Bund f端r Umwelt und Naturschutz Deutschland
BUNDmagazin Friends of the Earth Germany
Umwelt + Gesundheit
www.bund.net
4/2009
Feine Bitter 72 %
Feine Bitter Orange
Feine Bitter Lemon
Praliné Vollmilch mit Nougatfüllung
Vollmilch mit gehackten Haselnüssen
Kids Vollmilch mit Milchcrème
Feine Bitter mit CassisFüllung
Feine Bitter mit 85 % Cacao
Weiße mit Vanille
Edel Vollmilch Ecuador
Edel Bitter Ecuador
Feine Bitter mit Grüntee und Mango
Vollmilch mit ganzen Haselnüssen
Weiße mit Weiße mit Knusperstückchen Erdbeerstückchen
Cappuccino 2-SchichtenKomposition
Edel Bitter Sahne Olivo Crema mit KaramellEdel Bitter mit stückchen/Ecuador Olivenöl/Ecuador
Vollmilch mit Mandeln
Feine Bitter mit PfefferminzFüllung
Edel Bitter mit Chili Ecuador
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Vollmilch
FORUM
Nun war deutsche Politik schon immer auf Wachstum getrimmt, auch wenn es in diesem Herbst besonders beschworen wird. Nicht erst heute wirkt es wie ein Kuriosum, wenn eine Politik vorgibt, nachhaltig zu sein, ihre zentralen Ziele aber an ein immerwährendes Wirtschaftswachstum koppelt. Doch dass dieser Widerspruch der neuen Koalition in ihrem Vertrag keine einzige Zeile wert ist, verblüfft dann doch: Immerhin schreiben wir das Jahr 2009, kurz vor dem Klimagipfel in Kopenhagen. Und der wird klarer denn je zeigen, dass die Erde, wie wir sie kennen, nur zu retten ist, wenn zuallererst Länder wie Deutschland ihren Konsum und Ressourcenverbrauch rasch und deutlich drosseln.
MAGAZI N 6
Kurznachrichten
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Alpenschneehase
KOMMENTAR 10 … zur Bundestagswahl TITELTH EMA 12 Umwelt und Gesundheit 14 Gesund essen – gewusst wie! 16 17 18 19 20
S. 12: Umwelt und Gesundheit … sind eng miteinander verbunden. In unserem Schwerpunkt informieren wir Sie u.a. über Nebenwirkungen von Nanopartikeln und Energiesparlampen.
Wo verstecken sich Schadstoffe? Minis mit Nebenwirkungen Gut leben – in der Großstadt Energiesparlampen nachbessern! Aktiv für eine gesunde Umwelt
AKTION 24 Klimagerechtigkeit jetzt!
Vielleicht hätte die neue Regierung vor der Vertragsunterzeichnung den Bundespräsidenten zu Rate ziehen sollen. Der verlieh der BUND-Ehrenvorsitzenden Angelika Zahrnt just am Vortag den Deutschen Umweltpreis – für ihr »unermüdliches Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit«. Horst Köhler sprach aus, was wie ein Kommentar zum Koalitionsvertrag wirkte: Ein schlichtes »immer mehr« könne die Zukunft nicht gewinnen. Und er sagte Angelika Zahrnt spontan seine Hilfe zu, als diese von ihrem Buchprojekt sprach, das Ansätze und praktische Beispiele für eine Gesellschaft ohne Wachstumszwang aufzeigen und bündeln soll.
RATGEBER
Wäre ein solches Ziel von der neuen Regierung zu viel erwartet gewesen? Wollen sich unsere Politiker weiter den Luxus leisten, unbequeme Wahrheiten für Sonntagsreden zu reservieren, unter der Woche aber nach altem (überholtem) Rezept zu verfahren? Der BUND wird das nicht durchgehen lassen – und den Start der schwarz-gelben Koalition aufmerksam und kritisch begleiten.
AKTIV
26 Erst mal Luft holen 27 Politik und Pannenhilfe DEUTSC H E NATIONALPAR KE 28 Niedersächsisches Wattenmeer 20 JAH R E GRÜ N ES BAN D
S. 30: Das Grüne Band … feiert in diesem Herbst seinen 20. Geburtstag. Lesen Sie, wie sich der einstige Todesstreifen als Lebenslinie entpuppte.
30 Lebendiges ökologisches Denkmal 32 Der BUND für das Band 34 Grünes Band Europa
36 Neues vom BUND 40 BUNDjugend: Großes Theater MAR KTPLATZ 42 Kleinanzeigen MEDI EN
Einen guten Ausklang des Jahres wünscht Ihnen
I N HALT
Leserbriefe / Impressum
blickwinkel/mm-images
die neue Bundesregierung hat ihre Arbeit aufgenommen – und muss sich ab sofort an ihren Taten messen lassen. Was der BUND von den Regierungsparteien erwartet, hat Hubert Weiger in seinem Kommentar auf Seite 10 notiert. Jenseits aller Details lautet das Mantra der alten und neuen Bundeskanzlerin: »Wir setzen voll auf Wachstum.« Im Titel des neuen Koalitionsvertrags steht »Wachstum« folgerichtig an erster Stelle.
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GEO-Tag der A’vielfalt
Liebe Leserinnen und Leser,
44 Interessante neue Bücher
S. 40: So sehen Gewinner aus »Entdecken, Motzen, besser Machen« – dieses Motto eines BUNDjugend-Wettbewerbs nahm sich eine Schülergruppe aus Rheinland-Pfalz zu Herzen.
PERSÖN LIC H Redaktion BUNDmagazin
46 Brigitte Martin
[4-09] BUNDmagazin
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FORUM
Titel der Ausgabe 3/09
Bundestagswahl Als BUND-Mitglied und politisch bei den Grünen Aktive habe ich mit Interesse das neue BUNDmagazin gelesen. Allerdings war ich sehr erstaunt, dass Sie keine einzige ostdeutsche Landesregierung überprüft haben. Und das trotz der Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg im September. Nur Länder mit schwarz-gelber Koalition unter die Lupe zu nehmen, hat sicher einen gewissen Charme. Dem Anspruch, einen repräsentativen Querschnitt durch Deutschland darzustellen, wird dieser Ansatz aber nicht gerecht. Jennifer Schubert, Jena Unser Koalitionscheck diente dazu, mit Blick auf die wahrscheinlichste Regierung nach dem 27.9. Grundzüge einer schwarz-gelben Umweltpolitik auszumachen. Leider bot sich hierfür kein ostdeutsches Vorbild an.
IMPRESSUM Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift des BUND und erscheint viermal im Jahr. Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) – Friends of the Earth Germany Redaktion: Dr. Norbert Franck (V.i.S.d.P.), Severin Zillich (C.v.D.), Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, ꇴ 0 30/2 75 86-4 57, Fax -4 40, redaktion@bund. net, www.bund.net. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos werden sorgfältig behandelt; eine Haftung wird nicht übernommen. Gestaltung, Produktion: Claudia Gunkel (Produktionsleitung), Marc Venner (Grafik/Layout), Rudolf Gorbach (Grundlayout)
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BUNDmagazin [4-09]
Energiesparend kochen
Falsch beworben
Ich würde aus Sicherheitsgründen auf Flüssiggas im Haushalt verzichten (ist schwerer als Luft und sammelt sich bei Undichtigkeit in Senken). Die Flasche muss oft gewechselt werden, außerdem ist sie nicht leicht unterzubekommen. Weil wir Gasanschluss haben, hatten wir vor einigen Jahren überlegt, mit (Leitungs-)Gas zu kochen. Wir haben auf den Einsatz von Gas verzichtet, weil Fachleute bei der Verwendung ausgerechnet für den Backofen, wo es sich energetisch am meisten lohnen würde, abgeraten haben. Es wäre interessant zu erfahren, ob es jetzt gute Geräte für Gas auch beim Backofen gibt. Olaf Tobiasch, Veitsbronn
Die Verballhornung unserer guten deutschen Sprache kennt wohl keine Grenzen. Da wird in Ihrem Beitrag »Cool durch den Sommer« ein Klimagerät »beworben«. Zur Erinnerung: Ein Mensch kann sich um etwas bewerben (eine Arbeitsstelle, eine Vergünstigung usw.), und eine Firma kann für ein Gerät werben. Aber ein Gerät kann man nicht bewerben. Liebe Redaktion: Diese Wendung ist der im Allgemeinen guten Ausdrucksweise des BUND nicht würdig. Ursula Lenk, Berlin
Es ist wohl ein unausrottbarer Irrglaube, dass Nudeln sprudelnd kochen müssen. 65 Grad reichen! Einfach in kochendes Wasser geben und Wasser knapp unterm Sieden halten, das genügt völlig. Inge Berner, Ottobrunn Mit Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen und war am Schluss etwas ratlos. Warum geben Sie den Rat, von Elektroherd auf Gasherd umzustellen? Wäre der Rat, zu einem der vier Ökostromanbieter zu wechseln, nicht sinnvoller? Peter Kröger, Minden Sie haben recht: Ein mit Ökostrom betriebener Elektroherd vermeidet CO2-Emissionen beim Kochen fast komplett. Der Wechsel zu einem Gasherd ist dann nicht mehr sinnvoll.
Titelbild 4/09 (13. Jg.): blickwinkel/K. Thomas Verlag: Natur & Umwelt Verlags-GmbH, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Mitgliederservice: ꇴ 0 30/2 75 86-479, Fax -4 40, mitgliederservice@bund.net Bezugspreis: für Mitglieder im Beitrag enthalten; für Nichtmitglieder 15 Euro/Jahr Anzeigenverwaltung: Petra Wedel (Anzeigenleitung), Zweiplus Medienagentur, Pallaswiesenstraße 109, 64293 Darmstadt, ꇴ 0 61 51/8 12 70, Fax: /89 30 98. Es gilt der Anzeigentarif Nr. 16. Druck: Brühlsche Universitätsdruckerei GmbH & Co KG Papier: 100 % Recycling, glänzend gestrichen Spenden: Der BUND benötigt für seine Arbeit über die Mitgliedsbeiträge hinaus Unterstützung.
Schwarzbuch Wald Als Förster und langjähriges BUNDMitglied habe ich auf Ihren Hinweis hin das Schwarzbuch Wald gelesen – mit Unmut. Öffentlicher Zwist zwischen Naturfreunden lässt Ihre Bemühungen um politischen Einfluss wirkungslos werden. Warum haben die Verfasser nicht den Naturfreund »Forst und Holz« zu einer Gesprächsrunde aufgefordert? Von den Fallbeispielen ist nur der Verkauf großer NRW-Staatswälder an Privatleute gravierend. Dieser Vorgang zeigt leider auch, wie schwach wir sind. Selbst im Bündnis konnten wir den Landtag nicht dazu bewegen, gegen diese empörende Absicht der Regierung zu stimmen. Vorgeblich kritisiert das Schwarzbuch politische Entscheidungsträger. Tatsächlich aber stellt es einige Förster an den Pranger und gibt ihnen keine faire Chance, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Keine Verwaltung in Deutschland
Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Bitte überweisen Sie Ihre Spende auf das Konto Nr. 232 der Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 501 98. Danke! (siehe dazu: www.bund.net/spenden) Copyright: Alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder sonstige Verwertung nur mit schriftlicher Einwilligung des Verlages. Druckauflage: 152 690 Exemplare (IVW III/2009); in Natur + Umwelt: 100 000 (Verlagsangabe) Beilagen: Humanitas-Buchversand, Verband Dt. Naturparke, Personalshop, Wilhelm Egle GmbH ( jeweils in Teilauflagen). Das BUNDmagazin 1/2010 erscheint am 20. Februar mit dem Titelthema »Biologische Vielfalt«.
wurde so gründlich zerschlagen wie die Forstverwaltung. Seit 20 Jahren im Personal fast halbiert und nahezu ohne Nachwuchs, gibt es pro Bundesland jeweils nur wenige Hundert Personen zumeist älter als 50 Jahre, noch dazu verteilt auf diverse Behörden. Trotz Überlastung (Orkanschäden) erhalten sie unermüdlich ihre Reviere in einem großflächig gepflegten Zustand. Dr. Helmuth Freist, Hann. Münden
Bleifrei schießen Mit Interesse habe ich den Beitrag zur Verwendung von Bleimunition gelesen. Ich bin aktiver Jäger und verwende seit etlichen Jahren konsequent nur bleifreie Munition. Meine Erfahrungen sind ausgesprochen positiv, und zwar hinsichtlich der Präzision wie auch der Wirkung auf das Wild. Die Thematik wird unter Jägern durchaus diskutiert, ich habe z.B. schon mehrere Kollegen überzeugen können, auf Kupfergeschosse
umzusteigen. Nach meiner Erfahrung kann allerdings der Aspekt des Abprallverhaltens nicht ignoriert werden. Es ist eindeutig so, dass Kupfergeschosse – aufgrund ihrer höheren spezifischen Härte und weil sie nicht so stark zerlegen – potenziell mehr zum Abprallen neigen und dann auch das Hintergelände stärker gefährden (bis zu mehreren Kilometern). Bei der Jagd ist deshalb ganz besonders auf ausreichenden Kugelfang, die Beschaffenheit des Bodens und einen genügend steilen Auftreffwinkel des Geschosses zu achten. Das gilt auch für bleifreie Schrotmunition (Stahlschrotpatronen), allerdings nur für geringere Entfernungen (wenige hundert Meter). Siegmund Rohrmoser, Oberstdorf
mit seinen verknöcherten Strukturen können Sie nichts erwarten. Von der Deutschen Versuchs- und PrüfAnstalt für Jagd- und Sportwaffen, die angeblich seit geraumer Zeit das Abprallverhalten von bleifreien Geschossen studiert, leider auch nichts. Beide Organisationen sind in höchstem Maße von der deutschen Munitionsindustrie abhängig. Die DEVA wird durch sie wesentlich finanziert. Wie soll da ein unabhängiges, objektives Untersuchungsergebnis entstehen? Ich wundere mich deshalb über nichts mehr und habe meine Werbung für bleifreie Büchsengeschosse selbst im Freundeskreis aufgegeben. Die Deutschen wollen einfach bleikontaminiertes Wildbret essen! Gerd Schumacher, Mellrichstadt
Ich bin ein Verfechter bleifreier Munition und schieße seit fast 20 Jahren Büchsenpatronen mit bleifreien Geschossen aus den USA. Vom Deutschen Jagdschutzverband
Die Redaktion freut sich über jeden Leserbrief, behält sich aber Kürzungen vor. Eine größere Auswahl von Leserbriefen finden Sie unter www.bund.net/bundmagazin – bereits ca. vier Wochen nach Erscheinen der neuen Ausgabe.
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Zukunft bewegen.
Natürlich ist Bahn fahren ein Eingriff in die Natur. Genau genommen: Täglich Millionen Autofahrten weniger.
Unternehmenspolitik und Umweltpolitik gehen bei uns Hand in Hand. Unsere Züge entlasten Deutschlands Straßen jeden Tag um Millionen Autofahrten und um 5,9 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Unsere nachhaltigen Verkehrskonzepte sind eine Investition in die Umwelt und in die Zukunft. Mit allem, was wir tun, verbinden wir Menschen und Märkte.
[4-09] BUNDmagazin
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Lebenswerk gewürdigt
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Hohe Auszeichnung für Angelika Zahrnt
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www.dbu.de
ie BUND-Ehrenvorsitzende Angelika Zahrnt hat Ende Oktober den Deutschen Umweltpreis 2009 erhalten. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt würdigte damit eine »Freundin der Erde«, die sich seit 25 Jahren für den Schutz der Natur und Umwelt engagiert. Angelika Zahrnt ist seit 1985 im BUND-Arbeitskreis »Wirtschaft und Finanzen« aktiv. Von 1990 bis 1998 war sie stellvertretende, seitdem bis 2007 Vorsitzende des BUND. Sie hat das Konzept der Ökosteuer mit auf den Weg gebracht und die Debatte
über mehr Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft entscheidend geprägt – als treibende Kraft der beiden Studien »Zukunftsfähiges Deutschland«. Ihr Nachfolger Hubert Weiger gratulierte im Namen des BUND: »Wir freuen uns, dass Dein langjähriges und vielfältiges Engagement eine so große Anerkennung findet. Neben Deinen Verdiensten für ein zukunftsfähigeres Deutschland hast Du sehr zur Professionalisierung des BUND beigetragen. Dass wir heute der größte deutsche Umweltverband sind, ist auch Dein Verdienst!«
Bundespräsident Horst Köhler übergab Angelika Zahrnt den höchstdotierten Umweltpreis Europas am 25. Oktober in Augsburg. Mit dabei DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde (links) und Hubert Weinzierl (2. von rechts), DBU-Kuratoriumsvorsitzender – und ebenfalls BUND-Ehrenvorsitzender.
Neue Rote Liste
Fehlt hier etwas?
Keine Entwarnung
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www.delpho.de
ndlich ist sie da, die neue »Rote Liste der gefährdeten Wirbeltiere Deutschlands«. Sie wird alle zehn Jahre unter Federführung des Bundesamtes für Naturschutz mithilfe ehrenamtlicher Experten erarbeitet. Beschrieben ist die Situation der 478 heimischen Säugetiere, Brutvögel, Kriechtiere, Lurche, Süßwasserfische und Neunaugen. Ein neues Kriteriensystem soll die Liste international vergleichbarer und aussagekräftiger machen. Mit früheren Listen lässt sie sich deshalb nicht direkt vergleichen. Immerhin konnte der Naturschutz einige der 207 bedrohten Arten erfolgreich stabilisieren, etwa den Fischotter. Für andere Arten – Beispiel Feldhamster – ist die Lage noch bedrohlicher geworden. Die Rote Liste der Wirbeltiere betrachtet weniger als ein Prozent der heimischen Tierarten, darunter viele, die seit längerem ganz gezielt geschützt werden. Damit ist sie nicht repräsentativ, was den Zustand unserer biologischen Vielfalt insgesamt betrifft. Hier besteht unverändert dringender Handlungsbedarf. Deutschland ist weit entfernt von seinem Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt schon im nächsten Jahr zu stoppen.
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Mehr dazu unter www.bund.net/naturschutz; Bezug der »Roten Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 1: Wirbeltiere« für 39,95 Euro über den BfN-Schriftenvertrieb im Landwirtschaftsverlag (Münster) oder über www.lv-h.de/bfn
Ein wachsames Auge ist beim Artenschutz weiter geboten – auch wenn der Uhu nicht mehr als gefährdet gilt.
BUNDmagazin [4-09]
n den letzten Jahren bekamen Sie jeweils mit dem November-Heft des BUNDmagazins Ihren Mitgliedsausweis für das Folgejahr zugesandt. Vielen Rückmeldungen haben wir entnommen, dass unsere Mitglieder den Erhalt der BUNDcard zum Jahresbeginn bevorzugen. Deshalb werden wir Ihnen den neuen Ausweis erstmals mit dem Februar-Heft zuschicken. Für all jene, die wir dieses Jahr neu im BUND begrüßen durften: In erster Linie ermöglicht die BUNDcard Ihnen den schnellen Kontakt zum BUND. Denn auf dem Ausweis haben Sie die wichtigsten Telefonnummern schnell parat. Außerdem bekommen Sie mit der BUNDcard bei Ausflügen vielerorts ermäßigten Eintritt, etwa in schönen Nationalparkhäusern. Auch bei BUND-Veranstaltungen in Ihrer Region gibt es damit häufig Rabatte. Aktuelle Termine dazu finden Sie auf den Internetseiten Ihres Landesverbandes. Kommen Sie gut ins neue Jahr – und herzlichen Dank für Ihre Unterstützung 2009!
KURZ + GUT »Only bad news is good news« heißt es unter Medienleuten, vor allem schlechte Nachrichten erregen demnach unsere Aufmerksamkeit. Doch positive Nachrichten aus dem Umwelt- und Naturschutz tun einfach gut. Deshalb finden Sie hier kleine bunte Meldungen der letzten Zeit, über die wir uns gefreut haben. 씰 Am 3. September erklärte das OVG Münster den Bebauungsplan des klimaschädlichen Eon-SteinkohleGroßkraftwerks in Datteln für nichtig und gab damit der Klage eines Anwohners und der Argumentation des BUND recht. Der BUND setzte daraufhin mit mehreren Anträgen einen faktischen Baustopp des milliardenteuren Schwarzbaus durch – und sieht sich in seinem Kampf gegen umweltschädliche Kraftwerke sehr ermutigt. Der illegale Rohbau gehört nun komplett abgerissen! 씰 Erfolg der BUND-Kampagne »Stopp Havelausbau«: Nach 17 Jahren Widerstand hat die Bundesregierung kurz vor der Bundestagswahl auf den Ausbau von Havel und Spree weitgehend verzichtet. Die beiden Flüsse mit ihren Kanälen und Seen sollten zu einer durchgängigen Wasserautobahn für Frachtschiffe umgewandelt werden. Bedroht waren vor allem die Flussufer, weit über 1 000 Bäume sollten gefällt werden. 씰 Das vom BUND betriebene Besucherzentrum TorfHaus im Nationalpark Harz ist als Projekt der UN-Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung« ausgezeichnet worden. Gewürdigt wurde damit das bauliche und inhaltliche Konzept des neuen Zentrums wie auch die Ausrichtung der Bildungsarbeit. Mehr dazu: www.torfhaus.info 씰 Die Nationalpark- und Naturparkregion Bayerischer Wald hat den erstmals ausgelobten Fahrtziel-NaturAward gewonnen. In der Kooperation »Fahrtziel Natur« engagieren sich Deutsche Bahn, BUND, NABU und VCD seit 2001 dafür, ökologisch verträgliche Mobilität mit aktivem Naturerlebnis zu verbinden. Im Schutzgebiet Bayerischer Wald sind Mobilität und Tourismus vorbildlich vernetzt – mit einem Bayerwald-Ticket, einer Waldbahn und den erdgasbetriebenen »Igelbussen«.
씰 Nnimmo Bassey und Rizwana Hasan vom Vorstand des BUND-Netzwerks Friends of The Earth International (FoEI) sind vom renommierten Magazin TIME unter die »Umwelthelden« des Jahres 2009 gewählt worden. Rizwana engagiert sich als Vorsitzende der »Bangladesh Environmental Lawyers Association« für die Rechte von 15 000 Arbeitern, die an der Küste Schiffswracks zerlegen – ohne jede Vorsorge für ihre Gesundheit und Umwelt. Nnimmo, seit einem Jahr Vorsitzender von FoEI, kämpft als Direktor von »Environmental Rights Action« für Umwelt und Menschenrechte in dem von Ölkonzernen ausgebeuteten Nigeria. 씰 Am 4. Oktober haben der BUND und die Allianz für Tiere den Schulbauernhof Ummeln bei Bielefeld mit dem Pro-Tier-Förderpreis ausgezeichnet – für seine pädagogischen Leistungen bei der Vermittlung artgerechter Tierhaltung. Der Schulbauernhof, Mitglied bei Bioland und erste Einrichtung dieser Art in Deutschland, kümmert sich auch um die Erhaltung und Pflege alter Sorten und Rassen. Mehr zum Preisträger: www.schulbauernhof-ummeln.de 씰 Der BUND startet einen Wettbewerb, um Ihr Naturschutzprojekt ins beste Licht zu rücken. Schicken Sie uns eine Projektbeschreibung! Zu gewinnen gibt es professionelle Fotos Ihrer Arbeit, die wir in einem Bildband präsentieren wollen, der Ende 2010 erscheint. Der Wettbewerb startet am 23.11., Einsendeschluss ist 28.02.10. Mehr dazu unter www.bund.net /naturschutzprojekte
Nnimmo Bassey
Rizwana Hasan
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Neu: BUND-Jahrbuch 2010 – Ökologisch Bauen & Renovieren ab sofort am Kiosk! mit den Themenbereichen Planung/Finanzierung, Musterhäuser, Gebäudehülle, Haustechnik, Innenausbau/Einrichtung und dem Schwerpunktthema „Energiewende jetzt“ 212 Seiten, durchgehend farbig mit zahlreichen Tabellen, Graphiken, Fotos und Web-Links; für 7,90 Euro im Zeitschriftenhandel und für zuzüglich 2,00 Euro Versandkostenanteil zu bestellen bei: Ziel:Marketing, Hauptstätterstr. 57, 70178 Stuttgart Tel.: 0711/96695-0, Fax: 0711/96695-20 E-Mail: bestellungen@ziel-marketing.de
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[4-09] BUNDmagazin
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MAGAZI N
Lebendiges Kulturerbe
Allee des Jahres gekürt
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s gab eine Zeit, da war Alleenschutz Chefsache: So ordnete Preußens König Friedrich Wilhelm IV 1841 an, »aufs Strengste darauf zu achten, dass Lichten und Aushauen prachtvoller Alleen, wie solches seine Majestät hier und da bemerkt habe, künftig durchaus unterbleibe«. Ihm und anderen Alleenfreunden der Vergangenheit ist es zu danken, dass wir uns in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und SachsenAnhalt noch über knapp 17 000 Kilometer Alleen freuen können. Bundesweit sind etwa 25 000 Straßen-
kilometer von Alleen gesäumt. Alleen können Geborgenheit und Identität vermitteln. Sie sind Teil unseres kulturellen Erbes und besonders in Ostdeutschland ein Markenzeichen des Tourismus’. Dieses Kulturgut ist bedroht. Falscher Baumschnitt und Verletzungen beim Straßenbau verursachen Baumkrankheiten und oft die vorzeitige Fällung. Der BUND engagiert sich für den Schutz der Alleebäume, ihre Pflege sowie mehr Nach- und Neupflanzungen – damit auch spätere Generationen durch »grüngoldene Tunnel« fahren können. Jedes Jahr zum Tag der Allee am 20. Oktober kürt der BUND die »Allee des Jahres«. Dazu haben wir Sie gefragt: Kennen Sie eine Allee mit besonderer Geschichte oder von besonderer Schönheit? Unter 250 Einsendern gewann Joachim Römer den Hauptpreis, eine Übernachtung auf der BUND-Burg Lenzen: mit einer Birnbaumallee in Neuhaus an
Lichtentaler Allee in Baden-Baden.
der Elbe. Weitere Preise gewannen Nathalie Dautel (Baden-Baden, s.o.), Margrit Veigel mit einer verwunschenen Allee auf Rügen sowie Margitta Schirge für eine Alleen-Impression aus der Prignitz (Brandenburg). Für eine Montage aus Allee und Kirchengewölbe erhielt Wolfgang Luetz aus Köln einen Sonderpreis. In der Kategorie Kinder gewannen Julia Polzer und Oliver Möhring mit Alleebildern aus Alzey (Rheinland-Pfalz) und Lebus an der Oder. Helfen Sie uns dabei, die Alleen zu schützen – werden Sie Alleenpate! 씰 www.bund.net/alleen Alle Einsendungen sind unter www. allee-des-jahres.de zu bewundern.
Die »Allee des Jahres«: blühende Birnbäume im niedersächsischen Amt Neuhaus.
Ökotipp
Schöner leben
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ede Woche verbreitet der BUND einen Ökotipp. Bewährte Hausrezepte finden sich hier nicht selten neben neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Viele große und kleine Zeitungen veröffentlichen die
BUND-Ökotipps regelmäßig. Auch Privatpersonen können sie kostenlos über den E-Mail-Verteiler des BUND abonnieren. Die gesammelten Tipps finden Sie unter www.bund.net/oekotipps.
Keine Stromfresser zu Weihnachten! Fernseher, Espressomaschinen, DVD-Player oder digitale Bilderrahmen sind auch in Zeiten knapper Kassen beliebte Weihnachtsgeschenke. Wer sparen will, läuft Gefahr, auf Lockangebote hereinzufallen, die für die Beschenkten durch hohe Stromkosten schnell zum Ärgernis werden können. Für Unterhaltungselektronik und Kleingeräte gibt es leider noch keine Verbrauchskennzeichnung. Dennoch helfen drei Faustregeln Klima und Beschenkten: 1. Kaufen Sie keine Geräte, die größer und aufwendiger ausgestattet sind als nötig.
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BUNDmagazin [4-09]
2. Achten Sie darauf, dass Geräte einen Schalter besitzen, der sie vollständig vom Netz trennt. 3. Produkttests und -empfehlungen erleichtern die Suche nach passenden Geschenken. So prüft die Stiftung Warentest regelmäßig auch den Stromverbrauch bestimmter Produkte: www.test.de/spargeräte. Der TV-Finder des BUND hilft bei der Suche nach sparsamen Fernsehern: www.bund.net /tv-finder. Über besonders sparsame Notebooks, Monitore, Drucker und diverse Haushaltsgeräte informiert www.ecotopten.de.
Die Kunst der Tarnung …
FOTOSEITE
ALIMDI.NET/ Stefan Huwiler
… schützt den seltenen Alpenschneehasen im Winter vor Steinadlern oder Füchsen. Doch mit dem Klimawandel schwindet sein weißer Lebensraum. Auch deshalb kämpft der BUND für einen rasch wirksamen Klimaschutz.
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Eine sozial-ökologische Wende ist überfällig
KOMMENTAR
Der Autor Prof. Dr. Hubert Weiger ist Vorsitzender des BUND.
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ie Wählerinnen und Wähler haben sich für einen Regierungswechsel in Berlin entschieden. Eine Entscheidung für Atomkraft und Agrogentechnik war das nicht – zeigen aktuelle Umfragen doch, dass Union und FDP die Bundestagswahl nicht wegen, sondern trotz ihrer Position zur Atomenergie und Genmanipulation gewonnen haben. Denn auch ein großer Teil ihrer Wählerschaft will den Ausstieg aus der lebensfeindlichen Atomenergie und keine Gentechnik im Essen.
Der BUND hat die Koalitionsverhandlungen intensiv begleitet und versucht, den Umweltpolitikern von Union und FDP den Rücken zu stärken. Einige Abgeordnete des neuen Regierungslagers haben offen von der Parteilinie abweichende Positionen vertreten. So hat Josef Göppel (CSU) schon vor der Wahl mutig Flagge gezeigt und eine Anzeige des BUND für den Atomausstieg unterzeichnet. Der BUND appelliert an Union und FDP, ihren Atomkurs aufzugeben und konkreten Klimaschutz zu forcieren – durch Energiesparen und einen naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien. Bei der mit über 50 000 Teilnehmern größten Anti-Atom-Demo seit 20 Jahren waren Anfang September in Berlin BUNDMitglieder aus ganz Deutschland zahlreich und sichtbar vertreten. Statt einer Renaissance der Atomenergie gibt es eine eindrucksvolle Renaissance und Verjüngung der Anti-Atom-Bewegung. Mit allen legalen Mitteln werden wir weiter für den Ausstieg aus der Atomkraft kämpfen. Wir werden den Stromkonzernen Eon, RWE und Co. nicht das Feld überlassen, wenn sie mit immer älteren und unsichereren AKW ihren Gewinn – und unser aller Risiko – maximieren wollen; und das, wo die Endlagerfrage völlig ungeklärt ist! Bitte schreiben Sie Ihrem Wahlkreisabgeordneten: Der Atomausstieg darf nicht rückgängig gemacht werden. Und die vorrangige Netzeinspeisung für erneuerbare Energien darf auch durch die Hintertür nicht gekippt werden.
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BUNDmagazin [4-09]
Mit Blick auf unser Essen und eine ökologische Landwirtschaft werden wir vor allem CDU und FDP in den nächsten Jahren klarmachen: Wer Gentechnik sät, wird Widerstand ernten. Wir hoffen, die SPD findet in der Opposition endlich eine klare Linie zur »Gentechnikfreiheit« und behält ihren Anti-Atom-Kurs bei. Mit dem Ex-Umweltminister Sigmar Gabriel als Parteivorsitzendem hoffen wir auf eine Ökologisierung der SPD, die sie noch als Regierungspartei – bei neuen Kohlekraftwerken oder der ökologischen Verkehrswende – schmerzlich vermissen ließ. Einen Lichtblick gibt es bei der Rettung des vom BUND initiierten Naturschutzprojektes »Grünes Band«: Die Koalition führt es in ihrer Vereinbarung als zentrales Projekt des Biotopverbunds, das sie als »Nationales Naturmonument« auf 1400 Kilometer Länge rechtlich sichern will. Ebenso will sie unser Projekt »Grünes Band Europa« unterstützen. Auch bei der Rettung der letzten frei fließenden Flüsse – wie der Elbe oder Teilen der Donau – gibt es Zeichen der Hoffnung. Der Koalitionsvertrag betont ihre zentrale Bedeutung. Doch trotz großen Einsatzes (u. a. des FDP-Abgeordneten Horst Meierhofer) fehlt ein klares Wort zum Verzicht auf Staustufen an der Donau und den Ausbau der Elbe. Angesichts immer deutlicherer Warnungen vor einem Klimawandel, der nicht nur auf den Malediven, sondern auch bei uns die Lebensgrundlagen gefährdet, fordert der BUND einen viel konsequenteren Klimaschutz. Wir müssen unseren Energieverbrauch drastisch senken und den Klimaschutz mit dem Schutz der biologischen Vielfalt verknüpfen. Denn nicht blumige Worte in Koalitionsvereinbarungen werden den Naturhaushalt schützen, sondern allein Taten. Ohne den konsequenten Schutz alter Wälder, ohne die Revitalisierung der Moore und Auen, ohne ein überfälliges Tempolimit auf unseren Autobahnen oder das Verbot Stand-By-betriebener Elektrogeräte wird unser Land nicht zukunftsfähig. Statt weiter Schulden zu machen, müssen endlich alle umweltschädlichen Subventionen (über 45 Mrd. Euro pro Jahr) vom Tisch. In den nächsten Jahren droht ein Roll-Back im Naturund Umweltschutz. Der BUND wird dafür kämpfen, dass neue gesellschaftliche Mehrheiten für eine überfällige sozial-ökologische Wende entstehen. Eine Politik, die nicht dem ökologischen Primat verpflichtet ist, darf künftig keine Chance mehr haben.
SETZE LICHTZEICHEN!
ENERGIESPARLAMPEN NUTZEN UND RICHTIG ENTSORGEN. Erfahren Sie alles über sauberes Licht, das Recycling von Energiesparlampen und die Rückgabemöglichkeiten bei Ihrer Sammelstelle unter www.lichtzeichen.de.
Eine Initiative der Lampenhersteller.
blickwinkel/P. Royer
TITELTH EMA
Umwelt und Gesundheit Umweltschutz ist vorsorgender Gesundheitsschutz. Dazu liefert die Weltgesundheitsorganisation WHO anschauliche Daten: So wird ein Viertel aller Krankheiten weltweit auf Umweltfaktoren zurückgeführt. Würden alle Möglichkeiten zum Schutz der Umwelt genutzt, gäbe es jedes Jahr 30 Mio. Tote weniger – wobei den höchsten Preis die Kinder zahlen. Die Verbindung Umwelt – Gesundheit ist eindeutig. Doch im öffentlichen Bewusstsein und in der politischen Praxis ist sie noch zu wenig verankert.
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rstmals im Jahr 1989 wurde auf höchster europäischer Ebene der Zusammenhang von Umwelt und Gesundheit gewürdigt. Damals verabschiedete eine Ministerkonferenz in Frankfurt am Main eine »Europäische Charta Umwelt und Gesundheit«. Ihr Kernsatz lautet: »Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Umwelt, die ein höchstmögliches Maß an Gesundheit und Wohlbefinden ermöglicht.« Zu dem Ziel, schädliche Umwelteinflüsse auf die Gesundheit zu verringern, bekennen sich heute 53 europäische Staaten.
Zwei Seiten einer Medaille Obwohl die WHO also seit 20 Jahren darüber diskutiert und forschen lässt, ist die enge Verknüpfung von Umwelt und Gesundheit noch längst nicht Allgemeingut. Bei näherer Betrachtung wird es wohl den meisten
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Menschen einleuchten, dass die Qualität unserer Umwelt und unser Gesundheitszustand zwei Seiten einer Medaille sind. Bei Umweltkatastrophen wie dem Reaktorunfall von Tschernobyl dürfte die Verbindung unstrittig sein, beim Thema Lärm ist sie schon schwieriger nachvollziehbar. Bei neuen Technologien, die sich unseren Sinnen entziehen – wie die Nanotechnologie oder elektromagnetische Strahlung –, ist sie auch wissenschaftlich sehr viel schwieriger nachzuweisen. Hier macht sich die Vielzahl heutiger Umweltbelastungen bemerkbar: Einfache Ursache-Wirkungsbeziehungen sind eher die Ausnahme, komplexe Kombinationswirkungen dürften dagegen die Regel sein. Wie drückt sich im Wirkungsgefüge Umwelt und Gesundheit der positive Einfluss einer intakten Natur aus? Bäume und Grünflächen in Städten erfreuen nicht
Aktionsprogramm für Kinder 1999 stellten Bundesumwelt- und Bundesgesundheitsministerium ihr »Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit« vor. Schon zuvor hatte der BUND gemeinsam mit anderen Nichtregierungsorganisationen einen eigenen Aktionsplan Umwelt und Gesundheit erarbeitet. Doch weil die anfängliche Euphorie unter der rotgrünen Bundesregierung wenig politisch Zählbares erbrachte, verschoben sich die Arbeitsschwerpunkte in vielen Umweltverbänden wieder. Umwelt und Gesundheit führen seither – als eigenes Handlungsfeld – eher ein Schattendasein. Die Geschäftsstelle des staatlichen Aktionsprogramms ist im Umweltbundesamt angesiedelt. Seit 2001 hat es den Schwerpunkt Kindergesundheit. Damit wurde eine zentrale Forderung der Nichtregierungsseite erfüllt. Kinder und Jugendliche sind im Wachstum allgemein sehr viel empfindlicher gegenüber Umweltbelastungen als Erwachsene. Maßnahmen, die Kinder schützen, kommen zugleich allen Altersgruppen zugute. So hat das Aktionsprogramm repräsentativ ermittelt, wie sich eine belastete Umwelt auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Dabei wurde deutlich, dass auch der soziale Hintergrund eine wichtige Rolle spielt. So wohnen Kinder aus Familien mit niedrigem sozialem Status häufiger an stark befahrenen Straßen als solche mit höherem Status. Sie sind somit einem größeren Risiko ausgesetzt, zum Beispiel an den Atemwegen zu erkranken. Andererseits kommen sie mit speziellen Schadstoffen weniger in Kontakt als privilegierte Kinder – die zudem häufiger unter Allergien leiden. Unstrittig bleibt: Die Folgen unterlassenen Umweltschutzes treffen vor allem die sozial Schwachen. Auch auf europäischer Ebene wurde – 2004 – ein Schwerpunkt Kinder gewählt und ein eigener Aktionsplan verabschiedet.
die Flutkatastrophen 1997 an der Oder und 2002 an der Elbe noch relativ glimpflich, so forderte die Hitzewelle 2003 europaweit etwa 70 000 Tote, vornehmlich ältere Menschen, deren Herz-Kreislaufsystem in der mehrtägigen Rekordhitze kollabiert war. Damals zeigte sich auch das deutsche Gesundheitswesen überfordert. An anderer Stelle macht sich die Klimaerwärmung bereits chronisch bemerkbar: So führt die längere Blütezeit bestimmter Pflanzen und die Ausbreitung bisher nicht heimischer allergener Pflanzen dazu, dass die für Allergiker reizarme Jahreszeit immer kürzer wird.
Nichtbeachtung teuer Unterlassener Umweltschutz sorgt (nicht nur, aber auch) im Gesundheitswesen für hohe Kosten. Wer einseitig wirtschaftliche Interessen verfolgt, muss an anderer Stelle tiefer in die Tasche greifen. Wer über den Straßenbau die Konjunktur ankurbeln will, produziert auch mehr Lärm und Abgase und eine schnellere Klimaerwärmung – und damit höhere Ausgaben für die Behandlung kranker Menschen. Für ein gesundes Leben ist eine intakte Umwelt von elementarer Bedeutung. Es gibt noch viel zu tun. Erik Petersen … ist Projektleiter beim Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt – Bündnis für eine enkeltaugliche Zukunft e.V. 씰 www.apug.de 씰 www.netzwerk-kindergesundheit.de
Erik Petersen
nur das Auge, sie filtern auch Schadstoffe aus der Luft und können als Schneisen für frische Luft besonders bei Hitzewellen extreme Temperaturen abmildern. Ein ganz anderes Beispiel: Nur wenn wir unsere biologische Vielfalt bewahren, können wir aus dem reichen Genpool der Tiere und Pflanzen neue Rassen und Sorten züchten oder Medikamente gewinnen, um auf eine sich ändernde Umwelt zu reagieren.
Neue Herausforderungen Für die nächste Ministerkonferenz 2010 hat man neben den Kindern auch die älteren Menschen als besonders Betroffene ausgesucht – in Anbetracht der Gesundheitsgefahren durch den Klimawandel. Beide Altersgruppen leiden in besonderem Maße. Verliefen
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Gesund essen
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Gewusst wie! Es ist ja nicht so, dass wir ganz ahnungslos wären, was gesunde Ernährung bedeutet. Das Problem ist, dieses Wissen auch umzusetzen. Zum einen führen uns die Hersteller von Lebensmitteln bei der Vermarktung ihrer Produkte gerne in die Irre. Zum anderen können immer weniger Menschen frische, unverarbeitete Zutaten gesund und abwechslungsreich zubereiten. Schließlich ist auch die Politik gefragt, einer bewussteren Ernährung bessere Rahmenbedingungen zu bieten.
M Mit dem Projekt »McMöhre« wirbt die BUNDjugend in Baden-Württemberg für ein »nachhaltiges Pausenvesper«.
itte Oktober fand in Köln die Anuga statt, die größte Nahrungs- und Genussmesse der Welt. Nicht von ungefähr findet diese Messe der Superlative alle zwei Jahre in Deutschland statt: Steht unser Land doch im Welthandel mit Agrargütern und Lebensmitteln bei den Ausfuhren auf Platz drei, bei den Einfuhren sogar auf Platz zwei. Mitten in die Trendmesse platzte die Nachricht, dass erstmals über eine Milliarde Menschen als unterernährt gelten. In seiner Eröffnungsrede warb der Vertreter der deutschen Ernährungsindustrie nicht nur offensiv für die Gentechnik auf dem Acker – vorgeblich zum Kampf gegen den Welthunger. Er rief auch dazu auf, gegen »vermeintliche Verbraucherschützer« vorzugehen, die mit ihrer ständigen Kritik den Ruf der Ernährungsindustrie »mutwillig beschädigten«. Dabei hat sich die Branche diese Kritik redlich verdient. Jeder Supermarkt bietet unzählige Beispiele dafür, wie Hersteller die Herkunft, die Inhaltsstoffe und die Eigenschaften ihrer Produkte verschleiern und bewusst beschönigen. So vermittelt der Marktführer »Wiesenhof« den Käufern seiner Hähnchen allein durch den Namen ein gutes Gefühl. Und dies, auch wenn das arme Mastvieh in seinem kurzen Leben keinen Grashalm gesehen hat.
Ein anderes Beispiel: Wer bekam vor einem Jahr schon mit, dass eines unserer Grundnahrungsmittel auf einmal nur noch in »optimierter« Form zu kaufen war? In vielen Läden blieb die angebotene Frischmilch plötzlich über drei Wochen haltbar, auch schmeckte sie anders, manche vertrugen sie nicht mehr. Der Grund: Man hatte die Milch, statt sie wie üblich zu pasteurisieren, auf über 120 Grad erhitzt oder mikrofiltriert. Nur wenige Hersteller hielten es für nötig, auf diese »Innovation« hinzuweisen. Als frische Milch drehte man uns nun (im Fachjargon:) »ESL-Milch« an.
Mehr Transparenz Was hat die fehlende Transparenz mit unserer Gesundheit zu tun? Nun, wer sich bewusst ernähren will, muss beim Einkauf auch bewusst wählen können. Zum Beispiel zwischen Tierprodukten aus artgerechter und solchen aus Massentierhaltung (mit gentechnisch verändertem Soja und Mais im Kraftfutter); oder zwischen wenig und stark verarbeiteten Lebensmitteln – siehe Milch. Außerdem sollen Verbraucher gerade die ungesunden Lebensmittel auch als solche erkennen können. Deshalb fordert der BUND – der hier über zwei Drittel der Verbraucher hinter sich weiß –, alle Lebensmittel mit einer »Ampel« deutlich zu kennzeichnen:
Großstudie zeigt: Bioprodukte gesünder Fünf Jahre Forschung in 16 europäischen Ländern ergab ein eindeutiges Bild: Biolebensmittel sind ernährungsphysiologisch besser als ihre konventionellen Pendants. Kohl, Salat, Tomaten oder Kartoffeln fördern die Gesundheit, weil sie mehr Antioxidantien, Vitamine und andere bioaktive Stoffe enthalten. Biomilch enthält vor allem im Sommer 40 – 60 % mehr Omega-3-Fettsäuren und bis zu 70 % mehr Vitamine. Für die besseren Ergebnisse des Ökolandbaus ist vor allem die organische Düngung verantwortlich, deren Wirkung bislang unterschätzt wurde. Sie erhöht den Gehalt an bioaktiven Stoffen, verbessert die Eiweißprofile und stärkt pflanzliche Abwehrkräfte.
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Die Großstudie widerlegt damit eine im Sommer viel zitierte englische Studie, die keine Vorteile von Ökoprodukten festgestellt hatte. Dazu Dr. Urs Niggli vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau: »Am klarsten unterschieden sich tierische Produkte wie Milch und Joghurt. Tiere, die statt Kraftfutter Heu, Klee und Gras fressen, produzieren mehr gesunde ungesättigte Fettsäuren. Die englischen Kollegen haben nur das Gesamtbild bisheriger Studien betrachtet und viele entscheidende nicht berücksichtigt.« Zumal die englische Studie ein wichtiges Merkmal von Bioprodukten – keine Rückstände von Pestiziden – überhaupt nicht gewichtet hatte …
Rote, gelbe oder grüne Punkte stehen dann für einen hohen, mittleren oder niedrigen Anteil von Dickmachern wie Fett, gesättigten Fettsäuren und Zucker. Doch die Ampel ist vom Tisch: In ihrem Koalitionsvertrag entlässt die neue Bundesregierung die Ernährungsbranche – die die Ampel größtenteils strikt ablehnt – hier ausdrücklich aus der Pflicht.
Kinderkochclub von »Slow Food« in Oldenburg.
Fallen umgehen Kein Wunder, dass sich die Hersteller gegen eine zu offensichtliche Kennzeichnung ihrer Produkte wehren. Würde doch manch Werbeversprechen wie eine Seifenblase zerplatzen. Gerade der Hinweis auf angeblich gesundheitsfördernde Eigenschaften gilt als probates Mittel der Umsatzsteigerung. So behauptet die Firma Danone, ihr Trinkjoghurt Actimel stärke das Immunsystem. Der Verbraucherorganisation Foodwatch war dies den »Goldenen Windbeutel« für die »dreisteste Werbelüge« wert: Es sei nicht plausibel, dass Actimel gesünder sei als ein einfacher Naturjoghurt, der nur halb so viel Zucker enthält und ein Viertel so teuer ist. Was lehrt das? Am leichtesten umgehen Gesundheitsbewusste die Fallen der Ernährungsindustrie, indem sie auf frische und nur gering verarbeitete Lebensmittel zurückgreifen: auf Obst und Gemüse, auf Getreide, das selbst gemahlen unvergleichlich aromatisch schmeckt, auf Fleisch, Milch und Eier. Wer die Zutaten ausgewogen nutzt – als ein Vorbild gilt hier die mediterrane Küche, die nur zu 25 % tierische Produkte verwendet – und beim Einkauf auf regionale Herkunft und ökologische Produktion achtet, hat eine gute Basis geschaffen.
Besser selber kochen Doch für immer mehr Menschen lauert die eigentliche Hürde auf dem Weg zu einer selbstbestimmten gesunden Ernährung erst nach dem Einkauf. Denn Umfragen belegen, dass immer weniger Menschen die Kulturtechnik des Kochens und Backens beherrschen. Wer kein überzeugter Rohkostler ist, muss aber etwas handwerkliches Können mitbringen, um aus nicht oder nur gering verarbeiteten Lebensmitteln einen vielseitigen und gesunden Speiseplan zu erstellen. Hier wäre dem guten alten Schulfach »Hauswirtschaft« eine Renaissance zu wünschen. Denn wachsen wir fern der Küche auf, werden wir später oft zu lebenslangen Opfern von Schnellimbiss, Käse-Imitat und 5Minuten-Terrine. Und dann ist kaum mehr mit unserer Unterstützung zu rechnen, wenn Verbraucherschützer die giftfreie Herstellung sowie transparente Herkunft und Kennzeichnung von Lebensmitteln fordern. Nicht nur deshalb wäre es wichtig, dem Thema »Ernährung« an den Schulen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Leiden doch gerade Kinder vermehrt unter Übergewicht und den damit verbundenen Gesundheitsproblemen. Weil sie sich zu wenig bewegen – und weil
sie lernen, sich schlecht zu ernähren. Statt Nahrungsmittelkonzerne mit Millionen zu subventionieren, muss die Politik stärker eine unabhängige Aufklärung der Verbraucher fördern. Kindern muss die enge Beziehung zwischen Hof und Teller besser vermittelt werden.
Agrarpolitik gefragt In Zeiten sinkender öffentlicher Nachfrage nach Produkten, die keine »Veredlung« durch Nahrungsdesigner erfahren haben, ist nun auch die Agrarpolitik gefragt. Sie muss dazu beitragen, dass die Standards der deutschen Landwirtschaft eine gesunde Ernährung schon auf dem Acker sicherstellen. Und das ist keine leichte Aufgabe. Ist doch die Mehrzahl der Landwirte – als Nicht-Biobauern – einem ständigen Prozess der Intensivierung unterworfen: Der Einsatz von Pestiziden steigt bundesweit stetig an. Die Zahl des Nutzviehs in Massentierhaltung wächst ebenfalls Jahr für Jahr, und damit der Einsatz von gentechnisch verändertem Kraftfutter und Medikamenten im Stall. Gleichzeitig sind die globalen Warenströme immer enger verflochten, was die Herkunftskontrolle erschwert. Die Lösung kann nur sein, der Industrialisierung der Landwirtschaft einen Riegel vorzuschieben, regionale und ökologische Strukturen zu stärken und statt der heutigen Überproduktion Qualitätserzeugung auf bäuerlichen Betrieben zu fördern. Das Geld dazu ist im Brüsseler Agrarhaushalt vorhanden. Es muss allerdings gründlich umverteilt werden. Severin Zillich
Wo kommt die Milch her? Nicht alle Kinder wissen darauf noch eine Antwort.
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Neues Recht auf Auskunft
Wo verstecken sich Schadstoffe? Ob bromierte Flammschutzmittel, synthetische Moschusverbindungen, Fluor-Chemikalien, Weichmacher oder Bisphenol A – gefährliche Chemikalien sind in unserer Umwelt allgegenwärtig. Sie finden sich in vielen Gegenständen, mit denen wir täglich in Berührung kommen. Fragen Sie den Hersteller, ob Substanzen in einem bestimmten Produkt Ihre Gesundheit besonders gefährden.
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Was ist wirklich drin? Mit einer Verbraucheranfrage entlarven Sie versteckte Schadstoffe.
ie gleichen Schadstoffe, die in Alltagsprodukten wie Reinigungsmitteln, Kosmetika, Möbeln, Textilien, Küchenutensilien, Essensverpackungen und sogar in Kinderspielzeug zum Einsatz kommen, konnten bei Untersuchungen bereits im menschlichen Körper nachgewiesen werden. Das ist höchst beunruhigend. Spricht doch immer mehr dafür, dass es eine Verbindung zwischen dieser Belastung und Krankheiten wie Krebs, Allergien, Asthma oder Parkinson sowie Lernschwächen und verringerter Fruchtbarkeit gibt. Wie kann man sich als Verbraucher davor schützen? Seit Kurzem sind Hersteller und Händler gesetzlich dazu verpflichtet, über die gefährlichsten Substanzen in ihren Waren zu informieren. Möglich macht dies REACH, das neue europaweite Gesetz zur Regulierung von Chemikalien. Es verpflichtet die Industrie, chemische Substanzen auf ihre gesundheitsund umweltschädliche Wirkung zu untersuchen. Dies ist dringend nötig, denn die meisten der etwa 30 000 EU-weit in Konsumprodukten eingesetzten Chemikalien wurden nie auf ihre Sicherheit überprüft. Verbrauchern bietet REACH das Recht, beim Anbieter nachzufragen: Sind in einem Produkt Stoffe enthalten, die die EU als »besonders besorgniserregend« einstuft und damit für ein Verbot vorschlägt? Die Unternehmen müssen solche Anfragen innerhalb von 45 Tagen gratis beantworten.
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Nur ein Bruchteil erfasst Einen kleinen Haken gibt es allerdings: Bisher gelten erst 29 Schadstoffe als »besonders besorgniserregend«, obwohl EU-Kommission und Umweltverbände davon ausgehen, dass etwa 2 500 Produktchemikalien die Gesundheit schädigen. Der BUND und andere europäische Umwelt- und Gesundheitsverbände setzen sich deswegen dafür ein, dass die EU-Mitgliedsstaaten – die für die Nominierung dieser Stoffe zuständig sind – so schnell wie möglich alle besonders gefährlichen Chemikalien auflisten. Schon jetzt aber lässt sich mit der Verbraucheranfrage zumindest herausfinden, ob ein Produkt zum Beispiel bestimmte Weichmacher (DBP, DEHP, BBP und DiBP) enthält, die die Fruchtbarkeit und Entwicklung schädigen. Diese wurden sogar schon in Kinderspielzeug aus Weich-PVC nachgewiesen! Zudem signalisiert eine solche Anfrage den Unternehmen auch: Wir Verbraucher dulden nicht länger, dass unsere Gesundheit durch gefährliche Chemikalien aufs Spiel gesetzt wird. Zeigen Sie also Flagge: gegen Schadstoffe im Alltag, für eine gesunde Zukunft! Um Auskunft über ein bestimmtes Produkt zu erhalten, müssen Sie lediglich eine kurze schriftliche Anfrage stellen. Einen Musterbrief und weitere Informationen zum Thema finden Sie auf www.bund.net/gift-stoppen und in unserem neuen Flyer »Wie viel Chemie kaufen wir euch ab?«. Patricia Cameron
… leitet das BUND-Referat »Stoffe und Technologien«. Bezug des Flyers über www.bund.net/publikationen oder im BUND-Laden, Tel. 0 30/ 2 75 86-4 80, bundladen@bund.net
Nanotechnologie
Minis mit Nebenwirkungen Ob Krebstherapie oder Solarzellentechnik – Nanotechnologie wird häufig mit hochspezialisierten Anwendungen in Verbindung gebracht. Doch auch in immer mehr Alltagsprodukten kommen Nanomaterialien zum Einsatz, meist ohne dass wir Verbraucher davon erfahren. Und mit ungeklärten Folgen für unsere Gesundheit.
ie viele Nanoprodukte auf dem Markt sind, lässt sich nicht ermitteln. Eine Kennzeichnung und Registrierung ist nicht vorgeschrieben. Die Datenbank des »Project on Emerging Nanotechnologies« (USA) verzeichnet aber bereits über Tausend Einträge zu Nanoprodukten: Sonnencremes und Haushaltsreiniger gehören genauso dazu wie Socken und Nahrungsergänzungsmittel. Gemeinsam ist all diesen Waren, dass sie künstliche Partikel in der Größenordnung von Milliardstel Metern enthalten. Die Hersteller machen sich zunutze, dass Stoffe in Nanogröße sich anders verhalten als größere Partikel gleicher chemischer Zusammensetzung. So sind Nanopartikel deutlich reaktionsfreudiger. In Organismen und in der Umwelt sind sie mobiler und besser verfügbar. Selbst ihre Farbe kann sich auf Grund der geringen Partikelgröße ändern. Diese neuen Eigenschaften bergen allerdings auch neue Risiken für Mensch und Umwelt.
Versilbertes Risiko Risiken sind vor allem da zu vermuten, wo Nanopartikel »verbrauchernah« in Lebensmitteln, Textilien oder Kosmetika Anwendung finden. Hier sind sie meist nicht fest im Material gebunden und können in die Umwelt entweichen. Dank ihrer geringen Größe gelangen sie leichter in den menschlichen Körper. Bestimmte Partikel durchdringen sogar die Zellmembranen und körpereigene Schutzbarrieren wie die Blut-Hirn- und die Plazenta-Schranke. Noch weiß man zu wenig, was dies für unsere Gesundheit bedeutet. Zu bestimmten Nanomaterialien liefern Tierversuche aber schon beunruhigende Erkenntnisse: So erwies sich Nanosilber, mit Nano-Titandioxid eines der am häufigsten verwendeten Nanomaterialien, als giftig für Zellen von Mäusen und Ratten. Da Nano-Silber antimikrobiell wirkt, werden Lebensmittelverpackungen und Küchenprodukte, Sportbekleidung und Waschmaschinen damit imprägniert: Lebensmittel sollen so länger frisch bleiben, Sportsocken nicht mehr müffeln und Wäsche keimfrei sauber werden. Nano-Titandioxid wiederum findet sich als UVSchutz in vielen Sonnencremes, wird aber auch als Lebensmittelzusatz etwa zum Bleichen oder Haltbarmachen verwendet. In einer aktuellen Studie wurde es trächtigen Mäusen injiziert – und rief bei den Embryos Störungen des Genital- und Nervensystems hervor. In einem anderen Tierversuch löste Nano-Titandioxid
nach Aufnahme über die Atemwege Lungenkrebs aus. Inwiefern diese Ergebnisse auf den Menschen zu übertragen sind, ist noch nicht geklärt. Fakt ist, dass die Risikoforschung der Markteinführung von NanoProdukten deutlich hinterherhinkt. Der Gesetzgeber kommt seiner Aufgabe, uns Verbraucher durch nanospezifische Regulierung zu schützen, bisher nur sehr schleppend nach. Einen Anfang macht die neue EU-Kosmetikverordnung, die jedoch erst 2012 in Kraft tritt. Sie schreibt erstmals auch Sicherheitstests und eine Kennzeichnung für Nanopartikel vor. Welche Regeln künftig für Nano-Lebensmittel gelten sollen, wird im Rahmen der neuen Novel-Food-Verordnung in Brüssel diskutiert. Der BUND setzt sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Nanotechnologie ein, der Umweltund Gesundheitsschutz vor Profitinteresse stellt. Unsere Materialien zum Thema, wie die neue Studie »Nanosilber – der Glanz täuscht« (ab 19.11.) und der Flyer »Nanos überall – Nanotechnologie im Alltag«, erhalten Sie auf www.bund.net/publikationen oder im BUNDladen, Tel. 0 30/2 75 86-4 80, bundladen@bund.net. Sarah Häuser
Nanosilber – die Giftzwerge sind auf dem Vormarsch.
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Abgase aus dem Verkehr
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Gut leben – in der Großstadt Feinstaub und Stickoxide machen krank – und heizen das globale Klima auf. Die EU hat deshalb Grenzwerte definiert, die viele Städte dazu bewegt haben, Umweltzonen einzurichten. Doch muss noch mehr passieren, um den Stadtverkehr zu entgiften.
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nfang 2005 trat ein EU-weiter Grenzwert für Feinstaub in der Außenluft in Kraft – und machte große politische Versäumnisse sichtbar. Bürger können seither klagen, wenn die Tagesmittelwerte für Feinstaub in ihrem Umfeld regelmäßig übertroffen werden – Grenzwerte, die übrigens weit oberhalb der Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation liegen.
R.B./pixelio
Vorsicht vor Feinstaub und NO2 Je kleiner die Partikel, desto gefährlicher sind sie für unsere Gesundheit. Denn umso tiefer dringen sie in die Lungengefäße und von dort in den Blutkreislauf ein. Sie lösen Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen sowie Lungenkrebs aus. 70 000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr durch Feinstaub wurden für die Bundesrepublik ermittelt. Der Ruß aus Dieselmotoren ist die dominante Feinstaub- und Rußquelle in den Städten. Bundesweit betrachtet emittieren Industrieschornsteine die größten Mengen und erhöhen die Hintergrundbelastung in den Städten. Hier allerdings sind nicht die Kommunen gefragt, sondern die Bundespolitik. Ab dem 1. Januar 2010 greift der EU-weite Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 µg pro Kubikmeter. Derzeit wird er in deutschen Städten an etwa 70 Messstellen überschritten. Mit Atemwegserkrankungen und einem Anstieg der vorzeitigen Todesfälle wirken Stickoxide ähnlich wie Feinstaub. Auch sie stammen in erster Linie aus der unvollständigen Verbrennung in Dieselmotoren. Maßnahmen gegen Feinstaub mindern also auch die Belastung durch Stickoxide.
Umweltzone plus Mit Umweltzonen und Fahrverboten für ältere, sehr umweltschädliche Dieselfahrzeuge zeigten über 30 deutsche Städte Reaktion. In Berlin senkte die 44 qkm große Umweltzone den Feinstaub aus dem Straßenverkehr schon im ersten Jahr um 24 %, die Stickoxide um 14 %. Im München nahm die Belastung an viel befahrenen Straßen gegenüber dem Trend um bis zu 11 % ab. Behauptet der ADAC – auf Basis einer fragwürdigen Auftragsstudie –, Umweltzonen seien unwirksam, so ist dies heute klar widerlegt. Auch die Gerichte sehen das so. Mit der jetzigen Regelung (die für grüne Plaketten noch keinen Partikelfilter vorschreibt) können Umweltzonen die Gesamtbelastung um bis zu 10 % mindern. Umweltzonen sind also meist unverzichtbar. Zusätzlich müssen Fahrrad, Bus und Bahn gezielt gefördert werden, um die Grenzwerte einzuhalten und ein dauerhaft gesundes Stadtklima zu etablieren. Mehr Fuß-, Rad-, Bus- und Bahnverkehr wird es nur geben, wenn Straßenraum umverteilt und so mehr Aufenthaltsflächen, mehr Grün, mehr Lebensqualität für alle entsteht. Nur lebenswerte Städte werden den Trend zur Abwanderung in die Vororte stoppen oder gar umkehren. In Berlin hat sich der Radverkehr in den letzten Jahren auf 12 % verdoppelt. Auch in Frankfurt/Main, München und anderen Städten nimmt er stetig zu. Spitzenreiter Münster hat über 30 %, und Kopenhagen will seinen Radverkehr gar auf anteilig 50 % erhöhen. Wer den emissionsfreien Verkehr fördert, mindert nicht nur den Ausstoß von Ruß und Stickoxiden – der stark zur globalen Erwärmung beiträgt. Er senkt auch den CO2-Ausstoß und schützt damit ebenso das Klima. »Klimafreundlich und sauber mobil in Großstädten« lautet deshalb das Motto des BUND, um in den nächsten Monaten ein Netzwerk von Aktiven für lebenswerte Großstädte zu knüpfen. Werner Reh … leitet das BUND-Verkehrsreferat.
씰 Arbeitskreis Motorradlärm im BUND Rems-Murr, holger.siegel@bund.net
Lärmschutz – nicht vor Motorrädern? Rund 15 Millionen Deutsche sind Dauerlärm ausgesetzt, bei tagsüber mehr als 65, nachts über 50 Dezibel. Ihr Herzinfarktrisiko ist stark erhöht. Laut EU-Umgebungslärmrichtlinie müssen alle Ballungsräume mit 250 000 und mehr Einwohnern strategische Lärmkarten erarbeiten, die die Belastung durch Verkehrslärm genau darstellen – und auf ihrer Basis Aktionspläne entwickeln, die den Straßen-, Schienen- und Fluglärm senken.
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So weit das allgemeine Ziel. Anders oft die Praxis. Zwei Beispiele: Über die Hälfte der deutschen Motorräder sind lauter als die Polizei erlaubt – weil ihre Auspuffe ausgetauscht oder manipuliert wurden. Bis 2007 kostete das die Halter 50 € und drei Punkte in Flensburg, seitdem bleiben sie straffrei. Und eine neue Zulassungsnorm für Motorräder richtet sich nach Tempo 50 bei leisester Fahrt, nicht bei lauter Beschleunigung. Zudem fehlt die Rechtsgrundlage, um zu laute Kräder polizeilich zu sanktionieren.
Energiesparlampen
Nachbessern für Gesundheit und Umwelt Energiesparlampen sind unverzichtbar für den Klimaschutz. Darum hat die EU das Ende der Glühlampe eingeläutet – und dafür nicht nur Lob geerntet. Denn Energiesparlampen enthalten giftiges Quecksilber und geben elektromagnetische Strahlen ab. BUND-Experten haben das Für und Wider näher untersucht und abgewogen.
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lühlampen wandeln nur fünf Prozent der eingesetzten Energie in Licht um – der Rest verpufft in Form von Wärme. Energiesparlampen aber erzeugen die gleiche Helligkeit mit bis zu 80 Prozent weniger Strom. Nun ist zwar der Anteil der Beleuchtung am gesamten Stromverbrauch niedriger als der von Haushaltsgeräten oder Elektromotoren. Doch auch die Einsparung infolge des Glühlampenverbots muss genutzt werden, um den drohenden Klimawandel einzudämmen. Immerhin werden so einmal zehn 500-MW-Kohlekraftwerke überflüssig – Kraftwerke, die u.a. Quecksilber emittieren. Mit dem Ende der Glühlampe wird daher weniger Quecksilber die Umwelt belasten – die korrekte Entsorgung der Sparlampen vorausgesetzt. Auch wenn die Sparlampen wegen ihrer Energieeffizienz unverzichtbar sind: Ihre derzeit noch vorhandenen Negativeffekte müssen deutlich begrenzt werden. So fordert der BUND ein Gesetz, das die Hersteller verpflichtet, Quecksilber so weit wie technisch möglich aus den Energiesparlampen zu verbannen, bis hin zur Entwicklung quecksilberfreier Leuchtmittel. Denn Quecksilber verdunstet bereits bei Zimmertemperatur und gefährdet beim Bruch einer Lampe in ungelüfteten Räumen v.a. Schwangere und Kinder. Zudem ist das hochgiftige Schwermetall nicht abbaubar und reichert sich in der Umwelt an. Eine über lange Zeit auftretende hohe Quecksilberbelastung kann die Gesundheit ebenfalls schwer schädigen. Daher müssen ausgediente Lampen unbedingt als Sondermüll erfasst werden. Warnhinweise wie »enthält giftiges Quecksilber« und »darf nur als Sondermüll entsorgt werden« müssen zur Vorschrift werden.
schnurlose Telefone, Bügeleisen, Staubsauger etc. Auch gibt es technische Möglichkeiten, den E-Smog von Energiesparlampen auf ein unbedenklicheres Maß zu begrenzen. Einzelne Modelle schirmen bereits über 90 Prozent der üblichen elektromagnetischen Strahlung ab. Der BUND fordert die Ausschöpfung aller Möglichkeiten als technischen Standard gesetzlich zu definieren. Die Hersteller müssen zudem Auskunft geben, wie stark ihre Lampen strahlen. Gesundheitlich wirkt sich auch das Lichtspektrum einer Lampe aus. Künstliches Licht stellt immer einen Kompromiss dar, da sich das natürliche Tageslicht je nach Wetter, Tages- und Jahreszeit stark verändert. Sparlampen geben nicht grundsätzlich »kälteres« Licht als Glühlampen. Achten Sie also beim Kauf auf das gewünschte Spektrum. Qualitätslampen mit doppelter Umhüllung und adäquater Beschichtung minimieren auch den Einfluss, den Anteile von Blau- oder UV-Licht auf die Gesundheit haben können. Wilfried Kühling … ist Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats des BUND. Hintergrundpapier »Energiesparlampen in der Kritik. Beleuchtung muss umwelt- und gesundheitsverträglich werden« (16 S.) 씰 www.bund.net/publikationen oder BUND-Infoservice, Tel. 030/27586-469 (gedruckte Kopie)
Der Ausstiegsplan für klare Lampen ( ■ = Handel verboten) Effizienzklasse F+G
Strahlung senken Außerdem verursachen Energiesparlampen im direkten Umfeld unnötigen Elektrosmog. Höherfrequente Strahlung belastet alle Lebewesen, besonders aber Schwangere, Kleinkinder und grundsätzlich elektrosensible Menschen. Als typische Symptome werden Unwohlsein, Kopfschmerzen, ein schwankender Blutdruck, Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme genannt. Man sollte daher Abstand halten und nicht abgeschirmte Sparlampen vorerst nicht körpernah einsetzen, etwa in Leuchten am Nacht- und Schreibtisch. Mit zunehmendem Abstand lässt die Strahlung stark nach, in den Vordergrund tritt dann die Grundbelastung durch andere Strahlungsquellen im Haushalt –
Standard-Glühlampen und konventionelle Halogen-Glühlampen (Effizienzklasse D + E) ≥ 100 W
≥ 75 W
≥ 60 W
< 60 W
seit 1.9.2009
ab 1.9.2010
ab 1.9.2011
ab 1.9.2012
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Halogenlampen (Effizienzklasse B + C)
Aktiv für …
… eine gesunde Umwelt Der BUND-Arbeitskreis Gesundheit versteht sich als Schnittstelle zwischen engagierten Umweltgruppen, Nichtregierungs- und Selbsthilfeorganisationen. Gemeinsam mit Umweltmedizinern stellt er vielfältige Bezüge zwischen Umwelt- und Gesundheitsschutz her.
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er BUND setzt sich für eine gesunde Umwelt ein. Für uns selbst und für künftige Generationen möchten wir gute Lebensmittel, frische Luft, sauberes Wasser und eine vielfältige, erholsame Natur bewahren. Das Thema der ehrenamtlichen Fachleute im BUNDArbeitskreis Gesundheit ist der vorsorgende Umweltund Gesundheitsschutz. Ihre Instrumente sind Tagungen, die »Ökologischen Ärztebriefe«, Vorträge, Positions- und Hintergrundpapiere. Ihre Motivation ist die Fülle interessanter Themen und das Arbeiten in Netzwerken. So beschäftigt sich der Arbeitskreis mit Ernährungsfragen, mit Chemikalien und Nanoprodukten oder Luftverschmutzung und Lärm – Themen, die auf den vorhergehenden Seiten vertieft wurden. Auch die in Deutschland mehrheitlich abgelehnte Gentechnik oder der inzwischen allgegenwärtige Mobilfunk stehen regelmäßig auf unserer Agenda.
Umwelt als Risiko Viele Menschen leben in einer verschmutzten und lärmerfüllten Umwelt, umgeben von Anreizen für einen wenig gesunden Lebensstil. Der Arbeitskreis benennt
blickwinkel/McPhoto
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schädliche Umwelteinflüsse, klärt über die Ursachen auf und sucht nach Wegen, die Lebensbedingungen zu verbessern. Studien haben gezeigt, dass allein eine schlechte Ernährung für die Hälfte unserer westlichen Zivilisationskrankheiten verantwortlich ist und drei bis fünf Prozent aller Krebserkrankungen auf Umweltgifte im engeren Sinne zurückgehen. Das Gesundheitsrisiko, das bestimmte Umwelteinflüsse – Beispiel Feinstaub – bergen, wird immer häufiger von groß angelegten wissenschaftlichen Studien untermauert, etwa im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation.
Umweltmedizin und Kindergesundheit Jedes Jahr richtet der BUND zwei Tagungen gemeinsam mit Umweltmedizinern aus, eine gute Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Zuletzt fand Anfang Oktober in Hamburg die 9. Umweltmedizinische Jahrestagung statt. Veranstaltet hat sie der BUND gemeinsam mit vier führenden Fachverbänden zum Thema »Chronische Krankheiten, Schadstoffe und Ernährung«. Auch dieses Jahr hat eine Reihe interessanter Vorträge Ärzte und Betroffene gleichermaßen bewegt. Einen inhaltlichen Akzent setzten Workshops zur Umwelt-Zahnmedizin und zu Schimmelpilzen in der Umweltmedizin. Einem besonderen Aspekt widmet sich das »Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt« in Bremen, das der BUND als Kooperationspartner unterstützt. Der kindliche Organismus reagiert auf Umweltgifte besonders sensibel – da Zell- und Gewebesysteme noch nicht ausgereift sind und die Entgiftung über Leber und Nieren noch nicht voll entwickelt ist. Der BUND unterstützt das Netzwerk dabei, die Schadstoffbelastung in Boden, Wasser, Luft und Nahrung neu zu bewerten. Innerhalb des wissenschaftlichen Beirats des BUND tauschen sich die Gesundheitsexperten intensiv mit anderen Fachleuten aus – und stehen gern bereit, wenn Arbeitskreise Stellungnahmen oder Fakten zu gesundheitlichen Fragen benötigen. Zusätzlich engagieren wir uns initiativ und in Allianzen mit anderen Verbänden für eine bessere Gesundheitsprävention. Wer sich im Arbeitskreis engagieren möchte, ist dazu herzlich eingeladen. Dr. Peter Germann … ist Sprecher des BUND-Arbeitskreises Gesundheit. 씰 dr.peter.germann@web.de
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Zählerstand (ggf nachreichen)
Name des Vormieters
4. Auftragserteilung Ich beauftrage die NaturStromHandel GmbH mit der Lieferung von elektrischer Energie in Höhe meines Gesamtbedarfs für die oben bezeichnete Stromabnahmestelle. Ich beauftrage und bevollmächtige die NaturStromHandel GmbH, meinen gegenwärtigen, mit dem bisherigen Stromversorger bestehenden Stromversorgungsvertrag zu kündigen und, sofern notwendig, die erforderlichen Verträge mit dem örtlichen Netzbetreiber abzuschließen. Ich ermächtige die NaturStromHandel GmbH hiermit widerruflich, die fälligen Abschlags- und Rechnungsbeträge von folgendem Konto einzuziehen:
Name des Geldinstituts
Bankleitzahl
Name des Kontoinhabers (Nur falls abweichend von Antragssteller) Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) finden Anwendung. Diese sind, wie unser Stromherkunftsnachweis unter www.naturstrom.de einsehbar. Gerne senden wir Ihnen die AGB auf Anfrage auch zu.
Ort/Datum
Beratungs-Service: Tel.: 0211-77900-233 Fax.: 0211-77900-599
Partner des BUNDservice
Kontonummer
Unterschrift Auftraggeber
Widerrufsbelehrung Mir ist bekannt, dass ich den Vertrag innerhalb von zwei Wochen nach Vertragsunterzeichnung schriftlich widerrufen kann. Zur Fristenwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufschreibens. Der Widerruf ist zu richten an: NaturStromHandel GmbH, Achenbachstr. 43, 40237 Düsseldorf.
Bitte senden oder faxen Sie diesen Vertrag an: VM-1151, VA-241 NaturStromHandel GmbH, Achenbachstraße 43, 40237 Düsseldorf , www.naturstrom.de Kundenservice-Center (Mo. bis Fr. von 9 bis 17 Uhr), Tel 0211-77900-233, Fax 0211-77900-599
(Mo – Fr: 9.00 – 17 Uhr) Träger des deutschen Solarpreises
BUNDservice Natur & Umwelt GmbH, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin www.bund.net/bundservice
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Schmelzfeuer
Feuerschale Feurio
Ohne Kerzenlicht wäre die Winterzeit nur halb so schön. Deshalb fallen auch viele Kerzenreste an, die Sie mit dem Schmelzfeuer wiederverwerten können. Mit dauerhaftem, nicht brennbarem Docht aus Glasfasern. H 14,5 cm, Ø 20 cm, 5 kg. Lieferumfang: Keramikschale mit Wachs gefüllt, Geschenkkarton als Verpackung. Deckel und Gestell zusätzlich bestellbar Schale Best.-Nr. 22.119 78,– 7 Deckel Best.-Nr. 22.135 18,– 7 Gestell Best.-Nr. 22.154 59,90 7
Damit können Sie eine richtig große Feuerstelle sicher betreiben – der gemütliche Mittelpunkt Ihrer Glühweinpartys. Handgefertigt in Deutschland, hitze- und temperaturwechselbeständig, genormt nach DIN für Grillgeräte. H 32 cm, Ø 65 cm, 23,5 kg. Lieferumfang Schale: Edelstahlgestell, 7 Keramikelemente zum Einlegen in das Gestell, Rost und Stahlpfanne zusätzlich bestellbar Schale Best.-Nr. 22.151 499,– 7 Pfanne Best.-Nr. 22.152 99,– 7 Rost Best.-Nr. 22.153 49,– 7
Unter www.bundladen.de finden Sie auch ein kleines Schmelzfeuer zur Verwendung in Innenräumen. Im Set mit Deckel und Duftölmischung „Winterdreams“ erhältlich.
Sets: Sie sparen gegenüber dem Einzelkauf. Feurio + Pfanne Best.-Nr. 22.161 570,– 7 Feurio + Rost Best.-Nr. 22.162 530,– 7 Feurio + Pfanne + Rost Best.-Nr. 22.163 615,– 7 Mehr Modelle auf www.bundladen.de
Socken vom Coburger Fuchsschaf,
Filzpantoffeln
Ferse und Spitze baumwollverstärkt, daher besonders strapazierfähig. Gr. 36/37, 38/39, 40/41, 42/43, 44/45, 46/47, 48/49, 50/51 Best.-Nr. 62.004 12,– 7
Aus 100 % Wollfilz vom Alpinen Steinschaf, strapazierfähig mit doppelter Sohle. Gr. 35/36, 37/38, 39/40, 41/42, 43/44, 45/46. Best.-Nr. 62.001 30,– 7
Decke vom Alpinen Steinschaf Diese exklusiven Decken werden von der Züchterin selbst mit der Hand gewebt. 140 × 185 cm. braunmeliert Best.-Nr. 62.010 195,– 7 graumeliert Best.-Nr. 62.011 195,– 7
Kirschkern-Kuscheltiere Wärmflasche und kuscheliges Kissen aus kbA-Baumwolle in einem – Ihre Kinder werden es lieben! Schmetterling, 40 × 29 cm Best.-Nr. 21.173 Hase, 20 × 30 cm Best.-Nr. 21.171 Huhn, 28 × 38 cm Best.-Nr. 21.172 je 19,90 7
Kulturbeutel mit Stil
1 Schoko/Maulwurfgrau Best.-Nr. 70.125
13,50 7
2 Türkis/Blaugrau Best.-Nr. 70.123
13,50 7
3 Himbeer/Natur Best.-Nr. 70.124
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13,50 7
4 Marine/Blaugrau
Best.-Nr. 70.126 13,50 7 Aus 100 % Bio-Baumwolle mit praktischen Tragegriffen. Der Beutel wird in Indien fair produziert und bietet eine gute Alternative zu den sonst aus Kunststoff bestehenden Kulturbeuteln. Er wird mit einem Bändchen zugezogen. H 24 × B 22 cm.
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Orchideentopf
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Bio-Bodylotion
Bio-Duschcreme
1 Bodylotion Ambra, 150 ml
4 Duschcreme Ambra, 200 ml Best.-Nr. 25.062 9,90 7 5 Duschcreme Frangipani, 200 ml Best.-Nr. 25.064 9,90 7 6 Duschcreme Fresh Lime, 200 ml Best.-Nr. 25.063 8,90 7
Best.-Nr. 25.065 18,90 7 2 Bodylotion Frangipani, 150 ml Best.-Nr. 25.067 18,90 7 3 Bodylotion Fresh Lime, 150 ml Best.-Nr. 25.066 16,90 7
Dieser Keramiktopf bietet Orchideen eine optimale Wachstumsumgebung. Aus naturbelassener, atmungsaktiver Keramik. Ø 16 cm, H 18 cm, 2,1 kg. Lieferumfang: zweiteiliger Orchideentopf, Anleitung, Geschenkkarton als Verpackung Best.-Nr. 22.158 59,90 7
Traumschwinger XXL Die geräumige Hängematte zum Abschalten – für die ganze Familie. Das flexible weiche Baumwollnetz bietet viel Bewegungsfreiheit. Aufhängehöhe min. 240 cm, belastbar bis 150 kg. Mit Aufhängung, Deckenhaken, Drehwirbel und Karabiner. Set zur Höhenverstellung zusätzlich bestellbar. Best.-Nr. 21.239 339,– 7 Höhenverstellung mit Seiltasche (o. Abb.) Best.-Nr. 21.241
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Schönes schenken - Gutes tun.
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Fülleretui Dieses tabakfarbene Etui im zeitlosen Design ist aus robustem Leder gefertigt und bietet Platz für zwei Schreibgeräte. 16 × 4 cm. Best-Nr. 22.173 19,50 7
Durch Hebelwirkung zwischen Stab und Schale knacken Sie die Nuss ohne viel Bio-Schoko-Dragees Kraft. Die Einzelteile verbleiben in der Holzschale, Sie entMischung aus Vollmilch- und nehmen den Kern und entsorgen den Rest. Aus Buchenweißer Schokolade mit Nüs- holz europäischer Bestände. Lieferung im Jutesack. sen, Rosinen, Kaffeelikör. 26,5 × 7 cm. Best.-Nr. 70.127 21,90 7 Fair gehandelt. 150 g. Best.-Nr. 21.922 5,79 7 Teelichter und Tonschälchen Teelichter, handgeknetet aus duftendem Bienenwachs, passend dazu gibt es Tonschalen. Tonschale Best-Nr. 27.337 1,– 7 Teelichter, 10 St. Best-Nr. 27.339 6,90 7
Unsere Lederprodukte sind frei von Schadstoffen und Schwermetallen. Das Leder ist rein pflanzlich gegerbt, es kann unter dem Einfluss von UV-Licht nachdunkeln, da beim Färben keine Chromsalze verwendet wurden. Farben können leicht von der Abbildung abweichen.
Leuchterschale Keramikschale mit vier Kerzenhaltern in reduziertem schlichten Design – alle Jahre wieder. Für Kerzen mit einem Durchmesser von 4 cm, spülmaschinenfest. Best.-Nr. 22.157 39,90 7
Stumpenkerze (Abb. s. Leuchterschale) handgeknetet aus Bienenwachs, Ø 4 cm, H 8 cm. Best.-Nr. 27.340
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Portemonnaie Edle Geldbörse mit sieben Fächern aus besonders robustem Leder. Damit gerät der Griff in den Geldbeutel zumindest nicht zum Gesundheitsrisiko. Ein Stück solides Handwerk, das mit jeder Benutzung an Charme dazu gewinnt. B 13 × H 10 cm. Schwarz Best.-Nr. 22.159 89,50 7 Oliv Best.-Nr. 22.160 89,50 7
Umhängetasche Tagebuch mit Ledereinband Federtasche
B 21 × H 7 × T 5 cm Schwarz Best-Nr. 22.165 Rot Best-Nr. 22.166 je 38,80 7 Cognac
Der Einband ist – auch für andere Bücher – wiederverwendbar, da er nicht fest mit dem Heft verbunden ist. Mit Lederband als Wickelverschluss.
Dieser Klassiker gefällt den Großen wie den Kleinen. Mit nickelfreiem Schloss plus Schlüssel und verstellbarem Riemen. Maße: ca. B 20 × H 16 × T 6,5 cm, Riemen ca. 145 cm Rot mit schwarzem Lederfutter, Best-Nr. 22.169 129,– 7 Schwarz mit schwarzem Lederfutter (o. Abb.) Best-Nr. 22.170 129,– 7
Marone
Portemonnaie „Maus“
10,5 × 6,5 cm Best-Nr. 22.168
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Portemonnaie „Bärchen“ 10 × 8,5 cm Best-Nr. 22.167
15,90 7
Das Buch hat ca. 145 Blatt aus 100 % unliniertem Recycling-Papier. Cognac 14,5 × 20,8 cm Best.-Nr. 22.174 49,50 7 Cognac 12,0 × 16,5 cm Best.-Nr. 22.175 44,50 7 Rose 14,5 × 20,8 cm Best.-Nr. 22.176 49,50 7 Rose 12,0 × 16,5 cm Best.-Nr. 22.177 44,50 7
Kinderfahrzeug Max
Langarmshirt „Schildkröte“ 100 % Bio-Baumwolle (kbA) Best.-Nr. 60.512 27,– 7 Kapuzenshirt „ICH“ T-Shirt-Größen: 110/116, 100 % Bio-Baumwolle (kbA) 122/128, 134/140 Best.-Nr. 60.506 27,– 7
Die Räder sind hochstrapazierbar und gleiten extrem leise über jeden Boden. Korpus aus einheimischem Birkensperrholz, in Deutschland produziert, TÜV geprüft, belastbar bis 25 kg, ab 2 J., L 57 × B 25 × H 37 cm Best.-Nr. 21.235 92,95 7
Wickeletui In diesem reizenden kleinen Mäppchen können Sie Ihre Schreibutensilien, Ihre Brille oder auch Ihr Schminkzeug aufbewahren. Mit Wickelverschluss. Maße: 6,5 × 18,8 cm Marone Best-Nr. 22.171 24,90 7 Flora Best-Nr. 22.172 24,90 7
Mini-Rodel aus dampfgebogenem Eschenholz. TÜV-geprüft Kinderschlitten mit Gurtsitz, 65 cm Best.-Nr. 21.194 41,95 7 Kinderschlitten mit Lattensitz, 65 cm Best.-Nr. 21.195 38,95 7
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Klimagerechtigkeit jetzt!
AKTION
Anfang Dezember beginnt die internationale Klimakonferenz im dänischen Kopenhagen. Dort wird über die Zukunft des globalen Klimaschutzes entschieden. Es steht nicht weniger als die Zukunft unseres Planeten auf dem Spiel. Ein abgestimmtes gemeinsames Vorgehen ist bitter nötig – während in Asien Stürme und Fluten zunehmen, das antarktische Eisschelf schmilzt und weite Regionen Afrikas unter anhaltender Dürre leiden. Von Bundeskanzlerin Merkel und dem neuen Umweltminister Röttgen fordert der BUND, sich für mehr Klimagerechtigkeit einzusetzen. Von allen Regierungschefs fordern wir – in einer Petition gemeinsam mit vielen Gruppen unseres Netzwerks »Friends of the Earth« – ein gerechtes und ambitioniertes Klimaschutzabkommen, • mit dem sich die Industrienationen verpflichten, ihre Emissionen bis 2020 um mindestens 40% zu senken – durch Einsparung von Energie,
durch erneuerbare Energien, nachhaltigen Transport und nachhaltige Landwirtschaft; • das Reduktionsverpflichtungen vor Ort verwirklicht und nicht über einen Ablasshandel in Entwicklungsländern realisiert. Die Welt kann es sich nicht mehr leisten, dauerhaft hohe Emissionen in der industrialisierten Welt auszugleichen; • das zusätzlich einen Finanztransfer in die Entwicklungsländer garantiert, damit diese den Weg einer nachhaltigen Entwicklung einschlagen und Überschwemmungen, Dürren und Hungersnöte besser bewältigen können. Diese Petition werden wir in Kopenhagen an die Regierungschefs übergeben. Ihre Stimme zählt! Bitte unterschreiben Sie unsere Petition unter www.bund.net/klimagerechtigkeit-jetzt Aktionsflyer und Unterschriftenlisten erhalten Sie beim BUND-Infoservice: info@bund.net, Tel. 0 30/2 75 86-4 69
Mal richtig eine Welle machen! Mit einer großen menschlichen Welle werden Mitglieder von Friends of the Earth aus aller Welt am 12. Dezember die Straßen Kopenhagens fluten – so wie im September im finnischen Helsinki. Tausende blau gekleidete Aktive werden auf dem Parlamentsplatz für einen weltweiten Klimaschutz demonstrieren, von dem sich kein Staat freikaufen können soll. 500 Mitglieder, Freundinnen und Freunde des BUND und der BUNDjugend werden dabei sein und dafür sorgen, dass unsere Stimme laut und deutlich zu hören sein wird.
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BUNDmagazin [4-09]
Umweltbewusst fahren und sparen Die optimale Versicherung für umweltbewusste Autofahrer • Nachlässe gewähren wir für: – serienmäßig mit einem alternativen Antrieb ausgestattete Pkw – Jahreskarteninhaber des ÖPNV – Wenigfahrer – BUND-Mitglieder • Glasreparatur ohne Abzug der Selbstbeteiligung • Individuelle Beitragsberechnung • Günstige Zweitwagenregelung – ab 60 % Beitragssatz in der Kfz-Haftpflichtund 70 % in der Vollkaskoversicherung • Umfangreicher Schaden-Service
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Im Umschlag versenden an: RheinLand-BUNDservice RheinLandplatz · 41460 Neuss oder per Fax an: 02131 290-13455
Informieren Sie sich im Internet unter: www.rheinland-versicherungen.de/umwelt/
Ihren RheinLand-BUNDservice erreichen Sie persönlich unter Telefon: 02131 290-6125 Telefax: 02131 290-13455 E-Mail: kundenservice@ rheinland-versicherungen.de
Ihre persönlichen Angaben Gehören Sie zu einer der folgenden Berufsgruppen öffentl. Dienst Landwirt Beamter/Richter Sind Sie BUNDmitglied? ja nein Haben Sie ein ÖPNV-Abo? ja nein Haben Sie selbst genutztes Wohneigentum? ja nein Haben Sie eine Garage? ja nein Fahren nur Sie oder Ihr/e Partner/in das Fahrzeug? ja nein Nutzerkreis, Alter in Jahren: jüngster Fahrer ____ jüngste Fahrerin _____ ältester Fahrer ____ älteste Fahrerin _____ Nutzung zumeist privat geschäftlich Gewünschte Zahlungsweise: 1/ 1/ 1/ 4 2 1 jährlich monatlich
Ihre Fahrzeugdaten Pkw Krad mit ABS? ja nein kW ___________ ccm __________ Sind Sie Fahrzeughalter? ja nein Wenn nein, Anschrift des Halters: _______________________________________ _______________________________________
Partner des BUNDservice
BUNDservice Natur & Umwelt GmbH Am Köllnischen Park 1 10179 Berlin www.bund.net/bundservice/
Pkw mit serienmäßigem alternativen Antrieb? ja nein Als Zweitwagen? ja nein Jährliche Fahrleistung _______________ km Derzeitiger Kilometerstand ___________ km Fahrzeughersteller (z.B. VW) Schlüssel-Nr. _____________________________________
Typ/Bezeichnung (z. B. Golf)
Schlüssel-Nr.
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Datum Erstzulassung: ___________________ Sind Sie Erstbesitzer? ja nein Kaufdatum: ____________________________ Gesamtneuwert: ____________________ Euro Amtl. Kennzeichen: ______________________
Gewünschter Versicherungsschutz Haftpflicht SF-Klasse/Beitragssatz SF _____ % _____ 100 Mio. Euro Pauschal-Deckung Teilkasko mit 150 Euro ohne Selbstbeteiligung Vollkasko SF-Klasse/Beitragssatz SF _____ % _____ mit 300Euro SB mit 500Euro SB
Innenraumbelastung
RATGEBER
Erst mal Luft holen Vom leichten Kopfschmerz bis zur handfesten Allergie: Luftschadstoffe zu Hause, im Büro oder Klassenzimmer verursachen viele Beschwerden. Dagegen hilft vor allem Vorbeugen – und Lüften.
G
eschlossene Fenster im Winter sind gut fürs Klima, verschärfen aber ein ganz anderes CO2Problem: den gemeinen Mief. In Innenräumen atmen wir bis zu dreimal mehr Kohlendioxid als draußen. Als unbedenklich gilt gerade mal das Doppelte des Außenwertes. Die Folgen: Konzentrationsmangel, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Regelmäßiges Stoßlüften ist also wichtig, gerade in dicht belegten Räumen wie Klassenzimmern oder Büros. Noch besser ist eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Preiswerte schachtfreie Anlagen können auch nachträglich eingebaut werden. Im Sommer genügen meist gekippte Fenster für die Dauerzufuhr von Frischluft. Aber Achtung: An kühlen Bauteilen kann sich Luftfeuchte niederschlagen und zu Schimmel führen. Seine Sporen können krank machen und besonders Allergien auslösen. Darum besser bei nächtlicher Kühle lüften. Übrigens ist auch zu trockene Luft oft Ursache für Kopfweh und gereizte Atemwege.
wie der Blaue Engel oder »natureplus«. Für Baustoffe empfiehlt sich das Siegel »Eco Institut«. Bei Teppichböden und Verlegeware können Sie den Labels »GUT« oder »EC 1« vertrauen.
Klare Verhältnisse schaffen Leiden Sie unter chronischen Beschwerden, die in bestimmten Räumen verstärkt auftreten? Dann sollten Sie eine Raumluftmessung erwägen. Mit dem Ergebnis lässt sich beim Vermieter oder Arbeitgeber eine Sanierung weit überzeugender einfordern. Qualifizierte Arbeit leisten die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V. Billig sind die Messungen aber nicht. Je nach Objekt, Zielsubstanzen und Verdachtslage müssen Sie zwischen 500 und 2 000 Euro einkalkulieren. Bei einem Immobilienkauf hilft die Investition aber, ungesunde und teure Überraschungen zu vermeiden.
Zehn Tipps für gesunde Luft
Noch unbekömmlicher als die eigenen »Abgase« ist der alltägliche Schadstoffcocktail der Dinge, die uns umgeben – von leicht oder schwer flüchtigen organischen Verbindungen über Formaldehyd und Ozon bis zu Feinstaub, Asbest, Pollen und Schimmelsporen. Risiken und Nebenwirkungen liegen je nach Material und Nutzung zwischen bedenklich und bedrohlich. Fleißiges Lüften senkt auch hier die Belastung, ersetzt aber nie die Vorbeugung: Bei allen Neubauten, Umgestaltungen und Renovierungen entscheidet die Materialwahl für Jahre oder gar Jahrzehnte über unser lufthygienisches Wohl oder Wehe. Besonders genau sollten Sie Großflächiges wie Bodenbeläge, Möbel und Wandanstriche überprüfen. Löchern Sie dazu gerne auch den Händler: Er muss Auskunft darüber geben, ob seine Produkte bedenkliche Stoffe wie bestimmte Flammschutzmittel oder Weichmacher enthalten. Zuverlässiger sind bewährte Prüfsiegel
• Schaffen Sie sich Lüftrituale – wie die Pause am offenen Fenster. • Machen Sie das Rauchen in Innenräumen zum Tabu. • Mit Teppichböden vermindern Sie die Belastung durch Feinstaub. • Zimmerpflanzen, vor allem die kleinblättrigen, binden Staub und verbessern das Raumklima. • Wechseln Sie regelmäßig den Feinstaubfilter im Sauger. • Meiden Sie Böden, Möbel, Tapeten oder Vorhänge aus PVC (»Vinyl«), die Weichmacher abgeben. • Setzen Sie Luftbefeuchter und Klimaanlagen nur ein, wenn deren regelmäßige Reinigung möglich ist. • Verwenden Sie lösemittelfreie Farben auf Naturbasis. Aber Vorsicht bei Allergien! • Verzichten Sie auf Duftspender wie Toilettensteine oder Sprays mit Lösungsmitteln. • Wechseln Sie Tonerkartuschen behutsam aus und entfernen Sie verschütteten Tonerstaub mit einem feuchten Tuch.
Reinhard Blumenschein
Schadstoffe vermeiden
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BUNDmagazin [4-09]
Rat holen, nachlesen • www.bund.net/gift-stoppen • BUND-Jahrbuch »Ökologisch Bauen und Renovieren«: Tel. 07 11/9 66 95-0, info@ziel-marketing.de (siehe S. 7) • Adressen von Büros zur Luftraummessung plus eine Übersicht über Schadstoffe: www.agoef.de • Kinderumwelt gemeinnützige GmbH: www.allum.de, Suchwort: »Innenraumluft« Tino Schlagintweit
Umstrittener Automobilclub
Politik und Pannenhilfe Sind Sie Mitglied im ADAC? Dann interessiert es Sie vielleicht, dass der ADAC nicht nur Service leistet, wenn Ihr Auto eine Panne hat. Er macht im Namen seiner Mitglieder auch Politik. Und die steht den Vorstellungen des BUND von einer umweltfreundlichen Verkehrspolitik diametral entgegen. ber 16 Millionen Mitglieder hat der Allgemeine Deutsche Automobilclub, kurz ADAC. Warum? Vor allem, weil er mit seinen »gelben Engeln« umfassenden Schutz in Notfällen verspricht. Er stellt Pannenhilfe und einen zuverlässigen Abschleppdienst in Aussicht, gegen Aufpreis auch im Ausland. Dazu wirbt er mit Urlaubsberatung, Karten oder Tipps für den Kauf eines Neuwagens um neue Mitglieder. Auf seiner Homepage stellt sich der ADAC als reiner Serviceverband dar. Zu seiner verkehrspolitischen Arbeit muss man sich erst etwas durchklicken. Doch dann stößt man auf ein breites Aktionsspektrum: So fordert der ADAC mehr Geld für neue Straßen und einen maximalen Ausbau des deutschen Fernstraßennetzes. Er will niedrigere Mineralölsteuern, eine höhere Pendlerpauschale und die Förderung von Agrokraftstoffen (auch aus dem Anbau von Energiepflanzen in großen Monokulturen). Zudem kämpft er gegen strikte CO2-Grenzwerte für Neuwagen, gegen die Pkw-Maut und Umweltzonen, die in dicht bevölkerten Innenstädten den Ausstoß von Ruß und Stickoxiden senken sollen, um vorzeitige Todesfälle und Lungenkrebs zu vermeiden. Fazit: Der ADAC ist einer der mächtigsten Gegenspieler all derer, die sich für eine an Umwelt und Gesundheit orientierte Verkehrspolitik einsetzen. Machen wir uns nichts vor: Die Politik hört auf den ADAC als weitaus stärkste Vertretung der Autofahrer. Wer nicht möchte, dass seine Mitgliedsbeiträge in eine umweltfeindliche Lobbyarbeit fließen, sollte sich anders entscheiden.
verträgliche Automobilität. Statt gelber Engel stehen VCD-Mitgliedern die Pannenhelfer und der Abschleppdienst der »silbernen Flotte« zur Seite. Dazu muss man sich nur für den passenden Schutzbrief entscheiden – der anders als beim ADAC nicht automatisch im Mitgliedsbeitrag enthalten ist. (Verständlich: Rad- oder Bahnfahrer, die Carsharing nutzen, benötigen keinen Abschleppdienst und sollen eine Pannenhilfe nicht mitfinanzieren müssen.) Als Umweltverband bietet der VCD seinen Mitgliedern für den Notfall Schutzbriefe ADAC GT Masters
Ü
Als Mitglied des ADAC finanzieren Sie auch Autorennen und anderen »Motorsport«.
Es gibt Alternativen Glücklicherweise ist der Service des ADAC nicht konkurrenzlos. So bieten auch andere Automobil- und Verkehrsclubs Pannenhilfe und einen Abschleppdienst – Clubs, die ihren Mitgliedern mehr Horizont zugestehen als das Sichtfeld der Windschutzscheibe. Der Automobilclub Europa (ACE) stellt seinen über sechs Millionen Mitgliedern ebenfalls eine Pannenund Notfallhilfe in Aussicht. Bei Fragen wie der CO2Minderung von Neuwagen oder beim Ausbau des Straßennetzes vertritt er moderate Positionen und verzichtet auf eine rein autozentrierte Lobbyarbeit. Noch näher steht dem BUND der Verkehrsclub Deutschland. Der VCD wurde 1986 von Aktiven aus der Umweltszene als Alternative zu den herkömmlichen Automobilclubs gegründet. Der ökologische Verkehrsclub kümmert sich vor allem um den Fuß-, Rad-, Busund Bahnverkehr sowie um eine möglichst umwelt-
mit Öko-Bonus an. Umweltbewusste Autofahrer erhalten den Schutzbrief günstiger: Je besser die Schadstoffklasse ihres Autos, desto höher der Bonus, der von der Grundprämie abgezogen wird. Unterm Strich bietet der ökologische VCD eine ähnliche Sicherheit im Pannenfall wie der ADAC. Doch statt Betonpolitik und Autorennen fördern seine Mitglieder eine umwelt- und klimaverträgliche Verkehrspolitik. Mehr zum Angebot des VCD unter www.vcd.org und www.vcd-service.de. Schließlich gibt es eine Vielzahl unabhängiger Pannen- und Abschleppdienste, bestimmt auch in Ihrer Nähe. Wofür auch immer Sie sich entscheiden – ganz auf der Strecke bleiben Sie in keinem (Not-)Fall. Werner Reh … ist der Verkehrsexperte des BUND in der Bundesgeschäftsstelle.
[4-09] BUNDmagazin
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Niedersächsisches Wattenmeer
NATIONALPAR K
Weltwunder Watt Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer erstreckt sich entlang der Nordseeküste von der Ems- bis zur Elbmündung. Er schützt eine der letzten relativ ursprünglichen Naturlandschaften Mitteleuropas, mit Wattflächen und Prielen, den Salzwiesen zwischen Land und Meer, mit Stränden, Dünen und Sandbänken sowie Teilen der offenen Nordsee. Besonders hervorzuheben sind die Inseln – unbesiedelte Vogelparadiese wie Memmert und Mellum sowie die sieben bewohnten ostfriesischen Inseln.
Norbert Brinker
Abgestuft geschützt
Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer Niedersachsen
D
as Wattenmeer ist geprägt von den Gezeiten. Im Takt von 12 Stunden und 25 Minuten kommt und geht das Meer. Die Schwankungen von Wasser, Temperatur, Salz und Licht haben einen einmalig üppigen Lebensraum geformt. Rund 10 000 Arten leben hier, von einzelligen Organismen über Pilze und Pflanzen bis zu Tieren wie Würmer und Muscheln, Fische, Vögel und Säugetiere. Jedes Jahr legen zehn bis zwölf Millionen Vögel eine Rast im Wattenmeer ein – auf der Durchreise von den Brutplätzen im Norden zu ihren Überwinterungsgebieten in Westeuropa und Afrika. Für den weiten Weg fressen sie sich Fettpolster an. Nur hier im Wattenmeer, einem der produktivsten Lebensräume der Erde, finden sie dafür genügend Nahrung. Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer wurde am 1.1.1986 ausgewiesen. Er umfasst 240 000 Hektar und reicht von den Seedeichen bis zur seeseitigen Küste der vorgelagerten Inseln. Zusammen mit den Nationalparken Hamburgisches und SchleswigHolsteinisches Wattenmeer ist so fast das ganze deutsche Wattenmeer als Nationalpark geschützt. Ausgenommen sind allerdings die Schifffahrtsstraßen im Bereich der Flussmündungen.
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BUNDmagazin [4-09]
Der Nationalpark ist in drei Zonen mit unterschiedlicher Schutzintensität geteilt. In der Ruhezone (60,7 % des Parks) hat der Schutz von Tieren und Pflanzen Vorrang. Hier dürfen die Wander-, Reit- und Radwege nicht verlassen werden. Besucher können die Natur beobachten und genießen, ohne sie zu stören. Die Zwischenzone (38,7 %) dient vor allem dem Schutz des typischen Landschaftsbildes. Sie ist frei betretbar. Wie in der Ruhezone darf hier nichts entnommen werden, was in die Natur gehört. In den Salzwiesen der Zwischenzone brüten von Anfang April bis Ende Juli geschützte Vögel wie der Austernfischer. Währenddessen gilt ebenfalls ein Wegegebot. In der Erholungszone (0,6 %) darf sich der Mensch frei entspannen. Hier sind z. B. keine motorisierten Geräte erlaubt. Was dem Nationalpark in Niedersachsens Wattenmeer jedoch fehlt, sind per Gesetz nutzungsfreie Flächen, auf denen sich die Natur ungestört entwickeln kann – im internationalen Vergleich ein Manko, auf das der BUND immer wieder hinweist.
Vielfach bedroht Obwohl schon vieles erreicht wurde, bedrohen menschliche Nutzung und externe Einflüsse die Lebensräume, Tiere und Pflanzen im Nationalpark Wattenmeer. So widersprechen besonders die überall erlaubte Garnelenfischerei und die immer noch zu intensive Miesmuschelfischerei den Zielen des Nationalparks. Dazu kommt eine Reihe anderer Gefahren: Schad- und Nährstoffe, die kontinuierlich in den Park gelangen, der zu erwartende Anstieg des Meeresspiegels oder die vielen lokalen Eingriffe und Nutzungen. Hierzu gehören verschiedenste Baumaßnahmen, etwa für die Netzanbindung von Offshore-Windparks. Es ist bitter, dass die Kabel durch den Nationalpark gehen. Ob sie, wie vom BUND gefordert, zeitlich und räumlich gebündelt werden, wird sich noch zeigen. Weitere Großprojekte in direkter Nachbarschaft sind die erneute Vertiefung der Mündungen von Elbe, Weser und Ems, der Bau eines Tiefwasserhafens an der Jade, der Ausbau des Bremerhavener Containerhafens oder der Windpark »Nordergründe«.
Auch Tourismus und Freizeitsport haben ihre Nebenwirkungen. Zu einem Trend an der Küste ist das Kiten mit Surfbrett oder Buggywagen geworden. Kitesurfer werden bis zu 100 km/h schnell, wodurch sie Badende gefährden und großräumig die Vogelarten des Watts aufscheuchen – und das im Nationalpark! Dabei fing es ganz bescheiden an: Zur Kanalisierung des Modesports öffnete die Nationalparkverwaltung 2007 in der Zwischenzone bei Schillig und Hooksiel (Friesland) Flächen für Kitesurfer. Inzwischen ist der Sport für viele Kommunen zum Tourismusmagneten geworden, immer mehr Ausnahmen werden erteilt. Hier muss das Land Niedersachsen dem Schutzstatus des Nationalparks dringend wieder gerechter werden! Auch anderswo im Nationalpark wird auf Geschwindigkeit gesetzt. So fahren Schnellfähren nach Helgoland und von Emden nach Borkum. Ihr Tempo birgt große Gefahren für die Umwelt, den Menschen und das Meeresökosystem: Die Folgen sind Kollisionen mit Meeressäugern, panisch flüchtende Seevögel, mehr Lärm und übermäßiger CO2-Ausstoß. Der BUND empfiehlt, aus Rücksicht auf die Umwelt traditionelle Fähren zu unterstützen. Die Zeit auf See ist Teil der Reise, »reisen statt rasen« ist das Motto, ein gemächliches Tempo erlaubt die Natur zu erleben und Tiere zu beobachten.
Als Weltnaturerbe geadelt Am 26. Juni erlangte das Wattenmeer internationalen Ruhm: als neues Weltnaturerbe der Unesco. Der Nationalpark »Niedersächsisches Wattenmeer« liegt in seinem Zentrum. Die Ernennung hat der BUND von Anfang an unterstützt. Mit ihr werden die jahrzehntelangen Bestrebungen für den Schutz des in weiten Teilen noch ursprünglichen Wattenmeers international honoriert – und für die Zukunft hoffentlich gestärkt. Wichtig muss dabei ein klares Bekenntnis für einen naturverträglichen, nachhaltigen Tourismus sein. Der
Wattwanderung für Senioren, veranstaltet vom BUND-Nationalparkhaus in Dorum-Neufeld.
Überfischung und mögliche Schiffshavarien bedrohen den Nationalpark.
neue Titel bedeutet zwar keinen höheren Schutzstatus für das Wattenmeer. Doch künftig ist mit mehr Aufmerksamkeit zu rechnen, wo immer Naturschutzstandards verschlechtert oder ignoriert werden. Der BUND Niedersachsen betreibt NationalparkHäuser auf Baltrum, Juist, Norderney und Spiekeroog sowie auf dem Festland in Dorumersiel und DorumNeufeld. Zudem ist der BUND Mitglied des Vereins »Wattenmeerhaus« in Wilhelmshaven. Alle Häuser bieten Ausstellungen, Exkursionen, Workshops, Räume für Klassenfahrten und vieles mehr. Allerdings ist das Land Niedersachsen dabei, die Förderung der Häuser trotz steigender Besucherzahlen drastisch zu kürzen – obwohl es den »Naturschutz mit den Menschen« so gern beschwört. Ein Rückschlag für das Weltnaturerbe! Nadja Ziebarth … leitet das BUND-Projektbüro Meeresschutz in Bremen, Tel. 04 21/7 90 02-32, nadja.ziebarth@bund.net
T. Nick (li.), NP/I. Zwoch (mi.), www.delpho.de (re.)
Über 20 000 Seehunde bevölkern den Lebensraum Wattenmeer. Eine Charakterpflanze des Nationalparks ist der Queller, hier herbstlich rot gefärbt. Zu den typischsten Vögeln der Nordseeküste zählt der Rotschenkel, der in den Salzwiesen brütet.
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GRÜ N ES BAN D
20 Jahre Grünes Band
Lebendiges ökologisches Denkmal 20 Jahre jung ist das Geburtstagskind »Grünes Band« – das bekannteste und anspruchsvollste Naturschutzprojekt Deutschlands. Ins Leben gerufen hat es unmittelbar nach der Wende im Dezember 1989 der bayerische Landesverband des BUND, der Bund Naturschutz.
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Gebänderte Heidelibelle
it dem Fall der Mauer trat die über 40 Jahre entstandene, fast 1 400 Kilometer lange Lebenslinie der Artenvielfalt aus dem Schatten der innerdeutschen Grenzanlagen. Heute gehört das Grüne Band zum »Nationalen Naturerbe«, ist internationales »Leuchtturmprojekt« der deutschen Strategie für biologische Vielfalt, im Bundesnaturschutzgesetz als länderübergreifender Biotopverbund anerkannt – und ein lebendiges Symbol der überwundenen Teilung Deutschlands und Europas. Erreicht hat das eine »grüne Bande«: Hunderte engagierter Menschen in einer beispielhaften Gemeinschaft von verbandlichem und staatlichem Naturschutz unter Federführung des BUND.
Ökologische Grenzgänge Der Eiserne Vorhang schloss noch felsenfest, als ehrenamtliche Mitarbeiter des Bundes Naturschutz (BN) 1975 im Raum Coburg erstmals auf die Natur im Grenzstreifen aufmerksam wurden. 1979 begann dort – auch entlang eines 140 Kilometer langen Grenzabschnitts – eine wissenschaftliche Untersuchung der Vogelwelt. Sie dokumentierte eindrucksvoll, dass ausgerechnet der Todesstreifen letzter Zufluchtsort für viele Arten war. Seltene und bedrohte Vögel wie Braunkehlchen, Raubwürger, Ziegenmelker oder Heidelerche brüteten zu weit über 90 Prozent im Grenzstreifen und nicht mehr in der angrenzenden Agrarlandschaft. Die Folge waren Presse- und Fachartikel, von der Stasi argwöhnisch verfolgte Kontakte zu DDR-Naturschützern
Mit einem Fest auf Burg Lenzen an der Elbe feierten BUND und BfN im April das 20-jährige Jubiläum des Grünen Bandes.
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BUNDmagazin [4-09]
sowie seit 1981 gezielter Grundstückskauf des BN direkt angrenzend auf bayerischer Seite.
Geburtsjahr 1989 Wenige Wochen nach der Wende, im Dezember 1989, veranstaltete der BN das erste gesamtdeutsche Treffen mit Naturschützern aus Ost und West in einer Hofer Gaststätte: Der Name »Grünes Band« war damit geboren – und eines der wichtigsten Projekte in der Geschichte des BUND. Dies war der Beginn von nun 20 Jahren Lobbyarbeit mit vielen Höhen und Tiefen, um inmitten des vereinten Deutschlands ein Stück vielfältige Natur zu erhalten. Über Jahrzehnte ungenutzte Biotope im Grünen Band wurden nach dem Mauerfall rasch umgepflügt. Mit Pressefahrten vor Ort, Faltblättern, Wanderausstellungen und Appellen versuchte der BUND verzweifelt gegenzuhalten. Bis Mitte der 90er Jahre wurden fast 2 000 Hektar des Grünen Bandes (elf Prozent) in landwirtschaftliche Intensivnutzung genommen – eine der größten Biotopzerstörungen bundesweit! Erst 2001 kam ein entscheidender Durchbruch: Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) erfasste mit dem BUND erstmals alle Lebensräume des Grenzstreifens. Nun war er amtlich, der größte deutsche Biotopverbund. Als wichtigste Flächenbesitzerin übergab die Bundesregierung nach zehn Jahren BUND-Lobbyarbeit im November 2008 die Hälfte ihrer Flächen an Thüringen – mit der Zielbestimmung Naturschutz. Skandalös ist,
Am 7. Oktober bekam Bundespräsident Horst Köhler von Hubert Weiger eine Kopie der Resolution vom 9.12.89 – am Grünen Band in Sachsen.
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dass die Flächen in den anderen Ländern (speziell Sachsen-Anhalt) noch immer nicht übertragen sind. Umso wichtiger ist der im Jahr 2000 eingeführte »Grüne-BandAnteilschein« des BUND, aus dessen Erlösen wir u.a. Flächen in besonders bedrohten Bereichen kaufen. Vor allem die Landesverbände Thüringen und Sachsen-Anhalt erwerben wertvolle Gebiete und engagieren sich – etwa durch Wiedervernässung und Biotoppflege – für die Natur. Aktivitäten wie das Projekt »Willi Wanstschrecke will ins Grüne Band« (Thüringen) oder naturkundliche Wanderungen und Radtouren (Sachsen-Anhalt) steigern die Aufmerksamkeit und Akzeptanz für das Grüne Band in der Bevölkerung.
Mahnmal gegen das Vergessen Unser Projekt »Grünes Band« steht auch im dritten Jahrzehnt unter dem Motto »Erinnerungslandschaft«. Gerade für diejenigen, die im Schatten der innerdeutschen Grenze aufwuchsen, hat das Grüne Band eine zweite Bedeutung. Es ist nicht nur überragend wichtig für den Naturschutz, es ist zugleich ein Mahnmal gegen das Vergessen: eine heute friedliche Spur in der Landschaft, die auch kommenden Generationen vermittelt, wo und in welchem Ausmaß einst ein schrecklicher Riss durch dieses Land ging. Das Grüne Band ist ein Symbol des deutschen Naturschutzes, ein lebendiges ökologisches Denkmal der jüngeren deutschen Geschichte. Und vielleicht dient es auch als Vision für andere Grenzen auf dieser Welt, die einem Miteinander von Mensch und Natur weichen sollten.
Wir brauchen Ihre Hilfe! Schutzgebiete und Flächen im Besitz der Bundesländer oder des BUND sichern derzeit erst knapp die Hälfte des Grünen Bandes. Die Arten und Biotope auf voller Länge zu erhalten wird in den nächsten Jahren für den BUND noch ein gewaltiger Kraftakt. Daher hoffen wir, dass alle Weggefährten, Unterstützerinnen und Spender weiter an diesem Band mitweben! Kai Frobel und Liana Geidezis … arbeiten im Projektbüro Grünes Band, www.gruenesband.info, www.erlebnisgruenesband.de 1989 wurde in Hof das Grüne Band aus der Taufe gehoben. Mit dabei: BN-Aktive aus Hof, Initiator Kai Frobel (2. v. li.) und Hubert Weiger (2. v. re.).
ifen, Grenzstre deutsche das alige inner n 1.393 km pa. Der ehem mit seine Mitteleuro e Band, ist ystem in Das Grün finden pverbunds zenarten längste Bioto Tier- und Pflan ohte Viele bedr ein Zuhause. n hier noch eine setze Anteilsch für er dieser dem Bund Die Inhab mit nd e.V. insam tz Deutschla sich geme Naturschu tz dieses Umwelt undden Erhalt und Schu (BUND) für Refugiums ein. n einmalige en: Wir dank
Legen Sie Ihren Liebsten ein ganz besonderes Schmuckstück unter den Weihnachtsbaum.
Ab einer Spende von 65 € erhalten Sie einen exklusiven Anteilschein und verschenken damit symbolisch ein Stück vom Grünen Band. Damit tragen Sie dazu bei, dass Deutschlands größter Biotopverbund entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze auch kommenden Generationen erhalten bleibt. r Hubert Weige Prof. Dr. zender BUND - Vorsit
20 Jahre Grünes Band – wir sagen DANKE: Für Ihre Spende ab 65 Euro erhalten Sie bis Ende 2009 von uns ein Schlüsselband aus Filz als Dankeschön.
Füllen Sie einfach den Coupon aus oder bestellen Sie direkt im Internet unter www.dasgrueneband.info
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Name, Vorname / Beschenkte(r) Straße / PLZ, Ort Ihre persönlichen Daten werden elektronisch erfasst und können – gegebenenfalls durch Beauftragte des BUND e.V. – auch zu Informations- und Werbezwecken für die Umwelt- und Naturschutzarbeit des BUND genutzt werden. Ihre Daten werden selbstverständlich nicht an Dritte weitergegeben.
So erreichen Sie uns: E-Mail: dasgrueneband@bund.net Tel. 030/27586-424 · Fax 030/27586-440 · BUND e.V. Das Grüne Band · Am Köllnischen Park 1 · 10179 Berlin
2 Letzter Rest Niedermoor Das Große Bruch ist ein 45 Kilometer langes ehemaliges Niedermoor zwischen den Flüssen Bode und Oker. In den 50er und 60er Jahren wurde es fast völlig trockengelegt und zu Ackerland umgebrochen. Dennoch haben sich hier Relikte der frür B r a ch vo g e oße l heren Artenfülle halten können – wie Gr Großer Brachvogel und Kiebitz. Einige besonders wertvolle Flächen hat der BUND bereits gekauft.
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3 Das WestÖstliche Tor im Eichsfeld Die innerdeutsche Grenze verlief mitten durch die historisch gewachsene Landschaft des Eichsfeldes. Gemeinsam mit der Stadt Duderstadt, der Verwaltungs-
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Spurensuche in Wildnis und Geschichte A B C Auf einzigartige Weise verbindet das Grüne Band Natur, Kultur und Geschichte – ein ideales Urlaubsrevier! Gefördert vom Bundesamt für Naturschutz und wissenschaftlich begleitet vom BUND wird der einstige Grenzstreifen im Projekt »Erlebnis Grünes Band« für einen die Natur schonenden Tourismus erschlossen. Drei Modellregionen (A: Elbe-AltmarkWendland, B: Harz, C: Thüringer Wald-Schiefergebirge-Frankenwald) bieten ein reichhaltiges Programm: Wasserwandern, Radtouren, Geschichtswerkstätten, Zeitzeugenberichte, Naturführungen, Themenwanderungen etc. Dank dieses Angebots identifizieren sich auch die Einheimischen immer mehr mit dem Grünen Band. Das unterstützt den langfristigen Schutz des einmaligen Biotopverbundes und lebendigen Denkmals. Mehr dazu: www.erlebnisgruenesband.de
1 Frosch- und Kranichkonzert Das Grüne Band in der Altmark bei SalzSCHLESWIG-HOLSTEIN wedel ist geprägt von Feucht- und MoorSC - HLESW gebieten. Hier schafft der BUND SachsenTravemünde Anhalt ein Refugium für nordische Gänse und Kraniche, indem er Bruchwälder und Lübeck Grünland wieder vernässt und KleingeRatzeburger See wässer anlegt. Zu einem der wertvollsSchwerin Hamburg Ham am mb ten Erlenbruchwälder NorddeutschSchaalsee lands entwickelten sich wieder vernässte 150 Hektar im Stadtforst Salzwedel. MECKLENBURGSeeadler, Schwarzstörche und Fischotter VORPOMMERN durchziehen die ausgedehnten FeuchtNeuhaus gebiete, der Kranich brütet direkt im Elb e Grünen Band, Laub- und Moorfrosch Lüneburg Burg Bur g Lenzen fühlen sich im renaturierten Cheiner Wendland Torfmoor pudelwohl. BRANDENBURG BRAND DENBURG
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Um wertvolle Lebensräume schnell und langfristig zu schützen, kauft der BUND Grundstücke im Grünen Band – in bislang sechs Pilotregionen. Mit unseren Gruppen vor Ort führen wir vielfältige Maßnahmen zum Schutz der kostbaren Natur durch. Finanziert wird der Flächenerwerb durch Spenden. Ab 65 Euro erhalten Sie einen symbolischen Anteilschein am Grünen Band.
Der BUND für das Band
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Kontakt: BUND-Projektbüro Grünes Band, Bauernfeindstr. 23, 90471 Nürnberg, Tel. 09 11/8 18 78-0, www.gruenesband.info, gruenesband@bund-naturschutz.de
5 Wiesen für Wanstschrecken Die Wanstschrecke ist sehr selten. Da sie kompakt und wenig mobil ist, benötigt sie dringend zusammenhängende Lebensräume. n s t s ch re c ke Wa Im Landkreis Hildburghausen kauft der BUND Thüringen Ackerflächen. Er wandelt sie in naturnahes Grünland um und pflegt sie regelmäßig, um den Lebensraum der Wanstschrecke zu vergrößern.
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Fotos: D. Damschen (Moorfrosch, Kranich, Brachvogel, Schwarzstorch), T. Findeis (Menschengruppe), Geo-Tag der Arten vielfalt (Großes Bruch), iStock photo (Libelle), M. König (Bechsteinfledermaus), K. Leidorf (Luftbilder), J. Schmidl (WestÖstl. Tor, Gor batschow), BN-Archiv (sonstige); Karte: BUND; Infografik: BUNDmagazin
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4 Der Ulstersack – Heimat von Eisvogel & Co. Die Rhön gilt als eines der vielgestaltigsten und HESSEN artenreichsten deutschen Mittelgebirge. Seit Fulda 1991 schützt die Unesco sie als Biosphärenreservat. Um die frühere innerdeutsche Grenze an der Ulster zu sichern, hatte man das Ufer mit Basaltsteinen befestigt. Anfang 2007 erwarb der BUND hier Grund und begann, dem Fluss mehr Platz und ein natürlicheres Ufer zurückzugeben. Davon profitieren Uferschwalbe und Eisvogel sowie die bedrohte Bechsteinfledermaus.
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6 Wo der Ziegenmelker ruft Ausgedehnte Sümpfe, Moorflächen und Feuchtwiesen prägten früher das Steinachtal und die Linder Ebene zwischen Mitwitz, Neustadt und Sonneberg. Wie viele andere Feuchtgebiete wurde die Region im 20. Jahrhundert entwässert und intensiv genutzt. Doch die Lage im Schatten der innerdeutschen Grenze schützte das Tal vor der völligen Zerstörung. Der BUND Thüringen erwarb ökologisch wertvolle Brachflächen, Zwergstrauchheiden sowie Au- und Bruchwald, der Bund Naturschutz in Bayern kaufte Wiesen und Teiche – eine Heimat für Heidelerche, Ziegenmelker, Sumpfblutauge und Rundblättrigen Sonnentau. Übrigens tragen hier auch Schafe und Ziegen zum Artenschutz bei: Sie sorgen dafür, dass die von BUND-Aktiven entbuschten Heiden nicht wieder zuwachsen.
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gemeinschaft Lindenberg/Eichsfeld und der Heinz-SielmannDuders de errstadt e rs Duderstadt Stiftung schuf der BUND hier Eichsfeld das »WestÖstliche Tor«: Zwei Elb SACHSEN SA ACHSEN e Eichenstämme heben mächtige sich auf einer BUND-Fläche von der Umgebung ab. Am Boden THÜRINGEN EN verbunden durch eine aus zwei Teilen verschweißte Edelstahlsf E Eisenach c el d schwelle und umstanden von jungen rs a , Th e Erfu urt Erfurt d ü ri n g e n/ N i e Eichen, symbolisieren sie die überThüringer wundene deutsche Teilung. Sogar Michail Wald W ald ald Gorbatschow kam 2002 zur Einweihung. Schiefergebirge S chiefergebirg ge ge Mein n ni nin ningen n Schiefergebirg Meiningen
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GRÜ N ES BAN D
Grünes Band Europa
Gefeiert – und gefährdet
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Ausstellungskatalog Linz: Das Grüne Band Europas – Grenze. Wildnis. Zukunft, 343 S., ISBN 978-3-90000016-5, ca. 29 €
m sechsten Jahr der Initiative »Grünes Band Europa« wird in vielen der 23 Anrainerstaaten des politischen Umbruchs vor 20 Jahren gedacht. Niemand ahnte 1989, wie positiv sich die grenzüberschreitende Kooperation zum Schutz des gemeinsamen Naturerbes gestalten würde. Abgelegen und vergessen waren die meisten Grenzregionen im Eisernen Vorhang. Doch so blieb ungestörter Lebensraum für seltene Arten mitten in Europa erhalten. Das Jubiläumsjahr 2009 hat das Grüne Band unter maßgeblicher Beteiligung des BUND ins mediale
Rampenlicht gerückt: BBC/ARD und ZDF strahlten eindrucksvolle Dokumentationen aus, Deutsche Welle TV sendete weltweit, dazu gab es viele Radio- und unzählige gedruckte Beiträge. Linz, derzeit europäische Kulturhauptstadt, zeigt noch bis 10. Januar in einer großen Ausstellung die grandiose natürliche Vielfalt des Grünen Bands Europa. Doch den vielen Gefahren, denen dieses Naturerbe ausgesetzt ist, muss unsere Initiative »European Green Belt« weiter aktiv begegnen. Vielerorts dringen Landwirtschaft, Straßen- und Gewerbebau ins Grü-
ne Band vor, der Abbau von Bodenschätzen nagt an der Substanz. Das BUND-Projektbüro in Nürnberg ist von Beginn an international aktiv, federführend im zentraleuropäischen Teil. Es treibt grenzüberschreitende, teils EU-geförderte Projekte voran – auch und gerade 2010, im UN-Jahr der Biodiversität. Denn das Grüne Band ist von großer Bedeutung, um den globalen Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen. Liana Geidezis + Melanie Kreutz, BUND-Projektbüro, www.gruenesband.info, www.greenbelteurope.eu
Internationale Projektmitarbeiter auf Exkursion in der Waldwildnis des Šumava, im »grünen Dach Europas« der Nationalparke Bayerischer und Böhmerwald (links). Dünen in Polens Nationalpark Slowinski (mitte). Estnische Ostseeküste (rechts).
An der Ostsee
Küstenschutz für Mensch und Natur
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nter dem Dach des europäischen Grünen Bands gedeihen Projekte wie das an der Ostseeküste: 22 Partner – Vereine, Universitäten und Behörden aus Estland, Lettland, Litauen, Polen und Deutschland – wirken hier zusammen, um zu zeigen, wie eine nachhaltige Entwicklung an der Küste aussehen kann und sollte. Tolle Projekte, initiiert von der AG Ostsee des BUND und gefördert vom »Baltic Sea Region Programme« der EU, zielen zudem darauf, natürliche und geschichtliche Zeugnisse
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BUNDmagazin [4-09]
der jahrzehntelangen Teilung zu bewahren. Im lettischen SlitereNationalpark erfasst der Verband für ländlichen Tourismus derzeit Militärobjekte des einstigen Sperrgebietes und stellt sie für Touristen in einem mehrsprachigen Führer vor. An der deutschen Ostsee setzt sich der BUND auch für den Schutz mariner Lebensräume und bedrohter Arten ein. Eine Partnertour im September hat gezeigt, dass alle Beteiligten sich einig sind: Das Grüne Band Europa ist eine große Chance, Naturschutz
und nachhaltige Nutzung an der Ostseeküste grenzübergreifend voranzubringen. Die Uni Kiel als Projektleiterin informiert laufend über die Aktivitäten am baltischen Meer: www.balticgreenbelt.net. Kontakt: BUND Schleswig-Holstein, Elke Körner, Tel. 04 31/6 60 60 52, elke.koerner@bund-sh.de; Universität Kiel, Stefanie Maack, Tel. 04 31/ 8 80 17 82, s.maack@geographie.unikiel.de; BUND M.-Vorpommern, Jan Wolf Barkowski, Tel. 03 81/4 90 24 03; jan.barkowski@bund.net
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Erfolgsgeschichte Grünes Band Erfahren Sie mehr über die Bilanz und die Perspektiven des Grünen Bandes in Deutschland und Europa, über faszinierende Naturlandschaften und vielseitige Urlaubsangebote in diesem Sonderheft der Zeitschrift »Nationalpark« zum 20. Geburtstag der Lebenslinie. Einzelexemplare erhalten Sie beim Leserservice der Zeitschrift Nationalpark für 5,50 € zzgl. Versand: Tel. 0 85 52/ 62 53-66, Fax: -80, www.nationalparkzeitung.de
20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs Diese Schwerpunktausgabe der »Natur und Landschaft« zeichnet die spannende Geschichte des Grünen Bandes auf, berichtet über seine Schönheiten, stellt die vielfältigen Aktivitäten zu seinem Schutze vor und zeigt die europäische Bedeutung des wertvollen Biotopverbunds. Einzelexemplare gibt es beim Verlag W. Kohlhammer für 14,40 € zzgl. Versand: Tel. 07 11/78 63-72 80, Fax: -84 30, www.natur-und-landschaft.de
Unterwegs als Grüne-Band-Reporter Strandwanderung am Travemünder Priwall: Kliffs, Regenpfeifer, Uferschwalben, Küstennatur pur, ohne Hotels und Datschen. Mit Förstern im Lübecker GrüneBand-Wald: Berichte über zugewanderte Elche. Bio-Ziegenkäsetest am Schaalsee. Mit BUND-Aktiven auf Biberpfaden an der Elbe. Kaffeetrinken und Relaxen auf der Burg Lenzen, nachts auf Anraten der Burgchefin ins Moor, um dem Ruf der Rohrdommel zu lauschen … Dr. Reiner Cornelius ist seit fünf Jahren am Grünen Band unterwegs. Von der Ostseeküste über die Elbe, den Harz und die Rhön bis hin zum Dreiländereck BayernSachsen-Tschechien kennt der ehemalige Hochschullehrer für Landschaftsökologie inzwischen jeden Winkel. Er schaut nach bedrohten Tieren und Pflanzen, spricht mit allen, die am Grünen Band weben. Und er recherchiert, wo es Biowurst und Ökobier gibt. Seine Erlebnisse hat er in reich bebilderten BUND-Reiseführern festgehalten, die von der ersten bis zur letzten Seite spannend zu lesen sind. Reiner Cornelius animiert dazu, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen, Natur und Landschaft zu erkunden, die ehemaligen Grenzdörfer und Grenzstädte kennenzulernen und Bioprodukte vom Grünen Band zu probieren. Dazu gibt er viele Tourenvorschläge, die er mit detaillierten Karten versieht. Die Bücher über seine Deutschlandreise entlang dem Grünen Band sind Lesegenuss und Ratgeber in einem. Die BUND-Reiseführer zum Grünen Band – bislang erschienen: »Küste-Schaalsee« und »Elbe-Wendland« ( je 22,80 €) sowie »Harz« (18,90 €) – gibt es direkt beim Autor: Auwel-Verlag, Schützenweg 9, 36272 Niederaula, Tel. 0 66 25/91 93 44, reiner.cornelius@bund.net
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AKTIV
Atomkraft? Nicht schon wieder! Die Anti-Atom-Bewegung ist wieder da – in beeindruckender Stärke. Drei Wochen vor der Bundestagswahl versammelten sich in Berlin über 50 000 Menschen zur größten Anti-Atom-Demo seit Jahrzehnten – ein klares Signal für den Atomausstieg und gegen
jede Verlängerung von AKW-Laufzeiten. Zur Demo hatte der BUND zusammen mit anderen Verbänden und Initiativen aufgerufen. Zum Abschluss am Brandenburger Tor (siehe Foto) sprach auch der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Mit dabei: rund 350 Traktoren vor allem aus dem Wendland.
Goitzsche bei Bitterfeld
Die Wildnis lebt
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BUNDstiftung, Tel. 0179/1454631, falko.heidecke@ bund-stiftung.de
or acht Jahren erwarb der BUND aus Spenden die ersten Tagebauflächen in der Goitzsche. Was ist daraus geworden? Die Flächen sind heute im Besitz der BUNDstiftung. Aus der früheren Ödnis des Tagebaus hat sich eine vielgestaltige Wildnis entwickelt. Der schneereiche Winter 2009 verhalf uns zu sicheren Nachweisen des scheuen Fischotters in der Seenlandschaft. Seit langem sind mehrere Biberfamilien hier zu Haus. Der Seeadler brütet seit 2003 jedes Jahr auf einer waldreichen Insel, 2009 erstmals in Gesellschaft eines Fischadlerpaars.
Neben naturschutzfachlicher Arbeit spielt die Umweltbildung eine große Rolle im Wildnisprojekt. So gab es in dieser Saison etwa 150 Führungen, Projekttage und andere Veranstaltungen. Etwa 3 000 Menschen nutzten das Angebot, vom Kindergartenkind bis zur Seniorin, von allgemein Interessierten bis zu echten Spezialisten. Dieses Programm war nur möglich, weil Freiwillige der BUND-Kreisgruppe Bitterfeld die BUNDstiftung tatkräftig unterstützten. Ihnen wollen wir besonders danken! Für unsere Arbeit sind wir außerdem auf Hilfe von außen angewiesen.
Falko Heidecke
Zu den größten Förderern des Reservats bei Bitterfeld zählt Andreas Troge – bis Juli Präsident des Umweltbundesamtes. Koordinatorin Heidrun Heidecke kürte ihn im Beisein von Hubert Weiger zum ersten Ehrenbürger der Goitzsche.
Auf einem Nistfloß ziehen über 20 Brutpaare der Flussseeschwalbe geschützt ihre Jungen groß. Auch gab es dieses Jahr wieder drei erfolgreiche Kranichbruten. In der Insekten- und Pflanzenwelt entdecken wir immer wieder neue Arten. Dass die BUNDstiftung hier auf dem Laufenden bleibt, ist etwa 20 engagierten Ehrenamtlern zu danken, die festgelegte Probeflächen regelmäßig untersuchen. Mit Hilfe des Hellriegel-Instituts e.V. wurden 2009 zudem nach fünf Jahren alle Biotoptypen neu erfasst. Das erlaubt uns die Entwicklung der Wildnis genau zu verfolgen.
Einer der brütenden Kraniche in der BUND-Wildnis.
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BUNDmagazin [4-09]
Eine gute Idee für den Naturschutz »Ich habe meiner Familie eine Familienmitgliedschaft beim BUND geschenkt. Denn unsere Tochter liebt Ausflüge in die Natur. Wir entdecken den Froschkönig, basteln Kastanienmännchen und bauen Nistkästen für Vögel, radeln die schönen Alleen entlang und ernten leckeres Obst. Die Natur ist einfach eine großartige Lehrmeisterin für Kinder! Der BUND setzt sich dafür ein, dass das so bleibt.« Dr. Mehmet Koca
Hier erfahren Sie mehr: Telefon: 0 30/2 75 86-4 79 mitgliederservice@bund.net www.bund.net Sie sind auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk oder einer Geburtstagsüberraschung für Ihre Familie, Ihre liebsten Freunde oder eine nette Nachbarin? Verschenken Sie eine BUND-Mitgliedschaft – und damit einen Beitrag zu grünen Wäldern, natürlichen Flüssen, stabilem Klima und geschützten Wildkatzen.
Die BUND-Geschenkmitgliedschaft ist nachhaltig, praktisch und gut. 365 Tage lang erhalten die Beschenkten Information, Service und Beratung rund um die Themen Naturschutz, Klimaschutz, Agrarwende, Verkehr und vieles mehr. Die beschenkten Freundinnen und Freunde der Erde begrüßen wir mit einer Geschenkurkunde! bitte wenden ➔
Ich verschenke eine BUND-Mitgliedschaft 앬 befristet auf ein Jahr 앬 bis auf Widerruf Ich verschenke die Mitgliedschaft mit folgendem Jahresbeitrag: 앬 Einzelmitglied ..............................(mind. 50 €) 앬 Familienmitgliedschaft ..............................(mind. 65 €) 앬 Schüler, Azubi, Studentin ..............................(mind. 16 €) 앬 Erwerbslose, Alleinerziehende, Kleinrentner ....................(mind. 16 €) 앬 Lebenszeitmitglied ........................(mind. 1.500 €)
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Name/Geburtsdatum
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und spare Papier- und Verwaltungskosten; die Ersparnis kommt dem Umwelt- und Naturschutz zugute. Bitte ziehen Sie den Betrag ab dem ___________ bis auf Widerruf von meinem Konto ein.
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AKTIV
Zum Programm in Lenzen zählten Exkursionen in die nahe Elbaue.
Norddeutsche Naturschutztage
Auf zu den Naturschutztagen am Bodensee!
Skepsis und Zuversicht it rund 100 Gästen haben sich die Naturschutztage an der Elbe bereits im zweiten Jahr zu einer festen Größe entwickelt. Vom 2. bis 4. Oktober war die schöne Burganlage in Lenzen erneut Treffpunkt von Naturschützern aus Nord- und Ostdeutschland.
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Optimistischer wurde die Stimmung, als Emil Dister von der Uni Karlruhe und Klaus Follner (BfN) das neue »Auenkataster« vorstellten. Die Anwesenden waren sich einig, damit ein gutes Instrument für den Schutz wertvoller Flusslebensräume in der Hand zu haben.
Die Stimmung war gut, dafür sorgte eine Mischung aus aktuellen Vorträgen, Workshops und Rahmenprogramm. Inhaltlich gaben nicht alle Beiträge Anlass zur Freude. So zog Uwe Riecken vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) eine kritische Zwischenbilanz beim Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland: Das Ziel, den Schwund der Vielfalt bis 2010 zu stoppen, ist unbeachtet einiger Teilerfolge bereits außer Reichweite. Und Klaus Werk vom Bundesverband Beruflicher Naturschutz vergab dem neuen Bundesnaturschutzgesetz in seinem Vortrag keine guten Noten.
Positive Resonanz fand auch eine Neuerung im Programmablauf. Erstmals wurden die Leiter der vier Workshops in eine Art Wettbewerb geschickt: In jeweils 15 Minuten galt es darzustellen, wieso gerade die eigene Themenrunde die interessanteste ist – was allen gelang, wie die durchweg rege Teilnahme zeigte. Wem der Naturschutz ein Anliegen ist, der sollte sich schon jetzt das Wochenende vom 1. bis 3. Oktober 2010 ankreuzen: Dann locken die 3. Naturschutztage wieder nach Lenzen. Mehr dazu ab dem Frühjahr im BUNDmagazin oder unter www.bund.net/naturschutztage.
Vom 3. bis 6. Januar finden die traditionellen Naturschutztage am Bodensee statt: im Tagungsund Kulturzentrum Milchwerk in Radolfzell. Die Tage sind Fortbildung, Kongress und Familientreffen der Naturschützer in einem. Auch ein unterhaltsames Exkursionsprogramm erwartet Sie. In den letzten Jahren kamen immer jeweils 400 Menschen aus BUND-Gruppen, Behörden und Kommunen nach Radolfzell – zur größten alljährlichen Fortbildung für Naturschutz im deutschen Sprachraum. Das Programm 2010 wird wieder spannend: Schwerpunkte sind der Naturschutz in Bund und Land, Konflikte zwischen Energiewende und Landschaftsschutz sowie Themen des Waldes. Wir erwarten prominente Vertreter der Landesregierung, die sich der Diskussion mit der BUND-Landesvorsitzenden Brigitte Dahlbender stellen. In Seminaren und Foren erfahren Sie neue Trends und Ansätze im Naturschutz und in der Umweltbildung. Programm und Anmeldung unter www.naturschutztage.de. Das gedruckte Programm erhalten Sie in der BUND-Hauptgeschäftsstelle, Tel. 0 77 32/15 07-0, bund.moeggingen@bund.net
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EU fördert Infokampagne
Wildkatze bald besser geschützt
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ute Nachrichten: Die EU übernimmt die Hälfte der Kosten einer großen Informationskampagne zur Vernetzung unserer Wälder. Unter Leitung der Bundesgeschäftsstelle haben fünf BUND-Landesverbände – Thüringen, Hessen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern – zusammen mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und dem Nationalpark Thayatal in Österreich diese Förderung erlangt. Die Kampagne richtet sich an die Öffentlichkeit wie auch an all jene, die in Politik, Behörden und Gesellschaft für den Schutz der Artenvielfalt verantwortlich sind. Gezielt wollen wir über die Bedeutung vernetzter Lebensräume informieren und so den Biotopverbund fördern. Mit dem »Rettungsnetz für die Wildkatze« ist der BUND seit Jahren ein Wegbereiter dafür, große Wälder wieder miteinander zu verknüpfen.
Die geplanten 20 000 Kilometer grüner Verbindungskorridore sind nötig, um die Wildkatze, aber auch andere seltene Waldbewohner vor dem Aussterben zu bewahren. In den nächsten drei Jahren planen wir entlang der einzelnen Korridore Konferenzen und Führungen für Politik und Behörden sowie Mitmachaktionen, Erlebnispfade und Ausstellungen für Nachbarn und Besucher. In Franken ist ein Schaugehege für Wildkatzen im Bau. Angebote für Schulen und Jugendliche werden das Programm abrunden. Die EU unterstützt diese Kampagne mit fast einer Million Euro. Der BUND und seine Partner müssen in gleicher Höhe Eigenmittel oder weitere Drittmittel einbringen.
Dazu sind wir im Gespräch mit Stiftungen und anderen möglichen Finanzpartnern. Gleichzeitig werden wir rund um die Kampagne verstärkt zu Spenden für Wildkatze und Co. aufrufen. Über weitere Details und Möglichkeiten, die Kampagne auch praktisch zu unterstützen, berichtet das nächste BUNDmagazin. Mark Hörstermann, Tel. 0 30/2 75 864 75, mark.hoerstermann@bund.net, www.bund.net/wildkatze Anzeige
Gr0ßes Theater
DI E J U NGE SEITE
Entdecken, motzen, besser machen: Beim Triologisch-Wettbewerb der BUNDjugend engagierten sich 1 200 Jugendliche – darunter die »Igelfreunde« aus Rheinland-Pfalz. Ihr Engagement hat inzwischen eine vielseitige Fortsetzung gefunden.
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Proben fürs Musical …
uf einmal war er da, und natürlich war er sehr willkommen. Monatelang hatten sie auf seine Visite gehofft, hatten viel über ihn gelesen, ihm sogar Unterkünfte gebaut aus Holz und Wellpappe. Dann fanden sie ihn eines Novembertages gefährlich nahe an der Bundesstraße, dort, wo schon so viele Artgenossen ihr Leben gelassen hatten. Sie sammelten ihn ein, gaben ihm noch etwas Futter, und tags darauf lag »Pieksi«, wie der Igel nun hieß, im Winterschlaf. Julie-Anne Wagner, Dominique Weisenstein, Katharina Rings und Lena Steichen – bekannt auch als »Igelfreunde« an ihrer Schule unweit der Luxemburger Grenze – hatten ihr Triologisch-Projekt mit einem kleinen Highlight beendet. »Zuerst wollten wir eine Aktion zu einem globalen Thema machen, zum Beispiel zum Klimawandel«, erzählt Julie-Anne Wagner. Doch dann entschieden sich die vier Mädchen für etwas Näherliegendes. »Auch vor der Haustüre gibt es Dinge, die man ändern muss«, sagt die Zwölfjährige: Die Freundinnen wollten einen besseren Schutz für die Igel erreichen. Mit selbst gebackenen Igel-Keksen und einem Infoblatt gingen sie von Haus zu Haus, um über die Bedrohung der Stacheltiere zu informieren. »Es war schon komisch, bei wildfremden Leuten zu klingeln. Aber alle waren freundlich und interessiert.« Bei der jährlichen Hauskirmes an ihrem Gymnasium hatten die Mädchen einen eigenen Stand mit Igelquiz – und
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boten allen an, selbst kleine Igel zu basteln. »Das Projekt ‘Triologisch – entdecken, motzen, besser machen’ sollte Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren motivieren, aktiv und selbstständig für Natur und Umweltschutz in ihrem Umfeld einzutreten«, erklärt BUNDjugend-Projektleiter Martin Malkmus. Von 2007 bis 2009 wurden die besten Ideen in den Kategorien Natur, Umwelt und Zukunft ausgezeichnet. »Zunächst ging es darum, die Schönheit und Vielfalt der Natur zu erforschen und zu erleben, aber auch Missstände aufzuzeigen. Im zweiten Schritt sollten die Akteure die entdeckten Umweltprobleme analysieren, Kritik formulieren und öffentlich machen. Konkret sollten die Jugendlichen schließlich zeigen, wie es besser geht: Lösungen vorschlagen und diese so weit als möglich auch umsetzen.« 1199 Jugendliche in 108 Gruppen legten Lebensräume für Wildbienen, Vögel oder Amphibien an, machten sich fürs Energiesparen in der Schule stark oder warben per Videobotschaft oder Theaterstück für den Klimaschutz. Sie alle sind nun »Zukunftsscouts« – die sich hoffentlich auch künftig für Natur und Umwelt einsetzen (씰 www.zukunftsscouts.de).
Ein Musical gegen den Steinbruch Julie-Anne Wagner und ihre Mitstreiter sind das beste Beispiel. Die Zwölfjährige hat sich ein neues Thema gesucht und engagiert sich gegen Pläne, einige Kilometer von ihrem Wohnhaus in Godendorf-Ralingen entfernt einen riesigen Steinbruch zu errichten. Die Eckdaten des Vorhabens sind monströs, und Julie-Anne
Welche Pflanzen und Tiere droht der geplante Steinbruch zu vernichten?
listet sie Punkt für Punkt auf. 145 Hektar Ackerland und Wiesen sollen verschwinden. In drei Schichten würde rund um die Uhr Zement hergestellt – die Energie dafür müsste verbrannter Müll liefern. 1250-mal pro Woche würden Lastwagen den Zement abtransportieren. »Nicht nur, dass der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen zerstört wird, ist furchtbar«, findet Julie-Anne Wagner. »Am Ende hätten wir auch eine schmutzigere Luft durch die Abgase der Müllverbrennung und mehr Straßenverkehr.« Anwohner haben eine Bürgerinitiative gegründet, die klassisch mit Flugblättern und Appellen mobilmacht. JulieAnne und ihre jungen Mitstreiter haben eine kreativere Art gewählt, um Aufmerksamkeit zu erreichen: Sie haben ein Musical komponiert. »Die Idee kam ganz spontan. Wir dachten uns, dass es Spaß macht, ein Musical aufzuführen. Vor allem, wenn man mit einem ernsten Thema die Zuschauer wachrütteln kann«, sagt Adrian Wirtz. Der Elfjährige hat sich die Geschichte des Stücks ausgedacht, die Lieder hat Julie-Anne Wagner komponiert,
und gemeinsam haben sie im Laufe einiger Wochen die Dialoge ausgearbeitet. Moment mal – alles ohne die Hilfe Erwachsener? »Klar«, sagt der Sechstklässler, »die brauchen wir im Moment nur, um in der Gemeindehalle proben zu können – uns Kindern gibt ja niemand den Schlüssel.« Als Chauffeure und beim Bau der Kulissen wird die Hilfe von Eltern und Großeltern dankbar angenommen. Doch beim Inhalt des Musicals lassen sich die Kinder nicht reinreden.
Seit September 2009 waren die Klimapiraten bundesweit mitreißend aktiv, um die Öffentlichkeit zu mobilisieren und die Bundesregierung anlässlich des nahen Weltklimagipfels in Kopenhagen leidenschaftlich zu einem sofortigen und echten Klimaschutz zu verpflichten. Zum Abschluss der Kampagne werden die Klimapiraten die Weltpolitik entern und im Dezember mit zwei Schiffen von Greifswald nach Kopenhagen segeln. Die Kampagne wird getragen von BUNDjugend und ASA-Programm (Inwent GmbH – eine entwicklungspolitische Lernwerkstatt) und unterstützt vom BUND.
씰 www.klimapiraten.net
Das Klimakochbuch Klimafreundlich einkaufen, kochen und genießen
Üben, üben, üben Engagiert sind nicht nur Adrian, Julie-Anne und ihr achtjähriger Bruder Justin, der schon voll dabei ist. Es ist Samstag, das letzte Wochenende in den Sommerferien, der Himmel ist blau und die Sonne scheint, man könnte ins Freibad gehen. Trotzdem ist ein Dutzend Jungen und Mädchen in die Gemeindehalle von Ralingen gekommen, um sich viel zu enge Badekappen über die Haare zu ziehen und in schwarze Umhänge zu schlüpfen. Bei den Proben fürs Musical nicht zu fehlen ist Ehrensache, auch wenn die Aufführung erst in einigen Monaten ansteht. Aber um flattern zu können wie eine Fledermaus, muss man üben, üben, üben … Als Fledermäuse verkleidet werden die Kinder bei der Premiere des Musicals über Naturzerstörung rappen und die Arbeiter auffordern, ihre Wochenstuben nicht zu zerstören. Auch wenn sie die Kostüme danach ablegen: Adrian, Julie-Anne, Justin und ihre Mitstreiter werden aufpassen, dass die Erwachsenen sie ernst nehmen – und ihr Musical nicht einfach als Theater abtun. Helge Bendl (Text und Fotos)
Unsere Lebensmittelproduktion erhitzt die Atmosphäre stärker als der Straßenverkehr. Das Klimakochbuch zeigt mit über 40 Rezepten und vielen Hintergrundinfos anschaulich, wie man in der Küche ganz leicht zur Rettung unseres Planeten beitragen kann. Über ein Jahr haben freiwillige Klimaköche aus dem Umfeld von BUNDjugend und BUND gekocht, fotografiert und recherchiert. Nun gibt’s das Buch im Buchhandel und beim BUNDladen. Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Am Köllnischen Park 1a, 10179 Berlin, Tel: 0 30/ 2 75 86-50, Fax: -55, info@… / www. bundjugend.de
Julie-Anne mit dem Igelhaus.
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Die Klimapiraten
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Für einen grünen »New Deal«
MEDI EN
»Fest steht: Das Spiel ist aus. Der globale Kapitalismus stößt an Entwicklungsgrenzen.« Dies lässt Michael Müller und Kai Niebert einen grünen New Deal fordern, eine Roadmap für eine neue sozial-ökologische Ordnung, nationale und internationale Leitplanken für die Marktwirtschaft, eine Neuordnung der Finanzsysteme. Hierzu liefern die Autoren Analysen und Handlungsvorschläge, Bekanntes und auch Neues, flott und verständlich geschrieben, gut zum Neu- und Nachlesen. Nachhaltigkeit ist die Leitidee dieses Deals. Der Anspruch: ökologische, soziale und wirtschaftliche Fragen zu verbinden. Seltsam ambivalent wird dabei ein Abschied vom »Wachs-
tumsfetischismus« gefordert, gleichzeitig aber das Wachstumscredo in die neue Epoche hinübergerettet: »Mit der Nachhaltigkeit geht Wachstum nicht länger zu Lasten der sozialen und natürlichen Mitwelt, sondern verwirklicht mehr Lebens- und Wirtschaftsqualität.« Ob der derzeit so gängige Rückgriff auf den New Deal von Präsident Roosevelt (1933) eine konsensstiftende und motivierende Losung ist? Mit der neuen Bundesregierung ist die Umsetzung dieses Zukunftsprogramms – das sich in weiten Teilen mit dem »Zukunftsfähigen Deutschland« deckt – wahrscheinlich schwieriger geworden. Notwendig ist es trotzdem. Angelika Zahrnt
Epochenwechsel – Plädoyer für einen grünen New Deal, M. Müller, K. Niebert. 279 S., 19,90 Euro, oekom
Überzeugend für zu wenig Klimaschutz Der Guardian jubilierte anlässlich des Erscheinens des »Global Deal«: »Spricht Sir Nicholas Stern, hört die ganze Welt zu.« Das steht zu hoffen – und zu befürchten. Denn der Autor des 2006 berühmt gewordenen Stern-Reports über die wirtschaftlichen Folgen eines Klimawandels fordert in seinem neuen Werk das Richtige, nur unter falschen Vorzeichen. Überzeugend zeigt Stern, dass ambitionierter Klimaschutz gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch nötig und machbar ist. Er traut sich sogar moralisch zu argumentieren, wenn es um den Nord-Süd-Ausgleich geht
und darum, dass die Industrieländer ihre Klimaschulden gegenüber den Entwicklungsländern anerkennen. Dass er mit dieser Botschaft durchdringt, bleibt zu hoffen. Stern enttäuscht jedoch, was seine Klimaziele betrifft. Mit Rücksicht auf politische Realitäten nimmt er ausdrücklich ein sehr hohes Risiko in Kauf, dass sich die Erdoberfläche auf über 2°C gegenüber der vorindustriellen Zeit erwärmt. Bedauerlich, dass Stern, der sich seiner Wirkung bewusst sein sollte, hier nicht mutiger für das naturwissenschaftlich Gebotene eintritt.
Der Global Deal – Wie wir dem Klimawandel begegnen und ein neues Zeitalter von Wachstum und Wohlstand schaffen, Nicholas Stern. 287 S., 19,90 Euro, C.H.Beck
Ein Herz für Wälder Behördliche wie ehrenamtliche Naturschützer kümmern sich in Deutschland überwiegend darum, vielfältige Kulturlandschaften zu bewahren. Detaillierte Pflegepläne sorgen dafür, einen bestimmten Status quo zu erhalten. So weit, so bekannt. Sträflich vernachlässigt wird dabei unsere Verantwortung für die eigentlich ursprüngliche Natur: alte Laub- oder genauer Buchenwälder. Auf dieses Missverhältnis weist Peter Wohlleben in seinem neuen Buch engagiert hin. Überzeugend, kurzweilig und mit vielen anschaulichen Daten plädiert der Waldexperte dafür, der Natur im Naturschutz zu mehr Recht zu verhelfen – ob im Nationalpark oder im einfachen Landschaftsschutzgebiet.
Seine Kritik zielt vor allem auf jene Mehrzahl von Jägern, Land- und Forstwirten, die unter dem Deckmäntelchen des Naturschutzes viel dafür tun, die Rückkehr alter und ungestörter Wälder zu verhindern – und sei es nur auf wenigen Prozent der Landesfläche. Will Deutschland beim Schutz seiner Natur international glaubwürdig sein, muss es hier rasch neue Prioritäten setzen. Lobende Erwähnung findet in diesem Zusammenhang das BUND-Projekt »Rettungsnetz Wildkatze«, das der Verknüpfung großer Laubwälder dient. Fazit: ein verdienstvolles und lesenswertes Plädoyer rechtzeitig zum UN-Jahr der biologischen Vielfalt 2010.
Naturschutz ohne Natur – Von den Grenzen der Umweltpolitik, Peter Wohlleben. 149 S., 18 Euro, wjs
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Klimapolitik neu denken Überraschend unakademisch rollt Felix Ekardt, Professor für Umweltrecht und Rechtsphilosophie und Sprecher des BUND-Arbeitskreises Ethik, die Klimadiskussion neu auf. Im Zentrum stehen nicht quantitative Klimaziele und finanzielle Notwendigkeiten, um die Welt zu retten. Ekardt konzentriert sich auf die vielfältigen ökonomischen und soziologischen Begründungen für unterlassenen Klimaschutz. Einige widerlegt er, andere identifiziert er als
faule Ausreden, wieder andere muss er als schwer überwindbar anerkennen. Doch liefert er die Lösung gleich mit: einen simplen internationalen Emissionshandel mit integriertem Nord-Süd-Ausgleich und sozialverträglicher Umverteilung. Wer die komplizierten großen Klimakonferenzen verfolgt, ahnt, dass Ekardts Utopie realpolitisch nur wenig Chancen hat. Einen erfrischenden und oft provokanten Denkanstoß liefert er allemal.
Cool down – 50 Irrtümer über unsere Klima-Zukunft, Felix Ekardt. 192 S., 9,95 Euro, Herder
Ohne Maß und Ziel Wir Europäer verbrauchen mehr natürliche Ressourcen, als uns die Erde dauerhaft zur Verfügung stellen kann. Eine neue Broschüre des BUND-Netzwerks Friends of the Earth Europe informiert über aktuelle Trends europäischer und globaler Ressourcennutzung. Anhand von Fallstudien analysiert sie die katastrophalen ökologischen und sozialen
Folgen der Ressourcenausbeutung. Verständlich und anschaulich illustriert wird gezeigt, wie wir unsere Ressourcen zukunftsfähig nutzen können: indem wir effizienter werden, den Ressourcenverbrauch absolut senken und nicht wirtschaftliches Wachstum, sondern Lebensqualität und eine gesunde Umwelt in den Mittelpunkt stellen.
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Im Gespräch mit Brigitte Martin
PERSÖN LIC H
Erik O. Martin
Die 56-jährige Darmstädterin ist ausgebildete Hörgeräte-Akustikerin ( ja, diesen Beruf gibt es), verheiratet und hat zwei Söhne.
Für Brigitte Martin ist jeder Tag ein »Tag der Umwelt«, ob beim BUND in Darmstadt oder im hessischen Landesvorstand. Sie ist an verschiedensten Stellen aktiv, lässt Krötentunnel bauen, siedelt Hornissennester um, verhilft Kindern zum Umweltdiplom, gibt eine regionale BUND-Zeitschrift mit heraus, vertritt die Umwelt in Fachbeiräten und ist regelmäßig mit Infoständen für den BUND präsent. Severin Zillich sprach mit der Allrounderin.
Frau Martin, die Fülle Ihrer Termine und der Projekte, die Sie mit vorantreiben, ist nur schwer zu überblicken. Hat Ihr Tag 48 Stunden? Aber nein, die Aufgaben sind einfach mit der Zeit gewachsen, und mit dem Alter der Kinder. Ich brauche auch etwas weniger Schlaf als früher, sonst wäre das vielleicht so nicht zu schaffen. Wie hat denn das alles begonnen? Biologie oder allgemein die Naturwissenschaften haben mich schon zu Schulzeiten interessiert. Im kleinen Rahmen war ich seit Anfang der 80er Jahre aktiv, für den Amphibienschutz oder eine Verbrauchergemeinschaft zum Direkteinkauf von Biolebensmitteln. 1989 musste ich wegen fehlender Kinderbetreuung eine Halbtagesstelle aufgeben. Nur Kinder und Küche, das war nichts für mich. Als Ausgleich konnte ich dann mehr in der Umweltarbeit tun, da war ich zeitlich flexibler.
Mehr über die vielfältigen Aktivitäten von Brigitte Martin: www.bund-darmstadt.de, www. bund-hessen.de
Liegt Ihnen ein Projekt besonders am Herzen? Immer das, was aktuell ist. Ein kontinuierliches Anliegen ist zudem der Amphibienschutz – seit ich als Schulkind mit ansehen musste, wie ein Feuchtgebiet zugeschüttet wurde, wo wir kurz vorher noch Laubfrösche finden konnten … Grundsätzlich arbeite ich gern auf ein Ziel orientiert. Wo Amphibien wandern, sollte
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BUNDmagazin [4-09]
man nun nicht Jahrzehnte lang Kröten über die Straße tragen müssen, da gehört eine feste Anlage zur Unterquerung oder ein neuer Teich hin. Oder: An der Pflege unserer Streuobstwiesen in Darmstadt beteiligen sich zwar regelmäßig auch BUND-Aktive. Eigentlich aber betreut sie ein Verein, der Obst und Saft professionell vermarktet, qualifizierte Fachkräfte beschäftigt und gescheit was daraus macht. Wer ehrenamtlich aktiv ist, sollte nicht ausgenutzt werden. Dinge müssen irgendwann automatisch laufen, so dass man sich wieder auf anderes konzentrieren kann. Darum bin ich übrigens auch beim BUND gelandet – weil hier politisches Handeln und praktisches Tun Hand in Hand gehen. Nur so ändert sich ja etwas. Mischen Sie sich lieber überregional ein, oder daheim vor Ihrer Haustür? Wichtig war mir im BUND immer, ein Netzwerk mit Leuten zu haben, die sich ebenfalls für Natur und Umwelt einsetzen, sowohl umweltpolitisch als auch ganz praktisch, auf lokaler wie auf Landesebene. Gemeinsam geht es immer besser. Im Landesvorstand bin ich seit jeher für die eher trockenen Dinge zuständig – wie Abfall, Immissionsschutz oder den Widerstand gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens. Zum Ausgleich kümmere ich mich in Darmstadt mehr um Natur- und Artenschutz. Ein wichtiges Standbein des BUND Darmstadt ist auch die Umweltbildung. Ja – seit 1989 kooperieren wir mit der Volkshochschule und bieten gebührenfreie Umweltkurse im Sinne der »Lokalen Agenda 21« an. Getreu dem Leitspruch: Man schützt nur, was man kennt. Besonders macht uns das »Darmstädter Umweltdiplom« Spaß. Hierfür konnten wir dieses Jahr wieder über 200 Kinder gewinnen. Noch ein Wort zum Vorstand des BUND Hessen: Da sind Sie ja zurzeit die einzige Frau unter acht Männern … Richtig, damit habe ich persönlich auch kein Problem. Aber schade ist es natürlich schon, wenn die weibliche Komponente so unterrepräsentiert ist. Frauen gehen doch manchmal anders an Dinge heran als Männer. Aber das spiegelt auch ein gesellschaftliches Phänomen: Frauen finden in einem solchen Ehrenamt nicht so oft Unterstützung zuhause wie Männer. Vielen Dank für das Gespräch – und weiter viel Erfolg!
Foto: André Fellhauer
Dürfen wir vorstellen: Unsere Erben!
Peter und Beate Reinhardt
Schmetterlinge
Glückliche Kühe
Frösche & Co.
Der BUND verbessert mit vielen Projekten die Lebensbedingungen der Schmetterlinge – und bewahrt damit die Vielfalt der Natur.
Der BUND steht für ökologische Landwirtschaft: artgerechte Tierhaltung, schöne Landschaft, gesunde Ernährung. Ohne Gentechnik!
Der BUND beschützt unsere heimischen Amphibien. Damit unsere Enkel und Urenkel Frösche nicht nur für Märchenfiguren halten.
Helfen Sie weiter Sie engagieren sich für die Umwelt und Ihnen liegt die Natur am Herzen. Warum nicht konsequent bleiben und sogar über den Tod hinaus für diese Ziele stehen? Handeln Sie wie Peter und Beate Reinhardt und bedenken Sie den BUND in Ihrem Testament. Jeder Betrag hilft, die Natur auch in Zukunft zu schützen und zu bewahren. Fordern Sie dazu kostenlos unsere Informationsbroschüre „Was bleibt, wenn wir gehen?“ an. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
www.meine-erben.de BUND · Almuth Wenta · Am Köllnischen Park 1 · 10179 Berlin (030) 275 86 474 · Fax: (030) 275 86 440
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