. – Groh und die Hamburger Lifestyle-Marke bellybutton kooperieren. Gemeinsam entwikkelten sie eine Kollektion für Neueltern – bestehend aus Erinnerungsalben, Eintragsbüchern und Haftnotizen. Marktstart ist im März 2014.
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18. September – Drei Jahre nach dem Zusammenschluss der Peters-Firmen in Frankfurt, Leipzig, London und New York zur Edition Peters Group haben die Gesellschafter der Unternehmensgruppe beschlossen, die bei-
den deutschen Standorte des traditionsreichen Musikverlages am Stammsitz Leipzig zusammenzulegen. In Folge wird die Frankfurter C. F. Peters Ltd & Co. KG Mitte kommenden Jahres in die Leipziger Talstraße 10 umziehen.
Trouble um Weltbild 20. September – Hunderte Mitarbeiter strömten am 19. September zur Weltbild-Betriebsversammlung, wo Carel Halff den Beschäftigten Rede und Antwort über die Zukunft des Unternehmens stand. Der Fortbestand von Weltbild sei sicher, sagte er, „der Aufsichtsrat trägt den Umbau der Verlagsgruppe Weltbild zu einem Onlinegeschäft mit“, betonte er nach der Veranstaltung. Ab 2015 werden „wieder dauerhaft positive Ergebnisse erwartet“.
BuchMarkt Oktober 2013
„Es ist nichts rausgekommen“, kritisierte nicht nur ein Beschäftigter am Ende. Andere rechnen damit, dass einzelne Bereiche an Dienstleister oder externe Firmen ausgelagert werden. Dass eine Unternehmensberatung im Haus sei, beruhige nicht gerade, sagten sie. „Wir haben präzise gefragt und keine einzige Aussage erhalten“, sagt ein Verdi-Betriebsgruppensprecher der „Süddeutschen Zeitung“. Die titelte: „Hiobsbotschaften in Augsburg“.
Ian McEwan
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Personalia Katharina Hesse / Renate Stefan Katharina Hesse (Foto l.) wird neue Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst. Sie folgt zum 1. November auf Alexandra Sender. In beratender Funktion steht der neuen Geschäftsführerin zukünftig Renate Stefan (Foto r.) als Fachbeirätin zur Seite. (30.8.) Thomas Bronner Thomas Bronner (50) verantwortet als neuer Regionalleiter insgesamt 31 Filialen der Unternehmensgruppe Dr. Eckert GmbH in Baden-Württemberg. Er ist Nachfolger von Frank Ackermann, der als Geschäftsführer zur Toto-Lotto Bezirksdirektion Stuttgart gewechselt ist. (3.9.)
»Ian McEwan ist unbestritten der bedeutendste Autor Englands.«
Katrin Hehberger Seit Anfang September verstärkt Katrin Hehberger (33) als Marketing-Managerin das Kommunikationsteam bei Ueberreuter in Berlin. Sie übernimmt die Aufgaben von Christina Sander, die sich in die Babypause verabschiedet hat. (4.9.)
The Independent, London
Rainer Bartle Am ersten Oktober wird Rainer Bartle (48) neben Dr. Konrad M. Wittwer als weiterer Geschäftsführer in die Konrad Wittwer GmbH Verlags- und Sortimentsbuchhandlung in Stuttgart eintreten. Er folgt auf Olaf Geyer, der aus dem Unternehmen ausscheidet. (4.9.) Dennis Schmolk Die Egmont Verlagsgesellschaften GmbH haben für ihr geplantes Selfpublishing-Portal, das Anfang kommenden Jahres online gehen soll, Dennis Schmolk als Portalmanager an Bord geholt. (5.9.) Thomas Hierholz Thomas Hierholz (46) ist der neue Verkaufsleiter der Unternehmensgruppe Dr. Eckert GmbH. Er übernimmt die Verkaufsleitung von Geschäftsführer Torsten Löffler, der diese Funktion bislang zusätzlich wahrgenommen hatte. Als Verkaufsleiter ist Hierholz Mitglied der Geschäftsleitung. (6.9.) Thorsten Simon Mit Wirkung zum 1. September hat Thorsten Simon die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei BoD übernommen. (6.9.)
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Foto: © Dominik Butzmann / laif
Michael Döschner Droemer Knaur holt Michael Döschner von Microsoft Deutschland verantwortlich für den Aufbau des Microsoft App-Stores von Microsoft zu Windows als neuen Verlagsleiter Elektronisches Publizieren. (4.9.)
Ian McEwan Honig Roman · Diogenes
464 Seiten, Leinen, € (D) 22.90 Auch als Diogenes Hörbuch
Sex, Spionage, Fiktion und die Siebziger: Serena arbeitet beim britischen Geheimdienst MI5. Weil sie auch eine passionierte Leserin ist, wird die junge Frau auf eine literarische Mission geschickt. Ian McEwan lockt uns mit gewohnter Brillanz in eine Intrige um Verrat, Liebe und die Erfindung der eigenen Identität.
Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat September
» Das Gütesiegel ,Die Schöns-
Bernhard Fetsch / Sibylle Lehmann Bernhard Fetsch (40 – Foto l.) ist seit Anfang September 2013 neuer Gesamtvertriebsleiter des KV&H Verlags für die Kalendermarken Harenberg, Heye und Weingarten. Er folgt auf Michael Bork, der das Haus verlassen hat. Ebenfalls neu ist Sibylle Lehmann (45), die als Redaktionsleiterin die Kalendermarke Heye programmatisch führt. (9.9.)
ten Deutschen Bücher‘ ist noch viel zu unbekannt, da muss die Stiftung Buchkunst wirksamer werden « Stiftung Buchkunst-Geschäftsführerin Katharina Hesse in der Freitags um fünf-Kolumne am 6.9.2013
» Wir hören im Moment so oft,
Götz Grauert Seit Anfang September steht Götz Grauert an der Spitze des Verbandes Deutscher Bahnhofsbuchhändler (VDBB). Er löst Mathias Gehle ab, der von seinem Amt zurückgetreten ist. (9.9.)
dass erfolglos Nachfolger gesucht werden – hier hätte es geholfen, frühzeitig jemanden aufzubauen «
Ronald Schild Ronald Schild (43), Geschäftsführer der MVB, ist im Rahmen der Jahresversammlung der Internationalen ISBN-Agentur in New York zum neuen Chairman gewählt worden. (10.9.)
Börsenvereins-Regionaldirektorin Gabriele Schink im Sonntagsgespräch am 8.9.2013
» Sie müssen sich das wie eine
virtuelle, mobile Markthalle vorstellen. Dabei wandert die Ladentheke überall dahin, wo ein EAN- oder QR-Code Platz hat «
Sybille Siegmund Sybille Siegmund übernimmt im Tessloff Verlag die Programmleitung für die Zielgruppe der 0-7 Jährigen sowie den Lernbereich. (12.9.)
© Mina Esfandiari
© © Benno Kraehahn
Martin Bethke Zum 1. November wird Dr. Martin Bethke aus Hamburg nach Ravensburg wechseln, um das Programm des Ravensburger Buchverlages (Umsatz 2012: 68,2 Millionen Euro) zu verantworten. (16.9.)
Bernd Röder, Geschäftsführer des App-Anbieters mChoice, in der Freitags um fünf-Kolumne am 13.9.2013
» Wenn man ganz ehrlich ist, steht
die Buchbranche insgesamt in einem großen Umwälzungsprozess, und die inhabergeführten Buchhandlungen haben ein sportliches Programm vor sich – da gibt es Branchen, die einfacher sind «
Sabine Langohr Die Keil & Keil Literatur-Agentur in Hamburg bekommt Verstärkung: Sabine Langohr ist ab sofort neue Agentin. (16.9.)
Martin Kegel Martin Kegel (67) scheidet zum 30. September als Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Verlags Harri Deutsch aus und tritt nach 46 Berufsjahren in den Ruhestand. (16.9.) © Silvie Brucklacher
Gesa Oldekamp Mitte Oktober übernimmt Gesa Oldekamp im Kosmos Verlag die Verkaufsleitung Buchhandel von Nicole Schindler, die sich auf der Frankfurter Buchmesse für ein Jahr in die Elternzeit verabschiedet. (16.9.) Christina Schmidt-Hoberg Christina Schmidt-Hoberg (32) hat zum 1. September die Programmleitung des Igel Verlags in Hamburg übernommen. Zuvor war sie im Lektorat des Verlags tätig. Die bisherige Programmleiterin Johanna Seegers hat den Verlag Ende August verlassen. (17.9.)
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Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des Kölner Instituts für Handelsforschung, in der Freitags um fünf-Kolumne am 20.9.2013
Klaus Ortner Zum 1. Oktober erweitert die Thalia Holding ihre Geschäftsführung: Sie hat Klaus Ortner, bisher bei Conrad Electronic, in die Holding-Geschäftsführung berufen. Neben der Verantwortung für den stationären Vertrieb Deutschland soll er auch den Bereich Sortimentsmanagement und strategischen Einkauf verantworten. (19.9.) Isabelle Nölle Isabelle Nölle (31 – Foto) verantwortet seit dem 1. September den neu geschaffenen Bereich Personal- und Organisationsentwicklung bei den Ullstein Buchverlagen. Weiter wurden fünf Digital-
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manager ernannt: Ulrike von Stenglin (Lektorat), Rebecca Roscher (Vertrieb), Rosa Lehmann (Marketing), Franziska Brinkmann (Herstellung) und Juliane Junghans sowie Caroline Kraft (Presse) sollen innerhalb ihrer jeweiligen Abteilungen besondere Verantwortung für digitale Themen übernehmen. (19.9.) Jutta Willand-Sellner Vor dem geplanten Börsengang im Oktober werden alle Filmrechte aus dem Hause Bastei Lübbe in einer Hand gebündelt. Mit sofortiger Wirkung übernimmt Jutta Willand-Sellner zusätzlich diese neue Funktion und verantwortet damit die Vermarktung der Stoffe von Bastei Lübbe, Bastei Entertainment, Eichborn, Baumhaus, Boje und Quadriga. (20.9.)
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Frank Schütz / Katrin Siems Am 15. Oktober wird Frank Schütz neuer Abteilungsleiter „CRM / Kundendaten“. Zum 1. November stößt Katrin Siems als neue Abteilungsleiterin „Vertrieb / Marketing“ zum Führungsteam des Beuth Verlages. (20.9.) Ralf Tornow / Christian Pflug Zum 1. Oktober übernimmt Ralf Tornow (44 - Foto) die Vertriebs- und Marketingleitung der Collection Rolf Heyne Er kommt vom Rowohlt Verlag, wo er seit Beginn 2012 als Prokurist tätig war. Er übernimmt die Position von Christian Pflug (44), der den Verlag Ende September auf eigenen Wunsch verlässt. (23.9.) Susanne Meierhenrich Die Schweiz ist Gast an der Leipziger Buchmesse 2014 (13. bis 16. März). Susanne Meierhenrich hat jetzt dafür die Pressearbeit übernommen.(23.9.) Nicole Knörr / Jana Jill Bocklet Nicole Knörr (27 – Foto) übernimmt Vertrieb und Marketing im Karl-MayVerlag. Sie folgt auf Jana Jill Bocklet, die in Mutterschutz geht. (23.9.) Joachim Krieger / Ralf Birkelbach / Harm van Maanen Joachim Krieger (Foto) leitet ab sofort als President Professional Businesses bei Springer Science+Business Media sowohl den internationalen Bereich Transport als auch das Segment aller deutschsprachigen B2B-Publikationen von Springer. Im Rahmen der Neuausrichtung haben sich Ralf Birkelbach und Harm van Maanen entschieden, Springer zu verlassen. (24.9.)
Gestorben Marcel Reich-Ranicki Marcel Reich-Ranicki, „Deutschlands berühmtester Buchkritiker“ (sueddeutsche. de), stirbt im Alter von 93 Jahren in Frankfurt. Er hat in der FAZ und im Fernsehen die deutsche Literaturszene der Nachkriegszeit geprägt. Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins: „Marcel Reich-Ranicki hat wie kein anderer in unserem Lande der Literatur Rang und Bedeutung gegeben. Er hat dies vermocht, weil er die Literatur geliebt hat.“ (18.9.) Herbert Demmer Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) trauert um Herbert Demmer, ehemaliges Mitglied des Verwaltungsrates und einer ihrer Gründungspersönlichkeiten. Der frühere theologische Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen ist am 20. September im Alter von 81 Jahren in Bielefeld gestorben. (23.9.) Redaktionsschluss 26. September 2013
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my inspiration
Tauche ein in neue Ideen. Kunden immer wieder neu begeistern und zusätzliche Anreize schaffen, das ist die Herausforderung des Buchhandels. Die internationale Leitmesse für Papier, Bürobedarf und Schreibwaren bietet vielfältige Ideen für attraktive Zusatzsortimente. Außerdem zeigt die Sonderschau „Mr. Books & Mrs. Paper“, wie durch die richtige Kombination von Büchern, Papeterie und Geschenkartikeln ganz neue Kaufimpulse entstehen. Buchen Sie Ihr Ticket und tauchen Sie ein. 25. – 28. 1. 2014 in Frankfurt am Main paperworld.messefrankfurt.com
Markt & Meinung | Leute mit Ideen Ungewöhnliche Aktionsideen für Buchhändler
Im Dienst der Geschichte
Die Kommandobrücke des Verlages: Ein umgebauter Tanzsaal in Hollenstedt
Während des Gesprächs driftet der Blick von Stefan Krücken manchmal ins Leere ab. Dann scheint er vor sich zu sehen, was er als ehemaliger Reporter und Chefreporter bei GQ, Max, Mare und Stern erlebt hat. Und dann sagt er Sätze wie: „Als Verleger kann man viel mehr verändern. Man kann anders als Reporter Themen setzen. Und anders als Reporter kann man mehr in die Tiefe gehen.“ 150 Tage im Jahr war er als Berichterstatter weltweit unterwegs – auch in Krisengebieten – und hat für die Hochglanzmagazine berichtet. Aus Afrika, aber auch Amerika und Asien. Ihm wurde klar, viele Geschichten von Menschen, die er erlebt und gehört hatte, brauchen mehr Platz. Und Stefan Krücken selbst wie auch die Geschichten brauchen einen Anker, einen Verlag, der sich um sie kümmert. Zusammen mit seiner Frau Julia hat er den Verlag Ankerherz gegründet und für ihn in Hollenstedt, einem Dorf mitten in einer Wiesenlandschaft zwischen Hamburg und Bremen ein Domizil gefunden. Dort hat er den ehemaligen Tanzsaal des Dorfes, einen alten Backsteinbau, umgebaut. Nun sitzt der knapp 40-Jährige an einem langen Tisch und blickt bereits auf fünf Jahre Verlagsge-
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Julia und Stefan Krücken: Vor dem Logo ihres Verlages
schichte zurück, die inzwischen von acht Mitarbeitern mit gesteuert wird. Gleich mit seinen ersten Büchern ist es Ankerherz gelungen, Akzente zu setzen. Nicht nur in Bezug auf die Ausstattung, die seine Frau und Ex-Fotochefin bei Max, Julia Krücken, besorgt: Das Papier ist ausgesucht und kommt aus einer schwedischen Papiermühle, die Bände sind in Leinen gebunden, geschützt durch grafisch durchdacht gestaltete Umschläge. „Wir identifizieren uns mit jedem Buch“, sagt Krücken.
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Doch auch die Verkaufszahlen haben aufhorchen lassen. „Orkanfahrt“, das er noch neben seiner Tätigkeit als Reporter gemacht hat, gelang sofort der Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste. „5.000 Exemplare waren in 18 Tagen verkauft“, freut sich Krücken noch heute. Das zweite Buch hieß „Unverkäuflich“ und erwies sich als das Gegenteil: 50.000 Kunden haben es sich geholt. Aufsehenerregend sind vor allem seine Vermarktungsideen, in die er gern den Buchhandel einbindet. Für das Buch „Inselstolz“ (erscheint nächstes Frühjahr mit Axel Prahl und Katharina Thalbach als Hörbuch) hat Krücken zusammen mit einer Reederei ein Kreuzfahrtschiff klargemacht. Buchhändler konnten ihren Kunden eine Fahrt zu ausgewählten, im Buch beschriebenen Inselbewohner vermitteln. Mit an Bord Schauspieler und Tatort-bekannt Axel Prahl, der aus dem Buch las. Im Mai kommenden Jahres wird es wieder zwei Kreuzfahrten geben, diesmal mit Armin Rohde an Bord, der lesen wird. Dann geht es durch Nordbeziehungsweise Ostsee. Mit Prahl ist Krücken befreundet, seitdem sie im Zusammenhang mit dem Buch „Sturmkap“ um das Kap Horn gefahren sind und gemeinsam beinahe von einer Welle, die über das 27 Meter hoch gelegene Deck schlug, von Bord gespült worden wären. „Wir versuchen, Geschichten um das Buch herum zu bauen“, sagt Krücken. Im Herbst erscheint ein Buch über Bergarbeiter im Ruhrgebiet. Auf das Programm, das er wieder dem Handel anbieten will, darf man gespannt sein. Eine Lesung in einer Zeche mit Schauspieler Ralf Richter ist schon geplant. So wie Krücken als Verleger Themen setzen will, kann das auch der Buchhandel vor Ort, ist er überzeugt. „Wir machen jede Idee für Veranstaltungen vor Ort mit, wenn es irgendwie geht“, bietet er an und vermittelt auch passende Vorleser: Axel Prahl, Henning Baum, Uwe Friedrichsen und andere. Im Dienst der gut erzählten Geschichte. Matthias Koeffler
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2013
und den ZDF »aspekte«Literaturpreis 2013 »Der einzige Geheimtipp unter den letzten sechs des Buchpreises.« Frankfurter Rundschau
MONIKA ZEINER Die Ordnung der Sterne über Como Gebunden, 607 Seiten € 19,99 (D) ISBN 978-3-351-05000-9
Foto Fot Fo otto oto o o: M Miilen llena le ena na Sc n Sch S c hllö löss lös össssse öss ö err
»Es klingt wie ein Märchen aus einer fernen, besseren Zeit.« F.A.Z.
www.blumenbar.de
Holger Ehling kommentiert Wie das E-Book-Geschäft in Asien und Lateinamerika vorankommt
Warum diese Zurückhaltung?
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Holger Ehling Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia
© Jeannette Faure
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enn es darum geht, ein Unternehmen aggressiv zu entwickeln, stellt Amazon sicher die meisten Teilnehmer unserer doch eher zurückhaltenden Branche in den Schatten. Recht aufschlussreich war vor kurzem eine Grafik, in der die Geschäftsentwicklung des Riesen aus Seattle aufgezeigt wurde: Während die Umsätze seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1994 auf mehr als 50 Milliarden US-Dollar angestiegen sind, blieben die ausgewiesenen Gewinne verschwindend gering – nicht, weil die Leute um Jeff Bezos schlecht wirtschaften würden, sondern weil fast alles Geld, das eingenommen wird, in den Ausbau von Technik, Infrastruktur und Service fließt. Mit ähnlicher Vorsicht geht Amazon auch bei seiner internationalen Expansion vor: Nachdem die großen Märkte der westlichen Welt erobert sind, geht es in Asien oder Lateinamerika nur langsam voran. Wenn es aber losgeht, dann richtig – so geschehen beim Start des Amazon-Angebots in Mexiko. Das Land mit seinen fast 120 Millionen Einwohnern ist, nach Spanien und den USA, der umsatzstärkste spanischsprachige Markt der Welt und bietet ein riesiges Potenzial für Buchversender und E-Book-Anbieter: Nur sechs Prozent der Orte in dem Riesenland verfügen über Buchläden, außerhalb der Metropolen wie Mexiko-Stadt, Guadalajara oder Monterrey finden sich nennenswerte Buch-Angebote allenfalls in den Touristenorten wie Cancún oder Acapulco. Die mexikanischen Buchhändler und Verleger haben zwar diverse E-Book-Shops an den Start gebracht, viel Erfolg haben sie bislang allerdings nicht damit; wie so oft bei solchen Initiativen mangelt es schlichtweg an Geld für Technik und Marketing – das Problem ist auch in Europa bekannt, wie die Pleite von 1001libraires in Frankreich gezeigt hat. Nun also kommt Amazon mit seinem Kindle nach Mexiko: Das Angebot um-
fasst zwei Millionen E-Books, davon mehr als 70.000 in spanischer Sprache und eine nicht genannte Zahl von Titeln in den 62 indigenen Sprachen des Landes. Populäre Autoren wie José Emilio Pacheco und Elena Poniatowska wurden exklusiv für das hauseigene Verlagsprogramm gewonnen; der Medienhändler Gandhi verkauft dazu die Lesegeräte. Und natürlich darf auch die hauseigene Self-Publishing-Plattform Kindle Direct Publishing nicht fehlen, bei der man eine Flut von Titeln erwarten darf.
Prozent vor sich hin, in Indien sieht es nicht besser aus, nur in Japan ist das Stück vom Kuchen beträchtlich. In den anderen asiatischen Märkten ist das Unternehmen gar nicht vertreten. Google, den wir als alles dominierenden Riesen kennen, muss sich in China von Baidu vorführen lassen, das jetzt daran geht, gemeinsam mit France Telecom digitale Infrastrukturen besonders für Entwicklungsländer anzubieten. Wie bedeutsam die Möglichkeiten des digitalen Transports von Inhalten in den Ländern des Südens sein können, zeigt besonders das „Akash“-Projekt in Indien: 220 Millionen Tablets sollen an Schüler und Studenten ausgeliefert werden, die damit Zugang zu modernen Lernmaterialien bekommen. Der japanische Großbuchhändler Kinokuniya stößt jetzt in die Lücke vor, die Amazon & Konsorten in Asien offen
Die meisten Länder, die nicht zum ,Westen‘ im klassischen Sinne gehören, sind kein besonders gutes Pflaster für den erfolgsgewohnten elektronischen Riesen aus Nordamerika
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mazon hat sich mit seinem Start in Mexiko erstaunlich viel Zeit gelassen, es ist, nach Brasilien, erst der zweite Markt Lateinamerikas, in den man sich hineinwagt. Warum diese Zurückhaltung? Es mag erstaunlich klingen, aber die meisten Länder, die nicht zum „Westen“ im klassischen Sinne gehören, sind kein besonders gutes Pflaster für die erfolgsgewohnten elektronischen Riesen aus Nordamerika. Das gilt für Lateinamerika ebenso wie für Asien und Afrika, für Osteuropa ebenso wie für die Arabische Welt. Ob Amazon, Apple oder Google – sie tun sich schwer. Der Amazon-Shop in China etwa krümelt bei einem Marktanteil von einem
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gelassen haben: Ab 2014 sollen in Singapur, Malaysia, Thailand und anderen asiatischen Märkten Online-Shops starten, die Bücher, E-Books und Non-books anbieten. Für Firmenchef Masashi Takai ist das eine unternehmerische Überlebensfrage: Entweder man habe Erfolg in diesem Geschäft oder Kinokuniya habe keine Zukunft. Grundsätzlich wollen die Japaner in allen Märkten, in denen sie Online-Shops aufsetzen, auch mit Filialen vertreten sein – dadurch sei eine echte Kundenbindung erst wirklich möglich. Jetzt schon ist Kinokuniya mit 18 Läden in sieben Ländern außerhalb Japans vertreten und setzt mit ihnen etwa 120 Millionen Euro im Jahr um. Das hört sich
Dies ist ein Buch über uns. Es ist ein Buch über Sie, Ihre Kinder, Ihre Eltern, Ihre Freunde. Es geht um jeden Einzelnen von uns. Und um unser Versagen. Unser Versagen als Individuen, das Versagen der Wirtschaft und das unserer Politiker.
nicht nach einem Riesengeschäft an, allerdings muss man bedenken, dass die Preise in Ländern wie Malaysia oder Thailand deutlich unter denen liegen, die wir gewohnt sind.
Es geht um einen beispiellosen Notfall planetarischen Ausmaßes.
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omit wir wieder in heimischen Gefilden ankommen. Im Oktober steht ja wieder die alljährliche Ruhestörung am Main an. Ich höre jetzt schon wieder viele aufstöhnen – mir ist das völlig unverständlich, die fünf Tage gehören für mich zu den schönsten des Jahres. Ein wenig beunruhigt bin ich über die Ausstellerentwicklung: Schon im dritten Jahr nacheinander gibt es keine offizielle Statistik, die Messe spricht von 7.100 Ausstellern. Zur Erinnerung: Als ich mich Ende 1997 zum ersten Mal von der Buchmesse verabschiedet und mich nach England aufgemacht habe, hatte Peter Weidhaas gerade fröhlich verkünden können, das 9.500 Firmen in Frankfurt ausgestellt hatten. Wie in jedem Jahr werden auch diesmal die Buchhändler besonders hoffnungsfroh bei der Buchmesse erwartet, und man wird sie wohl im Nachhinein auch wieder besonders schmerzlich vermisst haben. In den vergangenen Jahren machten die Buchhändler weniger als zwei Prozent der Messebesucher aus, was sicher nicht den Bemühungen der Buchmesse oder des SoA anzulasten ist. Auch in diesem Jahr haben sich beide einige nette Sachen einfallen lassen, um die Sortimenter willkommen zu heißen, und Freikarten gibt es auch. Besonders die kleineren und unabhängigen Verlage sind eigentlich immer höchst erfreut, wenn ein Buchhändler sich auf der Messe zu ihnen verläuft; in der Gourmet Gallery in Halle 3.1 gibt es immer wieder leckere Häppchen, und das Gastland Brasilien wird mit Caipirinhas sicherlich auch nicht geizen. Es wäre schön, wenn Sie kommen würden – und als in Frankfurt heimisch Gewordener verrate ich Ihnen dann auch gerne den Namen meines liebsten Apfelwein-Lokals, in dem das Stöff’sche noch selbst gekeltert wird und Sie garantiert keinen Touristenfraß bekommen. Geben Sie sich einen Ruck: Die Messe freut sich auf Sie! Und ich auch.
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Stephen Emmott Zehn Milliarden Ü: Anke Caroline Burger. 206 S. Geb. € 14,95 (D)/€ 15,40 (A)/Fr. 21.90 (978-3-518-42385-1) Auch als eBook erhältlich
Stephen Emmotts Arbeit als wissenschaftlicher Leiter eines Microsoft-Labors ist die Beschreibung und Vorhersage komplexer Systeme.
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Suhrkamp www.zehnmilliarden.de
Mayers Almanach
Berufsplauderliteratur: Und alles wird Buch Bestenliste des Monats: Klaus Kinski im O-Ton Klaus Kinski, Schrecklichkind und Leinwandhure, wäre diesen Monat 87 geworden, und er hatte schon ein paar markige Sprüche parat. Die meisten davon können wir hier nicht drucken. Aber ich habe stattdessen diese zehn schönen ausgewählt, © allesamt Heyne-Verlag. 10. Ich verlange die Freiheit, die ein Schriftsteller, ja ein Dichter für sich in Anspruch nimmt. 9. Es ist schwer für mich, mir vorzustellen, wie die Würmer mich auffressen werden. 8. Meine Gewalt ist die Gewalt des Lebens. 7. Meine Empfindungen sind ein einziges Chaos. 6. Früher habe ich alle Menschen gehasst. 5. Warum ich eine Hure bin? Ich brauche Liebe! 4. Ich werde wirklich öfter geschlechtskrank als andere sich erkälten. 3. Ich gehe die meisten Strecken zu Fuß. 2. Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut. 1. Was bleibt mir anderes übrig, als aus diesem Müll das Beste zu machen?
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Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche
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ücher, die von Arbeit handeln: Damit meine ich den Trend, seinen Arbeitsplatz und die damit verbundenen Anforderungen in einem galligen Buch zu beklagen oder zu beprahlen. Es gibt viele Unterkategorien, zum Beispiel ob der Ausgangsberuf nun besonders exotisch (Tatortreiniger) oder besonders alltäglich ist (Bürokraft), oder ob man seinen Job aufgrund der buchwürdigen Beschreibungen gerade deswegen so liebt (Tatortreiniger) oder gerade deswegen so hasst (Bürokraft). Generell aber ist der Tenor: Seht, meine Arbeit ist krass. Ich kann inzwischen ein Regal mit Berufsplauderliteratur füllen: Feuerwehrleute, Sanitäter, Notärzte, Rettungsassistenten, Assistenzärzte, Krankenschwestern und Urologen bilden die lässige Action-Sparte, wohingegen die Felder Büro/Schule/ Dienstleistung/Amt sich meist im Bereich Arroganz kontra Dummheit belustigen.
Vor zwanzig Jahren brachte Knaur Günter Oggers „Nieten in Nadelstreifen“ heraus. Das war damals noch ein aufsehenerregendes, politisches Buch. Ein gutes Jahrzehnt später erschien (ebenfalls bei Knaur) ein sogenanntes Lehrerhasserbuch, dessen Autorin bis heute gegen die Unwichtigkeit anschreibt, das aber sehr großen Erfolg hatte. Aber beim Lehrerhasserbuch merkte man bereits, wie der Diskurs der Empörung weichen muss, um als Trend weiterhin zu bestehen. Speziell das Thema Schule nimmt hier allein schon per Quantität eine Sonderstellung ein. Betrachten Sie nur die Bestseller: Die Abenteuer von Lehrerin Frau Freitag gehen in die dritte Runde, und als Lehrerkind nur aufzuwachsen, berechtigt bereits zur seriellen Autobiografie im Teenager-Alter. Der Quengelkrieg zwischen Lehrern, Eltern und Schülern schlägt an Regalmetern alle Rettungssanitäter bei weitem. Und alle machen mit, von Langenscheidts Wörterbuchparodie bis hin zu Richard David Precht, der sich das Thema überwirft wie andere einen Schal. Und das endet ja dort nicht, denn die Opfer schreiben meistens zurück, also die verärgerten Kunden beschreiben
Schau genau: Buchcover auf den Punkt
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Zwilling des Monats: Steintreppen jetzt auch bei Knaur
Trend des Monats: Tränen bei Lübbe Keine Sorge, die Tränen sind Absicht und fest auf das Cover laminiert. Ein Kunde ist neulich bei Regenwetter erschrocken, weil er dachte, er habe den Titel selber vollgetropft. Daher Kompliment, Lübbe: Dosierter Effekt, aber Überraschung gelungen.
dann die Servicewüste, die malträtierten Schüler und deren Eltern erzählen von bescheuerten Lehrern, Angestellte schreiben gegen ihre Chefs. Und alles wird Buch. Dieses Pingpong aus Unsachlich- und Befindlichkeiten („Du bist doof!“ „Nein Du!“) ist etwas, das nicht ursächlich aus dem Internet kommt, aber dort kam es in
Ch Christine ristine nöstlinger n östlinger glück ist was für Augenblicke
© Paul Schirnhofer
erinnerungen
Diese Steintreppen! Tauchen immer aus dem Nichts auf und bringen ganze Familiengeschichten durcheinander. Und dann dauernd voll mit Laub, Lavendel oder Pilcher, dass man immerzu fegen und wischen muss. Wenn das nicht Absicht wäre, müsste man glatt wegen Fahrlässigkeit durchgreifen.
den letzten Jahren so richtig zur Blüte, weil jeder Heini bloggen kann, was ihn stört, und dann bloggen andere, dass sie aber anderer Meinung sind, und dann bloggen wieder andere, dass sie aber dem ersten rechtgeben und so fort. Was man für Gesprächskultur hält, wird mehr so eine Art hippes, aktives Gegeneinander-An-Versandenlassen des eigenen Aufschreis. „Hilfe, meine Kollegen sind irre“ und dergleichen. (Anstatt „Danke, dass ich Arbeit habe.“) Man ist ja kein Wallraff, nur weil man doofe Kollegen hat. Und in dieser Art entsteht heute viel Papier, um den grauen Übergangsbereich zwischen Biografie und Sachbuch zu verstopfen.
Stéphane Hessel rief zwar zur Empörung auf, aber ich glaube nicht, dass er damit die Nabelschau von Erste-Welt-Problemen meinte. Na gut, nicht alle jammern, und nicht alle dieser Bücher sind schlecht: Herr Carl zum Beispiel, der Concierge vom Frankfurter Hof, jammert nicht, und das Buch vom Tatortreiniger fand ich auch sehr beherzt; wie überhaupt die ganze Sanitäterliteratur nahelegt, dass wahre Zufriedenheit eher mit drastischer Überwindung zu tun hat und nicht mit der ermüdenden Frage, wem wieviel Sonnenschein zusteht. Und hey – meine Arbeit ist auch krass! Schreibe ich mich deswegen an öffentlichen Texten gesund? (Also ja, aber das ist wieder ein ganz anderes Problem.)
„Dümmer wird man durchs Bücherlesen jedenfalls nicht.“
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Bestellungen über VVA: Tel.: 05241-8088280 egmont@bertelsmann.de Ansprechpartnerin im Verlag: Lea Schuhen · Tel.: 0221-2081126 L.Schuhen@egmont-vg.de
Erscheint: 17.10.2013
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Das aktuelle Interview
Ein Meilenstein „Kleine Buchhandlungen werden allein gelassen!“, meint AUB-Buchhändler Christian Röhrl. Die Lösung könnte sein Konzept Cross Docking bieten, das Anfang 2014 starten soll
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err Röhrl, wie sieht die momentane Situation von mittelständischen Buchhandlungen aus? Zunächst kann ich die Frage nur für meine Buchhandlungen und für Kollegen, deren Lage ich kenne, beantworten: Seit 2008 ist bei uns ein stetiger Rückgang an Barkunden zu verzeichnen. In Zahlen: Bei uns sind es ca. 1.000 Kunden pro Jahr weniger. Kann dieser Rückgang durch OnlineUmsätze aufgewogen werden? Wir haben zwar heuer die Online-Umsätze verdoppeln können, dies fängt aber den Rückgang lange nicht auf. Etwa die Hälfte der neuen Onlineshop-Umsätze sind Kunden, die ihre Bücher, statt wie früher über das Telefon, nun über die Internetseite bestellen und dann im Laden abholen. Die andere Hälfte lässt sich die Ware zuschicken. Im Rechnungsgeschäft ist der Trend nicht so eindeutig, das geht mal rauf, mal runter und wird eher von politischen Entscheidungen beeinflusst. Wenn jetzt z.B. die Semestergebühren abgeschafft werden, führt das zu weniger Bestellungen der UniBibliothek – auch wenn alle Politiker beteuern, dass alles gegenfinanziert sei. Das heißt, die Einnahmen sinken, während die Kosten steigen … Wenn ich sehe, dass viele Buchhandlungen, gerade die mit einem Jahresumsatz unterhalb von 300.000 Euro, kaum je positive Ergebnisse erwirtschaften, macht mich das schon zornig. Natürlich gibt es auch Betriebe, die Defizite betriebswirtschaftlicher Natur haben. Da sollte nachgearbeitet werden, wobei man sich durchaus Hilfestellungen vorstellen kann. Die haben praktisch keine Lobby und sind auf Selbstorgani-
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sation angewiesen, z.B. indem sie sich einer Einkaufsgenossenschaft anschließen. Ich habe damals in Berlin die Zukunftsstudie mit dem Hintergedanken mitbeantragt, endlich belastbares Zahlenmaterial an die Hand zu bekommen, an dem Kollegen ihre eigenen Zahlen prüfen können. Erfolgreich? Naja, diese Absicht ist leider nur bedingt eingelöst worden, es waren ja auch meist die etwas größeren Kolleginnen und Kollegen, die mitgemacht haben. Bei nur etwa 50 Teilnehmern wird das Problembewusstsein an vielen Betroffenen vorbeigegangen sein. Meine weiteren Versuche, für die kleineren Buchhandlungen im Rahmen des Börsenvereins etwas zu bewirken, sind leider auch nicht recht weit gekommen. Etwa mein Vorstoß in Berlin zum Thema Versandkostenfreiheit oder der zum Thema Konkretisierung der schwammigen Passagen im Preisbindungsgesetz, die die Konditionengestaltung betreffen. Es ist schwierig, in einem Verband, der auf Buchhandelsseite vom kleinsten Krämerladen bis hin zum Konzern, und dann auf der anderen Seite den Zwischenbuchhandel und die Verlage in Kompromissen vereinen muss, wirklich was Entscheidendes für eine Gruppe zu bewirken. Wie gehen Sie nun weiter vor? Konsequenzen für mich: Ein konsequentes Benchmarking. Ich orientiere mich in der Produktivität meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht am Durchschnitt der Branche, mit den etwa 150.000 Euro Umsatz pro Mitarbeiter, sondern ich plane und erwarte deutlich über 200.000. Ich nutze konsequent alle Möglichkeiten der Kosteneinsparung
BuchMarkt Oktober 2013
Zur Person Vor 25 Jahren gründete Christian Röhrl die Buchhandlung Bücherwurm in Regensburg. Er ist Mitglied des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Buchhandlungen (AuB). Die Entwicklungen der letzten Jahre bereiten den engagierten Buchhändler zunehmend Sorgen: „Als Einzelkämpfer hat man künftig keine Chance mehr“, ist er überzeugt. Die Langfassung dieses Gesprächs erscheint am 6. Oktober als Sonntagsgespräch auf www.buchmarkt.de.
aus, wobei mir die „Buch und Marketing GmbH“ der EK/servicegroup eG in Bielefeld sehr viele Möglichkeiten bietet. Gerade die mittelständischen Buchhandlungen sind im Hinblick auf den Grundversorgungsauftrag mit dem Kulturgut Buch unverzichtbar. Fühlen Sie sich in dieser Aufgabe von Verlagsseite unterstützt? Nein, besonders zwei Punkte brennen mir hier auf der Seele. Zum einen die
zu besten Konditionen und ohne Risiko in den Laden zu stellen, können beide Seiten erheblich davon profitieren. Bei uns hat sich der Umsatz spürbar erhöht, ohne dass die anrechenbare Remi-Quote gestiegen wäre. Wie kauft der Buchhändler von heute denn nun am besten ein? Drei Viertel aller Buchhandlungen kaufen wohl so ein wie früher: Man sucht sich ein Barsortiment und baut Kontakte zu Verlagen auf, empfängt Vertreter oder
Problem: Warum etwas für die Kleinen tun? Die gibt es doch in fünf Jahren nicht mehr Christian Röhrl (mit Sicherheit nicht offizielle) Aussage von Verlagen: Eine Buchhandlung muss einen Jahresumsatz von mindestens fünf Millionen Euro tätigen. Zum anderen die Haltung: Warum etwas für die kleinen Buchhandlungen tun … so kleine Läden unter 300.000 Euro Jahresumsatz wird es in fünf Jahren nicht mehr geben. Warum denken die Verlage wohl so? Die Strukturen in einem großen Verlag passen wohl eher zu den Strukturen des großflächigen Systembuchhandels. Die endlose inhaltliche Diskussion mit den Buchhändlern, ob diese einen vom Verlag für wichtig erachteten Titel aufs Lager zu nehmen gedenken und dann ob zwei oder drei mal ... Das ist reiner Sand in der Vertriebsmaschinerie der Großen. Nebenmärkte werden sehr oft zu besseren Konditionen beliefert als Buchhandlungen. Buchhandlungen mit einem Jahresumsatz unter 300.000 Euro haben tendenziell negative Betriebsergebnisse, wie Buchhandel in Zahlen seit Jahren deutlich zeigt. Gibt es auch positive Beispiele? Ein sehr positives Beispiel ist das neue Konditionen-Modell von dtv, das honoriert, dass die vielen kleinen Buchhandlungen eine wichtige Rolle in der Distributionsstrategie des Verlages haben. Wenn sich eine Partnerbuchhandlung auf das Modell einlässt, alle wichtigen Novitäten in erklecklicher Stückzahl
auch nicht. Kurz, man kauft individuell ein. Der Rest hat sich in verschiedenen Genossenschaften zusammengeschlossen und hofft, als Gruppe mehr erreichen zu können. Ist das erfolgsversprechend? Ein Problem aller Gruppen ist, dass die Genossenschaft den leistenden Verlagen einen Mehrwert bieten muss. Das ist oft der Knackpunkt, weil dies ja in die souveräne Einkaufsentscheidung der Buchhandlung eingreift. Die Gruppe muss bei gemeinsam verhandelten Punkten absolute Verbindlichkeit herstellen. Zentrale Punkte sind deshalb: Verlagerung von Umsätzen auf die beteiligten Verlage und/oder Logistikvorteile. Bei den Buchhandlungen ergeben sich bessere Konditionen, schlankerer Einkauf durch gute Konditionen auch bei kleinen Mengen, Hilfen beim Marketing, Erfahrungsaustausch mit Kollegen, verbesserte Folgeprozesse im Betriebsablauf, Kosteneinsparungen im Backoffice usw. Nach dieser Argumentation erscheinen die Einkaufsgenossenschaften als die Lösung … Das liegt zumindest nahe. Die eBuchGenossenschaft und LG Buch haben ja schon gangbare Modelle vorgelegt und bieten sicher für die Mitglieder einige Vorteile. Angesichts der Umsatz- und Ertragsrückgänge, die der letzte Betriebsvergleich für die kleinen Buch-
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handlungen gezeigt hat, ist der Weg noch ein weiter, um in die schwarzen Zahlen zu kommen. Sie selbst setzen nicht auf die anderen Genossenschaften, sondern haben selbst ein Modell entwickelt! Das Modell, das ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen der AUB zusammen mit der EK/servicegroup eG anstrebe, heißt: Cross Docking. Und dahinter verbirgt sich was? Bestellungen werden gebündelt in einer Clearingstelle und bei den Verlagen tritt eine einzige Firma als Käufer auf. Die Ware wird dann an die Mitglieder täglich und gemischt über alle Lieferanten verteilt. Remissionen gehen einfach an eine einzige Adresse zurück. Alle nachgelagerten Prozesse werden extrem vereinfacht. Durch die ganz normalen Bezugsstaffeln der Verlage rückt die gemeinsame Bestelladresse in die höchste Rabattklasse auf. Somit erhalten auch kleinere Firmen Zugang zu ganz neuen Rabattregionen. Erstmals findet eine firmenübergreifende Bündelung von Bestellungen statt (bei gleichzeitiger Transparenz für die Verlage). Also eine Bestelladresse für Verlagsbestellungen, Barsortiment, eine Dekadenrechnung für alle Bezüge. Jeder kann frei entscheiden, was er bei wem und wo er einkauft, Barsortiment oder Verlag. Es besteht die Möglichkeit, die Umsätze der empfangenden Buchhandlung an die jeweiligen Verlage weiterzureichen. Die Vorteile von Cross Docking im Detail? Der Vorteil für viele Verlage liegt auf der Hand: Ein Gutteil der Kleinteiligkeit verschwindet, die Logistikvorteile werden spürbar. Für die höheren Rabatte übernehmen wir selbst die Verteilung auf die Mitgliedsfirmen. Durch die Zentralregulierung entfällt jegliches Ausfallrisiko. Die Transparenz über die Empfänger bleibt erhalten, Vertreter können empfangen werden, lediglich der Bestellweg ändert sich. Die Entscheidung, wie das Sortiment zusammengestellt wird, bleibt in der alleinigen Verantwortung der Mitgliedsbuchhandlung. Die Fragen stellte Maria Altepost
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Magazin | Buchhandlung des Jahres
... und die Gewinner sind: Kategorie Sortimentsbuchhandlung: Lehmkuhl, München Michael Lemling
Kategorie Großbuchhandlung:
Kategorie Spezialbuchhandlung: Buchhandlung im Städel, Frankfurt am Main Gabriele Rubner
Kategorie Fachbuchhandlung:
Kategorie Newcomer:
Karl Marx Buchhandlung, Frankfurt am Main Michael Müller, Micha Hinz, Verena Schaedel
Logbuch, Bremen Sabine und Axel Stiehler
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um elften Mal hat BuchMarkt den Wettbewerb zur Buchhandlung des Jahres ausgelobt. Ausgezeichnet werden fünf Buchhandlungen in fünf Kategorien. Geehrt werden sie am Samstag, dem 12. Oktober zwischen 12 und 14 Uhr im Lesezelt auf der Frankfurter Buchmesse. Alle Preisträger werden im November-BuchMarkt
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Bücher Pustet, Regensburg Ursula Pustet, Anton Neugirg
vorgestellt. BuchMarkt dankt den Juroren Doris Giesemann, Hans Frieden und Ole Schultheis sowie den Partnern des Wettbewerbs: Diogenes, S. Fischer, Hoffmann und Campe, Suhrkamp, UTB, Libri, BAG und Frankfurter Buchmesse. Allen Gewinnern: Herzlichen Glückwunsch!
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Von AnfAng An gut kochen! Inklusive igitalen d m e h ic e r g n um f a Z u s a t z p a ke t Exklusiver Zugang auf oetker-grundkochbuch.de: – 30 Videos, in denen die grundtechniken und Rezepte detailliert gezeigt werden – umfangreicher Ratgeber zu allen kapiteln – über 450 küchen-tipps und -tricks mit über 350 fotos – einkaufszettelfunktion – zahlreiche Rezept-Varianten für fortgeschrittene – ausdruckbare Menü-Vorschläge
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Magazin | Gründer
Gewagt, gebangt, geschafft Diese sieben Menschen haben es geschafft. Sie haben den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Nach anfangs vielen schlaflosen Nächten leben sie nun ihren Traum. Ihre Erfolgsgeschichten inspirieren
„Wir sind angekommen bei uns im Viertel!“ Verena Kähmer & Eva Bonsmann, Buchhandlung Schulz und Schultz, Düsseldorf, Eröffnung September 2008
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er kennt sie nicht? Die leicht chaotischen, ungeschickten, aber liebenswerten Detektive aus Tim und Struppi. Diese Zwillinge haben Verena Kähmer und Eva Bonsmann vor fünf Jahren zu einem Namen für ihre 30
neu gegründete Buchhandlung im Düsseldorfer Stadtteil Grafenberg verholfen. Die „Buchhandlung Schulz und Schultz“ feiert in diesem Jahr schon ihr fünfjähriges Jubiläum. Die Namensfrage war nur eine von vielen schwierigen Entscheidungen, die die beiden gelernten Buchhändlerinnen vor fünf Jahren treffen mussten, als sie sich entschieden, eine eigene Buchhandlung zu gründen. „Es war keine vernünftige Entscheidung, denn die aktuelle Situation in der Buchbranche ist alles andere als zukunftsträchtig, aber wir würden sie immer wieder treffen!“, ist Verena Kähmer überzeugt.
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„Wir haben sehr weiträumig und auch sehr lange nach einem Ladenlokal in einem geeigneten Stadtteil gesucht, denn der richtige Standort spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg“, so Kähmer. In der ehemaligen Post in Grafenberg haben die beiden Frauen dann den perfekten Standort gefunden. Mit ihrem Motto „Für meinen Kunden mache ich alles möglich“, ihrer Offenheit gegenüber neuen technischen Entwicklungen und ihrem persönlichen Engagement für ihren Stadtteil sind die beiden engagierten Buchhändlerinnen in Grafenberg nicht mehr wegzudenken.
„Ich wollte mehr sehen vom Leben als Zahlen!“ Marianna Geier, Buchhandlung Buch & Bohne, München, Eröffnung Oktober 2010
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n ihrem früheren Leben war Marianna Geier Zahlenfachfrau – sie arbeitete im Controlling eines Unternehmens. Aber dieser Job hat sie nicht mehr erfüllt, etwas Neues sollte her. „Ich wollte schon immer eine eigene Buchhandlung haben, und diesen Lebenstraum habe ich mir vor drei Jahren erfüllt“, erzählt die gebürtige Ungarin. Mit der Kombination aus Buchhandlung und Café hat sie in der Münchener Innenstadt ihre Marktlücke entdeckt. In ihrer Buchhandlung versammeln sich nun Bummler, Buchinteressierte oder auch Berufstätige in ihrer Mittagspause, um im allgemeinen Buchsortiment zu stöbern, oder einfach einen Kaffee zu trinken und einen der selbstgebackenen Kuchen von Marianna Geier zu schlemmen. Ihr Konzept, ein Treffpunkt für die Literaturszene, ein Wohlfühlort für alle, die einen Moment der Ruhe suchen, zu sein, und abends mit Veranstaltungen den Unter-
haltungssuchenden ein Erlebnis zu bieten, funktioniert – der Umsatz steigt. Vielleicht liegt es auch an ihrer Buchhandlung selbst – denn diese besticht durch besonderen Charme. Zusammen mit einem befreundeten Designer hat Marianna Geier ihren Laden im Vintage-Stil komplett selbst gestaltet und dabei modernes Mobiliar mit schönen Antiquitäten kombiniert. Als Quereinsteigerin hatte sie es am Anfang besonders schwer. Welche Bücher gehören zur Erstausstattung, wie veranstal-
tet man eine Lesung? „Am Anfang habe ich viele Bücher eingekauft, die nicht zu meiner Kundschaft passten“, erzählt die 43-Jährige. Aber auch hier lautet die Parole: Durchhalten! „Viel mit seinen Kunden reden, sich in der Nachbarschaft umhören, Themen und Trends erspüren“, rät sie, „dann stehen bald die richtigen Bücher in den Regalen.“ Sie selbst ist glücklich mit ihrer Entscheidung zur eigenen Buchhandlung und würde es jedes Mal wieder so machen.
„Wir lieben das ungeliebte Kind ‚Reisebuch‘!“ Volker Hager & Michael Oberdorfer, Der Reisebuchladen, Karlsruhe, Eröffnung März 2010
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ls wir unseren Plan entwickelten, einen eigenen Reisebuchladen zu eröffnen, bekamen wir erstmal viel Gegenwind!“, erzählt Volker Hager. Denn: Wer kauft bei all den digitalen Möglichkeiten noch beim klassischen Fachhandel für Reiseliteratur? „All die Menschen, die persönliche Beratung und unser Know-how zu schätzen wissen“, antwortet Hager. Und das sind viele. So viele, dass der Umsatz jedes Jahr in
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Magazin | Gründer
einem zweistelligen Bereich wächst – und die beiden Neugründer schon einen zweiten Laden in Heidelberg übernommen haben. Volker Hager war vor der Neueröffnung Reisebuchabteilungsleiter bei einem regionalen Filialisten in Karlsruhe, brachte also die nötige Erfahrung mit im komplexen Bereich des Reisebuches mit der sehr breiten Backlist und dem großen Titelstamm. Auch Michael Oberdorfer kommt aus der Branche, er ist Kartograph und hat lange Jahre über einen Webshop Karten aus aller Welt vertrieben. Für ihre eigene Buchhandlung
„Eine eigene Buchhandlung gibt mir alles, was ich im Leben suche!“ Phillip Seehausen, Unsere Buchhandlung am Paulusplatz, Bonn, Neueröffnung November 2011
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ie Nächte waren die schlimmsten“, erinnert sich Phillip Seehausen an die Anfangszeit. Die ständige Sorge, dass die Rechnungen bald kommen, das Geld aber noch nicht auf dem Konto ist, die Unsicherheit, die Bedenken seiner Mitmenschen. Gerade einmal ein halbes Jahr hat der damals 28-Jährige als Aushilfe in der Buchhandlung am Paulusplatz 32
haben sie sich aber trotzdem Experten mit ins Boot geholt: Joachim Merzbach hat die beiden Neugründer fit im Bereich der Finanzen gemacht, mit ihnen unter anderem den Businessplan erstellt. „Wir würden potenziellen Neugründern immer raten: Seid realistisch! Arbeitet bei eurer Planung immer mit soliden, eher vorsichtig gerechneten Zahlen!“, resümiert Hager. „Wir waren am Anfang zu schnell bei vielen Entscheidungen, z.B. bei der Wahl des ECTerminal-Anbieters“, erzählt Hager – aus Zeitgründen, oft auch aus Unwissen. „Ich
habe gelernt, bei Angeboten ruhig erstmal nein zu sagen. Dann sehe ich mir die Konditionen an, hole weitere Angebote ein und entscheide mich.“ Empfehlen kann er nun beispielsweise im Bereich der Versicherung die Generalpolice von Wulff und Partner. Was er anders machen würde? „Erstmal kein zweites Geschäft aufmachen“, ist die überraschende Antwort, denn der zweite Laden in Heidelberg läuft, trägt sich schon jetzt nach noch nicht einmal zwei Jahren. „Ja, es sieht gut aus, aber die Arbeitsbelastung ist einfach unglaublich hoch“, erklärt Hager.
gearbeitet, als der Inhaber beschloss, den auf Anthroposophie und Waldorfpädagogik spezialisierten Buchladen zu schließen. Der studierte Kulturwirt und freiberufliche Unternehmensberater übernahm kurz entschlossen das Geschäft. Eine Herausforderung: Der Jahresumsatz betrug zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 100.000 Euro (auf 70 qm). „Ein Himmelfahrtskommando“, bekam Phillip Seehausen von vielen Seiten zu hören. Unterstützung bekam er von Irene Kuron von der Unternehmensberatung Opus 1 und vom Gründungsberater Klaus W. Bramann, die das Potenzial ebenso wie er selbst erkannt haben. Nach einem Crashkurs Buchhandel am mediacampus Frankfurt fühlte sich Seehausen bereit, die Herausforderung zu wagen. Er weitete das allgemeine Sortiment massiv aus, gestaltete den Laden um und führte ein großes Veranstaltungsprogramm
ein. „Bei den Lesungen muss alles stimmen, von der technischen Umsetzung bis hin zu den richtigen Moderatoren“, erklärt Seehausen, „und wenn die Leute begeistert sind, haben wir neue Kunden gewonnen!“ Dass Phillip Seehausen besonderen Wert auf das Persönliche legt, spiegelt sich seit der Neueröffnung auch im Namen der Buchhandlung wider: „Unsere Buchhandlung am Paulusplatz“ heißt der Treffpunkt für Literaturfreunde in Bonn nun. Von Kunden auch liebevoll „Das Wohnzimmer von Tannenbusch“ genannt. Seehausens Konzept funktioniert: Im ersten Jahr konnte der Buchhändler eine Umsatzsteigerung von 60 Prozent, im zweiten Jahr abermals um mehr als 40 Prozent erzielen. Seehausens ambitioniertes Ziel lautet: 500.000 Euro Jahresumsatz. Schaffen will er dies mit der Kombination aus Anthroposophie-Fachabteilung und allgemeinem Sortiment. In seiner Buchhandlung findet der Leser Rudolf Steiners „Philosophie der Weltanschauung“ direkt neben Büchern von Ken Follet – und das passt. „Buchhandlungen mit einer anthroposophischen Spezialisierung sind selten geworden“, so Seehausen. Für ihn ist es von Vorteil: Seine Fachabteilung zieht viele Kunden aus der Ferne an. Auch der Versandhandel boomt. Anfangs hat der Jungbuchhändler aber auch Fehler gemacht. „Pass auf, was du dir wünschst!“, rät er jedem, der den Schritt in die Selbständigkeit wagen will. Denn manche Wünsche erfüllen sich vielleicht zu schnell – „und dann hat man jede Menge Menschen im Laden stehen, auf die man nicht vorbereitet ist“, erzählt er. Das führt schnell zu Überforderung und somit zu schlechter Stimmung, die die Kunden spüren – und vergrault. „Steck dir deine Ziele in kleinen Schritten und sei auf deren Erfüllung vorbereitet!“, so Seehausen.
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HOCH SPANNENDE ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN PSYCHIATRIE UND SPIRITUELLER HEILUNG
„Ich habe mir eine eigene Arbeitsstelle geschaffen!“
renz, die im Umkreis von 30 Kilometern – zu Meilers Freude – nur im Internet lauert, bestehen zu können. Elke Meiler ist schon seit 17 Jahren Buchhändlerin. Nachdem sie ihre letzte Arbeitsstelle verlor, weil die Buchhandlung schließen musste, stand sie Elke Meiler, Der Bücherladen, vor der Entscheidung, sich wieder eine Kemnath, Eröffnung November 2011 neue Stelle zu suchen – mit womöglich noch weiteren Anfahrtswegen – oder die Sache in die eigene Hand zu nehmen. Aus Zufall entdeckte sie ein leer stehendes Ladenlokal in Kemnath, und da war die Idee einer eigenen Buchhandlung geboren. „Ich habe mit den Leuten vor Ort gesprochen, ob Interesse da ist, und was sie von einer Buchhandlung erwarten“, erzählt sie, „gerade der Ersteinkauf war eine Herausforderung, ich habe mich umgehört, um herauszubekommen, welche Bücher denn gefragt sind.“ Dabei ist Flexibilität gefragt, denn schnell hat sich herausgestellt, dass Sachbücher und Politikthemen nicht laufen, Kinder- und Jugendbücher dafür aber umso besser. Meilers Konsequenz: Den einen Bereich hält sie eher klein – wenn ein bestimmter Titel gewünscht wird, bestellt sie ihn – den anderen Bereich baut sie nach und nach aus. Mit Mut zur Lücke, einer konsequenten Orientierung am Kunden und einer guten Beratung ist Elke Meiler erfolgreich – ihr Umsatz steigt von Jahr zu Jahr. Durch ihre langjährige Erfahrung im ine Faustregel besagt, dass es Buchhandel hat sie auf viele Kontakte zwei bis vier Jahre dauert, bis zu Verlagen und Vertretern zurückgreisich ein neues Geschäft etabliert fen können, „das hat mir sehr geholfen.“ hat und sich rentiert. Der Bücherladen Anderes musste sie schmerzhaft lernen. von Elke Meiler schreibt schon ein Jahr „Ich habe viel Geld ausgegeben für Annach seiner Eröffnung im kleinen ober- zeigen in der Zeitung – aber mit sehr wepfälzischen Kemnath schwarze Zahlen. nig Resonanz.“ Selbstgedruckte Flyer zu „Ich komme aus Kemnath, kenne die verteilen, bringt mehr, hat sie festgestellt. Menschen und bekomme von ihnen viel Unterstützung“, erklärt die BuchhändleIm Praxisteil finden Sie viele Tipps rin diesen Erfolg. Sie ist außerdem Mitzum Thema Gründung einer Buchglied der eBuch-Genossenschaft: „Ich handlung: Die Planungsphase im Juliprofitiere von den tollen BezugskonditiHeft (S. 44), die Umsetzungsphase im onen und möchte die Gemeinschaft nicht August-Heft (S. 54/55) und die Eröffnungsphase in diesem Heft (S. 58/59). mehr missen, in der sich alle Kollegen mit Rat und Tat zur Seite stehen!“ Persönliche, kompetente Beratung lautet die Erfolgsformel, um gegen die KonkurMaria Altepost
240 Seiten I geb. mit Schutzumschlag 13,5 x 21,5 I WG 1481 € 17,99 (D) I € 18,50 (A) I CHF 25,90 ISBN 978-3-943416-27-5 bereits erschienen
Dieses ungewöhnliche Buch bietet tiefe Einblicke in die Praxis eines Seelenarztes, der sein Wirken immer auch als Gratwanderung zwischen Wissenschaft und Alternativmedizin begriff. Wie Jakob Bösch es trotz heftigen Gegenwinds aus der Fachwelt immer wieder schaffte, mit unkonventionellen Methoden gerade den sogenannten »aussichtslosen Fällen« und »Austherapierten« doch noch zu helfen, ist wohl eine der erstaunlichsten ärztlichen Erfolgsgeschichten unserer Tage überhaupt.
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NEUES DENKEN TRANSFORMATION
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VISION
www.scorpio-verlag.de
www.luebbe.de
© Torsten Silz
DAS IST MEIN VERLAG …
»… weil das Team von Blanvalet inzwischen zu meiner zweiten Familie geworden ist.« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH
© Rolf M. Aagaard
DAS IST MEIN VERLAG …
»… weil Blanvalet ein großes Herz für skandinavische Krimis und für meinen Ermittler Henning Juul hat!« GROSSE AUTOREN – GROSSE ERFOLGE: 15 JAHRE BLANVALET IM TASCHENBUCH
Magazin | Interview
... und die wesentlichen Sachen nicht erledigt zu haben“
müssen jetzt die großen Schriften des Films veröffentlichen. Zuerst hat man den Kopf geschüttelt, aber mit der Veröffentlichung der Bücher von Godard, Truffaut und vielen deutschen Regisseuren änderte sich das. Was spielte bei Ihrer Programmgestaltung noch eine Rolle? Der Hanser Verlag war nach dem Krieg ein Klassiker-Verlag. Man wollte das Schöne, Gute, Wahre. Da gab es keine großen Bemühungen, die Emigranten zu veröffentlichen oder mit der Gruppe 47 zusammenzuarbeiten. Es gab wenig Anstrengung, an das anzuknüpfen, was 1933 kaputtgegangen ist. Man machte deutsche Klassiker in sehr schönen Leseausgaben. Die Botschaft war: Das wird vom deutschen Geist überleben. Mich interessierten aber die dunklen Wesen, die Schatten- und Mischgestalten und die „schwarze Romantik“. Das Ergebnis war die Bibliotheca Dracula. Warum sollte das heute nicht mehr gehen? Das Hauptproblem ist, dass man irgendwann nicht mehr verhindern konnte, dass alles eine Frage des höchsten Vorschusses, des größten Marketingbudgets geworden war, und plötzlich war alles Krimi. Ist die Rede vom Profil eines Verlages also heuchlerisch? Einer der letzten großen Verlage mit erkennbarem Profil ist der Beck Verlag. Man kann an ihm die ganze Entwicklung der historischen Wissenschaften ablesen. Das ist in ganz Europa ein weißer Elefant und
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in der deutschen Nachkriegsgeschichte eine einzigartige Sache. Kleine Verlage, die einen eigenen Kopf erkennen lassen, werden in Zukunft unverzichtbar sein. Ich bewundere Leute, die ihr Geschäftsmodell anders aufgestellt haben,
Kleine Verlage werden in Zukunft unverzichtbar sein als wir es von den großen Publikumsverlage kennen, und nicht diejenigen, die innerhalb von zwei Stunden ein Buch einkaufen. Traurig nur, dass in diesem seltsamen Gewerbe der Autor Geld verdienen muss und nicht sagen kann, ich gehe zu diesem kleinen, aber schönen Verlag. Der Autor muss ja schließlich von irgendetwas leben. Was wird Sie traurig machen, wenn Sie endgültig aufhören? Ich habe leider keine Zeit für Trauer. Ich werde halt noch stärker nach den wirklich guten Büchern suchen müssen. Dieses Drama wurde bisher im Verlag ausgetragen, jetzt werde ich das außerhalb mit Freunden tun. Wenn mich etwas traurig macht, ist es, dass der ehrenhafte Begriff des Schriftstellers heruntergekommen ist. Er ist einer, der
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schreibt und nicht mehr der Dichter. Er ist wie jeder andere mittelständische Mensch, der halt jedes Jahr 300 Seiten verfasst. Aber gibt es nicht etwas Besonderes an unserem Beruf? Ich habe immer viel lektoriert, das ist das Interessanteste, das hat mir immer am meisten gefallen, egal ob Übersetzungen oder deutsche Autoren. Selbstverständlich entwickelt sich dabei eine Intimität, die sich in anderen Berufen selten entwickeln kann. Diese enge Bindung gibt es in anderen intellektuellen Berufen nicht, nicht einmal mehr an der Universität. Also, die Liebe zu den Autoren treibt Sie an? Ich habe mit vielen Autoren enge Kontakte, nicht nur mit Autoren von Hanser. Mich hat immer das Schreiben interessiert. Was geht in einem Menschen vor, der sein Leben dem Schreiben unterordnet? Faszinieren tut mich die autorentypische Mischung aus egozentrischem Eigensinn und großem Wissen. Jeder große Autor weiß viel. Hätte aus Ihnen noch etwas anderes werden können? Förster oder Landwirt. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, und das ist die schönste meiner Erinnerungen: mit meinem Großvater über die Felder zu wandern. Manchmal träume ich davon, dass ich irgendwo im Süden einen Bauernhof habe. Aber einen mit einer riesigen Bibliothek, als wäre das Buch der Natur mit dem Buch der Bücher verbunden.
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Praxis | Monatsplanung
Fit im November „Im Ziel 2013“ heißt „Start 2014“
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eue Gedanken, Überlegungen und vielleicht auch schon erste, konkrete Vorstellungen für 2014, die auch auf der Frankfurter Buchmesse angesprochen worden sind, werden jetzt in Gang gesetzt. Die wichtige und aufschlussreiche Analyse des Umsatzes und des Ertrages nach Kundenbereichen steht am Beginn aller nachfolgenden Arbeiten: Geschäftskunden (Firmen, Bibliotheken und Börden, Verwaltungen etc.) mit meist nur telefonischem und schriftlichem Kontakt Privatkunden (Vorzugskunden mit Kontoumsatz, evtl. Monatsabrechnung und Dauerbezügen von Zeitschriften und Fortsetzungen) Stammkunden (Dauerkunden; meist Barzahler) Laufkunden (die hoffentlich zu Stammkunden gemacht werden können) Aus den unterschiedlichen Umsatzzahlen („Säulen des Sortiments“) können wichtige strategische Entscheidungen für die zukünftige Entwicklung des Sortiments getroffen werden. Aus einer solchen Umsatzverteilung lassen sich Pläne zur Entwicklung einzelner Kundengruppen aufbauen. Aus der Generalfrage „Was wollen wir?“ sind Einzelpläne zu entwickeln: Wie aktivieren wir unsere Geschäftskunden? Welche Stärken sind bei uns vorhanden? Lohnt der Ertrag gegenüber dem zu leistenden Service? Wie sicher sind die Kundenbeziehungen? Die gleiche Fragestellung zeigt sich bei den Privatkunden. Nach einer solchen Grundsatzbetrachtung kann die Entscheidung zur weiteren Entwicklung besonderer Absatzfelder getroffen werden. „Ziel 2014“ ist die geplante Entwicklung einzelner „Säulen“ zu einem stabilen Ganzen.
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Kalender: Die wichtigsten Termine im Monat November Jahres-/ Gedenktage
Daten und Fakten
6. November. 90. Geburtstag des 2007 verstorbenen Schriftstellers Rudolf Günter Langer.
Der Monat beginnt mit dem Feiertag „Allerheiligen“, wenn auch nur in fünf Bundesländern – Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Der Feiertag fällt zusätzlich auf einen Freitag und das ruft ein verlängertes Wochenende hervor. Noch einen versprengten Feiertag gibt es, wenn auch allein in Sachsen, mit dem Buß- und Bettag am 20.November. Der Rest sind über alle Bundesländer gesehen 26 Verkaufstage, die sich auf das Wochenende am Monatsanfang und vier volle Wochen bis Monatsende verteilen. Der Samstag am 30. November läutet dann die letzten Wochen bis Weihnachten ein. Besonderes Datum vorbereiten: Am 11. November 2013 ist „St. Martin“ („Martini“); in diesem Jahr ein Montag. Traditionell ziehen nach dem Martinsumzug die Kinder und Jugendlichen durch Geschäfte und Wohnhäuser. Erwartet werden Süßigkeiten, Nüsse oder Obst. Am besten rechtzeitig mit Kleinigkeiten eindecken und damit rechnen, dass diese Umzüge sich über Tage erstrecken.
7. November. 100. Geburtstag des 1960 tödlich verunglückten französischen Schriftstellers Albert Camus. 9. November. 60. Todestag des britischen Schriftstellers Dylan Thomas. 75. Jahrestag der „Reichskristallnacht“ im dritten Reich. 11. November. 85. Geburtstag des 2012 verstorbenen mexikanischen Schriftstellers Carlos Fuentes. 12. November. 90. Geburtstag des Autors, Karikaturisten und Schauspielers „Loriot“ (Bernhard Victor von Bülow; gest. 2011). 20. November. 90. Geburtstag der südafrikanischen Schriftstellerin Nadine Gordimer. 25. November. 20. Todestag des britischen Schriftstellers Anthony Burgess. 60. Todestag des Schriftstellers Arnold Zweig.
Steuertermine Montag, 11. November 2013 Fälligkeitstag für: Lohnsteuer Kirchenlohnsteuer Soli-Beiträge Umsatzsteuer Letzter Tag der Schonfrist für den o.g. Termin: Donnerstag, 14. November 2013 Freitag, 15. November 2013 Fälligkeitstag für: Grundsteuer Gewerbesteuer Letzter Tag der Schonfrist für den o.g. Termin: Montag, 18. November 2013
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Service: Geschenke! Geschenke! Geschenke!
Mehr als gängige Praxis: Einpackservice im Buchhandel
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it emotionalen Inszenierungen und ausgefallenen Nonbook-Geschenkideen werden Kunden vom Onlinezum Offline-Shopping verführt. Ist der Kunde dann in der Buchhandlung, sind gerade in der Vorweihnachtszeit alle Serviceleistungen, die den Einkaufsstress reduzieren, willkommen und werden positiv im Unterbewusstsein gespeichert. Das Verpacken von Einkäufen als Geschenke ist gängige Praxis in allen Branchen. Trotzdem lässt sich daraus, mit etwas Kreativität und Individualität, eine Marketingidee und ein effektives Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Mitbewerbern vor Ort kreieren. Ideen für einen Einpackservice, die über den Standard hinaus gehen, gibt es viele. Ob als „Rundum-Sorglos-Paket“ ausgefallene Päckchen von KunststudentInnen gestaltet werden, oder Kunden unter kreativer Anleitung selbst Päckchen schnüren, das Wichtigste ist der Spaßfaktor. Auch muss ein ausgefallener Verpackungsservice nicht kostenlos sein, wie das Beispiel der „Päcklifabrik“ des Kaufhauses Loeb in Bern zeigt. Dort werden jedes Jahr im Schaufenster, gegen eine Spende für ein soziales Projekt, hunder-
te von Geschenken verpackt. Konsum und soziales Engagement lassen sich verbinden und so eine Aktion stößt vielleicht sogar bei der örtlichen Presse auf Interesse. Außergewöhnliche Verpackungen machen aus jedem Einkauf ein persönliches Geschenk. Text, Stern oder Tannenbaum auf Packpapier gestempelt, Maskingtapes, unterschiedliche Wolle anstelle von Band oder Lesezeichen und Geschenkanhänger z.B. von Minicards (uk.moo.com/de/products /minicards.html) sind einige Möglichkeiten, die sich kostengünstig umsetzen lassen. Auch die aus Japan stammende Idee Furoshiki, Geschenke mit Stoff zu verpacken, wird Begeisterung auslösen. Ob alternativ mit Recycling-Touch, designt, klassisch oder mit einem Hauch von Trash, die Art der Verpackung sollte das CI des Geschäftes oder der Weihnachtsdekoration aufgreifen. Und natürlich lassen sich Geschenktüten, Papier und Geschenkboxen mit ausgefallenen Designs, wie beispielsweise von Artebene oder Transehe-Design, schön inszenieren und gut als Zusatzartikel verkaufen. Schön verpackt, macht es noch mehr Spaß die Einkäufe nach Hause zu tragen.
BuchMarkt Oktober 2013
Sabine Gauditz
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Ausgezeichnet!
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Das Standardwerk – jetzt ausgezeichnet mit der »Goldenen Feder«, der höchsten Auszeichnung des Literarischen Wettbewerbs der Gastronomischen Akademie Deutschlands (GAD). Die »Goldene Feder« wird ausschließlich für »besonders herausragende Bücher« vergeben. Auf diese Auszeichnung sind wir sehr stolz!
Aroma 2., aktualisierte Auflage 512 Seiten | gebunden Format: 19,8 cm × 25,5 cm 03/13 | ISBN: 978-3-86851-072-0
39,90 € * Die Preisverleihung findet am 9.10.2013 im Rahmen der Frankfurter Buchmesse statt.
Neu, preisverdächtig, aber noch nicht prämiert: Das neue Kochbuch durchs Jahr 3., stark erweiterte und überarbeitete Auflage 512 Seiten | gebunden Format: 19,8 cm × 25,5 cm 09/13 | ISBN: 978-3-86851-078-2
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Die Aktion für Ihr Weihnachtsgeschäft: 6/ 5 × Aroma abatt : Aktionsr 4 /3 × Kochbuch durchs Jahr 3 × Yummy Mami 3 × Kochwerkstatt 3 × Sehr gut vegetarisch kochen 3 × Sehr gut haltbar machen
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Ausgezeichnet mit der Silbermedaille:
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Yummy Mami Kochbuch 208 Seiten | gebunden Format: 19,8 cm × 25,5 cm 09/12 | ISBN: 978-3-86851-051-5
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Sehr gut haltbar machen 240 Seiten | gebunden Format: 19,8 cm × 22,9 cm 07/11 | ISBN: 978-3-86851-028-7
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Praxis | Verkaufstipps
Kollegen-Tipps
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Welches Buch haben Sie mit welchem Argument zum „Bestseller“ gemacht?
Von welchem Erfolg wurden Sie überrascht?
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Was war Ihre erfolgreichste Aktion in letzter Zeit?
Feine Wahl: Die kleine Buchhandlung in der Teltower Altstadt überzeugt durch ihr liebevoll ausgewähltes Sortiment samt regionaler Bestseller
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Da es über den Ort Teltow leider recht wenig Literatur gibt, regionale Literatur aber bei unseren Kunden sehr gefragt ist, haben wir zu Anfang des Jahres den Teltow-Klassiker von Manfred Pieske „Als Teltow neu erfunden wurde – Fünfzig merkwürdige Teltower Geschichten und ein paar kuriose Zugaben“ in der 2. Auflage neu aufgelegt. Der Verlag, der die erste Auflage im Jahr 2010 verlegt und vertrieben hat, war an einer zweiten Auflage nicht interessiert und da ein sehr guter Kontakt zum Autor Manfred Pieske besteht, durften wir nun die zweite Auflage verlegen. Mittlerweile ist dieses Buch zu unserem „Buchkontor-Bestseller“ im Bereich Regionalia avanciert.
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Seit einigen Monaten organisiere ich gemeinsam mit einem guten Freund, der ebenfalls schreibt, Lesungen mit (noch) unbekann-
Unseren Bestseller verlegen wir selbst Vanessa Arend-Martin, Inhaberin vom Buchkontor Teltow
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Timur Vermes Er ist wieder da – ich muss gestehen, dass ich diesem Titel keine Chance gegeben hätte und mir letztes Jahr, beim Gespräch mit meiner Verlagsvertreterin, kaum vorstellen konnte, dass Leser dieses Buch kaufen. Nachdem meine Mitarbeiterin das Buch gelesen hatte und ich in den Genuss des Hörbuches gekommen bin, verkauft sich sowohl das Buch, als auch das Hörbuch unglaublich gut. 56
BuchMarkt Oktober 2013
ten Autoren aus der Region. Unsere Veranstaltungsreihe, die jedes Mal an einem anderen Ort in Berlin oder Brandenburg stattfindet, trägt den Titel „Literatur goes...“. An jeder Veranstaltung nehmen vier bis fünf Autoren teil, die jeweils 15-20 Minuten aus ihren recht unterschiedlichen Werken lesen. Die letzte Veranstaltung „Literatur goes Teltow“ war ein großer Erfolg, trotz der großen TV-Konkurrenz an diesem Abend: „König Fußball“. Teilgenommen haben unter anderem „unser“ Autor Manfred Pieske und Susanne Rüster, Mitglied der Krimiautorinnen-Vereinigung „Mörderische Schwestern“. Aufgrund dieses Erfolges findet die nächste Veranstaltung wieder in Teltow statt, diesmal dann am 15. November im Rahmen von STADT LAND BUCH initiiert vom Börsenverein BerlinBrandenburg, der die Veranstaltung ebenfalls in seinem Veranstaltungsprogramm bewirbt. Wir freuen uns schon jetzt sehr auf diese Veranstaltung, die durch Zufall auf den „Bundesweiten Vorlesetag“ fällt. Im Anschluss an unsere Veranstaltungen bieten wir Autoren und Zuhörern, z.B. bei einem Glas Wein, die Möglichkeit des regen Austausches und interessanten Gespräches.
Nicht nur in unseren Büchern steckt Erfolg … Erleben Sie Live-Vorträge unserer Autoren auf der Frankfurter Buchmesse 2013 und profitieren Sie von dem Wissen unserer Experten!
Peter Brandl
Hudson River – Die Kunst, schwere Entscheidungen zu treffen 09.10.2013, 13:00 – 13:30 Uhr
Dominic Multerer
Alle Vorträge im Forum Bildung:
Marken müssen bewusst Regeln brechen, um anders zu sein 10.10.2013, 11:30 – 12:00 Uhr
Halle 4.2
Bianca Fuhrmann
Projekt-Voodoo® gegen die Tücken des Projektalltags 11.10.2013, 11:15 – 11:45 Uhr
R. Grünwald, M. Kopper, M. Pohl
Die Turbo-Studenten. Bachelor plus Master in 4 statt 11 Semestern 12.10.2013, 12:15 – 12:45 Uhr
Werden Sie zum Star unserer »Wall of fame«! Lassen Sie sich an unserem Stand D1 in Halle 3.1 mit Ihrem GABAL Lieblingsbuch fotografieren. Das Foto kommt an unsere »Wall of fame« (online und offline) – als Dankeschön haben wir ein Präsent für Sie! Stöbern Sie in unseren Neuerscheinungen und Bestsellern. Wir freuen uns auf Sie! Wir gehen neue Wege in Wirtschaft und Weiterbildung – gehen Sie mit! www.gabal-verlag.de info@gabal-verlag.de Telefon +49 69 830066-0 Telefax +49 69 830066-66
GABAL
Praxis | Gründungsplanung
Die Eröffnungsphase Die ersten Schritte sind getan – das Konzept für die neue Buchhandlung steht, der Businessplan ist geschrieben und auch das Ladenlokal ist eingerichtet. Nun wird es ernst: Die Eröffnung steht vor der Tür Verlag
Barsortiment
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Eink
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er Zeitpunkt der Eröffnung sollte gut überlegt sein: Die Stichworte lauten hier Lagerhaltung und die gleichzeitige Vermeidung leerer Regale. „Eine Neueröffnung zu umsatzschwachen Zeiten hieße, den Spagat zwischen voll wirkenden Regalen und geringer Drehzahl über einen längeren Zeitraum aushalten zu müssen“, betont Gründungsberater Klaus W. Bramann. Daher sollten Neugründer den Absatzrhythmus in den einzelnen Monaten des Jahres beachten: „Gute Eröffnungszeiträume sind Ende des dritten Quartals oder im vierten, alternativ im März, vor Ostern und Kommunion/Konfirmation“, erklärt Bramann. Beim Thema „Einkauf“ kommt immer wieder dieselbe Frage auf: Wie stelle ich mein Lager zusammen? Bramann rät dem Buchhändler hier folgende Formel zu beachten: Die richtigen Bücher (1) in bedarfsgerechter Menge (2) zum 58
Einkaufsgenossenschaft
richtigen Zeitpunkt (3) zu optimalen Konditionen (4) (mehr Infos dazu in den nebenstehenden Kästen). Nachdem die Bücher im Regal stehen und für die technische Ausstattung gesorgt ist, steht auch schon die große Eröffnungsfeier an. Dafür heißt es: Kräftig die Werbetrommel rühren. Plakate an der Buchhandlung verkünden die Anzahl der restlichen Tage bis zur Eröffnung und auch im Internet sollte auf der Homepage und dem FacebookAccount ein Countdown (am besten mit Fotos von der langsam Form annehmenden Buchhandlung) mitlaufen. Im Einzugsgebiet können Handzettel verteilt werden, die die Menschen in Ihre Buchhandlung locken, beispielsweise mit einem Sonderangebot, Gewinnspiel, Schaufensterquiz oder ähnlichem. Ganz wichtig ist auch die Einbeziehung der örtlichen Presse. Setzen Sie sich mit den Journalisten in Verbindung und erzählen Sie von Ihrem neuen Konzept, im besten Fall springt dabei ein redaktioneller Beitrag für Sie heraus. Aber auch Anzeigen sind wichtig, um Ihre Buchhandlung bekannt zu machen. Nehmen Sie sich vor der Eröffnungsfeier eine Stunde Zeit für den Reporter und zeigen Sie ihm die Buchhandlung. Danach eröffnen Sie die Feier mit einer kleinen Rede, die von einer Festrede durch einen prominenten Gast, z.B. den Bürgermeister, Stadtrat, etc. ergänzt wird. Sorgen Sie für ein tolles Programm, das den Gästen in Erinnerung bleibt, beispielsweise durch einen bekannten Autor,
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Die richtigen Bücher
Die Bücher, die zu Ihrer Buchhandlung und Ihrem Konzept passen
der aus seinem neuen Buch liest. Denken Sie außerdem an die Bewirtung der Gäste und an kleine Give-aways wie Leseproben, Lesezeichen, Kugelschreiber oder Süßigkeiten, die diese mit nach Hause nehmen können – so bleiben Sie in Erinnerung. Durch mehrere Veranstaltungen in der Eröffnungswoche machen Sie immer wieder auf Ihre Buchhandlung aufmerksam: Malwettbewerb, Preisausschreiben, Lesungen, Weinverkostungen, Lesenächte, Poetry Slam – lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf … Lesetipp: Gründung und Führung einer Buchhandlung. Von Franz Hinze, herausgegeben von Klaus-W. Bramann (Bramann Verlag)
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Der richtige Zeitpunkt
Setzen Sie sich ein Datum und fragen Sie sich, wie viele Bücher Sie bis zu diesem Zeitpunkt verkaufen können Diese Anzahl bestellen Sie, außerdem sollten Sie sich nach verkaufsstarken/verkaufsschwachen Monaten und bestimmten Ereignissen richten. Tipp: Einkaufsintervalle verkürzen und nicht in die Vorfinanzierung gehen!
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Die richtige Menge
Die benötigte Menge richtet sich nach dem gewählten Standort des Buches, daher sollte schon beim Einkauf überlegt werden, wo das Buch steht 1 Exemplar bestellen Sie, um Ihre Kompetenz in einem bestimmten Segment zu zeigen, oder wenn Sie einen Kunden wissen, der genau dieses Buch lieben wird (Bestellung für die Regalwand) 3 Exemplare bestellen Sie, wenn Sie das Buch im Schaufenster oder auf dem Aktionstisch als Stapel präsentieren wollen 5 Exemplare bestellen Sie, wenn das Buch in der Auslage und im Schaufenster stehen soll Wenn Sie eine Partie (bei Publikumsverlagen zehn Exemplare, bei wissenschaftlichen Verlagen meist 6 Exemplare, manchmal auch 5) bestellen, gibt es den Naturalrabatt (ein Freiexemplar) Tipp: Bestellen Sie nur dann eine Partie, wenn Sie die Exemplare auch binnen drei Monate verkaufen können (sonst sind die Lagerkosten höher als der zusätzliche Rabattgewinn)
Umsatzanteile der Monate in Prozent des Jahresumsatzes im Sortimentsbuchhandel 2012 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
6,7 6,4 7,3 7,1 6,4 6,7 8,2 9,8 8,3 8,2 8,6
Quelle: media control Gfk International
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Jetzt richtig durchstarten!
Die richtigen Konditionen
Mit Deutschlands größter Verbundgruppe im SortimentsBuchhandel ...
Betreiben Sie Einkaufssplitting: Verlagsbestellung: Größere Lagerbestellungen, sofern ein ökonomisch vertretbarer Bestellwert erreicht wird (Richtgröße: unter 200 Euro keine Verlagsbestellung) Bestellungen der Novitäten über den Verlagsvertreter (Richtgröße: Unter 500 Euro keine Vertreterbestellung) Bestellungen anlässlich gemeinsamer Aktionen (Schaufenster, Lesungen etc.) – auch wegen des Deko-Materials Einzelbestellungen der Titel, die das Barsortiment nicht am Lager führt Für längere Zahlungsziele, Valuta
uns auf der Besuchen Sie Buchmesse Frankfurter . Okt. 2013 vom 09. bis 13 tand H2 H a ll e 4 .0 S
NULL Euro Mitgliedsbeitrag, aber 4% Zinsen auf die Einlage (2013) Über 630 Mitgliedsbuchhandlungen (August 2013)
Über 550 ANABEL Zentrallagerkunden (August 2013) - Bücher über Nacht zu Top-Konditionen! eVorschau.de - die NovitätenPlattform
Barsortimentsbestellung: Einzelbestellungen für das Abholfach Kleinere Lagerbestellungen, sofern beim Verlag kein ökonomisch vertretbarer Bestellwert erreicht wird Eilige Bestellungen bei Medientiteln (Titel, die tagesaktuelle Bedeutung haben) Wenn der Gedanke der Bündelung und Arbeitserleichterung im Vordergrund steht Gucken Sie nicht nur auf Rabatte, sondern ziehen Sie auch Mehrkosten mit ein (durch Transportgebühren, Kosten bei der Buchhaltung etc.)
Belami oder Libri.Pro 5 effiziente Warenwirtschaften auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt Interessensvertretung in der Branche/ Verteidigung der Preisbindung Das „Wissen“ der Vielen: Die blitzschnelle Kollegenhilfe - natürlich „online“ Zahlreiche vergünstigte Leistungen für den täglichen buchhändlerischen Bedarf
... und das ganz ohne Risiko!
hen. ic e r r e r h e m m a s in e m Ge
Bramanns Tipp: Mithilfe eines Barsortiments, mit dem AnabelModell der Genossenschaft eBuch oder über andere Kernlieferanten möglichst viel gebündelt aus wenigen Händen für zwei bis vier Wochen im Voraus zu einheitlichen Rabatten einkaufen
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eBuch Geschäftsstelle Tel. 06221 / 647 94 90 kontakt@ebuch.net www.ebuch.net
Praxis | Führung
Yes, she can
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as Thema „Frauen im Management“ ist nicht neu, aber dennoch aktuell. Die Diskussion über eine Frauenquote wird parteiübergreifend geführt. Über die Klischees und Rollenverständnisse kann hitzig diskutiert werden. Eine Anregung für eine gute Überschrift zu Büchertischen und Schaufenstern zum Thema, können einige der Buchtitel geben, die wir für Sie als Anregung zusammengestellt haben: • Marianne Heiss, Yes, she can. Die Zukunft des Managements ist weiblich (Redline) • Andrea Och/Katharina Daniels, Lust auf Macht (Linde) • Barbara Bierach, Das dämliche Geschlecht. Warum es noch immer kaum Frauen im Management gibt (Wiley) • Sheryl Sandberg, Lean In (Econ) • Annette Anton, Mädchen für alles.
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Wie Sie die typisch weiblichen Jobfallen vermeiden (Campus) Christiane Weiner, Täglich zu Tiffany. Vom Vergnügen anders zu sein (Campus) Christopher Flett, Business Report: Was Männer Frauen nicht erzählen (Wiley) Uwe-Jean Heuser/Deborah Steinborn, Anders denken! Warum die Ökonomie weiblicher wird (Hanser) Sally Helgesen, Die bessere Hälfte. Warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorne bringen (Campus)
Barbara Schneider, Fleißige Frauen arbeiten, schlaue steigen auf (Gabal) • Barbara Schneider, Frauen auf Augenhöhe: Was sie nach oben bringt und was nicht (Gabal) Die alte Regel, dass Buchhändlerinnen Bücher, die sie selbst gelesen haben, besser verkaufen, gilt unverändert. Wir schicken Ihnen gerne Leseexemplare. Dieses Angebot gilt natürlich auch für Buchhändler.
Service: An dieser Stelle schreiben monatlich Autoren der w8verlage. Zu den Themen finden Sie Aktionsvorschläge für den Buchhandel im Internet unter w8verlage.de/aktionsvorschlaege. Unter dem Namen w8verlage sind die acht großen Wirtschaftsverlage Campus, Econ, GABAL, FinanzBuch, Hanser, Linde, Redline und Wiley lose verbunden. Im Internet liefern sie konkrete Anregungen, wie Buchhandlungen das Thema Wirtschaft präsentieren können.
Berühren, begeistern, bezaubern Die Suhrkamp-Werkausgabe Else Lasker-Schüler als Empfehlung des Monats? Das heftigste Contra aus dem Büchertrio-Team: Geistiges Klima und aktuelle gesellschaftliche Situation erschweren den Zugang zu dieser Dichterin, die zwar als eine der glanzvollsten und eigenwilligsten Stimmen des Expressionismus gilt, jedoch als zuweilen extrem exaltiert agierende Streiterin für Emanzipation und Künstlerfreiheit eher befremdet. Das die Abstimmung entscheidende Pro: Viele junge Frauen bewundern Else Lasker-Schüler als zeitloses Beispiel einer unbändig-unabhängigen Frau. Karl Kraus schrieb 1910, was mehr denn je gilt: „Nicht oft genug kann diese taubstumme Zeit, die die wahren Originale begrinst, durch einen Hinweis auf Else Lasker-Schüler gereizt werden, die stärkste und unwegsamste lyrische Erscheinung des modernen Deutschland.“ Und Gottfried Benn sagte über die 1932 mit dem Kleist-Preis ausgezeichnete und ein Jahr später zur Emigration genötigte 60
St rnstunden Helmut Benze über Beratung, Verkauf und Führung
Dichterin: „Dies war die größte Lyrikerin, die Deutschland je hatte … Ihre Themen waren vielfach jüdisch, ihre Phantasie orientalisch, aber ihre Sprache war deutsch, ein üppiges, prunkvolles, zartes Deutsch, eine Sprache reif und süß …“ Das Büchertrio empfiehlt die SuhrkampWerkausgabe: Sie nehmen lesend teil an einer tausendfach anregenden und Sie bereichernden jüdisch-deutschen Symbiose im Werk einer Zeitzeugin zweier Weltkriege. Sie schwelgen in prächtigen Sprachbildern, begegnen geheimnisvollen Gestalten aus Mythen, Legenden und lyrischem Phantasia.
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Sie nehmen Teil an Mut und Trauer einer Liebenden, die viele Freunde und geliebte Menschen – wie Franz Marc und Georg Trakl – im Krieg verlor. Sie sind Zaungast der Berliner Kunstszene, beobachten u.a. Gottfried Benn, Alfred Döblin, Franz Marc oder George Grosz. Als Einstimmung zur hundertsten Wiederkehr des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs lesen Sie den Liebes-Trauerroman in Briefen „Malik“. Sie begegnen der Dichterin in Werner Krafts Nachwort und Nachruf, Sie werden berührt sein von unbekannten Seiten einer im Alter einsamen Dichterin. Und Sie werden für Ihr eigenes Leben bereichert werden. Service: Auszüge aus der Präsentation und weitere Aktionsideen lesen Sie auf buchmarkt.de. Klick auf „Praxis“ und dann auf „Personal“ und „Berühren, begeistern, bezaubern“. BuchMarktLeser erreichen Helmut Benze kostenfrei unter Tel.: 0621/41 49 74 oder per Mail an helmut.benze@brecht-benze.de
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Praxisnah und gut lesbar, vermittelt dieser Leitfaden alle wissenschaftlichen und persönlichen Skills für ein erfolgreiches Studium, vom Selbstmanagement über die Arbeitsorganisation bis hin zum Umgang mit mathematischen Problemen.
Von der ersten Selbstorganisation über Lesetechniken, Recherche, Forschung, Manuskripterstellung, Argumentieren bis hin zur Präsentationen wird der gesamte Arbeitsprozess im Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften kurz, kompetent und beispielreich dargestellt.
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Praxis | Markt
praxis ???
Zweistellig oder Null?
N
icht nur für die Buchbranche stehen die Einschätzungen zum Internet-Umsatz nach wie vor auf schwankendem Boden. Eins zeichnet sich aber ab: Was der Buchhandel schon durchgestanden hat, erleben andere Handelsbranchen jetzt oder sie haben es noch vor sich. Kein Zweifel, der Internethandel ist eine Erfolgsgeschichte. Und ausgerechnet im Buchgeschäft hat die Story ihren Anfang genommen. Wohl deshalb, weil Bücher schon immer ein besonders versandaffines Produkt waren, präzise definierbar, nicht verderblich und leicht auf den Weg zu bringen. Jetzt wüsste man natürlich gerne, wie es weitergeht. Doch entgegen allen Erwartungen verfestigen sich die statistischen Hinweise nicht, vielmehr geben sie zunehmend Rätsel auf. Beginnen wir mit den verbandsamtlichen Zahlen der Buchbranche, der Schätzung des Börsenvereins. Dessen Zahlen zum Online-Buchumsatz zeigen, was zu erwarten war, dass nämlich die hohen Zuwachsraten der Anfangsjahre allmählich nachlassen. Allerdings geht der Börsenverein bis zuletzt immer noch von einer Steigerungsrate um die 10 Prozent aus (siehe Abbildung). Etwas zeitversetzt ist die Entwicklung im Online-Versandhandel allgemein, wie sie der HDE ausweist. Nach dessen Beobachtungen war die Zuwachsrate in den ersten Jahren des Betrachtungszeitraums niedriger als beim Buchversand, dafür zuletzt höher. Das hat Logik, waren doch die Anfangsjahre des Internethandels vom Buchgeschäft geprägt, während dieser Markt inzwischen weitgehend bedient ist und sich die Internetversender zwecks weiteren Wachstums verstärkt anderen Branchen zuwenden. Auch beim Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) sind längst nicht mehr Bücher, sondern Bekleidung die wichtigste Internet-Versandware. Wenn der Versender-Verband dennoch kürzlich speziell für Bücher allein im zweiten Quartal 2013 einen Umsatz von fast 1,3 Milliarden Euro gemeldet hat,
62 ??
Boris Langendorf über die wirtschaftliche Entwicklung der Buch- und Medienbranche
liegt dem offensichtlich eine statistische Inkonsistenz zugrunde. Denn diese Zahl ließe sich auf einen Jahresumsatz 2013 von 6,4 Milliarden Euro hochrechnen, und das würde bedeuten, dass allein der Versand zwei Drittel des Buchumsatzes besorgt und die stationären Buchhandlungen kaum noch mehr als potemkinsche Fassaden im Stadtbild wären. Es sei denn, der Umsatz der Buchbranche ist in Wirklichkeit viel, viel höher als wir es der BörsenvereinsSchätzung seit Jahrzehnten glauben. Für den Versandhandel insgesamt hat der bvh im zweiten Quartal dieses Jahres übrigens ein Umsatzplus von 30 Prozent gesehen. Deutlich bescheidener sind da die zeitnahen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Die bescheinigen dem Internetund Versandhandel für 2012 gerade mal ein Plus von 3,1 Prozent und auch für Januar bis Juni 2013 errechnet das Amt „nur“ einen Umsatzzuwachs um 7,7 Prozent.
ein glaubt. Aus dessen Angaben für den Sortimentsbuchhandel einerseits und den Vertriebswege-Mix Sortiment, Warenhaus und E-Commerce andererseits lässt sich nämlich errechnen, dass die Online-Buchhändler von Juni bis August 2013 Umsatzrückgänge bis zu 7,5 Prozent gehabt haben müssen. Und auch der Umsatz der ersten acht Monate dieses Jahres dürfte demnach bei den OnlineBuchversendern nur noch bescheidene 0,4 Prozent zugelegt haben, während sich die stationären Sortimenter im Bargeschäft über ein kumuliertes Plus von immerhin 0,9 Prozent freuen. Fazit: Die Streubreite der statistischen Mutmaßungen ist immer noch weit, der Vertriebsweg ist bis heute nicht reif genug für verlässliche und verfestigte Daten. Das gilt erst recht für das noch jüngere Marktphänomen E-Book. Was sich jedoch aus dem Überblick über die Zahlen schließen lässt, ist, dass das Internet-Wachstum bei Büchern nachlässt und sich der Onlineversand auf andere Branchen verlegt. Die erleben gerade (oder haben noch vor sich), was der Buchhandel schon weitgehend überstanden hat.
Der Online-Buchhandel muss aber zuletzt noch deutlich schlechter gewesen sein, jedenfalls wenn man den Zahlen des Branchenmonitors vom Börsenver-
Service: Interessierte können sich unter www.langendorfs-dienst.de für die exklusive Ideenbank und den tagesaktuellen Newsletter anmelden.
Online-Buchhandel und Online-Handel Umsatzentwicklung jeweils ggü Vorjahr in Prozent 29,00
21,75
14,50
7,25 Online-Buchhandel Online-Handel
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BuchMarkt Oktober 2013 BuchMarkt Dezember 2008
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Quelle: Langendorfs Dienst
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Praxis | Ideenmarkt Kooperationen
Samba auf dem Teller Die besten Rezepte von Rio bis Bahia
Foto: Johanna Gollob, Stuttgart
Brasilianisch genießen mit Hädecke
Literatur beim Haareschneiden Waschen, Schneiden, Lesen, so lautet das Konzept des Friseursalons Kopfzeit in Berlin-Charlottenburg. „Ich lese selbst gerne und wollte nicht nur die herkömmlichen Frauenzeitschriften auslegen“, sagt Friseurmeisterin Jasmin Heß, die ihren Kunden seit der Unternehmensgründung vor zwei Jahren einen Buchservice anbietet. Außerdem sollte der 50 qm große Salon Wohnzimmeratmosphäre haben, und was könnte dazu besser passen als ein Bücherregal? Zwei Mal im Jahr bestückt die benachbarte Buchhandlung Hacker und Presting das dunkle Holzregal mit Neuerscheinungen. „Bücher, die Kunden bei uns angelesen haben, bestellen wir auf Wunsch gerne bei Hacker und Presting“, erklärt Jasmin Heß. Für sie ist das Angebot eine reine Serviceleistung, für die Buchhand-
Jasmin Heß: Macht in ihrem Friseursalon auf die Buchhandlung Hacker und Presting aufmerksam
lung eine schöne Werbemöglichkeit. Rote Banderolen machen die Kunden darauf aufmerksam, woher die Bücher stammen. Und mit Titeln wie „Heut gehen wir zum Frisör“ (Annette Betz) lassen sich (meist) auch Kinder überzeugen, die sich sonst nicht gerne die Haare schneiden lassen. Margit Lesemann Kontakt: www.kopfzeit-berlin.de
Kundenmagazine
Persönliches Statement für gute Literatur „Geistesblüten“ heißt das neue Kundenmagazin der Berliner Autorenbuchhandlung am Savignyplatz, das Mitte Oktober erstmals erscheint. Künftig sind zwei Ausgaben im Jahr geplant, die sich jeweils einem bestimmten Thema widmen. „Auf diese Weise wollen wir ein ganz persönliches Statement für gute Literatur setzen und unserer Überzeugung, dass Buchhandlungen wichtige Kulturorte sind, Rechnung tragen“, sagt Marc Iven, einer der beiden Geschäftsführer. Die erste Ausgabe des kostenlosen Magazins beschäftigt sich mit dem „Zufall“ und greift damit das Credo der
cozinha do brasil Brasilianische Rezepte von Rio bis Bahia von Monika Graff & Lidia Nunez de Menezes 88 Seiten, 40 Farbfotos, Hardcover, Format 19 x 19 cm € [D] 12,95 / SFr 18.– / € [A] 13,40 ISBN 978-3-7750-0658-3 BESUCHEN SIE UNS IN FRANKFURT
Autorenbuchhandlung auf: „Ein Ort für Zufälle“. Das von Ina Munzinger (sans serif) gestaltete Heft enthält exklusive Texte wie Gedichte von Nora Gomringer, einen Essay von Georg Stefan Troller über das Älterwerden und ein Interview mit der Schriftstellerin Terézia Mora, die es auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis geschafft hat. Außerdem wird es Rezensionen, Buchtipps, Vorabdrucke und weitere Autoreninterviews geben sowie Werbung von Verlagen und benachbarten Geschäften. Das ansprechende Titelbild des 48 Seiten starken Magazins zeigt die Illustration
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BuchMarkt Oktober 2013
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Kontakt: www.ravensburger.de und www.tiptoi.de
65 978-3-8392-1464-0 · ƒ 12,99
Wir machen’s spannend
Die Einführung des audiodigitalen Lernsystems „tiptoi“ gehört zu den wirklich innovativen Veröffentlichungen des Ravensburger Verlages. Geboten wird ein Lernsystem, das sich an Kinder ab vier Jahren wendet, auf der Grundlage der Reihen „Wieso Weshalb Warum“ Innovativ: Das tiptoi-Angebot wächst weiter und „Leserabe“, um zahlreiche Spielangebote erweitert. Dabei bedeutet die Nutzung des Starterset mit Stift enthält das Spiel „Die „tiptoi“-Stiftes im Spiel nicht zwingend Englisch-Detektive“. Diese inhaltlichen ein einsames Solitärerlebnis, im Gegenteil, Ausrichtungen werden von den Nutzern viele Spielangebote, etwa „In Deutschland goutiert. Zunächst mit dem Buch „Wir unterwegs“, sind sogar für einen größeren lernen Englisch“ und nun aktuell mit eiMitspielerkreis von vier und manchmal nem „Grundschulwörterbuch Englisch“ sogar sechs Personen gedacht. wird Sprache lernen zur inhaltlichen und Ein akustisches Spielgerät impliziert ge- hörbaren Entdeckungsreise. Über 5.000 radezu Angebote in Sachen Musik bzw. Tippmöglichkeiten lassen Themen und daSprache. Ein hervorragender Titel ist das mit erlebbare Schauplätze lebendig werBuch „Die Welt der Musik“, ein tiptoi- den, sei es in der Familie, in der Schule, beim Einkaufen, in der Stadt oder im Zoo – und auch beim möglicherweise ungeliebten Arztbesuch. Die als Doppelseiten dargestellten GeistesblüSzenen laden ein, diese mit dem Stift ten: Mit zu erforschen, übersichtliche Vokaeinem Cover bellisten erlauben ein Nachschlagen, von Olaf und vor allem ist es natürlich die exHajek, gestalzellente Aussprache der englischen tet von Ina Begriffe, die eine Vorstellung vom richtigen Klang des Wortes vermittelt. Munzinger, Einige kompakt dargebotene Gramsans serif matikregeln und ein Glossar zum schnellen Finden von Begriffen bieten praktische Orientierung. Mit dem neuen „Grundschulwörterbuch Englisch“, das sich an Kinder zwischen „Geistesblüten im Apfelbaum“ von Olaf sechs und zehn Jahren wendet, aber Hajek, der auch schon das Cover der natürlich auch benutzt werden kann, Anthologie „Geistesblüten“ illustrierte, um mögliche eingerostete Kenntnisse die 2011 zum 35-jährigen Jubiläum der wieder zu beleben, hat Ravensburger Autorenbuchhandlung erschien. seine Reihe um ein weiteres vorbildMargit Lesemann liches Angebot erweitert.
Praxis | Die Besten
Bestenliste
Bestseller Barsortiment
Erstellt von
Ermittelt von
Hörbücher
Belletristik
Stephan Ludwig | Zorn | gel. v. D. Nathan | Argon
1 Jojo Moyes | Ein ganzes halbes Jahr | Rowohlt
Krischan Koch | Rote Grütze mit Schuss | gel. v. B. Mädel | DAV
2 Jonas Jonasson | Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand | carl‘s books
René Freund | Liebe unter Fischen | gel. v. H. Deutschmann u. I. Böhm | Random House Audio
3 Kai Twilfer | Schantall, tu ma die Omma winken! | Schwarzkopf & Schwarzkopf
Moritz Matthies | Voll Speed | gel. v. C. M. Herbst | Argon
4 Timur Vermes | Er ist wieder da | Eichborn
Hugh Howey | Silo | gel.v. Peter Bieringer | Osterwold Audio
5 Nina George | Das Lavendelzimmer | Droemer Knaur 6 Uwe Timm | Vogelweide | Kiepenheuer & Witsch
Isabelle Neulinger | Meinen Sohn bekommt ihr nie | gel. v. Cathrin Bürger | Radioropa Judy Blume | Luis und Amanda | gel. v. C. C. Tietze und J. Steck | Uccello
Sachbuch
Kinder- und Jugendbuch
1 Ruth M. Kubitschek | Anmutig älter werden | Nymphenburger Verlagshaus
1 Cassandra Clare | City of Bones | Arena 2 Cassandra Clare | City of Glass | Arena 3 Cassandra Clare | City of Ashes | Arena
2 Rüdiger Safranski | Goethe – Kunstwerk des Lebens | Carl Hanser
4 Jörg/ Kellner | Der Ernst des Lebens | Thienemann
3 Gerd Ruge | Unterwegs | Carl Hanser 4 Matthias Willenbacher | Mein unmoralisches Angebot an die Kanzlerin | Herder
5 Cassandra Clare | City of Lost Souls | Arena
5 Bronnie Ware | 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen | Goldmann
6 John Green | Das Schicksal ist ein mieser Verräter | Carl Hanser
6 Meike Winnemuth | Das große Los | Knaus 7 Dan Brown | Inferno Bastei | Lübbe
Torsten Gellrich | Die Schläfer | mit A. Beyer, A. Kleb u. a. | Vitaphon
8 Gillian Flynn | Gone Girl | Scherz
Die Bestenliste liegt auch – kommentiert – diesem Heft als Poster bei. Weitere Poster (für Abonnenten kostenlos) können über vertrieb@buchmarkt.de bestellt werden.
10 Joachim Meyerhoff | Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war | Kiepenheuer & Witsch
9 Daniel Kehlmann | F | Rowohlt
7 Wolfgang Herrndorf | Tschick | Rowohlt
7 Eben Alexander | Blick in die Ewigkeit | Ansata
8 Jeff Kinney | Von Idioten umzingelt! | Baumhaus
8 Markus Gabriel | Warum es die Welt nicht gibt | Ullstein
9 Jeff Kinney | Dumm gelaufen! | Baumhaus 10 Jeff Kinney | Jetzt reicht‘s! | Baumhaus
9 Rolf Dobelli | Die Kunst des klaren Denkens | Carl Hanser 10 Bode/Reddemann | Die vergessene Generation | Klett-Cotta
Bestenliste
Bestseller nach Umsatz
Erstellt von
Ermittelt von
Businessbücher
Romane, Unterhaltung, Belletristik
1 Reinhard K. Sprenger | Radikal führen | Campus 2 Gunter Dueck | Das Neue und seine Feinde | Campus
1 Jussi Adler-Olsen | Erwartung – Der Marco-Effekt | dtv | Umsatz: 647,- EUR
3 Daniel Kahneman | Schnelles Denken, langsames Denken | Siedler
2 Rita Falk | Sauerkrautkoma | dtv | Umsatz: 614,- EUR
4 Gerd Gigerenzer | Risiko | C. Bertelsmann
3 Jojo Moyes | Ein ganzes halbes Jahr | Rowohlt | Umsatz: 516,- EUR
5 Daron Acemoglu, James A. Robinson | Warum Nationen scheitern | S. Fischer
4 Daniel Kehlmann | F | Rowohlt | Umsatz: 352,- EUR
Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den DownloadZahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Das Neue und seine Feinde www.getabstract.com/buchmarkt
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in Verbindung mit
5 Wolfgang Herrndorf | Tschick | Rowohlt | Umsatz: 328,- EUR Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz
BuchMarkt Oktober 2013
Steuern und Sozialabgaben sparen !
DVD-Tipp
Eunmtwgelt-
D
andlung
Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion er Action-geladene, französische Thriller „The Lookout“ (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen US-amerikanischen Film von 2007, der bei uns unter dem Titel „Die Regeln der Gewalt“ lief) ist sicherlich keine leichte Kost, aber mit Daniel Auteuil und Mathieu Kassovitz in den Hauptrollen blendend besetzt: Kommissar Mattai ist mit seinen Einsatzkräften gerade dabei, eine Bankräuber-Bande festzunehmen, als plötzlich ein Scharfschütze vom benachbarten Dach aus einen Beamten nach dem anderen dezimiert. Doch das ist erst der Anfang … Studio Hamburg Enterprises verlost 2 x je eine DVD „The Lookout“. Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Lookout“ an gewinnspiel@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.
Verlosung! The Lookout: Französicher Thriller mit Daniel Auteuil
Panem: SteelBookEdition mit KinoGutschein
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um Kinostart von „Catching Fire“, dem zweiten Teil von Suzanne Collins’ Bestseller-Trilogie „Die Tribute von Panem“ bringt Studiocanal ab 17. Oktober die „District One Edition“ auf den Markt. Neben dem ersten Teil „The Hunger Games“ und brandneuen Extras enthält das hochwertige SteelBook auch ein Kinogutschein für „Catching Fire“. Die perfekte Einstimmung auf die Fortsetzung. „Die Tribute von Panem“ zählt zu den größten Buchhits seit „Harry Potter“ und der „Twilight“-Saga. Der Verkauf der gleichnamigen Trilogie hat mit der Verfilmung neue Rekorde erreicht: Alle drei Bände standen wochenlang in den Top 5 der SPIEGEL-Bestsellerliste und belegten im Ranking der Belletristik-Jahresbestseller 2012 die Plätze 1, 3 und 5. Bislang wurden über 2 Mio. Exemplare der deutschsprachigen Ausgaben und 200.000 Hörbücher verkauft. Der erste Teil „Die Tribute von Panem – Hunger Games“ hat in den Kinos im deutschsprachigen Europa über 19 Mio. Euro eingespielt und stand drei Wochen an der Spitze der deutschen Kinocharts. Studiocanal verlost 2 x je eine „District One Edition“ inklusive Buch und Hörbuch. Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Panem“ an gewinnspiel@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.
Verlosung!
Der Einsendeschluss für beide Verlosungen ist der 31. Oktober 2013.
Unser Buch-Tipp Empfohlen von der BuchMarkt-Redaktion
Ü
100 Jahre Karl-MayVerlag – 100 Jahre Verlagsarbeit für Karl May und sein Werk 1913 - 2013 € 17,90
ber 100.000 Karl-May-Bände werden nach wie vor pro Jahr verkauft, 2.000 und 3.000 Exemplare davon allein von „Winnetou I“. Die Legende lebt also, auch der Verlag dazu, der (wie sein Verleger Bernhard Schmid sagt), zwar „wie alle anderen Verlage in Deutschland kämpfen muss, aber nach wie vor schwarze Zahlen schreibt“. Das hat er (siehe Sonntagsgespräch auf buchmarkt. de) auch noch einmal anlässlich des diesjährigen Jubeljahres bekräftigt – verbunden mit der Botschaft an den Handel, noch intensiver die Umsatzchancen zu nutzen, die Deutschlands erfolgreichster Volksschriftsteller ermöglicht. Welche spannende Geschichte der jetzt hundertjährige Verlag erlebt hat, kann man in diesem großformatigem Band nachlesen. Der „Chronist“ Jürgen Seul hat Berge an Dokumenten, Quellen und Zeitungen zum KMV durchforstet. Dass das spannende Werk dann doch „eine schwere Geburt“ wurde, wie der Verleger zugibt, liegt daran, dass die selbstgesteckten Ziele hoch waren und der Zeitplan dann eng wurde – schließlich sollte die Festschrift zur Jubiläumsfeier vorliegen. Hoch anzurechnen ist dem Verlag, dass er offen mit seiner abwechslungsreichen Geschichte umgegangen ist und auch die internen Querelen der Vorgängergeneration nicht verschwiegen hat. Jürgen Seul u.a.
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Premium-Vorsorge für Medienmenschen
Besser Presse
In 2013
4,5 %
Praxis | Verkaufsargumente
All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko Tom Reiss „Der schwarze General“ – dtv Der mir unvergessene Autor von „Der Orientalist“ hat sich aber so was von hineingekniet in die Napoleonische Zeit, um dem „Leben des wahren Grafen von Monte Christo“, nämlich Alexander Dumas’ Vater Alex nachzuspüren, dass nicht nur die Figur des Rache speienden Edgar Dantes, die ihm nachgebildet ist, reale Konturen gewinnt, sondern auch sehr viel von Napoleons Charakter ans Licht kommt. Denn Alex Dumas war ein Sklavensohn aus der französischen Kolonie Saint-Domingue (Vater adliger Weißer, Mutter Sklavin), der es während der Revolution zum General in der französischen Armee brachte und von Napoleon aus Eifersucht auf dessen guten Charakter und fabelhafte Erfolge in der Karriere behindert wurde. Die akribische Spurensuche zeigt, wie skrupellos Bonaparte auch mit den Errungenschaften der Revolution umging: Er führte die Sklaverei im Ägyptenfeldzug nicht ab und in den französischen Kolonien wieder ein! Erstklassiges Geschichtspanorama mit ausführlichen Schilderungen der napoleonischen Kriege, Pulitzerpreis 2013. (541 S., 24,90 Euro)
Jan M. Piskorski „Die Verjagten“ – Siedler Obwohl eine einzige Abfolge von erbärmlichsten Niederträchtigkeiten in Kriegen und Diktaturen – man könnte sich die Haare raufen –, habe ich die Darstellung von „Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts“ von den Balkankriegen, deren dritter der Erste Weltkrieg war, bis zum Kosovo am Ende durchgehalten, denn der polnische Historiker erzählt kenntnisreich und mitfühlend und bezieht Einzelschicksale und die politischen Aspekte klug in seine gut recherchierten historischen Berichte mit
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Ellen Pomikalko Kritikerin
ein. Wenn Remarque, selbst ein Verjagter, schneller als andere schon zu Beginn erkannte, „dass Flüchtlinge in der modernen Welt etwas Dauerhaftes sind“, müssen wir das heute angesichts der syrischen Tragödie, mit der das 21. Jahrhundert die Tradition ungerührt fortgesetzt hat, leider bestätigen. Was ist der Mensch bloß für ein Scheusal (geblieben)! (432 S., 24,99 Euro) Kate Atkinson „Die Unvollendete“ – Droemer Noch nie hat mich eine Schreibe derart fest in ihren Bann gezogen. Das liegt sogar an den schnellen Zeitenwechseln, aber auch an den vielen Dialogen in relativ kurzen Sätzen. Man verliert den Faden nicht, ist immer mittendrin. Das führt von Ursulas Geburt am 11.Februar 1910 und den Jahren zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg bis zum Juni 1967, Ursulas Abschiedsfeier im Öffentlichen Dienst. Wir lernen eine interessante Familie und ihre Anpassung an die Verhältnisse kennen und nehmen ausführlich an den Luftangriffen auf London teil, denen Ursula nur durch Zufall entkommt. Sie hat mehrere Leben, ist bei ihrer Geburt eigentlich schon gestorben, aber der Arzt kam dann trotz Schneewehen doch noch rechtzeitig – das hätte ja so auch sein können. Jedenfalls äußerst faszinierend komponiert. Das Steilste ist: Ursula lernt in einer Münchner Familie Eva Braun und Hitlers Berghof kennen. Im November 1930 trifft sie den Führer in einem Münchner Café und handelt. Hätte ja so sein können! Passt alles ineinander. Eine immer konkrete Familiengeschich-
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te, knappest ins Weltgeschehen eingefügt, durch das Wechseln der Schauplätze und Daten und das Wiederholen unter neuen Gesichtspunkten durchweg überraschend. Ein farbiger und intellektuell auch anspruchsvoller Roman. (585 S., 19,99 Euro) Elizabeth Strout „Das Leben natürlich“ – Luchterhand Das ist ein um Probleme herum konstruierter Roman, der Meinungen und Lebensentwürfe gegeneinanderstellt und oft einer Drehbuchoptik („Susan rieb sich mit dem Handrücken über die Nase“) folgt, die im Roman nichts zu suchen hat. Das Thema hat mich natürlich trotzdem interessiert: In einem Kaff sind somalische Flüchtlinge eingezogen, über die sich die Handelnden uneins sind: Braucht man Immigranten oder nicht? Zwei Brüder, beide Anwalt in NY und ungleich erfolgreich, bringen sich ein, weil ihr Neffe in der Moschee für Aufruhr gesorgt hat – eine ziemlich unwahrscheinliche Tat, aber Ausgangspunkt des Familienrück- und -ausblicks, in dem viel zur Sprache kommt und für dauerhafte Unterhaltung des Lesers sorgt. In die zum Teil dramatischen Charakterentwicklungen sind Klischees und Theatralik spannungssteigernd eingebaut – amerikanisch, praktisch, gut für Diskussionen. (395 S., 19,99 Euro)
Justin Torres „Wir Tiere“ – DVA Drei Jungen, die zu Hause vernachlässigt werden und sich wie wilde Tiere selbst versorgen und beschäftigen müssen, deren Vater oft verschwunden, deren Mutter immer bedröhnt ist, wohl weil beide als Teenies schon Eltern wurden – dieses Erleben und Erwachsenwerden erzählt der Jüngste in einer starken, ebenso farbigen wie feinfühligen Sprache, der man sofort
ZU VIEL verfällt. Er sieht und empfindet eine gefährliche und stets gefährdete Welt, ohne sie zu analysieren. Seine Kindheit, die mit der Einweisung in die Psychiatrie endet, nachdem seine Mutter sein Tagebuch gefunden hat, ist die innere Abhängigkeit vom gehasstgeliebten Nest, das er verlassen muss, weil er anders ist. Ein starkes Stück Literatur. Hier triumphiert die Form auch über den sonst schrecklichen Stoff und mündet in reine Metaphorik. Das Aufwühlende mit Worten gebändigt. (164 S., 16,99 Euro) Simone Morgenthaler „Im Garten meiner Mutter“ – edition ebersbach Aus einzelnen Erinnerungen setzt sich das Bild der gestorbenen Mutter zusammen. Mögen die Schwestern im Berufsleben andere Wege gegangen sein, als ihre ländliche Herkunft ihnen vorgezeichnet hatte, jetzt nach dem plötzlichen Tod vermissen sie die sanfte Frau überaus. Simone schreibt sich ihre Sehnsucht nach der Mutter vom Herzen, Denise fasst ihre Verbindung zu ihr in Gedichte. In ihrem Garten fühlen sie ihre Nähe und wissen, wie sie in ihnen weiterlebt. Lange braucht es, bis sie nicht mehr weinen müssen. Diese Auseinandersetzung mit dem Unabänderlichen berührt; es bezieht auch die Kindheit mit ein, die man unwiderruflich verlassen muss, um einmal, mutterlos, an die gleiche Grenze zu stoßen. Der innere Dialog mit der Mutter kann die Untröstlichen ein wenig trösten. (125 S., 16 Euro)
Germán Kratochwil „río puro“ – Picus Hier wird man sofort in südamerikanische Befindlichkeit hineingerissen. Journalist Leo soll seinen besten Freund Franz im patagonischen Urwald aufspüren, denn er ist von seinem Wohnort Buenos Aires mit einem Haufen Geld dorthin abgeflogen, ohne seine Frau zu informieren. Leo lernt nun die Leute – meist Österreicher – kennen, die dort die Süßwasservorräte schützen wollen, allerdings auch alles aufkaufen. Franz hinkt er aber immer etwas hinterher, dessen Rätsel bleibt ihm,
dafür werden andere aufgedeckt, am Ende kann Leo froh sein, nicht von der Polizei verfolgt zu werden. Das ist ein verkappter Krimi, in dem die europäischen Heilsbringer den eigenen Ansprüchen nicht genügen können. Die großzügig eingefügte Schilderung der überwältigenden Natur und die Kulturassoziationen, die sie in den gebildeten, schon etwas älteren Herrschaften auslöst, ist nicht ohne Ironie zu lesen, und man muss annehmen, dass alle ihre Mühen umsonst sein werden. Für die gegenwärtige Politik haben sie kein Interesse. Schwebt nicht über der gesetzten Sprache durchweg ein mokanter Ton? Der Autor kennt sich aus, lebt in Patagonien und Buenos Aires, der hat den Spott im Ärmel. (301 S., 22,90 Euro) Paul Lafargue „Das Recht auf Faulheit“ – Matthes & Seitz 1880 erschienen, eine ungestüme Attacke auf die Überproduktion des Kapitalismus, verfasst von Karl Marx’(schwarzem) Schwiegersohn. „Unsere abgerackerten Maschinensklaven“ nennt er die Arbeiter und preist die Griechen, deren Dichter die Faulheit besangen, „diese Gabe der Götter“. Er führt dann alle Faktoren an, durch die es zu seinem Jahrhundert „des Leids, des Elends und des Verderbens“ durch Arbeit gekommen ist, und klagt, wie positiv Philosophen, Ökonomen und Dichter dazu stehen. „Die modernen Werkstätten sind ideale Zuchthäuser geworden, in denen man die Arbeitermassen einsperrt und nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen und Kinder zu zwölf- und vierzehnstündiger Zwangsarbeit verdammt.“ Er fordert den Dreistundentag, den das Proletariat aber selbst verlangen müsse! Das Pamphlet mit seinen vielen zeitgenössischen Anspielungen ist nicht in allen Einzelheiten noch voll verständlich, aber man kann sich in den Geist jener Jahre hineinversetzen und ermessen, ob wir uns von jenen Verhältnissen entfernt haben. Der anschließend abgedruckte Essay des Philosophen Guillaume Paoli, geboren 1959, transponiert die Thematik in die veränderte Lage der Gegenwart. „O Faulheit, erbarme dich unseres langen Elends!“ seufzte Lafargue, ein ausgebildeter Arzt. Paoli findet heute durchaus vergleichbare Phänomene. (123 S., 14,90 Euro)
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KANN TÖDLICH SEIN...
»Nach diesem Buch will man keine beste Freundin mehr haben.«
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www.kbv-verlag.de
Special | Independent 1 | Neuen literarischen Stimmen eine Bühne zu schaffen, also: Autoren zu entdecken, das ist die wichtigste Funktion unabhängiger Verlage. Wie groß ist dabei die Angst, dass ein erfolgreicher Debütant von einem vorschusszahlenden Verlag abgeworben wird? 2 | Wie schwer ist es heute, einen Newcomer durchzusetzen? 3 | Was war Ihr bislang größter Newcomer-Erfolg, auf welchen Ihrer Autoren möchten Sie hier noch besonders aufmerksam machen? Neue Manuskripte – bitte sofort lesen!
4 | Die Self-Publishing-Szene: Fürchten Sie, dass Ihnen hier Talente durch die Lappen gehen?
Editorial
Gestatten Sie, ich debütiere
er Begriff „Trüffelschwein“ klingt unnett – trifft’s aber nicht schlecht: Wie oft wurde ein Verlag nur deshalb gegründet, weil man unbedingt einen bestimmten Autor machen wollte? Das ist bis heute so geblieben – und viele der unabhängigen Verlage, heute längst am Markt etabliert, sind dabei geblieben. Neue Stimmen, die sie für unverzichtbar halten, sollen bei ihnen eine verlegerische Heimat finden: Da werden lebenslange Freundschaften geschlossen, manchmal aber auch nur kurze „Zweckehen“. Ein (sehr unvollständiger) Überblick.
Literarische Newcomer – sind sie nicht das A und O des Literaturbetriebs? Wie aber gelingt es kleineren Verlagen ohne Werbebudget, sie am Markt durchzusetzen?
Viel Lektüreanregungen wünscht
Ulrich Faure 70
Dörlemann
leicht passiert es eines Tages einmal, aber auch dann bleibt es ein Erfolg für uns. Denn schließlich haben wir den Autor entdeckt. Es ist sehr schwer, denn es erscheinen sehr viele gute Newcomer. Und fast alle – vom Rezensenten bis zur Buchhändlerin – setzen lieber auf die sicheren Werte. Aber man muss den Nachwuchs fördern, sonst ist irgendwann mal Ebbe in der Literaturlandschaft. Wir sind natürlich besonders stolz, dass Jens Steiner mit seinem zweiten Roman ebenfalls auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand. Sein RomanDebüt „Hasenleben“ war vor zwei Jahren auch nominiert. Wir halten ständig Augen und Ohren offen, und ich bin zudem eine große Anhängerin der These, dass Manuskripte und Bücher ihren Weg zu einem finden.
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Sabine Dörlemann
© Barbara Diel
D
wir uns für einen Autor ent1 | Wenn scheiden, denken wir nicht an solche Sachen. Bislang ist es auch erst einmal passiert, dass ein fremder Verlag dies bei einem unserer gestandenen Autoren versucht hat. Allerdings hat sich der Autor für uns entschieden. Das war natürlich großartig. VielBuchMarkt Oktober 2013
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Neuerscheinungen Herbst 2013
Independent | Special
Dittrich
den Vorschlag eines Verlagskollegen wirklich gut, es wie im Fußball zu machen und Ablösen zu bezahlen ... schließlich leistet der „Entdecker“-Verlag vieles, das der „Übernahme“-Verlag dann erntet. Die Fokussierung in Medien und Buchhandel auf immer weniger Titel machen einem die Arbeit nicht leicht. Einerseits ist es schwierig, neue Namen durchzusetzen, andererseits ist es auch für den Debütanten nicht einfach, denn zurückgezogen Schreibende tun sich schwer, in der medialen Welt zu glänzen. Nicht jedes schriftstellerische Talent ist auch ein begnadetes Netzwerk- und Medientalent. Zweifelsohne war es das Debüt von Thomas Stangl, der 2004 mit seinem ersten Roman „Der einzige Ort“ überzeugt hat. Diesen Herbst erscheint sein vierter Roman („Regeln des Tanzes“). Aufmerksam machen möchte ich auf unser Debüt im Herbst „Ballastexistenz“ von Christoph Dolgan, ein Buch, das uns in Discounter und Tankstellencafés führt, in nach sonntäglichem Schnitzelfett riechende Treppenhäuser und Therapiezimmer: die düsteren Räume der Selbstvernichtung und -verletzung, in die uns Dolgan mitnimmt mit Sätzen, die unter die Haut gehen. Kurz und bündig: nein.
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Volker Dittrich
Befürchtung ist immer da, aber 1 | Die man weiß, dass man nichts daran än-
dern kann. Obwohl ich es noch nicht erlebt habe, konnte ich doch mit Lutz Schulenburg und Günther Butkus mitfühlen, als ihre Autoren sich haben abwerben lassen. Sehr schwer. Sabine Bergk hatte mit dem Debüt „Gilsbrod“ gute Presse, trotzdem hatten wir nur geringe Umsätze. Voraussetzung für den Erfolg ist m.E., dass der Newcomer in seiner Vita schon etwas vorweisen kann. Bei Sabine Bergk war es die Theaterarbeit. Bei Lindita Arapi mit „Schlüsselmädchen“ war es ein Vorteil, dass sie in Deutschland mit einem Gedichtband debütiert hat und in der Literaturszene vernetzt ist. Außer den oben Genannten möchte ich auf Roland E. Koch hinweisen. Der kein Newcomer war, als er zu uns kam, aber ein typisches Beispiel dafür, wie Autoren, die für größere Verlage nicht umsatzstark genug sind, bei einem Kleineren Erfolg haben („Dinge, die ich von ihm weiß“). Nein! Aber ein unabhängiger Verleger sollte sich in dieser Szene umsehen.
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Elfenbein
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Angst ist berechtigt, weil es im1 | Die mer wieder der Fall ist – und es ist jedes Mal eine Enttäuschung. Ich finde
»Die Zeit des Wählens war vorbei, aber hatte sie denn gewählt? Fügte sie sich nicht einfach der unglaublichen Schwärmerei ihrer Mutter für Richard, der Legende ihres Paars, das man so sexy fand wie kein anderes auf dem Campus?« Pascale Kramers neuer Roman erzählt die Geschichte von zwei jungen Menschen, die aus dem Dornröschenschlaf vom Familienglück gerissen werden und denen Schritt für Schritt ihr Leben entgleitet. Die unerbittliche Brutalität des Erwachens wurde nach seinem Erscheinen in Frank reich mehrfach ausgezeichnet.
Pascale Kramer
Die unerbittliche Brutalität des Erwachens Roman
Aus dem Französischen von Andrea Spingler 176 Seiten, geb., 2013 isbn 978-3-85869-555-0 € 19,90
Ein Weitwanderweg mit Geschichte(n) Susanne Schaber legt mit Mallorcas wilder Westen das erste Lesewanderbuch zum neu erschlossenen Weitwanderweg GR 221 in der Serra de Tramuntana vor. Der traditionsreiche Weg, einst die Bergpassage der Bauern und Hirten, der Händler, Schmuggler und Pilger, führt quer durch einen der schönsten und geheimnisvollsten Landstriche der Insel. Die Autorin folgt dem GR 221 in neun Etappen und spürt unterwegs der Kulturgeschichte und dem Alltag in der Tramuntana nach. Mit Farb fotos von Karl Mühlberger, Übersichtskarten und Serviceteil.
Ingo Držecnik
Droschl
Annette Knoch
Der Dornröschenschlaf ist vorbei
halte die Annahme, dass dies die 1 | Ich „wichtigste Funktion unabhängiger Verlage“ sei, für nicht ganz zutreffend; es ist EINE wichtige Funktion neben anderen. Wenn ein erfolgreicher Debütant tatsächlich abgeworben werden sollte, dann ist das natürlich zu bedauern; es könnte aber auch positive Effekte für das Debüt haben: Man könnte vielleicht eine Lizenz ins Taschenbuch verkaufen, das Hardcover würde sich womöglich noch besser verkaufen ...
BuchMarkt Oktober 2013
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Susanne Schaber
Mallorcas wilder Westen
Wandern in der Serra de Tramuntana Wege und Geschichten Fotos: Karl Mühlberger Übersichtskarte und Serviceteil 224 Seiten, Brosch., 2013 isbn 978-3-85869-565-9 Fr. 32.00/Euro 26.00
Rotpunktverlag.
Special | Independent
„durchsetzen“ aktivisch ge2 | Wenn meint ist, dann ist es schlichtweg
unmöglich – zumindest einem kleineren Verlag, der keine Regionalkrimis im Programm führt und auch kaum Geld für Werbemaßnahmen hat. Selbst die Presse kann dabei nur bedingt helfen: Auch hymnische Rezensionen führen nicht zwangsläufig zu Bestsellern. Passivisch gemeint, werden sich die relevanten Autoren, wer auch immer sie verlegt hat, eines Tages schon „durchsetzen“. Rainer Klouberts „Quereinsteiger“, ein Schlüsselroman über die Managerjahre des Autors in China. Da hat eine kleinere Besprechung in einem Wirtschaftsmagazin mit der Überschrift „Ein Ex-Boschler packt aus“ dazu geführt, dass der Roman innerhalb einer Woche ausverkauft war, und noch während wir die zweite Auflage drucken ließen, war auch diese wieder vollständig vorgemerkt. Kloubert schreibt momentan an einer dreibändigen Geschichte Chinas, die an Cerams „Götter, Gräber und Gelehrte“ erinnert. Nein, im Gegenteil, ich bin sehr dankbar dafür, dass es diese technischen Möglichkeiten für Ungeduldige (ob begabt oder nicht) gibt und auf diese Weise Stapel unverlangter Manuskripte jetzt gar nicht erst auf meinem Schreibtisch landen.
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Frankfurter Verlagsanstalt
Buchpreis nominiert, Claire Beyer, Minka Pradelski und Christa Hein feierten mit ihren Debüts Verkaufserfolge. Und mit Nino Haratischwilis „Mein sanfter Zwilling“ gewann die FVA 2011 den Hotlistpreis. Weit weniger schön ist es, wenn einige Autoren dann weiterziehen, da anderswo einer der „großen Verlage“ mit Schecks und Versprechen winkt und mit der ewigen Argumentation kommt: „Ein kleiner Verlag hat keinen Vertrieb, bei uns verkaufen Sie erst richtig!“ Man kann es langsam nicht mehr hören. Da ist man „zweite Liga“ – und selbst das nicht einmal, denn Hanser, Fischer oder Suhrkamp haben der FVA keine Ablöse gezahlt. Natürlich, andere Autoren bleiben, und sie wissen warum: einen intensiveren Austausch als bei uns gibt es kaum. Und wir machen weiter mit genau vier deutschsprachigen Debüts im Jahr 2013! Kann mir jemand sagen, welcher andere Literaturverlag sich soviel Neues traut? Wisst Ihr, wieviel Arbeit dahinter steckt, einen Autor zu platzieren? Wir wissen es. Aber unsere Begeisterung für den tollen Autor verleiht uns Flügel, sei es jetzt im Herbst mit dem fantastischen Roman von David Schönherr, „Der Widerschein“ oder dem fulminanten neuen Roman des Allround-Talents Stephan Kaluza „Geh auf Magenta“. Wir sind gespannt, wie es mit unseren „Neuen“ weitergeht. Ja, habe ich schon vom Frühjahr 2014 gesprochen, vom „Schlangenmädchen“? Vom „Diamanten Edy“? Die Selfpublishing-Szene wird sich entwickeln, Autoren, die keinen „richtigen“ Verlag finden – oder ihn nicht suchen – werden sich hier ausbreiten. Ihre Pressereisen, das Verschicken der Rezensionsexemplare, das Organisieren von Lesungen, Lager und Vertrieb, Rechnungsstellung, das alles müssen sie selbst organisieren und zahlen. Und den Lektor des Vertrauens müssen sie dann auch finden.
größter war Arnold Stadler, 3 | Mein mein letzter Saskia Hennig von Lan-
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Jochen Jung
ge mit ihrer Novelle „Alles, was draußen ist“: eine Figur, ein Ort, eine Szene von größter Intensität, ein absolutes Meisterwerk, obwohl es ein Erstling ist. Nein. Unsere Autoren wollen das Lektorat und das Feuilleton. Und vielleicht sogar das richtige Label für ihr Buch.
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Kunstmann
Andreas Schäfler
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Joachim Unseld
ist schöner, als Verlag eine groß1 | Was artige literarische Entdeckung zu
machen? Die FVA hat sich seit ihrer Neugründung 1987 einen soliden Ruf erworben, viele wichtige deutschsprachige Autoren entdeckt und gefördert zu haben. Debüts u.a. von Ernst Wilhelm Händler, Nora Bossong, Zoe Jenny, Christoph Peters und Thomas von Steinaecker, letztere wurden mit dem Aspekte Preis ausgezeichnet. Marion Poschmann (Debütantin 2002) ist mit ihrem aktuellen Roman für den Deutschen 72
Jung und Jung der Vorschuss (den Unabhän1 | Nicht gige ja auch gelegentlich zahlen),
sondern der PR-Apparat der Größeren verführt Autoren. Wenn sie Seller-Qualitäten haben, nicht ganz zu Unrecht; wenn sie Literaten sind, zahlt es sich fast nie aus. So schwer wie immer und noch ein bisschen schwerer, denn die Zahl derer, die überhaupt wahrgenommen werden, wird immer kleiner.
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BuchMarkt Oktober 2013
Angst? Die meisten Autoren 1 | Wieso wissen, dass der Erfolg mehrere Vä-
ter und Mütter hat, und schätzen ihren Verlag. Davon abgesehen, muss man mit diesen Mechanismen leben. Der große Vorschuss allerdings ist noch lange kein Garant für den nächsten Erfolg, das wissen auch die Autoren. Und sie kennen zudem den Erfolgsdruck großer Vorschüsse. Uns ist nur ein einziges Mal eine Autorin weggekauft worden, die jetzt übrigens gerne wieder zurückkäme. Einfach war das noch nie, aber das Nadelöhr wird tatsächlich immer enger. Und selbst wenn ein Debüt alle gängigen Kriterien erfüllt – oder überzeugend gegen sie verstößt –, ist die Konkurrenz noch groß. Sehr gut durchsetzen konnten wir Kristof Magnusson, wenn auch erst mit seinem zweiten Roman „Das
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Edition Nautilus Beweglich im Büchermeer!
Independent | Special
Luftschacht
Stefan Buchberger
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Matthes & Seitz Gail Jones EIN SAMSTAG IN SYDNEY Roman An einem strahlenden Sommertag kreuzen sich die Wege von vier Menschen am Hafen von Sydney … »Eine grandiose Erzählung … zart und anrührend.« Ilija Trojanow »Dezent und elegant.« Maren Keller, KulturSPIEGEL
Andreas Rötzer
ist so naheliegend und eigentlich 1 | Das mehr oder weniger normal … daher
Angst nur bei vorhandener Angststörung. Ich weiß nicht, wie sehr die großen Verlage da hinterher sind, weiß aber, dass die Initiative mindestens ebenso oft vom Autor selbst ausgeht. Die Aussicht auf einen Vorschuss spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Ein Buch bei einem Großen kann einen Autor, schwupps, prominent und erfolgreich machen, woraus ja in den meisten Fällen eh nichts wird – im Kleinverlag aber erst recht nicht. Manche Titel bekommen in Zeitungen und Radiosendungen Jubel und Beifall, und viele Rezensenten erinnern sich beim nächsten Buch auch noch daran. Obwohl wir dann nachweislich unseren Job gemacht haben, genügt das selten, um mehr als 1.000 Exemplare zu verkaufen. Wäre der Autor stattdessen nur einmal in der Show von Markus Lanz gewesen, sähe es ganz anders aus. Die Arbeit ist die gleiche. Es hat mich gefreut und ein wenig überrascht, mit welcher Begeisterung der Norweger Bjarte Breiteig im deutschsprachigen Feuilleton besprochen wird – nach seinem jüngsten Buch nun auch sein Erstlingswerk („Phantomschmerzen“), das bei uns, in verkehrter Reihenfolge, im Frühjahr erschienen ist. Überrascht hat es mich, weil es sich um Erzählbände handelt, in denen zudem kaum einmal etwas Spektakuläres passiert. Der Autor
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Gebunden mit SU, 256 Seiten, 24,00 €
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hat jetzt auch in Deutschland eine (kleine, sehr belesene) Fangemeinde. Den Gedanken kenn ich gar nicht, dass uns jemand durch die Lappen gehen könnte. Ich halte (als traditioneller Verleger) auch nicht viel vom Bewahren jahrhundertealter Kooperationsmodelle und bin für Veränderungen mehr als offen, was immer das auch für Konsequenzen haben wird. Als Lektoren, Berater, Grafiker oder PR-Dienstleister arbeiten wir außerdem nicht prinzipiell gratis, als Verleger dagegen schon – leider. – Gute Entwicklung!
literarische Stimmen hörbar 1 | Neue zu machen, ist die größte Herausfor-
derung und die größte Lust der Verlage. Hier unterscheiden sich unabhängige Verlage und Konzernverlage nicht. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Wunsch, die relevanten Stimmen der Gegenwart zu entdecken und Klassiker zu bewahren. Matthes & Seitz Berlin pflegt mit Autoren wie Artaud, Baudrillard und Bataille das geistige Fundament der Gegenwart und lässt diese von Autoren wie ByungChul Han oder Philipp Schönthaler beschreiben. Um einen Newcomer eine Chance geben zu können, ist es wichtig, dass der Autor und sein Werk in die Landschaft des Verlages passen. Bei Micheal Roes und Esther Kinsky ist der Idealfall eingetreten: Ihre Bücher haben das Verlagsprogramm genährt und glänzen gleichzeitig in dessen Licht. Wir freuen uns über jedes Buch, das wir an seine Leserschaft herantragen konnten. Im Herbst und Winter versuchen wir für die Ausnahmeautoren Philipp Schönthaler und DJ Stalingrad (Piotr Silaev) ein großes Publikum zu erschließen. Nein.
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BuchMarkt Oktober 2013
Gebunden mit SU, 144 Seiten, 16,00 €
war ich nicht“. Der Erfolg einer solchen Aufbauarbeit zeichnet sich aber auch bei Valeria Luiselli oder bei Björn Bicker ab. Und bei Arezu Weitholz, die nach ihrem Debütroman gerade ihren wunderbaren Gedichtband „Ein Fisch wird kommen“ vorgelegt hat. Überhaupt nicht, bei so vielen Talenten in unserem Manuskripteingang.
Corinna T. Sievers MARIA ROSENBLATT Roman Eine so skrupellose wie unglückliche Kommissarin ermittelt in einem Fall, der ihr gefährlich nahe kommt. Maria Rosenblatt ist klug, machtbesessen, mitleidlos, einsam – und sie giert nach Leben …
73 In jeder guten Buchhandlung Mehr Infos: www.edition-nautilus.de
Special | Independent
Milena
Vanessa Wieser
Vanessa Wieser
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die großen Verlage heutzutage 1 | Da ohnehin fast nur jene unbekannten
Autoren ankaufen, die mit dem Debüt bei einem kleinen Verlag durch besonders gute Verkäufe aufgefallen sind, tja, ist uns das noch nie passiert. Traurig darüber wäre ich, aber verstehen kann ich es auch. Schwer! Und „durchsetzen“ ist ein großes Wort. Am besten geht es, wenn der Newcomer bereits gute Kontakte mitbringt und den unbedingten Willen hat, sich voll in die Literaturbranche mit all ihren Vertretern zu werfen. Man muss alle seine Kinder gleich lieben! Unsere Newcomer mit Neuerscheinungen 2013: Jan Kossdorff mit dem Roman „Kauft Leute“ (garantiert bombastische Unterhaltung), Fabian Faltin mit dem Roman „Sag ja zu Österreich“ (rotzfrech und doch Tiefgang) und Nadja Bucher mit dem Roman „Die wilde Gärtnerin“. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Es kann einem immer jemand durch die Lappen gehen. Und es hat auch den umgekehrten Vorteil: Man kann so einen Autor entdecken und dann ein Papierbuch aus seinem E-Book machen.
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Während der Recherche für einen Artikel kommt der Journalistin Lena Vogel ihr eigenes Leben in die Quere. In einer Pension stößt sie auf Spuren ihrer Kindheit. Erinnerungen an Oliver, werden wach, der plötzlich da war und ebenso plötzlich verschwand. Das ist über 30 Jahre her. Und doch kann Lena Vogel ein Gefühl von Schuld und Angst nicht abschütteln. Was genau ist damals passiert? Lena muss es herausfinden und macht sich auf die Spurensuche.
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www.pendragon.de
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Nautilus
Mitteldeutscher Verlag
hter c i d h härisc llanter p s o i m Ein at rachlich br . n p und s minalroma K ri Stefanie Viereck Die falsche Spur 312 Seiten | PB | Euro 12,99 ISBN: 978-3-86532-370-5 Auch als eBook erhältlich.
bitter, wenn man aufwendig und anstrengend eine neue Stimme platziert hat und dieser dann dem großen Ruf folgt. Da hilft auch kein noch so persönliches Verhältnis, das zeigen die jüngsten Beispiele. Sich aufzuregen, stiehlt einem nur Zeit. Besser ist, man hat wasserdichte Verträge für die eigenen Bücher und profitiert dann wenigstens noch vom Ruhm so lange es geht ... Deswegen bin ich auch gegen die zeitlichen Beschränkungen von Buchverträgen. Wenn das Buch überall erscheinen könnte, scheint es mir schwer zu sein. Den größten Erfolg hatten wir unlängst mit einem Buch (Christopher Eckers „Fahlmann“), das sich kein anderer Verlag so ohne weiteres zugetraut hat: 1026 Seiten sind natürlich eine tolle Zumutung. Aber gerade hier merkt man auf, schaut man doppelt hin, wundert man sich. Manchmal hilft der Sprung in die Herausforderung, um beachtet zu werden. Christopher Eckers Mammutwerk „Fahlmann“ ist für uns ein Meilenstein im Verlagsprogramm. Um den Autor lieben zu lernen, empfehle ich seinen ersten Roman bei uns, „Madonna“. Gerade aktive Autoren mit einem guten Netzwerk und Talent zur Selbstpräsentation werden in diesem Umfeld erfolgreich handeln können. Einen professionellen Verlag mit den Lektorats-, Vertriebs- und Presseinstrumenten wird man dennoch nie schlagen können. Hier muss ein Buchhaus seine Stärken ausspielen, sich gute Kräfte leisten und fair, ehrlich sowie engagiert arbeiten.
Hanna Mittelstädt
Roman Pliskea
Gefahr besteht immer, aber nor1 | Die malerweise gehen wir davon aus, ist kein guter Ratgeber. Aber 1 | Angst abseits der Sprüche: Natürlich ist es 74
dass innerhalb der Zusammenarbeit mit dem Autor erkannt wird, was ihr oder ihm bei uns fehlt. Bei Abbas Khider z.B. besprechen wir alle Wünsche sehr sorgfältig.
BuchMarkt Oktober 2013
Independent | Special
Er weiß, dass er bei uns eine Sonderstellung hat und dass wir viel für ihn tun, was große Verlage so wahrscheinlich nicht tun würden. Der spezielle persönliche Kontakt ist bei uns sehr wichtig. Als „Angst“ kann man das nicht bezeichnen, dass er (oder andere) sich einem anderen Verlag zuwenden. Es ist einfach immer als Möglichkeit unterschwellig vorhanden ... Ich denke, das ist nicht schwieriger, als es immer schon war. Im Gegenteil. Es gibt sehr viele Foren, auf denen sich Newcomer präsentieren können, die Sucht des Marktes nach Neuheiten ist ja sehr stark. Es gibt eine große Aufmerksamkeit, auch der großen Verlage, auf neue Talente. Und dann ist es natürlich schwer, das Talent, welches man selbst in den eigenen Verlag aufgenommen hat, in den allgemeinen Focus zu rücken. Da zählen dann die Kontakte in die Presse und den Handel und die Fähigkeit des Verlags, genau diesen Newcomer als wichtig und einzigartig herauszustellen. Nach Andrea Maria Schenkel ist im Augenblick unser größter Erfolg Abbas Khider. Der Aufmerksamkeit empfehlen möchten wir unsere neuen Autoren Corinna Sievers, deren zweites Buch („Maria Rosenblatt“) wir in diesem Herbst veröffentlichen. Eine Autorin, die ihren eigenen radikalen Weg geht und sehr polarisiert. Nein, wir wissen ja, was wir an den Texten unserer Autoren noch tun. Die Qualität wird, gerade bei Debütanten, durch das Lektorat erheblich gesteigert. Und die meisten Autoren möchten lieber in einem Verlag sein, möchten die Professionalität und den Beistand eines Hauses, wie groß es auch sein mag.
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nicht vorgekommen, dass ein anderer Verlag diesen Autor abwerben konnte. Als unabhängiger Verlag ist unser Budget, was Werbemaßnahmen anbelangt, kleiner als bei den großen Verlagen. Entsprechend schwerer ist es, die Aufmerksamkeit der Presse oder auch des Buchhandels zu wecken. Dank einer engagierten Arbeit mit vielen persönlichen Kontakten konnten wir mit dem einen oder anderen Titel auf uns aufmerksam machen. Da wäre Mechtild Borrmann zu nennen, die 2012 für „Wer das Schweigen bricht“ mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurde. Zuvor war sie auf Platz 1 der renommierten KrimiZEIT. Ein toller Erfolg für die Autorin. Für uns als Verlag wurde ganz deutlich, dass sich Qualität letztlich durchsetzt. Das macht Mut. Im Augenblick ist es tatsächlich so, dass wir weniger unaufgeforderte Manuskripte zugeschickt bekommen. Ich denke jedoch, dass dies nur eine momentane Erscheinung ist. Im Selbstverlag ist der Autor auf sich allein gestellt. Ohne Lektorat, ohne Vertrieb, ohne professionelle Pressearbeit und ohne die entsprechenden Kontakte. Auch hier glaube ich daran, dass sich Qualität durchsetzen wird. Die vielversprechenden Autoren werden bald wieder zu der konventionellen Art der Veröffentlichung – nämlich durch einen Verlag – zurückkehren.
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Comics merkt man besser pro Band
Zeit Ein Sachcomic Pb., 12,5 x 18 cm, 176 S. ISBN 978-3-935254-38-0
10,- €
Philosophie Ein Sachcomic Pb., 12,5 x 18 cm, 176 S. ISBN 978-3-935254-28-1
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poetenladen
Ethik Ein Sachcomic Pb., 12,5 x 18 cm, 176 S. ISBN 978-3-935254-24-3
Quantentheorie Ein Sachcomic Pb., 12,5 x 18 cm, 176 S. ISBN 978-3-935254-32-8
Psychologie Ein Sachcomic Pb., 12,5 x 18 cm, 176 S. ISBN 978-3-935254-29-8
Ökonomie Ein Sachcomic Pb., 12,5 x 18 cm, 176 S. ISBN 978-3-935254-31-1
Pendragon
Erklärungen so unkompliziert wie möglich, aber nicht einfacher
Andreas Heidtman
Einführungen in verschiedene wissenschaftliche Disziplinen
Günther Butkus
© Esther Suter
haben wir den spannenden 1 | Gerade Fall, dass Katharina Hartwell mit
ist dabei eigentlich selten im 1 | Angst Spiel. Wenn wir mit einem vielver-
sprechenden Debütanten im Gespräch sind, dann ist es glücklicherweise noch
ihrem ersten Roman „Das fremde Meer“ beim Berlin Verlag Furore macht. Die Welt, der Spiegel – alle berichten enthusiastisch. Katharina Hartwell hat knapp zwei Jahre vorher bei uns mit dem Erzählband „Der Eisluftballon“ (poetenladen
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Comics merkt man besser 9. –13. Oktober 2013 Gegen den Durchzug im Gehirn!
Halle 4.1 – Stand E77
Special | Independent
2011) debütiert. Für den Verlag ist diese Entwicklung eine Win-Win-Situation. Wir sind immer auf der Gewinnerseite. Wenn der Autor bleibt natürlich – was auch vom Genre abhängt – und wenn er geht. So machen wir uns einen Namen als Entdecker-Verlag, profitieren vom weiteren „Ruhm“ des Autors ohne weitere riskante Investitionen. Es kommt aufs Genre an. In der Lyrik, wo Durchsetzen nicht heißt, dass der Lyriker in allen Talkshows vortanzt, ist es mit einem guten Buch auch relativ gut möglich. Durchsetzen heißt hier, ein, zwei wichtige Preise zu bekommen. In der Prosa gilt das auch, wenn es um hochliterarische Bücher geht. Will man mit der Auflage weiter in die Höhe, wird es schwierig. Da gehört natürlich etwas Glück zu und ein großer Werbeetat, eine Marketing-Abteilung und die Bereitschaft, auch mal Geld in den Sand zu setzen. Erst im letzten Jahr erhielt ein DebütAutor, ein Lyriker zudem, den Eidgenössischen Literaturpreis (Dotierung: 23.000 Euro) und war damit gleich in der höchsten Liga, was die Schweiz anbetrifft. Von der Tagesschau, wo das Buch zu sehen war, bis hin zu dutzenden Lesungen in allen namhaften Literaturhäusern. Das ist für ein Lyrikdebüt einmalig, und da hätte ein großer Verlag nicht mehr vermocht. Ich spreche von Thilo Krause und seinem Band „Und das ist alles genug“, der 2012 in der Reihe Neue Lyrik herauskam. Nein, gar nicht. Erfolg – das wissen viele Neulinge vielleicht nicht – resultiert nicht aus einem Manuskript. Wer ein gutes Manuskript einem schlechten Verlag gibt oder es selbst unprofessionell zu vermarkten versucht, schadet seinem Text. Erfolg ist ein Kommunikationsprozess, an dem das Buch, der Autor, der Verlag, das Publikum und die Kritiker beteiligt sind. Ein Bestsellerautor dagegen kann überall publizieren, weil sein Name für sich spricht.
großen Verlag nimmt, wünsche ich ihm alles Gute und lasse ihn ziehen, ohne ihm böse zu sein.
Schöffling & Co. André Gstettenhofer
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Salis
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Wir bieten unseren Autorinnen und Autoren durchgängig 1:1-Betreuung mit Transparenz und Mitsprache in allen Bereichen und nicht zuletzt sehr faire Tantiemen sowie mit Lars Schultze und seinem Team einen umtriebigen Agenten für den Verkauf der Lizenzen. Wenn ein Autor aber doch lieber den hohen Vorschuss vom 76
sein Werk mit dem ganzen Know-how in der idealen Form publiziert und vermarktet.
© Esther Suter
Klaus Schöffling
seit März 2012 vom Debüt „Wol2 | Da kenbruchs wunderliche Reise in die
Arme einer Schickse“ von Thomas Meyer inzwischen über 25.000 Bücher verkauft wurden und der Titel seit über einem halben Jahr in der Schweizer Bestsellerliste ist, wäre ich fast versucht zu sagen: Nicht so schwer. Natürlich ist das trügerisch, und im Nachhinein ist es einfach zu erklären, warum genau diese Geschichte beim Publikum so gut angekommen ist. Was aber klar ist, in der Schweiz ist es einfacher, weil die Buchhandelsketten (vor allem Orell Füssli) für Indies nicht nur offen sind, sondern diese oft auch aus eigener Initiative unterstützen. In Deutschland sind die großen Ketten nach wie vor verschlossene Festungen für uns. Was Thomas Meyers „Wolkenbruchs…“ sehr schön zeigt, ist, dass auch ein Indie wie wir einen Bestseller landen kann. Ich war mir von 2007 bis 2011 nie ganz sicher, ob das strukturell möglich ist. Die Geschichte des orthodoxen Zürcher Juden, der verheiratet werden soll, dem aber die Heiratskandidatinnen seiner Mutter überhaupt nicht gefallen und der sich dann in die „Schickse“, das nichtjüdische Mädchen von der Uni, verliebt, ist inzwischen in der 9. Auflage und erscheint im Frühjahr 2014 bei Diogenes. Ein Self-Publishing-Autor will nicht nur schreiben, er übernimmt in weiten Teilen auch die Verlegerrolle, wenn auch nur für seine eigenen Texte. Entweder stellt er sein Team aus Gestalter, Lektor, Korrektor etc. zusammen oder er macht alles selbst. Ich vermute, das tut man nicht, wenn man an diesen Aspekten grundsätzlich keinen Spaß hat. Ich allerdings glaube weiterhin an die Aufgabentrennung. Der Autor soll sich auf das Schreiben konzentrieren können mit dem Wissen, dass sein Verlag
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Schöffling & Co. gibts (auf 1 | Bei Wunsch) immer Vorauszahlungen,
aber eben auch Zusammenarbeit, Betreuung, Rat und Tat, Unterstützung und eine langjährige Perspektive. Wenn wir alles richtig gemacht haben, wird kein fantasieloser Abwerbeverlag dazwischenpassen. So schwer wie immer schon. Unser größter Erfolg sind nunmehr zwanzig Jahre erfolgreiche und unabhängige Verlagsarbeit für und mit unseren Autoren; aufmerksam machen möchten wir auf alle Autoren, da gibt es keine Bevorzugung. Ach was.
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Secession
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BuchMarkt Oktober 2013
Joachim Zepelin und Christian Ruzicska
haben bislang nicht die Erfah1 | Wir rung gemacht, dass unsere Autoren
abgeworben werden, ganz im Gegenteil, Steven Uhly wird bei uns im nächsten Jahr seinen vierten Roman veröffentlichen, und auch der Prix-Goncour-Preisträger Jérô-
Independent | Special
me Ferrari bleibt unserem Hause treu. Es ist ein unglaublich gutes Gefühl, wenn man als Verlag Autoren und ihre Arbeit nicht nur aufbaut, sondern mit ihnen einen langen und erfolgreichen Weg in der Entwicklung gehen kann. Durchzusetzen setzt voraus, dass man eine Art Gegner hat, gegen den man etwas oder jemanden durchsetzt. So denken wir nicht. Wir versuchen, so intensiv wie möglich unsere eigene Überzeugung weiterzugeben. Die Reaktionen, die wir von den Medien und vor allem von den Buchhändlern bekommen haben, zeigen uns, dass wir mit vielem, was wir tun, auf dem richtigen Weg sind. Wir unterstreichen es noch einmal: Nicht wir haben einen Autor durchgesetzt, sondern die vielen hervorragenden Reaktionen auf speziell zwei unserer Autoren haben diese zu bekannten Größen im hiesigen Literaturbetrieb gemacht – Steven Uhly bei den deutschsprachigen Autoren und Jérôme Ferrari unter den internationalen Schriftstellern. Nein. Unsere Vorgehensweise setzt auf eine ganz andere Form des Denkens, der gemeinsamen Auseinandersetzung, der Erarbeitung von Inhalt und Text. Dabei könnten wir noch nicht einmal sagen, wir raten ab oder empfehlen diese Form der Eigenvermarktung. Wir bilden unsere vielen Entwicklungslinien nur von einem ganz anderen Entscheidungspunkt aus, und sehen, dass dies keineswegs vergeblich ist, im Gegenteil. Außerdem verstehen wir uns als Dienstleister unserer Autoren.
Transit
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mit ihrem Roman „Das albanische Öl oder Mord auf der Straße des Nordens“. Da halfen auch Preise (Chamisso-Förderpreis, Stuttgarter Krimi-Debütpreis etc) und viele, viele begeisternde Lesungen. Eher nicht. Rainer Nitsche
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Unionsverlag
das wirklich noch die „wichtigs1 | Ob te Funktion“ ist? Debütanten werden
inzwischen gerne auch von größeren Verlagen präsentiert – da stellt sich manchmal die Frage eher umgekehrt: nämlich dass sich junge Autoren nach einem kleineren Verlag umschauen, in dem das Etikett „Debütant“ als Qualitätsmerkmal allein nicht ausreicht. Insofern ist die Angst nicht so immens. Wie gesagt, „Newcomer“ allein lockt erstmal weder Buchhandel noch Leser hinter dem Ofen hervor. Es muss schon ein besonderer Plot, ein besonderer Stil sein, ein Autor, der wirklich etwas Neues erzählen will und kann. Aber auch dann ist es (nach meist sehr intensivem Lektorat) ein hartes Stück Arbeit, über Lesungen, Leseexemplare für den Handel, Pressekontakte etc einen neuen Autor (bzw. erstmals übersetzte Bücher) einigermaßen nach vorn zu bringen. Der größte gefühlte Erfolg war die wunderbare Autorin Anila Wilms
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Lucien Leitess
zahlen gerne Vorschüsse (ratio1 | Wir nale) und blieben dank treuen Auto-
ren (und wohl auch gutem Service) bislang von Abwerbungen verschont. Tatsache ist leider, dass über die Hälfte des deutschen Buchhandelsvolumens durch Zentraleinkauf gesteuert wird, der auf „sichere“ Titel setzt und nicht auf potentielle Erfolge, bzw. erst reagiert, wenn andere den Erfolg gemacht haben. Diese Rückstufung des Faktors „Neugier“ ist gefährlich für alle. So liegt heute die Durchsetzung neuer Talente und Erfolge in den Händen des neugie-
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»Ich will leben, lieben und davon schöne Sätze sagen.« Sylvia Plath
Diane Diane Middlebrook Middlebrook
Wenn Wenn der der Hahn Hahn kräht kräht
Barbara Barbara Trapido Trapido
Madeleine Madeleine Bourdouxhe Bourdouxhe
Du Du wolltest wolltest deine deine Sterne Sterne
Jonglieren Jonglieren
Auf Auf der der Suche Suche nach nach Marie Marie
Die Die Schwestern Schwestern Kleh Kleh
Sylvia Sylvia Plath Plath und und Ted Ted Hughes Hughes
Zwölf Zwölf hellwache hellwache Geschichten Geschichten aus aus Brasilien Brasilien
Biografie, Biografie, Band Band 16 16 464 Seiten, Seiten, €€ 22,90 22,90 gebunden, gebunden, 464 Deutsch Deutsch von von Barbara Barbara von von Bechtolsheim Bechtolsheim Vorwort Vorwort von von Carl Carl Djerassi Djerassi
Erzählungen, Erzählungen, Band Band 17 17 160 Seiten, Seiten, €€ 18,90 18,90 gebunden, gebunden, 160 Herausgegeben Herausgegeben und und mit mit einem einem Nachwort Nachwort von von Luísa Luísa Costa Costa BuchMarkt Hölzl Hölzl und und Wanda Wanda Jakob Jakob
Roman, Roman, Band Band 18 18 424 Seiten, Seiten, €€ 21,90 21,90 gebunden, gebunden, 424 Deutsch Deutsch und und Nachwort Nachwort von von Karen Karen Nölle Nölle
Roman, Roman, Band Band 19 19 160 Seiten, Seiten, €€ 18,90 18,90 gebunden, gebunden, 160 Deutsch Deutsch von von Monika Monika Schlitzer Schlitzer Nachwort Nachwort von von Faith Faith Evans Evans
Roman, Roman, Band Band 20 20 344 Seiten, Seiten, €€ 21,90 21,90 gebunden, gebunden, 344 Nachwort Nachwort von von Edda Edda Ziegler Ziegler
Leseglück zum Weitertragen. Jeden Herbst im Fünferpack.
Oktober 2013
Gina Gina Kaus Kaus
???
www.editionfuenf.de
Special | Independent
rigen unabhängigen Buchhandels und neugieriger Sortimenter in den Filialen. Ihnen Glückauf! Unsere Blitzlichter sind wohl nicht schulbuchmäßig repetierbar. Am allerbesten sind wir gefahren, wenn ein Autor nach Jahren den Nobelpreis bekommt (zwei Mal), oder den Friedenspreis (zwei Mal). Zwischen diesen Jahren leben wir von den Entdeckungen, die sich zu fünfstelligen Verkaufszahlen aufschwingen. Self-Publishing ist bei internationaler Literatur zurzeit kein Thema, weil der Aufwand der Übersetzung prohibitiv ist.
Voland & Quist
veröffentlichen neue Autoren, 2 | Wir nicht weil wir uns einen Verkaufs-
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Verbrecher
© Robert Gommlich
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Sebastian Wolter
erfolg erhoffen, sondern weil wir von der Güte überzeugt sind. Eine solche Begeisterung weiterzutragen, klappt meist ganz gut. Natürlich Alan Bennett mit der „Souveränen Leserin“ – aber das war bereits sein siebtes bei uns erschienenes Buch. Aktuell: Julia Deck mit ihrem Debüt „Viviane Elisabeth Fauville“. Wir mussten schon vor Auslieferung nachdrucken. Blödsinn.
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Gefahr besteht, aber Angst haben 1 | Die wir keine. In Zukunft wird das Rund-
um-Paket, das ein Kleinverlag bietet, sicher attraktiver werden, da die großen Verlage sich zunehmend um ihre Bestsellerautoren kümmern. Und wir sind und bleiben die „Trüffelschweine des Literaturbetriebs“. So schwer wie immer, schätze ich. Aber uns fehlt der Vergleich zu „früher“, muss ich anfügen: Uns gibt es nun neun Jahre, und in denen hat sich das nicht so stark geändert. Da gibt es einige bei uns: z.B. Edo Popovic, Nora Gomringer, Julius Fischer. Nein, da glauben wir weiter an die Arbeitsteilung zwischen Autor und Verlag. Wir bieten Autoren eine ganze Menge an Service, was über das Bücherpublizieren hinausgeht, und das bleibt attraktiv für Autoren. Man darf auch nicht vergessen, dass Self-Publishing – mit gleichem Aufwand betrieben – viel Kraft kostet, die zum Schreiben fehlt.
Wallstein
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Jörg Sundermeier
erfolgreicher der Debütant, des1 | Jeto wahrscheinlicher ist es, dass sich
größere Verlage um ihn bemühen. Aber ich werde auch nie soviel verkaufen und zahlen können wie ein großer Verlag. Die Autoren müssen ihr Brot bezahlen können. Wenn ich das nicht weiß, habe ich mein Geschäft nicht verstanden. Das Schöne ist: Sie alle kehren für das ein oder andere Projekt immer wieder zurück zu uns. So schwer wie immer. Der Buchhandel allerdings glaubt noch weniger daran, dass etwas, was der Bauer nicht kennt, verkäuflich ist. Und das Feuilleton ist nicht mehr neugierig. Dennoch gelingt es immer wieder, Neues durchzusetzen – wenn man beharrlich ist. Dietmar Dath hat bei uns debütiert. Vor 18 Jahren. Und im Frühjahr 2014 kommt wieder ein Buch von ihm bei uns. Nein. Wir haben ein ordentliches Lektorat, wir machen schöne Bücher, wir haben eine gute Presseabteilung. Allein kann man nicht all das bewerkstelligen, was ein Verlag macht.
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Wagenbach
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kütt – würde ich sagen, 1 | Etwennküttichwies Kölner wäre. Wir wollen ein
Debüt erfolgreich machen – dann kann man sich nicht wünschen, dass es durchfällt, man dafür aber den Autor gewiss nicht verliert. Na, wenn der Text gut ist: wird’s schon mit einem engagierten Verlag im Rücken. Also, Wallsteins Romandebüts der letzten drei Jahre: Maja Haderlap, Dea Loher, Teresa Präauer, Ralph Dutli. Aber ich soll ja nur einen nennen, darum noch zwei buchpreisnominierte Debütromanciers: Lukas Bärfuss und Gregor Sander. Ich freu mich über jedes Talent, das Sichtbarkeit erreicht. Auch wenn ich es nicht erkannt habe.
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Thorsten Arend
Susanne Schüssler
Weidle glaube nicht, dass das heute noch 1 | Ich stimmt. Wir haben andere Aufgaben,
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Das passiert sehr selten. Interessant ist, dass diese Autoren bei großen Verlagen einer unter vielen sind, weniger sorgfältig betreut werden und sich in der Folge oft schlechter verkaufen. Kluge Autoren und Agenten wissen das. BuchMarkt Oktober 2013
die wichtiger sind, nämlich die Literatur an den Rändern zu pflegen, die Bücher zu publizieren, die in den großen Verlagen keine Chance haben. Die großen Verlage entdecken die guten Autoren selbst, denn ein Autor, der schlussendlich mit seiner Arbeit Geld verdienen möchte, wendet
Independent | Special
sich im Normalfall immer zuerst an die großen Verlage. Wenn ein Debütant mir ein Manuskript schickt, gehe ich davon aus, dass die großen Verlage es bereits abgelehnt haben. Das gilt natürlich nur für belletristische Werke. Damit ist kein Staat zu machen. Tatsächlich glaube ich nicht, dass Talente derzeit übersehen werden.
Stefan Weidle
glaube schon, dass die autobiogra3 | Ich fischen Romane von Jörg W. Gronius
auf diesem Gebiet meine größten Erfolge waren, der erste, „Ein Stück Malheur“, hat gar eine zweite Auflage erlebt. Sein letzter Roman „Horch“, den ich grandios finde, ist jedoch fast völlig untergegangen, was mehr denn unverdient ist. Ich habe viel Kraft und Zeit (und Geld) in dieses Buch investiert, und nach einem geistlosen Kurzverriss mit Beleidigungsanflügen in einer großen Zeitung war es erledigt. Da ich lernfähig bin, habe ich es seither aufgegeben, deutschsprachige Gegenwartsautoren zu publizieren. Nein, auch wenn ich mich angesichts des nahenden Gastlandauftritts von Finnland durchaus für Lappen interessiere.
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zu Klampen mich schlicht unmöglich. Dazu Meine Angst ist da nicht so groß: 2 | Für bedarf es einer Presseabteilung und 1 | Ich freue mich doch für die Autoren,
Fotokunst
eines generalstabmäßig organisierten Lesereisenorganisationsbüros. Ohne Event kein Erfolg, und da kann (und will) ich nicht mithalten.
wenn sie von großen Verlagen erfolgreich unter die Leute gebracht werden! Jeder neue Autor hat es schwer. Wie schwer, weiß man immer erst nachher;
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im Mitteldeutschen Verlag
es hängt letztlich nicht nur von der Qualität des Buches ab, sondern es spielt auch immer eine gehörige Portion Glück eine Rolle.
Dietrich zu Klampen
diesmal auf keinen Auto3 | Pardon, ren sondern auf einen Herausgeber:
Heinz Kattner hat die Lyrik Edition 10 Jahre lang herausgegeben. Er hat die lyrischen Debüts von Marion Poschmann, Nora Bossong, Monika Rinck und vielen anderen erst möglich gemacht. Es geht nicht um uns, es geht um die Autoren: Wer ohne einen Verlag den Durchbruch schafft, der hatte doppelt Glück und ist sehr zu beneiden.
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ab ber Novem 20 13
Peter Untermaierhofer
Vergessene Orte im Ruhrgebiet
Bild-Text-Band (dt./eng.) 24,95 € 160 S., gebunden ISBN 978-3-95462-105-7
BuchMarkt Oktober 2013
T. O. Immisch (Hg.)
Aktfotografie
klassisch & experimentell 1964–2013 Bildband 24,95 € 160 S., gebunden ISBN 978-3-95462-104-0
www.mitteldeutscherverlag.de
Special | Dienstleister Neues Leseproben-Widget für Smartphones und Tablets
Angenehmer aufmerksam machen Arvato/BIC Media. Mit einem neuen
Editorial
A
uf der einen Seite werden die Aufgaben mit der Digitalisierung in der Branche immer komplexer, auf der anderen Seite soll es für Kunden immer schöner werden. Von 2003 bis 2012 wuchs der Dienstleistungssektor um satte 26 Prozent. Das heißt auch: Dienstleistungsangebote für die Branche werden auch immer vielfältiger. Es lohnt sich, Hilfe zu holen, zumal, wenn das Ergebnis dem Kunden Professionalität vermittelt. Wir hoffen, Ihnen auf den folgenden Seiten einige Anregungen geben zu können.
Mike Röttgen: Die Umstellung erfolgt für den Buchhandel automatisch
Inhalt
Ihr
Auslieferer: Brockhaus/ Commission grenzt sich mit Service für kleine Verlage ab | 82
Matthias Koeffler
Tragetaschen: Wie sich mit schönen Taschen der Werbeeffekt vergrößern lässt | 84
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BuchMarkt Oktober 2013
Leseproben-Widget will BIC Media, der technologische Dienstleister der Arvato, die Besucher auf der Buchmesse in Frankfurt begeistern. Das Upgrade des Tools, das bereits heute sehr breit vom deutschsprachigen Buchhandel genutzt wird und das auch jeder Buchhändler kostenfrei in seine Website einbauen kann, ermöglicht es jetzt E-Pubs in seinem ursprünglichen Format anzeigbar und mit allen Vorteilen nutzbar zu machen. Zwar konnten E-Pubs bisher auch dargestellt werden, aber sie mussten zunächst in starre Formate umgewandelt werden. Damit ging aber der Vorteil des flexiblen Umbruchs, den das E-Pub bietet, verloren. „Wir verwenden jetzt nicht mehr den Flash-Player, sondern eine Programmierung, die auf HTML 5 basiert“, erläutert Mike Röttgen, VVA-Vertriebsleiter und zuständig für BIC Media. Auf den Flash-Player verzichtet die Arvato damit ganz. „Weder Adobe noch Apple unterstützen den FlashPlayer, deshalb war es an der Zeit, etwas Neues zu entwickeln. Die Technologie des Flash-Players für Leseproben einzusetzen, war umständlich und dem seinerzeit gewünschten Blätter-Effekt geschuldet“, so Röttgen. Auch auf Smartphones können Texte durch die größere Flexibilität deutlich angenehmer lesbar gemacht werden. Dafür hat BIC Media auch eine neue Oberfläche und eine neue Menü-Führung entwickelt. Sie erlaubt es, Leseproben mit dem Finger auch auf kleinen Displays aufzurufen. Auf der linken Seite läuft nun eine Navigationsleiste, die nach dem Aufrufen der Seite wieder verschwindet, so dass der ganze Bildschirm-Platz für den Lesegenuss zur Verfügung steht. „Das neue Widget wird automatisch an Stelle der alten auf den Websites erscheinen. Damit hat der Buchhandel keine Umstellungsprobleme“, so Röttgen.
Dienstleister | Special
E-Book-Dienstleister
Abschied von Systemlösungen? meine.readbox.net. Auf individuelle Wünsche einzugehen, ist für readboxGeschäftsführer Ralf Biesemeier die wesentliche Herausforderung im E-BookGeschäft. Jetzt bietet er mit meine.readbox.net eine modular gebaute Lösung an. BuchMarkt: Kann man als technischer Dienstleister von der E-Book-Herstellung leben?
Ralf Biesemeier: Sicher, wir entwickeln uns in der Marktgeschwindigkeit mit. Inzwischen haben wir 15 Mitarbeiter. Wir haben zwar viele Standardprodukte, unsere Vertragsabschlüsse werden aber immer individueller, jeder Verlag hat seine Systeme. Wird der Ruf nach Standardlösungen lauter?
Wo Standard geht, sollte man auch Standard machen, aber Individualisierbarkeit ist nötig, zum Beispiel bei Schnittstellen. Man hat ja bei Verlagen mit den unterschiedlichsten Software-Umgebungen zu tun. Von Klopotek über knk, juni.com, SAP und verschiedenen Assetmanagement Systemen bis hin zu Selbstgestricktem. Meine Dienstleisterauffassung ist, wir sollten da nicht die Schnittstelle bestimmen, sondern die bauen, die der Kunde braucht.
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Ja, seit kurzem verkaufen wir ein SoftwarePaket als E-Book-Verlagslösung. Das haben wir „meine.readbox.net“ genannt. Die Anwendung besteht aus mehreren Modulen, die man sich zusammenstellen kann und die aufeinander abgestimmt sind. Das beginnt bei der Verwaltung des Titelbestandes, das heißt der Meta-Daten, geht über ein Assetmanagement, in dem alle Dateien, die zu einem Produkt dazugehören, gemanagt werden und einem Statistikcenter, in dem Umsätze, Erlöse und Analysen erfasst werden, bis hin zu einem Marketing-Modul für Leseproben und Rezensionsexemplare sowie einem Shop-Check, der mit einem Blick sichtbar macht, welcher Titel zu welchem Preis in welchem Shop verfügbar ist oder ob er richtig ausgelistet wurde. Worin liegen die Herausforderungen?
Insbesondere in den Workflow-, Marketing-, Reporting- und Analysemodellen müssen viele Daten in verschiedenen Formaten zusammengebracht werden. Die kommen aus einer Vielzahl verschiedener
Ralf Biesemeier: Vertragsabschlüsse werden immer individueller
Quellen, die mit unterschiedlichsten Systemen arbeiten. Aus diesen Daten müssen Informationen generiert werden. Zum Beispiel, in welchen Regionen, über welche Kanäle oder in welcher Preisgruppe man am besten verkauft. Was ist Ihnen dabei wichtig?
Über Standardisierung wird immer viel gesprochen, aber man kann viel tun, um jetzt im „digitalen Tagesgeschäft“ erfolgreich zu sein. Deshalb haben wir einen pragmatischen Ansatz, um die Komplexität für die Verlage (und die Händler) zu minimieren. Fragen: Matthias Koeffler
Amr Osman und Moritz Hodde mit eigener Beratungsfirma
Von der Insel zur Systemlandschaft Newbooks Solutions. Mit der Gründung der
Newbooks Solutions gehen Amr Osman und Moritz Hodde, Gründer von Newbooks Services, nun gemeinsam neue Wege in der Entwicklung von Softwarelösungen für die Buchbranche. Osman war bisher Geschäftsführer der Sack Mediengruppe und macht sich damit selbständig. „Der Bedarf in der Buchbranche ist durch die rapide Digitalisierung stark gewachsen. Kunden leiden vielfach unter historisch gewachsenen Insellösungen, immer komplexer werdenden Schnittstellen und insgesamt heterogenen IT-Systemlandschaften. Unsere beratende Unterstützung setzt genau hier an“, so Osman. Zusammen mit dem Kataloganbieter und IT-Dienstleister Newbooks im Hintergrund will er zum 1. Oktober ein
branchenspezifisches Beratungsangebot aufbauen, das sich auf die strategische Ausrichtung der IT-Systemlandschaft und Online-Angebote Moritz Hodde, Amr Osman: Gelebte betriebliche Abläufe in intelligente Software überführen für Verlage und Buchhandlungen richtet. Ob einzelne Dienste und Produkte oder Komplettservice „aus ei„Kunden erhalten maßgeschneiderte ITner Hand“: Im Angebot sind anspruchs- Lösungen, Workflows werden optimiert, volle Online-Auftritte und Shoplösungen, gelebte betriebliche Abläufe werden in E-Procurement-Lösungen, ONIX Tools, intelligente Software überführt. „Unsere Konvertertechnologie, automatische Lösungen und spezialisierte Beratung helVerfahren zur Qualitätsverbesserung fen, die tägliche Arbeit schnell, einfach von Metadaten, Prozessoptimierung, er- und gezielt zu erledigen. Wachstum und gonomisches Metadaten-Management, Wettbewerbsvorteile sind die Folge“, so Vorschau- und Neuerscheinungsdienste, Hodde. Bibliothekslösungen und vieles mehr. Kontakt: www.newbooks-solutions.com BuchMarkt Oktober 2013
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Special | Dienstleister
Zwischenbuchhandel
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unehmender Kostendruck, das weite Feld der Digitalisierung und immer mehr Anforderungen an die Verwaltung: Matthias Heinrich und Joachim Bachmann, Geschäftsführer bei Brockhaus/Commission, erläutern im Interview, wo sich Chancen für die Verlagsdienstleister bieten.
David neben Goliath Manch einer erwartet schon lange eine Konzentration in der Landschaft der Verlagsauslieferungen. Doch indem sie sich auf bestimmte Kundengrößen spezialisieren, gibt es auch für kleinere Häuser wieder eine Chance
BuchMarkt: Auslieferer machen im Prinzip doch alle das Gleiche und unterscheiden sich vor allem durch den Preis, hat man den Eindruck. Ist da die Konzentration nicht vorprogrammiert?
Matthias Heinrich: Das ist zum Glück viel differenzierter. Klar: Jede MedienAuslieferung, ob groß, mittel oder klein, muss solide ausliefern können. Aber bei den Zusatz-Leistungen kristallisiert sich heraus, welche Auslieferung für einen Verlag die Richtige ist. Da spielen die Betriebsgrößen von Verlag und Auslieferung eine wesentliche Rolle, welche Dienstleistungen der Verlag überhaupt braucht und welche die Auslieferung grundsätzlich anbieten kann. Das heißt: Auslieferungen müssen sich gegebenenfalls an unterschiedliche Betriebsgrößen der Verlage anpassen?
Joachim Bachmann: Jede Auslieferung sollte in Zukunft für sich definieren, welche Verlage zu ihr am besten passen. Verlagsauslieferungen unserer Größe sprechen trotz eines kompletten Leistungsspektrums kaum Großverlage oder Verlagskonzerne an, die entweder selbst ausliefern oder in einer großen Auslieferung als das Maß der Dinge gelten wollen. Warum?
J. B.: Eine Vielzahl der ausdifferenzierten Servicemodule nutzt ein Großverlag nicht, da seine Verlagsgröße die Inhouselösung zulässt. Brockhaus zum Beispiel definiert sich über die vielen mittleren und kleineren Verlage bis um die 8 Millionen Euro Umsatz, die immer mehr Verlagsabteilungen auch aus Kostengründen outsourcen oder gar nicht erst aufbauen, und sich auf ihre ureigenen Kernkompetenzen konzentrieren wollen. Dann springen wir ein und helfen dem Verlag, weiterhin alle Funktionen erfüllen zu können. Ein Beispiel dafür ist die Honorarabrechnung. 82
Matthias Heinrich und Joachim Bachmann: Jede Auslieferung sollte in Zukunft für sich definieren, welche Verlage zu ihr am besten passen
Mit anderen Worten, mittlere und kleinere Verlage haben andere Anforderungen an eine Auslieferung?
M. H.: Von einer Auslieferung erwarten die Verlage, dass sie nicht als anonymer Erfüllungsgehilfe auftritt, sondern wie der verlängerte Arm des Verlages funktioniert, als externer Bestandteil des Gesamtgefüges. Die moderne und gut aufgestellte Auslieferung sollte für alle ihre Verlage da sein, der Verlag muss aber tagtäglich den Eindruck haben, die Auslieferung ist nur für ihn da. Da haben Großauslieferungen, die hauptsächlich für Großverlage arbeiten, andere Leistungsschwerpunkte als die Auslieferungen für mittlere und kleine Verlage. Ein bisschen wie David neben Goliath. BuchMarkt Oktober 2013
Wie zeigt sich das im Tagesgeschäft?
J. B.: Besonders wichtig ist die Nähe zu den Entscheidern in der Geschäftsleitung und den wichtigen Funktionen in der Auslieferung. Dann spielt die Aufbereitung der Kundendaten durch die Auslieferung eine entscheidende Rolle, nicht nur nach Standards, sondern so, wie es der Verlag braucht und natürlich auch durch Sonderauswertungen. Von Vorteil sind auch exzellente Kontakte der Auslieferung zu allen wichtigen Buchhändlern und Buchverkaufsstellen, auch zu Amazon und den Barsortimenten. Sie beschäftigen sich tagtäglich mit mittleren und kleineren Verlagen. Müssen Sie da mehr bieten?
M. H.: Ja, sicher, da werden soft skills zu hard skills.
Dienstleister | Special
Zum Beispiel?
M. H.: Vertriebliche Hilfestellungen zum Kontakt zu Großkunden in der Branche, aber auch der Aufbau von Kontakten zu großen Buchverkäufern außerhalb der Buchbranche, ebenso Hilfestellungen bei Amazon und den Filialisten oder in anderen Vertriebsfragen wie Vertreterbetreuung, Modernes Antiquariat, Marketing, Direktvertrieb. Möglich ist die Organisation von Vertreter-Tagungen am Standort Kornwestheim, wir bieten den Verlagen die Teilnahme am Gemeinschaftsstand in Leipzig und bei Bedarf auch in Frankfurt und entwickeln gemeinsame Vorschauen für die „Bestseller“ der Verlage. Oder nehmen Sie einfach die Unterstützung bei der Vorbereitung zu Bankgesprächen. Deutlich wird es u.a. beim E-Book: Wir kümmern uns nicht nur um die Auslieferung und Abrechnung, sondern helfen auch bei Produktionsund Vertriebsfragen. Ihr Servicekatalog scheint ziemlich umfangreich. Muss ein Verlag alles auf einmal buchen?
J. B.: Unsere Servicemodule lassen sich bedarfsgerecht nach den Anforderungen der Kunden zusammenfügen. Alles funktioniert wie ein großer „Werkzeug- und BauteileKoffer“ für Profis, den wir vorhalten und aus dem die Verlage sich bedienen können. Aber ist das überhaupt für mittlere und kleine Verlage bezahlbar?
M. H.: Wir haben ein differenziertes und
moduliertes Preismodell: So können Brockhaus Verlage zum Beispiel zwischen mehreren Verlagsinformationssystemen wählen. Eine Version, B@sisinfo
Faktur-Modell (Multifakt) zu partizipieren, eine geschlossene Rechnung über alle Verlage in der Auslieferung, in einer auslieferungsübergreifenden
Hintergrund Brockhaus/Commission besteht seit 1827 als Familienunternehmen, seit 1949 in der Region Stuttgart. Heute wird mit über 100 Partnerverlagen ein Umsatz von 120 Mio. Euro gemacht. Brockhaus bietet über die physische hinaus auch eine digitale Auslieferung an. Hinzu kommen weitere Services wie Bündelungsund Parkmodelle, ein umfangreicher EDV-Service für Verlage, WebshopLösungen und ein Gemeinschaftsstand auf der Leipziger Buchmesse.
Die Führungsgruppe: Hans-Werner Serwe, Heinz Depta, Joachim Bachmann, Heiko Schotters, Matthias Heinrich, Jorrith Schmidt, Andreas Patzner, Christian Weihing (v.l.)
genannt, ist internetbasiert und bietet dem Nutzer tagesaktuelle, fest hinterlegte Auswertungen, die auf ihn zugeschnitten sind. Die Version ist standortunabhängig und unschlagbar günstig. Kunden, die noch mehr wollen, können auf das VAS-Kunden- und Statistik-Modul zurückgreifen. Woran arbeiten Sie gerade?
J. B.: Mitte 2014 haben alle BrockhausVerlage die Möglichkeit am Full Service
Sendung auf den Weg gebracht. Rabattdifferenzierung und Verlags-Branding bleibt aufgrund eines hochkomplexen und differenzierten Faktur-Aufbaus anders als in ähnlichen Lösungen möglich. Weiterhin wurde in unmittelbarer Nähe der Auslieferung ein neues HochregalLager, das Logistikzentrum 2, bezogen, welches das Lagervolumen und die Flexibilität für die nächsten Jahre erheblich erhöht. Die Fragen stellte Matthias Koeffler
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Verpackungen
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tofftaschen liegen im Trend. Dennoch verbraucht jeder Deutsche nach Angaben des Umweltbundesamts 71 Plastiktüten im Jahr. Nach dem Einkauf werden die wenigsten Plastiktüten wiederverwendet, meist landen sie zu Hause gleich im Müll oder werden allenfalls als Abfalltüte genutzt. Mehrwegtaschen sind wegen ihrer längeren Haltbarkeit nicht nur werbewirksamer, sie vermitteln auch aus Umweltschutzsicht ein gutes Image. Trotz Bioplastiktüten: Wirklich umweltfreundlich sind nur Mehrwegtaschen, etwa Stoffbeutel und Taschen aus anderen langlebigen Materialien. „Mehrweg ist eindeutig die beste Alternative!“, so das Umweltbundesamt. „Immer mehr Länder gehen gegen die Plastiktüte – das Symbol der Wegwerfgesellschaft – vor. In Irland hat zum Beispiel eine Abgabe auf den Vertrieb von Plastiktüten zu einem drastischen Rückgang geführt“, berichtet Mathias Moeckel, Gründer des Unternehmens Greenie Mehrwegtaschen. „Jeder Ire verbraucht
Einkaufstaschen mit Firmenlogo sind ein beliebter Werbeträger. Aus Stoff hergestellt, steigern sie das Image des Unternehmens. Wir stellen Anbieter und Angebote vor
„Mehrweg ist beste Alternative“
mittlerweile nur noch 18 Plastiktüten im Jahr. Auch wenn Mehrwegtaschen oft im Schrank landen: Wenn sie schön gestaltet sind, werden sie immer wieder benutzt“, so Moeckel. Wer sich für Mehrwegtaschen entscheidet, hat die Wahl zwischen verschiedenen Materialien wie (Bio)-Baumwolle oder Taschen aus recycelten PET-Flaschen. Ob IKEA, dm oder Bioläden, viele Einzelhändler bieten ihren Kunden mittlerweile Mehrwegtaschen mit ihrem Firmenlogo zu einem günstigen Preis an und signalisieren damit auch Umweltbewusstsein. „Wir haben Stofftaschen fertigen lassen, weil es uns hoffen lässt, dass die Kunden weniger Plastiktüten brauchen“, sagt Katja Weber, Mitinhaberin der Buchhandlung Ebert und Weber in Kreuzberg. „Außerdem sind sie eine schöne Werbung für unsere Buchhandlung.“ Viele Kunden setzten neben das Logo noch ein Zitat oder ein griffiges Wort wie „Kulturbeutel“, sagt Moeckel. „Das macht die Taschen besonders begehrt.“ Schön gestaltete Taschen können dazu beitragen, sich individuell von der Konkurrenz abzuheben. Wir stellen vier Anbieter vor. Margit Lesemann
Kröll: Mehrweg aus verschiedenen Stoffen
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röll Verpackung ist ein Familienunternehmen in der dritten Generation und blickt im Bereich der individuellen Werbetaschen auf eine mehr als 40-jährige Tradition zurück. Die Mehrwegtaschen können aus vielen verschiedenen Stoffen hergestellt werden. „Es ist immer eine Frage der Verwendung, eine Frage des Images für das Unternehmen oder vielleicht einfach, um aufzufallen“, sagt Geschäftsführerin Diana Kröll. „Wer besonders auf Nachhaltigkeit setzt, nimmt Taschen aus PET-recyceltem Material, das aus Plastik-Wasserflaschen gewonnen wird. Dies ist aber im Moment noch sehr teuer in der Relation zu Baumwolle. Des Weiteren kann sich der Kunde auch für zertifizierte Bio-Baumwolltaschen entscheiden. Die wiederum etwas teurer sind.“ Die Herstellung der verschiedenen Taschen erfolgt in Indien, Pakistan, China oder Bangladesch. Für kleinere Auflagen werden die Taschen neutral ohne Druck importiert und in Deutschland nachträglich bedruckt. Der Kunde kann die 84
Mit schönen Taschen auffallen steigert das Image Diana Kröll, GF
Taschen ganz nach seinem Geschmack gestalten. Konditionen: Baumwolltaschen in Standardmaßen (38 x 42 cm) kosten einfarbig bedruckt 1 Euro. Mindestbestellmenge sind 250 Stück. Musterversand ist möglich. Auch Andruckmuster gibt es gegen Aufpreis. Die PET-Recycling-Taschen werden ausschließlich in China hergestellt und kosten etwa 2 Euro bei einer Mindestbestellmenge von 3.000 Exemplaren. BuchMarkt Oktober 2013
Kontakt: Kröll Verpackung GmbH, Fichtenstraße 2, 82061 Neuried, Telefon 089-74 51 36-22, Fax: (089) 74 51 36-922, www.werbetaschen.de
Special | Dienstleister
Green Promotion: Nachhaltige Werbemittel
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or fünf Jahren entdeckte der DiplomDesigner Peter Klett eine Marktlücke. „Es waren kaum Anbieter von nachhaltigen Werbemitteln am Markt“, begründet er seinen Sprung in die Selbständigkeit. In Heilbronn startete Klett
fairem Handel stammt, und dass Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen oder dem Recycling stammen. Selbstverständlich werde auch darauf geachtet, dass bei der Produktion in kritischen Ländern keine Kinderarbeit eingesetzt wird, betont Klett. Bedruckt werden die Green Promotion Taschen in Deutschland, größere Auflagen direkt in Indien.
Nachhaltige Werbemittel als Marktlücke erkannt Peter Klett
2009 mit Green Promotion ein Unternehmen für nachhaltig produzierte Werbeartikel – vom Holzkugelschreiber bis hin zu Stofftaschen, einem seiner Hauptprodukte. „Nachhaltig“ heißt für das Unternehmen, dass beispielsweise nur Bio-Baumwolle verwendet wird, die aus
Konditionen: Die Standardtasche mit den Maßen 38 x 42 Zentimeter wird mit langen oder kurzen Henkeln als Lagerware geführt. Sie kann innerhalb von drei bis vier Wochen abgerufen und individuell bedruckt werden. Der Preis ohne Druck beträgt bei einer Mindestbestellmenge von 250 Exemplaren 1,29 Euro. Die Druckkosten berechnen sich nach der Anzahl der Farben. Für Sondergrößen, die individuell in Indien gefertigt werden, gilt eine Mindestbestellmenge von 1.000
Exemplaren. Dann beträgt die Lieferzeit etwa ein Vierteljahr. Kontakt: Green Promotion, Nachhaltige und ökologische Werbeartikel, Weinsberger Straße 15, 74072 Heilbronn, Tel: 07131-2791033, Fax: 07131-2791095, www.greenpromotion.de
Greenie: Tasche nach Maß
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ehr-Weg. Mehr-Sinn“, betont Mathias Moeckel, der 2005 sein Unternehmen in der Nähe von Rostock gründete und mittlerweile zwei Angestellte beschäftigt. „Ob aus kontrolliert angebauter Biobaumwolle, aus stabilem Vliesmaterial oder aus recycelten PET-Flaschen, unsere Taschen sind Werbeträger für die jeweiligen Unternehmen und zugleich für die Umwelt“, so Moeckel. „Und wenn sie irgendwann doch entsorgt werden müssen, können sie zu 100% recycelt werden.“ Greenie Mehrwegtaschen verfügt über keine Lagerware. „Wir fertigen die Mehrwegtasche nach Maß neu an. Und da wir ein kleines Unternehmen
sind, legen wir großen Wert auf persönliche Beratung und hohen Service. Bei uns haben die Kunden einen direkten Kontakt zum Inhaber. Wir bleiben dezent im Hintergrund und richten uns nach den Wünschen der Kunden, unterstützen aber mit Inspirationen und Empfehlungen. Es gibt für jeden Bedarf eine geeignete Tasche.“ Die Produktion befindet sich in Shanghai, wobei Moeckel großen Wert darauf legt, dass soziale und faire Arbeitsbedingungen vor Ort gewährleistet sind. Konditionen: Die Preisspannen variieren je nach Farbe, Form und Material. Der
Da wir ein kleines Unternehmen sind, legen wir großen Wert auf persönliche Beratung und hohen Service Mathias Moeckel
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BuchMarkt Oktober 2013
Durchschnittspreis liegt bei einem Euro inklusive Druck. Mindestbestellmenge: 1000 Taschen. Ein kostenloser Musterversand von Referenzkunden kann über den Online-Shop angefordert werden. Kontakt: Greenie Mehrwegtaschen, Hechtgraben 7, 18198 Kritzmow, Neubertstraße 26, 22087 Hamburg, wTel: 040 - 2282 0 9000, www.mehrwegtaschen.de
Dienstleister | Special
Manomama: Fertigung in Deutschland 2010 gründete Sina Trinkwalder Manomama,
ein Unternehmen, das Öko-Textilien produziert und verarbeitet. Manomama fällt aus dem Rahmen: „Wir sind das erste Social Business in Deutschland und beschäftigen mittlerweile über 120 ehemals Arbeitslose, vornehmlich Frauen über 50 Jahre, Migrantinnen und alleinerziehende Mütter, die wieder ihren Erwerb selbst in die Hand nehmen“, betont die junge Unternehmerin. Ein erster Großauftrag für Manomama waren eine halbe Million Stofftaschen für einen deutschen Auftraggeber. Aber auch kleine Läden haben bei Manomama eine Chance. „Als Social Business arbeiten wir ohne Marge. Der Preis setzt sich allein aus den reellen Herstellungskosten zusammen.“ Die Taschen werden individuell angefertigt, und Sina Trinkwalder berät ihre Kunden persönlich. So findet jeder genau die Tasche, die zu ihm passt, und tut Gutes: „Wer bei Manomama bestellt, vermeidet Kinderarbeit und unterstützt das Handwerk wieder dort, wo es gebraucht wird: bei uns“, so Sina Trinkwalder. „Vom Garn bis zur Naht wird die Tasche komplett in Deutschland hergestellt. Die Garne und Stoffe kommen aus Nordrhein-Westfalen, der Nähfaden und die gewobenen Henkel aus BadenWürttemberg, und genäht wird in Bayern. Nur die Biobaumwolle bezieht das Un-
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Als Social Business arbeiten wir ohne Marge Sina Trinkwalder
ternehmen aus der Türkei. Die Taschen erhalten Anhänger, die auf die besondere Geschichte des Unternehmens hinweisen. Konditionen: Da die Taschen für jeden Kunden individuell entwickelt werden, ist auch der Preis individuell. Als Richtwert nennt Sina Trinkwalder für eine Ta-
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sche aus Biobaumwolle in den Maßen 40 x 40 Zentimetern, naturfarben mit farbigen Henkeln, 1,60 Euro netto ab Werk. Mindestbestellmenge: 200 Exemplare (mit farbigen Henkeln 500 Stück). Kontakt: manomama GmbH, Willy-Brandt-Platz 1a, 86153 Augsburg, Telefon: 0821-567 428-0, Fax: 0821-567 428-29, www.manomama.de
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Buchhändler vernetzen sich + Kunst trifft auf Buch HEUREKA 2.0 Die Bibliografie
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Special | Sachbuch Inhalt Verkaufshilfe: Wie Buchhändler mit „schönen Büchern“ Umsatz machen | 90 Geschichte: Helmut Benze stellt Titel zum Ersten Weltkrieg vor | 94 Praxis: Stimmtipps für den Buchhandelsalltag | 96
Editorial
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as Sachbuch zeigt sich von seiner schönen Seite: Mit toller Aufmachung werden auch Sachbuchthemen zu echten Hinguckern. Wir haben Buchhändler gefragt, wie das Geschäft mit den „schönen Büchern“ funktioniert, und uns ihre Lieblingstitel verraten lassen. Helmut Benze wirft diesmal einen Blick voraus auf 2014, wenn sich der Erste Weltkrieg zum hundertsten Male jährt. Das Thema wird uns auch in den nächsten Monaten beschäftigen. Und die Stimmexpertin Sabine Volkmann gibt Tipps für den Buchhandelsalltag. Ihr
Jörn Meyer 88
Hörbuch
Wissen hören LAUSCH Medien. LAUSCH veröffentlicht
Titel der C.H. Beck Wissen-Reihe als Hörbuch.Günter Merlau fungiert bei der Produktion der Titel nicht nur als Sprecher: 2004 gründete er LAUSCH gemeinsam mit Janet Sunjic. Das Verlagsprogramm umfasste zunächst vor allem Hörspieltitel im phantastischen Segment. 2011 entschieden sich die beiden Inhaber dazu, die eigenen Hörspiel-Serien nicht weiter zu produzieren, um eine Neuausrichtung des Unternehmens vorzunehmen: LAUSCH – Phantastische Medien wurde zu LAUSCH Medien. Seit Anfang des Jahres und parallel zur Veröffentlichung des 500. Bandes der Reihe C.H. Beck Wissen erscheinen nun in der Sparte Wissen die Vertonungen dieser Reihe. Somit umfasst das Angebot des Verlages nun auch ein breites Angebot in den Geisteswissenschaften: Psychologie, Geschichte und Pädagogik. Das Sortiment wird regelmäßig um weitere Hörbücher aus der Reihe fortgesetzt und mit Titeln aus dem Bereich Geisteswissenschaften ergänzt. Günter Merlau, der als Geschäftsführer, Sprecher und Produzent maßgeblich an BuchMarkt Oktober 2013
C.H. Beck Wissen-Reihe als Hörbuch: „Mit unseren Hörbüchern kann man im Stau die Wirtschaftskrise verstehen oder wartend an der Bushaltestelle sein Wissen erweitern“
der Umsetzung der Wissensinhalte beteiligt ist: „Die Neuerung unseres Programms ist für uns ein wichtiger Schritt und eine logische Weiterentwicklung.“ Merlau setzt mit seinen Produkten darauf, Wartezeiten sinnvoll zu überbrücken: „Wenn man davon ausgeht, dass jeder Mensch pro Tag bis zu einer halben Stunde mit Warten verbringt, freut es uns sehr, dass diese Zeit nun auditiv mit Wissensinhalten gefüllt werden kann. Mit unseren Hörbüchern kann man im Stau die Wirtschaftskrise verstehen oder wartend an der Bushaltestelle sein Wissen erweitern.“ Neben den Sachbüchern aus der C.H. Beck-Reihe veröffentlicht Merlau regelmäßig Podcasts zu Wissensthemen.
Fü r al le , di e
es w is se n wol
le n.
Wie stark ist schwach?
Sachbuch | Special
Biografie
Jimi Hendrix in eigenen Worten
Buchpräsentation in Hamburg: Im ausverkauften Hard Rock Café an den Landungsbrücken las Christoph Zapatka (links) Auszüge aus den gesammelten Notizen und Briefen von Jimi Hendrix
Heyne. In Starting at Zero lernt man Jimi
Hendrix in seinen eigenen Worten kennen. Aus den Hinterlassenschaften des legendären Musikers hat dessen Freund und Rechteverwalter mit Filmregisseur und Musikhistoriker Peter Neal ein persönliches Porträt gebastelt. Beim Harbourfront-
Festival in Hamburg wurde das Buch jetzt live präsentiert. Im ausverkauften Hard Rock Café las Christoph Zapatka Ausschnitte vor. Begleitet wurden die Textpassagen von eingespielter Musik und Szenen aus einem Film über Hendrix‘ letztes Konzert auf Fehmarn.
Essay
Warum Bücher? Bramann. Michael Schi-
an. Kenntnisreich und mit spitzer Feder schreibt Schikowski über die Frage nach der Bedeutung der Buchkultur. Ursprünglich als Argumentationshilfe für Buchhändler gedacht, hat sich dieser Essay zu einem kraftstrotzenden Rundumschlag entwickelt, der keinen Bücherfreund kalt lassen wird. Wer zukünftig über das Buch im digitalen Zeitalter diskutieren will, kommt an dieser Lektüre nicht vorbei.
kowski hat einen streitbaren Essay zu den Themen „Digitalkultur“ und „Zukunft des Buches“ im Bramann Verlag veröffentlicht. Der Text ist eine geschliffene, ausgearbeitete Version seiner bisherigen Meinungsbeiträge und liefert eine spannende Grundlage für weitere Diskussionen. Man merkt dem Autor die Leidenschaft für das gedruckte Buch BuchMarkt Oktober 2013
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Wenn David auf Goliath trifft, hat er die Wahl: Spielt er nach dessen Regeln, verliert er. Bricht er die Regeln der Macht, zwingt er den Riesen in die Knie. Kultautor Malcolm Gladwell zeigt: Underdogs sind Gewinner! Weil Triumph keine Frage der Größe, sondern der inneren Haltung ist. 2013. 256 Seiten. Gebunden, inklusive E-Book, € 19,99 Auch separat als E-Book und Hörbuch erhältlich Leseprobe: QR-Code scannen! http://tinyqr.com/4p
Special | Sachbuch
Schön und sachlich Der Trend zum digitalen Lesen ruft auch einen Gegentrend hervor: Viele Verlage setzen auf hochwertige Gestaltung und Ausstattung ihrer Titel. Buchhändler verraten, wie sie mit den „schönen Büchern“ Umsatz machen und ihre Kunden begeistern Elias Honert, stories! Die Buchhandlung (Hamburg) „Das schöne Buch ist ein Verkaufsargument! Schöne Bücher in der Buchhandlung bereiten dem Kunden Freude und Spaß beim Einkauf – die Zielkäufe macht er sowieso im Internet, im Laden bekommt er durch schön gestaltete Bücher Impulse, Inspiration, sie erzählen ihm Geschichten. Wir als Buchhändler müssen dem Kunden erklären, warum er bei uns im Laden, (im besten Falle) das gedruckte Buch kaufen soll, und ein schön gestaltetes Buch ist das perfekte Argument. Ich habe den Eindruck: Auch die Kunden achten vermehrt auf Gestaltungselemente, bemerken das Besondere. Insofern ist die Digitalisierung und Zuspitzung auf dem Markt auch eine Chance für den Buchhandel: Für Verlage zu zeigen, dass ihre Bücher etwas beson-
Stiftung Buchkunst Die Stiftung Buchkunst hat im September wieder die schönsten deutschsprachigen Bücher gewählt. In der Buchhandlung transfer in Dortmund wurden die Titel in einer Ausstellung präsentiert. Darunter befinden sich auch diese „ausgezeichneten“ Sachbücher: Helena Schätzle, 9645 Kilometer Erinnerung, Nimbus. Kunst und Bücher ( 978-3-907142-71-4) Lurker Grand, André Tschan, Heute und Danach – The Swiss Underground Music Scene of the 80’s, Edition Patrick Frey (978-3-905929-21-8) Inge Deutschkron, Sie blieben im Schatten – Ein Denkmal für »Stille Helden«, Butzon & Bercker (978-3-76661670-8) Emanuel Christ, Christoph Gantenbein, Victoria Easton (Hrsg.), Typology, Park Books (978-3-906027-01-2) Lederer Ragnarsdóttir Oei, Lederer Ragnarsdóttir Oei 1, Jovis Verlag (978-3-86859-199-6)
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BuchMarkt Oktober 2013
deres sind (durch die Gestaltung), und für Buchhändler, die in ihrer Buchhandlung durch ihre Auswahl die Leute auf das Schöne aufmerksam machen, auf Bücher, die ihnen im Internethandel in der schieren Masse der Bücher nie auffallen würden. Unsere Aufgabe als Buchhändlers ist es, zu zeigen, dass es diese schönen Bücher gibt. Ein Tipp meinerseits: ,Weniger ist mehr‘; eher weniger Bücher da haben, aber diese angemessen und individuell präsentieren. Dazu gehört, dass durch die Art der Präsentation die Geschichte, die ja jedes Buch zu erzählen hat, optimal unterstützt. Ein aktuelles Beispiel bei uns im Laden ist der Titel Die Kunst, ein kreatives Leben zu führen (Frank Berzbach, Hermann Schmidt Verlag). Der kostet immerhin 29,80 Euro, ist also kein Schnäppchen. Wir haben das Buch an der Kasse ausliegen und es läuft super. Jeder (!) Kunde, der dieses Buch in die Hand nimmt, sagt erstmal: ‚Was für ein schönes Buch!‘, danach kommt: ‚… und auch interessant!‘“v
Sachbuch | Special
Joachim Söhnen, Konstanzer Bücherschiff
Ein einzigartiger Kultur- und Naturschatz: 80 historische Pflanzenfunde in Originalgröße – aus den bedeutendsten Herbarien der Welt. 168 S., geb., € 49.90 978-3-258-07818-2
Blüten sind der ästhetische Höhepunkt im Pflanzenleben – das geheimnisvolle Leben der Blütenpflanzen aus der Nähe betrachtet. 248 S., geb., € 39.90 978-3-258-07782-6
„Ganz klar: Schöne Bücher funktionieren gut im Handel! Wir richten unseren Einkauf gezielt nach gestalterischen Kriterien aus. Viele Verlage setzen immer mehr auf das ‚schöne Buch‘. Dabei ist nicht nur die Bindung wichtig, auch die Drucktechnik gewinnt an Bedeutung. Wir haben aufgrund von diesen Entwicklungen unseren Kochbuchbereich um 100 Prozent vergrößert. In diesem Bereich tut sich einiges. Vor allem Verlage wie der Christian Verlag (Die Venezianische Küche) und Dorling Kindersley (seit Jamie Oliver) haben sich um die Gestaltung von Kochbüchern verdient gemacht. Gerstenberg, Umschau und Phaidon ebenfalls. Sogar Gräfe und Unzer zieht jetzt nach. Einer unserer Bestseller (in diesem Jahr) ist Das Jerusalem Kochbuch von Dorling Kindersley. Überhaupt gibt es im Sachbuchbereich viele tolle Bücher zu entdecken, die durch ihre Aufmachung überzeugen: Das Lesikon der visuellen Kommunikation aus dem Hermann Schmidt Verlag ist ein Wunderwerk! Andere Verlage sind Gestalten, Prestel, Schirmer/Mosel. Dumont und C.H. Beck sind bei der Grafik (der grafischen Gestaltung der Schutzumschläge gebundener Romane) einen besonderen Weg gegangen – ganz anders als gewöhnlich. Ein Verlag, der uns dieses Jahr ganz besonders aufgefallen ist: Matthes und Seitz mit der Reihe Naturkunden, ganz besonderer Bestseller: Äpfel und Birnen von Korbinian Aigner und das Buch Krähen: Ein Porträt. Unser Tipp an andere Buchhändler: Setzen Sie auf schöne Bücher!“
BuchMarkt Oktober 2013
Die großen Gletschergebiete der Welt: eine Reise von Island, Grönland über Nordamerika, die Anden, die Antarktis bis nach Neuseeland und in den Himalaja. 296 S., geb., € 49.90 978-3-258-07803-8
Naturwissen für jede Jahreszeit: spannendeTexte, reich bebildert – ideal für neugierige Kinder, die es wirklich wissen wollen. 132 S., kart., € 19.90 978-3-258-07827-4
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Special | Sachbuch
Katharina von Uslar, Uslar & Rai (Berlin) „Durch schöne Gestaltung kann das haptische Buch dem elektronischen Buch etwas entgegensetzen. Bei uns funktioniert es: Attraktiv gestaltete Bücher erregen die Aufmerksamkeit der Kunden und werden gekauft. Wir haben bei in unserer Buchhandlung die Möglichkeit, Bücher frontal an einer Wand zu präsentieren, fast wie in einem Rahmen, und Bücher mit verheißungsvollem Cover wirken dort natürlich besonders gut. Zum Glück haben viele Verlage das Potenzial erkannt und setzen auf diesen Trend. Beispielhaft zu nennen wäre
John Cohen, cohen&dobernigg (Hamburg) „Es macht uns schlicht Spaß, schöne Bücher zu verkaufen! Das gestalterische/ haptische Moment ist ganz klar ein Vorteil des Mediums Buch – und es bietet eine gute Chance für den Handel. Man muss die elektronischen Medien nicht immer als Bedrohung oder gefährliche Konkurrenz ansehen, sondern den Spieß umdrehen: Viele kreative Menschen haben den ganzen Tag lang mit elektronischen Medien zu tun und freuen sich,
da die Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Leipzig: Deren Titel stechen durch tolle, auffällige Covergestaltung hervor, eine perfekte Art um aufzufallen und sich gegen die große Masse abzusetzen. Die Bücher der Edition Fünf sind von Kathleen Bernsdorf gestaltet und illustriert, in rotes Leinen gebunden sowie mit Lesebändchen und Geschenkbanderolen versehen. Auch Dörlemann achtet aufs Format und hebt sich damit hervor. Berenberg hat besonders schön gestaltete Bücher im Programm, tolle
Leistung: die einheitliche Reihengestaltung, trotzdem ist jedes Buch individuell gestaltet und steht für sich selbst. Die wertvolle äußere Präsentation der Inhalte überzeugt: alle Bücher sind fadengeheftet und in Halbleinen mit schönen Vorsatzblättern gebunden, Papier und Typographie sind von ausgesuchter Qualität. Auch die neue Gestaltung der Reclam Reihe hat mich begeistert. So sehr, dass wir demnächst bei uns in der Buchhandlung einen ganzen Tisch zum Thema Reclam dekorieren werden.“
wenn sie abends dann mal etwas Schönes in der Hand haben und mal offline sein können. Wir haben in unserer Buchhandlung von Anfang an Wert gelegt auf schöne Bücher und die Gestaltung. Im Einzelfall kann es sein, dass ein Cover so schrecklich ist, dass wir das Buch gar nicht am Lager haben wollen oder nur ein Exemplar bestellen, das wir dann ins Regal stellen und eben nicht Frontal präsentieren. Das läuft gut: Die Kunden wissen, dass sie bei uns etwas
besonderes finden können. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, das sich auszahlt. Zwei Beispiele perfekt gestalteter Bücher, bei denen Inhalt und Gestaltung stimmen: Die Kunst der Bausünde (Quadriga) und Kunst hassen (Tropen). Bei beiden gibt es viele Spontankäufe. Daher auch mein Tipp an Buchhandelskollegen: Man muss schöne Bücher einfach einkaufen! Wenn man sie da hat, dann laufen sie auch. Es gibt überall Menschen, die Wert legen auf Gestaltung und das Schöne zu schätzen wissen.”
Beate Kramer und Lisa Jachmann, transfer (Dortmund) Diese Titel haben wir oft verkauft an unsere vielfältig interessierten Kunden. Gestaltung und Inhalt ergänzen sich bei allen perfekt: Judith Schalansky, Atlas der abgelegenen Inseln (mare) Christa Reicher, Klaus R. Kunzmann, Jan Polívka, Frank Roost, Michael Wegener, Yasemin Utku (Hrsg.), Schichten einer Region (Jovis) Felix Scheinberger, Mut zum Skizzenbuch (Verlag Hermann Schmidt) Felix Scheinberger, Wasserfarben für Gestalter (Verlag Hermann Schmidt) Cord Riechelmann, Krähen: Ein Porträt (Matthes & Seitz)
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BuchMarkt Oktober 2013
Sachbuch | Special
Susanne Rodermund, Gessler 1862 (Friedrichshafen)
Kreatives Buchrecycling. Viele Ideen mit Schnittvorlagen für das Gestalten ungewöhnlicher Papiergegenstände. 128 S., br., € 24.90 978-3-258-60083-3
Das große Buch des Schuhmachens: Von der Geschichte über Werkstatt und Techniken bis zur Schuhmode. 256 S., geb., € 39.90 978-3-258-60057-4
„Wir haben die Buchhandlung vor einem Jahr umgebaut. Im Sortiment haben wir uns neu orientiert und uns auf das Besondere spezialisiert. Wir führen eine große Auswahl an schön gestalteten Büchern und exklusiven, ungewöhnlichen Nonbooks. Und das Konzept funktioniert: Der Trend zu schönen Bücher ist ganz klar bei unseren Kunden angekommen. Viele lassen sich bei uns in der Buchhandlung inspirieren, gerade im Bereich der Bildbände, Coffee Table Books und Wohnbücher finden schöne Bücher viele Abnehmer. Es zeigt sich, dass viele Kunden durchaus bereit sind, für gute Gestaltung auch mehr zu bezahlen. Dabei ist es wichtig, diese Bücher besonders zu präsentieren (mit entsprechendem Dekomaterial, an einem besonderen Platz etc.). Es gibt Verlage, die schon immer auf die Gestaltung ihrer Bücher geachtet haben, dazu gehören Wagenbach mit seiner Salto-Reihe, Knesebeck, Jacoby & Stuart oder Gerstenberg. Aber immer mehr Verlage legen Wert auf Ausstattung und Aufmachung. Wir haben für uns beispielsweise die Bücher der Edition Fünf entdeckt, die machen wunderschöne Bücher. Unser hausinterner Bestseller ist derzeit Die Kunst, ein kreatives Leben zu führen. Ebenfalls gut läuft bei uns Schrift wirkt (beide Hermann Schmidt Verlag).
BuchMarkt Oktober 2013
Praktische Anleitungen zur Pop-up-Konstruktion – vom simplen «Aufklapper» bis zum hochkomplexen 3D-Papierobjekt. 24 S., kart., € 29.90 978-3-258-60082-6
Ob BuchstabenViecher, Müll-Phabet oder Wort-Erfindungsmaschine – alles dreht sich spielerisch um Buchstaben. 160 S., br., € 24.90 978-3-258-60086-4
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www.hauptverlag.com
Special | Sachbuch
Geschichte
B
ereits 2013 zeichnet sich ab, welche Fülle von Medienbeiträgen, Ausstellungen und Gesprächsrunden für einen Gedenkboom sorgen und erhöhte Aufmerksamkeit für Bücher zum Thema Erster Weltkrieg schaffen werden. Einige Gründe dafür, 2014 Monat für Monat als Aktionsjahr zu inszenieren: Die aktuelle weltpolitische Lage erfordert mehr denn je, über Mechanismen Bescheid zu wissen, die gewaltsame Konfliktlösungen begünstigen. Die Kontroversen über Deutschlands Positionen im vereinten Europa haben Wurzeln, die in der Geschichte des 19. Jahrhunderts liegen. Zweiten Weltkrieg und Holocaust kann besser einordnen und eigene Folgerungen ziehen, wer die Vorgeschichte kennt und die Wege nachvollzieht,die zu Nazireich und Weltkrieg geführt haben. Die Rolle heutiger Künstler und Intellektueller kann kompetenter beurteilen, wer sich mit der „geistigen Mobilmachung“, mit unfassbaren Irrtümern und verhängnisvollen Fehleinschätzungen geistiger Eliten vor und während des Ersten Weltkrieges vertraut macht. Eine Auswahl bewährter und neuer Bücher, für deren Präsentation Kunden dankbar sein dürften:
100 Jahre Erster Weltkrieg Im nächsten Jahr jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal. Zeigen Sie Ihre Kompetenz für ein Jahrhundert-Thema: Helmut Benzes Empfehlungen umfassen aktuelle Titel, bewährte Klassiker und Longseller zum Thema Peter Walther (Hrsg.): Endzeit Europa – Ein kollektives Tagebuch deutschsprachiger Schriftsteller, Künstler und Gelehrter im Ersten Weltkrieg, Wallstein: Wie haben sich die geistigen Eliten vor und während des Krieges verhalten? Wie haben sie sich privat in Tagebüchern und Briefen geäußert, wie haben sie öffentlich auf die Ereignisse und auf ihre persönliche Konfrontation damit reagiert? Was haben sie verborgen und was freimütig bekannt? Wer menschheits- und kulturgeschichtliche Umwälzungen, epochalen Kulturbruch, geistige Selbstzerstörung und mutiges Eintreten gegen Krieg und für Frieden so nacherleben möchte, als sei er den Zeitzeugen persönlich begegnet, wird dieses herausragende Werk in einem Zug lesen und dann immer wieder mit reichem Erkenntnisgewinn zur Hand nehmen.
Golo Mann: Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, S. Fischer: Dieses wunderbar erzählte Werk erschließt dem Leser Grundtatsachen deutscher Politikund Kultur-Geschichte. Der Leser erkennt u.a., Volker Ullrich: Die nervöse Großmacht welche Vorbedingungen – 1871-1918 Aufstieg und Untergang für einen großen Krieg des deutschen Kaiserreichs, Fischer der Wiener Kongress schuf und welche Taschenbuch: zerstörerischen Kräfte nach einem ErsDie wilhelminische Ära ten den Zweiten Weltkrieg entfesselten. brachte nicht nur FiguMit Folgen unter denen die Welt noch ren und Anlässe für den heute leidet. Wer mitreißende LeseerErsten Weltkrieg herlebnisse mit immensem Wissens- u nd vor; sie schuf überdies Erkenntnisgewinn verbinden möchte, Grundlagen und Probeerwirbt mit diesem Buch eines der geläufe für den Zweiten haltreichsten Bücher seiner FamilienbiWeltkrieg und für die bliothek. Und ein literarisches Werk Verbrechen der Nazidiktatur. Der Leser ersten Ranges! wird mittels fachlich und darstellerisch 94
BuchMarkt Oktober 2013
brillanter Ausführungen durch Ereignisse und Entscheidungen einer Epoche geführt, die aus heutiger Sicht nachvollziehbar machen, warum die Regierenden vieler Nationen in einen – wie viele später beteuerten – nicht gewollten Großkrieg „schlidderten“. Fachleute bewerten dieses 1997 erstmals erschienene Werk wohl zu Recht als Klassiker. Die Neuausgabe 2013 besticht durch ein Nachwort, in dem Ergebnisse aktuellster Forschung dargelegt werden. Diese exzellente Zugabe belegt, dass Ullrich seine Ausführungen nicht revidieren muss. Dietrich Schubert: Künstler im Trommelfeuer des Krieges 1914 – 18, Wunderhorn: An Beispielen junger bildender Künstler, die für Deutschland und Frankreich in den Krieg zogen, schlägt Dietrich Schubert ein bislang so noch nie dargebotenes Kapitel des maschinisierten Tötens und Verstümmelns auf. Wir werden mit Werken dieser um 1890-1895 geborenen Menschen konfrontiert, die bereits vor dem Krieg künstlerisch tätig waren, die sich zum Teil freiwillig an die Front meldeten. Manche sogar in der Hoffnung, durch die Erfahrung des Krieges einzigartige künstlerische Inspirationen zu gewinnen. Das Werk stiftet Begegnungen u.a. mit Henri Alain-Fournier, André Mare, Romain Rolland, August Macke, Max Beckmann, Franz Marc, George Grosz und Otto Dix. Schubert beschreibt ein-
Florian Illies: 1913 – Sommer des Jahrhunderts, S. Fischer: Wir schauen Künstlern und Dilettanten, berühmten oder noch verkannten Autoren, bedeutenden oder noch unbeachteten Gelehrten über die Schulter, nehmen an deren Alltag teil und werden gleichzeitig dank genialer Regie des Autors Zeugen ihrer Nachwirkung. So begegnen wir u.a. Thomas und Heinrich Mann, Adolf Hitler, Louis Armstrong, Coco Chanel, Sigmund Freud, Robert Musil und Stefan Zweig. Diese Chronik mit Tagebucheinträgen, Briefzitaten, Auszügen aus Dokumenten und Anekdoten erinnert an die Panoramabauten, deren gewaltige Innenkuppeln die Illusion schenkten, mitten in historischen Ereignissen zu stehen. Anton Holzer: Die andere Front – Fotografie und Propaganda im Ersten Weltkrieg. Primus/Wissenschaftliche Buchgesellschaft: Der Erste Weltkrieg hat der Menscheit viele grauenhafte „Premieren“ beschert. Er war unter anderem auch der erste moderne Medienkrieg. Der Fotohistoriker und Ausstellungskurator Anton Holzer eröffnet uns nicht allein ein umfassendes und realistisches Bild der Bildermacht und Bildermacher, sondern er zeigt überdies, wie das Grauen im Osten und Südosten Europas Soldaten und Zivilisten überrollte. Holzer dokumentiert „Beutezüge“ der Kriegsfotografen, zeigt wie Helden und Opfer inszeniert wurden, welche bestialische Wirkung moderne Waffen erzeugten, welches Leid Menschen zerfraß, mit welchen Tricks Propaganda Hass schürte, und welche Bilder die Erinnerung an den Krieg verkleisterten. Wer sich durch präzise kommentierte Bilder sein Bild
vom großen Völkerschlachten machen und sich gegen Schönfärberei jeglichen Krieges immunisieren will, sichert sich mit diesem Standardwerk ein reichhaltiges und profundes Rüstzeug. Anton Holzer: Die letzten Tage der Menschheit – Der Erste Weltkrieg in Bildern. Mit Texten von Karl Kraus, Primus /Wissenschaftliche Buchgesellschaft: Es gibt Bücher, deren Inhalt sich teilweise überschneiden mag, die aber gleichwohl jedes für sich wertvoll und einmalig sind. Das gilt für Anton Holzers „Die andere Front“ und Holzers „Die letzten Tage der Menschheit“. Beide stiften hohen Nutzen für denjenigen, der sich über den Ersten Weltkrieg sowie über dessen Auswirkung auf die Literatur unterrichten will. Holzer stellt zu Kriegsbildern Szenenauszüge aus Karl Kraus‘ weltweit nach Umfang und geistiger Kraft unvergleichlichem Drama „Die letzten Tage der Menschheit“, diesem einzigartigen Plädoyer gegen Krieg, dieser zeitlos gültigen Abrechnung mit der Verantwortungslosigkeit vieler Medienleute, die Hass gesät und Vorurteile gegen den jeweiligen Gegner geschaffen und betoniert haben. Die Texte erzeugen Betroffenheit und durch ihre satirischen Zuspitzung Ablehnung jeglicher Legitimierung von Gewalt als angeblich effektivster Alternative bei internationalen Konflikten. Die treffend zugeordneten Fotos machen aus diesem Buch das Hand- und Hausbuch gegen Krieg. Ich empfehle es uneingeschränkt, da es jungen Menschen nahebringt, was die Generation ihrer Eltern und Großeltern geprägt und bis heute Narben in Alltag und Politik hinterlassen hat.
BuchMarkt Oktober 2013
Helmut Benze
Info Im Oktoberheft werden wir im Rahmen des Specials „Geschichte/Politik“ diesen Überblick um die wichtigsten Neuerscheinungen zum Thema ergänzen. Buchhandelsberater und Coach Helmut Benze, seit über fünf Jahrzehnten in der Buchbranche tätig, hat Erfahrungen in Buchhandel, Verlagen und Direktvertrieb gesammelt. In BuchMarkt gibt er in seinen „STERNStunden“ monatlich Tipps zur Verkaufsförderung.
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Psychologie & Modernes Leben
dringlich, wie bitter sie enttäuscht wurden und er deutet uns durch Kriegserlebnisse geprägte Kunstwerke. Die collagenhafte Gegenüberstellung von Werken bildnerischer und schriftstellerischer Kunst eröffnet dem Betrachter eine unvergleichliche „Galerie“ der Kriegswirklichkeit und ihrer Spiegelung in der Kunst.
Sinnlichkeit ist keine Hexerei
€ 19,99 [D] ISBN 978-3-466-34585-4
Alles über Hormone, Erotik, Libido – und Liebe Dr. med. Verena Breitenbach, Fachärztin für Gynäkologie, greift mit frecher Eleganz typische Alltagssituationen auf, in denen sich Frauen bestens wiederfinden.
ch itenba se e r B a mes Veren : Buch . n e b e l .10 live er am 10 t l e z e s hr Le – 17 U 6 1 n vo
www.koesel.de Sachbücher & Ratgeber
Sachbuch | Special
Special | Sachbuch
Gut bei Stimme Stimmtrainerin und Kommunikationsexpertin Silke Volkmann weiß, wie Sie stimmlich gesund durch den Alltag kommen und belastende Situationen entschärfen. Hier verrrät sie rhetorische Tipps und erklärt, wie Sie die nötige Gelassenheit aufbringen Praxis
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hre Stimme ist im Kundenkontakt eines Ihrer wichtigsten Werkzeuge, deshalb bekommen Sie zum Einstieg gleich ein paar grundlegende Tipps wie Sie Ihr „Instrument“ pflegen und gesunderhalten können.
„Im Fluss“ bleiben Trinken, Trinken, Trinken – das mag für Sie schon lange zur Routine gehören. Nehmen Sie diesen kleinen Hinweis einfach als Erinnerung und Bestätigung für Ihr tägliches Trinkpensum. Vielleicht trinken Sie bereits zwei bis drei Liter Wasser oder Kräutertee täglich. Gut für Ihre Stimme, denn die trockenere Raumluft dringt beim Sprechen in den normalerweise feuchteren Rachenraum ein und trocknet die empfindlichen Schleimhäute aus. Am besten für die Stimme sind temperiertes Wasser oder warmer Tee.
Kraft und Klang aus der Körpermitte Die menschliche Stimme ist, wenn sie „artgerecht“ benutzt wird, ein sehr kaftvolles Instrument, bei unsachgemässer Behandlung der empfindlichen Stimmlippen kann sie allerdings leicht rauh oder heiser werden. Sie nutzen Ihre Stimme auf gesunde Weise, wenn Sie die Kraft zum Sprechen aus dem Bauchraum holen. Dann wird jede Sprechpassage durch ein subtiles Zusammenziehen des Unterbauches abgestützt. Sogar der Beckenboden ist dabei mit in Aktion. Wer mit Yoga- oder Pilates-Übungen vertraut ist, weiß: Die Beckenbodenmuskulatur schwingt zusammen mit dem Ein und Aus der Atembewegung. Genauso ist auch an einer gesunden Stimmgebung der ganze Körper beteiligt: Dadurch klingt die Stimme warm und voll. 96
Silke Volkmann: Die Stimmtrainerin weiß, was Ihrer Stimme gut tut und wie Sie sie in Kundengesprächen am besten einsetzen
Ein Tipp: Stellen Sie sich einen zweiten Mund kurz unterhalb des Bauchnabels vor und lassen Sie auch diesen „Mund“ mitsprechen. Ob Ihre Körpermitte beteiligt ist, spüren Sie mit der Hand an Ihren Resonanzräumen: Schwingen Brustraum und Rücken mit, so ist das ein gutes Zeichen. Wenn Sie Ihre Stimme dagegen nur in der Kehle spüren, klingt sie wahrscheinlich ein wenig dünn, eng oder hoch. In diesem Fall unterstützt tiefes Atmen. Beim Gähnen, das einem Reflex folgt, wird der Atem von selber tief. Spüren Sie, wie sich dabei Ihr Zwerchfell absenkt und darunter liegende Organe sanft in den Bauchraum schiebt. Erlauben Sie sich auch beim Sprechen ab und zu so tief zu atmen. Hals und Kehle sollten sich beim Sprechen frei anfühlen, sie sind nur für die Feineinstellung der Stimme, für die Artikulation und das Formen von Vokalen zuständig. Für einen freien Hals ist auch Ihre Körperhaltung von Bedeutung: Wenn Sie aufrecht, das heißt mit aufgerichtetem Brustbein stehen, ist Ihre Wirbelsäule im Lot. Das wirkt sich auch auf den Halsbereich aus, der Kehlkopf wird nicht durch zusätzlichen Druck belastet. Die Körperhaltung fängt bereits bei den Füßen an: Ein zweites Paar Schuhe sorgt für unterschiedliche Belastung der Fußsohlen und -gelenke und lässt Ihre Füße länger fit bleiben. Nutzen Sie Pausen zum Wechseln der Schuhe. Wenn es den Füßen gut geht, hat der ganze Körper etwas davon. BuchMarkt Oktober 2013
Mühelos sprechen – angenehm klingen: Die Indifferenzlage Wichtig für eine gut klingende Stimme ist es, in der natürlichen mittleren Stimmlage zu sprechen. Das gilt in besonderem Maße für das Sprechen über lange Zeiträume. Eine einfache Übung hilft Ihnen dabei, Ihre „Indifferenzlage“, die natürliche Sprechtonlage, in der Sie lange und mühelos reden können, zu finden: Machen Sie ein bestätigendes „Mhm“, so wie Sie jemanden zum Beispiel beim Telefonieren begleiten um zu zeigen, dass Sie zuhören und einverstanden sind. Wiederholen Sie diesen gesummten Laut, der mehrere zusammenhängende Töne miteinander verbindet, einige Male und spüren Sie seine Resonanz in Brustkorb und Rücken. Öffnen Sie nun Ihre Stimme zu einem entspannten „Ja, ja“, zählen Sie dann wie bei einer Sprechprobe „eins, zwei, drei“. Herzlichen Glückwunsch: Sie haben Ihre Indifferenzlage gefunden und können zur Probe gleich einige Sätze darin sprechen.
Warum ist es überhaupt wichtig, „wie“ Sie klingen? Vermittelt Ihre Stimme ein gutes Körpergefühl und ist sie getragen von einem tiefen ruhigen Atem, dann fühlt sich nach kurzer Zeit auch Ihr Zuhörer wohl. Das erhöht seine Bereitschaft zuzuhören. Umgekehrt übertragen sich auch Hektik, Ungeduld und eine übermässige Körperspannung, die in schriller Tonqualität oder flacher Atmung hörbar werden. Für alle, die im Service tätig sind, ist deshalb die Klangqualität der Stimme ebenso wichtig wie die qualifizierte Zusammenstellung von Produktinformationen. Wir hören schon allein dann gern zu – und kommen auch gern wieder – wenn uns
Linde Lohnt sich
Sachbuch | Special
dere spricht und Sie aufmerksam zuhören, nehmen Sie nicht nur Inhalte auf, sondern es herrscht für einen Moment Schonzeit für Ihre eigenen Stimmbänder. Wichtig ist, dass Ihnen die hohe Lärmbelastung überhaupt bewusst wird. Dann lässt sich je nach Situation meistens auch eine passende Lösung finden: Sie können beipielsweise mit Ihrem Gesprächspartner eine ruhigere Ecke des Raumes aufsuchen, Ihre Körpersprache und Mimik verstärken oder visuelle Medien – wie das Buch selbst – „sprechen“ lassen.
Zwei Gesundheitstipps für die bevorstehende kalte Jahreszeit: Wenn Sie morgens beim Aufstehen ein leichtes Halskratzen verspüren, gurgeln Sie mit Salzwasser. Das desinfiziert und hilft eine Entzündung des Rachens bereits bei den ersten Anzeichen abzuwehren. Pro Glas einen Teelöffel Salz in kochendem Wasser auflösen und auf Trinktemperatur abkühlen lassen. Falls Sie bereits unter Halsschmerzen leiden, greifen Sie ruhig einmal zu zuckerhaltigen Bonbons. Durch die Klebkraft des Zuckers bleiben die Wirkstoffe der Kräuterauszüge besser im Rachen haften als bei zuckerfreien Lutschbonbons.
In Kundengesprächen die Führung behalten
die „Stimmung“ gefällt, die ein Mensch verbreitet. Betritt ein Kunde in einer gereizten oder anderen unausgeglichenen Stimmung den Laden, dann haben Sie die Chance ihn bereits mit Ihrem Stimmklang aus diesem Zustand abzuholen und in einen anderen Zustand hineinzubegleiten. Ob beschwichtigend oder aufmunternd: Worte können ihre Wirkung nur dann entfalten, wenn die Stimmqualität dieses Gefühl konkret vermittelt. Stimme wirkt bei den allermeisten Menschen auf der unterbewussten Ebene. Wenn Sie sich diese Wirkung bewusst machen, haben Sie selber ein wichtiges Werkzeug dazugewonnen, das Sie in Gesprächen zum Verbessern der „Stimmung“ einsetzen können.
Sprechen bei hohem Lärmpegel
Achten Sie beim Fragen in Kundengesprächen von Anfang an darauf, was für einen Redetypus Sie vor sich haben: Bei allzu gesprächigen Kunden können Sie durch geschlossene Fragen, die mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten sind, das Redemaß sinnvoll begrenzen und kommen so schneller ans Ziel. Weniger beredtsamen Menschen stellen Sie am besten offene Fragen, die das „was, für wen, wozu ...“ erforschen, um sie zum Sprechen einzuladen und an genügend Informationen zu kommen. Wenn Sie eine Situation hinterher noch einmal durchgehen, merken Sie sich gleich für das nächste Mal, was gut geklappt hat. Tauschen Sie sich auch mit Kollegen aus, bestimmt können Sie voneinander noch neue Strategien lernen. Auf welche Weise auch immer: Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihre Freude am Kommunizieren behalten und bewahren Sie sich die Neugier auf sich selbst und auf den anderen. Auch das trägt wesentlich zu einer gesunden Stimme bei. Viel Erfolg!
Wenn Sie allerdings aufgrund eines hohen Lärmpegels im Raum ständig die Stimme verstärken müssen, so wie bei Messen und anderen Großveranstaltungen, ist ein subtiler Umgang mit Stimmnuancen kaum möglich. Hier stellt sich vielmehr die Frage, wie Sie überhaupt stimmlich gesund durch den Tag kommen: Viel trinken gilt natürlich jetzt ganz besonders. Doch was sind Alternativen zum Sprechen mit hohem Druck auf den Kehlkopf? Wechseln Sie Sprechphasen bewusst mit Zuhörphasen ab: Stellen Sie Ihren Kunden Fragen. Während der anBuchMarkt Oktober 2013
Weitere Anregungen rund um Stimme und Kommunikation mit zahlreichen Übungen für die Praxis finden Sie in dem Buch „Der kleine Stimmkompass. Lebendig Sprechen – punktgenau landen. 21 Impulse für Haltung, Stimme, Körpersprache“ von Silke Volkmann (Silke Volkmann Verlag, 11,99 €, ISBN 978-3-9816020-0-5, zu beziehen über Synergia Verlag, Darmstadt: www.synergia-verlag.de)
2013, 232 seiten, geb. isBn 978-3-7093-0511-9 eUR 19,90
2013, 192 seiten, geb. isBn 978-3-7093-0509-6 eUR 24,90 2013, 192 seiten, kart. isBn 978-3-7093-0490-7 eUR 19,90
2013, 216 seiten, kart. isBn 978-3-7093-0514-0 eUR 19,90
Informationen zu Trainings mit Silke Volkmann: www.voicepresence.info
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Unsere Auslieferung LKG nimmt Ihre Bestellung gerne entgegen: Karoline Zborala, Tel: 034206 65-127 kzborala@lkg-service.de
www.lindeverlag.de
Special | Medizin, Gesundheit, Psychologie
Postgraduale Studiengänge
Lehrbücher für eine besondere Zielgruppe MVG. Pünktlich zum Wintersemester
Editorial
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ie Nachfrage nach Gesundheitsratgebern scheint stabil zu sein. Offensichtlich können sich die Bücher neben der schnellen Information im Internet gut durchsetzen. Erste Konzepte des Miteinanders scheinen tragfähig zu sein. Das gilt auch für die Fachinformation bzw. den Lexikon-Markt. Der Huber Verlag stellt mit der Neuausgabe des Dorsch („Lexikon der Psychologie“) ein Modell vor, wie beide Medienformen in Zukunft gut zusammenwirken können. Wir hoffen, Ihnen damit zeigen zu können, welche Perspektiven es gibt. Ihr
Matthias Koeffler 98
erweitert die Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft in Berlin ihr Portfolio. Der Verlag mit einem Schwerpunkt im Management des Gesundheitswesens legt erstmals Lehrbücher für die neuen postgradualen Studiengänge in diesem Bereich vor. Zielgruppe sind entweder Mediziner, die sich im Management fortbilden oder Wirtschaftsexperten, die das Gesundheitswesen verstehen wollen. Als Herausgeber konnte Verleger Thomas Hopfe führende Köpfe der Szene gewinnen: Reinhard Busse (TU Berlin), Jürgen Wasem (Universität Essen) und Jörg Schlüchtermann (Universität Bayreuth). „Seit der Verlagsgründung haben wir uns in einem schwierigen Konkurrenzumfeld einen hohen Bekanntheitsgrad erarbeitet“, betont Hopfe, der selbst promovierter Mediziner ist. Über 20 Jahre lang hat er Erfahrungen als Programmleiter in medizinischen Fachverlagen gesammelt, bevor er sich 2005 selbständig machte. Das Flaggschiff im Programm, das über 750 Seiten starke Standardwerk „KrankenhausmaThomas Hopfe: In einem schwierigen Konkurrenzumfeld einen ungewöhnlich hohen Bekanntheitsgrad erarbeitet nagement“, an dem hundert Experten mitgearbeitet haben, kommt jetzt in Neuauflage. Hopfe rät dem Fachbuchhandel, diese spannende Zielgruppe nicht zu übersehen: „Die Gesundheitswirtschaft gehört mit einem jährlichen Umsatz von fast 300 Milliarden Euro zu den größten Gerald Hüther: Sonderausgabe bei Branchen in Deutschland. Dabei steht V&R zu 50 Prozent vorbestellt | 100 sie erst am Anfang ihres Modernisierungsprozesses.“ Krankenhäuser und Stuttgarter Staatsballet: niedergelassene Ärzte müssten sich Spitzentanz für Prometheus | 101 ebenso auf mehr Wettbewerb einstellen und neuen Marktregeln anpassen wie Ratgeber: Ein stabiler Markt | 102 die Pharmaindustrie, Krankenkassen Dorsch: Wie ein Lexikon und alle anderen, die im Gesundheitsdem Huber Verlag einen system aktiv sind.
Inhalt
Innovationsschub verpasst | 108 BuchMarkt Oktober 2013
Margit Lesemann
Medizin, Gesundheit, Psychologie | Special
E-Book-Pakete
Unterschiedliche Philosophien Schattauer. In einer Zeit, in der andere Ver-
lage schon wieder Abstand davon nehmen, startet Schattauer mit der Auslieferung von E-Book-Paketen. Albrecht Luscher, Leiter Marketing & Vertrieb, und Claudia Böhm, zuständig für Electronic Journals und Online-Marketing, erläutern, warum das für sie sinnvoll ist. BuchMarkt: Sie bieten Ihre Inhalte seit diesem Jahr in E-Book-Paketen an. Warum jetzt erst?
Albrecht Luscher: Eigentlich sind wir schon früh mit E-Books dabei. Seit 2006 sind alle Bücher, die herauskamen auch als PDF verfügbar und haben eine eigene ISBN. Das Geschäft damit entwickelte sich nur langsam. Wir hatten in den ersten Jahren – anders als andere Verlage – noch nicht die kritische Masse.
Claudia Böhm: Wir bieten unsere E-Books kundenorientiert an
Albrecht Luscher: Mit E-Book-Paketen können wir auf einen Schlag unser Programm komplett anbieten
Was gab den Anstoß?
A. L.: Die Umsätze haben sich erfreulich entwickelt, wenn auch auf relativ niedrigem Niveau. Durch die digitale Verlagsauslieferung bei KNO ist ebenfalls vieles einfacher geworden. Claudia Böhm: Wir haben die Inhalte zudem für das digitale Format aufgewertet, indem wir Inhaltsverzeichnisse verlinkt, Pagelabels gesetzt und von einigen Sachbüchern E-Pub-Formate erstellt haben. Sie bieten die Pakete mit einem Dienstleister zusammen an.
C. B.: Ja, mit Preselect kam uns ein Anbieter entgegen, mit dem wir unsere Vorstellungen schnell, unkompliziert und komfortabel umsetzen konnten. Preselect bietet eine Content Select Plattform, einen White Label Shop, in dem wir unser Logo einbinden konnten. Den Bibliotheken wird ein unkomplizierter Zugriff über IP-Authentifizierung, Online-Nutzungsstatistiken und die Metadaten z.B. in Marc 21 Daten angeboten. Zusätzlich kann den Bibliotheken ein Demozugang freigeschaltet werden.
Sachbuchreihe „Wissen & Leben“. Mit den Neuerscheinungen werden wir künftig weitere kleinere Themenpakete machen. Andere Verlage nehmen bereits wieder Abstand von Paket-Lösungen und ermöglichen es den Kunden, ihre Informationspakete selbst zusammenzustellen.
A. L.: Wir sind durchaus interessiert, auch andere Modelle anzubieten. Aber derzeit haben wir den Eindruck, dass wir die Bibliotheken noch nicht ausgiebig genug bedient haben. Aus unserer Sicht ist das Paket-Modell derzeit eine attraktive Lösung für die Bibliotheken, denn sie können auf einen Schlag unser Programm komplett anbieten. Die Bibliotheken haben dazu auch unterschiedliche Philosophien. In jedem Fall planen wir, mit weiteren Bibliotheksaggregatoren zusammenzuarbeiten, bei denen Kunden weiterhin Einzeltitel einkaufen können. C. B.: Wir versehen E-Books mit einem weichen DRM, das heißt nur mit einem Wasserzeichen. Damit bieten wir unsere E-Books kundenorientiert an.
Wie viele Themenpakete gibt es?
A. L.: Wir haben 18 Themen-Pakete mit Titeln ab 2006, z.B. zu den Themen Psychotherapie, Onkologie, Allgemeinmedizin, Neurologie, aber auch für die
Sie sagten, das ist ein kleiner, aber dynamischer Markt, ist er also umsatzrelevant?
A. L.: Immerhin ist das ein Bereich, der wächst. Die Bibliotheken haben zuneh-
BuchMarkt Oktober 2013
mend größere Etats für digitale Inhalte. Nicht weil das Volumen wächst, sondern weil die Etats verlagert werden. Da muss man etwas bieten. Wie kann der Buchhandel daran partizipieren?
C. B.: Preselect arbeitet gern mit den Buchhändlern zusammen und bietet unsere Pakete über Fachhändler wie beispielsweise Lehmanns, Missing Link und Harrassowitz an. Bei der Gestaltung unserer E-Book-Pakete haben wir uns zunächst an den Bedürfnissen der Bibliotheken orientiert und unser Angebot dann entsprechend ausgerichtet. Durchaus attraktiv ist es, dass wir eine andere Preisstruktur als die großen Mitbewerber haben. A. L.: Unsere Pakete sind nicht so umfangreich. Im Vergleich zu den größeren Verlagen bieten wir ein Einsteiger-Modell. Davon wollen wir profitieren. Insgesamt sind wir sehr daran interessiert, mit dem Handel zusammenzuarbeiten – leider sind die Aktivitäten des Handels nur gering. C. B.: Nicht zuletzt sollte dem Kunden überlassen sein, über welchen Weg er seine E-Books beziehen will, über Aggregatoren, direkt oder über den Buchhandel. Wir müssen auf vielen Kanälen präsent sein. Fragen: Matthias Koeffler
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Special | Medizin, Gesundheit, Psychologie
Drei Mal Gerald Hüther in einem
Signal zur Sonderauflage
NEU Natürlich
gesunedn! bleib Dr. Dr. Andrea Flemmer
Bluthochdruck natürlich behandeln ISBN 978-3-89993-647-6 Z 19,95 [D] · Z 20,60 [A]
Hohen Blutdruck natürlich senken
Dr. Andrea Flemmer
Entzündliches Rheuma natürlich behandeln ISBN 978-3-89993-646-9 Z 19,95 [D] · Z 20,60 [A]
Vandenhoeck& Ruprecht. Es vergeht kaum eine Woche, in der Gerald Hüther nicht von sich reden macht: Fernsehauftritte, Neuerscheinungen von Büchern, Zeitungsartikel. Der Neurobiologe, der im Hauptberuf an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen arbeitet, hat einen großen Bekanntheitsgrad erreicht. Bekannt geworden ist er mit drei Büchern, die bei Vandenhoeck & Ruprecht (V&R) erschienen sind: „Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn“, „Die Macht der inneren Bilder“ und „Biologie der Angst“. Insgesamt 250.000 Exemplare wurden davon Günter Presting: Fast 50 Prozent der Auflage ist verkauft. „Seine starke Präsenz in schon geordert den Medien ist ein gutes Signal, seinen Namen noch einmal mit uns in Verbindung zu bringen“, sagt Günter Presting, Bereichsleiter Psy„Ich bin meinem Lektor und dem Verchologie bei V&R. lag Vandenhoeck& Ruprecht wirklich Deshalb hat Presting jetzt eine biblio- dankbar, dass er mir mit dieser Edition phile Ausgabe Hüthers wichtigster Wer- Gelegenheit bietet, deutlich zu machen, ke in einer limitierten Sonderausgabe dass wissenschaftliche Forschung mehr auf den Weg gebracht. Alle drei Bücher sein kann – und vielleicht auch immer kosten 24,99 Euro, der Einzeltitel 17,99 sein sollte – als die bloße Anhäufung Euro, lautet das Preismodell. „Wir dru- wissenschaftlicher Befunde“, so Hüther. cken eine Auflage von 10.000 und die Als Gratisgabe gibt es einen Download Vormerkzahlen sind gut: Fast 50 Prozent mit von Hüther gelesenen Auszügen aus der Auflage ist schon geordert“, freut sich seinem Buch „Männer – Das schwache Presting. Sogar eine große Filialkette Geschlecht und sein Gehirn“. Für den habe die Sonderausgabe ans Zentralla- Handel sind Sonderrabatte und Markeger genommen. tingunterstützung vorgesehen.
Schmerzen aktiv lindern – Lebensqualität steigern
20 Bände „Wissen & Leben“ Der Startschuss fiel auf der Frankfurter Buchmesse 2009, zur Buchmesse vier Jahre später kann Schattauer nun einen Erfolg beharrlicher publizistischer Tätigkeit melden. Mit „Schein oder Sein“ von Thomas Bergner erscheint der 20. Band der offenbar beliebten Reihe „Wissen & Leben“. Anspruch ist, Titel zu verlegen, „die unsere Welt, unsere Biologie und unser Zusammenleben so lebendig und verständlich erklären, dass wir die Bücher mit Spannung und Vergnügen genießen können, ohne sie aus der Hand zu legen“, so Schattauer-Verleger und Heraus-
Dr. med. Delia Grasberger
Depression natürlich behandeln ISBN 978-3-89993-649-0 Z 19,95 [D] · Z 20,60 [A]
Balance wiederfi wiederfinden nden – sich selbst nachhaltig stärken 100
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geber Wolf Bertram. Die nächsten beiden Titel stehen schon fest: „Instinkt – das Tier in uns“ von Mirjam Schulz und „Rotkäppchen und der Stress“ von Manfred Spitzer. Das Jubiläum wird am 25. Oktober gefeiert: Mit Kurzvorträgen und dem Jazz Trio „Braintertainers“, in dem Spitzer am Schlagzeug für die Reihe trommelt und Bertram den Lesern mit Saxophon und Klarinette dazu höchste Töne bläst.
BuchMarkt Oktober 2013
Medizin, Gesundheit, Psychologie | Special
WISSEN IST ZUKUNFT. Stuttgarter Staatsballett als Modell für die Prometheus-Kampagne
Anatomischer Spitzentanz Stuttgarter Staatsballet: Bescheiden Anfragen eher abschlägig
Thieme. Models und Studenten als anato-
mische Modelle: Die Bildsprache, mit der der Thieme Verlag seine Produktfamilie rund um die „Prometheus LernAtlanten Anatomie“ im Markt platziert hat, erzeugte von Beginn an große Aufmerksamkeit auf dem sonst eher nüchternem Fachbuchmarkt. Im vierten Jahr setzt der Verlag die Kampagne mit einer bemerkenswerten Motivserie fort. Als Kooperationspartner konnte das Stuttgarter Staatsballett gewonnen werden, was man bei Thieme als große Ehre empfindet, werden doch ähnliche Anfragen vom Ballett in der Regel abschlägig beschieden. Trotzdem haben sie es getan: Solisten des Stuttgarter Balletts präsentierten ihre Körper in Bewegung und ließen sich dabei fotografieren. „Prometheus“-Illustrator Karl Wesker legte anschließend Zeichnungen von Knochen, Muskeln, Sehnen und Gefäßen über die Fotografien und inszenierte auf diese Weise die menschliche Anatomie. Zum Start des Wintersemesters gibt es das dreibändige „Prometheus LernPaket Anatomie“ inklusive zwei doppelseitigen LernPlakaten in einer neu gestalteten Motivtasche zum Paketpreis. Es umfasst die drei „Prometheus“-Bände „Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem“, „Innere Organe“ sowie „Kopf, Hals und Neuroanatomie“ mit insgesamt über 1.700 Seiten und fast 5.000 anatomischen Abbildungen. Als Paket werden sie in limitierter Auflage (Vorzugspreis von 169 Euro) inklusive
Achtsamkeit. Selbstfürsorge. Gesundheit.
Umhängetasche und zwei doppelseitigen lebensgroßen Prometheus Lernplakaten angeboten. Der Buchhandel erhält mit jeder Prometheus-Lieferung ein Aktionspaket mit je drei Dekoplakaten, 20 Plakaten pro Motiv als Geschenk für Kunden sowie je 50 Prospekten „Basisausstattung Vorklinik“ und „Basisausstattung Klinik“.
BuchMarkt Oktober 2013
Carsten Tergast
autor! Bestseller
Thieme mit iPad-App
Ab Oktober „eröffnet“ der Georg Thieme Verlag die kostenlose App „Campus“ für das iPad. In die übergreifende Plattform können Medizinstudenten alle Inhalte des integrierten ThiemeShops kostenpflichtig hineinladen. Zur Markeneinführung stehen die Inhalte der Dualen Reihe Innere Medizin als kostenloser Download zur Verfügung. „Mit der ‚Campus‘-App bringen wir die beliebtesten Titel in einem aufwändig aufbereiteten, interaktiven XML-Format auf das iPad“, sagt Martin Spencker, Verlagsleiter Ausbildung im Georg Thieme Verlag. Käufer der jeweiligen gedruckten Lehrbücher finden im Buch einen Code zum kostenlosen Download der entsprechenden App.
Erhöhen Sie Ihre Stresskompetenz im Alltag
gesicherte Methode Schritt für Schritt lernen und umsetzen strukturiert in Theorie und Praxis mit zahlreichen Übungen alle Übungen im Selbststudium durchführbar
Mit Leseprobe auf www.mwv-berlin.de. 180 Seiten ISBN 978-3-941468-94-8 € 24,95 [D]
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Special | Medizin, Gesundheit, Psychologie
Guter Rat ist trendy Gute Stimmung auf dem Ratgebermarkt für Gesundheitsthemen. Entgegen vieler Behauptungen bleibt er erstaunlich stabil. Und setzt derzeit neue Trends: beispielsweise zu Resilienz, Achtsamkeit und Yoga Überblick
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erne wird ja behauptet, dass der Ratgebermarkt insgesamt kränkelt und die Umsätze zurückgehen oder stagnieren. Diese Aussage spiegelt unsere Erfahrung nicht wider, im Gegenteil, wir verzeichnen ein leichtes Umsatzplus“, konstatiert Dagmar Olzog, Programmleiterin „Psychologie & Modernes Leben“ bei Kösel. Doch nicht nur Olzog macht diese Erfahrung. Durch die Bank sind die Rückmeldungen auf die Frage nach der Umsatzentwicklung im Ratgebermarkt Medizin positiv.
Gut vorbestellte Titel aus den Programmen:
Der Kunde agiert äußerst qualitätsbewusst und hat großes Interesse am Besonderen Antje Wolf
Katja-Maria Koschate
Christof Klocker, Verlagsleiter GU „Körper, Geist & Seele“, beurteilt die Marktentwicklung ebenfalls als eindeutig „positiv“, ergänzt aber ganz konkret die Anforderungen, die der Markt stellt, um dieses positive Ergebnis zu erzielen: „Wichtig sind einerseits der Neuigkeitswert, andererseits die Zuverlässigkeit und Expertise von Autoren. Immer wichtiger wird die Art der Aufbereitung, Multimedia-Elemente auf CD, DVD, als Download oder in einer integrierten App, geschenkfähige Ausstattungen in Form von Tischaufstellern, MoleskineBüchern und in dekorativen Boxen sind im Kommen.“
Dorling Kindersley: Patienten-Lexikon Glen Thurgood: Personal-CoreTrainer Buch- und Modell-Set Skelett Kösel: Petra Meibert: Der Weg aus dem Gedankenkarussell Lissa Rankin: Selbstheilung. Eine
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Krankheitsstatistiken und neue Therapiemöglichkeiten spielen im Zweifelsfall eine größere Rolle als der Blick auf Trends
Auch für Renate Mencini, Verkaufsleiterin Süd bei Dorling Kindersley, weiß zu berichten, dass der Ratgebermarkt sich im Gegensatz zu anderen Sparten über gute Zuwächse freuen dürfe. Mencini: „Andere Themen wandern ins E-Book, aber gedruckte Ratgeber werden weiterhin stark nachgefragt – die Leser vertrauen auf fundierte, umfassende Informationen, die sie in Buchform in attraktiver Aufmachung schnell zur Hand haben.“ Es gibt indes auch Aussagen, die etwas differenzieren. So verweist Rainer Morbitzer, Gesamtvertriebsleiter der PatmosGruppe, darauf, dass die Umsatzschere zwischen den Vertriebskanälen spürbar
Wissenschaftlerin verändert unser Denken über Krankheit und Gesundheit Ralf Geisenhanslüke: Schieflage. Mit einer verrückten Bandscheibe durch unser Gesundheitssystem
Heyne: Ulrich Strunz: Vitamine Ulrich Strunz: Das neue Forever Young (Frühjahr 2014) Wittblum/Lüpkes: Woran erkennt man ein Arschloch?
BLV: Soforthilfe-Yoga Gabriela Haenseler: Yoga-Welten
Ariston: Anne Heintze: Außergewöhnlich normal
BuchMarkt Oktober 2013
Maria Konnikova: Die Kunst des logischen Denkens Richard Röhrhoff: Gefühl statt Kalkül Integral / Lotos / Ansata: Elana Rosenbaum: Jetzt spüre ich das Leben wieder Eva Sameena: Heilung des Herzens Ann Marie Chiasson: Energieheilung
Von Experten geschrieben – RATgeber, die helfen! Theo IJzermans · Coen Dirkx
Wieder
Ärger im
Büro?
Mit Emotionen am Arbeitsplatz konstruktiv umgehen
Theo IJzermans Coen Dirkx
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Theo IJzermans · Roderik Bender Theo IJzermans · Roderik Bender
Wie mache ich
aus einem Elefanten wieder eine Mücke?
Mit Emotionen konstruktiv umgehen
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2012, 74 Seiten, Kleinformat, € 14,95 / CHF 21,90 ISBN 978-3-8017-2472-6 Auch als
Auch als
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Thomas D. Meyer Martin Hautzinger
Meyer · Hautzinger
Ratgeber Manisch-depressive Erkrankung Informationen für Menschen mit einer bipolaren Störung und deren Angehörige
2013, 155 Seiten, Keinformat, € 16,95 / CHF 24,50 ISBN 978-3-8017-2476-4
Auch als
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Ratgeber Manischdepressive Erkrankung Informationen für Menschen mit einer bipolaren Störung und deren Angehörige 2013, 60 Seiten, Kleinformat, € 8,95 / CHF 13,50 ISBN 978-3-8017-2519-8
Nyberg · Hofecker-Fallahpour · Stieglitz
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Progressive Muskelentspannung Entspannungs-CD 2., neugestaltete Auflage
Entspannungs-CD En 2., neugest. Auflage 2013, 2 AAudio-CDs, € 119,95 / CHF 28,50 ISBN 978-3-8017-2560-0 IS
Ratgeber ADHS bei Erwachsenen
Informationen für Betroffene und Angehörige
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Selbsterfahrung durch Malen und Gestalten Die therapeutische Kraft der Kunst nutzen
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Lydia Fehm · Thomas Fydrich
Ratgeber Prüfungsangst
Fehm · Fydrich
Informationen für Betroffene und Angehörige
Ratgeber Prüfungsangst
2013, 106 Seiten, Kleinformat, € 12,95 / CHF 18,90 ISBN 978-3-8017-2048-3
Informationen für Betroffene und Angehörige
2013, 93 Seiten, Kleinformat, € 12,95 / CHF 18,90 ISBN 978-3-8017-2224-1
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Albert Lenz · Eva Brockmann
Eberhardt Hofmann Eberhardt Hofmann
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Stressmanagement
Erfolgreiches Stressmanagement 2013, 252 Seiten, Kleinformat, € 22,95 / CHF 32,90 ISBN 978-3-8017-2490-0
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stärken
Informationen für Eltern, Erzieher und Lehrer
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Sigrun Schmidt-Traub
Zwänge bei Kindern und Jugendlichen Ein Ratgeber für Kinder und Jugendliche, Eltern und Therapeuten
Ein Ratgeber für Kinder und Jugendliche, Eltern und Therapeuten
Waldemar von Suchodoletz
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Sprech- und Sprachstörungen Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher
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2., überarbeitete Auflage 2013, 177 Seiten, Kleinformat, € 16,95/ CHF 24,50 ISBN 978-3-8017-2522-8
Ratgeber Sprech- und Sprachstörungen Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher 2013, 55 Seiten, Kleinformat, € 8,95 / CHF 13,50 ISBN IS SB 978-3-8017-2231-9
2., überarbeitete Auflage
2013, 186 Seiten, Kleinformat, € 19,95 / CHF 28,50 ISBN 978-3-8017-2405-4
2013, 159 Seiten, Kleinformat, € 16,95 / CHF 24,50 ISBN 978-3-8017-2420-7
Waldemar von Suchodoletz
Sigrun Schmidt-Traub
Zwänge bei Kindern und Jugendlichen
Kinder psychisch kranker Eltern stärken Informationen für Eltern, Erzieher und Lehrer
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Martin Schuster Hildegard Ameln-Haffke
Martin Schuster Hildegard Ameln-Haffke
Elisabeth Nyberg Maria Hofecker-Fallahpour Rolf-Dieter Stieglitz
Ratgeber ADHS bei Erwachsenen
Eberhardt Hofmann
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Wie mache ich aus einem Elefanten wieder eine Mücke?
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Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG Merkelstraße 3 · 37085 Göttingen · Tel.: (0551) 99950-0 · Fax: -111 E-Mail: verlag@hogrefe.de · Internet: www.hogrefe.de
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Special | Medizin, Gesundheit, Psychologie
Themen um geistiges und seelisches Wohlbefinden erleben großen Auftrieb
Der Trend ist unterhaltender, kürzer, praktischer Klaus Fricke
Birgit Carlsen
Christof Klocker
aufgeht: „Im stationären Handel scheint es eher eine Stagnation zu geben. Manche Buchhandlungen bauen das Segment Ratgeber zwar aus und profilieren sich, aber viele Sortimente setzen auf vermeintliche Schnelldreher wie Belletristik und Kinderbuch und vernachlässigen andere Warengruppen. Beim Online-Handel vermerken wir dagegen starke Zuwächse. Die Ratgeber sind hier ‚sofort‘ verfügbar und werden dann auch dort bestellt.“ Inhaltlich heben viele der aktuellen Titel beispielsweise auf die Themen Achtsamkeit und Resilienz ab, allgemein gesprochen geht es also verstärkt um den Zusammenhang von Körper und Seele, um die Erkenntnis, dass Gesundheit mit vielen Faktoren zusammenhängt.
Ludwig: Ulrich Renz: Die Tyrannei der Arbeit Michael Moss: Das Salz-ZuckerFett-Komplott (Frühjahr 2014) Heyne-TB: Kitz/Tusch: Warum uns das Denken nicht in den Kopf will Steve Biddulph: Mädchen! A. Jones: Einfach gute Schwingungen
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Ratgeber, die Strategien zur Stärkung der inneren Kräfte bieten, sind erfolgreich
So erklärt Renate Mencini: „Gesund- „Ratgeber, die Strategien zur Stärkung der heitsvorsorge, bewusste Ernährung und inneren Kräfte bieten, wie man die eigenen ein aktiver, gesundheitsbewusster Le- Energien anzapfen kann, sind erfolgreich. bensstil sind die Themen, die Leser im- Sei es inspiriert durch östliche Lehren, sei mer stärker beschäftigen.“ Und Birgit es mit mentalen Methoden, sei es durch Carlsen, Marketingleiterin bei TRIAS, charismatische Gurus.“ ergänzt: „Themen rund um geistiges und seelisches Wohlbefinden erleben zurzeit Aus vielen Verlagen ist von einem stabilen einen großen Auftrieb. In unserer immer Trendthema zu hören, das nicht neu ist, aber schneller werdenden Zeit spiegelt sich das in Zeiten von Stress und Burnout wieder Bedürfnis nach mehr Gelassenheit und ei- an Bedeutung zuzunehmen scheint und nem erfüllten Leben in den Verkaufszahlen auch zum Achtsamkeitstrend passt: Yoga. zu Titeln rund um Achtsamkeit, Burnout Das erstreckt sich sowohl auf ganz praktiund Stress, aber auch zu klassischen Ent- sche Ratgeber mit entsprechenden Übunspannungstechniken oder der schnellen gen als auch auf Titel, die zusätzlich die Auszeit zwischendurch.“ dahinterstehende Philosophie in den Blick Christof Klocker bezeichnet Resilienz nehmen. Antje Wolf von BLV verweist gar als „das neue Zauberwort“. Er weiß: beispielsweise darauf, dass man am neuen
GU: Dr. Kurt Mosetter: Zucker, der heimliche Killer Tiki Küstenmacher: Eine Handvoll Glück Neuauftritt Ratgeberreihe „Gesundheit im Markt“
TRIAS: Martin Bohus u.a.: Lebe Balance. Das Programm für innere Stärke und Achtsamkeit Christoph M. Bamberger/AnaMaria Bamberger: Die 50 besten Ärger-Killer Dr. Christine Preißmann: Überraschend anders – Mädchen & Frauen mit Asperger BuchMarkt Oktober 2013
Arkana: Ursula Karven: Loslassen Andreas Knuf: Ruhe, ihr Quälgeister
Riemann: Andrew Zolli: Die 5 Geheimnisse der Überlebenskünstler
Kailash: Volker Mehl: So schmeckt Glück Brené Brown: Verletzlichkeit macht stark
Beltz: R. Oehler: Gesundheit neu denken Bea Engelmann: Das Glückspuzzle (Audiobook) Matthias Wengenroth: Den inneren Kompass finden (Audiobook)
Special | Medizin, Gesundheit, Psychologie
Gerne wird behauptet, dass Umsätze stagnieren. Wir verzeichnen ein leichtes Umsatzplus
Im stationären Handel gibt es Stagnation. Beim Online-Handel vermerken wir starke Zuwächse
Aussagekräftige Illustrationen vermitteln besseren Zugang zum Thema, als Text allein
Dagmar Olzog
Rainer Morbitzer
Renate Mencini
Yoga-Bildband merken könne, dass „der Kunde äußerst qualitätsbewusst agiert und großes Interesse am Besonderen hat.“ Die Vormerkzahlen hätten hier die „Erwartungen deutlich übertroffen.“ Das Augenmerk auf Bücher, die der Psyche helfen sollen, sich in unserer HamsterradGesellschaft zurecht zu finden, zieht sich quer durch alle Verlage. Rainer Morbitzer: „Wir merken die steigende Nachfrage nach Ratgebern, die das Selbstwertgefühl stärken sollen und die zur Selbstfindung beitragen. Hier gibt es ein weites Themenfeld, von Angst, Depression, Burnout bis zu Meditationshilfen und -übungen.“ Morbitzer verweist auch auf ein Themenfeld im Gesundheitsbereich: Babys und
Mosaik: Heike Alsleben: Ein Kurs in Achtsamkeit Burkhard Hickisch: Was uns wirklich nährt Dr. David Perlmutter: Dumm wie Brot
Kleinkinder. Da würden vor allem „gezielte Hilfen in einer speziellen Situation gesucht.“ Morbitzer: „Junge Eltern brauchen sinnvolle Ratgeber, die ihre akuten Probleme direkt ansprechen und lösen helfen.“ Pragmatisch sieht Katja-Maria Koschate, Programmverantwortliche Gesundheitsratgeber bei der Schlüterschen, die Frage nach den Trends: „Trendgetrieben ist der Gesundheitsmarkt nicht, es wird immer Longseller zu großen Themen wie Diabetes oder Herz geben. Da spielen Krankheitsstatistiken und neue Therapiemöglichkeiten im Zweifelsfall eine größere Rolle.“ Thematische Überschneidungen in diesem Markt gibt es immer wieder zum Kochbuchsegment. Denn natürlich ist auch Ernährung ein klassisches Gesund-
Goldmann TB: Shirzad Chamine: PQ – Positive Intelligenz Paul McKenna: Ich helf dir bei Stress Yoshinori Nagumo: Ein leerer Magen macht gesund
Kamphausen: Prof. Dr. Klaus Maar: Wir haben überlebt! Krebspatienten erzählen Carmen Thomas: Ein ganz besonderer Saft – Urin (Jubiläumsausgabe) Patmos: Renate Daniel: Der Nacht den Schrecken nehmen
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BuchMarkt Oktober 2013
heitsthema, und viele Ratgeber zum Thema Ernährung integrieren entsprechende Rezepte, sei es bei Trendthemen wie ayurvedische Kost, vegane Ernährung oder bei Dauerbrennern wie Basenfasten. Eine Fortsetzung finden die in den letzten Jahren durch ein verändertes Leseverhalten befeuerten Veränderungen in den Darstellungsformen. Klaus Fricke, Programmleiter Sachbuch bei Heyne, bringt es kurz und knapp auf den Punkt: „Unterhaltender, kürzer, praktischer!“ Und Renate Mencini ergänzt: „Die visuelle Aufbereitung der Ratgeber wird immer wichtiger. Ansprechendes Bildmaterial und aussagekräftige Illustrationen vermitteln einen besseren Zugang zum Thema, als Text allein es könnte.“
Heinz-Peter Röhr: Die Kunst, sich wertzuschätzen Marascha Daniela Heisig: Sinn finden in der Natur Compact: Corinna Dürr: Heilwasser – Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden Klaus Wachter: Das Anti-PanikHandbuch für Eltern
Carsten Tergast
Sonja Vilei: Glutenfreie Rezepte für Kinder Schlütersche: Heike Bueß-Kovács: Diagnose Brustkrebs Dr. Andrea Flemmer: Entzündliches Rheuma natürlich behandeln Sven-David Müller: Ernährungsratgeber Osteoporose
Der opulente Yoga-Bildband So prächtig wie die Farben Indiens Asana Me di t a s , tionen , YogaLe b e ns welt
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Special | Medizin, Gesundheit, Psychologie
Programme
I
m Eingang zum Verlagsgebäude liegt der neue Dorsch gleich auf dem Präsentationstisch und wirkt auf den ersten Blick fast ein wenig unspektakulär. Auch wenn die 1.984 Lexikon-Seiten, die in einen Band gebunden wurden, ziemlich wuchtig daherkommen. Den tatsächlichen Aufwand, der hinter der Entstehung der nun 16. Auflage des „Lexikons der Psychologie“ – wie es jetzt heißt – steckt, offenbart der Wälzer erst bei näherer Betrachtung. So wie Geschäftsführer Daniel Ebneter, Verlagsleiterin Dorothee Schneider und Programmleiter Tino Heeg am großen Konferenztisch über die Hintergründe berichten, kann man richtig eine Aufbruchstimmung spüren, die die Neuausgabe im Verlag ausgelöst hat. Und nach einer langen Aufzählung vieler Neuerungen, bricht sich die Freude bei Schneider Bahn: „Was da entstanden ist, ist besser als Wikipedia.“ Taugt dieses Lexikon also als Modell dazu, wie sich die kostenlose OnlineKonkurrenz abschütteln lässt? Schon der Titel zeigt, dass man komplett neu über den seit 1921 auf dem Markt bestehenden Klassiker nachgedacht hat. Aus „Psychologisches Wörterbuch“ wurde nun das „Lexikon der Psychologie“. In seiner Einleitung beschreibt der heutige Herausgeber Markus Wirtz die neuen Leistungen des Werkes. Sie dürften hervorragend als Verkaufsargumente dienen: über 500 neue Autorinnen und Autoren wurden für die Arbeit an der neuen Auflage gewonnen das Lexikon wurde komplett neu strukturiert die Wissenschaftsdisziplin wurde in 19 bedeutsame Teilgebiete gegliedert und die Begriffe diesen zugeordnet eine intelligente Verknüpfung nutzt die Vorteile aller Medienarten: die Inhalte stehen als Buch und als OnlineDatenbank zur Verfügung damit können die Inhalte auch fortlaufend aktualisiert werden „Die alte Ausgabe bestand einfach aus einer Sammlung von Stichworten, die wir dann erklärt haben. Jetzt für die neue Auflage hat Herausgeber Markus Wirtz nicht nur 19 Fachgebiete bestimmt, sondern 108
Antwort auf Wikipedia? „Der Dorsch“, das „Psychologische Wörterbuch“, erlebt jetzt als „Lexikon der Psychologie“ seine 16. Auflage. Nicht nur der Titel ist neu, die Neugestaltung bedeutet auch einen Innovationsschub für den Verlag Hans Huber
Dorothee Schneider, Dr. Jürgen Hogrefe, Tino Heeg: Was Wirtz geleistet hat, ist mit Geld nicht aufzuwiegen
auch für jedes einzelne Experten benannt. eine eigens neu verfasste Geschichte des Diese haben die wichtigsten zu erläutern- Dorsch enthalte das Buch jetzt. den Begriffe zusammengetragen und Für den Verlag hat das noch einen Vorteil. Autoren beauftragt, die Erklärungen zu „Die Struktur entspricht auch der Handformulieren“, beschreibt Programmleiter buchreihe unseres Schwesterverlags HoTino Heeg eine der wichtigsten Verände- grefe“, so Schneider. So kann der Verlag rungen in der Arbeitsstruktur. Lexikon und das eigene Programm noch Die Überraschung ließ nicht lange stärker aufeinander beziehen. Doch nicht auf sich warten: „Wir haben festgestellt, nur damit biete das Lexikon eindeutig dass im alten Lexikon manche Gebiete mehr als Wikipedia: „Die alphabetisch völlig unterrepräsentiert waren, zahl- sortierten Beiträge sind den Autoren zureiche Begriffe fehlten“, so Heeg. Die zuordnen, die sich dafür verbürgen“, so 19 Fachgebiete, von „Arbeits- und Or- Schneider. Sowohl die Erläuterungen aus ganisationspsychologie“ bis „Wahrneh- dem Buch als auch auf der Datenbank sind mungspsychologie“, werden in ihrer zitierfähig. jeweiligen Aufgabenstellung und Arbeitsweise vorgestellt. Damit könne sich Die Innovation für den Verlag geschah aber vor der Studienanfänger bereits zu Beginn allem bei der Entstehung. Für das Lexikon seines Studiums einen Überblick über die wurde zusammen mit einer SoftwarefirGebiete verschaffen, denn „für viele Stu- ma eigens ein neues Redaktionssystem denten ist der Dorsch die erste Berührung sowie ein internetbasiertes Wissensportal mit dem Fachgebiet“, so Schneider. Auch entwickelt, mit denen die Inhalte leicht BuchMarkt Oktober 2013
Medizin, Gesundheit, Psychologie | Special
zwischen Print- und Digital-Produkt ausgetauscht werden können. Online sind die Stichwörter in einer großen Datenbank hinterlegt, und den Zugang dazu gibt es mit dem Buch (per eingedrucktem Code) kostenfrei. Auch in der Preisgestaltung beschreitet der Verlag Hans Huber neue Wege. Alle Internetnutzer können online eine bestimmte Anzahl von Stichwörtern pro Tag frei aufrufen. Danach erscheint ein Fenster mit skalierten Angeboten zur weiteren Nutzung, von drei Euro für drei Tage bis 29 Euro pro Jahr. Durch dieses Prinzip einer „Metered Paywall“ ist auch sichergestellt, dass alle Stichwörter in Google aufgefunden werden können. „Wir testen das noch. Das Modell ist jederzeit änderbar, wird aber derzeit erfolgreich von Zeitungen eingesetzt. Wir sind zuversichtlich, dass dieses letztlich auch zu Umsätzen führt“, so Ebneter. Für 69,95 Euro bekomme der Kunde ja bereits das Buch inklusive Online-Zugang für zwei Jahre. „Durch das neue Redaktionssystem arbeitet das Autorenteam ständig weiter
an der Aktualisierung der Stichworte“, so Ebneter über den Vorteil der Datenbank. Auf Anfrage beim Herausgeber beziehungsweise dem Gebietsexperten können jederzeit auch neue Stichworte eingefügt werden. Nach ihrer Prüfung durch die Experten-Redaktion können neue Begriffe und ihre Erklärungen oder die Aktualisierung bestehender Stichworte über Nacht freigeschaltet werden. Gleichzeitig können alle Neuerungen leicht in das Layout-Programm Indesign geholt werden und in die nächste Auflage des Buches einfließen. In Zukunft soll dann jeder Begriff mit entsprechenden Zeitschriftenartikeln oder Buchkapiteln aus dem Verlag verlinkt werden, die zur Vertiefung von Informationen führen. Auch Verknüpfungen zu Testverfahren sind möglich, mit denen sich die Hogrefe-Verlagsgruppe einen Namen gemacht hat. Die Neuausgabe des Lexikons habe sogar in das Fachgebiet selbst hineingewirkt, weiß
leistet hat, ist mit Geld nicht aufzuwiegen.“ In der Wissenschaftscommunity sei eine richtige Euphorie entstanden. „Viele Autoren haben mit der Zuordnung von Stichworten auch ihre Expertise neu umrissen, es gab in wenigen Fällen sogar ein Gerangel darum, für bestimmte Stichworte zuständig zu sein“, berichtet Schneider von Entstehungsprozess und: „Für viele Autoren sei es eine Ehre gewesen, an dem Buch mitarbeiten zu dürfen, mit dem sie einst ihr Studium begonnen haben“, so Schneider. Im Verlag hat man das Projekt fast in Rekordzeit aufgesetzt. Eineinhalb Jahre wurde für die redaktionelle Endphase gebraucht, innerhalb eines halben Jahres war das Portal programmiert, so Ebneter stolz und: „Mit dem Redaktionssystem lässt sich nun an die Neuherausgabe weiterer, ähnlicher Werke denken.“ So unscheinbar und herkömmlich das Buch auf dem Tisch im Eingang liegt: „Der Dorsch ist ein Innovationsschub für unseren Verlag“, ist Ebneter überzeugt.
Schneider zu berichten: „Was Wirtz ge-
Matthias Koeffler
Die Wahrheit über Alice Miller Mit Weltbestsellern wie »Das Drama des begabten Kindes« (1979) wurde Alice Miller (1923-2010) als Kindheitsforscherin berühmt. Ihr Ansatz von der Macht des verdrängten Kindheitstraumas prägte die Selbsterforschung von Generationen. Hier meldet sich nun ihr Sohn Martin Miller, Psychotherapeut und Coach, zu Wort und erzählt erstmals die tragische Lebensgeschichte seiner Mutter, die dem Getto entkam und nach dem Krieg in der Schweiz ein neues Leben begann. Er macht den genialen therapeutischen Ansatz seiner Mutter transparent für das Leben, in dem er wurzelt. Wer war Alice Miller? Warum ließ das Thema Kindheit sie nicht los und warum fiel es ihr so schwer, ihre therapeutischen Einsichten im eigenen Leben, in dem Umgang mit den eigenen Kindern fruchtbar zu machen? Mit schonungsloser Ehrlichkeit schildert Martin Miller, wie sehr das Verhalten seiner Mutter ihren theoretischen Gedanken widersprach. Er eröffnet dem Leser einen neuen Blick auf das Denken und Handeln einer Person, deren Biografie im Buch zwar bekannt wird, die menschlich aber nicht so recht in das dadurch vermittelte Bild passen mag. Obwohl unmittelbar betroffen, erzählt der Autor ihre Geschichte sachlich und spannend: Wie Alice Miller trotz eigener schwerer Kindheit das Verhalten ihrer Eltern wiederholte, die fehlende Aufmerksamkeit und Unterstützung an die eigenen Kinder weitergab und die Beziehung zu ihnen auch durch späte Einsicht und Entschuldigungen nicht mehr verändern konnte.
Dieses Buch ist keine Abrechnung, es ist die Dokumentation einer Tragödie, wie sie authentischer nicht erzählt sein könnte. Kreuz Verlag | 2013 | 176 Seiten | Gebunden mit Schutzumschlag € 16,99 • SFr 24.50 • €(A) 17,50 | ISBN 978-3-451-61237-4 BuchMarkt Oktober 2013
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Weitere Titel aus dem Verlagsprogramm finden Sie unter www.kreuz-verlag.de
Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen
Foto des Monats
Z
war hatte die Sommersaison mit persönlichen Emp2013 in diesem Jahr reichlich fehlungen. Denn: Alle Verspätung, dafür hielt sich bu-bu-MitarbeiterInnen aber im Juli und August ein beinahe seien Spezialisten auf stabiles Hoch am Himmel. Wovon Jürihrem Gebiet. gen Huß, Buchhändler in Wyk auf Föhr, Und was hat er in diebesonders profitierte. Was der bu-busem Sommer am besSortimenter seinen Kollegen auf dem ten verkauft? Ein guter Festland voraus hat, ist nämlich die Krimi, so Huß, verkauLage: Von seinem Laden aus kann er fe sich immer gut, vor direkt aufs Meer schauen. „Diesen Ausallem die Regionaltitel blick“, so Huß, „hat keine (!) Buchaus dem Emons Verlag: handlung in diesem unserem Lande.“ „Aber auch der Gmeiner Was er sich in dieser Saison zunutze Verlag ist hervorragend gemacht hat: Vier Wochen lang gab es platziert.“ Ein weitekeine Dekoration im und vor dem Fensres Highlight: Die TaBuchhandlung mit Meerblick: Die Schaufenster der ter, damit nichts den Einblick und vor alschenbücher von Janne Buchhandlung bu-bu in Wyk auf Föhr blieben in diesem lem die großartige Aussicht behinderte. Mommsen (Rowohlt). Sommer bewusst ohne Dekoration Die größte Überraschung: „Wir hatten Hier liege der Verkauf keinen Umsatzeinbruch, sondern eine der einzelnen Titel schon deutlich höhere Kundenfrequenz.“ Dabei lag spricht, ein konsequentes Sortiment: „Wir mal im vierstelligen Bereich. der Presseanteil am Gesamtumsatz bei ca. 22 erlauben uns den Luxus, keine Hörbücher Jetzt wartet Jürgen Huß mit Spannung auf Prozent, der Buchumsatz aber deutlich über und vor allen Dingen keine Nonbooks, die Saison 2014, wenn die Kultusminister 50 Prozent. Auch nicht vernachlässigen, so wie Eierbecher, Gewürze etc. anzubie- die Sommerferien in allen Bundesländern Huß, dürfe man den Umsatz bei den Arti- ten.“ Außerdem suche der Kunde verge- innerhalb eines Zeitraums von 90 Tagen abkeln, die der vollen Mehrwertsteuer unter- bens nach Fachbüchern und Ratgebern, wickeln wollen. In diesem Jahr „bearbeiten“ liegen, wie Karten und Kalender. finde dafür aber ein tiefes Regional- Saisonbetriebe wie bu-bu auf Föhr noch eine Dabei führt der Föhrer Sortimenter, der programm und eine Auswahl an hoch Sommerferienzeit, die 100 Tage dauert. – passend zur Insel – perfekt plattdeutsch aktuellen Boulevard-Titeln – gespickt CoCa
Branchenblasen: Katja Böhne (Frankfurter Buchmesse), Christoph Hellerung (Der Spiegel) Was mir zum Partnerland Brasilien einfällt?
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BuchMarkt Oktober 2013
Besuchen Sie uns auf der Frankfurter Buchmesse 3.0 F 43
Postkarten des Monats
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er 2009 von Buchhändler Heinz Lang gegründete Verlag Edition Lichtland mit Sitz im Bayerischen Freyung (s. dazu auch BuchMarkt 11/2011 und 1/2012) verlegt sich gerade auf eine GuerillaMarketingstrategie, um auf ein besonderes Buch aus seinem Programm aufmerksam zu machen. Mit dem Krimi „Tetaphrate“ von Peter Biber, der von der TZ München zwischen Wolf Haas, James Bond und Kottan angesiedelt wurde, bietet der Verlag den BuchhändlerInnen knallgelbe Postkarten mit der schlichten Frage „Bist du Tetaphrate?“ an. „Da wir nicht mit dem Marketingbudget großer Verlage mithalten können, versuchen wir unseren eigenen Weg beharrlich zu gehen“, erklärt Hannelore Hopfer, die den Verlag seit 2012 gemeinsam mit Heinz Lang führt. Die Idee dabei: Die Karte soll die Neugier der Sortimentskunden wecken. Von Aussprache-Versuchen oder von Fragen wie „Ist das eine Krankheit?“ mal abgesehen, werden sie, so hofft die Verlegerin, den ungewöhnlichen Namen googlen: „Weil der Autor
Ich kann Lambada!
Tetaphrate: Ist das eine Krankheit?
‚Tetaphrate‘ aber erfunden hat, kommen bei dieser Suche nur ganz viele schöne und gute 5-Sterne-Rezensionen über sein Buch in fast schon unendlicher Reihenfolge.“ Weitere Infos über: www.lichtland.eu CoCa
Stuhl des Monats
D
ieser Bücherstuhl ist eine Sonderanfertigung für die Buchhandlung Appelt in Gevelsberg. Inhaberin Susanne Schumacher hatte ihn von einer lokalen Künstlerin anfertigen lassen. „Für die Ausarbeitung habe ich ihr völlig freie Hand gelassen, nur die Farbe habe ich vorgegeben“, so die Buchhändlerin. Seitdem wirbt der Stuhl tagtäglich im Laden für das künstlerische Geschick der Designerin.
Sonderanfertigung: Der Bücherstuhl in der Buchhandlung Appelt
BuchMarkt Oktober 2013
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Jörg Kastner HADSCHI HALEF OMAR Die Vorgeschichte zu Karl Mays „Durch die Wüste“ ISBN 978-3-7802-0190-4 € 19,90
Wie heiße ich? Ich bin Kara Ben Nemsis Freund und Begleiter. Sagt meinen Namen am Messestand des Karl-May-Verlags und es winkt ein kleines Souvenir. Karl-May-Verlag www.karl-may.de
Whisper | Szene
Gewinnspiel
Zum Erscheinen des Romans wird dann Für den Blanvalet-Paperback-Spitzenauch für die Öffentlichkeit die Webseite titel Die Liste der vergessenen Wünsche von Robin Gold (kommt am 8. Oktober), www.vergessenewuensche.de freigeschalhatte sich der Verlag eine außergewöhn- tet und dann kann auch das Leserpublikum liche Marketing-Kampagne ausgedacht, seine Wünsche einsenden. Auch hier winkt die sich an Buchhändler und Leser glei- als Preis die Erfüllung eines Kindheitschermaßen richtet. Dabei kreisten sämt- traums. Gleichzeitig startet die Kooperaliche Maßnahmen und Aktionen um die tion mit dem Radiosender egoFM, der vier Frage „Wie sahen Ihre Wünsche in der Wochen lang mit täglich drei Spots à 15 Kindheit aus?“. Jetzt stehen mit Petra Sekunden das Buch on Air vorstellt. Auch Morlock, Uwe Madel und Beate Rohé hier werden die HörerInnen dazu aufgefordie Gewinner fest. dert, über die Website ihre KindheitswünPetra Morlock, Buchhändlerin bei Buch sche zu verraten und für das Gewinnspiel Greuter in Singen, hatte sich eine Über- einzureichen. nachtung in einem Baumhaus erträumt – Die Marketing-Aktion bündelt aber nicht ein Wunsch, der jetzt erfüllt werden soll. nur Online- und Hörfunk-Aktivitäten, sonNeben Petra Morlock kann sich Uwe Ma- dern findet auch in den Printmedien statt del (Geschäftsführer der Buchhandlung – so konnte Blanvalet die Zeitschrift Laviam Markt in Hennef) über eine Fahrt mit va als dritte Säule der breiten Publikumsdem Heißluftballon freuen. Und Beate kampagne für eine Kooperation gewinnen: Rohé von der Buchhandlung Vielseitig in Auch hier werden die Kindheitsträume Hanau wird der Wunsch erfüllt, einmal bei von drei LeserInnen wahr gemacht. Der einer Hörbuch-Produktion von Random einseitige redaktionelle Beitrag inklusive House Audio hinter die Kulissen schauen Gewinnspiel erscheint in der Novemberzu können. Sie wird sogar live dabei sein, Ausgabe, die ab 16. Oktober im Handel wenn Dietmar Wunder mit Robert Galb- erhältlich ist. raiths (Pseudonym von J.K. Rowling) „Der „Wir sind sicher, dass wir den richtigen Ruf des Kuckucks“ den Krimi-Coup des Medien-Mix gefunden haben, um breite Jahres einspricht. Aufmerksamkeit auf Robin Golds bezau-
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Kindheitsträume werden wahr
Buchhändlerin Petra Morlock: Wünschte sich eine Übernachtung im Baumhaus bernden Roman zu lenken. Inhaltlich hat uns die Autorin mit ihrer Romanhandlung eine Steilvorlage für eine Vielzahl von interaktiven Marketing-Maßnahmen geliefert, mit denen wir bereits das Herz von Buchhändlern gewonnen haben und nun auch die Leser für dieses glücklich machende Buch begeistern wollen“, so Hendrik Balck, Werbeleiter bei Blanvalet.
Vertrieb
Schubkarre voller Manuskripte Auch ein Weg, das eigene Haus auf einen Spitzentitel einzuschwören: Gestern hat Stephanie Martin, Vertriebsleiterin der Ullstein Buchverlage, alle Kollegen im Haus mit einer Schubkarre voller Manuskripte (Foto) überrascht und jedem Mitarbeiter seinen persönlichen Fahnensatz von Elisabeth Elos Debüt „Die Frau, die nie fror“ überreicht. Warum diese Aktion? „Lange hat mich keine Heldin mehr so fasziniert wie Pirio Kasparov“, erklärt Stephanie Martin. „So ging es auch allen anderen Kollegen, die bereits in den Genuss gekommen waren, diesen mitreißenden Abenteuerroman zu lesen. Man musste nach der Lektüre ein-
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fach über diese eigenwillige, kluge und toughe Frau reden. Wir haben mit unserer Begeisterung die Kollegen im Haus so neugierig gemacht, dass wir sie nicht länger auf die Folter spannen wollten. Jetzt können endlich alle in die Welt der Pirio Kasparov eintauchen!“ Bis zum Erscheinen des Buches plant der Verlag noch zahlreiche weitere Aktionen – so erwartet die Fachbesucher auf der Frankfurter Buchmesse eine ganz besondere Überraschung vor dem PopUp-Store der Ullstein Buchverlage. Begleitend zum Erscheinen des Buches startet über alle Medienkanäle hinweg eine aufwendige Spitzentitelkampagne.
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Impressum | BuchMarkt Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Matthias Koeffler (-59) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondentin Süd-West: Nicole Lindgens, (n.lindgens@gmx.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030 - 769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Anzeigenassistentin: Katharina Sprenger (-23) Vertrieb: Nadine Lettke (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 24.09.2013 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Recycling – nähere Informatinen unter www.pefc.org Dieses Produkt wurde auf PEFCzertifizierten Papieren produziert Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, e-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829
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Whisper | Szene
Marketing
Bücher in Mode Wer demnächst in den Shoppingmeilen der Großstädte an Tommy Hilfiger Stores vorbeigeht, könnte vermuten, eine Buchhandlung vor sich zu sehen, denn im Schaufenster ist eine großartige Buchdekoration zu sehen. Hintergrund: Die aktuelle Herbstkollektion von Tommy Hilfinger macht Mode für das KollegeGirl von heute. Und was gehört zur Uni dazu? Richtig: Das Buch. Somit dreht sich die Dekoration im Schaufenster und im Laden auch rund um das Thema Buch. Wie wir erfahren haben, soll diese Dekoration bald europaweit in alles Stores von Tommy Hilfiger zu sehen sein, da sie thematisch auf die neue Kollektion abgestimmt sei.
Aktion
Vorsicht Buch(mob) Nachsitzen: Beim Horremer Stadtfest ließen sich die Flashmobber für eine Stunde lang beim Lesen nicht aus der Ruhe bringen
Im Rahmen des 30. Horremer Cityfests hat die Buchhandlung WortReich zu einer besonderen Aktion aufgerufen: Bei dem Stadtfest mit ca. 40.000 Besuchern sollten Menschen in einem Flashmob für eine Stunde vor Ort ihre Bücher aufschlagen und lesen. Die öffentlichen Leser boten einen außergewöhnlichen Anblick. Außerdem hatte die Buchhandlung das „fesseln-
de Buch“ der „Vorsicht Buch“-Kampagne als Fotomotiv für Kunden und Besucher aufgestellt. Die entstandenen Bilder wurden den „Models“ kostenlos zugeschickt. Inhaber Dennis Witton zeigte sich nach dem Stadtfest hoch zufrieden: „Für uns war die Aktion ein voller Erfolg. Ich schätze, es waren insgesamt ca. 80 Menschen daran beteiligt.“
BuchMarkt Oktober 2013
Inserentenverzeichnis 4bit
87
Aufbau
19
Bastei Lübbe
Kopfnuss
34-35
Bibliographisches Institut
Wen oder was suchen wir?
U2, 43
Blanvalet
2-3, 13, 38-39
BLV
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Brockhaus Kommissionsgesellschaft
Alle rieten dem knapp Fünfzigjährigen ab, als er sich 1975 entschloss, einen Verlag für Wirtschaft und Gesellschaft zu gründen: Die deutsche Wirtschaft stecke in einer Rezession und der Wettbewerb unter den zahlreichen konkurrierenden Verlagen werde immer stärker. Auch habe er seine Verlagserfahrungen nicht im heimischen Markt, sondern im Ausland gesammelt. In der Tat kam er gerade aus den USA, wo er lange Jahre die New Yorker Tochterfirma einer konfessionell orientierten deutschen Verlagsgruppe geleitet hatte. In dieser Verlagsgruppe hatte er nach Kriegsgefangenschaft und spätem Abitur Buchhändler gelernt und war für sie zunächst nach Süd-, dann nach Nordamerika gegangen. Mit dem Management des Mutterhauses war es zum Streit über das Programm gekommen: Dem passte dessen aufklärerischer Impuls nicht zum Gesicht des Gesamthauses. Er war als hartnäckig in der Branche bekannt. Er blieb bei seiner Gründungsidee – und behielt Recht. 1986 nahm er seinen Sohn als Lektor in den Verlag auf; der wurde 1995 zum Geschäftsführer berufen und führt den Verlag seitdem allein. Der Vater starb 1997 – eine Verlegerfigur, die die FAZ so beschrieb: „Eher wortkarg und etwas knurrig, wenn auch im Gespräch ein verhalten verschmitztes Lächeln seinen Mund umspielt.“ Ein Vater, mit dem es der Sohn nicht leicht hatte. Er meisterte das bravourös und trug mit seinem Gespür für gut verkäufliche Wirtschaftsbücher maßgeblich dazu bei, dass die Gründung seines Vaters schon bald zu einem anerkannten Bestsellerverlag wurde. Vom Start des Verlages an war als 50%-Gesellschafter ein erfahrener, auf ganz anderen Themengebieten tätiger Verleger und Drucker dabei. Heute spielt dessen vor einigen Jahren gegründete Medienholding die Rolle des Gesellschafters, der für Sicherheit sorgt, aber in Programmfragen im Hintergrund bleibt. Derzeit präsentiert sich das Unternehmen mit jährlich rund 200 Neuerscheinungen, die dem Buchhandel und der Öffentlichkeit in zwei Vorschauen vorgestellt werden. Die eine Vorschau ist dem Wissenschafts-,
Buchjournal
Heinold fragt, Sie antworten: Bitte lesen Sie aufmerksam unser Rätsel und senden Sie uns die richtige Antwort! Bitte senden Sie die Lösung an: BuchMarkt, Sperberweg 4a, 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, E-Mail: heinold@buchmarkt.de Und bitte das Stichwort „Heinold fragt“ nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 18. Oktober 2013. Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar: „Bücher und Buchhändler“ von Wolfgang E. Heinold, 5. neubearbeitete Auflage, 239 S., Bramann 2007 Die Lösung aus September lautet Loewe, Bindlach (die ausführliche Auflösung finden Sie auf www. buchmarkt.de). Gewonnen hat Carsten Vogt, Fachbuchhandlung am Lenbachplatz
die andere dem allgemeinen Programm gewidmet. Nahezu alle Bücher erscheinen auch in elektronischer Form. Eine eigene Reihe umfasst Publikationen, die ausschließlich in digitaler Form herausgebracht werden. Ausgewählte Titel werden zusätzlich als Hörbücher auf CD und als Audio-Download veröffentlicht. In den Themenbereichen „Beruf & Karriere“ und „Business“ werden konkret umsetzbare Informationen angeboten, ergänzt durch Orientierungshilfen zur persönlichen Lebensführung, die einschließlich eines Tageskalenders zu den meistverkauften Titeln des Verlages zählen. Das gesuchte Unternehmen bietet in der klassischen Tradition deutscher Verlagshäuser Autorinnen und Autoren eine Plattform für die verschiedensten Ansichten und Meinungen. Wen wundert es da, wenn sich im Programm neben smarten Business-Titeln die Dissertation und eine weitere Publikation aus der Feder der Lebensgefährtin eines populären linken Politikers finden? Heinold fragt: Wie ist der Name und wo ist der Sitz des gesuchten Verlages?
BuchMarkt Oktober 2013
85 119
C.H. Beck
63
Campus
89
Christenhusz
53
Coppenrath
11
Diogenes
15
Dorling Kindersley Droemer Knaur Dtv
9 46-47 4-5
Ebuch
59
Edition Fünf
77
Edition Nautilus Egmont Frankfurter Buchmesse
73 24-25 115, 121
Franzis
U3
Gabal
57
Gmeiner Goldmann Haedecke Hans Huber Haupt
65 50-51 64 105 91, 93
Herder
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Hoffmann und Campe
6-7
Hogrefe
103
Karl May
111
KBV Knesebeck
69 1
KNK
83
Kösel
95
Linde Louisoder Mitteldeutscher Verlag MWV Dr. Oetker
97 Zusatzumschlag 79 101 29
Paperworld
17
Paul Pietsch
U4
Pearson
61
Pendragon
74
Presseversorgungswerk
67
Residenz
23
Rotpunkt Schlütersche Verlagsgesellschaft Scorpio Stiftung Warentest Suhrkamp Tibia Wagenbach
71 100 33 54-55 21 75 120
Beilagen: BuchMarkt Hörbuchplakat BuchMarkt Titelschutz
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Whisper | Szene
A
m 24. Oktober wird Jörg Schröder, Autor des einst berüchtigten (Buchbranchen-)Schlüsselromans Siegfried und Verleger des mittlerweile legendären März Verlags, 75 Jahre alt. Die juristischen Querelen nach Erscheinen von „Siegfried“ (den er seinem Co-Autor Ernst Herhaus erzählt hatte) bewogen ihn Jahre später, seine neuen Texte alle paar Monate im Abo als Einzelfolgen zu versenden – auch, um damit etwaige Rechtshändel eingrenzen zu können. Seither sind genau sechzig Folgen von Schröder erzählt erschienen; ein Oeuvre, mit dem Schröder auf insgesamt 3.200 Seiten eine eigene Literaturgattung begründet hat und dessen Duktus jetzt in dem gerade im Verbrecher Verlag erschienenen Band Kriemhilds Lache (Ko-Autorin ist seine Frau Barbara Kalender) gut zu erlesen ist – fast alle Texte des Bandes stammen aus diesem „Opus Magnum“. Wie er sich jetzt nach Abschluss dieser Arbeit fühlt? „Mit kleineren und größeren Einschlüssen gut.“ Die nächsten großen Ziele seien die Fortsetzung von „Schröder erzählt“ bis 80, vielleicht noch zwei oder drei Bücher bei Verbrecher und die Aktivität der MÄRZ Gesellschaft: „Wir haben nämlich auch den Ehrgeiz alle Materialien so zu ordnen, dass die Nachwelt daraus lernt und ihr Vergnügen hat.“ Ansonsten: „Nicht vergessen darfst Du, dass ich all dieses ohne Barbaras Unterstützung und Koautorschaft nicht zuwege gebracht hätte.“
I
ch erinnere mich, wie er als frischgebackener Verlagsleiter bei Melzer während einer Buchmesse zu einem wilden Fest mit jungen holländischen Autoren in das Haus des Egoist-Verlegers Adam Seide eingeladen hatte: Getrunken wurde nur Genever; entsprechend schnell waren die Gäste in dem früheren Stiftsgebäude betrunken; ich wohl auch, habe nämlich nicht eingegriffen, als ein Freund dem hingebungsvoll küssenden Hans A. Nikel den Rest unserer Flasche in dessen Sakkotasche leerte. Das Foto des danach halbnackten B&NVerlegers zeugte dann bundesweit davon, zu welchen Exzessen die scheinbar gesittete Buchbranche fähig war.
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olche Exzesse sind wohl bei dem Event „Superstar-Reunion reloaded“ nicht zu befürchten, wenn Markus Naegele unter seinem DJ-Deckmantel Don Marco am Donnerstagabend der kommenden Buchmesse Musik in der Nordend-Szenekneipe Feinstaub auflegt. Der Programmleiter Heyne Hardcore rechnet trotzdem damit, dass die Bude wieder voll wird, wenn er „richtig schönen Underground für Freunde und nette Menschen aus der Buchbranche“ spielt. Für ihn ist dieser Abend gemeinsam mit seinem alten Freund Christof
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Klatsch & Tratsch
Christian von Zittwitz cvz@buchmarkt.de
„Sugarhand“ Reichelt eine Reise „back to my roots“: Aufgewachsen ist der frühere Herausgeber des Musikmagazins Superstar nämlich in Frankfurt und hat sich dort vor seiner Zeit bei Heyne mit allen möglichen anderen Aktivitäten im Musikbereich wie Booking, DJ und Radioshow betätigt. Alles aber „ohne Mainstream-Kompromisse“ – was er auch am Abend vorher beweisen will, wenn er mit einer Heyne-Kollegin auf der Random House-Party das Bockenheimer Depot beschallt.
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abei fällt mir ein, dass es seinem Verleger Ulrich Genzler gelungen ist, Stephen King für Ende Oktober nach München und Hamburg zum Harbourfront-Festival zu locken. In meinen Augen ist das eine Sensation, denn meines Wissens hat der Autoren-Superstar Flugangst, hatte angesichts seines Arbeitspensums auch nie Zeit und Lust auf eine zeitraubende Schiffsreise nach Europa. Deswegen war er auch mit seiner Autorenband The Rock Bottom Reminders (ich habe ihn mal als deren Leadsänger bei der ABA in Miami auf der Bühne erlebt, die Bestsellerautorin Amy Tan hatte damals auch mitgemacht) noch nie auf der Frankfurter Buchmesse. Dieses Feld hat er bislang mehrfach Ken Follett und seiner Band überlassen, die gelegentlich für Follets Freundeskreis aus der internationalen Buchbranche und deren Gäste auch zu Messezeiten abends im Westend zünftigen Garagenrock auf die Bretter brachten. Die CD Ghost Brothers of Darkland County, einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Rock-Singer-Songwriter John Mellencamp, bei der der Horrorweltmeister Stephen King übrigens mit weiteren Größen der Roots-Musikszene zusammengearbeitet hat, gibt‘s natürlich bei Amazon.
G
erd Haffmans weist mich übrigens auf einen Fund in Loriots Gästebuch hin, das seine erste Frau Susanne von Bülow gerade bei Diogenes herausgegeben hat: Sein
BuchMarkt Oktober 2013
Schwiegervater hatte 1982 das erste „Verlagsgruppenbild mit Damen“ des damals frisch gegründeten Haffmans Verlages geschossen; weitere persönliche Funde hat sie dazu für „Loriots Spätlese“ ausgegraben, die auch im Münchener Literaturhaus zu sehen sind. Da er sich mit seiner Susanne nach wie vor gut versteht, wäre er gern zur Eröffnung gekommen – konnte aber nicht, weil er in der Endphase seines „Journals“ der Foto aus „Loriots Brüder GonGästebuch“: court noch Unten Gerd Haffmans über 7.000 Seials Hahn im Korb ten Blaupause zu korrigieren hatte.
I
m Juli 2009 hatte ich in dieser Kolumne über eigenartige Parallelen der MAFirmen Cobu AG (Schweiz) und Cobu GmbH mit der Innosense AG (Schweiz) und Innosense GmbH berichtet; mir war damals aufgefallen, dass der Verwaltungsrat der Innosense AG Fritz-Peter Kuss hieß und ein Peter Kuss Finanz-Geschäftsführer bei Cobu war. Jetzt tauchte in der Kommentarfunktion unserer Nachrichtenseite buchmarkt.de der Hinweis auf einen sehr, sehr ausführlichen Beitrag auf, in dem besagter Peter Kuss eine mehr als unglaubliche Rolle spielt. Es wird mehr als deutlich, dass der Autor dieser wütend gründlichen Recherchen (er nennt sich Kai Holunda, sichtlich ein Pseudonym) aus gutem Grund in der Deckung bleiben will. Er hat aber seine Recherchen „Wenn Betrüger Betrüger betrügen“ am 4. September mit weiteren, unglaublichen Fakten angereichert. Und mir schreibt er auf meine Nachfrage: „Was da geschrieben steht, ist nur die Spitze des Eisbergs. Doch nicht alles, was ich in Erfahrung gebracht habe, kann ich auch hinreichend belastbar beweisen. Aber schon so ist mein Beitrag eher was für die Strafverfolgungsbehörden, denn für den unvoreingenommenen Leser.“ Mir gegenüber will sich „Holunda“ bei Gelegenheit aber zu erkennen geben: „Sie haben es aber tatsächlich mit einem zu tun, den Kuss & Co. auch auf den Eimer gesetzt haben.“ Wie das passieren konnte, ist ein Lehrstück für alle angehenden Finanzjongleure. Nehmen Sie sich die Zeit und suchen nach auf der Seite aktienindikator.wordpress.com.
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*Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse 2013
Paulo Scott wagt etwas – und hat dabei eine der eindringlichsten Figuren der jüngeren brasiliani schen Literatur geschaffen.
Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion Maria Altepost Normalerweise schreibt sie „Tatort“Drehbücher, aber dass sie auch spannende Bücher schreiben kann, beweist Dinah Marte Golch mit Wo die Angst ist (KiWi). David Prudhomme hat mich mit seinen wunderschönen Zeichnungen begeistert. Beim Betrachten seiner BilCornelia Camen Drei Bücher, die meinen Urlaub bereichert haben: Gillian Flynns Protagonistin in Gone Girl (Scherz) ist ein richtiges Miststück. Perfide und sehr spannend. Wegen der zum Ende hin immer rasanteren Wendungen ist Joël Dickers Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert Ulrich Faure Gleich zweimal Lilienfeld: Endlich gibt es Sling wieder: Der Mensch, der schießt heißt die schöne Sammlung, und ein faszinierender Roman: Moacyr Scliars Kafkas Leoparden. Zweimal auch Urs Widmer bei Diogenes: Hinreißend seine Autobiografie Reise an den Rand des Univer-
PaUlo Scott Unwirkliche Bewohner
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Paulo Scott Unwirkliche Bewohner Roman Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Marianne Gareis Gebunden mit Schutzumschlag 256 Seiten. 19,90 € ISBN 978-3-8031-3250-5 Auch als ebook erhältlich ISBN 978-3-8031-4140-8
Matthias Koeffler Wer schon mal Buchmesse-Stimmung tanken will, sollte Ingvar Ambjørnsens Eine lange Nacht auf Erden (Rotbuch) lesen. Die Wiederentdeckung von Madonna im Pelzmantel des türkischen Autors Sabahattin Ali von Dörlemann hat sich gelohnt: Ein fesselndes Barbara Meixner In Vor dem Sturm (Kunstmann) – es geht um Katrina – erzählt Jesmyn Ward eine so ergreifende wie ungeschminkte Geschichte, die man im Prinzip erlebt haben muss, sonst könnte man sie nicht erzählen. Eher lustig, aber auch nachdenklich geht es dagegen bei Meinrad Jörn Meyer Das Böse im Blut (Liebeskind), die Geschichte um zwei Brüder, die sich in den Wirren des Wilden Westens verlieren, ist harte Kost, die überzeugt – vor allem, weil James Carlos Blake auf Western-Klischees verzichtet und die allgegenwärtige Gewalt nicht zu Susanna Wengeler Ich war noch niemals in New York, aber zwei neue Bücher zeigen mir auf unterschiedliche Weisen, wie die Stadt früher ausgesehen hat: Die Reportagen von Joseph Mitchell sind schlicht umwerfend. New York Reporter ist bereits der dritte Band bei Diaphanes, Christian von Zittwitz Meine Frau hat mir Stoner von John Williams als „eine der schönsten Wiederentdeckungen bei dtv seit Die Nacht des Kiebitz von Wallace Stegner“ ans Herz gelegt; begeistert hat sie Claire Beyer mit Refugium (FVA), und in einem Rutsch hat sie wieder Alina Bronskys
der in Einmal durch den Louvre (Reprodukt) taucht man ein in die Welt des meistbesuchten Museums der Welt. Außerdem lesenswert: Edney Silvestres Der letzte Tag der Unschuld (Limes), Max Bentows Die Totentänzerin (Page & Turner), Jan Fabers Kalte Macht (Page & Turner), Michael Robotham mit Sag, es tut dir leid (Goldmann) und Raja Alems Das Halsband der Tauben (Unionsverlag). (Piper) schon fast eine (gut gemachte) Parodie aufs Krimigenre, aber auch auf den Literaturbetrieb. Der heimliche „Star“ ist für mich übrigens die Mutter des jungen Schriftstellers. Die Telefonate zwischen den beiden sind zum Piepen. Und dann noch Der Duft des Regens von Frances Greenslade: eine wunderbar geschriebene, wenn auch traurige Coming-of-AgeGeschichte aus dem Norden Kanadas (mare/it). sums und seine Gesammelten Erzählungen. – Schon sein drittes Buch bei Schöffling: Juan Gabriel Vásquez’ Roman Die Lieben von Allerheiligen. Endlich neu übersetzt (von Werner Schmitz): Hemingways Fiesta (Rowohlt). Wird Kult wie der „Herr Lehmann“: Sven Regeners Magical Mystery bei Galiani. Preisverdächtig (zuletzt erhielt er den Prix Goncourt): Jérôme Ferraris Balco Atlantico (Secession). Psychogramm verbunden mit einer zärtliche Liebe aus dem Istanbul der 30er Jahre. Roman Simić ist ein Meister der kleinen Erzählform, gerade bei Voland & Quist erschienen: Von all den unglaublichen Dingen. Sollten Sie unbedingt lesen. Verdienstvoll ist das Buch über Stauffenbergs Gefährten, die Antje Vollmer und Lars-Broder Keil dem Vergessen entreißen (Hanser Berlin). Braun in Gabun (Emons) zu. Danke dtv, für die Wiederbelebung von John Williams’ Stoner, ein klasse Klassiker. Aprospos: In der jazzhaus-Reihe Lost Tapes bei Arthaus kommt jetzt mit Early Chet eine Vinyl-Rarität (limitiert) mit Studioaufnahmen des SWF, die Chet Baker-Freunden garantiert die Tränen in die Augen treibt. Jazz könnte auch ein Geschäftsfeld für manchen Buchhändler sein … Heldentaten verklärt. Da tut es gut, sich wieder ein bisschen entspannen zu können: Sven Regener unterhält mich mit Magical Mystery (Galiani) richtig gut – solche Dialoge kann sonst keiner! Julia Deck spielt in Viviane Élisabeth Fauville (Wagenbach) geschickt mit unseren Erwartungen – ein spannendes Psychogramm einer Frau, die sich selber nicht mehr trauen kann. in dem seine Beobachtungsgabe und Sprachkunst (übersetzt von Sven Koch und Andrea Stumpf) zu bewundern sind, diesmal aus seinen Anfangsjahren als Journalist ab 1929. Bülent Gündüz vermittelt in seiner Biografie über Jackson Pollock (Parthas) nicht nur das Porträt eines der teuersten Maler Amerikas, sondern nimmt uns auch mit in die Kunstszene New Yorks in den 1940er und 50er Jahren. Nenn mich einfach Superheld gelesen. Ich werde ihr jetzt Shotgun Lovesongs von Nickolas Butler (KlettCotta) empfehlen – eine schön erzählte Freundschaftsgeschichte. Endlich begreife ich den Erfolg von John Grisham, den ich lange nicht mehr gelesen hatte (bis mir Markus Dohle im Vorjahr Komplott als USAusgabe sandte): Es ist einfach seine Extra-Klasse, gradlinig erzählt mit originellem Plot (Heyne).
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BuchMarkt Oktober 2013
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Leute von heute
Die Enttäuschte
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amit hatte Mandy Pitschel nicht gerechnet. Die Buchhändlerin, die seit fünf Jahren den Buchmarkt im Frankfurter Hauptbahnhof als Franchisepartnerin, also in Eigenregie und auf eigene Kosten, betreibt, bekam vom Inhaber, der Firma Schmitt & Hahn, die Kündigung. Der Grund: Der Filialist, der sich auf Bahnhofsbuchhandlungen spezialisiert hat, will den Laden wieder selbst übernehmen. Eine große Enttäuschung für Pitschel und ihr Team. „In den letzten fünf Jahren haben wir aus dem Buchmarkt, der mäßig lief, einen Laden mit Seele und Herz gemacht“, so die Sortimenterin. „Unser Buchmarkt ist ein Ort mit Liebe zu den Büchern und seinen Lesern. Und nun, wo es so gut läuft, bekommen wir diesen Laden weggenommen. Wir sind sprachlos über das, was da passiert ist.“ Bis Ende Februar 2014 darf sie noch bleiben, dann läuft die Kündigungsfrist aus. Pläne für „die Zeit danach“ hat sie noch nicht, dazu sitzt der Schock zu tief: „Es fühlt sich an, als würde der Bauer mühsam seine Felder bestellen und die Ernte fährt dann ein anderer ein.“ Mit ihrer
Mandy Pitschel: Der Betreiberin der Buchhandlung Buchmarkt im Frankfurter Hauptbahnhof wurde nach fünf Jahren gekündigt Autoren-Aktion (s. BuchMarkt 5/2013, S. 93) will sie auf jeden Fall weitermachen und hofft darauf, „dass sich eine neue Tür öffnet, wenn die andere sich schließt.“ Ein Trost bleibt Mandy Pitschel: Einzigartig und überwältigend ist nämlich
die Resonanz der Kunden, Autoren und Freunde auf ihrer Facebook-Seite (http:// textverliebt.de/blog). „Wo gibt es denn sonst so etwas, dass sich Kunden so einsetzen?“ CoCa
Zeitreise mit Wolfgang Hölker
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1981 auf der Frankfurter Buchmesse
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er gebürtige Münsteraner absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann, machte sich dann mit einer Werbeagentur und einer Kunstgalerie selbständig und avancierte 1975 zum Verleger, nachdem er eine Idee aus den Niederlanden, ein Kochbuch mit Fettflecken und handschriftlichen Notizen, erfolgreich für den deutschen Buchmarkt adaptierte – der Grundstein für eine ganze Reihe nostalgischer Geschenkbücher war gelegt. Einige Jahre später übernahm er zusätzlich den Kinderbuch-Verlag Coppenrath, 1991 kam die Nonbook-Edition „Die Spiegelburg“ dazu. Am 28. Oktober wird Wolfgang Hölker 65 Jahre alt.
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