StiftungsWelt 02-2012: Richtig gut sein

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»Die Idee der Nachhaltigkeit bezieht sich nicht nur auf das „nackte“, sondern auf das „gute“ Leben.« Prof. Dr. Konrad Ott

StiftungsWelt das magazin des bundesverbandes

Richtig gut sein

02-2012 ISSN 1863-138X · Preis 15,90 €

deutscher stiftungen

Grundsätze und Perspektiven ethischen Stiftungshandelns

1. Berliner ­Stiftungsrede von Peer Steinbrück » » » S. 38

Positionspapier zur Engagementförderung » » » S. 60

Rechtliche Grenzen der Spendenwerbung » » » S. 72


Im Stiftungswesen spielt Ethik eine wichtige Rolle. Stiftungen sollten ihr Handeln nach­ haltig, zweckorientiert, verantwortungsvoll und transparent gestalten. Unsere Spezialisten helfen Ihnen, Ihr Handeln nach ethischen Grundsätzen im Hinblick auf Vermögens­ bewirtschaftung, Mittelverwendung, Stiftungsorganisation und Fördertätigkeit auszurichten. Sprechen Sie uns an. Ihre Ansprechpartner Dr. Reinhard Berndt T +49 211 475­6672 rberndt@kpmg.com Sascha Voigt de Oliveira T +49 30 2068­4466 svoigtdeoliveira@kpmg.com

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Mit gutem Beispiel voran.


StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen

Liebe Leserinnen und Leser,

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Editorial Stiften für gemeinnützige Zwecke ist stets eine ethisch motivierte Tat. Hat man die Stiftung errichtet, folgt die Frage nach dem guten und richtigen Handeln ihrer Akteure. Schon die erste Ausgabe unseres Mitgliedermagazins, die im Frühjahr 1999 unter dem Titel „Deutsche Stiftungen“ erschien, widmete sich dem Schwerpunktthema Stiftungsethik. Ziel war es, einen Dialog zu eröffnen, zu dem der damalige Vorsitzende des Bundesverbandes Prof. Dr. Axel Freiherr von Campenhausen einlud: „Die rechtlichen und ‚klimatischen‘ Rahmenbedingungen für Stiftungen lassen sich um so leichter verbessern, je stärker Entscheidungsträger und Öffentlichkeit darauf vertrauen können, daß Stiftungen eine wegweisende Rolle in der gesellschaftlichen Entwicklung einnehmen. Stiften wird attraktiv bleiben und Stiftungen werden an Wertschätzung gewinnen, wenn diejenigen, die heute in ihnen VerantworAb sofort können Sie tung tragen, feste ethische Prinzipien und hohe moralische auch digital durch die Werte vorleben und vermitteln. Stiftungen sollten sich also StiftungsWelt blättern. ihrer ethischen Grundsätze vergewissern. Über die notwenNäheres unter www. digen Wertungen müssen die Stiftungen den Dialog führen. Sie müssen sogar die Initiative ergreifen. Dazu soll dieses stiftungen.org/digital Heft anregen.“ Die Suche nach richtigem und gutem Handeln ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Was hat sich seit 1999 getan? Nach der damals begonnenen, umfassenden Diskussion im Mitgliederkreis wurden 2006 die Grundsätze Guter Stiftungspraxis verabschiedet. In der Folge haben einige Stiftungsgruppen diese um spezifische Leitlinien und Empfehlungen ergänzt (siehe Übersicht S. 36f.). In Vorbereitung ist zurzeit eine Publikation, die anhand zahlreicher Beispiele zeigt, wie Stiftungen die Grundsätze Guter Stiftungspraxis anwenden (siehe Kasten S. 12). Was heißt es heute für Stiftungen, Gutes zu tun und richtig zu handeln? Einzelne Aspekte thematisieren auch die Beiträge in diesem Heft. Von herausgehobener Wichtigkeit ist Ethik vor allem, wenn es gilt, Schutzbedürftiges zu behüten. Dies trifft in besonderem Maße auf Treuhandstiftungen zu. Vorstand und Beirat des Bundesverbandes haben daher im März die Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen verabschiedet. Im Interview auf S. 20f. gibt Katharina Knäusl Auskunft zu ihrer Entstehung und ihren Zielen. Die Grundsätze selbst können Sie auf S. 89ff. nachlesen. Nachhaltigkeit ist eines der Themen, das viele Stiftungen beschäftigt, wenn sie über gute Stiftungspraxis nachdenken. Auch der diesjährige Deutsche StiftungsTag vom 20.–22. Juni steht unter dem Motto „Mit langem Atem: Stiftungen entwickeln nachhaltige Lösungen“. Zu diesem Anlass freue mich auf einen lebhaften Austausch mit Ihnen in Erfurt!

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Dr. Wilhelm Krull  Vorsitzender des Vorstands Bundesverband Deutscher Stiftungen

Ihr


„Meine Stiftung ist engagiert. Genau wie meine Bank.“

Carla M., Anwältin

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StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein 5

inhalt 02-2012

StiftungsWelt digital lesen www.stiftungen.org/digital

schwerpunkt: Richtig gut sein 11 �����Richtig gut sein Ethik im Stiftungswesen » » » Prof. Dr. Michael Göring 16 �����Um der Gerechtigkeit willen Stiftungshandeln für nachhaltige Entwicklung » » » Prof. Dr. Konrad Ott 18 �����Pflegt euren Apfelbaum! Gedanken zum Stiftungswesen als Streuobstwiese » » » Prof. Dr. Berit Sandberg 20 �����Qualität und Schutz für Treuhandstiftungen Interview mit Katharina Knäusl » » » Timon Pohl 22 �����Wider die Waschkörbe Transparente Förderpolitik » » » Dr. Stefan Stolte 24 �����Von Partnern lernen Stiftungen befragen ihre Partner » » » Prof. Dr. Bernhard Lorentz und Jürgen Chr. Regge 26 �����Offenheit schafft Vertrauen Transparente Finanzberichterstattung von Stiftungen » » » Dr. Reinhard Berndt und Holger Schumacher 28 �����Ethisch und nachhaltig investieren » » » Heinz Thomas Striegler 30 �����Für Vielfalt und Gerechtigkeit Diversity, Gender Mainstreaming und Anti-Diskriminierung im Stiftungsalltag » » » Henning von Bargen

titelbild Der Weg ist das Ziel – aber welcher? Symbolische Wegweiser für gute Stiftungspraxis leiten Sie durch den Schwerpunktteil. Die Fotos stammen von unserem Grafiker Etienne Girardet, der einen besonderen Faible für Schilder hat. Kontakt: www.pacificografik.de

32 �����Die Suche nach dem Guten Ein Blick auf ethische Diskurse in Stiftungen » » » Clemens Striebing 34 �����Vorbild sein im Klimaschutz! Tipps für den Stiftungsalltag » » » Sylke Freudenthal 35 �����Einheit in der Vielfalt Handlungsprinzipien von Stiftungen der Sparkassen-­Finanzgruppe » » » Gerald Rodecker 36 �����Service: Übersicht zu Handlungsprinzipien und Grundsätzen im Stiftungssektor


AACHENER SPAR- UND STIFTUNGS-FONDS Ein Immobilien-Publikumsfonds nach dem Investmentgesetz

Substanzvermögen gibt Sicherheit. Die AACHENER GRUNDVERMÖGEN ist eine

en sind ein knappes Gut. Dies führt dazu, dass

Kapitalanlagegesellschaft nach dem Investmentgesetz. Das Unternehmen wurde 1973

die Mieten hier langfristig und nachhaltig steigen. Hinzu kommt, dass die hohe Produktivität

unter Beteiligung kirchlicher Stellen gegrün-

von Einzelhandelsflächen hohe Quadratmeter-

det, um zunächst ausschließlich katholischen institutionellen Anlegern eine Alternative zum

Mieten erlaubt. Dies erleichtert maßgeblich die Bewirtschaftung und Pflege der Häuser.

eigenen Immobilienerwerb zu bieten. Seit Gründung wird eine konservative, langfristige, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Anlagestrategie verfolgt. Dabei steht die langfristige Quali-

Die Spezialisierung auf dieses sehr schmale Marktsegment unterscheidet uns deutlich von allen anderen Investmentgesellschaften.

tät der einzelnen Immobilien im Vordergrund. In Umsetzung dieser Strategie investieren wir

Mit dem Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds wenden wir uns gleichermaßen an kirchliche

seit über 35 Jahren in der traditionellen und gewachsenen innerstädtischen 1a Einzelhandelslage an ausgewählten Standorten.

und bürgerliche Stiftungen, die wie wir eine konservative und langfristige Anlagestrategie verfolgen.

Die an den Bedürfnissen des Einzelhandels ausgerichteten Immobilien erweisen sich in ihrer Stabilität und Wertentwicklung, beispielsweise den Büroimmobilien gegenüber, als überlegen. Denn erstklassige Einzelhandelsimmobili-

Gerne stellen wir Ihnen unser Unternehmen, seine Anlagestrategie und die Möglichkeit der Anlage in dem erfolgreich gestarteten AACHENER SPAR- UND STIFTUNGS- FONDS in einem persönlichen Gespräch vor.

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AACHENER GRUNDVERMÖGEN Kapitalanlagegesellschaft mbH Oppenheimstraße 9 50668 Köln

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StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein 7

inhalt 02-2012

42 » » » Ehrung: Friede Springer erhält Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen

44 » » » Eröffnung: Hauptstadtresidenz im Schrebergarten

58 » » » Würdigung: Bundespräsident ehrt Bürger­stiftungen

stiftungen

a  Titelthema

stiftungen a 38 �����1. Berliner Stiftungsrede » » » Peer Steinbrück MdB 42 �����Porträt und Nachgefragt: Friede Springer » » » Katrin Kowark  a 44 �����Hauptstadtresidenz im Schrebergarten » » » Sarah Heuberger Auszeichnungen 45 �����Schtifti Foundation gewinnt Feri Stiftungspreis Internationales 46 �����Unterwegs zu Stiftungsprojekten » » » Sabine Wedemeyer neuigkeiten 48 �����Personalia  50_____Neuerrichtungen 50 �����Preisverleihungen  55_____Jubiläen  56_____Mosaik

Interna Auszeichnungen 58 �����Bundespräsident würdigt Bürgerstiftungen » » » Ulrike Reichart Trends und Initiativen a 60 �����Positionspapier zur Engagementförderung » » » Karin Haist Mitglieder und 62 �����Neue Mitglieder des Bundesverbandes Kooperationspartner 70 �����Die Unternehmenspartner des Bundesverbandes

Service Stiftungskommunikation a 72 �����Rechtliche Grenzen der Spendenwerbung » » » Dr. Christian Seyfert, LL.M. 74 �����Das Unmessbare messen?! Evaluation von Stiftungskommunikation » » » Katrin Kowark Fortbildung 76 �����Serie: Lernen für das Gemeinwohl » » » Stefanie Müller Stiftungsrecht 78 �����Aktuelle Verfügungen und Urteile » » » Clara Lienicke Buchmarkt 80 �����Lexikon der schönen Wörter: Interview mit Dr. Roland Kaehlbrandt  82____Besprechungen blickpunkte

DOKUMENTATION

3 ������Editorial  8_____Panorama 86 �����Kulinarisches: Kunst mit Schokolade 87 �����Impressum  87_____In eigener Sache

88 �����Faktenblatt: Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen


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Panorama presseschau „Der Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, Hans Fleisch, hat die Kirchen dazu ermutigt, ihr Stiftungswesen weiter auszubauen. ‚Kirchliche Stiftungen sind eine gute Antwort auf die besonderen Herausforderungen unserer Zeit‘, sagte … [er] am Wochenende beim vierten Stiftungstag der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Stiftungen hätten schon immer dazu beigetragen, nachhaltig Engpässe und Schwierigkeiten zu überwinden. Dies gelte besonders in Zeiten des demografischen Wandels sowie angesichts ökologischer Gefährdungen und sozialer Spaltungen.“ „Experte ermutigt Kirchen zum Ausbau ihres Stiftungswesens“ | epd, 11. März 2012

„Immer mehr Stiftungen könnten sich vorstellen, einen Teil ihres Vermögens in Unternehmen anzulegen – und das nicht nur in Form von Aktien oder Aktienfonds, die Stiftungsvorstände häufig ihren Depots bereits beigemischt haben, ... sondern auch in Genussscheinen, Krediten oder direkten Beteiligungen. Grund sind zum einen ... die niedrigen Zinsen auf dem Rentenmarkt (...). Da sie nicht einmal die Inflationsrate übersteigen, befürchtet Hermann Falk, stellvertretender Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, ‚eine schleichende Enteignung, die eine Stiftung auf Dauer nicht verkraften kann‘.“ „Trend: Mission Investing“ | Stuttgarter Zeitung, 22. Mai 2012

„Parteien und Parlamente ziehen ihr politisches Mandat aus Wahlen. Private Stiftungen ermächtigen sich selbst. Sie unterliegen zwar einer rechtlichen Aufsicht, aber keiner öffentlichen Kontrolle ihrer Arbeit. Das ist auch gut so. Dennoch muss man auch von ihnen fordern, dass sie mit einem Höchstmaß an Transparenz arbeiten und der Öffentlichkeit Rechenschaft ablegen.“ „Einmischen, bitte!“ | Beitrag von Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, Der Tagesspiegel, 26. April 2012

100-jähriger Hanseat mit Sinn für Wissenschaft

Am 5. Juni 2012 feierte der Stifter Georg W. Claussen seinen 100. Geburtstag. Die Claussen-Stiftung gründete er 1982 anlässlich des 100. Jahrestages der Unternehmensgründung der Beiersdorf AG, deren Vorstandsund später Aufsichtsratsvorsitzender er viele Jahre war. Georg W. Claussen wurde 1912 unter der Regentschaft Kaiser Wilhelms II. in Hamburg geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre und Auslandsaufenthalten in der Schweiz und in England trat er 1938 in das Hamburger Unternehmen Beiersdorf ein, das sein Vater Carl Claussen von 1933 bis 1954 leitete. Von 1957 bis 1979 stand Georg W. Claussen dem Vorstand der Beiersdorf AG vor. Anschließend war er für weitere acht Jahre Vorsitzender des Aufsichtsrates. Seit 1989 – seinem 77.

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Lebensjahr – ist er Ehrenvorsitzender der Gesellschaft. Die nicht-rechtsfähige Claussen-Stiftung gründete er unter dem Dach des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft mit dem Ziel, wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Die Stiftung verfolgt diesen Zweck bis heute. anstifter Wissenschaft und Forschung lagen ebenfalls Claussens Cousine Ebba Simon am Herzen: Sie starb 1999 in Hamburg und erhöhte durch ihre testamentarisch verfügte Zustiftung das Vermögen der in Claussen-Simon-Stiftung umbenannten Stiftung. Auch die Beiersdorf AG und zahlreiche Zustiftungen im Rahmen der Geburtstagsfestlichkeiten trugen zum Stiftungsvermögen bei. Seit Oktober 2011 ist die Claussen-Simon-Stiftung eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hamburg. Damit verbunden ist ein neues, richtungsweisendes Stiftungsprogramm, das Fördermöglichkeiten für junge Menschen von der Schule beginnend bis zur Hochschullehre umfasst und nun auch die Förderung von Kunst und Kultur einbezieht. Die Hansestadt steht im Fokus der Förderaktivitäten der Claussen-Simon-Stiftung. Neben dem Engagement für die Heimatstadt sind vier Kinder und zwölf Enkel sowie das Interesse für bildende Kunst, klassische Musik, Schifffahrt und Zeitgeschichte prägend für das Leben dieses großen Stifters und Mäzens. www.claussen-simon-stiftung.de rg

Stiftungen müssen einen Riecher für das richtige Thema haben – und die Nerven, nicht gleich wieder auszusteigen. Dr. Michael Endres Kuratoriumsvorsitzender der Gemeinnützigen HertieStiftung im ZEIT-Interview vom 22. März 2012


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Aphorismus-Stiftung

„Ein guter Aphorismus ist die Weisheit eines ganzen Buches in einem einzigen Satz“, schrieb einst Theodor Fontane. Der kleinsten literarischen Form, die erst seit dem frühen 20. Jahrhundert als eigenständige Prosagattung anerkannt ist, widmet sich seit 2005 eine Stiftung. Die Angelika und Friedemann Spicker-Stiftung hat sich der Förderung des Aphorismus und verwandter literarischer Kleinformen durch Forschung, Archivierung und öffentliche Veranstaltungen angenommen. Die rechtsfähige Stiftung mit Sitz im nordrhein-westfälischen Königswinter wurde von zwei Germanisten ins Leben gerufen, die die Leidenschaft für Aphorismen teilen. Dr. Angelika Spicker-Wendt ist Vorsitzende der Stiftung, Dr. Friedemann Spicker hat zahlreiche Publikationen zum Thema Aphorismus veröffentlicht und das Deutsche Aphorismus-Archiv in Hattingen mitgegründet, AUSGEFALLEN dessen Vorsitzender er ist. Gemeinsam haben sie das Buch „Die Welt ist voller Sprüche. Große Aphoristiker im Porträt“ herausgebracht. Derzeit arbeitet das Ehepaar, das viel auf der Welt herumgekommen ist, an einer Anthologie von Frauenaphorismen. Der Leitaphorismus der Stiftung stammt von Bertolt Brecht: „Gefragt, was denn den Zweifeln eine Grenze setze, sagte Do: BvB Der Wunsch zu handeln.“ www.aphorismus-stiftung.de

16,7

Nur 16,7 Prozent der Kinder und Jugendlichen, deren Eltern ALG II, Sozialgeld oder -hilfe, den Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen, treiben mehrmals pro Woche Sport in einem Verein. In Familien ohne staatliche Unterstützung sind es dagegen 36 Prozent. Fehlende finanzielle Mittel sind das größte Problem, wenn es um Aktivitäten wie Sport im Verein, Musik machen und Theaterbesuche geht. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von

300 Kindern und Jugendlichen von 9 bis 18 Jahren für den StiftungsReport 2012/13 „Auftrag Nachhaltigkeit: Wie Stiftungen den sozialen Zusammenhalt stärken“. Die jährliche Publikation des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen erscheint zum Deutschen StiftungsTag (20.–22. Juni 2012). Der StiftungsReport 2012/13 und vorherige Ausgaben sind kostenlos unter www. stiftungen.org/stiftungsreport zu bePh stellen und online zu lesen.

» » » Im Rahmen der „portfolio institutionell Awards 2012“ wurden am 26. April die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ als beste Stiftung und das Evangelische Johannisstift als bester nachhaltiger Investor ausgezeichnet. +++ Der Stiftungsrat der Deutschen Stiftung Organtransplantation und der kaufticker männische Vorstand Dr. Thomas Beck haben am 23. April ihre einvernehmliche Trennung bekannt gegeben. +++ Als bundesweit erste gemeinnützige Organisation ist die Deutsche Bundesstiftung Umwelt am 4. Mai der UN-Initiative für Nachhaltige Kapitalanlagen (Principles for Responsible Investment der Vereinten Nationen, UN PRI) beigetreten. +++ Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Bill & Melinda Gates Stiftung weiten ihre Kooperation aus und werden Familienplanungsvorhaben in Westafrika mit je 10 Millionen Euro unterstützen. +++ Der 1985 verstorbene Verleger und Stifter Axel Springer ist 100 Jahre nach seiner Geburt am 2. Mai mit einer Sonderbriefmarke gewürdigt worden. Sie hat einen Wert von 55 Cent und erscheint in einer Auflage von 5,5 Millionen Exemplaren. +++ Die Europa-Miniköche sind am 24. Mai 2012 mit dem Dr. Rainer WildPreis der Dr. Rainer Wild-Stiftung in Höhe von 15.000 Euro ausgezeichnet worden. Die Initiative engagiert sich seit mehr als 20 Jahren für die Ernährungsbildung von Kindern. +++ Unter dem Motto „Regional aktiv – landesweit vernetzt“ findet am 14. September der 1. Stiftungstag Niedersachsen in der Domäne Marienburg der Stiftung Universität Hildesheim statt. +++ Die pädagogische Qualität frühkindlicher Bildung ist hierzulande nur mittelmäßig, so die am 26. April vorgestellte NUBBEK-Studie. Förderer der bundesweiten Untersuchung sind u.a. die Robert Bosch Stiftung und die Jacobs Foundation. +++ Die Nassauische Sparkasse in Wiesbaden hat das Vermögen der Naspa Stiftung „Initiative und Leistung“ im April um 1 Million Euro auf Ph 17 Millionen Euro aufgestockt.


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StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein 11

Richtig gut sein. Überlegungen zur Ethik im Stiftungswesen

von Prof. Dr. Michael Göring

„Muss man darüber reden?“ – wurde ich gefragt, als ich im Bekanntenkreis erwähnte, dass mich der Bundesverband um ein paar einführende Gedanken zu Ethik im Stiftungsbereich gebeten habe. „Ihr Gemeinnützigen seid doch voller Gutmenschen, da braucht ihr doch keine Governance und keine Compliance. Lasst das mal ruhig bei uns Kommerziellen, wir ächzen schon genug unter dieser Last!“ Schön, dass die Außenwahrnehmung ganz weitgehend solch ein ungetrübtes Bild der gemeinnützigen Stiftungswelt zeichnet. Und auch wenn wir Stiftungen selbst durchaus der Meinung sind, wir sollten uns mit ethischen Grundlagen und ethischen Fragen unserer Arbeit beschäftigen, sollte uns das Bild, das die Öffentlichkeit ganz allgemein von Stiftungen hat, dazu veranlassen, das Thema mit Ruhe und Gelassenheit anzugehen. Es brennt nicht. Gegenwärtig zumindest nicht – und damit es nie zu brennen anfängt, hier ein paar Überlegungen zum Thema.

» » » Da die Tätigkeit gemeinnütziger Stiftungen der Definition nach dem allgemeinen Gut gilt, unser Handeln also das Streben des Einzelnen nach Glückseligkeit nur befördern, nicht aber hemmen sollte, kommen wir der Nikomachischen Ethik des Aristoteles schon recht nah. Da könnten sich Stifter und Stiftungs-

verwalter durchaus beruhigt als tugendhaft zurücklehnen, gäbe es nicht zu Recht immer wieder Fragen, beispielsweise nach den Zielen und der Effizienz des Mitteleinsatzes, nach der Ausrichtung der Kapital­ anlage, nach den Regeln für unsere Entscheidungen, der Transparenz aller beteiligten Interessen, der Ver-


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meidung einer so leicht auftretenden Arroganz der Macht und einer gefährlichen Selbstgefälligkeit der Stiftung, nach der tatsächlichen Bedeutung des Destinatärs in unserem Wertegefüge gegenüber der publicity-trächtigen Meldung über ein weiteres wunderbares Förderprojekt. Aber der Reihe nach. Ethik in der Kapitalanlage » » » Seit Jahren klopfen regelmäßig Fondsanbieter bei den Stiftungen an, deren Produkte angeblich ethisch sauber seien. Diese Fonds würden Umwelt und die Nachkommen nicht belasten, keine Anteile an Unternehmen halten, die Kinderarbeit duldeten oder die Kriegsmaterial herstellten. Das ist durchaus erwägenswert – auch weil einige dieser Fonds sich in den letzten Jahren durchaus wacker am Finanzmarkt geschlagen haben. Aber eine Stiftung, die ihre Entstehung der Stahl- oder Automobilindustrie zu verdanken hat und weiterhin Aktien dieser Unternehmen hält, steht deshalb ethisch nicht schlechter da. Es wird kein Stiftungsvorstand in Deutschland geneigt sein, das Kapital bei einer südafrikanischen Goldschürfmine oder bei einer iranischen Teppichknüpferei anzulegen. Aber das eigene Gewissen lässt sich kaum damit beruhigen, wenn man auch die letzte Aktie an einem Raffineriebetrieb gegen die eines Produktionsunternehmens künstlicher Blumen eintauscht. Doch die Diskussion darüber ist seit Langem

Stiftungsethik konkret: Gute Stiftungspraxis Im Mai 2006 verabschiedete die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen die Grundsätze Guter Stiftungspraxis. Seither hat sich eine Vielzahl von Stiftungen auch formal durch Gremienbeschluss zu den Grundsätzen bekannt. Aber wie legen Stiftungen die Grundsätze für sich aus? Wie werden die Grundsätze mit Leben gefüllt und im Stiftungsalltag konkret umgesetzt? Eine im November erscheinende Publikation des Bundesverbandes geht diesen Fragen nach. Zu Wort kommen Stiftungen unterschiedlicher Größe, Rechtsformen und Tätigkeitsfelder, die die Vielfalt des deutschen Stiftungswesens widerspiegeln. Die Broschüre, die anhand zahlreicher Beispiele Anregungen und Empfehlungen für gute Stiftungspraxis gibt, wird den Mitgliedern mit dem Weihnachtsbrief zugeschickt. BvB

erwacht, und so ist es durchaus denkbar, dass einige Stiftungen in Zukunft Anlagerichtlinien als verbindlich erklären, die mehrere EURO-Stoxx-Firmen ausschließen werden. Ethik in der Mittelvergabe » » » Das Renommee einer Stiftung wird ganz wesentlich von ihrer Unabhängigkeit geprägt – unabhängig von der öffentlichen Hand, unabhängig von kommerziellen Interessen, aber ebenso unabhängig von Gefälligkeiten. Dass die Mittel nur in einem transparenten, fairen Wettbewerbssystem vergeben werden, ist für jede ernst zu nehmende Stiftung wichtigstes Qualitätsmerkmal. Das Aushängeschild der Stiftungsarbeit ist nicht die PR, sondern die Qualität der Projekte und der Geförderten. Und auch wenn eine Stiftung bei ihren Vergaberichtlinien sehr viel Wert auf Vorhaben legt, die ein besonders hohes Innovations- und Risikopotenzial beinhalten, wird sie innerhalb dieses Ziels wiederum die geeignetsten heraussuchen. Die Blamage, die eine Stiftung für eine Gefälligkeitsförderung einstecken muss, ist immer eine mächtige Abschreckung. Die Gefahr, die hier für das Renommee der Stiftungsarbeit lauert, hat auch den Bundesverband Deutscher Stiftungen bei seinen „Grundsätzen Guter Stiftungspraxis“ dazu veranlasst, die Integrität bei der Mittelvergabe noch einmal hervorzuheben. Ethik in der Beziehung Stiftung – Destinatär » » » Die Stiftung ist ein gemeinnütziges Unternehmen, das der Gesellschaft spezielle Dienste anbietet. Sie arbeitet über die persönlichen Vorlieben und Eigenheiten des Stifters hinaus und gewinnt nach einiger Zeit einen institutionellen Charakter. Als Institution hat sie einen gesellschaftlichen Stellenwert, und da sie Geld und Geist einbringt, kann diese gesellschaftliche Rolle durchaus vernehmlich sein. Sie ist aber immer daran gebunden, was mit den jeweils investierten Stiftungsmitteln geschieht, welche Wirkung auf die Gesellschaft diese Mittel wirklich haben. Der wichtigste Partner der Stiftung ist daher der Destinatär. Ihm muss die besondere Fürsorge der Stiftung gelten, als Antragsteller, als Stipendiat, als Projektpartner, als Wissenschaftler, als Klient, als Student, als Betreuter, als Künstler: in welcher Funktion auch immer diese Person das Stiftungsvorhaben trägt oder voranbringt. Es gibt in dieser Beziehung kein oben und kein unten, nicht einmal dann, wenn ein Projekt floppt und die Beziehung scheitert.


StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein 13


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Grundsätze guter Stiftungspraxis in Europa Von den Mitgliedern des Netzwerks der europäischen Stiftungsverbände DAFNE haben rund zwei Drittel einen „Code of Good Practice“ verabschiedet (14 von 22 nationalen Stiftungsverbänden in Europa*). Aber nicht in allen Ländern sind die Prinzipien für die Mitgliedsstiftungen verbindlich. Die folgende Liste gibt eine Übersicht, welche europäischen Stiftungsverbände Grundsätze guter Stiftungspraxis verabschiedet haben. Ergänzt ist das Jahr der Verabschiedung und (sofern bekannt) ein Hinweis zur Verbindlichkeit der Regelwerke. » Belgien: Belgian Network of Foundations: 2004 » Deutschland: Bundesverband Deutscher Stiftungen: 2006 | freiwillig » Großbritannien: Association of Charitable Foundations: 2002 | freiwillig » Finnland: Council of Finnish Foundations: aktuelle Version 2006 | verbindlich für Mitglieder, sofern die Grundsätze nicht mit ihrer Satzung in Konflikt stehen. Ist dies der Fall, muss dies dem Verband offengelegt werden. Der Verband hat 2009 auch detailliertere nicht verbindliche Empfehlungen veröffentlicht („Best Practice in Foundations“). » Niederlande: Vereniging van Fondsen in Nederland (FIN): 2004 | freiwillig » Polen: Polish Donors Forum: 2003 | verbindlich für Mitglieder; Teil der Verbandssatzung » Portugal: Centro Português de Fundações (CPF): 2008 | verbindlich für Mitglieder » Russland: Russia Donors Forum: 2002 | verbindlich für Mitglieder » Schweiz: SwissFoundations: aktuelle, zweite Version 2009 | freiwillig » Slowenien: Slovak Donors Forum: 2000 Code of Conduct | 2006 Code for Corporate Members | 2008 Standards of Foundation Practice | alle drei Regelwerke verbindlich für Mitglieder » Spanien: Asociación Española de Fundaciones: 2008 | verbindlich nur für Mitglieder, die ab 2010 eingetreten sind. » Tschechien: Czech Donors Forum: aktuelle Version 2003 | verbindlich für Mitglieder » Türkei: Third Sector Foundation of Turkey (TUSEV): entwickelt 2010 / verabschiedet 2011 » Ukraine: Ukrainian Philanthropists Forum: 2007 EFC Principles of Good Practice / Code of Practice Das European Foundation Centre mit Sitz in Brüssel ist ein Zusammenschluss international tätiger, insbesondere großer europäischer Stiftungen und Förderinstitutionen. Aber auch einige Stiftungen aus nicht-europäischen Ländern gehören zum Kreis der rund 230 Mitglieder. Die „EFC Principles of Good Practice“ sind für EFC-Mitglieder verbindlich und bereits mehrfach überarbeitet worden. Die Initiative für einen europäischen Code of Good Practice wurde auf der Jahreshauptversammlung des EFC 1994 angestoßen. Hintergrund war eine Initiative des Europäischen Parlaments gewesen, das 1993 plante, transnational tätigen Stiftungen einen Verhaltenskodex aufzuerlegen und ihnen ein damit verbundenes Gütesiegel auf Zeit zu verleihen. In Verhandlungen und Beratungen konnte das Europäische Parlament von seinem Plan öffentlicher Regulierung abgebracht und von den Vorzügen freiwilliger Richtlinien überzeugt werden. Eine vom EFC beauftragte internationale Sonderkommission erarbeitete daraufhin einen Entwurf für Prinzipien guter Stiftungspraxis, der 1996 in erster Version veröffentlicht wurde. Die heute gültige Fassung stammt aus dem Jahr 2006. BvB Nähere Informationen: www.efc.be; Ulrich Voswinckel: Der „Code of Practice“ – ein Kommetar. In: Deutsche Stiftungen 1/1999, S. 26 *Quelle: Umfrage unter den Mitgliedern des Donors und Foundations Networks in Europe (DAFNE), 2011


StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein 15

Ethik in den Gremien » » » Stiftungen sind herzerfrischend einfache Einrichtungen. Es gehören dazu eine gute Zielvorstellung, Geld, Geist, eine gewisse Schnelligkeit des Handelns und äußerst integere Verantwortliche. Die viel gerühmte Zivilgesellschaft steht mit ihren Institutionen heute nur deshalb so vertrauensvoll und erfolgreich dar, weil es bisher gelungen ist, die Gremien – Vorstand, Stiftungsbeirat, Kuratorium – weitgehend von schwarzen Schafen freizuhalten. Nicht auszudenken, wenn hier, wie in vielen anderen gesellschaftlichen Sparten, einmal Skandale, Vorteilsnahmen, Unterschlagungen das Bild beherrschen würden. Deshalb kann man heute nur jeder Stiftung raten, bei der Besetzung ihrer verantwortlichen Positionen äußerste Sorgfalt walten zu lassen. Egal ob eine Stiftung sich den Grundsätzen Guter Stiftungspraxis verschrieben hat oder nicht, ob sie eigene Richtlinien für Vorstände, Beiräte oder Kuratoren erlassen hat: Bei jeder Neubesetzung müssen die höchsten Kriterien gelten. Noch sind Stiftungen einer der ganz wenigen Bereiche, wo der Kodex funktioniert. Stiftung und Unternehmen » » » Unternehmensinteressen und Gemeinnützigkeit stehen keinesfalls im Widerspruch zueinander, sondern können sich sehr gut ergänzen. Das geschieht gerade dann, wenn die unternehmensverbundene Stiftung unabhängig von den kommerziellen Zielen des Unternehmens fördert, wenn sie auf sichere Erträge, bestenfalls einen eigenen Kapitalstock zurückgreifen kann, wenn die Stiftung das „Herzstück“ der Unternehmensphilosophie bildet und als eigenständiger Garant der unternehmerischen Sozialverpflichtung in die Gesellschaft hinein wirkt. Das zeigt zum einen eine Fülle positiver Effekte innerhalb des Unternehmens, bindet die Mitarbeiter, macht sie stolz auf die soziale Verantwortung „ihres“ Unternehmens, zu der sie ihren eigenen Beitrag leisten. Zum anderen ist die klar positionierte, aber unabhängig agierende unternehmensverbundene Stiftung noch immer ein hervorragendes Marketinginstrument ganz im Sinne des alten Werbespruchs „Die tun was!“

Stiftung und das gelingende Leben » » » Stiftungen haben große Freiräume, können als unabhängige Plattformen agieren, können lautstark als eindeutige Vertreter von Gemeinwohlinteressen auftreten oder still Gutes tun, sich ganz der Suche nach wissenschaftlichen und sozialen Innovationen verschreiben oder die kulturelle Tradition eines Landes pflegen. Die Stiftungszwecke sind vielfältig, aber das Erreichen der Ziele Prof. Dr. Michael Göring  ist stets an ethische Maximen gebunist stellvertretender Vorstandsvorsitzender den, die immer das Gemeinwohl vorandes Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Er leitet als Vorstandsvorsitzender die stellen. Die Ethik fragt nach dem, was der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und Einzelne tun soll. Sie will aufzeigen, was ist Honorarprofessor an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Im Herbst das Leben des Einzelnen tatsächlich zu 2011 erschien im Hoffmann und Campe einem gelingenden Leben macht; was Verlag Hamburg sein Roman „Der Seiltänzer“. der Einzelne für sich und für die GemeinKontakt  goering@zeit-stiftung.de schaft tun kann, auf dass der Einzelne sein persönliches Glücksstreben erfüllt, die Gemeinschaft aber gleichermaßen davon zum Wohl aller profitiert. Stiftungen erscheinen als perfektes Instrument, mit dem der Einzelne seine „Eudämonie“ findet, den Zustand der Glückseligkeit. Diesen kann er als Destinatär erreichen, aber vor allem als Akteur, als Stifter selbst. Für ein wahrhaft gelingendes Leben des einzelnen Individuums ist bei immer mehr Menschen die eigene Stiftung ein unverzichtbarer Baustein. Und ein solcher Baustein sind die gemeinnützigen Stiftungen für eine gelingende Gesellschaft allemal. « « «


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Um der Gerechtigkeit willen Der moralische Anspruch künftiger Generationen erfordert Stiftungshandeln für eine nachhaltige Entwicklung.

von Prof. Dr. Konrad Ott

und besagt, dass im Interesse nachfolgender Generationen von einer be» » » Moralisch betrachtet dienen Stiftungen „guten“ grenzten nachwachsenZwecken und fallen in den Bereich des übergebührden Ressource (Holz) nicht lichen Handelns, d.h. eines Handelns, das moralisch mehr „geerntet“ werden darf, als auf natürliche Weise verdienstvoll, aber nicht obligatorisch ist. Rechtlich nachwächst. Von seiner Genese her ist der Begriff der betrachtet schlägt sich die Vorstellung „guter Zwecke“ Nachhaltigkeit daher ein normativer Begriff, der allen in Kriterien der Gemeinnützigkeit nieder. Der guten Arten des Raubbaus an natürlichen Ressourcen entgeZwecke gibt es freilich viele, und es wäre verfehlt, sie gensteht. Es verwundert von daher nicht, dass dieser in eine „objektive“ Hierarchie bringen zu wollen. Begriff Ende der 1980er-Jahre angesichts einer sich inDie Idee der Nachhaltigkeit tritt nun als ein neutensivierenden globalen Naturkrise neu aufgegriffen er möglicher Stiftungszweck in den Kreis der vielen wurde und zumindest verbal weltweite Anerkennung bestehenden guten Zwecke. Das Problem liegt darin, gefunden hat. dass der Begriff der Nachhaltigkeit zwar positiv konDer begriffliche Kern der Nachhaltigkeitsidee hat notiert ist, aber durch eine Hyperinflationierung der etwas mit Verpflichtungen gegenüber nachwachsenWortverwendung in den vergangenen Jahren an Beden (Kinder und Jugendliche) und nachfolgenden Gedeutung eher verloren hat, denn ein Begriff, der an nerationen in Ansehung schutzbedürftiger und schutzUmfang zunimmt, verliert notwenwürdiger Ressourcen zu tun. Diedigerweise an Bedeutung und wird sen Begriffskern kann man unter In ethischer Hinsicht zum beliebigen Slogan. Daher ist Rekurs auf heutige Gerechtigkeitsgeht es um die Frage, es aus der Sicht möglicher Stiftheorien (etwa den Ansätzen von auf welche kollektiven ter alles andere als klar, wofür sie John Rawls, Martha Nussbaum Hinterlassenschaften Stiftungsgelder sinnvoll einsetzen und Amartya Sen) ethisch rechtferkünftige Generationen tigen und zu Konzepten einer umkönnten und sollten. Eine notwendige, wenngleich nicht hinreichenfassenden Sicherung der natürlieinen berechtigten de Bedingung für eine erfolgreiche chen Ressourcenbasis entfalten. In moralischen Anspruch Etablierung eines neuen Stiftungsethischer Hinsicht geht es um die haben. zwecks namens „Nachhaltigkeit“ Frage, auf welche kollektiven Hinist daher eine begriffliche Vorkläterlassenschaften künftige Generung. Hierzu dienen die folgenden Erläuterungen. rationen einen berechtigten moralischen Anspruch Historisch betrachtet findet sich der Ausdruck haben. Da wir die Wertvorstellungen und Lebensstile „Nachhalt“ bereits 1713 im Kontext der Forstwirtschaft zukünftiger Generationen nicht antizipieren können,

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sollte diese Hinterlassenschaft viele Optionen enthalten und gewiss nicht nur, aber immer auch aus einem reichhaltigen Ensemble von Naturkapitalien bestehen, das in vielfältiger Weise zu menschlicher Wohlfahrt beiträgt. Dabei ist nicht nur an die Ressourcenbasis im engeren Sinne zu denken (Rohstoffe, Wasser, Energie), sondern auch an Natur, sofern sie eine Quelle des immateriellen Naturgenusses ist (Ästhetik, Heimat, Erholung, Spiritualität). Die Idee der Nachhaltigkeit bezieht an die gezielte sich nicht nur auf das „nackte“, sondern auf das „guFörderung von Inite“ Leben. Unter dieser Voraussetzung gewinnen wir tiativen zu denken, in denen auch ein Verständnis dafür, dass der Wohlstand einer im Hinblick auf Ressourcen „leichte“ und im Hinblick Nation nur höchst unvollkommen, wenn nicht gar verauf die Natur „pflegliche“ Wirtschaftsweisen erprobt zerrt durch die Messgröße des Bruttoinlandsprodukwerden. Dies betrifft die Bereiche Ernährung, Tierhaltes abgebildet wird. tung, Recycling, Tourismus, Mobilität und Klimaschutz. In konzeptioneller Hinsicht geht es um die nähere Förderungswürdig erscheinen auch Formen der InteBestimmung dieses vernetzten Ensembles von Naturgration von Wirtschaften und Naturschutz besonders kapitalien, was zu Fragen der Regulierung der Landin ländlichen und peripheren (sogenannten strukturnutzung und auch der Honorierung ökologischer schwachen) Regionen, die wünschenswerte demograDienstleistungen führt. Hierzu wurde an der Univerfische Effekte zeitigen könnten. sität Greifswald ein theoretisches Modell der NaturkaDa zu dem Regelwerk der Nachhaltigkeit auch eine pitalien, ein System von Managementregeln und LeitRegel zählt, die fordert, gezielt in den linien sowie ein Konzept differenzierter Landnutzung Aufbau von Naturkapitalien zu investieentwickelt (Konrad Ott; Ralf Döring: Theorie und Praxis ren, sofern in der Vergangenheit Naturstarker Nachhaltigkeit. Marburg 2008). Die Leitlinien kapitalien übermäßig genutzt, verbraucht betreffen oder vernichtet wurden (sogenannte In» die Steigerung der technischen Effizienz, vestitionsregel), sind zweitens auch Ini» eine Reduzierung des Inputs in die Produktion tiativen zur Renaturierung (etwa von Geund eine Verminderung der Schadstoffemissionen wässern, Mooren, Wäldern) förderungs(„Konsistenz“), würdig. » die umfassende Sicherung der Funktionsfähigkeit Die genannten Handlungsbereiche des Naturhaushaltes („Resilienz“) und könnten drittens mit Formen der Natur» anti-konsumistische Lebensstile („Suffizienz“). bildung verknüpft werden, da viele Kinder Prof. Dr. Konrad Ott  Im Kern ist die Beförderung einer und Jugendliche in ist Professor für den Fachbereich nachhaltigen Entwicklung eine kolnaturfernen urbanen praktische Philosophie mit dem SchwerDie Idee der Nachpunkt Angewandte Ethik an der Universität lektive Aufgabe, der die StaatszielMilieus sozialisiert Greifswald, wo er am Institut für Botanik und haltigkeit bezieht bestimmung gemäß Art 20a des werden. Stiftungen Landschaftsökologie die einzige deutsche sich nicht nur auf das Professur für Umweltethik innehat. Seiner Grundgesetzes entspricht. Es geht könnten mit NaturPromotion an der Universität Frankfurt „nackte“, sondern auf also keineswegs darum, staatliche schutzverbänden gea.M. bei Jürgen Habermas folgte 1995 die Habilitation, für die er an der Universität Institutionen von ihrer Verantwormeinsam derartige das „gute“ Leben. Leipzig zur Grundlegung einer integrativen tung zu entlasten. Aus der skizProjekte entwickeln. Wissenschaftsethik mit Fallstudien zu Technikfolgenabschätzung, Ökologie und zierten ethischen und konzeptioZu einer nachhaltigen Architektur arbeitete. Von 2000 bis 2008 nellen Perspektive lassen sich jedoch einige HinweiEntwicklung gehört der Mut, Neues zu ergehörte Ott dem Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung an. se gewinnen, welche genuinen Aufgaben Stiftungen proben. Stiftungen könnten daher auch Buchtipp  übernehmen könnten und sollten. Dies betrifft ersexperimentelle Projekte fördern, da sie Konrad Ott; Ralf Döring: Theorie und Praxis tens den Bereich der Lebensstile, die der Staat aufnicht unter dem gleichen Rechtfertigungs- starker Nachhaltigkeit. Metropolis, Marburg grund seiner Neutralität gegenüber unterschiedlichen druck bei der Vergabe von Geldern stehen 2008. ISBN: 978-3-89518-695-0. 404 Seiten. 29,80 Euro. Lebensformen nur bedingt beeinflussen kann. Hier ist wie staatliche Stellen. « « «

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Pflegt euren Apfelbaum! Ist die Stiftung als Organisationsform noch zeitgemäß? Welcher Stiftungstyp hat heute das größte ideelle Potenzial? Gedanken zum Stiftungswesen als Streuobstwiese

von Prof. Dr. Berit Sandberg

» » » Stiftungen gelten als reiche Institutionen. Man erwartet von ihnen, dass sie geben, aber nicht alle Stiftungen können diese hohen Erwartungen erfüllen. Anspruch und Stiftungswirklichkeit klaffen oft auseinander: Nicht jede Stiftung ist ein Füllhorn. Das Bild der reichen Stiftung scheint sich auch aufseiten der Stifter verselbstständigt zu haben: Viele Stiftungen werden heute nicht errichtet, um Geld auszugeben, sondern um Geld zu sammeln. Was soll die Stiftung heute sein? Eine institutionalisierte Sammelbüchse? Ein Verbrauchsstiftungs-Tropf, der dem Gemeinwohl Infusionen verabreicht, aber irgendwann leer ist? Ist das die neue Stiftung? Oder das Füllhorn? In der griechischen Mythologie hatte es den unschlagbaren Vorteil, dass es sich immer wieder mit den Früchten füllte, die sich seine Besitzerin wünschte. Dieses Bild passt gut zu dem, was eine Stiftung verkörpert und wie sie funktioniert. Die Prof. Dr. Berit Sandberg  ideale Stiftung ist eine verselbststänist Inhaberin der Professur für Öffentliche digte Vermögensmasse, die Erträge abBetriebswirtschaftslehre und Public Management an der Hochschule für Technik und wirft, und nur diese Erträge werden für Wirtschaft (HTW) Berlin. Zu ihren Arbeits- und den Stiftungszweck verwendet. Im rechtForschungsschwerpunkten gehören der Dritte Sektor, Stiftungsmanagement und Corporate lichen Sinne geht es um Fruchtziehung: Social Responsibility. Sandberg ist Mitglied um Sachfrüchte, Rechtsfrüchte und um so des wissenschaftlichen Beirates des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. etwas Angenehmes wie Fruchtgenuss. Kontakt  Wenn Juristen genießen, klingt das berit.sandberg@htw-berlin.de so: Das Fruchtgenussrecht „ist das Recht,

eine fremde Sache, mit Schonung der Substanz … zu genießen“ (§ 509 ABGB). Ich habe diese Definition aus Österreich gewählt, weil sie ein wichtiges Element enthält: Schonung der Substanz. Im Stiftungsrecht, auch im deutschen, begegnet uns dies als Gebot, das Stiftungsvermögen zu erhalten. Darin steckt ein sehr alter Gedanke, der heute eine Renaissance erlebt: das Konzept der Nachhaltigkeit. Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, die Brundtland-Kommission, hat vor fast 25 Jahren definiert, was nachhaltige Entwicklung ist: eine „Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“. Nichts anderes tut eine Stiftung, die ihren gemeinwohlorientierten Zweck verfolgt und zugleich ihr Vermögen erhält. Stellen Sie sich die Stiftung als einen Apfelbaum vor. Anders als der Baum auf der Allmende, der allen gehört und daher tragisch endet, gehört sich unser Stiftungsapfelbaum selbst. Trotzdem nutzt er allen, denn er verschenkt seine Früchte. Alles was er braucht, sind kompetente und gewissenhafte Menschen, die ihn pflegen und Krankheiten wie den gemeinen Inflations-Pilz abwehren. Leider ist das Stiftungswesen längst keine idyllische Streuobstwiese mehr. Wir beobachten neuerdings drei Phänomene: 1. Die Wiese ist zwar durch die vielen neuen Bäume noch nicht zur Obstplantage mit Massenproduktion geworden, aber es wird enger. Es gibt interessante neue Sorten. Viele Unternehmen pflanzen ihren eigenen Stiftungsbaum, denn das ist gut für das Gemeinwohl, aber auch gut fürs Geschäft. Das Ergebnis: Granny Smith – schön anzusehen, knackig,


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aber irgendwie ziemlich fade. 2. Es gibt viele Obstbauern, die gerne Äpfel ernten und verschenken wollen, aber keinen ausgewachsenen Baum haben. Da kann man nur hoffen, dass aus dem kleinen Bäumchen mit vielen helfenden Händen im Laufe der Jahre etwas wird. Die Herausforderung liegt darin, dass es viele solcher Bauern gibt. Sie konkurrieren um die Helfer und müssen deutlich machen, warum ausgerechnet ihr Bäumchen besondere Fürsorge verdient. 3. Manche Bauern konsumieren nicht nur die Früchte, sondern den Baum gleich mit. Stellen wir uns eine solche Verbrauchsstiftung vor, die sehr erfolgreich in den Bereichen Entwicklung und Gesundheit arbeitet und für ihr Gesundheitsprogramm jährlich 1,5 Milliarden Euro ausgibt. In manchen DritteWelt-Ländern diktiert diese Stiftung zusammen mit anderen privaten Akteuren die Entwicklungspolitik. Die Weltgesundheitsorganisation sieht mehr oder weniger ohnmächtig zu, ihr Haushalt ist nämlich nur halb so groß wie der der Stiftung. Zu den Aufgaben der Stiftung zählen die Prävention und Behandlung von HIV/Aids und die Entwicklung von Impfstoffen. Zum Stiftungskapital gehörten bis vor ein paar Jahren u.a. Anteile von Pharmaunternehmen, die verhindern, dass in den von Aids besonders betroffenen Regionen preisgünstige Medikamente auf den Markt kommen. Inzwischen ist die Stiftung selbst zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten für die Pharmaunternehmen geworden. Ist sie ökonomisch erfolgreich? Zweifellos. Das ist kein Wunder, denn gegründet hat sie ein erfolgreicher Unternehmer. Die Bill and Melinda Gates Stiftung ist ein Paradebeispiel für das, was wir in der Fachwelt neuerdings „Philanthrokapitalismus“ nennen. Diese Haltung ist dem Stiftungsgedanken diametral entgegengesetzt. Sie ist nicht nur ein Tribut an die Konsumgesellschaft – Verbrauchsstiftung versus Nachhaltigkeit –, sie passt zum aktuellen Hype um sogenannte Sozialunternehmen. Soziale Unternehmen

verbinden Gewinnmaximierung mit guten Taten. Wenn die Mission erfüllt und das soziale Problem gelöst ist, stellen sie ihre Arbeit ein, heißt es. Anders als Non-Profit-Organisationen bedienen solche Sozialunternehmen durchaus auch Einkommensinteressen ihrer Gründer. Die Kombination aus Eigennutz und Altruismus gilt neuerdings als effiziente Organisationsform zur Lösung sozialer Probleme. Darüber kann man genauso trefflich streiten wie über das Werte-Set, für das solche Unternehmen stehen. Welches dieser drei Stiftungsphänomene hat das größte ideelle Potenzial? Die philanthrokapitalistische Verbrauchsstiftung? Die gut dotierte unternehmensnahe? Oder die Kleinstiftung, die schlichtes Engagement verkörpert? Ich meine, es ist ausgerechnet die Stiftung mit den schlechtesten ökonomischen Voraussetzungen: das hoffnungsvolle Stiftungsbäumchen, das die helfenden Hände braucht, denn es symbolisiert guten Willen, Hoffnung, Ansporn, Hilfsbereitschaft, Ausdauer, soziale Verantwortung, Nachhaltigkeit. Solche Werte kann eine waschechte Non-Profit-Organisation viel glaubwürdiger vermitteln als ein Ableger aus der freien Wirtschaft. Non-Profit-Organisationen gelten in der sozioökonomischen Theorie als vertrauenswürdige Alternative zu Unternehmen. Dieses Vertrauen bezieht sich darauf, dass die Stiftung ihre Kompetenzen im Interesse derer einsetzt, die ihr Zeit und Geld schenken. Woher kommt dieses Urvertrauen in Non-Profit-Organisationen, in Stiftungen? Non-Profit-Organisationen reinvestieren Gewinne in den guten Zweck. Die Stiftung ist per se keine Organisationsform, mit der man sich bereichern kann, und das Stiftungswesen ist eine nahezu skandalfreie Zone. Vertrauen setzt die Erfahrung voraus, dass Vertrauen nicht enttäuscht wird. Stiftungen müssen immer wieder aufs Neue zeigen, dass sie das Vertrauen verdienen, das man ihnen schenkt. Sie sind auch jenseits der vergleichsweise großzügigen gesetzlichen Normen rechenschaftspflichtig. Das geht nur mit Transparenz und Kommunikation. « « «


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Qualität und Schutz für Treuhandstiftungen Im März haben Vorstand und Beirat des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen verabschiedet. Dazu ein Interview mit Vorstandsmitglied Katharina Knäusl Interview Timon Pohl

StiftungsWelt: Was ist das Ziel bzw. das Hauptanliegen, das der Bundesverband Deutscher Stiftungen mit den Grundsätzen guter Verwaltung von Treuhandstiftungen verfolgt? Katharina Knäusl: Nach Schätzungen des Bundesverbandes gibt es über 20.000 Treuhandstiftungen in Deutschland – also mehr als rechtsfähige Stiftungen. Es geht uns darum, einen Beitrag zu mehr Transparenz und Qualität im wachsenden Markt der Verwaltung der Treuhandstiftungen zu leisten. Was sind die wichtigsten Punkte der Treuhandverwaltungs-Grundsätze? Die Grundsätze normieren insbesondere die Unabhängigkeit der Treuhandstiftung gegenüber ihrem Treuhänder, verbunden mit einer hohen Autonomie des Stifters. Gremien und Geschäftsführung der Treuhandstiftungen mit den jeweiligen Kontrollfunktionen müssen deutlich voneinander getrennt sein. Wichtig bei der Entwicklung der Treuhandverwaltungs-Grundsätze war den Mitgliedern des Fachausschusses insbesondere die Transparenz des Treuhänders gegenüber dem Stifter, vor allem hinsichtlich der Kosten für die Verwaltung und die Einbeziehung zusätzlicher Dienstleister.

An wen richten sich die Grundsätze? An alle Anbieter von Treuhandleistungen unabhängig von ihrer Rechtsform oder Zielrichtung. Neben gewerblichen Anbietern sind also auch Bürgerstiftungen, Kirchen und Kommunen Adressaten. Der Bundesverband hat 2006 bereits die Grundsätze Guter Stiftungspraxis verabschiedet. Wie unterscheiden sich die Treuhandverwaltungs-Grundsätze von den Grundsätzen Guter Stiftungspraxis? Die Treuhandverwaltungs-Grundsätze gelten speziell für Treuhandstiftungen und ergänzen die zum Teil noch eher allgemein gehaltenen Grundsätze Guter Stiftungspraxis. Sie zeichnen sich insbesondere durch die klaren Qualitätsanforderungen an den Verwalter und die hohen Anforderungen an die Transparenz des Treuhänders aus. Damit bieten sie eine gute Orientierung für Stifterinnen und Stifter bei der Auswahl ihres Treuhänders. Wie kam es zur Entwicklung der Treuhandverwaltungs-Grundsätze und wer war daran beteiligt? Grundlage war der Auftrag des Vorstandes an mich als Leiterin des Fachausschusses, gemeinsam mit einem repräsentativen Kreis von Dienstleistern von Treuhandstiftungsverwaltungen spezielle Grundsätze für die Betreuung dieser Stiftungsform zu erarbeiten. Diese sollen dem besonderen Schutzbedürfnis der Treuhandstiftungen, die keiner staatlichen Aufsicht unterliegen, gerecht werden. Die Mitglieder des Fachausschusses kamen aus dem Bereich der kirchlichen Stiftungen, der Bürgerstiftungen, der kommunalen Stiftungsverwaltungen sowie der gewerblichen Dienstleister wie Banken, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und dem Deutschen Stiftungszentrum. Darüber hinaus wurde der Ausschuss von Dr. Hermann Falk als stellvertretendem Generalsekretär intensiv begleitet. Zum Teil wurde in den Sitzungen des Fachausschusses intensiv und sehr


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engagiert diskutiert, aber immer mit einem Konsens hinsichtlich unserer Zielsetzung: einen Kodex speziell für Treuhandstiftungen zu erarbeiten, der von einer großen Zahl von Treuhändern mitgetragen wird. Was empfehlen Sie Treuhändern nach der Verabschiedung der Treuhandverwaltungs-Grundsätze? Wichtig ist mir, dass unsere Grundsätze in der täglichen Arbeit umgesetzt werden. Für kommunale Treuhandverwalter z.B. setzt dies einen Beschluss der entscheidungsbefugten Organe der Kommune voraus. Darüber hinaus sollte jeder Treuhänder die Grundätze potenziellen Stifterinnen und Stiftern zur Verfügung stellen, um zumindest in einem ersten Schritt deutlich zu machen, dass sie, basierend auf den dort festgeschrieben Rahmenbedingungen, eine Betreuung der Treuhandstiftung übernehmen, insbesondere auch mit der hohen Verantwortung nach dem Tod des Stifters. Noch in diesem Jahr will der Bundesverband ein Gütesiegel für gute Treuhandverwaltungen erarbeiten, für das sich Treuhänder ab 2013 bewerben können. In welche Richtung soll es gehen? Können Sie erste Details skizzieren? Als Leiterin dieses Fachausschusses und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes werde ich eine Diskussion über die Rahmenbedingungen wie Auswahlkriterien oder Entscheidungsgremien innerhalb des Vorstandes anregen. Dabei möchte ich auf jeden Fall die Rückmeldungen und Anregungen der Teilnehmer des Forums Treuhandstiftungen mit aufnehmen. Inwieweit der Prozess bereits in diesem Jahr abgeschlossen sein wird, kann ich daher derzeit noch nicht abschließend beurteilen.

Worauf sollten Stifterinnen und Stifter bei der Auswahl ihres Treuhänders achten? Bis zur Verabschiedung der Rahmenbedingungen für die Vergabe eines Gütesiegels für gute Treuhandverwaltungen sind Stifterinnen und Stifter darauf angewiesen, selbst ihren künftigen Treuhändern auf der Basis der neuen Grundsätze „auf den Zahn zu fühlen“: Konkret kann dies u.a. heißen: » Welche Ziele verfolgt der Treuhänder mit seiner Dienstleistung? » Wie stehen diese im Kontext zu den Zielen der künftigen Stiftung? » Existieren Gremien beim Treuhänder, die eine neutrale Verwaltung gewährleisten und vor allem die Verwendung der Stiftungserträge ausschließlich für den vorgegebenen Zweck gewährleisten? im interview » Welche Kosten fallen konkret an? Katharina Knäusl  Vielen Stifterinnen und Stiftern wird es ist seit 1992 Leiterin der Stiftungsverwaltung bereits weiterhelfen, die Grundsätze konim Sozialreferat der Landeshauptstadt München. Als Vorstandsmitglied des Bundeskret anzusprechen und eine Aussage zu verbandes Deutscher Stiftungen leitete sie den wesentlichen Punkten zu erhalten. den Fachausschuss, der die Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen erarbeitet hat.

Wo finden Stifterinnen und Stifter TreuWeitere Informationen händer, die sich zu den TreuhandverwalDie Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen finden Sie in diesem Heft auf tungs-Grundsätzen bekennen? S. 89ff. und als PDF-Dokument unter Ein Verzeichnis aller Treuhänder, die sich www.stiftungen.org/ggt. dazu bekennen, gibt es derzeit noch nicht. In den Grundsätzen wurde aber auch festgelegt, dass ein bundesweites Verzeichnis aller Treuhänder beim Bundesverband Deutscher Stiftungen einzurichten ist, das die wesentlichen Daten der Treuhänder enthalten wird. « « «


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Wider die Waschkörbe Transparente Förderpolitik dient der Qualität der Stiftungsarbeit.

von Dr. Stefan Stolte

» » » Ziel jeder Förderstiftung ist es, ihre Mittel bestmöglich im Sinne des Stiftungszwecks einzusetzen, und das bedeutet: die geeignetsten Antragsteller zu finden, die wirksamsten Projekte zu fördern. Dies gelingt Stiftungen leichter, die ein klares Profil haben und eine nachvollziehbare Förderstrategie verfolgen. Denn sie sind – selbst dann, wenn sie offen ausschreiben und für ihre Vision werben – weniger von den viel zitierten „Waschkörben“ ungeeigneter und abwegiger Anträge bedroht, vor denen sich viele Stiftungen fürchten, als Stiftungen mit unklarem Auftrag, die eine angemessene Öffentlichkeit weitgehend meiden. Meist wird Transparenz – ganz im Sinne ethischen Stiftungshandelns – als moralischer Imperativ formuliert: Stiftungen sollen damit das ihnen inhärente Fehlen demokratischer Repräsentativität und Legitimität kompensieren – wirken sie doch zuweilen mit nicht geringem Einfluss und Macht versehen im öffentlichen Raum. Schließlich sollen gemeinnützige Stiftungen durch Transparenz die Öffentlichkeit befähigen, als zusätzliche Kontrollinstanz zu wirken, da sie von erheblichen steuerlichen Privilegien profitieren. Doch Transparenz ist auch eine Chance für die Qualität der Stiftungsarbeit. Denn Stiftungen, die für ihre Stakeholder, d.h. Antragsteller, Partner, Spender und Zustifter, nicht eine „Blackbox“ sein wollen, sondern ihre Ziele und Anliegen publik machen, ihre Förderstrategie und -kriterien transparent gestalten, provozieren qualitätsstiftenden Austausch und Diskurs, gewinnen Vertrauen und haben am Ende mehr Chan-

cen, sowohl auf zusätzliche Mittel als auch auf gute Projekte. Entwicklung von Förderrichtlinien » » » Ausgangspunkt und wichtigstes Instrument einer transparenten Fördertätigkeit sind Förderrichtlinien, die für potenzielle Interessenten und Antragsteller einsehbar sind, etwa auf der Internetseite der Stiftung. Die Entwicklung von Förderrichtlinien ist ein Prozess, der bei kleinen Stiftungen nicht weniger wichtig ist als bei großen Stiftungen. Natürlich kann und sollte er je nach Bedarf und Budget mehr oder weniger aufwendig gestaltet werden. Die Kernelemente sind jedoch immer gleich. Schritt 1: Was der Stifter wollte – Interpretation des Stiftungszwecks » » » Was ist das Anliegen der Stiftung? Hier ist der tatsächliche Stifterwille zu ermitteln, so wie er in der Satzung zum Ausdruck kommt. Zumeist wird hier natürlich nur allgemein umschrieben, welches gesellschaftliche Anliegen der Stiftung zugrunde liegt, oft unter Rückgriff auf die Terminologie der Abgabenordnung. Um für die Stiftungsorgane operationalisierbar und handlungsleitend zu werden, bedarf dies der Verfeinerung und Konkretisierung.


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Schritt 2: Bedarfsanalyse – von „weißen Flecken“ und „weißen Elefanten“ » » » Wer ist die Zielgruppe der Stiftung? Was ist ihr aktueller Bedarf? Hier ist mithilfe von Recherchen, etwa durch eine Befragung Betroffener, durch Austausch mit vergleichbaren Stiftungen, durch Gespräche mit Behörden, zu erkunden, welche Angebote bereits bestehen und wo noch „weiße Flecken“ sind. Zu vermeiden gilt es, am Bedarf vorbeizufördern. Als „weiße Elefanten“ bezeichnet man teure Projekte, die niemandem nützen und schlimmstenfalls noch Folgekosten verursachen. Schritt 3: Potenzialanalyse – mehr als nur Geld » » » Welche Ressourcen kann die Stiftung einsetzen, um den erkannten Bedarf zu decken? Neben dem finanziellen Budget können dies auch Netzwerke, Know-how, die Zeit ehrenamtlicher Helfer und vieles mehr sein. Schritt 4: Förderstrategie festlegen » » » Im vierten Schritt ist dann zu konkretisieren, mit welchen Instrumenten die Stiftung arbeitet. Denkbar kann neben der klassischen Tätigkeit der Förderstiftung, d.h. der Unterstützung Gemeinnütziger bei deren Projekten (sog. institutionelle Förderung), auch eine operative Tätigkeit sein, also die Fertigung eigener Studien, Vergabe von Preisen oder Stipendien. Ebenso ist einzugrenzen, an welche Zielgruppe sich die Stiftung wendet, wer also gefördert werden soll. Ferner ist die Frage nach dem Wann (z.B. Anschubfinanzierung versus Dauerförderung) ebenso wie die nach dem „Wie viel“ zu beantworten. Negative Berühmtheit hat in diesem Zusammenhang der schweizerische Christian Schmid Fonds erlangt, dessen Förderstrategie trotz einer auskömmlichen Dotierung ausgesprochen eng formuliert war. Im Ergebnis fanden sich leider gar nicht ausreichend Destinatäre. Denn „in ihrer Ausbildung gefördert werden“ sollten „ausschließlich Jungen evangelischer Konfession, deren Eltern in bündnerischen Ortschaften über 800 Meter über dem Meeresspiegel einschließlich der Gemeinde Malans wohnen“ (Beispiel nach Georg von Schnurbein; Karsten Timmer: Die Förderstiftung. Basel 2010). Hier dauerte die nachträgliche Erweiterung des Stiftungszwecks mehrere Jahrzehnte und lief durch mehrere gerichtliche Instanzen. Klarheit auch in formalen Dingen schaffen » » » Förderrichtlinien ermöglichen ein transparentes Entscheidungsverfahren, wenn sie neben den inhaltlichen

Festlegungen der Förderstrategie auch formale Aspekte regeln, die die Zusammenarbeit zwischen Stiftung und Antragsteller betreffen. Hier schaffen verbindliche Vorgaben Klarheit und erleichtern es allen Beteiligten, sich auf die gegenseitigen Erwartungen einzustellen. Mindestangaben sind etwa solche dazu, wer überhaupt Anträge stellen kann, welche Fristen zu beachten sind und welche Angaben und Nachweise ein Antrag enthalten muss. Positiv für Antragsteller ist es, wenn die Stiftung auch angibt, wann eine Entscheidung getroffen wird. Transparenz bei den Auswahlkriterien » » » Eine in Stiftungsgremien viel diskutierte Frage ist, inwieweit die Entscheidungskriterien offengelegt werden, sei es bei Bewilligungen oder auch bei Absagen. Dabei wird zuweilen befürchtet, dass eine Mitteilung der Entscheidungsgrundlagen zumindest Nachfragen, wenn nicht gar Klagen provoziert, insbesondere wenn abgelehnte Antragsteller meinen, die Voraussetzungen einer Förderung nicht weniger gut zu erfüllen als die ihnen im Auswahlverfahren überlegenen Antragsteller. Das Gegenteil ist richtig: Je präziser die Auswahlkriterien zuvor festgelegt waren, desto nachvollziehbarer und überzeugender kann am Ende die Entscheidung kommuniziert werDr. Stefan Stolte  den. An dieser Stelle keine Offenheit zu ist Mitglied der Geschäftsleitung der DSZ – zeigen, lässt den Vorwurf der Willkür und Deutsches Stiftungszentrum GmbH. Das DSZ ist ein führender Anbieter bei der Beratung der Förderung nach „Gutsherrenart“ erst und Verwaltung von Stiftungen und hat entstehen. Das enttäuscht Antragsteller, die „Grundsätze guter Stiftungsverwaltung“ entwickelt (siehe auch S. 36). die häufig einen nicht zu unterschätzenWeitere Informationen  den Aufwand hatten, und ist einer positistefan.stolte@stifterverband.de ven öffentlichen Wahrnehmung der Stifwww.stiften.info tung abträglich. « « «


24 StiftungsWelt 02-2012

Von Partnern lernen Erstmals befragen sechs große deutsche Stiftungen im Rahmen einer breit angelegten Studie ihre Partner – unter anderem Antragsteller. Von der Initiative können auch andere Stiftungen profitieren.

von Prof. Dr. Bernhard Lorentz und Jürgen Chr. Regge

» » » Es ist noch gar nicht lange her, da verzichteten Stiftungen häufig auf umfangreiche Evaluierungen. Programme wurden für die Dauer von fünf oder sieben Jahren entwickelt, dann legte man einfach ein neues Förderprogramm auf, entwarf ein Projekt oder entwickelte einen völlig neuen Förderschwerpunkt. Mit wachsendem Interesse in der Öffentlichkeit aber stiegen auch die Ansprüche an die Messbarkeit eigener Erfolge. Dabei war es noch am einfachsten, Presseclippings zu sammeln, um Vorstände und Kuratorien auf diesem Wege zu informieren. Oder man ließ das Projekt intern Revue passieren und versuchte auszuloten, welche Strategien beizubehalten waren und wo es ratsam war nachzubessern. Doch dass das Selbstbild und Fremdbild oft nicht zueinanderpassen wollten, erschwerte die Konzeption von Projekten, die tatsächlich Wirkung entfalten konnten. Wieder einmal waren US-amerikanische Stiftungen Wegbereiter für eine neue Art der Evaluation: der Befragung von Partnern. Der Begriff des Partners – das soll im Folgenden nicht immer Prof. Dr. Bernhard Lorentz  wiederholt werden – ist seit 2008 Geschäftsführer der Stiftung bezieht sich hier nicht Mercator in Essen. Zuvor verantwortete er seit 2005 die Bereiche Corporate Responsinur auf andere Stifbility und Stiftungen bei Vodafone und war tungen, Ministerien in dieser Funktion auch Geschäftsführer der Vodafone Stiftung. und Institutionen als Kooperationspartner,

sondern explizit auf die Förderempfänger. Denn ohne die passenden Empfänger der Stiftungsmittel kann eine Stiftung den ihr vom Stifter gesetzten Zweck nicht erfüllen, und sie hätte ihre Existenzberechtigung verloren. Von amerikanischen Stiftungen lernen » » » In den USA hat sich die Befragung von Projektpartnern unter dem Namen „Grantee Perception Report“ bereits zum Standard für die großen und mittelgroßen Stiftungen entwickelt. Seit 2002 hat dort das Center for Effective Philanthropy (CEP) Partner von 190 Stiftungen befragt. In den vergangenen zehn Jahren der Umfragen durch das CEP beantworteten 52.000 Partner aus 87 Ländern die Fragebögen, die inzwischen in acht Sprachen vorliegen. Die Partner äußern sich dabei zur Qualität der Zusammenarbeit, zu Antragstellung und Berichterstattung und zur Wahrnehmung der Wirkung des Stiftungshandelns. In Deutschland haben sich nach diesem Vorbild auf Initiative der Stiftung Mercator sechs große Stiftungen zusammengefunden und unter dem Titel „Learning from Partners“ (LfP) ihre Partner nach ihrem Eindruck der jeweiligen Stiftung befragt. Robert Bosch Stiftung, ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, VolkswagenStiftung, Stifterverband für die deutsche Wissenschaft, Stiftung Mercator und Fritz Thyssen Stiftung entschieden sich für eine Kooperation, um gleich bei der ersten Studie dieser Art in Deutschland einen breiten Blick auf die Wahrnehmung von Stiftungen durch ihre Partner zu erzielen. Eine gemeinsame Stu-


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die mehrerer Partner stellt auch sicher, dass nicht einzelne Komponenten, die eine Stiftung in besonderer Weise auszeichnen, die Ergebnisse verzerren. Das Heidelberger Centrum für soziale Investitionen und Innovationen (CSI) bürgt für die streng wissenschaftliche Handhabung der eingesandten Daten und stellte zugleich sicher, dass die Antworten anonymisiert wurden und den Kooperationsprozess der Stiftung mit einzelnen Partnern nicht beeinflussten. Außerdem arbeitete die Denkfabrik FSG Social Impact Consultants an dem Projekt mit. Ziele der Befragung » » » Ähnlich wie in den USA standen bei der Partnerbefragung für die Stiftungen vier Ziele im Vordergrund: » Wer auf Hürden im Antragsverfahren aufmerksam gemacht wird, kann bürokratische Hindernisse überwinden und die Leistungskraft der Stiftung verbessern. » Wer um seinen Eindruck auf den Partner weiß, kann den Wirkungsgrad entsprechend erhöhen. » Die Stiftungen haben auf der Grundlage der ermittelten Ergebnisse die Möglichkeit, ihre Innovationskraft zu stärken. » Schließlich unterstützt eine Befragung der Partner die Transparenz zivilgesellschaftlichen Handelns und den Dritten Sektor insgesamt. Online und anonym » » » Für die Befragung selbst entwickelte das CSI einen Online-Fragebogen, der nun im Übrigen auch für künftige Befragungen zur Verfügung steht. Dieser wurde für das deutsche Stiftungswesen komplett neu entwickelt. 6.000 Partner der sechs Stiftungen erhielten so die Möglichkeit, anonym Arbeitsklima, Professionalität und inhaltliche Aspekte der Zusammenarbeit zu bewerten und auf diese Weise der Stiftung ein Feedback völlig neuer Qualität zu geben. Die Partner profitieren auf ihre Art von der Beantwortung der 70 Fragen, für die sie etwa 20 bis 30 Minuten benötigten, weil sie damit rechnen

können, dass die Kooperation mit der Stiftung in der Zukunft für sie in gut funktionierenden Bereichen beibehalten wird, in problematischen hingegen verbessert wird. Gefragt wird u.a. nach Verständlichkeit der Förderrichtlinien, nach Aufwand des Antragsverfahrens, aber auch nach der Einschätzung, welche Faktoren auf Stiftungsseite entscheiWeitere Informationen  dend für die Vergabe von FörderunÜber die Ergebnisse der Befragung „Learning from Partners“ werden wir in der nächsten gen sein mögen. Es wird spannend zu Ausgabe der StiftungsWelt im September sehen, wie viele von den 6.000 Partnern berichten. Die Ergebnisse werden am 21. Juni 2012 von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr auf dem sich der Bedeutung dieser ersten BefraDeutschen StiftungsTag in Erfurt vorgestellt. gung bewusst waren und sich Zeit für die Beantwortung der Fragen genommen haben. Die Ergebnisse der Studie werden Mitte Juni vorliegen und auf dem Deutschen StiftungsTag in Erfurt vorgestellt. Alle Stiftungen können von den Ergebnissen profitieren » » » Nicht jede kleine Stiftung kann in gleicher Weise innovativ handeln wie die großen Auftraggeber der Studie. Nicht jede Stiftung ist personell oder finanziell in der Lage, das Verhältnis zu den Partnern umfassend evaluieren zu lassen. Manche Stiftungen arbeiten mit so spezifischen Partnern zusammen, dass sich Ergebnisse kaum anonymisieren oder verallgemeinern lassen. Kleine Stiftungen sind aber gut beraten, bei ihren Partnern selbst ein Feedback zur Zusammenarbeit einzuholen. In jedem Fall werden alle Stiftungen von den Ergebnissen der Studie profitieren. Denn erstens bringen sie mehr Transparenz in den gesamten Stiftungssektor. Zweitens schärfen sie das Bewusstsein, dass der Umgang mit den Partnern mitent­ scheidend für den Erfolg des StiftungsJürgen Chr. Regge  handelns ist. Und drittens wird auch die ist Vorstand der Fritz Thyssen Stiftung und Frage nach der Legitimation des Stifwar langjähriges Mitglied im Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. tungshandelns neu beantwortet. « « «


26 StiftungsWelt 02-2012

Offenheit schafft Vertrauen Transparente Finanzberichterstattung: Wie gläsern sollte die Stiftungskasse sein?

von Dr. Reinhard Berndt und Holger Schumacher

» » » Wenngleich der Dritte Sektor bisher von größeren Skandalen verschont geblieben ist, zeigen Fälle wie die Diskussion um UNICEF Deutschland, dass gerade bei diesen Organisationen ein (vermutetes) Fehlverhalten zu erheblichen Reputationsschäden führen kann. Da Außenstehende die Arbeit von Stiftungen in der Regel nur unzureichend beurteilen können, müssen sie den Verantwortlichen in Stiftungen in hohem Maße vertrauen. Durch Transparenz kann dieses Informationsdefizit abgebaut und das Vertrauen in das ethische Verhalten der Stiftungsverantwortlichen gestärkt werden. Dieser Transparenz dient u.a. auch die Finanzberichterstattung. Die gesetzlichen Vorschriften für Stiftungen zur Finanzberichterstattung sind nur rudimentär ausgeprägt. Hiernach ist jährlich eine Jahresrechnung vorzulegen, wobei die konkrete Ausgestaltung nicht erläutert wird. Unabhängig von den gesetzlichen Anforderungen sollte die FinanzbeDr. Reinhard Berndt  richterstattung an den Bedürfnissen ihrer ist Wirtschaftsprüfer bei der KPMG AG in DüsAdressaten ausgerichtet sein. Dies können seldorf und als Partner deutschlandweit für die Prüfung von Non-Profit-Organisationen sowohl interne Adressaten sein – z.B. ein und insbesondere Stiftungen zuständig. Von Kuratorium – als auch externe Adressaten, 2008 bis 2010 war er in der Grundsatzabteilung von KPMG in Berlin. Reinhard Berndt namentlich die Stiftungsaufsicht, die Fihält regelmäßig Seminare zur Rechnungslenanzverwaltung, Stifter, Spender oder die gung von Non-Profit-Organisationen. interessierte Öffentlichkeit. Kontakt  rberndt@kpmg.com Stiftungen können ihre Finanzberichterstattung in Form einer Einnahmen-/

Ausgabenrechnung mit einer Vermögensübersicht oder in Form eines kaufmännischen Jahresabschlusses vorlegen. Für letzteren gelten die Vorschriften des Handelsgesetzbuches, womit konkrete Vorgaben bestehen und damit eine Vergleichbarkeit gegeben ist. Eine Einnahmen-/Ausgabenrechnung sollte daher kleinen und vor allem wenig komplexen Stiftungen vorbehalten bleiben. Bilanzierende Stiftungen können ihren Jahresabschluss um einen Anhang und/oder einen Lagebericht ergänzen. Ein Anhang erläutert die Bilanzierungsgrundlagen und ist insofern für den Bilanzleser von erheblicher Bedeutung. Eine wichtige Information für die Adressaten der Finanzberichterstattung ist daneben die Kapitalerhaltung. Allerdings erstellen nur 42 Prozent regelmäßig eine Kapitalerhaltungsrechnung (Bundesverband Deutscher Stiftungen [Hg.]: Führung, Steuerung und Kontrolle in der Stiftungspraxis. Stiftungsstudie. Berlin 2010, S. 28). In Deutschland ist eine Offenlegung der Finanzberichterstattung von Stiftungen gesetzlich nicht vorgeschrieben. Zwar existieren Stiftungsregister, hier sind aber keine Finanzdaten einzureichen. Eine freiwillige Offenlegung findet sehr begrenzt statt. Weniger als ein Fünftel der Stiftungen legt der Öffentlichkeit einen gedruckten oder im Internet verfügbaren Jahresabschluss bzw. eine Jahresrechnung vor. Bemerkenswert ist, dass Stiftungen, die zur Erfüllung ihres Stiftungszwecks in besonderem Maße auf die Einwerbung von Zustiftungen und Spenden angewiesen sind, nach dieser Studie in ähnlich geringem Umfang Finanzdaten offenlegen. Insbesondere wenn die Finanzberichterstattung nicht offengelegt wird, schafft eine Prüfung des Zahlenwerks durch eine unabhängige Instanz Vertrau-


StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein 27

en. Eine Prüfung findet bei rechtsfähigen Stiftungen immer durch die Stiftungsaufsicht und die Finanzverwaltung statt. Beide Prüfungsinstitutionen setzen allerdings bestimmte Schwerpunkte und prüfen zudem nur das vorgelegte Zahlenwerk, nicht die dahinterstehende Buchführung. Daher lassen – obwohl gesetzlich nicht gefordert – immerhin 53 Prozent aller Stiftungen ihre Rechnungslegung freiwillig durch einen Wirtschaftsprüfer prüfen. Die im Mai 2006 vom Bundesverband Deutscher Stiftungen verabschiedeten Grundsätze Guter Stiftungspraxis anerkennen Transparenz als Ausdruck der Verantwortung von Stiftungen gegenüber der Gesellschaft und als ein Mittel zur Vertrauensbildung. Die Grundsätze haben mittlerweile einen hohen Akzeptanz- und Bekanntheitsgrad bei Stiftungen erreicht, sind allerdings wenig konkret. Vorgaben zur Transparenz erfolgen auch durch das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) an gemeinnützige, spendensammelnde Organisationen. Auf Antrag und nach erfolgreicher Prüfung vergibt das DZI bereits seit 1992 das DZI Spenden-Siegel. Die teilnehmenden Organisationen verpflichten sich zur Einhaltung von Spendensiegel-Standards und damit u.a. auch zu einer aussagekräftigen und geprüften Rechnungslegung sowie zur Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit. Entsprechend der Leitlinien zur Vergabe des DZI Spenden-Siegels muss bis spätestens zwölf Monate nach Ablauf eines Geschäftsjahres eine vollständige, nach den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen aufgestellte und geprüfte Rechnungslegung über das Geschäftsjahr vorgelegt und ein aussagekräftiger Jahresbericht veröffentlicht werden. Die Einhaltung dieser Spendensiegel-Standards wird vom DZI regelmäßig überprüft. Anforderungen an die Rechnungslegung und die Jahresabschlussprüfung erfolgen abgestuft in Abhängigkeit von den jährlichen Gesamteinnahmen der teilnehmenden Organisationen. Von übergeordneter Bedeutung bei den Transparenzinitiativen ist insbesondere die „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“, die von Transparency

Deutschland e.V. ins Leben gerufen wurde und von einem breiten Kreis von Organisationen, dem u.a. auch der Bundesverband Deutscher Stiftungen und das DZI angehören, getragen wird. Die Initiative richtet sich an den gesamten gemeinnützigen Sektor und hat einen zehn Punkte umfassenden Informationskatalog entwickelt. Unterzeichner der Initiative verpflichten sich, diesen Informationskatalog zu

bearbeiten und nach einem vorgegebenen Format auf der eigenen Internetseite offenzulegen. U.a. wird auch eine Veröffentlichung der Jahresrechnung bzw. des Jahresabschlusses gefordert. Die Anforderungen an die Transparenz der Finanzberichterstattung von Stiftungen können nicht absolut definiert werden. Das Transparenzniveau ist immer abhängig von den Informationsbedürfnissen der Adressaten der Rechnungslegung. So werden die Transparenzerfordernisse einer spendensammelnden Stiftung immer höher sein als bei einer Stiftung, die sich ausschließlich aus den Erträgen ihres Kapitalstocks finanziert. Auf der anderen Seite ist ein Mindestmaß an Transparenz gegenüber Holger Schumacher  der Öffentlichkeit schon wegen der Steuist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater und erfreiheit einzufordern und ist unseres betreut als Prokurist bei der KPMG AG eine Vielzahl gemeinnütziger Organisationen Erachtens zur Stärkung von Vertrauen in unterschiedlicher Größe und Rechtsform, das ethische Verhalten der Stiftungsverinsbesondere Stiftungen und Vereine. antwortlichen auch unabdingbar. « « «


28 StiftungsWelt 02-2012

Ethisch und nachhaltig investieren Der Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche bietet eine nützliche Orientierungshilfe nicht nur für kirchliche Organisationen.

von Heinz Thomas Striegler

Im Oktober 2011 hat das Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) den Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage der evangelischen Kirche veröffentlicht. Das Kompendium von Anlagestandards nach der Baustein-Methode ist als Entscheidungshilfe und Impulspapier für kirchliche Institutionen bestimmt, kann aber auch als Anregung und Inspiration für andere Organisationen dienen – z.B. Stiftungen.

» » » Die 22 weithin selbstständigen lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen in der Bundesrepublik Deutschland verwalten zur Sicherstellung einer generationenübergreifenden kirchlichen Aufgabenerfüllung Finanzvermögen in unterschiedlicher Höhe. Bei der EKD-Empfehlung zur kirchlichen Geldanlage handelt es sich um ein gemeinschaftlich erarbeitetes Grundsatzpapier zum ethisch nachhaltigen Umgang mit den anvertrauten Ressourcen. Ein Baukasten mit fünf Maßnahmen-Bausteinen » » » Im Jahr 2009 war von der EKD eigens ein Arbeitskreis Kirchliche Investments als Plattform für einen transparenten Abstimmungsprozess einberufen worden. Neben den Landeskirchen haben sich auch kirchliche Versorgungskassen und Kirchenbanken sowie die Diakonie und das Institut Südwind eingebracht. Entstanden ist ein Leitfaden, der ausführlich darlegt, dass sich eine von christlichen Werten getragene Anlagepolitik nicht in der Erreichung ökonomischer Anlageziele erschöpfen kann, sondern in gleichem Maße den Zielen des konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung verpflichtet sein muss: Vermögen soll auch sozialverträglich, ökologisch und generationengerecht angelegt werden. Ein möglicher Zielkonflikt zwischen Renditeerfordernissen und ethischnachhaltigem Investment kann über den Einsatz einer Vielzahl von unterschiedlichen Nachhaltigkeitsinstrumenten gesteuert werden. Verbildlicht handelt es sich hierbei um einen Baukasten, gefüllt mit zunächst fünf Maßnahmen-Bausteinen, die gemäß individueller Nachhaltigkeitsstrategie variiert und kombiniert werden können.


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1. Festlegung von Ausschlusskriterien » » » In einem ersten Schritt wird häufig zunächst das Anlage­universum über die Festlegung von Ausschlusskriterien begrenzt und damit die Finanzierung der als kritisch eingestuften Geschäftsfelder Rüstung, Spirituosen (Mindestalkoholgehalt 15 Volumenprozent), Tabakwaren, Glücksspiel u.a. unterbunden. Unter dem Gesichtspunkt der Verhältnismäßigkeit sollte allerdings von einem Ausschluss abgesehen werden, wenn der abzulehnende Geschäftszweck in nur geringem Umfang zum Gesamtumsatz des Unternehmens beiträgt (10 Prozent-Grenze). Kompromisslos außen vor bleiben hingegen Unternehmen, die an der Entwicklung oder Herstellung von geächteten Waffen beteiligt sind. Der Erwerb von Staatsanleihen sollte auf jene Länder begrenzt bleiben, die demokratische und freiheitliche Werte leben und Menschenrechts-, Umwelt- und Klimaschutzziele verfolgen. Bei der Umsetzung der Kriterien unterstützen spezialisierte Nachhaltigkeitsagenturen. Am Ende der Analyse steht eine konkrete Liste von Ausschlusstiteln, die jährlich zu aktualisieren ist. 2. Festlegung von Positiv-Kriterien » » » ResearchAnbieter erstellen im Umkehrschluss auch ein Unternehmens- oder Branchen-Rating von explizit ethisch nachhaltig agierenden Unternehmen; als Vergleichsparameter gelten die vom kirchlichen Anleger bestimmten Positiv-Kriterien, etwa die Arbeitsbedingungen im Unternehmen und in der Zuliefererkette, die Umweltqualität der Produkte und der Schutz von Lebensgrundlagen. Nach dem Best-in-Class-Ansatz werden unter den nach sozialen, nachhaltigen und ökologischen Gesichtspunkten bewerteten Unternehmen einer Branche die Bestplatzierten ausgewählt, in ein Fondskonzept integriert oder indirekt über einen nachhaltigen Publikumsfonds gezeichnet. 3. Direktinvestments und Themeninvestments » » » Soll eine individuelle kirchliche Investmentstrategie im Unternehmen durchgesetzt werden, bietet sich ein Direktinvestment an. Bei nicht börsennotierten Gesellschaften sind allerdings die Risiken der eingeschränkten Liquidität mit den zu erwartenden Ausschüttungen genau abzuwägen. Alternativ kann mit Themeninvestments ein Anlageschwerpunkt etwa in den Ausbau erneuerbarer Energien oder zertifizierter Gebäude gesetzt werden. Mikrofinanz­produkte ermöglichen

armen Bevölkerungsgruppen in Entwicklungs- und Schwellenländern den Zugang zu finanziellen Basisleistungen – die Details der vertraglichen Ausgestaltung sind kritisch zu prüfen. Agrar­investitionen sollten unterbleiben, wenn Raubbau, Kahlschlag oder Landnahme nicht ausgeschlossen werden können. Rohstoffanlagen sind problematisch, keinesfalls können Umweltschäden der Förderung oder mögliche Preisspekulationen mit Grundnahrungsmitteln akzeptiert werden. 4. Aktives Aktionärstum » » » Wird in Aktien investiert, ggf. auch in Unternehmensanleihen, gewinnt das Engagement, d.h. die aktive Einflussnahme auf das Unternehmen an Bedeutung. Durch die Bündelung kirchlicher Stimmrechte bei einem Vertreter ethisch nachhaltiger Anlageziele und einen konstruktiven, nicht öffentlichen Unternehmensdialog werden in Unternehmen, die Nachhaltigkeitsstandards vernachlässigt haben, Veränderungsprozesse angestoßen. 5. Gemeinsam für ethisch nachhaltige Geldanlagen » » » Schließlich trägt auch die Unterstützung von Vereinigungen, die sich für die Förderung ethisch nachhaltiger Anlageziele einsetzen oder der Austausch und die Vernetzung mit anderen Anlegern, die gleichgerichtete Interessen haben, dazu bei, dass sich das Wachstum des Gesamtmarkts für ethisch nachhaltige Kapitalanlagen fortsetzt. Die Ausrichtung eines Gesamtportfolios unter Rendite-Risikogesichtspunkten geschieht heute schon in der Regel in einer breiten Diversifizierung. Dazu passt die Mischung aus Titelrestriktion, Themeninvestment und Engagement. Der Arbeitskreis Kirchliche Investments besteht fort. Wir werden den Leitfaden kontinuierlich aktualisieren und in Unterarbeitsgruppen unsere StandpunkHeinz Thomas Striegler  te, etwa zu Instrumenten der Risikoabsiist Leitender Oberkirchenrat der Evancherung, vertiefen. In der Evangelischen gelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und Vorsitzender des Arbeitskreises Kirche in Hessen und Nassau sind die Kirchliche Investments der EKD. bisher gültigen Anlagerichtlinien inzwiWeitere Informationen  schen um die EKD-Vorgaben ergänzt und Der Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche ist auf der Internetnach Anhörung synodaler Ausschüsse Seite der EKD abrufbar und kann dort auch als durch Kirchenleitungsbeschluss umgegedrucktes Exemplar bestellt werden: www.ekd.de/EKD-Texte/ekdtext_113.html setzt worden. « « «


30 StiftungsWelt 02-2012

Für Vielfalt und Gerechtigkeit Diversity, Gender Mainstreaming und Anti-Diskriminierung im Stiftungsalltag

von Henning von Bargen

» » » Stiftungen sind Demokratieförderer, die politisches Handeln fördern und fordern. Interessant ist dabei das jeweilige Demokratieverständnis. In der letzten StiftungsWelt führten Maik Bohne und Knut Bergmann aus, dass Demokratie in Zukunft zuallererst pragmatisches Problemlösen bedeutet. Relevantes Wissen wird z.B. von Stiftungen systematischer zusammengeführt und so innovativ genutzt. Stiftungen sind prädestiniert, neue Formen von politischer Partizipation in einem demokratischen Gemeinwesen zu befördern. Ist Stiftungen die Verwirklichung von Menschenrechten, Gleichstellung der Geschlechter und Nichtdiskriminierung wichtig, stellen sich bezogen auf die Planung und Durchführung von Aktivitäten daher wichtige Fragen: Was wird jeweils als wichtiges und zu lösendes Problem Henning von Bargen  betrachtet? Welches Wissen und welche ist Leiter des Gunda-Werner-Instituts in der Fähigkeiten sind für die Problemlösung Heinrich Böll Stiftung mit dem Schwerpunkt Geschlechterpolitik(en), Gender-Diversityrelevant, welche nicht? Welche Teile der Beratung und -Training. Er berät seit vielen Gesellschaft sind bei neuen Formen politiJahren Organisationen bei der Einführung und Umsetzung von geschlechterpolitischen scher Partizipation im Blick, welche nicht? Strategien. Und: Gibt es nachvollziehbare Gründe, Weitere Informationen  wenn bestimmte Probleme ausgeblendet, vonbargen@boell.de www.gunda-werner-institut.de, dort Menüpunkt vorhandenes Wissen nicht genutzt oder „Gender-Beratung“ gesellschaftliche (Ziel-)Gruppen ein- oder www.migration-boell.de, dort Menüpunkt „Diversity“ ausgeschlossen und möglicherweise bewww.antidiskriminierungsstelle.de nachteiligt oder privilegiert werden?

Strategien wie Gender Mainstreaming und Managing Diversity versuchen solche Fragen als Querschnittsaufgabe systematisch in (politisches) Handeln und Entscheidungsprozesse von Organisationen zu integrieren. Sie zielen im Kern auf soziale Gerechtigkeit und Verwirklichung von Demokratie, indem allen Geschlechtern Teilhabe ermöglicht, vielfältige und unterschiedliche Lebensverhältnisse und Potenziale von Menschen wahrgenommen, berücksichtigt und daraus resultierende ungleiche Möglichkeiten und Chancen von vornherein vermieden werden. Was bedeutet das für die Stiftungspraxis? Was sollten Stiftungen für ihr Handeln berücksichtigen, um fit für die Zukunft und demokratisch vorbildlich aufgestellt zu sein? Zurzeit wird z.B. das Thema Quoten bei der Besetzung von Führungsposten und Gremien diskutiert. Die kontroversen Positionen reichen von „Qualifikation statt Quote“ bis hin zu „ohne Quote ändert sich nichts bzw. zu wenig“. Dass die Führungsetagen und Entscheidungsgremien in Deutschland auch beschämend „weiß“ sind, ist trotz eines Anteils von ca. 20 Prozent Migrantinnen und Migranten bislang kaum Thema, ebenso wenig wie Behinderung oder Alter. Vergleiche mit anderen Ländern und die Organisationsforschung zeigen, dass Organisationen immer die Tendenz haben, homogener zu werden, wenn nicht bewusst gegengesteuert wird. Personalverantwortliche ziehen eher Menschen aus der eigenen sozialen Gruppe nach und verschenken damit oft notwendiges Potenzial für Innovationen. Quoten können daher durchaus ein gutes Instrument sein für mehr bereichernde Vielfalt und Unternehmenserfolg. Ein anderes hilfreiches Instrument sind anonymisierte Bewerbungsverfahren. Was in vielen Ländern


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längst gängige Praxis ist, stößt in Deutschland auf Skepsis. Dabei stellt das Verfahren allein auf Qualifikationsprofile ab. Irrelevante Daten wie Name, Geschlecht, Alter, Hobbys oder ein Foto fehlen und lenken die Auswählenden nicht ab – zumindest in der ersten Runde. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat kürzlich ein Pilotprojekt dazu abgeschlossen und einen hilfreichen, leicht nachvollziehbaren Leitfaden herausgegeben (zu finden unter www.antidiskriminierungsstelle.de). Jede Stiftung legt ihrer Förderpraxis mehr oder weniger formal Kriterien zugrunde, z.B. durch Förderrichtlinien. Transparente und nachvollziehbare Kriterien sind wichtige Stellschrauben, wenn es darum geht, Benachteiligungen oder Diskriminierungen zu vermeiden und Chancengleichheit bzw. Gerechtigkeit im Auswahlverfahren herzustellen. Bei der Festlegung von Kriterien sollte daher immer geprüft werden, wer oder was mit dem Kriterium ausgeschlossen bzw. bevorzugt wird und ob es dafür einen sachlichen, für die Erreichung des Förderziels notwendigen Grund gibt. Denn in der Praxis kommen oft sachfremde Erwägungen zum Tragen, ohne dass sich die Stiftung dessen bewusst ist. Nicht nur für die Außenwirkung von Stiftungen ist zielgruppengerechte Ansprache ein wichtiges Feld.

Sprache ist dabei in der Öffentlichkeitsarbeit neben Inhalt, Bildauswahl oder Wahl des Mediums der entscheidende Faktor. Sie erzeugt Bilder, die unterschiedlich wirken können, Menschen direkt ansprechen oder aber ausschließen und bewusst oder unbewusst diskriminieren. Die Verwendung von geschlechtergerechter, nicht diskriminierender und inklusiver Sprache sollte daher Mindeststandard in der Stiftungsarbeit sein. « « «

Stiftungen für Gender Mainstreaming: Beispiel Väterfreundlichkeit Familienfreundlichkeit und Väterfreundlichkeit sind nicht deckungsgleich, sagt eine Studie der hessenstiftung – familie hat zukunft, nach der zwar 40 Prozent der teilnehmenden Väter ihren Arbeitgeber als familienfreundlich beurteilen, aber genauso viele ihn für nicht väterfreundlich halten. Meist wird Familienfreundlichkeit noch als reines Frauenthema betrachtet und fällt unter die Rubrik gefällige Sozialleistungen. Sobald Unternehmen (und Stiftungen!) aber lernen, Familienfreundlichkeit auch als Väterfreundlichkeit zu buchstabieren, kann aus einer Sozialleistung eine ernstzunehmende strategische Entscheidung werden, um langfristig Leistungsträgerinnen und Leistungsträger zu binden. Dazu braucht es Väter, die ihren Anspruch auf Elternzeit und Teilzeit geltend machen, und Führungskräfte, die erkennen, welche Motivation zufriedene Eltern mitbringen. Und es braucht Akteure wie Stiftungen, die diesen Lernprozess fördern. So unterstützt z.B. die hessenstiftung – familie hat zukunft den Aufbau eines Väternetzwerkes im Verbund mehrerer Unternehmen in Darmstadt. Die Verbundlösung für Mittelständler setzt auf die Verbreitung eines leicht verständlichen „Wegweisers zur Väterförderung“. Ähnlich aufgebaut ist das Projekt „Väter in Familienunternehmen“ der Ursachenstiftung in Osnabrück. Beiden Projekten geht es um leicht handhabbare Lösungen, die Antworten auf die Fragen geben: Welchen Nutzen hat mein Betrieb davon? Wie kann ich das familiäre Umfeld der Mitarbeiter erfahren, um bedarfsgerecht zu reagieren? Mit welchen Maßnahmen spreche ich Väter am besten an? Dr. Ulrich Kuther | Bevollmächtigter der Geschäftsführung, hessenstiftung – familie hat zukunft | www.hessenstiftung.de


32 StiftungsWelt 02-2012

Die Suche nach dem Guten Ein Blick auf ethische Diskurse in Stiftungen

von Clemens Striebing

Was für die einen Inbegriff der guten Tat ist, kann anderen nicht einmal als gut gemeint erscheinen. Sofern die Geschäftsführung einer Stiftung auch im moralischen Sinne „gute Arbeit“ anstrebt, kommt sie nicht darum herum, ihre Handlungsmaßstäbe zu reflektieren und zur Diskussion zu stellen. Wie gelingt der Prozess der Orientierung im Alltag? Clemens Striebing hat bei Stiftungen nachgefragt.

Clemens Striebing  promoviert seit Anfang 2012 zur Legitimation von Stiftungen bei Prof. Dr. Helmut Anheier an der Universität Heidelberg. Er ist Stipendiat der BMW Stiftung Herbert Quandt und betreut hier vor allem Projekte zur politischen Partizipation. Zuvor hat er sein Studium der Politik- und Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin mit Diplom abgeschlossen. Kontakt  youngleadersforum@bmw-stiftung.de

» » » Für den Rahmen, in dem der Wertediskurs in Stiftungen geführt wird, gibt es keinen Königsweg. Nur wenige Stiftungen in Deutschland unterhalten eigene Ethikkommissionen. Eine von ihnen ist die Stiftung Liebenau in Meckenbeuren, Trägerin zahlreicher Sozialunternehmen in den Bereichen Behindertenhilfe, Altenhilfe, Gesundheit und Bildung. Sie rief im Jahr 1995 eine Ethikkommission ins Leben. Aus diesem Gremium ging Anfang 2012 das neue sechsköpfige Ethikkomitee der Stiftung hervor, das Hilfen und Handreichungen zum internen Gebrauch erarbeitet und Stellung zu relevanten gesellschaftlichen Diskussionen nimmt. Was bei einer großen Organisation mit vielen Bezugsgruppen und äußerst sensiblen Arbeitsfeldern angemessen ist, ist für die meisten Stiftungen jedoch weder praktikabel noch erforderlich. Sie müssen

andere Wege finden, um moralisch Kurs zu halten. Eine Stiftung mit dem Ziel, das Vereinswesen im Ruhrgebiet zu stärken, sollte den Dialog mit den Vereinen der Region suchen. Im Fall einer Stiftung, die pauschal auf die Förderung von Wissenschaft, Technik und Menschheit zielt, ist dies ungleich schwerer umsetzbar. Drei Beispiele können Wege zur Reflexion von Wertefragen durch das Stiftungsmanagement veranschaulichen. Reflexion nach innen » » » Die Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik engagiert sich für ein stärkeres Wertebewusstsein in der Wirtschaft. Hierin kann sie nur glaubwürdig sein, wenn sie dieselbe ethische Sensibilität, die sie in Unternehmen und Politik wecken will, auch ihrer eigenen Tätigkeit zugrunde legt. Dr. Jesco Kreft, Geschäftsführer der Stiftung, versteht sich als ein Bevollmächtigter des Stifters. Ähnlich einem Fußballtrainer verfolgt das Management ein kollektives Ziel und legt dabei seine eigenen Überzeugungen von Moral- und Wirkungszusammenhängen zugrunde. Da diese unter Umständen auch mit den Interessen des Stifters kollidieren können, ist das regelmäßige Gespräch mit dem Stifter umso wichtiger für den Geschäftsführer. Aufkommende moralische Konflikte spricht Kreft zudem flexibel bei internen Mitarbeitergesprächen an. Mit dem Ideal des ethischen Handelns geht der Versuch einher, in diesen Gesprächen möglichst umfassend alternative Blickwinkel abzuwägen. Dies umfasst u.a. auch die obligatorische Rolle eines Advocatus Diaboli, also die Reflexion des absoluten Gegenstandpunkts. Moralische Glaubwürdigkeit bedeutet nach Auffassung der Stiftung auch, auf Gelder zweifelhafter Herkunft (tainted money) zu verzichten. Ausschlaggebend dafür müsse das ebenfalls intern


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antizipierte Interesse des Spenders sein. Legitimation durch Verfahren » » » Mit Wertefragen, so der Geschäftsführer der Bewegungsstiftung Jörg Rohwedder, befasst sich das Management der Stiftung nur mittelbar. Die Stiftung fördert und unterstützt soziale Bewegungen sowie deren politische Aktionen, um so die Ursachen gesellschaftlicher und politischer Probleme zu bekämpfen. Die in der Bewegungsstiftung Engagierten teilen ein linkes Wertefundament. Ihr oberstes strategisches Organ ist der Stiftungsrat, bestehend aus je einem gewählten Vertreter der Projektpartner und der über 130 Stifterinnen und Stifter sowie drei in Kooption vergebenen Plätzen. Während dem Stiftungsrat die letzte Entscheidungsbefugnis zukommt, bilden die jährliche Strategiewerkstatt sowie der „Beirat der StifterInnen“ und die „Versammlung der geförderten Projekte“ weitere Reflexionsarenen. Durch ihre Entscheidungsverfahren gelingt es der Bewegungsstiftung, eine hohe Bandbreite moralischer Standpunkte in den Abwägungsprozess einzubeziehen. Dem Management kommt hierbei letztlich eher eine verwaltende Funktion zu. Es versteht sich als Vermittler und Moderator, gibt drängende Fragen zur Diskussion und ist gegebenenfalls um Ausgleich der verschiedenen Interessen aller Beteiligten bemüht. Netzwerkdiskurse » » » Die integrative Struktur der Bewegungsstiftung wirft ein Schlaglicht auf die Bedeutung von Stakeholdern als Diskurspartner und Maßstab guter Arbeit. Die BMW Stiftung Herbert Quandt will diesen Dialog durch die breite Vernetzung ihrer Mitarbeiter ermöglichen. Innerhalb einer Organisationsstruktur von klaren Zuständigkeiten und Verantwortungsbereichen haben die Mitarbeiter einen hohen Grad an Autonomie, der durch eigenes Engagement gefüllt werden soll. Geschäftsführer Markus Hipp fördert umfassend die Weiterbildung und Vernetzung der Mitarbeiter, deren Beteiligung in zivilgesell-

schaftlichen Projekten und setzt wie die Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik durch eine „Politik der offenen Tür“ die Voraussetzungen für eine interne Debattenkultur. Auf diesem Wege soll das Ziel verwirklicht werden, dem Gegenüber – vor allem den Projektpartnern und Destinatären – auf Augenhöhe entgegenzutreten. Diese Augenhöhe ist Voraussetzung zur konstruktiven Reflexion der Maßstäbe des eigenen Handelns. Netzwerke ermöglichen den Abschied von einem klassisch-paternalistischen Fördergestus. Die Geförderten können so zur Peergroup der Stiftungsmitarbeiter mitsamt ihren Zielen und Erfolgsmaßstäben werden. Die Fallbeispiele zeigen drei Wege zur Reflexion der Stiftungstätigkeit: die Reflexion nach innen durch bewusste Diskursmethoden, die Integration von moralischen Erwartungen der Stakeholder und die Vernetzung mit diesen. Eine ethisch handelnde Stiftung ist eine Organisation, die immer wieder ihre Maßstäbe, ihr Denken und Tun hinterfragt und hinterfragen lässt. Transparenz bildet die Voraussetzungen zum gleichwertigen Dialog. Sie darf kein Selbstzweck sein, sondern muss sich an den Interessen der Stakeholder einer Stiftung orientieren. Wer aus Furcht vor negativen Reaktionen den Diskurs scheut, kann nicht wissen, wie verantwortungsvoll sein Handeln ist. Dass dieser Reflexionsprozess nicht zum Monolog wird oder nur zu sozial erwünschten Antworten der daran Beteiligten führt, ist eine Frage „guten“ Managements. Zum zielführenden Diskurs bedarf es mindestens einer offenen Haltung bis hin zur Ausstattung der Stakeholder mit allgemeinen oder projektbezogenen Vetorechten. Gewinnen kann nur, wer seinen Horizont öffnet und diskutiert. « « «


34 StiftungsWelt 02-2012

Vorbild sein im Klimaschutz! Die Veolia Stiftung gibt Tipps für den Stiftungsalltag.

von Sylke Freudenthal

Sylke Freudenthal  studierte Journalismus und Betriebswirtschaft in Leipzig und Marseille. Nachdem sie mehrere Jahre in der Unternehmenskommunikation des Bauunternehmens Vinci tätig war, gründete sie 2001 im Auftrag von Veolia Environnement die Veolia Stiftung, die sie seitdem leitet. Seit 2007 ist sie darüber hinaus Beauftragte für Gesellschaftliche Verantwortung bei Veolia Wasser.

» » » Gemeinnützige Stiftungen, die sich als Wegbereiter gesellschaftlichen Wandels verstehen, haben in Sachen Klimaschutz bislang nicht die stärkste Stimme, wohl aber eine Vorbildfunktion und einen bedeutenden Handlungsspielraum: Sie können ihre eigenen Organisationen mit oft einfachen Mitteln klimafreundlich ausrichten und mit ihrer Förderpraxis andere für Klimaschutz motivieren. Klimafreundlich zu handeln – das bedeutet nicht, perfekt zu sein, sondern sich auf den Weg zu begeben. Es beginnt bei der Wahl einer Immobilie: Wärmedämmung, die Ausrichtung des Gebäudes sowie effiziente Heiz-, Klima- und Lüftungsanlagen sind wichtige Kriterien. Die effizienteste Technik wirkt nur, wenn sich Nutzer richtig verhalten, das heißt, z.B. Räume nicht überheizen, die Heizung bei Abwesenheit abschalten, Klimaanlagen nur in Extremfällen nutzen und Stoßstatt Dauerlüften praktizieren. Der Strombezug kann durch Einsparungen und effiziente Nutzung gesenkt werden. Programme wie „Top-Runner“ und „EcoTopTen“ bieten eine Orientierung bei der Auswahl energieeffizienter Technik. Den verbleibenden Bedarf sollten erneuerbare Ressourcen decken. Das „ok-power“und das „Grüner Strom“-Label helfen bei der Auswahl von Anbietern, die den Ausbau erneuerbarer Energien fördern – dann ist Ökostrom wirklich besser als konventioneller. Auch bei der Beschaffung von Gebrauchsgegenständen kann man Klimaschutz praktizieren: Vorteilhaft sind hochwertige, langlebige Produkte, bei denen Herkunft und Entstehungsprozess transparent sind. Besonderes Augenmerk sollte dem Kauf von PCs und Elektrogeräten (www.itk-beschaffung.de) sowie der Nutzung von Recyclingpapier (www.papiernetz.de) gelten. Auch bei der Ernährung können sich Verbraucher klimafreundlich verhalten und sich für biologische, regionale, saisonale frische und pflanzliche Produkte mit wenig Verpackung entscheiden. Nachhaltige Mobilität will organisiert sein: Ein unter den Beschäftigten

ernannter Mobilitätsmanager kann Alternativen erkunden, sich für Rad-Parkplätze einsetzen, Fahrgemeinschaften initiieren und die Abschaffung von Pkws anregen. So spart man unnötige Wege, nutzt bestehende Verkehrssysteme effizient und fördert umweltfreundliche Antriebstechnologien. Klimaschädlich zurückgelegte Wege können über spezialisierte Organisationen kompensiert werden (z.B. www.climatepartner.de). Ein weiterer Baustein zur klimafreundlichen Stiftung ist das Abfall- und Ressourcenmanagement. Damit Abfall erst gar nicht entsteht, zählt es, sich für hochwertige Gegenstände mit geringem Material- und Ressourceneinsatz zu entscheiden. Geräte gemeinschaftlich zu nutzen oder durch Verkauf, Verleih oder Verschenken erneut zu nutzen, können sinnvolle Optionen sein. Veranstaltungen sind eine gute Gelegenheit, klimafreundliches Handeln öffentlich zu machen und zur Nachahmung einzuladen. Denn sie vereinen alle Klimaschutzaspekte: Mobilität (Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln), Ernährung (Catering), Beschaffung (digitale Einladung, umweltfreundliche Gastgeschenke), Abfallentsorgung (Müllvermeidung und -trennung), Strom (effiziente Technik, z.B. Beleuchtung, Beamer) und Wärme (Raumtemperatur). Haben Sie Mut zur Veränderung! Schon kleine Schritte zu mehr Klimaschutz im Organisationsalltag zählen! « « «

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Leitfaden für Klimaschutz in Stiftungen Hintergrund, Handlungsgrundsätze und Maßnahmenvorschläge

BUCHTIPP 2011 hat die Veolia Stiftung die Broschüre „Leitfaden für Klimaschutz in Stiftungen. Hintergrund, Handlungsgrundsätze und Maßnahmenvorschläge“ veröffentlicht, die Sie auf der Internetseite der Stiftung kostenlos herunterladen können. www.veolia-stiftung.de/bibliothek/ broschueren www.klimablog-veolia-stiftung.de


StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein 35

Einheit in der Vielfalt Mit ihren Handlungsprinzipien von Stiftungen setzt die Sparkassen-Finanzgruppe ein gemeinsames Zeichen für qualitätvolle und transparente Stiftungsarbeit. von Gerald Rodecker » » » Die Sparkassen-Finanzgruppe ist mit insgesamt 717 Stiftungen und einem Gesamtkapital von rund 2 Milliarden Euro die stifterisch aktivste Unternehmensgruppe in Deutschland. Die Sparkassenstiftungen erweitern das gesellschaftliche Engagement ihrer Stifter auf eine nachhaltige Weise und sind in ihrer jeweiligen Region ein verlässlicher und bedeutender Förderpartner. Die Idee, gemeinsame Handlungsprinzipien für Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe ins Leben zu rufen, entstand im Mai 2008 im Arbeitskreis Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe. Zwischen 2008 und 2010 brachte der Arbeitskreis das Projekt voran. Das Ziel war, die hohen Ansprüche der Sparkassenstiftungen an eine qualitätvolle, nachhaltige und transparente Stiftungstätigkeit sichtbar zu dokumentieren. Im Rahmen des intensiven Erarbeitungsprozesses beteiligten sich mehr als 100 Stiftungen aktiv an der Formulierung der Handlungsprinzipien, die im Herbst 2010 in ihrer finalen Form verabschiedet wurden. Seitdem sind die Stiftungen der Sparkassen­ -Finanzgruppe aufgerufen, sich zu den Hand-

lungsprinzipien zu bekennen. Viele Stiftungen haben sich bereits durch eine formelle Erklärung angeschlossen, mittelfristig sollen möglichst alle Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe den Handlungsprinzipien beipflichten. Die Handlungsprinzipien bieten anhand der Punkte Zweckverwirklichung, Governance, Stiftungsvermögen, Rechnungslegung und Transparenz einen Leitfaden für die qualitätvolle, effiziente, wirksame und nachhaltige Verwirklichung des Stiftungszwecks. Sie werden detailliert in einer achtseitigen Broschüre dargestellt. Die Broschüre kann im öffentlich zugänglichen Bereich der Internetseite www.sparkassenstiftungen.de heruntergeladen werden und liegt auch in gedruckter Form vor. Alle Stiftungen, die sich den gemeinsamen Handlungsprinzipien anschließen, erhalten ein eigens dafür entwickeltes Signet für ihre Stiftungskommunikation. Das Signet bringt den Anspruch der Handlungsprinzipien auf den Punkt: Die runden Formen stehen als Sinnbild für eine kraftvolle und schützende Gemeinschaft. Sich anzuschließen und so ein Teil der Gemeinschaft zu werden, ist jederzeit möglich – das zeigt die Offenheit der Grafik, in der einzelne Elemente sich verbinden, ohne dabei ihre Grenzen und ihre Individualität aufzugeben. Die Eigenständigkeit, Eigenverantwortlichkeit und Unabhängigkeit der einzelnen Stiftungen wird durch die gemeinsamen Handlungsprinzipien nicht infrage gestellt. Zugleich belegen die gemeinsamen Handlungsprinzipien den inneren Zusammenhang und die Gemeinsamkeiten, die die Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe miteinander verbinden. « « «

Gerald Rodecker  ist Referent Stiftungen beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband in Berlin. Weitere Informationen  gerald.rodecker@dsgv.de www.sparkassenstiftungen.de


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Service » » » Auf dieser Doppelseite haben wir eine Übersicht über Grundsätze, Richtlinien und Prinzipien guter Praxis im Stiftungs- und Non-Profit-Sektor für Sie zusammengestellt. Die meisten Texte und Links finden Sie auf der Internetseite des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen unter www.stiftungen.org/ggs. « « «

Übergreifende Stiftungsprinzipien Die vollständigen Texte der Prinzipien finden Sie unter www.stiftungen.org/ggs »

Grundsätze Guter Stiftungspraxis Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes hat am 11. Mai 2006 einhellig die Grundsätze Guter Stiftungspraxis für Stiftungen aller Rechtsformen verabschiedet. Die Grundsätze sollen Stiftungsorganen, Stiftungsverwaltern, Stiftungsmitarbeitern und potenziellen Stiftern als Orientierung dienen. www.stiftungen.org/ggs

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Principles of Good Practice des European Foundation Centre Die im Oktober 1994 erarbeiteten kulturübergreifenden sieben Grundsätze Guter Praxis des European Foundation Centre sollten europaweit von jeder Stiftung angestrebt werden. Die aktuelle Version hat der EFC Governing Council nach einem zweijährigen Beratungsprozesses mit Mitgliedern Ende 2006 anerkannt. www.efc.be/ABOUTEFC/Pages/Ourstandards.aspx

Prinzipien für die Stiftungsverwaltung »

Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen Vorstand und Beirat des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen haben am 30. März 2012 die Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen verabschiedet. Der Kodex ergänzt die Grundsätze Guter Stiftungspraxis. Er enthält klare Qualitätsanforderungen an Verwalter und bietet Stiftern Orientierung bei der Auswahl eines Treuhänders. Siehe S. 20f. und S. 89ff. www.stiftungen.org/ggt

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Grundsätze guter Stiftungsverwaltung Das DSZ – Deutsches Stiftungszentrum hat Grundsätze guter Stiftungsverwaltung entwickelt, die auch dazu beitragen sollen, dass mehr Stiftungen Transparenz als Chance für eine erfolgreiche Fördertätigkeit begreifen, und entsprechende Instrumente (z.B. Internet, Publikation von Jahresberichten) aktiv nutzen. Die 2009 veröffentlichten Leitlinien sollen auch Stiftern und Stiftungsgremien helfen, einen geeigneten Stiftungsverwalter zu finden. www.stiften.info/stiftungsgruendung/grundsaetze_guter_stiftungsverwaltung


StiftungsWelt 02-2012 » » » Richtig gut sein 37

Prinzipien bestimmter Stiftungsgruppen Die vollständigen Texte der Prinzipien finden Sie unter www.stiftungen.org/ggs » Zehn Merkmale einer Bürgerstiftung Im Mai 2000 hat der Arbeitskreis Bürgerstiftungen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zehn Merkmale von Bürgerstiftungen verabschiedet. Sie dienen seitdem bei der Errichtung der meisten Bürgerstiftungen als Richtlinie. Nur Bürgerstiftungen, die diesen Merkmalen entsprechen, tragen das Gütesiegel für Bürgerstiftungen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. »

Empfehlungen für die Verwaltung kommunaler Stiftungen Der Arbeitskreis Kommunales des Bundesverbandes hat 2004 zehn Empfehlungen für die Verwaltung kommunaler Stiftungen verabschiedet. Sie sollen das Selbstverständnis und Profil kommunaler Stiftungen und Stiftungsverwaltungen stärken.

»

Empfehlungen für die Errichtung und Verwaltung von Stiftungen der öffentlichen Hand Auf zehn Empfehlungen für die Errichtung und Verwaltung von Stiftungen der öffentlichen Hand haben sich die Mitglieder des Arbeitskreises Stiftungen der öffentlichen Hand im Bundesverband 2008 verständigt.

»

Grundsätze guter kirchlicher Stiftungspraxis Diese vom Arbeitskreis Kirchen des Bundesverbandes 2009 verabschiedeten Grundsätze guter kirchlicher Stiftungspraxis basieren auf den Grundsätzen Guter Stiftungspraxis. Sowohl die Deutsche Bischofskonferenz als auch die Kirchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland haben ihre Empfehlung der Grundsätze ausgesprochen.

» Zehn Empfehlungen für gemeinnützige Unternehmensstiftungen Mit zehn Empfehlungen, verabschiedet 2010, wendet sich der Arbeitskreis Unternehmensstiftungen des Bundesverbandes an bestehende Unternehmensstiftungen und potenzielle Stifterunternehmen. Darin heißt es u.a., dass Unternehmensstiftungen möglichst unabhängig vom Stifterunternehmen sein sollten. »

Handlungsprinzipien für Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe Die im Herbst 2010 verabschiedeten Handlungsprinzipien für Stiftungen der Sparkassen-Finanzgruppe bieten anhand der Punkte Zweckverwirklichung, Governance, Stiftungsvermögen, Rechnungslegung und Transparenz einen Leitfaden für die qualitätvolle, effiziente, wirksame und nachhaltige Zweckverwirklichung. Siehe auch S. 35 | www.sparkassenstiftungen.de

Weitere Richtlinien für Non-Profit-Organisationen »

DZI Spenden-Siegel Für das DZI Spenden-Siegel und die neutrale Überprüfung durch die Stiftung Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) verpflichten sich gemeinnützige Organisationen freiwillig zur überprüfbaren Einhaltung von zwölf Bestimmungen. Das im November 1991 eingeführte, kostenpflichtige Siegel können nur steuerbegünstigte Organisationen beantragen, die überregional tätig sind. www.dzi.de

»

Grundregeln des Deutschen Fundraising Verbands Die Mitgliederversammlung des Deutschen Fundraising Verbands beschloss im April 2008 „19 Regeln für eine gute, ethische Fundraising-Praxis“. www.fundraisingverband.de

»

Grundsätze des Deutschen Spendenrates Im Mai 2010 hat die Mitgliederversammlung des Deutschen Spendenrates ihre seit 1993 geltenden Grundsätze erweitert. Sie enthalten Festlegungen zur Ethik, Strukturen, Rechnungslegung und Informations- und Berichtswesen. Die Mitglieder erkennen die Grundsätze in einer jährlich zu erneuernden Selbstverpflichtung als verbindlich an. www.spendenrat.de

»

Initiative Transparente Zivilgesellschaft Die im Juni 2010 von Transparency International Deutschland und zahlreichen Partnern aus dem Dritten Sektor (u.a. dem Bundesverband Deutscher Stiftungen) vorgestellte Initiative Transparente Zivilgesellschaft definiert als Mindeststandard zehn Merkmale, die jede gemeinnützige Organisation freiwillig im Internet veröffentlichen sollte. www.transparente-zivilgesellschaft.de www.stiftungen.org/transparenz

»

Swiss NPO-Code Die Schweizerischen Corporate Governance-Richtlinien für Nonprofit-Organisationen der Konferenz der Präsidentinnen und Präsidenten großer Hilfswerke vom 31. März 2006 sind ein Gemeinschaftswerk von 20 Non-Profit-Organisationen. Die Prüfung auf die Einhaltung des Codes ist kostenpflichtig. www.swiss-npocode.ch

» VENRO-Verhaltenskodex Transparenz, Organisationsführung und Kontrolle 2008 hat VENRO, der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V., einen für alle Mitglieder verbindlichen Verhaltenskodex verabschiedet, der nach einer Erprobungsphase 2010 endgültig beschlossen wurde. Er enthält Bestimmungen zu Organisationsführung, Kommunikation, Betriebsführung und Wirkungsorientierung. www.venro.org/venro-kodizes.html


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neues aus der stiftungsszene

Stiftungen

Stiftungen

1. Berliner Stiftungsrede Auszüge aus einer Rede von Peer Steinbrück, die er am 24. April 2012 im Rahmen der 3. Berliner Stiftungswoche hielt

» » » Ich bedanke mich sehr, dass dass wir umzingelt sind von Krimir die Ehre zuteil wird, diese sen. (…) Man kann mit Blick auf die 1. Berliner Stiftungsrede zu halAuswirkungen der Finanz- (…) und ten. Ich will nicht kokettieren, (…) Bankenkrise auch von einer sehr aber dieses Bekenntnis zur Bedeuweitgehenden Zäsur reden, einer tung von Stiftungen, zur BedeuZäsur, die nicht nur zu fassen ist im tung des Ehrenamtes fällt mir nicht Sinne der enormen ökonomischen schwer. (…) Ich habe mich sehr geWertverluste, die es gegeben hat. freut, dass ich ausgerechnet als Nicht nur mit Blick auf die Tatsache, Bundesfinanzminister etwas tun dass nach einer Bankenkrise und konnte, was einem Finanzminister einer Konjunkturkrise die Gebietsnicht direkt zugeordnet wird, nämkörperschaften in Deutschland, lich im Jahr 2007 mit Unterstützung insbesondere die Kommunen, zualler Kolleginnen und Kollegen in nehmend auch eine Fiskalkrise zu der Großen Koalition und des Parvergegenwärtigen haben, sondern lamentes das Programm „Hilfen für dass auch in einer vierten Phase Helfer“ aufzulegen, das insbesonganze souveräne Nationalstaaten dere auch die steuerlichen Vorausin Europa in eine Krise gekommen setzungen für das deutsche Stifsind und deshalb ein völlig neues tungswesen deutlich verbessert europäisches Krisenmanagement hat. Es hat mich umso mehr gefreut, in Gang gesetzt werden musste, in dass schon im ersten Jahr nach Ver- dem Bestreben, den Zusammenhalt abschiedung dieses Gesetzes ein der Europäischen Währungsunion Gründungsboom von Stiftungen in und damit letztendlich der EuropäiDeutschland einsetzte. schen Union zu gewährleisten. EiIch glaube, dass in Zeiten, wie nige fragen sogar weiter, ob denn wir sie im Augenblick vor uns hainzwischen noch der Primat bei der ben, (…) die Bedeutung von Stiftun- Politik liegt, oder ob dieser Primat gen weiter zunehmen wird und für nicht längst übergegangen ist auf die Stabilität, für die Kohäsion eisehr anonyme, entgrenzte Märkte, ner Gesellschaft von einer eminenwo über unsere Lebens- und Arten Bedeutung ist. Viele Menschen beitsverhältnisse entschieden wird fühlen sich konfrontiert mit dem – jedenfalls nicht mehr von demoKrisenbegriff. Fast täglich lesen wir, kratisch legitimierten Institutionen.

Das hat dann mit Ökonomie nichts mehr zu tun, sondern (…) betrifft die weitreichendere (…) Frage nach den legitimatorischen Grundlagen dieses Gesellschafts- und Wirtschaftsmodells. (…) Bei wem liegt der Taktstock des Geschehens? Bei demokratisch legitimierten Institutionen oder außerhalb der nationalstaatlichen Reichweite? Bei Märkten, die teilweise gar kein Gesicht haben, die einer Renditejagd unterworfen sind in Vorstellungen, die astronomisch sind, wo sich die nominale Welt, will sagen, die Volumina der täglich und jährlich gehandelten Finanzmarktprodukte inzwischen völlig entkoppelt haben von der realen Wertschöpfung? Der jährliche globale Handel mit Derivaten – Derivate sind Wettgeschäfte auf zukünftige Preise – dürfte inzwischen wieder eine Summe von 650 bis 700 Billionen US-Dollar erreicht haben. Unfassbar! Die reale Wirtschaftsleistung der Welt beträgt dem gegenüber 60 bis 65 Billionen US-Dollar, also ein Zehntel dieses Derivate-Handels. Das heißt, die Krise, die ich meine, die gesellschaftliche, erstreckt sich auf die Frage, ob die Politik inzwischen längst Getriebene ist, erpressbar


StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen

und u.a. deshalb mit einem zunehmenden Vertrauens- und Zutrauensverlust konfrontiert ist, weil viele Menschen ihr nicht mehr zutrauen, die Probleme zu bewältigen. Und dies schlägt zurück auch auf unser Parteiensystem. Das heißt, demokratische Parteien, die mit diesem Krisenmanagement beauftragt sind, denen dies nicht mehr zugetraut wird, geraten erkennbar unter einen enormen Druck. (…) Das Zweite, was diese Gesellschaft zunehmend beschäftigt, sind (…) Fliehkräfte, Spannungsbögen, gar nicht mal festzumachen an dem alten Gegensatz zwischen Arbeit und Kapital. Sondern diese Fliehkräfte sind inzwischen festzustellen selbst in einer so stabilen Gesellschaft wie Deutschland entlang von Alt und Jung, der Konfrontation von Gegenwartsinteressen mit Zukunftsinteressen. Wie entwickelt sich eine Gesellschaft, in der die Alterskohorte der über 60-Jährigen mit ihren Gegenwartsinteressen sich immer stärker durchsetzt gegenüber einer abnehmenden Alterskohorte der unter 25- oder 30-Jährigen, die aber Zukunftsinteressen hat? Und wenn in den deutschen Parlamenten die Mehrheit sitzt bei der Alterskohorte, der ich angehöre, und diese mehrheitlich ihre Gegenwartsinteressen gegen die Zukunftsinteressen nachfolgender Generationen durchsetzen können? Wenn Ihnen das zu abstrakt klingt, dann wollen wir es runterbrechen auf die Frage, wie wir mit der weiteren Entwicklung der Staatsverschuldung umgehen, und demnach mit der Verschiebung des Kapitaldienstes auf diejenigen, die garantiert das Zukunftsinteresse haben, dass dieser Kapitaldienst

ihnen nicht als Wackerstein in den Rucksack ihres Lebens gelegt wird. Diese Fliehkräfte sind zunehmend festzustellen, auch auf dem Arbeitsmarkt, unbenommen der erfreulichen Entwicklung der Arbeitslosenzahlen. Aber dieser Arbeitsmarkt entwickelt sich in seiner Struktur anders als wir es noch vor 20 oder 30 Jahren für möglich gehalten haben. Er fragmentiert. Normalarbeitsverhältnisse, unbefristete, sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, werden immer weniger im Verhältnis zu dem, was wir, etwas akademisch verbrämt, mit prekärer Beschäftigung meinen: Leiharbeit, Zeitarbeit, ganze Generationen junger Frauen und Männer, die Praktika durchlaufen, (…) vieler Menschen, die (…) selbst bei Vollzeit kein auskömmliches Monatseinkommen haben, um ein eigenverantwortliches Leben zu führen. Was passiert mit diesen Menschen, wenn sie sich ausgeschlossen fühlen, wenn sie übergehen in Parallelgesellschaften, wenn sie gelegentlich entweder resignieren und am öffentlichen Raum, am öffentlichen Leben, an der res publica kein Interesse mehr haben? (…) Eine dritte Entwicklung, die (…) als Fliehkraft wirkt, ist die zunehmende Drift in der Einkommensund Vermögensverteilung. Die hat in den letzten 15 Jahren in Deutschland deutlich zugenommen. Nicht so wie in den USA oder insgesamt im angloamerikanischen Bereich, aber jedenfalls für eine kontinentale, soziale Marktwirtschaft wie Deutschland und gemessen an der Nachkriegsentwicklung deutlich. Die obersten zwei Zehntel der Einkommenspyramide sind die Gewinner. Die unteren acht Einkommens-

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zehntel sind erkennbar die Verlierer. Die Vermögenskonzentration nimmt zu, und sie wird bis 2020 weiter zunehmen, weil wegen der Altersentwicklung alleine bis 2020 ungefähr 20 bis 25 Prozent der Vermögen vererbt werden. Daraus ergeben sich sehr spannende Fragen, die aber sofort in eine ziemlich ­eisenhaltige Luft führen, weil man in Verteilungskonflikten landet. Und um diese Verteilungskonflikte zu bewältigen, müsste man über Steuerpolitik konkret reden. Und es gibt kaum ein Thema, das einer so starken Mythologisierung ausgesetzt ist wie die Steuerbelastung in der Bundesrepublik Deutschland. Mit diesen drei Hinweisen versuche Peer Steinbrück MdB (SPD)  ich Ihnen zu vermitgeboren 1947 in Hamburg, war 2002–2005 teln, dass diese GeMinisterpräsident des Landes NordrheinWestfalen und 2005–2009 Bundesminister sellschaft durchaus der Finanzen und stellvertretender SPDspaltenden und beBundesvorsitzender. In seiner Zeit als Bundesfinanzminister brachte er mit dem unruhigenden Kräften Programm „Hilfen für Helfer“ das „Gesetz zur ausgesetzt ist. weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements“ auf den Weg. Diese Reform Es gibt in der Tat des Spenden- und Gemeinnützigkeitsrechts zunehmend eine deut- stellte die größte Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Stiftungen liche Distanz gegenseit Gründung der Bundesrepublik dar. Steinüber Großorganisatibrück ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. onen und damit geKontakt  genüber politischen www.peer-steinbrueck.de Parteien. Ich kann die Kritik an Politikern, aber spezifischer auch an den Parteien, bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen: dort, wo Parteien sich zunehmend zu einer Art selbstreferenziellem System entwickelt haben und sehr selbstbezogen in eigenen Realitäten leben (…). Aber wenn (…) diese Kritik überspringt in eine Verachtung oder Geringschätzung des Partei-


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ensystems, nach dem Motto „Mit denen wollen wir nichts zu tun haben“, dann finden Sie meinen deutlichen Widerspruch. Solange Sie mir die Frage nicht beantworten können, wer anstelle der demokratisch verfassten Parteien demokratisch legitimierte Mehrheitsentscheidungen – unter Gewährung eines Minderheitenschutzes – in Deutschland oder in anderen europäischen Ländern organisieren kann, (…) finden Sie meinen deutlichen Widerspruch dort, wo eine berechtigte Kritik an den Parteien in eine Art Verunglimpfung oder Verachtung übergeht. Wer anstelle von Parteien könnte den Prozess der demokratischen Entscheidungsfindung organisieren? Welche Vorstellung hätten Sie? Talkshows? Sechs die Woche alleine bei der ARD. Meinungsumfragen? Bürgerinitiativen? Eine Art Altersrat – natürlich nur aus alten Männern bestehend? Ihre Fernsehbedienung? Eines Tages in der digitalisierten, elektronisch gestalteten Welt, nach dem Motto: Für die Lösung A drücken Sie bitte die Taste 1, für die Lösung B drücken Sie bitte die Taste 7. Hier reagiert nicht nur die Politik selbstkritisch und mit Besorgnis, sondern zunehmend auch das Stiftungswesen. Und hier gewinnen Stiftungen auch ihre Bedeutung. Dabei geht es nicht darum, dass Stiftungen die Aufgaben von Politik übernehmen sollen. Aber Stiftungen können Menschen anders und manchmal sogar besser erreichen als Politik und Parteien. Privates Engagement bekommt deshalb in meinen Augen einen neuen Stellenwert. Auch und gerade in einer Zeit, in der wir den Eindruck haben, dass weiteste Teile unseres Lebens

zunehmend einer Ökonomisierung, einem wirtschaftlichen Prinzip unterworfen werden und die Rendite wichtiger sein könnte als eine Gemeinwohlorientierung. Stiftungen können einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt leisten. Dort wo Politik (…) gelegentlich auch verhallt. Es freut mich deshalb, dass das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland deutlich zugenommen hat. Wir haben es inzwischen mit 19.000 gemeinnützigen Stiftungen privaten Rechts zu tun. 19.000! (…) Sie leisten auf sehr unterschiedliche Weise einen Dienst am Gemeinwohl und geben dieser Gesellschaft in vielerlei Beziehungen ein menschlicheres Gesicht. Nicht nur die Stiftungen – an dieser Stelle will ich auch das Ehrenamt deutlich hervorheben. (…) Ich habe Ihnen vorhin geschildert, dass ich sehr regelmäßig (…) Ehrenamtsreisen gemacht und mitbekommen habe, wie viele Menschen inzwischen das kostbarste Gut einbringen, um anderen Menschen behilflich zu sein und dem öffentlichen Wohl zu dienen. Das wichtigste, was sie einbringen können, ist: Zeit. (…) Das habe ich festgestellt bei denjenigen, die ehrenamtlich tätig sind, bei Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, in Hospizen, in Freiwilligenzentralen, bei der Betreuung von älteren Mitbürgern, in Sportverbänden, bei der freiwilligen Feuerwehr, beim THW, wo immer Sie wollen, bis hin zu Leih-Omas. (…) Ich spreche von diesen vielen Bürgern, (…) die dafür Sorge tragen, dass diese Gesellschaft ein menschliches Gesicht bekommt. Und ich rede auch von jenen Bür-

gerinnen und Bürgern, die große oder kleine Stiftungen gründen, die in Stiftungen aktiv sind oder die Stiftungen durch Zuspenden erkennbar unterstützen. So verschieden das Engagement all dieser Menschen auch ist, das Ziel ist überall dasselbe: sich für unsere Gesellschaft starkzumachen und zwar auch und gerade an solchen Stellen, wo diese Gesellschaft nach wie vor schwach ist. Ohne dieses Engagement, ohne diese Aktivitäten von Stiftungen wäre unsere Gesellschaft nicht nur ärmer, ich sage voraus, sie würde auch nicht funktionieren. Und das macht ihren Stellenwert aus. Deshalb will ich an dieser Stelle ganz deutlich hervorheben – und dies für einen Norddeutschen eher leidenschaftlich –, dass nicht etwa diese fremdbestimmten jungen Leute in Castingshows die Superstars unserer Gesellschaft sind (…). Sondern die Helden und Heldinnen dieser Gesellschaft sind genau die Menschen, die sich unbeobachtet und häufig nicht gewürdigt in diesem ehrenamtlichen Engagement und bei Stiftungen, teilweise materiell in erheblichem Ausmaß, engagieren, ohne dafür große Aufmerksamkeit erlangen zu wollen. Sie prägen die nicht geschriebene Verfassung unserer Gesellschaft, neben dem sehr guten Grundgesetz als geschriebene Verfassung. Aber die nicht geschriebene Verfassung dieser Gesellschaft ist exakt von diesem bürgerschaftlichen Engagement abhängig. Verantwortung statt Ignoranz, Solidarität statt Egoismus, Gemeinsinn statt Eigensinn. Das sind, glaube ich, die Kraftquellen, die die privaten, gemeinnützigen Stiftungen, maßgeblich speisen.


StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen

Es ist deshalb in meinen Augen durchaus ein wichtiger politischer Ansatz gewesen, im Jahre 2002 unter der Regierung von Gerhard Schröder eine Reform des Stiftungsrechts durchgeführt zu haben. Und es war ein richtiger Ansatz der Großen Koalition im Jahre 2007, (…) die Voraussetzungen für die Unterstützung von Stiftungen und die Neugründung von Stiftungen deutlich zu unterstützen. Diese Stiftungen mögen sehr unterschiedliche Zwecke haben. Sie übernehmen aber eine, wie ich glaube, wichtige integrative Aufgabe in unserer Gesellschaft. Sie fördern den zivilgesellschaftlichen Dialog und ermöglichen auch anderen Menschen (…), die sich eben nicht mehr bei klassischen Großorganisationen [beteiligen] (…) wollen, ein bürgerschaftliches Engagement. Darunter leiden im Übrigen nicht nur politische Parteien. Darunter leidet auch eine Kirchenjugend, Gewerkschaftsjugend, auch Sportvereine. (…) Stiftungen haben gegenüber Politikern, oder bleiben wir bei dem Begriff gegenüber Parteien, einen enormen Vorteil: Sie haben die Möglichkeit, Bürger­innen und Bürger auf Augenhöhe anzusprechen. Sie haben den Vorteil gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, der eminent ist: eben nicht parteiisch zu sein, anders als Parteien. Sie haben den enormen Vorteil, dass sie nicht als jemand empfunden werden, der sie sofort agitieren will, der sie politisch instrumentalisieren will, der versucht, ihnen deutlich zu machen, dass die eigene Partei nur aus Schlaumeiern besteht und die andere Partei nur aus Deppen (…). Sie haben den Vorteil, dass sie nicht als abgehoben gelten und dass sie vor allen Dingen

auch nicht als obrigkeitsstaatlich wahrgenommen werden. (…) Stiftungen haben durch ihre Arbeit eben eine andere Zugangsmöglichkeit. Darin liegt ihr besonderer Wert. Und den sollte Politik nicht nur respektieren, sondern fördern. Sie haben Zugangsmöglichkeiten zu Menschen, auch zu Gesellschaftsschichten, die von der Politik teilweise schon lange nicht mehr erreicht werden. Ich meine diese Gesellschaftsschichten gar nicht im Sinne einer Etagenwohnung vom unteren Stockwerk bis ins oberste, denn mir ist sehr bewusst, dass die Politik auch viele Menschen in den oberen Stockwerken nicht mehr erreicht. (…) Ich will an dieser Stelle und abschließend deutlich machen: Ich halte viel von einer repräsentativen Demokratie. Niemand sollte mich missverstehen. Ich halte die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern über ehrenamtliche Tätigkeiten und über die Aktivitäten von Stiftungen, auch von Bürgerinitiativen oder Projekten, die ganz gezielt zugeschnitten sind auf die kommunale Lebenswelt von vielen Menschen, für wichtig und unverzichtbar. Aber sie sind kein Substitut für die Politik. Sie sind kein Substitut für die repräsentative Demokratie. Sondern sie sind ein Komplementär! Es bleibt unverzichtbar, dass wir intakte politische Institutionen haben, auf der Basis demokratisch gewählter Politiker, die ihre Aufgabe wahrnehmen, eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Ordnung herzustellen und zu bewahren – was schwieriger ist, als sich mancher vorstellt. (…) Dass die Politik an diesem Komplementär ein großes Interesse haben sollte – mehr als das:

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wo immer es geht, fördernd wirken sollte – das soll die Quintessenz dieser 1. Berliner Stiftungsrede sein. Ich glaube, dass die Zukunft und die Stabilität dieser Gesellschaft, die uns seit Gründung der Bundesrepublik ein historisch einmaliges Maß an Wohlstand, sozialem Ausgleich und individuellen Freiheiten gegeben hat – was wir gelegentlich etwas stärker wertschätzen sollten, statt Klageführungen vorzunehmen, statt Empörungswellen über Nebensächlichkeiten über dieses Land rollen zu lassen –, dass diese Zukunft von drei wesentlichen Faktoren abhängig ist: von einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft, ohne Zweifel, von unternehmenden Unternehmern, die gute Gewinne machen sollen; zweitens einer intakten parlamentarischen Demokratie; und drittens einer sehr selbstbewussten Zivilgesellschaft, die sich einmischt und engagiert. « « «


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Stiftungen

„Mit ‚vielleicht‘ kommt man nicht voran.“ Friede Springer setzt unternehmerisch und stifterisch Maßstäbe. Am 20. Juni wird sie mit der Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen geehrt. » » » 1965 lernt die damals 23-jährige Friede Riewerts den mächtigen und drei Jahrzehnte älteren Verleger Axel Springer kennen und bleibt bis zu seinem Tod 1985 an seiner Seite – zunächst als Erzieherin seines Sohnes, später als Partnerin und ab 1978 als seine Ehefrau. Nach Axel Springers Tod tritt Friede Springer sein Erbe an. Dabei will sie wie Axel Springer „einen Beitrag für Aussöhnung, Freiheit und Einheit, besonders in Bezug auf das deutsch-israelische Verhältnis“ leisten und setzt sein Mäzenatentum fort. Friede Springer ist die Frau an der Spitze der 1953 gegründeten Axel Springer Stiftung. Zwei eigene Stiftungen folgen: Mit anfangs 3 Millionen Euro, die mit der Zeit auf 10 Millionen aufgestockt werden, errichtet die Mehrheitsaktionärin der Axel Springer AG im Jahr 2004 die Friede Springer Herz Stiftung. Sechs Jahre später folgt die mit 80 Millionen Euro weitaus kapitalstärkere Friede Springer Stif-

tung. Mit der letztgenannten wird ein Superlativ geschaffen, denn es handelt sich um die größte von einer Einzelperson betriebene Stiftung in Berlin. Noch. Denn auf die Frage nach der Vorbildfunktion ihres stifterischen Engagements antwortet Friede Springer: „Es würde mich sehr freuen, wenn ich damit in gewisser Weise Anregungen für andere wohlhabende Berliner geben könnte.“ Die Palette der Stiftungszwecke ist breit gefächert; dennoch ist ein Fokus in der Förderung von Wissenschaft und Forschung auszumachen. Das kommt nicht von ungefähr: Denn schon als Kind stritt Friede Springer mit ihrem Vater, einem Gärtner von der Nordseeinsel Föhr, um die Wissenschaftsseite der Zeitung. Die Friede Springer Herz Stiftung wirkt im Bereich der Erforschung der Ursachen und der Entwicklung von Maßnahmen zur Verhinderung von Herz- und Kreislauferkrankungen. Axel Springer

ist 1985 in Berlin einem Herzleiden erlegen. Ein dreiköpfiges Medizinerkuratorium garantiert Praxisnähe: „Es kommt mir bei meiner Herz-Stiftung auf exzellente, kooperationsfähige Mediziner an. Dies sind in Berlin tätige Koryphäen verschiedener Fachdisziplinen.“ Auch die jüngere Stiftungsschwester kann auf Wissenschaftsexperten im Kuratorium zurückgreifen, darunter den Professor für physikalische und theoretische Chemie Prof. Dr. Joachim Sauer. Fachlicher Rat ist Friede Springer wichtig, als „kritische wie weitsichtige Anregungen bei der Bestimmung relevanter Förderschwerpunkte. Das gleiche gilt für die Diskussion von Anträgen, die uns zu allen nur denkbaren Projekten erreichen.“ Doch das letzte Wort liegt bei ihr. Und es fällt eindeutig aus. Denn: „Mit ‚vielleicht‘ kommt man nicht voran.“ « « « Katrin Kowark | Stv. Pressesprecherin, Bundesverband Deutscher Stiftungen

Branchenstudien von oekom research – mehr Transparenz zu sozialen und ökologischen Risiken Europas führende NachhaltigkeitsRatingagentur oekom research veröffentlicht regelmäßig Analysen zu nachhaltigkeitsbezogenen Herausforderungen und Risiken in ausgewählten Branchen – aktuell z. B. zur Bankenbranche und zum Mediensektor.

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Nachgefragt: Friede Springer Was unterscheidet die Stifterin Friede Springer von der Unternehmerin Friede Springer, und was haben die beiden gemeinsam? Friede Springer: In meinen Stiftungen habe ich das letzte Wort. Aber ich lasse mich natürlich von den Mitgliedern des Vorstands und des Kuratoriums beraten. Beim Medienunternehmen Axel Springer AG sieht es deutlich anders aus. Dort entscheiden die Vorstände und Chefredakteure eigenständig. Ich bin lediglich ein Mitglied des Aufsichtsrates. Ich sehe mich nicht ausdrücklich als „Stifterin“ oder „Unternehmerin“. Charakteristisch für mich ist – das bekomme ich oft von außen gesagt – dass ich etwas direkt und beherzt angehe. Und dass ich Dinge verwirklicht sehen will, die über den Tag hinaus Bestand haben. Das gilt für das Medienunternehmen wie für die Stiftungen gleichermaßen. Was ist Ihre schönste Erinnerung in Zusammenhang mit Ihrem Stiftungsengagement? 2004 begann ich mit der FriedeSpringer-Herz-Stiftung, weil nach wie vor Herz- und Kreislauferkrankungen die Todesursache Nr. 1 sind. Im wahrsten Sinne des Wortes ist es mir ein Herzensanliegen, mittels der Fördertätigkeit etwas zum Wohle zahlreicher Menschen bewirken zu können. Da spüre ich am unmittelbarsten die Freude von Patienten und deren Angehörigen, seien es Kinder oder Ältere. Als Mehrheitsaktionärin der Axel Springer AG wissen Sie um den Wert von Öffentlichkeit. Welche Rolle spielt Kommunikation in Ihrer Stiftungsarbeit? Da halte ich es gerne mit Ernst Cra-

mer, der die Axel Springer Stiftung über 29 Jahre leitete: Es kommt nicht auf die Öffentlichkeitsarbeit beim Stiften an, sondern auf die Inhalte der Förderungen selbst. Dann spricht sich ohnehin herum, für was man einsteht. Aber wenn es besondere Anlässe gibt, dann soll man ruhig die Öffentlichkeit suchen, etwa zur Stiftungsgründung oder bei einem Jubiläum. Wie viel Zeit bleibt Ihnen neben Ihrer Tätigkeit als stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Axel Springer AG für Ihre Stiftungstätigkeit? Jeden Tag nehme ich mir mindestens eine Stunde dafür Zeit. Bei Kuratoriumssitzungen oder anderen Anlässen kann schon mal sehr viel mehr daraus werden. Was raten Sie Stiftungsgründern? Meine Erfahrungen zeigen mir, dass es wichtig ist, sich anfangs sehr offen zu orientieren. Ratschläge aus dem eigenen Umfeld oder Konzepte von Stiftungsdienstleistern erweisen sich nicht immer als hilfreich. Man muss die persönliche Linie im Blick behalten und klare Entscheidungen treffen: Es geht um „Ja“ oder „Nein“. Mit „vielleicht“ kommt man nicht voran. Und beim

Stiftungsvermögen gilt für mich der Wettbewerb, denn die tatsächliche Performance lässt sich am besten im Vergleich ablesen. Wobei können Sie am besten entspannen? Beim Aufenthalt in der Natur, auf langen Spaziergängen und Fahrradtouren. An welchem Ort verweilen Sie gern? Zuhause. Das ist für mich an erster Stelle Berlin. Und an der Nordsee, also auf den Inseln Föhr und Sylt, und in den Bergen Graubündens. Sie sind auf Föhr geboren und aufgewachsen – fehlt Ihnen in Berlin das Inselgefühl, die Nordsee? In Berlin lebe ich seit über 45 Jahren. Dies ist die Stadt, in der ich mich entfaltet habe. Föhr ist meine schöne und erinnerungsreiche frühere Heimat. Im Juni dieses Jahres werden Sie gleich mehrfach mit Preisen und Medaillen ausgezeichnet. Was bedeuten Ihnen Auszeichnungen im Allgemeinen? Ich freue mich natürlich darüber, obwohl ich ehrlich gesagt nicht gerne als Geehrte auf der Bühne Interview: KO stehe.

Wer verdient den Deutschen Stifterpreis 2013? Bringen Sie noch bis zum 20. August 2012 Ihren Vorschlag ein, welche Stifterin oder welcher Stifter den Deutschen Stifterpreis 2013 verdient hat. Die ideelle Auszeichnung des Bundesverbandes ist eine Anerkennung für Menschen, die neue Stiftungen errichtet oder vorbildliche Leistungen in bestehenden Stiftungen erbracht haben. So kann der Preis z.B. auch an jüngere Stifter überreicht werden. Zugleich soll die Ehrung zu weiteren stifterischen Aktivitäten ermutigen. Ein Formular finden Sie im Internet unter www.stiftungen.org/stifterpreis, oder Sie kontaktieren Dr. Verena Staats, Bundesverband Deutscher Stiftungen, per Post oder Tel. (030) 89 79 47-63.

Friede Springer  ist Stifterin, Mehrheitsaktionärin und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Axel Springer AG . Im Juni 2012 wird sie neben der Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen noch mit zwei weiteren Medaillen geehrt. Die Moses Mendelssohn Medaille würdigt ihr Engagement für die Annäherung von Juden und Deutschen, mit der Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften wird sie für ihre herausragenden Verdienste um die Förderung der Wissenschaft ausgezeichnet.

Buchtipp: Kloepfer, Inge: Friede Springer. Die Biographie. Hoffmann und Campe, Hamburg, 2. Aufl. 2012


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Stiftungen

Pankow oder die Nähe zur Macht Begegnungen im Schrebergarten: Drei Stiftungen haben gemeinsam eine unkonventionelle Hauptstadtrepräsentanz eröffnet.

Sind wir gut positioniert, umgeben von den richtigen Leuten? Sind wir relevant, wirkungsvoll? Wo ist Hauptstadt, wo das Leben? Mittlerweile gehört es zum guten Ton für größere Stiftungen, eine Repräsentanz in Berlin zu unterhalten.

Weitere Informationen www.toepfer-fvs.de/ hauptstadtresidenz

† Eröffnung der Hauptstadtresidenz „Unter der Linde 1“ in der traditionsreichen Berliner Kleingarten­ kolonie „Am Anger e.V.“ am 11. Mai 2012

» » » Berlin gilt als Schnittstelle vieler Bereiche des öffentlichen Lebens in Deutschland. Die wichtigsten Akteure in Politik, Wissenschaft und Kultur arbeiten und wirken hier, auch einige Stiftungen sind in Berlin ansässig. Doch auch für Stiftungen, die ihren Sitz nicht in der Hauptstadt haben, wird es zunehmend wichtiger, in Berlin vertreten zu sein. Seit einigen Jahren nun schon zeichnet sich im Stiftungswesen ein Trend zur Hauptstadtrepräsentanz ab. Stets wird dabei besonderer Wert auf einen prominenten Standort gelegt. Es gilt, sich möglichst nah am vermeintlichen Zentrum der Macht zu positionieren. Es bleibt zu hinterfragen, ob diese Einstellung nicht eher dazu beiträgt, dass Stiftungen verstärkt nur ein bestimmtes Publikum fokussieren und sich dadurch zuneh-

mend von anderen Gesellschaftsschichten entfernen. Ein Auseinanderdriften von gesellschaftlichen Gruppen wird vielerorts konstatiert und bemängelt. Berührungspunkte zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zu schaffen – ist das nicht für viele Stiftungen das erklärte Ziel? Auch im Hinblick auf den eigentlichen Auftrag einer gemeinnützigen Stiftung tauchen weitere Fragen auf: Rechtfertigt der Aufwand einer Repräsentanz in der Berliner Innenstadt den Nutzen? In wessen Namen und mit welchem Auftrag suchen Stiftungen die Nähe zu Entscheidungsträgern aus Politik und Gesellschaft? Für wen sind Stiftungen eigentlich da? Die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., die Haniel Stiftung und die Gerda Henkel Stiftung mach-

ten sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten zu diesen und anderen Fragen: Einen Sommer lang werden sie einen Kleingarten in Berlin-Pankow als gemeinsame Hauptstadtresidenz nutzen. Ein Schrebergarten fungiert als bewusster Gegenentwurf zum weitverbreiteten Glauben, das Zentrum Berlins sei in der Demokratie gleichzeitig besonders nah an den Menschen. Denn wo sollte man Menschen näher sein als in ihren Gärten? Der Standort bietet außerdem die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten als mit jenen, die normalerweise im Wirkungsfeld von Stiftungen stehen. Die Hauptstadtresidenz als Ort für kulturelle Veranstaltungen und Begegnungen soll Menschen zusammenbringen, deren Leben normalerweise geringe Schnittmengen aufweisen: Politiker, Kleingärtner, Hausfrauen, Künstler, Büroangestellte, Rentner und Studenten. Dabei wird darauf geachtet, durch gezielte Einladungen Brüche im Publikum zu provozieren – die Heterogenität der Gruppe soll nicht dem Zufall überlassen werden. Die Veranstaltungsformate reichen vom typischen Hauptstadtevent wie Klassiksoiree und Powerbrunch bis hin zum nachbarschaftlichen Kartenspiel und Grillabend. Denn auch das ist Hauptstadt, das ist das Leben. « « « Sarah Heuberger  | FSJ Kultur / Assistenz Kommunikation, Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.


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Wettbewerbe und Auszeichnungen

Mit Mutters Erbe für die Jugend Der Feri Stiftungspreis 2012 geht erstmals in die Schweiz – an die Schtifti Foundation aus Zürich.

» » » Von den Stiftungspreisen im deutschsprachigen Raum ist einer bei den Gewinnern besonders beliebt: Der Feri Stiftungspreis ist mit stolzen 25.000 Euro dotiert, die der Stiftungsarbeit zugute kommen. Mit dem Preis zeichnet Feri, eine Unternehmensgruppe im Bereich Vermögensberatung und Finanzdienstleistung, seit 2005 Privatstiftungen aus, die zukunftsweisend zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen. Am 9. Mai 2012 kürte Feri im Frankfurter Römer zum sechsten Mal eine Stiftung. Mit der Schtifti Foundation durfte sich erstmals eine schweizerische Stiftung über die Ehrung freuen, die Gründer Roger Grolimund aus der Hand von Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth empfing. Von 183 Bewerberstiftungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hatten es sechs in die Endrunde geschafft. Neben der Siegerin überzeugten die Bewegungsstiftung aus dem niedersächsischen Verden, die Biovision Stiftung für ökologische Entwicklung aus Zürich, die Canopus Foundation aus Freiburg i.Br., der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds und die Stiftung Menschen für Menschen aus München die Jury ganz besonders. Jurymitglied Dr. Hermann Falk, stellvertretender Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, bekannte: „Noch nie war es so schwierig, einen Preisträger zu bestimmen, denn letztendlich waren

alle sechs nominierten Stiftungen preiswürdig.“ Die Schtifti Foundation setzt sich für Kinder und Jugendliche ein. Zu ihren Projekten gehört etwa die Schtifti Freestyle Tour, die von 2003 bis 2009 mehr als 18.000 Schülerinnen und Schüler in Be-

unsere schweizerische Identität noch ein bisschen mehr!“ Die Initiatoren bei Feri möchten mit dem Preis vermögende Privatpersonen zu stifterischem Handeln inspirieren, indem sie interessante Vorbilder bekannter machen. Die beiden Schtifti-Initiatoren Roger

wegung und zu mehr Wissen über gesunde Ernährung brachte. Neu ist das Präventionsprojekt GORILLA für ein gesundes Körpergewicht von Kindern und Jugendlichen, das mit verschiedenen Modulen – u.a. interaktiver Wissensvermittlung über eine E-Learning-Plattform – für gesunde Ernährung und Bewegung wirbt. Und warum der Name Schtifti? „‚Stifti‘ ist das schweizerische Wort für Lehre, der Stift ist der Auszubildende“, erklärt Roger Grolimund. „Wir möchten mit dem Namen zum Ausdruck bringen, dass wir mit unseren Projekten Kindern und Jugendlichen eine lebenswichtige Ausbildung zukommen lassen. Die Schreibweise mit ‚sch‘ betont

Grolimund und Ernesto Silvani sind noch jung. Sie lernten sich beim Engagement für den Verein Freestyle Park in Zürich kennen und beschlossen, eine Stiftung für soziale Jugendprojekte zu gründen. 2003 ging die Schtifti ­Foundation an den Start. Grolimund brachte das Erbe seiner verstorbeWeitere Informationen nen Mutter ein, Silvawww.feri.de/de/feri-stiftungspreis www.schtifti.ch ni das seiner Großwww.gorilla.ch mutter. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass sie Geld geben, sich aber vor allem als Menschen und soziale Unternehmer einbringen wollten. Möge ihr Beispiel viele ­Vermögende inspirieren! « « « BvB


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StiftungsWelt 02-2012

Internationales

Unterwegs zu Stiftungsprojekten Die Stiftungsarbeit der Karl Kübel Stiftung in Indien

Mit einem Artikel in der StiftungsWelt 03-2011 lud die Karl Kübel Stiftung dazu ein, an einer Bildungsreise zu ihren Projekten in Indien teilzunehmen. Sabine Wedemeyer ist der Einladung gefolgt und berichtet.

Weitere Informationen  www.kkstiftung.de

» » » „Ich möchte Krankenschwester werden!“ „Ich will Polizist werden!“ Swetha und Ragu, Kinder aus der Dorfschule von Nattarmangalam im indischen Bundesstaat Tamil Nadu, sitzen gemeinsam mit ihren Mitschülern im Kreis auf dem Boden und erzählen von ihren Zukunftsplänen. Eine Reisegruppe um Ralf Tepel, Vorstand der Karl Kübel Stiftung für

Kind und Familie (KKS) aus Bensheim, besuchte Ende Februar mehrere Projekte der Stiftung, die sich seit über 20 Jahren in Indien engagiert. „Dass Bildung der einzige Weg aus der Armut ist, wissen auch die Eltern dieser Kinder. Trotzdem gibt es Familien, die ohne die Mitarbeit der Kinder nicht überleben können. Daher ist es nicht damit getan, Schulen zu bauen und Lehrkräfte zu bezahlen. Es geht um langfristige strukturelle Veränderungen in den Dörfern und Gemeinden“, erklärt Ralf Tepel. Tamil Nadu ist ein von Landwirtschaft geprägter Bundesstaat im Südosten der aufstrebenden Industrienation Indien. Der Boom der Großstädte hat die ländlichen Regionen noch nicht erreicht. 2004 zerstörte der Tsunami große Teile der Küste und vernichtete Existenzen. Viele Menschen verloren ihr Leben, Kinder wurden zu Waisen. Der Wiederaufbau gelang mit in- und ausländischer Hilfe. Der Wirbelsturm Thane im Dezember 2011 schädigte die Region erneut erheblich. Es trifft meist die Menschen, die wenig haben – ethnische Minderheiten und Menschen aus den niedrigen Kasten. Um sie aus dem Armutskreislauf zu lösen, setzt die KKS auf Kleinkredite, die von ei-

nem Frauenkomitee selbstständig verwaltet werden. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto. Die Geschäftsideen, die mit Krediten umgesetzt werden sollen, werden genauestens geprüft, um zu gewährleisten, dass sich die Modelle tragen. Unterstützt werden die Komitees von den örtlichen Projektpartnern der Stiftung. Raseema zeigt stolz ihren „Petty-Shop“, einen Dorfladen, den sie mit zwei weiteren Frauen in Seruthur betreibt. Das Geschäft läuft gut, und die Frauen sind stolz, dass sie mit ihren Einnahmen ihre Männer entlasten und die Kinder in die Schule gehen können. Davon profitiert die ganze Dorfgemeinschaft: „Endlich gibt es alles, was wir benötigen, hier im Dorf“, freut sich Sudha. Mein Fazit der Reise: Das Engagement der KKS gilt es zu unterstützen! Sie wird auch zukünftig Reisen zu ihren Projekten anbieten, die interessierten Teilnehmern offenstehen. « « « Sabine Wedemeyer  | Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Karg-Stiftung


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48 StiftungsWelt 02-2012

Neuigkeiten PERSONALIA

Mai in das Kuratorium der Stiftung gewechselt. www.grone.de

Achim Albrecht

Gesine Cukrowski

Mit einem Senatsempfang durch den Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz ist am 22. März der Führungswechsel der Hamburger Stiftung Grone-Schule vollzogen worden. Achim Albrecht (Foto) steht seit dem 1. Mai an der Spitze eines der größten Bildungs- und Personaldienstleister in Deutschland. Der Diplom-Kaufmann war zuvor Geschäftsführer des Berufsfortbildungswerkes des DGB (bfw) und dessen Tochtergesellschaften. Sein Vorgänger Staatsrat a.D. Wolfgang Prill ist im

Die Schauspielerin Gesine Cukrowski ist am 14. April mit dem HansRosenthal-Ehrenpreis ausgezeichnet worden. Die Mitbegründerin und Vorstandsvorsitzende der Hamburger Stiftung Findelbaby Mütter in Not erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis für ihr soziales und humanitäres Engagement. Der Preis wird vergeben von der Hans Rosenthal-Stiftung – schnelle Hilfe in akuter Not – e.V. www.stiftung-findelbaby.de www.hans-rosenthal-stiftung.de

Ihre News in den Medien des Bundesverbandes Zusammengestellt von Timon M. Pohl  Sollen hier auch Neuigkeiten aus Ihrer Stiftung stehen? Dann senden Sie bitte Pressemitteilungen, Hinweise und Fotos an redakteure@stiftungen.org. Timon Pohl, Referent Medien & Kommunikation, ist beim Bundesverband Ihr Ansprechpartner für alle Neuigkeiten aus dem Stiftungswesen für das Magazin StiftungsWelt, den Newsletter StiftungsNews und Social Media. News, Termine und Jobs können Stiftungen außerdem kostenlos selbst auf stiftungen.org, dem Portal für Stiftungen und das Stiftungswesen, veröffentlichen. Infos und Zugangsdaten: www.stiftungen.org/stiftungen-online

Aart Jan De Geus Das Kuratorium der Bertelsmann Stiftung hat am 27. April den Niederländer Aart Jan De Geus (Foto) als Nachfolger von Prof. Dr. Gunter Thielen zum neuen Vorstandsvorsitzenden berufen. De Geus, der das Amt zum 5. August übernehmen wird, ist seit dem 1. September 2011 Vorstandsmitglied der Stiftung und verantwortet die Programme im Bereich Europa, Arbeitsmarkt und Globalisierung. Zuvor war er von 2007 bis 2011 stellvertretender Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Von 2002 bis 2007 war De Geus niederländischer Minister für Arbeit und Soziales unter Ministerpräsident Jan Peter Balkenende. www.bertelsmann-stiftung.de

Dr. Georg Eysel-Zahl Seit 1. April ist Dr. Georg Eysel-Zahl Geschäftsführer der VRD Stiftung für Erneuerbare Energien in Heidelberg und kümmert sich insbesondere um die Stiftungsprojekte. Der studierte Biologe und Geograf war zuvor geschäftsführender Vorstand der Sarah Wiener Stiftung, die er seit ihrer Gründung 2007 mit aufbaute und leitete. www.vrd-stiftung.org Dr. Bartolt Haase Der Aufsichtsrat der Stiftung Eben-Ezer in Lemgo hat Pastor Dr. Bartolt Haase (Foto) am 13. März als Nachfolger für den langjährigen Vorstandssprecher Pastor Hermann Adam gewählt. Haase, der das Amt ab Mitte 2013 für zunächst acht Jahre übernimmt, ist derzeit Assistent des Vorstandsvorsitzenden der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Der 36-Jährige ist erst der neunte Vorstandssprecher in der diakonischen Einrichtung, die am 11. Mai ihr 150-jähriges Jubiläum feierte. www.eben-ezer.de Dr. Annette Julius Ab dem 1. September wird Dr. Annette Julius neue Generalsekretärin der Studienstiftung des deutschen Volkes, wie die Stiftung im April mitteilte. Sie tritt damit die


StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen

Nachfolge von Dr. Gerhard Teufel an, der das bundesweit größte Begabtenförderungswerk nach einer erfolgreichen Amtszeit von 17 Jahren verlässt. Derzeit leitet Julius die Programmabteilung Nord im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Bonn und das DAAD-Büro Berlin. www.studienstiftung.de Prof. Dr. Horst Köhler Der ehemalige Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler (Foto) wird neuer Präsident der Tübinger Stiftung Weltethos. Er folgt auf den Stiftungsgründer und Theologen Prof. Dr. Hans Küng, der die Leitung zu seinem 85. Geburtstag am 19. März 2013 übergeben wird. Als Mitglied des Kuratoriums engagiert sich Köhler bereits seit dessen Bestehen für die 1995 errichtete Stiftung Weltethos. www.weltethos.org Dr. Dieter Kurz Die Stiftungsverwaltung der CarlZeiss-Stiftung hat Dr. Dieter Kurz (Foto) mit Wirkung zum 15. März zum neuen Vorsitzenden des Stiftungsrates bestellt. Kurz tritt die Nachfolge von Dr. Theo Spettmann an, der im Jahr 2010 zum Vorsitzen-

den des Stiftungsrates und Mitglied der Aufsichtsräte der Stiftungsunternehmen Carl Zeiss AG und Schott AG bestellt worden war. Spettmann hat seine Mandate aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. www.carl-zeiss-stiftung.de

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wirkte Schenk an mehr als 20 Publikationen zur Geschichte der DEFA mit und begleitet die Stiftung schon seit Langem. Helmut Morsbach, seit 2003 Vorstand der Stiftung, hat sich aus Altersgründen in den Ruhestand verabschiedet. www.defa-stiftung.de

Dr. Aslak Petersen und KARIN HEYL Dr. Aslak Petersen ist seit dem 1. April neuer Geschäftsführer der Crespo Foundation. Der 37-jährige Wirtschaftswissenschaftler studierte an der Universität Witten/ Herdecke, wo er 2006 promoviert wurde. Zuletzt arbeitete Petersen bei HQ Trust als Berater und Verwalter von Privatund Stiftungsvermögen. Karin Heyl, Geschäftsführerin seit der Aufbauzeit im Jahr 2006, hat die Crespo Foundation zum 31. Mai verlassen. Sie ist zum 1. Juni zur Einheit Kultur, Sport und Sozialberatung der BASF SE gewechselt, wo sie ab 1. Oktober als Vice-President die Nachfolge von Dr. Klaus-Philipp Seif antritt. www.crespo-foundation.de DR. Ralf Schenk Neuer Vorstand der DEFA-Stiftung ist seit dem 1. Juni der freie Filmpublizist Dr. Ralf Schenk (Foto). Als Autor, Redakteur und Herausgeber

Ole von Beust Der ehemalige Erste Bürgermeister von Hamburg Ole von Beust (CDU, Foto) ist am 13. März zum neuen geschäftsführenden Vorstand der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte gewählt worden. Er folgt auf den Stiftungsgründer Klaus von Dohnanyi (SPD) der nach 20 Jahren bereits im Dezember 2011 zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden war. Vorsitzender des Vorstands ist satzungsgemäß der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, derzeit Olaf Scholz (SPD). www.hamburger-stiftung.de Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Foto) wird ab dem 1. August Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Vahrenholt, seit 2010 im Kuratorium, ist Vorsitzender der Geschäftsführung der RWE Innogy und wechselt im Juli in den Aufsichtsrat des Unternehmens. Vahrenholt war bis 1997 Umweltsenator in Hamburg.

neuigkeiten


50 StiftungsWelt 02-2012

neuigkeiten

Der Stifter Haymo G. Rethwisch, Träger des Deutschen Stifterpreises 2011, zieht sich nach 20-jähriger Arbeit ins Präsidium des Kuratoriums zurück. www.deutschewildtierstiftung.de

10.000 Einwohner zählenden Samtgemeinde. Vor dem Hintergrund kommunaler Sparbemühungen ist zum Jahresbeginn die Till Eulenspiegel-MuseumsStiftung gegründet worden, die die Trägerschaft des Museums übernehmen

fördern, um sie in der Region zu halten. Unterstützung hierfür fanden die Initiatoren bei Soester Unternehmen und aktiven Fußballprofis.

Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner UND STEPHAN GUTZEIT Der ehemalige Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung des

Landes Berlin Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner ist seit dem 1. Mai neuer Vorstand der Stiftung Charité. Zöllner verantwortet die operative Arbeit der Stiftung und leitet das Berliner Büro. Er folgt auf Stephan Gutzeit, der seit Dezember 2005 Mitglied des Vorstands war und die Stiftung zum 30. April verlassen hat, um die Stiftung Neues Bauhaus aufzubauen. www.stiftung-charite.de

PREISVERLEIHUNGEN soll. Samtgemeinde und Landkreis haben je 200.000 Euro bereitgestellt; mit dem Bundesland wird noch verhandelt. Zu den Gremienmitgliedern zählen u.a. Tobias Henkel, Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, und Axel Richter, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der STIFTUNG NORD/LB · ÖFFENTLICHE. www.eulenspiegel-museum.de Reinhard-Adolph-Stiftung Am 12. April ist der ReinhardAdolph-Stiftung für Kinder- und Jugendsport von der Bezirksregierung Arnsberg die Anerkennungsurkunde überreicht worden. Die

NEUERRICHTUNGEN Till EulenspiegelMuseumsStiftung Till Eulenspiegel soll um 1300 in der Nähe der niedersächsischen Stadt Schöppenstedt geboren worden sein. Daran erinnert das Till Eulenspiegel-Museum der rund

Förderstiftung mit Sitz in Soest nimmt mit einem Grundstockvermögen von 50.000 Euro ihre Arbeit auf. Ob Trainingsausstattung oder medizinische Unterstützung: Die neue Stiftung will gezielt junge Fußballtalente

Medienarchiv Günter Grass Stiftung Für seinen Tatsachenroman „Zeitoun“ ist Dave Eggers am 13. April mit dem Literaturpreis ALBATROS der Medienarchiv Günter Grass Stiftung ausgezeichnet worden. Der US-Schriftsteller hatte seine Teilnahme am Festakt in Bremen kurzfristig abgesagt, da er sich nicht genug vorbereitet fühle, um sich zur medialen Debatte um Grass zu äußern. „So sehr wir diese Entscheidung bedauern, so sehr schätzen und respektieren wir diese – letztlich beispielhafte – Haltung“, teilte die Stiftung mit. Der Autor spendet sein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro an den Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. www.grass-medienarchiv.de Carl Orff-Stiftung Die Carl Orff-Stiftung hat den Intendanten John Dew (Foto links) am 3. März mit dem Carl Orff-Preis ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro


StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen

dotierte Preis wurde im Rahmen der Premiere der Märchenoper „Der Mond“ von Carl Orff am Staatstheater Darmstadt übergeben. Die Stiftung würdigt den MusiktheaterRegisseur für seine langjährige

Auseinandersetzung mit Orffs Musikdramen. www.orff.de

Allianz Umweltstiftung Insgesamt 65.000 Euro hat die Allianz Umweltstiftung im Rahmen ihres Wettbewerbs um den Deutschen Klimapreis vergeben. Fünf Schulen aus Elstertrebnitz, Hamburg, Lüneburg, Solingen und Steinhagen sind am 5. Juni mit jeweils 10.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet worden. 15 weitere Projekte erhielten Anerkennungspreise in Höhe von je 1.000 Euro. Mit einem breiten Spektrum von Ideen zum Thema Klimaschutz hatten sich bundesweit über 100 Schulen beworben. www.allianz-umweltstiftung.de

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Stiftung Preussische Seehandlung Die Schauspielerin Sophie Rois hat für ihre herausragenden Verdienste um das deutschsprachige Theater den 25. Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung bekommen. Der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit überreichte die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung am 5. Mai im Haus der Berliner Festspiele. www.stiftung-seehandlung.de

PSP blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Beratung von Stiftungen zurück. Die Stiftungsberatung bildet einen der Schwerpunktbereiche unserer Sozietät, in dem PSP wirtschaftliche, rechtliche und steuerliche Beratung aus einer Hand bietet. Darüber hinaus übernehmen unsere Experten vielfach das laufende Vermögenscontrolling von Stiftungen. Angefangen von der Auswahl der beauftragten Vermögensverwalter, über die Kontrolle von Kosten und Umsetzung der Vermögensanlage, bis hin zu einem laufenden Reporting der Entwicklung des Stiftungsvermögens können Stiftungen die Expertise eines fachübergreifend besetzten Expertenteams nutzen. Wir setzen dabei nicht einfach auf standardisierte Verfahren, sondern orientieren uns an den konkreten Bedürfnissen einer jeden Stiftung und bieten somit maßgeschneidert Lösungen für jede Stiftung an. Fordern Sie unsere Stiftungs-Broschüre an oder wenden Sie sich direkt an unsere Experten, die Ihnen gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung stehen: Joachim Doppstadt, j.doppstadt@psp.eu Maik Paukstadt, m.paukstadt@psp.eu Dr. Jasper von Hoerner, j.vonhoerner@psp.eu

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neuigkeiten

Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Der KAIROS-Kulturpreis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. ging am 4. März an die französische Recycling-Designerin Katell Gélébart. Ob Verpackungen aus neuseeländischen Haushalten oder Filz aus sowjetischen Armeebeständen: Seit mehr als zehn Jahren erschafft

die 39-jährige Aktivistin Kleidung, Lampen, Möbel und andere Objekte aus besonderen Materialien. Mit 75.000 Euro ist der KAIROS einer der höchstdotierten Kulturpreise in Europa. www.toepfer-fvs.de

ligkeit im Alter und zur Verständigung zwischen den Generationen anregen. Mit Kreativität und Menschlichkeit treffe es genau den Nerv der Zeit, so die Jury. www.hannoverstiftung.de Stiftung „Freiheit der Presse“ Am 16. Mai hat die Stiftung „Freiheit der Presse“ den Wächterpreis der Tagespresse 2012 vergeben. Die für das Handelsblatt minutiös und sauber recherchierten Umstände des EnBW-Ankaufs durch das Land Baden-Württemberg prämierte die Stiftung mit dem ersten Platz. Der zweite Preis ging an die Chefreporterin der Rhein-Zeitung, die die Besetzung der Präsidentenstelle am Oberlandesgericht in Koblenz kritisch begleitet hatte. Drittplatziert ist eine freie TagesspiegelMitarbeiterin für ihre Recherchen zum Missbrauch staatlicher Gelder durch freie Träger. www.anstageslicht.de

HannoverStiftung Das Projekt „Gerüchteküche“ der HannoverStiftung – Stiftung der Sparkasse Hannover ist am

21. März mit dem DAVID-Preis des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes ausgezeichnet worden. Senioren und Auszubildende aus Hannover treffen sich im Rahmen dieser Kochwerkstatt zum gemeinsamen Kochen und Essen. Das Projekt soll zur Gesel-

vorbildlich für ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen einsetzen und das Prinzip des „Mixed Leader­ ship“ in ihrer Personalstruktur umsetzen. www.helga-stoedter-stiftung.de

Helga Stödter-Stiftung Eine bundesweit einmalige Auszeichnung für „Mixed Leadership“ haben die Helga Stödter-Stiftung und die Handelskammer Hamburg ins Leben gerufen. Den ersten

Helga-Stödter-Preis haben am 21. März die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG und die BODE Chemie GmbH erhalten. Der Preis würdigt Unternehmen, die sich

Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung Der Kulturpreis der Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung für Bildende Kunst 2012 geht an den Straubinger Fotografen Jürgen Bergbauer. Die mit einem Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro verbundene Auszeichnung wird am 29. Juni verliehen. Die Arbeiten des Preisträgers präsentiert die Stiftung vom 30. Juni bis 19. August in einer Ausstellung im Weytterturm Straubing. www.ritter-stiftung.org Werner Bonhoff Stiftung Die freiberufliche Dokumentarfilmerin Renate Günther-Greene hat am 10. Mai in Berlin den Werner-Bonhoff-Preis wider den §§-Dschungel in Höhe von 50.000 Euro erhalten. Die Düsseldorferin habe mit investigativem Journalismus bürokratische Hürden überwunden, so die Werner Bonhoff Stiftung. Für den WDRFilm „Behindert – Was darf ich werden?“ hat die Preisträgerin ein Jahr lang zwei junge Erwachsene mit Behinderungen begleitet. Die Werner Bonhoff Stiftung feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. www.werner-bonhoff-stiftung.de KUNSTSTIFTUNG BADEN-WÜRTTEMBERG Der Peter-Hans-Hofschneider-Preis 2011 der Kunststiftung Baden-


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neuigkeiten

Württemberg ging am 4. Mai 2012 an Pedro Wirz. Neben einem Preisgeld von 10.000 Euro und einer Publikation im Wert von 5.000 Euro ist der Nachwuchsförderpreis mit einer Ausstellung verbunden. Das Werk des Künstlers zeichnet sich durch „humorvolle Selbstbeobachtung aus. Seine Stärke liegt nicht so sehr in der konventionellen künstlerischen Form, sondern in der Art, wie er Kunst als Mittel der Partizipation und sozialen Einbindung begreift“, so die Jury. www.kunststiftung.de

SIEMENS STIFTUNG Unter dem Motto „Einfach UmWeltspitze!“ hat die Siemens Stiftung im Rahmen ihres Schülerwettbewerbs 2012 Mathematik, Naturwis-

hausen mit Ideen zur umweltfreundlichen Nutzung von Urin zur ressourcenschonenden Gewinnung von Phosphatdünger. Bei der Preisverleihung am 26. März wurden Preisgelder in Höhe von insgesamt rund 100.000 Euro vergeben. www.siemens-stiftung.org THEODOR HEUSS STIFTUNG

senschaften und Technik neue Ideen für den Umwelt- und Klimaschutz gesucht. Den ersten Platz sicherte sich ein Team aus Reckling-

Der Sozial- und Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Edelstein hat am 28. April den Theodor Heuss Preis der theodor heuss stiftung erhalten. Vier Theodor-Heuss-Medaillen gingen an die

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StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen

Anti-Bias-Werkstatt in Berlin, das Stifterpaar Dr. Reinhard und Annette Erös (Kinderhilfe Afghanistan), den Bildungsforscher Prof. Dr. Lothar Krappmann und das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. www.theodor-heuss-stiftung.de STIFTUNG FÜR ÖKOLOGIE UND DEMOKRATIE Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen hat die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. den Umweltpreis „Goldener Baum“ an Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher (rechts) verliehen. Der Stiftungsvorsitzende Hans-Joachim Ritter würdigte ihn in seiner Laudatio als

die Stiftung mit zahlreichen Partnern über 300 Projekte unter dem Motto „Hoffnung durch Handeln“ durchgeführt. Rund 1.350 Stifterinnen und Stifter tragen die Deutsche Umweltstiftung inzwischen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die ökologisch ausgerichtete Bildungsund Informationsarbeit vor allem mit jungen Menschen. www.deutscheumweltstiftung.de

Gründung im Europäischen Umweltjahr 1987 hat sie mit mehr als 52 Millionen Euro den Naturschutz gefördert. Heute arbeitet die Stiftung mit mehr als 200 Wissenschaftlern, Naturschützern und Umweltexperten in über 25 Län-

DFB-Stiftung Sepp Herberger Die DFB-Stiftung Sepp Herberger, älteste Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), feierte am 28. März ihr 35-jähriges Jubiläum. „Die wunderbare Idee von Sepp Herberger, die integrative Kraft des Fußballsports für die Gesellschaft zu nutzen, hat die Stiftung auf vielerlei Weise mit Leben erfüllt“, gratulierte Bundeskanzlerin Merkel. 1977 hatte der DFB anlässlich des 80. Geburtstags von Sepp Herberger bekannt gegeben, gemeinsam mit dem ehemaligen Bundestrainer eine Stiftung zu

Mitinitiator der Global Marshall Plan-Initiative und einer weltweiten ökosozialen Marktwirtschaft. www.stiftung-oekologie-u-demokratie.de

JUBILÄEN

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gründen. Seit ihrem Bestehen hat die Stiftung rund 20 Millionen Euro für soziale Projekte und Maßnahmen im Fußball ausgeschüttet. www.sepp-herberger.de

Deutsche Umweltstiftung

EURONATUR

Am 31. März feierte die Deutsche Umweltstiftung ihr 30-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung hat

Nach 25 Jahren hat die Stiftung EuroNatur am 2. April eine Zwischenbilanz gezogen: Seit ihrer

dern Europas zusammen. Ziel ist, das europäische Naturerbe in seiner Vielfalt zu erhalten und wertvolle Natur- und Kulturlandschaften in Europa zu schützen. www.euronatur.org SOFTWARE AG-STIFTUNG Anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens hat die Software AG-Stiftung die Aktion „Anstiften!“ der KörberStiftung neu aufgelegt: Im Rahmen der Initiative „Anstiften! 20 Impulse für Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg“ sollen 20 Unternehmen gefunden werden, die jeweils 5.000 Euro für je ein Projekt spenden. Die Software AGStiftung wird die Spendenzusagen auf 10.000 Euro verdoppeln. Insgesamt 200.000 Euro sollen auf diese Weise soziale Innovationen in der Region anschieben. Der feierliche Abschluss der Aktion und der Jubiläumsfestakt finden am 15. Juni in der Darmstädter Orangerie statt. www.sagst.de

neuigkeiten


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neuigkeiten

MOSAIK

Großteil der Entwicklungskosten von über 5 Millionen Euro. www.steiger-stiftung.de

Franckesche Stiftungen zu Halle

Klosterkammer Hannover

Nach zweijähriger Sanierung haben die Franckeschen Stiftungen zu Halle am 24. März die Wiedereröffnung des Entreebereichs der historischen Schulstadt gefeiert. Für 12,5 Millionen Euro sind das Backund Brauhaus, die ehemaligen Pächterhäuser der Meierei und die Häuserzeile am Franckeplatz denkmalgerecht restauriert worden. Die Wiedereröffnung erfolgte im Rahmen der traditionellen Feier zum Geburtstag des Theologen August Hermann Francke (1663–1727). Der Abschluss der Bauprojekte ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zum UNESCO-Weltkulturerbe. www.francke-halle.de

Die Klosterkammer Hannover, unter deren Dach sich vier öffentlichrechtliche Stiftungen befinden, wird in den kommenden Jahren verstärkt ehrenamtliches Engagement fördern. Der Schwerpunkt des ersten Förderprogramms der Klosterkammer liegt auf der Qualifizierung von ehrenamtlichen Führungskräften und Mitarbeitenden. Im Rahmen des Programms „ehrenWERT.“ können Fördermittel für Maßnahmen beantragt werden, die von Ehrenamtlichen getragen werden und mit deren Qualifizierung verbunden sind. www.klosterkammer-ehrenwert.de Google Art Project

Björn Steiger Stiftung Die Björn Steiger Stiftung hat am 15. März in Stuttgart das Baby-Notarztwagen-System „Felix“ vorgestellt. Das Fahrzeug ist nach Angaben der Stiftung weltweit die erste ganzheitliche mobile Intensivstation für den Transport von Frühchen. Durch die Kombination moderner Fahrzeug- und Medizintechnik können kleine Patienten im Notfall unter besten Bedingungen in eine

Spezialklinik transportiert werden. Die Björn Steiger Stiftung trägt den

Seit dem 3. April ist die erweiterte Version des Google Art Projects online und lädt zu virtuellen Rundgängen durch das Pergamonmuseum, das Alte Museum und das Kupferstichkabinett ein. Die Staat-

dern arbeiten mit Google zusammen, darunter das Metropolitan Museum of Art und die Tate Britain. www.smb.museum www.googleartproject.com ART DINNER Die Bürgerstiftung Berlin hat am 14. März über 250 kunstbegeisterte Gäste zum ersten Art Dinner in das untere Foyer der Neuen Nationalgalerie eingeladen. Im Rahmen eines festlichen Abendessens wurden

nicht nur Kunstwerke von Jonathan Meese und Tim Eitel versteigert, sondern auch ein Tag als Praktikant im Restaurant VAU von Kolja Kleeberg. Der Reinerlös von 85.000 Euro fließt in drei Kernprojekte der Stiftung – die „LeseLust“, die Hausaufgabenbetreuung und die „Zauberhafte Physik“. www.buergerstiftung-berlin.de Internationale Studierende

lichen Museen zu Berlin, eine Einrichtung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, waren bereits seit dem Start des Projekts im Februar 2011 mit der Gemäldegalerie und der Alten Nationalgalerie beteiligt. 155 Partner aus 40 Län-

Eine vergleichende Studie zu Bleibeabsichten internationaler Studierender in fünf EU-Staaten hat der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration am 19. April vorgestellt. Eine Befragung von über 6.200 Studierenden hat ergeben, dass nur wenige planen, länger als fünf Jahre im Studienland zu bleiben. Ihnen fehlt es dabei vor allem an Informationen über die rechtlichen Möglichkeiten. Die verbrei-


StiftungsWelt 02-2012 » » » Stiftungen

tete Annahme, dass internationale Studierende von vornherein ein Sprungbrett zur dauerhaften Einwanderung in ein hoch entwickeltes Land suchen, erweise sich damit als falsch. www.svr-migration.de JUNGE ISLAM KONFERENZ Die Delegierten der Jungen Islam Konferenz haben am 19. April im

Rahmen der Deutschen Islam Konferenz (DIK) einen Empfehlungskatalog an Bundesinnenmi-

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nister Hans-Peter Friedrich übergeben. Die zehn Empfehlungen konzentrieren sich auf die Kooperation mit Schulen, die Darstellung muslimischen Lebens in den Medien, den Ausbau von Partizipationsmöglichkeiten sowie die stärkere Kooperation zwischen der DIK und der Jungen Islam Konferenz. Das Projekt der Stiftung Mercator und der Humboldt-Universität zu Berlin wird künftig jährlich auf Bundes- und auf Länderebene stattfinden. www.stiftung-mercator.de

Ergebnis kommt eine Studie von Prof. Dr. Berit Sandberg (HTW Berlin), die vorab am 27. April im Rahmen der Berliner Stiftungswoche präsentiert wurde. Die Befragung von 26 Stiftungen zeigt ein typisches Verhaltensmuster: Erst wenn ein Vorstandsmitglied tatsächlich ausscheidet, wird mit der Suche nach Nachfolgern begonnen, vor allem im Freundes- und Bekanntenkreis. Für den Herbst ist ein Sammelband geplant. Ph

Vorstand verzweifelt gesucht

Hashtag #DST12

Stifter können ihre Stiftung oft nicht loslassen: Statt rechtzeitig die Nachfolge zu planen, wollen sie sich so lange engagieren, bis es gesundheitlich nicht mehr geht. Zu diesem

Verfolgen Sie den Deutschen StiftungsTag 2012 in Erfurt vom 20. bis 22. Juni unter dem Hashtag #DST12. Wir freuen uns auf Ihre Tweets!

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Interna

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Wettbewerbe und Auszeichnungen

Bundespräsident würdigt Bürgerstiftungen Die Bürgerstiftungen Halle, Barnim Uckermark und Schaumburg sind die Sieger des 2. Ideenwettbewerbs der Herbert Quandt-Stiftung und der Initiative Bürgerstiftungen. » » » „Meine Damen und Herren – der Bundespräsident“: Diese Worte – ganz protokollarisch – kündigten am 22. März das Kommen von Bundespräsident Joachim Gauck an. Herbert Quandt-Stiftung und Initiative Bürgerstiftungen hatten gemeinschaftlich zur Preisverleihung des 2. Ideenwettbewerbs für Bürgerstiftungen in das Palais der Kulturbrauerei in Berlin eingeladen. Ebenso wie alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich auch die Organisatoren des Ideenwettbewerbs begeistert, dass der Bundespräsident bereit war, diesen Termin wahrzunehmen. Keine

Selbstverständlichkeit, denn die Preisverleihung des Ideenwettbewerbs fand wenige Tage nach der Wahl und einen Tag vor der Vereidigung des Bundespräsidenten statt. Öffentliche Auftritte des Staatsoberhauptes sind in dieser Zeit rar, Redebeiträge von ihm gibt es nicht – eine Regel, die auch für diese Veranstaltung galt. Die Anwesenheit des Bundespräsidenten bedeutete vor diesem Hintergrund allerdings umso mehr Anerkennung und Würdigung der Arbeit, die die vielen engagierten Menschen in den Bürgerstiftungen leisten. Durch seine Präsenz machte der Bundesprä-

sident einmal mehr deutlich, wie wichtig ihm das Thema „Verantwortung übernehmen“ ist. Und das tun sie, die Bürgerstifter! Sie stärken die Mitte der Gesellschaft, indem sie sich drängender Probleme vor Ort annehmen und gemeinsam Lösungsansätze entwickeln: in Form eigener Projekte, als Plattform und Koordinatoren für vielfältiges bürgerschaftliches Engagement in der eigenen Stadt oder Region. Zwei der drei ausgezeichneten Bürgerstiftungen waren dem Bundespräsidenten keine Unbekannten. In Schaumburg war er


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2011 beim Bürgermahl als Redner zu Gast und in Eberswalde bei der Verleihung des Förderpreises für Demokratie 2008. Grund genug für Gauck, auch diesen beiden Zweitplatzierten ihre Urkunde persönlich zu überreichen, was laut Protokoll gar nicht vorgesehen war. Voll des Lobes für die Bürgerstiftungen waren Susanne Klatten, Stiftungsratsvorsitzende der Herbert Quandt-Stiftung, Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio und Dr. Christof Eichert, geschäftsführender Vorstand der Herbert Quandt-Stiftung. Der mit 15.000 Euro dotierte erste Preis ging an die Bürgerstiftung Halle für ihren Beitrag „6 x Neuland – Kinder entdecken Halle“. Die Bürgerstiftungen Barnim Uckermark und Schaumburg teilen sich den zweiten Platz und erhalten je 7.500 Euro Preisgeld.

Ziel des „Ideenwettbewerbs für Bürgerstiftungen“ ist es, die Innovationskraft der in Bürgerstiftungen aktiven Menschen zu fördern. Zudem soll die Multiplizierbarkeit von Projekten vorangetrieben und die wichtige Arbeit der Bürgerstiftungen öffentlich anerkannt und gewürdigt werden. Unter der Überschrift „Brücken bauen zwischen sozialen Milieus“ hatten die Herbert QuandtStiftung und die Initiative Bürgerstiftungen im Frühjahr 2011 alle Gütesiegel-Bürgerstiftungen aufgerufen,

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Projekte zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts einzureichen. Die Jury hatte daraufhin zehn Bürgerstiftungen ausgewählt und mit einem Startgeld von je 5.000 Euro in den Wettbewerb geschickt. Die nun nach Ablauf der mehrmonatigen Projektphase vergebenen Preisgelder in Höhe von insgesamt 30.000 Euro dienen der nachhaltigen Verankerung der besten Projekte. « « « Ulrike Reichart | Projektleiterin Ideenwettbewerb für Bürgerstiftungen bei der Initiative Bürgerstiftungen

å Bundespräsident Joachim Gauck versammelt die Gewinner unter dem Schirm der Initiative Bürgerstiftungen.


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Trends und Initiativen

Positionspapier zur Engagementförderung Stiftungen verständigen sich beim Forum Engagementförderung auf gemeinsame Standpunkte. Engagementfördernde Stiftungen sind eingeladen, das Papier mit zu unterzeichnen.

Karin Haist  leitet in der Körber-Stiftung den Bereich Gesellschaft. Im Bundesverband Deutscher Stiftungen leitet sie das Forum Engagementförderung. Kontakt  haist@koerber-stiftung.de

Weitere Informationen  Das Positionspapier finden Sie unter www.stiftungen. org/engagementfoerderung Zur Unterzeichnung des Papiers senden Sie bitte einen Brief, ein Fax oder eine E-Mail an Bundesverband Deutscher Stiftungen Nina Leseberg Mauerstraße 93 10117 Berlin Fax (030) 89 79 47-71 nina.leseberg@stiftungen.org

» » » Das Positionspapier „Mehr Bürgergesellschaft wagen! Stiftungen in der Engagementförderung“ klärt die Rolle von Stiftungen im Spannungsfeld von Bürgergesellschaft und Staat. Es wurde 2011 als Antwort auf die Nationale Engagementstrategie der Bundesregierung von einer Strategiegruppe engagementfördernder Stiftungen erarbeitet und beim Forum Engagementförderung Anfang 2012 diskutiert und verabschiedet. Zur Strategiegruppe gehören neben dem Bundesverband Deutscher Stiftungen die Bertelsmann Stiftung, die Breuninger Stiftung, die Bürgerstiftung Dresden, die Herbert Quandt-Stiftung, die Körber-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Thüringer Ehrenamtsstiftung und die Vodafone Stiftung Deutschland. Engagementfördernde Stiftungen sind herzlich willkommen, das Papier mit zu unterzeichnen. Die Nationale Engagementstrategie adressiert Stiftungen ausdrücklich als Kooperationspartner. Diesem Anspruch verweigern sich engagementfördernde Stiftungen nicht, im Gegenteil: Sie wollen einen substanziellen Beitrag zur Förderung und Aufwertung des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland leisten. Aber sie fordern in ihrem Positionspapier eine Partnerschaft auf Augenhöhe mit staatlichen Akteuren. Sie verweisen darauf, keinesfalls staatliche Förderung ersetzen zu können. Und auch für die rechtlichen Rahmen-

bedingungen – Gemeinnützigkeits-, Spenden- und Zuwendungsrecht – sowie die Grundsicherung einer Infrastruktur für Engagement sehen Stiftungen die öffentliche Hand in der Pflicht. Weil Engagement öffentliche Räume und professionelle Kerne braucht, regt das Papier Bund, Länder und Kommunen an, nicht nur auf befristete Programme und Modellprojekte zu setzen, sondern – wo immer möglich – stärker die institutionelle Förderung selbstständiger Strukturen anzustreben. Hier sehen die Stiftungen aber auch den eigenen Sektor und die Wirtschaft in der Pflicht. Einen wesentlichen Anteil des Positionspapiers nimmt die Beschreibung der eigenen Handlungsfelder ein. Stiftungen verstehen sich gerade im kommunalen Raum als Partner engagementtragender Einrichtungen wie z.B. Freiwilligenagenturen, Mehrgenerationenhäuser oder Bürgerplattformen. Und sie sehen sich als potenzielle Initiatoren und Träger von Netzwerken und Kooperationen, die sinnvolle

Synergien in der Bürgergesellschaft produzieren. Als weitere Felder, in denen sie wirken wollen, sind aufgeführt: die Engagementforschung, die Qualifizierung zum Engagement, die Anerkennung bürgerschaftlicher Initiative, aber auch die aufsuchende und integrative Engagementförderung, z.B. indem Menschen mit geringer Bildung oder sozialer Benachteiligung zur Mitgestaltung motiviert und befähigt werden. Über einen Punkt wurde lange diskutiert: wie bedeutend die Innovations- und Reformimpulse sind, die von Stiftungen gesetzt werden. Im Positionspapier betonen die Stiftungen ihre Rolle als versierte Begleiter gesellschaftlicher Reformprozesse. Sie beanspruchen – nicht mehr, aber auch nicht weniger – dank ihres fachlichen und methodischen Know-hows, ihrer Ressourcen und Unabhängigkeit, auf Augenhöhe mit allen Beteiligten gesellschaftliche Willensbildungs- und Beteiligungsprozesse moderieren und voranbringen zu können. « « «


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Mitglieder und Kooperationspartner

Neue Mitglieder des Bundesverbandes Herzlich willkommen!

STIFTUNGEN UND STIFTUNGSVERWALTUNGEN Broken hearts stiftung Postfach 3144 21209 Seevetal Telefon (04105) 67 65-84 | Fax -53 info@brokenhearts.eu www.brokenhearts.eu

Die broken hearts stiftung wurde als Treuhandstiftung der Stiftung Herzschlag am 1. Dezember 2011 mit Sitz in Seevetal (Niedersachsen) durch Dr. Cinderella von Dungern gegründet. Sie will mehr Aufmerksamkeit für das Thema Sklaverei und Menschenhandel im 21. Jahrhundert wecken und eine erhöhte Sensibilität insbesondere im deutschsprachigen Raum schaffen. Die Stiftung soll die Arbeit von Einrichtungen, die sich gegen Menschenhandel in Deutschland engagieren, sinnvoll ergänzen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt bei Kommunikation und Fundraising für bestehende Organisationen, die zunehmend mit knappen Mitteln zu kämpfen haben. Ziel ist eine verbesserte Aufklärung der Zivilgesellschaft und die Unterstützung eines effizienten Angebots, um Menschenhandel in Deutschland zu stoppen. Die broken hearts stiftung will helfen, den Stimmlosen eine Stimme zu geben. Bürgerstiftung Wolfsburg Postfach 10 09 44 38409 Wolfsburg Telefon (05361) 28-22 04 | Fax -18 28 buergerstiftung@stadt.wolfsburg.de Initiative zeigen, sich für das Gemeinwohl einsetzen, Verantwortung übernehmen für das Heute und die Zukunft

Wolfsburgs – in diesem Sinne möchte die Bürgerstiftung Wolfsburg Menschen mit Engagement, mit Erfahrung und der Bereitschaft, sich finanziell einzubringen, zusammenführen, damit aus guten Ideen auch erfolgreiche Projekte für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt werden. Die Stiftung wurde im Dezember 2006 durch den Rat der Stadt Wolfsburg gegründet. Sie entwickelt eigene und fördert gemeinnützige Projekte insbesondere aus den Bereichen Bildung und Erziehung, Kultur und Sport sowie Jugend und Soziales. Dabei liegen ihr Kinder und Jugendliche ganz besonders am Herzen. Schwerpunkte der Stiftung liegen bei der Förderung der sozialen Kompetenz im Kindergarten und in der Grundschule, Projekten zur Gewaltprävention, Bildung und Gesundheit. CHRISTIANA-STIFTUNG Zeisigstraße 7 94315 Straubing Telefon / Fax (09421) 66 09 christiana-stiftung@gmx.de www.christiana-stiftung.de

ChristianaStiftung zur Hilfe für die notleidende Bevölkerung in Afrika

Die Christiana-Stiftung „Hilfe für Afrika“ wurde 1998 von Christa Bernlochner zur Linderung von Hunger und Not der afrikanischen Bevölkerung gegründet. Die Stiftung unterstützt Hilfsprojekte von anerkannten Hilfsorganisationen, z.B. des von Pater Michael Reynolds geleiteten World Mercy Fund (WMF) / Barmherzigkeit e.V. Das Kibagare Good News Centre in Kenia liegt im bettelarmen Slum­bezirk der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Über 1.000 hilfsbedürftige Kinder werden hier im Zentrum und in den umgebenden Elendsbezirken versorgt. Mangi z.B., ein krankes Waisenkind aus den Slums Nairobis, fand durch Mitarbeiter von WMF Barmherzigkeit, Aufnahme und Pflege im Good News Centre von Kibagare.

Claussen-Simon-Stiftung Große Elbstr. 145f 22767 Hamburg Telefon (040) 413079621 Fax (040) 413079623 info@claussen-simon-stiftung.de www.claussen-simon-stiftung.de

Die Claussen-Simon-Stiftung wurde 1982 anlässlich des 100. Jahrestages der Beiersdorf AG von Georg W. Claussen, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender und langjähriger Vorstandsvorsitzender, gegründet. Bis 2011 wurde sie treuhänderisch verwaltet, seitdem ist sie eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts. Sie fördert Wissenschaft, Forschung, Bildung sowie Kunst und Kultur. Die Begleitung junger Talente beginnt mit einem Studium als Schüler im Begabtenförderprogramm Wirtschaft und setzt sich in Master- und Doktorandenprogrammen fort. An der Bucerius Law School gibt es den Claussen-Simon-Stiftungslehrstuhl für Internationales Recht. Die Stiftung vergibt den Preis für Mentorship und veranstaltet eine Akademie für Oberstufenschüler. Das Programm „Unseren Schulen“ fördert Projekte für besonderes und kooperatives Lernen und Lehren an Schulen in Hamburg. Dr. Margund Brusch und Ilse Ritscher Stiftung Stettiner Straße 29 38707 Altenau Telefon (05328) 82 62 brusch.ritscher-stiftung@email.de www.stiften-und-helfen.de

Die 2005 mit dem Nachlass ihrer Freundin von Ilse Ritscher gegründete Stiftung leistet humanitäre Hilfe im In- und Aus-

land. Kinder- und Bildungspatenschaften und Gesundheitsprojekte wie die Krankenstation Kakoy (Kongo) sind Förderschwerpunkte. Die Stiftung hilft bei Katastrophen, aber meist sind es die Lebensumstände von Menschen, die eine Katastrophe sind und der Hilfe bedürfen. Diese Hilfe sieht, je nach Förderregion, recht unterschiedlich aus. Zustiftungen begründeten eine Hilfe für krebskranke Kinder, für Aidskranke und die Manfred Ness Blinden- und Sehbehindertenhilfe. Dürrschnabel Stiftung Stiftung für Not leidende und behinderte Kinder Brandelweg 30 79312 Emmendingen verwaltung@duerrschnabel-stiftung.de www.duerrschnabel-stiftung.de

Die Dürrschnabel Stiftung wurde 1995 mit 1,5 Millionen DM in Form einer hochwertigen Industrieimmobilie gegründet. Die Erlöse aus der Stiftung betragen jährlich 45.000 Euro. Den Gründern der Stiftung, Karl und Anna Dürrschnabel, war es eine Herzensangelegenheit, in Not geratenen Kindern und Jugendlichen, insbesondere behinderten Kindern, durch schnelle, unbürokratische Hilfe zu einem besseren Leben zu verhelfen. Die Stiftung gibt situationsbedingt direkte Hilfe an die Betroffenen zur Anschaffung von wichtigen Sachmitteln und finanziert therapeutische Maßnahmen. Sie finanziert Umbauten und Fahrzeuge und beteiligt sich an Modernisierungen von Kinderheimen und Behinderteneinrichtungen im In- und Ausland.


StiftungsWelt 02-2012 » » » Interna

Felicitas-M.-Aumann-Stiftung Münchner Straße 64a 85774 Unterföhring Telefon (089) 95 84 63-21 | Fax -40 info@felicitas-m-aumann-stiftung.de www.felicitas-m-aumann-stiftung.de Im Mai 2001 wurde die Stiftung von Felicitas M. Aumann gegründet. Stiftungszweck ist die Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere durch finanzielle Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen und Einrichtungen. Ziel der Stiftung ist z.B. die therapeutische Begleitung benachteiligter Kinder, Maßnahmen zur Verbesserung sozialen Lernens an Schulen, sozialer und gewaltfreier Umgang untereinander, Hausaufgabenbetreuung und Musikförderung, schwerpunktmäßig im Münchner Raum. In naher Zukunft will die Stiftung für ein unbebautes Grundstück in Brandenburg einen Träger finden, der dieses dem Stiftungszweck entsprechend nutzt.

Förderstiftung der Sparkasse Amberg-Sulzbach Marienstraße 10 92224 Amberg Telefon (09621) 300 51-10 | Fax -19 foerderstiftung@sparkasse-ambergsulzbach.de www.sparkasse-amberg-sulzbach.de Unzählige Vereine, Kunst in allen Facetten, sportlicher Anspruch – der Landkreis Amberg-Sulzbach lebt vom Engagement seiner Bürger. Damit dies nicht an finanziellen Problemen scheitert, unterstützt die Förderstiftung der Sparkasse Amberg-Sulzbach zahlreiche Projekte in der Region. 2007 gegründet, schüttet die Stiftung jährlich fünfstellige Beträge aus. Die Sparkasse Amberg-Sulzbach will mit der eigenen Stiftung ihre soziale Verantwortung in der Region unterstreichen und sicherstellen, dass bürgerliches Engagement auch in Zukunft die nötige mo-

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lerisches Niveau zu wirtschaftlich vertretbaren Rahmenbedingungen ermöglichen. Ein zusätzliches Augenmerk wird

netäre Förderung erhält. Das Stiftungsvermögen beträgt derzeit 1 Million Euro. Friedhelm Schnitzler Musikstiftung Stefan-George-Ring 3 81929 München Telefon (089) 43 73 89 98 post@f-schnitzler.com Die hochwertige Aufführung exzellenter Musik setzt nicht zwangsläufig ein hohes Gagenbudget voraus. Engagierte und qualifizierte Musikerinnen und Musiker und ganz besonders Laienchöre wirken oft im Verborgenen. Die Friedhelm Schnitzler Musikstiftung initiiert und begleitet Musikprojekte, die hohes künst-

dabei auf die Mitwirkung von jungen Erwachsenen gelegt, die entweder noch an der Neigungsschwelle zwischen Hobby, Semi-Professionalität und Beruf stehen oder sich schon im Musikstudium an erste Auftritte heranwagen.

Ihre Stiftung – ein Baum der Früchte trägt.

Wer eine Stiftung gründet und verwaltet, macht sich zur Aufgabe, den Stifterwillen auf Dauer umzusetzen. Die Stiftung soll zu einem gesunden Baum heranreifen, der Früchte trägt. Nachhaltig getroffene Anlageentscheidungen unterstützen Sie dabei – tauschen Sie sich mit uns aus! Informationen über unsere Stiftungsberatung und nachhaltige Angebote der Bank für Kirche und Diakonie finden Sie im Internet unter www.KD-BANK.de/Stiftungsberatung oder rufen Sie uns einfach an. Wir beraten Sie gern und freuen uns, gemeinsam mit Ihnen die Zukunft Ihrer Stiftung zu gestalten.

Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-BANK  www.KD-BANK.de Stiftungskoordinatorin Christiane Wicht-Stieber  Fon 0231-58444-242  Stiftung@KD-BANK.de


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Helmut Nanz Stiftung zur Förderung von Kunst und Kunsterziehung Augsburger Straße 554 70329 Stuttgart Telefon (0711) 225 64-11 i.beese@nanz-gruppe.de

Die Förderstiftung und Trägerin einer gemeinnützigen Einrichtung unterstützt satzungsgemäß nur gemeinnützige Körperschaften und Organisationen mit Sitz in Stuttgart oder München, nicht jedoch Privatpersonen. Fördergebiete der Stiftung sind Musik und Literatur, darstellende und bildende Kunst, hierbei Konzerte und Kunstausstellungen sowie Theater und Museen. Die Stiftung fördert gemeinnützige Musikschulen sowie Projekte und Ideen für das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an bildende Kunst und Musik und lobt Jugendpreise für besondere Leistungen auf dem Gebiet der bildenden Kunst und Musik aus. Außerdem vergibt sie Stipendien und Fördermittel an Studierende der Musikhochschule Stuttgart. Gegründet wurde die Stiftung 1989 von Helmut Nanz in Stuttgart. Dem Vorstand gehören Helmut C. Nanz, Harald Korb und Ingrid Beese an. Katarina Witt-Stiftung Schwalbacher Straße 48 65760 Eschborn Telefon (06196) 768 52-0 | Fax -20 info@katarina-witt-stiftung.de www.katarina-witt-stiftung.de Mit Bewegung fängt alles an. Nicht umsonst heißt es „auf eigenen Beinen stehen“, wenn ein Mensch dazu in der Lage ist, sein Leben eigenständig zu meistern. Die Katarina Witt-Stiftung hilft vor allem denen, die es damit am schwersten haben und für die Mobilität in der Entwick-

lung gleichzeitig am wichtigsten ist: Kindern und Jugendlichen mit einer körperlichen Behinderung. So fließen die Spendengelder in Sport- und Bewegungsräume, Turngeräte, Sportrollis oder auch in die Förderung von behinderten Leistungssportlern. Katarina Witt hat die Stiftung im Jahr 2005 initiiert. Die Organisation arbeitet mit einem kleinen Team.

Kultur- und Sozial-Stiftung der Stadt-Sparkasse Haan (Rheinl.) Kaiserstraße 37 42781 Haan Telefon (02129) 575-255

Die Stiftung der Stadt-Sparkasse Haan (Rheinl.) wurde 1998 gegründet, verfügt mittlerweile über ein Stiftungskapital von 1,1 Millionen Euro und legt großen Wert auf die Förderung von Sozialem, Kunst und Kultur. Hierbei sind die Bereiche weit gefächert – von Musikförderungen in Schulen, z.B. durch die Musical-Aufführung einer Grundschule oder ein Zirkusprojekt, über eigene, geförderte Kunstwerke bis zum Kauf eines neuen Rettungswagens für das Deutsche Rote Kreuz. Ein ganz besonderes Projekt, an dem sich die Stiftung bereits zum zweiten Mal mit einer Fördersumme von rund 20.000 Euro beteiligt, ist die Klasse 2000. Die bundesweite Kampagne klärt Kinder im Grundschulalter über Gesundheit, Gewalt und Sucht auf, um so früh wie möglich Problemen vorzubeugen. Majolika – Stiftung für Kunst- und Kulturförderung Karlsruhe Stadt Karlsruhe Stadtkämmerei Rathaus am Marktplatz 76133 Karlsruhe Telefon (0721) 133-20 23 | Fax -95 20 23 Ursula.Voboril@stk.karlsruhe.de

Die Stiftung wurde im August 2011 errichtet, um die Staatliche Majolika Manufaktur als Wirtschaftsunternehmen und bedeutende Kultureinrichtung mit 110-jähriger Tradition als alleinige Gesellschafterin zu erwerben. Das Unternehmen kämpfte mit wirtschaftlichen Problemen. Private Förderer, die Stadt Karlsruhe und Kreditinstitute haben bis heute ein Stiftungskapital von 200.000 Euro aufgebracht. Die Stiftung fördert Kunst und Kultur, indem sie freischaffende Künstler bei der Herstellung von Kunstkeramiken betreut und historische keramische Produktionsverfahren, Formen und Glasuren bewahrt. Sie soll jährlich einen Keramikpreis und einen Förderpreis vergeben. Kooperationen mit Kunsthochschulen und Museen sollen ausgebaut werden. Die Stiftung ist fördernd und operativ tätig.

MAK Maximilian und Alexander Maria Knauf Stiftung für benachteiligte Kinder Postfach 86 01 40 81628 München Telefon (089) 98 10 51 03 Fax (089) 99 81 76 02 info@mak-kinderstiftung.de www.mak-kinderstiftung.de

Randstad Stiftung Helfmann-Park 8 65760 Eschborn Telefon (06196) 777 13 56 | Fax -58 info@randstad-stiftung.de www.randstad-stiftung.de

Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen sehen sich vielen Problemen ausgesetzt, die sie bewältigen müssen. Schulprobleme, Sprachbarrieren und mangelnde soziale Kompetenz führen oft zum Gefühl der Ausweglosigkeit. Von hier ist der Weg in Sucht oder Kriminalität einfacher als der Weg zu einem selbstbestimmten Platz in unserer Gesellschaft. Die soziale Herkunft darf aber nicht Schicksal sein! Deshalb haben Ute Maria und Carlo Knauf im Jahr 2010 die MAK Maximilian und Alexander Maria Knauf Stiftung für benachteiligte Kinder gegründet. Sie soll Kinder und Jugendliche, die in benachteiligten Verhältnissen leben, unterstützen, angemessenen Zugang zu Bildung, Ausbildung und begleitender sozialer Unterstützung zu erlangen.

Die 2005 gegründete gemeinnützige Randstad Stiftung versteht sich als Wegbereiter und Wegbegleiter für die Akteure der Lern- und Arbeitswelt. Sie setzt sich dafür ein, dass Menschen und Organisationen Veränderungen in der Lernund Arbeitswelt erkennen, verstehen und nachhaltig in konstruktive Handlungen umsetzen können. Im Dialog mit Wissenschaft und Praxis entwickelt die Stiftung innovative Konzepte zur Gestaltung der Lern- und Arbeitswelt, die sie in folgenden Projekten fachkundig umsetzt: das Schulpatenschaftskonzept „Du bist ein Talent“, der „Kompass“ zur Berufsorientierung für Studierende, der Förderwettbewerb für „AkademischeAbschlussArbeiten“, das Stipendienprogramm „Barrierefrei in Bildung und Beruf“ für Gehörlose und eine Stiftungsprofessur an der SRH Hochschule Heidelberg.

Quality Juice Foundation Am Hahnenbusch 14b 55268 Nieder-Olm Telefon (0 6136) 92 28-0 | Fax -10 info@qualityjuice.org www.qualityjuice.org

Schoewel Stiftung Fairchance Am Park 4 10785 Berlin Telefon (030) 269-498 96 | Fax -339 82 anna.bodmer@stiftung-fairchance.org www.stiftung-fairchance.org

Im Jahr 2009 gründete SGF International e.V. die Quality Juice Foundation QJF als rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts. Die international agierende Stiftung verfolgt das Ziel, die Qualität und Sicherheit von Fruchtsäften und den fairen Wettbewerb zu fördern. Sie verfolgt ihre Ziele insbesondere durch die Organisation, Durchführung und Förderung von Fachtagungen und Fortbildungsveranstaltungen für Qualitätsverantwortliche; die Förderung von öffentlichen und privaten Projekten und Maßnahmen im Sinne des Stiftungszwecks; die Unterstützung von Forschungsvorhaben zur Verbesserung von Instrumenten der Qualitätssicherung sowie Entwicklung geeigneter Technologien; sowie durch die Verleihung eines Preises an Personen, die sich um die gärungslose Früchteverarbeitung besonders verdient gemacht haben. Präsident der Stiftung ist Peter Eugen Eckes.

Die Schoewel Stiftung Fairchance hat sich zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen bessere Perspektiven und Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben in Deutschland zu ermöglichen. Als Stifter unterstützt die Familie Schöwel insbesondere Projekte zur Integrations- und Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund sowie für Kinder aus sozial benachteiligten Schichten. Die stiftungseigene Sprachförderinitiative „MITsprache“ läuft seit Schuljahresbeginn 2011/12 an fünf Berliner Grundschulen und soll in Zukunft kontinuierlich auf weitere Bildungseinrichtungen ausgeweitet werden. Grundlage der Sprachförderung bildet das Lehrprogramm „Deutsch für den Schulstart“, das von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ent-


Transparenz erzeugen ist unsere Stärke

Entwicklung im Stiftungswesen: 2000 – 2003 Einführung Förderverwaltung und Rechnungswesen für eine Stiftungsverwaltung

2004 – 2007 R e o rg a n i s a t i o n u n d K o o rd i n a t i o n d e r I T / E D V i n einer öffentlich-rechtlichen Stiftung

Optimierung Adress- und Spendenverwaltung bei Stiftungen

Einführung Liegenschaftsverwaltung und Geografisches Informationssystem

Marktanalyse „Stiftungen und EDV“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband

Erstellung Anforderungsprofil und Auswahlver fahren für ein Wer tpapierverwaltungssystem

R e o rg a n i s a t i o n v o n A r b e i t s p ro z e s s e n i n e i n e r Stiftungsverwaltung

Projektleitung bei der Umstellung der kameralen auf kaufmännische Rechnungslegung nach HGB für eine öffentlich-rechtliche Stiftung

Mitglied und Rahmenpartner:

2008 – 2010 Zertifizierung zum EBS „Stiftungsmanager“ Einsatz als kaufmännischer Interimsmanager in Stiftungen Ausgründung von wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben in Stiftungen Entwicklung einer Branchenlösung für operative und Förderstiftungen „CAS Maecenas“ Einführung von Portallösungen für Stipendiatenu n d A l u m n i o rg a n i s a t i o n e n


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wickelt wurde. Die enge Zusammenarbeit mit dem Sprachförderzentrum Berlin-Mitte garantiert den ungehinderten Ablauf des Projektes. Sparkassenstiftung für den Kreis Borken Sparkasse Westmünsterland Vorstandssekretariat Overbergplatz 1 48249 Dülmen info@sparkasse-westmuensterland.de

Die Sparkassenstiftung für den Kreis Borken setzt das durch die Sparkasse Westmünsterland betriebene Förder- und Spendenengagement in besonders nachhaltiger Weise fort. Hierfür wurden von der Sparkasse Westmünsterland mehr als 3,7 Millionen Euro Stiftungskapital bereitgestellt. Die Stiftung ist vor allem fördernd tätig.

Sparkassenstiftung für den Kreis Coesfeld Sparkasse Westmünsterland Vorstandssekretariat Overbergplatz 1 48249 Dülmen info@sparkasse-westmuensterland.de

Die Sparkassenstiftung für den Kreis Coesfeld setzt das durch die Sparkasse Westmünsterland betriebene Förder- und Spendenengagement in besonders nachhaltiger Weise fort. Hierfür wurden von der Sparkasse Westmünsterland mehr als 3,7 Millionen Euro Stiftungskapital bereitgestellt. Die Stiftung ist vor allem fördernd tätig.

Sparkassenstiftung für Stadtlohn Sparkasse Westmünsterland Vorstandssekretariat Overbergplatz 1 48249 Dülmen info@sparkasse-westmuensterland.de

Die Sparkassenstiftung für Stadtlohn setzt das durch die Sparkasse Westmünsterland betriebene Förder- und Spendenengagement in besonders nachhaltiger Weise fort. Hierfür werden von der Sparkasse Westmünsterland bis Ende 2013 mehr als 2,9 Millionen Euro Stiftungskapital bereitgestellt. Die Stiftung ist vor allem fördernd tätig. Sparkassenstiftung Offenburg/Ortenau Bertha-von-Suttner-Straße 8 77654 Offenburg Telefon (0781) 200-18 50 | Fax -11 89 mail@sparkassenstiftung-offenburg.de www.sparkassenstiftung-offenburg.de

Im Mai 2008 hat die Sparkasse Offenburg/Ortenau die Sparkassenstiftung Offenburg/Ortenau gegründet, die mittlerweile über ein Kapital von 1 Million Euro verfügt. Aus eigenen Mitteln fördert die Stiftung vor allem die Jugendarbeit in den Vereinen. Daneben sollen Arbeiten und Initiativen unterstützt werden, die sich mit lokaler und regionaler Geschichte befassen. Schließlich wird sich die Stiftung an Projekten beteiligen, die die Wirtschaftserziehung in den Schu-

len zum Ziel haben. Die Sparkassenstiftung Offenburg/Ortenau ist als Kundenstiftung konzipiert und ermöglicht Privatpersonen oder Unternehmen, sich in der Stiftung mit einem Stiftungsfonds, einer Treuhandstiftung oder einer Zustiftung zu engagieren.

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StiftungsWelt 02-2012 » » » Interna

Sparkassen- und Bürgerstiftung für Gummersbach Hindenburgstraße 4–8 51643 Gummersbach Telefon (02261) 31-202 | Fax -702 hartmut.weuste@sparkasse-gm.de www.sparkassen-und-buergerstiftunggm.de

Sparkassenund Bürgerstiftung für Gummersbach „Einfach Gutes tun“ – unter diesem Motto wurde Ende 2007 von der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und der Stadt Gummersbach die Sparkassenund Bürgerstiftung für Gummersbach ins Leben gerufen. Ziel der Stiftung ist es, eine weitere Möglichkeit zu schaffen, sich für Gummersbach und die hier lebenden Menschen zu engagieren. Insbesondere unterstützt die Stiftung gemeinschaftsfördernde und innovative Projekte im Bereich der Stadt Gummersbach. Konkret werden in der Stiftungssatzung folgende Förderzwecke genannt: Musik, Literatur, Kunst, Heimat- und Denkmalpflege, Jugendpflege und -fürsorge, internationale Verständigung sowie Behinderten-, Kinder- und Jugendsport. STIFTUNG – BÜRGER FÜR WARENDORF Splieterstraße 70 48231 Warendorf Telefon (02581) 63 66-60 | Fax -34 info@buergerstiftung-warendorf.de www.buergerstiftung-warendorf.de Die Stiftung – Bürger für Warendorf möchte eine positive Entwicklung der Gesamtstadt Warendorf fördern, das Le-

ben in dieser Stadt lebenswerter machen und den Gemeinsinn und die Heimatverbundenheit der Einheimischen und Zugereisten, der deutschen und der aus-

ländischen Bürger stärken. Die Stiftung führt zu diesem Zweck eigene Projekte durch und fördert zugleich andere laufende Projekte in der Stadt. Sie möchte auch eine Plattform für anfallende Probleme in der Bürgerschaft sein und dabei vermittelnd und verbindend tätig werden. Die Stiftung – Bürger für Warendorf ist wirtschaftlich, politisch und konfessionell unabhängig. Alle Mitglieder des Vorstands und des Stiftungsrates arbeiten ehrenamtlich. Stiftung Calendarium (SC) c/o Forschungskoordinator Pawlik Königsstieg 10 38118 Braunschweig Wir befanden uns auf unserem kleinsten Orte fanden für unsere Stiftung nicht mehr als 100 Worte. Wir haben den stifterischen Tick für Forschung Kultur Musik. Seit unserer Gründung 1982 nach Christlich stifteten wir etliche Forschungsthemen beachtlich. Durch ständige Zustiftungen wurden wir stifterisch potent auf manchen Gebieten auch recht kompetent.

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Am stifterischen Herzen liegt uns allemal Personen zu erreichen in großer Zahl. Unsere intensive private Aktivität fördert neue Arbeitskapazität. Wir sind Stifter vollster Intention aber das sicherlich ahnen Sie schon. International sind wir aktiv das wirkt immer positiv zum Wohl und Ansehen vom Land auf die Ergebnisse sind wir immer gespannt. Stiftung der Kreissparkasse Halberstadt Domplatz 12 38820 Halberstadt Telefon (03941) 43-702 02 Die Stiftung der Kreissparkasse Halberstadt wurde im Dezember 2007 gegründet. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke, kann aber auch selbst die genannten gemeinnützigen Zwecke verwirklichen. Die Stiftung fördert im Geschäftsgebiet der ehemaligen Kreissparkasse Halberstadt sowie in der Stadt Falkenstein. Ihre Aufgabengebiete sind die Altenhilfe, Bildung, Erziehung und Studentenhilfe, Denkmalschutz und -pflege, Heimatpflege und -kunde, Kinderund Jugendhilfe, Kunst und Kultur, Sport, Brauchtum, Karneval, Umweltschutz, Naturschutz und Landschaftspflege sowie Zivilbeschädigten- und Behindertenhilfe.

sche Fauna einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Um dies zu erreichen, schart die Gründerin Barbara Geiger eine Riege international renommierter Wissenschaftler um sich. Für die erste Phase der durch die Stiftung initiierten Projektreihe Fräulein Brehms Tierleben wurden Theaterstücke zu Bär, Luchs und Wolf für die Bühne entwickelt und

verfasst. 2012 folgen Regenwurm, Waldameise und Wildbiene, um ab 2013 den Beutegreifern Gesellschaft zu leisten. Im Laufe des Jahres 2013 wendet sich die Projektreihe migrierenden Tierarten zu: Rauchschwalbe, Weißstorch und Wanderfalke. Der Begriff „heimische Tierarten“ darf überdacht und erweitert werden.

Stiftung Fräulein Brehms Tierleben gGmbH Ackerstraße 3a 10115 Berlin Telefon (030) 622 68 12 info@brehms-tierleben.com www.brehms-tierleben.com Die Stiftung Fräulein Brehms Tierleben gGmbH macht es sich zur Aufgabe, wissenschaftliche Erkenntnisse über heimi-

Bis zu 124 Milliarden Euro Verlust: Ein Aufgabengebiet für Stiftungen? Ursache: Laut der Gallup-Studie v. 20.03.12 entsteht jährlich ein derartiger MilliardenSchaden u. a. durch Führungsmängel: so machen 63% der deutschen Arbeitnehmer nur „Dienst nach Vorschrift“; 23% haben „innerlich bereits gekündigt“; nur 14% der Angestellten weisen eine „hohe emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber“ auf. Ähnlich die Pressemitteilung des Bundesverbandes deutscher Psychologen (Nr. 4/08): Der hohe Anteil psychischer Krankheiten bei den Arbeitnehmern beruht auch auf defizitärem Führungsverhalten der Führungskräfte. Soll das so bleiben? Oder eröffnet sich hier ein Aufgabengebiet für Stiftungen? Was meinen Sie?

Interessiert Sie dieses Thema? Dann fordern Sie bitte unser Thesenpapier über eine bessere Hochschulausbildung an oder lesen Sie es auf: www.meyer-camberg.org/ ueber-uns/thesenpapier/

Dr. Meyer-Camberg Institut gGmbH Türkenstraße 28, 80333 München E-Mail: institut@meyer-camberg.org Tel.: 089-68 08 86 31


Konjunkturunabhängige Liquidität für Ihre Stiftung

IMMAC wurde in den vergangenen Jahren mehrfach nominiert und erhielt diverse Auszeichnungen:

IMMAC ist in Deutschland marktführender Investor im Segment stationärer Pflegeeinrichtungen mit bereits rund 100 Immobilien im Bestand. Als Spezialist mit umfangreichem Know-how und Marktkenntnis investiert IMMAC ausschließlich in Objekte, die auch in Jahrzehnten noch markt- und konkurrenzfähig sind. Seit 15 Jahren profitieren die Anleger in geschlossenen Immobilienfonds von der Nachhaltigkeit dieses konjunkturunabhängigen Wachstumsmarkts. Namhafte Stiftungen und Versorgungswerke profitieren bereits seit Jahren.

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StiftungsWelt 02-2012 » » » Interna

Hamburger

Stiftung Hamburger Institut für Sozialforschung Mittelweg 36 20148 Hamburg Telefon (040) 414 09-0 his@his-online.de www.his-online.de

Institut für Sozialforschung

Forschung bildet den Mittelpunkt der 1984 gegründeten operativen Stiftung, die auf den Dialog vor allem geistes- und gesellschaftswissenschaftlicher Disziplinen setzt. Sie ist aktuell in drei Forschungsbereichen (zu den Themenschwerpunkten „Bundesrepublik“, „Gewalt“, „Nation“) organisiert. Ihre Ergebnisse werden in der Regel im hauseigenen Verlag, der Hamburger Edition, oder der Zeitschrift „Mittelweg 36“ publiziert. Das Institut lädt regelmäßig zu Tagungen, Podien, Vortragsreihen und ähnlichen Veranstaltungen ein. Es hat eine öffentlich zugängliche Bibliothek mit rund 40.000 Medieneinheiten und ein in der Bundesrepublik einzigartiges Archiv, dessen Schwerpunkt die Sammlung zum Thema „Protest“ bildet. Stifter und geschäftsführender Vorstand ist Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma. Stiftung Saarländisches Handwerk – Winfried E. Frank Stiftung Hohenzollernstraße 47-49 66117 Saarbrücken Telefon (0681) 58 09-141 | Fax -222 141 stiftung@hwk-saarland.de www.stiftung-saarlaendisches-handwerk.org

Die Stiftung Saarländisches Handwerk wurde im Jahre 1976 in Vereinsform gegründet und 2005 in eine rechtsfähige Stiftung verwandelt. Sie verfolgt das Ziel, die staats- und gesellschaftspolitische Bildung, die internationale Verständigung, insbesondere die europäische Einigung sowie die Aus-, Fort- und Weiterbildung vor allem im Handwerk zu fördern. Ein weiteres Ziel der Stiftung ist es, die Bedeutung und das Ansehen des saarländischen Handwerks in der Gesellschaft zu stärken. Dazu bietet die Stiftung Vorträge zu gesellschafts-, wirt-

schafts- und sozialpolitischen Themen sowie Seminare zur Wissensvermittlung und Persönlichkeitsentwicklung an. Auch fördert sie Begegnungen zur Förderung der europäischen Verständigung und Zusammenarbeit des Handwerks. STIFTUNG WEISE ZUKUNFT Herterichstraße 42 871479 München Telefon (089) 79 00-010 | Fax -988 www.stiftung-weise-zukunft.de mail@stiftung-weise-zukunft.de

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Bayrischen Denkmalmedaille und 2010 mit der „Silbernen Halbkugel“ des Deutschen Nationalen Denkmalrates prämiert. Seit 2004 ist der Wald des Gutes FFH-Gebiet, seit 2011 FSC-zertifiziert. FFH-Gebiete sind spezielle europäische Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurden und dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen) dienen. Mit dem FSC-Siegel zertifiziert der Forest Stewart­ ship Council nachhaltige Waldwirtschaft. Jedes Jahr von April bis Oktober finden auf dem Gut viele Veranstaltungen statt. VR Bank Niebüll-Stiftung Hauptstraße 30 25899 Niebüll Telefon (04661) 939 95-10 | Fax -12 www.vrbankniebuell.de

„Die Zukunft der Welt liegt in den Händen unserer Kinder.“ Unter dieses Motto stellt die Gründerfamilie Weise ihre gemeinnützige Stiftung zur Förderung und Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Studenten aus einkommensschwachen, benachteiligten und von Armut betroffenen Familien, um ihnen dadurch einen besseren Start ins eigenständige Leben zu ermöglichen. Ziel der Förderung ist es u.a., die Chancen auf soziale und kulturelle Teilnahme von Kindern und Jugendlichen in Kindergärten und Schulen zu erhöhen sowie Ausbildungsbeihilfen für Jugendliche und Stipendien für Studenten zu gewähren. Stromer’sche Kulturgut-, Denkmalund Naturstiftung Burg Grünsberg 90518 Altdorf Telefon (09131) 360 92 www.stromerstiftung.de Die öffentlich-­gemeinnützige Stromer’sche Kulturgut-, Denkmal- und Naturstiftung wurde 1999 von Prof. Dr. Wolfgang Freiherr Stromer von Reichenbach gegründet, um Inventar, Gut und Burg Grünsberg (erste urkundliche Erwähnung 1231) zu pfle-

Nach dem Motto „Gutes tun mit Gewinn“ gründete die VR Bank eG 2008 die VR Bank Niebüll-Stiftung, um gemeinnütziges und ehrenamtliches Engagement in der Region stärker zu unterstützen. Die Stiftung fördert Projekte für unterschiedlichste Zwecke. Zustiftungen und Errichtungen von Stiftungsfonds sind möglich. Die Stiftung unterstützt das 2010 eröffnete Wilhelminen-Hospiz in den ersten Jahren, ermöglichte die Errichtung eines Minifußballfeldes, die Anschaffung einer Bewegungslandschaft für eine Kindergartenkrippengruppe und rollstuhlgerechte Tischtennisplatten für einen Sportverein. Außerdem unterstützte sie eine Hippotherapie für schädelhirnverletzte Menschen und das Projekt „Medienkompetenz“ an verschiedenen Schulen über mehrere Schuljahre.

Finkbeiner & Partner Steuerberater, Wirtschaftsprüfer Kranstraße 8 70499 Stuttgart Telefon (0711) 263 40 93-0 | Fax -99 cfinkbeiner@finkbeiner-partner.de www.finkbeiner-partner.de Jüdischer Nationalfonds e.V. Wilmersdorfer Straße 128 10627 Berlin Telefon (030) 883-43 60 | Fax -68 81 berlin@jnf-kkl.de www.jnf-kkl.de Jutta Freifrau von Falkenhausen Kurfürstendamm 61 10707 Berlin Telefon (030) 887 14 47-0 | Fax -20 falkenhausen@j-v-f.de Select Werthaus GmbH & Co. KG Muthesiusstraße 31–33 12163 Berlin Telefon (030) 86 47 09-70 | Fax -10 j.loder@select-werthaus.de www.bioniq.eu Zeindl & Stölzl Finanzmakler OHG Kaiserplatz 1 83435 Bad Reichenhall Telefon (08651) 768 50-0 | Fax -50 info@zeindl-stoelzl.de www.zeindl-stoelzl.de

Freunde des Stiftungswesens Natürliche Personen

Freunde des Stiftungswesens Juristische Personen

gen, zusammenzuhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Stiftung ist ausschließlich operativ tätig. Die Sanierung der Burg wurde zweimal mit dem Mittelfrankenpreis, 2009 mit der

20354 Hamburg Telefon (040) 350 60-8196 | Fax -938 info@berenberg.de www.berenberg.de

Bankhaus Bauer AG Lautenschlägerstraße 2 70173 Stuttgart Telefon (0711) 182 99-0 | Fax -99 juergen.stoeffler@bankhausbauer.de www.bankhausbauer.de Berenberg Bank Neuer Jungfernstieg 20

Knut Mikoleit Postfach 18 01 25 60082 Frankfurt a.M. k.mi@alice.de Malte Schumacher Leisewitzstraße 8a 38102 Braunschweig info@malte-schumacher.de


70 StiftungsWelt 02-2012

Die Unternehmenspartner des Bundesverbandes DIE unternehmenspartner Auf dieser Seite stellen wir Ihnen ausgewählte Unternehmenspartner des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen vor. Unsere Unternehmenspartner gliedern sich, je nach Höhe der jährlichen Zuwendungen, in die Kategorien Premium-Partner, ProjektPartner und Dialog-Partner. Wenn Sie sich als Unternehmen ebenfalls für eine Förderpartnerschaft interessieren, bitte kommen Sie auf uns zu. Gern informieren wir Sie über die vielfältigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

PREMIUM-PARTNER Allianz Pension Consult GmbH

Vermögensberatung und -verwaltung Kontakt

Dr. Klaus Dauner Marienstraße 50 | 70178 Stuttgart Telefon (0711) 663-1432 | Fax -81432 klaus.dauner@allianz.de | www.apc.allianz.de

Ihr Ansprechpartner Dr. Hermann Falk Mitglied der Geschäftsleitung Leiter Administration & Corporate Sector Telefon (030) 89 79 47-88 hermann.falk@stiftungen.org www.stiftungen.org/partner

» » » Die Allianz: zuverlässiger Partner für Ihre Stiftung. Sturmerprobt seit 1890, steht die Allianz ihren Kunden in den entscheidenden Momenten zur Seite. Dass Sie sich auf die Allianz verlassen können, ist unser Anliegen. Wir bieten Ihrer Stiftung maßgeschneiderte Lösungen für eine krisenfeste, stabile und langfristige Vermögensvorsorge. In ruhigen wie in stürmischen Zeiten stellen sich viele Fragen rund um die Vermögensanlage von Stiftungen: Was bedeutet der Grundsatz der Vermögenserhaltung? Wie wirkt die Inflation? Was sind die Rechtsfolgen von Verlusten

PREMIUM-PARTNER Deutsche Bank AG

PREMIUM-PARTNER DATEV eG

Kontakt

Kontakt

Arndt Funken Leiter Stiftungsmanagement Taunusanlage 12 | 60325 Frankfurt a.M. Telefon (069) 910 4 5000 info.stiftungen.@db.com www.pwm.db.com

» » » Bereits seit über 140 Jahren begleitet die Deutsche Bank ihre Kunden in Stiftungsfragen. Im Private Wealth Management (PWM) betreuen derzeit rund 36 Mitarbeiter in Deutschland über 1.200 Stiftungen mit einem Vermögen von rund 8 Milliarden Euro. Dabei reicht die Begleitung von der Stiftungskonzeption und Auswahl des Stiftungszwecks über die Stiftungserrichtung, Strukturierung und Verwaltung des Stiftungsvermögens bis hin zum Rechnungswesen und zur Korrespondenz mit Behörden. Mehrere unabhängige Testinstitute haben die Qualität unseres Angebots bestätigt. Die Fuchsreports Stiftungsmanagement 2009 und 2010 haben das Prädikat „uneingeschränkt empfehlenswert“ bzw. „Top-Anbieter“ verliehen und 2011 PWM in seine „ewige Bestenliste“ aufgenommen. Im Rahmen des „Private Banking and Wealth Management Surveys 2012“ des Fachmagazins Euromoney erhielt PWM zum zweiten Mal in Folge nach 2011 neben der Auszeichnung als „Best Private Bank“ in Deutschland u.a. auch den Titel „Bester Stiftungsmanager in Deutschland“.

Ulrich Leis Paumgartnerstraße 6–14 | 90329 Nürnberg Telefon (0800) 328 38 62 unternehmensanfragen@datev.de www.datev.de

» » » Die DATEV eG, Nürnberg, ist das Softwarehaus und der IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sowie deren zumeist mittelständische Mandanten. Das Leistungsspektrum umfasst vor allem die Bereiche Rechnungswesen, Personalwirtschaft, betriebswirtschaftliche Beratung, Steuern, Enterprise Resource Planning (ERP) sowie Organisation und Planung. Mit nahezu 40.000 Mitgliedern, mehr als 6.100 Mitarbeitern und einem Umsatz von 730 Millionen Euro im Jahr 2011 zählt die 1966 gegründete DATEV zu den größten Informationsdienstleistern und Softwarehäusern in Europa. DATEV unterstützt Stiftungen mit einem Branchenpaket, das auf dem Standardkontenrahmen SKR 49 basiert. Mit der Kostenrechnung kann der benötigte Nachweis der Mittelherkunft und -verwendung erbracht werden sowie die Abgrenzung einzelner Treuhandvermögen und geförderter Projekte. Mit dem Spendentool können die Spender verwaltet und Spendenquittungen erzeugt werden. Sprechen Sie mit Ihrem steuerlichen Berater.

im Vermögensmanagement? Wie kann ich als Stiftungsorgan meine persönliche Verantwortung bestmöglich erfüllen und Haftungsrisiken vermeiden? Profitieren Sie von unserem Wissen und unserer Erfahrung. In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen haben wir das Produkt „StiftungsInvest“ entwickelt, für das Mitglieder Sonderkonditionen erhalten. Das Produkt zeichnet sich durch stetig planbare und im Vergleich mit Euro-Staatsanleihen oder Pfandbriefen attraktive Renditen aus, und zwar bei niedrigeren Wertschwankungen und höchster Ausfallsicherheit. Für weitere Informationen wenden Sie sich an die Allianz Pension Consult, eine Beratungsgesellschaft der Allianz Gruppe.

PREMIUM-PARTNER KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und allgemeine Beratung

Kontakt

Sascha Voigt de Oliveira Klingelhöferstr. 18 | 10785 Berlin Telefon (030) 20 68 -44 66 | Fax 0180 21 19 91-06 22 svoigtdeoliveira@kpmg.com | www.kpmg.de

» » » KPMG ist ein weltweites Netzwerk rechtlich selbstständiger, nationaler Firmen mit 138.000 Mitarbeitern in 150 Ländern. Auch in Deutschland gehört KPMG zu den führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen und ist mit über 8.000 Mitarbeitern an mehr als 20 Standorten präsent. Unsere Leistungen sind in die Geschäftsbereiche Audit, Tax und Advisory gegliedert. Im Mittelpunkt von Audit steht die Prüfung von Konzern- und Jahresabschlüssen. Tax steht für die steuerberatende Tätigkeit von KPMG. Der Bereich Advisory bündelt unser hohes fachliches Knowhow zu betriebswirtschaftlichen, regulatorischen und transaktionsorientierten Themen. Für wesentliche Sektoren unserer Wirtschaft haben wir eine geschäftsbereichsübergreifende Branchenspezialisierung vorgenommen. Hier laufen die Erfahrungen unserer Spezialisten weltweit zusammen und tragen zusätzlich zur Beratungsqualität bei.


StiftungsWelt 02-2012 » » » interna

projekt-PARTNER

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[auswahl]

AACHENER GRUNDVERMÖGEN

Kapitalanlage GmbH Geschäftsfeld: Aachener Spar- und StiftungsFonds – Ein Immobilien-Publikumsfonds ­speziell für Stiftungen mit dem Anlageschwerpunkt 1a-Einzelhandelsimmobilien. Anlagestrategie: konservativ, langfristig, nachhaltig Kontakt

Georg Heinze Oppenheimstraße 9 | 50668 Köln Telefon (0221) 772 04-29 | Fax -43

Berenberg Bank

Geschäftsfeld: Bank- und Finanzdienstleistungen

Kontakt

DZ PRIVATBANK (Schweiz) AG

PP Business Protection

Kontakt

Gunhild Peiniger Tesdorpfstraße 22 | 20148 Hamburg Telefon (040) 413 45 32-0 | Fax -16

Geschäftsfeld: Ganzheitliche Beratung, ­Stiftungsmanagement, Vermögensverwaltung, Immobilienmanagement, Vermögensnach­ folgeplanung und Finanzierungen.

Hans Dieter Meisberger | Stiftungsmanagement Münsterhof 12 | CH-8022 Zürich (Schweiz) Telefon (+41) (44) 214-94 20 | Fax -9617

INVESCO

Asset Management Deutschland GmbH Angebot: Fonds für Stiftungen Kontakt

Geschäftsfeld: D&O-, Vermögensschadenhaftpflicht-, Vertrauensschaden- und Strafrechtsschutz-Versicherung

Kontakt

Select Werthaus GmbH & Co. KG Kontakt

Joachim H. Loder Muthesiusstraße 31-33 | 12163 Berlin Telefon (030) 86 47 09-70 | Fax -10

Stine Pfeifer An der Welle 5 | 60322 Frankfurt a.M. Telefon (069) 298 07-184 | Fax -352

Martina Erlwein Neuer Jungfernstieg 20 | 20354 Hamburg Telefon (040) 350 60-81 96 | Fax -938

PREMIUM-PARTNER Nexia Deutschland gmbh

PREMIUM-PARTNER Sal. Oppenheim jr. & Cie. ag & Co. KGAA

Kontakt

Kontakt

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Oppenheim Vermögenstreuhand GmbH

PREMIUM-PARTNER Bank Sarasin AG

Vermögensanlage Kontakt

Volkmar Heun Carmanstraße 48 | 53879 Euskirchen Telefon (02251) 70 09 80 npo@nexia.de www.nexia.de

Dr. Cordula Haase-Theobald, Christine Guder Oppenheimstraße 11 | 50668 Köln Telefon (0221) 145 24 00 stiftungen@oppenheim.de www.oppenheim.de

Christian Mosel Taunusanlage 17 | 60325 Frankfurt am Main Telefon (069) 71 44 97-350 | Fax -199 christian.mosel@sarasin.de www.sarasin.de

» » » NEXIA – eine weltweite Experten-Vereinigung aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, steuerliche, anwaltliche und Unternehmensberatung für national und international ausgerichtete Mittelstandsunternehmen und Organisationen. Im Verlauf von 40 Jahren Entwicklung ist in Deutschland eine dezentrale Unternehmenskultur und Kooperation entstanden, die es uns erlaubt, professionell und flexib­el auf alle Anforderungen unserer Mandanten zu reagieren. Heute ist die NEXIA an 25 Standorten in Deutschland vertreten. Diese Kooperation von Fachleuten – auch im KOMPETENZ-ZENTRUM NPO – lässt keine Frage unbeantwortet. Das NEXIA KOMPETENZ-ZENTRUM NPO betreut Sie im Stiftungsund Gemeinnützigkeitsrecht. Mit Ihnen zusammen als Team gründen, gestalten, beraten, controllen, verwalten oder prüfen wir Ihre Stiftung. Unsere Tochtergesellschaft NEXIA STIFTUNGSTREUHAND GMBH ist Ihr kompetenter Partner für die Verwaltung von treuhänderischen Stiftungen. Wir begleiten Sie sicher auf Ihrem Weg, bei der Realisierung Ihrer Ziele und Visionen – gehen Sie also mit uns stiften!

» » » Sal. Oppenheim wurde im Jahr 1789 gegründet und ist heute eine der führenden Privatbanken in Europa. Sie steht für Kontinuität in der Kundenbetreuung und folgt einem partnerschaftlichen Geschäftsprinzip. In der Vermögensverwaltung werden Lösungen sowohl für vermögende Privatkunden und Familien als auch für institutionelle Anleger sowie Unternehmen angeboten. Mit einem Investmentprozess, der private und institutionelle Anforderungen gleichermaßen berücksichtigt und ergänzt, sowie produktunabhängiger Beratung richtet sich Sal. Oppenheim ganz an den besonderen Anforderungen ihrer Kunden aus. Werte, Identität und Kultur sind das höchstes Kapital des traditionsreichen Bankhauses. Sein Erhalt zum Wohle der Kunden genießt oberste Priorität. Die Oppenheim Vermögenstreuhand GmbH ist als Tochtergesellschaft in der Beratung und Betreuung von komplexen Vermögen und von Stiftungen und Stiftern tätig. Sal. Oppenheim betreut das Vermögen von mehr als 180 gemeinnützigen Stiftungen mit einem Volumen von rund 2 Milliarden Euro.

» » » Die Bank Sarasin ist eine 1841 gegründete, unabhängige Schweizer Privatbank mit Standorten in Europa und Asien und beschäftigt über 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie wurde von der Welt / Welt am Sonntag im Rahmen der Untersuchung „Die Elite der Stiftungsexperten“ mit der goldenen Pyramide für besonders herausragende Beratungsqualität im Stiftungswesen ausgezeichnet. In der Sarasin-Gruppe wird das Vermögen von über 100 Stiftungen verwaltet. Die Stiftungsbetreuung wird von Christian Mosel geleitet. Die Bank Sarasin berät Stiftungen in der Gründung, in Fragen der Administration sowie in der Vermögensverwaltung. Die speziell für deutsche Stiftungen konzipierten Produkte, z.B. Fonds und andere banknahe Dienstleistungen, erhalten Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zu Sonderkonditionen. Die deutschen Standorte der Bank befinden sich in Frankfurt, München und Nürnberg.


72 StiftungsWelt 02-2012

service

Tipps und Beratung für Stiftungen zu Management, Recht und Finanzen

Stiftungskommunikation

Rechtliche Grenzen der Spendenwerbung Was Stiftungen nach Datenschutzrecht und Wettbewerbsrecht beachten müssen

» » » Jeder Einzelne hat ein verfassungsrechtlich geschütztes Recht, in Ruhe gelassen zu werden. Er darf sich gegen ein Eindringen anderer in seine Privatsphäre zur Wehr setzen. Als Verbraucher darf sich der potenzielle Spender insbesondere gegen jeden zur Wehr setzen, der ihn unzumutbar belästigt. Der potenzielle Spender darf ferner selbst darüber bestimmen, wie mit seinen personenbezogenen Daten umgegangen werden darf. Spendenwerber müssen dies beachten, wenn sie nicht mit dem Datenschutzrecht und dem Wettbewerbsrecht in Konflikt geraten wollen. Andernfalls drohen hohe Bußgelder und kostenpflichtige Abmahnungen durch Dr. Christian Seyfert, LL.M. (USA)  konkurrierende Stifist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Urhebertungen. und Medienrecht. Als Spezialist für Daten-

schutzrecht ist er für die Kanzlei WINHELLER Rechtsanwälte am Standort Frankfurt a.M. tätig. Unternehmen sowie Vereine, Verbände, Stiftungen und andere gemeinnützige Organisationen aus dem In- und Ausland schätzen ihn als erfahrenen Berater. Er veröffentlicht regelmäßig Fachbeiträge. Kontakt  c.seyfert@winheller.com www.winheller.com

Datenschutzrechtliche Grenzen » » » Im Datenschutzrecht gilt der Grundsatz, dass jede Nutzung personenbezogener Daten verbo-

ten ist, es sei denn, dass der von der Datennutzung Betroffene vorher schriftlich eingewilligt hat oder das Gesetz die Datennutzung ausnahmsweise erlaubt. Auch die Nutzung personenbezogener Daten zur Spendenwerbung fällt unter dieses grundsätzliche datenschutzrechtliche Verbot. Eine vorherige schriftliche Einwilligung des Betroffenen wird nur sehr schwer zu erlangen sein und dürfte allenfalls bei Altspendern in Betracht kommen. Dieses Problem hat der Gesetzgeber erkannt und im Jahr 2009 zugunsten von Spendenwerbern ein sogenanntes Listenprivileg in das Bundesdatenschutzgesetz aufgenommen: Sofern der Spendenwerber bestimmte Daten rechtmäßig erhoben und diese listenmäßig zusammengefasst hat, darf er diese zur Spendenwerbung nutzen. Privilegiert für die Spendenwerbung sind dabei ausschließlich folgende Daten: » Vorname und Nachname einer Person » Titel, akademischer Grad » Anschrift » Geburtsjahr (nicht: Geburtsdatum) » Berufs-, Branchen- oder Geschäftsbezeichnung (z.B. Archi-

tekt, Rechtsanwalt, Einzelhandelskaufmann) sowie » die Zugehörigkeit der Person zu einer bestimmten Personengruppe (z.B. Mitglieder des Vereins X oder Kunden der Firma Y). Der Betroffene muss vom Spendenwerber ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass er künftigen Spendenwerbungen jederzeit widersprechen kann. Bei einem Widerspruch muss von künftigen Spendenwerbungen zwingend abgesehen werden. Andernfalls drohen hohe Bußgelder. Wettbewerbsrechtliche Grenzen » » » Zusätzlich zu den datenschutzrechtlichen Anforderungen muss der Spendenwerber auch die Anforderungen nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb beachten. Dies ist Stiftungen häufig nicht bekannt. Nach wettbewerbsrechtlichem Verständnis gelten Stiftungen als Unternehmen im Wettbewerb, wenn sie um Spendengelder miteinander in Konkurrenz treten. Die wettbewerblichen Anforderungen, die eine Stiftung beachten muss, sind dabei bedeutend weitreichender als die datenschutzrechtlichen Anforderungen.


StiftungsWelt 02-2012 » » » Service

Konkret ist zu prüfen, ob die Spendenwerbung für den potenziellen Spender im Einzelfall eine unzumutbare Belästigung bedeutet. » Das Wettbewerbsrecht sieht die Spendenwerbung mittels eines Telefonanrufs stets als unzumutbare Belästigung an, es sei denn, der Angerufene hat vorher seine Einwilligung dazu erteilt. Die Beweislast dafür hat die Stiftung. » Die Spendenwerbung per EMail, Fax, SMS, MMS oder automatischer Anrufmaschine ist ebenfalls generell verboten, es sei denn, es liegt eine vorherige ausdrückliche Einwilligung des Adressaten in die konkrete Werbemaßnahme vor. Eine Spendenwerbung per Briefpost oder durch Einwurf eines Schreibens in den Briefkasten des potenziellen Spenders ist hingegen grundsätzlich erlaubt, es sei denn, der potenzielle Spender hat vorher seinen entgegenstehenden Willen erkennbar zum Ausdruck gebracht.

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Ein am Briefkasten angebrachter Hinweis „Bitte keine Werbung einwerfen!“ ist der Stiftung bei Übersendung der Werbung per Briefpost nicht erkennbar. Erkennbar ist der Stiftung dieser Hinweis jedoch dann, wenn sie die Spendenwerbung über ihre eigenen Mitarbeiter in die Briefkästen potenzieller Spender einwerfen lässt. Eine Wurfsendung darf in diesem Fall nicht erfolgen. Empfehlungen » » » Stiftungen befinden sich dann auf der sicheren Seite, wenn sie nur solche Daten potenzieller Spender sammeln, die über das datenschutzrechtliche Listenprivileg gedeckt sind. Diese Daten können dabei aus allgemein zugänglichen Quellen erhoben werden, z.B. Telefonbüchern oder dem Internet. Aus wettbewerbsrechtlicher Sicht dürfen diese Daten aber praktisch nur durch Übersendung der Spendenwerbung per Briefpost oder im Wege der Wurfsendung durch Einwurf in den Briefkasten genutzt werden. Auch

dies ist allerdings stets nur zulässig, sofern kein entgegenstehender Wille des potenziellen Spenders erkennbar ist. Spendenwerber haben es in Deutschland also nicht leicht. Das Recht des Einzelnen, in Ruhe gelassen zu werden, hat in Deutschland einen übergeordneten Stellenwert. Spendenwerbung durch individuelle Kaltkontaktaufnahme bleibt praktisch auf Briefpost und Wurfsendungen beschränkt. Der Wille des Einzelnen hat stets Vorrang. Im Übrigen können Stiftungen Spender weitgehend nur durch öffentliche Werbung in geeigneten Medien für sich gewinnen – und selbstverständlich auch durch positives gemeinnütziges Handeln in der Öffentlichkeit. « « «

Datenschutzrechtliche Anforderungen

Wettbewerbsrechtliche Anforderungen

Vorherige schriftliche Einwilligung des potenziellen Spenders oder Nutzung folgender listenmäßig zusammengefasster Daten des potenziellen Spenders: » Vorname und Nachname, » Titel, akademischer Grad, » Anschrift, Geburtsjahr (nicht: Geburtsdatum), » Berufs-, Branchen- oder Geschäftsbezeichnung sowie die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Personengruppe

» Liegt eine „unzumutbare Belästigung“ des potenziellen Spenders vor? » Spendenwerbung durch Telefonanrufe: Verboten, es sei denn, vorherige Einwilligung des potenziellen Spenders vorhanden » Spendenwerbung per E-Mail, Fax, SMS, MMS oder automatischer Anrufmaschine: Verboten, es sei denn, vorherige ausdrückliche Einwilligung des potenziellen Spenders in die konkrete Werbemaßnahme vorhanden » Spendenwerbung per adressierter Briefpost: Erlaubt, es sei denn, entgegenstehender Wille des potenziellen Spenders erkennbar. Briefkastenschild „Keine Werbung“ ist für Stiftung nicht erkennbar. » Spendenwerbung per Wurfsendung in Briefkasten durch Stiftungsmitarbeiter: Erlaubt, es sei denn, entgegenstehender Wille des potenziellen Spenders erkennbar. Briefkastenschild „Keine Werbung!“ ist für Stiftung erkennbar.


74 StiftungsWelt 02-2012

Stiftungskommunikation

Das Unmessbare messen?! Über das Warum und Wie der Evaluation von Stiftungskommunikation

» » » Die Kommunikation im Stiftungswesen hat längst kein Legitimationsproblem mehr, sondern ist mittlerweile ein Kriterium für Benchmarking. Stiftungen ringen um die Meinungshoheit auf ihren Themengebieten, um Spenden und Zustiftungen, ja manchmal selbst um geeignete Förderempfänger. Öffentlichkeitsarbeit ist nicht länger ein „nice to have“; sie ist grundlegend für Stiftungsarbeit und deshalb sogar in Satzungen verankert. Aber wie lassen sich Effektivität, also die Wirksamkeit der PR-Maßnahmen zur Zielerreichung, und Effizienz, also das Verhältnis von Aufwand und Wirkung, messen? Konkret: Wie lassen sich die Wertschöpfung einer Internetseite oder eines Pressegesprächs zur Stiftungsarbeit beziffern?

Katrin Kowark  ist stv. Pressesprecherin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Die gelernte Kulturmanagerin und -journalistin leitet zudem seit 2011 ehrenamtlich die Fachgruppe NGO beim Bundesverband deutscher Pressesprecher und ist damit Mitglied im Gesamtvorstand des Verbandes. Kontakt  katrin.kowark@stiftungen.org Weitere Informationen  Auf www.stiftungen.org/stiftungskommunikation finden Sie Literaturtipps und eine Checkliste für die Evaluierung von Stiftungskommunikation.

Evaluierung ist machbar! » » » Im „Handbuch der Public Relations“ wird die PREvaluation definiert als „Messung und Bewertung von Kommunikationsaktivitäten im Hinblick auf gesetzte Ziele oder hinsichtlich der weiteren Gültigkeit von Annahmen, Plänen und Zielen“. Der amerikanische Meinungs-

forscher Harold Burnsroper hingegen formulierte ebenso lässig wie skeptisch: „Das Messen von PR-Erfolgen ist nur unwesentlich leichter als die Vermessung eines gasförmigen Körpers mit einem Gummiband.“ Dieses Bonmot soll nicht entmutigen, denn Evaluierung von Stiftungskommunikation ist machbar.

dächtnis blieb, bleibt der Fantasie überlassen. Methodisch umstritten, zeitaufwendig und vor allem preisintensiv ist die Berechnung des sogenannten Anzeigenäquivalenzwertes. Vereinfacht ausgedrückt beziffert er, welchen Wert eine Anzeige an gleicher Stelle eines redaktionellen Artikels hätte.

Evaluation der Medienarbeit » » » Der Erfolg guter Medienarbeit lässt sich am leichtesten auswerten und ist daher der am hellsten ausgeleuchtete Teil von Stiftungskommunikation. Das Sammeln und Zählen von Clippings, also der Artikel, in denen der Name der Stiftung auftaucht, ist längst Routine. Viele Web-Dienstleister helfen zudem, die Online-Resonanz zu dokumentieren. Weniger umfassend – aus Kosten- und Zeitgründen – wird hingegen nachgehalten, welche Auflagen und Reichweiten die Artikel in Summe hatten. Das ist schade – denn der Satz „Mit unserer Pressearbeit haben wir im vergangenen Jahr eine Auflagenhöhe von rund 25 Millionen Exemplaren erreicht“ liest sich gut in Gremienunterlagen. Gleichwohl sollte man wissen, dass so eine Zahl nichts über die tatsächliche Durchschlagkraft einer Nachricht aussagt, denn sie übermittelt lediglich die Höhe der potenziellen Leserkontakte. Wie oft ein Artikel tatsächlich (ganz) gelesen wurde, wie er verstanden wurde und ob er im Ge-

Medienresonanzanalyse – ergiebig, aber aufwendig » » » Ebenso aufwendig, aber aussagekräftiger ist die Medienresonanzanalyse – die Kür der Auswertung von Medienarbeit. Ausgehend vom Kommunikationskonzept, das jede Stiftung in ihrer Schublade haben sollte (und seien es nur zwei Seiten mit den wichtigsten Dialoggruppen, Botschaften und Maßnahmen) nimmt die Analyse alle kommunikativen Maßnahmen in den Blick. Welche unserer Aussagen finden sich in den Artikeln wieder? Werden unsere Gremienmitglieder zitiert oder stiftungsfremde Experten zu Rate gezogen? Abhängig von Anzahl und Länge der Artikel sowie vom Umfang sonstiger PR-Maßnahmen kann diese Analyse mehrere Tage in Anspruch nehmen – belohnt die Mühe aber mit sinnvollen Antworten auf Fragen der täglichen Arbeit: Warum kommen kaum Besucher zu unserer Ausstellung? Weil die kostenlosen Anzeigenblätter im Presseverteiler fehlen! Warum konnten wir nicht zeitnah auf kritische Nachfragen zu


StiftungsWelt 02-2012 » » » Service

unseren Ausschüttungen, Gremienbesetzung und Projektauswahl reagieren? Weil wir die Mediendebatte um die Transparenz von Stiftungen nicht mitbekommen haben und uns daher nicht entsprechend vorbereiten konnten! Medienresonanzanalysen sind ein dickes Brett, das PR-Verantwortliche zu bohren haben. Der hohe Arbeitsaufwand erklärt, warum wenige Stiftungen zu diesem Instrument im Evaluationskasten greifen. Eine, die dazu zählt, ist die VolkswagenStiftung. Integriert in eine umfassende, mehrjährige Gesamtevaluation der Stiftung wurde die Kommunikation ausgewertet. Printprodukte, Internetseite, Pressespiegel und die Ergebnisse der Medienresonanzanalyse wurden mittels der Peer Review-Methode analysiert. Unabhängige Gutachter, u.a. ein Wissenschaftsjournalist, ein Hochschulpräsident, ein Stiftungskommunikator und ein Kommunikationswissenschaftler, beurteilten in insgesamt vier Treffen 2009 und 2010 die Erfolge, Wirkungen und Herausforderungen der Stiftungskommunikation. Ergebnisse und Empfehlungen der Exper-

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tenkommission wurden dem Stiftungskuratorium vorgetragen; eine Stellungnahme der Geschäftsstelle und ein aufbauendes Kommunikationskonzept folgten. Jens Rehländer, seit 2010 Leiter der Kommunikation, hat vieles auf den Prüfstand gestellt: „Ein Relaunch der Homepage steht bevor, die Internet­ aktivitäten werden generell ausgebaut, im Gegenzug wird das PrintPortfolio ausgedünnt, wo es Sinn macht. Die Hauszeitschrift Impulse wird ‚magaziniger‘ und im Umfang um ein Drittel reduziert, um damit der knappen Lesezeit unserer Zielgruppen Rechnung zu tragen. Bei der Pressearbeit wird der junge Bereich Veranstaltungen wichtig, und bei den Mitteilungen aus der Förderung setzen wir nicht mehr vorrangig auf die ‚Bewilligungs-PM‘, sondern auf Ergebnisse.“

gung wichtiger Meinungsführer – Redakteure der Lokalzeitung, Förderempfänger und Kooperationspartner – wichtige Rückschlüsse auf die Außenwirkung der Stiftung zu. Kostenfreie Webanalyse-Tools zeigen auf, ob die Menüführung der Internetseite intuitiv nachvollziehbar ist oder wie oft der Jahresbericht heruntergeladen wurde. Suchmaschinen und integrierte E-Mail-Benachrichtigungen liefern Online-Artikel zur eigenen Stiftung, aber auch Treffer in der Blogosphäre und sozialen Netzwerken. « « «

Evaluationsmöglichkeiten für kleinere Stiftungen » » » Kleinere Stiftungen können mit kleineren Schraubenziehern kleinere Schrauben drehen. Anstelle einer teuren Markt- oder Meinungsstudie zum Image der Stiftung lässt z.B. eine selbst durchgeführte Zufallsbefra-

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76 StiftungsWelt 02-2012

Fortbildung

Lernen für das Gemeinwohl Aus- und Weiterbildungen im Non-Profit-Management (Teil 2)

Wie qualifiziert man sich für die Arbeit im Dritten Sektor? In Teil 2 der Serie stellen wir Ihnen die Master-Studiengänge der Universität Münster, der Technischen Universität Kaiserslautern und der Hochschule Osnabrück exemplarisch vor.

» » » Das Studienangebot im NonProfit-Management ist so vielfältig wie die Organisationen selbst. Der Master in Münster z.B. bedient über Wahlpflichtfächer die ganze Bandbreite von Non-Profit-Organisationen, während der Studiengang an der TU Kaiserslautern sich schon im Pflichtprogramm eher an den Bedürfnissen von Kulturorganisationen ausrichtet. Der Studiengang an der Hochschule Osnabrück wiederum ist als Vollzeit-Studium die Intensiv-Variante. Mit einem Anteil von 40 Prozent internationalen Studierenden ist er außerdem eine interessante Option für Bachelor-Absolventen, die kulturellen Austausch schätzen.

Stefanie Müller  hat 2010 das Masterstudium „Management in Non-Profit-Organisationen“ an der Hochschule Osnabrück abgeschlossen. Nach Beendigung ihrer Tätigkeit als OnlineRedakteurin im Bundesverband Deutscher Stiftungen zog sie im Frühjahr 2012 nach Oxford (Großbritannien), wo sie seit Mai 2012 als Assistentin des Young Learners Teams für den Sprachreiseveranstalter OISE tätig ist. Kontakt stefanie.a.mueller@gmx.net

Universität Münster – Non-Profit-Management und Governance » » » „Das Original!“ Mit diesem Titel wird der Studiengang „Non-Profit-Management und Governance“ beworben. Er ging 2006 als das erste „Ausbildungspro-

gramm für NPO-Führungskräfte auf Universitätsniveau“ in Deutschland an den Start. Einschreiben können sich Berufstätige, die mindestens ein Jahr Erfahrung in einer Non-Profit-Organisation haben oder seit mindestens zwei Jahren parallel zum Job ehrenamtlich arbeiten. Das Münsteraner Studienkonzept basiert auf einer Mischung aus Selbststudium und dreitägigen Präsenz-Veranstaltungen, in denen das erlernte Wissen mit Dozenten und der Studiengruppe vertieft wird. Sämtliche Studienmaterialien liegen auf einer Lernplattform im Internet, und auch Klausuren finden online statt. Über grundlegende Managementdisziplinen wie Personal, Finanzen und Kommunikation hinaus können sich die Studierenden entsprechend ihrer Tätigkeit auf bestimmte Organisationstypen oder -themen spezialisieren: Zur Auswahl stehen z.B. Stiftungsmanagement, Management sozialer Einrichtungen, Geschäftsführung in kleineren und mittleren NPOs und Corporate Social Responsibility. Ob man in Voll- oder in Teilzeit berufsbegleitend studieren möchte, bleibt einem selbst überlassen. Das Vollzeit-Programm dauert zwei,

das Teilzeit-Programm maximal vier Jahre. Henrike Schnell, angehende Absolventin und Referentin im Mitgliedermanagement des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, sieht die Herausforderung von parallelem Studium zum Job positiv: „Das Pensum von Vollzeit-Job und Studium ist nicht immer leicht zu stemmen. Es überwiegen aber die Inspiration und die Motivation, die das Studium mit sich bringt.“ » Gesamtkosten: 9.650 Euro » Weitere Informationen: www.npm-online.de TU Kaiserslautern – Masterfernstudium Management von Kultur- und Non-Profit-Organisationen » » » Im Masterfernstudium „Management von Kultur- und Non-Profit-Organisationen“ an der TU Kaiserslautern liegt der Schwerpunkt auf dem Kultursektor. Prof. Dr. Wolfgang Neuser, wissenschaftlicher Leiter des Studienganges, erklärt: „Betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundlagen werden mit dem Wissen für das Anwendungsfeld Kultur verknüpft, also mit einem Verständnis für kulturpolitische Rahmenbedingungen, Kunstkommunikation, Interkulturalität und Medienkommunikation.“ So soll diese Ausbildung insbesondere berufserfahrene und zukünftige Medien- und Kulturmanager ansprechen. Dementsprechend unterscheiden sich die Pflichtfächer von einem reinen Non-Profit-Management-Studium: Einführungen


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in das Kulturmanagement und die Medienwirtschaft gehören dazu. Klassische (Non-Profit-)Management-Fächer wie Marketing und Fundraising, New Public Management und Kosten- und Leistungsrechnung verbergen sich hinter der Lehreinheit „Neue Konzepte des Kultur- und Non-Profit-Organisationsmanagements“. Mit einer Mischung aus Selbststudium und Präsenzveranstaltungen ist der Studiengang ähnlich aufgebaut wie der Master in Münster. Unterschiedlich ist, dass die Studienmaterialien in Papierform zur Verfügung gestellt werden. Nur ausgewählte Module können in Online-Seminaren belegt werden. Auch die Prüfungen sind, anders als in Münster, an Präsenzveranstaltungen gekoppelt. Regelstudienzeit sind vier Semester. » Kosten: 850 Euro plus 90 Euro Sozialbeitrag pro Semester; einmalige Prüfungsgebühr von 500 Euro » Weitere Informationen: www.zfuw.uni-kl.de/fernstudiengaenge

von den 25 Studienplätzen zehn für Stipendiaten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) aus Afrika, Lateinamerika, Südasien, Südostasien und Ländern des Nahen und Mittleren Ostens reserviert sind. Dieses multikulturelle Ambiente könnte auch ein Entscheidungskriterium für Studienanwärter sein, die eine Position in international agierenden Organisationen anstreben. So stehen neben den Pflichtfächern wie Projekt- und Prozessmanagement, Kommunikation, Recht und Finanzen Disziplinen zur Auswahl, die für die internationale Zusammenarbeit von Vorteil sind. Dazu zählen Entwicklungszusammenarbeit und „International Taxation und Accounting“. » Kosten: 500 Euro Studiengebüh-

Hochschule Osnabrück – Management in Non-Profit-Organisationen » » » Im Gegensatz zu den anderen Masterstudiengängen ist der Master „Management in Non-Profit-Organisationen“ an der Hochschule Osnabrück ein VollzeitStudiengang. Er dauert in der Regel vier Semester und verlangt von den Studierenden in etwa so viel Arbeitsaufwand wie ein VollzeitJob. Für die erforderlichen 30 Leistungspunkte pro Semester werden 30 Stunden Arbeitsaufwand pro Leistungspunkt angegeben. Das sind 1.800 Stunden in einem Jahr, also knapp 35 Stunden die Woche. Besonders ist in Osnabrück, dass

Wir engagieren uns als Stiftung nachhaltig für Menschen und möchten diese Erfahrung und Kompetenz weiter geben. Zum Wohle der Menschen.

ren pro Semester plus Verwaltungskosten und Studentenwerksbeitrag von ca. 270 Euro » Weitere Informationen: www.­wiso.hs-osnabrueck.de Genau hingucken » » » Die Unterschiede zwischen den drei Studiengängen zeigen, dass sich ein Vergleich lohnt. Wichtige Entscheidungskriterien sind Zeitaufwand, Vorerfahrungen, die aktuelle Tätigkeit sowie persönliche Ziele. Was alle vorgestellten Studiengänge auszeichnet, sind kleine Studiengruppen von maximal 25 Studierenden und aus der Berufspraxis kommende Dozenten. Beides sind wichtige Voraussetzungen für eine gute Lern­ atmosphäre und Praxisnähe. « « «

Stiftung aus Überzeugung! Kompetenz für andere!

Das bedeutet • soziales Engagement und karitative Aufgaben des Evangelischen Johannesstifts gemeinsam zu gestalten. • unsere Begleitung bei der Errichtung einer Stiftung oder einer Treuhandstiftung. • Betreuung und Verwaltung der Stiftung in allen Belangen. Das Stiftungszentrum Evangelisches Johannesstift ist in diesen Fragen für Sie da. EJS_Az_Stiftungszentrum_135x118mm.indd 1

Weitere Information unter www.evangelisches-johannesstift.de (Suchbegriff: Stiftungszentrum) oder: Evangelisches Johannesstift Schönwalder Allee 26 · 13587 Berlin Tel. 030 · 336 09 - 385 wolfgang.kern@evangelisches-johannesstift.de 06.12.11 10:47


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Stiftungsrecht

Aktuelle Verfügungen und Urteile Für Sie zusammengestellt am Institut für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen der Bucerius Law School, Hamburg

Zahlungen für satzungsmäßige Zwecke der Stiftung sind nicht immer als Spenden zu qualifizieren (BFH, Urteil vom 12.10.2011, I R 102/10) Auf einen Blick Hat eine Stiftung nach ihrer Satzung ihr Einkommen ausschließlich für eine bestimmte gemeinnützige Körperschaft zu verwenden, können Zahlungen an diese

Körperschaft mangels Freiwilligkeit nicht als Spenden qualifiziert und somit nicht abgezogen werden. Die Klägerin ist eine rechtsfähige Stiftung des Privatrechts, die von einem e.V. gestiftet wurde. Sie betreibt eine öffentliche Sparkasse des Privatrechts im Sinne des §§ 35 ff. des Sparkassengesetzes des Landes Schleswig-Holstein und war nach ihrer Satzung da-

zu verpflichtet, ihren Jahresüberschuss, soweit dieser nicht in ihre Rücklagen einzustellen war, an den Verein zu überweisen oder auf ihre eigene neue Jahresrechnung vorzutragen. Die Stiftung leistete Zahlungen an den Verein zur Förderung gemeinnütziger und mildtätiger Zwecke, worüber ihr von diesem Zuwendungsbescheinigungen erstellt wurden. Die Anerkennung dieser Zahlungen als Spenden


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wurde ihr sowohl vom Finanzamt als auch vom Schleswig-Holsteinischen Finanzgericht versagt. § 9 Abs. 1 Nr. 2 des im Streitjahr 1999 geltenden Körperschaftsteuergesetzes (KStG) sieht vor, dass Ausgaben zur Förderung mildtätiger, kirchlicher, religiöser und wissenschaftlicher und der als besonders förderungswürdig anerkannten gemeinnützigen Zwecke bis zu einer gewissen Höhe vom Einkommen abziehbare Aufwendungen darstellen, die die Steuerlast der zahlenden Körperschaft mindern. Dies gilt jedoch nur, soweit kein Abzugsverbot nach § 8 Abs. 3 KStG 1999 eingreift. Nach dieser Norm dürfen keine Ausgaben abgezogen werden, die Einkommensverteilungen darstellen. Diese lagen nach Auffassung des Bundesfinanzhofes (BFH) in den Zahlungen zwar nicht vor, da Stiftungen als Vermögensmassen weder über Gesellschafter noch Mitglieder verfügen und Einkommensverteilungen im Sinne des § 8 Abs. 3 KStG 1999 daher nicht möglich seien. Gleichwohl könnten die Zahlungen der Klägerin ihr zu versteuerndes Einkommen jedoch nicht mindern. Die geleisteten Zahlungen können nur abgezogen werden, wenn dies gesetzlich ausdrücklich vorgesehen ist. Die hierfür in Betracht kommende Regelung des § 9 Abs. 1 Nr. 2 KStG 1999 ist nach Ansicht des BFH hier nicht einschlägig. Die Norm setzt nämlich voraus, dass die getätigten Zahlungen Spenden darstellen, also Ausgaben, die vom Steuerpflichtigen freiwillig und ohne Gegenleistung zur Förderung der gesetzlich festgelegten steuerbegünstigten Zwecke geleistet werden. Am Merkmal der Freiwilligkeit fehle es hier, da die Stiftung die Zahlun-

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gen an den Verein nicht freiwillig erbracht habe, sondern hierzu nach ihrer Satzung verpflichtet sei. Entscheide sich der Verwaltungsrat im Rahmen seines Ermessens für eine Auszahlung an den Verein, handele es sich um ein von der Satzung vorgeschriebenes und nicht um ein freiwilliges Verhalten. Der Anwendungsbereich des § 9 Abs. 1 Nr. 2 KStG 1999 sei damit nicht eröffnet, ein Spendenabzug bleibe der Klägerin versagt.

Keine Anerkennung einer „Vorstiftung“ (FG Baden-Württemberg, Urteil vom 08.02.2011, 4 K 4080/09) Auf einen Blick Die Stiftung erlangt ihre Rechtsfähigkeit erst mit Anerkennung durch die zuständige Behörde. Solange es nicht zu einer endgültigen Vermögenstrennung kommt (durch Erlangung der Rechtsfähigkeit oder ggf. durch Verzicht des Stifters auf sein Widerrufsrecht gemäß § 81 Abs. 2 BGB), kann eine Zuwendung an diese „Vorstiftung“ nicht Gegenstand eines Spendenabzugs sein. Eine Revision gegen dieses Urteil ist beim Bundesfinanzhof anhängig. Die Klägerin tat gemeinsam mit ihrer Schwester im Jahre 2007 alles Erforderliche zur Gründung einer gemeinnützigen Stiftung; es fehlte nur noch die behördliche Anerkennung. Noch im selben Jahr überwies sie, wozu sie nach dem Stiftungsgeschäft verpflichtet war, einen Betrag von 300.000 Euro auf ein Konto, über das keine der beiden Schwestern, sondern ausschließlich der Stiftungsvorstand, dem beide nicht

angehörten, verfügungsbefugt war. Die Stiftung erstellte der Klägerin, ebenfalls noch im Jahr 2007, eine entsprechende Spendenbescheinigung. Das Finanzamt versagte der Klägerin im Einkommensteuerbescheid 2007 den Spendenabzug, da die Stiftung erst mit Anerkennung im Jahre 2008 entstanden sei. Dieser Rechtsauffassung schloss sich das Finanzgericht an. Es stellte fest, dass im Streitjahr 2007 weder eine rechtsfähige noch eine nichtrechtsfähige Stiftung und auch keine „Vorstiftung“ vorlag. Unabhängig von den Gründen, aus denen eine frühere Anerkennung der Stiftung nicht erfolgte, bleibe es dabei, dass eine Stiftung gemäß § 80 Abs. 1 BGB mit Anerkennung der Stiftungsbehörde rechtsfähig wird. Erst dann könne die Stiftung Spendenempfänger im Sinne des § 10b Abs. 1a Einkommensteuergesetz in Verbindung mit § 5 Abs. 1 Nr. 9 Körperschaftsteuergesetz sein. Eine „Vorstiftung“ sei dagegen nicht anzuerkennen. Aus § 81 Abs. 2 S. 1 BGB folge, dass der Stifter bis zur Genehmigung der Stiftung das Stiftungsgeschäft jederzeit widerrufen könne, sodass bis zu diesem Zeitpunkt noch keine abschließende Vermögenstrennung vorliege. Clara Lienicke  ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schon vor AnerkenInstitut für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen an der Bucerius nung könne die notLaw School in Hamburg. wendige Vermögenstrennung allerdings dadurch herbeigeführt werden, dass der Stifter auf sein Widerrufsrecht verzichtet (§ 81 Abs. 2 BGB). Dies war im Streitfall jedoch nicht geschehen. « « «


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Buchmarkt

„Wer sie nicht kennt, ist ärmer.“ Endlich gibt es ein Lexikon der schönen Wörter: ein Interview mit seinem Autor Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main

Buchtipp  Walter Krämer; Roland Kaehlbrandt: Lexikon der schönen Wörter. Piper, München 2011. ISBN 9783-492-27318-3. 256 Seiten. 9,99 Euro.

Herr Dr. Kaehlbrandt, ärgern Sie sich, wenn Sie morgens die Zeitung lesen? Nein. Ich bin nur immer wieder erstaunt, dass jeden Tag genau so viel passiert, wie in eine Zeitung passt. Aber im Ernst: Was wäre unser Alltag ohne Nachrichten, Debatten und sprachlichen Ausdruck? Außerdem können wir froh sein, dass wir in Deutschland immer noch eine große Anzahl guter Tageszeitungen zur Auswahl haben. Zu meiner Lieblingslektüre zählt allerdings natürlich auch die „StiftungsWelt“.

nen sind kleine Sprachkunstwerke. „Wehmut“ und „Sehnsucht“ sind solche Glanzstücke. Sie sind aus einfachen Wörtern zusammengesetzt, aber so, dass sie miteinander verschmelzen und etwas Anderes, Neues hervorbringen. Noch dazu ein Gefühl, das wir alle kennen. Aber würden wir es kennen, wenn wir die Wörter dazu nicht hätten? Wahrscheinlich eben nicht, jedenfalls nicht so genau und nicht so bewusst. Diese Wörter bringen also auch unsere Gefühlswelt mit hervor. Wer sie nicht kennt, ist ärmer.

Oh, vielen Dank! Das ehrt uns sehr. 2009 haben Sie ein Buch über Wörter veröffentlicht, die die deutsche Sprache verhunzen. Hat diese Auseinandersetzung mit Sprachmüll Sie auf die Idee gebracht, auch einmal die schönen Wörter ins Gespräch zu bringen, oder gingen die Ideen für beide Bücher Hand in Hand? Wenn man zwei Bücher über unser alltägliches „Plastikdeutsch“ geschrieben hat – über Wörter wie z.B. „zentrale Eckpfeiler“ oder „wesentliche Essentials“ –, dann liegt es nahe, auch einmal einen Blick auf Sprachschönheiten zu werfen. Es ist wie in der Stiftungsarbeit. Wir kritisieren zwar Defizite, aber wir suchen auch Positives.

Welche Rolle spielt dabei der Klang? Die Beziehung zwischen Klang und Bedeutung ist eigentlich willkürlich. Aber durch unsere Gewohnheit und unsere Erfahrungen empfinden wir eine Verbindung zwischen beiden. In unseren Ohren klingt es so, als müsse „behaglich“ mit dem langen „a“ genau so und nicht anders klingen. Es mag Menschen geben, für die „knarren“ und „kreischen“ schöner klingt. Aber die meisten ziehen doch „Anmutung“ oder „Anklang“ vor. Objektiv ist das allerdings nicht. Nur: Schönheit ist immer subjektiv und auch vom Betrachter abhängig. Trotzdem gibt es sie.

Was macht ein Wort für Sie schön? Die Wörter unserer Sprache sind ja nicht einfach da, sondern sie wurden geschaffen. Manche von ih-

Wie kam Ihre Sammlung von Wortschätzen zustande? Wie lange haben Sie gesammelt? Wir haben mit sehr vielen Zeitgenossen gesprochen und auch in uns selbst hineingehört. Andert-

halb Jahre lang haben wir gesammelt. Wir sammeln weiter und freuen uns auf Vorschläge. Jeder hat ja sofort welche parat. Es gibt niemanden, der nicht Lieblingswörter hätte. Und deshalb finden unsere Leser viele Wörter in unserem Lexikon wieder, aber sie nennen uns auch wieder andere. Sehr anregend! Gab es Fälle, wo Sie und Ihr Mitautor Walter Krämer sich nicht einigen konnten? Wörter, um die es Ihnen leidtut, dass sie nicht im Buch sind? Zu zweit ein Buch zu schreiben, verlangt immer auch Disziplin. Bei uns gilt, dass jeder bei jedem Wort ein Vetorecht hat. Aber das sorgt dann auch für eine treffende Auswahl. Außerdem bin ich froh über die Kürze, die vor allem auf meinen Mitautor zurückgeht. Wir beschreiben die Wörter ja so kurz und so genau wie möglich: ihre Bedeutung und ihren Gebrauch – was im Grunde eins ist. Dazu gibt es kurze literarische Zitate. Das ist eine gut lesbare Form. Man spürt als Leser dem Wort einen Augenblick lang nach – und kann wieder etwas anderes tun. Ausländer amüsieren sich gelegentlich über den deutschen Hang zu Komposita und die Blüten, die dieser zuweilen treibt. Zwei Fundstücke aus meinem Wörterkuriositätenkabinett: Baumischabfallsortieranlage (eine solche befindet sich z.B. nördlich von Berlin) und Kristallweizenbierglasbürste (stel-


StiftungsWelt 02-2012 » » » Service

len manche Bürstenbinder – Kristallweizenbierglasbürstenbinder – für Menschen mit Bürstensammelleidenschaft her). Sie schätzen die Eigenschaft der deutschen Sprache, Komposita zu bilden. Warum? Sprachschöpfung ist im Deutschen durch die Kombination von Wörtern oder Silben mühelos. Deshalb eignet es sich auch hervorragend als Wissenschaftssprache. Wörter kombinieren, das kann man mit Geschmack und Stil tun oder eben nicht. Im Übrigen, versuchen Sie einmal, die „Baumischabfallsortieranlage“ ins Französische zu übersetzen. Es wird noch unverständlicher, weil Sie das gar nicht auf einen Begriff bringen können. Waren Sie schon von klein auf ein Sprachnarr oder hat sich das im Laufe der Zeit entwickelt? Ich bin inmitten von Geschichten und Debatten aufgewachsen, sowohl zu Hause in einer von Juristen geprägten Familie als auch in meiner Heimatstadt Köln, die den Wortwitz pflegt.

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Damit unsere Leser einige Kostproben vernaschen können: Welches sind Ihre drei persönlichen Lieblingswörter – und weshalb? An erster Stelle das Wort „anschmiegen“: eine besondere Geste, um eine Nuance vertraulicher als „anlehnen“. Das Wort verschafft uns nicht nur die Vorstellung, sondern letztlich auch die Geste selbst. Ein Geschenk. Und dazu wohlklingend. Dann „zeitvergessen“. Kinder sind im Spiel zeitvergessen. Was für ein großartiges Wort und wie schön! Manche untergegangenen Wörter gehören auch zu meinen Lieblingswörtern: „töricht“ zum Beispiel. Es hat die Milde der Großelterngeneration. Man fühlt sich beschämt, wenn man töricht genannt wird. Scham ist ein guter Erzieher. Überhaupt sind viele schöne Wörter solche, die eine Art Charakter- und Lebenskunde in sich bergen. „Unnahbar“ zählt zu meinen Favoriten: Aus drei einfachen Wörtern zusammengesetzt und so genau in seiner Bedeutung: Jemand, dem wir nicht nahe

kommen und der sich selbst unserer Nähe beraubt. Eine lebenskluge Doppelbedeutung! Ihre Lieblingsschimpfund Fluchwörter? Wörter, die ich hässlich finde, gehören eher dem Plastikim interview deutsch an: „BauchDr. Roland Kaehlbrandt  gefühl“ oder „bauchist Vorstandsvorsitzender der Stiftung gesteuert“ zum Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main und Vorstandsmitglied des Beispiel. Die GeisBundesverbandes Deutscher Stiftungen. Er teshaltung dieser ist Autor der Bücher „Deutsch für Eliten“, ein ironischer Sprachführer, und (zusammen mit Kreationen neueren Walter Krämer) „Plastikdeutsch. Ein Lexikon Datums ruft bei mir der Sprachverirrungen“. Kaehlbrandt wurde im Jahr 2011 in das Kuratorium der Deutschen Skepsis bis AblehAkademie für Sprache und Dichtung berufen. nung hervor. Aber wie gesagt: In unserem Lexikon geht es eben gerade nicht um diese Sprachwelt, mit der wir alle hinreichend zu tun haben, sondern um jene, die auch da ist, aber gesucht werden muss. Bei dieser Suche wollten wir behilflich sein. Fragen: BvB


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Buchmarkt

3223 Jahrgang 63 Heft 1/2 Januar/Februar 2012 Bestell-Nr. 523325

Stiftungen in der Geschichte

GWU Heft 1/2 · Januar/Februar 2012

Besprechungen

Herausgegeben von C. Cornelißen, M. Sauer und W. Schulze

Begründet von K.D. Erdmann und F. Messerschmid

SCHWERPUNKT:

Stiftungen in der Geschichte

Thomas Adam Deutsche Stiftungen in der Neuzeit Michael Borgolte Stiftungen im Mittelalter Franz Kogelmann Das islamische Stiftungswesen

1/2 2012

Bernhard Lorentz Strategische Philantropie in Europa

Friedrich Verlag in Zusammenarbeit mit Ernst Klett Schulbuchverlag

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Geschichte in Wissenschaft und Unterricht Geschichte in Wissenschaft und Unterricht [Zeitschrift]. Hg. von Christoph Cornelißen, Michael Sauer und Winfried Schulze. Friedrich Verlag, Seelze. ISSN 00169056. Jahrgang 63, Heft 1/2 2012: Schwerpunkt: Stiftungen in der Geschichte. Preis für Heft im Einzelverkauf: 35,80 Euro.

» » » „Stiftungen in der Geschichte“ ist das Schwerpunktthema des Doppelheftes von „Geschichte in Wissenschaft und Unterricht“. Die Fachzeitschrift über Themen und Tendenzen von Fachdidaktik und Fachwissenschaft versammelt Beiträge namhafter Autoren zu allen Epochen. Die spezifischen Voraussetzungen von Philanthropie und Stiftungsgründungen in Antike (Sitta von Reden), Mittelalter (Michael Borgolte) und Neuzeit (Thomas Adam) werden ebenso beleuchtet wie die „Wiederentdeckung“ des Stiftungswesens nach dem Zweiten Weltkrieg (Rupert Graf Strachwitz) und das Spannungsverhältnis zwischen Stiftungen und Staat. Hervorzuheben sind zwei Beiträge zu Themen, die in den üblichen Überblicksdarstellungen zur Stiftungsgeschichte wenig Beachtung

finden: Ein Aufsatz über das islamische Stiftungswesen (Franz Kogelmann) und einige prägnante Ausführungen von Bernhard Lorentz über „Strategische Philanthropie in Europa seit der Antike“. Lorentz unterstreicht, dass die Erforschung philanthropischen Handelns an der Schwelle von Geschichts- und Sozialwissenschaften noch in den Kinderschuhen steckt und dass strategische Philanthropie dann ihre Ziele erreichen kann, wenn die eigene Wirkungsmacht und Wirkungslogiken von Stiftungen reflektiert werden. Der kurze Beitrag von Gregor Horstkemper über Deutsche Stiftungsgeschichte(n) im World Wide Web lädt zum Googeln ein und verweist auf die virtuellen Archive und Bibliotheken einiger Stiftungen. Die Auswahl ist bei Weitem nicht vollständig, bietet aber einen guten Einstieg in das Thema, ebenso wie der zum Teil umfangreiche Anmerkungsapparat der übrigen Aufsätze. Der vorliegende Band versammelt sehr kenntnisreiche Beiträge, bleibt aber gleichwohl eine Frage schuldig, nämlich wie man das Stiftungsthema didaktisch für die Lehrpläne an Schulen aufarbeiten kann. Nicht nur in der universitären Forschung hat die Stiftungsgeschichte mehr Raum verdient. Schon vorher sollten Schülerinnen und Schüler den Dritten Sektor und seine Akteure besser kennenlernen. Stefan Ast | Düsseldorf

Social Media Handbuch Daniel Michaelis; Thomas Schildhauer: Social Media Handbuch. Theorien, Methoden, Modelle und Praxis. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Nomos, Baden-Baden 2012. ISBN: 978-3-8329-7121-2. 358 Seiten. 34,00 Euro.

» » » Ende Februar 2012 haben Daniel Michaelis und Thomas Schildhauer im Nomos Verlag die zweite Auflage des „Social Media Handbuchs“ veröffentlicht. Statt einer Anleitung für einzelne Dienste geht es um Trends und grundsätzliche Zusammenhänge. Als methodischer Baukasten soll das Handbuch helfen, eigene Lösungen und Strategien in der Praxis zu entwickeln. Gegenüber der ersten Auflage (2010), inzwischen Standardwerk, ist die Neuauflage vom Aufbau angepasst, überarbeitet und um weitere Kapital ergänzt worden. Das 360-seitige Werk gliedert sich in drei Teile: Die Einführung skizziert ein Drei-Ebenen-Modell sozialer Medien und ein kompaktes Strategiemodell. Der zweite Teil „Theorien, Methoden und Modelle“ fasst zahlreiche Publikationen in aller Kürze zusammen. Neben dem


StiftungsWelt 02-2012 » » » Service

Cluetrain-Manifest zählen dazu z.B. die wichtigsten Regeln des GoogleZeitalters aus Jeff Jarvis’ Buch „Was würde Google tun?“. Der dritte Teil stellt mit Analysen, Berichten und Handlungsempfehlungen schließlich die Praxis in den Mittelpunkt. Zwar ist hier mit dem WWF Schweiz auch der Dritte Sektor vertreten, doch überwiegend ist im Social Media Handbuch die Rede von Unternehmen, Märkten und Kunden. Wer sich an dieser Perspektive nicht stört, findet grundsätzliche Aspekte von Social Media, die auch für gemeinnützige Organisationen relevant sind. Eingeschobene Praxistipps und Beispiele sowie hervorgehobene Kernsätze erleichtern dem eiligen Leser den Überblick. Timon Pohl | Referent Medien & Kommunikation im Bundesverband Deutscher Stiftungen

Soziale Investitionen Helmut K. Anheier; Andreas Schröer; Volker Then (Hg.): Soziale Investitionen. Interdisziplinäre Perspektiven. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2012. ISBN: 978-3-5311-6546-2. 367 Seiten. 39,95 Euro.

» » » Aus dem Heidelberger Centrum für soziale Investitionen und Innovationen (CSI) kommt ein Sammelband, der den Begriff der sozialen Investition zum Leitkonzept für die Erforschung gemein-

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wohlorientierter Handlungen erklärt. Welchen Mehrwert hat dieser schillernde Begriff? Zunächst einmal schwimmt er mit im Trendfluss. Geld sozial zu investieren, statt nur zu spenden, scheint dieser Tage ein Muss für Philanthropen weltweit. Aber es geht nicht darum, ein neues Label auf Altbekanntes zu kleben. Und die Autoren senden keine einfache Botschaft – das wird bereits beim ersten Durchblättern des Buches klar. Der Begriff „soziale Investitionen“ weist auf die sich verändernde Beziehung zwischen marktgesteuerten und gemeinwohlorientierten Investitionen hin. Ein prominentes Beispiel dafür ist die sogenannte Mikrofinanzierung. Im engeren Sinn bezieht sich das Konzept sozialer Investitionen auf die Bereitstellung von Kapital für soziale Unternehmen; hier liegt die Konzentration auf einem wirtschaftlichen Verständnis und der effizienten Verwendung verfügbarer Ressourcen. Darüber hinaus kann eine größere Bandbreite von Institutionen und individuellem Verhalten einbezogen werden: In diesem weiteren Sinne ist z.B. bürgerschaftliches Engagement eine Investition von Zeit. Der Band ist ein Kondensat der vierjährigen Forschungsarbeit des CSI. In vier Kapiteln werden Definitionen, theoretische Anschlüsse, aber auch Grenzen und Gefahren des Konzepts sowie das wichtige Thema Wirkungsmessung beleuchtet. Letzteres greifen Ekkehard Thümler und Nicole Bögelein auf, wenn sie die Frage stellen: Sind Stiftungen soziale Investoren? Darauf gibt es keine einfache Antwort, denn die ökonomische Investitionsterminologie lässt sich

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Berlin 2012 | Erscheint Ende Juni 2012 ISBN 978-3-941368-24-8 19,80 Euro* | Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zahlen nur 16,80 Euro* Aus dem Inhalt: ■ In acht Schritten zum Fundraising-Erfolg ■ Planung von Benefiz-Veranstaltungen ■ Königsdisziplin: Einwerbung von Erbschaften und Stiftungsgeldern ■ 50 Fundraising-Tipps von A bis Z Der Autor Dr. phil. Peter-Claus Burens blickt auf eine 30-jährige Berufserfahrung im Dritten Sektor zurück, u.a. als Generalsekretär der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Mitglied der Geschäftsleitung des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft und Vorsitzender des Deutschen Fundraising Verbandes. Er ist Gründer und Gesellschafter der PPP – Gesellschaft für Private Public Partnerships mbH. Bestellung und weitere Informationen: www.stiftungen.org/verlag | verlag@stiftungen.org *zzgl. 3,00 Euro Versandkostenpauschale


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Report 2012/13 Auftrag Nachhaltigkeit: Wie Stiftungen den sozialen Zusammenhalt stärken

nicht ohne Weiteres auf Stiftungsengagement übertragen. Allerdings kann die Perspektive sozialer Investitionen für Analysezwecke nützlich sein, weil sie die Aufmerksamkeit auf Wirkung und Zielerreichung der Tätigkeit von Stiftungen lenkt. Miriam Rummel | Wissenschaftliche Volontärin im Bundesverband Deutscher Stiftungen

Bessere Chancen für alle – damit die Gesellschaft nicht auseinanderbricht Der Zukunft eine Chance geben: Stiftungen und Generationengerechtigkeit

Bürgerbeteiligung B als Mittel Mit gegen Politikverdrossenheit

Bildungslandschaften Peter Bleckmann; Volker Schmidt (Hg.): Bildungslandschaften. Mehr Chancen für alle. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2012. ISBN: ­978-3-531-18074-8. 302 Seiten. 29,95 Euro.

Erscheinungstermin: Juni 2012 ISBN: 978-3-941368-25-5

Herausgegeben vom Bundesverband Deutscher Stiftungen in Kooperation mit der BMW Stiftung Herbert Quandt. Gefördert von der Robert Bosch Stiftung und der Siemens Stiftung. Kostenlos bestellen oder online lesen unter: www.stiftungen.org/stiftungsreport Telefon (030) 89 79 47-0 | Fax -41 verlag@stiftungen.org

» » » Der Band „Bildungslandschaften. Mehr Chancen für alle“ vermittelt sowohl Fachexpertise als auch praktische Hintergründe zur Gestaltung lokaler Bildungslandschaften. Er ist eine Fortsetzung der im Jahr 2009 erschienenen Publikation „Lokale Bildungslandschaften. Perspektiven für Ganztagsschulen und Kommunen“. Besonders interessant und lohnend ist die Perspektivvielfalt, die dem Leser auf das Thema Bildungslandschaften eröffnet wird. Die Autoren nähern sich sowohl aus wissenschaftlicher Sicht als auch vor praktischem Hintergrund dieser hochaktuellen Thematik. Das Konglomerat der Autoren spiegelt

dieses wider: Es kommen in den Beiträgen renommierte Wissenschaftler, Praktiker aus Stiftungen, Bildungseinrichtungen und -netzwerken, Politiker und Verwaltungsmitarbeiter zu Wort. Im ersten Teil geht es um aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft. Hier liegt der Fokus besonders auf Steuerungsstrukturen, dem Verhältnis von Ganztagsschulen und Bildungslandschaften, gelingenden Kooperationen von Bildungsakteuren und der Qualitätsentwicklung. Der zweite Teil stellt praktische Erfahrungen dar, die bei der Etablierung von lokalen Bildungslandschaften gemacht wurden. Teil drei beschäftigt sich mit der Unterschiedlichkeit der beteiligten Akteure und den daraus resultierenden Schwierigkeiten und Chancen von Kooperationsbeziehungen. In diesem Teil wird ein besonderes Augenmerk auf die Stiftungen gerichtet. In einem Kapitel diskutieren die Stiftungsexperten Dr. Heike Kahl und Dr. Roland Kaehl­brandt die Rolle von Stiftungen bei der Entwicklung von Bildungslandschaften. Die Involvierung der Stiftung in kommunale Prozesse fördert den Lernprozess in der Stiftung, was wiederum zu einer größeren Hebelwirkung der Stiftungsarbeit führt. Als ein weiteres wichtiges Moment wird die Etablierung der Dialogkultur zwischen den öffentlichen und privaten Vertretern herausgestellt. Die Herausforderung heißt: Verantwortung statt Zuständigkeit. Henrike Schnell | Referentin Mitgliedermanagement im Bundesverband Deutscher Stiftungen


StiftungsWelt 02-2012 » » » Service

Handbuch der Erfolglosen Patricia Görg: Handbuch der Erfolglosen. Jahrgang zweitausendundelf. Bloomsbury Verlag, Berlin 2012. ISBN: 978-3-8270-1082-7. 224 Seiten. 19,90 Euro.

Für das im März 2012 veröffentlichte „Handbuch der Erfolglosen – Jahrgang zweitausendundelf“ hat

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Patricia Görg zwölf Monate lang ein künstlerisches Tagebuch geführt. Im Rahmen eines Tagewerk-Stipendiums der Guntram und Irene Rinke Stiftung ist die Chronik eines bewegten Jahres entstanden. Die Berliner Schriftstellerin, Jahrgang 1960, gibt in einer spannenden Reise Einblick in den Sinn und die Absurdität der menschlichen Existenz. „In den Kalenderwochen des Jahrgangs zweitausendund­ elf finden sich stürzende Männer (Blender, Despoten, Schürzenjäger und Riesen), die über die Teppichfalten des Heute, Gestern oder Morgen stolpern, stürzende Börsenwerte und eine Sammlung von Katastrophen und Kleinigkei-

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22.03.2011

10:36 Uhr

ten aus aller Welt“, so die Autorin. Dieser „kluge, vor Erzählwitz sprühende Rückblick“ in 52 Kalenderwochen, Exkursionen und Fallgeschichten liest sich wie ein „wunderbar leichtes, böses, witziges Manual“, schwärmt die Süddeutsche Zeitung am 17. April völlig zu Recht. Denn dem wunderbaren Handbuch der Erfolglosen gelingt, was sich die Guntram und Irene Rinke Stiftung zum Ziel gesetzt hat: das Bewusstsein für Sprache und für den Wert des geschriebenen Wortes zu schärfen. Timon Pohl | Referent Medien & Kommunikation im Bundesverband Deutscher Stiftungen

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Kulinarisches Kunst mit Schokolade Eine Ausstellung im Museum Ritter ermöglicht kalorienfreien Schokoladengenuss. » » » Schokoladengenuss ohne Reue im Hinblick auf die schlanke Linie ermöglicht noch bis zum 30. September 2012 eine Ausstellung im schwäbischen Waldenbuch. Die Schau im Museum Ritter wurde am 13. Mai anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Alfred Ritter Schokoladenfabrik eröffnet. Rund 60 Objekte, Gemälde, Grafiken, Weitere Informationen www.museum-ritter.de Installationen, Fotografien und Videos Kunst mit Schokolade. Katalog. 144 Seiten. Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 2012. aus dem Material und ISBN: 978-3-88423-408-2. 21,80 Euro. mit dem Motiv Scho-

Die Ausstellung mit Werken von fast 40 Künstlern gibt einen facettenreichen Einblick in die Auseinandersetzung mit Schokolade – von historischen Positionen bis hin zu zeitgenössischen Arbeiten. Zusätzlich sind 17 Kleinplastiken aus dem Wettbewerb „Material Schokolade“ zu sehen, die im Rahmen eines Wettbewerbs der Marli-Hoppe-Ritter-Stiftung entstanden sind. Aus mehr als 100 Kilogramm Ritter Sport Schokolade schufen Studierende der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Kleinplasti-

† Das Werk „Schokoladenmaschine I“ von Sonja Alhäuser, 1997 (Detail)

kolade zeigt das Museum, das sich sonst ganz dem Motiv des Quadrats in der Kunst verschrieben hat. Das 2005 eröffnete Haus in der Nachbarschaft des Firmengeländes von Ritter Sport beherbergt die Kunstsammlung von Marli HoppeRitter, Mitinhaberin des Schokoladenunternehmens. Trägerin des Museums ist die von ihr gegründete Marli-Hoppe-Ritter-Stiftung zur Förderung der Kunst.

ken, die sich durch Originalität und hohes künstlerisches Niveau auszeichnen. Es war Marcel Duchamp, der vor rund 100 Jahren die Schokolade in die Kunst einführte. Er ist mit einem Werk in der Ausstellung vertreten. Auch Arbeiten von Joseph Beuys und Dieter Roth sind zu sehen. Die Pioniere der „Schokoladenkunst“ arbeiteten in den 1950er- bzw. 1960er-Jahren als ers-

te häufiger mit dem Material Schokolade. Neben diesen wichtigen historischen Positionen werden Materialbilder und Collagen der 1960er- und 1970er-Jahre sowie herausragende Beispiele der aktuellen Kunst mit Schokolade gezeigt. Einige in der Schau vertretene zeitgenössische Kunstschaffende wie Sonja Alhäuser und Thomas Rentmeister haben sich auf den kakao­ haltigen Stoff geradezu spezialisiert und dadurch internationale Bekanntheit erlangt. Neben den Arbeiten aus Schokolade sind auch zahlreiche Werke unterschiedlicher Disziplinen zu sehen, die das Naschwerk als Bildmotiv aufgreifen, ohne selbst aus Schokolade zu bestehen. Die Ausstellung vereint sowohl Exponate aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter als auch öffentliche und private Leihgaben aus dem In- und Ausland sowie Arbeiten, die eigens im Hinblick auf die Ausstellung entstanden sind. Die Sammlerin Marli Hoppe-Ritter freut sich: „Die Vielfalt der Werke zeigt, wie unterschiedlich, oft verführerisch und dabei immer originell die künstlerische Auseinandersetzung mit Schokolade bis heute ausfällt. Diese Kunst hat mindestens so viele Facetten wie es Schokoladensorten gibt.“ Wem die Energiezufuhr aus dem Kunstgenuss nicht reicht, der kann nach dem Besuch der Ausstellung noch im Besucherzentrum der Firma Ritter Sport vorbeischauen – und sich im SchokoLaden verführen lassen. « « « BvB | Quelle: Museum Ritter


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In eigener Sache Anzeigen in der StiftungsWelt Mit vier Ausgaben im Jahr bietet die StiftungsWelt Informationen rund um das Stiftungswesen. Das Magazin richtet sich an die Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, an Entscheider und Führungskräfte in Stiftungen, Stifter und Stiftungsberater sowie an Abonnenten und Multiplikatoren aus Politik und Gesellschaft. Möchten auch Sie mit einer Anzeige Menschen in Stiftungen

StiftungsWelt-Schwerpunkt- themen 2012 erreichen? Möchten Sie dem Magazin eine Beilage zufügen? Wir bieten Ihnen farbige Anzeigen in vielen Formaten und gewähren attraktive Rabatte auf Anzeigenserien. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Mira Nagel, Telefon (030) 89 79 47-73, mira.nagel@stiftungen.org. Anzeigenschluss der nächsten Ausgabe: 27. Juli 2012 (Auftragsschluss)

Die nächsten Ausgaben der StiftungsWelt widmen sich im Schwerpunktteil folgenden ­Themen: » 03-2012: Teilhabe Erscheinen: 25. September » 04-2012: Wald Erscheinen: 4. Dezember Wenn Sie Ideen und Themenvorschläge haben, freut sich das Redaktionsteam auf Ihre Anregungen. Näheres unter: www. stiftungen.org/stiftungswelt. Pressemitteilungen senden Sie an ­redakteure@stiftungen.org.

Vorschau StiftungsWelt 03-2012: Teilhabe von Menschen mit Behinderungen In jüngerer Vergangenheit hat sich die Vorstellung davon, wie Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft leben sollten, tiefgreifend gewandelt. Inklusion, Barrierefreiheit und weitestmögliche Selbstständigkeit sind nur einige der Schlagwörter dieses Paradigmenwechsels. Ein Meilenstein der Gleichberechtigung war die 2008 in Kraft getretene UN-Behindertenrechtskonvention, die 2009 von Deutschland ratifiziert wurde. „Inklusion bedeutet, dass kein Mensch ausgeschlossen, ausgegrenzt oder an den Rand gedrängt werden darf. Als Menschenrecht ist Inklusion unmittelbar verknüpft mit den Ansprüchen auf Freiheit, Gleichheit und Solidarität“, wird im Online-Handbuch „Inklusion als Menschenrecht“ der Stiftung

„Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und des Deutschen Instituts für Menschenrechte erklärt. Menschen mit Behinderungen sind eine wichtige Zielgruppe von Stiftungen, und Stiftungen blicken in diesem Tätigkeitsfeld auf eine lange Tradition zurück. Wie interpretieren Stiftungen Inklusion? Worüber sind sich Fachleute einig, und wo scheiden sich die Geister? Wie haben sich traditionsreiche Stiftungen in den letzten Jahren und Jahrzehnten ausgerichtet, um die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu fördern? Wie blicken sie auf ihre Geschichte zurück? Mit welchen Zielen und Anliegen engagieren sich jüngere Stiftungen? Welche Projekte und Ansätze haben Stiftungen entwickelt, um Menschen mit

Behinderungen den Weg in ein gleichberechtigtes Leben zu ebnen? Die kommende Ausgabe der StiftungsWelt wird diese Fragen in den Fokus nehmen. Kontakt: benita.v.behr@stiftungen.org Telefon (030) 89 79 47-76 Die nächste Ausgabe erscheint am 25. September 2012. Hinweise Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser, nicht unbedingt die des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wieder. Mitgliedern des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wird die StiftungsWelt im Rahmen der Mitgliedschaft ohne besondere Bezugsgebühr zugestellt. Erscheinungstermin dieser Ausgabe: 12. Juni 2012. ISSN 1863-138X

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StiftungsWelt. Das Magazin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Herausgeber © 2012 Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V. Haus Deutscher Stiftungen Mauerstraße 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47-0 | Fax -11 post@stiftungen.org · www.stiftungen.org www.stiftungen.org/verlag V. i. S. d. P.: Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär Chefredaktion: Benita von Behr (BvB) benita.v.behr@stiftungen.org Redaktion: Timon Pohl (PH), Carolin Regler (RG) Bildredaktion: Benita von Behr, Timon Pohl Korrektorat: Nicole Woratz Verlag: Bundesverband Deutscher Stiftungen Erscheinungsweise: 4-mal jährlich Auflage dieser Ausgabe: 6.000 Exemplare Gestaltung, Satz: www.pacificografik.de E. Girardet, M. Lichtwarck, V. Eizenhöfer Druck: Oktoberdruck | 10245 Berlin Gedruckt auf Munken Pure (FSC Mixed Sources Zertifikat). Sowohl der Papier-Lieferant „arctic paper“ als auch Oktoberdruck bemühen sich darum, die hohen Umweltbelastungen des Druckvorgangs weitestmöglich zu reduzieren und haben das anspruchsvolle EMAS-Zertifikat erhalten. Bildnachweis: Soweit nicht anders angegeben, liegen die Bildrechte bei den im Beitrag genannten Stiftungen oder Autoren. Gerd Altmann/Pixelio.de: 9 u.; Barbara Aumüller; 51 li.; David Ausserhofer/Stiftung Mercator: 24 li.; Bildschön: 56 re.; Bundespräsidialamt: 49 li.Mi.; DEFA-Stiftung/ Reinhardt & Sommer: 49 u.Mi.; Etienne Girardet/PACIFICOGRAFIK: Cover, 3, 10–37; Kirsten Haarmann: 52 o.; Handelskammer Hamburg/Ulrich Perrey: 52 u.re.; Juergen Hanel/Stiftung Mercator: 57; Peter Himsel: 52 u.li.; Frederika Hoffmann/Körber-Stiftung: 60 li.; Claudia Höhne: 60 u.; Photocrew/Fotolia.com: 86 o.; Michelle Quint: 50 re.; Jim Rakete: 7 li., 43; Jörg Sabel/Pixelio.de: 8–9 o.; Jessica Schäfer: 49 o.Mi. (Petersen); Fritz Schimandl: 55 re.; Mika Schmidt / Ausloeser-photographie: 7 re., 58–59; Detlev Schneider: 51 re.; Eberhard J. Schorr: 49 o.li.; Jörg Siegmund: 55 li.; standout.de: 23 u.; svort/Fotolia.com: 48 o.; VG Bild-Kunst: 86 u.; Tobias Wagner: 50 o.Mi.; Sabine Wedemeyer: 46; Arne Weychardt: 48 u.Mi.; Marc Wolf/Pixelio.de: 75; Cem Yücetas: 49 Mi. (Heyl)


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übersicht

Weitere Informationen www.stiftungen.org/ggt

dokumentation

Vorstand und Beirat des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen haben am 30. März 2012 die Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen (kurz: Treuhandverwaltungs-Grundsätze) verabschiedet. Der neue Kodex gilt speziell für Treuhandstiftungen und ergänzt die 2006 verabschiedeten Grundsätze Guter Stiftungspraxis. Er enthält klare Qualitätsanforderungen an Verwalter und bietet darüber hinaus Orientierung für Stifterinnen und Stifter bei der Auswahl eines Dienstleisters als Treuhänder des Stiftungsvermögens. Noch im Jahr 2012 wird der Bundesverband Deutscher Stiftungen ein Gütesiegel für gute Treuhandverwaltungen erarbeiten, für das sich Treuhänder ab 2013 bewerben können. Der Verband schätzt, dass es in Deutschland weit mehr als 20.000 Treuhandstiftungen gibt. Treuhandstiftungen haben ein besonderes Schutzbedürfnis: Sie sind – anders als rechtsfähige Stiftungen – nach der Errichtung veränderbar, unterliegen nicht der staatlichen Stiftungsaufsicht und sind einem möglichen Verlustrisiko bei Insolvenz des Treuhänders ausgesetzt. Sie können den Stifterwillen dauerhaft nur verwirklichen, wenn der Treuhänder besonders kompetent und vertrauenswürdig ist. Der Kodex verlangt, dass Geschäftsführung und Gremien einer Treuhandstiftung mit ihren jeweiligen Kontrollfunktionen klar voneinander getrennt sind. Er betont das Recht zur späteren Umgestaltung der Treuhandstiftung in eine rechtsfähige Stiftung und die Möglichkeit zum Wechsel des Treuhänders. Keinesfalls darf gewerbliches Eigeninteresse des Treuhanddienstleisters das gemeinnützige Handeln der Treuhandstiftung belasten. Auf den folgenden Seiten haben wir die Grundsätze für Sie abgedruckt. Ein Interview dazu mit Katharina Knäusl, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und Stiftungsdirektorin der Landeshauptstadt München, finden Sie in dieser Ausgabe auf S. 20-21. Dr. Hermann Falk | Stv. Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen


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Ausgabe 2|2012

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Fachwissen & Diskussion

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wir pAcken An: SociAl impAct BuSineSS – GuteS tun und dABei unternehmeriSch hAndeln GeSpräch Hans Küng zur Stiftung Weltethos und über die Notwendigkeit, globalethische Standards in die Unternehmenskultur zu implementieren

AktuelleS Social Spot Award 2012: Nicht das Budget entscheidet, sondern die klare Botschaft und eine ideenreiche Präsentation des eigenen Engagements

Schwerpunkt Sozialunternehmertum: Definitionen, Ansätze, Ausprägungen, wissenschaftliche Diskussion sowie Schnittstellen zu CSR und NPO

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Deutsche StiftungsAkademie Aktuelle Termine 2012 Thema

Ort

Termin

Preis

Berlin Berlin Bonn Bonn Erfurt Berlin Bonn

30.08.2012 06.09.2012 07.11.2012 08.11.2012 20.06.2012 05.09.2012 22.11.2012

295 Euro* / 395 Euro 295 Euro* / 395 Euro 295 Euro* / 395 Euro 295 Euro* / 395 Euro 99 Euro 295 Euro* / 395 Euro 295 Euro* / 395 Euro

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19.-20.09.2012

495 Euro* / 595 Euro

Berlin

17.-18.10.1012

495 Euro* / 595 Euro

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27.09.2012

295 Euro* / 395 Euro

Seminare Stiftungsmanagement: Die Grundlagen Basiswissen Stiftung: Stiftungsorganisation und -administration Basiswissen Stiftung: Vermögensmanagement Basiswissen Stiftung: Rechnungslegung und Prüfung Veranstaltung im Rahmen des Deutschen StiftungsTages Gestaltungsmöglichkeiten bei Treuhandstiftungen Eventmanagement im Stiftungsumfeld

Workshops Wirkungsorientierte Stiftungsprogramme & -projekte: Planung – Management – Evaluation (2 Tage Praxisworkshop) Fundraising für Stiftungen – Strategieentwicklung (2 Tage Praxisworkshop)

Foren Update für Alumni der Zertifizierungslehrgänge zu aktuellen Themen

Zertifizierungslehrgang: Stiftungsberater Modul 1: Stiftungsrecht Modul 2: Stiftungssteuerrecht Modul 3: Rechnungslegung und Vermögensanlage Modul 4: Stiftungsstrategien, Schriftliche Prüfung Mündliche Prüfung

2.475 Euro* / 2.975 Euro Bonn Bonn Bonn Berlin Berlin

Zertifizierungslehrgang: Stiftungsmanager Modul 1: Stiftungsrecht Modul 2: Stiftungssteuerrecht Modul 3: Rechnungslegung und Vermögensanlage Modul 4: Stiftungsmanagement Modul 5: Öffentlichkeitsarbeit Mündliche Prüfung

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Blocklehrgang: Stiftungsmanager Sommerakademie

07.–08.09.2012 28.–29.09.2012 19.–20.10.2012 09.–10.11.2012 23.–24.11.2012 14.12.2012 4.450 Euro*/ 4.950 Euro

Berlin

Schulung Führung von Stiftungen

07.–08.09.2012 28.–29.09.2012 19.–20.10.2012 02.–03.11.2012 14.12.2012

16.–27.07.2012 1.450 Euro*/ 1.750 Euro

Kremmen bei Berlin

22.–24.08.2012

Anmeldung und Kontakt

Dr. Andrea Rudolph Geschäftsführende Akademieleiterin Deutsche StiftungsAkademie Haus Deutscher Stiftungen | Mauerstr. 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47-47 | Fax (030) 89 79 47-81 andrea.rudolph@stiftungen.org | www.stiftungsakademie.de Die Deutsche StiftungsAkademie ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. * Ermäßigter Preis für Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Studierende, Erwerbslose und Referendare zahlen die Hälfte des Mitgliederpreises (ausgenommen Zertifizierungslehrgänge).


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Sie ihm auch, wenn es um die Zukunft Ihres Unternehmens geht. Ihr Steuerberater kennt Ihr Unternehmen genau, mit allen Zahlen und Abläufen. Dank seiner Expertise können Sie sich jederzeit auf seinen Rat verlassen. Setzen Sie auf seine Dienstleistungen: ob bei der Analyse der Erfolgs- und Finanzlage, bei Investitionen oder bei der Lohnabrechnung und Personalverwaltung. Informieren Sie sich – auch zur DATEVSoftware für Unternehmen – bei Ihrem Steuerberater oder unter der Telefonnummer 0800 0119131. www.datev.de/vertrauen



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