BUNDmagazin 3/14

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Bund f체r Umwelt und Naturschutz Deutschland

BUNDmagazin Friends of the Earth Germany

Lebendige W채lder

www.bund.net

3/2014


Mehr unter www.sharedichdrum.de


FORUM Liebe Leserinnen und Leser, vom Sommerloch konnte in diesem Sommer kaum die Rede sein. Wer hätte geahnt, dass wir es einmal vermissen? Nach der rauschenden Fußball-WM in Brasilien hätten gerne Schnappschildkröten und Krokodile in Badeseen die Regie übernehmen dürfen. Stattdessen, nicht allzu fern von uns, bewaffnete Konflikte, begleitet von einer vielfach ohnmächtigen Diplomatie. Hundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ist die Welt nur in Teilen friedlicher geworden. Wer mag angesichts der Schreckensbilder noch nach Umwelt- und Naturschutz fragen, nach Energiewende und Klimawandel? Fatal erscheint, dass Gewalt oft dort wütet, wo diese Fragen besonders dringend nach einer Antwort suchen. Wo die Regierungen alle Kraft darauf richten müssten, ihrem Land und ihren Leuten eine Zukunftsperspektive zu geben: mit mehr Demokratie, Bildung und Arbeit, einer klugen Nutzung der eigenen Ressourcen – sauberes Wasser, fruchtbare Böden, biologische Vielfalt –, einer Energieversorgung ohne Öl, Kohle, russischem Gas … Stattdessen deprimierende Unvernunft, Zerstörung und Vertreibung, was jede Zukunftsvorsorge auf längere Sicht zunichte macht. Auch unser Land ist an der Entstehung vieler Konflikte nicht unbeteiligt – als Großmacht und Profiteur einer globalen Ordnung, die armen Ländern wenig mehr Perspektive bietet, als ihre natürlichen Ressourcen und ihre Arbeitskraft zu Schleuderpreisen auf den Markt zu tragen. Diese Ungleichheit ist keine gute Basis für Frieden und Demokratie. Ein typisches Beispiel des asymmetrischen Welthandels ist der Boom von Palmöl. Nicht nur lokal sorgt unser Ressourcenhunger für Sprengstoff (siehe Seite 39); auch großräumig dürfte die politische Stabilität bedroht sein, wenn natürliche Lebensgrundlagen in diesem Umfang dem raschen Profit geopfert werden. Ein Text zu Palmöl beschließt das Titelthema dieser Ausgabe. »Lebendige Wälder« haben wir es genannt. Auch in so unfriedlicher Zeit wollen wir das Leben feiern.

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I N HALT

Leserbriefe / Impressum

MAGAZI N 6

Kurznachrichten

FOTOSEITE 9

Neuendorfer Wiek

KOMMENTAR 10 Regierung bremst Energiewende LEBEN DIGE WÄLDER 12 14 16 18 20 21

Wald unter Druck Wo der BUND Wälder schützt Urwälder von morgen Hohe Schrecke: Wald mit Zukunft Interview mit Peter Wohlleben Palmöl zerstört Regenwald

Seite 12: Es lebe der Wald! Der BUND engagiert sich für vielfältigere Wälder – das heißt für eine ökologische Forstwirtschaft und ausreichend Wald, in dem einzig die Natur regiert.

AKTION 24 Vorsicht vor Glyphosat! GUT LEBEN 25 Aufruf zum Ölwechsel BIOSPHÄR EN R ESERVAT 26 Berchtesgadener Land ZU R ZEIT 28 30 31 32

Eisvögel und Moosjungfern Atommüll-Kommission Neustart für Neuland 100 Jahre Bremen

Seite 26: Langer Vorlauf Seit 1990 ist der äußerste Südosten Deutschlands eine Modellregion der UNESCO – was weitgehend folgenlos blieb.

AKTIV 33 Neues aus dem BUND 38 Internationales 40 Die junge Seite MAR KTPLATZ

Viel Spaß beim Lesen dieses BUNDmagazins wünscht Ihr

42 Kleinanzeigen MEDI EN 44 Interessante neue Bücher

Severin Zillich, Redaktion

PERSÖN LIC H

Seite 40: BUNDjugend feiert Zum 30. Geburtstag besprachen heutige und ehemalige Aktive auch das Thema Nachwuchs.

46 Katharina Ebinger [3-14] BUNDmagazin

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FORUM

Titel der Ausgabe 2/14

Lob fürs Titelthema Nicht immer lese ich das BUNDmagazin gründlich. Aber die letzte Ausgabe hat mich begeistert. Das fing mit dem Titelblatt an, das – graphisch super gestaltet – auf die Artikel im Heft zum Thema Biotopverbund neugierig gemacht hat. Und als passives Mitglied bin ich beeindruckt, was der BUND da in den letzten Jahren und Jahrzehnten auf den Weg gebracht hat. Glückwunsch für das gelungene Heft. Roger Peltzer, Kerpen

Giftiges Greiskraut Ich freue mich immer über das BUNDmagazin und unterstütze den BUND, wo ich kann. Ein Kommentar zum Foto des Jakobsgreiskrauts auf Seite 15: Diese Pflanze ist hochgiftig und breitet sich rasend schnell bei uns aus. Obwohl wunderhübsch anzusehen, wird mir bei seinem Anblick mulmig: Als Pferdehalterin

IMPRESSUM Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift des BUND und erscheint viermal im Jahr. Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) – Friends of the Earth Germany Redaktion: Norbert Franck (V.i.S.d.P.), Severin Zillich (C.v.D.), Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, (0 30) 2 75 86-4 57, Fax -4 40, redaktion@bund. net, www.bund.net. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos werden sorgfältig behandelt; eine Haftung wird nicht übernommen. Gestaltung, Produktion: Claudia Gunkel (Produktionsleitung), Marc Venner (Grafik/Layout), Rudolf Gorbach (Grundlayout)

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weiß ich, wie tückisch diese Pflanze wirkt. Die darin enthaltenen Alkaloide schädigen die Leber, reichern sich im Körper an und lösen bei einer bestimmten Dosis tödliche Vergiftungen bei Pferden und anderen Huftieren aus. Über die Milch gelangen sie offenbar auch in unsere Nahrung und wurden zudem in Kräutertee, Salat etc. nachgewiesen. Auch für den Menschen ist die Art extrem giftig! Ich finde es gut, dass ihr das Jakobsgreiskraut abbildet – aber im Kontext des (ansonsten tollen) Artikels klingt es mir zu sehr nach »wie schön, dass sich die Art im Naturschutzgebiet wieder ansiedelt«. Ich würde mich freuen, wenn ihr in der nächsten Ausgabe nochmals darauf Bezug nehmt und vor dieser Pflanze warnt. Leider ist ihre Wirkung allgemein noch immer recht unbekannt. Hilke Patzwall, Vogt Die Giftigkeit des Jakobsgreiskrauts ist nachgewiesen. Durch Silage, Heu, Milch und Honig tritt das Gift bereits in der Muttermilch auf. Die Samen sind ca. 20 Jahre lang aktiv, und die Wurzeln treiben auch quer aus. Bis heute gibt es bei Lebensmitteln weder Grenzwerte noch regelmäßige Kontrollen. Erste Kontrollen von Tee hat das Bundesinstitut für Risikobewertung begonnen. Es kommt mir seltsam vor, dass Sie eine solche Pflanze im BUNDmagazin als Protagonist von Renaturierung und biologischer Vielfalt hervorheben. Reinhild v. Brunn, Tübingen

Titelbild 3/14 (18. Jahrgang): Pfifferlinge – Mark Mirror/Thinkstock Verlag: Natur & Umwelt Verlags-GmbH, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Mitgliederservice: (0 30) 2 75 86-479, Fax -4 40, mitgliederservice@bund.net Anzeigenverwaltung: Ruth Hansmann, Runze & Casper Werbeagentur GmbH, (0 30) 2 80 181 45, Fax: -4 00, hansmann@runze-casper.de. Es gilt der Anzeigentarif Nr. 22. Druck: Brühlsche Univ’druckerei GmbH & Co KG Papier: 100% Recycling, glänzend gestrichen Spenden: Der BUND benötigt für seine Arbeit über die Mitgliedsbeiträge hinaus Unterstützung. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Bitte überweisen Sie Ihre Spende auf das Konto Nr. 232 der

Das Jakobsgreiskraut ist für Warmblüter tatsächlich giftig. Allerdings zählt es zur einheimischen Flora und dient diversen Insekten (etwa dem Greiskrautbär) als Futterpflanze. Folgt man den Argumenten, dürften wir auch andere giftige Pflanzen wie die Herbstzeitlose oder das Maiglöckchen nicht mehr abbilden. So weit möchten wir nicht gehen. Allerdings hätte ein Hinweis auf die Giftigkeit der Art nicht geschadet!

Tipps für Schwangere In »Sorglos durch die Schwangerschaft« empfehlen Sie, Ihre ToxFoxApp zu nutzen, um Körperpflegemittel auswählen zu können, die keine hormonell wirksamen Stoffe beinhalten. Ich habe herzhaft über diesen Schildbürgerstreich gelacht, denn die elektromagnetischen Felder des Smartphones wurden von der Schweizer Rückversicherung »Swiss Re« in die gleiche Risikoklasse eingestuft wie hormonell wirksame Chemikalien. Brigitte Becker, OsterholzScharmbeck Der Inhalt Ihres Ratgebers für Schwangere ist ja okay, nur mit dem Bild habe ich ein Problem. Immer wieder sehe ich, dass Schwangere mit eng anliegender Kleidung und nacktem Bauch dargestellt werden. Das stört mich – ich finde das sehr ordinär. Traurig ist, dass auch das BUNDmagazin diesen Trend mitmacht. Man kann Schwangere auch in Umstandskleidung zeigen. Das wäre viel schöner. Elisabeth Abrell, Aichstetten

Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 501 98; oder das Konto IBAN: DE24 3702 0500 0008 2802 02, BIC: BfS WDE33 der Bank für Sozialwirtschaft. Danke! (siehe dazu www.bund.net/spenden) Copyright: Alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder sonstige Verwertung nur mit schriftlicher Einwilligung des Verlags. Druckauflage: 164 390 Exemplare (IVW 2/2014); in der Natur + Umwelt: 123 152 Ex. (IVW 2/2014) Beilagen: Dieses BUNDmagazin enthält in einem Teil seiner Auflage eine Beilage von Waschbär. Das BUNDmagazin 4/2014 erscheint am 15. November mit dem Titelthema »Mobilität«.


Nicht bei Shell tanken Den Beitrag über Shell im Nigerdelta hätte das BUNDmagazin auch schon 1995 einrücken können, so lange dauert mindestens schon das Problem Shell in Nigeria. Ken SaroWiwa (Träger des »Alternativen Nobelpreises«) und acht Mitstreiter vom Volk der Ogoni wurden wegen ihrer Proteste gegen die Machenschaften von Shell am 10. November 1995 hingerichtet. Kritiker geben Shell daran eine Mitschuld. Ich fahre seither, seit 19 Jahren, keine Shell-Tankstelle mehr an. Jeder menschenrechtsbewusste Autofahrer könnte problemlos genauso handeln – wenn nicht schon längst, dann wenigstens ab jetzt. Heinz-Günther Buss, St. Märgen

Weidehaltung wichtig Tamara Kellberg hat im letzten Leserforum richtig bemerkt, dass Massentierhaltung sehr schädlich ist. Es gibt aber ökologischere Wege, sie zu vermeiden, als vegan zu essen. Selbstverständlich sollen wir unsren

Konsum von Fleisch und anderen Tierprodukten stark reduzieren und Bioprodukte wählen, damit die Massentierhaltung aus dem Spiel ist. Aber wir sollten nicht völlig darauf verzichten: Eine artgerechte Tierhaltung ist oft ökologischer als keine Tierhaltung. Grünland ist als CO2-Speicher mindestens so wichtig wie Wald. Wiesen und Weiden sind gleichzeitig die artenreichsten Agrarbiotope – und müssen in unseren Breiten regelmäßig beweidet oder gemäht werden, um nicht zu verbuschen. Wir sollten Tierschutz nicht so eng sehen, dass als Folge die biologische Vielfalt geschädigt wird. Edith Borie, Karlsruhe

Die Redaktion freut sich über jede Zuschrift, behält sich aber Kürzungen vor. Eine erweiterte Auswahl von Leserbriefen finden Sie unter www.bund.net/bundmagazin – etwa vier Wochen nach Erscheinen jeder neuen Ausgabe.

Nachruf

Helmut Steininger †

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ach Redaktionsschluss erreichte den BUND die Nachricht vom Tod seines Mitbegründers Helmut Steininger. Er starb am 17. Juli im Alter von 75 Jahren. Für den BUND hat Helmut Steininger über viele Jahrzehnte Hervorragendes geleistet: Seit 1969 baute er als Landesgeschäftsführer den BUND Naturschutz in Bayern auf. Unter seiner Ägide gelang es, ein flächendeckendes Netz von Kreisgruppen zu knüpfen und die Mitgliederzahl zu vervielfachen. Dass der Umwelt- und Naturschutz in Bayern und – nach Gründung des BUND 1975 – bundesweit eine politisch und finanziell unabhängige Lobby bekam, ist auch ihm zu verdanken. Helmut Steininger war u.a. der erste Schatzmeister des BUND und langjähriger Sprecher des Arbeitskreises Verkehr. Seine herzliche Art und Tatkraft werden wir vermissen! Anzeige

© Deutsche Bahn/Pablo Castagnola

Der leisen Bahn gehört die Zukunft: Wir rüsten um für weniger Lärm Wir wollen den Schienenverkehrslärm bis 2020 halbieren. Dafür haben wir schon 1.300 Kilometer hoch belastete Strecken im bestehenden Netz lärmsaniert. Zudem rüsten wir alle 60.000 Güterwagen von DB Schenker Rail bis 2020 auf die Flüsterbremse um. Dies halbiert das

Rollgeräusch der Züge flächendeckend. Alle neuen Güterwagen beschaffen wir seit 2001 nur noch mit leisen Bremssohlen. Mehr Informationen über die Ziele und Strategien der Deutschen Bahn im Lärmschutz unter www.deutschebahn.com/laermschutz. Für Menschen. Für Märkte. Für morgen.


Christiane Bongartz

MAGAZI N

Erfolgreicher Volksentscheid 100 Prozent Tempelhofer Feld, dafür votierten am 25. Mai die BerlinerInnen in einem Volksentscheid. Mit 64,5 Prozent Zustimmung fiel das Ergebnis unerwartet deutlich aus. Die geplante Teilbebauung ist damit erst einmal vom Tisch. Der BUND Berlin – einer der wichtigsten Akteure der Bürgerinitiative – freut sich, dass die einzigartige Freifläche im Herzen der Hauptstadt für Freizeit, Erholung und Natur gesichert bleibt. Zugleich ist der erfolgreiche Volksentscheid ein Votum für nachhaltige Stadtentwicklung, die auf mehr Dialog mit den BürgerInnen setzt. www.bund-berlin.de/tempelhof

Fotos gesucht

Flüsse und Auen im Bild Die Zahl

900 Millionen

Jonas Ginter

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F

otografieren Sie gerne? Noch bis zum 15. September läuft »Fluss Natur Mensch«, ein Fotowettbewerb des BUND-Projektes »Lebendige Auen für die Elbe«. Senden Sie uns Ihre Bilder – von Menschen, die radeln, angeln, paddeln oder baden, von Ihren Lieblingsorten, von Tieren oder Pflanzen. Willkommen ist alles, was die Schönheit, die biologische Vielfalt oder auch die Bedrohung der Flüsse und ihrer Auen bebildert. Intakte Auen sind sehr wertvoll: Sie sind die artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas, schützen vor

Hochwasser und sind gut fürs Klima. Auch bieten sie uns einen Raum für Erlebnisse und Erholung. Ihre Fotos können Sie unter www.bund.net/fotowettbewerb hochladen, verwalten und mit sozialen Netzwerken verknüpfen. Sie finden dort alle Bilder und können kommentieren und abstimmen. Als erster Preis ist ein Schlauchkajak von Gumotex ausgelobt, ferner u.a. Foto-Rucksäcke von Ortlieb, die Foto-Software Adobe Lightroom sowie Gutscheine von Globetrotter und BUNDladen.

Kontakt: Katrin Evers, Tel. (0 30) 2 75 86-5 35, katrin.evers@bund.net

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BUNDmagazin [3-14]

ie Braunkohlebranche profitiert erheblich von satten Rabatten bei der EEG-Umlage. Anstatt dies mit Blick auf den Klimaschutz endlich zu ändern, stärkt die Bundesregierung diese Privilegien auch noch per Gesetz. Braunkohlekraftwerke und -Tagebaue müssen auf den Strom, den sie verbrauchen, weiter keinerlei EEG-Umlage zahlen. Der BUND hat nachgerechnet: Die neun größten Braunkohlekraftwerke Deutschlands sparen dadurch pro Jahr etwa 630 Millionen Euro – obwohl sie für etwa ein Fünftel des deutschen CO2Ausstoßes verantwortlich sind. Berücksichtigt man ferner, dass auch die Tagebaue von der Umlage befreit sind, ergibt sich als jährliche Entlastung der Braunkohlewirtschaft: fast 900 Millionen Euro. Die Zeche dafür zahlen private und mittelständische Stromverbraucher – und der Umwelt- und Klimaschutz.


KURZ & GUT

Laut Bundesnetzagentur will die Stromwirtschaft 47 Kraftwerksblöcke mit insgesamt 7 654 Megawatt Leistung endgültig stilllegen. Die konventionellen Kraftwerke rechnen sich wegen der wachsenden Konkurrenz erneuerbarer Energien kaum mehr. So hat Deutschland im ersten Halbjahr 2014 rund 11 Prozent weniger Strom aus fossiler Energie erzeugt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Erneuerbarer Energie gehört die Zukunft!

Radfahrer haben auch ohne Helm vollen Anspruch auf Schadenersatz, wenn sie unverschuldet in einen Unfall verwickelt werden. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. Zuvor hatte das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht einer Radfahrerin 20 Prozent Mitschuld an einer Kopfverletzung gegeben, die sie ohne Helm erlitten hatte. Die Frau war darauf in Revision gegangen – mit Erfolg. Hätte der BGH das OLG bestätigt, wäre das einer Helmpflicht durch die Hintertür gleichgekommen.

blickwinkel/P. Royer

Ob mit oder ohne Helm aufs Rad – das dürfen wir weiterhin selbst entscheiden.

CC BY 3.0/Sturm

»Only bad news is good news« heißt es unter Medienleuten, vor allem schlechte Nachrichten erregen demnach unsere Aufmerksamkeit. Doch Positives aus unserem Verband und dem Umwelt- und Naturschutz tut einfach gut. Deshalb finden Sie hier gesammelte Neuigkeiten der letzten Zeit, über die wir uns gefreut haben.

Reaktor Angra 3 bei Sao Paolo – im Bau dank deutscher Exporthilfe.

Die schwarz-rote Bundesregierung will künftig nicht mehr für Exportkredite bürgen, wenn deutsche Firmen an Atomkraftwerken im Ausland mitbauen. Ausgenommen sind »Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit nuklearer Anlagen oder ihrer Stilllegung und Entsorgung«, so Wirtschaftsminister Gabriel. Die staatliche Förderung der Atomkraft im Ausland wird dadurch stark eingeschränkt. Sieben Fledermausarten konnten kürzlich im Gebiet des BUND-Projekts

Seit Juni zählt das Okavango-Delta im Norden Botswanas zum Welt-

naturerbe der UNESCO. Damit gelang es, das weltweit größte Binnendelta besser zu schützen. Es beherbergt eine immense Artenvielfalt mit etwa 1 300 Pflanzenarten, 500 Vogelarten, 190 Reptilien- und Amphibienarten sowie 150 verschiedenen Säugetieren, darunter Afrikanischer Wildhund, Spitzmaulnashorn und Sitatunga-Antilope.

Bill Tyne/flickr

Mückenfledermaus – kleinste in der Hohen Garbe entdeckte Fledermausart.

blickwinkel/K. Wothe

»Lebendige Auen für die Elbe« festgestellt werden. An der Grenze SachsenAnhalts zu Niedersachsen erwies sich der Auwald der Hohen Garbe als wertvoller Lebensraum für die bedrohten Kleinsäuger. Spezialisten fanden Kleine Bart- und Breitflügelfledermaus, den Großen Abendsegler, Rauhaut-, Teich-, Wasser- und Mückenfledermaus. Die Arten profitieren von höhlenreichen Ulmen und Eichen und dem üppigen Angebot fliegender Insekten.

Der Okavango bildet in Botswana das größte Binnendelta der Welt.

Am 29. April zeichnete die Europäische Kommission das EU-geförderte T. Stephan

BUND-Projekt »Netze des Lebens« als eines der besten Projekte seines Jahrgangs aus. Das Kommunikationsprojekt informierte darüber, wie man sich für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen kann. Als Leitart diente dem BUND dabei die Wildkatze. Mehr über das einzige in Brüssel gewürdigte deutsche Projekt: www.bund.net /biotopvernetzung

Mit Kinderfesten, Konferenzen und Ausstellungen knüpfte der BUND Netze des Lebens.

Die Vereinten Nationen haben das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 als UN-

Dekade der biologischen Vielfalt ausgerufen. Als offizielle Beiträge dazu wurden kürzlich mehrere Aktivitäten des BUND gewürdigt: der Fotowettbewerb »Fluss Natur Mensch«, die Bienen-Bildungsinitiative »Dings... Maja« sowie der »Kinderatlas Deutschland – Umwelt – Tiere« des Glückschuh-Verlags (in Kooperation mit dem BUND). Offizielle Dekade-Projekte sind »Yesil Cember«, die türkischsprachige Umweltgruppe des BUND Berlin, und »Löffelkraut & Co.« des BUND in Bayern. www.bund.net /UN_Dekadeprojekte

Die Betreuer des Dekade-Projekts zum Schutz des Bayerischen Löffelkrauts am Wuchsort der Art.

[3-14] BUNDmagazin

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GEO-Tag der Artenvielfalt

MAGAZI N

Weichwanzen und Tanzfliegen

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Thomas Stephan

Insektenkenner mit Duftfalle.

eit zehn Jahren schützt der BUND in den fränkischen Haßbergen die reiche Natur eines ehemaligen Truppenübungsplatzes. Rund 80 Experten erforschten hier am 14. Juni die Fauna und Flora im Rahmen des GEO-Tags der Artenvielfalt: eine einmalige Gelegenheit, um den Erfolg unserer Schutzarbeit

zu dokumentieren! Und tatsächlich wurden die Spezialisten fündig: Rund 1 500 Arten sammelten und bestimmten sie auf nicht einmal drei Quadratkilometern. Klaus Mandery, Kreisvorsitzender des BUND, war begeistert: »Nur mit Justizgewalt konnten wir einst verhindern, dass dieses strukturreiche Kleinod als Offroadgelände genutzt wird. Heute können wir sagen: Die Mühe hat sich gelohnt. Ob die Experten oder junge und alte Besucher – alle hatten ihren Anteil an einem ganz besonderen Ereignis.« Die größten Coups landeten fraglos die Insektenforscher. Neben der Essigrosen-Dickfühlerweichwanze (einziger deutscher Fundort, siehe Bild o. re.) wurde die SilberperlenWanze bestimmt, die in Bayern seit Jahrzehnten als verschwunden galt. Zu den Raritäten zählten auch Trauriger Samtläufer, Langfußerdfloh und Buckeltanzfliege.

Über seine Entdeckungen freute sich zudem ein Salzburger Flechtenforscher, der nur wenige Meter abseits der Festhalle die ersten zehn Arten auf einem einzigen Ästchen notieren konnte. Zum Tagesende umfasste seine Liste 88 Flechtenarten, darunter die vom Aussterben bedrohte Holz-Stecknadelflechte. Das Zentrum für biologische Vielfalt des BUND Haßberge war Partner der diesjährigen Hauptveranstaltung von GEO. Die vielen Entdeckungen sind ein großer Ansporn, um die bunte Natur auf dem einstigen Übungsplatz weiter konsequent zu schützen.

Ökotipp

Schöner leben

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egelmäßig verbreitet der BUND seine Ökotipps. Bewährte Hausrezepte finden sich hier neben neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie können die

Tipps gratis über den E-Mail-Verteiler des BUND abonnieren. Die gesammelten Tipps finden Sie unter www.bund.net/oekotipps

Schulstart mit Recyclingpapier 200 Millionen Schulhefte werden jedes Jahr in Deutschlands Ranzen gepackt, ein enormer Papierberg. Nur jedes zehnte Schulheft besteht aus Recyclingpapier. Und das, obwohl recyceltes Papier weitaus am besten abschneidet, wenn es um Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz geht. Bei seiner Herstellung fallen rund 60 Prozent weniger Energie und 70 Prozent weniger Wasser an als bei der Herstellung von Frischfaserpapier. Ein Beispiel: Mit der gesparten Energie von drei Blatt Recyclingpapier lässt sich schon eine Kanne Kaffee kochen. Der BUND empfiehlt beim Kauf von Schulheften, Blöcken oder Drucker- und Kopierpapier auf das Umweltsiegel »Der Blaue Engel« zu achten. Es garantiert: Für dieses Papier mussten keine Bäume gefällt werden, da es zu 100 Prozent aus Altpapier besteht.

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Es garantiert ferner, dass zur Herstellung keine giftigen Chemikalien oder Zusatzstoffe verwendet wurden. Wo es Papierwaren mit dem Blauen Engel gibt, erfahren Sie mit dem neuen »Papier-Finder«. Ihn gibt es – mit mehr Informationen zum Thema Recyclingpapier – unter www.blauer-engel.de/schulstart ; Und im BUNDladen gibt es neben Schulheften mit dem Blauen Engel auch eine Recycling-Tierweltkarte und andere ökologische Geschenke, die gut in die Schultüte passen: www.bundladen.de/schulstart Wenn Sie für die Verwendung von Recyclingpapier werben wollen, ordern Sie per E-Mail an info@blauerengel.de gratis eine Schulbroschüre (mit Unterrichtsmaterialien und Aktionstipps für LehrerInnen), ein Infoplakat oder Aktionspostkarten – gedacht für Händler, die noch kein Recyclingpapier führen.


Gerettete Landschaften

FOTOSEITE

Jörg Schmiedel

Tag für Tag verschwindet mehr Natur unter Asphalt und Beton, wird weggebaggert und -gepflügt. Seit seiner Gründung setzt sich der BUND für natürliche Vielfalt ein. So auch auf der Insel Rügen: An der Neuendorfer Wiek bewahrte der BUND das malerische Hügelland vor einem drohenden Kiesabbau. Bunte Magerrasen und stille Meeresufer bleiben nun auf Dauer erhalten.

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Nach der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes

KOMMENTAR

Neue Dynamik nötig Der Autor Hubert Weiger ist Vorsitzender des BUND.

Julia Puder

Die Kampagnen gegen das EEG und die Diffamierung der Erneuerbaren als Kostentreiber – durch CDU/CSU wie auch SPD-Parteichef Gabriel – haben leider Wirkung gezeigt. Beim Ausbau der Erneuerbaren tritt die Große Koalition mit niedrigen Ausbauzielen und festen Obergrenzen deutlich auf die Bremse. Sie hat die Energiewende nun vor allem für die großen Energieversorger attraktiv gemacht. Vorrangig diente die Reform offenbar dazu, die angeschlagenen Energiekonzerne und kapitalkräftigen Investmentfonds vor aktiven Bürgerinnen und Bürgern zu schützen.

M

it viel Engagement hat sich der BUND in den vergangenen Monaten an der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beteiligt. Wir waren eine deutlich hörbare Stimme im lautstarken Protest gegen die geplanten Änderungen. In unseren Analysen und Stellungnahmen haben wir – gemeinsam mit vielen Tausend Menschen auf der Straße – nachdrücklich davor gewarnt, die Energiewende auszubremsen und ihr Fundament, die Bürgerenergie, zu schwächen. Der Aufschrei angesichts der besonders heftig geplanten Einschnitte für Sonnenstrom-Kleinanlagen hat zumindest in letzter Sekunde noch Schlimmeres verhindert. Doch den grundlegenden Angriff auf die Bürgerenergiewende konnten wir nicht abwehren. Gegen den erheblichen Zweifel vieler Abgeordneter – selbst in den Reihen von Union und SPD – hat Energieminister Sigmar Gabriel die Gesetzesnovelle durchgesetzt, mit hohem politischem Druck und der Mehrheit der Großen Koalition. Erstmals wurde eine EEGReform mitbestimmt von zutiefst intransparenten und rechtlich hoch umstrittenen Verhandlungen zwischen der EU-Kommission und der Bundesregierung. Dies hat es auch uns erschwert, Einfluss zu nehmen.

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Die Novelle erschwert ausgerechnet das Engagement von Privatpersonen, Bürgerenergiegesellschaften und Genossenschaften – die als Motor und Geldgeber der Energiewende bisher rund die Hälfte aller Ökostromanlagen errichtet haben. So sind Erneuerbare-Energien-Projekte künftig gezwungen, ihren Strom selbst zu vermarkten. Das weltweit erfolgreiche, von 90 Ländern übernommene Einspeisegesetz soll durch das unsichere Instrument der Ausschreibung ersetzt werden. Und verbrauchsnahen Geschäftsmodellen wird weitgehend der Boden entzogen. All diese Regelungen sind Gift für den dynamischen, dezentralen und naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien und eine breite Bürgerbeteiligung. Diese Reform zielte nicht auf den Klimaschutz und einen sofortigen Atomausstieg. (Noch sind neun Atomkraftwerke am Netz!) Sie zielte auf die Sicherung der teuren Privilegien von Industrie und Energiekonzernen. Privathaushalte und Mittelstand kostet das jedes Jahr etwa 7,4 Milliarden Euro! Gleichzeitig wird, wer Strom aus dezentralen Solaranlagen selbst erzeugt und verbraucht, künftig zur Kasse gebeten. So wird weder die Finanzierung der Energiewende gerechter noch der Strom für Haushalte und Mittelstand günstiger. Die Reform spielt also den Energiekonzernen in die Hände: Ihre unflexiblen und klimaschädlichen Kohlekraftwerke können umso länger laufen, je stärker die Energiewende gebremst wird. Fraglich, ob die Bundesregierung ihre Ausbauziele für erneuerbare Energien mit dieser Reform überhaupt erreichen kann. Der Rückwärtsgang bei der Energiewende ist auch für den Klimaschutz fatal. Während Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) Alarm schlägt, weil die Klima-


ziele ohne Notprogramm krachend verfehlt werden, stutzt ihr Parteifreund Gabriel das bisher erfolgreichste Instrument des Klimaschutzes. Unsere nationalen Klimaziele zu erreichen wird damit noch schwieriger. Mehr denn je ist es nun wichtig, dass wir uns nicht entmutigen lassen und wir uns weiter für eine Energiewende von unten starkmachen. Die Novelle darf nicht zu einer flächendeckenden Resignation all jener führen, die bislang die Energiewende so engagiert vorangebracht haben. Die Energiewende ist mit der Reform nicht beendet! So sparen etwa Eigenheimbesitzer auch künftig Geld, wenn sie ihren Strom selbst erzeugen – Photovoltaik-Anlagen bis zu zehn Kilowatt bleiben von der EEG-Umlage befreit. Über die Frage, wann und wie die geplanten Ausschreibungen umgesetzt werden, muss noch der Bundestag entscheiden. Der BUND setzt dabei auf engagierte Abgeordnete wie Josef Göppel (CSU), der noch einige Verbesserungen der EEG-Novelle erreicht, ihr

aber trotzdem seine Stimme verweigert hat. Dringend gestärkt und ausgebaut werden muss die dezentrale Stromerzeugung und die Direktversorgung von Haushalten und mittelständischen Unternehmen mit Strom aus erneuerbarer Energie. Hier müssen wir auch die Landesregierungen in die Pflicht nehmen und ihre Unterstützung einfordern. Der BUND wird eine naturverträgliche Energiewende von unten weiter fördern und speziell in den Städten voranbringen. Gemeinsam mit Millionen BürgerInnen haben wir in den letzten Jahren schon sehr viel erreicht. Darauf werden wir aufbauen. Schließlich bietet auch das von Umweltministerin Hendricks entwickelte Aktionsprogramm »Klimaschutz 2020« Chancen, den Schwerpunkt jetzt darauf zu legen, mehr Energie einzusparen. Nur verbindliche Maßnahmen werden hier echte Fortschritte bringen. Deutschland muss endlich Ernst machen mit Energiesparen und Energieeffizienz. Ich freue mich darauf, diese Aufgaben mit Ihnen gemeinsam anzugehen!

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Hohe Holzpreise, Schadstoffe, Klimawandel …

Wald unter Druck E

in süddeutscher Laubwald, Anfang März: Erntemaschinen ziehen nicht nur Stämme aus dem Wald, sondern ganze Baumkronen mit allem Geäst. Dabei ist gerade das Kronenholz besonders nährstoffreich. Wissenschaftler warnen bereits vor einem Nährstoffmangel in den Waldböden. Gleichzeitig werden viele Wälder immer öfter ruppig und wenig fachgerecht bewirtschaftet, da die Forstverwaltungen stark auf Gewinn achten und Personal einsparen müssen. Unser Wald steht zunehmend unter Druck. Die Holzpreise sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Plötzlich lohnt es Bäume zu fällen, die früher kein Förster angerührt hätte. Grund ist vor allem die gestiegene Nachfrage nach Holz für die Energiegewinnung. Seit 2010 wird unser Holz mehrheitlich für die Strom- oder Wärmeerzeugung verbrannt, anstatt es erst einmal als Bau- oder Werkstoff zu nutzen – Tendenz steigend. Dies verknappt den ökologisch wertvollen Rohstoff und verführt dazu, noch mehr Holz einzuschlagen.

oder führen ein Leben im Verborgenen, so die Käfer Eremit und Heldbock, der Hexenbutterpilz oder die Lungenflechte. Aber auch Vögel und Säugetiere, die für die Aufzucht ihrer Jungen große Baumhöhlen brauchen, sind bedroht. Denn es gibt immer weniger dicke Bäume, die Platz für solche Höhlen bieten. So stehen Baummarder, Grauspecht und zahlreiche Fledermausarten als (teilweise stark) gefährdet auf der Roten Liste. Gleichzeitig macht dem Wald zu viel Stickstoff aus der Landwirtschaft und dem Verkehr zu schaffen. Zwar wurde der Ausstoß von Schwefeldioxid in den letzten Jahrzehnten sehr reduziert. Doch sind etliche Wälder weiter mit zu viel Schwefel- und Stickstoffsäure belastet. Empfindliche Böden sind oft derart vorgeschädigt, dass sie auch die heutigen Immissionen nicht vertragen. Andernorts leidet der Wald, weil ihm zu viel Grundwasser entnommen wird – Beispiel Hessisches Ried. Wie weit die Zunahme radioaktiver und elektromagnetischer Strahlen den Wald schädigt, ist noch umstritten.

Vielfalt gefährdet

Nadelforste besonders instabil

Für die biologische Vielfalt sind die Folgen der intensiven Holzernte fatal. Tiere, Pflanzen und Pilze, die auf alte, dicke Bäume, viel totes Holz und natürlich absterbende Bäume angewiesen sind, finden immer weniger Lebensraum. Viele dieser Arten sind eher unscheinbar

Sicher hingegen ist, dass auch der Klimawandel und seine Folgen dem deutschen Wald deutlich zusetzen. Immer häufiger kommt es zu langen Hitze- und Trockenphasen sowie Stürmen mit Orkanstärke. Dem halten speziell die nach dem Krieg großflächig gepflanzten

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Lebendige Wälder Wir Deutschen leben in einem eher waldreichen Land. Doch Wald ist nicht gleich Wald. Noch prägt monotones Nadelholz weite Regionen, artenarm und ohne Reiz. Vielfältiger und gesünder ist ein Wald, der naturnah genutzt wird oder sich ganz frei entfalten darf. Der BUND setzt sich für einen ökologischeren Waldbau ein – und dafür, mehr alte Wälder der Natur zu überlassen.

Fichten- und Kiefernforste nicht stand, die heute über die Hälfte unseres Waldes bilden. Sie fallen vermehrt Stürmen, Borkenkäfern oder Kiefernspinnern zum Opfer. Dabei wäre von Natur aus nur ein Prozent unserer Landesfläche mit reinem Nadelwald bedeckt. Stattdessen gäbe es jede Menge Laubwald: Auf 67 Prozent wüchsen Buchen-, auf 21 Prozent Eichenmischwälder. Weitere neun Prozent wären Auwälder oder feuchte Niederungswälder, zwei Prozent Bruchwälder. Für die Zukunft der Buchenmischwälder tragen wir besondere Verantwortung: Ein Viertel ihres natürlichen Verbreitungsgebietes liegt in Deutschland – wo sie als gefährdeter Biotoptyp gelten. Der BUND begrüßt, dass sich die Bundesregierung dafür eingesetzt hat, fünf Buchenwälder zum Weltnaturerbe der UNESCO zu küren. Für den Schutz des Lebensraums Buchenwald ist aber weit mehr nötig. Denn ungenutzte, über 160 Jahre alte Buchenwälder bedecken nur noch ein Tausendstel unserer Landesfläche.

Holz und Energie sparen Holz ist ein umweltfreundlicher Rohstoff, der jedoch nur dann ein »nachwachsender« ist, wenn die zeitliche Dimension stimmt. Ein hundertjähriger Baum braucht schlicht einhundert Jahre zum Wachsen, daran ändern auch trickreiche Berechnungen nichts. Diese banale Tatsache wird gern übersehen bei der Frage, wie viel Ertrag ein Wald in Zeiten leerer Kassen abwerfen kann. Geht es ums Geld, gerät all das, was unsere Wälder für das Gemeinwohl leisten, leicht ins Hintertreffen. Um Holz naturverträglich zu nutzen, haben wir die natürlichen Grenzen des Wachstums anzuerkennen und den Verbrauch von Holz und Papier wie auch Energie drastisch zu senken. Schließlich darf unsere Ressourcenverschwendung auch andernorts nicht zum Motor der Zerstörung wertvoller Wälder werden. Nicola Uhde … verantwortet die Waldpolitik in der Bundesgeschäftsstelle des BUND.

Mehr Waldnatur! Der BUND hat Leitlinien für eine naturverträgliche Waldpolitik in seiner Waldposition »Lebendige Wälder schützen und zulassen« dargelegt. Dazu gehören ökologische Mindeststandards für eine schonende Waldwirtschaft. Mehr dazu unter www.bund.net/waelder

Thomas Stephan (3)

Naturwälder, die sich frei von menschlichen Eingriffen zu einer Waldwildnis entwickeln können, bieten wichtige Lebensräume für bedrohte Tiere, Pflanzen und Pilze. Sie speichern zudem das Klimagas CO2 und dienen uns Menschen als Orte der Inspiration und Erholung sowie als Lernorte dafür, wie sich Waldökosysteme natürlich entwickeln. In ihrer nationalen Biodiversitätsstrategie hat sich die Bundesregierung dazu bekannt, fünf Prozent der Waldfläche dauerhaft der Natur zu überlassen, im öffentlichen Wald zehn Prozent. Um diesem Ziel endlich näherzukommen, fordert der BUND ein Bund-LänderProgramm. Derzeit sind lediglich 1,9 Prozent erreicht – vor allem in Naturwald- und Biosphärenreservaten sowie in Nationalparken: ein Armutszeugnis angesichts der Tatsache, dass Deutschland regelmäßig den strengen Schutz der Tropenwälder anmahnt. Der BUND setzt sich für die Ausweisung weiterer Schutzgebiete ein, besonders in Laubwäldern – so im nördlichen Steigerwald, in der Rhön oder in der Hohen Schrecke. In der Hohen Garbe schützt der BUND einen Auenwald an der Elbe – als Lebensraum von Fischotter, Seeadler und Moorfrosch.

Wo Holz mit derart schwerem Gerät geerntet wird, wächst kein Türkenbund mehr.

[3-14] BUNDmagazin

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8 Eifelwälder: Bewirtschaftung für Wildkatze und Co. Die Eifelregion ist die Heimat von schätzungsweise tausend Wildkatzen. Damit gehört sie zu den wichtigsten Verbreitungsgebieten dieser scheuen Art in Deutschland. Der BUND wertet im Bündnis mit anderen Partnern die Wirtschaftswälder der Eifel auf – mit mehr Totholz und vielfältigen Strukturen. Außerdem sorgen wir für eine ökologisch verträglichere Bewirtschaftung – damit die Wälder der Wildkatze und anderen Waldarten dauerhaft als Lebensraum dienen. www.bund-nrw.de/wildkatze www.bund.net/wildkatze

Münster

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Hannover

Bremen

Kiel

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Hamburg

Hessisches Ried: Wasser für den Wald

Osnabrück

Eilenriede: Stadtwald mit Prädikat Der BUND »Region Hannover« ist seit vielen Jahren für den Schutz der Wälder von Hannover aktiv. In der Eilenriede, einem großen Waldgebiet im Herzen der Stadt, gelang es, 125 Hektar der natürlichen Entwicklung zu überlassen. BUND und NABU gelang es zudem, die genutzte Fläche des Stadtwaldes nach den Umweltsiegeln FSC und Naturland zertifizieren zu lassen. Alte Bäume und Höhlenbäume genießen besonderen Schutz. http://region-hannover.bund.net

Magdeburg

2

Rostock

Berlin

Hohe Garbe: Lebendige Auwälder an der Elbe Die Hohe Garbe ist einer der wenigen verbliebenen Hartholz-Auwälder an der Elbe. Durch einen Deich ist er von der Dynamik des Flusses getrennt. Der BUND ist hier mit vielen Partnern aktiv: Flächen werden erworben, der alte Deich wird teilweise zurückgebaut und der Wert intakter Auen für die Gesellschaft erfasst. Zudem lässt der BUND prüfen, wie die naturnahen Auwälder der Region besser zu vernetzen sind. Denn die sind die artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. www.bund.net/elbauen

Sehen Sie hier eine Auswahl wichtiger Waldschutzprojekte des BUND. Viele aktive Orts- und Kreisgruppen haben sich darum verdient gemacht. Auch Ihnen allen, die Sie als Mitglieder und Förderer unsere Arbeit für lebendige Wälder unterstützen, sei an dieser Stelle herzlich gedankt!

G. Wilhelm

Lebendige Wälder sind dem BUND ein Herzensanliegen. Zahllose Menschen sind haupt- und ehrenamtlich im Einsatz, um wertvolle Wälder aller Art zu bewahren – und ihnen Gelegenheit zu geben, wieder zu dem zu werden, was sie einst waren: Orte biologischer Vielfalt.

Wo der BUND Wälder schützt

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3 Goitzsche: Wildnis erleben Die BUNDstiftung besitzt bei Bitterfeld 1 300 Hektar Fläche im ehemaligen Tagebau Goitzsche. Ein Drittel davon ist bewaldet: Auf den Rohböden wächst Pionierwald mit Sandbirken, daneben gibt es Reste älterer EichenHainbuchenwälder. In der Goitzsche darf Waldwildnis entstehen: 67 Hektar Pionier-

Frank Meyer/RANA


Karte: ubahnverleih/fotolia · Infografik: Marc Venner

8

Aachen

Harry Neumann

7 Hunsrück-Hochwald: Waldwildnis im Werden In Rheinland-Pfalz hat der BUND Trier erfolgreich für die Ausweisung eines Nationalparks mit Buchenmischwald geworben: Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald soll im Frühjahr an den Start gehen. Hier sind gefährdete Tiere wie Wildkatze, Große Hufeisennase, Schwarzstorch und Großer Feuerfalter zu Hause. Mit 42 Prozent Waldanteil trägt Rheinland-Pfalz eine besondere Verantwortung, unsere Buchenwälder zu bewahren. www.bund-rlp.de Saarbrücken

7

Koblenz

Bonn

Köln

Düsseldorf

9

Freiburg

6

Stuttgart

Nürnberg

München

Augsburg

5

Erfurt

4

Halle

3

H. Gonnermann

Dresden

5

4 Hohe Schrecke: Alter Laubwald geschützt Ein Großprojekt des BUND ist dieses Jahr in der Hohen Schrecke angelaufen: 2 000 Hektar Wald dürfen sich nun frei von menschlichen Eingriffen zu echtem Naturwald entwickeln. Weitere 5 300 Hektar sollen besonders naturgerecht genutzt werden. Das Projekt verbindet Land, Kommunen und Privatwaldbesitzer zugunsten von Naturschutz und Regionalentwicklung. Davon profitieren die alten Buchenmischwälder der Hohen Schrecke in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Sie sind die Heimat seltener Arten: 600 Großpilze leben hier genauso wie Frauenschuh, Hirschkäfer oder Nymphenfledermaus. www.bund.net/hohe-schrecke

Leipzig

wald sind bereits als Naturwaldzelle ausgewiesen. In »Wildniscamps« bringen BUNDAktive Jung und Alt die Natur näher. www.bund.net/goitzsche-wildnis

Steigerwald: Weltnaturerbe Buchenwälder retten Seit 2007 engagiert sich der BUND Bayern für einen Nationalpark Steigerwald. Neben dem Spessart sind die großen staatlichen Laubwälder zwischen Bamberg und Würzburg das landesweit einzige Waldgebiet, das überhaupt für ein Großschutzgebiet in Frage kommt. Mit über 500 Veranstaltungen warben der BUND in Bayern und seine Partner für einen Nationalpark. Die Überzeugungsarbeit (auch in den bisherigen Hochburgen der Nationalparkgegner) zahlt sich mehr und mehr aus. Nach einer aktuellen Umfrage votiert die Region zu über 60 Prozent für einen Nationalpark. www.ja-zum-nationalpark-steigerwald.de

Würzburg

Frankfurt/Main

Karlsruhe

Mainz

6 Schwarzwald: Nationalpark als Chance In Baden-Württemberg hat der BUND ebenfalls lange für einen Nationalpark gekämpft. Wieder mit Erfolg: Endlich hat auch dieses große Flächenland einen Nationalpark. Im nördlichen Schwarzwald wirbt der BUND für die Akzeptanz des neuen Schutzgebiets und erklärt den BürgerInnen vor Ort, warum der Nationalpark eine große Chance für die Natur ist – und den Tourismus in der Region. www.bund-bawue.de

Harry Neumann

H. Heidecke

Dortmund

Thomas Stephan (r./o.)

Der BUND Hessen setzt sich für die Rettung des Hessischen Rieds ein. Da Wasserversorger und Industrie rund um Frankfurt übermäßig viel Wasser entnehmen, ist der Grundwasserspiegel hier stark gesunken. 30 000 Hektar Wald drohen langsam abzusterben, wenn nichts getan wird. Besonders gefährdet ist der geschützte Jägersburger-Gernsheimer Wald. In seinen Eichen- und Buchenbeständen leben Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Gelbbauchunke, Kammmolch, Großer Eichenbock und Hirschkäfer. www.bund-hessen.de

R. Straußberger


Waldnationalparks

TITELTH EMA

Urwälder von morgen Seit Jahren wirbt der BUND für neue Waldnationalparks. Im Südwesten Deutschlands war dieser Einsatz nun gleich zweifach von Erfolg gekrönt. Auch aus dem fränkischen Steigerwald kommen positive Signale.

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Ilge Wilhelm

Schwarzwald Pfad durch den wilden Bergwald.

rleichterung und riesige Freude – so reagierten die Umweltverbände am 28. November auf das »Ja« ihres Landtags zum Nationalpark Schwarzwald: Endlich sollte auch Baden-Württemberg einen Nationalpark bekommen! Zu den Gratulanten vor dem Landtag gehörten viele BUND-Aktive. Manche hatten Jahrzehnte auf diesen Beschluss hingearbeitet und zeigten nun als Befürworter Flagge. Auch einige Gegner des Nationalparks waren erschienen.

BUND-Exkursion mit Waldexperte Walter Trefz.

Teile der CDU und die FDP boten sich den Gegnern als politische Lobby an, die bis zuletzt alle Pläne für das Schutzgebiet torpedierte. Gegen den Willen der Leute vor Ort wolle die grün-rote Landesregierung den Nationalpark durchsetzen, behauptete CDUFraktionschef Peter Hauk. Parteifreundin Sabine Kurtz nahm gar höheren Beistand in Anspruch: »Wer die Schöpfung bewahren will, muss sie pflegen. Den Nordschwarzwald dem freien Spiel der Kräfte zu überlassen, entspricht nicht dem biblischen Auftrag.« Doch die Warnung verhallte. Letztlich unterstützte eine Mehrzahl der Gemeinden, Stadt- und Landkreise der Region den neuen Nationalpark.

Weißtanne und Warzenbeißer Was prädestiniert den Schwarzwald für den Schutz unserer biologischen Vielfalt? Der Nationalpark besteht aus zwei Teilgebieten am nördlichen Hauptkamm und

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BUNDmagazin [3-14]

ist knapp über 10 000 Hektar groß – das internationale Mindestmaß für solche Schutzgebiete. Etwa drei Kilometer trennen die Flächen um Ruhestein und Hoher Ochsenkopf/Plättig. In einer Höhe von 500 bis 1150 Metern prägen Fichten-Tannen-Buchenwälder den Nationalpark. Die Weißtanne hat im Schwarzwald eines ihrer weltweit wichtigsten Vorkommen. Deutlich häufiger aber ist – forstwirtschaftlich bedingt – die Fichte. Orkane wie Wiebke oder Lothar haben viele Fichtenforste aufgelichtet und den Weg für natürlichere Zustände geebnet: Allmählich wächst hier wieder ein arten- und strukturreicher Mischwald auf. An steilen Karwänden und auf Blockhalden finden sich teilweise noch sehr naturnahe Waldgesellschaften. In den Hochlagen zeugen (halb-)offene Flächen von früherer Beweidung – hier grasen heute wieder Schafe. Feuchtheiden und Waldmoore bergen eine besondere Lebenswelt und werden gezielt gefördert. Zur Tierwelt des Nationalparks zählen Vögel wie Auerhuhn, Raufuß- und Sperlingskauz, Dreizehenspecht und Zitronenzeisig. Die Bergwälder beheimaten seltene Farne, Bärlappe und Moose, Flechten und Pilze. Auf den Lichtungen leben Raritäten wie Kreuzotter, Alpine Gebirgsschrecke oder Warzenbeißer.

Die Region bestimmt mit Nach dem Landtagsbeschluss konnte der 15. deutsche Nationalpark Anfang Januar starten. Anfang Mai feierten rund zehntausend Gäste rund um das Nationalparkzentrum Ruhestein seine Eröffnung. Vorausgegangen waren zweieinhalb Jahre intensiver Diskussion zwischen der Landesregierung, der Bevölkerung vor Ort und den Kommunen und Verbänden. Ein Ergebnis dieses Beteiligungsprozesses ist der – bundesweit einmalige – Nationalparkrat, besetzt je zur Hälfte von VertreterInnen des Landes und der Region. Er wird alle grundsätzlichen Angelegenheiten des Nationalparks mitbestimmen. Der BUND Baden-Württemberg hatte gut begründete Änderungen im Entwurf des Nationalparkgesetzes vorgeschlagen, um den Naturschutz zu stärken. Diese fanden jedoch keinen Niederschlag. Zudem sind im Beirat des Nationalparks der BUND und andere Naturschutzverbände nur schwach vertreten. Ob der Nationalpark im Schwarzwald so zum Erfolg werden kann? Dazu die Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender: »Wir werden den Aufbau des Nationalparks genau beobachten und, wo nötig, intervenieren. Doch wir sind zuversichtlich, dass sich die Faszination von ‘Natur Natur sein lassen’ bald auf alle Beteiligten überträgt.«


Als letzte Flächenländer werden sich auch Rheinland-Pfalz und das Saarland bald mit einem Nationalpark schmücken können. Die mehrjährige Suche nach einer geeigneten Region führte in den Hunsrück. Ende 2013 stimmten die BürgerInnen der betroffenen Gemeinden und Landkreise mehrheitlich für einen grenzüberschreitenden Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Auch hier war dem Votum ein Prozess intensiver Beratung, Information und Beteiligung vorausgegangen. Seit Februar bereitet ein zehnköpfiges Starterteam die Eröffnung im Frühjahr 2015 vor. Wie im Schwarzwald wird der Nationalpark rund zehntausend Hektar eines Mittelgebirges umfassen und wertvolle Wälder der Natur überlassen. Mit 380 bis 816 Metern liegt der Hunsrück-Nationalpark etwas niedriger. Auch wachsen hier bereits mehr Laub- als Nadelbäume – von Natur aus herrschte ein Hainsimsen-Buchenwald vor. Immerhin ein Viertel des Waldes ist über 120 Jahre alt. Hangmoore und Quarzitschutthalden zählen zu den besonderen Lebensräumen dieses »Hotspots der Biodiversität« (laut Bundesamt für Naturschutz). Die beiden Landesverbände des BUND beurteilen den geplanten Nationalpark sehr positiv. Zum Gesetzesverfahren nahmen sie kürzlich gemeinsam Stellung. Sie dringen darauf, möglichst große Waldbereiche gleich zu Beginn aus der Holznutzung zu nehmen. Dazu Harry Neumann, Vorsitzender des BUND Rheinland-Pfalz: »Nationalparke sind wichtige Räume für Urwälder und Wildnis von morgen. Hiervon wird auch die Regionalentwicklung profitieren.« Christoph Hassel, Vorsitzender des BUND Saar, pflichtet ihm bei: »Der Nationalpark ist eine große Chance für den Naturschutz in der Region. Wir wollen sie ergreifen!«

Landesforsten.RLP.de/Gerhard Hänsel

Hunsrück: der nächste Waldnationalpark

neutral prüfen lassen, wie sich ein Nationalpark auf die Region auswirkt. Und sie muss die Bürger beteiligen, wie das im Schwarzwald und Hunsrück passiert ist.« Ende Juni gründeten die Befürworter eines Nationalparks den Verein »Nationalpark Nordsteigerwald« – um all jenen eine Stimme zu geben, die den Nationalpark als Chance für die Region begreifen. Auch dadurch sieht sich der BUND in seinem Einsatz für die alten Steigerwaldbuchen bestätigt. Severin Zillich

Auch im fränkischen Steigerwald wirbt der BUND seit Langem für einen Waldnationalpark. Die bayerische Staatsregierung und ein Verein von Nationalparkgegnern wussten dies bislang zu verhindern – mit dem Hinweis, ein Nationalpark würde vor Ort abgelehnt. Doch unser Ziel, die alten Buchenwälder des Steigerwalds großflächig zu bewahren, ist in den vergangenen Monaten drei wichtige Schritte näher gerückt. So hat hier das Landratsamt Bamberg im April das größte Waldschutzgebiet Bayerns jenseits der Nationalparks Berchtesgaden und Bayerischer Wald ausgewiesen. Langfristig sollen 775 Hektar aus der Nutzung genommen werden – der »Hohe Buchene Wald im Ebracher Forst« soll sich künftig ganz natürlich entwickeln. Landesforst- und -umweltministerium wollen das Reservat wieder annullieren – ein beispielloser Vorgang. Sollte das gelingen, wird der BUND Klage einreichen. Im Mai ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag von BUND und WWF, dass die Bewohner der Region Steigerwald mit 61 Prozent deutlich für einen Nationalpark sind. Ministerpräsident Seehofer sollte dem Mehrheitswillen entsprechen, so wie er es immer angekündigt hat. Dazu Ralf Straußberger, Waldexperte des BUND in Bayern: »Die Staatsregierung muss nun

Thomas Stephan

Fortschritte auch im Steigerwald

Steigerwald Bei den Urwaldbuchen im Naturwaldreservat Brunnstube.

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Hunsrück Baumveteranen im zukünftigen Nationalpark.


TITELTH EMA

Hohe Schrecke

Alter Wald mit Zukunft Die Hohe Schrecke ist ein etwa 7 000 Hektar großer Waldkomplex im Norden Thüringens. Seit vielen Jahren bemüht sich der BUND um seinen Schutz – mit wechselhaftem Erfolg. Doch nun ist einer der wertvollsten Laubwälder Deutschlands dauerhaft gesichert.

E

Vielfalt überall – der Pflanzen, der Wanderwege, der nächtlichen Kleintiere …

in Herzstück der Hohen Schrecke ist das Wiegental, bestockt mit teils uralten Buchen, reich an Alt- und Totholz. Nicht nur dieses Tal beherbergt eine Fülle von Pflanzen- und Tierarten. Uhu und Schwarzspecht bezeugen die Naturnähe des Buchenwaldes, desgleichen der Schwarzstorch. Mit 14 Arten kommt in der Hohen Schrecke der Großteil der Thüringer Fledermäuse vor. Ein mächtiger Buchenstamm barg allein fast 600 Tiere: deutscher Rekord für eine Baumhöhle und ein weiteres Indiz für das Potenzial dieses Waldes. Auch Wildkatzen gibt es hier. Sie teilen sich ihren Lebensraum mit einer Fülle eher unscheinbarer und oft unbekannter Kleintiere. Einem Mikrokosmos, der an Wälder mit viel Alt- und Totholz und einer jahrhundertelangen Geschichte gebunden ist. So leben mehr als 800 Käferarten im Gebiet, über die Hälfte sind Holz-

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BUNDmagazin [3-14]

bewohner, die vor allem als Larven auf altes, faulendes Holz angewiesen sind. Neun davon gelten als Urwaldrelikte, wie der jüngst entdeckte Glanz-Knochenkäfer, eine Art, die in Thüringen seit 100 Jahren verschollen schien. Die Erforschung solch ursprünglicher Wälder fördert immer wieder neues Wissen zutage.

Erster Anlauf scheitert Wegen dieser und anderer Naturschätze bemühen sich seit 2001 viele Menschen um eine langfristige Perspektive für die Hohe Schrecke. Eine genaue Bestandsaufnahme der Wälder sowie ausgewählter Arten bildete die Basis eines Schutzkonzeptes. Doch trotz großer Zustimmung in der Region gelang es längere Zeit nicht, Thüringens Landesregierung davon zu überzeugen. Sie weigerte sich ihren Staatswald beizusteuern, um durch


Thomas Stephan (4); Karte: Stephan Arnold/Naturstiftung D.

einen Verzicht auf Holznutzung oder eine angepasste Bewirtschaftung die wertvollen Wälder zu bewahren. Schlimmer noch: 2005 verkaufte sie tausend Hektar Staatswald an einen privaten Investor, der erst einmal nicht in das geplante Konzept einzubinden war. Zuvor waren einige Naturschutzverbände daran gescheitert, den hohen Kaufpreis aufzubringen – auch, weil dies politisch nicht gewünscht war. Der BUND aber verringerte sein Engagement für die Hohe Schrecke nicht. Besonders die Naturstiftung David, eine Gründung des BUND Thüringen, führte die Aktivitäten zum Schutz des Waldkomplexes über die Jahre fort.

Erfolgreich beworben Die umliegenden Kommunen blieben dem Schutzgedanken ebenfalls treu. So beteiligte sich die Region 2008 am Wettbewerb »idee.natur« des Bundesamtes für Naturschutz – nach anfänglichem Zögern unterstützt auch von der Landesregierung. Und das mit Erfolg: Ihre Projektskizze setzte sich gegen über hundert andere durch. Seit 2009 fördern Bund und Land das Schutzvorhaben. In drei Jahren intensiver Arbeit wurden die Rahmenbedingungen erarbeitet und mit Fachleuten und Betroffenen abgestimmt. Diverse Informationsangebote und Veranstaltungen, viele Gespräche und eine

Projektzeitschrift stellten einen breiten Konsens für die Ziele des Projektes her. Für die zehnjährige Umsetzung stehen zwölf Millionen Euro bereit. Zur Übergabe des Förderbescheides am 25. März reiste auch Umweltministerin Barbara Hendricks an. Die Federführung des Projektes liegt bei der Naturstiftung David. Der BUND ist als Premiumpartner entscheidend beteiligt. Bei aller Freude über die Unterstützung war die Naturstiftung David gefordert, zehn Prozent Eigenmittel beizusteuern – immerhin 1,2 Millionen Euro. Der BUND warb darauf in seinen eigenen Reihen intensiv für das tolle Schutzkonzept. Bundesvorstand und Landesverbände brachten in einem finanziellen Kraftakt 300 000 Euro auf, Voraussetzung dafür, dass die Naturstiftung David die nötige Beteiligung zusichern konnte. Ein schönes und anspornendes Beispiel für die Solidarität im BUND über die Ländergrenzen hinweg! Dem Schutz der reichhaltigen Waldnatur in der Hohen Schrecke stand so nichts mehr im Wege.

Was ist geplant? Angestrebt ist eine Kombination von Maßnahmen: Auf 2 000 Hektar soll künftig jede Holznutzung unterbleiben. Die für den Naturschutz wichtigsten Strukturen und Flächen werden gezielt erhalten. Und der übrige Wald wird besonders naturverträglich bewirtschaftet. Vieles wurde bereits erreicht, Totalreservate wurden eingerichtet und die forstlichen Ziele mit den Eigentümern größtenteils abgestimmt. So sollen in älteren Beständen zehn »Habitatbäume« pro Hektar unangetastet bleiben. Der Anteil an liegendem Totholz soll auf 20 Kubikmeter steigen und vom 15. März bis 16. August kein Holz gefällt werden. All dies dient dem Naturschutz auch dort, wo weiter gewirtschaftet wird. Wie sich die besonderen Arten und Lebensräume der Hohen Schrecke langfristig entwickeln, soll eingehend untersucht werden – um die Naturschutzziele wirklich zu erreichen und bei Bedarf nachsteuern zu können. Dies zeigt, dass es allen Beteiligten ernst ist bei diesem einmaligen Projekt für den Waldnaturschutz. Jörg Nitsch … ist stellvertretender BUND-Vorsitzender.

[3-14] BUNDmagazin

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Mehr zur Hohen Schrecke unter: www.bund.net/ hohe-schrecke www.hoheschrecke.net


Baumbestattungen

TITELTH EMA

Letzte Ruhestätte Wald Dass die Asche, die von uns bleibt, einmal am Fuße eines Waldbaumes vergraben wird, hat für viele Menschen etwas Tröstliches: Schon 3,5 Prozent lassen sich derart »naturnah« bestatten. Auch die Natur kann profitieren, wie im Forstrevier von Peter Wohlleben. Doch das tut sie nicht immer.

BUNDmagazin: Herr Wohlleben, haben Sie in Ihrem Bestattungswald schon einen Urnenplatz reserviert? Ja, habe ich, das ist einfach eine schöne Vorstellung.

Peter Wohlleben bewirtschaftet den Wald der Eifelgemeinde Hümmel nach ökologischen Aspekten. Als Buchautor zeigt er, woran unsere Forstwirtschaft krankt – und mit ihr unser Wald.

Auf 50 Hektar Ihres Forstreviers sind Baumbestattungen möglich. Tut man dem Wald damit Gutes? Das kommt darauf an. Wir führen unseren Bestattungswald wie ein Totalreservat – fällen also keine Bäume mehr und entfernen auch kein Totholz. Unser Wald ist zudem besonders wertvoll. Er steht hier wohl schon seit 4 000 Jahren, mit alten Buchen und einem großen Holzvorrat. Als Bestattungswald ist er heute besser geschützt als mancher Wald in einem Nationalpark. Was nicht für jeden gilt: Manche Bestattungswälder werden stark ausgelichtet und wirken wie leer gefegt, alles Totholz ist entfernt, die Wege geschottert etc. Richtig, doch die meisten agieren maßvoller: Sie nutzen ihren Bestattungswald weiter und kaschieren das, indem sie vorgeben, Bäume freistellen zu müssen. Das ist natürlich Quatsch. In einem Laubwald muss man keine Bäume fällen, damit macht man nur Kasse. Oder man argumentiert mit der Verkehrssicherung: Viel Holz wird dann mit schweren Hubwagen aus den Kronen gezogen. Und diese Wagen verdichten den Boden und brauchen extra Schneisen für die Zufahrt. Wo auch wir entlang der Wege tätig werden müssen, holen Baumsteiger an Seilen die dürren Äste herunter, und die bleiben dann unterm Baum liegen.

Manche haben durchaus gute ökologische Standards. Aber in vielen wird schlimmer gewirtschaftet als in der kommerziellen Forstwirtschaft. Um sicher zu sein, dass wir in der Eifel auf dem richtigen Weg sind, lassen wir unsere Bestattungswälder laufend von der Uni Aachen begutachten: Entwickeln sie sich wie andere Schutzzonen im Wald? Bechsteinfledermäuse etwa finden hier besonders viele Baumhöhlen für ihre Wochenstuben. Die Bestattungen und der Besucherverkehr bleiben aber eine Belastung, auch in Ihrem Wald … Die wir so gering wie möglich halten. So graben wir die Löcher per Hand, um keine dicken Wurzeln zu kappen. Unsere Urnen sind aus unbehandeltem Buchenholz. Und da sich unser Wald gut verjüngt, entstehen nur wenige Trampelpfade. Andere Wege lassen wir zuwachsen, so dass der Wald heute ruhiger ist als früher. Auch naturnahe Bestattungsflächen wirken im Wald wie Fremdkörper, wenn sie eingezäunt sind und möbliert. Bei uns finden Sie keinen Zaun, wir haben auf alle Erdarbeiten verzichtet, der Waldboden ist ein kostbares Gut. Klar, alte Leute möchten sich mal setzen. Daher haben wir – nur am Hauptweg – einige Bänke aufgestellt.

Dann sind Bestattungswälder also nur bedingt, was die Werbung verspricht: nämlich naturnah?

Sind Bestattungswälder auch wirtschaftlich? Da muss man aufpassen! Das Gros der Einnahmen erhalten sie in den ersten 10, 20 Jahren, das ist verlockend. Doch unser Wald ist auf 99 Jahre angelegt, und so lange muss für Personal oder die Verkehrssicherung gesorgt sein. Rechnet man das durch, kommt man auf einen sz Gewinn, der in etwa der Holznutzung entspricht.

Urnenplatz im Eifeler Forstrevier von Peter Wohlleben.

Natur pur? Damit wirbt der Bestattungswald Lohmar/NRW.

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BUNDmagazin [3-14]


Palmöl zerstört Regenwald

Grüne Wüsten Die weltweite Nachfrage nach Palmöl steigt seit Jahren. Für den Boom werden riesige Regenwälder gerodet, mit fatalen Folgen für Umwelt, Klima, biologische Vielfalt und die ansässige Bevölkerung. Bald muss Palmöl in Lebensmitteln gekennzeichnet werden – wir haben dann beim Einkauf die Wahl.

A

David Gilbert

ls billiger und vielseitig einsetzbarer Rohstoff ist Palmöl begehrt. Sein hoher Schmelzpunkt macht es streichfähig und geschmeidig. Vor allem die Lebensmittelbranche nutzt das Öl: für Margarine, Eis, Kekse, Fertigsuppen oder -pizzen. Fast jedes zweite Fertigprodukt enthält Palmöl. Dabei gilt es wegen des hohen Anteils gesättigter Fettsäuren als wenig gesund. Rund ein Viertel des importierten Palmöls geht in die Chemieindustrie – als Rohstoff für Seifen, Kosmetik, Kerzen und Waschmittel. Fünf Prozent werden zur Strom- und Wärmegewinnung und als Agrosprit im Verkehr verwendet.

Palmöl boomt Der Weltverbrauch von Palmöl hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. Ein weiterer Anstieg wird erwartet, von heute 50 auf (2050) knapp 80 Millionen Tonnen pro Jahr. Die industriellen Palmölplantagen breiten sich bereits auf etwa 15 Millionen Hektar aus, vor allem in Indonesien und Malaysia. Doch der Boom hat auch das tropische Afrika und Südamerika erreicht. Die letzten Tropenwälder in Ländern wie Kamerun, Kongo oder Uganda werden für die lukrativen Plantagen gerodet. Das Holz liefert einen willkommenen Nebenerlös. Mit den Regenwäldern verschwindet die Heimat von Gorilla, Waldelefant, Graupapagei und unzähligen anderen Tier- und Pflanzenarten. In Asien zählen Orang-Utan, Gibbon und Tiger zu den Opfern der Gier nach schnellem Gewinn. Was bleibt, sind grüne Wüsten: Kaum ein Vogel ist mehr in den Plantagen zu hören, kaum ein Insekt überlebt. Es herrscht gespenstische Stille. Auch für das Klima ist die Rodung der Tropenwälder katastrophal. Indonesien ist zum weltweit drittgrößten Emittenten von Treibhausgasen geworden. Die Ausweitung der Palmölplantagen zerstört auch die Lebensgrundlage der Einheimischen. Häufig werden Menschen enteignet und gewaltsam vertrieben, ihre traditionellen Landrechte mit Füßen getreten. Oft verbünden sich Regierung und Palmölkonzerne und machen gemeinsam Profit. Die BUND-Partner von »Friends of the Earth« kämpfen in vielen Tropenländern

gegen den Landraub – zuweilen unter Lebensgefahr, wo es an Rechtsstaatlichkeit und Transparenz fehlt und die Korruption grassiert.

Wie den Boom stoppen? Der BUND fordert Bundesregierung und Weltbank auf, industrielle Palmölplantagen nicht länger zu fördern. Unterstützung verdienen hingegen zivilgesellschaftliche und kleinbäuerliche Strukturen – wie der traditionelle Anbau von Ölpalmen in Zentral- und Westafrika. Um die Expansion der Palmölkonzerne aufzuhalten, müssen Menschenrechte und Demokratie in den Anbauländern gestärkt werden. Erst wenn die vielen Verlierer des Palmölbooms ein gesellschaftliches Gegengewicht bilden, werden die Konzerne gebremst. Hier setzt die Arbeit von »Friends of the Earth« an. Und was können wir zu Hause tun? Statt »pflanzliche Fette und Öle« anzugeben, müssen die Hersteller ab Dezember EU-weit genau schreiben, welches Öl sie verarbeitet haben. Sie haben dann die Wahl: Machen Sie einen Bogen um palmölhaltige Produkte. Kochen und backen Sie lieber selbst – ohne Palmöl! Nicola Uhde … ist BUND-Expertin für die internationale Politik zur biologischen Vielfalt.

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Gerodeter Regenwald, Indonesien: Hier werden bald Ölpalmen stehen.


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Abb. Ausschnitt


AKTION

Gert Müller

BUND-Protest gegen Pestizide anlässlich der »Grünen Woche« in Berlin.

Vorsicht vor Glyphosat! s ist Sommer – und überall sprießt wildes Grün. Doch nicht überall ist es erwünscht. Gegen »Unkraut« greifen viele gern zu Gift – und das ist leicht getan: Mit Glyphosat ist ein hochwirksames Pestizid in vielen Präparaten erhältlich. Doch gilt es als sehr schädlich für die Lebenswelt der Gewässer, insbesondere für Amphibien. Da es von versiegelten Flächen leicht weggeschwemmt wird, wurde sein Einsatz auf Wegen, Plätzen oder Einfahrten verboten. Bei Testeinkäufen in Bau- und Gartenmärkten hat der BUND festgestellt: Viele Verkäufer klären über dieses Verbot auf, einige haben Glyphosat bereits aus ihren Regalen verbannt. Doch manche empfehlen und verkaufen Glyphosat weiter ohne Einschränkung.

zu Unkrautdurchwuchs gekommen ist und sofern eine Beerntung ohne Unkrautbekämpfung nicht möglich ist«. Ein Bauer, der Glyphosat kurz vor der Ernte spritzt, kann also behaupten, er handele erlaubt. Und ob er nur zweimal übers Jahr Glyphosat gespritzt hat und nicht mehr als die erlaubten 3,6 Kilogramm pro Hektar, ist kaum nachzuweisen. Eine echte Kontrolle können die Bundesländer ohnehin nicht leisten.

Glyphosat ist das meistgenutzte Pflanzengift der Welt. Mit den Ackerwildkräutern schwindet die gesamte biologische Vielfalt unserer Agrarlandschaft. Ein kleiner Teilerfolg: Das Spritzen von Ackerfrüchten kurz vor der Ernte wurde kürzlich verboten, auch auf Druck des BUND. Das Verbot ist aber nur halbherzig. Glyphosat darf weiter verwendet werden, »wo es in lagerndem Getreide

www.bund.net/glyphosat-aktion Was Sie noch tun können • Verzichten Sie im Garten ganz auf Pestizide. Bekämpfen Sie Ihr Unkraut – falls nötig – auf mechanische Weise. • Teilen Sie Ihren Nachbarn mit: Glyphosat darf auf Wegen/Einfahrten nicht gespritzt werden.

Der BUND-Ratgeber für pestizidfreie Kommunen:

www.bund.net/pestizide

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BUNDmagazin [3-14]

Der BUND fordert, den Einsatz von Glyphosat kurz vor der Ernte genauso zu verbieten wie in Haus- und Kleingärten. Beteiligen Sie sich an unserer Online-Aktion – damit der Druck auf die Bundesregierung wächst und der Einsatz von Glyphosat weiter eingeschränkt wird:


Erdöl vermeiden

GUT LEBEN

Aufruf zum Ölwechsel Nicht nur AutofahrerInnen brauchen das schwarze Gold. Auch zahllose Alltagsdinge enthalten Erdöl. Wie lässt sich unser Verbrauch reduzieren? Die wichtigsten Tipps hat die BUNDjugend in einer Broschüre zusammengetragen.

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rdöl deckt über ein Drittel des globalen Energieverbrauchs und ist damit unser wichtigster Energieträger. Mit Erdöl verbinden wir in erster Linie Kraftstoffe und Wärmeenergie. Doch in unserer Produktwelt ist Erdöl heute allgegenwärtig. Was können wir tun, um die in vieler Hinsicht problematische Ressource nicht unnötig zu verbrauchen?

sourcen. Und: Teilen ist das neue Besitzen! Autos und Lastenfahrräder können genauso gemeinsam genutzt werden wie Werkzeug, Waschmaschinen, Drucker oder Scanner. Auch Secondhand, Tauschbörsen und Leihportale helfen uns, Dinge nicht immer neu kaufen zu müssen.

Die Broschüre »Ölwechsel!« gibt es unter: bundjugend.de/shop

Acht praktische Tipps, um Erdöl zu vermeiden Nach Erdöl wird fast überall auf der Erde gebohrt: im Nahen Osten, im Regenwald des Amazonas, in den Tiefen der Meere oder im deutschen Wattenmeer. Dabei gehen Ölkonzerne und Staaten immer größere Risiken ein. Nicht selten wird Erdöl in sensiblen Ökosystemen mit großer Artenvielfalt gefördert. Die ökologischen und sozialen Probleme sind vielerorts gravierend: Im Amazonas Ecuadors werden einzigartige Urwälder zerstört und Indigene vertrieben. Der Abbau von Teersand in Kanada vergiftet das Grundwasser mit Schwermetallen und krebserregenden Kohlenwasserstoffen. In Nigeria verseuchen undichte Pipelines Mangroven und Trinkwasser.

Worin steckt überall Erdöl? Der Verkehrssektor schluckt am meisten Erdöl: Benzin, Diesel und Kerosin bewegen uns an Land, auf dem Wasser und in der Luft. Außerdem basieren etwa 90 Prozent der deutschen Chemieprodukte auf Erdöl oder Erdgas. Die Petrochemie stellt Kunst- und Farbstoffe her, Waschmittel und vieles mehr. Inhaltsstoffe wie Polyester, Polystyrol, Polycarbonat oder Polyvinylchlorid sind Derivate des Erdöls. Sie finden sich in allen Plastikprodukten, in der Kleidung und in Schuhen; desgleichen in vielen Freizeitartikeln, in Möbeln und Fußböden, CDs und Elektrogeräten, in Dämm- und Baumaterialien sowie vielen Kosmetika. Nicht zuletzt sind die Hersteller von Arzneimitteln heute stark auf Erdölderivate angewiesen.

• Fahren Sie Rad: Verzichten Sie möglichst aufs Auto. • Naherholung: Urlaubsziele müssen nicht immer in der Ferne liegen … • Jutebeutel und Co: Führen Sie eigene Taschen, Flaschen, Brotboxen oder Kaffeebecher mit sich. • Packen Sie aus: Kaufen Sie Lebensmittel besser unverpackt und frisch im Bioladen oder auf dem Markt. • Carsharing, Mitfahrgelegenheit, Waschsalon: Nutzen Sie Dinge gemeinsam, statt sie besitzen zu müssen! • Wertschöpfung: Reparieren Sie alte Elektrogeräte, bessern Sie Ihre Kleider aus … Tauschen oder verschenken Sie, was Sie selbst nicht verwenden. • Es hat sich ausgebrannt: Dateien, Musik und Fotos können online gespeichert werden. • Kräuterkur: Greifen Sie auch mal auf pflanzlich (statt petrochemisch) basierte Medikamente zurück. Janna Aljets … leitet ein neues Projekt der BUNDjugend über nachhaltigen Konsum und Gemeingüter. Frauke Weinholz

Riskante Förderung

Ideen für den Ölwechsel Wie treiben Sie Ihren »Ölwechsel« im Alltag voran? Das meiste Erdöl sparen Sie, wenn Sie Ihre Wege mit den Öffentlichen oder dem Rad zurücklegen. Beim Kauf von Kleidung greifen Sie am besten zu Baumwolle, Hanf oder Leinen (in Bioqualität). Und vermeiden Sie Verpackungen und Plastiktüten, wo immer es geht! Ansonsten gilt wieder einmal: Weniger (Konsum und Energieverbrauch) ist mehr (Lebensqualität und Umweltschutz). Wer Elektrogeräte repariert und länger nutzt, muss weniger neu kaufen und schont viele Res-

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Berchtesgadener Land

BIOSPHÄR E

Vorerst nur ein Versprechen Lange stand es nur auf dem Papier: das Biosphärenreservat »Berchtesgadener Land«. Erstmals seit der Gründung vor fast 25 Jahren gibt es nun leise Hoffnung für die einzige alpine deutsche Modellregion. Bedrohte Rasse: Das traditionelle Pinzgauer Rind liefert Milch und Fleisch und erfährt allmählich wieder mehr Zuspruch.

E

In der Biosphäre stellenweise noch verbreitet ist der Auerhahn.

in Schutzgebiet sucht Freunde – so ist ein Flyer betitelt, der im Infozentrum »Haus der Berge« ausliegt. Mit Schutzgebiet ist der Nationalpark Berchtesgaden gemeint. Doch einem anderen Gebiet wären Freunde mindestens ebenso zu wünschen. In der gleichfalls ausliegenden Imagebroschüre des Nationalparks bleibt es unerwähnt. Dabei ist der Park seine Kern- und Pflegezone. Die Rede ist von der »Biosphärenregion Berchtesgadener Land«. Seit 1990 ist sie international anerkannt. Um aber als Modellregion zu glänzen, fehlen ihr bis heute entscheidende Voraussetzungen.

Ungeliebtes Kind Schon der Start hätte kaum schlechter sein können: Bayerns Regierung erklärte das Vorfeld des Nationalparks zur Modellregion, ohne die Betroffenen einzubeziehen. Statt zu überzeugen, stülpte man den Gemeinden ein Konzept über. Entsprechend deutlich war die Ablehnung. Sie sollte sich lange als unbegründet erweisen. Denn in den ersten zehn, zwölf Jahren passierte so

Kooperation mit dem Nationalpark Dank Königssee und Watzmann ist der 1979 gegründete Nationalpark Berchtesgaden auch international bekannt. Seine Popularität und die Größe und Kompetenzen seiner Verwaltung stellen die Biosphäre weit in den Schatten. In ihrer Kern- und Pflegezone ist der Nationalpark eindeutig »Herr im Haus«. Seit einiger Zeit kooperieren beide Seiten enger miteinander. Der Nationalpark hat erkannt, dass auch er von einem Erfolg der Modellregion profitieren würde – und stärker dazu beitragen kann.

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BUNDmagazin [3-14]

gut wie nichts. Nicht einmal eine eigene Verwaltung erhielt das »ungeliebte Kind«. Erst als die Region 2002 ihr Prädikat »Biosphäre« zu verlieren drohte, kam etwas Leben in den Prozess. Eine Verwaltungsstelle wurde gegründet, nicht jedoch – wie sonst üblich – als »Trägerin öffentlicher Belange«. Sie hat daher kaum Einfluss und umfasst nur 1,5 Stellen. Kommunen und Verbände schlossen sich in einem Trägerverein zusammen; übrigens ohne die Umweltverbände, auch der BUND ist hier unerwünscht. 2010 traten die Gemeinden im Norden des Kreises Berchtesgadener Land der Biosphäre bei. Die dem Nationalpark vorgelagerte Entwicklungszone vergrößerte sich damit beträchtlich. So erfreulich diese Erweiterung an sich, verschärfte sie noch das Missverhältnis zwischen den vielschichtigen Herausforderungen der Modellregion und den Ressourcen, die vor Ort dafür bereitstehen.

Ideen für die Region Eine, die daran manchmal verzweifelt, ist Johanna Aicher. Die Vorsitzende der »Solidargemeinschaft Berchtesgadener Land« wohnt in Laufen, im Norden der Biosphäre. »Liebend gern« würde sie einen Fahrplan skizzieren, der die Region in eine nachhaltigere Zukunft führt. An Ideen fehle es nicht, im Gegenteil. Schlaflose Nächte erlebt sie, wenn sie daran denkt, was möglich wäre. Der Landkreis habe »riesiges Potenzial«, um heimische Produkte zu vermarkten. Die Strukturen seien ja da, man nehme nur einmal Laufen: Die hiesigen Bäcker könnten noch auf eine nahe Mühle zugreifen, die Metzger auf einen Schlachthof, die Schreiner auf ein Sägewerk. Und im Nachbarort Piding sitzt die Molkerei »Berchtesgadener Land«, eine Genossenschaft von 1800 Milchbauern, darunter viele Kleinbauern, 450 mit Bio-Siegel. Die holt auch auf abgelegenen Höfen täglich die Milch ab und zahlt einen fairen Preis. Warum also keinen Biosphärenmarkt ausrichten, mit Selbstvermarktern aus der Landwirtschaft, traditionellem Handwerk und grünen Dienstleistern? Warum nicht »Biosphärenregale« mit heimischen Produkten in vielen Läden aufstellen, um die regionale Wertschöpfung zu fördern? Schön wär’s – und nötig wär’s. Denn wie überall tragen auch im Berchtesgadener Land die Discounter und Outletcenter einen Preiskampf aus, dem kleinere Geschäfte und Betriebe auf Dauer schlecht gewachsen sind.


Viel Überzeugungsarbeit Woran so viele Ideen scheitern, ist die fehlende Unterstützung. Johanna Aicher hat vier Kinder, der Mann eine kleine Schreinerei, für die Solidargemeinschaft ist sie rein ehrenamtlich aktiv. In den Gemeinden vermisst sie Ansprechpartner, die die regionale Vermarktung vorantreiben. Und die Biosphärenverwaltung bot bisher vor allem ideelle Hilfe. Seit aber Peter Loreth vor einem Jahr deren Leitung übernommen hat, ist doch ein frischer Wind zu spüren. »Kommunikation und Kooperation« lautet seine Devise, »erst einmal Vertrauen schaffen« sein Ziel. So ist er viel unterwegs, Überzeugungsarbeit leisten. Ob Almbauern, Gewerbetreibende oder Lokalpolitiker – nicht jeder weiß, dass er in einer Modellregion lebt, und welche Chancen damit verbunden sind. Und man mag sich halt nur ungern »dreinreden« lassen von Leuten, die besser zu wissen meinen, was den eigenen Betrieb vorwärtsbringt oder der Gemeinde nützt. Leichter ist es da mit den Kindern. Loreths Kollegin Lucia Jochner-Freitag hat ein Bildungsprogramm mit externen ReferentInnen aufgebaut. »Schule auf der Alm« oder »Schule fürs Leben« heißen die Angebote. Auch für Kleinkinder und Erwachsene werden die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung anschaulich gemacht. Eine erste Blüte ist da aufgegangen, im großen Strauß der Möglichkeiten, die eine Biosphäre eröffnen kann.

Der Weg noch weit Vorläufig entwickelt sich rund um Berchtesgaden noch vieles ganz und gar nicht modellhaft nachhaltig. Der hier sehr engagierte BUND Naturschutz kennt Beispiele zuhauf: So wurde unweit der Kernzone für eine neue Skipiste am Jenner hektarweise Bergwald gerodet. Weil die Gegend längst nicht mehr schneesicher ist, hat man den ganzen Hang planiert und verrohrt und mit

Die Biosphäre besteht aus einem Viertel Kern- und Pflegezone (im Nationalpark) und drei Vierteln Entwicklungszone. Mehr dazu: www.brbgl.de

Schneekanonen versehen. Ein Paradestück, wie man es gerade nicht machen sollte. Oder das riesige Porsche-Spielzeugmuseum in Anger unweit der A8 (die auf 6 + 2 Spuren erweitert werden soll); oder die immer neuen Konsumtempel – wie der kürzlich eröffnete Aldi plus Modecenter bei Bischofswiesen. Der Kreis ist regelrecht in Goldgräberstimmung, sorgt aber im Landesvergleich für besonders wenige Ausgleich- und Ersatzflächen. Viele Verluste also in einer Region, die vor allem vom Tourismus lebt, und damit von ihrer Natur und Kulturlandschaft. Viel zu tun auch noch für Peter Loreth. Sein Rahmenkonzept für die Biosphäre ist fast fertig. Nach einem vertanen Vierteljahrhundert soll es nun den Weg in eine nachhaltigere Zukunft weisen. »Ich hoffe, wir alle zusammen machen was daraus«, so Loreth. Dem Berchtesgadener Land wäre es zu wünschen.

Als Fahrtziel Natur sind Nationalpark und Biosphäre (auf Initiative auch des BUND) bestens per Bahn erreichbar: www.fahrtzielnatur.de

Severin Zillich

Biosphärenregion BGL (5) / BUND (re.)

Von links: Auftakt der »Wiesenmeisterschaft« (2. v. re.: Peter Loreth) – sie würdigt den Beitrag der Almbauern für eine artenreiche Kulturlandschaft im Berchtesgadener Land. Kindergruppe in der Biosphäre. Im Namen des Fortschritts: Schneise der Verwüstung für eine neue Skipiste am Jenner.

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Folgelandschaft Goitzsche

ZU R ZEIT

Eisvögel und Moosjungfern Wildnis aus zweiter Hand: Selbst wo der Mensch die ursprüngliche Natur in riesigem Ausmaß zerstört hat, fasst die biologische Vielfalt mitunter wieder Fuß. So bei Bitterfeld, wo einst Braunkohle im Tagebau gefördert wurde. Der BUND sorgt hier für eine möglichst unbeeinflusste Renaturierung.

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ie wichtig ist Wildnis in unserem Land? Mit dieser Frage beschäftigte sich der BUND schon in den 1990er Jahren intensiv. Dabei wurde nicht nur diskutiert. Der BUND beschloss selbst ein Modellprojekt zu schaffen. In der vom Tagebau verwüsteten »Goitzsche« bei Bitterfeld in Sachsen-Anhalt kaufte er die für den Naturschutz wertvollsten Flächen – und setzte damit ein Zeichen in der ehemals schmutzigsten Region Deutschlands. In der Folgelandschaft sollte die Natur ihre Selbstheilungskraft entfalten können, ohne dass der Mensch beständig eingreift. Bis 2004 erwarb der BUND dank Spendengeldern 1 300 Hektar. Seitdem beobachten und begleiten wir die Rückkehr der Natur in die Goitzsche, unter anderem mit vielen Angeboten der Naturerfahrung für Kinder und Erwachsene.

Wertvoll, weil nicht saniert

F. Heidecke (5)

Brandgans mit Jungem. Daneben: Hier brachen sich 2013 die Muldefluten ihre Bahn.

Über hundert Jahre lang wurde bei Bitterfeld Braunkohle abgebaut, bis 1992. Nach der Wiedervereinigung lohnte sich der Abbau nicht mehr. Zurück blieben ausgekohlte Tagebaue, die Mondlandschaften glichen. Doch hier und da sprießte erstes Grün: Denn auf Flächen, die schon zu DDR-Zeiten ausgebeutet waren, unterblieb vielerorts die Sanierung – die Volksarmee hatte sie in Besitz genommen. Und wo nicht saniert worden war, hatten sich erste wertvolle Biotope mit sehr schützenswerten Arten entwickelt. Schon bei Aufgabe des Tagebaus war klar: Viele Bereiche der Goitzsche könnten für den Naturschutz

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BUNDmagazin [3-14]

interessant werden. Natürlichen Prozessen freien Lauf zu lassen – das kann zwar in dem tief greifend veränderten Gelände nicht wiederherstellen, was einmal war. Doch in der ringsum intensiv genutzten Region hat sich unser Schutzgebiet inzwischen zu einem Refugium der biologischen Vielfalt entwickelt.

Enge Abstimmung Heute prägen ausgedehnte Seen, Trockenrasen und lichte Birkenwälder das Bild. Biber und Fischotter haben sich hier ebenso angesiedelt wie See- und Fischadler, Kormorane und Flussseeschwalben, Haubentaucher, Zwerg- und Rothalstaucher. In und an unseren Gewässern tummeln sich neun Lurcharten. Der Wald birgt fünf verschiedene Spechte, im Offenland leben Raritäten wie Raubwürger und Steinschmätzer. Reich ist auch die Insektenfauna, besonders auffällig die seltenen Libellen und Schmetterlinge. Eine dauernde Herausforderung ist es, unser Prozessschutzgebiet in die Kulturlandschaft ringsum zu integrieren. Denn die wird heute stark von Erholungssuchenden beansprucht. Wir arbeiten deshalb eng mit allen zusammen, die die Folgelandschaft nutzen. Im Einverständnis mit Jägern und Jagdbehörden gelang es uns auf 1100 Hektar der BUND-Flächen die Jagd dauerhaft auszusetzen. Angler und Fischereibehörden willigten ein, unsere Gewässer aus der Nutzung zu nehmen. Durch Absprachen mit den Sanierern konnten wir zudem »ordnende« Eingriffe minimieren. Auch bei der


Sanierung gilt Bergrecht, und mit dem Argument »Standsicherheit« wird andernorts vieles »plattsaniert«. In der Goitzsche blieben Steilkanten, Abbrüche und unregelmäßige Uferstrukturen erhalten. Mit den Kommunen wiederum einigten wir uns darauf, die zur Goitzsche-Wildnis gehörende Seefläche nicht für den Wassersport freizugeben. Eine vier Kilometer lange Tonnenkette trennt den geschützten Teil des Bernsteinsees von dem Teil, den heute Segler, Paddler und zwei Fahrgastschiffe befahren. Auch die Anlage der attraktiven Wege am Rande der Goitzsche stimmten wir so ab, dass sensible Bereiche nicht nachhaltig gestört werden. Für Wanderer und Radfahrer entstanden hier Rast- und Aussichtspunkte.

Vielfältiges Angebot Seit 2007 befindet sich unsere Schutzfläche in Obhut der BUNDstiftung. Sie koordiniert die Arbeit der Freiwilligen mit einer halben Projektstelle. Koordination ist durchaus nötig: Über 40 Ehrenamtliche engagieren sich heute fachlich und organisatorisch für unser Projekt. Die Freiwilligen gehören größtenteils zur BUNDKreisgruppe Bitterfeld. So gibt es freiwillige Ranger, die im weitläufigen Gebiet mit dem Rad und teils mit dem Solarboot nach dem Rechten sehen. Andere Aktive überwachen seit vier Jahren die Entwicklung der Tagfalter, Libellen, Heuschrecken, Lurche und Vögel und die Sukzession der Pflanzenwelt. Ein Schwerpunkt des BUND-Engagements ist die Umweltbildung: Jährlich erreichen wir mit über 150 Veranstaltungen etliche Tausend Interessierte. Unser Spektrum reicht von mehrtägigen Camps über Projekttage für Kindergärten und Schulen sowie Thementage

für Ferienkinder bis zu Exkursionen für Studenten und Fachgruppen (Botaniker/Zoologen), Radtouren für Erwachsene, Kutschfahrten für Senioren und FotoWochenenden. Ein besonderes Anliegen sind uns die Eltern-Kindund Kindercamps. Sie bieten Jung und Alt die Chance, Wildnis hautnah zu erfahren, sich gemeinsam auf sie einzulassen und sich auf die eigenen Fähigkeiten zu besinnen.

Neue Bewohner Die Goitzsche-Wildnis ist in den letzten Jahren größer und wilder geworden. So übernahm die Deutsche Bundesstiftung Umwelt angrenzend 1 000 Hektar als Nationales Naturerbe. 2013 schließlich brach die zweite große Muldeflut über die Goitzsche hinein. Tosende Wassermassen zerstörten unsere Tonnenkette, setzten aber auch neue, dynamische Prozesse in Gang. Die Tonnenkette ist dank vieler Spenden neu verankert. Und die Vogelwelt überraschte uns diesen Sommer mit vielen Bruterfolgen. Besonders freuen wir uns über eine erfolgreiche Brut der Brandgans, über Nachwuchs bei Bart- und Beutelmeisen sowie Eisvögeln und über unsere jungen Fischadler im Horst. Auch von den Libellen gibt es Neues, nämlich spannende Beobachtungen von Großer und Kleiner Moosjungfer. Wer die Goitzsche-Wildnis selbst erleben und fotografieren will, kann dies – mit kundiger Begleitung – vom 12. bis 14. September tun, bei unserem nächsten Workshop für Landschafts- und Makrofotografie. Falko Heidecke … leitet das Wildnisprojekt in der Goitzsche.

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Von li.: Landschaft in Bewegung, Beutelmeise im Nest, Große Moosjungfer.


Wohin mit dem Atommüll?

ZU R ZEIT

Der BUND arbeitet mit Nach intensiver Diskussion im Verband vertritt Klaus Brunsmeier den BUND in der Kommission »Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe« des Deutschen Bundestags. Worauf zielt unsere Mitarbeit, und welche Risiken birgt sie? Seit 25 Jahren feiert die Initiative »Gorlebener Gebet« Gottesdienste nahe dem lange favorisierten »Endlager«-Standort. Die Jubiläumspredigt hielt Ende Juni Bischof Ralf Meister.

F. Andreas Conradt/PubliXviewinG

eigentlich im Gesetz vorgesehene neue Bundesamt für Entsorgung zunächst nur provisorisch errichtet. Der BUND hat sich entschieden, die Politik beim Wort zu nehmen und auch in der Kommission auf einen breiten Dialog zu drängen.

I

n Deutschland steckt die Suche nach einem Lager für hoch radioaktiven Atommüll in einer Sackgasse. Der Grund: Früh hatte man sich aus politischen Gründen auf den geologisch ungeeigneten und politisch verbrannten Standort Gorleben festgelegt. Aus dieser Sackgasse kommt die Politik alleine nicht mehr heraus. Dies zeigen das ungeeignete aktuelle Suchverfahren (gemäß Standortauswahlgesetz) und der fehlende gesellschaftliche Konsens. Die neue Kommission, vom Land Niedersachsen spät ins Gesetz hineinverhandelt, ist deshalb ein wichtiger Schritt und bietet die Chance, das Verfahren vom Kopf auf die Füße zu stellen.

Forderungen aufgegriffen Neben unserer Kritik am Standortauswahlgesetz gibt es viele berechtigte Kritikpunkte an der Kommission. Dazu zählt vor allem deren Zusammensetzung: In ihren Reihen finden sich klare Gorleben-Befürworter aus Politik und Wissenschaft, auch frühere Atommanager. Deshalb hat sich der BUND sehr schwer getan, in dieser Kommission mitzuarbeiten. Doch die Abgeordneten des Bundestages haben einige unserer Forderungen aufgegriffen. Sie stellten in einem Entschließungsantrag klar, dass es zentrale Aufgabe der Kommission sei, einen breiten gesellschaftlichen Dialog herbeizuführen und das bisherige Endlagersuchgesetz zu überprüfen. Außerdem zog Bundesumweltministerin Barbara Hendricks eine Klage ihres Vorgängers Peter Altmaier zurück, der die Sonderrolle des Standorts Gorleben stärken wollte. Auch wird das

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BUNDmagazin [3-14]

Konsens und Transparenz In den bisherigen zwei Sitzungen diskutierte die Kommission intensiv über ihre Geschäftsordnung und das Arbeitsprogramm. Man entschied sich für eine Geschäftsordnung, die auf Initiative des BUND das Konsensprinzip als wichtigen Grundsatz der Arbeit betont. Außerdem wurde auf unseren Antrag hin beschlossen, die Sitzungen der Arbeitsgruppen als Regelfall im Internet live zu übertragen. Ausführlich debattierte die Kommission über ihr Arbeitsprogramm. Hier wurden große Meinungsunterschiede zwischen den Mitgliedern deutlich. Viel Unterstützung gab es für einen Vorschlag des BUND, eine breite öffentliche Debatte über das Verfahren zur Standortauswahl auf den Weg zu bringen. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Landesbischof Ralf Meister wird sich diesem wichtigen Thema widmen. Der BUND wird sich auch in dieser Arbeitsgruppe aktiv einbringen. Die Kommission trifft sich wieder am 8. September. Aktuelle Informationen und einen Link zur Live-Übertragung finden Sie unter www.bund.net/atommuellkommission . Klaus Brunsmeier und Thorben Becker

Der stellvertretende BUND-Vorsitzende Klaus Brunsmeier vertritt den BUND in der Kommission, Thorben Becker betreut die Arbeit dazu in der Bundesgeschäftsstelle.


Wege aus der Krise

Neustart für Neuland Ein Vierteljahrhundert galt das Siegel von Neuland e.V. als Gütezeichen für Fleisch von Bauernhöfen, die sich am Tierwohl orientieren. Doch offenbar waren die Kontrollen zu lasch, vereinzelt kam es zum Missbrauch des Siegels. Wie geht es weiter mit Neuland?

I

m Frühjahr berichteten Medien mehrfach über Betrugsfälle bei Neuland. Bei einem Zulieferer der Neuland GmbH Nord in Bad Bevensen prüft die Staatsanwaltschaft Vorwürfe, wonach 20 000 konventionelle Masthähnchen mit Neuland-Siegel verkauft wurden. Kurz darauf wurde bekannt, dass die Neuland-GmbH Süd – in geringem Umfang, jedoch über längere Zeit – Lammfleisch als Neuland deklariert hatte, obwohl es von nicht anerkannten Betrieben stammte. Zugleich vermarktete Neuland Süd auch Geflügelfleisch von Höfen in Frankreich, denen ein Grünauslauf und somit ebenfalls die Anerkennung fehlte. Diese Vorwürfe haben das Vertrauen der KundInnen ins Neuland-Programm schwer erschüttert. Es zurückzugewinnen ist eine große Herausforderung.

99 Prozent für Tierschutz Der BUND hat Neuland e.V. vor 25 Jahren gegründet, gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Der Verein erstellt die Richtlinien für die besonders artgerechte Tierhaltung im Rahmen der Neuland-Lizenz und für ein externes, unabhängiges Kontrollsystem. Außer den nach wie vor einzigartigen und sehr guten Tierschutzrichtlinien steht nun bei Neuland praktisch jede Regel auf dem Prüfstand – eine Art Operation auf hoher See. Denn das Lizenzrecht nur für Hühner- und Lammfleisch neu zu regeln, ist rechtlich unzulässig. Die Umstrukturierung soll gleichwohl den NeulandBetrieben mit Rindern und Schweinen nicht existenziell schaden. Diese 99 Prozent der Neuland-Bauernhöfe verdienen hohen Respekt für ihre Arbeit im Sinne des Tierschutzes und alle Mühe der Trägerverbände, die gegenwärtige Krise zu meistern. Ein Defizit wird sofort behoben: Bisher wurde zwar die Tierhaltung der Betriebe detailliert geprüft, der Warenfluss zwischen Erzeugern, Schlachthöfen und Vermarktungs-GmbH aber nur lückenhaft kontrolliert. So blieb eine Zeit lang unentdeckt, dass ein NeulandBetrieb mit eigenem Schlachthof mehr Hühner als erlaubt vermarktete. Als Folge gibt es derzeit kein Hühnerfleisch mehr bei Neuland-Nord und -Süd.

Wachsen oder weichen? 99 Prozent der deutschen Masthühner werden in Tierfabriken gehalten. Einschlägige Stimmen aus der Agrarindustrie und Politik beschwören im Zuge der Vorwürfe gegen Neuland, dass eine alternative, bäuerliche Tierhaltung insgesamt unmöglich sei. Der BUND dagegen meint: Eine ethisch vertretbare Kulturtechnik

der Tierhaltung kann es nur auf Bauernhöfen geben, nicht aber in Agrarfabriken. Die Neuland-Richtlinien garantieren bäuerliche Tierhaltung wie kein anderes alternatives Fleischprogramm. Sie sehen Obergrenzen für die Tierbestände und geschlossene Kreisläufe für die Betriebe vor. Genau solche Regeln für bäuerliche Tierhaltung brauchen wir heute mehr denn je. Der Prozess hin zu einer neuen Struktur für Neuland ist jetzt in vollem Gang. Mit engmaschigen Kontrollen, verbesserten Regelungen zwischen Verein und Lizenznehmern und neuen Sanktionsformen soll die Glaubwürdigkeit wiederhergestellt werden. Nach 25 Jahren ohne Beanstandung sollte Neuland gestärkt aus der Krise hervorgehen: als Programm, das konventionellen Bauernhöfen den Ausstieg aus dem allgegenwärtigen Zwang zum »Wachsen oder Weichen« ermöglicht. red.

blickwinkel/D.+M. Sheldon

Artgerechte Tierhaltung – ein wichtiges Anliegen des BUND.

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100 Jahre BUND Bremen

ZU R ZEIT

Vogelschutz und Kinderwildnis In bewegter Zeit gegründet, jahrzehntelang eher unpolitisch, heute vielseitig aktiv und auf der Höhe seiner Zeit: Der zweitälteste Landesverband des BUND feiert einen besonderen Geburtstag.

Festakt im Bremer Rathaus – am Eingang der Plastikvorhang der BUNDjugend.

M

it einem Festakt im Rathaus feierte der BUND Bremen Ende Mai sein 100-jähriges Bestehen. Auf Einladung von Bürgermeister Jens Böhrnsen waren rund 400 Gäste zusammengekommen, darunter viele Ehrenamtliche und politische Freunde des BUND. Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger würdigte in seiner Festrede, dass es dem Landesverband gelungen sei, den Umwelt- und Naturschutz in der Mitte der Bremer Gesellschaft zu verankern: »Der BUND Bremen spielt die ganze Klaviatur der politischen Einflussnahme. Er gehörte zu den ersten, die unsere Anliegen auch auf die Straße trugen. Er hat früh verstanden, dass wir nur dann Veränderungen bewirken, wenn wir es schaffen, unseren Forderungen Gehör zu verleihen.«

Als die Gründungsväter am 17. März 1914 die »Gesellschaft zum Schutze der heimischen Vögel« aus der Taufe hoben – die Keimzelle des BUND Bremen –, ahnten sie nicht, dass Europa bald im Elend des 1. Weltkriegs versinken würde. Erst nach dem Krieg konnte die Vereinsarbeit Fahrt aufnehmen. Und das zunächst erfolgreich, mit Gesetzesinitiativen zum Vogelschutz, Bemühungen um die Vogelinsel Mellum in der Wesermündung und dem Aufbau einer Beringungsstelle. Viele Jahrzehnte konzentrierte sich der nun »Bremer Naturschutzgesellschaft« heißende Verein dann auf naturkundliche Wanderungen und Vorträge. Eine gründliche Politisierung begann erst mit dem Aufkommen der deutschen Umweltbewegung.

Kein Wolkenkuckucksheim

Viele Erfolge

Alle Gäste mussten am Eingang des Rathauses einen Vorhang aus Plastikmüll passieren. Die BUNDjugend vermittelte so einen Eindruck davon, wie es den Fischen im »Plastikendlager« Meer ergeht. Eindringlich rief ihre Sprecherin Maria Jung dazu auf, mehr zu tun im Kampf gegen die Plastikflut. »Wir leben nicht im Wolkenkuckucksheim«: Unter diesem Titel machte eine eigens produzierte Ton-BildCollage die Vereinsgeschichte wieder lebendig. Der Landesvorsitzende Dieter Mazur dankte den vielen engagierten Ehrenamtlichen für ihre unverzichtbare Arbeit. Sein Wunsch, dass es dem BUND gelingen möge, die Weservertiefung vor dem Europäischen Gerichtshof endgültig zu verhindern, erhielt donnernden Applaus. Zum Abschluss tauschten die Gäste bei Sekt und Gebäck ihre Erinnerungen aus.

Als die Gesellschaft 1977 dem BUND als Bremer Landesverband beitrat und sich 1983 in BUND umbenannte, markierte dies den Auftakt vieler erfolgreicher umweltpolitischer Aktivitäten. So sind die meisten Bremer Naturschutzgebiete maßgeblich unserem Einsatz zu verdanken, ebenso die Rückbesinnung auf die Bremer Straßenbahn. Um das Naturspielgelände »Kinderwildnis« haben wir ein ungewöhnlich breites Umweltbildungsprogramm aufgebaut. Und mit dem Hof Bavendamm besitzen wir einen Biobauernhof zum Vorzeigen. Zudem beteiligen wir uns mit Bürgersolaranlagen an der »Energiewende von unten« und beherbergen das Meeresschutzbüro des BUND. Eine Festschrift zum Jubiläum (Bezug: info@bund-bremen.net) zeichnet die Erfolge eindrucksvoll nach. Martin Rode … ist Geschäftsführer des BUND Bremen.

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BUNDmagazin [3-14]


Naturschutz gefördert

AKTIV

BUNDstiftung wächst weiter

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ebensraum für die Wildkatze schaffen, die Goitzsche-Wildnis bei Bitterfeld schützen, die Elbe als naturnahen Strom und das Grüne Band als Lebenslinie bewahren: Diese Ziele verfolgt die BUNDstiftung mit ihren n Leuchtturmprojekten. Die Stiftung des BUND stellt Fördermittel bereit, damit unsere Naturschützer zielgerichtet aktiv werden können. Dass diese Förderung immer umfangreicher fließt, ist eine schöne Erfolgsgeschichte. Seit mehreren Jahren wächst der Kapitalstock der BUNDstiftung kon-

tinuierlich, die Zahl der Spender und Zustifter steigt. Die Erträge aus diesem Kapitalstock kommen konkreten Naturschutzmaßnahmen zugute. Für die BUNDstiftung gilt das Gleiche wie für den BUND: Transparente Finanzen sind uns wichtig und selbstverständlich. Freiwillig unterzieht sich die Stiftung einer Kontrolle von außen. Über jeden der Jahresabschlüsse beugt sich eine unabhängige Wirtschaftsprüferin: Wurde alles korrekt verbucht? Gibt

es Auffälligkeiten bei Einnahmen oder Ausgaben? Ist alles gut dokumentiert? Bislang bekamen wir stets grünes Licht, das Stiftungsvermögen wird einwandfrei verwaltet. Genau nachzulesen ist das im neuen Jahresbericht, der ausführlich auf die Stiftungsarbeit 2013 eingeht. Sie erhalten ihn, mit weiteren Informationen über die BUNDstiftung, bei Almuth Wenta, Tel. (0 30) 2 75 86-4 74, almuth.wenta@bundstiftung.de

Spenden statt Geschenke

Ja, ich will … mein Glück teilen

Ihre Ansprechpartnerin ist Sabine Wegendt, Tel. (0 30) 2 75 86-5 65, sabine.wegendt@bund.net; mehr dazu: www.bund.net/ spenden-statt-geschenke

SITZ!

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n der Natur können wir immer wieder aufs Neue Kraft schöpfen«, schwärmen Joel Lorisch und seine Frau Josepha. So entschieden sie sich auch an einem ganz besonderen Tag ihres Lebens Gutes für die Natur zu tun. Ende Mai gaben sich die beiden im hessischen Waldgirmes das Ja-Wort. Mit der Kollekte unterstützten sie ein Projekt, das für Joel sofort auf der Hand lag: das Grüne Band. »Es steht der Vielfalt des Lebens so positiv gegenüber – ein Mahnmal für die Unzulänglichkeiten wie auch die Möglichkeiten der menschlichen Vernunft.« Bei ihren Gästen kam die Idee sehr gut an. Naturschutz lag allen am Herzen, und so einte das Grüne Band die Gesellschaft – ob aus Ost oder West, und egal welcher Religion. 300 Euro wurden gesammelt und an den BUND überwiesen. Wir danken herzlich und wünschen dem Paar eine gute Zukunft! Möchten auch Sie bestimmte Anlässe nutzen, um Gutes zu tun? Dann wünschen Sie sich etwas Besonderes von Ihren Verwandten, Freunden, Kollegen oder Bekannten: eine Spende für den BUND. Für Ihre Feier stellen wir Ihnen Infomaterial zum Auslegen bereit, außerdem eine Sammelbox für Barspenden oder Überweisungsträger für Ihre Gäste.

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Jörg Farys/Die Projektoren (2)

AKTIV

Energiewende nicht kentern lassen Zu Lande und zu Wasser setzten über 12 000 Menschen am 10. Mai in Berlin ein wichtiges Zeichen dafür, die Energiewende nicht kentern zu lassen. Sie demonstrierten gegen die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, die den Umstieg von Kohle und Atomkraft zu Sonne und Wind zu behindern droht. Der BUND war einer der Initiatoren der Protestveranstaltung, die von rund 120 Booten, Kanus und Flößen auf der Spree begleitet wurde. Und auch nach der Gesetzesänderung Ende Juni macht der BUND weiter Druck für eine gerechte und dynamische Energiewende in der Hand der Bürgerinnen und Bürger.

Neue Studie

Im Unruhestand

Pestizide bedrohen die Tierwelt

Angelika Zahrnt 70

Mohn-Mauerbiene (o.) und Luzerne-Blattschneiderbiene (u.) sind zwei der drei Postkartenmotive, die Sie kostenlos über www.bund.net /publikationen beziehen können.

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BUNDmagazin [3-14]

ie Beweislage ist klar: Wir erleben eine Bedrohung unserer natürlichen und landwirtschaftlichen Umwelt, vergleichbar mit DDT – einem heute fast global verbotenen Insektizid mit fatalen Umweltfolgen. Mit dieser Warnung präsentierte Jean-Marc Bonmatin Ende Juni eine Metastudie zu den »systemischen« Pflanzengiften. Eine unabhängige Forschungsgruppe hatte anhand von über 800 Einzelstudien die globalen Folgen von Pestiziden auf die biologische Vielfalt untersucht. Ihr Ergebnis: Pestizide – speziell die Nervengifte Neonikotinoide – spielen nicht nur eine Schlüsselrolle beim Verschwinden der Bienen. Sie schädigen auch andere Bestäuber ganz erheblich, etwa Schmetterlinge. Außerdem gefährden sie weitere Tiergruppen wie Regenwürmer und Vögel. In der Regel dienen Neonikotinoide dazu, das Saatgut zu beizen. Ein Großteil davon landet im Boden. Das Fazit der WissenschaftlerInnen bestätigte, was der BUND seit Jahren fordert: Der Einsatz dieser Stoffgruppe muss dringend schärfer reguliert werden, ein weltweites Verbot ist anzustreben.

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m 26. Juni feierte die Ehrenvorsitzende des BUND Angelika Zahrnt ihren 70. Geburtstag. Dazu gratuliert ihr der BUND sehr herzlich! Die Volkswirtin war von 1998 bis 2007 Vorsitzende des BUND und gehörte zwölf Jahre lang dem Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung an. Als Buchautorin und Vortragsreisende ist Angelika Zahrnt weiterhin viel gefragt. Zuletzt konnte sie sich über den Nachhaltigkeitspreis von »Neumarkter Lammsbräu« freuen. Sie bekam ihn am 3. Juli als »Vordenkerin der ökologischen Ökonomie«, die einem nachhaltigen Lebensstil politisches Gehör verschafft habe. Ihr Einsatz für einen Wertewandel in den Industrienationen war der Ökobrauerei einen Ehrenpreis wert.

johannes-green-fotografie.de

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Mehr als 2 300 BUND-Gruppen sind vielfältig engagiert

Demo gegen Massentierhaltung

Sie errichten Zäune für Amphibien, pflegen Streuobstwiesen, bieten Entdeckungstouren durch die heimische Natur für Jung und Alt oder initiieren Demos gegen eine geplante Massentierhaltung in der Region: BUND-Gruppen machen die Arbeit unseres Verbandes greifbar. Ihre Aktionen und Veranstaltungen verbinden aktive Mitglieder mit Leuten, die sich für den Umweltund Naturschutz begeistern.

Zudem erhält die BUND-Gruppe mit den meisten neu geworbenen Mitgliedern die ersten Jahresbeiträge! Vermerken Sie dazu bitte auf jedem Mitgliedsantrag gut leserlich den Namen Ihrer BUND-Gruppe. Wir drücken Ihnen die Daumen und wünschen Ihrer Gruppe viel Erfolg und einen aktionsreichen Herbst!

Deshalb rufen wir dazu auf: Nutzen Sie dieses einmalige Potenzial und machen Sie aus Interessenten Ihrer Arbeit neue BUND-Mitglieder!

Streuobstwiese

Jede Gruppe, die dieses Jahr zehn neue Mitglieder gewinnt, erhält einen 50 Euro-Gutschein für Werbematerial aus dem BUNDladen.

Exkursion Tagebau

BUNDjugend NRW

Demo fü r die Energiewende

Haben Sie noch Fragen? Telefon: (0 30) 2 75 86-479, E-Mail: mitgliederservice@bund.net www.bund.net/gruppen_werben_mitglieder

bitte wenden ➔

Geworben durch BUND-Gruppe: Antwort Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Mitgliederverwaltung Am Köllnischen Park 1 10179 Berlin


Freihandelsabkommen

AKTIV

BUND-Gruppen sagen nein

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Chemikalien oder zur Gentechnik in der Landwirtschaft geleistet hat. Viele BUND-Gruppen haben sich dem Widerstand gegen das geplante Abkommen angeschlossen – gerade in Baden-Württemberg. Einige Beispiele aus jüngster Zeit: Anlässlich einer Umweltministerkonferenz in Konstanz organisierte der BUNDRegionalverband Bodensee-Oberschwaben eine Demonstration. Weil TTIP als Türöffner für Fracking gefürchtet ist und der Bodenseeraum als Fracking-Gebiet gilt, initiieren BUND-Gruppen dort fast monatlich Infoveranstaltungen und Aktionen. Im Mai fand eine Anti-TTIP-Demo mit Segelbooten auf dem See statt. In Reutlingen engagiert sich der BUND-Kreisverband im Regional-

bündnis »Stopp TTIP«. Mit einem Stand auf dem Marktplatz klärte er über die Risiken des geplanten Abkommens auf. Einen BUNDInfostand gab es auch auf der Umweltmeile zum »Happy Family Day« in Bad Saulgau. Schließlich organisierte der Regionalgeschäftsführer Tobias Staufenberg schon drei Diskussionen im Rhein-Neckar-Raum und wird auch selbst als Podiumsteilnehmer eingeladen. Der BUND bietet seinen Gruppen ein Materialpaket – mit vielen Informationen zu TTIP und einer MusterPowerpointpräsentation. Mehr dazu in einer BUND-Position unter www.bund.net/ttip

Andrea Scheib

Infostände von BUND-Gruppen in Reutlingen (links) und Bad Saulgau (rechts).

eit über einem Jahr verhandeln die USA und EU das transatlantische Freihandelsabkommen, kurz TTIP. Seine zentralen Leitlinien werden voraussichtlich bis Ende 2015 festgezurrt. TTIP soll Zölle beseitigen und Produktstandards angleichen – wohl auf Basis schwacher Umweltund Gesundheitskriterien. Dies droht zulasten der BürgerInnen und von Natur und Umwelt zu gehen. Außerdem deutet sich ein Großangriff auf demokratische Prinzipien an, denn Konzerne und andere Wirtschaftsakteure bekämen Mitspracherechte bei neuen Gesetzen. TTIP würde also die erfolgreiche Arbeit von Umwelt- und Verbraucherschützern zunichtemachen, wie sie der BUND etwa zu giftigen

Ich wurde geworben

Wenn Sie sich für eine Familienmitgliedschaft entschieden haben, tragen Sie bitte die Namen Ihrer Familienmitglieder hier ein. Jede Stimme zählt!

Ja, ich mache mich für den Natur- und Umweltschutz stark und werde jetzt BUNDmitglied. Ich wähle folgenden Jahresbeitrag: (mind. 50 €) .................................................................. 앬 Einzelmitglied 앬 Familienmitgliedschaft (mind. 65 €) .................................................................. 앬 Ermäßigt (nach Selbsteinschätzung) (mind. 16 €) .................................................................. (einmalig mind. 1 500 €) .................................................................. 앬 Lebenszeitmitglied Zahlungsweise: 앬 jährlich 앬 halbjährlich 앬 vierteljährlich

Name/Geburtsdatum

Name/Geburtsdatum

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Ja, ich zahle per Einzugsgenehmigung und spare damit Papier- und Verwaltungskosten. Bitte ziehen Sie den Betrag ab dem ___________ bis auf Widerruf von meinem Konto ein.

Name/Vorname

Straße KontoinhaberIn PLZ/Ort

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Geburtsdatum

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Ihre persönlichen Daten werden ausschließlich für Vereinszwecke elektronisch erfasst und – ggf. durch Beauftragte des BUND e.V. – auch zu vereinsbezogenen Informations- und Werbezwecken verarbeitet und genutzt. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt.


Dieter Damschen

Sport statt Politik?

Naturschutztage an der Elbe

Rund ums Grüne Band

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anz im Zeichen des Grüne-Band-Jubiläums stehen dieses Jahr die Naturschutztage auf Burg Lenzen. Nach einem Festakt am Freitag, dem 3. Oktober, folgen am Wochenende Fachvorträge aus Wissenschaft und Praxis, ein kreativer Austausch zur Zukunft des Biotopverbundes und die Multivisionsshow »Perlen am Grünen Band«. Exkursionen führen zu Fuß und per Fahrrad ins Grüne Band und in das Zwischenlager Gorleben. Programm und Anmeldung: BUND-Besucherzentrum Burg Lenzen, Tel. (03 87 92) 12 21, info@burg-lenzen.de, www.burg-lenzen.de; Tagungsgebühr: 30 (erm. 15) €

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht – mal wieder – vor umfangreichen Stellenstreichungen und Kürzungen. Nach den 300 Stellen beim ZDF sollen nun 500 Arbeitsplätze beim WDR wegfallen, dem größten ARD-Sender. Begründet wird dies damit, dass dem Sender ab 2016 durchschnittlich 100 Millionen Euro pro Jahr fehlten. Die Kürzungen geschähen aus »Verantwortung für die Zukunftssicherung des Senders«, so der Intendant Buhrow. Folglich wird die Arbeitsbelastung der Festangestellten beim WDR steigen, die Honorare für freie MitarbeiterInnen werden sinken, und die journalistische Qualität des Angebots leidet – kritisiert der Deutsche Journalisten-Verband. Sparen hier, und immer höhere Ausgaben für Sportübertragungen (besonders Fußball) dort. Wie geht das zusammen? Mehr Geld für Sportrechte sei, so Buhrow, gerechtfertigt als »Bindungsglied« in der Gesellschaft. Dafür werde der WDR seine Sendung mit politischen Berichten aus Brüssel aufgeben. Das Bindungsglied Fußball – gemeint ist wohl die kurzfristige Erhöhung der Quote – ist kein angemessener Ersatz für qualifizierte Berichterstattung und anspruchsvolle Unterhaltung, die auch Menschen unter 60 veranlassen, ARD und ZDF einzuschalten. Klaus Brunsmeier … ist stellvertretender BUND-Vorsitzender.

20 Jahre Umweltbildung

BUND unterstützt Nationalpark Harz

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m 13. September gibt es im Besucherzentrum TorfHaus des Nationalparks Harz einen Grund zu feiern. Genau 20 Jahre engagiert sich der BUND Niedersachsen dann für die Umweltbildung im Nationalpark. Zugleich betreibt er das Zentrum seit fünf Jahren an seinem neuen, zentralen Standort. 1994 wies Niedersachsen den Nationalpark Harz aus (der 2006 mit dem östlich angrenzenden Nationalpark Hochharz fusionierte). Seitdem unterstützt der BUNDLandesverband hier die Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Über eine Million Besucher konnten wir seither begrüßen, mehr als 130 000 Menschen nahmen an unseren Bildungsveranstaltungen teil. Projekte wie »Wer rastet der rostet – Umweltbildung für Junggebliebene« oder »Jugend sucht Wildnis« förderten das Anliegen des Nationalparks. Die Kooperation von BUND und Nationalpark ist eine Erfolgsgeschichte, die viele Menschen für die Nationalparkidee begeisterte: für die sagenumwobene Bergwildnis im Harz und für Naturschutzstrategien mit Zukunft. Feiern Sie mit uns: Für Gäste aus der Region, Partner, Förderer, BUND-Aktive und -Mitglieder haben wir am 13. September ein vielfältiges Programm geplant. Ob Exkursionen oder Erlebnisangebote für die ganze Familie: Für jeden wird etwas dabei sein. BUND-Gruppen aus der Region erhalten zudem die Gelegenheit, ihre Naturschutzprojekte vorzustellen.

Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus, Tel. (0 53 20) 3 31 79-0, post@torfhaus.info, www.torfhaus.info

Die große Holzskulptur vor dem Besucherzentrum ist ein Symbol für die Lebensenergie im Nationalpark Harz.

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Riverwatch

I NTER NATIONAL

Global 2000

Die Tara: längster Fluss Montenegros und Quellfluss der Drina.

Ausbau der Wasserkraft

Shell in Nigeria

Rettet das blaue Herz Europas

Augenzeuge

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Adrian Guri

ristallklare Bäche, Wildflüsse mit riesigen Schotterflächen, intakte Auwälder, tiefe Schluchten und unterirdische Karstflüsse: Auf dem Balkan schlägt das blaue Herz Europas. Nirgendwo sonst auf unserem Kontinent gibt es noch so überwältigend viele fast unberührte Fließgewässer. Die Balkanflüsse zählen zu den wichtigsten Zentren europäischer Artenvielfalt, vor allem für Fische und Weichtiere. Doch kaum einer kennt diese Naturjuwele und weiß um ihre Bedrohung. Dem blauen Herz Europas droht der Infarkt! Auf die Flüsse in den Ländern östlich der Adria rollt ein wahrer Staudamm-Tsunami zu, auch Serbien, Bulgarien, der Kosovo, Mazedonien und Teile Griechenlands sind betroffen.

Über 570 mittlere und größere Wasserkraftwerke sollen dort unter dem Deckmantel grüner Energiegewinnung in den nächsten Jahren gebaut werden. Selbst wertvollste Flussabschnitte drohen den Plänen zum Opfer zu fallen. Nicht einmal Nationalparks bleiben verschont. Die Organisationen EuroNatur – 1987 vom BUND mitgegründet – und Riverwatch haben deshalb mit Unterstützung der Mava-Stiftung die Kampagne »Rettet das blaue Herz Europas« gestartet. In den nächsten drei Jahren wollen sie mit Partnern vor Ort den ökologischen Wert und die Bedrohung der Balkanflüsse öffentlich machen. Vor allem in drei Schwerpunktgebieten sollen Staudämme verhindert werden: im Mavrovo-Nationalpark in Mazedonien, an der Save in Slowenien und Kroatien sowie an der Vjosa in Albanien, einem der letzten europäischen Wildflüsse. Die Pläne zum Ausbau der Wasserkraft müssen dringend Aspekte des Naturschutzes berücksichtigen. EuroNatur und Riverwatch fordern einen Masterplan zum Schutz der ökologisch wertvollsten Flüsse auf dem Balkan. www.balkanrivers.net/de Mai 2014, Albanien: Protest gegen die geplanten Staudämme an der Vjosa – die eines Nationalparks würdig wäre.

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BUNDmagazin [3-14]

m Juni war Nnimmo Bassey – einst Vorsitzender von Friends of the Earth International – zu Gast in Berlin, Stuttgart und München. Er berichtete von den Folgen der Ölförderung in seiner Heimat Nigeria. Wie gefiel es denen, die teilnahmen? Ihr Echo war sehr positiv: »Am meisten hat mich Nnimmo Bassey beeindruckt – wie leidenschaftlich und unverzagt er eine Katastrophe bekämpft, die schon ewig andauert und vom Westen fast komplett ignoriert wird.« (Katharina Maaß) »Dieser Wahnsinn passiert ja nur, weil wir Produkte kaufen, die die Erdölförderung so attraktiv machen. Auch wir Verbraucher sind hier gefordert.« (Susanne Tiarks) »Unglaublich, zu welcher Ungerechtigkeit unsere globalen Strukturen führen können. Shell zu attackieren ist zu einfach – unser ganzes Machtgefüge gehört angeklagt.« (Carsten Beneker) »Shell schiebt die Umweltschäden auf unbekannte Saboteure. Und lokale wie internationale Machtträger sind korrupt und an einer Veränderung der Situation nicht interessiert.« (Hauke Doerk) »Interessant war Nnimmos Aufruf zu einem erneuten Shell-Boykott. Der BUND tut gut daran, dass dieses Thema nicht aus unserem Blickfeld verschwindet.« (Utz Ebertz) Zum Stand der Säuberungen im Nigerdelta: www.bund.net/Shell


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Zur Jahresversammlung von Friends of the Earth Europe kamen 27 Mitgliedsgruppen im spanischen Mira Flores des la Sierra zusammen. Der BUND-Partner Amigos de la Tierra bietet in dieser Region naturschutzkundliche Bergfßhrungen an und sammelt so Unterstßtzung fßr den Schutz der unberßhrten Natur. Im neu gewählten Vorstand des europäischen Netzwerks sind die Nicht-EU-Länder mit der Schweiz, Georgien und der Ukraine stärker vertreten.

Landraub in Liberia

Erfolgreich gegen PalmĂśl-Konzerne

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m westafrikanischen Liberia kämpfen etliche Gemeinden um ihr Land. Mit der BegrĂźndung, den Wohlstand in Liberia mehren zu wollen, verteilt Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf seit Jahren Land an private Investoren. Die Hälfte der Landesfläche wurde bereits auf Jahrzehnte an Konzerne verpachtet. Und diese roden die letzten Wälder, beuten die enormen Bodenschätze aus und legen riesige Gummibaumoder Ă–lpalmplantagen an.

Rechte bestätigt Im Landkreis Grand Bassa regte sich Widerstand: Der Clan der Jogbahn wehrte sich gegen den Raub seines Landes – 20 000 Hektar Tropenwald, FlĂźsse und kleine Felder, die in erster Linie die eigene Ernährung sichern. Der britische Konzern ÂťEquatorial Palm OilÂŤ erhielt dafĂźr eine Konzession und begann, Wald zu roden und Plantagen zu pflanzen. Die erforderliche Erlaubnis der Jogbahn hatte er nicht. Deren Protest erstickte zunächst das Paramilitär. Doch die Gemeinden gaben nicht auf. Mit UnterstĂźtzung von ÂťFriends of the Earth LiberiaÂŤ machten sie weiterhin Druck und verhandelten.

SchlieĂ&#x;lich bestätigte die Präsidentin das Recht der Jogbahn, eine Ă–lpalmplantage auf ihrem Land abzulehnen: ein groĂ&#x;er Erfolg fĂźr alle, die genĂźgend Mut aufbringen, sich zur Wehr zu setzen – gegen den Raub ihres Landes durch Konzerne und Regierungen.

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Solidarischer Widerstand Ende Mai trafen sich betroffene Gemeinden aus ganz Liberia erstmals, um sich auszutauschen und zu unterstĂźtzen. Ein Dorfältester der Jogbahn riet, sich vom Taktieren der Firmen nicht spalten zu lassen. Und ein junger Sprecher mahnte: ÂťWenn wir unser Land verlieren – wovon sollen wir dann leben? Palmplantagen sind uns keine Hilfe!ÂŤ Um die Lebensgrundlagen der Menschen in Liberia zu schĂźtzen – natĂźrliche Ressourcen wie Wälder, sauberes Wasser, Ackerland und WeidegrĂźnde –, hat Friends of the Earth eine Petition an die PalmĂślKonzerne im Land gerichtet. 90 000 Menschen haben unterzeichnet. Nicola Uhde

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Mehr Utopie wagen

DI E J U NGE SEITE

30 Jahre auf dem Buckel und dennoch kein bisschen altbacken: Mit einem Sommerfest begeht die BUNDjugend ihr Jubiläum, erinnert an die Aktionen der vergangenen Jahrzehnte – und will künftig den Kontakt zwischen Aktiven und Ehemaligen verbessern.

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enn sich der Vorhang der Nacht gesenkt hat, ist es am schönsten. Zur blauen Stunde nach Sonnenuntergang knistert Brennholz im Lagerfeuer, das Bier kommt lauwarm aus dem Plantschbecken, und am Ende packt tatsächlich jemand die Gitarre aus. Wem nicht nach Singen zumute ist, studiert alte Fotos, schwelgt in Erinnerungen, lernt neue Gesichter kennen oder freut sich über ein unerwartetes Wiedersehen. Seit 30 Jahren gibt es die BUNDjugend – recht alt für einen Jugendverband, wie man in der Bundesgeschäftsstelle augenzwinkernd bemerkt. Aber auch ein Grund zum Feiern, ein ganzes Wochenende lang, in Seehausen in der Uckermark. Irgendwie, sagen dort die Veteranen der BUNDjugend etwas wehmütig, sei alles wie früher. Nur dass nun die Kinder mit dabei sind.

Naturschutz – und mehr Die neue Broschüre für Gruppen findet ihr hier: www. bundjugend.de/ gruppenbroschuere

Acht Landesjugendverbände gab es bereits, als sich Ende 1984 der Bundesverband gründete. Die auf der Schreibmaschine getippte Pressemitteilung verkündete: »Die Jugendorganisation des BUND will ihren Schwerpunkt auf den praktischen Natur- und Umweltschutz legen.« Und weiter: »In vielen Kommunen gibt es seit Jahren Jugendgruppen, die Feuchtbiotope anlegen, Hecken pflegen, Infoblätter erarbeiten, Nistkästen aufstellen und so die Palette des Naturschutzes in der Bundesrepublik um einiges farbenprächtiger werden lassen.« Doch auch die Arbeit am Schreibtisch sei nötig, erklärte der Pressesprecher: »Ohne Naturschutzpolitik gibt es keinen Naturschutz.«

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Doch beim Naturschutz blieb es nicht. »Wir protestierten gegen die Luftverschmutzung durch die Stahlhütten und gegen französische Atomanlagen jenseits der Grenze«, erinnert sich Benjamin Böhler, der mit 16 aktiv wurde und die Gruppe im Saarland mitgründete. »Wir hatten Angst vor der Zukunft und schauten jeden Wald an, als sähen wir ihn bald zum letzten Mal. Dann kam der Unfall von Tschernobyl.« Auch mit der Gentechnik – »Segen oder Frevel?« – beschäftigte man sich schon 1987. Ein Artikeldienst für Schülerzeitungen machte die Themen publik.

Die Welt wird komplexer In 30 Jahren haben sich viele Dokumente und Erinnerungen angesammelt. Eine Scheune verwandelt sich deshalb für das Festwochenende in ein kleines BUNDjugend-Museum. An einer Wäscheleine hängen alte Broschüren, Aktionsfotos und manch (selbst)kritischer Kommentar. Eine Broschüre informierte 1987 darüber, wie man mit Kindern die Umwelt erlebt – heute immer noch ein Thema. Junge Aktive warnten in den Folgejahren bunt kostümiert vor der Globalisierungsfalle, rollten Fässer voller »Atommüll« auf Spielplätze, ließen – von Polizisten kritisch beäugt – nach dem Fall der Berliner Mauer ein Atomkraftwerk vor dem Brandenburger Tor in die Luft gehen oder demonstrierten als Pinguine verkleidet für eine bessere Klimapolitik. »Der Geist und die Atmosphäre in der BUNDjugend haben sich kaum geändert«, meint Niko Hübner vom heutigen Bundesvorstand. Doch natürlich ist die Welt


Kooperieren und vernetzen Neue Mitstreiter für die BUNDjugend zu gewinnen, wird immer mehr zur Herausforderung. »Die Schulen lassen wenig Freizeit, der Druck ist hoch. Auch die verschulten Bachelor-Studiengänge an der Uni bieten kaum Freiraum«, erzählt Niko Hübner. Die BUNDjugend überlegt mehr mit Schulen zu kooperieren, um Gleichgesinnte zu motivieren. Eine neue Broschüre gibt Gruppen Tipps, wie sie ihre Ziele erreichen können. Anders als bisher soll auch der Kontakt nicht abbrechen, wenn Aktive aus der BUNDjugend herauswachsen und zum BUND wechseln. »Es wäre klasse, wenn wir die Generationen vernetzen könnten«, sagt BUNDjugend-Geschäftsführer Gert Sanders. Zwar gibt es den »Club 25 +«, dessen Mitglieder die Arbeit der BUNDjugend regelmäßig mit Spen-

den fördern. Doch Geld ist nicht alles: »Viele Ehemalige würden ihr Know-how gerne weiterreichen, Tipps für die Ausbildung geben, Kontakte vermitteln.«

Wichtiger als Geld In den Gesprächen halten sich die BUNDjugend-Mitglieder auch den Spiegel vor. »Ich hatte früher eine andere Idee davon, wie man die Erde retten kann – das war und ist ja unser Slogan«, sinniert Henrike Wegener. Sie erinnert sich an den (gescheiterten) Klimagipfel 2009 in Kopenhagen. »Ich fühlte mich voll und ganz als Aktivistin. Und ich glaubte: Wenn wir die Politik nur genug unter Druck setzen, ändert sich etwas.« In Kopenhagen dämmerte ihr, dass die Delegierten oft wenig Spielraum haben – auch wenn die Bevölkerungsmehrheit anderes im Sinn hat. »Lebensqualität und Nachhaltigkeit sind wichtiger als Geld: Diese Botschaft muss aus der Gesellschaft kommen. Wir können sie vorleben.« Henrike Wegener freut sich über Menschen mit Ideen und Konzepten für andere Lebensstile: »Wer Utopien hat, soll in die Welt gehen und sie anwenden!« Helge Bendl

Was soll das denn jetzt?! Ein neues Logo? Wer braucht denn so etwas? Nachdem in den vergangenen Jahren der Unmut über unser 20 Jahre altes Logo immer größer wurde, begann ein langer Prozess zur Neugestaltung unseres Corporate Designs. Mehrere innerverbandliche Umfragen machten den Handlungsbedarf deutlich. 2013 erhielt eine Arbeitsgruppe den Auftrag, etwas Neues zu entwickeln. Das tat sie mit Erfolg: Bei der jüngsten Delegiertenversammlung wurde das neue Logo (siehe oben) mit nur einer Gegenstimme angenommen. Nun wollen wir weitere Corporate-DesignElemente erarbeiten. Es bleibt also spannend!

Einladung für den Herbst Vom 24. bis 26. Oktober trifft sich die BUNDjugend in Bonn. Alle Mitglieder, Aktiven und Interessierten sind herzlich eingeladen, am bundesweiten Vernetzungs- und Aktiventreffen teilzunehmen! Wie in jedem Herbst werden wir nicht nur voneinander lernen und Erfahrungen austauschen, sondern auch interessante Diskussionen und Workshops erleben, am Lager feuer sitzen oder zusammen Aktionen planen und vorbereiten. Willst du dich anmelden oder hast du vielleicht eigene Ideen für das Herbsttreffen? Dann wende dich an Susi aus der Bundesgeschäftsstelle: susi.hammel@bundjugend.de www.bundjugend.de

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DI E I N FOSPALTE DER BU N DJ UGEN D

H. Bendl (2)

Unser neues Logo nicht mehr die gleiche wie vor 30 Jahren. »Früher gab es klare Gegner, und die Abgrenzung von Gut und Böse war vermutlich einfacher. Heute führen wir komplexe Debatten über den richtigen Lebensstil und versuchen mit der Frage ‘Was kommt nach dem Wachstum?’ ökonomische Alternativen aufzuzeigen.«


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Vom Bohren dicker Bretter

MEDI EN

Mit einem Buch über den 30-jährigen Widerstand des BUND gegen den BraunkohleTagebau Garzweiler II ist Dirk Jansen und Dorothea Schubert ein beeindruckendes Dokument der Zeitgeschichte gelungen. Beide dürfen als Urgesteine des Widerstands gegen den Kohleabbau von RWE gelten. Gründlich aufbereitet und mit Bildern, Grafiken und Archivdokumenten anschaulich dargestellt, nehmen sie uns auf eine spannende Zeitreise mit – von den ersten Protesten in den 1980er Jahren bis zu den jüngsten Erfolgen vor dem Bundesverfassungsgericht.

Deutlich wird, dass nicht nur das Klima, sondern auch die Demokratie durch die Braunkohle Schaden nimmt. Der langjährige und von zahllosen Rückschlägen geprägte Widerstand ist eine Geschichte vieler kleiner Erfolge gegen zutiefst verkrustete politische Strukturen auf Ebene der Kommunen und des Landes. Dirk Jansen und Dorothea Schubert zeigen, dass im Kampf gegen die Braunkohle vor allem eines zählt: Durchhaltevermögen. Das nun vorliegende »Zwischenfazit« ist ein Muss und eine Ermutigung für alle, die sich für ein Ende der Kohlekraft einsetzen.

D. Jansen/D. Schubert: Zukunft statt Braunkohle – 30 Jahre Widerstand gegen Garzweiler II, 2014. 192 Seiten, viele farbige Abb., 25 € (inkl. Porto), Bezug: BUND NRW, Tel. (02 11) 30 20 05-0, bund.nrw@bund.net

Schnecken entdecken Die Natur ist vielfältig, im Großen wie im Kleinen. Klein und unseren Blicken verborgen sind die meisten unserer Landschnecken. Doch es lohnt, sie näher in Augenschein zu nehmen. Mit dem neuen Bestimmungsführer von Vollrath Wiese ist dafür ein passender Begleiter zur Hand. Von der Weinbergschnecke bis zu Winzlingen wie der Punktschnecke stellt er alle 242 in Deutschland gefundenen Arten vor. Und siehe da: Ihren schlechten Ruf genießen Schnecken zu Unrecht. Natürlich gibt es (wenige) lästige Zeitgenossen wie die Spanische Wegschnecke. Doch die allermeisten Arten begeistern durch

ihre filigrane Schönheit und ihre interessante Lebensweise. Präzise Nahaufnahmen der Gehäuse und kompakte Informationen zur Biologie und Bestimmung der Arten bringen uns eine Tiergruppe näher, die eher selten im Fokus des Naturschutzes steht. Das könnte sich mit diesem Buch ändern. Es beschreibt, wie man Schnecken findet und erkennt. Und es zeigt neben vielen häufigen und eingeschleppten Arten auch eine ganze Reihe sehr seltener und kleinräumig verbreiteter Schnecken, die auf den Schutz ihrer wenigen verbliebenen Lebensräume besonders angewiesen sind.

Vollrath Wiese: Die Landschnecken Deutschlands, Finden – Erkennen – Bestimmen, 2014. 352 Seiten, über 600 farbige Abbildungen, 19,95 €, Quelle & Meyer

Schutzgut Gesundheit Viele Vorhaben müssen auf ihre Umweltverträglichkeit hin überprüft werden. Eines der Schutzgüter bei dieser Prüfung (UVP) ist die menschliche Gesundheit. Auf gesunde Wohnund Arbeitsverhältnisse zielt auch die kommunale Bauleitplanung. Doch fehlen oft verlässliche Kriterien, um Folgen für die Gesundheit beurteilen zu können. Daher hat die UVPGesellschaft mit dem Landeszentrum Gesundheit NRW eine AG »Menschliche Gesundheit« gegründet. Wie weit muss die Gesundheit in Planungs- und Zulassungsverfahren geschützt werden? Eine Antwort geben neue Leitlinien

für Planungsbüros, Behörden, Gesundheitsämter und Umweltverbände. Die ungewöhnliche fachliche Bandbreite der AutorInnen erlaubt einen Überblick über fast alle Faktoren, die auf unsere Gesundheit wirken. Umfassend und einheitlich strukturiert erschließen sich die rechtlichen Anforderungen. Wirksame Umweltvorsorge bedeutet demnach mehr, als Grenzwerte einzuhalten. Dank der neuen Leitlinien können Planungsprozesse und Verfahren so verbessert werden, dass sie mehr fachliche Akzeptanz und zudem mehr Rechtssicherheit gewährleisten.

UVP-Gesellschaft, AG Menschliche Gesundheit (Hg.): Leitlinien Schutzgut Menschliche Gesundheit, 2014. 229 Seiten, 39 € + 3 € Versand, Bezug: UVP-Gesellschaft, Sachsenweg 9, 59073 Hamm, www.uvp.de

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BUNDmagazin [3-14]


Inspirierend »Warten wir auf die Regierungen, wird es zu wenig und zu spät sein. Handeln wir alleine, ist es zu wenig. Aber wenn wir uns gemeinschaftlich vor Ort engagieren, könnte es gerade noch rechtzeitig, gerade noch genug sein.« Dieses Zitat aus dem neuen Buch von Rob Hopkins trifft sein Anliegen auf den Punkt. Der Gründer der Transition-Town-Bewegung (»Stadt im Wandel« – eine Bewegung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen in heute ca. 450 Städten weltweit) überzeugt vor allem mit vielen inspirierenden Beispielen – einer »Werkzeugbibliothek« in Seattle, einer gemeinschaftlichen Elektrizitätsfirma in Japan oder der »Essbaren Stadt« in Witzenhausen. Hopkins lädt ein zum »Einfach Jetzt Machen«.

Und er gibt wertvolle Tipps: Was motiviert Gruppen? Wie wichtig sind Visionen? Wie holen wir Verbündete ins Boot? Rob Hopkins ist überzeugt: Eine Gesellschaft ohne Wachstum ist möglich – mit lokalen Wirtschaftsformen. Man mag seine einleitende Analyse der ökonomischen Lage nicht immer teilen, hätte aus BUND-Perspektive auch dies und das zu ergänzen. Doch seine Botschaft überzeugt: Veränderungen selbst und gemeinsam mit anderen zu gestalten, bringt mehr als messbare Effekte (die Einsparung von CO2 o. ä.). Indem wir gemeinsam handeln, machen wir erfahrbar und sichtbar, wie eine bessere Welt aussehen könnte.

Rob Hopkins: Einfach. Jetzt. Machen!, 2014. 184 Seiten, 12,95 €, oekom

Jahresbericht 2013

Kinder und Klimawandel

Was unternimmt der BUND, um mehr für den Schutz von Natur und Umwelt zu erreichen? Welche Erfolge konnten wir 2013 erzielen? Und wie finanzieren wir unsere Arbeit? Die Antworten finden Sie im neuen Jahresbericht. Er liefert Ihnen einen kompakten Einblick in unsere Arbeit für Natur und Umwelt – unter www.bund.net/jahresbericht

Wie kann man Kinder spielerisch an Klimawandel und Klimaschutz heranführen? Tolle Anregungen dafür bietet das Handbuch des Umweltbildungszentrums NaturGut Ophoven. Zahlreiche Spielvorschläge für Kinder von drei bis elf Jahren werden durch Kopiervorlagen und praktische Anregungen komplettiert.

Bezug der Druckversion (gratis) über Tel. (0 30) 2 75 86-4 80, bestellung@bundladen.de

NaturGut Ophoven, Klimabildung in der Natur, 2014. 144 Seiten, 20 Euro; Online-Bezug (+ Porto) über www.naturgut-ophoven.de

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Katja Just, Nationalpark-Partnerin, Hallig Hooge

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»Ich halte mich nicht für radikal«

PERSÖN LIC H

Anka Lautenbacher

Katharina Ebinger (22) ist aktiv im Vorstand der BUNDjugend Baden-Württemberg, nimmt als Jugenddelegierte an internationalen Klimakonferenzen teil und engagiert sich überhaupt vielfältig »weltbewusst«.

Kontakt katharina.ebinger@ bundjugend-bw.de

Katharina, du bist nicht ganz einfach zu erreichen und scheinst viel unterwegs zu sein. Ist das immer so? Tatsächlich habe ich gerade viele Freiheiten und mir bewusst Zeit genommen, um nach einem abgebrochenen Philosophiestudium mal ins Berufsleben und in Non-Profit-Kontexte hineinzuschnuppern. Aber wenn ich demnächst wieder an der Uni bin, wird das so nicht mehr möglich sein. Unter dem Motto WELTbewusst bietet die BUNDjugend vielerorts konsumkritische Stadttouren an. In Stuttgart kann man sich von dir über die Shoppingmeilen führen lassen. War das dein Start bei der BUNDjugend? Ja, ganz peinlich: Ich wollte mich eigentlich nur für einen Rundgang anmelden und habe aus Versehen ein Seminar für MultiplikatorInnen gebucht. Das war das erste, was ich verbindlich und in Eigenverantwortung mitgemacht habe, ein super Einstieg. Denn über den Konsum kommt man leicht zu den ganz großen Umweltfragen. Ich war dann so begeistert, dass ich direkt die Stuttgarter Gruppe mitgegründet habe. Du bist viel grenzüberschreitend aktiv. Hat das vielleicht familiäre Gründe? Nein, gar nicht, meine Familie wohnt seit eh und je in der schwäbischen Provinz. Ich weiß nicht, heute wachsen wir doch ganz selbstverständlich als EuropäerInnen auf. Natürlich will ich lernen, andere Perspektiven einzunehmen und kulturelle Eigenheiten kennenzulernen. Außerdem bin ich sprachbegeistert. Im Juni bist du zu den Klimazwischenverhandlungen nach Bonn gereist: Wie kommt man dazu, sich an einer derart zähen Materie abzuarbeiten? Bist du da in deiner Altersgruppe nicht ziemlich alleine?

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BUNDmagazin [3-14]

Überhaupt nicht, es gibt eine total engagierte große Jugendklimabewegung in Europa und weltweit! Auf meiner ersten Klimakonferenz in Warschau war ich im letzten November selbst ganz überrascht von den vielen jungen Menschen. Und ja, trocken ist das Thema vielleicht, aber ich finde, das gehört irgendwie dazu. Es ist spannend, Einblick in alle Bereiche zu bekommen, in das politische Lobbying, in die Bildungsarbeit, ins Individuelle – und diese Stränge zu verknüpfen. 2013 hast du die trinationale Initiative »RESTART« für eine Energiewende in Deutschland, Japan und Weißrussland mitgegründet. Wie kam es dazu? Das hat sich wieder mal spontan ergeben, eine Bürgerinitiative hatte mich zu ihrer Jugendbegegnung eingeladen. Anfangs hatte ich mit Energie- und Atompolitik gar nicht so viel am Hut, fand aber die Kombination der drei Länder spannend. Um uns nachhaltig zu engagieren, haben wir »RESTART« gegründet. Im April sind wir nach Japan gereist – Tokio, Hiroshima und Fukushima. Dabei wurdest du als »radikal« bezeichnet. Zu Recht? Ich habe kein Problem damit, wenn mich Leute radikal nennen, auch wenn ich selbst mich nicht so empfinde. Ich kann mir schon vorstellen, warum das so ist – in der Gesellschaft, in der wir leben. Und in Japan wirken EuropäerInnen schnell mal radikal oder vorlaut. Radikal finden es viele Menschen schon, ganz auf tierische Kost zu verzichten. Die BUNDjugend BaWü hat im Rahmen des Experimentes »Ein Monat vegan« auch deine Lieblingsrezepte veröffentlicht … Wir wollten das einfach mal ausprobieren, ich lebe eh schon etwas länger vegan. Das mag man radikal nennen, für mich ist das einfach ein konsequenter Schritt. Im Übrigen ist vegan ja ein allgemeiner Trend, und bei jungen Menschen eher schon Mainstream. Womit beschäftigst du dich, wenn du nicht für die BUNDjugend aktiv bist? Derzeit betreue ich als Praktikantin eine Kampagne des Landesjugendrings. Und ich habe mich verliebt in den Studiengang »Politik, Verwaltung und internationale Beziehungen« an der Zeppelin-Uni Friedrichshafen. Ab Januar will ich also erst mal wieder studieren. Viel Erfolg! Interview: Severin Zillich


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