B端rgerstiftungen in Deutschland
Bürgerstiftungen in Deutschland Die Initiative Bürgerstiftungen ist ein Projekt des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Sie dankt ihren Projektförderern:
DR. JÜRGEN
REMBOLD STIFTUNG ZUR FÖRDERUNG DES BÜRGERSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS
Inhalt
Impressum: Herausgeber: Bundesverband Deutscher Stiftungen Haus Deutscher Stiftungen Mauerstraße 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47-0 | Fax -81 www.stiftungen.org
Was ist eine Bürgerstiftung? ....................................... 4
www.buergerstiftungen.org
Die 10 Merkmale einer Bürgerstiftung . ....................... 8 Berlin, August 2015
Rolle und Funktion einer Bürgerstiftung . .................. 10 V.i.S.d.P.: Generalsekretär
Erfolgsfaktoren für die Arbeit von Bürgerstiftungen ........................................... 12
Verantwortlich:
Der Arbeitskreis Bürgerstiftungen . ........................... 14
Prof. Dr. Hans Fleisch
Ulrike Reichart Leiterin Initiative Bürgerstiftungen
Die Initiative Bürgerstiftungen: Das unabhängige Kompetenzzentrum ................. 16
Redaktion: Sebastian Bühner
Die Qualifizierung von Bürgerstiftungsakteuren durch die BürgerstiftungsWerkstatt . .................... 18
Gestaltung und Satz: Christian Mathis, stickfish productions
Ansprechpartner ...................................................... 20
Druck: trigger.medien.gmbh
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Bildnachweis: S. 5 Stiftung Lesen; S. 6 Delmenhorster Kreisblatt; S. 7 Bürgerstiftung Herdecke; S. 13 Bürgerstiftung Unna; S. 9, 14, 15, 17 und 19 Initiative Bürgerstiftungen. Die Bildrechte liegen bei den jeweiligen Bürgerstiftungen oder bei der Initiative Bürgerstiftungen (IBS).
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Was ist eine Bürgerstiftung?
Klassisches Bürgerstiftungsprojekt – die Lesepatenschaften
Eine Bürgerstiftung ist eine Stiftung von Bürgern für Bürger Bürgerstiftungen nach anglo-amerikanischem Vorbild orientieren sich in Deutschland an den sogenannten 10 Merkmalen einer Bürgerstiftung (siehe Seite 8). Beim Bundesverband Deutscher Stiftungen können sie kostenlos das Gütesiegel für Bürgerstiftungen beantragen.
Gemeinsam das Gemeinwohl vor Ort steigern.
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Gütesiegel-Bürgerstiftungen sind dadurch charakterisiert, dass viele Menschen gemeinsam das nötige Stiftungskapital (in der Regel ab einer Höhe von 50.000 Euro) stiften. Ihr Handeln fokussiert sich entweder auf einen Stadtteil, eine Stadt oder einen Landkreis. Bürgerstiftungen sind gemeinnützig und konzentrieren sich darauf, die Lebensqualität vor Ort zu verbessern. Um auf viele unterschiedliche Belange eingehen zu können, legen Bürgerstiftungen ihre Zwecke in der Satzung möglichst breit an. Wie bei anderen Stiftungen auch, erfüllen Bürgerstiftungen ihre Zwecke mit den Erträgen aus ihrem Stiftungsvermögen. Da die meisten Bürgerstiftungen jedoch nur über kleinere Vermögen verfügen, sind zusätzliche Einnahmen, etwa in Form von Spenden, von großer Bedeutung.
Transparent und engagiert. Bürgerstiftungen sind auf den Rückhalt und die Unterstützung der Menschen vor Ort angewiesen. Das verpflichtet sie zu besonderer Sensibilität hinsichtlich einer transparenten Kommunikation. Eine weitere Eigenart ist, dass die deutschen Bürgerstiftungen zu 95 Prozent von bürgerschaftlichem Engagement getragen werden. Die Engagierten bringen sich unentgeltlich ein. Gremien. Bei den meisten Stiftungen sind die Gründungsstifter automatisch Mitglied der Stifterversammlung. Davon abgesehen haben Bürgerstiftungen mindestens zwei Organe: Den Vorstand, der für das operative Geschäft zuständig ist, und das Stiftungskuratorium, häufig auch Stiftungsrat genannt, das sich um die strategische Ausrichtung der Bürgerstiftung kümmert und eine Kontrollfunktion wahrnimmt. Geschichte. Die weltweit erste Bürgerstiftung wurde 1914 in Cleveland errichtet. Ihr Gründer Frederic H. Goff wollte damit eine Organisationsform schaffen, welche die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger fördert. Bald fand dieses Modell Nachahmer im ganzen Land und verbreitete sich auch in anderen Staaten wie Kanada und Großbritannien. In den USA spielen die community foundations auf lokaler Ebene eine zentrale Rolle. Mitunter verfügen diese Organisationen über Milliardenvermögen und sind so in der Lage, die Gesellschaft von unten mitzugestalten.
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Ehrenamtliches
Bürgerstiftungen
Engagement
bringen die
für Schüler
Generationen zusammen
Entwicklung in Deutschland. Erst Mitte der 1990er Jahre fand das Modell der Bürgerstiftung in Deutschland Beachtung. Mit der „Stadtstiftung Gütersloh“ initiierte der Unternehmer Reinhard Mohn 1996 die offiziell erste Bürgerstiftung in Deutschland. Fast zeitgleich wurde 1997 auf Initiative des Kriminologen Prof. Dr. Christian Pfeiffer in Hannover die zweite Bürgerstiftung anerkannt. Mio. 300
Seitdem ist die Zahl der Bürgerstiftungen ebenso gewachsen wie die Vermögen. 1999 entstand im Bundesverband Deutscher Stiftungen der Arbeitskreis Bürgerstiftungen. Dieser Arbeitskreis einigte sich im Jahr 2000 auf 10 Merkmale, um sowohl den Begriff der Bürgerstiftung zu definieren als auch die Qualität der Bürgerstiftungsarbeit zu stabilisieren bzw. zu steigern. Seit dem Jahr 2001 bildet die Initiative Bürgerstiftungen (IBS) das bundesweite Kompetenzzentrum für Bürgerstiftungen in Deutschland. Teil einer weltweiten Bewegung. Im internationalen Vergleich ist die deutsche Bürgerstiftungsszene besonders vital. In den USA sind in 100 Jahren 700 Bürgerstiftungen entstanden, in Deutschland seit 1996 etwa 350. Auf europäischer Ebene hat sich in den vergangenen Jahren der internationale Austausch intensiviert, mit vielen Impulsen aus der deutschen und britischen Szene. In Deutschland selbst wächst das Bewusstsein, Teil einer Bewegung zu sein und gemeinsam mehr erreichen zu können.
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Stiftungsvermögen der Bürgerstiftungen in Deutschland von 1996 bis 2014 in Euro (Quelle: Initiative Bürgerstiftungen)
Die 10 Merkmale einer Bürgerstiftung
Verleihung der Gütesiegel-Urkunden (v.l.n.r.): Ulrike Reichart, Leiterin der IBS,
Präambel: Eine Bürgerstiftung ist eine unabhängige, autonom handelnde, gemeinnützige Stiftung von Bürgern für Bürger mit möglichst breitem Stiftungszweck. Sie engagiert sich nachhaltig und dauerhaft für das Gemeinwesen in einem geographisch begrenzten Raum und ist in der Regel fördernd und operativ für alle Bürger ihres definierten Einzugsgebietes tätig. Sie unterstützt mit ihrer Arbeit bürgerschaftliches Engagement.
1.
Eine Bürgerstiftung ist gemeinnützig und will das Gemeinwesen stärken. Sie versteht sich als Element einer selbstbestimmten Bürgergesellschaft.
2.
Eine Bürgerstiftung wird in der Regel von mehreren Stiftern errichtet. Eine Initiative zu ihrer Errichtung kann auch von Einzelpersonen oder einzelnen Institutionen ausgehen.
3.
Eine Bürgerstiftung ist wirtschaftlich und politisch unabhängig. Sie ist konfessionell und partei politisch nicht gebunden. Eine Dominanz einzelner Stifter, Parteien, Unternehmen wird abgelehnt. Politische Gremien und Verwaltungsspitzen dürfen keinen bestimmenden Einfluss auf Entscheidungen nehmen.
4.
Das Aktionsgebiet einer Bürgerstiftung ist geographisch ausgerichtet: Auf eine Stadt, einen Landkreis, eine Region.
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5.
Eine Bürgerstiftung baut kontinuierlich Stiftungskapital auf. Dabei gibt sie allen Bürgern, die sich einer bestimmten Stadt oder Region verbunden fühlen und die Stiftungsziele bejahen, die Möglichkeit einer Zustiftung. Sie sammelt darüber hinaus Projektspenden und kann Unterstiftungen und Fonds einrichten, die einzelne der in der Satzung aufgeführten Zwecke verfolgen oder auch regionale Teilgebiete fördern.
Ingrid Bitter und Doris Leddin, Bürgerstiftung Sindelfingen, und Prof. Dr. Wolfgang Anders, Leiter des Arbeitskreises Bürgerstiftungen
6.
Eine Bürgerstiftung wirkt in einem breiten Spektrum des städtischen oder regionalen Lebens, dessen Förderung für sie im Vordergrund steht. Ihr Stiftungszweck ist daher breit. Er umfasst in der Regel den kulturellen Sektor, Jugend und Soziales, das Bildungswesen, Natur und Umwelt und den Denkmalschutz. Sie ist fördernd und/oder operativ tätig und sollte innovativ tätig sein.
7.
Eine Bürgerstiftung fördert Projekte, die von bürgerschaftlichem Engagement getragen sind oder Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Dabei bemüht sie sich um neue Formen des gesellschaftlichen Engagements.
8.
Eine Bürgerstiftung macht ihre Projekte öffentlich und betreibt eine ausgeprägte Öffentlichkeitsarbeit, um allen Bürgern ihrer Region die Möglichkeit zu geben, sich an den Projekten zu beteiligen.
9.
Eine Bürgerstiftung kann ein lokales Netzwerk innerhalb verschiedener gemeinnütziger Organisationen einer Stadt oder Region koordinieren.
10.
Die interne Arbeit einer Bürgerstiftung ist durch Partizipation und Transparenz geprägt. Eine Bürgerstiftung hat mehrere Gremien (Vorstand und Kontrollorgan), in denen Bürger für Bürger ausführende und kontrollierende Funktionen innehaben.
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Rolle und Funktion einer Bürgerstiftung
Potential und Chancen. Bürgerstiftungen zeichnet aus, dass sie allen Interessierten offen stehen. Es sind Mitmachstiftungen. Man muss nicht reich sein, um sich zu beteiligen, meist genügen 500 Euro, um zum Bürger stifter, zur Bürgerstifterin zu werden. Alternative Formen des Engagements bestehen darin, Zeit zu spenden oder Ideen einzubringen. Weil sich viele Menschen beteiligen können, haben Bürgerstiftungen das Potential, den Gemeinsinn zu erhöhen. Ein weiterer Vorzug ist ihre Flexibilität: Da wo Hilfe benötigt wird, können Bürgerstiftungen in der Regel spontan reagieren. Wie in den 10 Merkmalen festgehalten, ist ihre Unabhängigkeit von Politik oder wirtschaftlichen Interessen ein wesentliches Prinzip von Bürgerstiftungen. Diese Unabhängigkeit soll einerseits gewährleisten, dass sich möglichst viele mit ihr identifizieren können, andererseits sollen die Interessen der Bevölkerung im Zentrum der Arbeit stehen. Dadurch können Bürgerstiftungen zu einem Sammelbecken für Engagierte werden.
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Geben durch die Bürgerstiftung. Lokale Organisationen wissen, was vor Ort gebraucht wird. Somit sind auch Bürgerstiftungen als lokale Problemlöser prädestiniert. Darüber hinaus sind sie ein Kanal, um das Gemeinwesen zu stimulieren. Von ihrem Selbstverständnis her treten Bürgerstiftungen nicht als Konkurrenz zu bestehenden Organisationen auf. Stattdessen füllen sie Nischen.
Durch solide, lösungsorientierte Arbeit haben viele Bürgerstiftungen in Deutschland das Vertrauen der Menschen in ihrem Umfeld gewonnen. Dadurch können sie die lokalen Kräfte bündeln. Vielerorts wissen die Menschen: Engagieren sie sich für die Bürgerstiftung, tragen sie auch dazu bei, das Gemeinwohl vor Ort zu steigern. Strategie 2030. Die deutschen Bürgerstiftungen beschäftigen sich mit Projekten, die sie entweder selbst initiieren oder fördern. In dem Organisationsmodell stecken jedoch darüber hinausgehende Potentiale. Im Rahmen eines Strategieprozesses haben sich Bürgerstiftungen aus ganz Deutschland mit Fragen der strategischen Ausrichtung beschäftigt und ein Strategiepapier entwickelt, das bei der Arbeitskreissitzung im September 2013 in Bielefeld verabschiedet wurde. Demnach verfügen Bürgerstiftungen als Akteure der Zivilgesellschaft über drei funktionelle Alleinstellungsmerkmale. Sie können fungieren als: 1. Vermögensverwalter: Sie positionieren sich als Verwalter von Treuhandstiftungen und sind Anlaufstelle für Menschen, die durch Zustiftungen oder Spenden vor Ort etwas bewegen wollen. 2. Plattform für bürgerschaftliches Engagement: Sie machen dieses Engagement sichtbar und verstärken das Wir-Gefühl vor Ort. Daneben initiieren und begleiten sie Engagementprozesse. Bürgerstiftungen unterstützen in ihrem Wirkungskreis die Menschen, damit sie mit staatlichen Organen einen Dialog auf Augenhöhe führen können. 3. Mittler und Moderatoren vor Ort: Sie übernehmen Vermittlungsaufgaben, um defizitäre Strukturen zu verändern, bringen unterschiedliche Akteure, die sich mit einem bestimmten Thema beschäftigen, an einen Tisch und laden so dazu ein, Verantwortung zu übernehmen und das Gemeinwesen vor Ort zu gestalten.
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Erfolgsfaktoren für die Arbeit von Bürgerstiftungen
Langfristiger Vermögensaufbau. Den Kapitalstock kontinuierlich aufzubauen ist ein wesentliches Element, um nachhaltig wirken zu können. Um Zustiftungen einzuwerben, ist es erforderlich, durch transparente und zielgerichtete Kommunikation für die Arbeit der Bürgerstiftung zu begeistern. Viele Bürgerstiftungen betreiben Erbschaftsmarketing und pflegen gute Kontakte zu Notaren und Anwälten, damit diese bei Testamentserstellungen auch auf die Option, für eine Bürgerstiftung zu stiften, hinweisen können. Für die Projektarbeit sind gerade in Niedrigzinszeiten zusätzliche Spendeneinnahmen w ichtig.
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Netzwerkarbeit und Kooperationen. Bürgerstiftungen sind dann erfolgreich, wenn sie auf ein breites Netz aus Unterstützern aus möglichst vielen gesellschaftlichen Bereichen setzen können. Ein guter Draht zu Lokalpolitikern und den Unternehmen vor Ort zählen ebenso dazu wie die Vernetzung mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen und Organisationen. Solche vielfältigen Kontakte helfen dabei, die „richtigen“ Themen zu identifizieren und nachhaltige Lösungsansätze für Probleme zu finden. Transparente Kommunikation nach innen und außen begünstigt den Aufbau eines starken Netzwerks.
Teilnehmende des Projekts „Wir sind draußen“ der Bürgerstiftung Unna
Sinnvolle Organisationsstruktur und -abläufe. Bürgerstiftungen brauchen Gremien, die kontinuierlich gut und miteinander arbeiten. Daneben ist es sinnvoll, bei der Auswahl der Gremienmitglieder darauf zu achten, welche Kompetenzen die Bürgerstiftung braucht. Dauerhaft erfolgreiche Bürgerstiftungsarbeit ist dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeit auf viele Schultern verteilt ist. Ein eigenes Profil. Nicht die Förderung nach dem Gießkannenprinzip macht Bürgerstiftungen erfolgreich, sondern ein klarer Kurs, der zum eigenen Profil passt. Ein strategisches Vorgehen bedeutet auch, eine Vision über die Zukunft der Bürgerstiftung zu haben und in einem bestimmten Bereich Kompetenzen aufzubauen. Das kann auch eine Methodenkompetenz sein, wenn etwa die Bürgerstiftung als Moderatorin vor Ort auftritt.
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Erfahrungs-
Bürgerstiftungs-
austausch beim
akteure stellen
Arbeitskreis
ihre Arbeit vor
Bürgerstiftungen
und tauschen sich über Projekte aus
Der Arbeitskreis Bürgerstiftungen
Selbstverständnis. Im Arbeitskreis Bürgerstiftungen versammeln sich Akteure aus Bürgerstiftungen zweimal jährlich – einmal auf dem Deutschen StiftungsTag im Frühjahr, einmal bei der Herbsttagung. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern geht es in der Regel darum, sich auszutauschen und einander zu inspirieren. Im Arbeitskreis kommt auch das wachsende Verständnis zum Ausdruck, Teil einer Bewegung zu sein, die nicht an den Stadtgrenzen haltmacht, sondern es Bürgerstiftungen erlaubt, miteinander zu arbeiten und bestimmte Ziele gemeinsam zu verfolgen, um die Effektivität zu erhöhen.
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Verleihung der Gütesiegel. Ein Höhepunkt der Herbsttagung des Arbeitskreises ist die Verleihung des Gütesiegels an Bürgerstiftungen, die den 10 Merkmalen entsprechen. Das Gütesiegel lässt sich nicht nur öffentlichkeitswirksam nutzen, sondern symbolisiert auch, dass Bürgerstiftungen vertrauenswürdige Organisationen sind.
Meilensteine. Im Arbeitskreis Bürgerstiftungen wurden Beschlüsse mit maßgeblichem Einfluss auf die Entwicklung von Bürgerstiftungen in Deutschland gefasst, dazu zählt zuvorderst die Definition von Bürgerstiftungen in Deutschland anhand der 10 Merkmale einer Bürgerstiftung. Von den Arbeitskreistreffen gehen regelmäßig inhaltliche Impulse für Bürgerstiftungen aus. In Workshops erhalten die Teilnehmenden Inputs und arbeiten an für sie relevanten Themen. Somit ist der Arbeitskreis Bürgerstiftungen Motor für die Entwicklung der Bürgerstiftungsbewegung in Deutschland.
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Die Initiative Bürgerstiftungen: Das unabhängige Kompetenzzentrum
Aufgaben. Die Initiative Bürgerstiftungen (IBS) wurde im Jahr 2001 gegründet, um die Idee der Bürgerstiftung in Deutschland zu verbreiten sowie Bürgerstiftungen und Gründungsinitiativen praktisch und strategisch zu beraten. Durch Publikationen, ihre Website und den News letter informiert sie über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem Bürgerstiftungssektor. Seit einigen Jahren hat sich der Schwerpunkt der Aufgaben verlagert. Mit den Strategie- und ThemenWorkshops im Rahmen der BürgerstiftungsWerkstatt unterstützt die IBS die Bürgerstiftungen in Ihrer Arbeit und trägt so zu deren Entwicklung und Professionalisierung bei. Darüber hinaus organisiert sie verschiedene Vernetzungsangebote für Bürgerstiftungsakteure und bereitet unter anderem die Treffen des Arbeitskreises vor.
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Organisation. Die Initiative Bürgerstiftungen besteht aus vier hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie zwei freien Mitarbeitern. Aktuell wird sie von mehreren Stiftungen sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Diese Förderung durch verschiedene Organisationen ermöglicht es einerseits, die Dienstleistungsangebote kostenlos anbieten zu können. Andererseits gewährleistet sie die
Das Team der IBS (v.l.n.r.): Burkhard Küstermann, Franziska Rötzsch, Katharina Lippold-Andrae, Gabriele Fleischer, Sebastian Bühner und Ulrike Reichart
Unabhängigkeit. Ihren Sitz hat die IBS im Haus Deutscher Stiftungen beim Bundesverband Deutscher Stiftungen in Berlin. Über ihre inhaltliche Ausrichtung entscheidet der Projektbeirat, in dem neben den Förderern und dem Leiter des Arbeitskreises Bürgerstiftungen auch Akteure aus Bürgerstiftungen vertreten sind. Regionalkuratoren. In den verschiedenen Bundesländern wird die IBS von ehrenamtlich tätigen Regionalkuratoren unterstützt. Dieser dezentrale Ansatz soll sicherstellen, auch in den einzelnen Regionen Bürgerstiftungen bestmöglich unterstützen zu können. Bei den 14 Regionalkuratorinnen und Regionalkuratoren handelt es sich um Experten aus Bürgerstiftungen mit langjähriger Erfahrung. Sie stehen den Bürgerstiftungen in ihrem Einzugsbereich mit Rat und Tat zur Seite und profitieren vom Erfahrungsaustausch miteinander. Internationale Zusammenarbeit. Informationen über die Entwicklung des Bürgerstiftungswesens in Deutschland werden zunehmend auch aus anderen Ländern nachgefragt. So ist über die Jahre ein internationales Netzwerk von Bürgerstiftungsakteuren entstanden, die sich wechselseitig unterstützen.
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Die Qualifizierung von Bürgerstiftungsakteuren durch die BürgerstiftungsWerkstatt
Ein zentrales Modul der Initiative Bürgerstiftungen ist die BürgerstiftungsWerkstatt. Sie wird vom Bundesminis terium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Dadurch ist es der IBS möglich, den Gütesiegel-Bürgerstiftungen die zahlreichen Fortbildungs- und Vernetzungsformate kostenfrei anzubieten. Für die Moderation der Veranstaltungen und die inhaltliche Unterstützung nutzt die IBS ihr bundesweites Netzwerk und greift auf die Expertise erfahrener Akteure zurück. StrategieWorkshops: Unterstützt durch eine externe Moderation erhalten Bürgerstiftungsakteure Gelegenheit, sich mit der Zukunft der Bürgerstiftung zu beschäftigen. In der Regel arbeiten sie dabei an einer Vision für ihre Bürgerstiftung, aus der sie dann Ziele und konkrete Maßnahmen ableiten. Für viele Bürgerstiftungen ist das eine Chance, sich gremienübergreifend über Erwartungen und Ziele klar zu werden, Probleme und Lösungsansätze zu identifizieren und so das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. 18
Moderierte Workshops zur Qualifizierung der Bürgerstiftungsakteure
ThemenWorkshops: Das Format für themenspezifische Weiterentwicklung. Die Teilnehmenden aus mehreren Bürgerstiftungen bekommen hilfreiche Informationen, lernen anhand von Best-practice-Beispielen und profitieren von bereits gemachten Erfahrungen. Themengebiete sind unter anderem Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising und Vermögensanlage sowie Beratung von Gründungsinitiativen. RegionalTreffs: Bei diesen jährlichen Treffen können sich die Bürgerstiftungsakteure in verschiedenen Bundes ländern zielgerichtet mit anderen Engagierten aus ihrer Region vernetzen und austauschen.
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Ansprechpartner: Leiterin Ulrike Reichart Telefon (030) 89 79 47-94 ulrike.reichart@stiftungen.org Projektassistenz, Sekretariat Gabriele Fleischer Telefon (030) 89 79 47-90 gabriele.fleischer@stiftungen.org Referentin BürgerstiftungsWerkstatt Katharina Lippold-Andrae Telefon (030) 89 79 47-92 katharina.lippold-andrae@stiftungen.org Referentin BürgerstiftungsWerkstatt Franziska Rötzsch Telefon (030) 89 79 47-97 franziska.roetzsch@stiftungen.org Freier Mitarbeiter Medien & Kommunikation Sebastian Bühner Telefon (030) 89 79 47-95 sebastian.buehner@stiftungen.org Freier Stiftungsberater Prof. Dr. Burkhard Küstermann Telefon (030) 89 79 47-95 burkhard.kuestermann@stiftungen.org
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Kontakt Initiative Bürgerstiftungen (IBS) Haus Deutscher Stiftungen Mauerstraße 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47-90 | Fax -91 buergerstiftungen@stiftungen.org www.buergerstiftungen.org
Initiative BĂźrgerstiftungen Haus Deutscher Stiftungen MauerstraĂ&#x;e 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47-90 | Fax -91
www.buergerstiftungen.org