BuchMarkt Anzeigen Mai 2014

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Nr. 5 | Mai 2014 | 49. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

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Startauflage: 50.000

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Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch

www.buchmarkt.de

Heft 5 | 2014 ISSN 0524-8426

www.buchmarkt.de

„Die Literatur ist wie jedes andere Gewerbe. Man verkauft nie etwas, außer man geht in den richtigen Laden.“ George Bernard Shaw


Auslieferung: 23. Oktober 2014

Der neue grosse Roman des Bestsellerautors Anthony Horowitz Ganz in der Tradition seines Sherlock-Holmes-Romans Das Geheimnis des weißen Bandes schickt Anthony Horowitz erneut die Ermittler von Scotland Yard auf Verbrecherjagd.

Der große große Gegenspieler Sherlock H olmes’ Holmes’ in einem packenden Roman

Wir werben in

Werbemittel Streifenplakat (978-3-458-91604-8) Leseprobe A6 VE 25 Ex. (978-3-458-91603-1)

Facebook-Aktion Unseren Buchtrailer stellen wir Ihnen gern für Ihre eigene Website zur Verfügung.

insel Anthony Horowitz Der Fall Moriarty Roman Aus dem Englischen von Lutz-W. Wolff Etwa 250 S. Ln. ca. € 19,95 (D) € 20,60 (A)/Fr. 28.50 (978-3-458-17612-1)

INSEL www.insel-verlag.de/moriarty


Nr. 5 | Mai 2014 | 49. Jahrg.

Das Ideenmagazin für den Buchhandel

„Die Literatur ist wie jedes andere Gewerbe. Man verkauft nie etwas, außer man geht in den richtigen Laden.“ George Bernard Shaw

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Aktion:

Die Woche der unabhängigen Buchhandlungen 22 Konzept: Das Buchkontor in Wien vereint Buchhandel und Verlag Seite 24 Highlights des Handels: Wrage zeigt, wie Kommunikation und Marketing funktionieren Seite 30

tio ni er Pr t d ax (Se ie N is: ite 38 ach ) fo lg er eg elu

Special Kalender: Neue Ideen für das Kalendergeschäft

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Nachwuchs: Azubis und Experten diskutieren die Branchensituation Seite 34 58

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Special Kunst, Architektur, Wohnen: Aus Blogs werden Bücher 52

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Postvertriebsstück DPAG Entgelt bezahlt ZKZ G1912 BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH · Sperberweg 4 A · 40668 Meerbusch

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Heft 5 | 2014

ISSN 0524-8426

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SenSationell! Gräfe und Unzer ist im 1. Quartal 2014 der größte Publikumsverlag in Deutschland. 1

GrandioS! Gräfe und Unzer ist mit 13% Umsatzanteil der größte Ratgeberverlag im Buchbereich. 2

Wunderbar! Gräfe und Unzer ist mit 16% Umsatzanteil der größte Ratgeberverlag im ebook-Segment. 3

Cool! Gräfe und Unzer ist mit 15 Apps in den Top 20 iPhone-Apps. 4

GlüCkWunSCh! Quellen: 1GfK 2014, Hardcover/Softcover/Taschenbuch, alle Warengruppen, Absatzweg: Bahnhofs-Buchhandel, Sortiments-Buchh./E-Commerce, Warenhaus/Nebenmärkte, Sortierung: Umsatz, 2GfK 2013, Handelspanel GfK Entertainment, 3GfK 2013, GfK Consumer Panel, 4am 14. Februar (gekauft) unter Essen und Trinken;

Frank-H. Häger


Redaktionsnotiz

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eine Erfindung aber ist, dass die spannendsten Impulse unserer Branche derzeit von den „Kleinen“ ausgehen: Petra Hartlieb hat ein wunderbares Buch über die Gründung ihrer Wiener Buchhandlung geschrieben, ebenfalls in Wien macht die Buchhandlung Buchkontor Furore und die Inhaberin hat auch die legendäre Perlen-Reihe wiederbelebt. In Hamburg beweist EsoterikSpezialist Wrage, wie man die zur Verfügung stehenden Kanäle nutDas war einer unserer Scherze im April-Heft: „Häkelmützen“ für Bücherwannen (s. S. 110) zen kann, um auch als Einzelkämpfer ein „kleines Imperium“ aufzubauen, das weit über Städtegrenzen hinaus erfolgreich agieren kann. Die Hamburger Kulturbehörde hat derweil sogar einen Preis für die besten Buchhandlungen der Stadt ausgelobt. Und wenn BuchBox-Inhaber David Mesche dann noch von seinen Plänen für eine „Woche der unabhängigen Buchhandlungen“ erzählt, bestätigt mir das: Die Stunde der „Indies“ hat geschlagen und sie finden Gehör, nicht nur durchgehend in den Beiträgen in diesem Heft.

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ns macht es weiter großen Spaß, via BuchMarkt als Forum und Netzwerk dieser „Indies“ mit jedem Heft und täglich auf buchmarkt.de immer wieder zu zeigen, wie der inhabergeführte Buchhandel mit modernen Konzepten und kreativen Ideen seine Kunden zeitgemäß begeistern kann. Ich hoffe, Sie teilen unsere Begeisterung (gern auch bei der weiter kräftig wachsenden Facebook-Gruppe „Buchhandelstreff“) – bitte, blättern Sie auf. Ihr

Foto: Eric Robert/Sygma/Corbis

edes Jahr nehmen wir uns vor, mal auf die traditionellen Aprilscherze zu verzichten und dann können wir es doch nicht lassen: frechs Häkelmützen für Bücherwannen, Huebers Einstieg ins Partner-Portal-Business oder die angeblich neue KVB-Reihe „Global-Regional-Crime“ – das war alles erfunden.

Die yacht Steht gut

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Was haben Brigitte Bardot oder Erroll Flynn, Johnny Depp oder die Rolling Stones, Gracia Patricia oder die Callas, Gunter Sachs, Albert Einstein, Herbert von Karajan oder Willy Brandt gemeinsam? Sie teilen ihre Liebe zu Schiffen und Meer und (zumeist) schnittigen Yachten. Selten gezeigte, witzige wie zeitgeistige Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen beschwören Glamour und Jetset-Leben. Wolfgang Behnken/Leonard Prinz Stars on board 6 29,90 [D] • ISBN 978-3-7688-3836-8 Auch als eBook erhältlich

Christian von Zittwitz

Erhältlich im Buch- und Fachhandel www.delius-klasing.de 0521 | 55 99 11

Ihr Draht zu BuchMarkt: E-Mail: redaktion@buchmarkt.de / www.buchmarkt.de Tel.: 02150/9191-0 (Abo: -37) / Fax: 02150/919191

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Eine große

Inhalt |5/2014

Familiensaga und das Porträt einer

Perlenkontor: Die Buchhandlung Buchkontor im Wiener Nibelungenviertel überzeugt durch ein handverlesenes Literaturprogramm und ist Sitz der PerlenReihe (Seite 24)

unbeugsamen Frau

Markt & Meinung

handlung geschrieben, der im September bei DuMont erscheint........ 28

Trends, Pläne, Programme Die Dekoidee des Monats: Abenteuer .................................. 6 Aus dem Amerikanischen von Susanne Höbel Deutsche Erstausgabe Hardcover 368 Seiten € 19,90 ISBN 978-3-423-28028-0 Auch als erhältlich

»Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals etwas gelesen hätte, das mich so berührt hat, von Toni Morrisons Romanen einmal abgesehen.« Oprah Winfrey

Ratgeber: C.H.Beck mit RWS-Reihe... 7 Junge Zielgruppe: Der kleine Medicus wechselt zu Dressler ............... 7

Highlights des Handels: Die Hamburger Buchhandlung Wrage hat als Spezialist für Esoterik und Spiritualität ein kleines Imperium aufgebaut .......... 30 Azubis: Campuswoche am DuMontBerufskolleg zur Zukunft des Buchhandels ......................................34

Jubiläum: Die Pixi-Reihe wird 60 ....... 8 Die Geschichte hinter dem Buch: Ein Buch lässt Opfer des Nationalsozialismus zu Wort kommen .............. 8 Büchertisch: Die Novitäten im Mai... 10 Rückblick: Der April auf buchmarkt.de ..12 Leute mit Ideen: Die Buchhandlung Schatulle bietet Pfandtaschen an ......... 16

Praxis Monatsplanung: Fit für den Juni ....... 36 Nachfolge: Berater Rolf Reisinger erklärt, worauf es zu achten gilt, wenn man sich aus dem Geschäft zurückziehen will ................................ 38

Kolumne I: Holger Ehling über Buchmessen im Wandel ..................... 18 Kolumne II: Mayers Almanach ......... 20

Special | Kunst, Architektur, Wohnen

Magazin Gesprochen von Regina Lemnitz 4 CDs, ca. 340 Min. € 19,99 UVP ISBN 978-3-8337-3301-7 Das Hörbuch erscheint bei GoyaLiT

_ www.dtv.de/handel

Das aktuelle Interview: BuchBoxInhaber David Mesche über seine Pläne einer Woche der unabhängigen Buchhandlungen ................................22 Buchhandel: Die Wiener Buchhandlung Buchkontor beherbergt auch den Verlag der kultigen Perlen-Reihe ........ 24 Vorabdruck: Petra Hartlieb hat einen Roman über die Gründung ihrer Buch-

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Einer unter

Elchen

Projektwoche: Die Azubis des DuMont-Berufskollegs in Köln diskutieren die Branchensituation mit Experten (Seite 34)

Style: Boris Entrup gibt Make-upTipps für den Einzelhandel ................. 40 Kollegen-Tipps: Klaus Kowalke stellt seine Favoriten der Saison vor ... 42 Markt: Boris Langendorf über die Auswirkungen der Fußball-WM auf den Buchhandel............................. 44 Charts: Die aktuellen Bestsellerlisten..48

Buchhandel: Die Buchhandlung Seyerlein in Ansbach verbindet Tradition mit Moderne ........................ 90 Das Zitat: Roland Reuß über den Wert des Buches .................................. 91 Aktion: Hauke Harder von der Buchhandlung Almut Schmidt hat den Sleeveface-Contest des Murmann Verlags gewonnen ............................... 92 Buchhandlung des Jahres: Christian Brückner mit Texten von Alice Munro bei der Buchhandlung Logbuch in Bremen ........................................... 92

Whisper Kooperation: Die 5plus-Buchhandlungen feiern fünfjähriges Bestehen und diskutieren über die Zukunft ........ 88

Fotoaktion: Kunden präsentieren ihre Lieblingsbücher in der Altstadt Buchhandlung in Wittlich ................... 94

Antiquariat: Das Gutenberg-Museum Mainz bietet eine Büchersprechstunde an ........................................................ 89

Rubriken Die 11-Bücher-Frage .....104 DVD-Tipp .........................49 Ideenmarkt ......................46 Impressum .......................94 Inserentenverzeichnis .....95 Klatsch & Tratsch ...........96 Kopfnuss ..........................95 Lesetipps ..........................98 Pomis Auslese ...................50 Profile ...............................99 Spot(t)light .......................86

Special | Kalender

Seite

Auch als

erhältlich

b weg, TheraFreundin weg, Jo Torsten lässt sich peut weg – doch n. Er kauft sich nicht unterkriege n VW-Bus, tauft einen gebrauchte hrt mit ihm gen ihn Lasse und fä einen Bauernhof Schweden, wo er Postkartenidylle geerbt hat. Die h warten … lässt jedoch auf sic

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h ie r g e h t s ! zur leseprobe

58 BuchMarkt Mai 2014

Originalausgabe 288 Seiten € 9,95 ISBN 978-3-423-21508-4

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Hoffmann und Campe »Ulrich Wickert führt uns mit Vergnügen durch die dunkelsten Ecken französischer Skandale und zeigt uns zum Glück auch, wie man gut lebt.« Nils Minkmar, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Bestseller

Foto: Paul Ripke

320 Seiten Seiten, gebunden gebunden, auch als Hörbuch und eBook


SPIEGEL-Bestseller

25 Jahre nach der Wende wirft Armin Mueller-Stahl einen Blick zurück auf das Land, das viele Länder war – und ihm doch Heimat geblieben ist.

Foto: Guido Werner

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240 40 Seiten, Seiten Se n geb ggebunden, bund nd den au auch ch h als l Hö Hörbuch örbu rb b ch h und d eB eBook ookk


Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Deko-Idee:

Abenteuer

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enn es die meisten von uns auch nicht selbst riskieren – Geschichten von Menschen, die aus ihrem Alltag ausbrechen und sich auf Abenteuer in und mit der Natur einlassen, sind für viele faszinierend. Schauen Sie sich unsere LektüreVorschläge dazu an. Und auf Ihrem nächsten Sonntags-Ausflug können Sie die Utensilien für die Deko einsammeln. Zum Nulltarif.

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reiseberichte

KlAssiKer

 Sylvain Tesson, In den Wäldern Sibiriens, Knaus  Joshua Slocum, Allein um die Welt segeln, Aequator  Janice Jakait: Tosende Stille – Eine Frau rudert über den Atlantik, Scorpio  Christoph Rehage, The longest Way. 4646 Kilometer zu Fuß durch China, Malik  Hardy Grüne, Tour d’Afrique. 12000 Kilometer Radrennen von Kairo nach Kapstadt, Delius Klasing

 Daniel Defoe, Robinson Crusoe, Reclam  A.Dan/ Le Roy, Henry David Thoreau – Das reine Leben, Graphic Novel, Knesebeck

bilder  The Outsiders. New Outdoor Creativity, Gestalten  Entdecke die Welt! 100 außergewöhnliche Reiseideen und Geheimtipps, Bruckmann

sie brAuchen:

so geht‘s:

Zeltplane, Decke o.ä., (Treib-)Holz, Äste, Campingzubehör, Kordel oder dicker Bindfaden, Feldsteine

Zeltplane als Unterlage. Holz arrangieren und mit Steinen fixieren. Kleine Holzstückchen an einem dicken Bindfaden befestigen, in Bücher einlegen und aufhängen (s.kleines Foto). Campinggeschirr dekorieren.

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Ratgeber

Praktische RWS-Reihe C.H.Beck. Kein Fachchinesisch, stattdessen fundiertes Wissen, einfach und praxisnah präsentiert: Dafür steht die Ratgeber-Reihe „Beck professionell“, die der Verlag mit bislang zehn Titeln an den Start gebracht hat. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Recht, Wirtschaft und Karriere. „Beck professionell ist auf den Leser ausgerichtet, der mehr Beispiele, Muster und Checklisten sucht“, erklärt Stephan Kilian, der programmverantwortliche Lektor, den Mehrwert der Reihe. Und er

Stephan Kilian: „Mehr MusterBeispiele und Checklisten“

Mit den memo Abreißkalendern lernen Kids täglich Neues und haben dabei jede Menge Spaß!

arbeitet bereits an der nächsten Staffel, die mit fünf neuen Titeln Anfang September in den Buchhandel kommen wird. Dann geht es um die Themen Körpersprache, Verkaufen, Insolvenz und Online-Shops.

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Tiere 2015

320 Blatt, Abreißkalender, 155 x 118 mm, durchgehend farbige Abbildungen ab 8 Jahren € 9,95 (D) / € 9,95 (A) / sFr. 15,90* ISBN 978-3-8310-2496-4

Junge Zielgruppe

Der kleine Medicus jetzt bei Dressler Dressler. Am 30. Oktober kommt der Film „Der kleine Medicus – geheimnisvolle Mission im Körper“ in die Kinos. Das war Anlass für Autor Professor Dietrich Grönemeyer, einen Verlag zu suchen, der seine Bücher neu herausbringt – die beiden Titel bei Rowohlt standen schließlich 55 Wochen lang auf der Bestsellerliste. Einen Partner fand er Imke Ahrens, Professor Dietrich Grönemeyer: Arbeiten am großen Neuauftritt für den „kleinen Medicus“ im Dressler Verlag. „Der Kontakt kam über die Filmproduktionsfirma WunderWerk zustande, mit der wir anAm 19. September kommen die neuen Tidere Projekte der Verlagsgruppe Oetinger tel in den Handel, dazu Tischaufsteller, Plaplanen“, erklärt Programmleiterin Imke kat, Gewinnspiel-Postkarten und Frisbees Ahrens. „Eine glückliche Fügung.“ Denn als Give-aways. Bis dahin ist noch einiges für den kleinen Medicus wird Dressler nun zu tun. „Professor Grönemeyer ist schon eine eigene Marke mit Logo schaffen. „Die einige Mal bei uns in Hamburg gewesen“, Bücher wurden modernisiert, aktualisiert verrät Imke Ahrens, „es waren jedes Mal und mit viel neuem Wissen ausgestattet. Sie Kreativ-Meetings mit Elan und Ergebnispräsentieren sich in einem ganz neuen Look sen! Und wer ein Ziepen im Rücken hat mit vielen Filmbildern und neuen grafischen oder ein Kratzen im Hals, wird von ihm Elementen, direkt aus der Lebenswelt der nebenbei zuverlässig mit Tipps aus Oma jungen Leser“, so Imke Ahrens. Für das Lay- Rosis Kräuter-Apotheke versorgt.“ out zeichnet Manja Hellpap verantwortlich. Wen

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memo Kalender

Alleswisser 320 Blatt, Abreißkalender, 155 x 118 mm, durchgehend farbige Abbildungen ab 8 Jahren € 9,95 (D) / € 9,95 (A) / sFr. 15,90* ISBN 978-3-8310-2497-1 * 19% MwSt.


Markt & Meinung | Trends, Pläne, Programme

Jubiläen

Feiern mit Pixi

Die Geschichte hinter dem Buch

Wände, die sprechen Emons-SachbuchProgrammleiter Rüdiger Müller über einen Band, der die Opfer des Nationalsozialismus auf direkte Weise zu Wort kommen lässt

Fotografiere dich mit Pixi: Lektorin Eleonore Gregori macht den Anfang

Carlsen. Im September feiert die PixiReihe ihr 60-jähriges Jubiläum. Seit dem Erscheinen des ersten Pixi-Buches mit dem Titel „Miezekatzen“ im Jahr 1954 in Deutschland sind nach Angabe von Carlsen über 460 Millionen Exemplare verkauft worden, pro Jahr liegt die Verkaufszahl derzeit bei zwölf Millionen Exemplaren. Das wird natürlich gefeiert, zum Beispiel mit einer neuen Pixi-Reihe, in der Geschichten von Andreas Steinhöfel, Kirsten Boie, Isabel Abedi, Cornelia Funke, Peter Härtling, Paul Maar, Ursula Wölfel und James Krüss vertreten sein werden. Darüber hinaus gibt es einen Pixi-Sammelband mit 500 Seiten und Lesebändchen sowie ein Riesendisplay mit 120 Exemplaren, in dem 24 Pixi-Titel stecken, die per Online-Voting als beliebteste Pixis ausgewählt wurden. Für den Handel hat Carlsen diese und weitere Novitäten in einer Aktion zusammengestellt, bei deren Bestellung der Buchhändler eine Pixi-Skulptur und 30 kleine Pixi-Leinenbeutel erhält, die an kleine Kunden zum Transport von bis zu fünf Pixis weitergegeben werden können. Für den Sommer ist außerdem eine EndkundenAktion im Buchhandel geplant, mit dem Titel „Fotografiere dich mit Pixi“. Lektorin Eleonore Gregori hat schon mal losgelegt ...

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as Hausgefängnis der Kölner Gestapo (EL-DE-Haus, benannt nach dem Bauherrn des Hauses: Leopold Dahmen) stellt in Deutschland eine der am besten erhalten gebliebenen Haftstätten aus der NS-Zeit dar. Gefangene, die dort über mehrere Monate einsaßen, hinterließen Inschriften und Zeichnungen, die sie mit Kreide- und Kohlestücken oder notgedrungen mit Eisennägeln, Schrauben oder ihren Fingernägeln in die Wände einritzten. Sie sind heute ein einzigartiges Zeitdokument. Die Geschichte der Zelleninschriften beginnt Ende der 1970er Jahre. Im Zuge des NS-Prozesses gegen den Nazischergen Kurt Lischka schleusten sich ein Lehrer und ein Fotograf in das Haus ein und veröffentlichten nachfolgend zahlreiche Fotos. Die damit verbundene öffentliche Aufmerksamkeit machte die Einrichtung des NS-Dokumentationszentrums als Gedenkstätte möglich. Im Zuge von Umbaumaßnahmen wurde mehr oder weniger zufällig die unglaubliche Anzahl von 1800 dieser Inschriften entdeckt und 1983 von Manfred Huiskes eine Dokumentation dieser Inschriften vorgelegt.

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Seit 1994 erscheint im Emons Verlag die Reihe „Schriften des NSDokumentationszentrums der Stadt Köln“, die nicht nur in Fachkreisen gewürdigt wird. Daher war es kein Zufall, dass auch die Publikation über die Inschriften bei Emons erscheinen sollte. Dr. Werner Jung, Direktor des NSDokumentationszentrums, begann mit Akribie und großem Sachverstand das Thema aufzubereiten. Die Zellen und alle Inschriften wurden in aufwendigen fotografischen Arbeiten komplett neu erfasst und dokumentiert. Sie alle bildet die 2013 erschienene Publikation „Wände, die sprechen“ eindrucksvoll ab. Sie präsentiert großformatige Bilder der Zellen, Inschriften und Zeichnungen, z.T. in Originalgröße und aufklappbar in Altartafeln. Ein einzigartiger, in deutscher und englischer Sprache verfasster Band. Eine gewichtige Publikation, die dem Wunsch folgt, eine Hommage für die Opfer zu sein.


vorankündigung Lieferbar ab 15. Juni 2014 Band 3 der großen Dystopie-Trilogie von Teri Terry

Band 1+2 bereits 38.000 verkaufte Exemplare

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Vernichtet Jugendbuch / 376 Seiten / 14,2 x 21 cm / Hardcover mit Schutzumschlag ISBN 978-3-649-61185-1

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ISBN 978-3-649-61184-4

ISBN 978-3-649-61183-7

Alle Titel: € (D) 17,95 | € (A) 18,50 | SFr 25,90


Markt & Meinung | Novitäten

Frisch auf den Tisch ... Arche

S. Fischer

Brittani Sonnenberg, Heimflug

Alice Munro, Das Bettlermädchen. Geschichten von Flo und Rose

Ulrike Ostermeyer, Verlegerin: „Eine Familie zieht von Kontinent zu Kontinent – Amerika, Europa, Asien. Klug und voller Magie erzählt Heimflug die Geschichte der Kriegsteins aus Mississippi und geht dabei der Frage nach, was Heimat und menschliche Nähe bedeuten, wenn man ständig im Transit lebt. Ein bewegender Familienroman über ein sehr zeitgenössisches Lebensgefühl, der durch sprachliche Eleganz und Genauigkeit sowie durch sein feines Einfühlungsvermögen beeindruckt. Für mich und meine Kollegen ist Brittani Sonnenberg die neue kosmopolitische Stimme aus Berlin.“ Hoffmann und Campe

Mina Holland, Der kulinarische Atlas Cornelia Künne, Lektorin: „Dieses wunderbar gestaltete Buch ist das perfekte Geschenk für all jene, von denen man nicht weiß, ob sie lieber äthiopisch, persisch oder französisch essen. Kenntnisreich und vergnüglich erzählt Mina Holland von der Herkunft zahlreicher Lebensmittel und Gerichte, erläutert die Parallelen zwischen verschiedenen regionalen Küchen und verrät uns, endlich, das Rezept für die perfekte italienische Tomatensoße. Eigentlich ein Buch für jeden, der sich fürs Essen interessiert (und wer tut das nicht).“

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Friederike Schilbach, Lektorin Internationale Literatur: „Rose ist anders als ihre pragmatische Stiefmutter Flo, bei der sie in der kanadischen Provinz aufwächst. Als sie den Alltagsmuff nicht mehr erträgt, lässt Rose die Kleinstadt hinter sich, studiert, stürzt sich in Affären, macht Karriere beim Fernsehen und ertastet sich ein eigenes Leben. Eines der Hauptwerke der Nobelpreisträgerin und mein Lieblingsbuch von Alice Munro – zehn miteinander verknüpfte Geschichten über die elementaren Kräfte zwischen Stiefmutter und Tochter – über Wut, Liebe und die Sehnsucht, jenseits von Familie und Herkunft einen Platz in der Welt zu finden.“

Egmont LYX

dtv

Brigitte Pons, Celeste bedeutet Himmelblau

Ayana Mathis, Zwölf Leben

Ulrike Gerstner, Egmont LYX: „Bei einigen Romanen weiß man schon nach den ersten Zeilen, dass man etwas Besonderes in den Händen hält! Brigitte Pons erzählt in einem wunderbar warmen und feinsinnigen Ton vom Bösen in der Welt und erschafft so eine tiefgründige, beklemmende und wirklich raffinierte Geschichte! Zudem wird der Ermittler Frank Liebknecht mit seiner unverwechselbaren Art die Leser im Sturm (und mit Luftgitarre) erobern. Einfach lesen und abtauchen in einen grandios spannenden Krimi!“

Patricia Reiman, Programmleiterin Literatur: „Lange habe ich nichts gelesen, was mir erst so fern war und dann so nahe kam. Ayana Mathis lässt in 12 Einzelporträts das Antlitz einer Großfamilie entstehen. Die Geschichte einer Familie, die trotz allen Verwerfungen dennoch zusammengehört. Eindringlich, leidenschaftlich, voller Lebenskraft und verhaltener Zärtlichkeit. Ein wunderbares Buch.“

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››Alles, was wir uns je erträumt haben, ist möglich.‹‹ Dain Heer

... im Mai. Wir fragten Lektoren und Programmleiter nach ihren wichtigsten Novitäten des Monats. Hier eine Auswahl Coppenrath

Lucie May, Fritzi Pferdeglück Sara Mehring, Lektorin Erzählendes Kinder- und Jugendbuch: „Ob auf der Westernranch, dem Araber-Gestüt oder dem Isländerhof. Fritzi wird in ihren Reiterferien garantiert nie langweilig – zumal sie sich immer auf ihre beste Freundin Julie verlassen kann. Die hat nämlich nicht nur eine große Klappe, sondern auch ein Riesenherz für Pferde. Lucie May weiß, was pferdebegeisterte Mädchen wollen. Witzig und gleichzeitig mit viel Liebe zum Detail trifft ihre neue Reihe ‚Fritzi Pferdeglück‘ genau den richtigen Ton.“ Diogenes

Insel

Erich Hackl, Drei tränenlose Geschichten

Linda Yellin, Mein Sommer mit Nora

Ursula Baumhauer, Lektorin: „Dafür bekannt, aus Fakten wieder Schicksale erfahrbar zu machen, geht Hackl hier von Fotografien aus und macht bewusst, wie viel es braucht, um die darauf Abgebildeten wieder lebendig werden zu lassen. Ein präziser und bewegender Einblick in Hackls Arbeitsethos, in die Kraft, die ihn diese Rekonstruktionen kosten, in sein Angewiesensein auf Menschen, die bereit sind, sich zu erinnern.“

Katrin Trometer, Lektorin: „Molly, Ende dreißig, lebt im Großstadtdschungel New Yorks und lässt sich von nichts aus der Bahn werfen. Bis eine Reportage über die wahre Liebe nicht nur ihre berufliche Zukunft ins Wanken bringt. Herrlich unbeschwerte, witzige und spritzige Sommerlektüre für alle, die von ‚Sex and the City‘ und Filmen wie ‚Harry & Sally‘ und ‚Schlaflos in Seattle‘ nicht genug bekommen können!“

192 Seiten, Broschur 16,99 € (D) ISBN 978-3-943416-65-7

eer it Dain H nd m s p o h s Work tschla 4 in Deu eiz .1 .6 1 2 ./ hw 20 in der Sc 27.6.14

Eine neue Bewusstseinsmethode geht um die Welt: Access Consciousness® kombiniert hochwirksame Techniken und Übungen, die uns dazu ermächtigen, bewusster zu leben, wertfrei wahrzunehmen und belastende Erfahrungen zu transformieren. Geborgen in unserer Essenz, können wir ein Leben ganz nach unseren Wünschen kreieren.

Wiley-VCH

The Oatmeal, Warum Grizzlybären immer Unterhosen tragen sollten Markus Wester, Programmleiter Sachbuch: „Im dritten Buch von ‚The Oatmeal‘, alias Matthew Inman, das in deutscher Sprache erscheint, dreht sich nach Katzen und Hunden alles um Bären. Es enthält mehr als 50 verschiedene urkomische und zum Teil skurrile Comics zu alltäglichen Themen wie Urlaub, E-Mail und IT, Lebensmitteln oder Angewohnheiten. Der derbe Humor ist nichts für zart besaitete Gemüter, aber ein Muss für alle Oatmeal-Fans!“

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www.scorpio-verlag.de


Internet | Die Ereignisse der Branche im Rückblick

2.4. – Die Tolino-Partner Club Bertelsmann, Hugendubel, Thalia, Weltbild und die Deutsche Telekom kündigen den neuen Reader tolino vision an. Der tolino shine bleibt aber im Verkauf und soll zeitnah mit einem Software-Update aktualisiert werden. 2.4. – Pünktlich öffnet der Berliner Verlag Gestalten mit dem Gestalten Pavillon seinen zweiten Designstore in der Hauptstadt. Der Laden befindet sich in einem Pavillon auf der Dachterrasse der neuen Concept Mall BIKINI BERLIN. 4.4. – Zum 1. April hat Tulipan seine Räume in der Münchner Hohenzollernstraße 18 bezogen. Verlegerin Mascha Schwarz hatte sich bereits Ende 2013 für einen Standortwechsel entschieden und freut sich auf einen Neustart in der bayerischen Landeshauptstadt. 7.4. – Rhenus Medien optimiert seine logistischen Standorte in Deutschland: Die physische Auslieferung von Büchern und Zeitschriften aus Landsberg am Lech erfolgt künftig zentral durch das LogistikZentrum Gotha. Die anderen Leistungsbereiche bleiben in Landsberg am Lech. 8.4. – John Wiley & Sons übernimmt Profiles International. 8.4. – Suhrkamp-Miteigentümer Hans Barlach kommt einer drohenden Prozessniederlage zuvor und zieht seine Klage gegen Ulla Unseld-Berkéwicz zurück. Vor dem Bundesgerichtshof klagt er gegen die Umwandlung des Verlags in eine AG. 9.4. – Don Winslow gibt bekannt, mit den deutschen Ausgaben seiner Bücher zukünftig bei Droemer Knaur zu erscheinen. 9.4. – Der Kunstbuchverlag richter | fey befindet sich in einem vorläufigen Insolvenzverfahren vor dem Amtsgericht Köln. 11.4. – Die Ludwigsburger Schubart-Buchhandlung von Gerda Heinzmann und Sigrid Pohl wird im Mai schließen. Den fünf Mitarbeitern wurde zum 22. Mai gekündigt. 18.4. – Die Mayersche Buchhandlung schließt ihre Ladenfläche in Koblenz zum 30. Juni. Bereits im April vergangenen Jahres war die Verkaufsfläche um das Obergeschoss verkleinert worden. 23.4. – Rowohlt und neobooks werden künftig kooperieren: Ab sofort wird „Rowohlt den SelfpublishingAnsatz von neobooks unterstützen und sich am Akquisemodell der Plattform beteiligen“. 23.4. – Amazon hat bereits am 3. April für einen Preisbindungsverstoß Buße leisten müssen und 10.000 Euro an das Sozialwerk gezahlt. 24.4. – Weltbild muss deutlich weniger Läden schließen als zunächst befürchtet. Statt 100 ist von rund 50 die Rede. Die ersten Filialen schließen im Juli. 24.4. – Nach der Übernahme des Programms von digital publishing vermeldet Hueber einen weiteren Neuzugang. Zum 30. April übernimmt der Verlag den Vertrieb vom Grubbe Verlag. 25.4. – Amazon.com hat im Auftaktquartal bei Umsatz und Gewinn zugelegt. Die Aktie hat im nachbörslichen Handel um 2,1 Prozent auf 344,17 US-Dollar zugelegt. Insgesamt hat Amazon den Umsatz in den drei Monaten zum Ende März um 23 Prozent auf 19,74 Milliarden Dollar gesteigert. Der Gewinn legte damit um 32 Prozent auf 108 Millionen Dollar zu.

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Berufung für die Wanderhure 10. April – Droemer Knaur hatte gegen den Titel „Die schönsten Wanderwege der Wanderhure“ am 27. März eine einstweilige Verfügung erwirkt. Der mit diesem Titel versehene satirische Kurzgeschichtenband aus dem Hause Voland & Quist darf daher nach Abverkauf der ersten Auflage nicht weiter vertrieben werden. Voland & Quist wird gegen die Entscheidung des LG Düsseldorf Berufung einlegen und startet zur Finanzierung der mit der Berufung verbundenen Kosten einen Spendenaufruf durch eine Crowdfunding-Kampagne im Internet. Die Verlagsleiter Leif Greinus und Sebastian Wolter dazu: „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass es die Möglichkeit geben muss, kommerziellen Erfolg auch in Buchtiteln zu parodieren. Unser Buchtitel ist durch die grundgesetzlich garantierte Kunstfreiheit gedeckt. Außerdem haben den Titel ‚Die Wanderhure’ jedenfalls nicht die Autoren Iny Lorentz erfunden. Schon im Jahr

Voland & Quist-Autor Julius Fischer erklärt, warum der Verlag gegen das Satireverbot in die Berufung geht

1759 erschien in Italien ein Buch mit dem Titel ‚La Puttana Errante’. Auf Deutsch heißt das ‚Die Wanderhure’.“

Welttag des Buches 23. April – Startschuss zur bundesweiten Initiative Lesefreunde der Stiftung Lesen und des Börsenvereins zum Welttag des Buches in Düsseldorf. Aus diesem Anlass lasen die TV-Moderatoren Birgit Schrowange und Ingo Mommsen, die selbst zu den insgesamt 20.000 Buchschenkern in Deutschland gehören, aus dem Welttags-Buch „Die Jagd nach dem Leuchtkristall“ in der Düsseldorfer Buchhandlung Bolland und Böttcher in der Rethelstraße vor. Zugehört haben elf Kinder des HumboldtGymnasiums, die gleichzeitig mit der Ausgabe der Buchpakete für Erwachsene ihre Gutscheine „Ich schenk dir eine Geschichte“ gegen ein Exemplar des cbj-Titels eintauschten. Rund 32.500 Schulklassen der vierten und fünften Stufe beteiligen sich an der Aktion. Damit bekommen etwa acht Millionen Schüler den neuen Kurzroman von THilO, der eigens für diese Aktion geschrieben wurde.

©-Stiftung-Lesen--Anna-Kaduk

News

Birgit Schrowange und Ingo Mommsen lesen aus „Die Jagd nach dem Leuchtkristall“

Fachverlage erwarten mehr Wachstum 23. April – Mit einem „starken Plus“ von 3,4 Prozent ist der Umsatz der Fachmedienbranche in 2013 gegenüber 2012 auf insgesamt 3,2 Milliarden Euro gewachsen. Damit konnten die Fachverlage die positive Umsatzsteigerung des Vorjahres (2012: +0,4 Prozent) weiter ausbauen, wie der Verein Deutsche Fachpresse meldet. Insbesondere Fachzeitschriften legen deutlich zu, sowohl bei den Anzeigen- als auch bei den Vertriebserlösen. Mit einem Plus von 31 Millionen Euro leisten die Anzeigenumsätze

BuchMarkt Mai 2014

den größten Einzelbeitrag zum Wachstum. Weitere Umsatztreiber sind die Vertriebsumsätze digitaler Medien und merkliche Zuwächse im Eventgeschäft. Das zeigt die aktuelle Fachpresse-Statistik 2013 der Deutschen Fachpresse. Für die jährliche repräsentative Statistik wurden von Februar bis März 2014 die Mitglieder der Deutschen Fachpresse zu ihren betrieblichen Kennzahlen befragt. Errechnet wurden die Daten im Auftrag der Deutschen Fachpresse vom Institut Bellgardt + Behr (Frankfurt am Main).


www.buchmarkt.de | April

Diogenes 1

Personalia Klaus Altepost / Ralf Markmeier Klaus Altepost (Foto l.) wird das Gütersloher Verlagshaus „verlassen und sich neuen Herausforderungen stellen“. Ralf Markmeier kehrt zurück und übernimmt die Verlagsleitung zusätzlich zu seiner Verantwortung für Gerth Medien und den adeo Verlag. (27.3.) Carola Markwa / Angelika Busch Zum 1. Juli übernimmt Carola Markwa (Foto l.) die Geschäftsführung des Landesverbands Niedersachsen-Bremen. Sie tritt die Nachfolge von Angelika Busch an, die sich zum 31. August in den Ruhestand verabschieden wird. (28.3.) Burkhard Menke / Ulrich Sander / Ulrich Ruh Burkhard Menke (Foto), Lektor Religion des Herder-Verlags, verlässt zum 1. April das Freiburger Verlagshaus. Mit ihm wechselt auch Ulrich Sander zum katholischen Stuttgarter Bibelwerk. Kurz vor Erreichen des Rentenalters geht auch der langjährige Chefredakteur der theologischen Fachzeitschrift „Herder Korrespondenz“ Ulrich Ruh. Der 63-Jährige scheidet zum 30. September aus. (28.3.) Tanja Szabo / Attila Zoltan Tanja Szabo ist ab 1. April die neue Leiterin Vertrieb und Marketing im Residenz Verlag. Sie folgt auf Attila Zoltan, der die Werbeleitung der Verlage btb und Luchterhand in der Verlagsgruppe Random House München übernimmt. (30.3.)

Bestseller des Monats 3 4

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Martin Suter

Martin Walker Reiner Wein

Allmen und die verschwundene María

Der sechste Fall für Bruno Chef de police Roman · Diogenes

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416 S., Leinen, € (D) 22.90 Auch als Hörbuch

224 S., Leinen, € (D) 18.90 Auch als Hörbuch

Donna Leon Himmlische Juwelen

Elke Lundt / Lydia Halemeier Elke Lundt (Foto l.), langjährige Vertriebsleiterin des Reimer und Gebr. Mann Verlags, geht zum 31. März nach fast

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304 S., detebe, € (D) 10.90 Auch als Hörbuch

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Hier zum Download: Das Périgord – ein kleiner Reiseführer. Und ab Ende August endlich erhältlich: Brunos Kochbuch, mit Rezepten und Geschichten aus dem Périgord.

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Anthony y McCarten McCarten funny girl Roman · Diogenes

384 S., Leinen, € (D) 21.90 Auch als Hörbuch

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Astrid Rosenfeld Elsa ungeheuer

Martin Suter Die Zeit, die Zeit

Roman · Diogenes

Roman · Diogenes

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288 S., detebe, € (D) 10.90 Auch als Hörbuch

304 S., detebe, € (D) 10.90 Auch als Hörbuch

288 S., detebe,€ (D) 10.90 Auch als Hörbuch

Thomas Meyer

Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse

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»Ein erstklassiger Roman. Anthony McCarten hält die Balance zwischen der Geburt einer Künstlerin und dem Irrsinn eines spaßfreien Religionsterrors. Und da das auch sprachlich ein Genuss ist, gibt’s die Bestnote!« Express, Köln

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25 Jahre Der Alchimist Seit 25 Jahren international erfolgreich: Der Alchimist. Laden Sie sich das Infoblatt mit der sagenhaften Erfolgsgeschichte des Alchimisten hier herunter:

Fabio Volo Lust auf dich

Einkaufsabteilung der Mayerschen Die Neuausrichtung der Einkaufsabteilung der Mayerschen Buchhandlung ist abgeschlossen. Andrea Weiß (Foto l.) hat sowohl die Leitung des Einkaufs als auch des Verkaufs übernommen. Michaela Pinna (2. v.l.) verantwortet in Zukunft die Schwerpunkte Belletristik, Geschenkbuch, Kinder- und Jugendbuch, Hobby, Freizeit, Reise, Region und Schöne Dinge. Michael Hermanns betreut in Zukunft die Schwerpunkte Wissenschaften, Politik und Geschichte, Wirtschaft, Bewusstes Leben und Esoterik, Schulbuch, Sprachen, Kalender, Nice Price und DVD. Monika Kloß steht weiterhin als Ansprechpartnerin für alle Themen aus dem Bereich „Teddy & Co.“ zur Verfügung. (31.3.)

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Markt & Meinung | Leute mit Ideen Pfandtaschen jetzt auch bei der Schatulle in Osterholz-Scharmbeck

„Bin eene(r) von den Juten“ Aktionsstart: Am 1. April ging die erste Tasche über die Theke – zur Freude aller Beteiligten

Katze hilft mit: An den Wochenenden haben sich die Inhaberinnen selbst an die Nähmaschine gesetzt

Im Dezember letzten Jahres hat BuchMarkt die Idee der Pfandtasche des Maxdorfer Buchladens vorgestellt (BuchMarkt 12/2013). Inspiriert von dieser Idee, hat auch die Buchhandlung Schatulle aus Osterholz-Scharmbeck eine eigene Taschenproduktion in Gang gesetzt. Zurzeit gehen die Berichte über Plastikmüll und die daraus resultierenden Gefahren für Mensch und Tier durch die Medien. Dem entgegenzuwirken und auf Plastiktüten nach Möglichkeit zu verzichten, war ein wichtiges Anliegen der Inhaberinnen Ute und Sabine Gartmann. Aber es sollte etwas sein, das auf spielerische Weise den Mehrwert einer Stofftasche vermittelt. Darum haben sich beide gleich ans Werk gemacht und Stoffe organisiert. Sie haben dafür die Kunden mit einer Rundmail direkt angesprochen und nach nicht mehr benötigten Stoffresten gebeten. Auch auf der Homepage wurde „ein neues Zuhause“ für Stoffe gesucht. Die Beteiligung war

so groß, dass etwa ein Kubikmeter Stoff zusammengekommen ist. Genäht wurde von den Inhaberinnen selbst an den Wochenenden bei Hörbüchern (um die Literatur dabei nicht völlig zu vernachlässigen) und in Kooperation mit den Berufsbildenden Schulen (BBS). Dort wurde das Projekt Tasche mit etwa 50 Schülern der elften und zwölften Klasse begeistert umgesetzt. Es entstanden die unterschiedlichsten Taschen, zum Teil mit aufgedruckten Sprüchen, wie z.B. „Bin eener von den Juten“ oder „Plastik macht keinen juten Eindruck“. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Bei dieser Aktion sind insgesamt um die 90 bis 100 Taschen zusammengekommen. Seit dem 1. April (kein Scherz) sind die Taschen nun auch für die Kunden erhältlich. Fünf Euro Pfand kostet eine Tasche. Eine Woche nach Einführung sind davon bereits 21 Stück an Kunden verteilt worden, und auch die Reaktionen sind

Individuell: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und jede Tasche ist ein Unikat

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durchweg positiv. Ob die Taschen wieder abgegeben werden oder den Kunden am Ende doch so gut gefallen, dass sie diese behalten wollen, wird sich noch zeigen. Die Aktion soll auch langfristig weiterlaufen. So wurde bereits das ansässige Mehrgenerationenhaus in Osterhaus-Scharmbeck angesprochen, ob sie sich beteiligen möchten. Von manchen Stoffen hat sich soviel angesammelt, dass es möglich ist, an bestimmten Tagen nur bestimmte Taschen auszugeben, zum Beispiel Taschen aus Comicstoff zum Gratiscomic-Tag am 10. Mai? Für die Buchhandlung geworben wird mit den Taschen natürlich auch. Mit Wäschestickern bekommt jede Tasche ihr Label mit dem Namen der Buchhandlung – das Einzige, was tatsächlich dazugekauft wurde und nicht in Heimarbeit entstanden ist … Friederike v. Raison


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Holger Ehling kommentiert Wie London und Frankfurt sich neu positionieren

Der Wandel der Buchmessen

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Holger Ehling © Jeannette Faure

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och ist die Frühjahrsrallye der Buchmessen nicht abgeschlossen, aber nach den Veranstaltungen in Leipzig, Bologna, Paris und London kann man immerhin schon ein erstes Fazit ziehen und mutig behaupten: Buchmessen wird es auch weiterhin geben. Das Wörtchen „mutig“ ist in diesem Zusammenhang weniger albern, als Sie jetzt vielleicht glauben – mit Ausnahme der Leipziger Buchmesse waren die Veranstaltungen doch allesamt ein wenig müde. Besonders die Messe in London, die ich aus alter Verbundenheit zu meiner alten Heimat besonders ins Herz geschlossen habe, benötigt dringend einen Adrenalinschub: Die Konzentration auf das Lizenzgeschäft allein wird die Veranstaltung auf Dauer nicht „haltbar“ machen können, und das digitale Vortragsprogramm leidet darunter, dass dort die immer gleichen anglo-amerikanischen Branchengurus auftreten, deren Weisheiten man jede Woche in Blogs und Newsletters nachlesen kann – großartiger Erkenntnisgewinn ist da nicht zu finden. Für mich war es recht enttäuschend zu sehen, dass die Londoner Verlage ihre Verantwortlichen in der Regel nur für zwei Tage zur Messe expedierten; das ist für die internationalen Teilnehmer, die sich die Mühe machen, ins Königreich zu reisen, eine kräftige Watschn. Und es erinnert an das Verhalten der lieben Freunde in New York, die die BookExpo America auch nur eines kühlen Blickes über die Schulter würdigen und selbstverständlich erwarten, dass sich die Messebesucher, die nicht aus „God’s Own Country“ stammen, gefälligst in die diversen Verlagsbüros bemühen. Da kommt der Umzug vom Messegelände in Earl’s Court, wo die London Book Fair seit 2007 stattfindet, in das renovierte Olympia, wo sie davor beheimatet war, möglicherweise gerade zum richtigen Zeitpunkt, um ein paar Zöpfe

Der Medienexperte und PR-Berater betreibt in Frankfurt die Agentur ehlingmedia

abzuschneiden. Vor allem der unlustige Versuch, den alljährlichen „Market Focus“ – in diesem Jahr war Korea an der Reihe, im kommenden Jahr ist Mexiko dran – mit Literaturveranstaltungen zu einem kulturellen Event zu machen, geht seit Jahren in die Hose. Entweder man lässt das, was wohl dem British Council, das die Sache organisiert, nicht gefallen dürfte, oder man nimmt sich ein Beispiel an den Kollegen in New York, die parallel zur BookExpo ein Leseprogramm in Kooperation mit lokalen Buchhandlungen aufgezogen haben. Dann

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esprächsbedarf dürften auch die Aussteller der Frankfurter Buchmesse in den nächsten Monaten anmelden, wenn sich die dortigen Pläne zur Neustrukturierung der Messe konkretisieren. Bisher steht jedenfalls fest, dass ab 2015 der lange Weg zu den Briten, Amerikanern und sonstigen Anglos in der Halle 8 wegfallen wird: Sie werden in den „vorderen“ Teil der Messe integriert. Angesichts der massiven Flächenverluste bei den internationalen Ausstellern, die man in Frankfurt in den vergangenen Jahren hat hinnehmen müssen, ist das nur logisch. Wer ab dem kommenden Jahr wo landen wird, ist noch nicht ganz ausgewürfelt, es wäre aber sicherlich zu wünschen, dass die neue Struktur als Chance genutzt wird, um Fach- und Publikumsmesse deutlicher voneinander abzugrenzen. Denn ob Sie mit den

Entspannung und Fachveranstaltungen am gleichen Fleck, das hört sich an wie eine Wellness-Oase mit integriertem SM-Studio könnte das klappen mit der Kultur, obwohl man in einer Stadt wie London Tag für Tag nicht gerade unter diesbezüglichen Mangelerscheinungen leidet. Der Umzug ins Olympia sorgt allerdings bereits jetzt für Stirnrunzeln. Von internationalen Ausstellern war zu hören, dass sich die Organisatoren gerade einmal wieder reichlich tolpatschig anstellen bei der Zuweisung von Standflächen, und die Gespräche mit der Attitüde „Vogel friss oder stirb“ angehen. Franzosen, Italiener, Deutsche, Schweizer und Österreicher murmelten jedenfalls lautstark über weiteren Gesprächsbedarf bezüglich der Gemeinschaftsstände im kommenden Jahr.

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Lateinamerikanern in Halle 5, mit den Asiaten in Halle 6, mit den Anglos in Halle 8, den Wissenschaftlern in der 4.2. oder den Dienstleistern in Halle 4.0 reden: Sie alle würden es am liebsten sehen, wenn ihre Bereiche am Freitagabend dicht gemacht würden, auf die Prospektsammler am Wochenende legt dort niemand Wert. Dem Begehr, die internationalen und Fachaussteller-Bereiche am Wochenende zu schließen, wird man in Frankfurt wohl kaum nachkommen können. Stattdessen bemüht man sich, mit neuen Formaten und Konferenzen der Fachklientel mehr zu bieten als nur das Geschäft am Messestand. Das ist


Der neue große Roman von Isabel Allende

sicherlich der richtige Weg, jedenfalls grundsätzlich. Allerdings reist man wohl kaum zur Frankfurter Buchmesse, um tagelang in Konferenzräumen zu hocken, vor allem, wenn dort auch nur die immer gleichen Branchengurus auftreten, die man auch schon in London, New York und sonstwo beim Absingen ihrer Lieder bewundern konnte. Jetzt soll ein „Business Club“ in der Halle 4.0 die betuchteren Teilnehmer locken – in den Anzeigen dafür wird von einer stillen Zone zum Entspannen und Netzwerken gesprochen, wo dann aber auch hochkalibrige Veranstaltungen stattfinden sollen. Sogar Führungen übers Gelände soll es geben. Knapp 1.000 Euro kostet das Vergnügen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Mischung so stimmt: Entspannung und Fachveranstaltungen am gleichen Fleck, das hört sich an wie eine Wellness-Oase mit integriertem SM-Studio. Ob das der Weg ist, wird sich zeigen. Einen Ersatz für das alte Sortimenterzentrum wird es aber wohl auch in der neuen Struktur nicht geben. Das ist bedauerlich.

Startauflage 100 000

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ch hatte erwähnt, dass Korea in diesem Jahr „Market Focus“ in London war. Neun Jahre nach dem Gastlandauftritt in Frankfurt war es das erste große internationale Flaggezeigen, und insgesamt hat man das nicht schlecht gemacht. Problematisch ist sicherlich weiterhin das Thema Übersetzungen: Gefördert werden vornehmlich die verdienten Schreiber des Volkes, junge Autoren bleiben in aller Regel außen vor. Das wäre so, als würde das GoetheInstitut seine Übersetzungsförderung auf die Werke von Grass, Böll und Walser beschränken. Nobel wäre das, aber wenig hilfreich. Immerhin: Korea übernimmt mit der Stadt Incheon, gut 60 Kilometer westlich von Seoul am Meer gelegen, den Staffelstab als „World Book Capital“ (in diesem Jahr ist es Port Harcourt in Nigeria). Ganz oben auf der Agenda, so hieß es, sind Bücherlieferungen nach Nordkorea. Das könnte spannend werden.

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Mayers Almanach Bestenliste des Monats: Welttagsungeeignet! Zum Glück liegt der Welttag auf Shakespeares Geburtstag. Das macht wenigstens was her und eignet sich in alle Richtungen. Aber bei den vielen Geburtstagen im April hätte das auch daneben gehen können, denn nicht alle aprilgeborenen Literaten eignen sich für den Welttag des Buches:

10 Helmut Kohl (zu politisch) Hefner (hat 9 Hugh nur Bücher für Jungs herausgebracht)

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Rolf Kauka (Hauptsache, ich konnte ihn mal erwähnen)

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Wilhelm Busch (zu viel Blut) Samuel Beckett (zu wenig Godot) Egon Erwin Kisch (zu rasend) Leonardo da Vinci (hat gar kein Buch geschrieben) Edgar Wallace (hat zu viele Bücher geschrieben) Immanuel Kant (zu kategorisch) Ludwig Wittgenstein (dann doch lieber Kant)

Bier oder Buch – welcher Welttag? Matthias Mayer kommentiert alles Mögliche

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ch brauche doch kein Datum – für mich ist jeder Tag ein Tag des Buches! Aber eben nicht für jeden auf der Welt, und daher wurde der Welttag des Buches verhängt. Von der Welt. Also ihrer Abordnung, der UNESCO. (Die UNESCO ist die PR-Abteilung der UNO.) Viel Mysterium umweht seinen Anlass; die meisten ahnen etwas vom Geburtstag von Miguelliam de Cerkespeare und einem wundersamen Land namens Katalanien, Katalysanien oder Xanadu. Aber im Wesentlichen geht es um das Thema Buch. Ich würde gerne einleuchtend erklären, warum der Welttag des Buches auf keinen Fall mit dem fleuropschen Valentinstag der Schnittblumen zu vergleichen ist. Fleurop verschenkt beispielsweise am Valentinstag keine einzige Blume, während man von mir dergleichen sehr wohl erwartet. Und so feiern wir also mit. Deutsche haben eine besondere Art, den Welttag des Buches zu feiern. Deutsche Buchhändlerinnen und Buchhändler verstecken sich das ganze Jahr über in ihrem Bau und lauern eigentlich auf Vorschläge

Zwilling des Monats: Buntfisch auf Schwarzgrund Da bin ich wahrscheinlich zu streng. Beide Bücher sind wunderschön, und beide Bücher ähneln sich gar nicht so sehr, und wenn doch, dann aus gutem Grund: Bunte Fische auf schwarzem Grund sehen nun mal total klasse aus. Man kann sie ja zusammen anbieten, NordSüd (rechts) und aracari (links). Der linke war eher.

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von Verbänden und Gremien, die sie dann in letzter Sekunde bemäkeln können. Die deutschen Kunden hingegen feiern den Welttag des Buches mit der feierlichen Proklamation „Der was?“ (oder auch im Akkusativ „Den was?“, je nach anlassgebender Formulierung). Na, den Welttag! „Ah ja, davon habe ich im Internet gelesen. Über den Welttag des Bieres.“ Tatsächlich fällt der Welttag des Bieres ebenfalls auf den 23. April, aber der Welttag des Bieres scheint irgendetwas richtiger zu machen als wir, wenn er den Leuten auch ohne die Luftballonhilfe der Einzelhändler auffällt. Am Originalfeiertag schenkt man sich ja tatsächlich auch eine Rose zum Buch. Fleurop bleibt an mehreren Fronten der Gewinner. Das wollten wir im Laden selbst auch durchziehen, aber Ende April haben Schnittrosen hierzulande noch keine Saison. Wir mussten also Tulpen nehmen. Ging auch. Ich habe gebetet, dass kein Katalane in den Laden kommt. Allein die Lehrerinnen und Lehrer sind über diesen Welttag immer bestens informiert. Geben schon Wochen vorher ihre hochzweistelligen Schülerzahlen durch. Weil wir Gratisbücher austeilen, kreisen sie am Welttag über der Buchhandlung


HEILUNG SPIRITUALITÄT Trend des Monats: Klappenausreizung bei Droemer Knaur Taschenbüchern

KREATIVITÄT

Wo soll’s denn noch hingehen mit den Klappen? Von vorne haben wir die sogenannte englische Broschur mit einfacher Einklappung, und von hinten wickelt sich nun noch eine zusätzliche Umklappklappe quasi 0.75 mal um den ganzen Buchblock herum, um sich dann mit der ersten Klappe zu überklapplappen. Das muss dann wohl insgesamt die überenglische Broschurbroschur sein. Papiergewordener Tusch. Und trotzdem unter zehn Euro!

und stoßen schrille Schreie in den flirrenden Mittagshimmel. Ein Buch zu verschenken, klingt im buchhändlerischen Alltag einfacher als es ist. Wir hatten das Welttagsverschenkbuch in respektablen Mengen in die Schaufenster dekoriert. Kaufanfragen mussten wir aber unter Verweis aufs Verschenkdatum ausschlagen: „Was kostet dieses Buch?“ „Das schenke ich Ihnen ...“ „Wow! Super! Danke!“ „... am 23. April.“ „Äh, kann ich es stattdessen nicht heute einfach kaufen?“ „Nein.“ (Ich bewerfe die Kundin mit Steinen.) Früher konnten wir uns da eine entspanntere Haltung leisten. Wenn jemand

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nach einer Lesung oder einer Spende fragte, haben wir ihn mit Steinen beworfen. Am Welttag des Buches haben wir anfangs sogar Leute mit Steinen beworfen, die einfach nur am Buchladen vorbeigelaufen sind und gar nichts fragen wollten. (In Hessen geht das.) Aber die bunten Luftballons des Börsenvereins halfen uns schon, diesen Tag auch optisch zu markieren. Einer meiner Kunden fragte, ob die Tulpen auf den Welttag des Bieres hinweisen sollen, so wegen Biertulpe und so. Weil der Feierabend nicht mehr weit war, bejahte ich die Frage und zapfte uns ein schönes Welttagspils. Direkt an der XanaduTheke. Aber dieses eine Mal wenigstens auf den Deckel von Fleurop.

ca. 176 Seiten, Taschenkalender Taschenkalender 7,99 € (D) • ISBN 978-3-95550-103-7 erscheint im Oktober 2014

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Das aktuelle Interview

Mitstreiter für mehr Öffentlichkeit David Mesche, BuchBox-Inhaber will im November eine bundesweite „Woche unabhängiger Buchhändler“ auf die Beine stellen Herr Mesche, was hat Sie auf die Idee gebracht, eine Woche unabhängiger Buchhändler zu planen? Ausschlaggebend für das Projekt waren zwei Aspekte: Zum einen beobachte ich schon seit einer ganzen Weile, was der unabhängige Buchhandel in anderen Ländern so tut. Vor allem im englischsprachigen Raum gibt es sehr spannende Initiativen wie die Independent Booksellers Week in Großbritannien und die IndieBound Kampagne in den USA. Hier bezieht der Buchhandelsverband ganz klar Stellung und stellt sich hinter den unabhängigen Buchhandel. Dafür stellt er sogar Gelder bereit. Und der zweite Aspekt? Zum anderen hat mich der Indiebookday inspiriert, der ja sehr erfolgreich ist. Es ist interessant, dass er nicht von unserem Verband ausging, sondern von einem privaten Initiator, dem mairisch Verlag. Obwohl der Indiebookday ohne viel Geld auskommt, hat er ein erstaunliches Medienecho. Was wollen Sie mit der Woche unabhängiger Buchhändler bewirken? Wir wollen den unabhängigen Buchhandel stärken und das Bewusstsein der Öffentlichkeit schärfen, dass es nicht egal ist, wo sie einkaufen. Nun kommt es darauf an, ob es in Deutschland Buchhändler gibt, die Lust haben, mitzumachen. Ich halte es unbedingt für erforderlich, ein entsprechendes Projekt auf die Beine zu stellen. Haben Sie schon Gespräche geführt? Ja, bei allen Kollegen, die ich angesprochen habe, bin ich auf offene Ohren ge-

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stoßen. AKS und Börsenverein haben die Idee wohlwollend zur Kenntnis genommen, auch die Initiative Buy Local, die LG Buch und eBuch sind aufgeschlossen. Und Umbreit und Prolit haben ihre Unterstützung signalisiert. Wie weit sind Ihre Planungen fortgeschritten? Die Woche unabhängiger Buchhändler soll vom 10. bis zum 16. November stattfinden. Wird die Aktion in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen, können alle im Weihnachtsgeschäft davon profitieren. Geplant sind in der Woche regionale Veranstaltungen in den Buchhandlungen. Dann gefällt mir die Idee, dass Autoren einen Tag lang in Buchhandlungen mitarbeiten. Wenn Autoren – beispielsweise am letzten Tag der Aktion – selbst Bücher empfehlen und verkaufen, bekommt das sicher ein gutes Presseecho. Zum Dritten träume ich davon, einen Literaturpreis der unabhängigen Buchhändler zu vergeben. Der ist nicht mit viel Geld, aber natürlich mit Ehre dotiert. Dazu geben die Buchhändler nach der Frankfurter Buchmesse per Online-Fragebogen ihre drei Lieblingsbücher an. Daraus werden dann die zehn Lieblingstitel ermittelt und eine Jury aus fünf Buchliebhabern und Buchhändlern wählt daraus drei Favoriten. Viele unabhängige Buchhändler pflegen ihr Publikum das ganze Jahr über mit Veranstaltungen und mit eigenen Ideen. Die Woche unabhängiger Buchhändler kann natürlich noch erweitert werden. Andere Buchhandlungen verfolgen andere Projekte. Die kann man integrie-

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Zur Person David Mesche gründete vor neun Jahren gemeinsam mit Jan Köster die erste BuchBox! am Boxhagener Platz in Friedrichshain. Mittlerweile führen die beiden Buchhändler noch drei weitere Kiezbuchhandlungen im Nachbarbezirk Prenzlauer Berg. Allen Läden ist eines gemeinsam: Das Sortiment ist genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Klientel zugeschnitten und die Inneneinrichtung in zwei verschiedenen Grüntönen signalisiert ökologisches Bewusstsein. Ob „Piano in a BOX!“ oder „Brot und Bücher“, das ganze Jahr über stehen vielfältige Veranstaltungen auf dem Programm. David Mesches jüngste Idee: eine „Woche unabhängiger Buchhändler“ im November. Dafür sucht er nun Mitstreiter in ganz Deutschland.


ren. Nach Rücksprache mit Thomas Böhm und Anregungen von Denis Scheck haben wir beispielsweise weitere Programmpunkte angepeilt, z.B. die Verleihung eines Preises der unabhängigen Buchhandlungen an eine Persönlichkeit, die sich um den IndieBuchhandel in Deutschland verdient gemacht hat.

Ich habe mir eine Definition überlegt, ähnlich wie der mairisch Verlag, der auch eine Definition für unabhängige Verlage vorgegeben hat. Die Buchhandlung muss konzernunabhängig und lokal vernetzt sein. Ganz wichtig ist, dass sie ein stationäres Ladengeschäft hat und im Wesentlichen mit gedruckten Büchern handelt.

Wie stellen Sie sich das vor? Jeder Buchhändler kann Preisträger vorschlagen, und eine Jury entscheidet. Die Preisverleihung findet an jährlich

Haben Sie sich da auch von der Buy Local-Idee inspirieren lassen? Ja, klar sehe ich die Woche unabhängiger Buchhändler als ein Projekt im Sinne

LIEBE ENERGIE OFFENHEIT

Wir wollen den unabhängigen Buchhandel stärken und das Bewusstsein der Öffentlichkeit schärfen, dass es nicht egal ist, wo sie einkaufen wechselnden Orten statt, vorzugsweise an solchen, die mit der Buchkultur zu tun haben. Wir könnten außerdem Prominente finden, die sich – für die Pressearbeit – mit ihrer Lieblingsbuchhandlung fotografieren lassen und dazu fünf Fragen beantworten. Welche Erlebnisse verbinden Sie mit Ihrer Buchhandlung? Und so weiter. Denkbar ist auch, dass sich Kunden mit einem eben gekauften Buch vor ihrer Lieblingsbuchhandlung fotografieren und das Bild auf einer speziellen Seite bei Facebook posten. Weitere Vorschläge sind willkommen. Die Woche unabhängiger Buchhändler als Ideenpool? Natürlich. Was man regional erfolgreich macht, kann man in diesem Zusammenhang deutschlandweit anderen Buchhandlungen vorschlagen. Wir wollen, dass die Buchhändler etwas Gemeinsames auf die Beine stellen, ohne ihre Individualität einzubüßen. Ich weiß, dass viele kleine Buchhandlungen der Kampagne „Vorsicht Buch!“ deshalb skeptisch gegenüberstehen. Jede unabhängige Buchhandlung hat doch ihr eigenes Profil. Welche Voraussetzungen muss eine Buchhandlung erfüllen, die mitmachen will?

von Buy Local. Wir wollen die Kunden mit einem konkreten Event erreichen. Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir „Indies“ viel mehr können als das Internet, und dazu bewegen, bei den Unabhängigen einzukaufen.

Deutsche Erstausgabe ca. 320 S., Hardcover mit Schutzumschlag 19,99 € (D) ISBN 978-3-95736-005-2 erscheint im Juli 2014

Wie können Sie das Projekt bei laufendem Betrieb von vier Buchhandlungen stemmen? Alleine kann ich das überhaupt nicht stemmen, aber wenn man ein paar Mitstreiter hat, ist es vorstellbar. Je mehr engagierte Buchhandlungen mitmachen, umso besser. In der BuchBox kann beispielsweise jeder Mitarbeiter einen Teil seiner Arbeitszeit für ein Veranstaltungsprojekt verwenden und eine Kollegin arbeitet sich bereits in die Initiative ein.

Das Buch, auf das 500.000 Hicks-Leser seit drei Jahren warten Esther Hicks meldet sich drei Jahre nach dem Erfolg ihrer »The Law of Attraction«Bestseller und dem Tod ihres Mannes mit einem neuen Buch zurück, das von ihren Fans schon sehnsüchtig erwartet wird.

Was sind die nächsten Schritte? Zunächst einmal brauchen wir Leute, die ihr Know-how einbringen: beim Aufbau der Homepage, bei der Gestaltung eines Logos und eines Plakats und bei der Organisation des Literaturpreises. Und wir werden aktiv unabhängige Buchhandlungen in ganz Deutschland ansprechen. Wer neugierig geworden ist, kann sich natürlich direkt an mich wenden. Die Fragen stellte Margit Lesemann Kontakt: david@buchboxberlin.de

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Magazin | Buchhandel

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m Anfang war der Verlag. Und was für einer! Niemand in Österreich, der in den 1950er Jahren nicht wenigstens ein Bändchen der von Adalbert Pechan 1948 ins Leben gerufenen „Perlen-Reihe“ zu Hause hatte. Tanzanleitungen, Küchentipps, Kartenspiele, aber auch Themen wie „Die Traktor-Fahrprüfung“ oder „Wir fahren nach Italien“ – etwa 500 Titel umfasste diese außerordentlich populäre Reihe für alle Lebenslagen. Dann passierte, was Verlagen häufiger passiert: Er wurde mehrfach verkauft (zum Schluss schließlich nach Deutschland) und dümpelte vor sich hin. Doch Ulla Harms, die sich für den Verlag interessierte, blitzte mit ihrem Angebot trotzdem zunächst einmal ab. Das Potenzial der Reihe kannte sie indes sehr gut: Von 1998 bis 2004 war sie Vertriebs- und Marketingleiterin bei den Wiener Verlagen Deuticke und Brandstätter, bei Deuticke betreute sie u.a. auch die Perlen-Reihe. 2004 machte sie sich als Verlagsvertreterin selbständig, und ein paar

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Perlen im Kontor Im Wiener Nibelungenviertel sorgt die Buchhandlung Buchkontor für Aufsehen. Nicht nur Bücher gibt es da, sondern auch regionale Schmankerln. Und Inhaberin Ulla Harms hat mit der Perlen-Reihe einen Wiener Kultverlag wiederbelebt Jahre später, nämlich 2009, bekam sie den entscheidenden Anruf: Ob sie denn die Perlen-Reihe immer noch haben wolle? Sie wollte. Mit einem kreativen Team startete Ulla Harms die Perlen-Reihe im behutsam modernisierten Retro-Look und im Hosentaschenformat wieder. Von Anfang an legte sie Wert auf umweltverträgliche Produktion: Gedruckt wird

BuchMarkt Mai 2014

ausschließlich in Österreich, eingesetzt werden nur Recyclingpapiere und abbaubare Pflanzenfarben. Mit jedem Druck wird zudem ein gemeinnütziges Projekt unterstützt. Von Schnäppchenpreisen hält Harms nichts: „Die Bücher sind hochwertig hergestellt, darauf macht auch ein Sticker auf jedem Exemplar aufmerksam. Wir möchten, dass jeder Buchkäufer dafür sensibilisiert wird, dass wir unsere Bücher nachhaltig produzieren und die


Der neue Roman von Margaret Forster

Nur 55 qm, aber doch großzügig: Der Verkaufsraum lädt auch zu Veranstaltungen ein

Hell und übersichtlich: Handverlesenes Literaturprogramm in einem schönen Ambiente

Wo früher mit Juwelen gehandelt wurde, gibt es jetzt gedruckte Perlen: Das Wiener Buchkontor residiert in einem reizvollen Jugendstilhaus

höchsten Qualitätsstandards im Bereich Ökologie erfüllen.“ Als Verlagssitz ergab sich der Kriemhildplatz im Wiener Nibelungenviertel, das nicht nur für einige der schönsten noch erhaltenen Jugendstil-Ensembles und etliche denkmalgeschützte Gemeindebauten der Zwischenkriegszeit berühmt, sondern auch einem raschen Wandel unterworfen ist. Hierher zieht es Studenten, junge Familien und Kreative. Günstige Mieten, der Charme des Viertels, Zentrumsnähe und die schönen Altbauten locken. Bei einem Spaziergang entdeckte Harms dort ein leerstehendes Ladengeschäft und zog 2009 mit ihrer Verlagsvertretung ein. In dem Jugendstilgebäude, das früher einmal einen Juwelenhandel beherbergte – noch immer gibt es im hinteren Teil des Gebäudes einen massiven Tresor, der von Zeiten zeugt, als hier noch mit Hochpreisigem gehandelt wurde – fand Harms die ideale Wirkungsstätte.

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M Margaret argaret FForster orster Das dunkle Kind Aus dem Englischen von Saskia Bontjes van Beek 320 Seiten 22,95 € [D] / 23,60 € [A] ISBN 978-3-7160-2699-1

»Die Geschichte entwickelt einen Sog, sodass man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Und auch, wenn man die letzte Seite gelesen hat, lässt einen dieser Roman nicht los.« Buch aktuell, FJ 14


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Magazin | Vorabdruck

Petra Hartlieb: „Wir haben für eine Buchhandlung geboten, in einer Stadt, in der wir nicht leben, mit Geld, das wir nicht haben. Und haben sie bekommen. Und jetzt? Jetzt müssen wir das durchziehen“

Augen und geht die Zimmer mit großen Schritten ab. Ein Packraum mit Spinden für das Personal und einem großen Tisch, Pappkartons, Waage, Frankiermaschine, dann ein großer Büroraum mit zwei alten Schreibtischen, die in geputztem und repariertem Zustand als „vintage“ durchgehen würden, ein Kopierraum, eine Dunkelkammer und dahinter noch ein paar kleine Zimmer, bis obenhin voll mit Büchern, Schachteln und Dekomaterial aus mehreren Jahrzehnten. Ein angegrauter Plastikchristbaum ragt grotesk aus einem Haufen Pappkartons und alten Büchern. „Schöne Wohnung“, höre ich meinen Mann murmeln und betrachte die Tapeten, auf denen man die Muster unserer Kindheit gerade noch erkennen kann. Ein Bastlerhit. Ich sage nichts. Im grellen Sonnenlicht auf der Straße vor dem Geschäft wirkt alles wie ein absurder Traum, und wir schweigen. „Und?“, fragt mein Mann. „Was und?“, frage ich. „Wie findest du es?“ „Schrecklich. Und du?“ „Ich auch.“ „Na dann.“ ... „Aber man könnt schon was draus machen.“ „Ja, aber die Wohnung, das geht gar nicht.“ „Wieso, eine coole Riesenwohnung wird das! Schau,

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in diesen Packraum kommt die Küche, in den großen Büroraum mit den Schreibtischen das Esszimmer, wo der Kopierer steht, wär ein kleines Fernsehzimmer. Aus der Dunkelkammer machen wir das Bad, und dann gibt’s noch ein paar kleine Zimmer fürs Schlafen und für die Kinder.“ „Du spinnst.“ „Ja, eh.“ Nun ist es vorbei mit dem geruhsamen Urlaub auf der Hollywoodschaukel. Könnten wir nicht ... sollten wir vielleicht ... was wäre, wenn wir ... Unsere Wiener Freunde machen es uns nicht leichter, in dem sie uns anbieten, bei ihnen zu wohnen, bis wir ein eigenes Zuhause haben würden. Einfach so. Und dann gibt es auch noch diesen alten Freund, also eigentlich ein Ex von mir, der von seinem Erbe lebt und uns quasi im Vorbeigehen ein zinsloses Darlehen anbietet. Auch einfach so. Für mich ist das Ganze wie diese berühmten unmöglichen Figuren von Escher: Du schaust drauf und bist dir sicher, welches Bild du erkennst. Einen Moment später wirfst du wieder einen Blick hin und siehst das genaue Gegenteil. Warum eigentlich Veränderung? Ich habe das Glück, den besten Mann der Welt kennengelernt zu haben. In einer der coolsten Großstädte zu leben. Wir wohnen in einer schönen Altbauwohnung im Hamburger Uni-Viertel mit total netten Nachbarn. Das kleine Kind hat einen der begehrten Ganztagskindergartenplätze, und das große Kind geht auf eine gute Schule, wo es bestens integriert ist. Ich habe einen spannenden – zumindest in Teilzeit – Job, Zeit für die Kinder und trotzdem das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, finanziell abgesichert zu sein. Und Oliver? Hat sich hochgearbeitet vom kleinen Buchhändler aus der deutschen Provinz zum sogenannten Marketingmanager eines der wichtigsten deutschen Verlage. Er mag seinen Job, sein Chef fördert und unterstützt ihn, und wir könnten echt zufrieden sein. Sind wir auch. Aber. Wie wäre es wohl, wenn man was gemeinsam machen würde? Gemeinsam etwas aufbauen, zusammenarbeiten. Etwas wagen? Wir rechnen, diskutieren und telefonieren, und jede Stunde ändern wir unsere Meinung. Super Idee. Völlig schwachsinnig das Ganze. Undurchführbar. Unsere Zukunft. Unser Ruin. Wie rechnet man aus, wie viele Bücher man verkaufen muss, damit man davon eine vierköpfige Familie ernähren kann? Irgendjemand erzählt mir von einem Vertreter, der vor sehr langer Zeit in dieser Buchhandlung ein paar Jahre gearbeitet hat. Ich rufe ihn an, er erinnert sich dunkel an die Zeit. „Sag mal, Günther, was habt ihr denn da so an Umsatz gemacht?“ „Mein Gott, das ist über fünfundzwanzig Jahre her! Keine Ahnung.“ „Bitte versuch dich zu erinnern! Es ist wichtig!“ „Na ja, ich weiß noch ... im Weihnachtsgeschäft ... wenn wir über 100.000 Schilling am Tag gemacht haben, dann hat die Chefin einen Sekt springen lassen.“ Na, das ist doch was. Wir haben eine Zahl. Einen Tagesumsatz. Von vor fünfundzwanzig Jahren. In einer anderen Währung. Und daraus rechnen wir jetzt den zu erwartenden Jahresumsatz aus. Unseriös? Ja, natürlich.

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Praxis | Verkaufstipps

Kollegen-Tipps: 25 Titel, mit denen Sie Ihre Aus der Vielzahl von Neuerscheinungen auf der Leipziger Buchmesse hat Buchhändler Klaus Kowalke Anfang April eine durchaus subjektive, lesenswerte Auswahl zusammengestellt und in der Volkshochschule Chemnitz präsentiert. Für BuchMarkt fasst er die Titel noch einmal zusammen – und stellt seinen Favoriten vor

Zur Person

Literaturliste  Helene Hanff, 84, Charing Cross Road, Atlantik bei Hoffmann und Campe »Neuauflage der schönsten Geschichte über einen Antiquar und seiner Kundin. 1970 erschienen, 2002 erstmals auf deutsch, doch schon heute ein Klassiker!«  Reto Hänny, Blooms Schatten, Matthes + Seitz »Hans Wollschläger hat für uns ‚Ulysses‘ von James Joyce genial übersetzt. Reto Hänny fügt eine Variante an, welche zum Schmunzeln einlädt. Toll!«  Siri Hustvedt, Leben, Denken, Schauen, Rowohlt »Eine ganz andere Annäherung an erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Fragestellungen. Hustvedts Essays verraten viel über uns selbst.«  Alexander Schimmelbusch, Die Murau Identität, Metrolit »Thomas Bernhard lebt! Was für eine Aussage! Die macht doch neugierig, oder? Ein Manifest der Literatur-Literatur.«

Klaus Kowalke ist Inhaber der Buchhandlung Lessing und Kompanie Literatur e.V. in Leipzig. Der umtriebige Buchhändler aus Leidenschaft sorgt mit seinen Aktionen regelmäßig für große Aufmerksamkeit, die über die Grenzen Leipzigs hinausgeht: Zuletzt berichteten wir von seiner umfangreichen Kundenbefragung zu deren Lieblingsbüchern, bei der sich 127 Kunden mit ihrer Lieblingslektüre professionell ablichten ließen (BuchMarkt 1/2014, S. 26/27; siehe auch S. 87 in diesem Heft). Außerdem betreut er als Administrator die FacebookGruppe „Buchhandelstreff“, die mit über 750 Mitgliedern mittlerweile einflussreicher Ideenpool der Branche ist. facebook.com/ BuchhandlungLessingKompanie facebook.com/groups/Buchhandelstreff

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 Volker Weidermann Ostende, 1936, Sommer der Freundschaft, Kiepenheuer & Witsch »Joseph Roth verliebt sich in Irmgard Keun. Stefan Zweig ist zugegen. Sommer 1936 in Ostende. Ein tragisches Sujet aber mit viel Hoffnung erzählt.«

hat. Tragik, Komik, Tragik – wer Europa verstehen will, findet hier lebendige Zeugen.«  Andrzej Bart, Knochenpalast, Schöffling & Co. »Eine Lyrik-Lektorin soll, nein muss mit Anfang 30 endlich verheiratet werden. Polen in den 50er Jahren. Es kommt nicht wie es kommen muss. Es kommt ganz anders. Herrliche Lektüre!«  Alek Popov, Schneeweisschen und Partisanenrot, Residenz »Bulgarien im Kampf gegen die Faschisten. Popov schildert mit Witz das Drama der Zwillingsschwestern Kara und Jara, Schneeweisschen und Partisanenrot … unbedingt lesen!!!«  Anne Landsmann, Wellenschläge, Schöffling & Co. »Vater und Tochter. Es geht nicht gut. Wellenschläge bezeichnet den gemeinsamen Erinnerungsort für das Rudern auf einem Fluss ... für die schöne Zeit. Tragisch, liebevoll gezeichnet.«  Sarah Schmidt, Eine Tonne für Frau Scholz, Verbrecher »‚Kohle für Frau Scholz‘ hätte das Buch auch heißen können. Generationen in einem Haus. Nachbarschaftshilfe ... mit Witz erzählter Alltag von Familien. Sehr schön! Sarah Schmidt ist eine Entdeckung auf jeden Fall wert!«

 Daniel Friedman, Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten, Aufbau »Ein 87-jähriger Klugscheißer, das klingt nicht nur gut – ist es auch!«

 Emmanuéle Bernheim, Alles ist gutgegangen, Hanser Berlin »Sterbehilfe auf französisch. Ein wichtiges Thema: Freiheit und Sterben. Freiheit zu sterben. Literarisch gekonnt und ohne pathetisch zu werden umgesetzt. Großartig, wirklich!«

 Susanne Scholl, Emma schweigt, Residenz »Eine heftige Entwicklung nimmt die Geschichte zwischen Emma, die durch einen Unfall an eine Haushaltshilfe gebunden ist, und Sarema, die ihre Heimat durch den Tschetschenien-Krieg verloren

 Valeria Luiselli, Falsche Papiere, Kunstmann »‚Das alltägliche Leben, das diese Stadtnomadin mit uns durchstreift, ist bevölkert von den Geistern der Literaturgeschichte, von ihren speziellen literarischen Hausgeistern, und so wird das Flanieren mit Lui

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Kunden begeistern! selli zu einem großen intellektuellen und sprachlichen Vergnügen‘, so der Verlag. Und genau das ist es!«  Sebastian Barry, Ein langer, langer Weg, Steidl »Der beste Barry, wie ich finde!«  Christoph Poschenrieder, Das Sandkorn, Diogenes »Kunstgeschichte und Homosexualität. Eine Verfolgung am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Poschenrieder kann Schreiben! Wunderbar erzählt ...«  Katja Petrowskaja, Vielleicht Esther, Suhrkamp »Ukraine und kein Ende. Auch deshalb stelle ich das Buch vor ...«  Francois Garde, Was mit dem weißen Wilden geschah, C. H. Beck »Ein Matrose wird am Strand von Australien zurückgelassen (1843), erst nach 17 Jahren wird er gerettet. Wird er wirklich gerettet? – Ein wahre Geschichte.«  Fritz J. Raddatz, Tagebücher 2002 – 2012, Tagebücher 1982 – 2001, Rowohlt »Fritz J. Raddatz hat die wichtigsten Bücher der bundesrepublikanischen Kulturgeschichte vorgelegt. 19822012 in Tagebuchform, Hut ab! Ein Muss!!!«  Frauke Meyer-Gossau, Versuch eine Heimat zu finden – Eine Reise zu Uwe Johnson, C.H. Beck »Nicht nur für Uwe Johnson Fans ist dieses wunderbare Buch geeignet.«  Jacques Decour, Philisterburg, Die Andere Bibliothek »Magdeburg? Ja, nach Magdeburg hatte es einen jungen Franzosen in den 1930er Jahre verschlagen, als Germanist lehrte er als Austauschlehrer die französische Sprache. Und uns hat er Einblicke in die damalige Gesellschaft der beginnenden Nazidiktatur hinterlassen. Unbedingt lesen!«

 Charles Lamb, Eine Abhandlung über Schweinebraten, Berenberg

»Mein Lieblingsbuch in diesem Frühjahr! Für mich eine sehr schöne Entdeckung!«  div. Hrsg. Die Paris Review Interviews 2 (natürlich gilt das auch für Band 1), Edition Weltkiosk im C. W. Leske Verlag »Klassiker der Literaturinterviews, muss man haben!«  Jörn Jacob Rohwer, Die Seismografie des Fragens, Salis »Unglaublich, wen Rohwer für diesen gigantischen Interviewband alles getroffen hat ... sprachlos!“  Michael Maurer, Geschichte Englands, Reclam »Neuauflage, erweitert und verbessert. Das beste Buch zur Geschichte von England!«

Nachschlag: »Unbedingt möchte ich noch erwähnen:  Heinrich Detering und Günter Grass, Die fünffache Seereise – Mit Hans Christian Andersen in Schleswig und Holstein, Wachholtz »Ein sehr schön gestaltetes Buch. Hervorragend die Typographie. Wer norddeutsche Stimmen mag, wer Norddeutsches mag, kommt bei den(m) Dänen voll auf seine Kosten. Eine wunderbare Auswahl, von Günter Grass behutsam illustriert.«

 Margret Franzlik, Erinnerungen an Wolfgang Hilbig, Transit »Wolfgang Hilbig in Memorium. Seine erste Frau schildert ihre Erinnerungen und teilt sie uns in Form einer HilbigKurzbiographie mit. Viele Privatphotos. Anspruchs- und liebevoll!«

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Praxis | Markt

Kurze Hosen, langes Leiden

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ür die Fans wird der Sommer dank der FIFA Fußball-WM Brasilien 2014 vielleicht ein Märchen. Und der HDE wird auch in diesem Jahr nicht versäumen, im Vorfeld alle wissen zu lassen, wie sehr sich der Einzelhandel auf die WM freut, nicht nur aus sportlichen, sondern auch aus geschäftlichen Gründen. Das mag auf einige Handelsbranchen zutreffen, auf den Sortimentsbuchhandel nicht. Denn der gehört eher zu den Leidtragenden solcher Großturniere, die viele vor den Fernseher oder zum Rudelgucken locken statt zur Buchhandlung und in die Leseecke. Wir sind mal ins Archiv gestiegen und haben herausgesucht, wie viel Umsatz die letzten Turniere den stationären Buchhandel gekostet haben. Datenbasis ist der Umsatztest von Langendorfs Dienst. Generell lassen sich die Umsatzeffekte einer Europa- oder Weltmeisterschaft wie folgt kennzeichnen:  Während des Turniers selbst geht bis zu 10 Prozent vom Umsatz verloren  Im darauffolgenden Monat wird der ausgefallene Umsatz nur sehr bedingt nachgeholt  ein Jahr später erreicht der Umsatz wieder das Niveau von vor dem Turnier.

Das Umsatzniveau geht also nicht auf Dauer zurück, sondern es gibt nur eine Delle. Doch der hier ausfallende Umsatz ist weitgehend verloren. Das lässt sich am Beispiel der letzten vier Turniere mit Zahlen belegen (siehe Abbildung). Das klassische „Sommermärchen“, die WM 2006 in Deutschland, hielt besonders viele Menschen vom Buchhandel fern. Das Turnier lief von Mitte Juni bis Mitte Juli, und in jenen beiden Monaten lag der deutsche Sortimentsumsatz um 9,8 und 6,8 Prozent unter Vorjahr. Der Barumsatz gab sogar um 11,8 bzw. 7,3 Prozent nach, die Kundenzahl ging ähnlich zurück. Und im Folgemonat August 2006 gab es nur 1,6 Prozent Umsatzplus, ein echter Nachholeffekt ist hier also nicht zu sehen. Dafür stiegen ein Jahr später die Umsät-

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Boris Langendorf über die wirtschaftliche Entwicklung der Buch- und Medienbranche

ze im Juni um 10,3 und im Juli um 10,7 Prozent, hatten also das Niveau von vor der WM gut wieder erreicht, mehr aber auch nicht. Einen ähnlichen Umsatzeffekt hatte die EM 2008 in Österreich und der Schweiz: Kräftiger Rückgang im Turniermonat Juni, kein Nachholeffekt im Juli und ein diesmal nur unvollkommener Ausgleich ein Jahr später. Wenn die WM 2010 in Südafrika hier etwas aus der Reihe fällt, dann nicht wegen des entfernten Schauplatzes, sondern wegen eines Kalendereffekts: Im Turniermonat Juni glich ein zusätzlicher Verkaufstag das Fußball-Minus teilweise aus, und im Jahr danach, wo die Pluszeichen hätten kommen sollen, fehlten im Juni zwei Verkaufstage und im Juli noch einer. Außerdem scheiterte das DFB-Team schon am 6. Juli im Halbfinale. Vor diesem Hintergrund bestätigen auch die Werte von 2010 den Fußball-Effekt. Den kann in diesem Jahr allerdings der Zeitfaktor etwas abmildern. Denn anders

als die vier letzten Turniere findet dieses in einer ganz anderen Zeitzone statt. Zwar hat sich die FIFA, angespornt durch unsere teuren Fernsehgelder, um europafreundliche Anstoßzeiten bemüht, doch beginnt kein Spiel vor 18 Uhr MEZ, in der Gruppenphase laufen viele sogar erst nach Mitternacht. Und, na ja, auch der Buchhandel verkauft einige WM-Artikel. Doch die Zeiten sind vorbei, in denen sich die Leute um schnell produzierte WM-Erinnerungsbücher rissen. Schließlich wollen wir einen weiteren kleinen Positiv-Effekt nicht verschweigen: Wenn die Helden in den kurzen Hosen ruhmreich abschneiden, kann die WM im ganzen Land ein positives Klima auslösen, also auch in Einkaufsstraßen und Buchhandlungen. Fazit: Das Spektakel vom 12. Juni bis 13. Juli wird vermutlich nicht die Umsatzverwerfungen auslösen wie das Sommermärchen vor acht Jahren. Aber der Buchhandel sollte schon mit einem einstelligen Rückgang während des Turniers rechnen, und besser nicht mit dessen späterer Kompensation. Service: Interessierte können sich unter www.langendorfs-dienst.de für die exklusive Ideenbank und den tagesaktuellen Newsletter anmelden.

Was Fußball-EM und -WM an Umsatz kosten Entwicklung Sortimentsumsatz in Turnier- und Vergleichsmonate Jahr danach

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Turniermonat

6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10

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Quelle: Langendorf Dienst

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Praxis | Ideenmarkt Spieletipp

Natürlich, französisch & gut Basics vom Sternekoch Alain Ducasse bei Hädecke

Für Kokosnuss-Fans Wenn einem „Helden“ zu bescheinigen ist, das er von Grund auf sympathisch ist, dann trifft dies sicher auf den kleinen Drachen Kokosnuss zu. Stolze dreiundzwanzig Geschichten hat sich Ingo Siegner bereits ausgedacht, Abenteuer voller Mut und Freundschaft, Geschichten, die vom Einfach würfeln: Der Drache Selbstvertrauen erzählen und davon, dass Kokosnuss als Spiel Gemeinschaft stark machen kann. Das ist spannend und angenehm präsentiert, nie„Ausflug ins Abenteuer“ von Manfred mals überbordend und mit attraktiven The- Ludwig ist ein einfaches Würfelspiel. Der men versehen. Wirklich überraschend ist es Spezialwürfel zeigt zweimal vorwärts, einnicht, dass der kleine Drache eine riesige mal rückwärts – und auf den anderen drei Seiten ist das Drehpfeilsymbol zu sehen. In Fangemeinde hat. Die Bücher sind zum Vorlesen gedacht dieser Situation darf der Würfel auf die Skala bzw. für Kinder ab sechs Jahren, folgerich- auf der einen Spielfeldseite gelegt werden. tig ist der spielerische „Ausflug ins Aben- Je nachdem, was gewählt worden ist, darf teuer“ in diesem Alterssegment angesetzt, nun, entsprechend der auf dem Drehpfeil obgleich sicher auch schon ein fünfjähri- „gewürfelten“ Figur, diese bewegt werden, ger Kokosnuss-Fan mitspielen kann. Die ein bis drei Felder vorwärts oder rückwärts. zwei bis vier Kinder sollen dem kleinen Wer wird zuerst die sagenhafte Entenblume erreichen? „Ausflug ins Abenteuer“ ist ein Drachen Kokosnuss, dem Stachelschwein Mathilda, dem Fressdrachen Oskar und Kinderspiel für Kokosnuss-Fans, und etwas dem Feuerdrachenmädchen Lulu helfen, jüngere, die es werden sollten! die Entenblume zu finden. Der Weg dorthin Rainer Scheer ist beschwerlich, und lange bleibt offen, wer Kontakt: Kosmos Verlag, Stuttgart, Website: www.kosmos.de die Partie gewinnen wird.

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Für die Ferien

Ducasse Nature einfach, gesund und gut von Alain Ducasse 360 Seiten, 181 Farbfotos, Hardcover, Format 19,6 * 25,2 cm € [D] 29,90 / € [A] 30,80 ISBN 978-3-7750-0632-3

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Viel schöner als eine Reise mit dem Finger auf der Landkarte sind die Scratch Maps von Luckies. Auf den ersten Blick sehen sie völlig unscheinbar aus, doch die Weltkarten in Gold und Schwarz haben es in sich: Man kann die Länder, die man schon bereist hat, mit einer Münze freirubbeln; dann erscheinen sie auf der Karte in leuchtenden Farben und mit geografischen Details. Genau das richtige Geschenk für Globetrotter und Weltenbummler und für alle Armchair Traveller sowieso (s.a. unser Dekotipp „Abenteuer“ auf S. 6 in diesem BuchMarkt). Geliefert wird die etwa 82 mal 58 Zentimeter große Karte gerollt in einer

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„Ihr Herz schlägt für Bücher, Sie mögen den Duft des Papiers und besonders erfreuen Sie sich daran, wenn Sie ein altes und wertvolles Stück in Ihren Händen halten?“ Man spürt, der Hamburger Buchhändler Lutz Heimhalt lebt für und mit seinem Antiquariat, auf dessen Webseite sich dieser Text findet. Er hat für „seine“ Bücher auch ein Geschenkpapier entwickelt, das dieses einzigartige Flair transportiert, und das jeder Buchhändler leicht nachmachen könnte: „Sicher findet sich eine alte Landkarte oder ein alter Stadtplan, den man mit ein wenig Nachbearbeitung in Photoshop selber drucken kann“ – was dann sogar preiswerter sei als handelsübliches Papier von der Rolle. Drauf gekommen ist er, als er einen alten Stadtplan von Fuhlsbüttel aus dem Jahr 1912 in einem alten Buch entdeckt hat. Den er hat scannen lassen und zuerst als Print an seine Kunden verkauft. Da „lag die Idee mit dem Einschlagpapier ja schon direkt daneben.“ Und da er ein zweites Standbein mit der Reproduktion alter Postkarten hat, bot es sich auch an, daraus ein Weihnachtspapier zu machen. Das würde er auf Anfrage übrigens auch Kollegen anbieten; er hat „schöne Motive mit Postkarten mit lesenden Frauen, auch aus dem werden wir ein Einschlagpapier herstellen. Das können

Nostalgie

Geschenkpapier selbstgemacht

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Lutz Heimhalt: Mit Geschenkpapier und Postkarten aus eigener Werkstatt

Kollegen dann mit ihrem individuellen Firmeneindruck bekommen. 5.000 Blatt A3 kosten dann so ca. 190 Euro.“

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Leseförderung in Paderborn Alle zwei Jahre findet sie statt: die Paderborner Kinderbuchwoche. Das bereits 13. Veranstaltungsprogramm mit zahlreichen Lesungen endete Anfang April mit der Verleihung des „Paderborner Hasen“ im Rathaus. Ausgezeichnet wurde Christian TielGruppenbild mit Hase: Preisübergabe an mann für sein Buch „Notlandung in Christian Tielmann (2.v.l.) der Milchstraße 17a“ (dtv junior). Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert, 9.676 Kinder gaben ihre Stimme ab. mann ist verantwortlich für Autoren und Die Kinderbuchwoche ist eine Initiative Lesungen und rief 1998 den „Paderborner der Grundschulen und wird finanziert von Hasen“ ins Leben. der Sparkasse Paderborn und der Buch- Kontakt: Buchhandlung Linnemann, Paderborn, handlung Linnemann. Katharina Linne- www.linnemann-buecher.de

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Weitere Artikel dieser Produktreihe finden Sie hier:

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Veranstaltungen

47 moses. Verlag GmbH • www.moses-verlag.de


Praxis | Die Besten

Bestenliste

Bestseller Barsortiment

Erstellt von

Ermittelt von

Hörbücher

Belletristik

Frank Goosen | Raketenmänner | gel. v. F. Goosen | tacheles! Ingrid Noll | Hab und Gier | gel. v. U. Hallant | Diogenes Haruki Murakami | Die Pilgerjahre … | gel. v. W. Mues | Hörbuch Hamburg

1 Saša Stanišić | Vor dem Fest | Luchterhand 2 Jan Weiler | Das Pubertier | Kindler

Eric Berg | Das Nebelhaus | gel. v. A. K. Sarnau und J. Uter | GoyaLiT

4 Donna Tartt | Der Distelfink | Goldmann

5 Jonas Jonasson | Die Analphabetin, die rechnen konnte | carl‘s books 6 Jörg Maurer | Felsenfest | Scherz

Nick McDonell | Ein hoher Preis | gel. v. S. Jäger | Der Audio Verlag

7 Haruki Murakami | Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki | DuMont

J. W. v. Goethe | Wahlverwandtschaften | gel. v. C. Brückner | Parlando

8 John Grisham | Die Erbin | Heyne

Die Bestenliste liegt auch – kommentiert – diesem Heft als Poster bei. Weitere Poster (für Abonnenten kostenlos) können über vertrieb@buchmarkt.de bestellt werden.

2 Roger Willemsen | Das Hohe Haus | S. Fischer

10 Yasmina Reza | Glücklich die Glücklichen | Hanser

Kinder- und Jugendbuch 1 Schmidbauer/Henn | Ostwind - Rückkehr nach Kaltenbach | cbj 2 Veronica Roth | Letzte Entscheidung | cbj 3 Bettina Börgerding, Wenka von Mikulicz | Bibi & Tina – Das Buch zum Film | Egmont

3 Andreas Englisch | Franziskus – Zeichen der Hoffnung | C. Bertelsmann 4 Thilo Sarrazin | Der neue Tugendterror | DVA 5 Akif Pirinçci | Deutschland von Sinnen | Manuscriptum 6 Guido Maria Kretschmer | Anziehungskraft | Edel 7 Christopher Clark | Die Schlafwandler | DVA 8 Peter Wensierski | Die verbotene Reise | DVA

9 John Williams | Stoner | dtv

9 Katrin Bauerfeind | Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag | S. Fischer 10 Marie Jalowicz Simon | Untergetaucht | S. Fischer

Bestenliste Bestenliste

4 Ingo Siegner | Der kleine Drache Kokosnuss und der geheimnisvolle Tempel | cbj 5 Jennifer Estep | Frostnacht | Piper 6 Markus Zusak | Die Bücherdiebin | cbj 7 Erin Hunter | Fernes Echo | Beltz 8 Mary Pope Osborne | Im Bann des schwarzen Hengstes | Loewe 9 Robert Muchamore | Top Secret – Die Rivalen | cbj 10 Suzanne Collins | Tödliche Spiele | Oetinger

Bestseller nachUmsatz Umsatz Bestseller nach

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in in Verbindung Verbindung mit mit

Businessbücher

Romane, Unterhaltung, Belletristik

1 Ronald Hanisch | Das Ende des Projektmanagements | Linde

1 Frank Schätzing | Breaking News | Kiepenheuer & Witsch | Umsatz: 484,-

2 Dirk W. Eilert | Mimikresonanz | Junfermann

2 Jojo Moyes | Ein ganzes halbes Jahr | Rowohlt | Umsatz: 271,-

3 Harald Welzer | Selbst denken | S. Fischer 4 Gerd Gigerenzer | Risiko | C. Bertelsmann

3 Lori Nelson Spielman | Morgen kommt ein neuer Himmel | Krüger | Umsatz: 257,-

5 Viktor Mayer-Schönberger, Kenneth Cukier | Big Data | Redline Die Bestenliste basiert auf der Bewertung durch die getAbstract-Redaktion, den DownloadZahlen der Zusammenfassungen und Abverkauf bei Amazon. BuchMarkt-Leser können sich exklusiv die Zusammenfassung eines Buches herunterladen. In diesem Monat: Das Ende des Projektmanagements www.getabstract.com/buchmarkt

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1 Giulia Enders, Jill Enders | Darm mit Charme | Ullstein

3 Frank Schätzing | Breaking News | Kiepenheuer & Witsch

Matt Haig | Ich und die Menschen | gel. v. C. M. Herbst | Der Hörverlag Francis Iles | Verdacht | mit B. Aljinovic, C. Pichler u. a. | Osterwold

Sachbuch

4 Jonas Jonasson | Die Analphabetin, die rechnen konnte | carl‘s books | Umsatz: 236,5 Donna Tartt | Der Distelfink | Goldmann | Umsatz: 231,Umsätze anteilig errechnet und gerundet für ein Quartal in einer Buchhandlung mit 500.000 Jahresumsatz

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DVD-Tipp Ausgewählt von der BuchMarkt-Redaktion

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ie erste Staffel der dänisch-schwedischen Koproduktion „Die Brücke – Transit in den Tod“ konnte in über 170 Länder verkauft werden und lockte auch bei uns rund 3 Millionen ZDF-Zuschauer vor den Fernseher. Mittlerweile ist die Serie für das US-amerikanische Fernsehen sowie als französischbritische Koproduktion adaptiert. Und nach der zweiten Staffel wurden die Hauptdarsteller mit dem Robert Award, dem dänischen „Oscar“, ausgezeichnet. Eine dritte Staffel ist in Planung.

Verlosung!

Edel: Motion verlost 2 x die zweite Staffel „Die Brücke – Transit in den Tod“ (5 DVDs). Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Brücke“ an verlosung@ buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.

N

ach der Kinoauswertung erscheint Noah Gordons Buchverfilmung „Der Medicus“ in diesem Monat gleich in vier Versionen: als DVD, Doppel-DVD, Blu-ray und als limitierte Doppel-Blu-ray im Steelbook. Das historische Abenteuerepos wartet nicht nur mit internationalen Stars wie Stellan Skarsgård, Ben Kingsley und Oliver Martinez auf, sondern gibt auch Newcomern wie Tom Payne und Emma Rigby und dem deutschen Shooting-Star Elyas M‘Barek eine Chance.

Verlosung!

Universal Pictures verlost eine DVD von „Der Medicus“ inklusive Ledernotizbuch und einem Filmposter. Einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Medicus“ an verlosung@buchmarkt.de schicken. Bitte Namen und Buchhandlung/Verlag/Agentur etc. nicht vergessen.

Deutschlands größte Verbundgruppe im Buchhandel! In einem immer rauer werdenden Markt gelingt es den über 650 Mitgliedern der eBuch erfolgreich zu sein. Sie haben die Notwendigkeit und die Wirksamkeit eines starken und stetig wachsenden Verbundes erkannt. Die eBuch bietet ihren Mitgliedern neben zahlreichen vergünstigten Leistungen für den buchhändlerischen Alltag viele weitere Vorteile:

Der Einsendeschluss für beide Verlosungen ist der 2. Juni 2014.

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s ist schlicht und ergreifend das „Buch der Bücher“. Weil man hier nachlesen kann, was man immer schon über Bücher und Autoren wissen wollte. Wollen Sie zwölf Bücher aufzählen, die unvollendet geblieben sind? Müssen Sie jemandem erklären, was „Schusterjunge“ und „Hurenkind“ miteinander zu schaffen haben? Was eigentlich ist der längste Roman der Welt – und was ist der höchste je für ein Buch bezahlte Preis? Oder: Wie geht das eigentlich mit der ISBN, und was ist da die Prüfziffer? All das (und noch viel mehr) finden Sie im Dörlemann-Band „Bibliomania. Es lebe das Buch!“ Das amerikanische Original stammt aus dem Jahre 2005, das auf deutsche Verhältnisse adaptierte Buch ist von 2006. Nun, nach acht Jahren, war wieder mal eine Aktualisierung fällig. Unverzichtbares Branchen- und Literaturwissen ist in diesem Werk so inszeniert, dass man – fragt ein Kunde z.B. im Laden – unauffällig und mühelos unter der Ladentheke Fachwissen tanken kann. Man kann es freilich auch zu Hause auf der Couch von hinten nach vorn durchschmökern: Das Buch der Bücher ist ein Buch für alle Fälle des Lese(r)lebens.

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Praxis | Verkaufsargumente

All die schönen Bücher ... gesichtet von Ellen Pomikalko

Matt Haig, Ich und die Menschen, dtv Von einem anderen, technisch hochentwickelten Stern auf die Erde geschickt, um die Umsetzung einer mathematischen Entdeckung zu vereiteln, muss der in die Gestalt eines Professors geschlüpfte Vonnadorianer erst mal lernen, wie die Menschen aussehen (igitt, diese Nasen!), was sie essen (oh, Erdnussbutter!) und was es mit der Liebe auf sich hat. Da er hundertmal schneller tickt als wir, ist er im Nu vertraut mit dem irdischen Dasein und fühlt sich vor allem mit seiner Ehefrau und dem Sohn so wohl, dass er am Ende auf die Unsterblichkeit verzichtet. Das ist, kurz gesagt, die Essenz des netten U-Romans, der auch die Gewalt nicht scheut, um eine überirdische Gefahr zu bannen. Menschsein verpflichtet eben manchmal auch zum Gegenteil. (348 S., 14,90 Euro)

Daniel Friedman, Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten, Aufbau Cop-Legende und Ich-Erzähler Buck Schatz ist bereits 87, als er wider Willen auf Jagd nach einem Nazi und dessen 1945 geklauten Goldbarren gehen muss. Mit Enkel fährt er von Memphis, Tennessee, nach St. Louis, nachdem sie aus verschiedenen Quellen den Aufenthaltsort des (nun ebenfalls alten) KZ-Folterers erfahren haben – ein Altersheim. In einer Mischung aus Gesellschaftsroman, Groteske und Krimi wird die Geschichte amerikanischer und europäischer Juden mit der verzwickten Goldsuche verquickt. Der Schatz hat nämlich einige Gierige magisch angezogen, es gibt Tote, aber am Ende einen überraschenden Sieger. Die freche Schnauze des Alten und die ziemlich ungeschönte

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Ellen Pomikalko Kritikerin

amerikanische Gegenwart machen den Roman zu einem fein sarkastischen Intel(320 S., 17,99 Euro) lektvergnügen.

Justin Go, Der stete Lauf der Stunden, Hoffmann und Campe Das ist schon was, wenn ein Student erfährt, dass er ein Millionenerbe antreten könnte. Er muss nur schnell nachweisen, dass er mit der längst Verstorbenen wirklich verwandt ist. Der Wettlauf mit der Zeit führt Tristan durch die halbe Welt und macht uns mit den Schicksalen zweier Liebender während des Ersten Weltkriegs bekannt. Als Frau aus gutem Hause musste man damals noch untertauchen, wenn man ein uneheliches Kind bekam. Ihr Geliebter gehörte nach dem Krieg zum Expeditionsteam der Mount-Everest-Erstbesteigung 1924, die wir hautnah miterleben. Tristan wird durch die Erfahrungen auf seiner Suche charakterlich geformt und lernt die Liebe kennen. Mischung aus historischem und Entwicklungsroman, Schmöker mit viel, viel Lesestoff. (511 S., 22.90 Euro)

Hanne Kulessa, An Kuhl, Ch.Schrœr Dem einzigen Liebhaber, der sie verlassen hat (und nicht umgekehrt), schreibt sie fünf Jahre später Briefe, um seine Gründe zu erfahren und ihn vielleicht wiederzusehen,

BuchMarkt Mai 2014

zugleich auch, um sich über sich selbst klar zu werden. Sie hat nach ihm genauso große Sehnsucht wie von Kindheit an nach ihrem unbekannten Vater, mit dessen Identität ihre Mutter nicht rausrücken will. Und womit sie gar nicht fertig wird, ist ihr Schuldgefühl, weil sie sich ihr Leben lang als „Bankert“ empfindet. Das hört sich ziemlich altmodisch an – ist diese Beichte einer 35-Jährigen etwa groschenromantisch gemeint? Ihr Lebenslauf mit mehreren Jobs (u.a. einem Blowjob), die Geschichten ihrer Freunde (einer überfällt die Bank, in der sie arbeitet) sowie der hanebüchene Schluss nähren die Vermutung, dass die Autorin sich hier eine krimiverstärkte Yellowpress-Spielwiese geschaffen hat, um dem „modernen“ Menschen uralte Verhaltensweisen zu attestieren. Unter dem Gesichtspunkt ist der Roman schon aufschlussreicher als seine trivial erscheinende Handlung. (165 S., 17,99 Euro)

Robin Sloan, Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra, Blessing Die Gemeinschaft „Der ungebrochene Buchrücken“ ist über 500 Jahre alt. Davon erfährt der junge Clay, der in Mr. Penumbras Buchhandlung in San Francisco die Nachtschicht übernimmt, aber erst später. Es hat ihn schon verwundert, dass dieser Laden rund um die Uhr geöffnet ist, dass selten Kunden kommen und dann nichts kaufen, sondern leihen. Nach und nach dringt er in die Prinzipien der Inhaber ein und versucht mit Hilfe einer jungen Frau, die bei Google arbeitet, das Geheimnis der Unsterblichkeit zu entschlüsseln, das sich in bestimmten Folianten verbirgt. In die bisher herrschende innere Spannung, was denn nun hinter allem steckt, kommt kriminalistische Dramatik. Wird er gegen alte Obrigkeiten eine Modernisierung durchsetzen? Nostalgische Hommage ans Buch. (351 S., 19,99 Euro)


1969, als die ersten drei Menschen zum Mond fliegen, beginnt Funders Geschichte. Er ist noch Schüler, hat ein Gedicht an eine Zeitung geschickt, will jetzt ein Gedicht über den Mond schreiben und bringt doch außer dem Titel keine Zeile zustande. Dem jugendlichen Außenseiter, dem der rechte Fuß absteht und der sich nichts traut, wühlen die Selbstzweifel das Innere auf. Dass er einen verachteten Mitschüler im Stich lässt, kann er sich nie verzeihen. Seine Mutter findet keinen Zugang zu ihm. Einem Mädchen, das ihn mag, kann er sich nicht öffnen. Wie fein und stark zugleich dieser Schriftsteller sein eigenes Porträt gestaltet hat, ist mit ein paar dürren Worten nicht zu erklären. Den schwierigen Prozess eines schaffenden Geistes hat er schön, leicht und spannend zur Sprache gebracht. (479 S., 21,99 Euro)

Ingvar Ambjørnsen, Die Nacht träumt vom Tag, Nautilus „In so tiefer Einsamkeit unterwegs zu sein, machte mich glücklich. Es machte mich zu dem, der ich sein wollte.“ Sune, 30, lässt Frau und Kinder zurück, nicht zum ersten Mal, und zieht durch Norwegens Wälder und jetzt im Herbst leere Ferienhütten. Wunderbare Stille. Doch er kann nicht lange Robinson sein. Er kennt den Sheriff und manch andere, deren Weg er kreuzen muss. Der Wald verbirgt auch zwielichtige Dinge. Am Ende seines überraschungsreichen Trips befreit er sich mit Gewalt von allen Bindungen. Neben der Doppeldeutigkeit der Fabel und einer faszinierenden Wortkargheit gefällt mir die großartige, so differenzierte wie unspektakuläre Naturschilderung. Sie gibt den menschlichen Irrungen und Wirrungen einen überirdischen Rahmen und bildet für Sune den Sinn des Lebens ab. Ich mag das Buch, er gehört zu den Großen, die einfach die richtigen Worte finden. (269 S., 22 Euro)

Andrea Reidt, Viel Meer, Gmeiner Darin bin ich hängen geblieben, weil ich zwar Sylt und Amrum flüchtig kenne, aber nicht die andern „Nordfriesischen Inseln und Halligen“ (Untertitel) mit all ihren Vorzügen und Besonderheiten. Die Fotos und Texte vermitteln vor allem deren Atmosphäre, sind also weniger Gebrauchsanweisung (wie klassisch übliche Reiseführer) als vielmehr Beschreibung der jeweiligen landschaftlichen, historischen und kulturellen Reize. Die Autorin nimmt uns mit in ein ganz spezielles Gebiet, das sie gut kennt, und stellt uns anschaulich Land und Leute vor. Ihr erzählendes Reisebuch macht Lust, Leib und Seele auch mal (wieder) von „Wellen, Wind und Weitblick“ aus dem Alltag katapultieren zu lassen. (189 S., 14,99 Euro)

Wo man keine

Schritte ..

hort ... Taschenbuch · 978-3-95441-164-1 · 9,95 Euro

Lars Saabye Christensen, Der Sommer, in dem meine Mutter zum Mond fliegen wollte, btb

Heiner Flassbeck, 66 starke Thesen ..., Westend Er wettert gegen die Politiker, die nichts oder zu wenig von Wirtschaft, insbesondere der Makroökonomie, verstehen und sich an den überholten neoliberalen Grundsatz klammern, der Markt werde schon alles von alleine richten. Es sei total falsch, nur an sein eigenes Land zu denken. Wachstum müsse sein, aber z.B. in ökologischen Fragen seien staatliche Eingriffe nötig. Die FDP kriegt ihr Fett dick ab, ebenso die Finanzmärkte: „Man muss die Finanzakteure vollständig von den physischen Rohstoffmärkten ausschließen. Eine Bank ist eine Bank und darf kein Rohstoffunternehmen sein.“ Die Märkte seien ein globales Kasino geworden. Starke Worte findet er für „Herdenverhalten“ und „neoklassische Scheuklappen“ und bietet dafür einleuchtende Beispiele auf. Ob seine Ansichten besser sind als der herrschende „Merkelantismus“ (= Merkantilismus à la Merkel), kann ich nicht beurteilen, aber zur Diskussion und Meinungsbildung eignet sich sein Buch dank seiner punktklaren, verständlichen Schreibe prima. (224 S., 14,99 Euro)

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Ein neuer Anfang für die ungewöhnliche Ermittlerin Hannah Henker »Eva Brhel weiß, auf welche Mischung es ankommt, um den Leser nicht nur zu fesseln, sondern auch für ihre Figuren und ihren Stoff zu interessieren ... An Hannah Henker könnte man sich gewöhnen, sie hat das Zeug dazu.« (Wolfgang Butt)

www.kbv-verlag.de


Special | Kunst, Architektur, Wohnen

Inhalt Innenarchitektur: Immer mehr Wohnbücher generieren sich aus Blogs – und die DIY-Kultur ist längst eingezogen | 53 Ausstellungen: Kunstreisende brauchen Bücher – zum einen den Katalog zum Kunstevent, zum anderen Lektüre für unterwegs | 56

Prachtausgaben

Big Bosch Taschen. Die Gemäl-

Editorial

© Erich Hussmann

J

Feintuning: Taschen Managing Editor Petra Lamers-Schütze und Giuseppe Brisotto vor dem „Jüngsten Gericht“ beim Farbabgleich

© Museo Nacional del Prado, Madrid/Taschen

e mobiler und flexibler Menschen im Arbeitsleben werden (müssen), desto mehr sehnen sie sich nach einem erholsamen Rückzugsort daheim. Und anstatt sich dort vorgefertigte Komplettlösungen hinzustellen, wollen immer mehr Wohnende in den eigenen vier Wänden ihre Individualität ausleben. Eine Vielzahl von Wohnzeitschriften schwimmt auf dieser Welle mit, und auch, wenn die deutsche Möbelindustrie im vergangenen Jahr ein kleines Minus hinnehmen musste, ist der Bereich Wohnen immer noch ein stabiler Markt. Der Buchhandel kann davon profitieren – ebenso wie vom „Ausstellungstourismus“. Museen haben einiges getan, um neues Publikum anzulocken. Und das ist buch- und buchhandelsaffin. Viel Spaß beim Lesen der nächsten Seiten wünscht Ihnen

Ausklapptafel des Garten der Lüste, um 1503: Linker Innenflügel: Paradies mit der Zuführung Evas; Mitteltafel: Menschheit vor der Sintflut; Rechter Innenflügel: Die Hölle; Öl auf Eichenholz, 190 x 176,7 cm (Mitteltafel), 220 x 97 cm (Flügel)

Susanna Wengeler

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de von Hieronymus Bosch sind immer wieder erforscht worden – 20 an der Zahl werden ihm zugeschrieben, dazu acht Zeichnungen. Was man daraus machen kann, zeigt der Taschen Verlag mit dem 300 Seiten starken Band „Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk“ im Format 29 x 39,5 cm. Experte Stefan Fischer geht der Frage nach, warum Boschs Bilder so einflussreich waren. Mit erstmals nach Restaurierungen publizierten Fotos werden alle Gemälde ganzseitig und in Ausschnitten gezeigt. Dazu gehört eine über einen Meter lange Falttafel des Triptychons „Garten der Lüste“. Die Prachtausgabe wird mit Pappkoffer inklusive Henkel zum Nachhausetragen geliefert.


Kunst, Architektur, Wohnen | Special

Wäre der perfekte Vorhang: Ein Marimekko-Stoff im Gestalten-Band „Out of the Blue“

Werkeln ist das neue Wohnen An den eigenen vier Wänden herumzubasteln, ist ein Lebensprojekt. Auch wenn dazu vieles im Internet ausgetauscht wird, ist die Community ausgesprochen buchaffin. Und durchaus willens, für ein besonderes Design-Objekt auch mal tiefer in die Tasche zu greifen Innenarchitektur

D

as Geheimnis eines individuellen und authentischen Zuhauses liegt im Finden, Entdecken und Kombinieren von Lieblingsdingen“, meint Nicole Maalouf, Gründerin der Internet-Plattform SoLebIch.de, auf der die Community ihre schönsten Wohnerlebnisse postet und die passenden Möbel und Accessoires erwerben kann. Denn um den eigenen Geschmack zu bilden, braucht

man Inspirationen, und die sind heute in zahlreichen Blogs zu finden. Sehr viele von den Online-Leserinnen freuen sich aber, wenn ein Best of der zahlreichen Klicks eines Tages auch als Printprodukt zu haben ist. Schließlich haben sie ja auch nicht aufgehört, eigene Kladden mit Erlebtem zu füllen, nur weil sie gerne mal ihren Frühstückstisch posten. „Das neue SoLebIch Buch“ (DVA) findet vielmehr in seinem Ursprung, der Internet-Plattform, einen Marketingauftritt mit wertvollen Kontakten. Denn diese User BuchMarkt Mai 2014

machen sich, auch wenn der Impuls aus dem Netz kam, gern auf den Weg in ihre lokale Buchhandlung, anstatt den großen Online-Versender anzuklicken. „Das neue SoLebIch Buch“ zeigt einen Einrichtungs-Mix, der immer weitere Kreise zieht: Man macht gern mal etwas selbst, spart zugleich aber auch für ein besonderes Design-Objekt, mit dem man sich irgendwann belohnt. Statt repräsentieren zu wollen, schafft man sich lieber Räume, in denen man sich selbst verwirklicht – was wiederum in den allermeisten 53


Special | Kunst, Architektur, Wohnen

Fällen überaus präsentabel ist. Sehr schön fügen sich in das Buchkonzept zu den Fotos der Community (nur das Cover wurde neu fotografiert) sieben Illustrationen von Larissa Bertonasco. Von Bloggerin Holly Becker (decor8blog. com) sind bei Callwey bereits drei Titel erschienen, zuletzt „Wohnen mit Blumen“, und mit den Verkaufszahlen ist der Verlag, nach eigenen Angaben Nr. 1 im Bereich Innenarchitektur/Design (zuletzt auf Platz 1 in den GfK-Charts: „Stilikonen“), sehr zufrieden. Bei 48.000 Lesern täglich und 1,8 Millionen Seitenaufrufen pro Monat war nicht viel anderes zu erwarten. Ebenfalls im Internet geboren: „Wohnideen aus dem wahren Leben. Inspirationen der besten Wohnblogger“. Weitergeht es im Herbst mit einer Kooperation mit der Plattform Westwing, die vor drei Jahren startete, inzwischen in 14 Ländern präsent ist und allein in Deutschland auf 1,7 Millionen registrierte Besucher verweist. Um weiterGrün beruhigt: Man sieht es an der Katze (Abb. aus: „Das neue SoLebIch Buch“, DVA) zuwachsen, sind Fernseh-Spots geplant. Auch BusseSeewald hat Bloggerinnen zu einem Printauftritt verholfen. Mina Hesses Kombination mit Weiß bis Neontönen verliert mit hoher Wahrscheinlichkeit das myvillavanilla.blogspot.de ist zu „My Vil- kleine Räume größer wirken lassen sol- Interesse am Reinweiß aus dem Baumarkt. la Vanilla“ geworden – mit Do-it-yourself- len. Die Interior-Stylistin arbeitet für Zeit- Allein Namen wie Cat’s Paw, Elephant’s Tipps, Dekoideen und vielen Fotos aus Breath, Book Room Red, Charlotte’s schriften wie „Mollie Makes“ und „Marie ihrem Haus. Carolina Franke betreibt in Claire“ – und hat einen Blog. Dazu passt: Locks oder Cook’s Blue sind Verführung Berlin den Laden „Town & Country Home“ „Simple Chic. Einrichten und Dekorieren pur. sowie den gleichnamigen Blog im Inter- mit natürlichen Materialien“ (Christian) Callwey bringt „Zeitlos Wohnen mit net. „Sweet White of Mine“ ist die Essenz von Hans Blomquist. Farbe“ in Kooperation mit Farrow & Ball ihrer Arbeit, die für einen neuen urbanen Theoretischen Background zu Ge- – das ist ein edler Bildband, der auch die Landhausstil steht. schichte, Kultur und Wissenschaft der Tapeten der Engländer in Domizilen in Farben liefert u.a. das 240 Seiten starke Frankreich, Deutschland, den NiederlanWerk „Die geheimnisvolle Sprache der den, Italien, Dänemark, Norwegen und in My home ist my Baustelle der Schweiz zeigt. Die Aufnahmen sind Farben“ (Fackelträger) von Joanne und Arielle Eckstut, u.a. mit Übungen zur etwas zum Träumen, aber für den Anfang Wer sich im Job verausgabt, beim Sport visuellen Wahrnehmung. Spielerische kann man auch erstmal dem heimischen sein Gleichgewicht sucht, und sich auf Beschäftigung mit dem Thema bietet der Ikea-Hocker einen neuen Auftritt bescheReisen selber findet, der wird diese Er- Niggli Verlag mit dem Memo-Spiel „Farbe ren oder eine Küchenwand bunten. fahrungen häufig auch in den eigenen vier und Form“ nach Johannes Itten aus dem Wänden zum Ausdruck bringen. Und das Farbbüro Isler und Bader: Auf 72 Karten kann bedeuten: Sie brauchen eine neue sind die Farben in der Form dargestellt, Selbst ist der Wohnling Farbe. Die „Lust auf Weiß“ (Gerstenberg) die ihnen Johannes Itten zugeordnet hat. ist zwar immer noch gefragt, aber kein Eine Beschreibung lautet: „Das Dreieck Was man dazu alles wissen könnte, verAutomatismus mehr – zumindest nicht in als Symbol des Denkens zeigt die Eigen- rät „Handbuch Wände. Putz, Farbe, Tapeallen Zimmern. „Farbe bekennen“ (Gers- schaft von Gelb mit seinem schwerelosen ten und Trockenbau“ (Christophorus). Im tenberg) immer mehr Wohnende, und Charakter, der aber auch stachlig sein selben Verlag ein weiterer Ideengeber: werden dabei immer mutiger. Die beiden kann wie spitze Winkel.“ „Bunte Wände“. Und wer es von Grund genannten Bücher sind als Softcover zum Eine der Edelmarken unter den Farbher- auf wissen will, findet dort ein neues Preis von 9,95 Euro schöne Einstiege in stellern ist Farrow & Ball. Mr. Farrow und Standardwerk: „Das große Buch vom die Farbgestaltung, für edle Wohnzeit- Mr. Ball begannen in den 1940er Jahren in Heimwerken“ zeigt auf 256 Seiten alles schriften muss man mehr hinblättern. Dorset, Pigmente zu mischen, heute agiert über Grundtechniken des Heimwerkens, „Ganz schön Pastell“ (DVA) von Selina man in mehreren europäischen Ländern Reparaturen, Renovierungen, Materialien Lake mit Fotos von Catherine Gratwicke bis in die USA. Wer einmal den Farbfächer und Werkzeuge – mit über 1.000 Fotos und wiederum setzt auf sanfte Farben, die in der Engländer in die Finger bekommen hat, Abbildungen. 54

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Kunst, Architektur, Wohnen | Special

Wer „nur“ ein schönes Regal oder dergleichen bauen möchte, findet in „Do it yourself-Möbel 2“ (Haupt) weitere Ideen und die Baupläne dazu. Das ist nichts für absolute Anfänger, macht aber besonders stolz, wenn man es geschafft hat. Weniger aufwändig sind die „Kreativprojekte für ein gemütliches Zuhause“ in Johanna Goslings „Wohlfühlwohnen“ (Edition Fischer). Mit Katze auf dem Cover (hat „Das neue SoLebIch Buch“ übrigens auch) zeigt es, dass die Autorin etwas vom Wohlfühlen versteht. Dazu arrangieren kann man „Vintage-Wohnen“ aus demselben Verlag oder „Catch, Cut & Fold“: endlich mal praktikable Ideen, wie man Sachen verstaut. Bei allem Willen zum Selbermachen – wer so viel Einsatz gezeigt hat, möchte sich auch mal was gönnen. Und greift dabei gern auf skandinavische Designer zurück, die nicht im großen schwedischen Möbelhaus zu erwerben sind. Der Däne Hans J. Wegner hat rund 500 StuhlEntwürfe gefertigt, vom eleganten ChinaStuhl bis hin zum Y-Stuhl „The Chair“, auf dem einst John F. Kennedy Platz nahm. „Just one good Chair“ (Hatje Cantz) ist das Ziel, die Prototypen schuf Wegner zumeist selbst in Handarbeit. Und wenn Finnland in diesem Jahr Gastland auf der Frankfurter Buchmesse sein wird, ist das auch ein Grund, sich die Design-Klassiker aus dem hohen Norden in Erinnerung zu rufen und neue Schätze zu entdecken: „Out of the Blue“ (Gestalten) zeigt Erfolgsgeschichten wie die von Marimekko, deren Designs und Stoffe in Blogs hoch gehandelt werden, ebenso wie die Möbel von Artek, z.B. den Sedia Chair von Enzo Mari. Aus all diesen Titeln lassen sich schöne Thementische und Schaufenster bauen. Die Düsseldorfer Buchhandlung Gossens hatte unlängst ein großes Retro-Puppenhaus aufgestellt, das viele Passanten anhalten ließ. Dazu drapiert hatte man Wohntitel sowie Belletristik für die Couch – und Naomi Schencks Homestories „Kann ich mal Ihre Wohnung sehen?“ (Metrolit). Auch eine Möglichkeit: Die auf Kunst, Architektur und englischsprachige Literatur spezialisierte Buchhandlung the bookstore in Dortmund kooperiert mit der Firma WirZwei, die alte Tische und Stühle aufpoliert. In der Buchhandlung kann man sie benutzen, um Bücher zu sichten – und dann alles zusammen kaufen und mit nach Hause nehmen. Susanna Wengeler BuchMarkt Mai 2014

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Zeichnen, Kritzeln und … Entspannen! Mit Stift und Papier raus aus dem Alltag!

22 x 25 cm, 80 Seiten, Softcover mit Umschlagklappen ISBN 978-3-86230-286-4 € [D] 16,99 / € [A] 17,50* *vom österreichischen Importeur preisgebunden

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Special | Kunst, Architektur, Wohnen

Das Buch zum Kunstevent Kunstausstellungen werden immer mehr zu Events. Und nicht selten sind sie Anlass für eine Städtereise. Eine kleine Auswahl an Möglichkeiten für die kommenden Monate – und die passenden Bücher dazu Ausstellungen

Frankfurt bis 15. Juni 2014 im Städel Museum: Emil Nolde Retrospektive

Zu sehen sind rund 140 Arbeiten des Expressionisten. „Kaum ein anderer Künstler der klassischen Moderne ist so vielfach besprochen und in deutschen Museen 56

© Ai Weiwei

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useen lassen sich heute eine Menge einfallen, um Publikum in ihre Hallen zu locken. Viele haben in den vergangenen Jahren modernisiert, für mehr Barrierefreiheit gesorgt, die Shops neu aufgestellt und die Cafés verschönert. Auf den Websites lassen sich Apps downloaden mit Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Exponaten, und die in Kürze wieder in vielen Städten stattfindende Nacht der Museen baut weitere Hemmschwellen ab. So werden Ausstellungen heute nicht selten zum Anlass genommen, einen Wochenendtrip zu planen – wenn mit großem Besucherandrang zu rechnen ist, lässt sich das Eintrittsticket zu einer bestimmten Zeit im Voraus online erwerben. Und die Bahn bietet einen „Kulturtarif“ für die Anreise. Alles Argumente, sich den Kunstkalender für die kommenden Monate anzusehen. Denn mit dem entsprechenden Katalog lässt sich der Ausflug entspannt vorbereiten, zumal die Preisabstände zwischen Museums- und Buchhandelsausgabe im Schnitt gesunken sind. Eine wertvolle Lektüre für unterwegs ist auch „Die Wiederkehr der Wunderkammer“ (Hanser Berlin) von Henning Ritter – eine Geschichte des Kunstmuseums in kurzen Kapiteln, die so geistreich geschrieben sind, dass es einfach ein Vergnügen ist. Dazu noch ein Reiseführer oder eine passende Biografie, und der Ausflug kann beginnen.

Very Yao, 2009. 150 Fahrräder, unterschiedliche Größen: Ai Weiweis Installation ist im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen

so allgegenwärtig wie Emil Nolde. Die Retrospektive wird anhand aktueller Forschungsergebnisse einen frischen Blick auf einen der bekanntesten Künstler werfen, in dessen Œuvre es noch vieles neu zu entdecken gibt“, versprach Dr. Felix Krämer, Kurator der Ausstellung und BuchMarkt Mai 2014

Leiter der Sammlung Kunst der Moderne im Städel Museum, zur Eröffnung. Der Katalog ist bei Prestel erschienen. Eine Biografie von Kirsten Jüngling gibt es bei Propyläen, einen leichteren Einstieg verschafft ein Band aus der Reihe Junge Kunst bei Klinkhardt & Biermann.


40 JAHRE SCHIRMER/MOSEL

Kunst, Architektur, Wohnen | Special

München bis 24. August 2014 in der Pinakothek der Moderne: Menschen vor Flusslandschaft. August Sander und die Fotografie der Gegenwart aus der Sammlung Lothar Schirmer

wurden“, erklärt Pressesprecherin Pia Werner. Bei Galiani gibt es Ai Weiweis verbotenen Blog in einer Sonderausgabe auf Deutsch: „Macht euch keine Illusionen über mich“.

Für Fotografie-Interessierte ein loh- vom 29. Mai bis 30. November 2014 im Deutnenswerter Ausflug: 80 Arbeiten von schen Historischen Museum: August Sander gehören zur Sammlung, Der Erste Weltkrieg zu sehen sind aber auch Werke zeitgeDie deutschlandweit einzige Überblicksnössischer Künstler wie Bernd und Hilla ausstellung zum Kriegsgeschehen, die die Becher, Andreas Gursky, Thomas Ruff, europäische und globale Dimension des Cindy Sherman, Thomas Struth und Jeff „Großen Kriegs“ verdeutlicht. Anhand von Wall, ergänzt durch eine seltene Gruppe 14 markanten Orten erhält der Besucher früher Berlin-Fotografien von Heinrich eine geografisch-chronologische ÜberZille. sicht des Kriegsverlaufs. Der Begleitband Im Verlag Schirmer/Mosel gibt es den „Der erste Weltkrieg in 100 Objekten“ erscheint bei Theiss. Katalog, außerdem den Band „Warum Photographie als Kunst so bedeutend ist wie nie zuvor“ von Michael Fried. Lektü- vom 9. Mai bis 5. Oktober im Deutschen Histore für unterwegs: „Drei Bauern auf dem rischen Museum: Herlinde Koelbl – Targets Weg zum Tanz“ (S. Fischer) von Richard Das wird sicher ein Feuilleton-Thema: Powers – darin recherchiert der Held die Die Fotografin Herlinde Koelbl hat sich Hintergründe einer Fotografie Sanders von mit militärischer Ausbildung und den drei Bauern im Westerwald. kulturellen Unterschieden, die sich in den jeweils landestypischen Schießzielen widerspiegeln, beschäftigt und sechs Berlin Jahre lang in fast 30 Ländern Aufnahmen bis 7. Juli 2014 im Martin-Gropius-Bau: gemacht. Der Katalog erscheint bei Prestel.

Warum Photographie als Kunst so bedeutend ist wie nie zuvor Ein Standardwerk

Das meist diskutierte Buch zur Photographie, Kunst und Literatur der Gegenwart geb., 448 S., 278 farbige Abb. 978-3-8296-0665-3 € 58,00

Ai Weiwei – Evidence

Auf 3.000 qm in 18 Räumen und im spektakulären Lichthof zeigt Ai Weiwei Aarau, Schweiz Werke und Installationen, die eigens für vom 10. Mai bis 27. Juli im Aargauer Kunstden Martin-Gropius-Bau entstanden oder haus: Ohne Achtsamkeit beachte ich alles. noch nie in Deutschland gezeigt wurden. Robert Walser und die bildende Kunst Darunter die Installation, die auf dieser Die Ausstellung möchte die Vielfalt von Doppelseite zu sehen ist, Very Yao, 2009. Walsers Wirkung auf die bildenden Künste Dafür verwendete Ai Weiwei 150 Fahrrä- zeigen – sowohl mit Positionen der Geder der in China weit verbreiteten Marke genwartskunst als auch mit Gemälden aus der Zeit des Autors. Der Katalog erscheint „Forever“. Der Künstler erinnert damit an Yang bei Benteli, mit Textbeiträgen von Lukas Jia, einen jungen Mann aus Beijing, der Bärfuss, Elfriede Jelinek und Konrad Torechtswidrig festgenommen und während bler. Robert Walsers Werk ist bei Suhrkamp seiner Haft schwer misshandelt wurde, lieferbar. weil er angeblich ein nicht registriertes Fahrrad gefahren hatte (welches aber geliehen war). Nach erfolglosen Appel- Kochel am See len an die Rechtsprechung klagte man bis zum 21. September 2014: Georg Baselitz – ihn des Mordes an sechs Polizeibeamten Tierstücke: Nicht von dieser Zeit aus Shanghai an. Nach mehreren unfairen Eine Retrospektive mit rund 70 zum Teil Gerichtsverfahren befand man ihn des bisher selten oder noch nie gezeigten WerMordes für schuldig und verurteilte ihn ken zum Tiermotiv von Baselitz. Das Buch zum Tod. zur Ausstellung ist im Sieveking Verlag erDer Katalog ist bei Prestel erschienen, schienen und enthält u.a. einen Text von die Produktion war aufregend: „Wir wa- Michael Köhlmeier. Und dessen Bücher ren schon dabei, Teile des Kataloges zu sind immer eine Empfehlung – der neue drucken, als im Gropius-Bau die Kunst- Roman erscheint Ende August bei Hanser, werke noch für den Tafelteil fotografiert „Zwei Herren am Strand“. BuchMarkt Mai 2014

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Ein Klassiker

Das erste Schirmer/Mosel Buch in Neuauflage geb., 112 S., 40 Skiatone-Tafeln 978-3-8296-0671-4 € 49,80

40 JAH R E 1974 | 2014 SCHIRMER MOSEL

SCHIRMER/MOSEL

Die Schatzinsel im Büchermeer


Special | Kalender Inhalt Überblick: Die Kreativschmieden der Kalender-Verlage haben wieder zugeschlagen: Mit neuen Ideen nimmt der eh schon stabile Umsatzgarant im stationären Sortiment weiter Fahrt auf | 60 Buchhandel: Seit 18 Jahren ist Petra von Schmudes Museumsshop „Kunstgenuss“ der Treffpunkt für Kalenderliebhaber in Hamburg | 72 Interview: Mit Kalendern können Buchhändler ihren Umsatz überproportional steigern – sagen KV&H-Geschäftsführer Jürgen Horbach und sein Vertriebsleiter Bernhard Fetsch. Ein Gespräch über Termine, Themenwelten und einen Rundum-Sorglos-Service | 74

Editorial

A

uch die Kalenderverlage spüren die Flächenverkleinerungen der Filialisten, zumal eine attraktive Präsentation der Warengruppe viel Platz benötigt, den kleinere Buchhandlungen nicht haben oder nicht zur Verfügung stellen wollen. Dabei gehören gerade Kalender im Sortiment zu den Umsatzgaranten – und das nicht nur im Weihnachtsgeschäft. Die Buchhandlung Kunstgenuss in Hamburg (S. 72) macht es vor: Bereits ab Juli präsentiert Inhaberin Petra von Schmude 600 Kalender auf 60 qm! Um auch Ihnen die Auswahl zu erleichtern, stellen wir Ihnen die schönsten, trendigsten und außergewöhnlichsten Kalender in diesem Special vor. Lassen Sie sich inspirieren. Ihre Cornelia Camen

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Frauenkalender

Must-haves

Handtaschen-tauglich: Die neuen Wochenkalender von Kunth

Kunth. Mit gleich zwei neuen Taschenkalendern für Frauen geht der Kunth Verlag ins Jahr 2015: „Große Frauen“ stellt jede Woche eine Frau vor, die Außerordentliches geleistet hat, „Mode Ikonen“ enthält 52 Porträts von Musen, Models und Modemacherinnen. Beide Wochenkalender sind in edles Leinen gebunden, mit einem Lesebändchen versehen und kommen im Juli auf den Markt. „Die hochwertige Ausstattung“, so Vertriebsleiterin Sabine Sommer, „machen die Kalender zu einem absoluten Must-have und zu einem kultigen Geschenk.“ BuchMarkt Mai 2014

Advent: Es gibt Produkte, die ihren Machern von der Idee bis zur Herstellung echtes Vergnügen bereiten. Adventskalender sind eine solche Ware – sie lösen gerne mal den „Haben-wollen“-Reflex aus, locken in Rätselfallen oder katapultieren in ferne Galaxien | 78 Special Interest: Fußball geht immer – auch in den ZwischenWM- und EM-Jahren. Die Weltmeisterschaft in diesem Jahr schreit allerdings förmlich nach einem Aktionstisch und könnte so manchen Fan verstärkt zum Kauf eines Kalenders für 2015 verleiten | 82 Jubiläum: Vertreter Wolfgang Willmann reist ebenso lange für Arche wie es die Arche Kalender gibt – seit 30 Jahren. Auf seiner „Jubiläumsreise“ in diesem Frühjahr zu den Buchhandlungen in Bayern und Baden-Württemberg hat er sich mit vielen BuchhändlerInnen erinnert – und die besten Momente im Foto festgehalten | 84


Kalender | Special

Taschenkalender

Alles klebt Mark’s. Neu im Sortiment des japanischen Herstellers Mark’s ist die TaschenkalenderReihe Gecko: Die dem gleichnamigen Reptil nachempfundene flexible Oberfläche aus Gecko-Reihe bei Mark‘s: Auf der Silikonoberfläche mit Silikon ist mit kleinen Saugpfropfen versehen, Saugpfropfen hält sogar ein Handy an der sich Handy oder Stift „festsaugen“ und so auf originelle Weise befestigen lassen. Das Das Tokioter Unternehmen Mark’s mit Innenleben ist kosmopolitisch: Neben den einer Dependance in Paris und einem Verklassischen Kalenderfunktionen gehören kaufsbüro in Frankfurt ist in den vergangez.B. Feiertage aus 28 Ländern und farbi- nen Jahren vor allem durch die patentierten ge Abbildungen von Subway-Plänen aus PVC-Hüllen mit Zipverschluss aufgefallen, sieben internationalen Großstädten zum in die die Kalenderreihen Storage.it, Colors Repertoire – darunter Berlin, London, Pa- und Ampelmann verpackt sind und die so ris und Tokio. zusätzlichen Stauraum bieten.

Das Haus der Kalendermarken

Vorschau

Stabile Warengruppe Das hochwertige Kalender-Vollsortiment

DuMont. Kalender für Jungen und Mäd-

chen gibt es schon seit einigen Jahren im DuMont-Kalenderprogramm – seit Anfang dieses Jahres haben sich die Kölner mit der Friendz @ Kids und Concepts GmbH sogar einen Partner ins Boot geholt. Für 2015 präsentiert das Kalenderteam die Kinderprodukte nun in einer eigenen Vorschau und mit eigenem Logo. „Das ist nicht zuletzt auch aus vertrieblicher Sicht ein Signal an den Handel“, so Geschäftsführerin Anette Philippen, „denn die Warengruppe ‚Kinder- und Jugendbuch‘ und damit auch die Zielgruppe für diese Kalender war im letzten Jahr erneut stabil und ist in Teilbereichen sogar gewachsen.“

Klassiker im teNeues Programm

Der Goldstandard im Preis-Leistungs-Markt

DuMont-Geschäftsführerin Anette Philippen: Die Kinder- und Jugend-Kalender haben ab sofort eine eigene Vorschau und ein eigenes Logo BuchMarkt Mai 2014

Träume in Bildern

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G

Faszinierende Einblicke in die Natur

Buchhändlers Lieblinge

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teNeues Verlag GmbH + Co. KG, Am Selder 37, D-47906 Kempen Tel.: +49 (0) 2152-916-0, Fax: +49 (0) 2152-916-111 E-Mail: verlag@teneues.de, www.teneues.de


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Was mein meinLeben Lebenreicher reichermacht macht2014 2015 Was

Sehnsucht nach dem Süden 2015

Kalender mit 53 Postkarten

Was mein Leben reicher macht

Um das Gesicht der Welt zu verändern, muss man zunächst einmal fest in ihr verankert sein.

Glücksmomente für jeden Tag

Simone de Beauvoir

Flair des Nordens Der Planer 2015

978-3-8400-0919-8 22,99 € · 23 x 17 cm

2015

978-3-8400-0986-0 15,99 € · 12,5 x 16 cm

53 Blatt mit köstlichen Rezepten

978-3-8400-1118-4 15,99 € · 25 x 35,5 cm

978-3-8400-1116-0 14,99 € · 16 x 16,5 cm


vom Marktführer

Harenberg · Heye · Weingarten

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978-3-8400-6156-1 46,00 € · 55,5 x 45,5 cm 978-3-8400-6097-7 29,99 € · 49 x 68 cm 978-3-8400-6336-7 42,00 € · 34 x 98 cm

978-3-8401-3172-1 13,50 € · 44 x 34 cm 978-3-8401-3342-8 15,99 € · 34 x 44 cm 978-3-8401-3143-1 49,00 € · 78 x 58 cm

Südtirol 2015

Unberührtes Deutschland

Papst Franziskus

Kunst 2015

2015

Künstler · Werke · Museen · Ausstellungen

Sehnsuchtskalender 53 Postkarten

978-3-8400-1111-5 15,99 € · 16 x 17,5 cm

Wochenkalender mit Zitaten

978-3-8400-1304-1 9,99 € · 16,5 x 23 cm

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Monatsplaner 2015

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Mit unserem Kalenderprogramm 2015!


Special | Kalender

Werbegeschenke & Lifestyle-Produkte Trotz digitaler Konkurrenz haben es die Verlage geschafft, ihr analoges Produkt innovativ auf Kurs zu halten – auch und vor allem als trendige Geschenkidee und -alternative zum analogen Buch, die Botschaften vermittelt und in die digitale Beliebigkeit Nachhaltigkeit und Individualität bringt. Wie und wo man sich selber sieht und aufgestellt sein möchte, zeigt nicht mehr die Bücherwand oder das Coffee Table Book, sondern der Timer in der Tasche oder der Panoramakalender im Wohnzimmer. Bezeichnend und kein Zufall in diesem Kontext z.B. die Zunahme textlastiger Wandkalender wie „Raus aufs Land 2015“ bei Groh. Ein Buch zum Aufhängen gleichsam: 12 Kalenderblätter, vorn mit Prachtbildern aus dem Landleben und alten Bauernweisheiten, auf der Rückseite prall gefüllt mit Anleitungen zum saisonalen Kochen, Pflanzen und Dekorieren. Besonders nach vorn gehen da auch augenzwinkernde Titel wie der innovative Jahresbegleiter „Entweder vielleicht oder doch lieber ja“ bei DuMont. Kalenderblätter sind gefragt, die man nicht nur abreißt, sondern interaktiv mit in den Alltag nimmt: Welche Sportart passt zu mir? Welches Instrument sollte ich lernen? Welcher Partner passt zu mir? Das sind Fragen, auf die viele Zeitgenossen offensichtlich nicht mehr in dicken, schlauen Büchern eine Antwort suchen, sondern im vertikalen oder quadratischen Abreißblock für jeden Tag. Kein Wunder also, dass auch der Korsch Verlag für 2015, sonst eher auf Kunstkalender und Premium Timer geeicht, mit 15 neuen Tages-Abreißkalendern eine völlig neue und eigenständige Programmgruppe auf den Weg bringt. Von „Soduko“ über „Lebensweisheiten“ bis zum „Sprachkalender Englisch“ reicht das Titelspektrum. Die Integration von Kalendern ins Sortiment mag wohl anspruchsvoll sein, aber sie generiert Stammkunden. Und die Verlage haben das Potenzial erkannt und unterstützen den Handel mit Displays und Verkaufshilfen nicht nur für glitzernde Minis. Jürgen Christen

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Knaus | Walter Moers, Zamonien, 48,4 x 42 cm

Korsch-Verlegerin Andrea Röder: 35 Prozent Umsatz mit zeitgenössischen Künstlern

Zeitgenössische Kunst

Avantgarde gefragt

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Delius Klasing | Mermaids, 70 x 57 cm

Kunth | London, 60 x 45 cm

teNeues | Micha Pawlitzki: Im Untergrund, 50 x 39 cm

BuchMarkt Mai 2014

ir sind der einzige Kalenderverlag, der in großem Umfang und erfolgreich Kunst der Gegenwart platziert – und das vor dem Hintergrund eines insgesamt schwierigen Marktes“, freut sich Korsch-Verlagsleiterin Andrea Röder. In der Tat: Fast die Hälfte der Titel im KorschKunstkalendersegment stammen von zeitgenössischen Künstlern. Und im Verhältnis zur Fotokunst macht ihr Anteil rund 40 Prozent der Titel und 35 Prozent des Umsatzes aus! Besonders gefragt beim kunstaffinen Publikum sind Natalia Schäfer mit ihrer „AfricanArt“, die Arbeiten von Eugen Stross oder Titel wie „Art Abstract“ mit abstrakter Kunst von namhaften MalerInnen wie Petra Amerell, Ully Bury oder Rolf Hegetusch. Dabei ist der stationäre Buchhandel als Vertriebskanal für den Kunstbereich für Korsch von großer Bedeutung und auch häufig Kooperationspartner bei Ausstellungen. Und das Internet? „Aktuell und auch in Zukunft wird der Buchhandel hier wieder den größten Anteil einnehmen“, ist Andrea Röhr überzeugt. Allerdings: Für neue anspruchsvolle und außergewöhnliche Kunst der Gegenwart wie die „Tape Art“ von Max Zorn interessiert sich erfahrungsgemäß nur eine eher kleinere Zielgruppe. „Mit der Größe der Stadt erweitert sich automatisch die Zielgruppenvielfalt und damit auch die Nachfrage nach solchen Kalendern. Bei dekorativen Trendthemen wie den ‚Eulen‘ von Natalia Schäfer ist die Zielgruppe wesentlich größer und daher auch unabhängig von der Einwohnerzahl.“


ISBN 978-3-468-44832-4 ISBN 978-3-468-44838-6

ISBN 978-3-468-44835-5 ISBN 978-3-468-44837-9

ISBN 978-3-468-44834-8 ISBN 978-3-468-44836-2

„20 Jahre Langenscheidt Sprachkalender!“ • Täglich 5 Minuten Sprachtraining • Spielerische Übungen zu Wortschatz und Grammatik • Wissenswertes zu Land und Leuten, landestypische Rezepte • Alle Übersetzungen und Lösungen auf der Rückseite • 12 Monatsspecials mit interessanten und aktuellen Themen

ISBN 978-3-468-44833-1

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IE PLATZ : D FTEN U A K MEISTVER LENDER SPRACHK A LAND!* IN DEUTSCH

Langenscheidt Sprachkalender 2015 Abreißkalender, 324 Kalenderblätter Je 12,99 € (D) • 12,99 € (A) MwSt-Satz 19% unverbindl. Preisempf. Erscheinen im Juli 2014

Haben Sie schon bestellt? Unser Kundenservice ist für Sie da:

Telefon: 089/ 36 09 6-333 Fax: 089/ 36 09 6-258 Email: kundenservice@langenscheidt.de oder wenden Sie sich an unseren Außendienst. * Quelle: GFK media control Deutschland, 2013


Special | Kalender

600 Kalender auf 60 qm!

Aber nicht nur der Umsatz stagniere – viele Verlage, so ist Petra von Schmude überzeugt, interessierten sich nicht mehr für die kleinen Fachgeschäfte: „Manchmal erreiche ich tage- oder sogar wochenlang keinen Ansprechpartner mehr. Und wenn, dann wird mir von nicht mehr lieferbaren Kalendern erzählt, während diese zeitgleich auf der Internetseite des Verlags verkauft werden.“

Das Jahr 2014 ist ein ganz besonderes für Petra von Schmude, denn ihr Museumsshop wird volljährig: Seit 18 Jahren ist Kunstgenuss der Treffpunkt für Kalenderliebhaber in Hamburg

40 Prozent des Umsatzes macht Petra von Schmude mit den Postkarten, 35 Prozent mit Kalendern, die restlichen 25 Prozent verteilen sich auf Nonbooks, wie z.B. besonderes Geschenkpapier aus Florenz, und auf Kinderbücher. Bei den Bilderbüchern

Kunstgenuss: 35 Prozent des Umsatzes macht die Buchhandlung mit Kalendern

Petra von Schmude: Ende dieses Monats geht’s los – dann verwandelt die Buchhändlerin ihren Laden in ein Paradies für Kalenderfans

Buchhandel

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ow!“ ist das erste, was der Kunde denkt, wenn er den Museumsshop im Souterrain des Jugendstilhauses in Hamburg Eppendorf betritt. Eigentlich sollte der Name des Ladens –„Kunstgenuss“ – ja schon auf das große Angebot vorbereiten, doch die 2.500 Karten, die die Besitzerin Petra von Schmude an der Rückwand des Raumes präsentiert, verschlagen jedem Besucher doch erstmal den Atem. „Insgesamt habe ich 8.000 Karten im Angebot“, erklärt die Buchhändlerin, „und dabei jedes einzelne Motiv ganz bewusst ausgewählt.“

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Ab Juli verwandelt sich der 60 qm große Laden außerdem in ein Paradies für Kalenderfans. Schon im Mai fängt Petra von Schmude an, die 600 Kalender im Flur und in einem Nebenzimmer aufzuhängen, sechs Wochen später findet sich hier eine Auswahl von Kunst-, Foto- und Kinderkalendern, die „Kunstgenuss“ in ganz Hamburg bekannt macht. „Ich habe sehr viele Stammkunden, die jedes Jahr wieder auf der Suche nach einem schönen Kalender oder einem besonderen Geschenk zu mir kommen“, erzählt die Buchhändlerin. Aber natürlich merke auch sie die Veränderung durch das Internet: „Seit fünf Jahren ist der Umsatz jährlich um 10 Prozent zurückgegangen. Nur 2013 nicht – da ist er zumindest auf dem Vorjahresniveau geblieben.“ BuchMarkt Mai 2014

legt die Buchhändlerin besonderen Wert auf Illustration und Sprache, weshalb man bei ihr auch Bilderbuch-Schätze findet, die bereits 20 Jahre alt sind. Ihr momentanes Lieblingsbuch ist „Lindbergh“ von Torben Kuhlmann (Nord Süd Verlag). Mit dem Illustrator plant sie gerade eine Ausstellung. Von Februar bis Juli nutzt sie den kalenderfreien Raum nämlich regelmäßig als Galerie für Künstler aus der Umgebung. Die Kalender, die sie bis Februar nicht verkauft hat, schenkt sie seit drei Jahren den Schulen in der Umgebung. Ein Geschenk zur Volljährigkeit macht sich Petra von Schmude in diesem Jahr selbst: Im Herbst geht ihre neue Homepage endlich online. Allerdings wird diese ohne Shopsystem sein – eine sehr bewusste Entscheidung. „Wir müssen uns auf unsere Kompetenz konzentrieren! Online ist Amazon uns nun mal haushoch überlegen, aber den Kunden professionell beraten und ihm eine besondere Atmosphäre bieten – das kann der Versender nicht!“ Petra von Schmudes Homepage soll daher etwas anderes sein: Eine Einladung, „Kunstgenuss“ vor Ort und hautnah zu erleben. Maria Altepost


UMBREITKALENDER – BLICK IN DIE ZUKUNFT Kalenderausstellung vom 21. Juli bis 22. August 2014 Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr In unserer Kalenderausstellung präsentieren wir Ihnen circa 4.000 Kalender. In entspannter Atmosphäre können Sie stöbern und Ihre individuelle Auswahl treffen. Die Aufträge können Sie bequem mit einem Scanner erfassen und uns direkt Ihren gewünschten Liefertermin mitteilen. Durch die Abwicklung Ihres Kalender-Sammelauftrages erhalten Sie neben höheren Rabatten auch ein attraktives Zahlungsziel. Ihren Besuchstermin können Sie gerne per E-Mail oder telefonisch mitteilen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Die Ausstellung findet in Bietigheim-Bissingen, Pleidelsheimer Straße 18 statt.

INFO

Ilona Szabo, Tel. +49 (0) 7142 596-237, Fax +49 (0) 7142 596-199 oder kalender@umbreit.de Daniela Sikic, Tel. +49 (0) 7142 596-240, Fax +49 (0) 7142 596-199 oder kalender@umbreit.de Weitere Informationen unter www.umbreit.de/produkte/barsortiment/umbreitkalender

G. Umbreit GmbH & Co. KG Mundelsheimer Straße 3 ˙ 74321 Bietigheim-Bissingen Tel. +49 (0) 7142 596 - 0 ˙ Fax +49 (0) 7142 596 - 200 www.umbreit.de ˙ info@umbreit.de ˙ www.facebook.com/barsortiment


Special | Kalender

„Wir sind Komplettversorger“ Mit Kalendern können Buchhändler ihren Umsatz überproportional steigern – sagen KV&H-Geschäftsführer Jürgen Horbach und sein Vertriebsleiter Bernhard Fetsch. Ein Gespräch über Termine, Themenwelten und einen Rundum-Sorglos-Service Fetsch: Hinzu kommt, dass wir Komplettversorger sind, d.h. bei uns bekommen Sie über die Programme von Harenberg, Heye und Weingarten über 1.000 Artikel. Wir führen sämtliche Formate, alle Preisgruppen und alle Themen. Außerdem bietet KV&H ein Servicelevel, zu dem kaum ein anderer Anbieter in der Lage ist: Zur Kalendersaison stellen wir ein Team von Servicekräften bzw. Rackjobber zur Verfügung, die den Aufbau erledigen, die Nachdisposition machen und vor Ort dafür sorgen, das die Ausstellung gut aussieht. Es gibt keine andere Warengruppe im Buchhandel, in der es einen Service in diesem Umfang gibt. Normalerweise bekommen die Händler ihre Buchpakete und dürfen diese dann selbst auspacken. Horbach: Dazu bieten wir hochattraktive Konditionen, u.a. lange Valuta.

Interview BuchMarkt: Leidet auch KV&H als Marktführer unter der derzeitigen Flächenreduzierung des Handels?

Jürgen Horbach: Natürlich trifft auch uns der Flächenrückbau der Filialisten. Bis 2012 meldete Media Control beim KalenderGeschäft noch ein Umsatzwachstum von jährlich 6 bis 8 Prozent, jetzt sind es nur noch 1,1 Prozent, sodass wie durchaus von einer Stagnation sprechen können – weshalb wir die Attraktivität der Warengruppe noch stärker in den Fokus rücken und Aufklärungsarbeit leisten müssen. Schließlich reden wir hier über eine der rentabelsten und hochpreisigen Umsatzgruppen, die es im deutschen Buchhandel gibt. Wie sieht die Aufklärungsarbeit aus?

Bernhard Fetsch: Ein Kalender hat hohe Sympathiewerte, einen Wenn das alles so einfach ist, warum ästhetischen Nutzen und ist ein Kalender als Blickfang und Kundenleitsystem: KV&Hspringt der Handel dann nicht geballt haptisches Produkt, das man in die Vorschlag für eine Präsentation zum Thema „Urlaubssehnsucht“. darauf an? Hand nehmen muss, um z.B. die Horbach: Es gibt schon viele Als Deko stellt der Verlag eine Reisenthel-Tasche zur Verfügung Papierqualität zu erspüren. Also Buchhandlungen, die das Kalenein ideales Produkt für den Buchdergeschäft – teils hervorragend handel und für das stationäre Geschäft identischen Titel aus der nächsten Edition. – mitmachen, aber nicht in der Breite, wie überhaupt. Dafür muss es aber möglichst Hier können wir noch aufklären. wir uns das wünschen würden. Vor albreit präsentiert und der Kunde auch da- Horbach: Ein weiterer Vorteil: Ein lem kleinere Sortimenter kommen oft zu rauf aufmerksam gemacht werden. Hier Kalender ist weitestgehend digitalisie- spät auf uns zu. Von unseren 1.000 Titeln müssen wir ansetzen, weil das noch nicht kommen ca. 1/3 in die Nachauflage. Wenn rungsresistent. Er funktioniert nicht als überall im Bewusstsein angekommen ist E-Produkt. sich Händler erst im Oktober entscheiden, – auch nicht, bis wann Kalender verkauft werden können. Es hat sich gezeigt, dass Kalender auch im Januar noch in nahezu unverminderter Stückzahl zum vollen Preis ihre Liebhaber finden. Es gibt aus unserer Sicht also keinen Grund, in irgendwelche Nachlass-Schlachten einzusteigen. KalenJürgen Horbach derkunden sind außerdem sehr treu. Wenn ihnen einmal ein Produkt gefallen hat, kaufen sie mit großer Wahrscheinlichkeit den

Kalender funktionieren nicht als E-Produkt

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BuchMarkt Mai 2014


Kalender | Special

Kalender-Kunden sind sehr treu Bernhard Fetsch

Platz für Kalender frei zu räumen, gehen sie manchmal leer aus. Ein echter Nachteil ist der Platzbedarf. Damit wollen sich die meisten Händler nicht beschäftigen. Fetsch: Je später ein Händler das Kalendersegment im Blick hat, desto schwieriger wird das Thema der Dispo, weil das Nachdrucken hochwertiger Kalender sehr viel Zeit in Anspruch nimmt – und rechnen muss sich das ja auch noch.

ihm ist. Der Aufbau erfolgt dann im Mai – woraus sich erste Nachbestellungen im Juni, Juli und August ergeben. Dann können wir auch in Ruhe nachdrucken. Je später alle miteinander einsteigen, umso mehr reduzieren wir das Umsatzpotenzial für uns alle. Übrigens verkaufen wir die Familienplaner, die wir bei Heye vor 30 Jahren erfunden haben, tatsächlich bereits ab Anfang März.

Wie sollte das Kalendergeschäft denn zeitlich optimal ablaufen?

In Ihren Katalogen versuchen Sie, die Buchhändler immer wieder für Themenwelten zu sensibilisieren …

Fetsch: Der Handelspartner sollte im Februar bestellen, wenn der Außendienst bei

Fetsch: Themenwelten sind extrem wichtig, weil sie die Aufmerksamkeit der Kunden

auf sich ziehen. Nehmen wir z.B. das aktuelle Thema „Game of Thrones“. Dazu gibt es nicht nur die Bücher von George R.R. Martin, sondern auch DVDs, Hörbücher, verschiedene Nonbooks – und eben auch Kalender. Das lässt sich alles attraktiv gemeinsam auf Aktionstischen präsentieren. Hier stellt sich für den Handel die Frage: Wie kann ich meinen interessierten Kunden die optimale Auswahl bieten? Wie auch bei der nächsten Folge der „Hobbit“-Verfilmung, die im November in die Kinos kommt. Dazu gibt es Spiele, Sammelkarten, Bücher, Hörbücher, Kalender etc. Wenn der Kunde zum Buch auch noch einen Kalender kauft, hat der Buchhändler seinen Umsatz gesteigert und ist auch noch attraktiver als andere Handelsstellen. Zugleich funktioniert das Produkt Kalender als attraktiver Blickfang, also Deko-Element und als Kundenleitsystem eben hin zur Themenwelt am POS. Horbach: Es gibt praktisch kein visualisierbares Thema, das wir nicht im Programm haben. Fantasy, Fernweh, Küche, Garten, Schulstart etc. – wir bieten alles aus einer Hand. Interview: Cornelia Camen

Unsere Kalender sind Bestseller!

en Wir sag hön Dankesc es oll für ein t sJubiläum jahr!

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Diese fröhliche Gesellschaft, Gerald Murphy, Ginny Carpenter, Cole Porter und Sarah Murphy in Venedig 1925 als A1 Plakat können Sie beim Verlag bestellen.

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Arche Küchen Kalender 2015

Literatur � Küche Mit 53 Gedichten und Bildern aus der ganzen Welt und einem Vorwort von Gudrun Pausewang

Feste & Feiern. Partys, Premieren, Preise und alle anderen festlichen Ereignisse des eigenen und fremden Lebens. Sie sind es, über die Schreibende in ihren Tagebüchern und Briefen manchmal ausführlich, manchmal nur beiläufig berichten.

Wochenkalender mit Rezepten, Tipps und Bildern Herausgegeben von Sybil Gräfin Schönfeldt


Special | Kalender

adventliches Lebkuchenhaus-Display, mit dem der Handel unsere Adventsware auf kleinem Raum, in großer Vielfalt und in Vollsicht präsentieren kann.“ Informativ und lehrreich will die Edition Trötsch Kinder (ab fünf Jahre bis zum Grundschulalter) durch die Vorweihnachtszeit führen: Für sie hat der Verlag „24 Beschäftigungsideen mit dem kleinen Maulwurf“ erdacht. „Das Besondere sind die 24 Beschäftigungsbücher“, sagt Verlagsleiter Andreas Trötsch. Ob Backrezepte oder Wintermalbuch, Lieder- oder Wunschzettelbuch – hinter jedem Türchen des zweiseitigen Kalenders mit Glitzercover finden die Kleinen ein Minibüchlein, das zum Spielen und Lernen anregen soll. „Wir knüpfen damit an den Erfolg des Geschichten-Kalenders vom kleinen König an, der im Vorjahr auf sehr gute Resonanz traf“, so Trötsch.

teNeues: Ulf Doering ist begeistert über den Erfolg des Tee-Kalenders

Frauen ab 25 Jahre hat dagegen die SCM Collection mit dem Adventskalender „Ein Dezember voller Weihnachten“ im Blick. Für jede Kalenderseite wurde ein besinnliches oder humorvolles Zitat ausgewählt. „Der Clou an diesem Aufsteller sind neben der farbenfrohen, trendigen Gestaltung die Briefchen auf jeder Kalenderseite, in denen sich jeweils eine kleine Überraschung verbirgt. So lässt sich den ganzen Advent 80

Kaufmann: Bastelkalender für Bastelmuffel

hindurch jeden Tag schon ein bisschen Märkchen lassen sich einzeln lösen und Weihnachten erleben“, sagt Programmlei- vom 1. bis 24. Dezember in den Kalenter Norbert Schnabel. In jedem Umschlag der einkleben oder z.B. als Dekor für die steckt ein bunt bedrucktes Kärtchen mit Weihnachtspost verwenden. Sie sind das Gedichten, praktischen Tipps für die Vor- Markenzeichen der Hamburger Agentur „auserlesen – ausgezeichnet“ von Susanweihnachtszeit oder Weihnachtswitzen. ne Koppe, die Illustratoren wie Franziska Biermann, Mehrdad Zaeri oder Antje von Die weibliche Zielgruppe hatte auch teNeues bei der Entwicklung eines Adventskalen- Stemm vertritt. „Als mir Susanne Kopders gemeinsam mit Teekanne vor Augen. pe auf der Frankfurter Buchmesse ein Sehr konkret, denn: „teNeues ist ein Verlag Märkchen-Set überlies, war klar: Damit und branchenüblich arbeiten hier zu ge- müssen wir etwas tun! Denn sie lösen schätzten 90 Prozent Frauen – und Frauen den ‚Haben-wollen-Reflex‘ aus“, erzählt tendieren dazu, im Winter Tee zu trinken, Claudia Nölling-Schweers, Senior Editor unterhalten sich über die verschiedenen bei DuMont. „Mit den Motiven der MärkSorten, wollen nicht immer gleich 20 chen die Kalenderblätter zu gestalten, war Beutel kaufen für den Fall, dass es doch das eine. Die physischen Märkchen in den nicht schmeckt …“, erzählt Ulf Doering, Kalender zu integrieren, war das andere. Leiter Verkauf & Marketing Kalender & Daran haben wir lange getüftelt und sind Stationery. So entstand die Idee zum Ka- mit dem Ergebnis nun sehr zufrieden. Wir lender quasi am Wasserkocher – durch haben einen schönen, praktischen und die räumliche Nähe zwischen teNeues in gleichzeitig einmaligen Kalender entKempen und Teekanne in Düsseldorf war wickelt, der nicht austauschbar ist.“ Der eine Kooperation dann nur noch einen Kalender kann durch die Doppelfunktion Katzensprung entfernt. „Wir sind sehr be- ganzjährig verkauft und im Advent nochgeistert über den Erfolg des Kalenders“, so mals gepusht werden. „Am besten legt der Doering. „Die Zielgruppe des Titels sind Handel einen ausgepackten ‚Stamps‘ mit den anderen Taschenkalendern auf einem wenig überraschend Frauen – für sich und für andere. Aber auch Männer – die zumeist Tisch aus. So kann der Kunde sich vom Inihren Frauen, Freundinnen, Müttern, Töch- halt und den Extras überzeugen. Mithilfe tern, … etwas Gutes tun wollen. Die beste eines QR-Codes kann er auch ein Video Verkaufszeit ist von Mitte September bis anschauen, das zeigt, in welchen verschieeinschließlich der ersten Dezemberwoche.“ denen Varianten der Kalender zu benutzen DuMont hat bislang ebenfalls nur einen ist“, so Nölling-Schweers. „Wir hoffen, er Adventskalender im Programm: „Stamps“ macht vielen Menschen so viel Freude wie aus der Reihe „Up to Date“. Von Januar bis uns. Ich jedenfalls freue mich schon aufs November ist „Stamps“ ein Notizkalender Märkchenkleben im Dezember.“ mit vielen kleinen Illustrationen in BriefDieses Vergnügen am jeweiligen Promarkenoptik – im Dezember aber entpuppt dukt eint alle Kollegen aus den genannten er sich zusätzlich als Adventskalender. Für Verlagen – der Spaß, den die Endkunden diesen Zusatznutzen werden zwei Bogen spätestens in der Vorweihnachtszeit haben aus wiederbefeuchtbarem Klebepapier sollen, ist bei den Machern jedenfalls heumit 24 weihnachtlichen Schmuckmärk- te schon spürbar. chen in den Kalender eingebunden. Die Nicole Lindgens BuchMarkt Mai 2014


Mit Kees de Kort durch das Jahr In diesem schönen, großformatigen Wandkalender finden die Geburts- und Gedenktage der ganzen Familie und aller Freunde Platz. Mit immerwährendem Kalendarium. Zum 80. g ta Geburts von Kort! Kees de

Der große Kees de Kort Geburtstagskalender Mit immerwährendem Kalendarium Illustrationen: Kees de Kort 42 x 29,5 cm, 12 Blätter, ein Deckblatt Spiralbindung mit Aufhänger ISBN 978-3-438-04512-6 €(D) 8,90 €(A) 10,00 CHF 13,50* Erscheinungstermin: September 2014 *unverbindlich empfohlener Preis

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Special | Kalender

Fußball geht immer … … auch in den ZwischenWM- und EM-Jahren. Die Weltmeisterschaft in diesem Jahr schreit allerdings förmlich nach einem Aktionstisch und könnte so manchen Fan verstärkt zum Kauf eines Kalenders für 2015 verleiten

teNeues: Auch im nächsten Jahr gibt es wieder Titel in Trikot- und Bannerform*

Special Interest

B

ei keinem anderen Kalenderverlag spielt der Fußball eine so große Rolle wie bei Heye. Das lässt sich am besten an exklusiven Aktionen wie dem Shooting mit Star-Fotograf Paul Ripke erkennen, der für eine kleine limitierte Auflage die Spieler der deutschen Nationalmannschaft völlig neu in Szene gesetzt hat. Die Fotos sollen einen „editorial Touch“ haben, wie man ihn aus verschiedenen Hochglanzmagazinen kennt. Überhaupt entsteht bei Heye so einiges im Fußball-Kalenderbereich aus der engen Kooperation mit dem DFB (s. dazu S. 68). Für die Wand gibt es zum einen den Posterkalender „Unser Team“, zum anderen die „Vertical Champions“. Letzterer zeigt, wie der Name es andeutet, einzelne Spieler des Jogi Löw-Teams in vollem Einsatz im Hochformat. Für den Schreibtisch oder zum Mitnehmen ist das 17 MonatsKalenderbuch im Format A6 mit dem sprechenden Titel „Anpfiff“, das Schülern ausreichend Platz bietet, um neben schulischen Aufzeichnungen auch die Anstoßzeiten der nächsten Länderspiele zu notieren und sich über allerlei Wissenswertes rund um die Spiele der DFB-Elf zu informieren. Außerhalb der Welt- und Europameisterschaften liegt das Augenmerk des Fans allerdings natürlich mehr auf dem Klubfußball. teNeues etwa bietet die ganze Palette: Normale Form, Trikotform, Terminplaner oder auch sogenannte „Banner-Kalender“, die äußerlich wie ein Wimpel des jewei82

Heye: Fotos mit „editorial Touch“ – die Fußballstars werden neu in Szene gesetzt

sind im Angebot. BVB und Bayern gibt es zusätzlich als „XL-Kalender“, ob der Verlag auf das Cover des Bayern-Kalenders auch dieses Mal wieder „Triple“ schreiben kann, war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht geklärt. Vornehmlich regional ausgerichtet ist das Angebot des DuMont-Kalenderverlags. Dort setzt man auf Kalender der beiden Grafik Werkstatt: Postkartenkalender für Vereine im direkten Dunstkreis des VerNostalgiker lagssitzes, geben wird es jeweils einen Wandkalender und einen Fanplaner von Bayer Leverkusen und vom 1. FC Köln. Allerdings hat DuMont daneben noch ein Schmankerl im Angebot, nämlich den „Kunstschuss 2015“-Kalender, für den 11 Freunde-Gründer Reinaldo Couddou verantwortlich zeichnet und entsprechend sorgfältig ausgewähltes Bildmaterial bietet. Der Verlag Grafik Werkstatt bringt mit „You’ll never walk alone“ einen PostkartenkalenDuMont: Das Bildmaterial für „Kunstschuss“ hat der heraus, der auch seine Fans 11 Freunde-Gründer Reinaldo Couddou ausgesucht finden dürfte. Die Motive zeigen Fußball-Szenen aus vergangener ligen Vereins wirken. Top-Angebote sind Zeit, hier dürften also vor allem die Nostnatürlich die Kalender von Bayern Mün- algiker unter den Fans fündig werden. chen und Borussia Dortmund, aber auch Carsten Tergast andere beliebte Vereine wie Werder Bre- *Cover-Abbildungen 2014. Die aktuellen Cover lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor men oder Borussia Mönchengladbach BuchMarkt Mai 2014


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Special | Kalender

Es gab viel zu erzählen! Vertreter Wolfgang Willmann reist ebenso lange für Arche wie es die Arche Kalender gibt – seit 30 Jahren. Auf seiner „Jubiläumsreise“ in diesem Frühjahr zu den Buchhandlungen in Bayern und BadenWürttemberg hat er sich mit vielen BuchhändlerInnen erinnert – und die besten Momente im Foto festgehalten

© Maximilian van Poele

Uta Kolb (Seebuchhandlung, Konstanz)

Pia Hurat (Bücherstübli, Waldshut)

Lange Zusammenarbeit: Wolfgang Willmann und Elisabeth Raabe

Jubiläum

W

er hätte Anfang Januar ahnen können, dass aus dieser Frühjahrsreise etwas Besonderes werden würde? Klar, dem Süden geht es immer etwas besser. Doch die Nachrichten zu Beginn des Jahres waren besorgniserregend. Augsburg markiert eine Art Wendepunkt der Branche. Dennoch sind unabhängige Buchhandlungen gut aufgestellt, die Stimmung war entspannt. Buchhandlung Wittwer, Stuttgart, 22. Januar 2014: Wir sitzen im 6. Stock am großen Konferenztisch, Mechthilde Müller, Claudia Hilsenbeck, Rainer Bartle und ich. Die Vorschauen liegen auf dem Tisch. Kaf84

fee, Wasser, Tee. Analysen, Vorstellungen, Ideen zu den neuen Programmen, Themen und Pläne. Die Einkaufstage bei Wittwer im Frühjahr 2014. Das aktuelle Thema: Die Arche Kalender 2015, der Küchen Kalender, der Musik Kalender, der Kinder Kalender, neu der Immerwährende Arche Geburtstagskalender und natürlich der Klassiker, der Arche Literatur Kalender. Der Verlag feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: 30 Jahre Arche Kalender. Im Juni soll der 31. Literatur Kalender an die Buchhandlungen ausgeliefert werden. Die Frage nach einer Veranstaltung mit den beiden Verlegerinnen Elisabeth Raabe und Regina Vitali steht im Raum, ein SonderBuchMarkt Mai 2014

fenster wird besprochen – und plötzlich ist er da: Dieser Moment, der unsere Arbeit zu etwas so Besonderem machen kann! Claudia Hilsenbeck beugt sich langsam nach vorne, nimmt versonnen die Vorschau in die Hand, streicht darüber und sagt fast leise vor sich hin: „… Dann werden es 30 sein! Ich habe alle gesammelt … 29 habe ich zu Hause. Seitdem ich bei Wittwer als Lehrling angefangen habe, begleitet mich dieser wunderbare Kalender Jahr für Jahr …“ Aus diesem Augenblick heraus ist die Idee entstanden, viele der Kolleginnen und Kollegen in anderen Buchhandlungen zu fragen, was sie persönlich mit dem Arche Literatur Kalender verbindet, eine Geschichte, die es zu erzählen gäbe?


Kalender | Special

Mechthilde Müller (l.), Claudia Hilsenbeck (Wittwer, Stuttgart)

Ulrike Sander (Osiandersche, Tübingen)

Sabine Fehr (Thalia, Heidelberg)

Ebba von Örtzen (Oertzen, München)

Und es gab viel zu erzählen! Und viel zuzuhören! In den drei Monaten wurden es immer mehr Geschichten und … immer mehr Fotos. Bilder von Menschen, die mir ihre Leidenschaft zu den Kalendern und zur Literatur in den vergangenen 30 Jahren beschrieben haben. Freunde/Innen des Verlages, die den Literatur Kalender begleitet und die diesen enormen Erfolg ermöglicht haben. Da sind die wunderbare Uta Kolb vom Bodensee, Thomas Mahr in Langenau, Regina Moths in München, Sabine Fehr in Heidelberg, Ulrike Sander in Tübingen, Samy Wiltschek in Ulm, Ulrich Dombrowsky in Regensburg und Paul Kaufmann in Karlsruhe. Gudrun Leser, Axel Wegener, Gerlinde

Lutz, Ute Jakob, Pia Hurat, Walter Raab, Matze Meyer, Ebba von Örtzen vor ihrer Kistenwand und Sabine Braun. Was ich dabei erfahren habe, ist die Verbundenheit der Buchhandlungen mit dem Verlag. Und die Verbundenheit des Verlags mit den Buchhandlungen. Ich selbst erinnere mich an 30 Jahre Zusammenarbeit mit Elisabeth Raabe und Regina Vitali, an eine sehr, sehr besondere Freundschaft! Und ich freue mich auf den Arche Literatur Kalender 2015, der mir dann das kommende Jahr Geschichten erzählen wird, Woche für Woche. Und ich erinnere mich an meine und unsere gemeinsame Geschichte!

BuchMarkt Mai 2014

Wolfgang Willmann

85


Spot(t)light | Menschen, Bücher, Sensationen

Blind Date des Monats

Büchertausch des Monats

N

achdem wir im FebruarHeft an dieser Stelle über die „Blind Date“-Aktion des Hamburger Filialisten Heymann berichtet haben, meldete sich Sara Willwerth, Inhaberin der Buchhandlung Weber in Erkrath bei uns: „Witzig … wir haben auch ein Blind Date mit einem Buch. Manche Ideen poppen ja wirklich zeitgleich auf!“ Der Unterschied zu Heymann: Während die Hamburger bei jedem eingepackten Buch vier Schlagwörter zum Inhalt verraten, kaufen die Kunden in Erkrath wirklich die Katze im Sack. „Wir testen das noch aus“, so Willwerth. „Eventuell werden wir es sonst mal nur als Banderole einschlagen, sodass ‚gespinxt‘ werden kann.“ Allerdings: Bereits im vergangenen Jahr hatte sie mit ihrem Team „ganz viele Wundertüten mit Büchern und Geschenkartikeln gepackt, die die Kunden zwar zugunsten der Überschwemmungsbuchhandlungen, aber dennoch „blind“ gekauft haben: „Und das war ein sehr großer Erfolg.“ So sei die Idee zum jetzigen „Blind Date“ entstanden: „Wir wollten eine

J

„Blind Date mit einem Buch“ bei Weber in Erkrath: Hier kaufen die Kunden wirklich die Katze im Sack

Verbindung zwischen unseren Empfehlungen und den Wundertüten kreieren.“ CoCa

etzt hilft auch Marktkauf“ mailte uns im vergangenen Monat Verlagsvertreter Peter Uwe Sperber aus Bad Salzuflen („Sperber. Wer sonst?“) von unterwegs: Die Aktion „Bücherwurm“, die den Kunden des Ladens ein neues Heim für ihre gelesenen Bücher verspricht, hatte er im örtlichen Marktkauf-Laden entdeckt – mit schönen Argumenten fürs Lesen: „Lesen ist Training fürs Gehirn. Bücher können Informationen ganz anders übermitteln als z.B. Filme. Der Leser muss seine Fantasie nutzen (gerade wichtig bei Kindern) und trainiert dabei die Rechtschreibung, das Sprachgefühl und Schöne Argumente: erweitert den Marktkauf-Plakat wirbt fürs Lesen Wortschatz.“

Branchenblasen: Herby Thurn (l.), Lorenz Borsche (beide eBuch) Amazon hat mein Kundenkonto gesperrt!

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Was soll ich denn sagen …

BuchMarkt Mai 2014


Aktion des Monats Einfach nur ein Spaßfoto: Buchhändlerin Susanne Meysick als lesender Eyecatcher

B

ei gutem Wetter stehen das Sofa, einige Stühle und der kleine Couchtisch immer vor der Buchhandlung Lessing & Kompanie, damit sich die Kunden gleich am Eingang wie zu Hause fühlen. So auch am 23. April, dem Welttag des Buches, der sich temperaturmäßig von seiner besten Seite zeigte. Weshalb sich Susanne Meysick, die mit ihrem Mann Klaus Kowalke den Laden in

»…UND PLÖTZLICH STEHT DAS GANZE LEBEN AUF DEM SPIEL …«

Chemnitz betreibt, als lebendes Anschauungsobjekt betätigte, um den „Lesen“Effekt noch zu verstärken. „Wir wollten einfach nur ein Spaßfoto machen“, so das Buchhändler-Ehepaar, das für seine originellen Aktionen bekannt ist. Ende letzten Jahres war Lessing und Kompanie mit der Foto-Session „Kunden mit ihren Lieblingsbüchern“ aufgefallen (s. dazu BuchMarkt 1/2014, S. 26). 256 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag 18,99 € (D), ISBN 978-3-944305-39-4 Erscheint am 12.5.2014

Zitat des Monats … ich hab Hausverbot bei Penny …

Eine Zivilisation zerfällt: Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst dramatisch. Nichts ist mehr sicher, weder der Arbeitsplatz noch die Spareinlagen. Künftigen Rentnern droht bittere Armut, Bildung ist wieder zum Privileg der Begüterten geworden. Günther Lachmann analysiert die Ursachen für den Verlust von Werten und Tugenden, er schildert einen Epochenwechsel, bei dem sich die Strukturen der Demokratie neu sortieren müssen.

» Ich weiß nicht, ob ich heute Schriftsteller wäre, wenn der Mairisch Verlag mich nicht gefunden hätte « Finn-Ole Heinrich

BuchMarkt Mai 2014

87

www.europaverlag.com


Whisper | Szene

Aktion

Sleevefaces-Gewinner steht fest

Buchhändler Hauke Harder: Mit den Scorpions zum Aktions-Gewinner geworden

Die Buchhandlung Almut Schmidt der legendären „Blackout“ von den hat bei der Sleevefaces-Aktion des Scorpions. Murmann Verlags den ersten Platz Für Karl Bruckmaier bedeutet das gemacht und eine Veranstaltung mit eine Fahrt quer durch Deutschland, Autor Karl Bruckmaier gewonnen. der in München lebende Autor wird „Wir haben gewonnen? Damit im Herbst die Buchhandlung von hätten wir ja nie gerechnet!“, war Sonja und Hauke Harder in Kiel beHauke Harders erste Reaktion auf suchen und dort aus seinem Buch die Nachricht vom Murmann Ver- „The Story of Pop“ lesen und Songs lag. Denn die Buchhandlung Almut aus den letzten Jahrhunderten aufleSchmidt aus Kiel ist der Gewinner gen. Für diejenigen, die nicht dabei des Sleeve-Face-Wettbewerbs, den sein können, hat der Autor eine Playder Hamburger Verlag in der März- list („The Story of Pop“) auf Spotify Ausgabe von BuchMarkt ausgeru- zusammengestellt, die den Leser auf fen hatte. „Wir haben viele positive seiner Reise durch die Geschichte Reaktionen und Rückmeldungen des Pops begleitet. Und wer sich auf unsere Aktion bekommen“, musikalische Tipps von dem befreut sich auch der Verlag. Über- kannten Popliteraten holen möchte, sollte einmal auf der Facebookseite zeugt hat die Verlagsjury letztlich das Foto von Hauke Harder hinter des Verlages vorbeischauen.

Buchhandlung des Jahres

Brückner bei Logbuch Logbuch in der Überseestadt in Bremen ist Buchhandlung des Jahres 2013/2014 in der Kategorie Newcomer, die von BuchMarkt in Zusammenarbeit mit dem Verlag S. Fischer auf der letztjährigen Frankfurter Buchmesse vergeben wurde. Zur Auszeichnung gehört auch eine vom Verlag organisierte Veranstaltung. Diese fand am 3. April in der Bremer Speicherbühne statt, da der nur 40qm große Laden der enormen Nachfrage nicht gerecht werden konnte. Kein geringerer als Deutschlands berühmtester Sprecher Christian Brückner trug vor dem mit 140 Zuhörern restlos ausverkauften Haus Texte der Nobelpreisträgerin Alice Munro vor. Buchhändler Axel Stiehler moderierte den Abend und zeigte sich hinterher begeistert: „Das war ein wunderbarer Abend für uns und das Publikum!“

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Christian Brückner: Der Sprecher las Texte von Alice Munro vor ausverkauftem Haus in der Bremer Speicherbühne

Auch Brückner schien die Veranstaltung gefallen zu haben, er hat sich bereits lose fürs kommende Jahr mit der Buchhandlung zu einem weiteren Termin verabredet.

BuchMarkt Mai 2014

Die Buchhandlung am Bremer Europahafen wurde von Sabine und Axel Stiehler im Januar 2012 gegründet und überzeugte die Jury durch ihr sorgsam gestaltetes Konzept.


FrankFurter Buchmesse

Business Club

Willkommen im Club.

Let’s Talk Business! Im Gespräch mit unseren Kunden überall auf der Welt haben wir immer wieder gefragt: Wie können wir Ihre Arbeit noch besser unterstützen? Die Antworten fielen erstaunlich einstimmig aus: Effektivere Vernetzung mit neuen Geschäftspartnern. Mehr Inspiration. Konkrete Handlungsempfehlungen und mehr Austausch über neue Geschäftsmodelle. Die Gründung des Business Clubs ist unsere Antwort auf diese Bedürfnisse. Unser Club ist der Ort auf der Messe, an dem

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Treffpunkt für Menschen aus über 100 Nationen. Mit der Gründung des Business Clubs wollen wir den Unternehmern, Verlegern, Vordenkern, Experten und Visionären auf der Frankfurter Buchmesse die idealen Voraussetzungen für ihr Geschäft bieten und einen Raum für anregende und zielführende Gespräche schaffen.

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Impressum | BuchMarkt Herausgeber: Christian von Zittwitz (-19) Redaktion: Cornelia Camen (-21) Ulrich Faure (Chefredaktion online -31) Barbara Meixner (-13) Jörn Meyer (-17) Friedericke von Raison (-59) Susanna Wengeler (CvD -15) Chefreporter: Gerhard Beckmann, Bad Griesbach, Tel. 08532/9253384, Fax - 81247 (GHA-Beckmann@t-online.de) Außenredaktion: Jo Volks (jovolks@gmx.de) Korrespondent Nord-West: Carsten Tergast, Tel. 0491/2024409 (carsten.tergast@gmx.de) Korrespondentin Süd-West: Nicole Lindgens, (n.lindgens@gmx.de) Reporterin Großraum Berlin: Margit Lesemann, Tel. 030 - 769023 - 45, Fax - 56 (mlesemann@t-online.de) Ständige Mitarbeiter: Helmut F. Albrecht, Ursula Bachhausen, Nicola Bardola, Stefan Becht, Klaus Berthold, Christof H. Bräuer, Jürgen Christen, Jeannette Faure, Hans Frieden, Matthias Koeffler, Steffen Köpf, Wolfgang Krutz, Simone Leinkauf, Ralf Lieder, Matthias Mayer, Ellen Pomikalko, Rainer Scheer, Dr. Olaf Schmidt, Stephanie v. Selchow, Dr. Wolfgang Stock, Reinhart von Törne, Jürgen Wagner, René Wagner Anzeigen: Kirsten Peters (-27) Anzeigenassistentin: Katharina Sprenger (-23) Vertrieb: Nadine Lettke (-37) Satz: (Kontakt: tvz@buchmarkt.de) Bezugspreise: 1. BuchMarkt-Abo zum Jahresbezugspreis von € 246,00 inkl. Versand und MwSt. 2. BuchMarkt-Zusatzabo zum Jahresbezugspreis von € 215,00 inkl. Versand und MwSt. 3. BuchMarkt-Azubi-Abo zum Jahresbezugspreis von € 89,00 inkl. Versand und MwSt. 4. BuchMarkt-Abo AUSLAND zum Jahresbezugspreis von € 235,00 inkl. Versand. 5. Einzelhefte können zum Bezugspreis von € 24,50/ Exemplar inkl. Versand und MwSt. bestellt werden. Die Kündigung eines Abonnements ist bis zu jeweils sechs Wochen vor Ablauf des Abonnements möglich. Die Kündigung bedarf der Schriftform. BuchMarkt erscheint monatlich Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46 Postscheckkonto: Essen 1 468 89-439 Bank: Volksbank Meerbusch 7 202 198 010 Unverlangte Manuskripte werden gern geprüft Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder Alle Rechte vorbehalten. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 30.04.2014 ISSN: 0524-8426 Adresse von Verlag und Redaktion: BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH Sperberweg 4 A E-Mail-Adressen: 40668 Meerbusch redaktion@buchmarkt.de Tel. 0 21 50 /91 91-0 vertrieb@buchmarkt.de Fax 0 21 50/91 91 91 anzeigen@buchmarkt.de Geschäftsführer: Christian v. Zittwitz Abo-Hotline: 0 21 50/91 91-37 Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Recycling – nähere Informatinen unter www.pefc.org Dieses Produkt wurde auf PEFCzertifizierten Papieren produziert Druck: rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH, Wiesenstr. 11, 57537 Wissen, Tel. (0 27 42) 9 32 38, Fax (0 27 42) 93 23 70, e-Mail: druckhaus@rewi.de, Anzeigen: typo@rewi.de, www.rewi.de, PEFC/04-31-0829

94

Whisper | Szene

Aktion

150 Kunden präsentieren ihre Lieblingsbücher „Meine Lieblingsbücher wechseln laufend, weil ich viele Neuerscheinungen lesen muss. Nur so ist eine verlässliche Beratung und Buchempfehlung möglich.“ Sie hat sich deshalb gleich mit einem ganzen Stapel aktueller Neuerscheinungen fotografieren lassen. So ging es anscheinend auch mehreren anderen Kunden, die mit Bücherstapeln in der Buchhandlung ankamen. Ein besonders originelles Buch brachte der Dekanatsorganist Reinhold Schneck mit: Er ließ sich mir dem neu erschienenen Claudia Jacoby: Die Inhaberin der Altstadt „Gotteslob“ ablichten. Der BürBuchhandlung in Wittlich konnte sich nicht auf germeister der Stadt Wittlich, ein Buch festlegen und präsentiert gleich einen Joachim Rodenkirch, brachte ganzen Stapel „Die Schlafwandler“ von Christopher Clark mit. Mitarbeiter Ulrich Jacoby ließ es sich nicht Mit der Frage „ … und welches ist nehmen, sich mit der historisch-kritiIhr Lieblingsbuch?“ lockte die Altstadt schen Neuausgabe von Ernst Jüngers „In Buchhandlung in Wittlich Leserinnen Stahlgewittern“ fotografieren zu lassen. und Leser in die Buchhandlung. „Bringen Schauspieler Rainer Lauchpichler posierSie Ihr Lieblingsbuch mit, oder suchen te lässig mit dem Bestseller von Jonas Sie sich ein aktuelles Buch in der Buch- Jonasson, „Der Hundertjährige, der aus handlung aus, mit welchem Sie fotogra- dem Fenster stieg und verschwand“. Das fiert werden möchten“, forderte Claudia Spektrum bei den Romanen reichte von Jacoby, Inhaberin der Altstadt Buch- Ulla Hahns „Das verborgene Wort“ über handlung, ihre Kundschaft Ende März den Klassiker „Dracula“ von Bram Stoker auf. Dass so viele Stammkunden der Auf- bis zur „Wanderhure“ von Iny Lorentz. Besonders viel Spaß machte es den zahlforderung folgten, hat die Buchhändlerin überrascht. Zeitweise bildete sich in der reichen Kindern und Jugendlichen, die zur Buchhandlung eine Schlange mit war- Fotoaktion gekommen waren. Da wurde tenden Menschen, die fotografiert werden beispielsweise mit dem Buch „Der Grüfwollten. Viele Kunden brachten ihre Bü- felo“ gleich auch das passende Plüschtier cher mit, einige nahmen auch spontan an mitgebracht. Beim Alter gab es keine der Fotoaktion teil und suchten sich im Grenzen: Die jüngste „Leserin“ war die drei Monate alte Hanna, die älteste TeilGeschäft ein Buch aus, mit dem sie sich fotografieren lassen wollten. Vor allem nehmerin war 91 Jahre alt. Jeder Teilneham Sonntag hatten die beiden Porträt- mer erhielt sein Foto eine Woche später fotografen Claudia und Mike-D. Winter ausgehändigt. Unter allen Teilnehmern aus dem benachbarten Altrich viel zutun: wurde ein Buchgutschein im Wert von Zwischen 13 und 18 Uhr wurden ganze 75 Euro verlost. In den nächsten Wochen 95 Fotos geschossen. werden die Fotos im Schaufenster der Initiatorin Claudia Jacoby hat sich nicht Buchhandlung präsentiert und themenfür einen Favoriten entscheiden können: bezogen zum Buchangebot ausgestellt.

BuchMarkt Mai 2014


Inserentenverzeichnis Arche

Kopfnuss

Wen oder was suchen wir? Der Verlag, nach dem wir heute fragen, Heinold fragt, Sie antworten: Bitte hat seinen Sitz in einer „Genussregion“. lesen Sie aufmerksam unser Rätsel So jedenfalls nennt er sie selbst. Zu deren und senden Sie uns die richtige einheimischen Produkten gehören exquiAntwort! site Weine, aber auch die Leibspeise eines Bitte senden Sie die Lösung an: ehemaligen Bundeskanzlers, zu der er ausBuchMarkt, Sperberweg 4a, ländische Staatsgäste einzuladen pflegte. 40668 Meerbusch, Fax: 02150 9191-51, Der Name des Verlages leitet sich von E-Mail: heinold@buchmarkt.de einer Zeitschrift her, die schon seit lanUnd bitte das Stichwort gem nicht mehr existiert. Sie erschien „Heinold fragt“ nicht vergessen! von den 50ern bis in die 80er Jahre des Einsendeschluss ist der 19.5.2014 vorigen Jahrhunderts als anspruchsvolUnter den Einsendern, deren Lösung les Wissenschafts- und Technikmagazin komplett und richtig ist, verlosen wir in einer Druck- und Verlagsfirma, deren ein Exemplar: „Bücher und Buchhändler“ Geschichte bis ins beginnende 18. Jahrvon Wolfgang E. Heinold, hundert zurückreichte und die im Jahre 5. neubearbeitete Auflage, 239 S., 2003 wegen eines überdimensionierten Bramann 2007 Neubaus der Druckerei in die Insolvenz Die Lösung aus April lautet Topp, ging. Die meisten ihrer zahlreichen ZeitWEKA Gruppe, Beanie schriften erscheinen in der Hauptstadt des (die ausführliche Auflösung finden Sie auf www.buchmarkt.de). Bundeslandes weiter, in dem die Gruppe in einer anderen großen Stadt ihren angeGewonnen hat Barbara TrautmannFeßler, Buchhandlung Ritter, Wangen stammten Sitz hatte. Der Zeitschriftenverlag firmiert ebenfalls unter dem Titel jenes untergegangenen Wissenschaftsmagazins, das dem von uns heute gesuchten Buchverlag seinen „Lifestyle“ bündelt. Im Frühjahr 2014 hat Namen gab. Buch- und Zeitschriftenverlag sich der Verlag eine neue Optik zugelegt. sind nunmehr wirtschaftlich voneinander Der Namenszug im Firmenlogo wurde unabhängige Unternehmen mit ganz ver- um eine schwungvoll gestaltete Initiale schiedenen Muttergesellschaften. ergänzt. Sie wird auf dem Cover der BüDer gesuchte Buchverlag wurde vor al- cher der jeweiligen Farbgebung angepasst. lem durch seine Bildbände bekannt. Seit Der Auftritt im Buchhandel erfolgt mit 2003 gehört er zu einer Unternehmens- zwei Vorschauen: Eine trägt den erwähngruppe, die u.a. einige Weingüter zu ihren ten Zierbuchstaben in roter Farbe, die das Töchtern zählt. Ein Verlag als Schwester „emotionale Genussprogramm“ kennzeichvon Weingütern – das hat doch was. Und net, die andere den Zierbuchstaben in so steht auch das Programm ganz im Zei- Grün, das den Programmsektor „Gesunde chen des Genusses. „Die genussvollen Ernährung“ charakterisiert. Seiten des Lebens“ und „Wir bringen Sie Und lassen Sie sich nicht verwirren: Der zum Kochen“ – unter diesen Slogans tritt gleichnamige, aber wirtschaftlich unverder Verlag am Markt auf. bundene Zeitschriftenverlag bringt als Das Angebot ist in die Rubriken „Koch- Buchedition einer seiner Fachzeitschrifkunst & Spitzenköche“, „Reisen & Genie- ten wissenschaftliche Titel ebenfalls zur ßen“ und „Das Schönste aus den Regionen“ gesunden Ernährung heraus. gegliedert. Einem hochaktuellen Trend folgend, gibt es auch ein Segment „Veggie“. Heinold fragt: Wie lautet der Name, den Vertrieblich ist der Verlag einer 2009 ge- ein untergegangenes Magazin trug und der gründeten Kooperation angeschlossen, die heute Bestandteil des Firmennamens eines das Programm von acht voneinander un- Buch- und eines Zeitschriftenverlages ist, abhängigen Verlagen unter der Klammer die voneinander völlig unabhängig sind?

BuchMarkt Mai 2014

25. 76-77

Blanvalet

U4

Börsenverein des deutschen Buchhandels

U3

C.H. Beck

45

Christophorus

55

Coppenrath

9

Delius Klasing

1

Deutsche Bibelgesellschaft

81

Diogenes

13

Dorling Kindersley DTV

7 2, 3

Dumont

75

Ebuch

49

Europa

87

Frankfurter Buchmesse

93, 97

Goldmann

32-33

Groh

83

Haedecke

46

Hoffmann und Campe KBV

U2, 4-5 51

Kunth

66-67

KV& H

62-63

Langenscheidt

71

LEO

23

MairDumont

17

Mark`s

85

Moses

47

Dr. Oetker

29

Schirmer Mosel

57

Scorpio

11

Suhrkamp

19

Suhrkamp

Zusatzumschlag

TeNeues

59

Trinity

21

Umbreit

73

Wagenbach

98

Beilagen: Aufbau BuchMarkt Titelschutz BuchMarkt Hörbuch

95


Whisper | Szene

V

Klatsch & Tratsch

orab: Der im vorigen Heft an dieser Stelle gemeldete Einstieg des Hueber Verlages in das Partner-Portal-Business Eliebe.love war natürlich ein Aprilscherz. Langjährige BuchMarkt-Leser wissen, dass wir im April darauf aus sind, auch mal den Scherz als Stilmittel zu nutzen – was, ich gebe das gern zu, manchmal eine gehörige Eigendynamik bekommt. Diesmal waren sowohl in unserem Online-Auftritt buchmarkt.de als auch im Heft gleich mehrere versteckt. Ideen für neue Scherze nehme ich übrigens schon jetzt (und das sehr gern) für 2015 an.

Christian von Zittwitz cvz@buchmarkt.de

K

ein Scherz war natürlich meine Replik auf den anhaltenden Erfolg des nun schon achten Bandes der Ostfriesenkrimis von Klaus-Peter Wolf und die Frage für eine genealogische Doktorarbeit Woge der Regionalkrimis, die zur Freude zum Thema könnte sein, ob der Erfolg der des Buchhandels seither durch die deutschen „Provinz“-Krimis von Rita Falk auch darauf beruht, dass die Leser Provinz und Provence Buchläden schwappt. Meine (stark verkürzte) durcheinandergebracht haben? Theorie: Daran ist der Erfolg von Donna Leon schuld, die die Grundidee der Italien-Krimis um Aurelio Zen von Michael Dibdin nach Venedig transponiert hat; dann musste Martin Walker für Diogenes aus dem Périgord „berichten“ – was dann Jean-Luc Bannalec veranlasste, die Bretagne für den Erfolg seiner Bretonischen Verhältnisse zu annektieren.

ausgeber eines Bändchen mit Gedichten von Richard Brautigan (sein Nachwort für Zwölf rote Erdbeeren hat mich für diesen Autor so begeistert, dass ich das Cadeau-Bändchen immer wieder gern verschenke). Jetzt stelle ich fest, dass Markus Klose auch einen witzigen Text für den von Daniel Kampa herausgegebenen Band Auf heißen Kohlen – Geschichten vom Grill beigesteuert hat und sich damit in der Gesellschaft von Axel Hacke, Franz Hohler, Wladimir Kaminer, John Irving und T.C. Boyle befindet ... und sich vor denen nicht verstecken muss.

B

eim Thema Verstecken fällt mir unser langjährige Kolumnist Arno Löb ein, der sich als Autor hinter der von ihm geschaffenen „kriminellen Kunstfigur“ Peter Garski verbirgt. Und der hat inzwischen neun recht erfolgreiche Augsburg-Krimis geschrieben, von denen einige schon mehrere Auflagen hinter sich haben (mehr darüber auf garski-krimis.blogspot.de). Und die Augsburger „Kultur- und Skandalgröße“ (so ein Szenekenner, der wohl auch darauf anspielt, dass Löb nach einem Streit mit dem Berliner Verleger Oliver Schwarzkopf mal für 15 Tage in die örtliche JVA einrücken musste; mehr darüber in BuchMarkt 3/2004, S. 175) hat es jetzt sogar geschafft, der ebenfalls aus Augsburg stammenden n aller Bescheidenheit möchte ich Fußball-Legende Helmut Haller in seidarauf hinweisen, dass ich sowohl ner Stadt vor dem Bahnhof im Stadtteil bei Donna Leon als auch bei MarOberhausen einen Platz widmen zu lastin Walker und bei Jean-Luc Bannalec sen, dort, wo der FCA-Kicker einst am Erfolgreiche Petition: Arno Löb alias Peter Garski schon vor Erscheinen aufgrund der 21. Juli 1939 geboren wurde. Mit seiner und die MitstreiterInnen der Initiative Fahnen bzw. der Leseexemplare diesen Aktion „Ich wünsche mir einen Hel„Helmut-Haller-Platz“ Erfolg hier im BuchMarkt vorausgesagt mut-Haller-Platz“ (s. Foto) hatte Löb (und damit bestimmt befördert) hatte. auch die dort ansässige Bahnhofsbuchhandlung Wintergerst und den Oberhauser Jetzt schaffe ich es allerdings kaum noch, der ach wie vor immer noch nicht offiziell Stadtrat Dieter Benkard davon überzeugen bestätigt, aber ein offenes Geheimnis: Provenzalischen Verwicklungen (so auch der Titel eines aktuellen Krimis der attrakHinter dem Pseudonym Jean-Luc Ban- können, dass die Stadt Augsburg diesen Platz tiven Autorin Sophie Bonnet bei Blanvalet, nalec versteckt sich S. Fischer-Verleger Dr. als Helmut-Haller-Platz offiziell in den Stadtplan eintragen soll. den ich gerade mit Vergnügen lese) Herr zu Jörg Bong. Neues Indiz dafür, dass es sich werden. Es ist tatsächlich alles verwickelt: Bei um einen Branchenkollegen handelt, ist eine Widmung, die sich am Ende des neuen Bands Aufbau kommt in diesen Tagen mit Tod auf benfalls noch recht geheim scheint es dem Weingut Beauclaire ebenfalls ein Pro- Bretonisches Gold findet, der in diesen Tagen zu sein, dass der von Rainer Grootvence-Krimi. Dessen Autorin ist zwar nicht ausgeliefert wird: Dort steht auf S. 341 ein vorhuis mit viel Herzblut begründete Corweggenommener Abschiedsgruß an Reinhold Frau Bonnet (übrigens das Pseudonym der so Verlag jetzt von Lothar Wekel wieder zum Joppich, der zum Jahresende seinen Rückzug Hamburgerin Heike Koschyk), dafür spielt Leben erweckt wird: Zumindest führt ihn der aber mit Marine Bonnet eine (ebenso) „at- als Vertriebschef von Kiepenheuer & Witsch Wiesbadener Verleger schon auf dem Briefangekündigt hat: „Lieber Don Rinaldo ‚Che‘, kopf seines Verlagshauses Römerweg, zu traktive Juraprofessorin“ (so der Klappentext) mit gleichem Nachnamen die Hauptrolle. Und lieber Reinhold Joppich, ich danke dir. Sehr. dem auch die Edition Erdmann, der Verlag da die Provence derzeit „in“ ist, scheint auch Und für alles.“ Ich weiß ganz genau, die beiden Waldemar Kramer, Marix und die WeiCay Rademacher (u.a. Der Trümmermör- kennen sich sehr gut. marer Verlagsgesellschaft gehört. Wenn im Herbst die ersten neuen Corso-Titel erscheider) von den Schuttbergen der Nachkriegszeit privat nach Südfrankreich umgezogen zu eimlich scheint sich auch Hoffmann nen, hat der Buchhandel einen seiner Liebsein: Dort spielt dann auch seine neue vielund Campe-Geschaftsführer Mar- lingsverlage wieder. Und Wekel verspricht: versprechende Provence-Krimireihe, deren kus Klose in die erste Autorenliga „Corso bleibt ein Verlag der schönen Bücher“ erster Band Mörderischer Mistral im Mai hochzuschreiben. Der Marketingmann ent- – und Rainer Groothuis weiter für die Gestalbei DuMont kommt. Ach ja, eine wichtige puppt sich nicht nur als kenntnisreicher Her- tung verantwortlich.

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96

BuchMarkt Mai 2014


BOOK IT!

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WELCOME TO THE STATE OF THE ARTS! Die Halle 4.1 ist die Heimat der schönen Künste auf der Frankfurter Buchmesse. Wie jede Stadt, hat auch die Frankfurter Buchmesse ihr Künstlerviertel. In der Halle 4.1. leisten sich Literatur-, Kunstund Sachbuchverlage beste Gesellschaft. Die Ausstellungen „Book Art International“ und „Die schönsten Bücher“ locken sowohl Fachpublikum als auch zahlreiche Besucher in die Halle. Reservieren Sie jetzt Ihren Stand und werden Sie Teil des State of the Arts. Wir beraten Sie gerne.

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blog.buchmesse.de

#fbm14


Zum 80. Geburtstag am 9. Mai Alan Bennett blickt zurück auf das Leben seiner Eltern und eine Kindheit zwischen ebenso verschrobenen wie liebenswerten Verwandten.

Alan Bennett

Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion Cornelia Camen Auch in meiner Wohngemeinschaft hing ein Plakat von Gerhard Seyfried („Wir sind die Leute, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben“) – direkt über seinen Freakadellen und Bulletten. Kunstmann hat dem Guru der alternativen Szene jetzt einen Band in der Reihe Meister der komischen Kunst Ulrich Faure Brandaktuell und hochspannend: Edward Dolnicks Der Nazi und der Kunstfälscher (Parthas). Michael Hametner hat mit Einkreisen ein großartiges Porträt von Sighard Gille gezeichnet (mdv). Zum Festblättern und -lesen: Bernd Küsters Der Erste Weltkrieg und die Kunst (Merlin). DAS Weltkriegsbuch und Barbara Meixner Der Titel gibt Anlass zu wilden Spekulationen, dann ist doch alles ganz anders: Theodora Bauer entwickelt in Das Fell der Tante Meri (Picus) in einem raffiniert angelegten Plot eine Geschichte mit Geschichte. Ein gelungenes, sehr österreichisches Debüt – hoffentlich kriegen das auch bei uns viele Leser mit. Das wünJörn Meyer

Leben wie andere Leute

Das macht Spaß: Voller Liebe für Menschen, Musik und Literatur, Jazz, Kung-Fu und Hausgeburten ist Michael Chabons Telegraph Avenue (KiWi) – umfangreich, detailliert und sehr, sehr komisch. Sehr komisch auch Kurt Palms derbe Trash-Western-Oper voller Aberwitz: Bringt mir die Nudel von Gioachino Friederike von Raison

Alan Bennett Leben wie andere Leute Aus dem Englischen von Ingo Herzke SLTO. Rotes Leinen. Fadengeheftet mit vielen Fotos. 168 Seiten 16.90 € ISBN 978 3 8031 1300 9

Trotz der düsteren Atmosphäre in Ellen Renners Buch Zara von Asphodel – Rebellin und Magierin (dtv) entsteht eine gewisse Komik, wenn die Magierin Zara auf die Gesellschaft der Diebe trifft. Bei David Hair ist die Klasse der Magier ebenfalls herrschend, doch es bleibt abzuwarten, ob diese Stellung im Krieg Susanna Wengeler Da ich nun stolze Ackerheldin bin und 40 Quadratmeter bepflanzen, begießen und beernten werde, male ich mir schon mal aus, was ich damit alles kochen könnte, wenn es endlich fertiggewachsen ist. Die grüne Küche (Knesebeck) von David Frenkiel und Luise Vindahl hat richtig leckere Rezeptideen, Christian von Zittwitz

Wagenbach Der unabhängige Verlag für wilde Leser

Meine Frau hat nochmal eine Partie von Das Leben ist ein listiger Kater von Marie-Sabine Roger (Atlantik) bestellt („wunderschönes Verschenkbuch“), aber die „einfühlsame“ Familiensaga Fremde Zeichen von Anne Richter (Osburg) verkauft sie ebenso gern. Eine Entdeckung war für sie die ungewöhnliche Fa-

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gewidmet – mit alten und neuen Comics. Einfach Kult. Ganze 18 Sprecher (u.a. Matthias Brandt, Wolfram Koch, Eva Matthes) lesen Yasmina Rezas preisgekrönten Roman Glücklich die Glücklichen (Hörbuch Hamburg), dessen Figurengeflecht mich restlos begeistert hat. Wie auch Johannes Stecks unvergleichliche Stimme in Malcolm Mackays Thriller Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter (Audiobuch). eine grandiose Wiederentdeckung: Schlump von Hans Herbert Grimm (KiWi). Im mdv ist der neue Christopher Ecker Die letzte Kränkung erschienen. Großartige Geschichten vom Liedermacher Gerhard Schöne (mit tollen Illustrationen von Jutta Mirtschin) gibt’s in Mein Kinderland bei Lehmstedt. Zu Recht auf der Bestenliste: Wolfgang Hegewalds Herz in Sicht (Matthes & Seitz). Cool: Hanne Kulessas An Kuhl (Ch. Schroer). sche ich auch dem Berliner Thilo Bock und seinem Freiluftroman Tempelhofer Feld, der gerade im frischgebackenen Fuchs & Fuchs Verlag erschienen ist − gegründet übrigens von einer Buchhändlerin. Rost-Autor Philipp Meyer braucht eigentlich keine Empfehlung. Dass Der erste Sohn (Knaus) der Urlaubsschmöker dieses Sommers wird, ist für mich klar. Ein ur-amerikanischer Roman, der mit Legenden endgültig aufräumt. Rossini (Residenz). David Peace ist mit seinem Roman GB84 (Liebeskind) über den Bergarbeiterstreik ein mitreißender historischer Polit-Thriller geglückt: schnell, böse, kontrastreich. Nicht nur für SchwedenFans: Tina Nordström präsentiert in Tina kocht (Dorling Kindersley) tolle „Gute-Laune-Rezepte aus aller Welt“, die prima gelingen und den Urlaub nach Hause holen.

der Kontinente im zweiten Teil (Am Ende des Friedens) von Die Brücke der Gezeiten (Penhaligon) bestehen bleibt, und wie sich die verschiedenen Handlungsstränge des ersten Teils (Ein Sturm zieht auf) weiterentwickeln. Ich bin gespannt. Überrascht hat mich die Erzählung Der Weg nach al-Andalus (Carlsen) von Martin Blasco. Obwohl man von Anfang an den Ausgang der Geschichte ahnt, bleibt es spannend bis zuletzt, wie sie wirklich endet. Meine französische Küche (Dorling Kindersley) von Rachel Khoo ist ein wunderschön anzusehendes Länderkochbuch. Und im Kinderbuch gibt es zwei besondere Zoobücher zu entdecken: Judith Drews ist mit ihrer Großen Zoo-Parade – Buchstabieren und Zählen mit Tieren im Startprogramm der Kleinen Gestalten vertreten und Isabel Pin hat ihr erstes eigenes Kinderbuch geschrieben und illustriert: Mein bester Freund ist ein Gorilla (Boje). milienchronik Heimflug von Brittani Sonnenberg (Arche), beeindruckt hat sie Louise Erdrich mit Das Haus des Windes (Aufbau) („großartig“) und jetzt liest sie mit Freude Cécile Harels („leichtfüßige“) Liebesgeschichte Während wir warten bis die schönen Zeiten wiederkehren (Piper). Mich hat gefesselt, wie Janice Jakait (Tosende Stille, Scorpio) über ihr Abenteuer schreibt, allein über den Atlantik zu rudern – hat die Klasse von Hape Kerkeling.

BuchMarkt Mai 2014


Leute | Profile Für Barbara Lennartz ist geistiger Stillstand tabu

Scharfsinn

Barbara Lennartz: Die Bereichsleiterin Operations bei Langenscheidt wird am 14. Mai 60 Jahre alt

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er Barbara Lennartz begegnet, trifft eine beeindruckende Persönlichkeit. Sie überzeugt durch ihren Scharfsinn, großes Allgemeinwissen und unbestechliches Urteilsvermögen ebenso sehr wie durch weiblichen Charme, ihren Schalk in tiefbraunen Augen und ein freundliches, bisweilen süffisantes Lächeln. Bücher boten der gebürtigen Saarländerin schon in jungen Jahren das Tor zu neuen, noch unbekannten Welten, weckten Neugierde und Reiselust. Kuriose Fragen, logische Rätsel haben sie neben Fakten immer fasziniert: je kniffliger die Aufgabe, desto reizvoller. Je einfacher die Lösung, desto besser. Geistiger Stillstand, Routine, das ist Langeweile, das ist tabu. Daher: Theoretische Physik das Beste aller möglichen Studienfächer. Aber was folgt nach dem Diplom? – Gütersloh, Bertelsmann ist zwar noch nicht die große weite Welt, aber eine gute Adresse. Und eine blitzgescheite Projektleiterin mit praktischem Sinn für Computer konnte man 1987 für die CD-ROM-Entwicklung sehr gut gebrauchen. Ihr Berufsweg führt weiter nach Süden und nach oben: München, Weltstadt mit Herz und Sitz von Langenscheidt. Als sie 1990 die Leitung der Polyglott-Redaktion

übernimmt, ist sie dort als erste weibliche Führungskraft eine echte Pionierin, und steuert die Reiseführermarke schnell auf Erfolgskurs. Dieser gelungene Relaunch ist das Ergebnis eines minutiös neu aufgesetzten Workflows. Barbara ist keine planlose Macherin. Im Gegenteil: Sie analysiert, kalkuliert und vergisst darüber nicht, ihre Mitarbeiter zu begeistern, zu fordern und zu fördern. Kein Wunder also, dass ihr Verantwortungsgebiet wächst. Zu einem Fulltimejob als Abteilungsleiterin gesellt sich die Integration der weltweiten Marke APA. Barbara Lennartz beweist sich auf internationalem Parkett, pendelt zwischen München und London mit gelegentlichen Abstechern bis nach Fernost. Währenddessen sieht sich Langenscheidt mit neuen Herausforderungen konfrontiert: Das Unternehmen muss um seine Existenz kämpfen. Das kann Barbara und wird als Bereichsleiterin Lexikografie, Herstellung und IT das erste weibliche Mitglied der Geschäftsleitung. Am Verkauf des Hauses an den neuen Eigentümer ist sie maßgeblich beteiligt. Heute widmet sie sich federführend gleich allen operativen Prozessen. Wer im Job so eingespannt ist, braucht kongenialen Ausgleich. Und auch dafür findet sie Zeit: für ihren Mann Siegmar, ihre Freunde in nah und fern, ihre beiden Katzen, und ihre vielseitigen Interessen. Die reichen von Hoch- zur Populärkultur, von klassischer Musik bis zur Comicserie MouseGuard. Barbara schätzt das Schöne. Ihr exquisiter Geschmack drückt sich nicht nur in ihrem von Kopf bis Fuß stilsicheren Auftreten aus, als hervorragende Köchin lässt sie ihre Gäste auch kulinarisch daran teilhaben. Liebe Barbara, anlässlich Deines Jubiläums gebührt Dir ganz großer, mit einem Riesenkompliment und herzlichem Dank verbundener Respekt für alles, was Du in 60 Jahren geleistet hast. Es wünschen Dir nun zum Geburtstag von Herzen alles Gute, Gesundheit und Glück drei Kollegen, die Dich unglaublich schätzen und sich mit Dir freuen. Sigrid Klemt Frank Ladd Dirk Rühaak

BuchMarkt Mai 2014

Doris Giesemann ist sich immer treu geblieben

Empathie

Doris Giesemann: Die Vertriebsund Marketingleiterin von Dorling Kindersley wird am 29. Mai 60 Jahre alt

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ls sich der deutsche Ableger des englischen Verlages Dorling Kindersley 1999 im oberbayerischen Starnberg niederließ, holte sich der Gründer-Verleger Daniel Brücher eine Marketing-Frau an Bord, von der er wohl sehr genau wusste, dass diese Kollegin den stürmischen Erwartungen von der Mutterinsel nicht nur entsprechen würde, sondern auch standhalten könne. Er hatte sich nicht getäuscht: Doris Giesemann war und ist in herausragendem und bewundernswertem Maß am dauerhaften Erfolg des deutschen Verlages beteiligt. Die schwäbische Powerfrau genießt zu Recht höchstes Ansehen – sowohl bei den Verlags-, als auch bei den Buchhandelskolleginnen und -kollegen. Den Begriff „Empathie“ könnte sie erfunden haben. Deshalb verwundert es nicht, dass sich aus vielen beruflichen Verbindungen verlässliche Partnerschaften und auch dauerhafte Freundschaften entwickelt haben. Doris Giesemann ist sich gegenüber immer treu geblieben. Werte und Prinzipien sind für sie keine Worthülsen, privat wie beruflich. In einer sich ständig verändernden Buchhandelslandschaft sind sie wichtige Koordinaten für das eigene berufliche Handeln. Das erfordert hohe Ansprüche an sich selbst, aber auch an das Umfeld. Es zeich-

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Die 11-Bücher-Frage an Christiane Fritsch-Weith

1

Ihr Lieblingsbuch als Kind? Natürlich: Astrid Lindgren, Pippi Langstrumpf – im kleinen Format

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Welches Buch hat Ihr Leben geprägt? Wenn das überhaupt geht: J.W. Goethe, Faust 1 und 2

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Ihr Lieblingsbuch heute? Sehr Lieblingsbuch: Monika Maron, Zwischenspiel (S. Fischer)

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Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht? Sicher: Antonio Penacchi, Canale Mussolini (Hanser)

5

Welches Buch verschenken Sie am liebsten? Immer wieder: Pascale Hugues, Ruhige Straße in guter Wohnlage (Rowohlt)

6

Welches Buch lesen Sie gerade? Gerne: Frauke Meyer-Gosau, Eine Reise zu Uwe Johnson (C.H. Beck)

7

Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig? Oh, oh: viele Feuchtgebiete ...

8

Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet? Plötzlich: Helene Hegemann, Axolotl Roadkill (Ullstein)

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Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben? Ganz ehrlich: Keines

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Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg? Unbedingt: Gaito Gasdanow, Ein Abend bei Claire (Hanser)

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Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen? Viele, aber: Dante, Die Göttliche Komödie, fehlt sehr

Christiane Fritsch-Weith: Ihr Buchladen Bayerischer Platz in Berlin wurde in diesem Frühjahr 95 Jahre alt

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hristiane Fritsch-Weith, Inhaberin des Buchladens Bayerischer Platz in Berlin-Schöneberg, hat gleich mehrere Gründe, mit ihren Kunden zu feiern. Der literarische Buchladen, den Benedikt Lachmann, ein jüdischer Intellektueller, im März 1919 gründete, ist 95 Jahre alt. Außerdem begann Christiane Fritsch-Weith vor genau 50 Jahren ihre Buchhändlerlehre, und im nächsten Jahr wird sie den Buchladen Bayerischer Platz genau 40 Jahre lang führen. Eine Erfolgsgeschichte. Die 95 qm große Buchhandlung ist wegen der zahlreichen Veranstaltungen ein beliebter Treffpunkt der Leser im Bayerischen Viertel; und ihre Bestseller macht Christiane Fritsch-Weith selbst. Wenn sie voller Begeisterung von ihren Leseerlebnissen erzählt, ist sie nicht zu bremsen. Und die Kunden lassen sich gerne mitreißen, denn sie wissen, dass sie sich auf das Urteil „ihrer Buchhändlerin“ verlassen können. „Dass die richtige Literatur zum richtigen Leser kommt, das ist das Geheimnis unseres Erfolges“, hat sie einmal gesagt. ML

Die Specials im nächsten Heft: Geschenkbücher, Nonbooks, Bildbände Krimi, Thriller & Fantasy Laden: Deko & Zubehör

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BuchMarkt Mai 2014


MEINE KINDERBUCH HELDEN Heldenhafte Stickeralbum-Aktion mit großem Potential zur Kundenbindung und Neugewinnung für Sie! Großer Lese- und Sammelspaß für die Kleinen!

14 für 0 2 r e b m e t p ltlich! ä Ab 15. Se h r e l e d n a h Buch 6 Monate im Große Marketingkampagne: Bundesweite Plakatierung von Großflächen und Litfaßsäulen zum Aktionsstart

Gestaltungsmuster, Layout nicht final

Anzeigen in 7 Kinderzeitschriften

um bis a r it e z ll e t s e B rlängert! e v 4 1 0 2 i a 30. M in! en und Jetzt bestell

dabei se

Eine Aktion der Kampagne „Vorsicht Buch!” Weitere Informationen sowie das Bestellformular finden Sie unter: www.boersenverein.de/ sammelalbum Sie haben Fragen? Wir informieren Sie gerne per Mail: vorsichtbuch@boev.de per Telefon: 069 1306-270


www.blanvalet.de

Danke

für die Vorschuss-Blaubeeren! »Eine sehr abenteuerliche, aber auch traumhaft schöne Geschichte. Super Buch, ich habe es sehr schnell gelesen!« DORIS OBERAUER, THALIA.AT, GRIESKIRCHEN

»Unterhaltsame, spritzig leichte Lektüre für den Frühling und ein leckeres Rezept. Toll! UTE FISCHBECK, LEHMANNS MEDIA, HANNOVER

»Wunderbar! Der Duft von Sommer und der Geschmack von Blaubeeren. Ein perfekter Schmöker!«

Aus dem Amerikanischen von Carolin Müller Roman | 416 Seiten € 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 14,90* ISBN 978-3-442-38217-0 Auch als E-Book erhältlich Unsere Kundenbetreuung Innendienst erreichen Sie unter der kostenlosen Telefonnummer (08 00) 500 33 22 oder Fax (0 89) 41 36 33 33 E-Mail: kundenservice@randomhouse.de

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(*CHF: empf. VK-Preis) | © Corbis/Julian Calverley

MARTINA KRAUS, BUCHHANDLUNG RAVENSBUCH, FRIEDRICHSHAFEN


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