Budo Nostalgie. Kampfkunst International Magazin EXTRA Oktober 2013

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Die Zukunft des Budo beginnt jetzt! Vor einigen Jahren hatten wir schon einmal das Vergnügen auf unseren Seiten einen Beitrag über das Yoseikan Budo zu präsentieren ... und wir stellten es damals als das Budo des Jahres 2000 vor- nun, das Jahr 2000 ist schon Vergangenheit und wir befinden uns schon im Jahre 2001! Für viele sind die Dinge einfach wie sie sind und damit basta ... das, was ist, muss so bleiben wie es ist und Tradition ist jene ein für alle Mal abgeschlossene Sache, der man gefälligst zu folgen hat – für Hiroo Mochizuki sieht das allerdings alles ganz anders aus! Für ihn stellt sich das Leben als ein wunderbarer Entwicklungsprozess dar und das Budo ist eine von vielen Möglichkeiten, wie man diesen Weg beschreiten kann. Aus diesem Grund hat er sich gänzlich den Kampfkünsten hingegeben, wobei er aber allerdings nicht die verschiedenen Stile für sich betrachtet, sondern das Ganze als etwas sieht, das immer und immer wieder umorganisiert und neu interpretiert werden kann und muss. Er ist so etwas wie ein „Überzeugungstäter“ – und hierbei, meine lieben Freunde, handelt es sich wahrlich um eine edle Überzeugung! Seine Schlussfolgerungen ruhen auf einem sehr soliden und umfangreichen „Erfahrungssockel“ in den Kampfkünsten: Judo, Karate, Aikido sind nur einige der Kampfkünste, die er meisterlich beherrscht. Man spürt förmlich, wenn man in seiner Gegenwart ist, diese souveräne Ausstrahlung, die allen wahren Meistern eigen ist. Dieser Mann ist weit davon entfernt ein Scharlatan zu sein, der sich intellektuelle hervortun möchte, oder gar ein Verräter (als den man ihn schon behandelt hat!)! Wir stehen hier ganz im Gegenteil vor einem Visionär, einem Mann mit einem Ziel und mit sehr viel Feingefühl. Ein Mann, der sich sowohl der Vergangenheit als auch der Zukunft der Kampfkünste verpflichtet fühlt und ich kann sagen, dass es für mich eine Ehre und dein Vergnügen war ihn kennen gelernt und zugehört zu haben. Sensei Mochizuki verkörpert die perfekte Verbindung zwischen Tradition und Moderne. Aus einer Familie stammend, die über eine lange kampfkünstlerische Geschichte verfügt, hat er den Mut und die Aufrichtigkeit gehabt weit über die bloße Wiederholung des schon Bekannten hinaus zu gehen –genau wie es auch schon vor ihm Kano, Funakoshi oder Ueshiba getan haben. Wenn ihn jemand dieses „Vergehens“ anklagen möchte, so soll er es doch tun! Man stößt bei ihm auf Unverständnis, wenn Menschen die Aufrichtigkeit seines Tuns bezweifeln und schlichtweg nur päpstlicher als der Papst sein wollen. Sensei Mochizuki ist in die tiefsten Tiefen der Kampfkünste eingetaucht, um diese auf seine Weise wieder neu zu erschaffen. Das Yoseikan ist ein derart varianten- und formenreicher Stil, dass er selbst den erfahrensten KampfkunstExperten nicht l a n g w e i l e n dürfte. Nicht zu vergessen, dass dieser Stil auch im größten M a ß e gesundheitsfördernd ist. Sensei Mochizuki hat nämlich die gefährlichsten und schädlichsten Übungen aus anderen Stilen „entschärft“ und so angepasst, dass sie bedenkenlos von jeder Person ausgeführt werden können, ohne dass man gleich Gefahr laufen muss sich durch unnatürliche Positionen oder Verrenkungen eine Verletzung zuzuziehen. Es macht richtigen Spaß Menschen wie Sensei Mochizuki zu begegnen und sie kennen zu lernen. An dieser Stelle möchte ich unseren Lesern auch gleich noch das Video vorstellen, das Sensei in unseren Studios über das Yoseikan Budo aufgenommen hat. Dabei standen ihm nicht nur seine Schüler zu Seite, sondern auch sein eigener Sohn – ein junger Mann, dem mit Sicherheit noch eine großartige Zukunft bevorsteht. Im folgenden Interview haben Sie die einmalige Gelegenheit dieses „enfant terrible“ der Kampfkünste ein Stück weit näher kennen zu lernen. Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen, denn er wird Ihnen mit Sicherheit neue Perspektiven aufzeigen. Egal ob Sie nun Judoka, Aikidoka, Karateka, Free Fighter oder auch „nur“ interessierter Laie sind – Sensei Mochizuki ist in der Lage jedem etwas Neues und Frisches zu „servieren“. Das merkt man auch ganz deutlich in seinem Video, in dem sprichwörtlich der Funke „rüber springt“ und man richtiggehend mitgerisssen wird. Eine Arbeit, die eine Brücke schlägt zwischen der Vergangenheit und der Zukunft des Budo ... die Zukunft des Budo hat also schon begonnen!! Alfredo Tucci


Yoseikan Interview Kampfkunst International: Wann wurden Sie geboren und wann begannen Sie mit den Kampfkünsten? Sensei Mochizuki: Ich wurde 21. März 1936 geboren und begann mein Training mit sieben Jahren. K.I.: Erzählen Sie uns doch etwas über Ihre Familie. S.M.: Also gut. Mein Vater ist ein ziemlich wichtiger und angesehener KampfkunstMeister in Japan. Er besitzt den 10. Dan Aikido. Er trainierte auch zusammen mit Meister Kano Judo und er war sogar ein O´Sensei Ueshiba direkt unterstellter Assistent. K.I.: Mit welcher Kampfkunst begannen Sie bzw. mit welchen Kampfkünsten fuhren Sie fort und wer waren Ihre Meister und Lehrer? S.M.: Ich begann wie gesagt mit sieben Jahren zuerst mit dem Kendo. Dann mit 13 Jahren fing ich mit Aikido und Judo an. Mein Lehrer war damals mein Vater. Danach, so mit 18 Jahren, lernte ich Karate von Meister Mijirala, einem Schüler von Meister Otsuka, dem Gründer des WadoRyu. Ich lernt von meinem Vater auch das Iai. Ich habe also von meinem Vater Judo, Aikido und den Gebrauch der traditionellen japanischen Waffen Iai, Bo und Jo gelernt. K.I.: Welche Graduierung besitzen Sie in den jeweiligen Stilen? S.M.: Schon seit langer Zeit habe ich im Judo den 3. Dan .. das sind nun schon fast 40 Jahre (lacht). Im Karate besitze ich den 7. Dan und im Iaido, Ju-jutsu und Aikido besitze ich den 8. Dan. K.I.: haben Sie neben diesen Kampfkünsten auch noch andere Stile trainiert? S.M.: ja. Ich habe auch ein wenig westliches Boxen trainiert – das war aber mehr zu meinem persönlichen Vergnügen. K.I.: Die Waffentechniken innerhalb des Yoseikan, die Tonfas und Sais zum Beispiel, aus welchen Stilen kommen die? S.M.: Das Sai und die restlichen Waffentypen habe ich von Meister Koizumi gelernt. Später dann habe ich diese Techniken selber weiter entwickelt. Dass dazu in der Lage war, verdanke ich vor allem dem Ken-Jutsu, in welchem ich ein Kumi-Dachi-System gefunden habe, also Sai gegen Schwert, Tonfa gegen Schwert, Jo gegen Bo – also alles genau umgekehrt. K.I.: Wann gründeten Sie das Yoseikan Budo? S.M.: Als eigenständiger Stil habe ich mich mit dem Yoseikan Budo seit etwa 1970 beschäftigt und meine Studien bis etwa 1974 fortgeführt. Die Organisation habe ich dann im darauffolgenden Jahr, also 1975 gegründet. K.I. Warum gründeten Sie einen neuen Stil? S.M.: Mir gefiel das Judo sehr und das Karate, das Aikido und das Kendo und ich fragte mich, ob man nicht auch alles zusammen trainieren könnte. Es ist ziemlich schwierig heute alle diese Stile zu trainieren, schon aus rein zeitlichen Gründen: Karte um so und so viel Uhr, Aikido

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um so und so viel Uhr etc. etc. Man muss alles getrennt von einander trainieren. Ich hatte schlichtweg keine zeit dafür, also versuchte ich, die Stile meinem Zeitpensum anzupassen. K.I.: Ist das Yoseikan nun eine Mischung verschiedener einzelner Stile oder ist es ...? S.M.: Nein das ist es nicht. Es ist vielmehr eine Synthese der verschiedenen Stile. Ich habe zum Beispiel versucht das Aikido mit dem Ken-Jutsu zu vereinen. Ich habe sogar damit begonnen in das Aikido Ju-Jutsu-Techniken zu integrieren und auch Judo-Techniken. Das ist so ein wenig die Grundidee, also habe ich mich auch an einer Synthese versucht. Doch ist eine Synthese dieser verschiedenen Stile sehr, sehr schwierig. Wenn man sich das wie einen Baum vorstellt, so ist es ziemlich schwer einen Baum zu kreieren, mit seinen feinen Verästelungen. Doch eines Tages stieß ich auf den Baumstamm – ein kräftiger Stamm, aus dem starke gesunde Äste wachsen konnten. Von diesem Zeitpunkt an gelang es mir alle Stile zu integrieren.

K.I.: Und was genau ist denn dieser Stamm? S.M.: Dieser Stamm ist sehr, sehr einfach gestaltet. Alle Energie, Wärme, Schall etc. wird durch Wellen übertragen. Wenn wir ausladende Bewegungen ausführen, wie die Wellen des Meeres, so rufen wir damit wiederum Wellenbewegungen hervor. Wenn die Wellenlänge dieser Welle richtig eingesetzt wird, dann ändert sich die Farbe – man ändert also die Methodik. Diesem Schema folgend haben wir im Judo große Bewegungen, im Karate kleine – es ist die Vibration. Im Kendo finden wir auch ziemlich große Bewegungen .. es ist dasselbe Prinzip. Schlussendlich ist eines wie alles aufgebaut. Das ist es, was ich gefundne habe. K.I.: Doch was genau ist diese Welle? Ist das nur ein intellektuelles Konstrukt oder handelt es sich tatsächlich um eine Bewegung, oder ...? S.M.: Es ist Bewegung. Eine kraftvolle Bewegung zum Beispiel auf Höhe der Hüfte hin zu den Armen oder umgekehrt von Brusthöhe zu den Beinen oder auch nur eine Hüftbewegung hin zu den Zehenspit-


zen, oder eine Bewegung der Hüfte hin zu den Händen. Das alles sind Wellenbewegungen. Das ist ziemlich schwierig zu erklären, doch es hilft wenn man das Bild des Meeres und seiner Wellen im Hinterkopf behält. Ein Schlag verändert diese beiden Sachen. Wenn zum Beispiel jemand einen Fauststoß ausführt, kommt die Welle zunächst aus den Beinen, geht über die Hüfte zur Brust, zur Schulter, Ellenbogen, Unterarm ... Die Bewegung ist ab der Schulter mehr oder weniger ausgeführt. Bis zur Schulter haben wir es mit einer Welle, wie die des Meeres, zu tun. Im Karate ist diese Welle, diese Vibration nur sehr schwer zu erkennen, da sie sehr ver-

steckt ist. Im Gegensatz dazu sieht man in einer Wurftechnik sehr viel besser wie die Welle sich von den Beinen beginnend fortpflanzt. Ein weiteres Beispiel wäre eine Fegetechnik. Hier pflanzt sich die Welle von den Schultern beginnend über den Rücken bis zu den Beinen fort. K.I.: Wir sind dabei eine Fernseh-Dokumentation über Bruce Lee zu produzieren und wir befragten zahlreiche Kampfkunst-Experten über ihre Meinung zu Bruce Lee und seine rolle in den modernen Kampfkünsten. Haben auch Sie etwas zu Bruce Lee und seinem Beitrag zu den Kampfkünsten zu sagen?

S.M.: Ich denke Bruce Lee hat viel zur Entwicklung der Kampfkünste beigetragen, dabei war ihm das Kino sicherlich behilflich. Technisch war er einfach hervorragend und er hat sehr viele gute Dinge getan. Ich denke er besaß sehr gute Schwingungen, eine enorme Konzentrationsfähigkeit und eine Kraft, die in der tat von innen gespeist wurde. Er war ein sehr guter Mensch. Nur der unnötige Einsatz von Gewalt, insbesondere der Kampfkünste in Film und Fernsehen ist bedauerlich. Doch denke ich auch, dass das einfach in der Welt des Show-Bizz einfach dazu gehört. K.I.: Sie deuten an, dass die Kampfkünste brutal, um nicht zu sagen gewaltverherrlichend, in den Medien dargestellt werden. Wie sollte man denn die Kampfkünste in moderner Zeit sehen? Was können Sie beitragen, da Sie ja für den Krieg mehr oder weniger obsolet geworden sind? S.M.: Die Kampfkünste müssen sich völlig veränder n. In den Kampfkünsten existiert ein sehr interessanter und nützlicher Aspekt – der Weg, das Do .. die den Kampfkünsten inhärente Philosophie. Dieser teil der Kampfkünste ist für die Zukunft von überaus großer Bedeutung, denn hier werden alle respektiert. Gegenseitiger Respekt ist die Basis aller Kampfkünste. Diese Fasette auszubauen ist sehr wichtig, da sie dabei behilflich sein wird ein friedvolles zusammenleben zu ermöglichen. Ich denke, dass genau in diesem Bereich das größte Potenzial der Kampfkünste steckt und nicht dort, wo man sich fragt wie man am besten und schnellsten seinen Gegner nieder macht. K.I.: Und was trägt das Yoseikan-Budo auf mentaler Ebene bei? S.M.: Zunächst einmal habe ich, um das Yoseikan-Budo zu kreieren, mit der Synthese begonnen und schließlich fand ich eine Basis und danach verstand ich, dass diese Basis für die Entwicklung der vielseitigsten Dinge gut sein könnte, um unseren Horizont zu erweitern und an Wissensaustausch. Wenn man einen Stil genau betrachtet, zum Beispiel das Judo oder Karate oder auch das Aikido ... die Aikidokas, die auf das Aikido schauen, sind auch am Aikido interessiert, doch ein Karateka, der auf das Aikido schaut, versteht nicht, was da abläuft ... für ihn sieht das aus wie ein Tanz. Es existiert eine sehr interessante Fasette in der Beobachtung der Schlüsselaspekte, doch nicht jeder kann sie auch wirklich verstehen. Einem

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Yoseikan Karateka fällt es schwer einen Judoka zu verstehen, der zwar hervorragende Techniken ausübt, wobei aber die Feinheiten dem Karateka verschlossen bleiben. Beim Karateka verhält es sich genau so –auch er beherrscht seine Techniken, deren Feinheiten aber einem Judoka oder Aikidoka nicht ins Auge fallen. So versteht also ein Stil den anderen nicht richtig. Das ist das große Manko in den Kampfkünsten von heute. Seit ich das Yoseikan gegründet habe, kann ich sehen, dass die Schüler sich in der Tat für alle Aspekte interessieren und sehr wissbegierig sind. Karate, Judo, Boxen, Kendo ... das alles stellt sie zufrieden. Wenn sie Aikido sehen, verstehen sie sehr gut die Feinheiten und besonderen Aspekte, auf die es im Aikido ankommt. Dies ist die Grundlage für einen tiefen Respekt allen anderen Kampfkünsten gegenüber. Warum? Nun, weil sie sagen können: „Die machen ihre Sache sehr gut! Fantastisch, das muss man auch lernen!“ Wenn man so denkt, dann beginnt man seinen Geist zu öffnen. Wenn diese Bereitschaft andere verstehen zu wollen, dieses „Sich-öffnen“, nicht existiert, so ist es unmöglich sich je richtig zu verstehen und je wahren Frieden zu stiften. Ich denke, dass ich mit dem Yoseikan-Budo einen weiten Schritt in die richtige Richtung getan habe. K.I.: Welche körperlichen Voraussetzungen muss man für das Yoseikan-Budo mitbringen? S.M.: Selbstverständlich muss man im Yoseikan-Budo alle Stationen durchlaufen. Da gibt es die Waffentechniken, wie sie auch in den antiken Formen vorkommen: Iai, Aikai-Jutsu, Stock, Bo, Tionfa, Nunchaku und Sai. Parallel dazu trainiert man Würfe und macht auch Kraftübungen. Daneben gibt es wie im Aikido auch Schrittarbeit, dann Schnellkrafttraining wie im Karate oder Boxen. Das alles zusammen stärkt und schult den Körper enorm, daher denke ich, dass das Yoseikan-Budo bezüglich seiner körperlichen „Auswirkungen“ auf den Körper des trainierenden eine sehr gute Trainingsmethode ist. K.I.: Wie denken Sie über die Entwicklung der Kampfkünste? S.M.: Ich denke, dass langsam aber sicher die Spezialisierung sich in der Auflösung befindet. Viele Methoden setzen auf das „Prinzip Synthese“. Das ist grundsätzlich ein guter Ansatz, denn das bedeutet, dass man mehrere Stile genau untersuchen muss und das wiederum erweitert den Horizont und die Stile untereinander werden sich so immer besser verstehen.. Ich denke, dass die Kampfkünste sich in die richtige Richtung entwickeln. So ziemlich alle stellen sich in den Dienst der Selbstverteidigung .. doch wenn sie noch einen Schritt weiter gingen, wäre das noch besser. K.I.: Warum haben Sie die japanischen „Traditionen“ modernisiert? S.M.: Die Geschichte ändert sich. Alles, was „mumifiziert“ ist, gehört der Vergangenheit an. Mumifizierung blockiert den Körper und der Geist verschwindet. Doch

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wir sind lebendige Wesen und so lange wir leben, muss es auch Fortschritt geben. Es ist heute obsolet geworden mit dem Schwert in den Krieg zu ziehen, daher müssen die Kampfkünste sich verändern, sich modernisieren und sich mehr dem Frieden und dem sportlichen Aspekt der Kampfkunst zuwenden, jedoch ohne dabei den Geist der gegenseitigen Hilfe und Respekts zu verlieren. Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass das auch im Grunde der menschlichen Natur entspricht. K.I.: Was glauben Sie, was die großen Meister, die selber Stilgründer waren wie Ueshiba, Kano und Funakoshi, über Ihre Arbeit, Ihren Beitrag innerhalb der Kampfkünste heute denken würden? S.M.: Leider sind sie alle schon von uns gegangen und es bleibt hier viel Platz für Spekulationen und ich respektiere jeden einzelnen von Ihnen genannten Meister. Meister Ueshiba zum Beispiel erlebte noch ein sehr gefährliches Ju-Jitsu. Es gab damals immer wieder verletzte Schüler und damit das aufhörte, fand er ein „runde“ Lösung, die es erlaubt verletzungsfrei aber dennoch effektiv Selbstverteidigungstechniken zu erlernen. Dieser geist des Fortschritts geht daher immer in Richtung Frieden. Meister Funakoshi sagte: „Im Karate beginnen wir immer mit einer Verteidigungstechnik“. Um das durchführen zu können, muss man sehr viel stärker, tausend Mal stärker, als der Gegner sein, denn im gegenteiligen fall wäre es unmöglich ihn nicht schwer zu verletzen. Bei Meister Kano verhält es sich genau so. Das damalige Ju-Jitsu war sehr hart und er entwickelte es in eine Richtung weiter, in der man zwar immer noch effektive Techniken lernte und einsetzte, aber die unmittelbare Gefahr für leib und Leben ausgeklammert wurde. Alle diese Meister verfolgten den Fortschritt des Menschen, also den Frieden. Deshalb taten sie und ich das, was sie eben getan haben. Ich folge aber lediglich ihren Spuren und habe versucht das selbe wie sie zu schaffen – ein System, das sich ein wenig von allem anderen abhebt. K.I.: Glauben Sie nicht, dass jemand, der viele verschiedene Techniken lernen muss, jemandem unterlegen ist, der nur wenige Techniken beherrscht? S.M.: Ich denke stärker oder schwächer zu sein, nicht von so ausschlaggebender Bedeutung ist. Wenn jemand liebt, was er tut, so wird er auch mehr Wiederholungen durchführen und wenn jemand öfter wiederholt wird er automatisch auch stärker. Doch viele, die sich auf Effektivität beziehen, beziehen sich hier auf Effektivität im Kampf, im äußeren Kampf. Ich denke heute, dass wir nicht aus diesem Grunde Kampfkunst betreiben sollten, sonder aus der reinen Lust am Lernen. Neue Dinge zu lernen ist nicht nur interessant, sondern öffnet auch den Geist, was wiederum unsere Vision erweitert. Das ist wichtiger, als die Fähigkeit sich auf der Straße prügeln zu können. K.I.: Wie lange dauert es ungefähr bis

man im Yoseikan den schwarzen Gürtel erreicht? S.M.: Das ist schwer zu sagen, denn das hängt von den verschiedensten Faktoren ab. Es gibt welche, die machen sehr schnell Fortschritte und kommen so in etwa zwei bis drei Jahren zu ihrem 1. Dan. Doch bedeutet das nicht, dass diese auch am weitesten kommen (lacht). Sehr oft ist es genau umgekehrt. Derjenige, der am Anfang nur schwer versteht, erreicht später ein sehr hohes Niveau. Daher darf man dem Zeitfaktor keine zu große Bedeutung beimessen. Er sagt nicht sehr viel über das Können oder Nicht-Können einer Person aus. Was ausschlaggebend ist, ist die Hingabe und Geduld, mit der man trainiert und nicht die Zeit, in der man diese oder jene Graduierung erreicht hat. K.I.: Das Yoseikan ist ein sehr umfassender Stil. `Was werden Sie in Ihrem Video zeigen? S.M.: Ich wollte in diesem Video die sportliche Komponente des Yoseikan besonders hervor heben. Warum die sportliche Komponente? Die Basis ist natürlich die Kampfkunst, doch kann man von ihr aus auch ein Sportsystem kreieren, so wie wir es getan haben. Wenn zum Beispiel jemand verschiedene Waffen benutzt, müssen sich auch zwangsläufig die Taktiken. Jeder einzelne muss daher für sich seine Spezialisierung finden. Die Kreativität kommt dann später. Die Kreativität zu fördern wird dann auch die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit fördern. Niemand ist umsonst auf der Welt. Jeder ist hier, um etwas zu tun, zu schaffen und hat daher eine Aufgabe zu erfüllen. Es ist daher von größter Wichtigkeit, dass jeder seine Persönlichkeit zur Entfaltung bringen kann. K.I.: eine letzte Frage. Man sagt, dass der Wettkampf im Yoseikan-Budo so etwas wie der Triathlon der Kampfkünste sei. Wie genau sieht ein Wettkampf im Yoseikan-Budo aus? S.M.: Das Wettkampfsystem entwickelt sich zur zeit wahrscheinlich in etwas anderer Richtung, doch gebraucht man zur zeit im Wettkampf Waffen, zwei Stöcke, mehr oder weniger in der Größe eines Spazierstockes, gegen ein Ken, also einen Meter sechzig und fünf gegen zwei Stöcke. Der Kampf dauert eine Minute, danach wird gewechselt und eine weitere Minute gekämpft. Später, im zweiten Kampf, verwendet man Handschuhe und ein Maximum an Schutzausrüstung. Der Schutz des Körpers ist sehr wichtig. Hier kommen Fauststöße zum Einsatz, Tritte und Wurftechniken auch. Selbstverständlich sind alle gefährlichen Techniken untersagt. Steht es unentschieden, so wird ein dritter Kampf angesetzt, der ebenfalls eine Minute dauert. Es gibt einen Angreifer mit einem 35 cm langen Stock, etwa die Größe einer gut zusammengerollten Zeitschrift und ist eine sehr gute Übung auch für die Selbstverteidigung. Gleichzeitig ist das aber auch eine interessante Übung für Kinder. Jedenfalls entscheidet dieser dritte Kampf über Sieg oder Niederlage.


“Die Geschichte ändert sich. Alles, was „mumifiziert“ ist, gehört der Vergangenheit an. Mumifizierung blockiert den Körper und der Geist verschwindet. Doch wir sind lebendige Wesen und so lange wir leben, muss es auch Fortschritt geben”.


1. Vorkampfstellung 2. Der Gegner greift mit einem Schwinger an. 3. Meister Mochizuki kontrolliert mit beiden Armen den angreifenden Arm des Gegners. 4. Er zwingt den Gegner den Arm zu senken ... 5. ...dreht sich und ... wirft den Gegner schlieĂ&#x;lich zu Boden.

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In dieser Sequenz sehen Sie wie Meister Mochizuki mit seiner Waffe dem gegnerischen Angriff entgegentritt. Konter zum Hals und Tritt in den Unterbauch. Er geht sofort in den Gegner hinein, kontrolliert den Gegner, leitet die Wurftechnik ein und wirft schlieĂ&#x;lich den Gegner zu Boden.

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Die Kampfkünste standen und stehen seit jeher auch mit Te c h n i k e n der Gesunderhaltung des menschlichen Körpers in engem Zusammenhang. Erst unsere Gesundheit erlaubt es uns, unsere persönlichen Potentiale voll ausschöpfen zu können, dazu gehör en selbstverständlich auch unsere kampfkünstlerischen Fähigkeiten. Genau wie auch in der „westlichen“ Alchimie, wussten auch die asiatischen Gelehrten, dass ein Leben zu kurz ist, um das volle Potential unseres Bewusstseins auszuschöpfen. Auf der anderen Seite bedarf das Bewusstsein, analog zum Licht, ungeheuer große Mengen an Energie, um sich in einem Individuum zu sammeln. Die Akkumulation dieser Energie in unserem K ö r p e r, ist unabdingbare Voraussetzung, um das innere Licht zünden zu können. Die chinesische Tradition erarbeitete zahllose Systeme, viele im Westen noch gänzlich unbekannt, die sich mit dieser Thematik auseinander setzen. Das Ta o Yin stellt sozusagen die Zusammenfassung dieser „inneren“ Künste dar und wieder ist es Sifu Cangelosi, der sich dieser Materie annimmt, in der die meisten dadurch glänzen, dass sie sich über die wichtigsten Bereiche ausschweigen, wo sie doch eigentlich viel zu sagen hätten. Um so besser für Paolo, der nun zum wiederholten Mal Hürden überspringt, die anderen zu hoch erscheinen. Sifu Cangelosi hat zu diesem Themenbereich ein Video gedreht, i n d e m e r d i e G r u n d l a g e n d e s Ta o Y i n demonstriert. Im folgenden Artikel führt er den interessierten Leser wieder in seiner unnachahmlichen Art in die Welt des Tao Yin ein – wie wir es von ihm gewohnt sind mit viel Liebe zum Detail ... Diese internen Kampfkünste verdienen die Aufmerksamkeit und Anerkennung der gesamten Kampfkunstgemeinde, egal um welchen Stil es sich auch handeln mag. Das Training dieser Kunst wird jedem Vorteile ber eit halten. Sie wir d den Bewegung Bewusstsein und den Techniken Energie und Beweglichkeit einhauchen. Lassen Sie sich also nicht die Gelegenheit entgehen, diese Kunst von einem der „geeignetsten“ Meistern lehren zu lassen: vom Meister „ohne Grenzen“ Sifu Paolo Cangelosi.



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er Begriff „Tao Yin“ bedeutet soviel wie „Innerer Weg“ oder „Weg der Gesundheit“ und ist eine sehr alte form innerer Gymnastik, deren Ursprünge sich im Dunklen der Geschichte verlieren. Schon zu Zeiten der legendären Hsia-Dynastie (die Zeit, in der Huang Ti, der Gelbe Kaiser, die Grundlagen für die traditionelle chinesische Medizin legte), so erzählt man, existierten verschiedene preventive bzw. therapeuthische Praktiken zur Gesunderhaltung des menschlichen Organismus. Die Ursprünge des Tao Yin und das Aufkommen der traditionellen chinesischen Medizin lassen sich daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf den selben Zeitpunkt zurückdatieren. Man sagt, dass Huang Ti in seinen medizinischen Abhandlungen (entnommen aus dem antiken Nei Ching Su Wen Text) schon verschiedene physische Techniken erklärt, die der Gesunderhaltung dienlich seien. Das Tao Yin besteht aus Übungen, welche im wesentlichen auf der taoistischen Philosophie basieren und die regelmäßiges tägliches Training vorsehen, um so den Körper in einem perfekten Gesundheitszustand zu halten. Diese spezielle Form von Bewegungen bzw. Techniken zur Gesunderhaltung ist in Asien weit verbreitet. Doch haben sie sich in den verschiednen Ländern und Kulturen Asiens auch unterschiedlich entwickelt. In China ist es das Tao Yin, in Indien das Yoga, in Japan das Eki Nikio etc. etc. – alles Formen, die direkt vom chinesischen Ching Ching abstammen. Auch in Korea und Vietnam existieren ähnliche Formen mit dem selben Ziel – Wiederherstellung der Gesundheit und Erhaltung der Gesundheit. Die Asiaten haben schon seit je her der Gesunderhaltung, also den Körper vor Krankheiten zu schützen, anstatt ihn von ihnen zu heilen, höchste Priorität – stets dem Moto folgend „vorsorgen ist besser als heilen“. Jedermann und –frau kann diese Übungen, die dem Körper keinerlei Anstrengung abverlangen, in jedem Alter durchführen – nicht zu vergessen den hohenn mentalen Nutzen, den man durch diese Übungen ebenfalls erzielt. Das Tao Yin wurde in China über die Jahrhunderte hinweg immer bekannter und breitete sich zusehens aus. Im Verlaufe der zeit wurde es auch immer wieder überarbeitet und es wurden neue Therapietechniken aufgenommen wie zum Beispiel die „digitale Pressur“ oder die „Selbstmassage“. Nach Huang Ti, war es der Arzt Chi Po, der das Tao Yin maßgeblich weiter führte und es auf verschiedene Felder ausdehnte. Während der Han-Dynastie gab es zwei weitere Persönlichkeiten, die das Werk wesentlich beeinflussten – der Arzt Hua To und Meister Yun Chun. Wie auch im Falle der Kampfkünste verbreitete sich das Tao Yin in den verschiedenen Provinzen des riesigen chinesischen Reiches aus und nahmen dort selbstverständlich, wie die Kampfkünste auch, verschiedne Formen an bzw. folgten unterschiedlichen Schwerpunkten. Im Norden zum Beispiel zieht man dynamische Bewegungen vor, während man im Süden meist eher statische Positionen vorfindet. Zu Beginn wurden die verschiedenen Tao Yin-Übungen innerhalb der Schulen weiter entwickelt. Später wurden sie unter dem „gemeinen“ Volk verbreitet und heute reicht es schon aus in China in einen Park zu gehen und man sieht Menschen Tao Yin praktizieren. Das Tao Yin wurde auch, wie so vieles in China, von den drei in China vorherrschenden Philosophie-Schulen beeinflusst - vom Buddhismus, Taoismus und in weniger starker Form auch vom Konfuzianismus. Jede einzelne dieser Philosophien leistete ihren ganz speziellen Beitrag zur Entwicklung des Tao Yin. Ganz besonders war es der Taoismus, der hier maßgeblichen Einfluss mit seinem besonderen Augenmerk der Beziehung „Mensch-Natur“ nahm. Vom Buddhismus rührt der „innere“, der spirituelle Aspekt im Tao Yin. Der Konfuzianismus stellt den Menschen wie einen „Staat“ mit all seinen Gesetzen, seiner Ordnung und sozialen Beziehungen gleich. Im Tao Yin kann keiner kohärenten, einer einzigen familiären Entwicklungslinie gefolgt werden – ganz einfach deshalb, weil das Tao Yin nicht von einem einzigen Meister oder einigen wenigen der selben Schule kreiert wurde, wenn auch einige wichtige Meister besonders hervorstechen.


Ta Mo (Boddhidarma), Oberhaupt des Chan-Buddhismus, führte in China einige Bewegungsübungen ein, die zum Ziel hatten den Körper in einem perfekten Gesundheitszustand zu halten. Sein Beitrag war wesentlich und entscheidend für die Entwicklung des Tao Yin und selbstverständlich auch für die Entwicklung der chinesischen Kampfkünste. Die Lehren, die sich mit der inneren Gymnastik befassen, nannte man Ching Ching. Man sagt, dass es zu Beginn 18 Übungen waren, die dann eine Erweiterung auf insgesamt 24 erfuhren. Genau wie für Konfuze und Lao Ze war für Ta Mo die Vereinigung von Körper und Geist von prädominanter Bedeutung. Im Einklang (Gleichgewicht, Harmonie) mit den Naturgesetzen zu leben, ist ihrer Meinung nach die Basis für ein langes, gesundes Leben. Innerhalb des Konfuzianismus findet man auch noch eine Serie von Übungen, die sogenannten „Soi Quien“ („Erwecken der Energie“). Doch die Philosophie, welche den größten Einfluss auch die Entwicklung des Tao Yin nahm, ist der Taoismus. Die Taoisten, genaue Beobachter der Natur und ihrer Gesetze, wurden zu den wahren Meistern des Tao Yin. Die Taoisten untersuchten schon immer Möglichkeiten wie man lgeünder und länger leben kann – sie strebten gar nach Unsterblichkeit. Sagen und Legenden erzählen von Meistern, die über 200 Jahre alt geworden sein sollen ... einige von ihnen sollen sogar die Unsterblichkeit erlangt haben. Historische Dokumente aus der Han-Dynastie belegen, dass zu jener zeit einige Menschen 140 oder gar 160 Jahre alt wurden! Zu den verschiednen Sektoren des antiken Tao Yin: LIAN YIXUE: der alte Begriff für eine bestimmte Anzahl von medizinischen Gymnastikübungen. CHING CHING: Übungen buddhistischen Ursprungs, kreiert von Ta Mo SOI CHI: „Erwecken der Energie“, Übungen mit konfuzianischen Hintergrund CHI KUNG: ein sehr weites Feld, das teilweise auch als Kampfkunst betrachtet werden kann. Zwischen ihm und dem Tao Yin und den Kampfkünsten bestehen sehr viele Kontaktpunkte. YIJINJANG: ebenfalls medizinische Gymnastikübungen. Ursprünglich von den Menschen vom Land entwickelt, um die harte Feldarbeit besser ertragen zu können. Es war damals sehr wichtig einen gesunden Körper zu besitzen, um sein tägliches Auskommen gesichert zu haben. PA TUAN CHIN: Acht Übungsgruppen der inneren Gymnastik aus dem Taoismus.

NGA MO TOEI NA: Diesen Sektor kann man auch außerhalb des Tao Yin Kontextes praktizieren. Es sind vor allem Massagetechniken, Selbstmassagen und „digitale Pressur“. Mit dem Tao Yin-System und seinen Formen wird der gesamte Körper und seine Funktionen angesprochen. Über den gesundheitlichen, rein „körperlichen“ Aspekt des Tao Yin sollte aber nicht der Aspekt des inneren „Weges“, des mentalen Öffnens vergessen werden, welches im Tao Yin ebenfalls eine erhebliche und tragende Rolle spielt. Auf diese Weise kann der Mensch, gemäß taoistischer Philosophie, in Harmonie mit seinen Mitmenschen und der Natur leben.

PA TUAN CHIN Schon die Übersetzung dieses Begriffes lässt die Schönheit und Anmut dieser Serie von antiken taoistischen Übungen erahnen – „Die acht Schatzstücke“ Die Pa Tuan Chin-Übungen sind Teil des Tao Yin und haben somit auch weichen und entspannten Charakter. Jede einzelne Übung wird ebenfalls von einem bestimmten, genau festgelegten Atemrhythmus begleitet. Für eine korrekte Ausführung sind erstens die richtige körperliche Koordination und die Entspannung des Geistes notwendig. Atmung, ein wesentlicher Faktor in allen inneren Stilen, muss gleichmäßig und ruhig erfolgen. Nur so werden wir in der Lage sein mit unserer Energie in Kontakt zu treten und sie mit dem Universum auszutauschen. Diese erste Serie von acht Übungen spricht vor allem den Muskelapparat und den Kreislauf an. Es werden hier sämtliche Gelenke und die gesamte Skelettstruktur in Anspruch genommen und selbst die inneren Organe (Herz, Nieren etc.) kommen in diesen acht Übungen nicht zu kurz. Die korrekte Ausführung der Bewegungen und die richtige Atmung stimulieren über dies auch noch die Energie der Meridiane. In diesem Stadium öffnen sich dann die normalerweise blockiertensubtilen Energiekanäle im Menschen.. Dieses Bewusstsein über unseren energetischen Körper wird uns dann auch auf unserem Weg der Suche nach dem Ursprung des Lebens begleiten. Wir werden im Verlaufe dieses Weges ebenfalls ein neues Bewusstsein erlangen, das der westlichen Wissenschaft, aufgrund ihrer viel zu grobschlächtigen Untersuchungsmethoden, unbekannt ist. Der beste Zeitpunkt zur Ausführung der Übungen sind die frühen Morgenstunden – ein in der Natur wichtiger Tageszeitpunkt, in dem sich Yin in Yang und Yang in Yin verwandelt. Morgens (kaum wach, völlig nüchtern und angezogen, dass man weder friert noch schwitzt) helfen uns diese Übungen den Tag und seinen Herausforderungen besser begegnen zu können.

Man fängt mit etwa 15 bis 20 Minuten an und erhöht langsam die Trainingszeit bis unsere Atmung immer tiefer und entspannter wird. Während der Übung ist es hilfreich den Sinngehalt des Namens der Übung vor dem inneren Auge zu visualisieren. Hier die Serie der ersten acht Übungen: 1. Den Himmel drücken 2. Die Berge teilen 3. Im Körper einen Halbmond beschreiben 4. Die Erde drücken 5. Einen Buckel machen 6. Den Körper loslassen 7. Der vorbeiziehenden Wolke nachschauen 8. Den Bogen spannen Die Ausführung in Sequenzen ist die klassische Form das Tao Yin auszuführen. Dennoch kann man einige herausnehmen und sie paarweise ausführen und sie öfter wiederholen. Diese Trainingsweise nennt sich Yan Ti Kam. Im einzelnen gibt es: „Den Himmel drücken“ vier Mal paarweise wiederholt mit „Die Erde drücken“. Und noch das Paar „Die Erde drücken“ (vier Mal) und „Der vorbeiziehenden Wolke nachschauen“ (drei Mal). Die Vereinigung dieser Übungen arbeitet nach dem energetischen „Gleichgewicht-Ungleichgewicht“-Gesetzes Die Yan Ti Kam-Übungen werden ebenfalls sowohl als Therapie als auch als vorbeugende Maßnahme eingesetzt.

YUN CHUN Es handelt sich hierbei um eine Serie von 12 antiken Übungen, die aus der HanDynastie stammen und von Meister Yun Chun kreiert wurden. Dabei ließ er sich im wesentlichen von der Tierwelt und den Elementen der natur inspirieren. Oft findet man den „Vogelflug“ und das „Strecken des Bären“. Von diesen 12 Übungen sind: sieben Grundübungen, während der Rest weniger bekannte Übungen höheren Niveaus sind. Die Grundregel für die Ausführung dieser Übung ist die selbe wie für alle anderen inneren Stile auch – Entspannung und korrekte Atmung sind die wichtigsten „Zutaten“ für ein erfolgreiches Üben. Diese Übungen tragen ebenfalls sehr viel Gutes für den gesamten Bewegungsapparat bei. Besonders die Wirbelsäule wird in diesen Übungen angesprochen. Die ersten fünf Übungen sind: 1. Der große Adler öffnet seine Schwingen 2. Der Jademönch blickt zur rechten und zur linken 3. Der Bär streckt sich 4. Die Katze streckt sich 5. Fingerkreuzen Die ersten fünf Übungen werden am Boden ausgeführt. Dadurch vermeidet

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man eventuelle Probleme mit dem Gleichgewicht und bringt uns Stück für Stück in harmonischen Kontakt mit der Erde. Gefühle, die wir über die Zeit hinweg schon vergessen glaubten, die aber während unserer ersten Lebensjahre für uns von fundamentaler Bedeutung waren. Die Erde übernimmt eine fundamentale Funktion, die wir allerdings nicht verstehen werden, wenn wir sie nur als etwas lebloses betrachten. Wenn wir sie nicht als lebenden Körper empfinden, mit eigener „formativen Energie“, wird der Weg zur wahren Erkenntnis immer verschlossen bleiben.

CHI KUNG Chi Kung ist eine der Hauptmethoden zur Entwicklung und Kontrolle der Vitalenergie CHI. Bevor man sich diesem sehr umfangreichen Gebiet nähert, muss das Konzept „Energie“ besser erklärt werden. Gemäß der asiatischen Betrachtungsweise der Welt, manifestiert sich die Energie in der kosmischen Dynamik, welche das Resultat von „Geburt“, „Wachstum“ und „Vergehen“ ist – ein kontinuierliches Zusammenspiel zweier entgegengesetzter sich aber ergänzender Energien: Yin und Yang. Jeder, der asiatische Kampfkünste betreibt, steht mit dieser „Essenz“ der Realität in Kontakt, welche das gesamte Universum durchdringt und weiterentwickelt. Für die asiatischen Philosophen ist Energie ein lebendiger Fluss, der in belebter und unbelebter Materie fließt. Alle Realität tendiert zum „Vereinigungsprinzip“, welches das „kleine“ am „Großen“ anbindet – das Individuum an das Universum. Innerhalb des buddhistischen, taoistischen und auch hinduistischen Gedankenkonzeptes kann Energie nicht rational verstanden, sondern nur intuitiv „erfühlt“ werden. Wie also kann jemand aus der westlichen Gedankenwelt, mit ihrer analytisch, logischen Gedankenwelt, diese völlig fremde Sichtweise verstehen oder sich ihr wenigstens annähern? Ist es möglich die asiatische Gedankenwelt in irgend einer Form so zu „übersetzen“, dass sie auch ein „Westler“ versteht? Spätestens seit Einstein ist allgemein bekannt, dass Materie nur eine andere Erscheinungsform von Energie ist – Materie und Energie sind die zwei Seiten ein und derselben Medaille. Jedes Wesen, jedes Objekt – der Mensch selber repräsentieren verschiedene Erscheinungsformen wachsender Energiekomplexitätsniveaus – eine einzige „Essenz“, welche sich in unendlichen Vibrationen manifestiert. Jedes Partikel ist in Wirklichkeit eine Welle, das heißt, dass alles gegenständliche mit seiner ihm eigenen Frequenz vibriert. Das Leben evolutioniert durch ständige energetische Wechsel. Jedes Individuum besitz sein eigenes elektromagnetisches Feld, das ihm eigen ist. Durch dieses Feld steht es in ständigem Energieaustausch mit den Energiefeldern, die es umgibt. Es ist daher von größ-

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ter Bedeutung, dass jeder einzelne von uns sich im energetischen Gleichgewicht mit sich selbst und der Umwelt befindet. Die Interdependenz zwischen Mensch und Universum ist eine der vielen Intuitionen der antiken chinesischen Medizin, welche durch ihre Beobachtung und Intuition ein Theoriegebäude und Methoden schuf, die es erlauben mit dieser Energie sinnvoll zu arbeiten. Hier tauchen dann auch die Säulen der Chi Kung Akkupunktur auf. Der Mensch ist von einem komplexen Netz von energetischen Kanälen, den sogenannten Meridianen, durchzogen, durch die die Energie fließt. Diese Kanäle besitzen wichtige Rezeptoren, Energiepunkte (Husue). Es handelt sich um wahre Energiequellen, welche, wenn man sie richtig zu stimulieren weiß, auch auf physiologischen Niveau wirken. Vom energetischen Standpunkt betrachtet, wirken die Punkte wie Ventile, die den Energiefluss regulieren. Der Weg zum psychologischen und physischen Wohlbefinden, wird als die Entwicklung und Kontrolle des individuellen Energiepotential angesehen. Chi Kung, wörtlich „Arbeiten mit Energie“, ist das innere arbeiten des Lebenshauchs und ist auch taoistische Tradition alter chinesischer Praktiken der Harmonisierung des Körpers, des Atems und des Geistes und auch eine Methode die Energie des Individuums zu stärken. Chi Kung entstand aus verschiednen Erfahrungen heraus, sowohl aus internen Praktiken wie dem traditionellem Kung Fu. Einige verschiednen Sektoren trugen zu seiner Entwicklung bei. Allgemein kann man das Chi Kung in medizinisch und kampfkünstlerisch unterteilen. In China existieren zahlreiche medizinische Zentren, die mit der ersten Methode arbeiten. Aber auch das kampfkünstlerische Chi Kung verfügt über Übungen, die verschiedene Typen von Pathologien lösen können. Man kann im wesentlichen drei Chi Kung-Systeme unterscheiden: 1. Chi Kung Wu Wie In dieser Form des statischen Chi Kung gibt es Positionen, welche den Energiefluss erleichtern. 2. Nei Tan Chi Kung Dieses Chi Kung wird mit langsamen Bewegungen ausgeführt, die von einer tiefen Atmung begleitet werden. 3. Wie Chi Kung (äußeres Chi Kung) Es ist ein System, das die Energie durch muskelspannende Bewegungen zum Fließen bringt. Es ist die Methodik, welche am tiefsten in den reinen chinesischen Kampfkünsten verwurzelt ist. Es gibt vile Kung Fu-Stile, die in ihren Formen Elemente des Wai Chi Kung aufweisen. Besonders aber sind es die Stile Hung Gar, Tai Chi Chuan (Chen-Stil) und das Pa Kua.

Im Chi Kung kommt der Atmung eine übergeordnete rolle zu. Das rhythmische Heben und Senken des Zwerchfells massiert die inneren Organe und begünstigt den freien Fluss der Energie. Zahlreiche klinische Untersuchungen haben die Wirksamkeit des Chi Kung bei bestimmten Pathologien bewiesen wie zum Beispiel beim Bluthochdruck, Herzerkrankungen und sogar bei einigen Tumorarten konnten positive Resultate verzeichnet werden. Chi Kung ist aber nicht nur Kranken anzuraten, sondern jedem Menschen, dem an einem gesunden und widerstandstarken Körper gelegen ist. Wie schon gesagt ist die Atmung von fundamentaler Bedeutung und zusammen mit einer totalen Entspannung des Körpers führt uns dies zu einem Zustand absoluter innerer Ruhe – einer entspannten Konzentration, der sogenannten „Rujing“. In diesem Zustand beginnt die Energie zu fließen, die bio-elektrische Energie, die sonst nur bei Hirnaktivitäten auftaucht, verteilt sich über den gesamten Körper. Auch die Blutgefäße erweitern sich, was besonders der Durchblutung der Herzgefäße zugute kommt. Danach tritt eine langsame Veränderung der Muskulatur, des Körpergewebes und des Knochengerüsts ein. Selbst mit dem einfachen Wu Wei Kung, wenn es regelmäßig praktiziert wird, kann man beachtliche Resultate erzielen. Im Wu Chi Kung übernimmt der „Energiedruck“ eine fundamentale Rolle. Man muss den Druck sukzessive erhöhen bis die Energie schließlich in bestimmten Körperregionen zum Einsatz kommen kann. In diesem Sinne kann man von Kontrolle und Kanalisierung der Energie sprechen. In den anderen Chi Kung-Typen fließt und verteilt sich die Energie ganz gleichmäßig ohne sich an bestimmten Punkten oder an einem bestimmten Punkt zu konzentrieren. Durch die Wie Chi Kung Techniken wird die Energie LI WEI gestärkt (ein Energietypus, der den gesamten Körper einhüllt und ihn beschützt) und die Energie Yin und Yang wird ins Gleichgewicht gebracht. Wie Chi Kung Meister benutzen die Enrgie Li Wie, in dem sie sie in bestimmten Körperregionen durch „Kompressionstechniken“ kanalisieren. In den Kampfkünsten gibt es viele Meister, die sich Kraftund Ausdauerprüfungen unterziehen und hier diese Energie zum Einsatz bringen (der berühmte Meister WANG SHU CHIN konnte härteste Techniken erleiden ohne jede Spur einer Verletzung). Lassen Sie uns nun den Blick auf das Nei Tan Chi Kung richten. Die dynamische Bewegung, doch immer langsam und mit der richtigen Entspannung ausgeführt, begünstigt den Energiefluss in den Meridianen. Ziel ist nicht nur Muskeln und Gelenke zu lockern, sondern auch zu lernen das CHI zu beherrschen und den Geist wie die


Chinesische Tradition Hauptoberfläche der energetischen Bewegung zu nutzen und zu versuchen jedes Mal mehr den Körper hin zu einer großen Harmonie von Körper und Geist zu führen, die in Synthonie vibrieren. Man wird das Gefühl bekommen sich wie in einer dichten Flüssigkeit zu bewegen, die uns umgibt und wir werden Kontakt mit der Energie, die uns umgibt, aufnehmen können. Es existieren viele Positionen und Techniken im Nei Tan Chi Kung, die vor allem ihren Ursprung in den inneren Kung Fu-Stilen Tai Chi Chuan, Pa Kua und Hidin-I haben. Durch regelmäßiges Training wird nach einem physischen Wechsel auch ein energetischer stattfinden. Die Energie wird in ihrem Fluss eventuelle Ermüdungserscheinungen auflösen und die Zustände wiederherstellen, die einen ungehinderten Energiefluss erlauben. Das Chi Kung Wu Wie besteht aus einer Serie von 24 Positionen – einige davon sind fundamental andere dagegen sind aus bestimmten Gründen spezifisch. Jetzt erklären wir die fünf Positionen, die wir für fundamental betrachten: diese stimulieren den Energiefluss in allen Meridianen und bringen den gesamten energetischen Zyklus wieder ins Gleichgewicht. Um maximalen Nutzen zu erzielen, muss man einigen Regeln folgen, die eine korrekte Ausführung der Übungen garantieren: - Beinposition etwa Hüftbreite - Gewicht im Zentrum - Beine entspannt und leicht in die Knie gehen - Wirbelsäule gerade halten - Schultern entspannt - Entspannte Bauchatmung, harmonisch abgestimmt mit den Bewegungen des Zwerchfells - Zunge leicht am Gaumen gedrückt - Entspanntes Gesicht und entspannte Lippen. Erste Position: YU BEI SHI Chi Kung: es ist die erste natürliche Position, Beine parallel und schulterbreit auseinander, Arme entspannt. Zweite Position: TI BAU SHI Chi Kung: Den Baum umarmen. Zum Unterschied zur ersten Position gehen die Arme etwa auf Gürtelhöhe und bilden einen Kreis. Die Hände sind entspannt und die Fingerspitzen auf einer Linie. Man muss besonders auf die Unterarme und die Schultern achten, damit sie immer schön entspannt sind. Dritte Position: TI BAU YE SHI (Cheng Bau Shi): Die Armhöhe wechselt. Die Arme müssen immer einen Kreis bilden, diesmal jedoch auf Brusthöhe. Vierte Position: TUI TIEN SHI (den Himmel mit den Händen drücken): Jetzt hebt man die Arme hoch und die Handflächen zeigen zum Himmel. In dieser Position kann man die Yang-Energie des Himmels absorbieren. Fünfte Position: TUI TU SHI (Die Erde mit den Händen drücken): Nun bewegen sich die Hände nach unten, Richtung Erde. In dieser Position können wir die Yin-Energie der Erde absorbieren. Was die Zeit angeht, wie lange man die einzelnen Übungen auszuführen hat, so bewegt man sich in einem Zeitraum zwischen fünf Minuten als Minimum, der bis zu einer halben Stunde ausgedehnt werden kann. Man kann die fünf Übungen hintereinander durchführen oder sie aber auch separat üben. Während des Übens kann man verschiedene Gefühle wahrnehmen: Hitze, Kribbeln auf der Haut und leichtes Sticheln. Oft spürt man in den Händen wie die Energie fließt. Das können Indikatoren eines guten Energieausganges sein. Man rät bei Aufkommen von Schwindel die Übungen zu unterbrechen. Am Ende der Übungen sollte man wieder langsam zu den dynamischen Bewegungen zurück finden, um den gewonnen Grad an Wohlbefinden nicht sofort zu verbrauchen.

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Das Tao Yin stellt sozusagen die Zusammenfassung dieser „inneren“ Künste dar und wieder ist es Sifu Cangelosi, der sich dieser Materie annimmt, in der die meisten dadurch glänzen, dass sie sich über die wichtigsten Bereiche ausschweigen, wo sie doch eigentlich viel zu sagen hätten. Um so besser für Paolo, der nun zum wiederholten Mal Hürden überspringt, die anderen zu hoch erscheinen. Sifu Cangelosi hat zu diesem Themenbereich ein Video gedreht, in dem er die Grundlagen des Tao Yin demonstriert. Im folgenden Artikel führt er den interessierten Leser wieder in seiner unnachahmlichen Art in die Welt des Tao Yin ein – wie wir es von ihm gewohnt sind mit viel Liebe zum Detail ... Diese internen Kampfkünste verdienen die Aufmerksamkeit und Anerkennung der gesamten Kampfkunstgemeinde, egal um welchen Stil es sich auch handeln mag. Das Training dieser Kunst wird jedem Vorteile bereit halten. Sie wird den Bewegung Bewusstsein und den Techniken Energie und Beweglichkeit einhauchen. Lassen Sie sich also nicht die Gelegenheit entgehen, diese Kunst von einem der „geeignetsten“ Meistern lehren zu lassen: vom Meister „ohne Grenzen“ Sifu Paolo Cangelosi.

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TITEL: HUNG GAR - KUNG FU

TITEL: SHAOLIN AUTOR: SHI DE YANG

TITEL: PA KUA

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HUNG GAR, KUNG FU (VOL. 2)

TITEL: TIGER & DRAGON - MUAY THAI + KUNG FU AUTORI: SAMART PAYAKAROON & PAOLO CANGELOSI

TITEL:

TAI CHI CHEN

AUTOR: MARTIN SEWER

TITEL: CHIN NA- KHAM NAH VOL. 1

TITEL: CHOY LI FUT

TITEL: TAI CHI CHUAN

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AUTOR: PEDRO RICO

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TITEL: KUNG FU WEAPONS

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TITEL: COMBAT KUNG FU

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TITEL. MOU SII

TITEL: WING CHUN VOL. 1/VOL. 2 REF.: DVD/WCH1 - REF.: DVD/WCH2

TITEL: PA MEN CHAN (VOL. 1/2)

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TITEL: TSUI PA HISIEN

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TITEL: KUNG FU TANG LANG

TITEL: THE TIGER & DRAGON FORMS

TITEL: TAI CHI. CHASING FAN



Die Krieger treten aus dem Schatten! Das Ninjutsu, einer der populärsten Kampfstile in der Welt der Kampfkünste, verharrte über Jahre hinweg wegen Querelen innerhalb des Stiles über Graduierungen bzw. der Befugnis sie zu erteilen, in einem „stand by“-Zustand. Das tat allerdings seiner Fähigkeit kampfstärkste Kampfkünstler heranzubilden keinen Abbruch. Die Sünder zahlten einen hohen Preis für ihre „Vergehen“, das mag wahr sein – doch ebenfalls ist wahr, dass Strafe und Katharsis eine reinigende Wirkung ausübten, Dilettantismus ausgemerzt wurde und die Schattenkrieger gestärkt wieder die Bühne des Geschehens betreten. Die Krieger des Schattens wollen wieder auf die Bühne des Geschehens zurückkehren. Zwei traditionell konkurrierende Ryus, IGA und KOGA, haben sich zusammen getan um die Situation innerhalb des Ninjutsu zu normalisieren. Juan Hombre schreibt in diesem Artikel über seine jüngsten beiden Videoproduktionen, die das Kampfsystem der Koga-Schule zum Thema haben. Er ist momentan der einzige Person in Europa, die autorisiert ist, diese Kunst zu unterrichten. Teile der Aufnahmen wurden an Orginalschauplätzen in Japan gedreht, dort, wo auch die höher graduierten Ninja-Schüler ihr Training absolvieren. In diesen beiden Videos lernen die sie die bekanntesten Ninja-Waffen (Ninjato, Shaken, Shuriken etc.) mal ganz aus der Nähe kennen. Juan Hombre ist ein Paradebeispiel an Dur chsetzungswillen und Ausdauer. Er strafte sämtliche ärztlichen Prognosen lügen, die ihn nach einem schweren Verkehrsunfall auf immer bewegungsunfähig hießen. Wie man auf seinen vorangegangenen Videos über den Messerkampf im Operationseinsatz sieht, hat er Schritt für Schritt mit fast übermenschlicher Überwindungskraft sein Schicksal besiegt. In dem folgenden Artikel erfahren Sie so einige Kuriositäten, die das Koga Ryu begleiten und die wahre Geisteshaltung, die einen Ninjutsuka in seinem Training immer begleiten muss.

Text: J. Hombre Foto: © Budo International Publ. Co.


Ninjutsu

D

as Koga Ryu Ninjutsu entwickelte sich während der Feudalepoche Japans zu einer der mächtigsten Organisationen innerhalb der verschiednen Ninja-Klans des mittelalterlichen Japans. Den Erzählungen Meister Yunoki folgend, dienten Shogun Oda Nobunaga über 40 Ninjas und sorgten für die Sicherheit des Shogun. Die Mitglieder dieser Gruppe teilten sich in 20 aus dem Iga und 20 aus dem Koga-Klan auf. Abwechselnd sicherten sie die Umgebung u m das Schloss herum. Aber auch im HakuhoSchloss selber, das auf Befehl von Takeda Tora errichtet wurde, versahen sie ihren Dienst. Die Architekten konnten auf NinjaWissen zurückgreifen, sodass das Schloss über eine Unzahl von geheimen Gängen und Verstecken verfügte. Schätzungen gehen davon aus, dass sich dort zeitweise mehr als 4.000 Ninjas versammelten und sich dort sogar auch als angeheuerte Söldner blutige Kämpfe lieferten. Doch dieser Widerstand dauerte nur eine Woche. Über 2000 Ninjas fielen mit dem Schwert in der Hand und Hunderte wurden gefoltert, doch konnte auch eine beachtliche Zahl durch die geheimen Gänge entkommen, welche sich nach der Flucht über ganz Japan verstreuten. In den Jahren zwischen 1984 und 1994 erfährt die Kunst des Ninjutsu einen enormen Aufstieg und nie erfahrene Popularität in der Welt der Kampfkünste. Tausende von Ninjutsukas aus dem Westen zog es nach Japan, um dort an der Quelle die hohe Kunst des Ninjustu zu erlernen. Diesen „Exodus“ nach Japan nutzten aber leider auch die „Dan-Jäger“, die im Zuge einer rein touristischen Reise nach Graduierungen gierten, die sie in anderen Budo-Künsten nicht erreichen konnten, da sie von ihnen Anstrengung und Selbstkasteiung abverlangten. Was geschah dann? Nun, sehr einfach – diese „Dan-Jäger“ nutzten das fehlgeleitete Konzept der Meister aus, die mit sehr viel Gutmütigkeit diese Menschen mit nicht verdienter Ehre überhäuften und auf der ganzen Welt tummelten sich mit einem Mal ganze Scharen von „Meistern“, was dazu führte, dass die Bedeutung des „NIN“, nämlich Ausdaduer und Selbstkasteiung, „ad absurdum“ geführt wurde! In nur einem Jahrzehnt wurde einer Unzahl von Menschen der 10. Dan übertragen (nicht wenige erhielten sogar den 11. Dan!!) und das Ninjutsu verlor mit diesem inflationärem „Austeilen“ höchster Würden, die man sonst in anderen Budo-Künsten erst nach 40 oder 50 Jahren zugesprochen bekommt, ganz einfach an Glaubwürdigkeit und wurde an den Rand der Kampfkünste gedrängt. Es war offensichtlich - irgend etwas lief mächtig aus der Bahn! Die Übertragung dieser hohen uund höchsten Graduierungen stellten sich bei näherer Betrachtung als sehr, sagen wir

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einmal „unkonventionell“ heraus und der Qualitätsstandard der neuen „Großmeister“ rief bei ihren Anhänger n sehr schnell Enttäuschung und Frustration hervor, welches das Ninjutsu nun wahrhaftig nicht verdient hat. Denn mit der Zeit assoziierte man den jämmerlichen Qualitätsstan1 dard der sogenannten „Meister“ mit dem gesamten System „Ninjutsu“ und es ging sogar so weit, dass es offen vom Rest des Budo-Publikums abgelehnt wurde. An den Familien der Iga und der Koga ging diese Entwicklung nicht spurlos vorbei. Sie sahen, was um sie herum geschah und welchen gewaltigen Prestigeverlust sie erlitten. Daraufhin beschlossen sie in diese Entwicklung einzugreifen und das Steuer zu reißen bevor es zu spät ist. Beide Familien, die Iga und die Koga, trafen sich also und kamen zu 2 den vier folgenden Entschlüssen: 1. Niemand darf die Bezeichnung „Ninjutsu“ verwenden, der nicht auch die wahre Kampfkunst ausübt bzw. unterrichtet. 2. Niemand, der nicht nachweislich aus der direkten Linie der Ninjas stammt, ist autorisiert zu unterrichten. 3. Jede nicht autorisierte Organisation muss die Bezeichnung „Ninjutsu“ durche einen anderen Begriff ersetzen. 4. Nach Unterzeichnung dieser Übereinkunft kommen die Fami3 lien Koga und Iga überein sich im Jahre 2000 erneut zu treffen, um über das Datum des „Matsuri“ (Festival) im Jahr 2001 zu entscheiden, zu dem ich im übrigen mit meinen Schülern eingeladen bin und auf dem auch Kampfkunst International mit seinen Kamaras präsent sein wird, damit dieses Ereignis weltweit bekannt wird. Nach dieser Übereinkunft mussten viele Schulen, die angeblich „Ninjutsu“ anboten ihre Namen in Taijutsu oder Jiu-Jitsu abändern und Schritt für Schritt lösten sich die (nicht vorhandenen) Bande zur Kriegskunst und Tausende, in Ninjutsukleidern gewandete, sahen sich auf einmal Taijutsu, Jujut-

su oder Akijutsu trainieren, welche zweifelsohne alle exzellente Kampfkünste sind, aber mit der KRIEGSkunst Ninjutsu absolut nichts gemein haben. Ich weise alle darauf hin, dass ich an der Seite meines Meisters Yunoki mit Argusaugen darauf achten werde, dass sich Ereignisse, wie sie in der Vergangenheit geschahen, nicht noch einmal wiederholen. Wenn jemand sich dazu entschließt im Westen einen Dojo zu eröffnen, so werden dies nur ehrbare Personen sein, die bereit sind zu trainieren und zu lernen und NICHT um Graduierungen einzuheimsen. Ich ver-


Koga Ryu

4

5 1. beide Nijas in Vorkampfposition. 2. Nach der Amago-technik. 3. Der Ninja bringt sich hinter den Rücken seines Gegners. 4. Greift ihn an den Schultern und ... 5. ... bringt ihn zu Boden spreche, dass das Training hart, sehr hart sein wird und dass nur wenige die Aufnahmeprüfungen bestehen werden ... doch mit Glauben und Ausdauer lässt sich (fast) alles erreichen. Wer mit dem Herzen in der Hand an unsere Tür klopft, wird immer willkommen sein.

Koga Ryu Videos In den Videos, die Kampfkunst International auf den Markt bringt, sind jene Techniken zu sehen, die für die unteren Graduierungen erforderlich sind und die man unter den Begriffen „Geshin“ (Geist des Anfängers) „Chushin“ („Geist der Mitte“) und „Joshin“ („erhabener Geist“) kennt. Das erste Video befasst sich im wesentlichen mit den waffenlosen Techniken wie „Abrollen“ und „Fallschule“. Ihnen folgen Techniken wie zum Beispiel die Koga Taiken Kamae No Jutsu – „Waffenlose Techniken mit Einsatz des Kamae“. Die „Kamae“-Techniken sind spezielle Ninja-Techniken, die das gegnerische Auge täuschen, um ihn dann im Augenblick der Täuschung nieder zu kämpfen und zu besiegen. Beobachtet man einen Ninja ge-

nau, wird man feststellen, dass er seinen Gegner so lange fixiert, bis bei ihm eine bestimmte Schwachstelle gefunden hat und ihn dann mit einer geeigneten Kamae-Technik täuscht und anschließend überwältigt. Dieses erste Video endet mit den sogenannten Techniken des Koga Taiken Intonjutsu den „Waffenlosen Infiltrations- und Fluchttechniken“. Hier können Sie die taktiken und Techniken sehen, wie sich ein Ninja unbemerkt auf Beobachtungsdistanz hält und wie er mit Gegnern „umgeht“ die sich ihm in den Weg stellen. Ein Koga Ninja wird in diesem Fall, anstatt anzuhalten, seinen Weg weiter gehen und wird durch verschiedenste Täuschungsmanöver und Finten seinen Gegner in die Irre führen und ihn schlussendlich ausschalten, so dass er ungestört weiterhin seine Mission verfolgen kann. Diese waffenlosen Techniken – die Intonjutsu – kann man als Aktionstechniken bezeichnen. Wie Sie sehen werden, richten sich diese Techniken gegen einen mit einem Schwert bewaffneten Gegner. Ich empfehle hier einen Bokken aus Holz zu benutzen um eventuelle Verletzungen zu vermeiden, obwohl ich sagen muss, dass in Japan bei dieser Übung richtige scharfe Schwerter benutzt werden, um den Übenden von Anfang an zu größter Vorsicht anzuhalten und damit er sich immer in eine für ihn günstige, für den Gegner ungünstige, Position bringt und die natürlichen Hebel zum Einsatz bringt. Im zweiten Video können Sie sehen wie die bekanntesten Waffen aus dem Ninjutsu, das Ninjato, die bekannten Shuriken, der Hanbo und der Hiken zum einsatz gebracht werden. Mit diesen beiden Videos werden Sie das komplette Programm in Händen halten das für den Yabashin-Grad notwendig ist (geschärfter Geist) und der dem schwarzen Gürtel (Westen) entspricht.

Die Bedeutung des Begriffs „KOGA“ Für das bessere Verständnis des Ninjutsu möchte ich an dieser Stelle den verborgenen Sinngehalt des Wortes K-O-G-A erklären: Das „K“, der erste Buchstabe im Wort Koga, steht für das Wort „Kensatsu“, welches soviel wie „Inspektion“ bedeu-

tet. Damit ist aber nicht nur die äußerliche Inspektion des Geländes, Anzahl der Feinde, Bewaffnung, wer ist der Anführer etc. gemeint, sondern auch und vor allem die Inspektion seiner selbst, der Blick ins Innere, der Blick auf die Motivationsgründe deines Trainings. Lesen Sie aufmerksam: KENSATSU: Überprüfung. Wenn die Gefahr über einen Ninja herein bricht, muss der Ninja die Situation genau analysieren, er muss wissen wo er sich befindet und warum er ist wo er ist. Dieses Nachdenken wird seinen Geist zu einem besseren Verständnis der Gründe führen, die ihn in diese Situation geführt haben. Beim Überleben muss ein Ninja das Gelände genauestens überprüfen, die Umgebung und alles, was sich darin befindet. Er muss sich ein geistiges Bild von der Umgebung machen, das wird ihm Sicherheit geben. Ein Nija darf nicht einfach „so“ herum laufen, ohne Ziel, ohne Orientierung. Er muss immer seinem INSTINKT folgen. Das „O“ steht für „Onozukara“, was soviel wie „Spontanität“ bedeutet. Das heißt zum Beispiel auch sich der Mittel bedienen, die die unmittelbare Umgebung bietet. Es soll uns auch unsere Fähigkeit eröffnen nachzudenken, Antworten zu finden. Lesen Sie aufmerksam: ONOZUKARA: Spontanität: egal in welcher Umgebung sich ein Ninja befindet oder mit welchem Problem er sich konfrontiert sieht, es existiert immer etwas, das man zum Überleben benutzen kann. Viele Wege führen zum Ziel. Initiative und Kreativität können die Umstände immer verändern. Für den Ninja existiert die Vorstellung nicht, dass es ihm an Mitteln zur Zielerreichung fehle. Er schaut sich in sei-

DIE REGION KOGA – „IM AUGE DES HURRICAN“ In der Region Koga schlug zweifellos die Kunst des Ninjutsu die tiefsten Wurzeln. Die Notwendigkeit zu überleben war derart groß, dass sich in dieser Region von den 73 existierenden in ganz Japan dort 53 Familien organisierten. Es bildete sich dort eine homogene Kriegertruppe von über 2500 Mann, die bereit und in der Lage waren ihr Territorium wirkungsvoll gegen jeden Feind zu verteidigen. Auch gegen die Feudalherren setzten sie sich mehr als nur ein Mal zur Wehr, die ihr Territorium für ihre Privatkriege missbrauchten und im deren Zuge auch über die dort ansässigen Familien herfielen. Die Region Koga befindet sich geographisch in einer taktisch sehr günstigen Position, was diese Zone zu einem begehrten Zielobjekt politischer Ränkespiele machte. Als aber mit der Zeit der strategische Nutzen der Region nachließ, wurden auch die kriegerischen Konflikte weniger und die Familien verloren ebenfalls allmählich ihre Bedeutung.


Ninjutsu wenn man sie unter Druck und in Eile verrichtet. Entscheidet sich ein Ninja allerdings für einen bestimmten Weg, so verfolgt er diesen mit aller Entschlossenheit und Hartnäckigkeit. Dabei hat er allerdings immer das Missionsziel in Augen und wird durch seine Aktionen nie dieses Ziel in Gefahr bringen oder die Einheit seiner Gruppe gefährden. Wie Sie sehen können, durchläuft ein Ninja-Schüler des Koga Ryu die verschiedenen Ausbildungsstufen eines schon fertigen Ninja-Kriegers. Zuerst das Beobachten, GESHIN, dann Planen, CHUSHIN, dann die Stunde des Mutes, JOSHIN und zuletzt erzielt er die notwenige Vorsicht und Voraussicht YABASHIN.

Das Ninja-Gesetz ner Umgebung um, und sein INSTINKT zeigt ihm Mittel und Wege auf, wie er dennoch zum Ziel gelangt. Das „G“ steht für „Genki“, was soviel wie Mut bedeutet. Mut steht hier aber nicht nur im Sinne von machtvollem Handeln, vom Einsatz unseres Körpers, sondern auch für die Macht unserer „Ratio“, die uns schlussendlich durch jede Schwierigkeit führt, der man auf seinem Weg begegnet. Das sage ich nicht nur in Bezug auf die Anzahl der Gegner, mit denen man es vielleicht zu tun haben mag, sondern auch an die Anzahl der Konflikte, denen wir uns in unserem alltäglichen Leben stellen müssen. Lesen Sie aufmerksam: GENKI: Mut. Ein Ninja muss immer und überall in der Lage sein seine Panik zu beherrschen. Dazu trainiert er und bereitet sich gründlich auf eventuelle Probleme vor. Ein Ninja darf nie nervös werden, darf es nie eilig haben und darf auch nie zu früh in Erscheinung treten. Er darf keine Energien verschwenden und sich seiner Situation und deren Umstände voll bewusst sein. Ohne Mut wird ein Ninja früher oder später in Panik geraten und diese Panik wird ihm noch vor dem Wunsch zu überleben, seinem Ziel untreu werden lassen. Nur mit einer passenden psychologischen Ausbildung und mit einem starken Willen Hindernisse zu überwinden, wird ein Ninja jeder denkbaren Situation gewachsen sein. Das „A“ steht für das Wort „Abunai“, welches „ Gefahr“ bedeutet. Die Gefahr macht uns auf die Vorsicht aufmerksam, die wir nach jeder Aktion walten lassen müssen. Diesen Alarmzustand nennt man auch „Zanshin“. An diesen ständigen Aufmerksamkeitszustand muss jeder Krieger gelangen, denn dieser entscheidet letztenendes über Erfolg oder Niederlage, über Leben oder Tod. Lesen Sie aufmerksam: ABUNAI: „Gefahr“. Befindet sich ein Ninja in unmittelbarer Gefahr, wird er zunächst und als aller erstes die Situation genauestens sondieren. Ein Ninja weiß, dass nur sehr wenige Dinge funktionieren,

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Leere und repräsentiert die „Grundlosigkeit“ unseres Tuns und Handelns. Diese Grundlosigkeit entspringt aus unserem Instinkt und diese Macht wird es uns erlauben zu überleben, besonders jene zu überleben, die versuchen uns Schaden zuzufügen. Bevor ich mich endgültig bei den Lesern verabschiede möchte ich sie darum bitten die Kunst der Ninja richtig wertzuschätzen. Jenen, denen die Enttäuschung einen kräftigen Hieb versetzt hat sage ich, dass ich ihnen meine ganze Kraft und Hilfe zur Verfügung stellen werde, damit sich dieses negative Bild bei ihnen in ein mehr als positives verwandelt. Ich hoffe bei allen wiedewr die Flamme der Begeisterung für diese wunderbare Kunst entfachen zu können. Ich bin mir sicher, dass ich niemanden enttäuschen werde. Juan Hombre, Botschafter des KOGA RYU NINJUTSU in der westlichen Welt..

Ich habe beschlossen diesen Kommentar über das Koga Ryu Ninjutsu mit einer Analyse seines „Ninpo Ikkan“, dem Gesetz der Ninjas, zu beenden. NINJA SEISHIN NINOPO IKKAN GOGYO SETSU „Die Macht des Ninja ruht im gebrauch der fünf Elemente“: „CHI, MOKUTEKI GENKI NO KEIKO“ Chi, das Element Erde repräsentiert die Charakterstärke, die jemand durch Konzentration und seinem Training erlangt.: „SUI, SHINOBI JIHI NO KOKORO“ Sui, das Element Wasser repräsentiert die Anpassungsfähigkeit an jede Situation, die sich uns neu auf tut. Diese Anpassungsfähigkeit entspringt dem Wohlwollen unseres Herzens: „KA, OSHI SHINOBI NO SEISHIN“ Ka, das Element Feuer repräsentiert den Mut und er entspringt unserer Motivation, unserem Vorhaben und unserer Leidensfähigkeit: „FU, NINTAI I SHIN DEN SHIN“ Fu, das Element Wind repräsentiert die Flüchtigkeit unserer Entscheidungen. Diese Flüchtigkeit entspringt unserer Meister Suihichiro Yunoki (Kulturbotschafter geduld und dem AngeJapans in China). Meister Suihichiro ist ein bot an unseren Nächnamhafter und anerkannter Kenner der Ninjutsten, als Transmission su-geschichte und Autor zahlreicher Bücher zu der Macht, die wir durch diesem Thema. Darunter ist vor allem die Enzyunser Training erhalten klopädie „BANSENSHUKAI“ hervorzuheben, haben: die von ihm persönlich überarbeitet und in das moderne Japanisch übersetzt wurde. Ihre Ur„KU, KYOJITSU form ist im mitterlaterlichen Japanisch geTENKAN HO“ schrieben, in etwa vergleichbar mit dem Mittelzu letzt Ku, das Elehochdeutschen, das heute auch kaum mehr ment des Nichts, der jemand lesen bzw. verstehen könnte. Mit Hilfe von Meister Yumio Nawa versucht er die Lehren der beiden Familien zu vereinen, damit der gute Ruf der Ninja-Kunst, der in den letzten Jahren viel gelitten hatte, wieder herzustellen.

IGA RYU UND KOGA RYU VEREINEN SICH?


„Ein Ninja muss immer die Panik durch seine Vorbereitung und sein Training überwinden. Diese werden ihn darauf vorbereiten Schwierigkeiten, die sich ihm in den Weg stellen, zu überwinden“


Wieder einmal teilt Daniel Rego mit uns seine Jiu-JitsuKenntnisse! Er hat ein neues Lehrvideo produziert, in w e l ch e m e r s i ch e i n g e h e n d m i t d e n s o g e n a n n t e n „Submission-Techniken“ befasst ... also jenen Techniken, d i e d e n G e g n e r z u m Au f g e b e n z w i n g e n u n d d e r e n Beherrschung letzten Endes über Sieg oder Niederlage entscheiden. Es sind gerade diese Techniken, durch die das Jiu-Jitsu zu seinem überwältigenden Ruf kam und die es einem erlauben, auch einen kräfte- und gewichtsmäßig überlegenen Gegner zu bezwingen. Ein Jiu-Jitsuka arbeitet mit einem hocheffizienten Kampfsystem, das mit seinen Hebel- und Würgetechniken in Sekundenschnelle einen Gegner „flach legt“, und welches daher auch und besonders für die Selbstverteidigung hervorragend geeignet ist. Rego eröffnet ein ganzes Universum an Möglichkeiten, Techniken, Taktiken, Angriffe, Konter und Gegenangriffe, die er in meisterlicher Manier in seinem Video demonstriert. Wir hoffen, dass möglichst viele unserer Leser an dieser Stelle wieder wertvolle Anregungen für ihr eigenes Training finden werden und beim einen oder anderen „Laien“ die Lust geweckt wird, es doch einmal mit dem Brazilian Jiu-Jitsu zu probieren.

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Die Krieger des Schattens wollen wieder auf die Bühne des Geschehens zurückkehren. Zwei traditionell konkurrierende Ryus, IGA und KOGA, haben sich zusammen getan um die Situation innerhalb des Ninjutsu zu normalisieren. Juan Hombre ist momentan die einzige Person in Europa, die autorisiert ist, diese Kunst zu unterrichten. Teile der Aufnahmen wurden an Orginalschauplätzen in Japan gedreht, dort, wo auch die höher graduierten Ninja-Schüler ihr Training absolvieren. In diesen beiden Videos lernen die sie die bekanntesten Ninja-Waffen (Ninjato, Shaken, Shuriken etc.)

REF.: CNV/JH2 Alle DVDs, die von Budo International produziert werden, sind mit einem speziellen Hologramm-Aufkleber versehen und werden allein in den Formaten DVD-5 oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD, DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnen sich unsere DVD Hüllen durch die hohe Qualität in Druck und Material aus. Falls diese DVD und/oder die DVD Hülle nicht den oben genannten Ansprüchen entspricht, handelt es sich um ein illegale Raubkopie.

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Alle DVDs, die von Budo International produziert werden, sind mit einem speziellen Hologramm-Aufkleber versehen und werden allein in den Formaten DVD-5 oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD, DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnen sich unsere DVD Hüllen durch die hohe Qualität in Druck und Material aus. Falls diese DVD und/oder die DVD Hülle nicht den oben genannten Ansprüchen entspricht, handelt es sich um ein illegale Raubkopie.

REF.: CNV/YAMA3

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The Yoseikan Budo is a revolutionary art originating directly from tradition. Hiroo Mochizuki, heir to the Yoseikan, presents this individual and comprehensive style to us. This video is a legacy, and beautifully represents a meeting point between the past and the future of the Budo. A surprising work that you should not miss under any circumstances.

Alle DVDs, die von Budo International produziert werden, sind mit einem speziellen Hologramm-Aufkleber versehen und werden allein in den Formaten DVD-5 oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD, DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnen sich unsere DVD Hüllen durch die hohe Qualität in Druck und Material aus. Falls diese DVD und/oder die DVD Hülle nicht den oben genannten Ansprüchen entspricht, handelt es sich um ein illegale Raubkopie.

REF.: CNV/HIRO

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