Jahresbericht 2018
Jahresbericht 2018
Unser Leitbild, unsere Vision* Ökologische Erneuerung und nachhaltige Entwicklung Wir sind treibende gesellschaftliche Kraft für ökologische Erneuerung und nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Wir machen unsere zentrale Rolle in diesem Prozess deutlich, indem wir unser Profil als der glaubwürdige und in seiner Positionierung konsequente Umwelt- und Naturschutzverband schärfen.
Wir setzen uns ein für ein zukunftsfähiges Deutschland
Wir begeistern die Menschen für unsere Ziele
Wir konkretisieren und aktualisieren unsere politischen Forderungen auf Basis der Leitbilder aus dem Zukunftsfähigen Deutschland, entwickeln innovative Lösungsstrategien und zeigen Wege auf, diese umzusetzen. Wir arbeiten an der Weiterentwicklung der Inhalte der Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“. Wir verknüpfen unsere umweltpolitischen Aussagen mit unseren Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit und Änderung der Lebensstile.
Wir begeistern die Menschen für ein zukunftsfähiges Deutschland, indem wir durch die Verwirklichung konkreter, im Alltag umsetzbarer Projekte die nachhaltige Entwicklung mitgestalten. Wir zeigen den Menschen, dass unsere Ziele umsetzbar und erreichbar sind.
Wir handeln von der lokalen bis zur globalen Ebene
Wir sind ein erfolgreiches Netzwerk
Wir sind in Deutschland auf allen Entscheidungsebenen präsent und beeinflussen so Politik und Gesellschaft. In unserem internationalen Engagement sind wir in Europa und weltweit als deutsche Sektion von Friends of the Earth (FoE) aktiv. Wir verstärken unsere umweltpolitische Arbeit auf EU-Ebene in Zusammenarbeit mit den dort tätigen Akteur*innen.
Wir, der BUND, sind ein starkes Bündnis von Menschen, die sich in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft für den Umwelt- und Naturschutz engagieren. Grundlage für unsere hohe Durchsetzungsfähigkeit ist die aktive Einbindung, Förderung des Engagements und Mobilisierung vieler Menschen. Wir vergrößern unsere Schlagkraft und Durchsetzungsfähigkeit durch die aktive Kooperation mit anderen Umweltverbänden und anderen gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen.
2
Wir arbeiten Hand in Hand Wir sind ein Mitgliederverband und arbeiten auf allen Ebenen auf Basis gemeinsam festgelegter Ziele und Strategien. Die tragenden Säulen unseres Verbandes sind ein aktives Ehrenamt, demokratische gewählte Vertreter*innen und engagierte Mitarbeiter*innen. Die Förderung des Freiwilligenengagements im Verband ist für uns eine wichtige Grundlage für die Verbandsentwicklung. Die demokratische und föderale Organisation unseres Verbandes ist verbunden mit effizienten Entscheidungs- und Kommunikationsstrukturen, die sich durch frühzeitige Partizipation auszeichnen.
Wir sind nah bei den Menschen
Wir sind finanziell unabhängig
Wir arbeiten an uns und lassen uns an unserem Leitbild messen
g ssun erfa ten Ar
Praktisc he S chu tzm aß na hm en
Wir bieten Menschen in jeder Lebens- Wir sind finanziell unabhängig durch phase die Möglichkeit, sich mit ihren eine breite, stabile Unterstützerstruktur Interessen und Kompetenzen auf allen von Mitgliedern, Spender*innen und Ebenen im BUND zu engagieren. Dies Förder*innen. Diese Unabhängigkeit Wir verstärken unsere Kultur des Verreicht von konkreter praktischer oder sichern wir durch eine gerechte und trauens und der gegenseitigen Anerorganisatorischer Arbeit bis hin zu wis- solidarische Mittelverteilung innerhalb kennung in unserem Verband. Unsere senschaftlicher und politischer Arbeit. des BUND. Auf dieser Basis erweitern fachliche und soziale Kompetenz entWir unterstützen und fördern dieses wir unsere finanziellen Möglichkeiten wickeln wir stetig weiter. Wir setzen Engagement durch die BUNDgrup- und politischen Handlungsspielräume, unsere personellen und finanziellen pen vor Ort, unsere hauptamtlichen indem wir Projektmittel einwerben und Ressourcen effektiv und sorgfältig ein. Mitarbeiter*innen in unseren Einrich- mit unterschiedlichen und geeigneten Unser Leitbild zur Verbandsentwicklung ist Maßstab unseres Handelns. tungen und unsere Gemeinschaft von Partner*innen zusammenarbeiten. Aktiven auf allen Verbandsebenen. Wir unterstützen die eigenständige Arbeit Betreu ge ung or trä Sch junger Menschen in der BUND&V n utz e g ge n u bie r jugend und verstärken den h te Fü Austausch zwischen BUND und BUNDjugend.
2.000
lokale BUND-Gruppen
*in n e n
16
Ge
sp
rä
ng
che
ild u
m it
elt b
P oli
Um w
ti k er
Landesverbände
St e
llu n
gna
h me
n
De mo
s&
p Kam
ag
ne
n * Gemäß BDV-Beschluss 2016.
3
Jahresbericht 2018
Liebe Leser*innen,
Seite 14
Erfolgreiche Kampagne.
Übersicht unserer Strukturen Landesverbände Der BUND ist föderativ organisiert. In jedem Bundesland engagiert sich ein BUND-Landesverband für Natur- und Umweltschutz.
Delegiertenversammlung Die Bundesdelegiertenversammlung ist das oberste beschlussfassende Gremium des BUND. Sie tagt in der Regel einmal im Jahr, beschließt den Haushalt, legt die Schwerpunkte und Grundsatz-Positionen fest und wählt die ehrenamtlichen Verbandsfunktionär*innen. Für Entscheidungsbedarf zwischen zwei Delegiertenversammlungen trifft sich der Gesamtrat, der aus den Mitgliedern des Bundesvorstands, des Verbandsrates und dem Vorstand des Wissenschaftlichen Beirats besteht.
Die Gremien
Verbandsrat Der Verbandsrat ist das Ländergremium des BUND. Er fungiert in erster Linie als Bindeglied zwischen dem Bundesverband und den Landesverbänden. Dem Verbandsrat gehören je eine*n Vertreter*in der 16 BUND- Landesverbände, ein*e Vertreter*in der BUNDjugend und der*die Bundesvorsitzende an.
18 Personen Verbandsrat
16
SchleswigHolstein
Landesverbände Hamburg
128
MecklenburgVorpommern
Delegierte Delegiertenversammlung
Bremen Berlin Niedersachsen
BUND-Gruppen Der BUND ist vor Ort, um die Natur zu schützen. In 2.000 Gruppen und Initiativen setzen engagierte und kompetente Menschen Zeichen für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen.
10
Personen Bundesvorstand
Brandenburg Sachsen-Anhalt
NordrheinWestfalen
Sachsen Thüringen
RheinlandPfalz
Bayern
Saarland S
2.000
ca. Orts-, Kreis- und Jugendgruppen
Die Mitglieder
Hessen
626.000
Mitglieder und Spender*innen
Übersicht unserer Strukturen
27 Jahren bilden die BUNDjugend
Arbeitskreise
Wissenschaftlicher Beirat Zahlreiche Fachleute arbeiten in ihrer Freizeit in den 20 Bundesarbeitskreisen des BUND mit. Die Sprecher*innen der Arbeitskreise werden von der Delegiertenversammlung für drei Jahre gewählt. Sie bilden den Wissenschaftlichen Beirat des BUND (zusammen mit der Vertretung der BUNDjugend sowie dem*der Beiratsvorsitzenden).
Mitglieder unter ca.
BadenWürttemberg
20
22
Personen Wissenschaftlicher Beirat
Bundesvorstand Der Bundesvorstand bestimmt die Richtlinien der Verbandsarbeit und ihrer Umsetzung, er vertritt den BUND nach außen und kümmert sich um die Umsetzung der Beschlüsse der Delegiertenversammlung und des Gesamtrates. Seine Mitglieder werden von der Delegiertenversammlung für drei Jahre gewählt (mit Ausnahme der Vertreter*innen von Verbandsrat, Wissenschaftlichem Beirat und BUNDjugend).
Die BUNDjugend Die BUNDjugend ist der unabhängige Jugendverband des BUND und als Teil des internationalen Netzwerks Young Friends of the Earth mit Jugendlichen aus der ganzen Welt verbunden. Der ehrenamtliche Bundesvorstand, der von der Delegiertenversammlung der BUNDjugend gewählt wird, leitet den Jugendverband, trifft strategische Entscheidungen und vertritt die Organisation nach außen. Der Bundesjugendrat fungiert als Schnittstelle zwischen Bundes- und Landesjugenden.
Seite 30
5,6 % 626.030 Unterstützer*innen 2018
592.896 Unterstützer*innen 2017 Mitglieder Spender*innen
Auf Wachstumskurs
4
Seite 38
im Jahr 2018 waren die Auswirkungen der Erderwärmung für uns alle deutlich zu spüren. Im Sommer erlebten wir Rekordtemperaturen und Dürre; Meldungen über Ernte-Einbußen, Waldbrände und Fischsterben häuften sich. Ungeachtet dessen blieb die Bundesregierung in der Energie- und Klimaschutzpolitik weiter untätig. Doch in gleichem Maße, wie die Koalition die Augen vor der Klimakrise und der schwindenden Artenvielfalt verschloss, sahen wir eine erstarkende Umweltbewegung. Der Hambacher Wald wurde zum zentralen Symbol im Kampf um den Kohleausstieg. Anfang Oktober feierten 50.000 Menschen am Hambacher Wald den vorläufigen Rodungsstopp, erwirkt vom BUND mithilfe des EU-Naturschutzrechts. Gleichzeitig war dies die größte Demo für den Klimaschutz, die es bisher in Deutschland gegeben hat. Nur dieser starke gesellschaftliche Druck auf die Regierung führt uns zum notwendig raschen Kohleausstieg. Dabei geht es dem BUND um eine soziale und ökologische Gesamtbetrachtung: Wir müssen den vielfältigen Wald retten, das Abbaggern weiterer Dörfer verhindern, schnell die klimaschädlichsten Kohlekraftwerke vom Netz nehmen – und den Betroffenen mit neuen Arbeitsplätzen eine dauerhafte Perspektive bieten. Doch Deutschland steht nicht nur bei den eigenen Klimazielen im Abseits. Auch von anderen Umweltzielen sind wir weit entfernt. Wir erlebten im Jahr 2018 keine konkreten Maßnahmen gegen das Insektensterben, eine Verkehrspolitik ausgerichtet nach dem Profit der Automobilindustrie und Subventionen für billiges Fleisch aus der Massentierhaltung. Dabei legt der BUND zu diesen Themen wissenschaftlich fundierte und umsetzbare Lösungsvorschläge auf den Tisch. Die Bundesregierung muss also ihre Nachhaltigkeitsstrategie endlich zur Priorität machen. Ob in der Wirtschafts-, der Verkehrs- oder der Agrarpolitik: Überall ist eine gründliche Neuausrichtung im Sinne globaler Nachhaltigkeit überfällig. Jede und jeder steht in der Verantwortung, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu prüfen und zu einem klimafreund-
Inhalt
Unsere Höhepunkte 2018 Klimaschutz: Hambi bleibt!
lichen Handeln zu finden – sei es bei der Ernährung, beim Konsum oder bei der Mobilität. Doch einen nachhaltigen Umgang mit den begrenzten Ressourcen unserer Erde können wir nur erreichen, wenn die dazu notwendigen politischen Rahmenbedingungen endlich erfolgen. Dafür muss der Druck noch erheblich größer werden. Als einer der größten Umweltverbände Europas bündelt der BUND das Engagement Tausender. Wir tragen den Protest auf die Straße und leisten zugleich praktischen Einsatz für unsere Wälder, Wiesen und Meere. Unsere Erfolge verdanken wir vor allem Ihnen: unseren Spender*innen, Helfer*innen und Mitgliedern. Für Ihre Unterstützung danke ich Ihnen von Herzen. Und versichere Ihnen: Ihr Einsatz lohnt sich! Für uns heute wie für die Zukunft unserer Kinder.
Herzlich Ihr
Prof. Dr. Hubert Weiger
© Jörg Farys/BUND
BUND-Vorsitzender
6 8
Mobilität: Luftreinhaltung und Klimaschutz gemeinsam denken
10
Atom: Ausstieg und echter Klimaschutz sind kein Widerspruch
12
Landwirtschaft: Raus aus der Massentierhaltung!
13
Bienen schützen: A Place To Bee
14
Das Grüne Band: Nationales Naturmonument
16
Das Rettungsnetz Wildkatze wächst weiter Neues Projekt: Spurensuche Gartenschläfer
18
Hohe Schrecke: Alter Wald neu entdeckt Luchsmonitoring im Südharz gestartet
19
Lebendige Auen für die Elbe
20
Grün findet Stadt!
21
Gewässer: Recht auf Wasserschutz
22
Meeresschutz: Aktiv für Nord- und Ostsee
24
Plastikfasten 2018: Raus aus dem Plastikwahn
25
ToxFox für Europa: EU-Projekt »AskREACH« gestartet
26
Wirtschaft und Welthandel: Ökologisch, fair
27
Bits & Bäume: Umwelt und Digitalisierung Übersicht unserer Strukturen Höhepunkte unserer Landesverbände 2018 BUND international: Starke Stimmen schützen!
28
BUNDjugend: Wir streiken, bis ihr handelt! Das grüne Herz: Unsere Ehrenamtlichen und Aktiven Auf Wachstumskurs Schönes kaufen – Gutes tun! Ökologisch einkaufen im BUNDladen
35
Der BUND in Zahlen
40
Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung
42
Vielfalt: Ihre Hilfe für die Natur
44
Das bleibt, wenn wir gehen.
45
Dankbares Erinnern & Herzlicher Dank
46
30 32 34 36 38 39
43
5
Januar
Februar
März
Agrardemo. Wir haben es satt! Zum achten Mal organisiert der BUND mit vielen Verbündeten eine Großdemo zur Grünen Woche in Berlin. Für mehr bäuerliche Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung protestieren am 20. Januar 33.000 Bäuerinnen, Imker und Verbraucher*innen. Im Vorfeld präsentiert der BUND den neuen »Fleischatlas«.
Perspektive 2030. Wie leben wir ökologisch und sozial verträglich, im Einklang mit den Grenzen des Planeten? Mit der Broschüre »Perspektive 2030: Suffizienz in der Praxis« benennt der BUND eine Vielzahl politischer Maßnahmen. Sie zeigen, was nötig, möglich und machbar ist – in den Bereichen Mobilität, Materialverbrauch, Energie und Landwirtschaft.
Pestizidfreie Kommune. Am 3. März, Tag des Artenschutzes, zieht der BUND eine positive Zwischenbilanz des Projektes »Pestizidfreie Kommune«. Zum Schutz der Biodiversität verzichten immer mehr Städte und Gemeinden darauf, ihr Grün mit Glyphosat und anderen Pestiziden zu behandeln. Ihre Zahl steigt von 181 im März auf 460 bis zum Jahresende.
April
Mai
Juni
Rette unser Wasser! Anfang April startet der BUND eine Kampagne für die EUWasserrahmenrichtlinie. Ein Jahr werben wir dafür, die Richtlinie zu erhalten, besser umzusetzen und unsere Gewässer in einen guten Zustand zu bringen. Dank vielfältiger Lobbyarbeit gelingt es uns, Bundesregierung und Bundesländer auf die Schutzziele der Richtlinie zu verpflichten.
40 Jahre Blauer Engel. Seit 1999 gehört der BUND der »Jury Umweltzeichen« an. Nun wird der Blaue Engel 40 Jahre alt. Was mit der Auszeichnung runderneuerter Reifen begann, endet nicht bei den jüngst verabschiedeten Vergabegrundlagen für Einwegwindeln. Der BUND wird weiter dazu beitragen, dass der Blaue Engel den Anspruch hoher Glaubwürdigkeit erfüllt.
Bühne für die Biene. Der Sommerabend des BUND ist dem Insektenschutz gewidmet. 250 Gäste erleben am 6. Juni in Berlin u. a. Bienenforscher Randolf Menzel. Auch Umweltministerin Svenja Schulze nutzt den Abend zum Austausch – mit BUND-Aktiven oder auch den Empfänger*innen unseres Forschungspreises. Durch den Abend führt Max Moor.
6
Jan., Jun., Aug.: Jörg Farys/BUND, Feb.: istock.com/Steve Debenport, März: Mit freundlicher Genehmigung der Universitätsstadt Tübingen, Juli: BUND Hamburg, Sep.: Jörg Farys/BUND, Okt: Nick Jaussi, Dez.: T. Laußmann
Jahresbericht 2018
Unsere Höhepunkte 2018
Juli
August
September
Tour de Meeresmüll. Tausend Kilometer radelt Kea Hinsch entlang der Ost- und Nordseeküste, um auf das Problem des Mülls im Meer hinzuweisen. Auf ihrer Tour findet die Bundesfreiwillige unseres Meeresschutzbüros immer wieder Hilfe beim Müllsammeln, viele Medien berichten. Zum Abschluss in Bremen empfängt sie u. a. der Vorsitzende Hubert Weiger.
Erdüberlastungstag. Schon am 1. August ist es so weit: Die Weltbevölkerung hat so viele Naturressourcen verbraucht, wie unser Planet binnen einem Jahr erzeugen kann. Die BUNDjugend organisiert eine Aktion am Brandenburger Tor. Und Hubert Weigers Kommentar (»Längst leuchten die roten Warnlampen des Planeten«) erzielt in den Medien riesige Resonanz.
Kohleausstieg jetzt. In der Kohlekommission der Bundesregierung ringt der BUND-Vorsitzende um einen möglichst schnellen deutschen Abschied von der klimaschädlichen Kohle – unterstützt von Tausenden Menschen, die vor der ersten Sitzung in über 40 Orten »Stop Kohle« fordern. Der BUND und seine Verbündeten begleiten die Sitzungen mit Aktionen.
Oktober
November
Dezember
Hambacher Wald gerettet. 50.000 Menschen feiern am 6. Oktober im rheinischen Kohlerevier den vom BUND erwirkten (vorläufigen) Rodungsstopp: die größte deutsche Klimademo bislang. Neben der Rettung des wertvollen Waldes kämpft der BUND darum, rasch die schädlichsten Kohlemeiler vom Netz zu nehmen und das Abbaggern weiterer Dörfer zu verhindern.
Nationales Naturmonument. Am 9.11. weist der Thüringer Landtag seinen Abschnitt des Grünen Bands als Nationales Naturmonument aus – für den BUND am Jahrestag des Mauerfalls ein Meilenstein, um den einzigartigen Biotopverbund am früheren Grenzstreifen zu erhalten. Seit 1989 wirbt der BUND für das Grüne Band als ökologisches Rückgrat Europas.
Schmetterling und Libelle. Das Schachbrett (Foto) und die Schwarze Heidelibelle kürt der BUND zum Schmetterling und zur Libelle des Jahres 2019. Beide leiden unter der Zerstörung ihrer Lebensräume – etwa durch den Stickstoff aus Abgasen und Düngemitteln. Die ökologische Verkehrs- und Agrarwende sind also auch nötig, um unsere Artenvielfalt zu bewahren.
7
Jahresbericht 2018
Klimaschutz: Hambi bleibt! Kohleausstieg – ein Anliegen, für das der BUND seit Jahrzehnten streitet. Es war ein Jahr, in dem die Klimabewegung noch mal stärker geworden ist. Mit vielen Aktivitäten haben wir für den schnellen Kohleausstieg getrommelt. Und auch politisch hat sich etwas bewegt. Nach zähem Hin und Her setzte die Bundesregierung eine Kommission ein, die den Ausstieg planen und den damit verbundenen Strukturwandel abfedern sollte. Ihre Arbeit startete im Juni. Als Mitglied berufen wurde auch der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. In enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern von Greenpeace und dem DNR und abgestimmt mit den nicht vertretenen Umweltorganisationen haben wir viel investiert, um diese Kommission zu einem klimapolitischen Erfolg zu machen. Wichtig ist uns, den Rest des Hambacher Waldes vor den Kohlebaggern von RWE zu schützen. Öffentlich machten wir dies mit dem BUND NRW über Analysen, Studien, intensive Pressearbeit und diverse Online-Aktivitäten. Der Konflikt spitzte sich im Herbst dramatisch zu, als neue Rodungen drohten. Nur dank starker Proteste und einer Eilklage des BUND NRW gelang es die Abholzung im letzten Moment vorläufig abzuwenden. Unsere Demo am Hambacher Wald geriet am 6. Oktober zu einer bunten Jubelfeier für 50.000 erleichterte Klimaschützer*innen. Mithilfe dieser Proteste gelang es auch, die Bewahrung des Waldes in die Empfehlungen der Kohlekommission hineinzuverhandeln. Auch die Kommissionsarbeit haben wir mit unseren Verbündeten öffentlichkeitswirksam begleitet. Gemeinsam haben wir eine erfolgreiche Online-Aktion für den schnellen Kohleausstieg und zur Rettung des Hambacher Waldes gestartet, die rund 854.000
8
Menschen unterstützten. Zu fast jeder Kommissionssitzung waren Klima-Aktive und bald auch die ersten Schulstreikenden vor Ort, um die Kommissionäre an ihre Verantwortung zu erinnern. Ein Höhepunkt waren die Proteste am 1.12. in Berlin und Köln, als 36.000 Menschen ein starkes Zeichen für den Klimaschutz sendeten. Zwei Studien gemeinsam mit der Klima-Allianz – zu neuen EU-Emissionsstandards für Kraftwerke und zur Finanzierung der Tagebau-Rekultivierung – setzten eigene inhaltliche Akzente. Trotz aller Bemühungen und Proteste lieferte die Kohlekommission im Januar 2019 nicht, was klimapolitisch nötig gewesen wäre. Aber der überfällige Einstieg in den Ausstieg soll nun umgesetzt werden. Deshalb trug der BUND den Kompromiss mit, auch wenn wir per Sondervotum auf ein rascheres Ende pochen. Das Ergebnis ist neuer Ansporn für die Umsetzung der Kommissionsempfehlungen und unseren Einsatz für einen schnellen Ausstieg aus der Kohle. Insgesamt hat Deutschland in Sachen Klimaschutz noch einen weiten Weg vor sich und verpasst bislang fast alle relevanten Zielmarken. Dazu zählen auch die 2018 angepassten Ziele der EU-Energieeffizienzrichtlinie. Beim »Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz« ebenso wie im Gebäudebereich herrscht weiter Stillstand. Nicht so bei uns: mit dem »Maßnahmenprogramm 2030 der deutschen Zivilgesellschaft« haben wir im Bündnis zahlreicher Verbände gezeigt, was im Klimaschutz passieren muss und konkrete Vorschläge etwa in die Plattform Energieeffizienz des Bundeswirtschaftsministeriums eingebracht.
www.bund.net/kohle
© Links: Georg Wendt, Nick Jaussi, Magnus Wessel/BUND (Egbert Bialk, Hubert Weiger, Jörg Nitsch, Andreas Faensen-Thiebes); Rechts: Nick Jaussi
50.000 Menschen feierten im Oktober die Rettung des Hambacher Waldes
854.000 Menschen unterschrieben für den Kohleausstieg
36.000 Menschen demonstrierten im Dezember für Klimaschutz 9
Jahresbericht 2018
Über
2.000 Aktive messen Feinstaub im Projekt hackAIR
Durchschnittlich
37,5 %
Auf
weniger CO2 für neue Pkw in 2030 mit erreicht. Hauptversammlungen von Automobilfirmen die BUND-Position vorgetragen
© Links: Jörg Farys; Rechts: (Ernst-Chritoph Stolper für die Verkehrskommission) BUND, Christian Schuhmancher, BUND Hamburg, RfK/Bachmann
3
10
Mobilität: Luftreinhaltung und Klimaschutz gemeinsam denken Der BUND zählt zu denen, die die Mobilitätswende voranbringen, 2018 mehr denn je. Während vor allem der Abgasskandal die Schlagzeilen bestimmte, wurde Klimaschutz im Verkehr (als einem der großen Klimasünder) immer wichtiger. Daher arbeitete der BUND weiter daran, den Ausstoß von Schadstoffen im Straßenverkehr zu vermindern. Wir waren Sachverständiger zum Thema ‘Nachrüstung‘ im Bundestag sowie Interessensvertreter im Prozess der Europäischen Kommission rund um den FitnessCheck der Luftqualitätsrichtlinie. Zudem brachte der BUND seine Klage gegen das Kraftfahrt-Bundesamt – Verkehrsstopp für zu dreckige Diesel-Neufahrzeuge! – in die nächste Instanz. Mit unseren Forderungen und Angeboten zum Thema Verkehr mobilisierten wir viele Aktive. Beeindruckend ist die Zahl derer, die sich für das Citizen-Science-Projekt »hackAIR« engagierten und vor der eigenen Haustüre Feinstaub maßen. Insgesamt gewann der BUND über 2.000 Menschen für diese Plattform und initiierte rund 400 Feinstaubsensoren. Zum Abschluss des Pilotprojektes 2018 waren die ersten Ziele erreicht: Die Schaffung eines immer feineren Netzwerks von Feinstaubdaten und die Weiterentwicklung der Messinstrumente und der Datenbank. Mit Beginn des Jahres startete der BUND das Projekt »Klimafreundlicher Lieferverkehr für saubere und lebenswerte Städte«. In den nächsten drei Jahren werden gemeinsam mit BUNDOrtsgruppen, Kommunen und Unternehmen Lösungsansätze für klima- und stadtverträgliche Logistikkonzepte erarbeitet. Auch in anderen Bereichen von Verkehr und Mobilität setzt der BUND auf eine starke Öffentlichkeitsbeteiligung. Besonders nennenswert war das BUND-Symposium »Mobilität und Gesellschaft« zum
Abschied des langjährigen und geschätzten Leiters der BUNDVerkehrspolitik, Werner Reh. Seit über zehn Jahren arbeitet der BUND intensiv an den CO2Flottengrenzwerten für Pkw. 2018 waren nun die wichtigsten Entscheidungen in Brüssel angesetzt. Der Flottengrenzwert ist ein wesentliches Instrument, um den Ausstoß von Treibhausgasen im Verkehrsbereich zu mindern. Der nun beschlossene EUGrenzwert für die Jahre 2025 und 2030 hat das Ziel, den Kraftstoffverbrauch neuer Autos zu senken und so die Hersteller zu veranlassen, effizientere und klimafreundlichere Fahrzeuge zu bauen. Die Flottenziele legen die Hersteller darauf fest, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer Neuwagenflotte bis 2025 um 15 Prozent und bis 2030 um 37,5 Prozent zu senken (im Vergleich zu 2021). Für leichte Nutzfahrzeuge legt die Verordnung fest: bis 2025 15 Prozent und bis 2030 31 Prozent weniger. Der BUND begrüßt, dass die EU hier über die Position der deutschen Bundesregierung hinausgegangen ist. Doch das allein reicht nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen und die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Weiter sind große Anstrengungen nötig! Deshalb beteiligt sich der BUND seit Oktober 2018 an der Arbeitsgruppe 1 der Nationalen Plattform zur Zukunft der Mobilität. In dieser »Verkehrskommission« sollen Fachleute einen Plan entwickeln, wie das von der Bundesregierung formulierte Klimaziel für den Verkehr (minus 40-42 Prozent CO2 bis 2030) zu erreichen ist.
www.bund.net/mobilitaet www.bund.net/lieferverkehr
11
Atom: Ausstieg und echter Klimaschutz sind kein Widerspruch Das zeitnahe Abschalten der klimaschädlichsten Kohlekraftwerke und ein schneller Atomausstieg sind parallel möglich, ohne dass Probleme für die Versorgungssicherheit entstehen. Anderslautende Behauptungen hat der BUND mit seinem 2018 erarbeiteten Abschaltplan für Atom- und Kohlekraftwerke widerlegt. Abschalten ist machbar und gut für den Klimaschutz! Die BUND-Analyse zeigt, dass selbst in Extremsituationen, in denen keine Sonne scheint, nur wenig Wind weht und thermische Kraftwerke teilweise in Revision sind, die Versorgungssicherheit gewährleistet bleibt. Der Leistungsüber1 schuss geht zwar zurück, doch BUND-Abschaltplan bleibt es bei einem Überschuss. für Kohle und Atom 2 Für den Ausstieg aus Kohle und neue Atom muss die Bundesregierung die BUND-Studien erneuerbaren Energien engagiert weiter ausbauen und gezielt den wirtschaft750 lichen Rahmen für eine Energiewende Tonnen Atommüll schaffen, die wesentlich auf Windkönnen durch einen sofortigen Atom- energie und Photovoltaik basiert. ausstieg vermieden werden.
12
Die sieben noch laufenden deutschen Atomkraftwerke bedeuten ein ständiges Sicherheitsrisiko. Dies hat eine vom BUND im April 2018 veröffentlichte Studie gezeigt. Sie offenbart große Probleme wie mangelnde Schutzstandards für Hochwasser, Erdbeben und Terrorgefahren und kritisiert den weitgehenden Verzicht auf sicherheitstechnisch gebotene Nachrüstungen. Zudem produzieren die laufenden Atomkraftwerke jeden Tag weiteren Atommüll. Mit beiden Studien machten wir Druck für einen schnelleren Atomausstieg. Wir diskutierten mit Abgeordneten und waren als Sachverständige im Umweltausschuss des Bundestags zum Thema Atomgesetznovelle geladen. Trotz der aufgezeigten Risiken und obwohl Atomkraftwerke zunehmend den erneuerbaren Energien im Weg stehen, hat die Bundesregierung die Überarbeitung des Atomgesetzes im ersten Halbjahr 2018 nicht genutzt, um den Atomausstieg zu beschleunigen. Wir machen weiter Druck für eine klimafreundliche und sichere Energiegewinnung in Deutschland!
www.bund.net/atomkraft
© Rolf Behrens, BUND NRW
Jahresbericht 2018
© Jörg Farys/BUND
Landwirtschaft: Raus aus der Massentierhaltung! 130.000 Im »Fleischatlas 2018 – Rezepte für eine bessere Tierhaltung« stellte der BUND im Januar Vorschläge zum Umbau der Nutztierhaltung vor. Der Atlas zeigt die Schritte weg von der tierquälerischen Intensivtierhaltung hin zu artgerechten Verfahren wie Weidetierhaltung, auf Öko-Betrieben oder bei NEULAND. Konkrete Lösungsangebote konnte der BUND in die politische Debatte um die Haltungskennzeichnung und die Nutztierstrategie einspeisen. Unsere Forderungen verstärkte auch die BUND-Kampagne »Raus aus der Massentierhaltung«, die bis zum März 2018 lief. Ihr Ziel war es, den Umbau der Nutztierhaltung im neuen Koalitionsvertrag zu verankern. Zusätzlich forderte der BUND, eine verbindliche Haltungskennzeichnung einzuführen, Reserve-Antibiotika im Stall zu verbieten und das Töten von Küken zu untersagen. Mehr als 130.000 Unterschriften konnten für diese Anliegen gesammelt werden. Die Kampagne war erfolgreich: Die Weiterentwicklung der Nutztierstrategie fand Berücksichtigung im Koalitionsvertrag und das Kükenschreddern soll beendet werden. Im Vorfeld der Agrarmesse »Grüne Woche« wurde deutlich, wie viele Menschen sich gemeinsam mit dem BUND für die Agrarwende
unterstützen die BUND-Kampagne 33.000 starkmachen. Die achte »Raus aus der »Wir haben es sattTeilnehmer*innen und Massentierhaltung« 160 Traktoren bei Demo« war mit 33.000 »Wir haben es satt« Teilnehmer*innen erneut 82 Prozent ein großer Erfolg. Die Menunterstützen schen gingen gemeinsam BUND-Forderung nach mit dem BUND auf die staatlicher HaltungsStraße: für gesundes Essen, kennzeichnung eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und fairen Handel. Angeführt wurden sie von über 160 Traktoren und damit vielen Bäuerinnen und Bauern, und begleitet vom bunten und lautstarken Block der BUNDjugend. Als Umwelt- und Naturschutzverband profitiert der BUND stark davon, dass die gemeinsamen Anliegen von einem so starken Bündnis aus Landwirtschaft, Naturschutz, Klima- und EineWelt-Gruppen sowie Tierschutz getragen wird.
www.bund.net/landwirtschaft
13
Jahresbericht 2018
1.728 3.500
Bienen schützen: A Place To Bee In Deutschland leben über 560 Wildbienenarten. Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass sie und andere Insekten unsere Kulturpflanzen bestäuben. Doch über die Hälfte der Wildbienen ist mittlerweile bedroht, einige sogar vom Aussterben. Für ihre Rettung forderte der BUND die Umsetzung eines Bienenaktionsplans – und sehr viele schlossen sich uns an: Im Rahmen der Aktion »A Place to Bee« konnten wir 180.000 Unterschriften sammeln. Unsere Unterschriftenaktion lief online wie auch offline an den Ständen der BUND-Gruppen. Wild- und Honigbienen sind Sympathieträger, die Öffentlichkeit ist alarmiert aufgrund des Bienen- und Insektensterbens. Auch online wurde die Kampagne auf allen Kanälen beworben, der Instagram-Account des BUND startete mit einem »A Place To Bee«-Beitrag. Bereits in der ersten Woche reagiert Katja Kipping von Die Linke auf Twitter und bekannte sich dazu, die Bienen retten zu wollen. Der Hashtag #APlaceToBee wurde etabliert und von Multiplikatoren wie Cem Özdemir aufgegriffen. Überwältigend war zudem die Hilfe freiwilliger Unterstützer*innen, die nach unserem Aufruf Tausende Häkelbienen anfertigten, um die Übergabe der Unterschriften bildstark zu inszenieren. Der BUND hatte schon 2017 einen nationalen Bienenaktionsplan präsentiert. Mit der Aktion »A Place to Bee« forderten wir die Politik nun auf, zügig Maßnahmen für einen Stopp des Bienenund Insektensterbens zu ergreifen. Das vorrangige Ziel ist, Bestäuber besser vor Pestiziden zu schützen. Dazu gehört ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide wie der Neonikotinoide sowie ein Ausstieg aus der Anwendung von Glyphosat.
14
Häkelbienen von freiwilligen Unterstützer*innen
Mal auf Facebook geteilt: BUND-Video »A Place to Bee«
180.000 Unterschriften für den Schutz der Bienen
Die Menge der ausgebrachten Pestizide muss deutlich und zügig reduziert werden. Wichtig ist auch eine Reform der Pestizidzulassung. Alle relevanten Studien müssen transparent und öffentlich zugänglich sein. Resistente Sorten, breitere Fruchtfolgen oder Mischkulturen sind schon jetzt tragbare Alternativen zu Pestiziden. Wir brauchen eine Landwirtschaft, die mit der Natur wirtschaftet, nicht gegen sie. Dabei sollen die Landwirt*innen beraten und unterstützt werden. Umweltschutz, Artenschutz und Tierwohl müssen stärker gefördert werden. Auch müssen die Reste unserer Kulturlandschaft bewahrt werden. Insekten brauchen deren Strukturvielfalt: extensive Weiden, Blumenwiesen, Hecken … Unseren Forderungen verliehen wir besonderen Nachdruck am 18. Mai: Im Vorfeld des Weltbienentags übergab der BUND mit einer Bildaktion vor dem Reichstag 180.000 Unterschriften an das Umweltministerium. Staatssekretär Jochen Flasbarth nahm sie persönlich entgegen. Und »A place to Bee« hatte Erfolg: zusammen mit anderen Verbänden erstellten wir einen erweiterten gemeinsamen Schutzkatalog, der eine wichtige Grundlage für den Aktionsplan Insektenschutz der Bundesregierung bildete. Beim politischen Sommerabend des BUND verdeutlichte Bienenforscher Randolf Menzel im Gespräch mit Moderator Max Moor zudem, wie unter Pestiziden und intensiver Landwirtschaft nicht nur einige wenige »Schädlinge« litten, sondern alle Insekten und mit ihnen die gesamte biologische Vielfalt.
www.bund.net/umweltgifte
15
© Links: (BUND-Bundesgeschäftsführer Olaf Bandt bei der Unterschriftenübergabe an Bündnis90/Die Grünen: Oliver Krischer, Steffi Lemke, Anton Hofreiter, Renate Künast.) Jörg Farys/BUND (4)
Jahresbericht 2018
763 km Grünes Band als Nationales Naturmonument gesichert Weitere
33,7 Hektar
© Links: Klaus Leydorf, Rechts: Ute Machel, Dieter Damschen, Annett Drache
Lücken am Grünen Band geschlossen
151
junge Braunkehlchen wurden flügge – höchste Zahl seit Projektbeginn
16
Das Grüne Band: Nationales Naturmonument Knapp 1.400 Kilometer schlängelt sich das Grüne Band entlang der ehemaligen innnerdeutschen Grenze – von der Ostsee bis zum sächsisch-bayerischen Vogtland. Mit Orchideenwiesen, Binnendünen, naturnahen Bächen und Wäldern bietet es ein wichtiges Refugium für bedrohte Arten wie Goldener Scheckenfalter, Fischotter, Schwarzstorch oder Braunkehlchen. Das Grüne Band ist Deutschlands größter und bedeutendster Biotopverbund – und ein lebendiges Symbol für das Überwinden von Grenzen. Doch noch immer weist der Verbund Lücken auf, noch immer steht er nicht komplett unter Schutz. Ein vorrangiges Ziel unserer Arbeit ist es, die Lücken zu schließen und diese einmalige Perlenkette von Lebensräumen dauerhaft zu sichern. Dazu haben wir 2018 einen Meilenstein erreicht: Pünktlich zum 29. Jahrestag des Mauerfalls erhielt das Grüne Band Thüringen den Status »Nationales Naturmonument«! Vorangegangen waren eine bunte Kampagne des BUND mit Unterstützung des Landesumweltministeriums, viel Einsatz der Umweltministerin Anja Siegesmund sowie eine internationale Resolution auf der paneuropäischen Grüne-Band-Tagung, zu der wir im Oktober einluden. Als Naturmonument ist das 763 Kilometer lange Grüne Band Thüringen nun dauerhaft für den Naturschutz gesichert. Die in Deutschland recht junge Schutzkategorie wurde 2010 in Anlehnung an US-Monumente wie Grand Canyon oder Devils Tower eingeführt und soll Gebiete schützen, in denen besondere Natur- und Kulturwerte eng verbunden sind. Auch andernorts im Grünen Band haben wir Wichtiges erreicht: Im Projekt »Lückenschluss Grünes Band« (gefördert im Rahmen
des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt) konnten wir dank vieler Spenden 33,7 Hektar kaufen und somit weitere Lebensräume sichern. Ebenso zeigte unser Einsatz für das Braunkehlchen Erfolg: 51 Paare brüteten erfolgreich, 151 Junge dieser selten gewordenen Art wurden flügge – ein Rekord seit Beginn unserer Arbeit dazu vor 14 Jahren. Weiterhin sind neue Amphibiengewässer entstanden und bestehende vertieft worden. Ein neues Projekt konnten wir im »Grünen Band Europa« starten, das sich entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer zieht. »DaRe to Connect« nennt sich das EU-geförderte Vorhaben, das wir leiten und mit zehn Partnern in acht Ländern umsetzen. Ziel ist es, Schutzgebiete am Grünen Band Europa grenzübergreifend zu vernetzen. Über Grenzen hinweg arbeiten wir auch im EU-Projekt »Life for Mires«. Mit der Renaturierung wertvoller Moore in Bayern und Tschechien leistet es einen wichtigen Beitrag zu Artenschutz und Wasserhaushalt im Bayerischen Wald und Böhmerwald. In den kommenden Jahren gilt es nun, die noch bestehenden Lücken von 170 Kilometern am Grünen Band Deutschland zu schließen und die Ausweisung als Nationales Naturmonument auch in den übrigen Bundesländern entlang des Biotopverbundes voranzutreiben. Deutschland könnte damit eine Vorreiterrolle am Grünen Band Europa einnehmen. Zudem werden wir in die Breite gehen und das Grüne Band mit Biotopen rechts und links der Lebenslinie vernetzen.
www.bund.net/gruenes-band
17
Jahresbericht 2018
Das Rettungsnetz Wildkatze wächst weiter
Neues Projekt: Spurensuche nach dem Gartenschläfer
Der BUND engagiert sich seit vielen Jahren für eine Wiedervernetzung von Wäldern, um der bedrohten Wildkatze die sichere Rückkehr in passende Lebensräume zu ermöglichen. Nun konnte auch in Sachsen durch Flächenerwerb die Bildung eines Korridors angeschoben werden. In Baden-Württemberg ist bereits der zweite Korridor in Arbeit. Er soll den Naturpark StrombergHeuchelberg mit dem Schwäbisch-Fränkischen Wald verbinden.
Er ist verwandt mit dem Siebenschläfer und trägt die »ZorroMaske«: der Gartenschläfer. Anzufinden ist er auf Streuobstwiesen, in Weinbergen und Gärten – aber auch in den kühlen Hochlagen der Mittelgebirge. Er ist damit sehr anpassungsfähig und scheinbar ein echter Überlebenskünstler. Trotzdem verschwindet er aus immer mehr Regionen in Deutschland. Warum, ist unklar.
Auch das Wildkatzen-Monitoring wurde fortgesetzt – wieder mit tatkräftiger Unterstützung zahlreicher Freiwilliger. Neue Nachweise von Wildkatzen schaffen Aufmerksamkeit für die Art, helfen mit Behörden und Wissenschaftler*innen ins Gespräch zu kommen und Flächen für neue Korridore zu akquirieren.
Deshalb starteten der BUND, die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung im Oktober 2018 die bundesweite »Spurensuche Gartenschläfer«. Gefördert vom Bundesprogramm Biologische Vielfalt wollen wir in den nächsten sechs Jahren untersuchen, warum die Schlafmaus seltener wird. Zudem wollen wir Schritte zum Schutz der Tiere einleiten – mit tatkräftiger Hilfe vieler Ehrenamtlicher.
www.bund.net/wildkatze
© Maik Elbers; Jiri Bohdal
www.gartenschlaefer.de www.bund.net/gartenschlaefer
18
Hohe Schrecke: Alter Wald neu entdeckt
Luchsmonitoring im Südharz gestartet
Seit zehn Jahren engagiert sich die Naturstiftung David des BUND Thüringen für den Schutz der Hohen Schrecke im Norden Thüringens. Zwischen 2009 und 2022 flossen und fließen insgesamt 12 Millionen Euro für konkrete Schutzmaßnahmen in das urwüchsige Waldgebiet. 90 Prozent der Kosten steuern der Bund und der Freistaat Thüringen bei, den Rest die Stiftung. Der BUNDBundesverband und seine Landesverbände helfen mit 30.000 Euro pro Jahr. Vieles konnte schon erreicht werden. So ruht auf rund 2.000 Hektar für immer die Säge. Hier kann die Natur wieder Natur sein. 2018 erreichten wir, dass das Land Thüringen weitere 220 Hektar dauerhaft dem Naturschutz widmet. In den weiter forstlich genutzten Bereichen versucht die Stiftung mit den Waldbesitzer*innen eine besonders naturnahe Bewirtschaftung zu etablieren. Außerdem werden Streuobstwiesen und Steppenrasen im Umfeld des Waldgebietes wiederhergestellt.
1850 wurde der letzte Luchs in Deutschland geschossen. Seitdem galten die Tiere als ausgestorben. Erst 1970 begannen erste Wiederansiedlungen. Aktuell streifen 77 erwachsene Luchse durch Deutschland. Zwischen 2000 und 2006 wurden im Nationalpark Harz 24 Luchse ausgewildert. Ganz anders als der Wolf erschließt sich der Luchs neue Lebensräume nur sehr langsam. Im Thüringer Südharz wurden in den vergangenen Jahren wiederholt Luchse gesichtet. Doch noch ist unklar, wie viele Tiere dort leben und wie weit ihr Verbreitungsgebiet reicht. Im Rahmen einer Kooperation des BUND mit der Universität Göttingen soll der Luchsbestand im Thüringer Südharz erstmals systematisch erfasst werden. Die Erfassung erfolgt mit selbstauslösenden Kameras. Unterschieden werden können die Tiere anhand ihrer individuellen Fellzeichnung.
www.bund.net/luchs
© Thomas Stephan, AdobeStock/Michael Ransburg
www.naturstiftung-david.de/schrecke
19
© Dieter Damschen
Jahresbericht 2018
66 Hektar
Lebendige Auen für die Elbe
wertvoller Auwald inzwischen im Besitz der BUNDstiftung
7.000 ster Baum in der Hohen Garbe gepflanzt
27 Fischarten in den Auengewässern nachgewiesen
Flüsse und ihre Auen sind wichtige Lebensadern in unserer oft monotonen Agrarlandschaft. Sind sie vom Kommen und Gehen des Wassers geprägt und weitgehend naturnah, finden unzählige Tier- und Pflanzenarten hier ein Refugium und können sich entlang der blau-grünen Korridore ausbreiten. Diese Biotope sind in Deutschland sehr selten geworden. Daher betreut das BUND-Auenzentrum auf Burg Lenzen seit 2012 das Projekt »Lebendige Auen für die Elbe« – gefördert im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt. Mit vielen Partner*innen arbeitet es daran, den alten Auwald der »Hohen Garbe« zu retten und zu revitalisieren. Diesem Ziel sind wir 2018 ein gutes Stück nähergekommen: Dank zahlreicher Spenden konnten wir weitere vier Hektar des wertvollen Auwalds erwerben, so dass nun fast 66 Hektar der BUNDstiftung gehören und weite Teile des Gebietes dem Naturschutz zur Verfügung stehen. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, damit sich die Hohe Garbe weitgehend frei von Nutzungen und möglichen Konflikten wieder in eine naturnahe Flussaue verwandeln kann.
ausbreiten kann. Dabei halfen uns auch 2018 wieder tatkräftige Schüler*innen und Anwohner*innen aus der Region.
Insgesamt pflanzten wir über 7.000 Ulmen, Eichen, Weiden, Wildbirnen und Schlehen, damit der Auwald sich verjüngen und
www.bund.net/elbauen
20
Neue Kleingewässer, Flutrinnen und Brutinseln konnten wir 2018 abschließend planen und den Behörden zur Genehmigung vorlegen. Auch untersuchten wir weiter die Bedeutung naturnaher Elbauen für Angler*innen und Fischer. Wir stellten fest, dass sowohl mehr Arten (27 konnten wir nachweisen) als auch mehr und größere Individuen vorkommen, wenn die Auen häufiger von der Elbe durchströmt werden. Regelmäßige Überflutungen sichern also die Fischbestände. Pünktlich zum Saisonstart im Frühjahr stand zudem die mit Anwohner*innen entwickelte, GPS-geführte Auen-Radtour zum Download bereit. Und im Park der Burg Lenzen öffnete das »AuenReich« mit seinen sechs Stationen zum Entdecken und Mitmachen seine Pforten.
50 Mio € für mehr Stadtgrün stellt die Bundesregierung 2018 bereit
460
Masterplan Stadtnatur kommt!
pestizidfreie Städte und Gemeinden
© Pixelio.de/Hein Glück
1
Grün findet Stadt!
Lebendige Natur in unseren Städten ist die Voraussetzung dafür, dass wir hier Gesundheit und Lebensqualität genießen. Auch liefert sie die Basis dafür, dass speziell die Kinder in der Stadt ein Verständnis für die Natur entwickeln und die Natur überhaupt erleben können. Dafür ist der BUND auf allen politischen Ebenen aktiv. In Brüssel setzen wir uns erfolgreich für die »grüne Infrastruktur« ein und konnten mit unserer Lobbyarbeit erreichen, dass ab 2020 auch in den Städten der Verbund von natürlichen Lebensräumen gefördert werden soll. Dank der Arbeit des BUND und vieler Verbündeter wurde der im Koalitionsvertrag verankerte »Masterplan Stadtnatur« 2018 endlich im Entwurf vorgelegt: Die Bundesregierung griff wichtige Forderungen des BUND auf und fördert das kommunale Grün. Der BUND appellierte speziell an das Bauministerium dafür zu sorgen, dass bezahlbares Wohnen und der Schutz naturnaher Parkanlagen, Kleingärten und Straßenbäume kein Widerspruch werden. Auch in den Landesverbänden schaffen BUND-Aktive wichtige Erfolge für grünere Städte: Öffentliche Bauten werden umgestaltet, um den Vogelschlag an Glasflächen zu minimieren, Hauseigen-
tümer*innen aufgeklärt beim Fledermaus- und Insektenschutz. Beratungsgespräche fördern natürliche, ökologische Hausgärten. In besonderer Weise können Kommunen für den Insektenschutz aktiv werden. Städte und Gemeinden werden im BUND-Projekt »pestizidfreie Kommunen« motiviert, bei der Pflege ihrer Grünund Freiflächen auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden zu verzichten. Ein Erfolg für die Artenvielfalt und zugleich für die menschliche Gesundheit. Der BUND wird sich auch 2019 mit Ihrer Unterstützung verstärkt für lebenswerte grüne Städte einsetzen. Neue Projekte und der öffentliche Druck auf politische Entscheidungen werden den Kampf gegen umweltschädliche Subventionen und gegen den weiterhin viel zu hohen Flächenverbrauch stärken und helfen, Naturschutzauflagen in der Stadt durchzusetzen.
www.bund.net/stadtnatur www.bund.net/pestizidfreie-kommune
21
Jahresbericht 2018
Gewässer: Recht auf Wasserschutz Die Situation zu Beginn des Jahres 2018: Die Wasserrahmenrichtlinie, das wichtigste Wasserschutzgesetz der EU, war in akuter Gefahr. Es gibt vor, dass bis 2027 alle unsere Gewässer in einem guten Zustand sein müssen. Doch auf EU-, Bundes- und Landesebene schienen die Minister*innen sich dem Druck der Industrie zu beugen und den Wasserschutz aufzugeben. Zu groß die Einschränkung für die Agrar- und Chemieindustrie, für den Bergbau, für neue Großprojekte. Zu hoch die Kosten, um Flüsse und Seen wieder zu lebendigen, artenreichen Gewässern zu machen und unser Grundwasser dauerhaft zu sichern. Denn es ist viel zu tun: Der Zustand unserer Gewässer ist höchst besorgniserregend. Über 90 Prozent unserer Flüsse, Seen und Gewässer an den Küsten erfüllen nicht die EU-Zielvorgaben. Der BUND protestierte mit einer großen Online-Aktion. Im Juni 2018 konnten wir Bundesumweltministerin Svenja Schulze auf der Umweltminsterkonferenz in Bremen die ersten zigtausend Unterschriften für unser Wasser überreichen. Im Ergebnis sprachen sich Svenja Schulze und die Landesminister*innen dafür aus, die Richtlinie für den Wasserschutz zu erhalten: ein Meilenstein für die weiteren Verhandlungen auf EU-Ebene – und auch für eine bessere Umsetzung in Deutschland. Denn man versprach bei der Umsetzung endlich nachzubessern. Bis zum nächsten wichtigen Termin, dem Treffen der EU-Wasserdirektor*innen im September 2018 in Wien, konnten wir der Bundesumweltministerin mehr als 100.000 Stimmen überreichen. Während mehrere Mitgliedstaaten versuchten, den Wasserschutz hinter den Kulissen zu schwächen und den üblichen demokrati-
22
schen Prozess zu umgehen, hielt Deutschland sich nun heraus. Das führte dazu, dass die Verabschiedung eines internen Papiers zur Schwächung der Richtlinie vertagt wurde. Nach der Wasserkonferenz eröffnete die EU-Kommission eine Bürgerbefragung zur Zukunft des europäischen Wasserschutzes, an der sich der BUND mit über hundert Verbündeten beteiligt. Wohl Mitte 2019 will sich die EU-Kommission zum Ergebnis äußern. Der BUND wird diesen Prozess weiter druckvoll begleiten, damit der europäische Wasserschutz nicht untergraben wird. Gleichzeitig geht es nicht nur darum, die Richtlinie zu erhalten, sondern auch endlich fachgerecht umzusetzen. Unser Gewässerreport wurde 2018 mit großer Medienresonanz veröffentlicht. Er zeigt, wie vielfältig BUND-Gruppen sich ehrenamtlich für den Gewässerschutz einsetzen, welche Erfolge erzielt wurden und wo weiter gekämpft werden muss. Der BUND-Blaualgenreport deckt das schädliche Zusammenspiel von Hitzesommer und konstanter Überdüngung auf. Für eine gewässerfreundliche Landwirtschaft in Deutschland schrieben mehr als 8.000 Unterstützer*innen eine persönliche Postkarte an Agrarministerin Julia Klöckner. Auch auf regionaler Ebene waren und sind wir weiter engagiert. In Hamburg klagen wir gegen die Elbvertiefung. Unsere BUND-Gruppen messen Nitratwerte in den Brunnen, Flüssen, Seen und Bächen vor ihrer Haustür. Und mit diversen Demonstrationen weisen die Landesverbände auf ihre Probleme hin. Gemeinsam sind wir aktiv für unser Wasser!
www.bund.net/fluesse-gewaesser
Links: Jörg Farys/BUND (2), BUND Sachsen, Rechts: Oliver Perkuhn. Unterschriftenübergaben BUND an Jochen Flasbarth/BMU (S. 22 links) und an Umweltministerin Svenja Schulze und Bremens Umweltsenator Joachim Lohse (S. 23)
108.372
Unterschriften für den Schutz des Wassers
Postkarten für Gewässerrandstreifen an Klöckner verschickt
8.000
BUND-Gewässerreport veröffentlicht
1.
23
51.500
Jahresbericht 2018
Meeresschutz: Aktiv für Nord- und Ostsee
»Der größte Teil der deutschen Nord- und Ostseegewässer befindet sich in keinem guten Umweltzustand.« Das besagt der Zustandsbericht der deutschen Bundesregierung, der 2018 veröffentlicht wurde. Auch der BUND weist kontinuierlich darauf hin: Die Lebensräume im Meer sind zahlreichen Belastungen ausgesetzt – zum Beispiel Verschmutzung durch Nähr- und Schadstoffe, Lärm, Meeresmüll oder Störungen durch bodenberührende Fischerei. Es gibt immer noch keine nutzungsfreien Ruhe- und Rückzugsräume für die Natur. Gleichzeitig steigt die Anzahl und Intensität der Belastungen an. Der Müll in unserer Meeresumwelt bildete einen Schwerpunkt der BUND-Arbeit für den Meeresschutz im vergangenen Jahr. Um sich dem Thema aktiv zu stellen und darauf aufmerksam zu machen, radelte die BUND-Bundesfreiwillige Kea Hinsch im Sommer tausend Kilometer entlang der Nord- und Ostseeküste von Aktion zu Aktion. Über 53 Prozent des Mülls an den Stränden der Ostsee sind Zigarettenkippen. Auch bei Müllsammlungen an der Nordsee landen sie regelmäßig in den Top 10 der am häufigsten gefundenen Müllteile.
24
Auf den Inseln Juist, Norderney und Spiekeroog startete 2018 unser Projekt »Plastikfreie Küste – Inseln als Startpunkt des Wandels«. Im Vordergrund steht hier die Müllvermeidung z. B. in der Gastronomie und in Ferienunterkünften. Durch die Nutzung von Mehrwegprodukten können Urlauberinnen und Insulaner aktiv gegen den Meeresmüll werden. Auch die Europäische Kommission handelte endlich in Sachen Meeresmüll. Auf der Grundlage der am häufigsten gefundenen Plastikteile an den europäischen Küsten stellte sie im Mai 2018 eine Richtlinie über die Verringerung der Folgen bestimmter Kunststoffprodukte für die Umwelt vor. Zusammen mit unseren Dachorganisationen »Seas at Risk« und »Friends of the Earth Europe« setzte sich der BUND vor der Abstimmung im Europaparlament für eine starke Richtlinie ein.
www.bund.net/meere
© BUND Hamburg
Kippen gesammelt BUNDBundesfreiwillige bei Müllsammelaktionen radelt 1.000 km in 39 Tagen für saubere Meere Downloads des Einkaufsratgebers zu Mikroplastik in Kosmetika (2018): ca. 80.000
Plastikfasten 2018: Raus aus dem Plastikwahn
1.717
© Seeger/BUND Bremen
Beiträge unter #plastikfasten auf Instagram Facebookposts zum Plastikverzicht erreichten rund
270.000 Menschen
2,5 Mrd. Plastiktüten verbrauchen die Deutschen pro Jahr
Leider wiederholen sich die traurigen Bilder gestrandeter Wale, deren Mageninhalt, Stück um Stück freigelegt, unsren Konsumalltag spiegelt: Kaum ein Plastikartikel fehlt zwischen Flip-Flops, Tüten, Bechern, Strohhalmen und Verpackungen. Sie landen im Meer und über die Meeresorganismen wieder auf unseren Tellern – zerrieben zu unsichtbarem Mikroplastik, das zuletzt bei Tests in den Stuhlproben sämtlicher Probanden nachgewiesen wurde. Mit rund 14 Millionen Tonnen jährlich (Tendenz steigend) ist Deutschland Spitzenverbraucher von Plastik in Europa. Von 1994 bis 2015 hat sich die Menge unseres Kunststoffabfalls auf fast sechs Millionen Tonnen pro Jahr verdoppelt. Rund zehn Millionen Tonnen Müll – über 75 Prozent davon Plastik – landen jährlich im Meer. Doch Politik, Handel, Lebensmittelproduzenten und Recyclingwirtschaft agieren viel zu träge. Zwar wollen die EU und die deutsche Umweltministerin die Plastikflut eindämmen. Nötig aber ist eine generelle Abkehr vom Wegwerfplastik: eine Plastikwende, die gesetzlich untermauert ist. Wir brauchen auch eine 180-Grad-Wende in unserem eigenen Konsumverhalten. Solange Plastik unseren Alltag vollständig
durchdringt, rufen wir frei nach Rilke: Du musst dein Leben ändern! Wir fragen die Menschen in den sozialen Netzwerken nach ihren Ideen, verschüttetem Wissen, Erfahrungen und Entdeckungen: Wie können wir uns vom Plastik befreien? Bereits zum dritten Mal seit 2014 nutzten wir die Fastenzeit vor Ostern, um dazu aufzurufen, Plastik strikt zu reduzieren und Alternativen zu erproben. Unter dem Hashtag #plastikfasten konnten wir viele Beiträge sammeln und wertvolles Einzelwissen vervielfältigen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Mit einer »Wand des Wissens« bildeten wir die Gesamtheit der Beiträge aus den sozialen Medien auf www.bund.net ab. Dass sich ein Bewusstseinswandel anbahnt, zeigt das gesteigerte Medieninteresse an der Aktion auch über die Fastenzeit hinaus sowie die zunehmende Popularität des Begriffs »Plastikfasten«. Gemeinsam mit dem Europäischen Umweltbüro haben wir 2018 die Idee des Plastikfastens auf weitere europäische Länder übertragen – wie Großbritannien, Griechenland, Portugal, Slowenien und Lettland.
www.bund.net/plastikfasten
25
ToxFox für Europa: EU-Projekt AskREACH gestartet Mit der ToxFox-App des BUND spüren über 1,5 Millionen Verbraucher*innen bereits seit Jahren Schadstoffe in Spielzeug, Möbeln, Teppichen, Sportschuhen, Textilien und elektronischen Geräten auf. Die kostenlose App scannt den Barcode von Produkten und gibt Auskunft, ob Schadstoffe enthalten sind. In Deutschland zeigt das Verhalten der ToxFox-Nutzer*innen bereits Wirkung: Hersteller haben auf die Giftfragen reagiert und belastete Produkte vom Markt genommen. In Europa regelt die Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) den Einsatz von Schadstoffen in Produkten. Um die Verbreitung von gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien nachhaltig zu verringern, engagiert sich der BUND für eine europaweite Produktcheck-App nach ToxFox-Vorbild. Gemeinsam mit 20 Partnern beteiligen wir uns im europäischen Projekt »AskREACH« – auf Deutsch: Fragen Sie REACH. Darin bringt der BUND seine Erfahrungen in der App-Entwicklung und in der Öffentlichkeitssowie Kampagnenarbeit ein. Auch unsere Friends of the EarthPartner Global 2000 in Österreich, Zelena akcija in Kroatien und Magyar Természetvédok Szövetsége in Ungarn sind beteiligt.
26
Das Projekt ist in 13 Ländern aktiv: von Schweden bis Kroatien und 20 von Lettland bis Portugal. Die am europäische Projekt beteiligten Organisationen Organisationen zählen 4,7 Millionen Mitglieder. mit insgesamt … Ihr Ziel ist es, in allen europäischen Ländern 4,7 Mio eine Produktcheckin 13 Mitgliedern App zu veröffentLändern. veröffentlichen lichen. Denn je mehr eine ProduktcheckMenschen Produkte App … auf Schadstoffe prüfen, desto eher werden die Hersteller erkennen: Wir wollen Produkte ohne Gift! So machen wir gemeinsam belastete Produkte zu Ladenhütern und die Umwelt für alle ein wenig gesünder.
www.bund.net/toxfox
Zu den Folgen und Risiken mobiler Kommunikationstechnologien: www.bund.net/emf
© Alexander Beier
Jahresbericht 2018
Wirtschaft und Welthandel: Ökologisch, fair
40
© Jarosław Bialik/Pixabay.com
Protestaktionen gegen CETA
100
1 Rede bei den Vereinten Nationen in Genf
Teilnehmer*innen bei Strategie- und Aktionskonferenz
Die Diskussionen rund um die Handelsabkommen TTIP mit den USA und CETA mit Kanada haben gezeigt, wie schnell Umweltund Verbraucherschutz unter die Räder geraten, wenn die Wirtschaftslobby freie Fahrt bekommt. Deshalb hat sich der BUND auch 2018 für einen gerechten Welthandel eingesetzt. So mobilisierten wir im Juni zur großen Strategie- und Aktionskonferenz des neu gegründeten Netzwerks »Gerechter Welthandel« in Frankfurt. Über hundert Interessierte nahmen zwei Tage lang an Workshops teil und diskutierten darüber, wie es mit der Bewegung für eine demokratische und gerechte Handelspolitik, gegen Sonderklagerechte für Konzerne und für den Schutz von Umwelt- und Sozialstandards weitergehen kann. Der BUND war vor Ort mit mehreren Workshops vertreten, u. a. zum Handelsabkommen mit Japan, das dort kleinbäuerliche Betriebe bedroht. Ende September fand zum Jahrestag der Unterzeichnung von CETA ein dezentraler Aktionstag gegen das Handelsabkommen statt. In 40 Städten protestierten Aktive aus regionalen Initiativen, Verbänden und Gewerkschaften gegen CETA. Das Ziel: eine Ratifizierung des Abkommens in Deutschland zu verhindern. Denn CETA ist bisher nur vorläufig in Kraft getreten. Die Sonder-
klagerechte für Konzerne, die das Abkommen enthält, können erst in Kraft treten, wenn sie sowohl vom Bundestag als auch vom Bundesrat ratifiziert werden. Traurig, aber wahr: Es gibt im Moment keinerlei Verpflichtungen für Konzerne, im Ausland grundlegende Umweltstandards oder die Menschenrechte zu achten. Viele Beispiele verdeutlichen das Problem – deutsche Stahlwerke, die in Brasilien Flüsse vergiften; oder europäische Ölkonzerne, die in Nigeria ganze Landstriche zerstören. Um dagegen vorzugehen, war der BUND im Oktober gemeinsam mit über 20 Verbündeten von »Friends of the Earth« bei den Vereinten Nationen in Genf. Hier wird innerhalb des Menschenrechtsrats ein Abkommen verhandelt, das multinationale Konzerne verpflichten würde, weltweit die Menschenrechte und grundlegende Umweltstandards einzuhalten. Dies wäre ein echter Durchbruch für eine ökologische und faire Weltwirtschaft. Aus diesem Grund setzte sich der BUND vor dem Menschenrechtsrat für das Abkommen ein.
www.bund.net/welthandel
27
Jahresbericht 2018
Bits & Bäume: Umwelt und Digitalisierung
Digitalisierung ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Technologien, die seit mehr als 30 Jahren unsere Gesellschaft tiefgreifend verändern. Eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit war demzufolge längst überfällig.
So hat unser Wissenschaftlicher Beirat eine Arbeitsgruppe zum Thema Digitalisierung eingesetzt, welche die innerverbandliche Diskussion fördern und uns in die Lage versetzen wird, das Thema aktiv mitzugestalten. Zweifellos birgt die Digitalisierung viele Chancen, unser Leben zu bereichern und auch ökologischer zu gestalten. Gleichzeitig birgt sie aber auch Risiken – wie den steigenden Verbrauch von Energie und Ressourcen. Für uns als Umweltverband steht fest: Gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Folgen müssen ein zentrales Kriterium bei der Bewertung zukünftiger Technologien in der Digitalisierung sein.
Der BUND rief daher mit neun weiteren Organisationen aus der Netz-, Umwelt- und Entwicklungspolitik im November 2018 die Konferenz »Bits & Bäume« ins Leben. Ziel der Konferenz war es, eine gemeinsame Grundlage zu schaffen, um Digitalisierung so zu gestalten, dass sie dem Gemeinwohl und Frieden dient, den Datenschutz ernst nimmt und soziale und ökologische Ziele gleichermaßen fördert.
Bei der Diskussion geht es aber nicht um die Digitalisierung an sich, sondern vielmehr um mögliche Antworten auf die Fragen: Welche Ziele wollen wir als Gesellschaft erreichen? Wie wollen wir in Zukunft leben, wirtschaften und arbeiten? Und wie hilft uns die Digitalisierung, diese Ziele zu erreichen, und wo steht sie uns im Weg? Nicht alles, was machbar ist, muss auch gemacht werden. Darüber brauchen wir eine Reflexion.
Die Ergebnisse der 130 Workshops, Vorträge und Diskussionen (getragen von fast 2.000 Teilnehmer*innen) weisen den Weg, den Zivilgesellschaft und kritische Wissenschaft gehen müssen, um gemeinsam eine nachhaltige Digitalisierung zu gestalten. Die Digitalisierung kann nicht allein der Wirtschaft und Politik überlassen werden. Der BUND wird sich daher weiter in die gesellschaftliche Diskussion und praktische Umsetzung einbringen.
Die Konferenz Bits & Bäume hat hier wertvolle Denkanstöße geliefert und die Grundlage für gewinnbringende neue Partnerschaften gebildet. Die Trägerorganisationen haben zum Abschluss der Konferenz elf gemeinsame Forderungen aufgestellt. Ausgehend von zehn verschiedenen Perspektiven zeigen sie die nötigen Veränderungen und adressieren sie nachdrücklich an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Woran denken wir, wenn von Digitalisierung die Rede ist? An Smartphones und Apps, an die zahlreichen Daten, die im Netz gesammelt werden, an das smarte Zuhause oder an industrielle Automatisierung mit Robotern und künstlicher Intelligenz?
www.bits-und-baeume.org
28
© Links: shutterstock.com/Lijphoto, Santiago Engelhardt; Rechts: shutterstock.com/nerfox
fast 2.000 Teilnehmer*innen
130
10 Träger aus der Netz-, Umwelt- und Entwicklungspolitik
Vorträge, Workshops und Panels / Veranstaltungen
29
Jahresbericht 2018
Übersicht unserer Strukturen Landesverbände Der BUND ist föderativ organisiert. In jedem Bundesland engagiert sich ein BUND-Landesverband für Natur- und Umweltschutz.
Delegiertenversammlung Die Bundesdelegiertenversammlung ist das oberste beschlussfassende Gremium des BUND. Sie tagt in der Regel einmal im Jahr, beschließt den Haushalt, legt die Schwerpunkte und Grundsatz-Positionen fest und wählt die ehrenamtlichen Verbandsfunktionär*innen. Für Entscheidungsbedarf zwischen zwei Delegiertenversammlungen trifft sich der Gesamtrat, der aus den Mitgliedern des Bundesvorstands, des Verbandsrates und dem Vorstand des Wissenschaftlichen Beirats besteht.
16
SchleswigHolstein
Landesverbände Hamburg
MecklenburgVorpommern
Bremen Berlin Niedersachsen
BUND-Gruppen Der BUND ist vor Ort, um die Natur zu schützen. In 2.000 Gruppen und Initiativen setzen engagierte und kompetente Menschen Zeichen für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen.
Brandenburg Sachsen-Anhalt
NordrheinWestfalen
Sachsen Thüringen
RheinlandPfalz
Hessen
Bayern
Saarland S
2.000
ca. Orts-, Kreis- und Jugendgruppen
30
BadenWürttemberg
ca.
626.000
Mitglieder und Spender*innen
Die Gremien
Verbandsrat Der Verbandsrat ist das Ländergremium des BUND. Er fungiert in erster Linie als Bindeglied zwischen dem Bundesverband und den Landesverbänden. Dem Verbandsrat gehören je eine*n Vertreter*in der 16 BUND- Landesverbände, ein*e Vertreter*in der BUNDjugend und der*die Bundesvorsitzende an.
18 Personen Verbandsrat
Bundesvorstand
10 Personen
Bundesvorstand
128
Delegierte Delegiertenversammlung
20
22 Personen
Arbeitskreise
Wissenschaftlicher Beirat
Die Mitglieder
Wissenschaftlicher Beirat
Zahlreiche Fachleute arbeiten in ihrer Freizeit in den 20 Bundesarbeitskreisen des BUND mit. Die Sprecher*innen der Arbeitskreise werden von der Delegiertenversammlung für drei Jahre gewählt. Sie bilden den Wissenschaftlichen Beirat des BUND (zusammen mit der Vertretung der BUNDjugend sowie dem*der Beiratsvorsitzenden).
Mitglieder unter
27 Jahren bilden die BUNDjugend
Der Bundesvorstand bestimmt die Richtlinien der Verbandsarbeit und ihrer Umsetzung, er vertritt den BUND nach außen und kümmert sich um die Umsetzung der Beschlüsse der Delegiertenversammlung und des Gesamtrates. Seine Mitglieder werden von der Delegiertenversammlung für drei Jahre gewählt (mit Ausnahme der Vertreter*innen von Verbandsrat, Wissenschaftlichem Beirat und BUNDjugend).
Die BUNDjugend Die BUNDjugend ist der unabhängige Jugendverband des BUND und als Teil des internationalen Netzwerks Young Friends of the Earth mit Jugendlichen aus der ganzen Welt verbunden. Der ehrenamtliche Bundesvorstand, der von der Delegiertenversammlung der BUNDjugend gewählt wird, leitet den Jugendverband, trifft strategische Entscheidungen und vertritt die Organisation nach außen. Der Bundesjugendrat fungiert als Schnittstelle zwischen Bundes- und Landesjugenden. 31
Jahresbericht 2018
Die 16 Landesverbände des BUND sind vielseitig aktiv. Exemplarisch stellen sie jeweils einen Aspekt ihrer Arbeit im vergangenen Jahr kurz vor. BUND Baden-Württemberg 25 Jahre Naturtagebuch
BUND Berlin Erfolg für die Stadtnatur
Seit 1993 ruft die BUNDjugend BadenWürttemberg Kinder dazu auf, die Natur vor ihrer Haustüre zu beobachten und ihr neues Wissen zu dokumentieren. Das Naturmagazin »Manfred Mistkäfer« hilft dabei, und es gibt Preise für die schönsten Naturtagebücher. Die Bilanz des größten naturpädagogischen Mitmach-Angebotes in Deutschland ist beeindruckend: 20.000 Kinder gestalteten 4.000 Naturtagebücher. Im Jubiläumsjahr 2018 beteiligen sich 900 Kinder. www.bund-bawue.de
Trotz hohem Druck für die Ausweisung neuer Baugebiete setzt der BUND Berlin durch, dass der Berliner Senat für den Schutz und die Entwicklung grüner Freiflächen in der Hauptstadt ein wirksames Sicherungskonzept erarbeitet. Damit soll sichergestellt werden, dass Stadtentwicklung nicht weiter zulasten des wertvollen Grüns erfolgt. www.bund-berlin.de
BUND Bayern Bündnis setzt sich durch Knapp 50.000 Unterschriften sammelt ein breites Bündnis mit dem BUND Naturschutz in Bayern gegen den weiter steigenden Flächenverbrauch. Leider lehnt das Bayerische Verfassungsgericht das Volksbegehren zur Verringerung des Flächenverbrauchs auf 5 Hektar pro Tag ab. Dank einer Kampagne des Bündnisses und einer Großdemonstration eine Woche vor der Landtagswahl gelingt es aber, das 5-Hektarziel im bayerischen Koalitionsvertrag zu verankern. www.bund-naturschutz.de
32
BUND Brandenburg Das Moor erleben »Alleskönner Moor: Klimaschützer und Arche Noah der Biodiversität« ist als vorbildliches Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet worden. Denn das Moor braucht Schutz: Durch Entwässerung und Kultivierung sind nur noch wenige Moore intakt. Lediglich zehn Prozent der brandenburgischen Moore sind in einem naturnahen Zustand. Ziel des Projektes ist es, den Lebensraum Moor erlebbar zu machen. www.bund-brandenburg.de
BUND Bremen Schutz für Wiesenvögel Über zehn Jahre BUND-Wiesenvogelschutz in Bremen ermöglichen kontinuierlich steigende Bestände von Kiebitz, Uferschnepfe, Rotschenkel und Brachvogel. Die kooperative Zusammenarbeit mit den Grünland-Bauern ist der Schlüssel zum Erfolg. 2018 werden über 500 Wiesenvogelpaare im Bremer Blockland gezählt: eine Verdopplung gegenüber dem Bestandstief – dank erfolgreicher Maßnahmen des BUND. www.bund-bremen.net
BUND Hamburg Einstieg in die Wärmewende Fünf Jahre lag der maßgeblich vom BUND Hamburg gestaltete Volksentscheid zum Rückkauf der Energienetze bereits zurück, als der Senat im Herbst 2018 den letzten, aber klimapolitisch wichtigsten Teil vollzieht. Die Fernwärmeversorgung, an der jede fünfte Wohnung hängt, kommt zurück in die öffentliche Hand. Und der neue Gestaltungsspielraum wird genutzt: Die Zeichen stehen jetzt auf einem Kohleausstieg noch vor 2030. www.bund-hamburg.de
BUND Hessen Besseres Trinkwasser Das Grundwasser im Hessischen Ried ist für die Trinkwasserversorgung des RheinMain-Gebiets wichtig. Doch ist es belastet mit Rückständen aus Arzneimitteln und Chemikalien. Der BUND leistet erfolgreich Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit. Nach anfänglicher Zurückhaltung sagt Umweltministerin Hinz im Sommer zu, die »Spurenstoffstrategie Hessisches Ried« umzusetzen. Geschützt werden soll das Grundwasser, indem der Eintrag von Schadstoffen schon an der Quelle vermieden wird und Kläranlagen ausgebaut werden. www.bund-hessen.de
Höhepunkte unserer Landesverbände 2018
BUND Mecklenburg-Vorpommern Von Rügen bis zum Bodensee
BUND Rheinland-Pfalz Ausgezeichneter Quellschutz
BUND Sachsen Falter gegen Pestizide
2018 startet der BUND Mecklenburg-Vorpommern eine Radfernfahrt über 1900 Kilometer entlang der Deutschen Alleenstraße von Rügen bis zum Bodensee. Als Botschafter für den Alleenschutz rücken die Aktiven auf 15 Etappen in neun Bundesländern Alleen als Natur- und Kulturerbe in den Fokus der Öffentlichkeit. Sie weisen in Vorträgen auf den besonderen Wert der Alleen auch als touristisches Highlight hin – und pflanzen 22 Bäume. www.bund-mecklenburg-vorpommern.de
In Rheinland-Pfalz gelingt es dem BUND mit Freiwilligen zehn Quellen umfangreich zu renaturieren. Ergänzend bietet er viele Informations- und Bildungsveranstaltungen, sodass der BUND beim Schutz der Quellen ein ganzes Stück weiterkommt. Dafür erntet er Anerkennung: Das Projekt »Wasserläufer« wird von der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. www.bund-rlp.de
Fast 200 Fotos von gefalteten Schmetterlingen und rund tausend tatsächlich gefaltete Schmetterlinge erreichen den BUND Sachsen im Rahmen seiner Aktion »Falter falten!«. Dieser Erfolg unterstützt die Kampagne »Sachsen pestizidfrei«, mit der die Umweltschützer*innen unter anderem dazu auffordern, Schmetterlinge aus Papier zu falten, um dem Protest gegen das Insektensterben Ausdruck zu verleihen. www.bund-sachsen.de
BUND Niedersachsen Wildkatze erobert die Heide Dem BUND gelingt erstmals der Nachweis einer Wildkatze in Bispingen im Herzen der Lüneburger Heide. So weit im Norden konnte die Art in Deutschland noch nie nachgewiesen werden. Seit zwei Jahren erforscht der BUND mit der Hilfe vieler Ehrenamtlicher großflächig das Vorkommen der Wildkatze im Süden und im Osten Niedersachsens. www.bund-niedersachsen.de
Heimische Tiere und Pflanzen suchen und sichtbar machen – das KunterBUNDmobil macht es möglich. Mit seinem mobilen Umweltlabor erreicht der BUND Saar etwa 2.500 Kinder und Jugendliche pro Jahr. Die Ausstattung des fahrenden Klassenzimmers umfasst eine Exkursionsausrüstung mit allen notwendigen Gerätschaften wie Lupen, Netzen und Sieben. Größtes Bildungsangebot ist das UN-Dekade-Projekt »Wasser-Marathon 2021«. www.bund-saar.de
BUND Nordrhein-Westfalen Braunkohlebagger gestoppt
Sachsen-Anhalt Wiesenvögel geschützt
Hambi bleibt! Mit seinen Klagen hat der BUND die Bagger im Tagebau Hambach gestoppt. 50.000 Menschen feiern Anfang Oktober friedlich den erneuten Rodungsstopp. 550 Hektar wertvoller Wald sind damit erst einmal bis auf Weiteres sicher. Auch die Kohlekommission und die Landesregierung wollen den Hambacher Wald erhalten. Seine endgültige Rettung ist nun in greifbare Nähe gerückt. www.bund-nrw.de
Wir erleben verheerende Bestandsrückgänge der Vogelarten in ganz Europa, auch das Braunkehlchen hat viele Regionen schon vollständig verlassen. Am Grünen Band in der Altmark gelingt dem BUND Sachsen-Anhalt eine Trendwende durch gezielten Wiesenvogelschutz. Von der Anpassung der Bewirtschaftung besiedelter Flächen und gezielten Artenschutzmaßnamen profitieren 51 Braunkehlchenpaare, mindestens 151 Jungtiere werden flügge. Im Rahmen des Projektes Lückenschluss Grünes Band erwirbt der BUND SachsenAnhalt bis Ende 2018 über 250 Hektar Fläche für den Naturschutz. www.bund-sachsen-anhalt.de
BUND Saarland Fahrendes Klassenzimmer
BUND Schleswig-Holstein Fledermäuse gesichert Die Segeberger Kalkhöhlen bilden eines der wichtigsten Überwinterungsquartiere für Fledermäuse im Norden. Sie sind akut von dem geplanten Bau der Autobahn A20 bedroht. Weil die Planungen den Schutz der Tiere nicht ausreichend berücksichtigten, erklärte das Bundesverwaltungsgericht im November 2018 aufgrund unserer Klage einen weiteren Abschnitt für rechtswidrig und nicht vollziehbar. www.bund-sh.de
BUND Thüringen Nationales Naturmonument Am 9. November 2018 wird eine Kernforderung des BUND Thüringen umgesetzt: der flächendeckende Schutz für das Grüne Band Thüringen. Mit der Ausweisung des ehemaligen Grenzstreifens als Nationales Naturmonument ist Thüringen Vorreiter bei dessen Erhaltung. Initiiert hatte der BUND das Grüne Band bereits 1989, als er erkannte, welche Vielfalt seltener Arten hier im Schatten der Mauer eine Zuflucht gefunden hatte. Nur dank kontinuierlicher Kampagnenarbeit konnte das Grüne Band 29 Jahre später unter Schutz gestellt werden. www.bund-thueringen.de
33
Jahresbericht 2018
75 Mitgliedsgruppen Über
Mind. 80 Naturschützer*innen kostet ihr Einsatz 2018 das Leben – vor allem in Lateinamerika
Unser internationales Netzwerk Friends of the Mitglieder und Earth ist mit insgesamt 75 MitUnterstützer*innen gliedsgruppen eines der größten Umweltweit weltnetzwerke der Welt. 2018 war ein Jahr der Stärke und der Kraft für Friends of the Earth. Und war doch auch geprägt von staatlichen Bemühungen überall auf der Welt, eine kraftvolle, unabhängige Zivilgesellschaft zu brechen.
2 Mio
Viele Gruppen haben bei sich zu Hause entscheidende Erfolge für Natur und Klima erkämpft. So konnte unsere Partnerorganisation in Estland mit massiver Unterstützung der Bevölkerung den Bau einer dreckigen Zellstofffabrik verhindern. Unsere österreichische Schwester erreichte, dass der Einbau von Ölheizungen nicht mehr gefördert wird und in manchen Teilen des Landes nun verboten ist. Weiter östlich gelang es unseren Kolleg*innen von Friends of the Earth Japan, den Bau eines Atomkraftwerks durch die Firma Hitachi in Großbritannien zu verhindern. Nun setzen sie sich weiter für den Ausstieg ihres Landes aus der Atomkraft ein.
34
© GLOBAL 2000/Christopher Glanzl
BUND international: Starke Stimmen schützen!
Andere wurden jedoch unter Druck gesetzt und bei ihrer Arbeit zum Schutz des Klimas und der Umwelt grob behindert. Rechte und nationalistische Regierungen – zum Beispiel in Lateinamerika und Osteuropa – schränken die Rechte unserer Partnerorganisationen dort massiv ein. So erlaubt ein neues Gesetz in Ungarn, regierungskritische Organisationen als Risiko für die nationale Sicherheit zu verbieten. Diese Praxis folgt dem Beispiel Russlands, das solche Organisationen gerne zu ausländischen Agenten erklärt und bestraft oder verbietet. In Lateinamerika sind Umweltaktivist*innen weiterhin großen Gefahren ausgesetzt, bis hin zu gezielten Morden. Als Antwort auf den massiven Druck und die Anfeindungen, die das Leben und die Arbeit unserer Kolleg*innen erschweren, wird Friends of the Earth nun eine Solidaritätsplattform aufsetzen. Diese wird über die Ursachen der Gewalt gegen Umweltaktivisten berichten und Wege aufzeigen, wie die Betroffenen unterstützt werden können. Denn starke Stimmen für eine gerechte und saubere Zukunft verdienen Schutz.
www.bund.net/foei
© Björn Obmann
BUNDjugend: Wir streiken, bis ihr handelt!
250 Aktive beim »Wir haben es satt!«Wochenende über 100 machen mit beim Klimafasten
1.200 Veranstaltungstage für die politische Bildung
Die Kohlekommission und mit ihr die Hoffnung auf einen schnellen Kohleausstieg prägte 2018 die Arbeit der BUNDjugend. Bei verschiedenen Kohleprotesten ließ sich bereits im Verlauf des Hitzesommers erahnen, dass eine neue junge Klimaschutzbewegung entstehen könnte. Ein besonders starkes Zeichen ging dabei von den 50.000 Menschen aus, die am 6. Oktober für die Rettung des Hambacher Walds demonstrierten – unter ihnen sehr viele Jugendliche.
Bewegung des Klimastreiks im vergangenen Jahr mit der damals 15-jährigen Greta Thunberg. Die Schwedin ging im Sommer drei Wochen lang am Stück und danach regelmäßig immer freitags nicht in die Schule. Stattdessen setzte sie sich mit ihren Schulbüchern vor das Parlament, um die Regierung aufzufordern, sich konsequenter für den Klimaschutz einzusetzen.
Im Mai forderten wir Vertreter*innen der Jugend in die Kohlekommission aufzunehmen – leider erfolglos . Deswegen sammelte die BUNDjugend Forderungen und überreichte sie der Kommission. Parallel dazu starteten Aktive der BUNDjugend am 26. November den ersten großen Schulstreik in Berlin und demonstrierten mit 200 Schüler*innen vor dem Ministerium für Wirtschaft und Energie (in dem die Kohlekommission tagte) für einen schnellen Ausstieg aus der Kohle. Dies sollte nicht der letzte Schulstreik gewesen sein: Am 14. Dezember demonstrierten Schüler*innen in Deutschland bereits in 14 Städten. Seitdem unterstützt die BUNDjugend junge Menschen, die sich in der neuen Bewegung »Fridays for Future« engagieren. Begonnen hat die weltweite
Doch nicht nur der Kohleausstieg beschäftigte die BUNDjugend 2018: Erneut konnten wir zahlreiche Aktive für die Teilnahme an der »Wir haben es satt!«-Demo und für ein ganzes Aktionswochenende rund um die Demo zur ökologischen Agrarwende mobilisieren. Auch mit vielen Workshops und neuem Bildungsmaterial (unter anderem zu den Themen Suffizienz und Atommüll) konnte die BUNDjugend zahlreiche Jugendliche erreichen. Beim »Klimafasten« und am »Tag des guten Lebens« wurden viele junge Menschen in ihrem Umfeld und mit Blick auf ihren eigenen Lebensstil aktiv.
www.bundjugend.de
35
Jahresbericht 2018
Über 650 Bundesfreiwillige im Einsatz
40 erfolgreiche Seminare der BUND-Akademie
30.000
© Links: Jörg Farys/BUND; Rechts: Nick Jaussi/BUND (2), BUND
Ehrenamtliche im BUND
36
Das grüne Herz: Unsere Ehrenamtlichen und Aktiven Der BUND lebt vom Ehrenamt und seinen basisdemokratischen Strukturen. Im Bundesverband, in 16 selbstständigen Landesverbänden und rund 2.000 Orts- und Kreisgruppen ermöglichen rund 626.000 Mitglieder und Spender*innen ökologische Impulse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Bei vielen unserer Projekte ist die Unterstützung der BUND-Aktiven ein zentraler Bestandteil. Erst mit unseren rund 30.000 ehrenamtlich Aktiven sind große und aufwendige Aktionen wirksam und authentisch durchführbar. Zwei Aktionen standen 2018 im Fokus: die bundesweite Mitmachaktion »Insekten schützen! Pestizide stoppen!« sowie die Mobilisierung zur Rettung des Hambacher Waldes und zu den Klima-Demos im Dezember. Zugunsten der Insekten beteiligten sich über 450 BUND-Gruppen mit eigenen lokalen Aktionen, Veranstaltungen und Führungen. Zur Großaktion »Wald retten, Kohle stoppen!« am 6. Oktober gelang es kurzfristig 70 Gruppen zu mobilisieren, viele organisierten ihre Anreise zum Hambacher Wald selbst. Damit trug der BUND entscheidend dazu bei, dass 50.000 Menschen zur Demo kamen. Auch hinter den Kulissen únterstützten BUND und BUNDjugend die Protestbewegung: Über 40 Freiwillige und Hauptamtliche halfen die Demo durchzuführen. Schon zwei Monate später mobilisierten wir für die Demos »Kohle stoppen! Klima schützen!« in Berlin und Köln sogar 95 Gruppen und organisierten jeweils Aktionscampusse mit mehr als 40 Aktiven. Sie boten Raum für politische Inputs, Aktionsworkshops und gegenseitiges Kennenlernen. Bunte und lautstarke Demoblöcke waren das Ergebnis. Und viele Aktive halfen vor und hinter der Bühne, Aufbauten und Lautsprecherwagen zu sichern und mit Ballonen, Schildern und Bannern für kraftvolle Bilder zu sorgen.
Unsere ehrenamtlichen Gruppen wurden auch 2018 von engagierten Bundesfreiwilligen unterstützt, die in 330 Einsatzstellen bis zu 18 Monate ihren Dienst leisten. Eine Befragung im Sommer 2018 zeigte, wie wichtig die Bundesfreiwilligen für die Arbeit der Orts- und Kreisgruppen vor Ort geworden sind. Sie unterstützen den Verband bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, im Lobbying, bei der Umweltbildung und natürlich im praktischen Naturschutz. Über die Hälfte der aktiven Freiwilligen waren älter als 27 Jahre und brachten Erfahrungen und Kenntnisse aus Ausbildung und Beruf mit. Das 2015 ins Leben gerufene Sonderprogramm »Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug« lief Ende 2018 aus. Die damit begonnene, sehr erfolgreiche Kooperation mit den Migrantenverbänden wird über das Jahr 2018 hinaus fortgesetzt. Das gemeinsame Lernen der Freiwilligen mit und ohne Fluchterfahrung in unseren Seminaren wurde von vielen Teilnehmer*innen als große Bereicherung gewertet. Die BUND-Landesverbände und der Bundesverband entwickelten weiter zusammen die Struktur und Angebote der BUND-Akademie. Diese verbindet bestehende regionale Fortbildungsangebote der Landesverbände. Die überregionale Sichtbarkeit des AkademieAngebotes auf der Webseite des Bundesverbandes stärkte die Marke BUND-Akademie zusätzlich und warb für die Seminare über die Landesgrenzen hinweg. Der Ausbau des Netzwerkes und der Austausch von Erfahrungen der Landesverbände untereinander war 2018 ein echter Meilenstein. Ebenso der Abschluss eines weiteren Zyklus’ der Trainer*innenausbildung.
www.bund.net/mitmachen
37
Jahresbericht 2018
Auf Wachstumskurs und Kreisgruppen, im Rahmen unserer Arbeitskreise oder bei anderen Aktivitäten.
Der BUND erfuhr auch im Jahr 2018 einen regen Zulauf von Unterstützer*innen. Mit 626.030 Mitgliedern und Spender*innen konnten wir ihre Zahl um knapp sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. Erst durch die wertvolle monetäre Hilfe so vieler Menschen ist es uns möglich, unser Engagement für Umwelt und Natur dauerhaft zu sichern. Diese breite Basis wahrt gleichzeitig unsere finanzielle Unabhängigkeit.
Mithilfe unserer Unterstützer*innen sind wir gut gewappnet, um uns in den nächsten Jahren weiter vielfältigen Herausforderungen zu stellen – sei es auf regionaler, nationaler oder internationaler Ebene.
Immer mehr Menschen unterstützen den BUND finanziell und setzen sich auch ehrenamtlich im BUND ein: in unseren Orts-
5,6 % 626.030 Unterstützer*innen 2018
592.896 Unterstützer*innen 2017 Mitglieder Spender*innen
500.000
Mitgliederentwicklung der vergangenen 10 Jahre 440.849 405.451
412.581
2016
2017
380.121
400.000 337.869
358.420
315.346 300.000
267.342
275.976
2009
2010
290.177
200.000
100.000
38
2011
2012
2013
2014
2015
2018
© Wolfgang Hasselmann/unsplach.com
Schönes kaufen – Gutes tun! Ökologisch einkaufen im BUNDladen
Plastik sein wie Zahnbürsten. Und für den Obst-, Gemüse- und Broteinkauf haben wir die passenden Beutel. Wer nicht auf Trinkhalme verzichten kann oder möchte – unsere sind aus Edelstahl.
Mit jedem Kauf in unserem Shop unterstützen Sie faire und ökologische Produktionswege und die Arbeit des BUND e. V. Das Vertriebsnetz, das wir mit unseren Händlern geknüpft haben, basiert auf gegenseitigem Vertrauen und bezieht auch kleine Manufakturen und Werkstätten für Menschen mit Behinderung ein. Alle sind ökologischen Standards verpflichtet, und viele sind in der Region verwurzelt. Ein möglichst plastikfreier Alltag und das Vermeiden von Müll ist unseren Kund*innen seit 2018 ein besonderes Anliegen. Im BUNDladen bieten wir Plastikalternativen an: unsere Boxen aus Edelstahl sparen beim auswärtigen Essen Verpackungen ein, wiederverwendbare Trinkflaschen müssen ebenso wenig aus
Nicht erst seit den alarmierenden Beobachtungen zum Insektensterben liegt der Schutz der Bienen unseren Kund*innen am Herzen. Die bei uns erhältlichen Bio-Blumensamen und artgerechte Tierbehausungen – wie Igel-Schnecke, Hummelburg und ein großes Angebot von Nistkästen – waren 2018 noch gefragter als in den Jahren zuvor. Pünktlich zur Garten- und Weihnachtssaison weht mit neuen Produkten frischer Wind durch den BUNDladen. Alle Produkte werden in Absprache mit BUND-Expert*innen ausgewählt. Es lohnt sich öfter mal vorbeizuschauen. Sie können sich auch für unseren Newsletter registrieren, in dem wir achtmal pro Jahr neue Produkte vorstellen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch: www.bundladen.de Ihr BUNDladen-Team
39
Jahresbericht 2018
Der BUND in Zahlen 2018 war für den BUND e. V. ein wirtschaftlich stabiles Jahr. Mit den primär auf Basis von Mitgliedsbeiträgen und Spenden generierten Einnahmen konnten die entstandenen Ausgaben gedeckt werden. Die finanzielle und effiziente Planung und Steuerung unserer Einnahmen und Ausgaben hat einen hohen Stellenwert und trägt zu unserer wirtschaftlichen Stabilität bei. Neben internen Prüfungen lassen wir uns jedes Jahr freiwillig von einer externen Wirtschaftsprüferin prüfen. Dabei liegen uns vor allem Transparenz und Glaubwürdigkeit am Herzen, nach innen wie nach außen. Die Einnahmen des Bundesverbandes und die Einnahmen der 16 Landesverbände betrugen 2018 zusammen ca. 53 Millionen Euro. Hier eine Übersicht der Einnahmen und Ausgaben sowie die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung des BUND e. V. für das Geschäftsjahr 2018:
Verwendung von Rücklagen
Kostenerstattung für Leistungen von Dritten Sonstige Einnahmen Zentralstelle Bundesfreiwilligendienst Legate Projektzuschüsse
11%
1%
2% 2% 3%
5%
Einnahmen 2018
32,2 Mio. J 76%
Mitgliedsbeiträge und Spenden
Einnahmen 2018 24,6 Mio.: Mitgliedsbeiträge und Spenden: Als mitgliederbasierter Verband sichern die Mitglieder, aber auch die Spender*innen und Förder*innen unsere finanzielle Unabhängigkeit. 1,6 Mio.: Drittmittel ermöglichten uns 23 Projekte zusätzlich durchzuführen. 1,1 Mio.: Durch Legate konnten 3 Prozent unserer Einnahmen generiert werden. 0,5 Mio.: Für die Arbeit als Zentralstelle Bundesfreiwilligendienst bekamen wir Zuschüsse.
40
0,7 Mio.: Die sonstigen Einnahmen enthalten Bußgeldzuwendungen, Zins- und periodenfremde Erträge und die Auflösung von Rückstellungen. 3,4 Mio.: Maßnahmen für die Gewinnung von Mitgliedern und Spender*innen werden auch für unsere Landesverbände umgesetzt. Diese beteiligen sich in dieser Summe an den Kosten. 0,4 Mio.: Unsere Rücklagen enthalten Mittel für Projekte, deren Umsetzung sich über mehrere Jahre verteilt.
Einstellungen in Rücklagen Verwaltung Betreuung von Mitgliedern, Spender*innen und Förderer*innen
6%
4%
3% Maßnahmen zur Gewinnung von Mitgliedern und Spender*innen
Zentralstelle BFD Ehrenamtliche Gremien
33% 11%
Natur- und Umweltschutz, Fach- und Lobbyarbeit, Aktionen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ausgaben 2018
2% 2%
32,2 Mio. J 5%
Mittelweiterleitung an Landesverbände für unsere Arbeit vor Ort
34%
Drittmittelprojekte
Ausgaben 2018 10,8 Mio.: Wir informieren, mobilisieren und intervenieren
3,5 Mio.: Wir setzen aus Überzeugung auf freiwillige Unter-
und setzen uns mit aller Kraft für den Umwelt- und Naturschutz ein. Durch Naturschutzmaßnahmen und Projektarbeit, mit Lobby- und Informationsarbeit sowie Aktionen und Kampagnen kämpfen wir jeden Tag für die Erhaltung der Artenvielfalt, den Schutz unserer Umwelt und einen ressourcenschonenden und achtsamen Umgang mit der Natur. 1,7 Mio.: Umwelt und Natur schützen wir auch im Rahmen von Drittmittelprojekten. 2018 haben wir 23 öffentlich geförderte Projekte umgesetzt. 10,9 Mio.: Mittel für Landesverbände und Gruppen: Der BUND arbeitet von der Bundespolitik bis zum Naturschutz vor Ort und in der Fläche. Die Arbeit der Landesverbände fördert der Bundesverband, indem er Mitgliedsbeiträge, Legate und Spenden weiterleitet. 0,6 Mio.: Der BUND e. V. fußt auf seinen Gremien, diese unterstützen die politische und fachliche Arbeit des BUND. 0,5 Mio.: Als Zentralstelle Bundesfreiwilligendienst betreute der BUND 2018 692 Bundesfreiwillige im ökologischen Bereich, sorgte für deren Unterbringung in Einsatzstellen und für die Koordination umweltpolitischer Bildungsmaßnahmen.
stützung von Bürger*innen und sichern so unsere finanzielle und politische Unabhängigkeit. Unsere Mitglieder und Spender*innen verhelfen uns zu unserem Einsatz für den Natur- und Umweltschutz. Um auch in Zukunft weiter selbstbestimmt und erfolgreich arbeiten zu können, investieren wir in unsere Unterstützer*innen und solche, die es werden wollen. 1,1 Mio.: Mit über 626.000 Unterstützer*innen hat der BUND eine starke Basis. Diese betreut unser Mitglieder- und Spenderservice. 1,8 Mio.: Für die Ausführung unserer Arbeit sind wir auf die Unterstützung einer reibungslosen Verwaltung angewiesen. Die Bereitstellung von Büromaterialien, Geschäftsräumen und einer technischen Infrastruktur gehören ebenso dazu wie unser Verwaltungspersonal, das schlanke, transparente und effiziente Geschäftsprozesse ermöglicht. 1,4 Mio.: Spenden für bestimmte Projekte werden für diese Zwecke verwendet. Sofern zweckgebundene Gelder nicht im Jahr des Zuflusses verwendet werden, stellen wir sie in Rücklagen ein und verwenden sie später.
41
Jahresbericht 2018
Bilanz zum 31.12. 2018 Aktiva a) Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen
170 TEUR 366 TEUR 152 TEUR 688 TEUR
b) Umlaufvermögen I. Forderungen & sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen Untergliederungen 4. Sonstige Vermögensgegenstände II. Guthaben bei Banken, Kassenbestand
50 TEUR 253 TEUR 1.951 TEUR 103 TEUR 10.451 TEUR 12.809 TEUR
c) Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva
108 TEUR 13.605 TEUR
Passiva a) Eigenkapital b) Rückstellungen c) Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2. Verbindlichkeiten gegenüber Landesverbänden 3. Sonstige Verbindlichkeiten
8.676 TEUR 1.195 TEUR 872 TEUR 1.334 TEUR 1.500 TEUR 3.706 TEUR
d) Passive Rechnungsabgrenzungsposten Summe Passiva
Erläuterungen zur Bilanz: Die Gliederung der Bilanz erfolgte gem. §266 Abs. 2 HGB. Sie gibt dabei Auskunft über das Vermögen (Aktivseite) und dessen Finanzierung (Passivseite) des BUND zum Stichtag 31. 12. 2018. Das Vermögen beinhaltet vor allem Barvermögen, welches sich in der Position Kassenbestand, Guthaben bei Banken findet. Durch deren Höhe ist eine ausreichende Liquidität vorhanden und eine fristgerechte Finanzierung möglich. Im Anlagevermögen sind weiterhin Lizenzen und Software, Grundstücke zur Sicherung für den Naturschutz, Wertpapiere, die im Rahmen von Erbschaften zugeflossen sind sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung enthalten. Bei den Forderungen handelt es sich um den Stand der Forderungen zum Stichtag 31. 12. 2018.
42
28 TEUR 13.605 TEUR
Die Finanzierung erfolgt vor allem durch das Eigenkapital, in dem unter anderem die Rücklagen enthalten sind. Die Verbindlichkeiten beinhalten beispielsweise Verbindlichkeiten aus Treugutverträgen, für ausstehende Zahlungen der Umsatzsteuer sowie Verbindlichkeiten gegenüber Landesverbänden, unter anderem für ausstehende Abrechnungen. Die Rückstellungen berücksichtigen sämtliche zum Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten; unter anderem für ausstehende Rechnungen, Urlaubs- und Überstundenansprüche der Mitarbeiter*innen sowie aus Abrechnungen von Drittmittelprojekten.
Gewinn- und Verlustrechnung 2018 Erträge 27.938 TEUR 336 TEUR 3.426 TEUR
Beiträge und Zuwendungen Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge
31.700 TEUR
Summe Erträge Aufwendungen Geleistete und weitergeleitete Zuschüsse, Beitragsanteile und Spenden Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen
12.910 TEUR 8.293 TEUR 6.528 TEUR 238 TEUR 2.690 TEUR
Summe Aufwendungen
30.658 TEUR
Erträge ./. Aufwendungen Zinserträge Zinsaufwendungen*
1.041 TEUR 9 TEUR 1 TEUR 1.049 TEUR
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
2 TEUR
sonstige Steuern*
1.047 TEUR
Jahresergebnis
372 TEUR 1.419 TEUR
Entnahme aus Rücklagen für satzungsmäßige Zwecke Einstellungen für Rücklagen*
0 TEUR
Bilanzergebnis Überleitung der Gewinn- und Verlustrechnung zur Ausgabendarstellung: Aufwendungen gesamt zuzüglich der mit * gekennzeichneten Aufwendungen und Rücklagen Verrechnung von Aufwands- und Ertragspositionen
30.658 TEUR 1.422 TEUR 163 TEUR
Summe der Ausgaben
32.243 TEUR
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung: Die Erstellung der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB. Im Unterschied zur Bilanz ist die GuV keine Stichtagsbetrachtung, sondern weist die Erträge und Aufwendungen des Jahres 2018 aus. Die Erträge und Aufwendungen des Vereins wurden im Jahr der wirtschaftlichen Verursachung ausgewiesen. Die Erfassung von Spenden an den Verein wurde dementsprechend im Jahr des Zuflusses unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Verwendung für die satzungsmäßigen Zwecke als Ertrag in der GuV erfasst. Die Beiträge
und Zuwendungen setzen sich zusammen aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Bußgeldzuwendungen, Erbschaften sowie Projektzuschüssen aus öffentlichen Mitteln. Soweit bis zum Ende des Geschäftsjahres weder eine Mittelweiterleitung noch eine Mittelverwendung von zweckgebundenen Geldern erfolgte, wurden entsprechende Rücklagen gebildet. Liegt ein Jahresüberschuss vor, so fließt dieser in die Gewinnrücklage und wird somit Bestandteil des Eigenkapitals in der Bilanz. Die Summenbildung erfolgt auf den Cent genau und wird auf Tausend Euro abgeschnitten. Dies kann vermeintlich zu Differenzen in der Summenbildung führen.
43
Jahresbericht 2018
1,1 Mio ¤
4,4 Mio ¤ Gesamtvermögen der BUNDstiftung
Gesamtsumme Erbschaften und Vermächtnisse
46.886
Vielfalt: Ihre Hilfe für die Natur
Die Menschen, die den BUND und seine Projekte finanziell unterstützen, sind so vielfältig wie die Beweggründe ihrer Hilfe. Sie alle eint das Ziel, gemeinsam mit dem BUND den Naturund Umweltschutz in Deutschland stark und erfolgreich zu machen. Und diese Unterstützung wirkt: Dank der Finanzierung durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Erbschaften entfaltet der BUND wirtschaftlich und politisch unabhängig eine hohe Schlagkraft. Vielfältig wie unsere Unterstützer*innen sind auch die Möglichkeiten, die Arbeit des BUND zu fördern. Seit über 40 Jahren treten wir für mehr Naturschutz ein. So lange begleiten uns auch schon unsere treuesten Mitglieder. Mit einer Mitgliedschaft oder Lebenszeitmitgliedschaft geben Sie uns Planungssicherheit und stärken die breite aktive Basis des BUND. Die zweite große Säule unserer Finanzierung beruht auf Ihren Zuwendungen in Form von Spenden. Regelmäßige, dauerhafte Spendenzusagen erlauben unsere Arbeit abzusichern. Eine Sonderform bilden dabei Patenschaften für die Naturschutzgroßprojekte des BUND, mit denen Sie zum Beispiel das Grüne Band oder das Rettungsnetz Wildkatze zweckgebunden fördern können: Projekte, die uns über Generationen begleiten.
44
Oft bietet sich dem BUND auch kurzfristig Gelegenheit, aktiv zu werden, etwa mit einem Flächenkauf oder einer Rechtsklage für die Natur. Dann bitten wir Sie persönlich, per Brief oder E-MailNewsletter, um Hilfe. Wir sind dankbar, dabei auf so viele Spender*innen zählen zu dürfen. Wenn Sie uns spenden, wird Ihr Geld binnen zwei Jahren in die inhaltliche Arbeit umgewandelt. Ausnahmen bilden Rücklagen zum Beispiel für langfristigere Projekte. Gerne beraten wir Sie auch zu der Möglichkeit, den BUND mit einer Topspende für genau festgelegte Naturschutzmaßnahmen speziell handlungsfähig zu machen. Auch mit Spenden an die BUNDstiftung gestalten Sie eine Zukunft im Zeichen des Umwelt- und Naturschutzes mit. Mit einer Zustiftung in den Kapitalstock der BUNDstiftung ist Ihr Geld dauerhaft wirksam, da hieraus nur die Zinserträge in die Projektarbeit fließen. Der Kapitalstock selbst bleibt erhalten. Egal, auf welche Weise Sie uns unterstützen – jeder Beitrag, jede Hilfe zählt. Vielen Dank!
www.bund.net/spenden-und-unterstuetzen
© Manfred Richter/Pixabay.com
neu gewonnene Mitglieder 2018
© Dieter Damschen
Das bleibt, wenn wir gehen.
Wann ist ein guter Zeitpunkt, das eigene Testament zu verfassen? Bald, gleich oder bei passender Gelegenheit? Darauf gibt es – natürlich – keine allgemeingültige Antwort. Außer vielleicht die: Der richtige Zeitpunkt ist der, den Sie für richtig erachten. Ein Testament ist ein höchstpersönliches Dokument, es bedarf bei der Abfassung manchmal komplexer Überlegungen, tiefgehender Absprachen und Klärungen. In jedem Fall ist es Ausdruck des eigenen Gestaltungswillens, die Verhältnisse über den Tod hinaus verbindlich und verantwortungsbewusst zu klären. Neben der Familie und engen Vertrauten kann eine gemeinnützige Organisation bedacht werden. So werden Vermächtnisse wie ein konkreter Geldbetrag, aber auch eine Wohnung oder eine Fläche an den BUND vergeben. Wichtig dabei: Alle Zuwendungen sind steuerfrei. Im vergangenen Jahr haben 19 Menschen den BUND auf diese Weise unterstützt. Bei einigen waren an das Vermächtnis oder das Testament Bedingungen geknüpft: So sollte das Geld für ein bestimmtes Thema (z. B. Rettung der Wildkatze) oder eine Region (z. B. Flächenkäufe in Ostdeutschland) verwendet werden.
Und wie wird überprüft, dass der Wunsch des Verstorbenen umgesetzt wird? Neben Angehörigen und Bekannten kann auch ein Testamentsvollstrecker eingesetzt werden, was allerdings Geld kostet. Beim BUND sind jedes Jahr Wirtschaftsprüfer damit befasst, auf die korrekte Umsetzung von Verfügungen zu achten. Auch das Finanzamt untersucht die sorgsame Umsetzung letzter Willen. Der BUND berät bei der Erstellung von Testamenten in Form von Informationsveranstaltungen, Einzelberatungen am Telefon und Besuchen vor Ort. Wichtige Themen wie Vorsorge, Vollstreckungsvollmachten oder Bestattungsvorsorge werden dabei nicht ausgespart, sondern auf Wunsch ebenfalls vertrauensvoll und fachlich versiert vertieft.
Mehr Informationen unter:
www.bund.net/testamente
45
Jahresbericht 2018
Im vergangenen Jahr haben uns Menschen mit einem Vermächtnis oder einem Testament bedacht. Sie haben für sich die Frage »Was bleibt, wenn wir gehen?« mit einer ebenso großzügigen wie vertrauensvollen Geste beantwortet. Voller Respekt und in tiefer Dankbarkeit erinnern wir an diese Verstorbenen: Elisabeth Christa Baumgärtel, Ruth Boll, Karin Bramson, Ingeborg Klara Helene Pauline Darnehl-Hurtig, Michael Drecker, Gisela Karin Rosemarie Galda-Poethke, Baltrun Dagmar Gasch, Holger Genowski, Barbara Margaretha Katharina Haug-Hörner, Elsa Hörbe, Irmgard Jank, Gudrun Elfriede Jung, Erika Lienemann, Renate Ilse Lessing, Manfred Ruoff, Bernd August Schröder, Brigitte Peil, Josef Wawryk, Annegret Käthe Ziegler
© Dieter Damschen
Dankbares Erinnern & Herzlicher Dank
Dankbar sind wir weiterhin für Spenden der Firmen Bau-Fritz GmbH, Trifels-Natur-GmbH, Deutsche Lichtmiete AG, Ecosia GmbH und BMG labtech GmbH. Für die jahrelange und regelmäßige Unterstützung danken wir der Regina-Bauer-Stiftung, der Gisela-Rathenow-Stiftung, der Stiftung »Natur im Leben«, der BWK-Stiftung und der DonauStiftung. Im Namen der BUND-Aktiven, die ehrenamtlich und hauptamtlich für den Natur- und Umweltschutz eintreten, danken wir für diese wichtige und wertvolle Unterstützung.
Almuth Wenta Leiterin individuelle Spenderbetreuung Tel.: (0 30) 2 75 86-474 almuth.wenta@bund.net
46
© istockphoto.com / mediaphotos
Besondere Anlässe …
… hält auch dieses Jahr für uns bereit. Ob Geburtstag, Taufe oder Ehejubiläum – wir wünschen Ihnen viele Tage der Freude! Sie möchten Ihren persönlichen Anlass mit einem Geschenk für die Natur verbinden? Dann wünschen Sie sich von Ihren Gästen etwas Besonderes: eine Spende für den BUND! Wir unterstützen Sie mit Informationsmaterialien für Ihre Gäste und einer praktischen Spendenbox. Spenden statt Geschenke Bestellen Sie die Materialien zu Ihrem persönlichen Anlass bei: Sabine Wegendt sabine.wegendt@bund.net Tel. (0 30) 2 75 86-565
www.bund.net/spenden-statt-geschenke
Stellen Sie unsere Spendenbox für Bargeldspenden auf oder versorgen Sie Ihre Gäste mit passenden Überweisungsträgern. Beides erhalten Sie kostenlos von uns.
Über 130.000 Menschen gefällt der BUND. www.facebook.com/BUND.bundesverband Sind Sie dabei?
Über 130.000 Interessierte folgen uns auf Twitter. www.twitter.com/BUND_net Zwitschern Sie mit? Rund 8.000 Abonnenten folgen uns auf Instagram. www.instagram.com/BUND_bundesverband Schließen Sie sich an?
Von A wie Artenschutz bis Z wie Zukunft ohne Gift. Mit einem Abo des BUND-Newsletters verpassen Sie künftig nichts mehr: www.bund.net/newsletter
Es gibt viel zu tun für den Schutz der Natur und Umwelt. Dafür benötigen wir Geld: www.bund.net/spenden
Natur und Umwelt brauchen Schutz. Deshalb gibt es den BUND. Werden Sie Mitglied: www.bund.net/mitgliedwerden
Impressum Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. · Friends of the Earth Germany · Kaiserin-Augusta-Allee 5 · 10553 Berlin · Telefon: (0 30) 2 75 86-40 · Fax: (0 30) 2 75 86-440 · Redaktion: Olaf Bandt (V.i.S.d.P.), Svenja Klemm, Severin Zillich · Gestaltung: Natur & Umwelt GmbH, Claudia Gunkel Illustrationen: Ellen Stockmar, Publicgarden · Titelbild: Nick Jaussi/BUND · Druck: Z.B.!, Köln · Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, Juni 2019 Herzlichen Dank an alle im Verband und in der Bundesgeschäftsstelle für die wertvolle Mitarbeit bei diesem Jahresbericht. www.bund.net · info@bund.net · Spendenkonto: GLS Gemeinschaftsbank eG · IBAN: DE43 4306 0967 8016 0847 00 · BIC: GENODEM1GLS