BuchMarkt Anzeigen November 2012

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Nr. 11 | November 2012 | 47. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

„Nicht jedes Buch ist seinem Klappentext gewachsen.“ Peter Schifferli

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Heft 11 | 2012 ISSN 0524-8426

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Der Hobbit – Eine unerwartete Reise Die Geschichte in Fotos 48 Seiten, € 8,95 (D), ISBN 978-3-608-93995-8 ET: 23. November 2012

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Der Hobbit – Eine unerwartete Reise Die Welt der Hobbits 48 Seiten, € 8,95 (D), ISBN 978-3-608-93997-2 ET: 23. November 2012


Nr. 11 | November 2012 | 47. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

„Nicht jedes Buch ist seinem Klappentext gewachsen.“

Die Buchhandlungen des Jahres Seite

26

Im Interview: Warum Robert Stöppel leidenschaftlich E-Books verkauft Seite 38 DVD: Natur- und Tierfilme als lukratives Zusatzsortiment Seite 50

Special Geschichte: Stabile Umsatzbringer Seite

80

Se ite

Special Essen & Trinken: Hunger auf Haptik 88

Seite

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Weihnachtsgeschäft: Sortimentsideen für den großen Run Seite 56

Pr ax is: Le im ist Ü ung be e rb n d lic e k r

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Heft 11 | 2012

ISSN 0524-8426

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Peter Schifferli


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Redaktionsnotiz

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ass diesem Heft wieder (in Kooperation mit Wiley VCH) ein neuer Dummie für die Sortimentspraxis („Nonbooks verkaufen im Buchhandel“) beigefügt ist, ist neben der erneuten Ausschreibung des BuchMarkt-Awards für Marketingkommunikation* ein ebenso untrügliches Zeichen dafür, dass das Weihnachtsgeschäft naht, wie unser jährliches Weinangebot. Wenn das rund läuft, empfehlen wir Ihnen unseren Marzemino zur abendlichen Belohnung (in diesem Jahr hat Sonja Danowski das Sammler-Etikett gestaltet, s. Foto). Und falls ein Tag mal unter Vorjahr bleiben sollte, wäre das ein ebenso verständlicher Grund, zur tröstenden Flasche zu greifen – wobei ich natürlich davon ausgehe, dass Ihnen eventuell damit Das Sammler-Etikett der neuen Weinedition hat in verbundene Risiken diesem Jahr Sonja Danowski gestaltet bekannt sind (es gibt keinen Beipackzettel, zur Not hilft der Text, der jedem Blutdruckmittel beiliegt). Wenn Sie unbedingt Genaueres wissen wollen: Mehr steht auf S. 114/115.

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in Highlight im Oktober war wieder die Preisverleihung zur Buchhandlung des Jahres, bei der zum zehnjährigen Jubiläum erstmals auch ein Buchhändler des Jahres ausgezeichnet wurde (S. 26ff.). Mein Dank geht an Ole Schultheis, der die Veranstaltung im Lesezelt als Mitglied der Jury moderiert hat sowie an die Juroren Doris Giesemann und Hans Frieden und unsere Partner Diogenes, S. Fischer, Hoffmann und Campe, UTB, MairDumont, Libri und die Frankfurter Buchmesse – und an die drei AutorInnen Dora Heldt, Christian Sprang und Peter Prange, die sich für „ihre“ Buchhändler in die Riege der Laudatoren eingereiht hatten. Ich fände es toll, wenn Sie entweder im nächsten Jahr auch auf dem Treppchen stünden oder am Messesamstag 2013 wenigstens im Auditorium sitzen: Sie haben was verpasst. Sehr herzlich Ihr

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»Peter war wie eine Sternschnuppe in meinem Leben ...«

Inhalt |11/2012

Angelika Schrobsdorff

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Erstmals in Deutschland veröffentlicht: Die Briefe von Angelika Schrobsdorffs Bruder Peter Schwiefert an die gemeinsame Mutter. Ein einzigartiges, intimes und zeitgeschichtliches Dokument mit zahlreichen Photographien und Faksimiles.

Markt & Meinung Trends, Pläne, Programme: Neugründung: Metrolit Verlag am Start ..8 Krimi: Lyx setzt auf Thriller für Frauen ...9 Reiseführer: Mairdumont peppt Baedeker auf ...................................... 10 Kalender: DuMont trifft mit variabler Produktidee ins Schwarze .................. 10 Verkaufstipp für Weihnachten: Radio-Bausatz von Franzis ................ 11 Rückblick: Der goldene Oktober auf buchmarkt.de ............................. 12

Leseprobe

Leute mit Ideen: Wie Dienstleister eurosoft Online-, Mobile und Ladengeschäft zusammenbringt ......... 16

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Frisch auf den Tisch: Die Büchernovis im November ...................................... 17 Kolumne I: Holger Ehling über Läden ohne Ware in China und einen Verlag, der keine Zeit verschwenden möchte .....20

Magazin So war das zehnte Mal: Die Buchhandlungen des Jahres in Wort und Bild ..................................... 26 Aktuelles Interview: Warum Buchhändler Robert Stöppel mit Leidenschaft E-Books verkauft .......... 38 Buchhandel der Zukunft: Showroom oder doch Verkauf digitaler Medien? ...42 TV-Serien: Wie die Bücher ins Fernsehen kommen ............................ 46 DVD-Geschäft: So begeistert ein Buchhändler mit Filmen über Natur und Umwelt seine Kunden ................. 50 Weihnachtsgeschäft I: Mit Musikalien und Instrumenten können Sie Ihr Sortiment zur Themenwelt ausbauen .. 56 Weihnachtsgeschäft II: Dieser gesunde Mix aus Bestseller-Kandidaten und Überraschungen lädt die Kunden zum Stöbern ein .................................. 60

Kolumne II: Matthias Mayers Almanach ........................................... 22

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BIO:

GUT FÜR UNS ALLE!

Praxis Monatsplanung: Fit für den Januar .. 66 Web-Shops: Hier noch einmal alle Leistungen im Überblick .................... 68 Kluge Köpfe: Aktionsidee, wie Sie Kompetenz beweisen ......................... 70 Service: Helmut Benze liefert Aktionsideen für ein FamilienGeschenk vom Feinsten ..................... 70 Markt: Boris Langendorf darüber, dass der stationäre Handel im Onlinehandel Umsätze zurückgewinnen kann ...........71 Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten ...74

Whisper: Fanshop: Wie Buchhändlerin Elena Schormann auf die Idee kam, einen Fan-Shop im Laden unterzubringen ... 112

DVD: Rombach-Sortimenter Stephan Bürkle zeigt, wie man mit Natur- und Tierfilmen Kunden nachhaltig binden kann (S. 50)

„Nichts Weißes“: Suhrkamp reiste mit Azubis nach Nördlingen ............ 112 Strick-Aktion: 450 Teilnehmer kamen an den Topp-Stand nach Frankfurt .................................. 112

Rubriken

Jubiläum I: Köndgen feierte zum 90. Geburtstag 90 Stunden lang ....... 113

Der Name Schweisfurth steht schon lange für ökologische Pionierarbeit. Der Vater leitete den größten fleischverarbeitenden Konzern Europas. Doch die damitverbundene Massentierhaltung führte zu einem steigenden Unbehagen und schließlich zu einem radikalen Kurswechsel. In den 80er-Jahren folgte der Einstieg in die ökologische Landwirtschaft, zu einem Zeitpunkt, als viele »Bio« einfach nur für eine Spinnerei hielten.

Die 11-Bücher-Frage .................124 DVD-Tipp .....................................75 Ideenmarkt ..................................72 Impressum .................................116 Inserentenverzeichnis ...............117 Klatsch & Tratsch .....................118 Lesetipps ....................................120 Pomis Auslese ...............................78 Profile .........................................122 Spot(t)light .................................110

Jubiläum II: Buchhandlung Die Eule feierte mit 100 Freunden das fünfjährige Jubiläum ........................ 113 Jubiläum III: 40 Jahre Hannecke Display Systems ............................... 116 Aktion: Elke Pistor verlost eine Lesung mit sich ................................ 116

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Leseprobe

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Seite

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Zusammen mit Christine Koller erzählt Georg Schweisfurth die Geschichte seines Lebens, gewährt einen interessanten Einblick in seine zahlreichen, innovativen Projekte und zeigt aber auch, was jeder Einzelne tun kann.

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»Es gibt Leute, die schreiben, um geliebt zu werden. Ich schreibe, um zu verstehen.« José Saramago

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Am 16. November 2012 wäre José Saramago 90 Jahre alt geworden.

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Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme Neugründung

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Metrolit. Vom Büro des Metrolit Verlags hat man einen guten Blick auf die Prinzessinnengärten am Moritzplatz. Hier ein Ort der Literatur und Popkultur, dort die mobilen Beete des urbanen Gartens. Beide Projekte sind unkonventionell. Im kommenden Frühjahr will der Metrolit Verlag frischen Wind in die Verlagslandschaft bringen. „Wir wollen einiges nicht nur anders, sondern auch besser machen“, betont Tom Erben. Unter seiner Leitung startet das neue Unternehmen der Aufbau Gruppe mit achtzehn Titeln für eine junge, kreative Zielgruppe. Statt einer klassischen Verlagsvorschau wird es ein Magazin für Buchhändler und Endkunden geben. Zwar wird der Auftritt des Verlags von einer großen Präsenz im Netz begleitet, doch auf ein gedrucktes Werbemittel will man nicht verzichten. „Im Magazin-Bereich ist ein Revival des Printmediums zu beobachten. Diesen Trend wollen wir aufgreifen und mit unserem Magazin eine Leser-Community schaffen“, sagt Metrolit-Marketingleiter Lars Birken-Bertsch, der einst in München den Verlag Blumenbar mitbegründete und 2011 zu Aufbau kam. „Das Schlüsselwort für Erfolg in diesen Zeiten und Märkten heißt: Emotion. Und der Schlüssel für richtig gute, aufregende, neue Gefühle heißt: Innovation“, so Birken-Bertsch, der auch das Konzept für das Magazin entwickelte.

© Ollanski

Popliteratur am Moritzplatz

Metrolit: Die Macher Lars BirkenBertsch (li.) und Tom Erben …

Zur Umsetzung holte er die Kölner Agentur „Meiré und Meiré“ ins Boot, die den Gesamtauftritt des Verlags verantwortet und allen Büchern kein uniformes, aber wiedererkennbares Gesicht gibt. Die erste Ausgabe des Magazins erscheint im Dezember und stellt nicht nur das Programm auf unterhaltsame Art und Weise vor, sondern auch die sechs Mitarbeiter, darunter Marie Claire Lukas, die ab Januar 2013 die Pressearbeit übernimmt. Alle drei Programmbereiche sind autark und werden geleitet von Thorsten Schulte (Sachbuch), Bärbel Brands (Belletristik) und Peter Graf, der das Label Walde + Graf bei Metrolit betreut. Der Zürcher

… und das erste Programm

Verlag von Peter Graf und Anais Walde war im Sommer unter das Aufbau Dach geschlüpft. Sein Schweiz-Programm wird nun von Zürich aus unter dem Namen Applaus selbständig weitergeführt. Peter Graf ist auch als Gesellschafter bei Metrolit eingestiegen, ebenso wie der Radiosender FluxFM. Tom Erben: „Wir sind überzeugt, dass neue Inhalte eine Chance haben und FluxFM hilft uns, den Kern der Zielgruppe zu erreichen.“ Mit Werbespots und redaktionellen Hinweisen sollen die Metrolit Bücher ins Gespräch gebracht werden. Der Verlag will im Marketing generell mit verschiedenen Partnern zusammenarbeiten. So wird die Neuübersetzung von Colin MacInnes‘ Kultroman „Absolut Beginners“ vom Musikmagazin „Rolling Stone“ begleitet. „Wir suchen Themen, die auch Genres sprengen“, verspricht Erben. Als Beispiel nennt er den Titel „Die Kunst einen Bleistift zu spitzen“. Der Amerikaner David Rees beschäftigt sich darin in Text und Bild mit der Frage, wie man am besten und schönsten einen Bleistift spitzt. Zum Start hat Metrolit Großes vor: Während der Leipziger Buchmesse will der Verlag auch in der Stadt Präsenz zeigen. In einem temporären Laden werden die neuen Bücher angeboten – mit einer Kaffeebar, abendlichen Lesungen und Party. Lars Birken-Bertsch: „Damit wollen wir auch die Endkunden erreichen, die es nicht zur Messe schaffen und die eher selten in Buchhandlungen unterwegs sind.“ ML

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OH LÀ LÀ Französisch genießen – 120 traumhafte und unkomplizierte Rezepte

Krimi

Lyx startet mit Thrillern Die Spannung steigt: Verleger Volker Busch und Programmleiterin Alexandra Panz zeigen das erste Lyx-ThrillerProgramm

Egmont LYX. Ab dem nächsten Frühjahr will sich der LYX Verlag neu in der Spannungsliteratur positionieren. Nachdem man sich innerhalb von fünf Jahren mit Romantic-Titeln, „zahlreichen Bestsellerautorinnen im Gepäck und mit einem unverwechselbaren LYX-Look“ als feste Größe im Buchhandel und als „RomanceVerlag Nr. 1“ durchgesetzt habe, werde es Zeit für eine Programmerweiterung, findet Verlagsleiter Volker Busch. So scheint der nächste Schritt auf das Gebiet der Thriller und Krimis für Egmont nur logisch, trotz der gewaltigen Fülle an Genres, die dort schon warten. Die Frage, welche Klammer sich für das neue Programmsegment am besten eignet, war schnell entschieden: Ab Frühjahr 2013 gibt es „Thriller bei LYX“. Busch: „Im Vordergrund stehen vor allem ‚Hochspannung in Serie’ und ‚Frau in Gefahr’, weniger Tantenkrimis im Sauerland.“ Mit einer betont emotionalen und femininen Ausrichtung in Programm und Ausstattung, außerdem mit dem Serien-Charakter, will Egmont gezielt an die Erfolgskriterien von Lyx anknüpfen. Denn, Busch: „Die angepeilte Zielgruppe der weiblichen Vielleserinnen ist genauso auf dem Gebiet der nach GfK boomenden Spannungsliteratur zu Hause.“ Die Autorennamen klingen jedenfalls vielversprechend. Die „Queen of Crime“ Elizabeth George ist gleich im ersten Programm mit einer TB-Ausgabe ihres Ro-

mans „Sturmwarnung. Whisper Island“ mit an Bord. Den Spitzenplatz soll Saskia Berwein mit ihrem Roman „Todeszeichen“ einnehmen, ein dramatischer Serial Killer Thriller voller seelischer Abgründe. Außerdem hat New-York-Times-BestsellerAutorin C.J. Lyons bei LYX angeheuert, die es mit der Originalausgabe von „Tot ist nur, wer vergessen ist“ spektakulär auf Platz 2 des US-Rankings schaffte. Pamela Beason soll in „Verhängnisvolle Spuren“ den Nervenkitzel eines Psychothrillers mit „atemberaubenden“ Naturbeschreibungen zusammenbringen. Volker Busch verspricht: „Gemeinsam sind allen fünfzehn LYX-Thrillern im ersten Programm Emotionen in hoher Dosierung und viel weibliches Identifikationspotenzial.“ Das soll auch vorläufig so bleiben, was Ermittlerinnen, Agentinnen oder Profilerinnen betrifft, auch wenn sich Egmont jetzt schon für die Weiterungen des SpannungsSegments offen zeigt. Die Redaktion sucht nach Talenten in historischen Kulissen und regionalen Settings, und die Verbindungen zu den Egmont-Verlagen in den skandinavischen Ländern könnten hier bald ein weiteres Kapitel der Thriller bei LYX aufschließen. Begleitet wird die Markteinführung der „Thriller bei LYX“ durch den Einsatz eines „besonderen“ Endkunden-Folders. Und parallel zu anderen Medien sollen alle Kanäle der LYX Community in den Social Media heiß laufen.

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PRESSESCHWERPUNKT

Rachel Khoo

Paris in meiner Küche

120 fabelhafte Rezepte für jeden Tag

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Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Reiseführer

Der neue Baedeker

Infografik: Die Komponenten der Wiener Kaffee-Variationen auf einen Blick

Mairdumont. Kein Jahr, ohne dass der Touristik-Primus nicht wenigstens einen „Relaunch“ seiner Reiseführer-Reihen auf den Weg bringt – obwohl Verlegerin Stephanie Mair-Huydts das Wort mittlerweile ungern benutzt: Sie spricht, wenn sie nun das Resultat der Team-Arbeit aus den vergangenen zwei Jahren vorstellt, gerne und enthusiastisch vom „neuen Baedeker“. Fast acht Jahre ist es her, dass er zum letzten Mal einem Facelift unterzogen wurde. Damals wurde er u.a. durch 3D-Grafiken ergänzt – was ihm einen ITB-BuchAward in der Kategorie „Klassische Reiseführer“ einbrachte. Jetzt hat die Redaktion wieder an neuem Anschauungsmaterial gearbeitet, das der Markendefinition „Intelligentes Wissen“ des Reiseführers mit dem roten Einband noch gerechter werden soll: Jeder neue Band enthält Infografiken, die schwierige Sachverhalte einfach darstellen sollen. So wurde z.B. im Wien-Führer das Riesenrad aus dem Prater in einen Größenvergleich zu anderen Riesenrädern gestellt (es ist mit 65 Metern übrigens das zweitkleinste), man erfährt, wie und warum die Donau durch eine künstliche Insel gezähmt wurde und aus welchen Komponenten die einzelnen Kaffee-Variationen bestehen. „Die Infografiken vernetzen im Kopf Informationen, die man beim bloßen Lesen nur schwer abspeichern kann“, so MairHuydts. „Und Spaß machen sie auch noch, weil man viel entdecken kann.“ Weitere Neuerungen sind u.a.:  das Kapitel „Erleben und Genießen“. Auch hier wird Wissen vermittelt, in dem z.B. Fragen nach Herkunft und Beschaffenheit typischer regionaler Gerichte beantwortet werden

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 das Kapitel „Willkommen im Alltag“ – mit Vorschlägen wo und wie man als Tourist ganz normale Leute treffen und deren Alltag miterleben kann  die Touren wurden neu ausgearbeitet und mit exakteren Karten versehen  die 3D-Grafiken wurden aktualisiert, außerdem gibt es jetzt Textspecials und kleine Wissensboxen. Im Januar werden 45 Baedeker Bände im neuen Design (und mit neuer CoverTypografie) ausgeliefert. CoCa

Kalender

Up to Date DuMont. Im boomenden Markt der Taschenkalender und Notizbücher hat der DuMont Kalenderverlag mit seiner neuen Reihe „Up to Date“ einen Kalendertyp entwickelt, den es so noch nicht auf dem Markt gab (man kann den Kalender auf den Tisch legen, in die Handtasche packen oder an die Wand hängen). Ein Beweis für den richtigen Riecher des Teams: Die Erstauflagen der vier Titel sind trotz verspätetem Erscheinungstermin und fehlender Ankündigung in der Vorschau fast ausverkauft – zum Glück wird der Kalender in Moers hergestellt, sodass Nachdrucke schnell möglich sind. Kalender- GF Anette Philippen verspricht: ,Für das neue Pro-

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Nonbooks

Mit Bausätzen die Kasse klingeln lassen

Thomas Käsbohrer: „Diese Bausätze bringen Männer zum Träumen.“

Franzis. Franzis-Geschäftsführer Thomas Käsbohrer war nach der Messe fast euphorisch darüber, wie gut die neuen Bausätze bei den Kunden angekommen waren: „Als Fachbuch-Verleger sind wir bei Franzis zwar auf ein Maximum an Kundenzufriedenheit getrimmt, ein Lächeln im Gesicht unserer Kunden sehen wir aber eher selten.“ Diesmal hat er das auf der Buchmesse oft bei seinen Buchhändler-Kunden und

Ein Kalender – drei Einsatzmöglichkeiten: DuMont-Team Marianne Kohlmann, Andrea Lehmann, Antje Voland demonstrieren

gramm wird die Reihe ausgebaut und um weitere praktische Details ergänzt.“

auch bei BuchhändlerInnen gesehen: Seine „Operation Buchhandel“ war also sichtlich gelungen. Über ein Jahr hatten er und sein Team an der Weiterentwicklung der Idee „Technik-Bücher/Technik-Bausätze als Geschenk“ gearbeitet und mit Freude registriert, wie gut die beiden neuen Bausätze „Retro-Radio-Baubuch“ und „Abenteuer Elektronik“ gerade bei Buchhändlern angekommen waren. Anscheinend schafften es die beiden Produkte auch, BuchhändlerInnen-Herzen höher schlagen zu lassen, was bisher nur in der Zielgruppe der Elektronikbastler gelungen war. Käsbohrer registriert zufrieden: „Mit der Neupositionierung der beiden Produkte ist es uns gelungen, aus einem nüchternen Elektronik-Bausatz ein Geschenkprodukt zu machen, das sich opimal dafür eignet, von Frauen als Geschenk für ihre Männer gekauft zu werden“. Ein erster (erfolgreicher) Praxistest in einer weiblich ausgerichteten Buchhandlung hat ihm bestätigt, dass er auch mit seiner Überlegung richtig liegt: Dass auch ein Fachbuch-Verlag wie Franzis neue Wege gehen und eine neue Vision davon haben müsse, was man tue. Heute reiche es nicht mehr, technisch zuverlässiges Know-How für komplexe Technik (PC, Fotokamera, Solaranlagen) zu liefern, diese Funktion erfülle mehr und mehr das Internet. „Aber wenn wir es schaffen, dass sich Eltern und Kinder gemeinsam spielerisch mit Technik beschäftigen und beginnen, ‚Technik spielend zu verstehen’ – so unser Werbeclaim – dann klingelt auch im Buchhandel im Weihnachtsgeschäft die Kasse“.

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Rückblick | Die Ereignisse der Branche im Monat Oktober News 27.9. – Fünf neue Mitglieder begrüßt die Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse 2013. Den Vorsitz übernimmt Hubert Winkels. Neu im Literatur-Septett des Preises sind zudem Lothar Müller, René Aguigah, Daniela Strigl, sowie Ursula März. Weiterhin dabei sind Eberhard Falcke und Martin Ebel. 1.10. – Stefan Lübbe erweitert sein Unternehmen. Er steigt ab 1. Oktober mit 50 Prozent bei der Präsenta Promotion International GmbH ein. 4.10. – Die WBG übernimmt den Bestand von Medicina Rara. 4.10. – Dass der SPIEGEL eine dritte (Paperback)-Bestsellerliste eingeführt hat, hat zu harscher Kritik von Valora Retail geführt – Valora Geschäftsführer Mathias Gehle sagt: Das führt zu einem „Ranking-Dschungel statt zu einer Orientierung für die Leser“. 4.10. – Ab Frühjahr 2013 wird Insel die Bücher des Elisabeth Sandmann Verlags im TB übernehmen und pro Halbjahr jeweils fünf neue Titel bringen. 8.10. – Amazon.com kauft für 1,16 Mrd. Dollar seine Firmenzentrale in Seattle vom Investmentunternehmen Vulcan. 8.10. – Die Familie des amerikanischen Milliardärs Leon D. Black hat Phaidon Press, den britischen Kunst- und Kochbuchverlag gekauft. 9.10. – Weltbild-Chef Carel Halff will die Verkaufsflächen der Weltbild-Filialen noch drastischer zurückfahren als bisher geplant. Mindestens 50 Prozent der Flächen müssten stillgelegt werden. 15.10. – US-Investor Advent International und die Familie Kreke wollen gemeinsam die Douglas Holding weiterführen. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, wollen die DouglasGründerfamilie Kreke und Advent International die Douglas-Holding AG gemeinsam weiterentwickeln und die Weichen für nachhaltiges, profitables Wachstum stellen. 11.10. – Mo Yan erhält den Literatur-Nobelpreis. 17.10. – Hilary Mantel erhält den Man-BookerPrize für ihren Roman „Bring up the Bodies“, der im kommenden Frühjahr unter dem Titel „Falken“ bei DuMont erscheint. 18.10. – Der Betrieb Logistik der Herder AG Basel wird zum Jahresende geschlossen. Für seine Verlagsarbeit will Herder aber den Standort in Basel weiter ausbauen.

Regionalbuch AG gegründet 1. Oktober – Sechs Regionalverlage aus ganz Deutschland haben sich im September zur Regionalbuch AG zusammengeschlossen. „Unverwechselbar bleiben“ heißt das Motto. Das Ziel: Im Buchhandel und bei den Endkunden das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Regionalia große

Umbau bei Oetinger 8. Oktober – Oetinger strukturiert den Bereich Belletristik neu: Ab 2013 wird das Programm von Atrium über den zur VG Dressler gehörenden Vertrieb und die Dressler-Vertreter im Handel angeboten. Damit sollen die Verlage Dressler und Atrium näher zusammengebracht werden. Ebenfalls ab Januar 2013 wird Tim Jung (40 – bisher Programmleiter) die Verlagsleitung des Atrium Verlags

Tim Jung

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übernehmen. Um für Arche neue Entwicklungschancen zu schaffen, war die Verlagsgruppe Oetinger in den letzten Monaten in Gesprächen mit verschiedenen Parteien, um Synergien durch neue Partnerschaften zu nutzen. Nun steht fest: Ab 2013 wird der Arche Verlag, noch unter der Leitung von Nikolaus Hansen, in den Vertrieb des Deutschen Taschenbuch Verlags, München (dtv) übergehen.

Miese bei Thalia 9. Oktober – Die Thalia-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2011/12 Umsätze in Höhe von 915 Millionen Euro, was einem Rückgang von 2,1 Prozent (vergleichbar: -2,3 Prozent) entspricht. Die Inlandsumsätze der Thalia-Gruppe gingen gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent (vergleichbar: -2,0 Prozent) auf rund 683 Millionen Euro zurück. Die Gesellschaften in Österreich und in der Schweiz

erreichten einen Umsatzanstieg von 0,7 Prozent (vergleichbar: -3,4 Prozent) auf 232 Millionen Euro. Im Online-Geschäft wurde der hohe Vorjahreswert, bei dem auch Deutschland noch von der Ausgabe von Gutscheinen zur Kundengewinnung profitierte, um rund 10 Prozent verfehlt. Insgesamt generierte die Thalia-Gruppe im Geschäftsjahr 2011/12 rund 14 Prozent des Umsatzes über den Vertriebskanal Internet.

Weniger Club-Filialen 11. Oktober – Seit Jahren verliert der BertelsmannBuchclub Mitglieder. Um in den schwarzen Zahlen zu bleiben, stehen Filialschließungen an. „Bei den Filialen wird es zu einer Bereinigung kommen“, sagte Bernd Schröder, Vorsitzender der Geschäftsleitung der DirectGroup Germany.

Derzeit betreibt der Buchclub noch knapp 200 Filialen in Deutschland, davon gehört ein Drittel zur Buchladenkette „Zeilenreich“, in der auch NichtMitglieder einkaufen können. Aber auch hier werde man auf die eine oder andere Filiale verzichten müssen, berichtet Schröder.

Zwei in eins: richter | fey verlag © Richter Fey Verlag, K.-W. Richter

19.10. – Die Verhandlungen zwischen Bertelsmann und Gruner + Jahr um eine Komplett-Übernahme des Zeitschriftenhauses Gruner + Jahr sind beendet – und gescheitert. Die Familie Jahr behält weiterhin ihre Sperrminorität von 25,1 Prozent an G+J und wird weiter in wichtigen Entscheidungen mitentscheiden. 23. 10. – Zum 1. Januar 2013 wird aus Buchhandlung Lindemanns in Stuttgart Osiander. Damit kommt das Tübinger Unternehmen früher nach Stuttgart als geplant. Osiander hat nach einer Pressemeldung über die Schließung des Geschäfts kurz entschlossen einen Kaufvertrag mit Inhaber Werner Götze unterschrieben.

Chancen bieten, sich in der Medienkonkurrenz mit dem Buch zu profilieren. Die Regionalbuch AG besteht aus den Verlagen be.bra Verlag (Berlin), Edition Temmen (Bremen), Hinstorff Verlag (Rostock), Klartext Verlag (Essen), Mitteldeutscher Verlag (Halle) und SilberburgVerlag (Tübingen).

Klaus-W. Richter (l.) und Erwin Fey

BuchMarkt November 2012

17. Oktober – Die beiden in Düsseldorf ansässigen Verlage Richter und Feymedia haben sich zusammengeschlossen und firmieren bereits seit August als richter | fey verlag gmbh. Geschäftsführer ist Erwin Fey (im Foto r.), für die Gestaltung des Programms und für die Produktion ist Klaus-W. Richter (im Foto l.) zuständig. Wesentliche Gründe für den Zusammenschluss sind laut Pressemitteilung „die sich ergänzenden Programme“.


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Bestseller des Monats 3 4

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John Irving In einer Person

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304 S., Leinen, € (D) 22.90

736 S., Leinen, € (D) 24.90

304 S., Leinen, € (D) 21.90

Paperback, 192 S.,€ (D) 14.90

Kann ein Venedig-Roman auch ohne Commissario Brunetti spannend sein? Ja, wenn Donna Leon ihn schreibt. Donna Leons Musik-Krimi über den Komponisten Agostino Steffani, zeitgleich zu Cecilia Bartolis Steffani-cd Mission veröffentlicht, ist seit Erscheinen auf der Spiegel-Bestsellerliste.

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Wohlers gerettet 22. Oktober – Die Buchhandlung Wohlers ist gerettet. Der Mietvertrag ist um weitere fünf Jahre verlängert worden. Ursprünglich sollte die Miete von 1.400 auf 4.100 Euro erhöht werden. Damit war die Existenz der Traditionsbuchhandlung in Frage gestellt. Seit Anfang Juni hatten Tausende von Menschen an Demonstrationen und Protest-Lesungen zur Rettung des Buchladens teilgenommen und Unterschriften gesammelt. Die Proteste gegen die Verdreifachung der Ladenmiete der Buchhandlung Wohlers an der Langen Reihe hatten nun endlich Erfolg. Angesichts von Mietenexplosion und Umwandlung in Eigentum mussten schon viele kleine Läden im Hamburger Kultviertel St.Georg geschlossen werden. Unter dem Motto „Schlaflos in Hamburg! Mietenwahnsinn stoppen!“ ist am 10. November (13 Uhr) eine Großdemonstration in St. Georg geplant. Um 19 Uhr gibt es eine Jubelparty zur Rettung der Buchhandlung Wohlers.

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Benedict Wells Fast genial

As Astrid trid Rosenfeld Adams Erbe

Anthony y McCarten McCarten Liebe am Ende der Welt

Bernhard Schlink Liebesfluchten

Roman · Diogenes

Roman · Diogenes

Diogenes

400 S., Leinen, € (D) 10.–

336 S., Leinen, € (D) 10.–

320 S., Leinen, € (D) 10.–

Roman · Diogenes

detebe, 368 S., € (D) 10.90

Drei der zehn Bände der Jubiläumsedition 60 Jahre Diogenes haben es in die Top 10 geschafft. Kein Wunder: edle Leinenausstattung zum Taschenbuchpreis.

Früher war das Weihnachtsgeschäft früher . . .

10

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Jason Starr Dumm gelaufen

!"#$% &%'$(% %' VERÄNDERUNGEN Buch-Kalender 2013

Lamettaleichen

Roman · Diogenes

Plus für Frankfurt

Kriminelle Weihnachtsgeschichten

Paperback, 288 S., € (D) 14.90

Pappband, 264 S., € (D) 16.90 Diogenes

Vor zwei Jahren wurden im Januar Coelho-Kalender auf eBay für den fünffachen Ladenpreis versteigert. Wir haben die Auflage auf 60 000 Exemplare erhöht!

14. Oktober – Die Frankfurter Buchmesse endet mit einem leichten Plus von drei Prozent während der Besuchertage am Wochenende und einem gesamten Besucherplus von 0,6 Prozent (insgesamt: 281.753 Besucher). Ein minimaler Rückgang während der Fachbesuchertage von minus 1,6 Prozent spiegelt, dass die Branche für alle Herausforderungen gut gerüstet und optimistisch ist: „Der Mut und die Innovationskraft Europas, aber auch der internationalen Verlagsbranche, zeigte sich auch hier auf der Frankfurter Buchmesse“, so Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, zum Messeabschluss.

detebe, 256 S., € (D) 9.90

9

783257 242188

… sehnt sich mancher Buchhändler zurück, und das, obwohl Weihnachten früher später war. Wir wünschen trotzdem ein gutes Weihnachtsgeschäft. Und empfehlen Lamettaleichen mit kriminellen Weihnachtsgeschichten von Simon Beckett, Sebastian Fitzek oder Ingrid Noll. Exklusiv: Mit einer BrunoWeihnachtsgeschichte von Martin Walker!

Ausgezeichnete Diogenes Kalender

SEHR WITZIG! Diogenes Cartoon-Kalender 2013

BuchMarkt November 2012

8

Maigrets Paris Diogenes Kalender 2013

13 9

783257 510546

9

783257 510515

Dass es nach 40 Jahren wieder Diogenes Wandkalender gab, darüber haben sich viele Buchhändler gefreut. Auch beim Publikum kommen die Kalender gut an und die Nachbestellungen sind so stark angestiegen, dass einige der fünf Diogenes Kalender vielleicht schon Ende November vergriffen sein werden. Was den Verlag freut: der CartoonWochenkalender Sehr witzig! und der Monatskalender Maigrets Paris wurden vom Graphischen Klub Stuttgart mit einer Bronzemedaille prämiert.


Markt & Meinung | Leute mit Ideen Wie eurosoft Online-, Mobile- und Ladengeschäft zusammenbringt

Erlebniswelt Buchhandel 3.0 Einstiegsportal: Touchscreen so einfach zu bedienen wie ein Handy

Vincenzo Casciato: „Der Kunde muss mit dem Gefühl den Laden verlassen‚ das hätte ich selbst im Internet so schnell und so gut nicht geschafft“

Das Team von eurosoft hat sich schon lange darüber geärgert: In der Publikumspresse steht der Buchhandel vom Image her in der Ecke. Seine tatsächliche Leistungsfähigkeit wird kaum mehr wahrgenommen. Vincenzo Casciato, Mit-Geschäftsführer bei eurosoft, vergleicht das gern mit dem berühmten gallischen Dorf, in dem die Bewohner zunehmend eingekreist werden, aber in Wirklichkeit deutlich stärker sind. Und das Beckumer Entwickler-Team fragte sich: Welchen Zaubertrank könnte man dem Buchhandel reichen, um seine Schlagkraft zu beweisen? Ihre Idee: Die bisher voneinander getrennten Welten von Online-Einkauf, Mobile Business und das haptische Gefühl im Ladengeschäft zu einem neuen Einkaufserlebnis vor Ort zusammenbringen. Ein wichtiges Flaggschiff dabei: Vor dem Regal noch zielgenauere, schnellere und umfassende Beratung anzubieten, als es im Internet möglich ist. Dem Kunden unkompliziert Titelanfragen auf sein Handy oder seinen PC zu schicken und die Ware entweder gleich mitzugeben oder nach Hause liefern zu lassen. „Der Kunde muss mit dem Gefühl den Laden verlassen‚ das hätte ich selbst im Internet so schnell und so gut nicht geschafft“, erläutert Casciato.

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Auf der Frankfurter Buchmesse hat eurosoft nun erstmals eine schicke Tablet-PCLösung vorgestellt, die unter dem Label „bookadvice“ auf den Markt kommen soll. In seinem Zugriff befinden sich die Daten aller Kataloge: VLB, KNV, Libri, Umbreit, NewBooks und nicht zuletzt auch ein übergreifender Antiquariatskatalog. Die Datenstämme der eigenen Warenwirtschaft lassen sich ebenfalls einspielen. Gibt man einen Suchbegriff ein, werden die Bücher nicht in traurigen Listen, sondern gleich mit bunten Covern in einem Bücherregal angezeigt. Insgesamt über 220 Mio. Titel sind verzeichnet. Das System ist transportabel, so kann man den Kunden direkt am Regal beraten. Beim Fingertipp auf das Cover werden alle verfügbaren Zusatzinformationen zum Titel, wie zum Beispiel Klappentext, Inhaltsverzeichnis, freigegebene Leseproben, Videos sowie alle wichtigen Metadaten zum Buch dargestellt. Per Einspielung der Warenwirtschaft wird das Buch im eigenen Laden angezeigt. Ist es nicht vorrätig, kann es direkt aus dem Tablet heraus bestellt und dem Kunden nach Hause gesandt werden. Elektronische, per E-Mail versandte Informationen zum Titel sind direkt mit dem Web-Shop des Buchhändlers verknüpft, so dass kein

BuchMarkt November 2012

Alles per Fingertipp erledigt: bestellt, nach Hause geschickt, auf Facebook gepostet und vieles mehr

Umsatz verloren geht. Sollte der Titel nicht mehr lieferbar sein, kann der Händler sofort im Antiquariatskatalog nachsehen, wo und wie er es für den Kunden beschaffen kann. Dabei lassen sich vom Gerät aus auch andere Dienste für die Buchhandlung erledigen, so lässt sich zum Beispiel der Tipp des Kunden auf der eigenen Facebook-Seite posten. Zugleich bieten die Beckumer mit der Facebook-Seite „buchhandelonline“ Themen an, die sich einfach teilen lassen. „Wir haben noch viele Ideen, was sich noch über bookadvice steuern lassen kann“, so Casciato. Dahinter steckt Technik auf höchstem Niveau. Bei der Suche nach „Asterix“ liefert der neuentwickelte Suchalgorithmus 640 Treffer in 0,01 Sekunden. Bei Fach-Themen können das auch mehr als bei Amazon sein. „Die Handhabung mittels Touchscreen ist einfach. Wer mit einem Handy telefonieren kann, kann auch das bookadvice bedienen“, nimmt Casciato Buchhändlern die Angst vor der Einführung im eigenen Laden. Und nicht zuletzt gibt der schicke Anblick dem Handel die gleiche Waffe in die Hand, mit der die Mitbewerber derzeit in sein Geschäft eindringen, doch ihr Inhalt dürfte weitaus schärfer sein – und noch werden. Matthias Koeffler


Markt & Meinung | Novitäten

Frisch auf den Tisch ... ... im November. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl dtv Marc Fitten | Elsas Küche

Goldmann Virginia Ironside | Nein, ich möchte keine Kaffeefahrt! „Marie Sharp, bekannt aus dem Bestseller ‚Nein! Ich will keinen Seniorenteller!‘, ist zurück. Marie ist mittlerweile fast 65, und hat eine Liste mit guten Vorsätzen: Nie wieder Alkohol, dafür ein Facelift und wieder Tagebuch schreiben. Doch was, wenn sich Familie und Freunde plötzlich einfach aus dem Staub machen? Ein wunderbares Buch für alle, die sich so alt fühlen, wie sie sind. Denn man kann nichts dagegen tun, dass man älter wird – aber man kann verhindern, dass man sich dabei langweilt!“, Andrea Groll, Lektorin.

Rütten & Loening Deon Meyer | Sieben Tage Reinhard Rohn, Lektor: „Kaum ein anderer Thriller-Autor versteht es, seinen Figuren so viel Tiefe zu verleihen wie Deon Meyer. Nun legt er mit ‚Sieben Tage‘ einen Thriller mit seinem Lieblingshelden vor: Bennie Griessel muss einen schier hoffnungslosen Fall aufklären. In Kapstadt geraten Polizisten ins Visier eines geheimen Schützen, der verkündet, jeden Tag ein Attentat zu verüben, bis der Mord an einer jungen Anwältin aufgeklärt wird. Bennie hat genau sieben Tage Zeit, um Licht in das Dunkel zu bringen. Deon Meyer, dessen Romane mittlerweile in über zwanzig Ländern erscheinen, präsentiert sich einmal mehr in Hochform. Im November stellt er sein neues Buch auf einer Lesereise in Deutschland vor.“

Coppenrath My World of Fashion – Designbuch Mode „Auf der Buchmesse war es überall zu sehen: Kreativbücher liegen im Trend, das Thema ‚Do it yourself‘ boomt. In ‚My world of Fashion – Designbuch Mode‘ finden alle Modeinteressierten Informationen, Tipps und Inspirationen zu ihrem Lieblingsthema. Ich bin begeistert, wie abwechslungsreich und praxisnah in diesem Buch Grundwissen zum Thema Design vermittelt wird. So bekommen die Modedesignerinnen von morgen das nötige Handwerkszeug für ihre erste eigene Kollektion!“, Kathy Heyer, Programmleitung Kreativ- und Sachbuch.

Patricia Reimann, Programmleiterin Literatur: „Aus den Zutaten des Lebens ein feineres Gericht zu erschaffen, davon träumt Elsa. ‚Die Tulpe‘ ist das einzige gehobene Restaurant in Delibab. Elsa, die Chefin, genießt Ansehen und finanzielle Sicherheit, abends liegen ihr die Gäste zu Füßen, und die Nächte verbringt sie mit ihrem Sous-Chef. Und doch ist sie unzufrieden – sie beschließt, sich um die Silberne Suppenkelle zu bewerben ... Eine frivole Komödie um Ehrgeiz und Liebe, Gier und Bescheidenheit.“

Residenz V. Moritz/H. Leidinger | Oberst Redl. Der Spionagefall. Der Skandal. Die Fakten. Dr. Carmen Sippl, Programmleitung Sachbuch: „Ist über den ‚Fall Redl‘ nicht schon alles gesagt? Diese Frage hören wir oft, seit wir das neue Buch über den Meisterspion der Donaumonarchie im Residenz Verlag angekündigt haben. Keineswegs! Denn genau hundert Jahre nach der spektakulären Enttarnung des Oberst Redl haben Verena Moritz und Hannes Leidinger mit kriminalistischem Gespür bislang unbekanntes Archivmaterial entdeckt und die Ereignisse um Redls Hochverrat detailgetreu rekonstruiert – und das Ergebnis liest sich spannend wie ein Krimi!“

Diogenes Martin Walker | Schatten an der Wand

Klett-Cotta Keigo Higashino | Verdächtige Geliebte

Anna von Planta, Lektorin: „Was mir an Walkers Romanen von Anfang an gefallen hat, war, wie er komplexe historische und politische Zusammenhänge in seine Handlungen einbaut. In diesem (vor den ‚Brunos‘ entstandenen) Roman tritt dieses besondere Talent Walkers, der nicht nur Schriftsteller, sondern auch Historiker und politischer Berater ist, in den Vordergrund. Es geht um eine Höhlenzeichnung, die nicht nur während der Resistancezeit eine fatale Rolle spielt, sondern auch heute noch auf höchster politischer Ebene. Ein Thriller, der auch drei wunderbare Liebesgeschichten zu bieten hat.“

Lektor Maximilian Dorner: „Als Lektor meint man ja immer, dass man Autoren immer auf die Schliche kommt, weil man so intensiv jeden Satz umdreht. Trotzdem hat mich Keigo Higashino kalt erwischt mit einer so verblüffenden Auflösung seines Kriminalfalls, dass mir beinahe der Redigier-Bleistift aus der Hand gefallen ist. Und das alles bei einem Roman, in dem von Anfang an klar ist, wer der Mörder ist. Klingt unglaublich – und ist es auch!“

BuchMarkt November 2012

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Deutsche Erstveröffentlichung –

Der BESTSELLER von

Sophie Kinsella

im Weihnachtsgeschäft.

// Ab 5. November: Großer Schreibwettbewerb in Kooperation mit JOLIE auf www.sophie-kinsella.de

Sophie

Kinsell a

Lesepro be

Roman

// Ab 7. Dezember: 50.000 Leseproben in der Jolie // Ab 7. Dezember: Ganzseitiges Redaktions-Special zum Schreibwettbewerb // Ab 3. Dezember: Weihnachts-Ganzsäulen 3. – 12. Dezember in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München // Ab 14. Januar: Leseproben in San Francisco Coffee Company Filialen (14. 1. – 15. 2.2013) und ausgewählten H‘Otellos-Hotels

Unsere Kundenbetreuung Innendienst erreichen Sie ab sofort unter der kostenlosen Rufnummer: Tel.: (0800) 500 33 22 Fax: (089) 41 36-33 33 | E-Mail: kundenservice@randomhouse.de

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480 Seiten, Klappenbroschur € 9,99 (D) // € 10,30 (A) CHF 14,90* (* empf. VK-Preis) ISBN 978-3-442-46771-6 Auch als E-Book und Hörbuch lieferbar


Holger Ehling kommentiert Über Läden ohne Ware in China und einen Verlag, der keine Zeit verschwenden möchte

Nichts ist ewig

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Holger Ehling Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia

© Jeannette Faure

N

un haben wir also die USAmerikaner im deutschen Buchhandel; ob der Investor Advent aber nach dem Einstieg bei Douglas in kürzester Zeit einen Absturz des in den Orkus rutschenden Schlittens Thalia wird verhindern können, ist stark anzuzweifeln. Der Blick auf die Management-Fähigkeiten von Finanzinvestoren, die sich in den Medienbranchen engagiert haben, stimmt jedenfalls nicht allzu optimistisch: Der Musikriese EMI krachte gegen die Wand, ebenso große Buchhandelsketten wie Borders mit seinen drei voneinander unabhängigen Gesellschaften in den USA, Großbritannien und Australien, dazu noch Whitcoulls in Neuseeland oder Angus & Robertson in Australien – der ökonomische, kulturelle und soziale Flurschaden, der dabei angerichtet wurde, ist enorm. Wer bei der Frankfurter Buchmesse die Ohren offen hielt, konnte eine Unzahl an bitteren Kommentaren über diese Entwicklungen vernehmen, ob man sich nun mit Kollegen aus den deutschsprachigen Ländern unterhielt oder mit Franzosen, Italienern oder Japanern. Ein Unternehmensberater brachte es auf den Punkt: „Ob große oder kleine Unternehmen – alle sind ratlos, alle zucken mit den Schultern und alle sagen, sie hätten keine Ahnung, wie sie aus der Patsche heraus kommen sollen.“ Bei allem Verständnis für die Bitterkeit, die diejenigen Sortimenter empfinden mögen, die durch die Expansion der Großflächen ihre Unternehmen und ihre Existenz verloren haben: Für unsere Branche wäre es eine Katastrophe, wenn bei einem Unternehmen wie Thalia die Lichter ausgehen würden. Deshalb muss man dem Vorhaben der Krekes jetzt Erfolg wünschen. Nach diesem etwas düsteren Einstieg wollen wir uns aber wie üblich der schönen großen Bücherwelt zuwenden, wo uns aus China eine besonders hübsche

Nachricht erreicht: Der Einzelhandelsriese Yihaodian hat angekündigt, in den nächsten Monaten bis zu 1.000 Supermärkte eröffnen zu wollen, in denen es keine Produkte gibt. Wie das geht? Nun, Sie errinnern sich möglicherweise daran, dass ich Ihnen zuletzt von einem Besuch in Südkorea berichtet habe, wo mir ein virtueller Laden vorgeführt wurde, in dem es ebenfalls keine Produkte, sondern nur deren Fotos samt QR-Code zum Scannen gab. So funktioniert das auch bei Yihaodian, zunächst beschränkt auf

richtigen Leben sind zwei Projekte, die in den vergangenen Monaten in Großbritannien entstanden sind. Der „Guardian“ hat auf seiner Website eine interaktive Karte der besten 250 Buchläden im Königreich erstellt (www.guardian.co.uk/ books/bookshop/independent-bookshopdirectory); eine Buchhandelsinitiative in London bietet eine Karte von 100 Indies in der Hauptstadt (www.thelondonbookshopmap.org). Beide Projekte sind zwar recht einfach gestrickt, aber wohl gerade deshalb funktionieren sie gut. Auch das Leben als Vielreisender entbehrt manchmal nicht einer gewissen Irrealität, allerdings ist es dann umso schöner, wenn in den Massenabfertigungseinrichtungen, zu denen unsere Flughäfen geworden sind, etwas Positives geschieht: Seit der Londoner Flughafen Gatwick verstärkt von Linienmaschinen

Bei allem Verständnis für die Bitterkeit, die Sortimenter empfinden mögen, die durch die Expansion der Großflächen ihre Existenz verloren haben: Für unsere Branche wäre es eine Katastrophe, wenn bei Thalia die Lichter ausgehen würden Lebensmittel. Im Buchhandel mag man sich jetzt schütteln bei dem Gedanken, einige Regale mit Büchern abbauen und statt dessen eine Art Postertapete an die Wand tackern zu sollen. Aber nach dem gequälten Aufheulen kommt dann vielleicht die Erkenntnis, dass das ganz so dumm vielleicht nicht ist – vor allem für Buchhändler, die sich den elektronischen Markt nicht durch die Lappen gehen lassen wollen.

A

uch in der virtuellen Welt angesiedelt, aber von großem Nutzen im

BuchMarkt November 2012

angeflogen wird, hat man die Läden insgesamt renoviert. Besonders deutlich wurde dies bei den Buch- und Medienläden von WH Smith, die sich bis dato so einladend zeigten wie eine SchleckerFiliale im Schließungsverkauf. Jetzt wurden in Gatwick elf dieser Läden unter den neuen Marken „London News Company“ und „London Books Company“ komplett renoviert und zeigen sich einladend, aufgeräumt und gut sortiert – obwohl bei den Büchern nach wie vor Massenware den Schwerpunkt bildet.


Foto: Helen Atkinson

»Rose Tremain schreibt Romane, die einem das Herz brechen.«

Jubelmeldungen erreichten uns dieser Tage aus den USA, wonach im ersten Halbjahr der Buchmarkt insgesamt um 13 Prozent zugelegt habe. Das ist ganz hübsch zu lesen, auch wenn wir natürlich wissen, dass diese Prozentzahlen vor dem Hintergrund der Borders-Pleite zu lesen sind, die in den ersten Monaten des vergangenen Jahres heftig durchschlug. Bei einem etwas genaueren Blick erkennen wir allerdings, dass ein Großteil des Wachstums von einigen wenigen Blockbustern getragen wird: Die Hinternklatscherzählungen von E.L. James für die Erwachsenen und die „Tribute von Panem“ für die ambitioniert-pessimistische Fraktion unter den Jüngeren. Gesund ist so etwas nicht, und es dürfte die Zahlen liefern für die Marketingabteilungen, um eine noch stärkere Ausrichtung auf den Massenmarkt zu fordern – die Zukunft gehört dem Lemming. Sie dauert nur meist nicht lang, wie wir wissen. In diesem Zusammenhang noch ein Stück Kundendienst: Das am meisten bestirnrunzelte Wort der Frankfurter Buchmesse war „Prosumer“. BuchMarkt hilft: „Person aus dem Kreis der Konsumenten, die in die Produktionstätigkeit des Produzenten einbezogen wird. Der Prosumer kann so Einfluss auf die Produkteigenschaften nehmen.“ Ein Dankeschön an das Gabler Wirtschaftslexikon.

Literary Review

g f e ru n e i l s Au 2013 16.1.

B

leiben wir bei den besseren Nachrichten: Ausgerechnet Johnny Depp hat am Tag nach der Frankfurter Buchmesse bekannt geben lassen, dass er – gemeinsam mit HarperCollins – ein Imprint unter dem schönen Titel „Infinitum Nihil“ starten will. Das ist vielleicht ein etwas sperriger Name, aber erstens heißt Depps Produktionsfirma so und zweitens enthält er ein Körnchen Wahrheit: „Nichts ist ewig“. Am schönsten aber ist das Versprechen, das Johnny Depp gibt: Er will ausschließlich Bücher verlegen, die nicht die Zeit der Leser verschwenden. Anfang nächsten Jahres soll ein neu entdeckter Roman von Woody Guthrie erscheinen, für 2015 ist ein Buch über Bob Dylan geplant. Ja, mit so etwas verbringe ich meine Zeit gerne.

BuchMarkt November 2012

Noch nicht angeboten Rose Tremain Adieu, Sir Merivel Roman. Ü: Christel Dormagen Etwa 400 Seiten. Gebunden ca. € 19,95 (D)/€ 20,60 (A)/Fr. 28.50 (978-3-458-17563-6) Auch als eBook erhältlich

Rose Tremains glanzvoller historischer Roman präsentiert die Epoche des Sonnenkönigs Ludwig XIV. und in ihr eine Figur, die Sie nicht wieder vergessen werden. Sir Robert Merivel kennt sich aus in der Welt, er hat nur eine Sorge: dass das Leben zu schnell an ihm vorüberziehen könnte.

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Insel w w w.insel-verlag.de


Mayers Almanach

Inflationär: Unnütz sells Bestenliste des Monats: Der Astrid Lindgren-Turbo Astrid Lindgren, die berühmte Preisträgerin des Legopreises 1986 (und weiterer) würde im November 105! Ihre Titel haben auch in der Übersetzung einen kulturell verankerten Klang, der nicht mehr zu entlindgrenen ist, aber der so viel transportiert, dass er zum Entlarven schön taugt. Und so käme auch manch schwaches Buch zu einem starken Auftritt: 10. Bettina Wulff: Pippi geht von Bord 9. Günter Wallraff: Rasmus, Pontus und der Schwertschlucker 8. Lothar Matthäus: Kalle Blomquist lebt gefährlich, wenn er nicht seine Fresse hält 7. Bernhard Hoëcker: Ferien auf Saltkrokan

Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche

A

m letzten Tag der Buchmesse machte ich noch beim ArenaVerlag meine Aufwartung, weil ich einen Tipp bezüglich eines Buches von Philip Ardagh erhalten hatte. Ich bekam ein Glas kalten Orangensaft, zu meinem angefragten Buch auch noch ein weiteres und ein Notizbuch. Doch die Freude und Dankbarkeit über diese Gaben blieben getrübt vom Anblick des Ardagh-Titels: Aus dem englischen „Philip Ardagh’s Book of Howlers, Blunders and Random Mistakery“ hatte man im Deutschen gemacht: „Philip Ardaghs völlig nutzloses Buch der haarsträubenden Fehler der Weltgeschichte“. Nun möchte ich nicht den Titel anzweifeln, z.B. die schönen Ausdrücke „Howler“ und „Blunder“ beweinen, also Heuler & Schnitzer. Ich mag mich nicht fragen, was Harry Rowohlt aus dem Kunstwort „Mistakery“ gemacht hätte. Der Verlag hat sich seine Entscheidung gut überlegt. Mir geht es um das Wort „nutzlos“, oft auch in der Variante „unnütz“ gebraucht, und mehr noch um seinen Missbrauch.

Erstens ist es zu einer Krankheit geworden, einen bestimmten Typ Bücher generell mit diesem Wort auszustaffieren, und zweitens stimmt das einfach nicht: Wann immer mich ein Buch stützt, bereichert, beschäftigt und erstaunt, ist es nicht unnütz. Oh, ich darf sogar nach moderner Typographie schreiben: Ist. Es. Nicht. Unnütz. Aber das behauptet die Titelgebung auch gar nicht. Gerade ich sollte doch von vornherein begreifen, dass dieses Wort generell ironisch, schlimmstenfalls kokett und bestenfalls provokant gemeint ist. Am Anfang (Haefs, dtv, 1989) war das auch noch originell, aber schon das Kokette daran verweist auf den urdeutschen Zwiespalt zwischen Spaß und Ernst (was Spaß macht, ist unnütz) und weiterhin auf den urdeutschen Drang, zu ordnen und zu sortieren, das Nützliche vom Unnützen. Inzwischen sind wir aber beim Übergang von „kokett“ zu „Etikett“ angelangt: Im Buchtitel ist das Wort „unnütz“ heute eine ebenso feste inhaltliche Einteilung wie „Tagebuch“, „Sarah Lark“ oder „Glück“. Bei Guy de Maupassant mag die „Unnütze Schönheit“ noch funktioniert haben, aber das ist jetzt über ein Jahrhundert her und stand ganz alleine auf der Wortweide. Heute kann ich’s nicht mehr sehen: Das unnütze Wissen, Das unnütze Fußballwissen, Die volle Dosis unnützen Wissens, Das Bilderbuch des nützlichen und unnützen Wissens ... Wenn dann auch

6. Christoph Daum: Guck mal, Madita, es schneit 5. Tim Mälzer: Michel in der Suppenschüssel

Schau genau: Buchcover auf den Punkt

4. Alice Schwarzer: Michel muss mehr Männchen machen 3. Tine Wittler: Lotta zieht um 2. Thilo Sarrazin: Die Kinder aus der Krachmacherstraße 1. Wolfgang Schäuble: Im Wald sind keine Räuber

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BuchMarkt November 2012


© Lukas Beck

Trend des Monats: Die Werwolfwackelbildposaune Die Lentikulartechnik war in den 70ern auf Kinderbüchern extrem beliebt und ist auch im Grunde nicht tot zu kriegen: Immer wieder mal taucht das auch im aktuellen Buchhandel auf (Hexe Lilli fällt mir da spontan ein). Nun bringt dtv – ansonsten eher für Qualität als für plagiierten Mainstream bekannt – nicht nur eine Werwolfstory, die nicht nur im Coverhelden an den TwilightCharakter erinnert, sondern stattet diesen literarisch eher zweifelhaften Auftritt auch noch mit einem Wackelbild in hoher Qualität aus, das die Teenager dann sogar ablecken können, weil es ja auch noch wasserfest ist. noch ausgerechnet Duden das „Unnütze Sprachwissen“ herausbringt, dann weine ich fast. Verstehen Sie jetzt, warum ich das nicht auch noch auf einem Jugendbuch sehen will? Schon gar nicht auf einem originellen, eigenwilligen Ardagh? Es gibt natürlich gottlob auch Titel mit nützlichem Wissen. In „Wie man mit einem Lachs verreist und andere nützliche Ratschläge“ war Eco also auch im Titel seiner Zeit voraus, weil er echtes unnützes Wissen meinte. Rebecca Gablé

Zwilling des Monats

Steampunk, ick hör Dir trapsen (und knattern und dampfen): Coppenrath brachte sein zahnradlastiges Cover zum 3. Band der Ulysses-Moore-Reihe bereits im Sommer 2008 heraus. Glatte vier Jahre später (vielleicht merkt’s ja dann keiner) veröffentlicht Loewe den Band 4 seiner Weltensucher-Chronik, ebenfalls mit Kreislogo und Zahnradgedöns.

hätte ihre „kurzweilige, aber nützliche Geschichte des englischen Mittelalters“ ja genauso gut eine „unnütze Geschichte des englischen Mittelalters“ nennen können. Und ich bin zutiefst dankbar, dass sie das nicht getan hat. Wissen ist nicht unnütz. Bzw. im Gegenteil, Wissen ist immer und generell unnütz. Erst der richtige Gebrauch birgt den Nutzen. Deshalb sieht man auch niemals ein Lexikon die Welt retten oder Krankheiten besiegen. Aber

auch dann taugt „unnütz“ nicht zum Hinweis auf Originalität. So oder so, hört doch einfach langsam auf mit diesem Blödsinn. Letzten Endes brauchen wir dieses Wort für die vielen unnützen Gegenwartspromigraphien, auf die das wirklich zutrifft. Die Promis würden ihre Bücher zwar niemals so nennen, aber schon um ihretwillen sollten wir uns für die wahre Bedeutung des Wortes „unnütz“ ein Empfinden erhalten. Und trotzdem vielen Dank, Arena!

Anna Weidenholzer

Der Winter tut den FFischen ischen gut W Was as haben Miranda July July,, Markus W Werner erner und Wilhelm Genazino gemeinsam? Lesen Sie dieses Buch und Sie wissen es. „Mit jedem Satz wird wird der Leser neugieriger und ungläubiger“ taz ISBN 978 3 7017 1583 1 EUR 21,90

residenzverlag.at


BuchMarktDer Marketing-Award der Buchbr Die Kategorien Welche Marketing-Idee, welche Werbung, welche Aktion hat im vergangenen Jahr die größte Aufmerksamkeit auf sich gezogen, was hat sich von der Masse abgehoben? Der XIV. BuchMarkt-AWARD sucht wieder die besten (und nicht unbedingt teuersten) Werbe-Ideen der Branche. Wer kann teilnehmen?

Alle Unternehmen aller Buchbranchen-Sparten in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Verlage, Buchhandel, Zwischenbuchhandel, Dienstleister). Einreichen können die Unternehmen selbst oder ihre Dienstleister.

Was gehört zur Einreichung? ein vollständig ausgefüllter Anmeldebogen inkl. Nennung aller beteiligten Urheber eine aussagefähige Projektdokumentation auf Fotokarton (Anzeigen, Folder, Plakate, Fotos von Veranstaltungen, Schaufenster u.a.). Bitte maximal 4 Fotokartons je Projekt

I. Bestseller-Marketing Der Titel muss unter den Top 20 gestanden haben. Hier soll gezeigt werden, was die Kampagne dem Erfolg des Buches hinzugefügt hat – und mit welchem Budget.

II. Cover-Marketing Das Cover eines Buches – die älteste Werbefläche der Buchbranche überhaupt. Wie wird sie genutzt?

III. Printwerbung Anzeigen für Endkunden oder Handel, einmal geschaltet oder mehrfach – mit Angabe des Mediums, in dem die Anzeige geschaltet wurde.

IV. POS-Werbung Alles, was Verlage tun, um ihre Produkte im Handel zu promoten. Alle was Buchhandlungen tun, um am Ort auf sich aufmerksam zu machen.

V. Event

von Internetauftritten müssen Screenshots ebenfalls auf Fotokarton aufgezogen werden. Zusätzlich senden Sie den Link zur entsprechenden Site bitte an award@buchmarkt. de

Bewertet werden kreative Veranstaltungsideen – von der kleinen Lesung bis zum großen Messeauftritt.

es wird gebeten, pro Einreichung eine CD mit Projekt-Fotos (oder PDFs) beizulegen

Vom Werbebanner bis zum Web-Special, von der CommunityPlattform bis zum Viral Spot: hier suchen wir die besten Auftritte in den digitalen Medien.

Audiodateien sind im MP3-Format auf CD einzureichen, Filmdateien sind im MOV-Format auf CD oder DVD einzureichen die Projekte müssen zwischen dem 01.01.2012 und dem 31.01.2013 veröffentlicht worden sein alles zusammen senden Sie bis zum 31. Januar 2013 an: Leipziger Messe GmbH / Leipziger Buchmesse / Kennwort BuchMarkt-AWARD / Messe-Allee 1 / 04356 Leipzig

VI. Online-Werbung

VII. Spot des Jahres Vom Werbespot auf YouTube bis zum Kino-Trailer.

VIII. Newcomer des Jahres Ob Buchhandel, Verlag oder Dienstleister der Branche – hier wird prämiert, wer den besten Start hingelegt hat.

www.buchmarkt.de unter ‹Specials› +++ Das Formular für die Einreichung steht ab sofort zur Verfügung auf www.buchmarkt.de unter ‹

Der BuchMarkt-AWARD wird vergeben von BuchMarkt mit freundlicher Unterstützung der Buchmesse Leipzig, Mohn media und DIE WELT.


AWARD 2013

anche ist eröffnet! Die Jury Sven Kröger (Vorsitzender)

Hafen Werbeagentur, Hamburg

Die Kriterien Katrin Madel

Wie eigenständig ist die Arbeit?

Leitung Marketing Buchhandlung Hugendubel

Ausgangspunkt ist die Idee, die das Projekt von anderen abhebt. Bewertet wird die Neuartigkeit und das Originäre der Arbeit.

Wie klar ist die Ansprache der Zielgruppe? Karsten Ilm Bereichsleitung Entertainment, Medienfabrik Gütersloh GmbH

Kerstin Reitze de la Maza Marketingleitung Droemer, München

Daniel Kampa

Josef Schaaf

MarketingGeschäftsführer Diogenes, Zürich

Werbeagentur Network!, München

Bewertet wird, wie schnell die Werbebotschaft auf den Punkt kommt.

Wie gut ist die Ausführung? Hier geht es um die handwerkliche Umsetzung: Stimmen alle Einzelteile – und sind sie perfekt aufeinander abgestimmt? Ist das Ganze aus einem Guss?

Wie wirkt die Werbung? Macht es Spaß, diese Werbung anzuschauen?

Überzeugt die Werbung? Bewertet wird das Gesamtpaket – ist die Botschaft so verpackt, dass sie ihre Zielgruppe am Ende wirklich erreicht?

Elmar Krekeler Redaktion DIE WELT Berlin

Ricarda WitteMasuhr Marketingleiterin Bastei Lübbe

Der von den Juroren ausgefüllte Bewertungsbogen wird auf Wunsch per Fax an den Einreicher übermittelt. Die BuchMarkt-AWARDs sind undatiert. Sie werden in Gold, Silber und Bronze vergeben. Mehrfachauszeichnungen sind möglich. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben.

Einsendeschluss ist der 31. Januar 2013 (Datum Poststempel).

Das am höchsten prämierte Projekt aus dem Buchhandel wird mit einer Wochenendreise zur Leipziger Buchmesse belohnt (2 Übernachtungen für 2 Personen plus freier Eintritt zur Buchmesse. Sponsor ist die Leipziger Buchmesse). Die Goldmedaille in der Kategorie Newcomer gewinnt die Gestaltung einer Anzeigenstrecke (Handelswerbung) durch die Agentur Hafen, die ein halbes Jahr kostenlos in BuchMarkt geschaltet wird.

Eine Rücksendung der eingereichten Arbeiten findet nur auf Wunsch und Kosten des Einsenders statt.

Die feierliche Preisverleihung findet traditionell am Buchmessefreitag in Leipzig statt: 15. März 2013 ab 13 Uhr.

‹Specials› +++ Das Formular für die Einreichung steht ab sofort zur Verfügung auf www.buchmarkt.de unter ‹Specials› +++ Das Formular


Die Buchhandlungen des Jahres 2012

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s gibt einen großen Vorteil, wenn man als Verlagsvertreterin nebenbei Bücher schreibt: Man wird plötzlich von Buchhandlungen zu Lesungen eingeladen, die sich nicht im eigenen Reisegebiet befinden. Die einem sozusagen völlig fremd sind. So ging es mir auch am 2. Mai, als ich auf dem Weg in die Buchhandlung Dietsch in Düsseldorf-Benrath war. In Düsseldorf war ich noch nie, ich betrat also völlig unbekanntes Pflaster, von dem berühmten Schickimicki einmal abgesehen. Die Buchhandlung hatte ich aber gegoogelt. Verlagsvertreter der alten Schule fahren nie unvorbereitet los. Ich wusste also, dass seit 1985 die Inhaber Ursula von Meiß-Ohm und Ulrich Ohm heißen, der Laden 300 qm groß ist, sieben Mitarbeiter hat, in einer Vorort-Fußgängerzone liegt und am 1. Oktober 1924 von Walther Dietsch gegründet wurde.

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„Sie haben große Lust, Bücher zu verkaufen“ Gewinner in der Kategorie Unabhängige Sortimentsbuchhandlung: Buchhandlung Dietsch, Düsseldorf Das klingt alles ganz normal. Besonders fand ich aber die Tatsache, dass das Ehepaar Ohm auf die Ankündigung eines Filialisten, in die Nachbarschaft zu ziehen, nicht mit Schnappatmung und Resignation reagierte, sondern sich entschloss, den Laden umzubauen und zu modernisieren. In dieser Umbauzeit wurde dann einfach ein geliehener Oldtimerbus der Rheinbahn zur mobilen Buchhandlung gemacht. Es geht doch.

BuchMarkt November 2012

Mit diesen Vorkenntnissen betrat ich also am 2. Mai die Buchhandlung Dietsch. Dass die Inhaber rührig sind, hatte ich mir gedacht, nicht zuletzt hatte ich einen Flyer der zahlreichen Aktionen und Lesungen zugeschickt bekommen. Dass der Laden schön umgebaut und modern ist, war auch keine Überraschung. Aber die unglaublich gute Laune in dieser Buchhandlung, der Charme der Mitarbeiter, die Kompetenz, sowohl bei der Auswahl des Sortiments


Am Samstag, dem 13. Oktober, wurden im Lesezelt auf der Frankfurter Buchmesse die Buchhandlungen des Jahres ausgezeichnet – und erstmals auch ein Buchhändler des Jahres. Hier werden sie von ihren Laudatoren vorgestellt Et hätt noch immer jot jejangen: Das Ehepaar Ohm reagierte auf die Ankündigung eines neuen Wettbewerbers mit dem Umbau der Buchhandlung – der Verkauf lief solange im Bücherbus weiter

Aus der Danksagung von Ursula von Meiß-Ohm: „Wir sind 1985 ins Rheinland gekommen und haben uns langsam in das rheinische Denken eingefühlt. Dabei haben wir festgestellt, dass es rheinische Gesetze gibt. Eines ist das für Gelassenheit: „Et kütt wie et kütt.“ Aber ich habe ein weiteres Gesetz kennengelernt, das mir viel bedeutet, weil es Optimismus und diese unglaubliche Zuversicht beinhaltet: „Et hätt noch immer jot jejangen.“ Nach diesem Gesetz haben wir unser Leben aufgebaut und freuen uns umso mehr, dass wir hier stehen.“ Aus der Danksagung von Ulrich Ohm: „,Wann, wenn nicht jetzt?’ hat der Vorsteher des Börsenvereins Prof. Honnefelder am Dienstag bei der Eröffnung der Buchmesse gesagt, und hat damit die Stunde des unabhängigen Buchhandels gemeint. Wir bedanken uns bei Prof. Honnefelder für dieses Statement und ich danke Ihnen allen und freue mich mit meinen Mitarbeitern und meiner Frau über diesen Preis.“ Partner der Auszeichnung Unabhängige Sortimentsbuchhandlung des Jahres ist der Diogenes Verlag.

als auch in den Kundengesprächen, das alles hat mich begeistert. Sie haben große Lust, Bücher zu verkaufen, die Leute von Dietsch. Und Sie, liebes Ehepaar Ohm, strahlen das aus. Als Autorin hatte ich in Ihnen wunderbare Gastgeber, als Vertreterin haben Sie mich zufrieden gemacht, weil ich stur an der Vorstellung festhalte, dass Buchhändler, die ihren Job können und sich ihre Lust bewahren, auch in Zeiten wie diesen bleiben werden. Herzlichen Glückwunsch zur Wahl zur Buchhandlung des Jahres, liebes Ehepaar Ohm, Sie haben es verdient. Dora Heldt/Bärbel Schmidt

BuchMarkt November 2012

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„Einer der erfolgreichsten Buchhändler Deutschlands“ Erstmals hat BuchMarkt eine Einzelperson ausgezeichnet: Buchhändler des Jahres ist Hans Schmidt, Leiter des Nürnberger Thalia Buchhauses Campe

M

it suchenden Blicken läuft Hans Schmidt durch die Hallen der Tendence 2012, der Messe für Wohnen und Schenken in Frankfurt. Er ist auf der Suche nach den neuesten Dekorations-Trends und Einrichtungsideen für seine Buchhandlung, das Thalia Buchhaus Campe in Nürnberg. Ihm war schon vor zwanzig Jahren klar: Eine Buchhandlung muss mehr sein als nur ein Geschäft, in dem es Bücher gibt – aus der Sicht von heute ein visionärer Gedanke. Seine Arbeits- und Lebenspartnerin Sabine Gauditz, mit der er in ihrer gemeinsamen Firma „arte perfectum“ immer wieder über diese Fragen nachdenkt, verrät: „Für ihn war damals der Ausgangspunkt zu dieser Überlegung der Standort: Um in Nürnberg eine neue Buchhandlung zu etablieren, wo es bereits zwei gleich große Konkurrenten gab, braucht es etwas Besonderes, etwas, das Kunden begeistert.“ Mit ihr hat er bereits 1992 angefangen, dreimal im Jahr im Laden emotionale Themenwelten aufzubauen; mit ihr ist er seither auf Messen wie die Ambiente, auf die Tendence nach Frankfurt und auf Messen in Birmingham und Paris gefahren, um „Zusatzsortiment“ einzukaufen – lange bevor die Buchbranche das Nonbook entdeckte. Er hat in diesen Jahren so gut wie alles an Zusatzartikeln ausprobiert und inzwischen sichtlich ein Gespür dafür entwickelt, was sich wie und mit welcher Inszenierung verkaufen lässt. Schmidt über die Anfänge vor zwanzig Jahren: „Damals war das für Mitarbeiter und Kunden sehr gewöhnungsbedürftig, denn alle konnten ja zu diesem Zeitpunkt noch gut vom Buchverkauf leben und waren der Meinung, in einer Buchhandlung sollte nichts anderes als Bücher verkauft werden. Eine Hör-CD war sozusagen schon fast zuviel an Nonbook.“ In Zeiten wie diesen, da es immer wichtiger wird, dem Kunden zu zeigen, wieviel schöner es ist, im Laden statt im Internet zu kaufen, ist seine Grundidee von damals aktueller denn je: „Der Bücherkauf sollte 36

Aus der Danksagung von Hans Schmidt (l., mit Christian von Zittwitz): „Ich kann einfach nur Danke sagen. Als die Nachricht in Nürnberg bekannt wurde, ist an mich eine Welle der positiven Emotionen herangetragen worden, und auch meine Mitarbeiter sind sehr stolz. Vielleicht kann ich Ihnen noch einen Satz mitgeben: Machen Sie mal was Verrücktes! Das war immer eines meiner Elixiere, einfach mal was anders machen, und dann wird die Branche auch weiterhin existieren.“ Weitere Unterstützer des Wettbewerbs sind die Frankfurter Buchmesse und das Barsortiment Libri.

zu einem emotionalen und immer wieder neuem, spannendem Einkaufserlebnis für den Kunden werden.“ Dafür ist er ständig auf der Suche nach Trends und neuen Inszenierungsideen für sein Nürnberger Haus – und weil er das mit großer Leidenschaft und Kreativität betreibt, wurde der gebürtige Oberfranke von BuchMarkt nun zum Buchhändler des Jahres 2012

BuchMarkt November 2012

gekürt – weil er es (so die Jury) „seit vielen Jahren versteht, das Buch in Szene zu setzen und damit einer der erfolgreichsten Buchhändler Deutschlands geworden ist“. Er ist vielleicht sogar der erfolgreichste Ladenchef einer Buchhandlung: „Seine“ Nürnberger Thalia-Filiale ist eines der umsatzstärksten Häuser der Gruppe. Christian von Zittwitz


JUSTIN BIEBER KOMMT IN IHRE BUCHHANDLUNG! »Justin Bieber ist ein musikalisches Wunderkind des Popzeitalters.« STERN

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n i c ht t ! h c o ig N künd an g e

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Justin kündigt sein Buch auf Facebook an (43 Mio. direkte Kontakte/Fans) Social-Media-Kampagne (Reichweite 5 Mio. Kontakte) Ganzseitige Anzeigen in der Branchenpresse

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Start der Kooperation mit

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29.11. Erscheinen des Buches ANFANG DEZ ANFANG DEZ ANFANG DEZ JAN–MÄRZ

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Das aktuelle Interview

Es geht nur über den Spaß an der Sache! Robert Stöppel ist Buchhändler aus Leidenschaft. Mit der gleichen Leidenschaft verkauft er E-Books sowie Reader – und findet das ganz normal BuchMarkt: Lesen Sie selbst eigentlich gerne E-Books, Herr Stöppel? Robert Stöppel: Man darf es in der aufgeheizten Stimmung derzeit ja fast nicht sagen, aber: ja, in letzter Zeit lese ich ziemlich viele E-Books … … um ein Gefühl für die dahinter stehende Technik zu bekommen, oder warum? Nein, nicht nur. Ich finde es wirklich angenehm und bin von der Technik des Readers, den ich benutze, zunehmend begeistert, das ist eine Tatsache. In einem Facebook-Thread schreiben Sie von leuchtenden Augen, die Kunden bekommen, wenn sie in Ihrem Laden einen Reader empfohlen bekommen. Wie machen Sie das? Nicht „einen“ Reader, sondern „unseren“ Reader, damit geht es schon mal los. Natürlich haben wir verschiedene Geräte im Angebot und verkaufen auch alle. Aber es gibt persönliche Vorlieben, genau wie bei Büchern auch. Und das Gerät, das mir am besten gefällt, verkaufe ich eben mit der größten Begeisterung. Das merkt der Kunde, und es ist eins der besten Verkaufsargumente. Es geht nur über den Spaß. Spaß wird kaum reichen … Natürlich nicht, so war das auch nicht gemeint. Aber mit der Begeisterung fängt es an. Und nur über eine gewisse Begeisterung bin ich auch bereit, tiefer einzusteigen und mir Spezialwissen anzueignen. Spezialwissen? Ja, denn da entscheidet sich, ob der Verkauf gelingt. Etwa zwei Drittel der Fragen, die Kunden zu den Readern stellen, sind recht allgemein, jeder Buchhändler

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könnte sie vermutlich sofort klären. Das restliche Drittel macht den Unterschied, da kommen sehr spezielle Fragen, die Sie nicht einfach mal aus dem Stegreif beantworten können. Wenn der Kunde da das Gefühl bekommt, dass Sie einen Wissensvorsprung vor der Konkurrenz haben, ist er IHR Kunde. Und zwar für E-Books und für Papierbücher! Und auf diese Weise gewinnen Sie Neukunden? Auch. Wobei eine der erstaunlichsten Erkenntnisse ist: Auch hier gibt es eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Und zwar für meine Stammkunden! Zwei Drittel der Kunden, die sich intensiv nach E-Readern und E-Books erkundigen, sind Stammkunden. Allein das zeigt mir schon, dass ich unbedingt am Ball bleiben muss, was diese Entwicklungen angeht. Sonst waren diese Stammkunden irgendwann die längste Zeit Stammkunden … Und das in der Kleinstadt … Ganz egal, wir haben hier, gemessen an der Einwohnerzahl, bereits eine wirklich nennenswerte Zahl an Readern verkauft. Das zeigt mir: wer rechtzeitig dabei ist, hat eine gute Chance, sich als Spezialist zu positionieren und aktive Kundenbindung zu betreiben. Bekommen Sie, außer den reinen Verkaufszahlen, direkte Rückmeldung von Ihren Kunden? Und ob! Jede Woche habe ich Kunden, die nicht einfach nur einen Reader kaufen oder E-Books bei uns ordern, sondern sich explizit riesig darüber freuen, die elektronische Ware nicht bei einem der „Großen“ kaufen zu müssen, sondern das genauso bequem über ihren Buchhändler

BuchMarkt November 2012

Zur Person Robert Stöppel ist seit 25 Jahren selbständiger Buchhändler. Technik und Computer sind für ihn schon immer, neben den Büchern, ein wichtiger Bereich gewesen, um die Buchhandlung produktiver zu gestalten und die Kunden besser zu beraten und zu betreuen.So war die Buchhandlung Stöppel schon immer früh dabei, wenn es um technische Neuerungen wie Onlinebibliographie, Warenwirtschaft, eigene Homepage, Social Media und jetzt eben E-Books ging.


vor Ort erledigen zu können. Man muss sich das mal ganz klar machen: Sie erleben das doch normalerweise kaum, dass Kunden sich sichtbar freuen, wenn sie bei Ihnen etwas bestellen und kaufen dürfen. Im Bereich der E-Books erlebe ich das ganz anders. Dort kommt eine

Wo Sie sehr aktiv sind … Ja, warum auch nicht. Das ist ja keineswegs nur Spielerei. In Facebook-Gruppen, bei Twitter und auf anderen Wegen ist im Netz durchaus fundierter Rat zu bekommen, gerade im Hinblick auf technische Fragen, denn die technikaffinen

Wer rechtzeitig dabei ist, hat gute Chancen, sich als Spezialist zu positionieren Robert Stöppel Verbundenheit der Kunden zu unserer Buchhandlung zum Ausdruck, die phänomenal ist und die wir uns vorher gar nicht so klar gemacht haben. Das ist Motivation pur! Unter anderem auch dafür, bei diesem Thema nie nachzulassen. Stetige Weiterbildung? Das zum einen. Auch für die Mitarbeiter, da müssen auch wir noch verstärkt ran. Aber auch durch Marketing-Ideen. Warum nicht mal eine „E-Book-Party“ mit Kunden veranstalten? Vorführung der Geräte, Schnittchen und Getränke, gute Gespräche. Das könnte eine sinnvolle und gewinnbringende Abendveranstaltung sein. Lesungen kann ich doch trotzdem weiterhin machen. Klingt, als wenn Sie dabei sind, eine Strategie für Ihre Teilhabe am elektronischen Markt zu entwickeln. Das wäre zumindest dringend notwendig. Ich habe nicht das Gefühl, dass es diese Strategie im Sortiment bereits gibt, viele agieren da immer noch sehr zögerlich und mit Unbehagen. Ist das auch als Appell an den Verband zu verstehen? Immerhin wird dort nach außen hin viel vom E-Book gesprochen … … was aber zunächst mal nicht viel heißt. Die Unterstützung durch den Börsenverein dürfte in der Tat besser sein. Letztlich ist es im Moment so, dass sich jeder erstmal selbst helfen muss, wobei das die aktive Vernetzung mit den Kollegen, die ja alle vor den gleichen Problemen stehen, natürlich einschließt. Da sollte man auch keine unnötige Scheu vor dem Thema „Social Media“ haben.

Menschen unserer Branche tummeln sich dort … … der eingangs angesprochene Facebook-Thread hat immerhin 22 Kommentare generiert … … ja, und diese Gespräche enden ja nicht dort, sondern werden auf vielfältige Weise, per Mail, am Telefon, persönlich, wie zuletzt auf der Messe, weitergeführt. Davon können alle profitieren. In diesem Thread sprechen Sie als ein wesentliches Verkaufsargument für „Ihren“ Reader auch den Zugang zur „Onleihe“ an. Warum? Weil das vor allem ein absolutes Killerargument gegen den Kindle ist. Wenn Sie den Kunden erklären, dass er mit dem Reader, den er bei Ihnen im Laden kauft, auch in öffentlichen Bibliotheken verfügbare E-Books ausleihen kann, mit dem Kindle jedoch nur eine auf ein Exemplar im Monat begrenzte Anzahl gegen Jahresgebühr, fangen die Augen in der Tat an, zu leuchten! Und Sie haben einen Kunden gewonnen. Wobei der Buchhändler von der Onleihe nicht direkt profitiert … … nein, aber darum geht es nicht primär. Sondern darum, uns im stationären Sortiment als Fachhändler für Reader und E-Books zu profilieren und dem Kunden deutlich zu machen, dass wir das genauso gut können wie der große Händler mit „a“ am Anfang! Wie lässt sich das erreichen, wenn doch bei vielen Kollegen immer noch eine sehr reservierte Haltung gegenüber diesem Marktsegment zu spüren ist?

BuchMarkt November 2012

Offensiv: Lesezeichen von Stöppel

Neben dem bereits erwähnten Wunsch nach mehr Unterstützung von offizieller Verbandsseite könnte man auch über Hilfe zur Selbsthilfe nachdenken. Buchhändler helfen Buchhändlern. Es gibt bereits Ansätze, Beratungs- und Hilfesysteme zu entwickeln, Stichwort protoTYPE. Bieten Sie doch selbst Schulungen an! Sie werden lachen, genau darüber habe ich schon intensiv nachgedacht! Ich hätte große Lust, so etwas zu machen. Wir dürfen uns im unabhängigen Buchhandel nicht wie das Kaninchen vor der Schlange verhalten, sondern müssen unsere Kräfte bündeln und somit vervielfachen. Man sollte das Potenzial dieses Gedankens nicht unterschätzen! Die Fragen stellte Carsten Tergast

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KINOFILMSTART 29.11.2012

Wir tragen viele Namen und vielerlei Gestalt. Wir bringen Wunder und Hoffnung, wir bringen Freude und Träume. Wir sind der Sandmann und die Zahnfee, wir sind der Osterhase und der Weihnachtsmann. Wir sind die Hüter des Lichts. Und wir sind mächtiger als ihr es euch vorstellen könnt …

12. . 0 2 is b . 1 1 . 0 Vom 3 ™ ion t k A l a e M y p große Hap iguren f m il F n e d it m ! bei McDonalds Rise of the Guardians © 2012 DreamWorks Animation L.L.C.


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Magazin | DVD

Hohes Potenzial TV-Serien gehören zu den besonders buchhandelsaffinen Contents der Filmindustrie. Beim Wettlauf um Lizenzen gewinnt nicht nur, wer am meisten bietet. Entscheidend bei der Akquise: die gute Vernetzung mit Sendeanstalten

M

it über 80 Titeln zu mehr als 30 TV-Formaten ist Studiocanal (bis 2011 Kinowelt) einer der wichtigsten Anbieter von buchhandelsaffinen TV-Verwertungen. Zum Line-up für den Buchhandel gehören neben der ZDF-Serie „Borgia“ oder dem ARD-Format „In aller Freundschaft“ auch ältere Schätzchen wie die legendäre ZDF-Serie „Mit Schirm, Charme und Melone“ oder Westernserien wie „High Chaparral“ und „Big Valley“. Vor allem die Fans der offenbar unverwüstlichen ARD-Kultserie „Bonanza“ können sich freuen, wenn im nächsten Jahr die bisher unveröffentlichten Staffeln 8-14 erscheinen. Wie (fast) alle DVD-Anbieter fungiert Studiocanal dabei als Vertriebspartner und Zweitverwerter für verschiedene Sendeanstalten, konzentriert sich bei den TV-Serien zwar auf große ARD- und ZDF-Produktionen, ist aber auch mit TV-Mehrteilern am Markt, die noch gar nicht ausgestrahlt wurden, wie z.B. die brandneue Serie „Titanic. Blood & Steel“, eine Lizenz der Münchener Tandem Communications. Um den Vertrieb über den Buchhandel weiter zu forcieren, hat Studiocanal erst im Sommer 2012 sein Key Account-Management verstärkt und bietet dem Sortiment zudem für spektakuläre Literaturverfilmungen wie „Dame König As Spion“ oder „Die Tribute von Panem“ zahlreiche POS-Materialien an und realisiert mit den Verlagen Anzeigen in Buchausgaben sowie FlyerBeilagen und Gewinnspiele. Auf die Vermarktung von TV-Inhalten ausgerichtet ist Studio Hamburg Enterprises, im Buchhandel bisher vor allem durch die „Straßenfeger“-Edition mit Krimi-Kult der 60er- und 70er-Jahre erfolgreich sowie durch die „Großen Geschichten“ mit Literaturverfilmungen und historischen Mehrteilern aus den Archiven

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Stefan Kleist: Mit dem „Hingucker“ haben die Edel-DVDs seit einiger Zeit einen eigenen Prospekt

der ARD und des früheren DDR-Fernsehens. Auch wenn 50 Prozent des über 500 Produkte umfassenden Kataloges unter dem Label ARD Video veröffentlicht werden, sind die Hamburger kein exklusiver Auswerter von ARD-Programmen. Um verstärkt und vorteilhafter auch Produktionen des ZDF lizenzieren zu können, hatten Studio Hamburg Distribution & Marketing und ZDF Enterprises die gemeinsame Firma Studio Hamburg Enterprises gegründet, in der nicht nur Pro-

BuchMarkt November 2012

gramme von ZDF und ARD auf DVD und Blu-ray veröffentlicht werden, sondern u.a. auch von Arte sowie internationale Stoffe, die in den USA oder Großbritannien gesendet wurden. Für das Weihnachtsgeschäft im Buchhandel, der einen nicht unerheblichen Anteil des Gesamtumsatzes ausmacht, geradezu maßgeschneidert sind neben dem ARD-Video „Wilde Heimat. Naturerlebnisse in vier Jahreszeiten“ und dem ZDF-tivi „Benedikt, der Teddybär“ natürlich der für den Emmy 2011 nomi-



Magazin | DVD

Kultfilme: Studio Hamburg Enterprises vermarktet u.a. TVSerien von ARD und ZDF und aus dem DDR-Archiv

und gerade für ein anspruchsvolles Pubnierte Mehrteiler „The Kennedys“, die Eigenlabel der WDR mediagroup GmbH zweite Staffel der BBC-Serie „Being übernommen und produziert für den Part- likum – auch jenseits des Mainstreams. Erica“ und aus dem TV-Archiv der DDR ner auch gleich die DVDs und Blu-rays. Vielerorts vergeblich sucht man nach eidie „Weihnachtsgans Auguste“ mit drei Stefan Kleist, Sales Director bei Edel ner Film-Kunstserie wie „Palettes“ oder Klassikern des ehemaligen Deutschen Germany: „Insgesamt ist unsere Vermark- den Design- und Baukunst-Mehrteilern Fernsehfunks in einer Box. tungsexpertise von TV-Programminhalten aus der von absolutMedien vertriebenen Der Berliner Anbieter Icestorm hat vornehmlich auf den deutschen Markt aus- Arte-Edition – ganz zu schweigen von der neben TV-Klassikern aus dem DDR-TV- gerichtet, im Krimi-Bereich sind wir aber mit dem Adolf Grimme-Preis ausgezeichArchiv vor allem auch neue, vom MDR sehr stark mit internationalen und hier vor neten „Karambolage“-Reihe aus dem und rbb produzierte TV-Serien im Portfo- allem mit angelsächsischen und schwedi- Arte-Abendprogramm. Natürlich ziehen lio (wie der Mehrteiler „Geheimnisvolle schen Contents vertreten.“ Neu in diesem sich auch ZEIT- und Sloterdijk-Leser Orte“), sowie TV-Dokumentationen, die Monat ist z.B. der trashige ZDF-Mehrteiler gern mal einen saftigen Spionage-Thriller in eigens entwickelten DVD-Reihen auf „GSI – Spezialeinheit Göteborg“. rein, aber sie gehen auch ins Museum den Markt gebracht werden (z.B. „So war und gucken wohl auch öfter Arte als RTL. die DDR“). Für das gute Standing im BuchhanFür diese Zielgruppe ist absolutMedien Darüber hinaus will sich Icestorm für del (über zehn Prozent des Umsatzes mit mit ausgewählten Edutainments, Dokuden Buchhandel auch mit einem speziel- Tendenz nach oben) sorgen derzeit die mentarfilmen und cineastischen Leckerlen Programm profilieren. Marketingleiter preisgekrönte BBC-Mystery-Serie „The bissen am Markt bestens unterwegs. Aber Christian Frede: „Besonders bei aktuellen Fades“, die im Rahmen der ZDFneo- vor allem online und dort mit deutlichem TV-Dokumentationen bzw. Serien setzen Horror-Woche ausgestrahlt wurde und Umsatzzuwachs; offline – im Buchhandel wir verstärkt auf den Buchhandel. Dieses als Doppelplatzierung eigentlich in jede – ist es rückläufig. Film-Verleger Molto Umfeld bietet gerade für spezielle Doku- Fantasy-Abteilung gehört, oder die nun- Menz, der auch Kooperationspartner der mentationen eine ideale Verkaufsfläche, mehr fünf Staffeln der angesagten RTL Filmedition Suhrkamp ist: „Die kleineren der wir hohes Potenzial einräumen.“ Im II-Serie „Berlin Tag & Nacht“ sowie für Buchhandlungen leiden unter zunehmenBereich Unterhaltung/Kinder punktet Krimi-Freunde die erste Box der „Inspec- den Kostendruck und trauen sich immer Icestorm mit international erfolgreichen tor Barnaby“-Sammel-Edition. Ein idea- weniger zu bestellen. Obwohl wir mit 40 TV-Contents wie „Das Krankenhaus am les Weihnachtsgeschenk für alle Fans der Prozent Rabatt, 60 Tagen Zahlungsziel und Rande der Stadt“ und der Kinder-Serie Millenium-Trilogie und von Kommissa- volles RR extrem buchhandelsfreundli„Pat und Mat“ – und natürlich mit der rin Lund ist die Nordic Crime-Serie „Die che Konditionen bieten und der Händler Brücke – Transit in den Tod“, deren erste Kultserie „Polizeiruf 110“, die Icestorm allenfalls die Ladendiebstähle als Risiko seit März 2012 in Kooperation mit Studio Staffel Edel mit massiver Promotion in abdecken müsste, sind die Bestellungen Hamburg Enterprises auswertet. HD vermarktet. Übrigens: Im vergange- dort rückläufig.“ Vor allem (aber nicht nur) im Krimi- nen Monat hat Edel eine neue Ausgabe Dabei gehört absolutMedien zu den Segment mit internationalen TV-Serien vom „Hingucker“ an den Handel verteilt wenigen DVD-Anbietern mit eigenen bestens aufgestellt ist Edel Germany, ein – eine Verkaufsunterlage für Elektromärkte, Buchhandelsvertretern. Während viele Unternehmen der Hamburger Edel AG, zu Kaufhäuser und den Buchhandel. Großbuchhandlungen ihre DVD-Abteilunder auch der hauseigene Produktions- und Auffällig ist, dass sich der Buchhandel gen neuerdings in Relation eher klein und Distributionsdienstleister Optimal Media mit solchen Bestsellern offensichtlich wendig halten, setzt Molto Menz weiterhin in Röbel an der Müritz gehört. Neben er- auf den Mainstream und die vorder- auf mittelständische Sortimente, die ihre folgreichen ZDF-Serien wie „Inspector gründige Unterhaltung konzentriert. Die anspruchsvollen Kunden nicht ins Internet Barnaby“ und „Kommissarin Lund“ oder solcherart zunehmend verschlankten schicken wollen, wenn sie demnächst z.B. dem ARD-Mehrteiler „Geld.Macht.Liebe“ DVD-Abteilungen spiegeln auch in in- den Film „Die Fastnachtsbeichte“ nach der kooperiert Edel u.a. auch mit der BBC (z.B. habergeführten Sortimenten immer sel- Erzählung von Carl Zuckmayer nachfra„The Inspector Lynley Mysteries“) oder tener nur annäherungsweise das wider, gen sollten – eine sehr buchhandelsaffine vertreibt für Arte die Thriller-Collection wofür der stationäre Buchhandel doch Produktion mit Götz George, die abso„Suite Noire“. in dieser Warengruppe stehen sollte (und lutMedien noch in diesem Monat auf den Ab Mai 2012 hat Edel auch die Dis- mit seinem Buchangebot noch leidlich Markt bringen will. tribution für das neu gegründete DVD- steht): Medienkompetenz zu bieten auch Jürgen Christen 48

BuchMarkt November 2012


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Magazin | Programme

Weihnachtliche Warenwelt Das Thema Weihnachten ist wie geschaffen für Zusatzsortimente. Am nächsten liegen da Musikalien und Instrumente. Denn das Musizieren und Singen zu Weihnachten ist wieder im Trend. Folgend ein paar Anregungen für das Sortiment

S

ingen ist wieder im Kommen, selbst das traditionelle Liedgut erfreut sich großer Beliebtheit“, erklärt Melisande Bernsee aus der Werbeabteilung von Breitkopf & Härtel. Das gilt besonders für die Weihnachtszeit – „Alle Jahre wieder“. Und auch Reclam und Carus befördern dies mit einer breit angelegten Aktion (siehe Seite56). Eine Umfrage von 2009 bestätigt, dass über 70 Prozent der Befragten zu Weihnachten am liebsten vertraute, deutschsprachige Lieder singen. Gerade in der Weihnachtszeit wird in den Familien viel gesungen und musiziert. Weil Buchkäufer oft Musikliebhaber sind, liegt es nahe, weihnachtliche Büchertische auch mit Musikalien zu bestücken: Notenhefte eignen

Voggenreiter-Sets fürs Weihnachtsgeschäft

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ort, wo der Musikalienhandel nicht bestehen kann, kann der Buchhandel gut übernehmen“, sagt Ralph Voggenreiter, Mitinhaber des Verlages seines Namens. Aus seiner Sicht gäbe es dabei aber eine klare Einschränkung: Literatur für Fortgeschrittene laufe im Buchhandel nur sehr schwer, aber Reihen für Anfänger und Angebote für die musikalische Früherziehung seien aus seiner Sicht sinnvoll. Kaum ein Anlass für einen Einstieg ist geeigneter als Weihnachten. Seit Jahren verkauft Voggenreiter seine Angebote erfolgreich auch in Buchhandlungen. Für die angesprochene Zielgruppe, Kinder, gibt es sogar einen eigenen Katalog: „Voggys Kinderwelt“. Darin haben die Bonner ein Sortiment zusammengestellt, das konsequent zur musikalischen Früherziehung hinführt. Für viele Eltern so wichtig wie die Leseförderung.

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Ralph Voggenreiter: Reihen für Anfänger und Angebote für die musikalische Früherziehung eigenen sich für den Buchhandel

BuchMarkt November 2012

„Ukulele ist seit einem Jahr der große Trend“, lautet ein Tip des Verlegers. Über viele Instrumente hinweg besteht das Geschäftsmodell darin, gleich ganze Sets anzubieten: Instrumente plus Noten plus weiteren Bedarf, um gleich loslegen zu können. In diesem Fall ist es das „Volt Complete Ukulele Set“. Es enthält eine hochwertige Holzukulele, das Buch „Ukulele Total“ mit CD und ein Plektrum. Das alles verpackt im bunten Karton. Ähnliche Sortimente gibt es für Blockflöten. Die Sets enthalten jeweils eine Blockflöte: je nachdem, ob jemand erst probieren oder gleich tiefer einsteigen will in unterschiedlich teurem Material. Passend dazu lässt sich „Voggy’s Weihnachtslieder Für Blockflöte“ von Martina Holtz auf den Verkaufstisch legen. Für den Weihnachtstisch bietet das Programm auch für andere Instrumente et-


sich oft sogar als Geschenkbände. Wir geben eine kleine Auswahl.

Angebote für Kleinkinder Für Kinder „ab einem Jahr“ hat Marina Krämer das Pappbilderbuch „24 Lieder und Gedichte zum Advent“ (Loewe) niedlich illustriert und wie einen musikalischen Adventskalender gestaltet. Für Zwei- bis Sechsjährige eignen sich die „KliKlaKlanggeschichten zur Advents- und Weihnachtszeit“ (Don Bosco) von Bettina Scheer und Elke Gulden mit 60 Versen und Geschichten, die man in der Familie, im Kindergarten oder bei Weihnachtsfeiern mit Orffinstrumenten umsetzen kann. Passend zum zweibändigen Schulwerk „Flötenzirkus“ erscheint von Rainer Butz der Band „Weihnachten im Flötenzirkus. Die schönsten Advents- und Weihnachtslieder aus aller Welt“, für Sopran-Blockflöte. (Schott

Music). Die von Karin Schliehe und Bernhard Mark hübsch bebilderten Musiknoten (mit CD) umfassen alte und neue Lieder zu Advent, Nikolaus und Weihnachten, altvertraute heimische Melodien und Weisen aus anderen europäischen Ländern und den USA. Zu allen Liedern gibt es zweistimmige Sätze zum gemeinsamen Musizieren. Manche Stücke entsprechen dem Niveau von Band 1 des „Flötenzirkus“, die meisten setzen allerdings Band 2 voraus. Wie ein Bilderbuch gestaltet (Illustration: Marlies Walkowiak) erscheint auch das farbenfrohe Notenheft „Advent, Advent! Sehr leichte Weihnachts- und Winterlieder mit 2-4 Tönen für die Sopran-Querflöte“ (Breitkopf & Härtel). Irmhild Beutler und Sylvia Corinna Rosin, Autorinnen der Schule „BlockflötenSpiel“, haben für das Heft 17 Weihnachtslieder für Blockflöte geschrieben, mit denen auch Anfänger in der Advents- und Weihnachtszeit musizieren können. Separat gibt es passende Hefte mit Notensätzen für verschiedene Begleitinstrumente (Alt-Blockflöte, Querflöte, Klavier und/oder Gitarre).

Ebenfalls für Anfänger gedacht ist das von Pia Eisenbarth bebilderte Notenheft „Weihnacht voller Lichterglanz. Lieder und Musik aus 12 Ländern, für 2-3 Violinen“ (Breitkopf&Härtel), für das Eva-Maria Neumann 35 Stücke für junge Geigerinnen und Geiger bearbeitet hat. Darunter sind bekannte deutsche Weihnachtslieder, internationale Gesangstücke sowie Bearbeitungen klassischer Instrumentalmusik (Manfredini, Corelli, Haydn). Die Bände der Reihe „Fröhliche Weihnachtszeit. Beliebte Weihnachtslieder“ (Schott Music) von Marianne Magolt enthalten leichte Bearbeitungen traditioneller wie internationaler Melodien, die auch von Anfängern zu bewältigen sind. Es gibt Hefte für verschiedene Instrumente (1-2 Violinen; 1-2 SopranBlockflöten; 1-2 Flöten; 1-2 Trompeten in B; 1-2 Akkordeons; Klavier). Auf der beigefügten CD ist jedes Lied mit und ohne Soloinstrument eingespielt, zu beiden Versionen kann man selbst mitspielen.

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was: Dieter Krops „Weihnachts-Lieder für die Mundharmonika“ oder Peter Burschs Weihnachts-Liederbuch „Mit der Gitarre unter dem Weihnachtsbaum“ beispielsweise. Ein Highlight hat Voggenreiter dieses Jahr auch: Das „VOLT cool Cajon“ (sprich „Cachon“). Ein Rhythmus-Instrument im Form einer Holzbox, das im Nebennutzen auch eine schöne, zusätzliche Sitzgelegenheit im Kinderzimmer ist. Darauf sitzend kann man zwischen den Beinen an den Seitenwänden der Box Rhythmen schlagen. „Damit das Aussehen mit dem Klang mithält, hat das Künstler- und Designpaar Chris und Kai Brackmann absolut coole Grafiken entwickelt“, so Voggenreiter. Das Interesse am Buchhandel als Vertriebspartner ist da. „Wir geben ein Rückgaberecht auf alles, unser Mindestrabatt beträgt 35 Prozent, er lässt sich aber schnell steigern, wo Umsatz gemacht wird“, sagt Voggenreiter.

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Magazin | Programme

Traditionelle und neue Weihnachtslieder Antje Wissemannn hat einen Klassiker aus den Anfangsjahren des 1927 gegründeten Bärenreiter-Verlags modernisiert und herausgegeben: „Der neue Quempas“, versammelt 41 bekannte ältere und neuere Advents- und Weihnachtslieder, die nun in fünf Einzelheften vorliegen: Die „Melodieausgabe“ hat ein handliches Format für das Singen in Familie, Schule, Kirche und Kindergarten. Die Strichzeichnungen von Hilde Schwenn laden Kinder zum Ausmalen ein. Mit Sätze von Kirchenmusiker Ingo Bredenbach liegen sie in vier Ausgaben vor: für gemischten Chor, für Instrumentalquartett (Streicher, Bläser, Blockflöten), mit Begleitsätzen für Tasteninstrument sowie für Tasteninstrument und Oberstimmen. Für das Bändchen „Vom Himmel hoch: Die schönsten Weihnachtslieder“ (Insel) hat Matthias Reiner 42 Melodiestimmen bekannter Weihnachtslieder ausgewählt. Die fröhlich-frechen und anrührenden Bilder von Selda Marlin Soganci, die auch als Designerin von Porzellantellern und Tassen bekannt ist, machen daraus ein bezauberndes Geschenkbuch. In der überarbeiteten und erweiterten Auflage des Liederhefts „Freut euch, der Retter ist da“ von Gerhard Schnitter und Cornelia Mack (SCMHänssler) gibt es mehr als 70 der bekanntesten Advents- und Weihnachtslieder zum Mitsingen – erfreulicherweise mit Gitarrengriffen. Passend hierzu haben beide Herausgeber eine Chorausgabe erarbeitet, in die sie 30 bekannte und neue Adventsund Weihnachtslieder in einfachen bis anspruchsvolleren Sätzen für dreistimmigen gemischten Chor aufgenommen haben. Weniger konventionell sind die 30 „Songs“ des Liederhefts „Feiert Jesus! Christmas“ (SCMHänssler), die auch auf zwei separat erhältlichen CDs zu hören sind. Diese „Lobpreislieder“ mit kurzen Texten, eingängigen Melodien und mehrfachen Wiederholungen können 56

Fest der Lieder

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arus und Reclam setzen die Erfolgsgeschichte „Liederprojekt“ auch in diesem Jahr fort. Gemeinsam bringen sie ein Highlight für das Weihnachtsgeschäft auf den Markt. Sichtbar für den Buchhandel sind davon in erster Linie das schön gestaltete Buch unter dem Titel „Weihnachtslieder“ mit den Illustrationen von Franz Walka in ei-

Johannes Graulich: „Immer mehr Menschen nehmen Musik passiv wahr, wir wollen sie dazu bringen, wieder aktiv Musik zu machen“

nem Halbleinen-Einband, der Adventskalender mit einem Lied für jeden Tag und ein kleines, günstiges Textbuch im typischen Reclam-Format. Dahinter steckt alerdings ein aufwendiges Projekt, das viel mehr will. „Immer mehr Menschen nehmen Musik passiv wahr, wir wollen sie dazu bringen, wieder aktiv Musik zu machen“, sagt Johannes Graulich, Geschäftsführer des Carus-Verlages. Bisher sind bereits drei Projekte auf ähnliche Weise auf den Markt gekommen: „Kinderlieder“, „Volkslieder“ und „Wiegenlieder“. „Mit jedem Mal haben wir das Projekt erweitert. Der Erfolg der ‚Wiegenlieder‘ hat uns alle überrascht. Noch nie haben wir eine solch breite und positive Resonanz erfahren. Viele Zeitungen, Websites, Blogs und Radiobeiträge nahmen das Liederprojekt zum Anlass, um die Bedeutung des Singens für die ganzheitliche Entwicklung unserer Kinder zu thematisieren“, so Graulich. Auch das neue Projekt bespielt wieder alle Medienformate. Darüber hinaus verbinden beide Partner mit dem schönen Produkt eine Benefiz-Aktion

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schnell nachgesungen werden. Leichte, neue oder neu arrangierte Lieder für die Advents-und Weihnachtszeit bietet auch die drei- bis vierstimmige Chorpartitur „Mitten in unserer Nacht 2“. (Gerth-Medien). Auch hierzu gibt es eine passende CD. unter dem Motto „Singen schenken“, die für hohe Aufmerksamkeit sorgen wird. Dafür haben die Musiker für das Aufnehmen der Lieder auf den CDs sogar auf ihre Gagen verzichtet. Im Advent wird es in zahlreichen Kulturprogrammen wie SWR2, BRKlassik, hr2-Kultur und SR 2 Kulturradio vom 1. bis 26. Dezember 2012 einen täglichen „Adventskalender“ mit insgesamt 26 Weihnachtsliedern geben. Sogar Zeitungen wollen täglich Lieder abdrucken. Und über 100 Chöre haben die Idee aufgegriffen, bei ihren Aufführungen in der besinnlichen Zeit mindestens ein Lied mit den Zuhörern zusammen zu singen. „Was ich persönlich bei dem Wiegenlieder-Projekt beglückend fand, ist die crossmediale Ausrichtung, unter anderem durch Kooperationen im klassischen Printbereich – mit OnlineElternportalen, Hebammenverbänden, im Hochschulbetrieb, bei einer WHO Initiative“, sagt Graulich im Rückblick. Auch für die Weihnachtslieder wird es im Internet kostenfreie Noten mit Liedtexten zum Download geben und MP3s zum Nachhören. Unter www. singen-schenken.de können alle, die Spaß am Singen haben, einen gesungenen Weihnachtsgruß verschicken. „Wir sind überzeugt, dass OnlineMedien gedruckte Medien nicht stören“, sagt Graulich und begründet das: „Ein so hochwertig gedrucktes und gebundenes Buch hat eine ganz andere Zielgruppe, da sind wir uns in beiden Verlagen einig.“ Bei Carus erscheinen zusätzlich in Print Notensätze für dreiund vierstimmige Chöre. In der Festzeit zu singen, ist bei vielen Menschen noch am tiefsten verankert. „Singen ist die ursprünglichste Form der Musik“, so Graulich. Die vier Liederbücher haben das Potenzial übers Jahr zu Hausbüchern und damit zu guten BacklistTiteln zu werden. Mehr Infos unter: www.lieder-projekt.de.

NEU

Instrumentalsätze In dem Heft „Stille Nacht: Weihnachtslieder für Klavier“ (Taurus) von David Wolf finden sich leichte bis mittelschwere Klaviersätze bekannter Stücke. Die Aufmachung mit Bildern unterschiedlichen Stils ist eher schlicht. Ähnlich einfach illustriert erschienen bei Taurus die von Wolf arrangierten Notenhefte: „Alle Jahre wieder. Die schönsten Weihnachtslieder für Klavier“ mit mittelschweren Sätzen und die sehr leicht gesetzten „Weihnachtsträume, Weihnachtslieder für Klavier mit Lehrerstimme“. Jazzige Klavierarrangements bringt der Band „Christmas Meets Jazz: 16 berühmte Weihnachtslieder. Klavier. Ausgabe mit CD.” (Schott Music), in den Uwe Korn weihnachtliche Jazzballaden und rockige, swingende Versionen aufgenommen hat. Für Klavier und Gesang arrangierte Carsten Gerlitz in seinem Band „Sing Christmas Classics. 14 wundervolle Weihnachtslieder“ (Schott Vocal Lounge) Melodien wie „Last Christmas” oder „Jingle Bells” im entspannten „Lounge-Stil“. Im gleichen Stil hat Dirko Juchem mit „Weihnachtsmelodien. 30 beliebte Weihnachtslieder und Songs für Saxophon“ (Schott Music) mit einfacher Klavierbegleitung zusammengestellte. 21 Orgelvorspiele zu volkstümlichen Weihnachtsliedern hat Klaus Uwe Ludwig für das Notenheft „Engel und Hirten“ (Breitkopf & Härtel) gesamelt - weit mehr als das Evangelische Gesangbuch enthält. Die gefühlsbetonten oder neuartig interpretierten Stücke eignen sich als Liedvorspiele im Gottesdienst, bei Krippenspielen, oder als kurze konzertante Stücke.

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Weihnachtslieder begleiten

Matthias Jacob

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aus der Improvisation „Engelslicht und Dornenschatten“ lädt dazu ein, altbekannte Weihnachtslieder jenseits der eingefahrenen Klischees neu zu entdecken. Die „Lieder für eine stille Weihnachtszeit“ sind aus der Improvisation entstanden und sollen die Musizierenden zu eigenem Gestalten anregen. Die Arrangements entsprechen den Aufnahmen der durch den Hörfunk bekannten gleichnamigen CD. www.breitkopf.de

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Ein schrecklicher Krieg wütet in Alagaësia. Alle Völker haben sich zusammengeschlossen und ziehen in den Kampf gegen Galbatorix, den grausamen Herrscher des Imperiums. Eragon weiß, dass er und Saphira ihm irgendwann gegenüberstehen werden. Wird Eragon Galbatorix besiegen können? Oder muss er sich geschlagen geben? Eine Prophezeiung besagt, dass Eragon Alagaësia für immer verlassen wird …


Magazin | Bewusstes Leben

Stress?! Der Trend zum „Achtsamen Leben“ verspricht Entschleunigung und innere Kraft – auf dem deutschen Buchmarkt erscheinen immer mehr Titel zu diesem Thema. Eine Auswahl

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martphones, Facebook, Twitter und Co bringen mittlerweile vielen Menschen die Arbeit nach Hause – und setzen sie unter Druck: immer erreichbar, immer schnell, immer aktuell sein. Diese Lebenshaltung bringt auch neue Belastungen mit sich: „Burnout“ ist das Thema der Stunde – Stress, Zeitmangel und Leistungsdruck führen zu einem Gefühl des Ausgebranntseins und machen unglücklich. Diese Entwicklungen spiegeln sich auf dem deutschen Buchmarkt wider: Immer mehr Titel zum Thema „Achtsames Leben“ erscheinen. „Achtsamkeit ist nicht nur der zurzeit wichtigste Trend, sondern weit mehr als das. In der Achtsamkeit sind Psychologie und Spiritualität eine kongeniale Verbindung eingegangen“, erklärt Andrea Löhndorf, Lektorin bei Kailash, „das finde ich bemerkenswert.“ Birte Wunderlich, Pressereferentin bei Schirner, ergänzt: „Das Thema Achtsamkeit ist immer aktuell, besonders durch die Vielzahl von bekannt werdenden Burnout-Fällen. Die Leser versuchen, ihren Alltag bewusster zu gestalten und auf einen gesunden Körper und Geist zu achten. Daher fragen immer mehr nach Titeln in dieser Richtung.“ Wer sich auf dem Buchmarkt umguckt, entdeckt dementsprechend viel Literatur zu dem Thema. Eine Auswahl der wichtigsten aktuellen Titel präsentieren die Verlage an dieser Stelle. 64

Humboldt Heribert Forster und Philip Janda: Stress abbauen mit ROME

heißt Resilienz. In diesem Buch lernt der Leser, wie er Mut, Kraft und Stehvermögen entwickelt, um die herausfordernden Situationen standfest zu meistern.“

„ROME steht für Relaxation, Organisation, Mentale Kompetenz und Energetisierung. (Ursula Rosengart, Gabal Verlag) Mit diesen vier Kernkompetenzen können Kreuz Probleme richtig erkannt, angepackt und gelöst werden. Das ganzheitliche Konzept Anselm Grün: Kraftvolle Visionen hilft, sich mit eigener Kraft von den nega- gegen Burnout und Blockaden – Den tiven Auswirkungen von Stress zu befrei- Flow beflügeln en. Das Besondere an diesem Buch ist der „Anselm Grün ist quasi auf das Thema Audio-Workshop.“ Achtsamkeit abonniert. Mit diesem Titel (Maren Rheinländer, Schlütersche marschiert er stramm in Richtung BestselVerlagsgesellschaft) ler. Gut in den Flow kommen heißt für ihn, neue Lust am Leben und am Arbeiten zu Trinity entwickeln. Er bietet Hilfen, die wirksam Han Shan: Achtsamkeit. Die höchste in die Tiefe gehen.“ Form des Selbstmanagements (Helga Thiele, Herder Verlag)

„Han Shan gibt dem Leser Achtsamkeitstechniken an die Hand, mit denen dieser Herder sich von Konditionierungen befreien und Yan d’Albert: Atemworte Heilworte – sein wahres Potenzial erschließen kann. Meditationen für ein achtsames Leben Mit INSIGHT mind focussing hat er ein „Yan d’Albert stellt neuartige, einfache eigenes Achtsamkeitsprogramm entwi- und effektive Achtsamkeits- und Entspanckelt, bei dem sich der Leser auf ethische nungstechniken vor, die er aus dem Geiste Werte rückbesinnen muss und dadurch zu und der Tradition der Sufi-Mystik schöpft. neuer innerer Stärke gelangt.“ Sie sind für jeden ohne Vorkenntnisse ge(Sandra Wülk, Aurora Verlagskooperation) eignet und leisten in vielen schwierigen Lebenssituationen wertvolle Hilfe.“ Gabal (Helga Thiele, Herder Verlag) Katharina Maehrlein: Die Bambusstrategie. Den täglichen Druck Gräfe und Unzer Anton Pichler: Die 7-Minuten-Buddhamit Resilienz meistern „Wir alle erleben schwierige Situationen. Meditation. Die einfache burmesische Aber diesen nicht nur standhalten, sondern Technik für den Alltag daran wachsen, das ist die Herausforde- „Anton Pichler beschreibt in seinem Buch rung. Diese innere Widerstandsfähigkeit die einfache burmesische Technik für den

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... bringt es auf den Punkt.

Alltag. Er kombiniert drei grundlegende Aspekte der Meditation: den Atem, das Mantra und das Buddhabild. In Kombination mit bewusster Atmung und dem Blick auf Buddha helfen die Mantras dem Geist, schnell zur Ruhe zu kommen.“ (Florian Landgraf, Gräfe und Unzer)

Gütersloher Verlagshaus Thomas Hohensee: Lob der Faulheit. Warum Disziplin und Arbeitseifer uns nur schaden

zeigt Thich Nhat Hanh, wie wichtig Achtsamkeit als erzieherisches Mittel ist: Achtsamkeit hilft mit schwierigen Emotionen umzugehen, Spannungen zu reduzieren und Freude zu nähren. Achtsamkeitsübungen fördern die Konzentration, die Kommunikation sowie Empathie und Courage.“ (Andrada Catranici, LangenMüller Herbig nymphenburger terra magica)

i e r f s s e r St leben! Herbert Forster I Philip Janda Stress abbauen mit ROME® ISBN 978-3-86910-490-4 € 24,95 Das Anti-Stress-Programm Inklusive Audio-Workshop

Schirner Sandy Taikyu Kuhn Shimu: Erleuchtung zum Frühstück

„Stress, hohe Flexibilität und das Gefühl des Ausgebranntseins sind die Phänomene unserer Leistungsgesellschaft. Diesem „,Erleuchtung zum Frühstück’ führt durch ‚Leben im Hamsterrad’ möchten wir mit einen ganzen Tag, angefangen beim Aufunseren aktuellen Titeln klare Alternativen stehen über das Suppe kochen, Arbeiten, entgegensetzen. Thomas Hohensee zeigt Geldausgeben, bis hin zum Schlafengehen. in seinem Buch, wie gerade Müßiggang Es enthält kleine Rituale, Witze, Geschichund positive Faulheit das Leben sinnvoll ten, Übungen, Rezepte und Anregungen verändern können.“ für eine bewusste Wahrnehmung und regt dazu an, sich bewusst eine Auszeit zu neh(Birgit Gosse, Gütersloher Verlagshaus) men vom alltäglichen Stress.“ Systemed (Christin Milosevic, Schirner Verlag) Ashish Mehta, Gela Brüggemann: Glücksvertrag. Das 21-Tage-Programm Kailash „Jeder Mensch kann glücklich sein. Aller- Kristin Neff: Selbstmitgefühl. Wie wir dings merken viele Menschen auf ihrer uns mit unseren Schwächen versöhnen hastigen Suche danach gar nicht, wie oft und uns selbst der beste Freund werden sie schon am Glück vorbeigeprescht sind. „Wir streben unermüdlich danach, in allen ,Der Glücksvertrag’ ist die Bedienungs- Bereichen der Beste zu sein. Diesem Ananleitung zu dem Navigationssystem, das spruch werden wir aber oft nicht gerecht uns zielsicher zu unserem ganz eigenen – Selbstbewusstsein wird zur Selbstkritik. Weg zum Glück führt.“ Kristin Neff ermutigt Menschen dazu, sich (Sandra Wülk, Aurora Verlagskooperation) selbst freundschaftlich und nachsichtig zu behandeln, denn Selbstmitgefühl schützt Knaur MensSana HC vor Burnout und Depressionen, stärkt die Andy Puddicombe: Mach mal Platz im Gesundheit und fördert unsere BeziehunKopf. Meditation bringt’s! gen. So können wir Freundschaft mit dem „Meditation mal ganz anders – ohne Lo- wichtigsten Menschen in unserem Leben tossitz und spirituelle Klischees! Andy schließen: uns selbst.“ Puddicombe, ehemaliger buddhistischer (Janne Lemke, Kailash) Mönch und derzeit der Meditations-Guru Südwest in England, bringt die Meditationspraxis in den modernen, hektischen Alltag. Egal Karl Werner Ehrhardt, Thomas Schneider: Erlebe Deine Kraft wie eingespannt man ist, zehn Minuten

Gunnar Cramer I Dag Furuholmen Ich coache mich selbst! ISBN 978-3-86910-477-5 € 9,95 Der Bestseller für ein selbstbewussteres Leben

Heike Höfler Stressfrei in 10 Minuten ISBN 978-3-86910-316-7 € 12,95 Ganzheitliche Entspannung in Minutenschnelle

täglich reichen aus, um wieder klar im Kopf zu werden.“

„Ehrhardt und Schneider zeigen auf, wie man im Alltag seine innere Kraft entdeckt, (Margareta Klein, Droemer Knaur) abruft, einsetzt und so nie wieder unter Stress steht. Sie zeigen einfache Lösungen Nymphenberger auf, Strukturen in das Chaos des UnterbeThich Nhat Hanh: Achtsamkeit mit wusstseins einzuziehen. Hierzu nutzen die Kindern Autoren Techniken des mentalen Trainings, „In der heutigen Gesellschaft liegt der wie sie auch bei Hochleistungssportlern Fokus der Erziehung verstärkt auf An- angewendet werden.“ eignung von Wissen und wettbewerbs- (Frauke Fitzek, Südwest) fähigen Eigenschaften. In seinem Buch Maria Altepost

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Prof. Dr. Wolfgang Seidel Burnout ISBN 978-3-86910-323-5 € 12,95 Erkennen, verhindern, überwinden

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Praxis | Monatsplanung

Fit im Dezember Letzte Tipps vorm großen Fest

I

m wichtigsten Monat des Buchhandelsjahres fällt auch neben dem eigentlichen Weihnachtsgeschäft viel Arbeit an. Bereits jetzt muss für die ersten Monate des nächsten Jahres einiges in die richtigen Bahnen gelenkt werden: Es gilt, Verträge und Versicherungen zu überprüfen, mit Steuer- und Bankberater Kontakt aufzunehmen, finanzielle Schritte für das kommende Jahr zu planen, die Inventur und den Jahresabschluss vorzubereiten und sich Gedanken über die Personalplanung zu machen. Bei allem Stress: Es lohnt sich, die ungeliebten Aufgaben rechtzeitig (jetzt!) zu erledigen.

Idealerweise ist in den vergangenen Wochen und Monaten das meiste für ein gutes Gelingen im Verkauf vorbereitet worden. Nutzen Sie dennoch die ersten Dezembertage für eine letzte Überprüfung Ihrer Planung: Weihnachtsgeschäft bedeutet, für eine große Anzahl von Kunden, die richtige Auswahl zu treffen und vorrätig zu haben – zu „wissen“, welche Wünsche Ihre Kunden haben. Beraten Sie sich mit Ihren Mitarbeitern noch einmal intern darüber, wer welche Titel gerne als Geschenk empfiehlt – disponieren Sie entsprechend. Dazu gehört auch, hochpreisige Titel attraktiv zu präsentieren und gezielt zu empfehlen.

Machen Sie sich rechtzeitig Gedanken darüber, ob Ihre Dekoration den ganzen Advent über „trägt“ bzw. wie Sie im Endspurt das (hoffentlich geschrumpfte) Angebot immernoch „appetitlich“ präsentieren könnten. Und vergessen Sie nicht die Woche „danach“: Wie können Sie in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester Kunden locken – außer als GeschenkUmtausch-Service? Noch ein Tipp: „Beruhigen“ Sie im Kassenbereich weihnachtsgestresste Kunden mit Keksen. So wird die Wartezeit auch für Sie sehr viel angenehmer. Frohes Fest!

Kalender: Die wichtigsten Termine im Monat Jahres-/ Gedenktage

Daten und Fakten

03. Dezember. 70. Geburtstag der Journalistin und Verlegerin Alice Schwarzer.

24 Verkaufstage hat der Dezember in diesem Jahr – davon durch Heiligabend und Silvester zwei halbe Tage. Der Monat beginnt mit einem Samstag; dann folgen drei volle Wochen, mit den vier Adventssonntagen. Die letzte Woche bis zum Schluss des Jahres ist eine Teilwoche von Donnerstag bis Samstag, davon Heiligabend und Silvester als halbe Verkaufstage.

06. Dezember. 70. Geburtstag des österreichischen Schriftstellers und Dramatikers Peter Handke. 08. Dezember. 85. Geburtstag des 1998 verstorbenen Soziologen Niklas Luhmann. 13. Dezember. 75. Geburtstag des 2006 verstorbenen Schriftstellers Robert Gernhardt. 15. Dezember. 80. Geburtstag der irischen Schriftstellerin Edna O‘Brien. 17. Dezember. 25. Todestag der französischen Schriftstellerin Margueritte Yourcenar. 19. Dezember. 100. Geburtstag der 2000 verstorbenen Fotografin Giselle Freund. 21. Dezember. 95. Geburtstag des 1985 verstorbenen Schriftstellers Heinrich Böll. 24. Dezember. 25. Todestag des Publizisten und Politikwissenschaftlers Eugen Kogon.

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Ein wirklich geballter Weihnachtsmonat. Viele Unternehmen werden sich aufgrund der nur zwei vollen Werktage Donnerstag und Freitag „zwischen den Tagen“ dazu entließen, die Firmen zu schließen. Das bedeutet volle Innenstädte, zum Teil mit Umtauschwünschen, aber auch mit guter Kaufkraft wegen fehlender Geschenkideen, die sich in Gutscheinen und Bargeld wandeln. Prüfen Sie jetzt noch einmal die geplanten Aktionen des Monats. Überraschungen in kleiner Form am Nikolaustag; Süßigkeiten zum Naschen an der Kasse, wenn (hoffentlich) auch gewartet werden muss. Denken Sie auch an kleine Give-away-Kalender oder besondere Verpackungsideen.

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Steuertermine und Aufbewahrungsfristen 10. Dezember 2012 Fälligkeitstag für:  Lohnsteuer  Kirchenlohnsteuer  Umsatzsteuer  Einkommensteuer  Kirchensteuer  Körperschaftsteuer Die Schonfrist für diesen Termin gilt bis: 13. Dezember 2012 Die Aufbewahrungsfristen für Schriftgut aller Art, die zum auslaufenden Jahr wieder wegen anstehender Platznot interessant sind, sind kompliziert, aber durchgehend nach der AO 77 geregelt. Lassen Sie Ihren Steuerberater Näheres erklären.


Das Vier-Wochen

Glücksprogramm

Nonbooks: Stofftiertrend aus Frankreich

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ür neue Akzente in der Kinderbuchabteilung sorgen die frechen Kuscheltiere „Les Déglingos“ aus Frankreich im Handumdrehen. Die bunte und lustige Gestaltung, die sich durch viel Liebe zum Detail auszeichnet, sticht aus der Masse der anderen Stofftiere heraus und ist für „kleine“ und für „große“ Stofftierfreunde eine trendige Geschenkidee.

Der Charme des Unperfekten: Das Les Déglingos-Schwein Jambonos

Die Déglingos haben ihre eigene Sprache und lassen viele Worte auf „–os“ enden. Außerdem proben sie fleißig, um eines Tages bei „Déglingos Superstaros“ berühmt zu werden. Optisch passen die kleinen Kerlchen sehr gut zum Vintage-Trend und der neuen Lust am „Selbermachen“. Bunte Stoffe als Ergänzung eignen sich ebenso gut, wie bemalte Holzkisten oder Bänder für eine Inszenierung in der Buchhandlung. Der Charme der Déglingos liegt im „Unperfekten“ und das darf sich auch in der Präsentation widerspiegeln. Ein alter, bunt beklebter Stuhl, eine Kommode, oder Musikinstrumente als Blickfang, den Dekoideen sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache der POS hat eine gute Fernwirkung und die Gestaltung rückt die Spielgefährten in den Blickpunkt. Wer im kommenden Weihnachtsgeschäft erfolgreich sein möchte, sollte frühzeitig mit der Präsentation möglicher Geschenkideen beginnen, und sich mit ausgefallenen Produkten einen festen Platz im Unterbewusstsein seiner Kunden sichern. Sabine Gauditz, Arte Perfectum GbR

464 Seiten I Klappenbroschur 13,5 x 21,5 cm I WG 1470 € 19,95 (D), € 20,50 (A) ISBN 978-3-941837-44-7

Entwickelt nach den neuesten Erkenntnissen der Neurowissenschaften

Lexikon: Digitales Antiquariat

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as klassische Antiquariat ist durch einen persönlichen Kontakt zwischen den drei Parteien Verkäufer, Wiederverkäufer (Antiquar) und Käufer gekennzeichnet. Dies bedeutet einen hohen Aufwand an Transaktionskosten für Bewertung, Titelaufnahme, Lagerkosten, Lagerzins und eventuell Logistik. Sie können zweistellige Eurobeträge erreichen, die zu dem eigentlichen Buchpreis kommen. Auch Datenbanken für antiquarische Bücher ändern daran nicht viel. Dies hat zur Konsequenz, dass dieser Markt nur bei hochwertigen oder seltenen gebrauchten Büchern funktionieren kann.

Ein Massengeschäft mit gängigen, auch niedrigpreisigen Büchern ist so nicht profitable. Digitale Antiquariate gehen genau in diesen Markt. Wer gebrauchte Bücher verkaufen möchte, gibt auf Ankaufsportalen wie Rebuy oder Momox die ISBNNummern ein und erhält automatisiert ein Kaufangebot. Alle Bücher werden dann in einem Paket verschickt, für das Online-Antiquariate häufig die Kosten übernehmen. Damit vereinfacht sich das Handling für den Verkäufer erheblich, auch gegenüber Versteigerungsplattformen. Das Geld wird nach Wareneingang überwiesen.

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„Das Bliss-Experiment bringt alles zusammen – Inspiration,Wissenschaft und das Rüstzeug, das es braucht, um uns für ein Leben in Glückseligkeit zu entscheiden. Ein großartiges Buch für alle, die ihr Leben in Freude statt in Tränen verbringen wollen.“ Marianne Williamson,

Autorin des Bestsellers Rückkehr zur Liebe

Jürgen Tohermes

67 LEBENSINTELLIGENZ SPIRITUALITÄT - HEILUNG


Praxis | Ideenmarkt Spieletipp

Schräges Thema, schönes Spiel So ein Landausflug hat es schon in sich: unberührte Natur, lieblicher Gesang der Vögel – und dann plötzlich dieses tückische Drücken in den Gedärmen. Weit und breit natürlich keine wirklich große menschliche Siedlung. Stattdessen nur zwei kleine Klohäuschen mit dem typischen Herzsymbol an der Tür. Doch nicht jeder darf eines der beiden zur Verfügung stehenden Toilettenhäuschen auch nutzen. Reinhard Staupe hat aus diesem Szenario ein sehr gutes Kartenspiel entwickelt. Jeder der drei bis fünf Mitstreiter erhält elf Handkarten, die es in unterschiedlichen Farben in den Werten von 1 bis 12 gibt. In jeder Runde wählen alle Spieler gleichzeitig verdeckt eine Handkarte aus. Ziel ist es, diese Karte an eine der beiden Reihen vor den Klohäuschen anlegen zu können, wobei zum Auftakt bereits eine Karte hingelegt wird. Eine neu hinzu gelegte Karte darf nun weder einen bereits ausliegenden Kartenwert wiederholen, noch eine bereits ausliegende Kartenfarbe in dieser Reihe. Und Ablegen dürfen nur die beiden Mitspieler, die den niedrigsten bzw. den

Taktisch originell: Das Kartenspiel Lokus

höchsten Kartenwert ausgespielt haben. einer Putzkarte belohnt, die in der EndabOb die gewählten Karten auch passen? rechnung die erspielten Minuspunkte noch Wenn nicht, wird‘s teuer, denn nicht nur angenehm reduzieren kann. die unnütze Karte kommt in den „persönliDie deutlichen Anleihen beim Erfolgsspiel chen“ Wald, sondern noch eine zusätzliche „6 nimmt!“ stören nicht, das „Nehmen“ der Strafkarte. Und diese Strafkarten sind es, Reihe ist hier sogar positiv gewendet. „Lodie am Ende des Spiels die Minuspunkte kus“ hat zwar ein schräges Thema, doch das bestimmen. Wer keine Karte loswird, da Spiel ist wirklich sehr empfehlenswert. Es ist sein gespielter Kartenwert irgendwo mit- taktisch-originell und gerade mit vier oder tendrin ist, muss diese Karte ebenfalls in fünf Spielern richtig gut. Reinhard Staupe, seinen Wald legen – also Minuspunkte. der für die erfolgreiche Reihe der „Gelben Tückischer Weise darf die Kartenreihe vor Kartenspiele“ bei Amigo Spiele verantwortden beiden Klohäuschen nicht beliebig lich zeichnet, legt hier im Startprogramm lang werden. Doch daraus lässt sich ein einer Kartenspiel-Autorenreihe, die er redakpersönlicher Vorteil schmieden. Wer die tionell betreut, im Verlag Nürnberger Spielfünfte Karte in die Reihe legt, schließt die- karten ein wunderbar augenzwinkerndes se, bzw. eröffnet eine neue mit eben dieser Spielvergnügen vor, dem hoffentlich noch fünften Karte, die zur neuen Startkarte der viele weitere folgen mögen. Reihe wird. Die anderen vier Karten komRainer Scheer men aus dem Spiel. Der Spieler, der die Kontakt: Nürnberger Spielkarten Verlag GmbH, Zirndorf; www.nsv.de Reihe vervollständigen konnte, wird mit

Nonbooks

Zuhause im Grünen

So sitzt man immer im Grünen: Stuhlgleiter von Stand der Dinge

Unter dem Label „Stand der Dinge“ kreieren drei Hamburgerinnen (neuerdings auch Umbreit-Lieferanten) zeitgemäße Wohnaccessoires, Taschen und Schmuck. Aus der liebevoll designten Produktpalette stammt auch dieser Stuhlgleiter: Scharrende Stühle, abgerissene Filzgleiter, zerkratztes Parkett, Ärger mit den Nachbarn – damit ist jetzt Schluss! Picknicken und lesen Sie einfach im Grünen! Mit den schönen und funktionalen Stuhlgleitern aus Wollfilz ist dies zu jeder Jahreszeit auch zuhause möglich. Die feine Grasform wird in den Filz mit Wasserstrahl geschnitten. Zum Befestigen ist ein Gummi angenäht, dadurch passt der Stuhlschoner an jedes Stuhlbein. In einer Verpackung befindet sich ein Set von vier Grasbüscheln, von denen eines eine Blüte hat. Der Verkaufspreis beträgt 34,95 Euro (EK 14,75 Euro). Kontakt: www.standderdinge.de oder www.anja-andersen-filz.de, Filzwerkstatt Anja Andersen, Gorch-Fock-Straße 1, 20357 Hamburg, Tel.: 0170/348 16 13, E-Mail: info@anja-andersen-filz.de

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Spieletipp

Sprichwörter mit Philip Waechter Eine kleine Kostbarkeit mit viel Witz hat die Collection Büchergilde neu im Programm: „Die Wände haben Ohren“ (EAN 4260118010513, empf. VK 22,95 Euro) ist „ein Memo-Legespiel in Wort und Bild“, illustriert von Philip Waechter. Wer seine Bilderbücher (zuletzt: „Der fliegende Jakob“, Beltz & Gelberg) kennt oder während der vergangenen Frankfurter Buchmesse Gelegenheit hatte, die Ausstellung seiner Ateliergemeinschaft Labor ( www.laborproben.de) zu besuchen, weiß, dass ihn etwas Besonderes erwartet. Die sorgfältig gestaltete Box enthält zweimal 44 Karten, auf denen 44 Sprichwörter einmal in Bild, einmal

Sprichwörter-Memo: Ein Augenschmaus in der Büchergilde

in Worten dargestellt werden. Bedeutung und Herkunft werden in einem beiliegendem Booklet erläutert. Kontakt: www.edition-buechergilde.de

Papeterie

Umweltfreundlich schreiben

Jetzt in Öko: Karten, Notizbücher und Haftnotizen von teNeues GreenLine Das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz hat nun auch teNeues in eine neue Produktlinie umgesetzt: Unter dem Label GreenLine bringt man PapeterieProdukte in den Handel, bei denen FSCzertifiziertes Papier verwendet und auf Folieneinschweißung verzichtet wurde. Darüber hinaus wird die für den Druck verwendete Tinte ohne Mineralöl hergestellt. Zum Programm gehören zum Beispiel die charmant-witzigen „Dogs & Cats“ der britischen Illustratorin Kate Larsen oder grafisch-poppige Muster der von ihren Karten für IKEA und Designs für die Tate

Gallery bekannten Schwedin Maria Holmer Dahlgren. Dazu kommen die Städteillustrationen der Französin Martine Rupert und die farbenfroh-leuchtenden abstrakten Landschaften des niederländischen Malers Ton Schulten. Alle Motive sind auf den bekannten Notizbüchern (ab 8,95 Euro VK) in neuer Ausstattung wiederzufinden sowie auf Grußkartenboxen (ab 6,95 Euro), Adress- und Geburtstagsbüchern (9,95 Euro), Haftnotizen (7,95 Euro) und einem Dreierset von Notizheften (7,95 Euro). Kontakt: www.teneues.com

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Praxis | Die Besten

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Hörbücher

Cornelia Funke | Reckless 2 – Lebendige Schatten | Gelesen von Rainer Strecker | Oetinger audio Stephan Ludwig | Zorn – Vom Lieben und Sterben | Gelesen von David Nathan | Argon Arno Geiger | Alles über Sally | Mit S. Eidt, M. Brandt u.a. | Hörbuch Hamburg Hans Fallada | Bauern, Bonzen und Bomben | Mit O. Sander, D. Mann u.a. | Osterwold audio Henning Mankell | Erinnerungen an einen schmutzigen Engel | Gelesen von Axel Milberg | Der Hörverlag Katherine Webb | Das geheime Vermächtnis | Gelesen von Anna Thalbach | Random House Audio Ulrike Herwig | Mein Gott, Wanda | Gelesen von Nadine Nollau | Radioropa Timur Vermes | Er ist wieder da | Gelesen von Christoph M. Herbst | Lübbe Audio

Belletristik

Sachbuch

1 Jonas Jonasson | Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand | carl's books

1 Heinz Buschkowsky| Neukölln ist überall | Ullstein

2 J. K. Rowling | Ein plötzlicher Todesfall | Carlsen

2 Wulff/Maibaum | Jenseits des Protokolls | Riva 3 Gertrud Höhler | Die Patin | Orell Füssli

3 Rita Falk | Grießnockerlaffäre | dtv 4 Jussi Adler-Olsen | Verachtung | dtv 5 Ken Follett | Winter der Welt | Lübbe 6 Ursula Krechel | Landgericht | Jung und Jung 7 Martin Walser | Das dreizehnte Kapitel | Rowohlt 8 Charlotte Link | Im Tal des Fuchses | Blanvalet 9 Nele Neuhaus | Böser Wolf | Ullstein 10 Martin Suter | Die Zeit, die Zeit | Diogenes

4 Manfred Spitzer | Digitale Demenz | Droemer Knauer 5 Rolf Dobelli | Die Kunst des klaren Denkens | Hanser

1 John Green | Das Schicksal ist ein mieser Verräter | Hanser 2 Erin Hunter | Der geheime Blick | Beltz 3 Cornelia Funke | Reckless 2 | Dressler 4 Suzanne Collins | Gefährliche Liebe | Oetinger 5 Suzanne Collins | Tödliche Spiele | Oetinger

6 Rolf Dobelli | Die Kunst des klugen Handelns | Hanser

6 Suzanne Collins | Flammender Zorn | Oetinger

7 Manfred Lütz | BLUFF! Droemer | Knaur

7 Jeff Kinney | Jetzt reicht's! | Baumhaus

8 Ildikó von Kürthy | Unter dem Herzen | Wunderlich

8 Jeff Kinney | Von Idioten umzingelt! | Baumhaus

9 Guinness World Records 2011 | Guinness 10 Schmidt/Di Lorenzo. | Verstehen Sie das, Herr Schmidt? | KiWi

Die Bestenliste liegt auch – kommentiert – diesem Heft als Poster bei. Weitere Poster (für Abonnenten kostenlos) können über vertrieb@buchmarkt.de bestellt werden.

Kinder- und Jugendbuch

9 Jeff Kinney | Gibt's Probleme? | Baumhaus 10 Jeff Kinney | Keine Panik! | Baumhaus

Bestenliste

Bestseller nach Umsatz

Erstellt von

Ermittelt von

Businessbücher

Romane, Unterhaltung, Belletristik

1 Reinhard K. Sprenger | Radikal führen | Campus

1 Ken Follett | Winter der Welt | Lübbe | Umsatz: 764,-

2 Daniel Kahneman | Schnelles Denken, langsames Denken | Siedler

2 E L James | Shades of Grey – 02. Gefährliche Liebe | Goldmann | Umsatz: 702,-

3 David Graeber | Schulden | Klett-Cotta

3 E L James | Shades of Grey – 01. Geheimes Verlangen | Goldmann | Umsatz: 686,-

4 Walter Isaacson | Steve Jobs | C. Bertelsmann

4 Nele Neuhaus | Böser Wolf | Ullstein | Umsatz: 668,-

5 Alexander Osterwalder, Yves Pigneur | Business Model Generation | Campus

5 J. K. Rowling | Ein plötzlicher Todesfall | Carlsen | Umsatz: 605,-

Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den DownloadZahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Radikal führen www.getabstract.com/buchmarkt

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in Verbindung mit

Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Euro Jahresumsatz Jahresumsatz (45. KW)

BuchMarkt November 2012


Schallmauer durchbrochen:

DVD-Tipp

Mehr als

500 ANABEListen

Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion

N

Das blaue Palais: Die fünfteilige Mini-Serie aus den 70er-Jahren gibt es jetzt auf DVD

ach 38 Jahren endlich auf DVD: Die fünfteilige Science Fiction-Mini-Serie „Das blaue Palais“, die der Regisseur und Drehbuchautor Rainer Erler Mitte der 70er-Jahre ins Fernsehen brachte, brach damals (zugegebenermaßen bei nur drei TV-Programmen) alle Zuschauerrekorde. Wobei das „blaue Palais“, ein altes Herrenhaus, in dem fünf internationale Wissenschaftlern bei ihren bio-chemischen, parapsychologischen und chemischen Experimenten auf viele gefährliche Rätsel stoßen, als Rahmenhandlung diente. Die Mischung aus Zukunftsvision, dokumentarischer Attitüde und Thriller, für die sich Rainer Erler von renommierten Forschern beraten ließ, wurde dann auch mit dem European Science Fiction Award ausgezeichnet. Eurovideo hat die fünf, je 90 Minuten langen Folgen („Das Genie“, „Der Verräter“, „Das Medium“, „Unsterblichkeit“, „Der Gigant“) jetzt auf drei DVDs zugänglich gemacht – mit Angelika Bender, Peter Fricke, Dieter Laser u.a..

seit Oktober 2012!

Durchschlagender Erfolg!

Unser Buch-Tipp Empfohlen von der BuchMarkt-Redaktion

D

Dies & Das zu Diogenes. Eine Art Festschrift und Spätlese. Aufsätze, Reden, Wortmeldungen und Gespräche von Daniel Keel

ies & Das zu Diogenes“ heißt lapidar ein Band, der ganze sechzig Jahre Verlagsgeschichte umfasst. Das Buch kommt allerdings nicht als Chronik daher und erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Versammelt ist hier eine Auswahl von Beiträgen aus Festschriften zu vergangenen Jubiläen und Geburtstagen der Verleger Rudolf C. Bettschart und Daniel Keel. Zeichner und Autoren des Verlages, darunter Namen wie Loriot, Paul Flora, Urs Widmer, John Irving, Martin Suter, Doris Dörrie, Patrick Süskind, aber auch Verlegerkollegen wie Siegfried Unseld, Michael Krüger, Roberto Calasso und andere große Persönlichkeiten beschreiben den besonderen Charakter eines der renommiertesten und beliebtesten Verlagshäuser Europas. Ehrliche und liebevolle Hommagen, aber auch verspielte Essays über das, was den Verlag bis heute ausmacht, nämlich das Erzählen von Geschichten irgendwo zwischen E und U, ganz nach dem Motto einer Festschrift aus dem Jahr 2000:„Wie ernst kann Unterhaltendes – wie unterhaltend Ernstes sein?" Entsprechend die Worte John Irvings:„Vielleicht fühle ich mich deshalb bei Diogenes, bei Daniel Keel und Ruedi Bettschart so sehr zu Hause (...) Diogenes Bücher sind weniger langweilig, und 'weniger langweilig' heißt 'unterhaltender' – nicht 'weniger ernst'". Das gilt umso mehr für diese„Art Festschrift", wie es im Untertitel heißt. Und ebenso für den Band„Spätlese“, herausgegeben von Nicola Steiner und Daniel Kampa. Er ist dem im letzten Jahr verstorbenen Daniel Keel gewidmet und enthält Texte verschiedenster Art aus dem Privatarchiv Keels. In Aufsätzen, Reden, Erinnerungen entsteht ein facettenreiches, humorvolle, engagiertes, intimes Bild der großen Verlegerpersönlichkeit. Diese zeigt sich besonders in den Reden, die Keel zu Ehren seines Freundes und Geschäftspartners Rudolf C. Bettschart hielt. Urs Widmer weiß zu berichten:“Daniel Keel redete nicht gern öffentlich. Dabei war er, wenn er es dann doch einmal tat, der beste Redner der Welt.“ Lieber gab Keel da schon Interviews, trotz Lampenfiebers und immer gleicher Fragen der Journalisten. So nutzte er diese Gelegenheiten meist vor allem dazu, die Werbetrommel für seinen Verlag zu rühren. Der Unterhaltungsfaktor der Gespräche leidet darunter indes nie. Gefragt danach, was denn ein gutes Manuskript auszeichne, antwortete Keel 1986:“Humor, Gemüt, guter Geist, Stil.“ Genau davon hat dieses Buch jede Menge zu bieten. BuchMarkt November 2012

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Wieviel Erfolg darf man haben, ohne daß es unheimlich wird? 2012 ist die eBuch wieder sichtbar gewachsen, und mit ihr der Umsatz im einzigen Barsortiment, das nur Buchhändlern gehört: ANABEL. Seit Oktober kaufen mehr als 500 Buchhandlungen den überwiegenden Teil ihrer Bücher bei ANABEL ein. Und vor Jahresende wird die eBuch fast 600 Mitgliedsbuchhandlungen zählen. Unser Leistungskatalog platzt aus allen Nähten: auf knapp 30 Seiten finden sich unzählige Angebote zu Technik, Software, Dienstleistungen, Werbemitteln, Büromaterial, zur Sortimentsergänzung und zu eigenen Produkten der eBuch.

Und Sie? Von welchem erfolgreichen Verbund lassen Sie sich unterstützen?

eBuch Geschäftsstelle Tel. 06221 / 647 94 90 kontakt@ebuch.net www.ebuch.net


Praxis | Verkaufstipps

Auf den Punkt – Buchhändler beraten Buchhändler

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Welches Buch haben Sie mit welchem Argument zum „Bestseller“ gemacht?

2 3

Von welchem Erfolg wurden Sie überrascht?

Was war Ihre erfolgreichste Aktion in letzter Zeit?

Kollegentipps: An dieser Stelle verraten Buchhändler monatlich, welche Bücher sich zu Bestsellern machen lassen, auch abseits der bekannten Listen. Die Titel, mit deren Erfolg man nicht gerechnet hat, werden ebenfalls vorgestellt. Außerdem gibt es Ideen zu Aktionen, Präsentation und Dekoration zum Nachmachen. Haben auch Sie Tipps, die Ihren Kollegen im Verkauf helfen könnten? Schicken Sie uns Ihre persönlichen Erfolgstitel, Überraschungsverkäufe und Bilder von Aktionen an: joern.meyer@buchmarkt.de

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1

Stephan Thome, Grenzgang, Suhrkamp Thomes erstes Buch „Grenzgang“ erschien 2009, erhielt den Aspekte Literaturpreis und war auf der Shortlist. Unser Literaturkreis, der sich einmal im Monat trifft, hat das Buch gelesen und es häufig weiter empfohlen. Wir haben auch mit einer „Fliehkräfte“Lesung mit Thomes geworben. Viele Kunden wollten sich darauf einstimmen und „Grenzgang“ lesen (zumal es hier schon eine TB-Ausgabe gibt). Die Thome Lesung ist schon fast ausverkauft, d.h. wir freuen uns auf 60 Gäste.

1

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Poster Dortmunder Wörter, Kajado Verlag Das Plakat mit den schönsten Dortmunder Wörtern (Abb.) ist ein wahrer Wortschatz und ein echter Hingucker! Es vereint auf A1 Wörter aus der Ruhrmetropole Dortmund, die nur Eingeweihte kennen. Es hängt im Fenster und viele Kunden bleiben davor stehen und kommen dann in den Laden, um es zu kaufen. Die Lesung von Ulrich Ritzel: Gelesen hat er aus „Schlangenkopf“, aber wir hatten massiv alle Bücher von ihm angeboten. Wir bewerben Veranstaltungen in einem extra Schaufenster. Ein, zwei Wochen vor dem Termin nutzen wir auch einen Präsentationstisch im Eingang dafür.

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Tippgeber: Birgit Lange-Grieving, transfer. bücher und medien, Dortmund (Buchhandlung des Jahres – Newcomer)

BuchMarkt November 2012

Timur Vermes, Er ist wieder da, Eichborn Noch vor Erscheinen haben wir unseren Kunden von dem Buch erzählt und hatten gleich Vorbestellungen. Wir haben es beide sowohl gelesen, als auch gehört und empfehlen beide Versionen. Vermes hat für dieses Thema unserer Meinung nach den richtigen Ton getroffen. Es ist ein Buch, bei dem man lachen kann und sollte, einem aber auch das Lachen im Hals stecken bleibt. Vorgelesen von Christoph Maria Herbst kann man auch die Zwischentöne des Buches sehr gut wahrnehmen.

Julie Otsuka, Wovon wir träumten, Mare Unsere Kunden kaufen das Buch, weil wir Sie mit Freude und ehrlicher Begeisterung von der Schönheit dieser Geschichte überzeugen können. An alle Leser, die literarisch interessiert sind, etwas über eine andere Kultur, in diesem Fall japanische Frauen, welche Anfang des letzten Jahrhunderts nach Amerika verheiratet wurden, erzählt bekommen möchten. Schööön!

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Die Veranstaltung mit Veit Etzold zu „Final Cut“. Die Buchhandlung und die 65 krimibegeisterten Leser fast ganz im Dunkeln, der Autor punktuell beleuchtet; das war die richtige Stimmung für dieses Buch.

Tippgeber: Christopher Schnell und Simone Zopf, Buchhandlung „Die Eule“, Weimar


FRIEDENSNOBELPREIS FÜR DIE EUROPÄISCHE UNION

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Ulla Lachauer, Magdalenas Blau, Rowohlt Menschen mit Interesse an außergewöhnlichen Lebensgeschichten, denn dieses Buch beschreibt den Lebensweg der blinden Magdalena auf fesselnde Art und Weise.

2

Martin Walker, Bruno, Chef de Police, Diogenes Dieses Buch wird von einem breiten Publikum gekauft. Dies mag daran liegen, dass zum einen der Schauplatz, Perigord in Frankreich, als auch die Beschreibung der französischen Küche, den Leser in Urlaubsstimmung versetzen.

3

Anlässlich meines 20. Jubiläums, haben wir mit dem Schriftsteller Ralf H. Dorweiler (Foto) eine Lesung veranstaltet. Diese Veranstaltung rund um seine badischen Krimis fand großen Anklang und war ein voller Erfolg. Mit einer Mischung aus Lesung, Schauspielerei und einer Dudelsackeinlage begeisterte er das bunt gemischte Publikum.

Tippgeber: Marianne Berger, Buchhandlung Berger, Kandern

1

Steven Uhly, Glückskind, Secession Die ersten Sätze aus dem dritten Buch von Steven Uhly sind nicht gerade erbaulich – aber fesselnd. Manchmal haarscharf am Kitsch vorbei, hat mich dieses Buch doch nicht losgelassen. Hans D. erinnert sich, stellt Fragen nach Schuld und Versagen, versteht und verzeiht. Und der Leser mit ihm. Noch ein Tipp: Reinhard Kleist, Der Boxer. Die Überlebensgeschichte des Hertzko Haft (Carlsen). Ich bin eigentlich kein Comic-Fan oder der Graphic Novel zugetan. Das Buch ist großartig gezeichnet und transportiert die Geschichte mit unnachahmlicher Intensität: Vor den Bildern kann ich mich nicht verschließen.

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Mal Deine Wünsche in den Himmel, Prestel Klassiker der Weltliteratur bekannten Künstlern. Dieses Buch präsentieren wir exklusiv auf unserem alten Sekretär unter einem Spiegel im verschnörkelten Goldrahmen, eingerahmt von unserem Glücksjungen aus Ton und einer einzelnen Blüte. Wir empfehlen den Titel gezielt Kundinnen, die sich von schönen Büchern verführen lassen. Wir legen das Buch mit Erfolg Lehrern für den Unterricht ans Herz. Das Beratungsgespräch ist denkbar einfach: das Buch nehmen und den Kunden mit Überzeugung in die Hand legen, mehr ist nicht nötig. Es funktioniert! Tippgeber: Walpurga Westbrock, Buchhandlung LesArt, Telgte

BuchMarkt November 2012

312 Seiten, geb., mit 600 farb. Abbildungen €[D] 19,95 [A] 20,60 sFr UVP | 978-3-86873-575-8

DAS AKTUELLE BUCH ZUM THEMA EUROPA ERSCHEINT AM 7. NOVEMBER Europa aus der Sicht von Jugendlichen und ihren Eltern

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40 Länder, 267 Familien und 458 Teenager

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Eine aktuelle, authentische Bestandsaufnahme unseres Kontinents www.knesebeck-verlag.de

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Praxis | Verkaufsargumente

All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko Jenny Erpenbeck „Aller Tage Abend” – Knaus Sie wirft einen kühlen Blick auf das Schicksal einer jüdischen Familie in Polen um die Jahrhundertwende, das Pogrom, an dem sich die Nachbarn beteiligen, das gerettete Kind, das erwachsen wird und einen Goj heiratet, und wie es dann dramatisch und oft tragisch weitergeht oder weitergegangen sein könnte – durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg, von Polen nach Wien, Moskau und Berlin, bis zum 90. Geburtstag und Tod der einst berühmten, nun demenzkranken Schriftstellerin –, bei allen im Gepäck Goethes Werke. Inspiriert ist das von ihrer eigenen Geschichte, Jenny Erpenbecks Großmutter Hedda Zinner war eine Autorin, deren Stücke in der DDR viel gespielt wurden. Ohne Jammern sieht sie den meist weiblichen Figuren beim Lebenskampf in schweren Zeiten zu und lässt uns in präzisem Präsens daran teilnehmen. Sprachlich hat sie historische und private Atmosphäre nahtlos miteinander verflochten, eine Chronik menschlichen Daseins unter verschiedenen Bedingungen literarisch geformt. Welche Bedeutung hat der Einzelne? Mit dem Tod ist sie erloschen. (283 S., 19,99 Euro)

J. K. Rowling „Ein plötzlicher Todesfall” – Carlsen Sie hat hinter die Fassaden einer Kleinstadt sehen wollen und kann die Personen nicht gleichberechtigt charakterisieren – immer bleibt trotz (wegen?) vieler Worte ein Rest Unerklärliches. Aber einige sind ihr so intensiv gelungen, dass man fürchten muss, dass sie authentische Vorlagen waren: ein Unhold von Vater, halbkriminell, der seine Frau schlägt und seine beiden Söhne derart brutal behandelt, dass man sich wundert, wie sie ihre Identität wahren

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(575 S., 24,90 Euro)

Yu Hua „China in zehn Wörtern” – S. Fischer Auch wer schon viel über China gelesen hat, wird dieser intelligenten Analyse etwas abgewinnen, weil er, 1960 geboren, seine eigene Entwicklung einbezieht. Als Kind von Ärzten war er immerhin kein Analphabet und musste doch durch die „Kulturrevolution” hindurch, in der es kein Buch, keine Schule, keine Uni gab. Maos Irrsinn erkannte er von selbst, denn öffentlich darf den bis heute niemand kritisieren. Als sich vor 20 Jahren die Wirtschaft öffnete, reagierten die Menschen wie immer und überall: Wer verdienen kann, tut es. Ob dabei Millionen zu kurz kommen, schert sie ebenso wenig wie im sogenannten Kapitalismus. Das Einparteienregime unterdrückt jedes Aufbegehren, sein Buch bewahrt viel Schreckliches auf. Er lebt in Peking und redet ziemlichen Klartext, wird dort aber nicht gedruckt. Wünschen wir ihm die Erhaltung seiner Freiheit. (336 S., 19,99 Euro)

Daniel Woodrell „Der Tod von Sweet Mister” – Liebeskind Der Dreizehnjährige erzählt, wie er seinem brutalen, gewalttätigen Vater (der vielleicht gar nicht sein richtiger Vater ist) bis in kriminelle Machenschaften gehorcht, weil er seine schöne Mutter liebt, die dem Mann hörig ist. Hier wird auch ein Familiendrama enthüllt, aber mit sehr viel feineren sprachlichen Mitteln. Der Junge schildert zwar in kindlicher Einfalt nur knapp, was er sieht und selbst miterlebt, doch die Tatsachen sind monströs genug, und als er den Wahnsinn aufdeckt, findet er funkelnde Worte für seine Gefühle. So lange es Verhältnisse wie die seinen gibt, steht die Welt vor dem Abgrund – nur die Literatur kann davon ewig weiterleben. (191 S., 16,90 Euro)

Leif Davidsen „Die Wahrheit stirbt zuletzt” – dtv Sehr ausführlich erzählt, richtiger Leserattenstoff, aber auch ein nachhallender Bericht über verheizten Idealismus. Der Ich-Erzähler sucht 1937 seinen Bruder bei den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg und gerät ins Visier der blutigen politischen Intrige. Stalin hat den Sieg der Linken ebenso verraten wie die verzankten Revolutionäre selbst. Als die Liebe seines Lebens nach Moskau zurückbeordert wird, folgt ihr der Held und erlebt dort den Säuberungswahnsinn mit. Nur um Haaresbreite entkommt er, kann einen Teil der spanischen Goldreserven, die Stalin eingesackt hat, stehlen und in seiner Heimat Dänemark Großindustrieller werden. Ziemlich abenteuerlich das alles,

Ellen Pomikalko Kritikerin

können, und eine drogenabhängige Mutter, die ihre Kinder so vernachlässigt, dass ihre 16-jährige Tochter sich schwängern lässt, um mit dem kleinen Bruder eine eigene Familie bilden zu können. Deren Milieu hat sie glaubwürdig gestaltet, denn die Hartherzigkeit der anderen, die Abschottung der Gesellschaft von denen, für die sich auch der Verstorbene einsetzte, ist ihr eigentliches Thema. Die literarische Form hat sich seit Dickens nur äußerlich ein wenig verändert, so kommt bei ihr Sex ziemlich häufig vor. Ob aber Unholde oder Junkies überhaupt lesen und die Egoisten sich nach diesem Buch an die Nase fassen würden, ist eher unwahrscheinlich. Sie ist eine Doña Quichotta.

BuchMarkt November 2012


aber man nimmt doch schaudernd viel historisch Verbürgtes auf. Die Wirklichkeit ist thrillerträchtiger als jede Fiktion. Dass die Genossen immer als „Kameraden” bezeichnet werden („Kamerad Stalin”), ist allerdings irritierend. (520 S., 9,95 Euro) Victor Serge „Der Fall Tulajew” – Edition Büchergilde 1948 erschienen: die mit expressiver Kraft verfasste Befindlichkeit in Stalins Reich zur Zeit der Säuberungen. Der exilierte russische Anarchist (18901947) hat sie selbst miterlebt. Während Arthur Koestler in „Sonnenfinsternis” die Rabulistik des mörderischen Wahns in einem intellektuellen Schlagabtausch einfing, stellt Serge in düsteren Szenen Täter und Opfer als Gefangene einer unüberwindbaren Doktrin dar. Nach der revolutionären Euphorie erfasst sie „die große Ernüchterung”. Nicht leicht wegzulesen, aber ein höchst aufschlussreiches Barometer. (510 S., 19,95 Euro)

Reinhard Kober (Hg.) „Only Cigars!“ – Unions Die „Geschichten für Zigarrenliebhaber” von Honoré de Balzac bis Mark Twain sind zumeist Romanauszüge, die von Zeiten handeln, in denen nicht nur das Rauchen einen anderen Stellenwert hatte, weshalb man sie mit einer gewissen Rührung liest. Sicher ist Rauchen ungesund. Aber mit seinem Verschwinden fehlt auch etwas. Kinky Friedman, von mir sehr geliebter anarchischer Krimischreiber, wettert gegen die „politisch korrekten, humorlosen und verstopften spirituellen Dampfwalzen in unserer pathologisch gesundheitsorientierten zivilen Gesellschaft, die Zigarrenraucher mittlerweile fast wie biblische Leprakranke behandelt.” Dabei gehörten sie zu den Langlebigsten! „Thomas Edison z.B., der Berichten zufolge 18 Zigarren täglich rauchte, wurde 84 Jahre alt, und zwar hauptsächlich, indem er Leuten seinen Zigarrenqualm ins Gesicht blies, die sich über seine Erfindungen lustig machten. Mark Twain, der bis zu 40

Zigarren täglich paffte, sagte: „Falls das Rauchen im Himmel nicht gestattet sein sollte, geh ich nicht hin.” Er war 74, als er anfing, himmlische Zigarren zu rauchen und Heiligenscheine statt Rauchringe in den Raum zu blasen.” Und Winston Churchill wurde mit Zigarre 90. Das muss doch zu denken geben! (187 S., 12,95 Euro)

„Morgen früh erwischen wir den Kerl ...“

Konrad Beikircher „Als Strohhalme noch aus Stroh waren” – Kiepenheuer & Witsch Weil ich seine Auftritte als geistvoller Virtuose sprachlicher Mentalitätscharakteristik liebe, habe ich seine „Kindheit in Südtirol” natürlich immer mit seiner erwachsenen Person im Blick gelesen und die Idylle dieser noch relativ technikfreien Ära mit empfunden, aber am Schluss doch etwas vermisst. Gab es keinen Missklang, keinen Zweifel, z.B. im katholischen Internat? Zu fühlenden Menschen wurden sie dort nicht erzogen, er schämt sich noch heute einer gemeinschaftlichen Missetat, aber sonst war alles besonnt. Schön, wenn man ein gutes Elternhaus hatte, plietsch war und die Mädchen einem zugetan. Dazu Frieden im Land ... Okay, okay, man muss nicht nur die Kehrseiten lesen. Et kütt, wie et kütt, un bei ihm isset eben jot jegange. (175 S., 19, 99 Euro)

Harry Dolan „Bell ist der Nächste” – dtv Wie sich die Sache mit der Mordserie und dem 17 Jahre zurückliegenden Bankraub aufdröselt, ist schon sehr spannend. Wie das alles psychologisch motiviert war, braucht allerdings auch viel Erklärung, die ein zweites Lesen benötigte. Die beiden Helden, der Redakteur einer Krimizeitung und eine Polizistin, sind erfreuliche Menschen und lieben einander. Abwechselnd mit seiner Ich-Erzählung läuft die Handlung auch in der 3. Person, so dass wir Leser mehr wissen als er. Dazu kommt ein überwiegend realitätsnaher Plot und eine vernünftige Dialogführung. Im Ganzen ein ordentlicher, keinesfalls 08/15-Krimi. (478 S., 9,95 Euro)

BuchMarkt November 2012

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TB · 296 Seiten 978-3-942446-67-9 · 9,90 Euro

W

estpreußen, September 1917: Während sich zum Ende des Krieges eine Zeitenwende andeutet, liefern sich in der Tucheler Heide Förster und Wilddiebe heimtückische Kämpfe bis aufs Blut. Sein Roman »Mitgegangen« brachte Jürgen Ehlers die Nominierung für den Friedrich-Glauser-Preis ein. Sein vierter Roman um den Polizeiermittler Berger ist erneut ein meisterhaftes Beispiel dafür, wie man historische Fakten in packende Kriminalliteratur kleiden kann. www.kbv-verlag.de


Special | Geschichte

Special | Geschichte

Editorial

K

rise? Nichts zu spüren im Buchmarkt-Segment Politik/ Geschichte/Zeitgeschichte! Ganz im Gegenteil. Hier scheint‘s so zu boomen, dass die Auswahl schwer fällt. Schnell verabschiedet haben wir uns freilich von Hype-Titeln wie Bettina Wulffs Versuch, sich in der Öffentlichkeit wichtig zu machen, oder Julia Schramms Selbstversenkung Klick mich – wozu ist sie schließlich Piratin? Schöne Anregungen wünscht Ihnen Ulrich Faure

Von Krise nichts zu spüren Die Titelflut im Segment Geschichte/Zeitgeschichte ist nahezu unübersehbar. Da ist nichts von irgendwelchen Beschränkungen zu merken. Im Gegenteil – man weiß gar nicht, wohin man zuerst greifen soll. Wir haben uns ein wenig umgesehen – auch abseits der Sellerlisten Überblick

Von anno dunnemals „Ultimative Karriereführer“ verlegt Primus schon länger – dass man die aber nicht für Manager oder Investmentbanker macht, sondern für Gladiatoren, das hat was. Der Verlag hat damit eine witzige Form gefunden, Geschichten von anno dunnemals heutigen Lesern nahezubringen. Wer waren eigentlich die Kriegstreiber in der Antike? Das rabenschwarze Sparta oder das demokratische Athen? Da halten sich hartnäckige Mythen. Raimund Schulz hat sich in Feldherren, Krieger und Strategen. Krieg in der Antike von Achill bis Attila (KlettCotta) mal genauer angesehen, wer welche Interessen hatte und wie er sie durchsetzte. Manches wird einem verdammt be80

kannt vorkommen, auch wenn man‘s in vor: Ritter, Ketzer, Handelsleute. Wie gut der Schule anders gelernt hat. Um Macht kennen wir unsere europäischen Nachgeht‘s also und ging es eigentlich immer. barn, z.B. die Niederländer? Wenn auch Jane Burbank und Frederick Cooper haben noch nicht das erfreuliche Scheitern von sich das Thema in Imperien der Weltge- Geert Wilders drinsteht – Friso Wielengas schichte (Campus) vorgenommen – und da Geschichte der Niederlande (Reclam) ist hat man die Zeitspanne vom alten Rom ein großartiges Kompendium und Nachbis heute. schlagewerk. Seit dem 11. September hat die westliche Eckart Kleßmann erzählt so anschaulich, Welt gelernt, dass es einen Mohammed dass man dabei gewesen zu sein glaubt gibt. Der freilich den struppbärtigen Got- (auch wenn das eher nicht erstrebenswert teskriegern, die inzwischen die ganze Welt ist): Die Verlorenen (Aufbau) zeigt die Soltyrannisieren, gehörig die Leviten lesen daten in Napoleons Rußlandfeldzug. würde – denn der Koran ist alles andere als Glückwunsch an Metzler: Henning Otteine Killerreligion. Tom Holland hat sich Im manns Geschichte des politischen Denkens Schatten des Schwertes mit Mohammed – Von den Anfängen bei den Griechen bis und der Entstehung des arabischen Welt- auf unsere Zeit (in 9 Teilbänden) ist nun reiches ausführlich beschäftigt (Klett-Cotta). komplett. Auf fast 3.500 Seiten. Perfekt Rolf Schneider, vielfach ausgezeichneter zur US-Wahl: Ronald D. Gerste Rendezvous Romanautor, ist auch Mittelalter-Experte. mit Amerikas Präsidenten (Primus). Die Bei be.bra liegt sein neuester „Streich“ Phönizier haben angeblich das Geld erfunBuchMarkt November 2012


Geschichte | Special

Zeit unter Maos untrüglich-genialer und den. Der alten Joke-Frage „Aber warum dann so wenig davon?“ geht Christina von also anbetungswürdiger Führung. Ein paar Braun in Der Preis des Geldes (Aufbau) Fingerbreiten weiter auf der Landkarte: nach – und huch: da sind wir schon im Korea. Gegenwart und Zukunft eines geHier und Heute gelandet. Eine ebenso teilten Landes heißt das Buch von Martin schnelle Zeitreise ist zu absolvieren mit Guan Djien Chan (WBG). der Geschichte Südosteuropas von Konrad Nächster Unruheherd der Welt. Bei PalClewing und Oliver Jens Schmitt (Pustet) – ein myra gibt‘s Das elfte Gebot: Israel darf breites Panorama von frühem Mittelalter alles von Evelyn Hecht-Galinski. Weitere Inbis zur Gegenwart. Eine Zeitreise bietet formationen zum Thema lesen wir in Das auch Gret Haller an: Menschenrechte ohne zionistische Israel von Tamar Amar-Dahl bei Demokratie? (Aufbau) Los geht‘s bei ihr Schöningh. – Für dieses Buch braucht man 1789. Und fast in der Gegenwart gelan- starke Nerven: Breaking the Silence. Isdet sind wir mit Gilbert Achars Die Araber raelische Soldaten berichten von ihrem und der Holocaust (Nautilus), ein Buch, Einsatz in den besetzten Gebieten (Econ) das seit Erscheinen der amerikanischen – eine einzige Sammlung von Schikanen Originalausgabe 2009 als Standardwerk und Übergriffen, die aufs Konto Israels gehandelt wird. gehen. Von al-Qaida möchte man am liebsten auch nichts mehr hören. Aber was Christina Hellmich über die Entwicklung vom Hier und heute „globalen Netzwerk zum Franchise-TerroDer Prozess um Pussy Riot war nur der rismus“ schreibt (Primus), das ist mehr als Tropfen, der das Fass zum Überlaufen nur ein fixer Blick in die Zukunft. brachte: Wie es in Putins Russland ausWer hat den dummen Spruch vom „Sausieht, berichtet Luke Hardin in Mafiastaat fen für den Regenwald“ aufgebracht – geht (Edition Weltkiosk): ein mutiger Enthül- das nicht auf eine Krombacher-Werbung lungsbericht eines „Guardian“-Reporters, zurück? Wie es im brasilianischen Urwald der sich nicht mundtot machen lässt von tatsächlich aussieht, erzählt Peter Overbeck, dieser angeblichen Demokratie. Vielleicht der lange „da unten“ als Kameramann gesollte Putin Paul Noltes Was ist Demokra- arbeitet hat. Bedrohtes Amazonien ist bei tie (beck‘sche reihe) mal lesen. Aber an Nautilus erschienen. Mehr zum Thema? mangelnder Bildung wird‘s bei ihm nicht Dann lesen Sie Landraub von Stefano Liliegen … berti (Rotbuch) – da treten Sie eine Reise ins Seit Literatur-Nobelpreis und Frie- Reich des neuen Kolonialismus an. Auch denspreis sind auch die chinesischen wenn‘s ein Roman ist – hier gehört er hin: Demokratieverweigerer wieder in den Matterhorn von Karl Marlantes (Arche) – ein Blickwinkel der Öffentlichkeit gerückt. vom Feuilleton hoch gelobtes Werk aus Wie sagte Liao Yiwu? Die KP wird sich dem Vietnam-Krieg. 30 Jahre hat er gekeinen Fatz ändern, wenn wir ihr lieb zei- braucht, um sich seine Kriegserlebnisse gen, wie schön Demokratie doch ist – und von der Seele zuschreiben – belohnt wurde sie wird es erst recht nicht tun, wenn der er damit, dass sein Buch ein Weltbestseller Westen fette Geschäfte mit den Chinesen wurde. macht, nur weil da alles so schön billig ist. Ob sich Yang Jisheng mit Grabstein, seinem Enthüllungsbuch (S. Fischer) über Neues Denken die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962, Freunde in der Pekinger ReEin Mutmacher: Als vor einigen Jahren gierung gemacht hat? Kaum, es war ja die der Wirbelsturm der Finanzkrise begann, BuchMarkt November 2012

sind Isabelle Fremeaux und John Jordan durch Europa gereist, durch elf Kollektive und Projekte in England, Frankreich, Spanien, Serbien, Dänemark und Deutschland. Aus dieser reichen Erfahrung ist Pfade durch Utopia (Nautilus) entstanden, ein verführerischer Bericht, der vom Leben dieser Gemeinschaften erzählt, von ihrem Alltag und ihrer Geschichte. Der dem Buch beiliegende Film, der während der Reise gedreht wurde, ist ein poetisches Road-Movie aus der bereits gegenwärtigen Zukunft. Aufbrechen. Wie Sehnsucht die Gesellschaft verändert. Darüber haben sich Rainer Nübel und Christina Brecht-Benze (jawohl, die Frau von unserem langjährigen Kolumnisten) Gedanken gemacht (Klöpfer & Meyer). Kommt man aus dem Osten, runzelt man bei dem Titel schon die Stirn: Warum Marx recht hat von Terry Eagleton (Ullstein). Freilich, dann fällt einem rechtzeitig wieder ein, dass Marx ein brillanter Ökonom war und mit dem mörderischen Schwachsinn der Herren Lenin und Stalin wirklich nix am Hut hatte. Und selbst, wenn Eagleton Unrecht haben sollte – ein Lesevergnügen ist sein Buch allemal. Plädoyers für einen gesund en Menschenverstand sind immer gut: Thomas Druyen hat bei Maxlin ein solches unter dem Titel Krieg der Scheinheiligkeit veröffentlicht – es gibt auch eine Website dazu. Neues Denken und der alte Döblin? Ja, holen Sie mal sein Pardon wird nicht gegeben (S. Fischer, dtv) von 1935 aus dem Schrank und lesen Sie nach (ab Kapitel 3), was er da zur Weltlage schreibt. Von wegen, Merkel und Schäuble, dass es das alles noch nie gegeben hat: Ihr habt nur im Geschichtsunterricht gepennt, das ist alles!

Skandale Über‘s Schwarzbuch WWF (Gütersloher) von Wilfried Huismann haben wir online viel berichtet – ein schönes Beispiel üb81


Special | Geschichte

rigens dafür, dass per Klage gerade das in aller Öffentlichkeit bekannt wird, was man durch die Klage eigentlich unter der Decke halten wollte. Fassungslos ist man, wenn man die Vorverurteilungsgeschichte von Jörg Kachelmann (dargestellt in Recht und Gerechtigkeit – Heyne) liest. Oder sagen wir: Man wäre fassungslos, hätte man nicht als Prozessbeobachter einmal Gelegenheit gehabt, zu sehen, wie ein sog. Promianwalt vor die Nase gehaltene Beweise (eine gedruckte Zeitungsseite) als nicht existent abschmetterte und vom Richter Recht kriegte – ja, was soll man dazu sagen? Nein, das war nicht das Mannheimer Gericht, über das Kachelmann so Erschütterndes zu berichten hat. Wir nennen hier keine Namen, weil es uns den Prozess nicht wert ist – aber dieses Gerichtserlebnis beweist: Kachelmann muss sich da für sein Buch nichts aus den Fingern gesogen haben. Wir waren leider Augen- und Ohrenzeuge, dass genau so etwas vor Gericht möglich ist. Öko ist schön und gut und macht jedem ein bisschen ein gutes Gewissen, ein Stückchen Welt gerettet zu haben. Längst aber wissen wir, dass Öko nicht so unbedingt zum Weltretten taugt, ein Geschäftsmodell geworden ist und anfängt, seinen guten Ruf zu verlieren: Alexander Neubacher (Öko-Käufer!) hat in Ökofimmel (DVA und Spiegel Buchverlag) die Ursachen des Wahns untersucht. Gesundheitspolitik ist genauso ein Thema. Was ist der Pharmaindustrie wichtiger: Gesundheit oder Profit? Als Quizfrage würde das nicht mal bei Günther Jauch taugen. Deshalb hat sich Klaus Hartmann mit dem Thema Impfen, bis der Arzt kommt (Herbig) mal etwas kritisch auseinandergesetzt. Rente, Altersarmut, Vorsorge: drei Begriffe, bei denen die Deutschen langsam Rot sehen. Holger Balodis und Dagmar Hühne erklären den Betrug in Die Vorsorgelüge (Econ). Und wer gewinnt in diesem üblen Spiel? Die Versicherungen und der Staat natürlich … 82

Deutschland Heinz Buschkowsky ist so etwas wie der Messias für Deutschland geworden. Mit Neukölln ist überall (Ullstein) hat sich der Bürgermeister von Neukölln in der deutschen Politik natürlich nicht nur Freunde gemacht. Aber das passiert leicht, wenn man Amtsschimmeln mit der Wahrheit kommt. Zwei Legenden treffen aufeinander: Egon Bahr und Peter Ensikat. In einem amüsanten Dialog hauen sie sich gegenseitig ihre Gedächtnislücken um die Ohren (Aufbau). Wer nicht lesen will, kann es auch sehen: Es gibt online einen Videomitschnitt der Gespräche. Dass die Treuhand eine recht umstrittene Angelegenheit ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Was da aber alles von wem und wie eingefädelt wurde, hat Dirk Laabs in Der deutsche Goldrausch. Die wahre Geschichte der Treuhand (Pantheon) aufgeschrieben. Die DDR war ja nach eigenem Bekunden ein Hort der Friedfertigkeit, mindestens. Regine Igel hat recherchiert, wie die Stasi im Untergrund agierte und entlarvt so einige Terrorismus-Lügen (Herbig). Hat sich eigentlich jemand schon mal gefragt, wie es den Kindern ergangen ist, deren Eltern hauptamtlich für Horch, Guck und Greif zugearbeitet haben? Die Journalistin Ruth Hoffmann hat sich darangemacht, herauszufinden, was ein solches Aufwachsen im Überwachungsstaat bedeutet hat. Stasi-Kinder heißt ihr Buch bei Propyläen. Apropos Kindheit: Die Töchter des Schriftstellers Hans Joachim Schädlich, Anna und Susanne Schädlich, haben bei Heyne ein faszinierendes Buch über Kindheiten zwischen Ost und West herausgegeben: Ein Spaziergang war es nicht ist der Titel, und es gibt Texte u.a. von Julia Franck, Eliyah Havemann, Johannes, Honigmann, Nadja Klier, Anna Langhoff und Moritz Schleime. Kultur im geteilten Deutschland – das ist der Untertitel von Carsten Kretschmanns Buch Zwischen Spaltung und GemeinBuchMarkt November 2012

samkeit, das in der Reihe „Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert“ bei be.bra erschienen ist. Was für eine Zeitreise: 1.200 Jahre auf 12 CDs! Von Karl dem Großen bis zum Jahr 2011! Dieses Feature mit Originalaufnahmen gibt‘s unter dem Titel Unterwegs in der Geschichte Deutschlands beim Hörverlag. Und da wir einmal bei Hörbüchern sind: Mit Deutschland to go legt Starkabarettist Mathias Richling sein erstes Hörbuch zur „Lage der Nation“ (4 CDs – Hörbuch Hamburg) vor. Wer lieber selber liest, bitte: Gedruckt gibt‘s Richling bei Ullstein.

Nazizeit Wie eigentlich wird die Nazizeit in Europa nach 1945 erinnert? Das ist nicht in einem kurzen Satz zu beantworten – und das ist durchaus ein spannender Forschungsgegenstand. Arnd Bauerkämper hat sich aufgemacht, Das umstrittene Gedächtnis (Schöningh) zu suchen. Dazu passt ein zweites Werk: Delhi – Rom – Berlin. Die indische Wahrnehmung von Faschismus und Nationalsozialismus 1922-1939 von Maria Framke (WBG). Kurz und knapp alles über den Nationalsozialismus von 1919 bis heute auf rund 300 Seiten (mit ausführlicher Zeittafel) bietet Ernst Piper bei Prospero. Hier bekommt das Wort Jahrhundertbuch eine völlig neue Bedeutung: Als das Buch erschien, wurde der „Held“ des Werkes tatsächlich 100 Jahre alt: Erwin Jöris, KPD-Mitglied, emigriert in die stalinistische Sowjetunion, von dort nach Deutschland an die Gestapo ausgeliefert, überlebte und hat in der DDR am sozialistischen Aufbau mitgewirkt und ist wieder in die Fänge der „Bewahrer der reinen Lehre“ gefallen – 25 Jahre Gulag gab es diesmal. Jöris hat alles überlebt. Andreas Petersens „Jahrhundertdiktat“ – Jöris‘ Lebensgeschichte – erschien unter dem Titel Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren im marixverlag.


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»Lucía Puenzo hat ein unheimliches, noch dazu unheimlich gutes Buch geschrieben.« Ein Detail aus dem Geschehen des Zwei- Aufzeichnungen. Bettina Stangneth hat sie ten Weltkriegs: 1943 trafen sich Churchill jetzt rekonstruiert und unter dem vielsaund Roosevelt in Casablanca zu Strategie- genden Titel Lüge! Alles Lüge! bei Arche gesprächen. Was daraus wurde, hat Paul herausgegeben. Auch Frank Lynder, der Kennedy in Die Casablanca-Strategie. Wie die Buchhandlung seines Vaters in Berlin die Alliierten den Zweiten Weltkrieg ge- übernehmen wollte und 1938 nach Lonwannen (C.H. Beck) festgehalten. don emigrierte, wird zunächst alles andeDas ist wohl eines der größten Roman- re als begeistert gewesen sein, als er im projekte der letzten Jahre, es wurde vom Auftrag Axel Springers nach Jerusalem dtv auch opulent mit einem Begleitbuch fuhr, um über den Eichmann-Prozess zu und anderen Materialien vorbereitet. Mit berichten. Dann aber ließ ihn das Thema diesem Buch zeigt der Verlag, wie gut er nicht mehr los. Nils Aschenbeck über den Hardcover kann: Sabine Friedrichs Roman Agent wider Willen (marixverlag). über den deutschen Widerstand (Rote KaÜber die Geschichte der Juden bis 1945 pelle, Weiße Rose, Kreisauer Kreis, 20. gibt es eine wahre Flut an Literatur. Nach Juli) unter dem Titel Wer wir sind darf dem Willen der Nazis hätte es nach dem schon jetzt eine Sonderstellung in der „Endsieg“ keine Juden mehr gegeben. Viele deutschen Literatur für sich beanspruchen, Juden haben sich nach dem Zweiten Weltund daran wird sich auch in den nächsten krieg denn verständlicherweise auch geJahren nichts ändern. scheut, nach Deutschland zurückzukehren. Die Nazis und die ach so arischen Und doch begann sich nach 1945 wieder Ahnen: Da denkt man, man weiß alles ein jüdisches Leben in Deutschland zu drüber, aber welche Blüten Himmlers entwickeln. Das von Michael Brenner herGermanenwahn in der SS-Organisation ausgegebene Werk Geschichte der Juden in Ahnenerbe trieb, ist bisher noch nie so Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart richtig untersucht worden. Volker Koop hat (C.H. Beck) dürfte nicht lange brauchen, um sich diese verbrecherische Pseudowissen- sich als Standardwerk zu erweisen. schaft mit ihren Humanversuchen und NSU und die letzten Landtagswahlen in Morden jetzt genauer angesehen (be.bra). NRW haben es gezeigt: Das rechte SpekPolen zwischen Hitler und Stalin ist ein trum in unserem Lande beschränkt sich ganz spezielles Thema – ein Thema, das längst nicht mehr auf die NPD. Neue Nazis konfliktträchtig ist bis in die Gegenwart. wachsen jenseits der Partei: Populisten, NaMarek Kornat hat in der be.bra-Reihe „Stu- tionalisten, Terroristen. Dass unsere Justiz dien zur Polnischen Außenpolitik in der (inkl. Ermittlungsbehörden) auf dem rechZwischenkriegszeit“ den Stand der pol- ten Auge einigermaßen blind ist, hat sich nischen und internationalen Forschung im vergangenen Jahr sehr deutlich gezeigt; zusammengefasst. man glaubt‘s ja nicht, dass beim VerfasAdolf Eichmann ist eine Schlüsselfigur sungsschutz und anderen Schlapphüten des Nazisystems. Nicht allein, weil er für soviel „zufällig“ danebengehen kann wie den Tod von rund sechs Millionen Men- gerade in den Ermittlungen gegen Nazis. schen verantwortlich ist, sondern weil er Toralf Staud und Johannes Radke beleuchten sich bis zuletzt für unschuldig hielt und die Szene (Kiepenheuer & Witsch). darauf beharrte, doch „nur“ Befehle ausgeführt zu haben. Sein Verhörer, Avner Werner Less, in Berlin geboren, hat nach Biografien dem Krieg alles andere gewollt, als Eichmann zu sehen – vergessen wollte er. Aber Am aufsehenerregendsten in diesem neun Monate saß er dem Organisator der Jahr die Geheime Autobiografie von Mark Judenvernichtung gegenüber. Und machte Twain bei Aufbau: Die Marketingleitung hat BuchMarkt November 2012

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Süddeutsche Zeitung

Lucía Puenzo

WA KO L D A Roman

Lucía Puenzo Wakolda Aus dem argentinischen Spanisch von Rike Bolte 192 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag 18,90 € / eBook 13,99 € ISBN 978-3-8031-3246-8

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wohl der Autor selbst übernommen, als er verfügte, das Werk dürfe erst 100 Jahre nach seinem Tod erscheinen. Soviel Chuzpe muss man erstmal haben! Hoffentlich leitet das jetzt eine Wiederentdeckung des oft nur auf Tom Sawyer und Huckleberry Finn reduzierten Autors ein. Rechtzeitig zum 100. Geburtstag erschien ebenfalls bei Aufbau Annette Leos Erwin Strittmatter-Biografie – auch wurde mit einer Edition der Tagebücher (von 1954 bis 1973) begonnen. Das nächste Jubiläum wirft seine Schatten voraus: Richard Wagner wird am 22. Mai 2013 200 Jahre alt. Kerstin Decker hat schon einmal die Geschichte einer Hassliebe in Nietzsche und Wagner (Propyläen) geschrieben. Das Verhältnis Wagner und Verdi (hat auch schon Franz Werfel zu seinem Verdi-Roman inspiriert) untersucht Eberhard Straub bei Klett-Cotta. Bleiben wir bei der Musik: Bei Beck ist Jan Caeyers große Beethoven-Biografie erschienen mit dem Untertitel „Der einsame Revolutionär“. Kein Komponist, aber ein berühmter Opern-Texter (der auch so selbstbewusst war, dass er meinte, Mozart habe mit seinem Gedudel seine geniale Dichtung zerstört …): Die Rede ist von Emanuel Schikaneder. Der Mann für Mozart. Eva Gesine Baur hat bei Beck eine Biografie dieses Tausendsassas veröffentlicht. Lehmstedt hält mit gleich drei Titeln den Ruf der Musikstadt Leipzig hoch. Über die weltberühmte Thomaskirche und -schule sowie den Thomanerchor hat Doris Mundus mit 800 Jahre Thomana einen Prachtband vorgelegt. Druckfrisch ist im Verlag Michael Mauls Dero berühmbter Chor. Die Leipziger Thomasschule und ihre Kantoren 1212-1804. Wer weiß noch, dass Tschaikowski in Leipzig war? Wolfgang Glaab erzählt von dieser ersten Europa“Tour“ des Komponisten. Politik überschattet sein Leben (nicht, dass er diesen „Schatten“ nicht selbst gesucht hätte …) – aber ein bisschen steht sie auch seinem Nachruhm im Wege: Friederike Wißmann erzählt in der Edition 84

Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann die Lebensgeschichte des großen Komponisten Hanns Eisler, von dem man deutlich mehr kennen sollte als nur die Nationalhymne der verblichenen DDR. (Den Text der bundesdeutschen Hymne kann man übrigens auch drauf singen – und vice versa, ein kleiner Privatspaß des Komponisten?) Wie wäre die Musikgeschichte im vergangenen Jahrhundert ohne die Beatles und John Lennon verlaufen? Man kann es sich schlicht und ergreifend nicht vorstellen. 30 Jahre hat Hunter Davis, übrigens Autor der einzig autorisierten BeatlesBiografie, nach Schriftstücken von John Lennon gesucht. Jetzt liegt mit The John Lennon Letters. Erinnerungen in Briefen bei Piper ein Prachtband vor, der keine Wünsche offenlässt und einen ganz neuen Blick auf den 1980 ermordeten Künstler ermöglicht. Sie waren die besten Kumpels, nur die Presse hat das damals nicht so wahrhaben wollen – da mussten sie Antipoden sein: Lennon und Mick Jagger. Rebell und Rockstar (Edel). Marc Spitz hat die Biografie mit dem eindrucksvollen Cover geschrieben. – Wo Lennon ist, ist auch Yoko Ono nicht weit. Man glaubt‘s ja nicht, im nächsten Jahr am 18. Februar wird sie auch schon 80! Nicola Bardola hat bei LangenMüller ihre Biografie veröffentlicht. Seit Jahren läuft die „In eigenen Worten“Reihe von Palmyra erfolgreich auf dem Markt. Kaum einer der wichtigen Rockmusiker, der hier nicht dabei wäre. Pink Floyd (haben die eben nicht gerade erst ihr Gesamtwerk remasterd?) hat bisher gefehlt: Jetzt hat Bernd Gürtler „geliefert“. Wie viele Spitznamen muss sie über sich ergehen lassen? „Mutti“ ist schon nicht nett, „TINA“ (There Is No Alternative – so hat Cora Stephan sie in ihrem Abrechnungsbuch bei Knaus getauft) – und jetzt auch noch „Patin“. Zugegeben, ganz ohne ihr Zutun hat sie sich all diese Namen nicht aufgeladen: Angela Merkel schnappt sich die Kernbotschaften anderer Parteien, und das war es dann auch. Machterhalt geht vor Parteienvielfalt. Ist Deutschland auf BuchMarkt November 2012

dem Weg zu einer Einheitspartei?, fragt deshalb Gertrud Höhler in ihrer Streitschrift Die Patin (Orell Füssli), die im Feuilleton für erheblichen Wirbel gesorgt hat. Aber für Höhler ist klar, dass Merkel unsichtbar die Fäden zieht, um ihren eigenen Machterhalt zu sichern. Das Ergebnis: Moral wird zur Manövriermasse, die Geringschätzung von Tugenden zum Programm. Lassen wir es mit Politiker-Biografien dabei bewenden … Da denkt man, dass nach Alfred Döblin und Golo Mann keiner mehr über Wallenstein schreiben brauchte/könnte/müsste. Aber weit gefehlt! Augenscheinlich hat dieses rätselhafte Genie aus dem Dreißigjährigen Krieg das Zeug zu einem Dauerbrenner: Geoff Mortimer hat bei Primus eine neue Biografie veröffentlicht – die mit vielen Klischees aufräumt. Goethe und der Alte Fritz ist ein schönes Pendant zu Hans Joachim Schädlichs Novelle Sire, ich eile! (Rowohlt). Katharina Mommsen, die Grande Dame der internationalen Goetheforschung, hat ihr Werk bei Lehmstedt veröffentlicht. Winken Sie nicht ab, wenn Sie den Namen Friedrich Engels hören. Auch nicht, wenn Sie Ossi sind. Endlich gibt‘s eine ordentliche Biografie des Mannes, der immer im Schatten seines Freundes Karl Marx stand (und ihm aus vielen Verlegenheiten helfen durfte). Tristram Hunt hat sein Buch über den „Mann, der den Marxismus erfand“ bei Propyläen veröffentlicht. Das ist eine besondere Gulag-Geschichte, nämlich eine mit „gutem Ausgang“: Wolfgang Ruge, Vater von Buchpreisträger Eugen Ruge, schreibt in Gelobtes Land über seine Jahre in Stalins Sowjetunion (Rowohlt). Wer konnte ahnen, dass das sein Vermächtnis wurde: Jürgen Trimborns Rainer Werner Fassbinder-Biografie Ein Tag ist ein Jahr ist ein Leben bei Propyläen. Trimborn, Autor zahlreicher virtuos recherchierter Biografien (u.a. zu Leni Riefenstahl, Rudi Carrell, Romy Schneider, Arno Breker) ist vor kurzem mit gerade


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Das historische Buch bei Klett-Cotta Das große Doppelportrait zum 200. Geburtstag

»So brillant wurden die Ursprünge des Islam noch nie erzählt – eine radikal neue Sicht« Sunday Times

Autor von

Tom Holland Im Schatten des Schwertes Mohammed und die Entstehung des arabischen Weltreichs Aus dem Englischen von Susanne Held 532 Seiten, gebunden mit SU, mit farbigem Tafelteil, ca. 10 Karten, € 29,95 (D) ISBN 978-3-608-94380-1

Persisches Feuer

1000 Jahre Kriegsgeschichte, die den Zusammenhang von Herrschaftswandel und seinen militärischen Grundlagen in der Antike erstmals umfassend darstellt.

Eberhard Straub: Wagner und Verdi Zwei Europäer im 19. Jahrhundert 352 Seiten, gebunden mit SU, zahlreiche Abb., € 24,95 (D) ISBN 978-3-608-94612-3

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Raimund Schulz Feldherren, Krieger und Strategen Krieg in der Antike von Achill bis Attila 629 Seiten, gebunden mit SU farbiger Tafelteil, zahlreiche Karten € 32,95 (D) ISBN 978-3-608-94768-7


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mal 41 Jahren gestorben. Verkauft seine Bücher, sie sind‘s wert! Ebenfalls viel zu früh starb Christoph Schlingensief. Aino Laberenz, seine Frau, hat jetzt aus vielen Text-Fragmenten seine Autobiografie Ich weiß, ich war‘s (Kiepenheuer & Witsch) herausgegeben. Das akademische Leben in der DDR – Manfred Naumanns Zwischenräume (Lehmstedt) hält ein wichtiges Kapitel deutscher Geistesgeschichte fest. Als einer der besten Freunde Erich Loest hatte es der Romanist Naumann in der DDR nicht leicht … Lange überfällig: Die Doppelbiografie der Brüder Friedrich Georg und Ernst Jünger. Jörg Magenau hat die Lücke geschlossen (Klett-Cotta). Brüder unterm Sternenzelt heißt sein Buch. Wendelin Schmidt-Dengler hat sich Heimito von Doderer weder durch linke Kritik noch durch rechte Hymnik austreiben lassen. Als Literaturwissenschaftler und Ehrenvorsitzender der Doderer-Gesellschaft hat er ein Leben lang über „seinen“ Autor gearbeitet. Jetzt hat der derzeitige Vorsitzende der Gesellschaft, Gerald Sommer, Schmidt-Deglers Doderer-Arbeiten unter dem Titel Jederzeit besuchsfähig bei Beck herausgegeben. Eine schöne Idee: Was ist eigentlich aus den Klassenkameraden von Walter Benjamin geworden? Momme Brodersen hat sich in Klassenbild mit Walter Benjamin (Siedler) auf Spurensuche begeben. Eine neue Tucholsky-Biografie. Geschrieben hat sie Rolf Hosfeld bei Siedler. Das muss man sich mal vorstellen: Hinter der Wandverkleidung der Heizung findet man Zettel, Fotos, Zeitungen, Briefe – und plötzlich hält man ein Familienschicksal in der Hand. So ist es Inge Geiler gegangen, an deren Wohnung im Frankfurter Westend Sanierungsarbeiten vorgenommen wurden. Geiler hat in Wie ein Schatten sind unsere Tage bei Schöffling die Geschichte ihrer „Vormieter“, der Familie Grünbaum, bis zu ihrer Deportation nach Theresienstadt recherchiert – ein schicksalhafter Familienroman ist entstanden. 86

Einem tut man garantiert Unrecht, wenn Herausgegeben hat ihn Heike Gfrereis – muss man bei seiner Namensnennung die Au- eine spannende Arbeit gewesen sein (Deutgenbrauen hochzieht: Albert Göring, sche Schillergesellschaft). Macht Lust auf Hermanns Bruder – aber doch das ganze einen Ausflug an den Neckar. Gegenteil von ihm. Nämlich entschiedener Des großen Erfolgs wegen macht Liebeskind einen zweiten Band über Die besten Hitler-Gegner, der 34 Juden das Leben rettete. William Hastings Burke hat bei Aufbau Cartoons, die der New Yorker nie druckte. seine Geschichte aufgeschrieben. Bei manchen ist‘s klar: zu frech. Würde Da ist sie wieder, die Autorin mit den bei uns auch nicht durchgehen. Aber bei lustigen Buchtiteln: Michaela Karl! Wir einigen fragt man sich doch, warum … brechen die 10 Gebote und uns den Hals Berichte von Theaterbesuchern – und zwar heißt ihre Biografie von Zelda und F. Scott nicht irgendwelchen: von Augustinus bis ZaFitzgerald bei Residenz. dek. Bruno Hitz und Charles Lewinsky haben Erstmals aus dem Nachlass publiziert 101 davon gesammelt und im Unionsverlag und eine romanhafte Autobiografie: Hein- den opulenten Band Bühne frei! daraus gerich Hauser, renommierter deutscher Autor, macht. Kafka ist natürlich auch dabei. beschreibt in Zwischen zwei Welten (WeidOpulent ist auch Eberhard Klöppels Bildle) seine späte Flucht aus dem Nazireich band Berlin. Ecke Schönhauser. Alltag in und erzählt von seinem harten Exil-Leben der Großstadt ebenfalls. Lehmstedt hat hier in den USA. Auch sein Freund George Fotografie aus den Jahren 2010 bis 2012 Grosz kommt als Romanfigur vor. gesammelt – ein eigenwilliges Bild der Zwei neue grandiose Biografien von Hauptstadt. Oder eines charakteristischen Manfred Flügge. Er kennt Stéphane Hessel, Teils der Hauptstadt. Sohn des Dichters Franz Hessel (dessen Der Baedeker war und ist ein einzigartiWerke gerade bei Lilienfeld neu erscheinen), ger Markenname. Daran ändert sich auch seit über 30 Jahren und hat bei Aufbau seine nichts, wenn Thalia in Essen eine Tradibewegende Lebensgeschichte veröffent- tionsbuchhandlung dieses Namens nach licht. Bei Insel ist gerade das „Leben der – auf‘s Ganze gesehen – kurzer BewirtschafMalerin Eva Herrmann“ unter dem Titel tung schließt. Baedeker steht für die Welt Muse des Exils erschienen – Flügge ist der des Reisens und der qualifizierten ReiseErste, der über diese faszinierende Frau auskunft. 1835 erschien der erste Band und ausführlich gearbeitet hat. leitete eine schier unglaubliche ErfolgsgeSo eine Romanbiografie liest man nicht schichte ein. Die Susanne Müller jetzt bei alle Tage: Emmanuel Carrère hat Eduard Limo- Campus aufgeschrieben hat: Die Welt des now (Matthes & Seitz) aufs Korn genommen, Baedeker. Eine Medienkulturgeschichte des herausgekommen ist ein Buch über einen Reiseführers 1830-1945. Leider, leider, lieAbenteurer, das alle Genregrenzen sprengt. be Leute – ohne Namensregister. Da wir beim Reisen sind: Sollte es Sie nach Sachsen verschlagen, bewaffnen Sie sich mit dem Sächsischen Volkswörterbuch, Dies und das das Gunter Bergmann bei Lehmstedt gemacht Seit Jahren nehme ich mir vor, die Marba- hat. Ist natürlich nicht nur für Touristen gecher Kataloge zu sammeln, aber dann ver- dacht … gesse ich es doch immer wieder. Dabei ist Ein Schnellschuss bei Nautilus, kommt Anjetzt ein ganz besonderer erschienen – drauf fang Dezember: Pussy Riot! Ein Punk-Gebet gestoßen bin ich, weil er groß durchs Feuil- für Freiheit. Mit Briefen der Frauen aus dem leton ging: Kassiber. Verbotenes Schreiben Gefängnis, Plädoyers der Rechtsanwälte (die Ausstellung im Literaturmuseum der sowie Songtexten und Gedichten. Moderne läuft noch bis Ende Januar 2013). uf BuchMarkt November 2012


Die Bilanz nach elf Jahren Krieg gegen den Terror

ulrich tilgner zeichnet die spur des scheiterns westlicher Politik seit 2001 nach. am beispiel von syrien, iran, irak, nordafrika und afghanistan zeigt er, welche Fehler der Westen begangen hat, welche umbrüche in der region bevorstehen, welche neuen Formen der kriegsführung einzug halten und wie das humanitäre Völkerrecht zunehmend ausgehöhlt wird. klappenbroschur 264 seiten, 15,5 × 22,3 cm 3 [D] 19,95 | 3 [a] 20,60 | CHF 26.90 978-3-280-05489-5

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Special | Essen & Trinken

Special | Essen & Trinken

© Delicious, Gestalten Verlag

Inhalt

D

ie Stichworte Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung haben auch das Interesse an regionaler Küche neu entfacht. Kochbuchaber auch Regionalverlage gehen das Thema mit frischen Konzepten und neuen Gestaltungsideen an. Wir verschaffen Ihnen ab Seite 104 einen Überblick. Auch in Ausstattungsfragen ziehen die Programmmacher alle Register der Kreativität (lesen Sie dazu S. 92). So dürften besonders die höherpreisigen Koch-Titel dieser Saison sämtliche Herzen höher schlagen lassen: die der Controller in den Verlagen, die der Einkäufer im Handel und vor allem die der Kunden auf der Suche nach einer Geschenkidee. Viel Spaß beim Lesen. Barbara Meixner 88

Gastronomieführer

Gault&Millau wird 30 Gault&Millau. In den nächsten Tagen

wird in München die 30. Ausgabe des Gault&Millau vorgestellt. Das Jubiläum des Restaurantführers hat man im Verlag zum Anlass für eine redaktionelle Erweiterung in Form eines „magazinigeren Einstiegs“ genommen. Auch das Layout wurde überarbeitet. Dem inhaltlichen Standard will man treu bleiben. Patricia Bröhm, Chefredakteurin des gastronomischen Führers beim Christian Verlag: „Am erfolgreichsten werden im Gault&Millau auch in Zukunft nicht Köche sein, die skurrile Tendenzen, Techniken und Vorlieben auftischen. Sondern diejenigen, die eine Küche vervollkommnen, die sie selber lieben und mit jener Leidenschaft kochen, die Gäste begeistert.“ Der Gault&Millau bleibe weiterhin auf der Suche nach kreativen Köchen, die so ehrgeizig sind wie Alain Passard vom Pariser „Arpège“ der einmal formuliert hat: „Ich bin auf der Suche nach etwas, das noch nie gekocht worden ist. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich suche es, und ich weiß, ich werde es finden.“ Die Tester schmecken dann ab, ob das Gericht jener schöpferischen persönlichen Küche entspricht, die in Frankreich Cuisine BuchMarkt November 2012

d’auteur heißt, auf gut Deutsch: Autorenküche. „Das ist die von uns gewünschte Arbeit echter Kochkünstler, die einen eigenen Stil entwickelt haben“, erklärt Bröhm. „Nur dann entsteht kulinarischer Fortschritt. Und ich werde mich bemühen, dass der Gault&Millau der meistzitierte deutsche Restaurantführer bleibt.“

© Christian Verlag

Editorial

Markt: Das Kochbuch ist haptischer denn je | 92 Überblick: Cocktail-Bücher | 96 Nachschlagen: Geschenkideen für die Genießer alkoholischer Spezialitäten | 98 Nonbooks: Dekorative und prawktische Zusatz-Produkte regen den Kaufappetit an | 100 Trend: Stevia boomt | 102 Regionalia: Rückbesinnung auf regionale Ressourcen ist angesagt. Kochen nach landestypischen Rezepten auch | 104

Fachfrau für Restaurantführer: Gault&Millau-Chefredakteurin Patricia Bröhm


Essen & Trinken | Special

Gewürze

Die Mischung macht’s Spirit of Spice. Schon einmal Vanille-

Gewürzspezialisten: Ute Bornholdt und Edgar Wolter

Das liegt wohl an dem Qualitätsanspruch der Betreiber. „Wir verzichten auf Trennmittel, Rieselhilfen und Konservierungsstoffe, beziehen von Lieferanten aus den besten Anbaugebieten weltweit und achten darauf, dass schonend verarbeitet und auf Einsatz von Chemie gänzlich verzichtet wird“, sagt Ute Bornholdt. Die Bedingungen für Händler sind „entgegenkommend“: Es gibt kostenlose Tester (der bestellten Produkte), keine Verpackungseinheiten, keine Mindermengen, moderate Preise und schöne Geschenkverpackungen. Also, ran an’s Gewürz.

Salz probiert oder eine Ras el HanoutMischung inklusive Mühle gekauft? Im Supermarkt ist so etwas kaum zu bekommen. Das ist etwas für den Feinkosthandel – oder eine Kochbuch-Abteilung mit individuellem Anspruch. Denn: „Gewürze sind eines der ältesten Kulturgüter überhaupt, das passt doch gut in eine Buchhandlung“, meint Ute Bornholdt. Mit Partner Edgar Wolter hat sie sich mit ihrer Gewürzmanufaktur Spirit of Spice auf handverlesene Gewürze und Gewürzmischungen spezialisiert und in kurzer Zeit zum Insider-Tipp entwickelt.

Kontakt: www.spirit-of-spice.de

Geheimtipp

Tipps für Buchhändler

Kochbuch für Hip Hopper

Trouvaillen auf buchmarkt.de

From here to fame. Der Berliner Verlag, spezialisiert auf

Service. Dieter Eckel, Besitzer der

Bücher zu urbaner Kunst (Graffiti, Streetart), bringt jetzt ein Kochbuch heraus, das bei den Hip Hop- Pionieren in die Kochtöpfe schaut. Angereichert mit Anekdoten, Biografien und sehr persönlichen Fotos liefert das Buch außerdem eine umfassende Dokumentation der weltweiten Hip Hop-Kultur. Das „Hip Hop-Cookbook“ gibt es nur auf englisch bei den Barsortimenten oder direkt im Verlag.

Kölner Kochbuchhandlung BuchGourmet hat für BuchMarkt-Leser eine Liste mit Empfehlungen zusammengestellt. Mit diesen persönlichen Tipps machen Sie aus Ihrer Kochbuch-Abteilung ein Paradies für anspruchsvolle Kunden. Ab sofort bis zum 24. Dezember unter: www.buchmarkt.de, Suchwort: Trouvaillen123

Kontakt: www. fromheretofame.com

Dort-Hagenhausen-Verlag

Aus Aus Liebe Liebe zum zum LAndLeben LAndLeben

Kochen & Backen wie auf dem Land

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Gute Kartoffeln Die große Liebe zur kleinen Knolle

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Novitäten

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arliebhaber, ganz gleich ob vor oder hinter dem Tresen, werden „Das geheime Cocktail Buch“ von Jim Meehan lieben. Der Chef der angesagten New Yorker PDT Bar gibt darin für Profis und Anfänger gleichermaßen sein Wissen über Spirituosen weiter, über Zubehör, Gläser, Techniken und alles, was sonst noch zum Mixen dazu gehört. Er verrät mehr als 300 Rezepte für klassische und ausgefallene Cocktails und macht ungewöhnliche Vorschläge für Hot Dogs, die er in seiner Bar serviert. Eine Liste mit Bezugsquellen und eine Bibliografie der wichtigsten Barbücher runden das Buch ab, das auch optisch ein Genuss ist. Der Illustrator Chris Gall hat es im ComicNoir-Stil bebildert. „Das geheime Cocktail Buch. Das Barbuch der New Yorker PDT Bar“ ist im Berliner Gestalten Verlag erschienen und ist –ungewöhnlich für den Verlag – eine Lizenz aus den USA. „Wir waren begeistert von der Idee und Machart dieses Buches“, erzählt PresseManagerin Helga Beck. „Die Illustrationen sind sensationell und Jim Meehan gehört zu den angesagtesten Barkeepern in New York.“ Und was ist an dem Buch geheim? „Der Titel spielt mit dem Namen 96

und der Location von Meehans Bar“, so Helga Beck. „Die Buchstaben PDT stehen für ‚Please Don’t Tell – sag’s nicht weiter‘. Und in diesem Sinne ist das Lokal eine Liebeserklärung an die ‚speakeasies‘ der Prohibitionszeit.“ Damals war Alkohol verboten und wurde nur heimlich in versteckten Bars ausgeschenkt. Wer die PDT Bar besuchen will, braucht Insider-Wissen. „Um überhaupt in die Bar zu gelangen, muss man eine alte Telefonzelle in der trashigen Hot Dog Bude ‚Crif Dogs‘ betreten und die richtige Nummer auf der Wahlscheibe wählen. Nur dann öffnet sich vielleicht die Tür zu der Cocktaillounge“, so Helga Beck. Nicht ganz so geheimnisvoll, aber auch ein Blickfang auf dem Tresen ist „Cocktails. Ein Jahrbuch“ aus der Edition der Süddeutschen Zeitung. Von Artdirectorin Julia Otterbach aufwendig gestaltet mit japanischer Bindung und ausfaltbaren Seiten, präsentiert das Buch die besten Cocktailrezepte aus dem Magazin der Süddeutschen Zeitung – geordnet nach Jahreszeiten. Die Palette der Rezepte aus den Bars der besten Barkeeper Europas reicht von Frühlingsdrinks mit jungem Gemüse über Sommercocktails, die als „Eis am Stiel für große Kinder“ daherkommen bis zum Winterdrink mit Sternanis und Sake. Interviews mit Experten und ein ABC des Bartenders BuchMarkt November 2012

ergänzen den Band. Der Clou: Zu jedem Rezept gibt es ein grafisches Muster, das aus den aromatisierenden Zutaten des jeweiligen Getränks entstanden ist. Für Einsteiger sollte „Best of Cocktails mit Alkohol“ (Südwest) nicht auf dem Büchertisch fehlen. Das Bändchen des deutschen Barmeisters Franz Brandl präsentiert 70 Drinks mit Promille. „Cocktail“ aus demselben Verlag beinhaltet nicht nur ein Buch mit klassischen Rezepten, die aus nur drei Zutaten gemixt werden, sondern auch einen Bar-Messbecher. Mit Wort und Bild stellt Eliq Maranik in „Cocktails“ (h.f. ullmann) 124 klassische und innovative Rezepte vor. Dazu gibt es kurze Begleittexte mit Wissenswertem zur Geschichte der Drinks. Die Schwedin hat Erfahrung. Sie arbeitete in der Gastronomie, bevor sie sich als Verlagsleiterin auf hochwertige kulinarische Publikationen spezialisierte. „Cocktails“ schaffte es in ihrer Heimat sofort nach Erscheinen auf die Bestsellerlisten und wurde mit dem Gourmand Cookbook Award als bestes Cocktailbuch in Schweden ausgezeichnet. Und ein alltagstaugliches Familienbuch, das auch Rezepte für den Kindergeburtstag bietet: „Fruchtige Drinks“ von Kosmos. Zu jedem Getränk gibt es eine Variante mit Alkohol. Margit Lesemann


Genießen Sie . . .

ISBN N9 978-3-89777-679-1 78 8 3 89777 679 1 € 14,95 (D), € 15,40 (A)

ISBN 978-3-89777-680-7 € 14,95 (D), € 15,40 (A)

ISBN 978-3-89777-678-4 € 14,95 (D), € 15,40 (A)

moses. Verlag GmbH • Arnoldstraße 13d • 47906 Kempen Fon 0 2152-20 98-50 • Fax 02152-20 98-60 • www.moses-verlag.de


Special | Essen & Trinken

Pures für Puristen Alkoholische Spezialitäten erfreuen sich wachsender Beliebtheit und deren Genießer wollen gern genauer wissen, was sich in den Flaschen verbirgt. Eine prima Geschenkidee Buchpräsentation mit Spaßfaktor: Whisky-Experte Dave Broom und HallwagVerlagsleiterin Dorothee Seeliger stellen den „Whiskyatlas“ vor

Kavalan aus Taiwan und DYC aus Spanien bis zu Woodford Reserve aus den USA. Whisky-Brennereien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stellt Peter Jäger mit „Whisky“ (Stocker) vor. Er erzählt ihre Geschichte, stellt ihre Brennmethoden und Produkte vor. Außerdem beurteilt er die Spezialitäten. Besonders nützlich für alle Whiskyfreunde sind die Kontaktdaten der Betriebe. Sake. Eine Spezialität, die hierzulande wenig bekannt ist, ist der Sake. Nur aus Wasser und Reis hergestellt, ist das Nationalgetränk Japans eines der natürlichsten und reinsten Getränke der Welt. In Europa werde Sake unterschätzt, dabei halte er den qualitativen Vergleich mit den besten Weinen der Welt aus, betont Susanne Rost. Sie betreibt in Berlin das Importunternehmen Sake Kontor. Nun hat sie mit „Sake“ (99Pages) auch ein Buch darüber gemacht. Darin beschreibt sie, wie Reiswein entsteht und auch wie er sogar zu europäischen Essgewohnheiten passt. Champagner. „Das beste Buch

Nachschlagewerke Whisky. Der charakteristische Geschmack von Whisky findet immer mehr Liebhaber, das fördert auch den Wissensdurst. Der „Malt Whisky Guide“ aus dem Hädecke Verlag erscheint deshalb jetzt in einer von Grund auf aktualisierten Neuausgabe. Der Band stellt die wichtigsten schottischen Malts von A bis Z vor, informiert über die Brennereien und dient zugleich als Reiseführer für Whisky-Freunde. Auf Geschmacksbewertungen verzichtet der Autor Walter Schober ganz bewusst, weil jeder Malt „single“, also einzigartig ist. Nicht nur in Schottland gilt Whisky als das „Wasser des Lebens“. Heute wird er auf der ganzen Welt hergestellt, selbst in Tasmanien und der Schweiz. Mit „Der Whiskyatlas“ (Hallwag) nimmt der Whiskyexperte Dave Broom die Leser mit zu über 150 Destillerien in aller Welt. Er erläutert, was Whisky überhaupt ist und warum keiner wie der andere schmeckt. Hilfreich sind auch seine ausführlichen 98

Verkostungsnotizen. Karten, stimmungsvolle Fotografien der Anbauregionen und Abbildungen von Etiketten laden ein zum Blättern und Schauen. Ein Geschenk, über das sich wohl alle Whiskyliebhaber und solche, die es werden möchten, freuen. Auch andere Verlage haben den Trend erkannt. Im AT Verlag erscheint rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft eine völlig aktualisierte und erweiterte Neuausgabe des Standardwerks „Whisky. Die Enzyklopädie“, in der es um „Kultur, Geschichte, Herstellung, Genuss und die Whisk(e)yDestillerien weltweit“ geht, so der Untertitel. Der umfangreiche Band ist Nachschlagewerk und Bildband zugleich. Einen schnellen Überblick bietet das kleine Bändchen „Berühmte Whiskys“ (Dorling Kindersley), das über 500 Whiskys vorstellt. In alphabetischer Folge werden die einzelnen Marken jeweils mit dem Foto einer Flasche präsentiert, von Aberfeldy aus Schottland über BuchMarkt November 2012

über Champagner“, urteilte ein französischer Weinjournalist über das „ChampagnerHandbuch“ (Mondo) von Gerhard Eichelmann, das vor knapp zwei Jahren erschien. Auch der Verlag Larousse war damals so begeistert, dass er den Titel in französischer Übersetzung veröffentlichte. Auf der Frankfurter Buchmesse stellte der Heidelberger Verlag jetzt „Champagne“, Eichelmanns fünftes Buch zum Thema Champagner vor, das mit mehr als 600 Seiten noch wesentlich ausführlicher und detaillierter ist als sein Vorgänger. Gerhard Eichelmann porträtiert 291 Erzeuger, beschreibt deren Methode und alle Champagner, die innerhalb der letzten 18 Monate verkostet wurden. Auch der Umschau Verlag kündigt einen Band über das kostbare Getränk an. In „Champagner“ (ET November) gibt Christian Göldenboog Einblick in die Champagnerhäuser, er verrät Wissenswertes aus Weinberg und Keller und steuert Geschichten und Anekdoten bei. Margit Lesemann


Frühling

Sommer

Herbst

Winter Winter

Mixen Sie den Sommer auch im Winter. Was kommt dabei heraus, wenn das Süddeutsche Zeitung Magazin dem stilvollen Trinken ein Buch widmet? Ganz klar: Ein anregender Cocktail, gemixt aus ausgefallenen Rezept-Ideen und klugen Texten. „Cocktails – Ein Jahrbuch“ bietet Anleitungen, Tipps und Tricks für besondere Getränke zu jeder Jahreszeit – kreiert von den besten Barkeepern Europas. Ein Streifzug durch das Jahr mit den besten Drinks für laue Sommerabende oder winterliche Kamingespräche. Darauf: Prost, Santé, Cheers!

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Special | Essen & Trinken

Für den kleinen Hunger zwischendurch Kaum eine Warengruppe lässt sich so plakativ inszenieren wie das Kochbuch. Dekorative und praktische Zusatz-Produkte helfen dabei – und regen den Kaufappetit an Postkarten

Geschirrtücher

Dass Buchhandlungen oft zehn bis 15 Prozent ihres Umsatzes mit Karten machen, ist keine Seltenheit. Auch zum Thema Kulinarik bieten sie sich für ein beständiges Mitnahme-Geschäft an. Schließlich ist mindestens die Hälfte aller Kochbuchkäufe als Geschenk vorgesehen und dazu braucht man eine passende Glückwunschkarte. Leckere Motive liefern die Anbieter der Latho design (Foto), modern times oder blickpunktwechsel. Und wer es eher witzig mag, ist mit Motiven von moISYbe. Zu den verbreiteten Aludern times oder Inkognito gut Trinkflaschen bietet dieser Herbedient. steller eine langlebige Alternative. www.blickpunktwechsel.de | www.inkognito.de www.lathodesign.de | www.moderntimes.de Zehn Jahre Garantie gibt ISYbe auf die spülmaschinenfeste und geschmacksneutrale Flasche aus recyclebarem Material, und wurde dafür von Öko-Test als beste Trinkflasche 2011 ausgezeichnet. moses. „LeibAußer den Ressourcen speise“ heißen die schont die Flasche auch den Geldbeutel. „Das neuen Ringordner Verschlusssystem lässt aus der Themensich komplett auseinanwelt „küchenwunderbauen und in Einzelder“ vom moses. teilen kostengünstig nachkaufen“, Verlag. In fünf erklärt Geschäftsführer Stefan Hamschön gestalteten mer. Mit günstigen Konditionen Registertaschen setzt er auf den individuell lassen sich Lieblingsrezepte eingeführten Einzelhandel: „Man sortieren, die mit beschriftbaren Registeraufklebern in Reihenfindet uns nicht in Ketten.“ folge und Einordnung nach eiDie mehr als 50 Varianten in Größe und Design gibt genem Gusto festgelegt werden es in kleinen Einheiten von können. Dazu gibt es Rezept20 Stück mit vollem Rückblätter und abwaschbare Klarnahmerecht. Und Händlern, sichthüllen. Diese lassen sich mit die eigene Ideen für Motive A4-Papier und handelsüblichen haben, verspricht Stefan HamHüllen auffüllen. Praktisch. Und wer ein individuelles Geschenk mer kurzfristige Umsetzung draus machen will, legt ein paar ab 200 Exemplaren: „Als eigene Rezepte dazu. gesunde Visitenkarte“.

Schneehuhn. Küchenhandtücher sind in. Sie heißen jetzt oft „Tea Towel“, werden von Illustratoren gestaltet und sind so schön, dass man sie zu dekorativen Zwecken einsetzen kann. Sie werden in Geschenke-Läden und Museumsshops verkauft. Warum nicht auch in der Buchhandlung? Die Tücher von schneehuhn design sind weiß und sparsam mit Motiven wie Kräutern oder Küchengerät verziert. Helga Eilts entwirft alle Motive selbst und bedruckt die Tücher in ihrem Atelier im Handsiebdruck. „Ich koche gern und esse gern und bin gelernte Grafikerin. So kann ich alle meine Leidenschaften unter einen Hut bringen“, erklärt sie. Die Halbleinen-Tücher kann man einzeln haben oder kombiniert, z.B. mit einer Spülbürste („Spül mit mir“). Die Verpackung ist übrigens fast genauso schön wie die Tücher: Mit im schneehuhn design bedruckten Tüten (VE: 5) oder Papprollen (VE: 3) und einzeln mit Banderolen versehen. Fix und fertig als Geschenk.

Trinkflaschen

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BuchMarkt November 2012

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Special | Essen & Trinken

Trend

G

Pflanze mit Potenzial

ut Ding will Weile haben, das Seit Stevia als Zuckerersatz in der EU erlaubt ist, steigt das Interesse gilt für Zulassungsverfahren an den Verarbeitungs-Möglichkeiten rapide an. Die Verlage haben im Nahrungsmittelbereich vermutlich noch mal doppelt so sehr. Dabei ist schnell reagiert das Verlangen, einen brauchbaren Ersatz für Zucker zu finden, schon recht lange sehr konkret. Stevia heißt das Zauberwort, oder besser gesagt: der Zauberstoff, der nunmehr verstärkt die Phantasie beflügelt, seit die EU-Kommission beschlossen hat, das aus der Pflanze gewonnene Süßungsmittel Steviolglykosid zuzulassen. Die Phantasie und die Buchproduktion wird auch in den Verlagen beflügelt. Bei BLV trifft das beispielsweise auf „Stevia. Gesunde Süße selbst gemacht“ zu. Die Autoren haben als Gartenbauingenieure und Inhaber einer Baumschule langjährige praktische Erfahrung mit dem Thema und widmen sich allen Aspekten, von der eigenen Anzucht der Pflanzen über die gesundheitsrelevanten Gesichtspunkte bis hin zu der Frage, wie mit der doch etwas speziellen Süße in Rezepten umgegangen werden kann. Dass man auf den richtigen Stevia: Das Süßmittel der Zukunft für Kalorien- und Gesundheitsbewusste? Trend gesetzt hat, beweisen die Zahlen, wie BLV-Verlagsleiterin Antje Wolf verdeutlicht: „Unser Titel war bereits kurz nach Erscheinen im Januar vergriffen. Bis teln geworden. Der Unterschied dürfte nur jedenfalls: „Wir haben uns erst einmal den heute verzeichnen wir ein konstantes In- sein, dass nun der Buchhandel verstärkt Markt eine Weile angeschaut und sind inzwischen überzeugt, dass Stevia mehr als teresse an dem Titel, was uns veranlasst aufmerksam wird, bisher lief der Absatz hat, im kommenden Frühjahr ‚Das Stevia auf Grund der beschriebenen Unsicher- nur ein kurzfristiger Trend ist.“ Man plane mehrere Titel, so Wenzel, der erste werde Back- und Kochbuch‘ nachzulegen.“ heit häufig über thematisch spezialisierte im Frühjahr 2013 definitiv auf den Markt Worauf man in diesem Zusammenhang Nebenmärkte. kommen. Dabei geht es um die praktische mal hinweisen sollte, ist sicher, dass diese Zulassung im Grunde nur explizit macht, Ebenfalls dem Weg des Stevia-Blattes vom Verwendung. „Alles Wissenswerte zu Stewas auch vorher schon wusste, wer sich Anbau bis auf den Tisch widmen sich via – der natürlichen Alternative zu Zucker“ mit dem Thema beschäftigt hat. Stevia war, Jeffrey Goettemoeller und Karen Lucke heißt der Ratgeber und wird nach Wenzels anders als es das Wort „Zulassung“ sugge- bei der Edition Lempertz. Man halte Stevia Worten „über 50 zuckerfreie und zum Teil riert, ja nicht verboten. Darauf weist Sabine „durchaus für ein Trendthema“, sagt Laura fruktosearme Rezepte“ enthalten. „Uns Bruder vom Hädecke Verlag hin: „Leider Liebeskind vom Verlag und plane daher ist wichtig“, so Wenzel zum GU-Ansatz, neben „Das süße Blatt“ für das Frühjahrs- „auf der Basis von unabhängigen Steviawar die allgemeine Meinung lange so, dass programm einen weiteren Titel: „Gesund Produkten Rezepte entwickeln zu können.“ Stevia verboten sei, was aber nur auf seine Auch bei Trias ist man zu der EinschätZulassung als Süßungsmittel zutraf. Weder kochen und backen mit Stevia“. Wer bei Süße übrigens in dieser Zeit spon- zung gelangt, dass viel Potenzial im die Pflanze noch die Extrakte waren verboten, auch nicht der Anbau oder der Vertrieb, tan schon an die Weihnachtsbäckerei denkt, Thema steckt. Uta Spieldiener, Programmplanerin Ernährung im Verlag, setzt auf geschweige denn die Blätter, die getrocknet wird ebenfalls bedient. Im Kneipp Verlag als Tee ja schon seit längerem angeboten gibt es das „Stevia-Weihnachtsbackbuch“, Langfristigkeit: „Wir gehen davon aus, das „Schlemmen ohne Reue“ verspricht. dass das Kochen und Backen mit Stevia werden.“ Neu ist also, dass Stevia offiziell Kneipp-Cheflektorin Eva Manhardt: „Ste- schon in zwei bis drei Jahren ganz normal als Nahrungsmittel verkauft werden darf. Bei Hädecke setzt man entsprechend die- via wird meiner Meinung nach sicher einer sein wird – zumindest bei allen, die auf ihre Ernährung achten.“ ser Gelassenheit auf Neuauflagen zweier der wichtigsten Süßstoffe der Zukunft.“ Auch die Marktführer unter den VerlaDazu passend bringt Trias im Frühjahr Titel, für die man sich durch die aktuelle Diskussion neuen Schub verspricht. „Mit gen scheinen zu diesem Schluss gelangt 2013 ein „Stevia-Naschbuch für DiabetiStevia natürlich süßen“ sowie „Backen zu sein. Stephanie Wenzel, Programmlei- ker“ auf den Markt. Carsten Tergast mit Stevia“ sind längst zu Standard-Ti- terin „Kochen & Verwöhnen“ bei GU, sagt 102

BuchMarkt November 2012


Foto: © lisegagne / istockphoto.com

HÄDECKE

Gute Vorbereitung ist alles …

S C H Ö N E S TRENDTHEMA

V E R K A U F E N

Hopfen, Malz und gutes Essen! Brauereigasthöfe mit Charme 30 Privatbrauereien und ihre Lieblingsrezepte Texte und Fotos von Chris Meier

DAS KULTBUCH – WIEDER LIEFERBAR!

M I T

H Ä D E C K E Die wichtigsten Malts von A – Z Malt Whisky Guide Führer zu den Quellen von Walter Schobert

186 Seiten, 227 Farbfotos, 175 x 270 mm, Hardcover

Aktualisierte Neuausgabe 232 Seiten, ca. 180 Farbfotos, 125 x 215 mm, mattcelloph. Hardcover mit Folienprägung und Leseband

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€ [D] 19,90 / SFr 29.90 / € [A] 20,50

ISBN 978-3-7750-0629-3

ISBN 978-3-7750-0510-4

Neue Minikuchen mit und am Sti(e)l

Pikant & süß und richtig gut

Push-Up-Cakepops Mit neuen Ideen für Pops & Drops von Sandra Müller

zepten für Brote und Brötchen aus vollem Korn

96 Seiten, 82 Farbfotos, 185 x 240 mm, Hardcover

80 Seiten, ca. 30 Foodfotos, 163 x 220 mm, mattcelloph. Hardcover

€ [D] 14,95 / SFr 22.90 / € [A] 15,40

€ [D] 9,95 / SFr 15.90 / € [A] 10,30

ISBN 978-3-7750-0642-2

ISBN 978-3-7750-0637-8

Kulinarische Weihnachtspäckchen

Traumhafte Schäume

Genusspäckchen pikant & süß en papillote von Sandra Mahut

Espumas Neue Mousses und Schäume von Anna Cazor & Marion Guillemard

72 Seiten, 63 Farbfotos, 195 x 195 mm, Hardcover mit Spotlack

72 Seiten, 78 Farbfotos, 195 x 195 mm, Hardcover mit Spotlack

€ [D] 12,95 / SFr 18.– / € [A] 13,40

€ [D] 12,95 / SFr 18.– / € [A] 13,40

ISBN 978-3-7750-0633-0

ISBN 978-3-7750-0634-7

Brotaufstriche · vegan & vollwertig mit 38 Revon A. Heimroth, B. Bornschein & M. Bonath

Hädecke Verlag · Postfach 1203 · 71256 Weil der Stadt · www.haedecke-verlag.de · Verkehrsnr. 12459 · www.facebook.com/haedecke.verlag


Das besondere … NEU!

Special | Essen & Trinken

Cook, buy, live local Markt

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Neu, vielfältig und im Selbstversuch erprobt – das sind die hier versammelten Rezepte. Sie garantieren nachhaltigen Genuss und sind alles andere als langweilige Kost. Das zeigen schon die fantastischen Illustrationen, in denen sich gewitzte Ideen, Anmerkungen und eine Fülle an Informationen verstecken. Dieses Buch ist eine Freude und eine Fundgrube für alle, die sich vegan/vegetarisch ernähren wollen oder zwischendurch tierfrei genießen möchten. 256 Seiten · ca. 500 Abb. · 21,5 x 27,5 cm € [A] 30,80 · sFr. 39,90 ISBN 978-3-86244-180-8

€ 29,95

udrun Dietze aus dem thüringischen Flecken Chursdorf ist Bäuerin und Backfrau im Ruhestand, aber mit ihren Back- und Kochrezepten aus der alten Thüringer Küche fleißig in ganz Deutschland unterwegs. Denn ihre Kochbücher werden weit über Thüringen hinaus nachgefragt. „Ausgewanderte Thüringer gibt’s ja überall, also Leute, die vor oder nach dem Krieg, zu DDR-Zeiten oder nach der Wende ausgewandert sind. Inzwischen werden wir auch aus Hamburg oder Stuttgart angerufen – auch und gerade von Menschen, die Thüringen besucht und die Landesküche schätzen gelernt haben“, freut sich Susann Jaensch, im Leipziger Buchverlag für die Frau zuständig für Marketing und Presse. „Plauderei an der Thüringer Kaffeetafel“ titelt der neue, nunmehr elfte Band von Gudrun Dietze, der neben Süßem und Deftigem auch Wissenswertes aus dem Thüringer Landleben ausplaudert und ein Gesamtverzeichnis all ihrer bisher veröffentlichten ca. 600 Rezepte bietet. Neben Thüringen, wo man Karpfen auch mit Klößen und Rotkohl isst, SachsenAnhalt (der Toskana des Nordens) und Mecklenburg-Vorpommern, wo Liebhaber regionaler Küche nicht nur in Sachen Fisch nachhaltig ins Staunen geraten, hat der Buchverlag für die Frau auch ein neues, repräsentatives Kochbuch mit den „Besten Rezepten aus Sachsen“ auf der Karte – als Geschenkbuch und Souvenir, nicht nur für die Touristenscharen in Dresden oder Weimar.

Stichwort Touristen

Willkommen zu Hause

Service- & Bestellhotline: Verlegerdienst München Tel. 08105.38 81 06 Fax 08105.38 81 87

Regionale Kochbücher verkaufen sich – abgesehen von der thüringischen Diaspora – vor allem unmittelbar vor Ort. Das gilt auch für Bayern, dessen freistaatliche Küche doch eigentlich über die Weißwürschtl-Grenze hinaus in die ganze Welt ausstrahlt und selbst bei „gestand104

BuchMarkt November 2012


Essen & Trinken | Special

n! … Kochbuch.

Rückbesinnung auf regionale Ressourcen ist angesagt. Schon wegen der Nachhaltigkeit. Und Kochen nach landestypischen Rezepten macht erst recht Spaß und Appetit. Das nutzen nicht nur Regionalia-Verlage

424 Seiten · ca. 250 Abb. · 19,1 x 26,9 cm € [A] 41,10 · sFr. 53,90 ISBN 978-3-86244-152-5

€ 39,95

512 Seiten · ca. 338 Abb. · 19,5 x 26,1 cm € [A] 41,10 · sFr. 53,90 ISBN 978-3-86244-185-3

€ 39,95

Ironisch: Illustrator Reinhard Michls Umgang mit der bayerischen Küche (bei Gerstenberg)

nen Preißn und anderen Zuagroastn“ als Inbegriff deutscher Kochkultur gilt. Entsprechend dicht das aktuelle weißblaue Kochbuchangebot. Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse bei Gräfe und Unzer ausgeliefert z.B. „Servus Bayern“, ein nach Orten und Anlässen gegliedertes und auch optisch aufgebretzeltes Themenkoch-

buch mit dem bezeichnendem Untertitel „So schmeckt’s dahoam“. Es zeigt bayerische Küche und Lebensart zwischen Brauchtum und Moderne und lädt zum Schwelgen, Schmunzeln und Schmausen ein. Auch sonst beschränkt sich GU mit den drei kleinen „KüchenRatgebern“ „Bayerisch kochen“, „Südtiroler Küche“

BuchMarkt November 2012

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192 Seiten · ca. 140 Abb. · 19,3 x 26,1 cm € [A] 20,60 · sFr. 27,90 ISBN 978-3-86244-151-8

€ 19,95

Willkommen zu Hause


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Authentisch und unverwechselbar Dario Santangelo NEAPEL SEHEN UND GENIESSEN Neapolitanische Lebensart 180 traditionelle Rezepte Fotografiert von Diego Santangelo Hardcover mit SU · 288 Seiten, 23,5 x 29 cm € 39,99 · ISBN: 978-3-85431-608-4

Bestellen Sie jetzt bei Ihrem Vertreter oder direkt bei Brockhaus Commission. Tel: 07154 1327-24 Fax: 07154 1327-13 Mail: styria@brocom.de www.styriabooks.de


Traditionell und innovativ Ingeborg Pils · Joerg Lehmann FREITAGS NIE! Kreative Rezepte ohne Fleisch und Fisch Hardcover mit SU · 184 Seiten, 17 x 24 cm € 24,99 · ISBN: 978-3-99011-052-2

Ingrid Pernkopf · Renate Wagner-Wittula DIE TRADITIONELLE ÖSTERREICHISCHE KÜCHE Hardcover mit SU · 432 Seiten, 19 x 24,5 cm € 34,99 · ISBN: 978-3-85431-610-7

Gerd Wolfgang Sievers SAUGUT! Vom herzhaften Braten zum feinen Gaumenkitzel Die 200 besten Rezepte Hardcover mit SU · 240 Seiten, 17 x 24 cm € 24,99 · ISBN: 978-3-85431-605-3

Maximilian Aichinger 100 KLEINE KÖSTLICHKEITEN einfach | kreativ | genial Hardcover mit SU · 200 Seiten, 17,5 x 27 cm € 24,99 · ISBN: 978-3-85431-609-1

Achim Schwekendiek · Barbara Lutterbeck KARTOFFELN Das Kochbuch Klappenbroschur · 160 Seiten, 17,5 x 27 cm € 24,99 · ISBN: 978-99011-050-8 AAchim chim SSchwekendiek chwekendiek · BBarbara arbara LLutterbeck utterbeck LEIDENSCHAFT LEIDENS CHAFT FÜR KR KRAUT AUT & RÜBEN Das K Kochbuch ochbuch Klappenbr Klappenbroschur oschur · 160 Seiten, 17,5 x 27 cm €2 24,99 4,99 · ISBN: 9 978-3-99011-049-2 78-3-99011-049-2


Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen

Eyecatcher des Monats

Der Callwey-Messestand: Vitalie Taittinger liest

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in besonderer Hingucker auf der Frankfurter Buchmesse: Das Foto, das den Messestand des Callwey Verlags schmückte, zeigt die lesende Vitalie Taittinger (richtig, die vom Champagner-Haus) und ist eine Vergrößerung einer Abbildung aus der Callwey-Neuerscheinung „Vom Glück mit Büchern zu leben“ (20 Wohn-Porträts mit Felicitas von Lovenberg, Ildikó von Kürthy, Wolfram Siebeck u.v.m.). Sehr stimmungsvoll. Infos: vom-glueck-mit-buechern-zu-leben.de

Schimpfwörter des Monats

Mal richtig Dampf ablassen: Schimpfwörter-Wand im Labor

A

uf einer Buchmesse geht es ja im Allgemeinen recht harmonisch zu. Und doch platzt ab und zu mal jemandem der Kragen. Am gepflegtesten und gleichzeitig künstlerisch wertvoll konnte man seinen Frust auf der Ausstellung der Frankfurter Ateliergemeinschaft Labor (www.laborproben.de) abbauen. Künstler wie Philip Waechter, Moni Port, Jörg Mühle und Anke Kuhl

zeigten ihre neuen Werke und hatten gemeinsam eine große Wand mit wütenden Figuren nebst leeren Sprechblasen gestaltet. Ausstellungsbesucher waren eingeladen, ihre schlimmsten Schimpfwörter aufzuschreiben, und das wurde rege genutzt. Und so gingen alle Gäste der drei Ausstellungs-Abende richtig gut gelaunt nach Hause. Wen

Branchenblasen: Markus Dohle (CEO Random House) und Sternekoch Johann Lafer (r.) mit Fans Ohne Bart…

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BuchMarkt November 2012

…sah Schwarzenegger irgendwie besser aus


Basiert auf exklusiven Interviews mit US-Präside nt Barack Obama

Gedichte des Monats

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arkus Klose, Marketing-Geschäftsführer bei Hoffmann und Campe, hat sein erstes Buch herausgegeben. Für die Reihe „Die schönen HoCa-Bücher“ hat er die besten Texte von Richard Brautigan veröffentlicht. Der Grund: Brautigan, ein amerikanischer Dichter, der 1967 mit „Forellenfischen in Amerika“ einen Millionenseller hatte, ziemlich oft verheiratet war, viel trank und reiste und sich 1984 das Leben nahm, veröffentlichte neben vielen eher kurzen Romanen vor allem wunderbar sinnige Gedichte, die allerdings nur noch in wenigen Buchausgaben lieferbar sind (z.B. beim Kartaus Verlag, die Eichborn-Ausgabe aus den 80ern ist vergriffen). Dass das 128-Seiten-Bändchen, das im September auf den Markt gekommen ist, kein gewöhnliches ist, zeigt schon der wohl kaum bibliografierbare Titel „............“. Eine erste Veranstaltung gab es auch schon: In der Buchhandlung Lüders in Hamburg las und erzählte Markus Klose gemeinsam mit Buchhändler Thomas Bleitner aus Buch und Leben des Schriftstellers. Das Motto: Brautigans Beat – denn die Musik aus der Zeit gab

Markus Klose: Mit Brautigan-Gedichten sein erstes Buch herausgegeben

es dazu. Klose: „Content ist King, sagen doch alle, da dachte ich, dann will ich auch welchen haben.“

Foto des Monats »Mark Bowden ist berühmt dafür, dramatische Geschehnisse ebenso spannend wie wahrheitsgetreu zu erzählen.« FOCUS

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a bibliotheque de la cité“ ist Teil einer 800 Meter langen und ebenso hohen Wandmalerei in der französischen Stadt Lyon („Fresque des Lyonnais“), die auf eine Initiative der Gruppe „Cité de la Création“ zurückgeht. U.a. sieht man hier an die 500 Bücher von Autoren aus der Region Rhônes-Alpes. Adresse: 6 rue de la Platière, 69001 Lyon.

BuchMarkt November 2012

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Aus dem Amerikanischen von André Mumot 336 Seiten · Klappenbroschur € 14,99 (D) · € 15,50 (A) ISBN 978-3-8270-1146-6


W eihnachts e dition 2012

Sonja DanowSki

S

ie wird immer schon mit Spannung erwartet: Die BuchMarkt-WeihnachtsEdition, für die wir in diesem Jahr die Künstlerin Sonja Danowski gewinnen konnten. Sonja Danowskis Begeisterung für Buchillustrationen wurde während ihres Designstudiums in Nürnberg geweckt. Ihre Diplomarbeit, ein großformatiges Bilderbuch, wurde 2008 von der Hochschule und vom Art Directors Club Deutschland ausgezeichnet. In diesem Jahr gibt es zwei neue Bücher von Sonja Danowski zu entdecken. Für das Buch „El Principio“, verlegt in sieben Sprachen vom spanischen Verlag Kalandraka, illustrierte sie eine Geschichte über die Kindheit in der Nachkriegszeit. Für ihr Debüt auf dem deutschen Buchmarkt hat die Künstlerin sowohl den Text gereimt als auch die Bilder entwickelt: Das Bilderbuch „Punkte, Baum und Faltertraum“ ist in diesem Herbst bei minedition erschienen. Sonja Danowskis Arbeiten wurden schon an zahlreichen Orten ausgestellt und prämiert, unter anderem in

Italien, Spanien, Portugal, Japan, Australien, USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sie lebt seit 2008 in Berlin. Von der WeihnachtsEdition wird es nur eine begrenzte Zahl von nummerierten und signierten Reproduktionen geben; nur BuchMarkt-Leser können sowohl die Weihnachts-Edition als auch den Wein zum Sonderpreis bestellen: Die Reproduktion im Format 21 x 29,7 cm kostet nur 33 Euro inkl. MwSt., Porto und Verpackung. Wie in den Vorjahren findet sich das Motiv der WeihnachtsEdition auch auf dem Sammler-Etikett des dazu ausgesuchten Weines. Es ist wieder ein Marzemino von Letrari aus dem Trentino.


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L imitierte a ufLage

Bitte benutzen Sie die Bestellkarte weiter vorne im Heft, schicken Sie uns ein Fax (02150 / 91 91 91) oder eine E-Mail (wein@buchmarkt.de). Wir liefern ab Ende November aus ... solange der Vorrat reicht.


Impressum | BuchMarkt Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Matthias Koeffler (-59) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondentin Süd-West: Nicole Lindgens, (n.lindgens@gmx.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030 - 769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Anzeigenassistentin: Katharina Sprenger (-23) Vertrieb: Nadine Lettke (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 44 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 23.10.2012 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmBH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Recycling – nähere Informatinen unter www.pefc.org Dieses Produkt wurde auf PEFCzertifizierten Papieren produziert Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, e-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829

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Drehsäulen

40 Jahre Hannecke Display Systems

Über die Grenzen Deutschlands hinaus: Auslieferung von Verkaufsständern zu Feltrenelli nach Italien mit VW Bulli Wolf-Dietrich Hannecke gründete 1972 seine Firma Kunststofftechnik in WestBerlin. Was einst mit Drehsäulen für Taschenbücher begann, dehnte sich in alle anderen Bereiche der Medien aus. Nach dem Umzug nach Northeim (bei Göttingen), wurden schrittweise weitere Hannecke Drehsäulen für Kinderbücher, Magazine und Postkarten entwickelt. „Wir freuen uns über unser 40-jähriges Firmenjubiläum in diesem Jahr. Mehr noch freu-

en uns die guten Abverkäufe und Umsätze, die unsere Kunden mit unseren Displays erzielen“, sagt Cuno Götz von Olenhusen, der das Traditionsunternehmen 2008 von Wolf-Dietrich Hannecke übernommen hat. Heute produziert Hannecke Displays eine große Vielfalt an Verkaufsmöbeln und Displays, passend für die verschiedensten Anforderungen im Vertrieb der Verlage – und liefert diese auch weit über Deutschlands Grenzen hinaus.

Pistor zu gewinnen Krimiautorin Elke Pistor startet ein eigenes Gewinnspiel, bei dem man eine Lesung aus ihrem neuen Eifelkrimi „Eifler Zorn“ gewinnen kann. Kosten entstehen dabei für den Buchhändler keine, eventuelle Eintrittsgelder verbleiben beim Buchhändler. Teilnehmen kann jede Buchhandlung, die in der Zeit bis zum 31. Dezember für mindestens zehn Tage einen Tisch oder Schaufenster mit dem Titel gestaltet und ein Foto davon an buecher@elke-pistor.de sendet. Alle teilnehmenden Buchhandlungen werden auf Pistors Homepage mit diesem Foto zusätzlich vorgestellt und darüber hinaus auf ihrer Facebookseite als Buchhandlung des Tages beworben. „Mein Ziel ist es, den kleineren bis mittleren Buchhandel vor Ort zu unterstützen, und dessen Mehrwert für Buchkunden gegenüber Onlinehändlern zu unterstreichen“, so Pistor. Kontakt: www.elke-pistor.de und auf facebook.com/ ElkePistor.Autorin

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Inserentenverzeichnis

Kopfnuss

Wen oder was suchen wir? Der Verlag, nach dem wir heute suchen, ist die deutsche Niederlassung eines Unternehmens, das vor 38 Jahren in der Hauptstadt eines großen europäischen Landes gegründet wurde. Ursprünglich war das Mutterunternehmen als Dienstleister tätig und entwickelte international koproduzierbare Buchkonzepte für verschiedene Verlage. Doch nach acht Jahren entschied man sich dafür, das Unternehmen umzuwandeln und die Konzepte im eigenen, selbständigen Buchverlag zu realisieren. Der wurde vor zwölf Jahren von einer der größten Mediengruppen der Welt erworben, deren Wurzeln bis in das Jahr 1844 zurückreichen und die weltweit über 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Zu dieser Gruppe gehören übrigens auch zwei bekannte deutsche Fachverlage. Das Jahr des Inhaberwechsels des Mutterhauses war auch das Jahr, in dem der deutschsprachige Tochterverlag gegründet wurde. Er trägt wie das Stammhaus die Namen der beiden Gründer. Inzwischen zählt der gesuchte Verlag in Deutschland zu den Marktführern im Sachbuchbereich. Er tritt mit seinem Konzept sowohl im Erwachsenen- wie im Kinderbuchbereich auf. Von anderen Verlagen seines Genres unterscheidet er sich allerdings weniger durch seine Inhalte, sondern durch die besondere Machart seiner Produkte und deren Qualität und Ausstattung, die das Unternehmen bereits in seiner Gründungsphase als Produzent entwickelt hat. Im Erwachsenenbereich pflegt der gesuchte Verlag neun Themengebiete, und auf allen Gebieten steht er in lebhafter Konkurrenz zu jeweils anderen Verlagen. Für den Buchhandel wichtig sind die klaren Reihenkonzepte des Verlages. Über einer der Reihen steht der Slogan „Wissensvermittlung, die begeistert“ – ein Motto, das für die ganze breite Verlagspalette gilt. Das Kinderbuchprogramm ist so umfangreich, das es in einer eigenen Vorschau präsentiert wird. Entscheidend zum Erfolg des Verlages tragen Kooperationen mit Herstellern prominenter Marken bei. Einen besonderen Service für Endabnehmer wie für den Buchhandel bietet der Verlag mit seinen

Heinold fragt, Sie antworten: Bitte lesen Sie aufmerksam unser Rätsel und schicken Sie uns die richtige Antwort! Senden Sie die Lösung an: BuchMarkt, Sperberweg 4a, 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, E-Mail: heinold@buchmarkt.de Und bitte das Stichwort „Heinold fragt“ nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. November 2012. Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar: „Bücher und Buchhändler“ von Wolfgang E. Heinold, 5. neubearbeitete Auflage, 239 S., Bramann 2007 Die Lösung aus Oktober lautet Delius Klasing, Bielefeld (die ausführliche Auflösung finden Sie auf www. buchmarkt.de). Gewonnen hat Markus Baldy, Bonn

Kundenmagazinen, die als so genannte Give-aways kostenlos zur Verfügung stehen und so aufgebaut sind, dass sie zum Sammeln animieren. Im gegenwärtigen E-Book-Hype bleibt der Verlag weitgehend bei seiner bisherigen Linie. Die Programmchefin des Verlages äußerte sich dazu wie folgt: „Das gedruckte Buch durch ein digitales Produkt zu ersetzen, kann nicht unser Ziel sein. Es geht vielmehr darum, einerseits die Charakteristika des klassischen Buchs zu betonen und andererseits ganz neue Möglichkeiten zu finden, um Bücher wertvoll zu machen.“ Der Gründungsverleger in Deutschland kam aus einer Familie, der ein großes deutsches Medienhaus gehört. Als er vor neun Jahren aus seiner Funktion ausschied, übernahmen vier MitarbeiterInnen die Leitung des Verlages gemeinsam. Ihren Führungsstil beschrieben sie in einer Branchenzeitschrift so: „Es hat etwas Anarchistisches mit Alt-68er-Touch, aber es funktioniert gut. Bei uns zählen die besseren Argumente. Und keiner hat das letzte Wort.“ Heinold fragt: Wie heißt der Verlag und wo ist sein Sitz?

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Berlin 111 Breitkopf 57 BuchMarkt Award 24-25 BuchMarkt 114, 115 C.H. Beck 2-3 CBJ 44-45, 62-63 Christian 104, 105 Coppenrath 10, 11 DerHörverlag 58-59 Die Andere Bibliothek 40-41 Diogenes 13 Doblinger 55 Dorling Kindersley 9, 90-91 Dort Hagenhausen 89 Dr. Oetker 101 Droemer Knaur 119 DTV 4, 5, 49 Ebuch 75 Edel 37 Goldmann 18-19 Gräfe und Unzer 1 Haedecke 103, 120 Hoffmann und Campe 6-7, U3 KBV 79 Klett Cotta Zusatzumschlag, 85 Knesebeck 77 Mosaik 94-95 Moses 73, 97 Motorbuch U4 Orell Füssli 87 Reclam 52-53 Residenz 23 Schlütersche Verlagsgesellschaft 65 Schott 56 Scorpio 67 Studio Hamburg 47 Styria 108-109 Süddeutsche Zeitung 99 Suhrkamp 21 Wagenbach 83 Wiley VCH U2 Beilagen BuchMarkt Hörbuchplakat BuchMarkt Titelschutz Wiley VCH

WeinEdition 2012 Ab Ende November kann endlich der neue Marzemino Wein der BuchMarkt WeinEdition ausgeliefert werden. Alle Infos zum Wein und der schönen Grafik finden Sie bei uns im Shop auf buchmarkt.de.


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Klatsch & Tratsch

ich wundert, dass Thalia nach all den vielen schlechten Nachrichten (die an dieser Stelle über textunes war gar keine, mein Fehler) zur PR nicht nutzt, dass der neue Aufsichtsrat von Thalia Österreich zu 40 Prozent weiblich ist. Ihm gehören an: Dr. Gerlinde Leichtfried (Geschäftsführung Thalia-Holding), die Betriebsrätin MarieTherese Reisenauer, der Maxi-Markt-Gründer und ehemalige LIBRO-Aufsichtsrat Dkfm. Johann Rohregger, Mag. Friedrich Seher (GF Interspar-Österreich) und als weiterer Belegschaftsvertreter Hans Guttmann (Betriebsratsobmann Thalia Österreich).

Christian von Zittwitz cvz@buchmarkt.de

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ewundert hat mich auch, dass Peter Usborne erst 40 Jahre nach Gründung „Reinhold Joppisch“ angekündigt wird: So, wie seines weltweit agierenden Verlagsimperiums dort beschrieben wird, ist er, genau so kennen wir den wortgewaltigen italophilen Dinosauri(zu vergleichen etwa mit Dorling Kindersley) er, dessen Leidenschaft für Italien durch seine mit dem dtv als Partner in Deutschland startet (Peter Usborne: „Ich will nicht selber in an- drei Jugendjahre als Mitderen Märkten aktiv werden, sondern suche arbeiter der berühmten dafür immer Partner“). Eilig war es dem ide- Libreria Herder in Rom ensprühenden Verleger mit deutschen Wurzeln geweckt worden war. trotz seiner 75 Jahre nicht damit, er denkt aber schon über weitere Märkte wie Dänemark oder Finnland nach. Auch dass die Münchner PR-Agentur Prospero die Pressearbeit Usborne Deutschland betreut, hat mich verblüfft: Deren Inhaber Gerdt Fehrle hatte ich nach seiner Zeit bei Christopherus aus den Augen verloren und merke jetzt, dass sich seine Agentur seither mit den PR-Etats von KeRLE Kinderbuch, Herder Religiöses Kinderbuch, Klett Lerntraining und Haufe als JuBu-Spezialist etabFAZ-Messezeitung; Friedenauer-Band: liert hat – was Verlegertochter Nicola Usborne Spannend verknüpft sichtlich bewogen hatte, direkt den Kontakt zu dem PR-Spezialisten zu suchen.

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ch ja, was ich auch nicht wusste: Der Hillesheimer Krimi-Spezialist KBV-Verlag ist gar nicht nach Rolf Kramp benannt, der den Verlag seit 2001 führt. Das Kürzel steht ursprünglich für den 1990 gegründeten Kölner Klein- und Blechinger-Verlag. Namensgeber Herbert Klein reist auch heute noch als Verlagsvertreter für NRW. Aber Grafit (heute von Ulrike Rodi geführt) ist ja auch nicht nach dem Gründer Rutger Booß benannt, nur Gmeiner heißt wie sein Gründer Armin Gmeiner – dafür hat der aber nicht mit den Krimis gestartet, die heute Schwerpunkt des Verlagsprogramms sind, sondern laut Wikipedia „mit der Veröffentlichung landesgeschichtlicher Titel in kleinen Auflagen“.

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in Lob wieder mal für die tägliche FAZBuchmesse-Zeitung und vor allem für den Beitrag über Reinhold Joppich, den (so die FAZ) „legendären“ Vertriebsleiter von Kiepenheuer & Witsch. Auch wenn unser Freund „Rinaldo“ auf der Titelseite der Ausgabe als

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Nicht nur ihn schmerzt, dass diese auf deutsche Bücher spezialisierte Buchhandlung nach langem Dahinsiechen jetzt endgültig geschlossen wurde. Dass dieser einzigartige Buchladen im Herzen von Rom in Turbulenzen geraten war, wurde klar, als zuerst die obere Etage geschlossen werden musste und dann zunächst die dienstältesten Mitarbeiter (alle zwischen 20 bis 35 Jahre dabei), „sang und klanglos nach Hause geschickt wurden“, wie uns eine Kollegin schrieb: „Wir sind alle in einem Alter, bei dem wir bei der hiesigen Krise – eine wirkliche Krise, nicht wie in Deutschland – keine Chance mehr auf einen Platz im Arbeitsmarkt haben.“ Und dass die italienische Geschäftsleitung offensichtlich nicht genügend Mittel für die Abfindungen der Mitarbeiter zurückgelegt hatte, kommt hinzu: Alle mussten zwischen drei und fünf Jahren auf ihre ausstehenden Gelder warten.

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uf der Buchmesse hat mir übrigens Katharina Wagenbach die Erzählung

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„Monsieur Bougran in Pension“ mitgegeben, eine Neuerscheinung in ihrer Friedenauer Presse. J. K. Huysmans beschreibt (1888!), wie ein Beamter nach seiner Pensionierung täglich seine frühere Tätigkeit nachspielt, um nicht in Trübsal zu verfallen. Verschmitzt hat sie mir in das schmale Bändchen hineingeschrieben: „Das werden Michael Krüger und ich nachspielen ..., wenn wir in Pension sind.“ Könnte ja sein, dass damit auch das Geheimnis gelüftet ist, was Michel nach seinem angekündigten Rückzug von Hanser Ende nächsten Jahres machen wird.

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urück zu unserem Freund Rinaldo, der mir im Sommer erzählt hatte, dass er im Urlaub in seiner Sehnsuchtsregion Marken (wieder auch) Katharina Wagenbach getroffen hatte. Wie das jetzt alles zusammenhängt und warum es ihn nach seiner Pensionierung in zwei Jahren dorthin zieht, das hat Rinaldo mir aufgeschrieben, ich übergebe den Rest der Kolumne an ihn: „Immer, wenn ich in Berlin bin, wohne ich bei Sabina Magnani-von Petersdorff, der Tochter von Franca Magnani, mit deren deutsch-italienischer Familie ich seit 20 Jahren befreundet bin. Dort, wo bis vor kurzem noch die Autorenbuchhandlung ansässig war, wohnt im selben Haus Katja Wagenbach mit ihrer Friedenauer Presse. Durch ihre Tochter Nina verbindet mich auch mit Katja eine langjährige wunderbare Freundschaft. Aber eines verbindet uns auf besondere Art und Weise: Unsere gemeinsamen Urlaube bei meinem etwas wundersamen und chaotischen Freund Ugo Lanciotti, der in San Savino in den Marken Agroturismo betreibt. Wunderbar gelegen sein neues und altes Haus, zwischen Weinreben und Olivenbäumen, nur ein Nachbarhaus, Luftlinie zum Meer acht Kilometer. 1999 begann das Abenteuer für Freunde und Freundinnen aus der Buchbranche, die ich seitdem immer dorthin locke. Immer große Begeisterung, auch wenn Ugo oft nicht vorbereitet und die Zimmer chaotisch waren. Katja Wagenbach hat in diesem Jahr zum vierten Mal mit mir bei Ugo Urlaub gemacht. Hinzu kam ihre Tochter Yvonne, die, mit einem Italiener verheiratet, in Lucca lebt. Adrienne Schneider (ehemals Suhrkamp), gehört ebenso zur Familie. Mein langjähriger Freund Joseph Weisbrod, Marketingleiter bei Hüthig, ist jedes Jahr bei Ugo. Als Überraschungsgast war Lothar Wekel da.“

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ch ja, und warum er über die Zukunft der Friedenauer Presse ganz andere Ideen hat, das lasse ich ihn im nächsten Heft an dieser Stelle erzählen – und auch, was das mit Italien, und Ugo, und mit den Urlauben dort zu tun hat.


Status: Kult.

ISBN 978-3-426-21353-7 I 432 Seiten I € [D] 14,99

Am Rand einer schwarzen Piste, die ihrem Namen alle Ehre macht, stolpert Polizeiobermeister Kreuthner fast über eine Leiche. Und die schrägen Ermittler vom Tegernsee schlittern prompt in ihren neuen Fall.

Wir werben in: am 8.11. am 9.11. am 14.11. am 17.11. am 20.11. am 30.11.


Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion

HÄDECKE

Cornelia Camen

Hopfen, Malz & gutes Essen 30 Adressen in Deutschland und der Schweiz Das neue Reise-, Koch- und Lesebuch von Hädecke

Ich habe mir Kressmann Taylors Adressat unbekannt jetzt noch mal von Matthias Brandt und Stephan Schad vorlesen lassen (Zyx Hörbuch). Wer den Briefwechsel zwischen einem amerikanischen Juden und einem Nazi-Deutschen von 1938 immer noch nicht kennt: unbedingt nachholen, absolute PflichtUlrich Faure Das Feuilleton zeigt’s: Man liebt es, oder man hasst es. Ich hab’s geliebt: Clemens J. Setz’ Indigo (Suhrkamp). Ein große Romanbiografie: Emmanuel Carrère und Limonow (Matthes & Seitz). Ein großartiges Zeitzeugnis und Lesevergnügen: Der Briefwechsel zwischen Peter Hacks und André Thiele 1997-2003 Matthias Koeffler Selten tritt einem die Welt von vor einhundert Jahren so lebendig vor Augen wie in Meine geheime Autobiographie von Mark Twain, die in so schöner Ausgabe bei Aufbau erschienen ist. Das Buch ist so abgeklärt ironisch, wie es weise ist: Zoran Feric, Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr bei Folio. In Barbara Meixner Britta Boerdner schaut genau hin, auch wenn’s weh tut: Was verborgen bleibt (Frankfurter Verlagsanstalt) über die ersten Eindrücke in einer fremden Stadt und über den Verlust einer Liebe ist ein eindringliches, gelungenes Roman-Debüt. Griffiger Titel für eine Geschichte über Frauen-Schicksale in NeuseeJörn Meyer Christoph Schlingensief spinnt in seinen Aufzeichnungen Ich weiß, ich war‘s (KiWi) Gedankenfäden innerhalb seiner Biografie – von seiner Kindheit zum Krebs, von Oberhausen nach Afrika. Das ist alles so dicht dran, immer noch, am Leben – traurig, wütend und schön; ein schlauer-machendes Buch! Das gilt auch Susanna Wengeler

Brauereigasthöfe mit Charme

Genau die richtige Zeit für Vorlesebücher: Die Narren- und Schelmengeschichten (Lappan) machen mit den Illustrationen von Gerhard Glück sehr viel Spaß. Großes Kino sind auch die 12 Fabeln von Aesop (minedition), die sich im Querformat aufblättern lassen, fabelhaft illustriert von Ayano Imai. Traumwan-

Privatbrauereien und ihre Lieblings­ rezepte · von Chris Meier

Christian von Zittwitz

186 Seiten, 227 Farbfotos, 175 * 270 mm, mattcelloph. Hardcover € [D] 19,90 / SFr 25.90 / € [A] 20,50 ISBN 978­3­7750­0629­3 lieferbar ab Mitte November

Meine Frau ist beeindruckt, dass es Tanja Graf immer wieder gelingt, Perlen wie Im Tal des Vajont von Mauro Corona zu entdecken; berührt hat sie Tomas Gonzales mit Das spröde Licht (S. Fischer); ihr Verkaufsfavorit sei aber derzeit der überbordende Familienroman Zeit der Raubtiere von Liza Klaussmann (Droemer). Mich

Walter Hädecke Verlag Postfach 1203, 71256 Weil der Stadt www.haedecke-verlag.de facebook.com/haedecke.verlag

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lektüre. Aus dem Leben eines 15-Jährigen, den es nach Sasketchewan verschlägt, nachdem seine Eltern zu Bankräubern wurden: Richard Fords Kanada ist ganz großes (Hör-)Kino, vor allem in der HörbuchVersion mit Christian Brückner (Parlando). Immer wieder verblüffende Erkenntnisse liefert Eckart von Hirschhausen in der Live-Lesung Wohin geht die Liebe, wenn sie durch den Magen durch ist? (Hörverlag). Zum Piepen. (Eulenspiegel). Geniale Feuilletons: Joseph Roths Trübsal einer Straßenbahn (Jung und Jung). Eine schöne Wiederentdeckung: Victor Serges Die große Ernüchterung. Der Fall Tulajew (Edition Büchergilde). Ein Glanzlicht seines Genres die Autobiografie von Salman Rushdie: Joseph Anton (C. Bertelsmann). Frank Blei würde sich drüber freuen: Fritz J. Raddatz schreibt sein Bestiarium (Rowohlt, mit Illustrationen von Klaus Ensikat) fort. Briefe an Poseidon geht Cees Nooteboom unterhaltsam und mit bestechendem Blick von heute in der griechischen Mythologie spazieren (Suhrkamp). Unterhaltung auf höchstem Niveau: Lars Saabye Christensen, Die unglaublichen Ticks des Herrn Hval bei btb. Was Horden teurer Verfassungsschützer nicht rausbrachten, ist hier nach 15 Jahren Undercoverarbeit unter Nazis nachzulesen: Thomas Kubans Blut muss fließen bei Campus. land: Pixels Ahnen. Der Generationen-Roman von Beryl Fletcher hieß früher verwechselbar „So weit war das Land“ und wurde jetzt von edition fünf neu aufgelegt und in rotes Leinen gebunden. Sagenhafte Kochbücher finden Sie in unserem Special ab S. 88. Mein persönlicher Favorit: Tender. Gemüse, das Kochbuch von Nigel Slater (DuMont). Damit wird auch der eingefleischteste Schnitzel-Freund zum Vegetarier. für Dietmar Daths Kleine Polizei im Schnee (Verbrecher). Darin löst er sogar einige Probleme der Menschheit – mehr als ein Spaß! Noch zwei „ältere“ Entdeckungen: E. L. Wallants urbanes Meisterwerk Mr Moonbloom (Berlin Verlag), 1963 posthum erschienen, jetzt mit Vorwort vom großartigen Dave Eggers – und der erstmals aus dem Russischen übersetzte Roman mit Kokain (Manesse) von M. Agejew, der den albtraumhaften Verfall eines Studenten beschreibt. deln kann man durch die Illustrationen von Stefanie Harjes in der von Renate Raecke herausgegebenen Anthologie Von Meerjungfrauen, Kapitänen und fliegenden Fischen. Geschichten und Gedichte rund ums Wasser (Boje): Ein Buch, das auf jeder Seite überrascht, und an dem man sich nicht satt lesen kann. Und von Cathlen Gawlich lasse ich mir Leigh Bardugos Grischa (Silberfisch) vorlesen. Dazu Katze und Strickzeug, und alles ist gut. hat der Psychothriller Alles muss versteckt sein von Wiebke Lorenz gefesselt, habe mich dann mit dem skurrilen Wissenschaftsbuch Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln (Hanser) amüsiert, danach als Don Winslow-Fan in einem Rutsch Kings of Cool gelesen (schnell, brilliant!) und lasse mich jetzt von der (authentischen) Burleske Das albanische Öl von Anila Wilms anstecken (Transit) – seit Ismail Kadares Der zerrissene April reizt mich die fremde Welt Albaniens.

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Er schreibt | Sie schreibt

„Lesereisen – Spaß oder Qual?“ Ein Mann, eine Frau, zwei Meinungen: Die Bestsellerautoren Wiebke Lorenz (40) und Peter Prange (56) geben im BuchMarkt amüsante Einblicke in ihr Leben als Schriftsteller. Witzig, charmant, böse – und selten ernst gemeint

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un ja, das ist eine schwierige Frage. Denn eigentlich gibt es ja nichts Schöneres, als durchs Land zu reisen, um sein neues Baby, äh, Buch dem geneigten Publikum persönlich vorzustellen. Eigentlich. Wenn es denn geneigt ist, das Publikum. Und vor allem: Wenn es da ist! Wer von uns hat noch nicht in der Buchhandlung Strullenkötter in Pusemuckel gehockt, mit insgesamt vier Zuhörern? Zwei davon sind zahlende Besucher, wovon sich einer gleich zu Beginn der Veranstaltung wieder verabschiedet („Verzeihung, ich dachte, heute Abend gäbe es einen Dia-Vortrag über Flora und Fauna im Himalaya“), die anderen beiden der Buchhändler und sein Lehrling. Nach der Lesung – so gegen 20.00 Uhr – landet man dann allein im Hotel mit dem vielsagenden Namen „Pension Günther“, ein rezeptionsloser Schuppen, der seine Gäs-

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chreiben ist ein entsetzlich einsamer Beruf. Zwar schätze ich meine Gesellschaft durchaus, aber von morgens bis abends immer nur innige Zwiesprache mit sich selber halten? Ich bin sicher, sogar Goethe hat unter dieser berufsspezifischen Isolationsfolter gelitten und ist sich manchmal auf den Geist gegangen. Darum müsste ich Lesereisen eigentlich lieben. Tue ich aber nicht, im Gegenteil, ich fürchte sie wie die Pest. Denn die Angst vor dem leeren Saal ist noch größer als die Angst vor dem leeren Blatt Papier. Ja, liebe Frau Lorenz, auch ich hatte mein Pusemuckel, nur dass es Öhringen hieß. Es waren, genau wie bei Ihnen, vier Personen, die dem Aufruf der örtlichen Buchhandlung gefolgt waren – plus einem rotgesichtigen Herrn in der Eingangstür. Auf meine höfliche Bitte, sich doch zu nähern, schließlich seien wir ja unter uns,

Sie: Wiebke Lorenz (40) Wiebke Lorenz schreibt zusammen mit ihrer Schwester Frauke Scheunemann unter Pseudonym die erfolgreichen Anne-Hertz-Romane (u.a. „Glückskekse“, „Wunschkonzert“, Droemer Knaur). Unter ihrem eigenen Namen veröffentlichte sie das Psychodrama „Allerliebste Schwester“ (Blessing), zuletzt erschien ihr Thriller „Alles muss versteckt sein“ (Blessing).

te am Eingang mit dem Hinweis „Wenn von Baustelle, Schuhe aus!“ begrüßt. Im Zimmer weder Heizung noch Minibar, so dass es nicht mal möglich ist, sich den Abend schön zu saufen. Wäre aber sowieso nicht gesund, so auf nüchternen Magen,

Er: Peter Prange (56) Peter Prange schreibt Romane, vorwiegend im historischen Bereich („Das BernsteinAmulett“, „Die Principessa“, „Die Philosophin“), aber auch Sachbücher (WERTE). Aktuell im Taschenbuch: „Die Gottessucherin“ (Droemer Knaur) und „Himmelsdiebe“ (Piper). Zuletzt erschien sein neuer historischer Roman „Der Kinderpapst“ (Pendo).

hob er entsetzt die Hände: „Um Himmels willen – ich bin doch nur der Hausmeister!“ Seit dieser Schmach beschließe ich meine alljährliche Lesereise immer mit ein- und derselben Station: in meiner sauerländischen Geburtsstadt Altena, wo ich einst als Spross von Betten-Prange, dem

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denn im Örtchen selbst sind ab 18.00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt, weit und breit keine Gastronomie in Sicht, nicht mal eine Dönerbude. So weint man leise vor sich hin, setzt sich im kalten Zimmer an sein Notebook und beginnt einen neuen Roman. Irgendwas Düsteres, über eine Lesung in Pusemuckel, ein toter Buchhändler spielt eine zentrale Rolle darin … Spaß beiseite, Herr Kollege, natürlich gibt es auch Lesungen, die einfach toll sind. Die meisten sogar, so hab ich zum Beispiel gerade eine in der Buchhandlung Hornbostel in Salzhausen erlebt: Mit 50 gut gelaunten Gästen, leckeren Schnittchen und Wein, da lacht das Autorenherz, da frohlockt die Künstlerseele. Denn das ist doch unser eigentlicher Lohn, live zu erleben, wie das Publikum unseren Worten lauscht, die wir einsam im stillen Kämmerlein zu Papier gebracht haben. Mal in Pusemuckel, mal anderswo.

führenden Aussteuerhaus am Platze, geboren wurde. Da bin ich als Autor weltberühmt, und wenn ich in der Stadtbücherei lese, strömen die Menschen in solchen Massen herbei, dass die Feuerwehr regelmäßig einschreiten muss. Was für ein Genuss, die von Kindheit an vertrauten Gesichter zu sehen, wie sie mir an den Lippen hängen und kaum noch zu atmen wagen. Umso größer war meine Enttäuschung, als ich im letzten Sommer den Grund meiner Popularität in der Heimat erfuhr. Es war beim traditionellen Schützenfest, ich bestellte gerade mein vierzehntes Glas Iserlohner Pilsener, als zwei Stimmen hinter mir tuschelten. „He, schau mal, da ist der Schriftsteller!“ Geschmeichelt rieselte mir die Eitelkeit den Rücken hinunter. „Schriftsteller? Wo? Wer?“, entgegnete die andere Stimme. „Direkt vor dir, du Esel, der Sohn von Betten-Prange!“ – „Ach so, sag das doch gleich …“ 121


Die 11-Bücher-Frage an Michael Riethmüller 1. Ihr Lieblingsbuch als Kind? Preußler, Lindgren und die Märchen von Hauff in der illustrierten Droemer-Ausgabe; später Tom Sawyer, Robinson Crusoe 2. Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? Jedes einzelne, das ich sehr gerne gelesen habe 3. Ihr Lieblingsbuch heute? Aktuell John Green, „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ 4. Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? William Boyd, „Eines Menschen Herz“ 5. Welches Buch verschenken Sie am liebsten? Momentan: „Wo die Bücher klatschen“ 6. Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen? Das wäre ziemlich langweilig 7. Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig? Keinesfalls die gut verkäuflichen, sie ermöglichen uns den notwendigen Mix 8. Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet? Adam Zamoyski, „1812“ 9. Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben? Im Ernst: Welcher Buchhändler kann von sich behaupten, wirklich schreiben zu können?

Michael Riethmüller: Seine Buchhandlung RavensBuch in Ravensburg wird im November 20 Jahre alt

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lle lieben RavensBuch, nicht nur die Autorinnen und Autoren, die stets ins Schwärmen geraten, wenn sie von ihren Lesungen bei RavensBuch in Ravensburg oder Friedrichshafen erzählen. Geliebt wird die Buchhandlung auch von den vielen Stammkunden, den Verlagsvertretern und Verlagen – auch wegen der „Buy local“-Initiative, die Michael Riethmüller im letzten Jahr angestoßen hatte. Achtzehn Verlage machten nun gemeinsame Sache und schenkten der Buchhandlung zum 20-jährigen Jubiläum ein über 200 Seiten starkes Buch mit dem Titel „Wo die Bücher klatschen“, das RavensBuch nun als Dankeschön an die Kunden verschenkt. Einige der Autoren, darunter Schriftsteller, Verleger und Vertreter, haben ihre Beiträge eigens für RavensBuch geschrieben. Das Jubiläum feiern Michael Riethmüller und seine Frau Margarete mit zahlreichen hochkarätigen Veranstaltungen. Unter anderem kommt Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller nach Ravensburg.

10. Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? U.a. Richard Fords „Kanada“ 11. Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen? Das kann nur eine Scherzfrage sein 124

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Die Specials im nächsten Heft: • Belletristischer Bücherfrühling • Fachinformation: Recht/Wirtschaft & Steuern • Ratgeber • Krimi/Thriller


»Wann hat man Lust, ein Buch zu empfehlen? Wenn kleine Geschichten in einem selbst große Wirkung entfalten. Wenn sie noch lange nachhallen. Dieser Roman ist ein Buch, das ich sehr gern empfehle.« Christine Westermann

Weitere Infos: Vertreter fragen. Oder Fax senden. Oder anrufen. Telefon: 040/44188-227 Fax: 040/44188-211

128 Seiten, gebunden

| Hoffmann und Campe | Das will ich lesen


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Aktion: »Modellbahn« Attraktives Endkunden-Gewinnspiel: 3 Startersets von Märklin im Wert von c 100,– Aktionsdeko: Nostalgisches Blechschild Werbemittel: Gewinnspielkarten, Plakat DIN A2 Bereits lieferbar Nettowarenwert: ca. c 165,– / Bestellnummer: 71446

ISBN 978-3-613-71422-9 c 19,95 / sFr 27,90 / c (A) 20,60

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