Mädchenbildung in Indien
Mädchenbildung in Indien Die Situation In Indien sind bestimmte Gemeinschaften und Bevölkerungsgruppen aufgrund der herrschenden gesellschaftlichen Strukturen und Systeme wie Kaste, Religion und Geschlecht stark marginalisiert und benachteiligt. Viele Kinder und insbesondere Millionen von Mädchen sind von Geburt an benachteiligt und haben keinen Zugang zu einer angemessenen Bildung. Obwohl der gesetzliche Rahmen vorhanden ist, haben sich die sozialen Normen der Gesellschaft wenig verändert. Die Diskriminierung von Schulkindern aus benachteiligten Gruppen geht weiter, und die Armut zwingt die Eltern, die oft täglich ums Überleben kämpfen, ihre Kinder arbeiten zu lassen. Sie brauchen jede helfende Hand im Haus und auf den Feldern. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kinder die Grundschule erreichen, ist viel geringer, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Schule abbrechen, ist viel grösser. Zudem werden die Mädchen viel öfter bereits in jungen Jahren verheiratet.
So hilft UNICEF In dem besonders stark betroffenen Bundesstaat Bihar konzentriert sich UNICEF darauf, Bildung zugänglich zu machen, Eltern direkt anzusprechen und ihr Bewusstsein für die Bedeutung der Schulbildung zu schärfen. Auf der Grundlage von Erkenntnissen aus früheren Programmen zur Verhinderung von Kinderheirat hat UNICEF die folgenden vorrangigen Interventionsbereiche identifiziert: Bildung zugänglich und freudig machen - mit einem Bus als Metapher für Veränderung UNICEF hat mit Partnern ein innovatives Projekt entwickelt, bei dem ein Lernbus marginalisierte Kinder der Musahar-Gemeinschaft in 50 Dörfern erreicht, um ihre Einschulung, ihren Verbleib und den Übergang in die Schule zu gewährleisten. Es handelt sich um eine einzigartige Initiative zur Förderung der Selbstbestimmung benachteiligter Gemeinschaften und zur Schaffung eines Bewusstseins für die Bedeutung von Bildung bei Kindern, Eltern und der Gemeinschaft - mit besonderem Schwerpunkt auf Mädchen. Als Wissensspeicher schafft der Bus eine förderliche Umgebung für Kinder, die aus einem Umfeld mit sehr niedriger Alphabetisierungsrate stammen. In den meisten Haushalten gibt es keine gedruckten Schriftstücke, und da die Musahar meist am Rande der Gesellschaft leben, haben sie keinen Zugang zu solchen Materialien, die an öffentlichen Orten erhältlich sind. Das mobile Lernzentrum ist mit pädagogischen Botschaften bemalt, verfügt über eine Bibliothek mit relevanten Geschichtenbüchern, einen Computer und Sitzgelegenheiten. Darüber hinaus werden Mädchengruppen gebildet und ausgebildet, um unter Gleichaltrigen Veränderungen herbeizuführen und andere Mädchen bei ihren Bemühungen zu unterstützen.
Mit Eltern und Älteren zusammenarbeiten, um die Wertschätzung gegenüber Mädchen zu erhöhen und deren Übergang zu einer höheren Ausbildung zu gewährleisten. Der mobile Lernbus zieht nicht nur Kinder an, sondern auch die Erwachsenen. Der Bus und die Betreuer werden entsprechend zu Bewusstseinsträgern. Botschaften über den Wert des Mädchens und die Bedeutung von Bildung werden mit den Eltern, insbesondere den Müttern, geteilt, um sicherzustellen, dass sie zu Unterstützern der Bildung ihrer Töchter werden. UNICEF bezieht die lokalen Gemeinschaften als Partner mit ein, insbesondere die Eltern, und arbeitet mit den lokalen Selbstverwaltungsstrukturen zusammen. Eine solche lokale Partnerschaft wird zu einer nachhaltigen Beteiligung und Investition der betroffenen Menschen führen und ihnen Eigenverantwortung geben. Schaffung eines günstigen Umfelds, um Mädchen in den Schulen zu halten. Sobald die Kinder, die nicht zur Schule gehen, identifiziert sind, werden sie in Kurse in Lernzentren eingeschrieben, die von der lokalen Regierung von Bihar betrieben werden. Sie sollen diese Kinder so unterstützen, dass sie in die regulären Schulen aufgenommen werden können. Die Kurse werden auf dem Schulgelände von Schullehrern mit Unterstützung von Mitarbeitern vor Ort durchgeführt. Nach Abschluss der Kurse - die zwischen sechs Monaten und zwei Jahren dauern können, um ein altersgemässes Lernniveau zu erreichen - werden die Kinder in die entsprechenden Klassen der Schule eingegliedert. Sicherstellen des Zugangs zu Möglichkeiten des Lebensunterhaltes und des sozialen Schutzes für die Gemeinschaften, um aus dem Teufelskreis von Armut und Entbehrung herauszukommen. Durch die Vermittler und Mitarbeiter der Regierungsabteilungen auf Gemeindeebene werden marginalisierte Gemeinschaften über verfügbare Möglichkeiten des Lebensunterhalts und die Massnahmen des sozialen Schutzes orientiert. Es werden Sensibilisierungsmaterialien vorbereitet und Mitarbeiter im Feld geschult, um die Botschaften mit der Gemeinde zu teilen - auch mit Hilfe des mobilen Lernbusses. Die Advocacy-Arbeit mit der Regierung wird sicherstellen, dass die Gemeinden Zugang zu den verfügbaren Sozialschutzmassnahmen haben.