StiftungsWelt 04-2014: Alte Schätze neu beleben

Page 1

StiftungsWelt das magazin des bundesverbandes

deutscher stiftungen

04-2014 ISSN 1863-138X · Preis 15,90 €

Im Zeichen der Nächstenliebe: Caritas-Stiftungen in Deutschland » » » S. 40 Zwischen Pflicht und Kür: Jahresberichte von Stiftungen » » » S. 78

Alte Schätze neu beleben Stiftungen und Denkmalschutz

Publikumsmagneten in der Stadt: Öffentliche Bücherschränke » » » S. 82


Die nachhaltige Basisanlage für Stiftungen Für jeden Anlagebedarf den passenden Nachhaltigkeitsfonds

Wir sind überzeugt, dass die Berücksichtigung von ökolo­ gischen und sozialen Kriterien bei der Anlage des Vermö­ gens im Einklang mit dem Stiftungszweck steht und einen echten ökonomischen Mehrwert schaffen kann.

Rendite

Notenstein Sustainable Water Notenstein Sustainable Equity World Globaler Aktienfonds für Anleger mit hohem Diversifikationsbedarf Notenstein Sustainable Equity Europe Europäischer Aktienfonds für Anleger mit erhöhten Renditeanforderungen Notenstein Sustainable Conservative Allocation EUR Mischfonds als Basisanlage für Stiftungen Notenstein Sustainable Real Estate Europe Konservativer Immobilien-Spezialfonds mit Fokus auf «Hidden Champions»-Metropolen

Besonders auf die Bedürfnisse von Stiftungen zuge­ schnitten ist der Notenstein Sustainable Conservative Allocation EUR: Der Fonds investiert zu 70 % in erstklassige, auf Euro lautende Anleihen und zwecks Realwerterhaltung zu 30 % in europäische Aktien. Er überzeugt mit einer auf dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung basierenden Anlagestrategie und verfolgt eine attraktive Ausschüttungs­ politik. Damit ist der Notenstein Sustainable Conservative Allocation EUR die ideale Basisanlage für Stiftungen.

Notenstein Sustainable Bond EUR Anleihenfonds für sehr sicherheitsorientierte Anleger Risiko

Haben Sie Fragen? Gerne stehen unsere Stiftungsexperten Sonja Gebhard und Frank Wettlauffer für Sie zur Verfügung unter stiftungen@notensteinFS.de oder

089­383 46 35­0

Rechtlicher Hinweis: «Notenstein Sustainable Water», «Notenstein Sustainable Equity World», «Notenstein Sustainable Equity Europe», «Notenstein Sustainable Conservative Allocation EUR» und «Notenstein Sus­ tainable Bond EUR» sind Anlagefonds luxemburgischen Rechts und für den öffentlichen Vertrieb in Deutschland zugelassen. «Notenstein Sustainable Real Estate Europe» ist ein deutscher Spezial­AIF mit festen Anlagebedingungen gemäß § 307 Abs. 1 und 2 KAGB und nur für den Vertrieb an professionelle und semi­professionelle Anleger (nicht aber für Privatanleger) in Deutschland zugelassen. Die hier gemachten Angaben gelten weder als Offerte noch als Aufforderung zum Kauf von Anteilen des genannten Fonds. Sie dienen lediglich zu Werbe­ und Informationszwecken. Die Notenstein Financial Services GmbH ist bestrebt, die Angaben aktuell, korrekt und vollständig zu halten, übernimmt jedoch keine Garantie für deren Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit. Jede Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die sich aus diesen Informationen ergeben, wird ausgeschlossen. Der aktuelle Verkaufsprospekt, die Wesentlichen Anlegerinformationen («KIID»), die Statuten sowie der Jahres­ und Halbjahresbericht sind für die luxemburgischen Fonds kostenlos in Papierformat bei der Zahl­ und Informationsstelle (LBBW Landesbank Baden­Württemberg, Grosse Bleiche 54–56, 55116 Mainz) erhältlich. Die entsprechende Dokumentation für den Fonds «Notenstein Sustainable Real Estate Europe» kann bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft des Anlagefonds (Doric Investment GmbH, Berliner Straße 114, 63065 Offenbach am Main) bezogen werden.


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

Liebe Leserinnen und Leser,

3

Editorial „Denk mal“ – das ist eine wichtige und doch oft vernachlässigte Aufgabe, die uns die meist steinernen Zeugnisse vergangener Zeiten mit auf den Weg geben. Ob traditionsbeladene Schlösser und Kirchen oder moderne Industrie- und Wohnanlagen – die schätzungsweise etwa 1 Million ­Baudenkmäler in Deutschland sind ein kostbares Kulturgut, und „sie helfen uns, die Gegenwart zu verstehen“, so Landesdenkmalpfleger ­­Dr. ­Markus Harzenetter im Interview (siehe S. 16f.) des Schwerpunktteils zum Thema Denkmalschutz. Denkmäler wirken identitätsstiftend. Sie erinnern uns daran – führen wir uns nur einen Augenblick den Kölner Dom vor Augen – zu ­welchen Meisterwerken die Menschheit fähig ist. Zugleich fordern ungeliebte Denkmäler in Gestalt etwa von Gefangenenlagern und Kriegerdenkmalen, uns mit den Auswüchsen von Hass, Gewalt und Intoleranz auseinanderzusetzen. Sie mahnen uns, wachsam zu sein. Dass dieses Wissen auch an den Nachwuchs weitergegeben wird, ist eines der Anliegen von Stiftungen, die sich um den Denkmalschutz verdient machen. Ein weiteres Ziel ist, dass die alten Schätze nicht zur toten Materie verkommen, sondern mit neuem Leben erfüllt werden. So dienen vor dem Verfall gerettete Kirchen als soziale Ankerpunkte für dörfliche Gemeinschafen, und stillgelegte Zechen werden zu Herzlichen kulturellen Treffpunkten. Glückwunsch an die Im Bundesverband blicken wir zum Ende des Jahres auf ersten Träger des eine ereignisreiche Veranstaltungssaison zurück: Neben Qualitätssiegels zahlreichen Herbsttagungen der Arbeitskreise und Foren wurde zum Tag der Stiftungen am 1. Oktober erstmals das für gute Treuhand­ Qualitätssiegel für gute Treuhandstiftungsverwaltung verstiftungsverwaltung!  liehen. Auf S. 72f. geben die vier Siegelträger der ersten Runde Auskunft über ihre Erfahrungen. Für die Qualität ihrer Arbeit gewürdigt wurden auch Stiftungen, die besonders gut kommunizieren. Lesen Sie über die diesjährigen Nominierten und Gewinner des KOMPASS auf S. 68f. Im Namen des gesamten Teams der Geschäftsstelle wünsche ich Ihnen eine friedvolle, gesegnete Weihnachtszeit und ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr! Ihr

»»

prof. Dr. Hans Fleisch  Generalsekretär Bundesverband Deutscher Stiftungen

PS: Eine charmante Möglichkeit, in der Adventszeit spielerisch sein Denkmalbewusstsein zu schärfen, bietet der Online-Adventskalender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: Jeden Tag kann man ein Türchen zu einer Denkmal-Rätselfrage öffnen – Näheres unter www.denkmalschutz.de.


Vertrauen ist die beste Basis für

Sie und Ihre Stiftung tragen viel Verantwortung.

Entscheidungen.

Gut, wenn man da einen Partner hat, auf den man

Mein Vertrauen gehört

sich in jeder Situation verlassen kann: Ihren steuer-

meiner Steuerberaterin.

lichen Berater. Er unterstützt Sie bei allen betriebswirtschaftlichen Fragen und in der Personalwirtschaft. Mehr Infos bei Ihrem Steuerberater oder unter Tel. 0800 1001116. www.datev.de/vertrauen Film ansehen


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

inhalt 04-2014

StiftungsWelt digital lesen www.stiftungen.org/digital

schwerpunkt: Stiftungen und Denkmalschutz 10 �����Ein kostbares Geschenk an die heutige Generation Wie Denkmale durch Stiftungen zu neuem Leben erweckt werden » » » Dr. Ursula Schirmer 16 �����„Denkmäler helfen uns, die Gegenwart zu verstehen“ Interview mit Landesdenkmalpfleger Dr. Markus Harzenetter » » » Angelika Fritsche und Veronika Renkes 18 �����Kulturerbe sucht Nachwuchs Von der Kunst, junge Menschen für Vergangenes zu begeistern » » » Silke Strauch 20 �����Bauarbeiten bringen verborgene Schätze ans Licht Das vielfältige Denkmalspektrum der Klosterkammer Hannover » » » Kristina Weidelhofer 22 �����Vereint agieren Was entscheidet, ob eine Stiftung ein Denkmal unterstützt? Antworten von der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG » » » Carolin Vogel 24 �����Unser Denkmal – wir machen mit Die NRW-Stiftung macht Ehrenamtliche fit für den Denkmalschutz. » » » Stefan Ast 27 �����Nicht für den Wind Wie eine kleine Stiftung wider alle bürokratischen Hürden für den Erhalt der Peldemühle in Wittmund kämpft » » » Ulla Ihnen 28 �����Die Kirche im Dorf lassen Gemeinsam mit Stiftungen kämpfen private Förder­initiativen gegen das Kirchensterben auf dem Lande. » » » Angelika Fritsche 29 �����International bedeutsam Der Jüdische Friedhof in Hamburg-Altona steht seit 2014 auf der ­UNESCO-Vorschlagsliste der Weltkulturerbe-Stätten. » » » Irina von Jagow

titelbild

Das Titelbild und einige der Motive der Fotostrecke im Schwerpunktteil (Seiten 10–19 und 30–31) zeigen Teilnehmer des Projektes Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.  Mehr Infos: Seite 18–19.

30 �����Fördern mit Nachhaltigkeit Mit Zustiftungen, Fonds und Treuhandstiftungen Denkmalschutz­ projekte langfristig fördern » » » Dr. Steffen Skudelny 32 �����Denkmalschaufenster E inblick in die Bandbreite der deutschen Denkmallandschaft 39 _____Service: Denkmalschutzpreise, Links und weitere Informationen zum Schwerpunktthema

5


zur Studie e ll e u t POs: Ak ng in N u r ie t n gsorie udie Wirkun /npo-st e .d g m p www.k

Gemeinsam Richtung Zukunft. Die Herausforderungen und Fragestellungen für ein nachhaltiges Stiftungsmanagement sind vielfältig. Genauso vielfältig wie die Stiftungslandschaft selbst. Unser ganzheitlicher, prozessorientierter Beratungsansatz bietet Ihnen die jeweils passende Antwort. Gern unterstützen wir Sie mit nachhaltigen und wegweisenden Lösungen. Sprechen Sie uns an. Ihr Ansprechpartner Sascha Voigt de Oliveira T +49 30 2068-4466 svoigtdeoliveira@kpmg.com

© 2014 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

www.kpmg.de/stiftungen


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

7

inhalt 04-2014

52 » » » Nachgefragt: Der Unternehmer und Stifter Karl Schlecht

68 » » » Herzlichen Glückwunsch: Vier Stiftungen gewinnen den KOMPASS 2014

54 / 67 » » » Welches ist die Blume des Jahres 2015? Eine von vielen Neuigkeiten des Quartals aus dem Stiftungswesen

stiftungen a 40 �����Caritas-Stiftungen in Deutschland: Interview mit Thomas Hoyer 44 �����Eine Bürger-Universität wird 100. Die Goethe-Universität in Frankfurt am Main und ihre Mäzene » » » Iris Rodriguez 46 �����Tagen hinter offenen Türen. Bürgerbeteiligung im Auswahlprozess der Forschungsförderung bei der VolkswagenStiftung » » » Tina Walsweer 48 �����Fragen zur Zukunft des Stiftens. Interview mit Prof. Dr. Michael Göring und Dr. Ingrid Hamm 51 �����Münchens zweiter StiftungsFrühling » » » Julia Landgrebe 52 �����Nachgefragt: Karl Schlecht  54 �����Neuigkeiten

Interna 68 �����KOMPASS-Verleihung 2014 70 �����Kooperation mit der GEMA – ein Angebot für Mitglieder 72 �����Stiftungsverwaltung mit Prädikat. Die ersten vier Träger des Qualitätssiegels für Treuhand­ stiftungen geben Einblicke. 74 �����Neue Mitglieder des Bundesverbandes   76_____Premiumpartner des Bundesverbandes

Service a 78 �����Pflicht ohne Kür? Jahresberichte von Stiftungen » » » Mirko Zapp a 82 �����Öffentliche Bücherschränke – eine Projektidee für regional engagierte Stiftungen » » » Dr. Felix Streiter 84 �����Fördertöpfe anzapfen. Wie Stiftungen von öffentlichen Förderprogrammen profitieren können » » » Christof Gladow 88 �����Aktuelle Verfügungen und Urteile » » » Victor Klene 92 �����Buchmarkt 3 ������Editorial  8_____Panorama 93 �����Impressum und Bildnachweis  93_____In eigener Sache 94 �����Unterfördert: Nicht motorisierter Verkehr

a Titelthema


8 StiftungsWelt 04-2014

Panorama Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

„‚Treuhandstiftungen sind flexibler als Stiftungen bürgerlichen Rechts. Aber wenn der Stifter stirbt, kann diese Flexibilität ein Nachteil sein‘, sagt Fleisch. […]. Der Verband hat nun eine Art TÜV für Treuhandstiftungen initiiert. Am 1. Oktober, dem Tag der Stiftungen, wird Fleisch die ersten Stiftungen mit dem TÜV nennen, den eine unabhängige Jury vergibt. ‚Wir müssen einen Schutz für die Treuhandstifter haben, damit jeder sieht, wer seriös ist.‘“ „Stiftungen legen in drei Jahren um 10 Milliarden Euro zu“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.09.2014

„Deutschland ist zum Stifterland geworden – für viele überraschend sogar zum europäischen Stifterland Nummer eins. Etwa 20.500 Stiftungen bürgerlichen Rechts gibt es hier, jeden Tag werden im Schnitt zwei neue gegründet. 2013 waren es 638. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hat die Zahlen für den heutigen zweiten Tag der Stiftungen in Deutschland zusammengetragen.“ „ Aus Mäklern werden Macher“, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 01.10.2014

„Bleibt die Frage, wie unabhängig forscht jemand, dessen Gehalt von einem Firmenpatriarchen kommt? Für Michael Göring vom Bundesverband Deutscher Stiftungen ist die Antwort klar: ‚Die Wissenschaftler oder die Wissenschaftlerinnen, die auf so einer Stiftungsprofessur sitzen, werden alles tun, um ihre Unabhängigkeit zu beweisen. Denn sie müssen sich in der Wissenschaft behaupten. Sie wollen ja irgendwann nach einigen Jahren auch noch an eine andere Hochschule berufen werden oder […] Mittel für sich einwerben.‘“ „Sachsen-Anhalt hat nur wenige Stiftungsprofessuren“, Interview mit Prof. Dr. Michael Göring, Mitteldeutscher Rundfunk, 29.10.2014

Foto: Guenter Hamich / Pixelio.de

presseschau

Mit Blaulicht nach Fernost

Es wäre ein Clou, wie er selten einer Stiftung gelungen ist. Während die deutsche Stiftungswelt über die Niedrigzinsphase stöhnt, hat die Björn-Steiger-Stiftung nach bisher unbestätigten Medienberichten einen ganz dicken Fisch an der Angel: den Rettungsdienst in China. 52.000 Notfallsanitäter, 4.800 Rettungswagen, 80 Rettungshubschrauber – so liest sich die geplante Einführung eines Rettungsdienstsystems nach deutschem Vorbild in der chinesischen Provinz Guangdong, für deren Umsetzung federführend die Björn-Steiger-Stiftung verantwortlich sein soll. Bereits im März 2014 hatten Pierre-En-

Wachstum via Testament

Als der Unternehmer Heinrich Dammann und seine Ehefrau Ortrud im Jahr 1991 eine Stiftung ins Leben riefen und diese mit 100.000 DM Stiftungskapital ausstatteten, ahnte wohl kaum einer, dass die Stiftung ihr Kapital einmal um mehr als ein Fünfhundertfaches vergrößern und zu einer der größten Stiftungen ihrer Art werden würde. Doch mit dem Tod ihres Stifters im vergangenen Jahr brach für die Heinrich-Dammann-Stiftung eine neue Ära an: Der Unternehmer, dessen Name untrennbar mit der wirtschaftlichen Verwertung des Rohstoffs Kreide

ric Steiger, Präsident der Björn-Steiger-Stiftung, und Dong Chen, Oberbürgermeister der Millionen-Stadt Jieyang, ein Memorandum of Understanding zur Kooperation im Rettungswesen unterschrieben. Dem Online-Portal rettungsdienst.de liegen anstifter nun erste Details zu dem als vertraulich gehandelten Plan vor. Demnach werde es zwei Modellprojekte in den chinesischen Städten Wuhan und Jieyang geben, die auf andere Großstädte, die ganze Provinz Guangdong und perspektivisch auf die gesamte Volksrepublik China ausgeweitet werden sollen. Betroffen seien zunächst der bodengebundene Rettungsdienst inklusive technischer Hilfsmittel sowie die Luftrettung. Für das gesamte Projekt veranschlagen Insider knapp 100 Milliarden Euro. Chinesischen Berichten zufolge plant die Björn-Steiger-Stiftung die Gründung einer Stiftung in China, die als Arbeitgeber und Eigentümer der Rettungsmittel agieren soll. Damit würde sie innerhalb weniger Jahre zu einem der größten Rettungsdienstbetreiber weltweit Sz ­werden.

verbunden ist, hatte per Testament verfügt, dass ein Großteil seines Vermögens in die StifZUstifter tung übergehen solle. Somit verfügt die Heinrich-Dammann-Stiftung, die vorrangig christliche Jugendarbeit fördert, nun über ein Vermögen von 27 Millionen Euro. Und schon jetzt steht fest: Weitere Zustiftungen werden folgen. Für die Stiftung bedeutet dieser Schritt Verantwortung und Chance zugleich. Deshalb werden Vorstand und Kuratorium die Stiftung bis Frühjahr 2015 konzeptionell neu ausSz richten. Man darf gespannt sein!


StiftungsWelt 04-2014

9

Einfach mal innehalten

Wegkreuze und Bildstöcke, Kapellen und Heiligenfiguren prägen weite Teile der süddeutschen Kulturlandschaft. Sie laden ein zum Verweilen und zum Gebet, zum Innehalten, zum Unterbrechen des Alltags. In Städten und Dörfern, auf Feld und Flur zeugen sie vom Glauben der Menschen, erzählen Geschichten, die es wert sind, nicht in Vergessenheit zu geraten, berichten von Hunger, Krankheit und Not vergangener Jahrhunderte und dem Vertrauen auf Gott. Kunstwerke von hohem Rang sind dabei, ebenso wie einfache Zeugnisse der Volkskunst. Der Bewahrung dieser Schätze in der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat sich die Stiftung „Wegzeichen – Lebenszeichen – Glaubenszeichen“ verschrieben. 2006 von Bischof Dr. Gebhard Fürst und zahlreichen Mitstiftern gegründet, unterstützt die rechtsfähige kirchliche Stiftung Besitzer von reAUSGEFALLEN ligiösen Kulturdenkmalen durch finanzielle Zuwendungen bei der Sanierung ihrer historischen Objekte. Auch die Errichtung neuer Wegzeichen wird gefördert. Für herausragende Aktivitäten zum Erhalt oder zur Neu­errichtung von christlichen Wegzeichen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart vergibt die Stiftung jährlich einen Preis, der mit 1.000 Euro dotiert ist. BVB www.stiftung-wegzeichen.de

49,3

Fast die Hälfte der Stiftungen mit mehr als 1 Million Euro Kapital – 49,3 Prozent – bezieht bei Anlageentscheidungen Nachhaltigkeitskriterien ein. Dies ergab eine Umfrage, die der Bundesverband Deutscher Stiftungen im Rahmen seines StiftungsPanels unter deutschen Stiftungen durchgeführt hat und deren Ergebnisse demnächst im Stiftungsfokus Nr. 3 veröffentlicht werden. Die Umfrage im Herbst 2014 ergab, dass sich die Kriterien der nachhaltigen Geldanlage

bei großen Stiftungen seltener am Stiftungszweck orientieren als bei kleinen. Über 46 Prozent der befragten Stiftungen glauben, dass das Thema „nachhaltige Geldanlagen“ in ihrer Stiftung in Zukunft wichtiger wird. Bei den großen Stiftungen ist sogar die Hälfte dieser Ansicht (49,5 Prozent). Den Stiftungsfokus Nr. 3 „Nachhaltige Geldanlage“ finden Sie ab 15. Dezember unter www.stiftungen.org/ stiftungsfokus.

» » » Startenor José Carreras ist für seinen Einsatz als Stifter im Kampf gegen Leukämie am 14. November mit dem Bayerischen Stifterpreis geehrt worden. Die Auszeichnung der Werner-Reichenberger-Stiftung ist mit 25.000 Euro dotiert. +++ Die Deutschen haben von Januar bis August 2014 rund 2,7 Milliarden Euro geticker spendet. Damit liegt das private Spendenaufkommen mit einem Zuwachs von 4,6 Prozent deutlich über dem Vorjahreszeitraum. Zu diesem Ergebnis kommt eine GfK-Analyse im Auftrag des Deutschen Spendenrats. +++ Am 25. November wurde der Allianz Kulturstiftung in München der Deutsche Kulturförderpreis 2014 für ihr Mittelmeerprogramm „Das Weiße Meer“ verliehen. Die Stiftung hatte den Preis im Jahr 2007 schon einmal erhalten. +++ Der rasante Ausbau von Windenergieanlagen gefährdet das Ökosystem Wald, besonders Vögel und Fledermäuse, warnt die Deutsche Wildtier Stiftung in einer aktuellen Studie. Demnach fallen in Deutschland Jahr für Jahr bis zu 240.000 Fledermäuse den Windkraftanlagen zum Opfer. +++ Das Kinder-Hospiz Sternenbrücke ist am 11. November mit dem Hamburger Stiftungspreis 2014 ausgezeichnet worden. Der zweite Preis ging an die Stiftung Kulturpalast Hamburg. Den dritten Preis teilen sich die Stiftung Hamburg Maritim und die Alexander Otto Sport Stiftung. Die Würdigung ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. +++ Dr. Heike Kramer wird zum 1. Januar 2015 neue Geschäftsführerin und Generalbevollmächtigte der Stiftung Schloss Neuhardenberg GmbH. Kramer wird weiterhin die Abteilung Gesellschaftliches Engagement und Veranstaltungsmanagement beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) leiten. +++ 100.000 Euro für die Wissenschaft: Die Frankfurter Hans und Ilse Breuer-Stiftung überreichte am 5. November zum zehnten Mal in Folge ihren renommierten Alzheimer-Forschungspreis, den sich in diesem Jahr Prof. Dr. Stefan F. Lichtenthaler und Ph Prof. Dr. Mikael Simons teilen.



StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

11

Ein kostbares Geschenk an die heutige Generation Wie Denkmale durch Stiftungen zu neuem Leben erweckt werden

von Dr. Ursula Schirmer

In Zeiten immer knapper bemessener öffentlicher Haushalte und einer auf schnelllebige Events abzielenden Gesellschaft steht der Denkmalschutz vor zahlreichen Herausforderungen. Stiftungen können helfen, das kulturelle Erbe zu erhalten und zugleich mit neuem Leben zu füllen und damit einem neuen Daseinszweck zuzuführen.

» » » Die meisten Denkmale, die in Deutschland Städte, Landschaften und Regionen prägen, sind in privater Hand und werden seit Generationen sowohl mit Herzblut als auch mit Geld erhalten, gepflegt und genutzt. Dieses kulturelle Erbe ist ein kostbares Geschenk vergangener Generationen an die Gegenwart und die Zukunft aller. Sein Verlust würde mit einem Verlust an Identität, erlebbarer Geschichte, Lebensqualität und Heimat einhergehen. Im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger hat sich diese Vorstellung ebenso niedergeschlagen wie als Folge daraus in der Gesetzgebung in Form der Landesdenkmalschutzgesetze. Im Europäischen Denkmalschutzjahr 1975 fand diese Entwicklung einen wichtigen Höhepunkt. Denkmalschutz und Denkmalpflege wurden damals auch offiziell zu einem bedeutenden Anliegen der Bürger und einer öffentlichen Aufgabe. Doch leider ist die Kultur der große Spartopf der Kommunen und Länder, wenn die Mittel in den Kassen knapp sind. Dann ist bürgerschaftliches Engagement gefragt, großzügiges Mäzenatentum immer willkommen. Dabei darf die Balance zwischen dem En-

gagement der Bürgergesellschaft und der Pflicht der öffentlichen Hand nicht verloren gehen. Private Mittel können öffentliche immer nur ergänzen, sollten sie nie ersetzen. Neben der „Grundversorgung“ durch die öffentliche Hand können gerade private Stiftungen, Spender und Vereine allerdings Schwerpunkte setzen, anstiften, neue Anstöße geben und scheinbar „Unrentierliches“ initiieren und erhalten helfen. Kaum ein prominentes Denkmal in Deutschland kommt heute ohne einen Förderverein für akute Baumaßnahmen oder eine Stiftung für den dauerhaften Unterhalt aus. Viele der Denkmale, die uns spontan einfallen, ob Schlösser, Dome oder Industriebauten, prägen ihre Orte und Landschaften oder stehen für ganze Epochen – doch selten haben sie eine nach heutigen kaufmännischen Vorstellungen rentierliche Nutzung. Damit ergibt

Dr. Ursula Schirmer  Die Kunsthistorikerin und Expertin für Städtebau und Denkmalschutz leitet die Abteilung Bewusstseinsbildung und Presse bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Bonn. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht – gemäß Satzungsauftrag der DSD – die „Vermittlung des Denkmal­ gedankens, die Bildung und Vertiefung des Denkmalbewusstseins“. Weitere Informationen  Ursula.Schirmer@denkmalschutz.de www.denkmalschutz.de


12 StiftungsWelt 04-2014

sich ein klassisches und weites Arbeitsfeld für förmalpflege einen Sinn für die Zukunft. Das freiwillige dernde und operative Stiftungen. Doch Denkmalschutz soziale Jahr in der Denkmalpflege, die Entwicklung eibraucht mehr. ner Denkmalpädagogik sowie Fort- und WeiterbildunSchon der viel zitierte Gründervater der deutschen gen in denkmalrelevanten Berufen sind daher ebenso Denkmalpflege, Georg Dehio (1850–1932), betrachtewichtige Aufgaben wie die Restaurierungsmaßnahmen te es als Aufgabe der Denkmalpflege, die notwendige selber – und bedürfen ebenso der Förderung und Un„Denkmalsfreundschaft“ zu terstützung. Denkmalschutz darf nicht nur ein Thema entwickeln. Das breite öffür Fachleute sein. Es muss die Bürger erreichen, inKaum ein prominentes Denkmal fentliche Engagement für die teressieren und begeistern. Im Gegenzug erwartet die in Deutschland kommt heute historischen Zeugnisse war Bürgergesellschaft für ihr Interesse und die Übernahfür Dehio der beste Denkme von Verantwortung verstärkt Partizipationsangeohne eine Stiftung für den malschutz. Diese Grundrebote – ein weiteres wichtiges aktuelles Thema für die dauerhaften Unterhalt aus. gel gilt auch heute noch, erDenkmalpflege. weisen sich die seit damals juristisch weitaus besseren Grundlagen ohne „DenkDenkmalpflege belebt den regionalen Arbeitsmarkt malfreunde“ trotzdem oft als zahnlose Tiger. So wie sich der Geschichtsbegriff gewandelt hat, haUm Denkmale zu verstehen und sie adäquat würben sich die Vorstellungen von Denkmalen gewandigen zu können, bedarf es der zusätzlichen Infordelt. Nicht nur die ästhetischen Großleistungen „stilmation über Qualitäten, der Weitergabe von Wissen ler Einfalt und edler Größe“ oder Zeugnisse bedeuund Kenntnissen und auch des emotionalen Erlebens. tender historischer Ereignisse und Epochen werden Denkmalschutz muss vermittelt werden und nachvollheute als wertvolles Erbe begriffen, sondern auch unziehbar sein. Anders als in der Entstehungsphase des scheinbare, manchmal unbequeme oder „nur“ vom Denkmalschutzes im 19. Jahrhunderts, als dieser Genormalen Leben berichtende Bauten und Anlagen. danke in großer Selbstverständlichkeit vom BildungsLandschaftsprägende Bauweisen, traditionelle Mabürgertum mitgetragen wurde, erwartet die Öffentlichterialität und historische Arbeitstechniken erlangten keit heute Erklärungen und Information – und jede Ge- Bedeutung in der Diskussion um Denkmalqualität. neration stellt neue Fragen und entwickelt den DenkDie Eleganz der Nachkriegsbauten steht heute neben malschutzgedanken weiter. der Virtuosität barocker Schlossanlagen. WohnbauDies ist nicht nur durch gesetzliche Regelungen zu ten, die ganze Straßenzüge und Quartiere einheitlich schaffen. Für die Gründer der 1985 ins Leben gerufebestimmen, unterliegen dem Denkmal- oder Ensemnen Deutschen Stiftung Denkmalschutz war daher klar, bleschutz. Diese scheinbar immense denkmalgedass neben dem ersten Satzungsauftrag – der Fördeschützte Bausubstanz umfasst allerdings nicht einrung bedrohter Baudenkmamal 4 Prozent des Gebäudele – ein zweiter Satzungsbestandes in Deutschland. Für den Denkmalschutz ist es auftrag steht: die VermittEs lohnt also alle Anstrenunerlässlich, die Öffentlichkeit lung des Denkmalschutzgegungen, diesen Rest zu erdankens in breite Teile der halten. Dass dabei über die für die Bedeutung der Bevölkerung. Für den Denkbenötigten qualifizierten Erhaltung des kulturellen Erbes malschutz ist es unerlässHandwerksbetriebe und Arzu ­sensibilisieren. lich, die Öffentlichkeit für chitektur- und Ingenieurbüdie Bedeutung der Erhaltung ros, die speziellen Baustofdes kulturellen Erbes zu sensibilisieren und ein Befe, den berühmten weichen Standortfaktor und den wusstsein für die Notwendigkeit der Denkmalpflege zu Tourismus zusätzliche wirtschaftliche Effekte erzielt schaffen. Dies gilt insbesondere auch für die Vermittwerden, sind oft zu kurz kommende Argumente in der lung der Idee an die nächsten Generationen. Nur wenn politischen Diskussion, in der von Denkmalpflege es gelingt, bei jungen Menschen das Interesse an eher als notfalls zu vernachlässigende KulturfördeDenkmalen und auch an Denkmalberufen zu wecken, rung die Rede ist. Denkmalpflege als personalintenmachen alle heutigen Anstrengungen in der Denksiver Bereich ist erfolgreiche Wirtschaftsförderung im

»»

»»


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

regionalen Arbeitsmarkt. Und Denkmalpflege mit ihrer ressourcensparenden, reparierenden Vorgehensweise und ihren regionalen Baumaterialien ist umweltschonend und nachhaltig zugleich. Für Bauwerke von gestern sinnvolle Nutzungskonzepte für heute entwickeln Doch selbst 4 Prozent des Gebäudebestandes dürfen nicht unter die berühmte Käseglocke gestellt, sie müssen genutzt und mit Leben gefüllt werden. Die Aufgabe der Denkmalpflege ist daher oft die Suche nach einer sinnvollen Nutzung, die Entwicklung von Konzepten und Ausarbeitung von Kompromissen für eine denkmalgerechte Nutzung. Neben der Vermittlung von Finanzmitteln ist die kompetente Beratung und Begleitung der Projekte ein unerlässliches Arbeitsfeld auch von Stiftungen in der Denkmalpflege. Stiftungen können im partnerschaftlichen Miteinander der staatlichen Denkmalpflege klare Qualitätsstandards für ihre Fördertätigkeit entwickeln und durchsetzen, die gerade in Zeiten knapper öffentlicher Kassen von diesen seltener einzufordern gewagt werden. Denkmalschutz funktioniert immer dann gut, wenn – weit über die Pflicht der Denkmalschutzgesetze hinaus – die Kür einer konstruktiven Zusammenarbeit aller beteiligten staatlichen Stellen, Denkmaleigentümer, Stiftungen und Vereine, Architekten und Handwerker hinzukommt. Bei der Beratung der Denkmaleigentümer müssen Lösungen gesucht werden, wie sie in ihren in anderen Zeiten von anderen Lebens- und Arbeitsbedingungen geprägten Gebäuden auch heute leben und arbeiten können. Nutzungserweiterungen und Nutzungsänderungen sind hier wichtige Stichworte. Dass man in historischen Speicherbauten gut und kreativ arbeiten kann, hat Hamburg bewiesen. Kaum eine Gutsanlage hat nicht zumindest in einer nicht mehr benötigten Scheune Ferienwohnungen eingebaut, die helfen, das bauliche Ensemble zu erhalten. Wo aufgrund des demografischen Wandels neue Nutzungskonzepte im Rahmen von Generationenhäusern entstehen, bieten sich scheinbar zu groß gewordene denkmalgeschützte Wohnbauten an. Gefordert sind intelligente und individuelle Lösungen. Dass Nutzungen nicht immer maximal effizient sein müssen, dazu können Stiftungen dauerhaft beitragen. Gerade bei der Bauunterhaltung von „ineffizienten“ Kirchen sind Stiftungen inzwischen kaum noch wegzudenken. Denn keine Dorfkir-

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz »» ist eine private, gemeinnützige Stiftung. »» hat das Vertrauen von über 200.000 Förderern und der Lotterie GlücksSpirale. »» hat die denkmalgerechte Restaurierung von bereits mehr als 4.500 Denkmalen mit über 520 Millionen Euro fördern können.

»» betreut über 220 treuhänderische Stiftungen für den Denkmalschutz. »» wurde 1985 gegründet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

»» ist inzwischen die wohl größte Bürgerinitiative für den Denkmalschutz in Deutschland.

»» koordiniert bundesweit den Tag des offenen Denkmals, die größte vom bürgerschaftlichen Engagement getragene Kulturveranstaltung in Deutschland.

»» begeistert Kinder und Jugendliche durch das Schulprogramm denkmal aktiv und die Jugendbauhütten für den Denkmalschutz.

»» wirbt für den Gedanken des Denkmalschutzes durch Ausstellungen, Vorträge, Publikationen, Reisen und Veranstaltungen.

»» bietet Fachleuten und Laien vielfältige Veranstaltungen in ihrer DenkmalAkademie und ihrem Handwerkszentrum.

»» ist bundesweit durch Ehrenamtliche in rund 80 Ortskuratorien vertreten. Weitere Informationen  info@denkmalschutz.de | www.denkmalschutz.de

13


14 StiftungsWelt 04-2014

che, in der nur im Sommer monatliche Gottesdiensin den ersten zwei Jahrzehnten nach der Öffnung der te und Konzerte stattfinden, trägt sich. Wirtschaftlich deutsch-deutschen Grenze ist mit immensem bürgergesehen haben Bauten wie der Kölner Dom viel zu viel schaftlichen Engagement und wie selbstverständlich ungenutzte umbaute Flächen. Stiftungen können förübernommener Verantwortung für das gemeinsame dernd verhindern helfen, dass historische Dachstühle kulturelle Erbe Großartiges geleistet worden. Nicht zuzu Wohnungen ausgebaut werden müssen, damit die letzt diese gelebte Solidarität der Bürger war die ideInstandsetzungskosten eines Denkmals für die Denkelle Basis für die umfangreichen staatlichen Fördermaleigentümer refinanzierbar sind. Oder dass ein beprogramme. Dass eines der erfolgreichsten Bund-Ländeutendes historisches Kaufmannshaus „nur“ als Exder-Programme „Städtebaulicher Denkmalschutz“ ponat seiner selbst dauerhaft Teil eines Museums wer- inzwischen bundesweit greift, belegt nicht nur die den kann. Dass Denkmalfunktionierenden Instrumenschutz in der Satzung vieler tarien, die dort entwickelt Nur wenn es gelingt, junge Bürgerstiftungen als Aufgawurden, sondern leider auch Menschen für Denkmale be verankert ist, macht deutden bundesweiten Bedarf und Denkmalberufe zu lich, dass die Bewahrung an derart grundlegenden von Denkmalen bei der VerProgrammen. Was aber kein interessieren, machen die mittlung von Identität und Förderprogramm abdeckt, ist heutigen Anstrengungen Lebensqualität unverzichtdas Einsatzfeld vieler Denkeinen Sinn für die Zukunft. bar geworden ist. malPFLEGE-Stiftungen: nachNun hat der Denkmalhaltige Pflege und Erhaltung. schutz einen großen Vorteil: Er kann zeigen, was er Kontinuierliche Bauunterhaltung ist die Voraussettut. Die Bilder bedrohter Baudenkmale, insbesondere zung dafür, dass kein „Denkmal in Not“ mehr entsteht. nach Öffnung der Grenzen vor 25 Jahren, berührten die Stiftungen sind die geborenen Partner dieser Art der Menschen. Unabhängig von allen fachlichen DiskussiNachhaltigkeit. Als „Pflegeversicherung für Denkmale“ onen über Werte und Qualität ist ein „Denkmal in Not“ wirbt die DSD daher um Stifter, die sich genau dieser ein überzeugender Hilferuf. Kleine Dorfkirchen, aus Aufgabe widmen möchten. Sie bietet Stiftern die Mögdenen der Blick über den Altar in den offenen Himmel lichkeit, sich in einem Denkmal ein Denkmal zu setschweifen kann, bröselnder Stuck und abblätternde zen. Dass Denkmale Tradition, Beständigkeit und DauWandmalereien überzeugen ohne große Worte von der erhaftigkeit vermitteln, mag mit ein Grund dafür sein, dringenden Notwendigkeit von Hilfe. Insbesondere dass Stiftungen – wie andere auf diese Werte bauenden Einrichtungen auch – ihren Sitz gerne in denkmalgeschützten Gebäuden haben. Die Pflege und Erhaltung sowie denkmalgerechte Nutzungen von Denkmalen braucht einen langen Atem, Denkmalschutzplakette den Stiftungen mitbringen können. Und so sehr DenkDie weiß-blaue Plakette mit Rautensymbol, die wir zur Gemale auch für sich sprechen können, so sehr bedarf staltung des Denkmalschutzschwerpunktes verwendet haes der Vermittlung ihrer reichen Sprache in die breite ben, markiert Kulturgüter, die nach der Haager Konvention Öffentlichkeit. Deshalb ist es für den Denkmalschutz zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten (1954) wichtig, die Öffentlichkeit für die Bedeutung der Erhalnicht zerstört werden dürfen. Sie wird in Deutschland vor altung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interlem in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Hamburg soesse und Engagement – nicht zuletzt finanzielles – für wie traditionell in den ostdeutschen Bundesländern verdie Belange der Denkmalpflege zu wecken. « « « wendet, um die in den jeweiligen amtlichen Denkmallisten

»»

eingetragenen denkmalgeschützten Häuser oder Gärten sowie Fundstätten zu kennzeichnen. In Nordrhein-Westfalen erfüllt ein Schild mit dem Landeswappen und dem Vermerk „Denkmal“ diese Funktion. Quelle: www.das-baudenkmal.tv


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

15


16 StiftungsWelt 04-2014

„Denkmäler helfen uns, die Gegenwart zu verstehen“ Was uns heute politisch und kulturell beschäftigt, ist davon geprägt, wie es aus der Vergangenheit auf uns zugekommen ist. Ein Interview mit Landesdenkmalpfleger Dr. Markus Harzenetter über die Bedeutung von Denkmälern für die heutige Zeit

Interview Angelika Fritsche und Veronika Renkes

im interview

StiftungsWelt: Herr Dr. Harzenetter, Sie sind der oberste Repräsentant der Landesdenkmalpflege in Deutschland. Was fasziniert Sie an dieser „toten“ Materie? Dr. Markus Harzenetter: Die Materie ist höchst lebendig und höchst vielfältig. Wenn man sich mit Denkmälern beschäftigt, findet man heraus, wie sehr unsere historischen Wurzeln unsere Gegenwart prägen. Unsere Aufgabe als Denkmalpfleger ist es, Zeugnisse aus der Vergangenheit so zu erkennen, zu erforschen und zu bewahren, dass wir sie authentisch an die nächste Generation weitergeben können. Was mich an der Arbeit mit Denkmälern zudem fasziniert, ist ihre Vielfältigkeit, die sich nicht zuletzt in den Zahlen widerspiegelt. Je nach Zählweise und Statistiken – durch die Kulturhoheit der 16 Bundesländer bedingt, haben wir in Deutschland unterschiedliche Denkmalschutzgesetze – gibt es bundesweit zwischen 800.000 und über 1 Million Baudenkmäler.

Dr. Markus Harzenetter  Der Kunsthistoriker ist Landeskonservator für Westfalen-Lippe und Leiter der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Im Sommer 2014 wurde er zum Vorsitzenden der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Weitere Informationen  Markus.Harzenetter@lwl.org www.lwl.org

Was macht überhaupt ein Objekt zu ­einem Denkmal? Entscheidend ist, welche künstlerische, soziale oder historische Bedeutung ein Objekt hat und welche unmittelbare Zeugniskraft es entfalten kann – steht es z.B. für bürgerliches Wohnen, Schultraditionen, höfische Kultur oder Vertei-

digungssysteme. Wichtig ist zudem, dass die Bauten substanziell hinreichend dicht überliefert sind. Nur dann können wir immer wieder mit neuen Fragen, technischen Methoden und Erkenntnissen an das ­Objekt herantreten und erhalten so auch wieder neue Antworten. Ziel denkmalpflegerischer Anstrengungen ist es, die bauliche Quelle möglichst ungeschmälert weiterzugeben, um grundsätzliche Fragen, an die wir heute noch gar nicht denken, auch morgen noch beantworten zu können. Was ist die größere Herausforderung: Denkmalschutz oder Denkmalpflege? Diese beiden unterschiedlichen Aspekte lassen sich schlecht miteinander vergleichen. Unter Denkmalpflege versteht man generell alle – geistigen, technischen, handwerklichen und künstlerischen – Maßnahmen, die zum Erhalt eines Denkmals führen. Beim Denkmalschutz hingegen versuchen Vertreter einer Behörde, Gefahren für ein Denkmal mit staatlichen Maßnahmen abzuwenden – auf der Basis von rechtlichen Anordnungen, Verfügungen, Genehmigungen, Auflagen oder Untersagungen. Was und wer bestimmt, ob ein Denkmal ­ erhaltenswert ist? Das jeweilige Objekt selbst, weil es eine bestimmte Bedeutung und Aussagekraft hat, die es zu einem Denkmal macht. In der Praxis ist es so, dass diese Denkmalqualität entdeckt, gelistet und verzeichnet werden will. Dies ist eine Aufgabe, die bei den Denkmalfachbehörden der einzelnen Bundesländer angesiedelt ist, die mit wissenschaftlicher Expertise untersuchen, welche Qualitäten, Zeugniskraft und Authentizität ein Objekt hat.


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

Askari-Relief von 1938 – Ehrenmal im sogenannten Tansania-Park Hamburg: 2. Preis beim Jugendfotowettbewerb Fokus Denkmal 2013 der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für Leonie Schottler (Bildrechteinhaberin)

Denkmäler sind immer auch Bedeutungsträger: Wie kommt es z.B., dass der „Palast der Republik“ abgerissen wurde, aber das Berliner Schloss wieder aufgebaut wird? Der Aufbau des Berliner Stadtschlosses ist keine denkmalpflegerische, sondern eine städtebauliche Maßnahme. Die Demontage des Palastes der Republik war letztlich ein stellvertretender Akt für die Demontage eines gescheiterten Staates. Er war zum Zeitpunkt des Mauerfalls kein eingetragenes Denkmal. Allerdings hatte der Landeskonservator von Berlin frühzeitig in einem Gutachten auf die Denkmalqualitäten dieses Baus aufmerksam gemacht. Der Palast der Republik stehe so zentral für die jetzt untergegangene DDR, dass er in jedem Fall als symbolträchtiger und zeugnishafter Bau erhalten werden sollte – so lautete seine Begründung, die aus welchen Gründen auch immer i­ gnoriert wurde. Die einst als hässlich und dreckig verschmähten I­ ndustrieanlagen des Ruhrgebietes wiederum sind zu beliebten Industriedenkmälern und Kulturorten ­geworden. Wie erklären Sie diese Metamorphose? Das Ruhrgebiet definiert sich über seine große Tradition der Kohleförderung und Stahlproduktion. Die alten Industrieanlagen sind identitätserhaltende Bauten, die wir erhalten wollen. Denn diese Zeugnisse der Industrie­ epoche dienen auch dazu, eine allzu romantische Ruhrgebietsverklärung durch Denkmäler zu ponderieren. Wozu dienten Denkmäler früher und wie hat sich ihre Funktion in der heutigen Zeit geändert? In der großen Ära der Entstehung der Denkmalpflege – dem späten 19. Jahrhundert – galten nur Gebäude wie Kirchen, Schlösser, Rathäuser oder besondere Bürgerhäuser als klassische Denkmäler. Seit den 1970er-Jahren ist das anders. Heute stehen im Fokus der Betrachtung auch das Leben der einfachen Bürger, soziale und technische Geschichtszusammenhänge, Industrieanlagen oder Lager- und Barackensiedlungen von Zwangsarbeitern. Im 19. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Nationalstaaten, hatten Denkmäler die Funktion, den Nationalstolz und die eigene Traditionslinie zu repräsentieren. Der moderne Denkmalbegriff ist nicht mehr so funktional. Wir sehen Denkmäler heute als bauliche Urkunden, deren Zeugnishaftigkeit wir versuchen zu verstehen, zu erklären und zu kommunizieren. Die inhaltliche Ausdeutung ergibt sich aus den Fragen an das Objekt.

Was können wir durch die Auseinandersetzung mit Denkmälern lernen? Denkmäler ermöglichen es uns, die eigenen Vorstellungen von Vergangenheit neu zu hinterfragen und so die Vergangenheit neu zu betrachten. Das hat dann Bedeutung auch für unsere Gegenwart. Denkmalschutz und Denkmalpflege zählen zu den beliebten Stiftungszwecken – warum? Investitionen in ein Denkmal sind nachhaltig und bauliche Zeugnisse sind leicht mit einer Person zu identifizieren. Dies kommt dem Wunsch vieler Stifterinnen und Stifter entgegen, dass mit ihrer Stiftung ein Teil ­ihrer Leistung tradiert wird. Stiftungen fördern eher traditionelle Denkmäler wie Kirchen, Schlösser oder historische ­Stadtkerne. Macht das Sinn, wo hier doch Staat und Kirche ­sowieso tätig sind? Natürlich gibt es Objekte, für die man relativ schnell Gelder findet. Aber ich bin froh über jede Stiftung, die sich im Denkmalbereich engagiert. Denn Stiftungen sind wichtig für die Denkmalpflege – auch, weil die öffentliche Hand ihr Engagement zunehmend reduziert. So hat sich z.B. das Land Nordrhein-Westfalen nahezu komplett aus der direkten Förderung zurückgezogen und die gesamte Denkmalförderung auf Darlehen umgestellt. Das ist ein Problem für die vielen Denkmalgruppen, die nicht gewinnbringend und damit auch nicht kreditwürdig sind. Wo sollten sich Stiftungen verstärkt engagieren? Stiftungen sind sehr findig und kennen die konkreten Bedarfe, wie ein unmittelbar bedrohtes Objekt in dem jeweiligen Ort. Es kann aber auch eine Investition in die Forschung oder Bildung sein, die fördert, dass Schüler sich intensiv mit Denkmalschutz auseinandersetzen. Verraten Sie uns zum Schluss, welches Ihr Lieblingsdenkmal ist? Mein Lieblingsdenkmal ist immer das jeweils gerettete Denkmal. Sicher habe ich meine Favoriten, aber in seiner Bedeutung und Aussagekraft hat erst einmal jedes Objekt das Recht, gleichberechtigt behandelt zu werden. « « «

17


18 StiftungsWelt 04-2014

Kulturerbe sucht Nachwuchs Von der Kunst, junge Menschen für Vergangenes zu begeistern

von Silke Strauch

Denkmale sind Zeugnisse unserer Vergangenheit. Ohne unsere ­Vergangenheit zu kennen, fällt der Blick in die Zukunft schwer. Die Architektur der vergangenen Jahrhunderte ist Teil unserer reichen Kulturlandschaft, für deren Erhaltung wir uns einsetzen. Doch wie kann es gelingen, die nächsten Generationen für den Denkmalschutz zu begeistern? Mit dem Schulprogramm denkmal aktiv und den Jugendbauhütten hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) zwei erfolgreiche Projekte zur Nachwuchsgewinnung entwickelt.

Weitere Informationen denkmal aktiv Dr. Susanne Braun braun@denkmalschutz.de www.denkmal-aktiv.de

Jugendbauhütten – in der Gemeinschaft stark » » » 1999 hat die DSD ein einzigartiges Projekt ins Leben gerufen: die Jugendbauhütten. Im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres in der Denkmalpflege oder im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes können Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 26 Jahren ein Jahr lang die vielfältigen Arbeitsfelder und Einsatzgebiete der Denkmalpflege kennenlernen und dabei ihre persönlichen Vorlieben und Talente ausloten. In Zusammenarbeit mit ihrem Projektpartner, den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten (ijgd), bietet die DSD jedes Jahr etwa 300 Plätze an 13 verschiedenen Standorten in der Bundesrepublik an. Jede Jugendbauhütte verfügt über ein breites Netzwerk von Einsatzstellen, die sich oft über die Fläche eines ganzen Bundeslandes verteilen. Von der Ostsee bis nach

Bayern gibt es so Gelegenheiten, Denkmalschutz näher kennenzulernen. Ob in Handwerksbetrieben, Planungsbüros, in der Archäologie oder in Denkmalämtern oder Archiven, die Möglichkeiten, sich für historische Bauten stark zu machen, sind vielfältig. In der Gemeinschaft der mittelalterlichen Bauhütten, dem Vorbild für die Jugendbauhütten, wurde gemeinsam gelebt, gelernt und gearbeitet – an diese Tradition knüpfen die Jugendbauhütten heute an. Unter der Anleitung erfahrener Fachleute erlernen die Jugendlichen die unterschiedlichsten traditionellen Handwerkstechniken. Die Arbeit am historischen Bauwerk, die Möglichkeit selbst, mit den eigenen Händen, zur Erhaltung eines Denkmals beizutragen, vermittelt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen neuen, einen persönlichen Bezug zum Bauwerk. Sie lernen, Denkmale als Teil ihres eigenen kulturellen Erbes zu begreifen und identifizieren sich mit jahrhundertealten Bauten, die Geschichte und Geschichten erzählen. Ergänzend zur praktischen Arbeit in der Einsatzstelle erlernen die Jugendlichen in mehreren, über das Jahr verteilten Seminarwochen sowohl denkmalpflegerisches Wissen als auch Grundsätzliches zur Selbstorganisation. Die ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt und das Gefühl, Teil an einer wichtigen, zukunftsorientierten Aufgabe zu haben, tragen maßgeblich zur Persönlichkeitsbildung bei. In ihrem täglichen Arbeitsumfeld in den Einsatzstellen erleben die Jugendlichen den Arbeitsalltag an der Seite von erfahrenen Fachleuten. Durch die Einbindung in die Arbeitsprozesse von Anfang an können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich ausprobieren und Fähigkeiten entdecken. Die so gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen sind auch bei der späteren Berufswahl von unschätzbarem Wert.


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

19

– ein generationenübergreifender Austausch.

Die erste eigene Unterkunft fern von zu Hause, der erste Urlaubsantrag, das erste selber gekochte Abendessen: die Herausforderungen auf dem Weg zur Selbstständigkeit sind vielfältig. Während des Jahres in den Jugendbauhütten stehen den Jugendlichen die erfahrenen Jugendbauhüttenleiter als pädagogische Betreuung zur Seite. Fragen, Probleme und Wünsche werden mit den Teilnehmenden gemeinsam erörtert. Der Fokus der pädagogischen Arbeit liegt darin, die Jugendlichen für den Denkmalschutz zu begeistern und somit den Nachwuchs zu gewinnen. Denkmalschutz braucht junge Ideen, kräftige Hände und engagierte Menschen, die sich für unser Kulturgut einsetzen. Das Konzept der Jugendbauhütten baut auf der Idee auf, jungen Menschen etwas zuzutrauen, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu erproben, und in der Gemeinschaft etwas anzugehen, das sie sich vielleicht alleine niemals zugetraut hätten. So wie die Jugendlichen von der Erfahrung ihrer Betreuer profitieren, so profitieren die erfahrenen Anleiter von den neuen Ideen und Blickwinkeln, die die Teilnehmer mitbringen

denkmal aktiv – das Schulprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Das Schulprogramm „denkmal aktiv – Kultur­ erbe macht ­Schule“ setzt bei der Nachwuchsgewinnung bereits im Schulalter an. Unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission werden bundesweit schulische Projekte zu den Themen Kulturerbe und Denkmalschutz von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert und betreut. Ob als Arbeitsgemeinschaft oder im Unterricht, denkmal aktiv regt Schüler dazu an, durch eigenes Forschen und Entdecken zu erfahren, dass Steine Geschichte(n) erzählen und historische Bauten einen wertvollen Bestandteil ihrer täglichen Lebenswelt bilden. „denkmal aktiv“ motiviert Schulen, das Themenspektrum Kulturerbe und Denkmalschutz in den Schulunterricht zu integrieren, geeignete Lehrmaterialien zu entwickeln und als kompetente Ansprechpartner für weitere interessierte Silke Strauch  Schulen zur Verfügung zu stehen. ist Geschäftsführerin des Fördervereins Ein Patentrezept zur Bildung eines BeJugendbauhütten der Deutschen Stiftung wusstseins für Denkmalschutz, Handwerk Denkmalschutz. und Kulturerbe im Kinder- und JugendbeWeitere Informationen  jugendbauhuetten@denkmalschutz.de reich gibt es sicherlich nicht, die Entwickwww.denkmalschutz.de/aktionen/jugendbauhuetten.html lung einer Denkmalpädagogik ist daher eine wichtige Aufgabe. Doch sind beide Projekte der Stiftung geeignet „Augen zu öffnen“. Das Denkmal-Objekt als „dritter Lehrmeister“, neben dem Meister und dem Pädagogen, ist aus unserer Erfahrung hervorragend geeignet, Handlungen, Lebensperspektiven und den Umgang mit dem Kulturerbe zu beeinflussen. « « «


20 StiftungsWelt 04-2014

Bauarbeiten bringen verborgene Schätze ans Licht Vom Verdener Dom bis zum WC-Häuschen im Kloster Medingen – die Klosterkammer Hannover betreut ein vielfältiges Denkmalspektrum. Ein Report

von Kristina Weidelhofer

Die Klosterkammer Hannover erhält 800 denkmalgeschützte Gebäude in ganz Niedersachsen. Jedes Jahr begleiten die dort tätigen Experten um die 50 Baumaßnahmen. » » » Ebstorf, 10 Kilometer nordwestlich von Uelzen. In der 5.400-Seelen-Gemeinde steht ein ehemaliges Benediktinerinnen-Kloster. Die dazugehörige Kirche aus rotem Backstein, im gotischen Stil des 14. Jahrhunderts erbaut, ist in ihrem Inneren eine Baustelle mit Kreuzrippenbögen unter der Decke. Sie ist leergeräumt, die Bänke sind entfernt, der Fußboden aufgerissen, Kabel und Leitungen sind freigelegt, pulverfeiner Staub ist überall. So wie die Räume jetzt aussehen, hinterlassen sie ein Unwohlsein im Bauch des Betrachters: Die sichtbare Verwundbarkeit passt nicht zu diesem sakralen Ort. Der Altar ist in atmungsaktives Material verpackt, die Kanzel auch. „Christo war hier“, scherzt Hans-Joachim Frey, Leiter der Restaurierungswerkstatt der Klos-

Die Klosterkammer Hannover Die Klosterkammer ist eine öffentliche Einrichtung, die das Vermögen von vier öffentlich-rechtlichen Stiftungen verwaltet, die aus ehemals kirchlichem Vermögen entstanden sind. Deren Erträge verwendet die Klosterkammer u.a. für den Erhalt von mehr als 800 denkmalgeschützten Gebäuden und mehr als 10.000 Kunstobjekten. Sie nimmt eine Sonderstellung im Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz ein. Weitere Informationen:  www.klosterkammer.de

terkammer Hannover – vielleicht, um dem Anblick den Schrecken zu nehmen. „Zu Beginn der 1960er-Jahre ist diese Kirche das letzte Mal saniert worden, nun war es höchste Zeit“, sagt Christina Lippert, Baudezernentin der Klosterkammer-Abteilung Bau- und Kunstpflege. Hinzu kommt, dass die Heizungsanlage vollständig erneuert werden muss, genau wie die Elektrik. Auch die Reinigung der Orgel in Verbindung mit einer Schimmelpilzbekämpfung steht an, ebenso ein neues Konzept zur Anordnung der Bänke in Kirchenschiff und Chor. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von rund 895.000 Euro. Finanziert wird es anteilig vom Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds (AHK), der größten von der Klosterkammer Hannover verwalteten, öffentlich-rechtlichen Stiftung, und der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Ebstorf. 705.000 Euro zahlt der AHK, den Rest trägt die Kirchengemeinde. Seit Juni 2014 läuft die Baumaßnahme, die die Klosterkammer verantwortet und die planmäßig Ende 2015 fertiggestellt werden soll. Im Oktober 2014 ist in der Kirche ein maßangefertigtes Raumgerüst aufgestellt worden, von dem aus die Baufachleute arbeiten. Die Restaurierung der Einrichtungs- und Kunstgegenstände wie etwa der Kanzel, des Taufbeckens und der Kronleuchter erfolgt parallel. „Im nächsten Jahr im Sommer wird der Altar saniert“, berichtet Hans-Joachim Frey. Überraschungen während der Bauarbeiten Erste Überraschungen hat die Baustelle bereits zutage gebracht: Beim Entfernen der Kirchenbänke sind u.a. sieben abgenutzte Grabplatten entdeckt worden, die offensichtlich als Baumaterial benutzt worden waren.


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

Nach weiteren Grabungsarbeiten kamen auch zahlreiche Gruften unter Tonnengewölben aus Backstein zum Vorschein. Sie werden allerdings nicht geöffnet. „Wir achten die Totenruhe“, sagt Äbtissin Erika Krüger. Untersucht werden nur die Stellen, an denen es die Baumaßnahmen erfordern. In knapp 30 Säcken, gefüllt mit Schutt, entdeckten die Baufachleute und Restauratoren u.a. auch eine kleine Holzfigur, die möglicherweise eine Darstellung der Heiligen Katharina von ­Alexandrien ist. All dies hatte sich im Laufe der Jahrhunderte hinter und unter dem Chorgestühl auf dem Nonnenchor angesammelt. Im liturgischen Herzstück der Klosterkirche, dem Nonnenchor, sind erhaltene Kirchenfenster aus dem Mittelalter mit ihren Glasgemälden zu sehen. Sie müssen saniert werden. Tonfliesen mit farbloser, schwarzer und grüner Glasur zieren den Fußboden, der bald von einer Schicht aus Holzfaserplatten abgedeckt sein wird, damit er während der Kirchensanierung nicht beschädigt wird. Ebenfalls schützend verpackt ist das Chorgestühl aus Eichenholz aus dem 13. Jahrhundert. Rechts des Altares hängen vier Epitaphien aus Lindenholz – Gedenktafeln an die Äbtissinnen aus evangelischer Zeit. „Einen Teil davon haben wir hängen lassen. Es ist zu riskant, sie abzunehmen, weil sie vom Holz­wurm sehr stark angegangen sind“, sagt Hans-Joachim Frey. Den Charakter der Denkmale erhalten Wenn Ende 2015 das Werk vollbracht ist, soll alles so aussehen, wie es vorher war. Das genau ist die Kunst: so zu sanieren, dass alles instand ist, aber der jahrhundertealte Charakter des Gebäudes erhalten bleibt: „Wir planen unsere Baumaßnahmen immer selbst und nehmen später in der Umsetzung auch die Bauleitung selbst wahr. Pro Jahr sind dies etwa 50 Baumaßnahmen unterschiedlicher Größenordnung“, sagt Rita Hoheisel, Leiterin der Abteilung Bau- und Kunstpflege der Klosterkammer. Rechtlich gesehen muss die Klosterkammer dem Landesamt für Denkmalpflege die Bauvorhaben nur anzeigen. Denn die Klosterkammer hat die Kompetenz im eigenen Haus. Ihre Mitarbeiter der Abteilung Bau- und Kunstpflege sind besonders geschult im Bereich der Denkmalpflege und Restaurierung. „In der Praxis sieht es aber so aus, dass wir uns mit dem Landesamt für Denkmalpflege austauschen und eine kollegiale und vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegen“, so Rita Hoheisel.

Zu den größten denkmalgeschützten Gebäuden aus dem Verwaltungsbereich der Klosterkammer gehören die Michaeliskirche in Lüneburg und der Verdener Dom, zu den kleinsten ein WC-Häuschen im Kloster Medingen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Zu den ältesten Baudenkmalen zählen die ins 12. Jahrhundert datierenden Kirchen in Heiningen, Fredelsloh und Bursfelde. Andere sakrale Gebäude, wie etwa der Verdener Dom, haben etliche Vorgängerbauten, die bis ins 9. Jahrhundert zurückgehen. Zu den jüngeren denkmalgeschützten Gebäuden gehört das Dienstgebäude der Klosterkammer in Hannover. « « «

21

Kristina Weidelhofer  leitet die Stabsstelle Presse und Kommunikation der Klosterkammer Hannover. Weitere Informationen  kristina.weidelhofer@klosterkammer.de www.klosterkammer.de


22 StiftungsWelt 04-2014

Vereint agieren Was entscheidet, ob eine Stiftung ein Denkmal unterstützt? Antworten von der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG

von Carolin Vogel

Wer sich für ein historisches Gebäude interessiert, entdeckt schnell, dass mehr darin steckt als alte Steine und morsches Holz: Jedes denkmalgeschütztes Haus ist mit Menschen verbunden – mit denen, die es erbauten, und mit denen, die es heute und in Zukunft mit Leben füllen.

» » » Ein Baudenkmal ist erhaltenswert, wenn es aufgrund seiner Besonderheit eine gesellschaftliche oder historische Aussagekraft hat. Entscheidend für den Erhalt ist die Nutzung. Zum Glück gibt es überall in unserem Land engagierte Vereine, Nachbarn, Kommunen, Kirchengemeinden, Forscher und Liebhaber, die sich tatkräftig für den Erhalt und langfristig für die Nutzung „ihres“ Denkmals einsetzen – mit Zeit, Arbeit, Geld und Freude. Ohne sie wären unzählige Dorfkirchen, architektonische Meisterwerke, Fachwerkhäuser, Schlösser, Werkstätten, Parks und Gärten längst verloren. Mögen die Motive unterschiedlich sein, die Früchte des Engagements sind auf jeden Fall ein Gewinn. Diese Erkenntnis bestimmt auch die Förderpraxis der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG. Auswahlkriterium für denkmalpflegerische Projekte ist daher eine ausgewogene Mischung aus kulturhistorischem Wert, tragfähiger Nutzung und persönlichem Engagement. So kann Förderung nachhaltig wirken. Die Stiftung konzentriert sich auf Denkmale in gemeinnütziger Trägerschaft, die für die Öffentlichkeit zugänglich und erlebbar sind. Sie kooperiert gern mit anderen Geldgebern,

denn Bauleistungen sind meist nur mit vereinten Kräften zu bewältigen. Ein prominentes Beispiel ist das Tieranatomische Theater in Berlin. Der Architekt des Brandenburger Tors, C.G. Langhans, hat es 1789 als Lehr- und Forschungsgebäude für die Königliche Tierarzneischule im Stil eines antiken Tempels erbaut. Besonders beeindruckend sind der zentrale Saal und die wiederkehrenden Tiermotive in vielen baulichen Details. Ein Denkmalfreund entdeckte diesen heruntergekommenen Tempel der Wissenschaft in einem versteckten Innenhof und beschloss angesichts des desolaten Zustandes, sich für die Herrichtung einzusetzen. Sein Anstoß und seine Spende zeigten Wirkung. Mithilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnte die Fassadenrestaurierung angegangen werden. Die Universität entwickelte Pläne und stellte Mittel bereit. Die Stiftung Humboldt Universität warb um weitere Förderer. So fiel der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG angesichts baulicher Bedeutung, engagierter Partner und langfristiger Nutzungsperspektive die Entscheidung nicht schwer, sich maßgeblich an der Innenrenovierung zu beteiligen. Heute wird das Tieranatomische Theater von der Humboldt Universität genutzt und ist für Besichtigungen geöffnet. Nicht weniger förderungswürdig ist eine kleine, spätgotische Wallfahrtskapelle an der Werrabrücke bei Creuzburg in Thüringen, auf die ein hochengagierter Förderverein und eine lebendige Kirchengemeinde aufmerksam machen. Der malerisch gelegene Kirchenbau mit einer Bildergeschichte der Heiligen Elisabeth war in seiner Substanz gefährdet. Ehrenamtliche Helfer, kirchliche und öffentliche Stellen sowie Stiftungen formierten sich, um die Liboriuskapelle zu erhalten. Darauf konnte auch die HERMANN REEMTSMA STIFTUNG


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

bauen und sagte Fördermittel zu. Nun wird am Fluss wieder Gottesdienst gefeiert und geheiratet, der Fernradweg und Wanderrouten führen neugierige Gäste hierher. Unbequeme Denkmale als authentische Lernorte Unbequeme Denkmale gehören ebenso zu unserer Geschichte und Gegenwart, deshalb befasste sich die Stiftung mit einer Anfrage aus Sandbostel in Niedersachsen. Dass es dort ein Kriegsgefangenenlager gab, in dem zwischen 1939 und 1945 mehrere Hunderttausend Menschen aus 55 Ländern als Gefangene und Zwangsarbeiter interniert wurden, drohte in Vergessenheit zu geraten. Eine Bürgerinitiative setzte sich für die Bewahrung der Reste des Lagers als authentischen Lernort ein. Eine von öffentlichen und privaten Akteuren getragene Stiftung wurde gegründet. Die Geschichte des Ortes wird wissenschaftlich aufgearbeitet, eine Ausstellung gezeigt, internationale Begegnung etabliert. Als es um den langfristigen Erhalt der letzten historischen Lagerbaracken ging, hat sich die HERMANN REEMTSMA STIFTUNG zur Förderung entschlossen. In Sandbostel entstand eine begehbare Gedenkstätte, die vielen Tausend Besuchern im Jahr eine unmittelbare und lehrreiche Erfahrung ermöglicht. Auch die „Königin der Instrumente“ kann ein Denkmal sein. In Stralsund ist eine besonders große und alte Königin beheimatet, die 1659 von Friedrich Stellwagen erbaute Orgel in der Marienkirche. Zwar hatte sie die Jahrhunderte mit allerlei Eingriffen überstanden, verloren gegangen war ihr ursprünglicher Klang. Hoch motivierte Orgelexperten, ein willensstarker Pfarrer, die aktive Gemeinde und der Standort ließen die Begeisterung auf die HERMANN REEMTSMA STIFTUNG überspringen. In wenigen ausgesuchten Fällen tritt die Stiftung als Alleinförderer auf – so auch in diesem Fall. Dies ermöglichte eine eng am Original des 17. Jahrhunderts orientierte Wiederherstellung. Der zurückgewonnene Klang erfreut seit 2008 Kirchenbesucher in Konzerten, Gottesdiensten, bei Führungen und Meis-

23

terkursen. Die Stellwagen-Orgel wurde zur Botschafterin des Baltischen Orgelcentrums. Denkmalgeschützte Bauten der Nachkriegsmoderne sind eine Herausforderung – nicht nur aufgrund ihrer Bauweise, sondern auch angesichts der erst langsam wachsenden Akzeptanz, dass ein kühner architektonischer Schwung der 1950er- oder eine klare Linie der 1960er-Jahre ebenso interessant sein kann wie ein barocker Schnörkel. Bei der Synagoge Hohe Weide in Hamburg rückten solche Überlegungen angesichts der Symbolkraft des Gebäudes in den Hintergrund. Die Bausubstanz des Gotteshauses der wachsenden Gemeinde bedarf einer grundlegenden Sanierung. Als der Gemeindevorstand diese große Aufgabe anging, fühlte sich die HERMANN REEMTSMA STIFTUNG mit in der Verantwortung, jüdischem Leben in ihrer Stadt Raum zu geben. So vielfältig die Denkmallandschaft, so vielfältig sind die Möglichkeiten für Stiftungen, sich nachhaltig zu engagieren. « « «

Carolin Vogel  arbeitet seit 2003 bei der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG in Hamburg. Zuvor war die Projektleiterin für die Kunststiftung NRW in Düsseldorf und verschiedene Kulturbetriebe tätig. Weitere Informationen  info@hermann-reemtsma-stiftung.de www.hermann-reemtsma-stiftung.de


24 StiftungsWelt 04-2014

Unser Denkmal – wir machen mit Die NRW-Stiftung macht Ehrenamtliche fit für den Denkmalschutz.

von Stefan Ast

Der Erhalt von Bau- und Bodendenkmälern erfordert Tatendrang und Ideenreichtum. Nicht nur private und öffentliche Denkmaleigentümer wissen um die Anforderungen an den Denkmalschutz. Auch viele ehrenamtliche Akteure engagieren sich in ihrer Freizeit für den Erhalt des baulichen Erbes in ihrer Heimat.

» » » Das gebaute kulturelle Erbe zu sichern und zu pflegen ist eine staatliche Aufgabe. So sind wichtige Akteure im Denkmalschutz in Nordrhein-Westfalen, neben den Denkmalbehörden des Landes und der Bezirksregierungen, auch die Landschaftsverbände Westfalen-Lippe, Rheinland und der Landesverband Lippe. Unverzichtbar ist auch das Engagement vieler begeisterter Hobbyarchäologen und -denkmalpfleger, die sich ehrenamtlich dem kulturellen Erbe ihrer Heimat widmen. Dabei forschen sie in Archiven oder unterstützen mit handwerklichen Fertigkeiten die Arbeit der hauptamtlichen Denkmalschützer. Die freiwilligen Denkmalpfleger benötigen hierzu oft weitere Spezialinformationen und -kenntnisse. Genau hier setzt eine Initiative der NRW-Stiftung, der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe, des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz und des Westfälischen


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

Heimatbunds an. Mit ihrer Internetplattform „Unser Denkmal – wir machen mit“ ermöglichen sie hauptund ehrenamtlichen Denkmalschützern einen praxisorientierten Ideen- und Erfahrungsaustausch. Der Vernetzungsgedanke ist Kernanliegen des Internetprojektes. Die Plattform bietet aber auch Hinweise auf weitere Informationsmöglichkeiten, Qualifizierungsangebote und Best-Practice-Beispiele zum Erhalt und über Nutzungskonzepte von Denkmälern. Ergänzt wird die Internetseite durch eine umfangreiche Informationsbroschüre der Projektpartner. Aus Denkmälern lebendige Begegnungsorte machen Die NRW-Stiftung fördert beim Denkmalschutz vor allem Initiativen, die aus Denkmälern lebendige Begegnungsorte schaffen. Das können Heimatmuseen, Informationszentren oder auch Vereinshäuser sein. Diese beleben Dorfkerne und Stadtteile, stärken das Heimatgefühl. Denn bei fortschreitender Globalisierung gewinnen Identität und Zugehörigkeit zunehmend an Bedeutung. „Nicht nur die heimische Landschaft mit ihrem reichhaltigen Naturerbe gibt den Menschen Orientierung, auch das bauliche Erbe bereichert ihr Wissen um die eigene Standortbestimmung“, ist sich Martina Grote, Geschäftsführerin der NRW-Stiftung, sicher. Sie meint: „Das Bedürfnis nach Heimat ist eine gute Voraussetzung, um die Bereitschaft der Menschen zu wecken, sich für ihre Denkmäler im Land einzusetzen.“ Der Erhalt von zwei Fördertürmen in Castrop-Rauxel war die erste Projektförderung nach der Stiftungsgründung 1986. Die Montanindustrie bestimmte für Generationen das Arbeitsleben im Ruhrgebiet, das im Schatten der Zechentürme zum Ballungsraum angewachsen war. Mit dem Strukturwandel verschwanden viele Zeugnisse dieser Industrialisierung. Ein späteres Umdenken gab den baulichen Relikten als Teil einer Industriekultur einen neuen Stellenwert. „Das hat viel mit dem Heimatgefühl der Menschen zu tun“, unterstreicht Klaus Michael Lehmann die Bedeutung der Zechentürme. Der Fotograf rief einen Förderverein ins Leben, um die vom Abriss bedrohten Türme der Zeche Erin in Castrop zu erhalten. Inzwischen sind die Zechentürme ein Wahrzeichen von Castrop-Rauxel. „Immer wenn ich den Erin-Turm sehe, weiß ich, dass ich wieder zu Hause bin“, schwärmen heute stolz auch Teenager aus Castrop-Rauxel, wenn sie heimkommen.

25

Kenntnisse über frühere Bautechniken erhalten Wenn historische Gebäude restauriert werden müssen, benötigen Denkmalpfleger Kenntnis über frühere Bautechniken und über alte Baustoffe, damit schadhafte Stellen in Mauern, Dächern und anderen Gewerken ausgebessert werden können, ohne dass der Charakter des Denkmals beeinträchtigt wird. Wie auch bei der Restaurierung der Hollicher Mühle in SteinfurtBorg­horst. Um dieses Projekt zu verwirklichen, fingen die Steinfurter Heimatfreunde Mitte der 1980er-Jahre an, historische Baustoffe zu sammeln und gründeten 1989 den Denkmalpflege Werkhof e.V. Aus Abrissobjekten sammelt der Verein Baukeramik, Klinker, Dachschindeln, Türen und Verglasungen. Diese Materialien

Denkmalpflegerisches Grundwissen für Ehrenamtliche »» Engagiert bei der Sache: Wichtige Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für

»»

»»

»»

»»

»»

»»

ehrenamtliches Engagement in der Denkmalpflege sind z.B. die Zusammenarbeit mit hauptamtlichen Denkmalpflegern, der Versicherungsschutz für Ehrenamtliche und die Nachwuchsarbeit. Die Bereitschaft zum Engagement im Denkmalschutz kann man schon bei Jugendlichen wecken. Das freiwillige Jahr in der Denkmalpflege ist dabei ein wirkungsvolles Instrument zur Bewusstseinsbildung und Nachwuchsarbeit. Was ist ein Denkmal? Unterschieden wird neben den klassischen historischen Baudenkmälern hauptsächlich in bewegliche Denkmäler, Bodendenkmäler, Gartendenkmäler, Industriedenkmäler, Kleindenkmäler und technische Denkmäler. Ehrenamtliche helfen dabei, Denkmallisten zu erstellen und die baulichen Elemente von Kulturlandschaften zu erfassen. Untersuchungsobjekt Denkmal: Inventarisieren, Bauforschung und Dokumentation sind Grundvoraussetzungen für eine planvolle Denkmalpflege. Ehrenamtliche Forscher erproben dies in experimenteller Archäologie, der Forschung in Bibliotheken und Archiven oder auch durch Zeitzeugenbefragung. Bewahren und Pflegen: Der denkmalgerechte Umgang mit dem kulturellen Erbe bedeutet auch, Geschichte nachvollziehbar zu machen. Indem Denkmäler öffentlich zugänglich und erlebbar sind, steigt das öffentliche Interesse an dem baulichen Erbe und schafft Interesse und Akzeptanz für die Ziele der Denkmalpflege. Denkmalpflege und Naturschutz: Oft bieten Denkmäler auch Lebensraum für Tiere und Pflanzen – z.B. für Eulen und Fledermäuse in Dachstühlen sowie für Flechten und Moose an altem Mauerwerk. Denkmalschutz und Naturschutz müssen einander nicht ausschließen, oft ergänzen sie sich. Eine Nutzung nützt dem Denkmal: Ideen und Anregungen für das Finden und Sichern neuer Nutzungen historischer Bauten gehören auch zu einer zeitgemäßen Denkmalpflege. Denkmäler und ihre Bedeutung können durch strategisches Marketing und eine gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vermittelt werden. Nützliche Infos und Fördersuche: Praktische Maßnahmen der Denkmalpflege und das Finden von Förderern bedingen sich oft wechselseitig. Tipps für Denkmalförderung durch die öffentliche Hand, Stiftungen und andere Partner werden auf der Internetseite www.unser-denkmal.de vorgestellt und durch Hinweise zur Antragstellung ergänzt.


26

werden aufgearbeitet als Reservoir historischer Baustoffe für Denkmalpfleger und Altbaubesitzer. Der Denkmalpflege-Werkhof ist gleichzeitig auch eine soziale Einrichtung. Er beschäftigt und qualifiziert Menschen, die aufgrund von Handicaps nur wenig Chancen am Arbeitsmarkt haben. Die NRW-Stiftung hat hierzu einen früheren Bauernhof erworben und mit regionalen Partnern die Einrichtung des Denkmalpflege-Werkhofs finanziert.

Stefan Ast  ist seit 2009 Stiftungsreferent bei der Nordrhein-Westfalen-Stiftung. Zuvor war er für den Bundesverband Deutscher Stiftungen und die Allianz Kulturstiftung tätig. Weitere Informationen  stefan.ast@nrw-stiftung.de www.nrw-stiftung.de www.unser-denkmal.de

Mit Spürsinn und Beharrlichkeit Bürgersinn und Ehrenamt waren auch gefragt, als die Sanierung des Humberg-Hauses in Hamminkeln-Dingden am Niederrhein eine völlig unerwartete Geschichte offenlegte. Das Humberg-Haus sollte ursprünglich als Erweiterung des benachbarten Heimatmuseums erschlossen werden. Bei der Bauuntersuchung dieses historischen Wohn- und Geschäftshauses von 1840 stieß man auf die Reste einer Mikwe – einem jüdischen Ritualtauchbad. Außerdem fand man an einem Türpfosten den Abdruck einer Mesusa – einer Schriftkapsel mit Thoratexten. Archivstudien und Zeitzeugenbefragungen der Mitglieder des Heimatvereins offenbarten wichtige Informationen über

die früheren Eigentümer des Hauses: die Familie Abraham und Rosalie Humberg. Diese führten im Ergebnis dazu, dass man sich entschied, in dem Haus ein Museum über jüdisches Leben auf dem Land einzurichten. Es gelang den Vereinsmitgliedern, persönliche Erinnerungsstücke der jüdischen Bewohner zusammenzutragen und einen anschaulichen Geschichtsort zu gestalten. Unterstützt wurden sie dabei von Expertinnen und Experten aus der Bauforschung und Archäologie. Finanziert wurde das Vorhaben 2010 auch mit Mitteln der NRW-Stiftung. Spürsinn und Beharrlichkeit zeichnen das ehrenamtliche Engagement in der Denkmalpflege aus. Es verdient Unterstützung durch das Knowhow der Profis in den Denkmalbehörden und durch die Bereitstellung von Fördermitteln von Stiftungen. Gemeinsam können die haupt- und ehrenamtlichen Akteure im Denkmalschutz viel erreichen. Das bereichert den Lebensraum in Dörfern und Städten, sichert das kulturelle Erbe und macht es darüber hinaus auch erlebbar. « « «


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

27

Nicht für den Wind Wie eine kleine gemeinnützige Stiftung wider alle bürokratischen Hürden für den Erhalt der Peldemühle in Wittmund kämpft

von Ulla Ihnen » » » Die Peldemühle in Wittmund/Ostfriesland ist ein einstöckiger Galerieholländer mit Windrose. 1741 erbaut, gilt sie als ältester Galerieholländer Deutschlands. Auch wenn die Peldemühle über Jahrhunderte hinweg alle Kriege, die industrielle Revolution und das große „Mühlensterben“ nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, so nagt doch ständig der Zahn der Zeit an ihr. Kein anderes Bauwerk ist den Naturgewalten so ausgesetzt wie eine Windmühle. Dieses einmalige Denkmal zu erhalten, das im Jahr 2016 275 Jahre alt wird, war einer der Gründe, warum mein Bruder und ich 2006 die Johann und Helene Ihnen Stiftung errichtet haben. Unsere Stiftung ist klein, hat Erträge von unter 5.000 Euro jährlich und arbeitet vollständig ehrenamtlich. Seit 2009 arbeiten wir daran, die erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen für die Peldemühle umzusetzen. Im laufenden Jahr nun können wir die dringlichsten Arbeiten tatsächlich durchführen. Rund 350.000 Euro sind dafür erforderlich. Wir haben bei der gerade laufenden Instandsetzung viele wirklich gute und großartige Erfahrungen gemacht. Leider gab es aber auch immer wieder negative Überraschungen. Hindernisse, mit denen wir nicht gerechnet haben. Das beginnt etwa damit, dass viele Entscheider in Politik und Verwaltung nur über geringe Kenntnisse über das Stiftungswesen verfügen. Zudem wurde manchmal unverhohlen die Frage gestellt, warum „das Ding“ nicht einfach abgerissen wird. So ein Denkmal sei doch nur ein „Fass ohne Boden“. Das macht fassungslos.

Da mangelt es an Respekt für das hohe Engagement seitens vieler Förderer. Und es mangelt an Achtung gegenüber den Denkmälern, die unser bauliches, und bei Mühlen auch unser technisches und industriekulturelles Erbe sind. Mühlenerhaltung ist nach Art. 6 der Niedersächsischen Verfassung auch eine staatliche Aufgabe. Land, Gemeinden und Landkreise müssen demnach die Kultur und somit auch Denkmäler schützen und fördern. Dieser gute Grundsatz wird aber konterkariert, wenn private Stiftungen – selbst wenn sie Denkmale erhalten – schlechter gestellt werden als etwa Landesbehörden oder kirchliche Stiftungen. So verzichtet der Staat bei Letzteren generell auf Baugenehmigungsgebühren, Stiftungen jedoch sind auf eine Ermessensentscheidung angewiesen. Während das Land privaten Stiftungen zunächst den Gemeinnützigkeitscharakter zuerkennt, werden dann über das Niedersächsische Verwaltungskostengesetz private Stiftungen benachteiligt. Mühsam eingeworbene Spenden und Fördermittel, die eigentlich dem Erhalt des Denkmals zugutekommen sollen, müssen so als Erstes für staatliche Gebühren aufgewendet werden. Es sei denn, die zuständige Behörde – in unserem Fall der Landkreis Wittmund, der sich völlig aus der Mühlenförderung zurückgezogen hat – würde den Mut aufbringen, ihr Ermessen auszuüben und diese Gebühren zu erlassen. Stärkung von Ehrenamt und privatem Engagement könnten anders aussehen. « « «

Ulla Ihnen  Die niersächsische Staats­sekretärin a.D. ist ­Vorsitzende des Stiftungsvorstands der Johann und Helene Ihnen Stiftung in Hannover. Die Stiftung widmet sich vorrangig dem Erhalt des Bau- und Kultur­ denkmals „Peldemühle“ in Wittmund und fördert Wissenschaft und Kunst im Bereich der Denkmal-, Heimat- und Brauchtumspflege, insbesondere der Mühlenkunde. Mehr Informationen ulla.ihnen@t-online.de


28 StiftungsWelt 04-2014

Die Kirche im Dorf lassen Gemeinsam mit Stiftungen kämpfen private Förderinitiativen gegen das Kirchensterben auf dem Lande. von Angelika Fritsche » » » Kirchen sind weitaus mehr als nur Orte für Gebete und andere religiöse Handlungen. Immer schon waren sie auch Zentren für den sozialen und kulturellen Zusammenhalt in Dörfern und Städten. Vor allem in den ländlichen Gebieten, wo die Infrastruktur und das Weitere Informationen Kirche Darsikow Angebot für gemeinsame Aktivitäten naVerein Kleine Kirche Darsikow e.V. turgemäß eingeschränkt ist, bilden GotSibille Podorf darsikow@web.de teshäuser heute noch Ankerpunkte für www.kirche-darsikow.de das Miteinander – und sie wirken identiKirche Strehlow tätsstiftend für die Gemeinschaft. Agrargesellschaft Potzlow mbH & Co. KG Ulrich Blumendeller Doch die Zukunft vieler der schätbuero@gut-potzlow.de zungsweise 45.000 Kirchen in Deutschwww.kirche-strehlow.de land ist ungewiss. Experten gehen davon aus, dass sich ihre Zahl in den nächsten Jahren mehr als halbieren wird. Infolge massiver Kirchenaustritte und gleichzeitiger Landflucht können es sich viele Gemeinden nicht mehr leisten, ihre oft vom Verfall bedrohten Gebäude zu unterhalten, geschweige denn zu sanieren. Hinzu kommt, dass öffentliche Förder­ gelder aufgrund geänderter Förderrichtlinien plötzlich wegbrechen, wie beim Verein Kleine Kirche Darsikow e.V. im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg. Der Verein hatte rund 80.000 Euro Fördermittel über das Leader-Programm beantragt, um das Dach der 1830 erbauten Waldkirche wieder herzurichten. Die Baugenehmigung lag vor, im Herbst 2010 sollte es losgehen. Doch dann kam die Förderabsage. Die Haushaltssperre in Brandenburg war zwar aufgehoben worden, aber für private Einrichtungen wurden keine Landesmittel bereitgestellt. „Das war da-

mals eine Katastrophe für uns“, erinnert sich die Vereinsvorsitzende Sibille Podorf. Doch die Vereinsmitglieder ließen sich nicht entmutigen, wurden bei den Abgeordneten des Landkreises vorstellig, schickten einen Brief an den für Infrastruktur und Landwirtschaft zuständigen Landesminister und wandten sich an Stiftungen. Mit Erfolg. Dank der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Stiftung Preußisches Kultur­erbe, der Stiftung „Deine Kirche“ und der Lotte und Willy Vogel-Stiftung sowie Spendengeldern konnten die Darsikower im Januar 2012 die Bauarbeiten in Angriff nehmen. „Die Last unserer kleinen Kirche liegt schwer auf unseren Schultern, jedoch wiegt die Freude über das bisher Erreichte alles auf. In diesem Jahr gab es ein Frühlings- und Kinderfest, zwei Andachten, einen Gottesdienst zum Eheversprechen und wir konnte das erste Mal am Tag des offenen Denkmals teilnehmen“, berichtet Sibille Podorf stolz. Privates Engagement steht auch hinter dem Wiederaufbau der Feldsteinkirche zu Strehlow in der Uckermark. Das in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete Gotteshaus wurde im Laufe der Jahrhunderte, besonders aber im Dreißigjährigen Krieg und am Ende des Zweiten Weltkrieges, schwer beschädigt. Die Kirchruine, deren Turm einzustürzen drohte, wäre 2004 beinahe abgerissen worden – hätte nicht die private Agrargesellschaft Potzlow eingegriffen. Sie unterbreitete der Evangelischen Kirche das Angebot, das Kirchengebäude zu übernehmen und wieder aufzubauen. Seitdem besitzt der Agrarbetrieb neben Äckern und Wiesen auch eine Kirche und ist Träger des Brandenburgischen Denkmalpflegepreises. Den erhielt er 2008 für die erfolgreiche, rund 400.000 Euro teure Sanierung des Kirchengebäudes, das sich längst zu einem Multifunktionszentrum für das ländliche Umland entwickelt hat und Raum für Trauerfeiern, Hochzeiten und allerlei private Feste bietet. « « «


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

29

International bedeutsam Der Jüdische Friedhof in Hamburg-Altona steht seit 2014 auf der Tentativliste für das Welterbe der UNESCO. von Irina von Jagow » » » Auf dem Weg von der Reeperbahn nach Westen passiert man am Nobistor die alte Hamburger Grenze. Es geht weiter über die breite Königstraße, ein Verweis auf das dänische und später preußische Königreich. Hier erstreckt sich auf fast 2 Hektar der Jüdische Friedhof Altona. Durch den Gitterzaun kann man unter hohen Bäumen uralte Steine mit fremden Schriftzeichen erspähen. Lange erschloss sich eines der ältesten und bedeutendsten Hamburger Kulturdenkmäler nur dem aufmerksamen Passanten. Der lange verschlossene Friedhof, der sich nach der Enteignung in der NS-Zeit wieder im Eigentum der jüdischen Gemeinde befindet, ist als auf Ewigkeit angelegter Begräbnisplatz eine religiöse Stätte. An diesem Ort begruben die Hamburger und Altonaer Juden von 1611 bis 1869 ihre Toten – nach jüdischer Tradition damals weit entfernt von der Besiedlung. Als im 19. Jahrhundert die Friedhöfe aus den Innenstädten hinaus verlagert wurden, war um den einst abseits gelegenen Ort herum die Stadt Altona gewachsen. Die Doppelgemeinde Altona mit Hamburg war viele Jahre Deutschlands größte jüdische Gemeinde. Ihre Bedeutung für die wirtschaftliche, soziale, kulturelle und politische Entwicklung Hamburgs begann mit der Einwanderung der Sefarden, die zunächst als katholische Portugiesen kamen und in der Hansestadt ihren jüdischen Glauben wieder annahmen. Im aufstrebenden Altona herrschte damals ein toleranteres Klima. So fanden in Altona viele Glaubensflüchtlinge eine neue Heimat, darunter die Mennoniten aus den Niederlanden und die aschkenasischen deutschsprachigen Juden aus Mittel- und Osteuropa. Auf Initiative Hamburger Stiftungen – der Hermann Reemtsma Stiftung, der ZEIT-Stiftung, der Axel Springer Stiftung und der Stiftung Denkmalpflege Hamburg – wird der Friedhof seit 1999 systematisch erforscht und restauriert. Die Stiftungen und die Stadt stellten 2,9 Millionen DM zur Verfügung, und die Stiftung Denkmalpflege Hamburg übernahm die Koordinierung der Arbeiten. Nach den Arbeiten von Michael Stude-

mund-Halévy über die Sefarden wurden nun vom Essener Steinheim-Institut die aschkenasischen, hebräisch beschrifteten Grabsteine übersetzt und kommentiert. Die Stiftung Denkmalpflege Hamburg und das Denkmalschutzamt sorgen dafür, dass der Friedhof kontinuierlich restauriert und erforscht wird. So werden bei den Restaurierungsarbeiten auch zahlreiche Grabsteine aufgefunden, aus Fragmenten zusammengefügt und wieder aufgerichtet – darunter die Grabstätte der Fromet Mendelssohn und der Gedenkstein für Samson Heine, den Vater von Heinrich Heine. Die Grabsteine erzählen die Lebensgeschichte der Verstorbenen. Die sefardische Grabkunst, die in gleicher Form nur noch in Amsterdam und in der Karibik zu finden ist, macht den Friedhof zu einem globalen Kulturdenkmal. Seit 2007 ermöglicht die Stiftung Denkmalpflege Hamburg regelmäßige Öffnungszeiten und Führungen. Mit dem Eduard Duckesz-Haus hat sie ein Besucherzentrum geschaffen, in dem auch Vorträge und Ausstellungen stattfinden. Der Jüdische Friedhof Altona steht seit 2014 auf der deutschen Tentativliste für das Welterbe der UNESCO. « « «

Irina von Jagow  ist Geschäftsführerin der Stiftung Denkmalpflege Hamburg. Weitere Informationen info@denkmalstiftung.de www.denkmalstiftung.de


30 StiftungsWelt 04-2014

Fördern mit Nachhaltigkeit Mit Zustiftungen, Fonds und Treuhandstiftungen Denkmalschutzprojekte langfristig fördern

von Dr. Steffen Skudelny

» » » Angesichts geringer Zinserträge stehen viele Stiftungen vor der Frage, wie oder ob Förderer für Zustiftungen in den Vermögensstock gewonnen werden können, obwohl dies augenblicklich wenig lohnend erscheint. Betrachtet man jedoch einen längeren Zeitraum, was angesichts des Ewigkeitsgedankens von Stiftungen angemessen ist, so sollte der kurzfristige Ertrag nicht die einzige Motivation für grundlegende Entscheidungen sein. Insofern soll – u.a. am Beispiel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz – an dieser Stelle eine Lanze für kapitalisierte Zuwendungsformen und die Förderung aus Erträgen gebrochen werden. Die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) wurde 1985 mit einem Stiftungskapital in Höhe von nur 518.000 DM gegründet. Ihren Aufschwung nahm sie wenige Jahre später durch die Wiedervereinigung. Sie stand zunächst für die große Solidarität zahlreicher Förderer aus den westlichen Bundesländern für die Denkmalobjekte der östlichen Bundesländer. Bedingt durch die große Not vieler Denkmalobjekte in den neuen Bundesländern konDr. Steffen Skudelny  zentrierte sich die DSD darauf, hierfür leitet die Abteilung Fördererkommunikation Spenden zu sammeln, um schnell und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Bonn. umfassend helfen zu können. Der Aufbau des Stiftungskapitals erfolgte zuWeitere Informationen  Steffen.Skudelny@denkmalschutz.de nächst nur in sehr geringem Ausmaß www.denkmalschutz.de und hat sich in den letzten Jahren deut

lich beschleunigt. Bis Ende 2013 stieg der Vermögensstock auf mehr als 130 Millionen Euro an, darin enthalten Sondervermögen in Höhe von rund 73 Millionen Euro.

Treuhandstiftungen und Fonds Wesentlichen Anteil an den Zustiftungen haben neben einer Jubiläumskampagne im Jahre 2010 vor allem testamentarische Zustiftungen, die oft aus dem Gedanken einer großen Nachhaltigkeit heraus gewidmet werden. Bedenkt man, dass die hinterlassenen Vermögen oftmals Resultat mindestens eines Lebenswerkes sind, so ist es mehr als angemessen, diese Vermögen zu bewahren und ihren Ertrag dauerhaft für den Stiftungszweck einzusetzen. Neben den freien Zustiftungen in den Vermögensstock sind die Modelle der Namens- und Themenfonds sowie der Treuhandstiftungen wesentliche Förder­ instrumente der DSD. Fonds als buchhalterisch abgegrenzte Vermögensstöcke bieten sich an, um die Herkunft der Mittel dauerhaft nachvollziehbar zu machen bzw. um vom Stifter gewünschte Förderschwerpunkte mit dem Vermögen zu verbinden. Treuhandstiftungen bieten mit ihrer getrennten Vermögensverwahrung ­zusätzlich den Vorteil, ein Gremium etablieren zu können, um regelmäßig über die Verwendung der Erträge zu beraten. Die Förderzwecke reichen von regionalen Aspekten über Denkmalgattungen bis hin zu Einzeldenkmalen bzw. Elementen von Einzeldenkmalen. Im Jahre 2013 förderten die Treuhandstiftungen und Fonds der DSD mit einer Summe von rund 2,5 Millionen Euro Themen des Denkmalschutzes.


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

31

Ein wichtiger Aspekt der Fonds und Treuhandstiftungen ist neben der wirtschaftlichen Hilfe für Denkmalbauten der stetige Impuls an die vor Ort Verantwortlichen, regelmäßige Wartungsarbeiten und Instandsetzungsarbeiten am Objekt durchzuführen. Dies steht im Gegensatz zur häufig gesehenen Praxis, mit großem Aufwand zu investieren und nach einer langen Phase der Vernachlässigung erneut hohe Investitionen einzufordern. Die Förderimpulse der Treuhandstiftungen führen oftmals zum Abschluss von Wartungsverträgen und zu regelmäßigen Sichtungen, die eine Schadensfrüherkennung nach sich ziehen und somit eine Behebung mit geringem Kostenaufwand ermöglichen. Manche Treuhandstiftungen übernehmen auch die ­Eigentümerverantwortung für Denkmalobjekte. Sie sind in diesem Falle oft auch die vor Ort verantwortlich Handelnden und die Organisationseinheit, die alle Prozesse steuert. Ferner sind sie ein zielgerichtetes Fundraisinginstrument, um die Mittel zum Erhalt und zur Instandsetzung der Objekte dauerhaft bereitstellen zu können. Namensfonds ideal für kleinere Vermögen Während Treuhandstiftungen mit einem mittleren Vermögen ausgestattet werden müssen, um ein angemessenes Verhältnis zwischen Verwaltungsaufwand und Ertrag zu ermöglichen, bietet sich der Namensfonds auch bei kleineren Vermögen an. Sehr vorteilhaft ist der geringe Errichtungsaufwand von Namensfonds durch eine einfache Vereinbarung zwischen Schenker und Stiftung. Ein aus Sicht des Fundraisings besonders erfolgreiches Modell sind die sogenannten Sammelstiftungen und -fonds, die sich einem Thema – nicht einem bestimmten Objekt – widmen. Hierfür bietet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz eine kleine Auswahl an, wie z.B. den Jugendbauhütten-Fonds, die Gemeinschaftsstiftungen „Fenster, Türen und Tore“ und „Historische Gärten“ sowie den Stiftungsfonds „Dorfkirchen“. Gerade bei diesen spezifischen Themen eignen sich die Fonds-Konstruktionen mit einer individuellen Werbestrategie und maßgeschneiderten Projekten für die Bedürfnisse der Förderer hervorragend. Tendenzen und Themen können zeitnah aufgegriffen werden. Die gemeinschaftliche Aktion vieler Förderer und das gebündelte Vermögen schaffen großartige Synergieeffekte, die den Projekten gesammelten Nutzen bringen. « « «

Vermächtnisse für den Denkmalschutz Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz informiert Stifterinnen und Stifter mittels Broschüren, Nachlass-Sprechstunden und telefonischer Beratung, wie sie ihr ­Vermögen dem Denkmalschutz zur Verfügung stellen können. Die Broschüren können kostenlos angefordert werden unter: Steffen.Skudelny@denkmalschutz.de Telefonische Beratung unter: (0228) 909 12 02 Weitere Informationen: www.denkmalschutz.de/spenden-und-helfen/testamentsspende.html


32 StiftungsWelt 04-2014

Denkmalschaufenster 1.727 Stiftungen, die sich dem Denkmalschutz widmen, weist die Datenbank des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen auf. Eine kleine Auswahl – und ein Einblick in die Bandbreite der deutschen Denkmallandschaft.

Gartenstadt Falkenberg und Schillerpark-Siedlung Stiftung Weltkulturerbe Gartenstadt Falkenberg und Schillerpark-Siedlung der Berliner Moderne Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG Dirk Lönnecker; Thorsten Schmitt, Vorstand Knobelsdorffstraße 96 14050 Berlin vorstand@welterbe-berlin.de www.welterbe-berlin.de

Seit Juli 2008 stehen sechs Berliner Siedlungen der klassischen Moderne auf der Welterbeliste der UNESCO. Sie stehen für die soziale Aufbruchstimmung der 1920er-Jahre, für eine neue Architektur und eine solidarische Gesellschaft. Zwei dieser Wohnanlagen sind die Gartenstadt Falkenberg in Treptow (Bruno Taut, 1913–16) und die Schillerpark-Siedlung im Wedding (Bruno Taut, 1924–30). Die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG hat die Stiftung im Januar 2009 ins Leben gerufen. Sie Wohnen und Soziales möchte die einmalige Architektur der beiden Siedlungen als kulturelles Welterbe der Völkergemeinschaft schützen, instandhalten und weiterentwickeln. Herausforderung: Dem Welterbestatus und den Belangen der Bewohner in den Siedlungen gerecht zu werden.

Fuggerei Augsburg Fürstlich und Gräflich Fuggersche Stiftungen Wolf-Dietrich Graf v. Hundt, Administrator Fuggerei 56 86152 Augsburg info@fugger.de www.fugger.de

Jakob Fugger „der Reiche“ baute die Sozialsiedlung zwischen 1514 und 1523. In 67 Häusern mit 142 Wohnungen leben seitdem ca. 150 katholische, bedürftige Augsburger. Im Stiftungsbrief von 1521 hat Jakob Fugger die jährliche Miete festgelegt: einen Rheinischen Gulden sowie täglich drei Gebete für den Stifter und seine Familie (Vaterunser, Ave-Maria, Glaubensbekenntnis). Auch heute noch bezahlen die Fuggereibewohner diesen Rheinischen Gulden – heute umgerechnet 88 Eurocent im Jahr. Und täglich drei G ­ ebete. Es kommen jährlich rund 180.000 zahlende Gäste, darunter an die 800 Schulklassen. Sie können das historische Fuggereimuseum (Wohnen früher), die Schauwohnung Wohnen und Soziales (Wohnen heute) und die Ausstellung im Weltkriegsbunker besichtigen. Herausforderung: Touristen und Besucher über 500 Jahre Fuggerei umfassend zu informieren und den Bewohnern in geschichtsträchtiger Umgebung ein würdiges Wohnen zu ermöglichen.


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

Auf dem Stockert bei Bad Münstereifel steht ein eindrucksvolles Zeugnis aus der Pionierzeit der Radioastronomie. Der Bau des Astropeilers markierte die Aufhebung des Funkmessverbotes durch die Alliierten und den Einstieg Deutschlands in die Untersuchung des Universums mit Radiowellen. Ab 1956 wechselten sich Wissenschaftler und Militärs im Halbjahresturnus ab. Die Bundeswehr und ihre Bündnispartner erprobten dort bis 1964 die Radartechnologie. Seit 1995 Industrie und Technik steht die Anlage unter Denkmalschutz. Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung erwarb den Astropeiler und die Nebengebäude, um sie als Technikdenkmal zu erhalten. Der 1995 gegründete Verein Astropeiler Stockert e.V. nutzt sie gemeinsam mit Berufs- und Hobby­ astronomen und entwickelt den Astropeiler als außerschulischen Lernort für die MINT-Fächer. Die Stiftung hat das gesamte Denkmal saniert und hilft dem Verein bei der Instandhaltung. Die laufenden Betriebskosten spielt der Verein durch den Museumsbetrieb, Forschungsangebote, Vermietungen und Spenden­aktionen ein.

Astropeiler Astropeiler Stockert 2–4 | 53902 Bad Münstereifel info@astropeiler.de | www.astropeiler.de NRW-Stiftung, Stefan Ast | www.nrw-stiftung.de

Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur wurde 1995 vom Land Nordrhein-Westfalen und der RAG Aktiengesellschaft gegründet, um hochrangige Zeugnisse des Industriezeitalters vor dem Abriss zu bewahren. Die Aufgaben der Stiftung bestehen darin, die ihr übertragenen Denkmale zu schützen und zu erhalten, wissenschaftlich zu erforschen, öffentlich zugänglich zu machen und sie einer denkmalgerechten Nutzung zuzuführen. Derzeit betreut die Stiftung zwölf Standorte in NRW. Neben MalIndustrie und Technik akofftürmen, Fördergerüsten, Maschinen- und Schachthallen zählt auch die 1928 erbaute Kokerei Hansa in Dortmund zum Bestand. Der Denkmalwert dieser Anlage besteht darin, dass sie den Stand der Kokereitechnik der 1920er-Jahre und die Verbundwirtschaft zwischen Zeche, Kokerei und Hüttenwerk dokumentiert. Jährlich erkunden Tausende Besucher die begehbare „Großskulptur“. Herausforderung: Die Denkmale in ihrer Authentizität und Integrität für die Nachwelt zu bewahren. Ressourcen: Eigenmittel und Zuschüsse (u.a. Fördermittel von Land und Bund); eine äußerst wichtige Ressource ist die Kooperation mit Fördervereinen vor Ort.

Kokerei Hansa | Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin | Kokerei Hansa (Geschäftsstelle der Stiftung) Emscherallee 11 | 44369 Dortmund info@industriedenkmal-stiftung.de | www.industriedenkmal-stiftung.de

33


34 StiftungsWelt 04-2014

Kölner Dom Kulturstiftung Kölner Dom Klaus Bispinck, Geschäftsführer Roncalliplatz 2 50667 Köln bispinck@ kulturstiftung-koelnerdom.de www.kulturstiftung-koelnerdom.de

Heiligen-Geist-Hospital Stiftung Heiligen-Geist-Hospital | Klaas-Peter Krabbenhöft, Leiter Stiftungsverwaltung Koberg 11 | 23539 Lübeck klaas-peter.krabbenhoeft@luebeck.de | www.stiftungsverwaltung-luebeck.de

Als Meisterwerk menschlicher Schöpfungskraft stellt der Kölner Dom heute eines der bedeutendsten Orte der europäischen Kultur- und Geistesgeschichte dar. Seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe, ist die Kathedrale eine lebendige Kulturstätte mit jährlich über 6 Millionen Besuchern. Obwohl ihr Baubeginn bereits ins 13. Jahrhundert fällt, wurde sie erst im 19. Jahrhundert vollendet – und seitdem wird sie unentwegt restauriert. So wird aktuell an der Neugestaltung des Baptisteriums gearbeitet, und für 2015 ist die Erneuerung eines Registers der Domorgel geplant. Um das WeltKirchen und Klöster kulturerbe nachhaltig zu sichern, gründete das Metropolitankapitel der Hohen Domkirche Köln im Oktober 2011 die Kulturstiftung Kölner Dom. Mit Aktionen wie „11.000 Sterne für den Kölner Dom“ wirbt sie zusätzliche Mittel für das Denkmal ein. Die Spender und Stifter werden vor dem Kölner Dom mit kleinen oder großen Sternen geehrt, die nach und nach einen großen Sternenteppich ergeben. Herausforderung: Für den Erhalt und Unterhalt täglich 33.000 Euro aufzubringen und dafür immer neue Fundraisingideen zu entwickeln.

Das 1286 vollendete Heiligen-Geist-Hospital gehört zu den bedeutendsten bis heute erhaltenen Hospitalanlagen des Mittelalters. Es wird getragen von der gleichnamigen Stiftung, die 1234 von Lübecker Bürgern und dem Rat der Hansestadt zur sozialen Versorgung der Armen, Kranken und Alten gegründet wurde. Das Hospital zeugt von der Bedeutung des bürgerlichen sozialen Engagements im mittelalterlichen Leben der Stadt. Es ist Bestandteil des 1987 von der UNESCO als erstes Flächendenkmal in Deutschland ausgewiesenen Teils des Weltkulturerbes „Lübecker Altstadt“. Die Stiftung Heiligen-Geist-Hospital unterhält und verwaltet als Eigentümerin das Gebäudeensemble. Zurzeit führt Kirchen und Klöster sie eine umfassende Sanierung der Fassade und des Langhauses durch, die mehrere Millionen Euro kostet. Herausforderung: Die denkmalgerechte Erhaltung, Nutzung und Präsentation des bedeutsamen Baudenkmals. Ressourcen: Vermarktung und Verpachtung der stiftseigenen Immobilien und Kapitaleinlagen; Mittel- und Spendeneinwerbung für die aktuellen Sanierungsmaßnahmen.


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

35

Die Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg, die 2014 ihr 25-jähriges Jubiläum feierte, setzt sich für denkmalpflegerische Arbeit auf historischen Kirchhöfen und Friedhöfen ein. Zu den Erststiftern zählen Gärten und Friedhöfe neben der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Tempelhof-Schöneberg sowie die Kirchenkreise Kreuzberg und Schöneberg. Ein herausragendes Beispiel für die Stiftungsaktivitäten ist die Sanierung der Grabstätte von Martin Gropius auf dem Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde in Berlin-Kreuzberg. Der Architekt entwarf seine Familiengrabstätte in Gestalt einer vierseitig geöffneten Pergola mit Sandsteinbrüstungen, die den romantischen, spätklassizistischen Stil der Schinkelschule repräsentiert. Herausforderung: Die Akquise von Fördermitteln und Spendern, um den Erhalt von Grabdenkmalen und den kulturellen Reichtum historischer Friedhöfe zu sichern. Ressourcen: Basis ist die langjährige Vernetzung mit potenziellen Geldgebern und Förderern, die dieselben Interessen vertreten.

Grabanlage Martin Gropius Dreifaltigkeitsfriedhof II | Bergmannstraße 39–41 | 10961 Berlin-Kreuzberg Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg Gertrud Dailidow-Gock, Geschäftsführerin bluhm@stiftung-historische-friedhoefe.de | www.stiftung-historische-friedhoefe.de

202 Leibeigene errichteten in den Jahren 1569 bis 1573 den Historischen Hängegarten in Neufra. Auftraggeber war Graf Georg von Helfenstein, der von seinen Auslandsreisen die Idee dafür mitbrachte. Die HängekonstruktiGärten und Friedhöfe on sollte dazu dienen, das Schloss und die Kirche in Neufra vorm Abrutschen zu sichern, da der Berg sehr viel Wasser enthielt. Das in Oberschwaben einmalige Denkmal vereint Gartenkultur mit Architektur. Ende des Jahres 1977 kaufte das Ehepaar Johannsen das Anwesen in Neufra, das damals eine Ruine war. Von 1986 bis 1988 stellte Waltraud Johannsen die Gartenanlage im Auftrag des Denkmalamtes wieder her. 1994 gründete sie die gleichnamige Stiftung zum Erhalt des Denkmals, das von April bis Oktober für die Öffentlichkeit frei zugänglich ist. Herausforderung: Denkmalschützer müssen trotz der vielen Vorschriften mit der Zeit gehen und sich jeden Tag neu entwickeln. Ressourcen: Eine wichtige Quelle sind Führungen und Übernachtungen im kleinsten Schlosshotel; Interessierte können Gartenpate werden.

Historischer Hängegarten Stiftung historischer Hängegarten Waltraud Johannsen, Geschäftsführerin Schlossberg 12 | 88499 Riedlingen-Neufra info@haengegarten.de | www.haengegarten.de


36 StiftungsWelt 04-2014

Der barocke Glanz von Schlossanlage und Kirche, ein über 150 Jahre alter Baumbestand und üppige Blumenpracht – das ist die Mainau, Schlosspark und botanischer Garten im Bodensee. Die Insel Schlösser und Parks und ihre Liegenschaften befinden sich im Besitz der Lennart-Bernadotte-Stiftung, die ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke verfolgt. Sie wurde im Jahr 1974 unter dem Motto „Gärtnern um des Menschen und um der Natur willen“ durch Lennart Graf und Sonja Gräfin Bernadotte ins Leben gerufen und hat ihren Sitz im denkmalgeschützten Schloss Mainau. Die Lennart-Bernadotte-Stiftung ist alleiniger Gesellschafter der Mainau GmbH, die Projekte des Denkmalschutzes realisiert und den Park weiterentwickelt.

Mainau Lennart-Bernadotte-Stiftung | Mainau GmbH Bettina Gräfin Bernadotte; Björn Graf Bernadotte, Geschäftsführer 78465 Insel Mainau hanna.bruder@mainau.de | www.mainau.de

Schloss Friedenstein mit Herzoglichem Park Gotha Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten | Prof. Dr. Helmut-Eberhard Paulus, Direktor Postfach 10 01 42 | 07391 Rudolstadt stiftung@thueringerschloesser.de | www.thueringerschloesser.de

Schloss Friedenstein wurde 1643 bis 1656 von Herzog Ernst dem Frommen von Sachsen-Gotha errichtet und ist Symbol seines protestantischen Herrschaftsverständnisses. Das stattliche Schloss von 100 mal 140 Metern Schlösser und Parks Fläche beherbergt auch das Ekhof-Theater im Westturm, dessen barocke Bühnenmaschinerie bis heute zum Einsatz kommt. 2004 übernahm die zehn Jahre zuvor vom Freistaat Thüringen errichtete Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten als Eigentümerin auch die bauliche und räumliche Verantwortung für das Ensemble aus Schloss und Park. Seither investierte sie 20 Millionen Euro in die Sanierung – darunter Maßnahmen an den Dächern und der Baukonstruktion des Schlosses. Finanzierung: Die Sanierung von gemeinnützigen Denkmalobjekten wie Schloss Friedenstein wäre ohne Fördermittel der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaats Thüringen nicht möglich. Der größte Teil der bisher abgeschlossenen Arbeiten konnte mithilfe des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) umgesetzt werden.


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

Die Stiftung Ettersberg widmet sich der vergleichenden Diktaturforschung und der Demokratieerziehung. Sie wurde 2002 auf Anregung des spanischen Schriftstellers und Überlebenden des KZ Buchenwald, Jorge Semprún, vom Freistaat Thüringen in Weimar gegründet. Seit 2012 ist sie Gedenkstätten zudem Trägerin der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt in Erfurt. Das Gefängnisgebäude stammt noch aus der Kaiserzeit. In der DDR wurden hier politisch Andersdenkende inhaftiert. Heute ist die Andreasstraße ein Erinnerungsort, der zwei scheinbar gegensätzliche Themen verbindet: Unterdrückung und Befreiung. Der Ort erinnert an die politischen Häftlinge der SED-Diktatur und zugleich an die mutigen Frauen und Männer, die hier am 4. Dezember 1989 die erste Besetzung einer Stasi-Bezirksverwaltung wagten. Herausforderung: Den vom Verfall bedrohten authentischen Zellentrakt in der zweiten Etage langfristig zu erhalten und gleichzeitig den modernen Anbau – den Kubus der friedlichen Revolution – zum neuen Wahrzeichen der Andreasstraße zu machen.

Jahrhundertealte Hallenhäuser, imposante Hofanlagen und prächtige Gulfhäuser prägen das Bild der Region zwischen Weser und Ems. Damit dieses Erbe erhalten bleibt, wurde 1998 die Stiftung Kulturschatz Bauernhof gegründet. Im Sinne einer ganzheitlichen Kulturpflege werden ausgewählte Projekte und substanzerhaltene Maßnahmen zur Bewahrung des Kulturschatzes Bauernhof im Weser-Ems-Gebiet gefördert. Herzstück der Stiftung ist der 2004 gegründete Monumentendienst. Dieser Pflege- und Wartungsdienst kümmert sich als Form der präventiven Denkmalpflege um die Erhaltung historischer Land und Wasser Gebäude. Bei der Untersuchung des Gulfhofes der Familie Heykena aus dem Jahr 1842 in Nessmersiel stellte der Monumentendienst fest, dass die Standsicherheit der Sandsteinbekrönung durch geschädigte Fugen gefährdet war. Um das Gesamtbild des Gulfhofes wieder herzustellen, wurde die Bekrönung fachgerecht saniert. Herausforderung: Den Höfen keine museale Käseglocke überzustülpen, sondern vielmehr die lebendigen „Bauernhofdenkmäler“ für unsere Kulturlandschaft und eine lebenswerte Umwelt zu erhalten.

Stiftung Ettersberg Michael Siegel, Geschäftsführer Jenaer Straße 4 | 99425 Weimar www.stiftung-ettersberg.de

37

Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße Andreasstraße 37a | 99084 Erfurt andreasstrasse@stiftung-ettersberg.de www.stiftung-ettersberg.de/ andreasstrasse

Gulfhof in Nessmersiel Stiftung Kulturschatz Bauernhof Prof. Dr. Uwe Meiners, Museumsdirektor | c/o Museumsdorf Cloppenburg Bether Str. 6 | 49661 Cloppenburg kontakt@monumentendienst.de | www.monumentendienst.de


38 StiftungsWelt 04-2014

Leuchtturm Roter Sand Stiftung Leuchtturm Roter Sand in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Christiane Feulner, Stiftungszentrum christiane.feulner @denkmalschutz.de www.denkmalschutz.de/ spenden-helfen/stiften/ treuhaenderische-stiftungen/ roter-sand.html

Stiftung Sprudelhof Bad Nauheim Stiftung Sprudelhof Bad Nauheim | Frank Thielmann, Vorstand Ludwigstraße 20 | 61231 Bad Nauheim Frank.Thielmann@sprudelhof.de | www.sprudelhof.de

Der Leuchtturm Roter Sand ist das bekannteste maritime Wahrzeichen der deutschen Nordseeküste. Bis 1964 leitete er die Schifffahrt auf ihrem Weg und galt den Seeleuten nach großer Fahrt als Willkommensgruß sowie zahllosen Auswanderern als letzter Gruß der Heimat. 1885 wurde er als erstes unmittelbar auf dem Meeresboden gegründetes Bauwerk fast 30 Seemeilen vor Bremerhaven errichtet. Der Einsatz einer Radarkette, die die Navigation der Schiffe erleichterte, führte 1964 zur Außerdienststellung des Leuchtturms. Die Absicht der staatlichen Behörden, den Roten Sand dem Meer zu überlassen, lösLand und Wasser te jedoch eine große Protestwelle aus. Der Förderverein „Leuchtturm Roter Sand e.V.“ und viele begeisterte Bürger setzten sich für seinen Erhalt ein. Im Jahr 1987 konnte der Leuchtturm aus Mitteln des Bundes, des Landes Niedersachsen und des Fördervereins gesichert werden. Der Bund übertrug der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im gleichen Jahr den Leuchtturm und stellte das Stiftungskapital für die Errichtung einer treuhänderischen Stiftung zu dessen dauerhafter Erhaltung bereit.

Der Sprudelhof in Bad Nauheim ist ein einzigartiges Jugendstilbauwerk, das 1905 bis 1911 errichtet und von Künstlern der Mathildenhöhe in Darmstadt gestaltet wurde. 2008 übertrug das Land Hessen als Eigentümer das sanierungsbedürftige und großenteils leer stehende Badehausensemble an die gemeinsam vom Land, der Stadt Bad Nauheim und dem Wetteraukreis neu gegründete Stiftung Sprudelhof. Die Stiftung hat die Aufgabe, zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, die für die Umsetzung erforderliche Sanierung durch das Land Hessen anzustoßen, zu begleiten und den revitalisierLand und Wasser ten Sprudelhof als bedeutendes Kulturdenkmal zu betreiben. Die Sanierung steht unmittelbar bevor. Das Konzept dafür heißt: „Der Sprudelhof – Zentrum von Gesundheit und Kultur“. Für die Umsetzung sucht die Stiftung derzeit Nutzer, die in einem weltweit einmaligen Gebäude tätig werden möchten. Herausforderung: Die erfolgreiche Moderation zwischen Denkmalschutz und modernen Anforderungen. Ressourcen: Im Wesentlichen durch Mittel aus kurzund langfristiger Vermietung.


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen und Denkmalschutz

39

Service Kleines Schaufenster

Fotos im Schwerpunkt

Eine Auswahl weiterer Stiftungen, die sich um den Denkmalschutz verdient machen:

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (www.denkmalschutz.de) hat uns aus ihrem Bildarchiv großzügig mit Fotos versorgt (Titelbild, Seiten 10–19 und Seiten 30–31). Viele dieser Motive stammen aus dem Projekt „Jugendbauhütten“ (siehe auch Seiten ­18–19), mit dem junge Menschen für den Denkmalschutz und die dafür erforderlichen Berufe begeistert werden. Alle anderen Fotos im Schwerpunkt stammen von den jeweiligen Stiftungen, die die von ihnen geförderten Denkmäler vorstellen.

»

Cornelsen Kulturstiftung Förderung von Denkmalschutzprojekten in Berlin und Brandenburg, wie z.B. das Kleist-Grab am Kleinen Wannsee, das „Hundezimmer“ Friedrichs des Großen im Neuen Palais, Potsdam, oder das Kuppelkreuz auf dem Berliner Dom. www.cornelsen-kulturstiftung.de

»

DENK-MAL-STIFTUNG Mittels Vorträgen, Seminaren und Exkursionen will die Stiftung ein Denkmalpflege-Bewusstsein in der breiten Bevölkerung f­ ördern. Dabei richtet sie sich besonders an den Nachwuchs und unterstützt bundesweit Schulprojekte. Sie schreibt zudem alle Jahre einen Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Denkmalpflege aus. www.denk-mal-stiftung.com

»

Stiftung Butzweilerhof Köln Der Butzweilerhof war der erste – im Jahr 1911 angelegte – zivile Flughafen der Stadt Köln. Das auf dem historischen Flughafengelände aufgebaute Flughafenmuseum erinnert daran. www.butzweilerhof.de

»

Stiftung „Geistliche Hebungen“ und Stadtkirchenstiftung zu Wismar Die Kirchen St. Nikolai, St. Marien und St. Georgen prägen seit dem Mittelalter das Bild der Hansestadt Wismar. Sie sind eng verbunden mit einer Mitte des 19. Jahrhunderts errichteten treuhänderischen Stiftung – den sogenannten „Geistlichen Hebungen“. www.wismar.de

»

Stiftung ehemalige Synagoge Ichenhausen Die 1781 im klassizistischen Stil errichtete ehemalige Synagoge wurde 1938 von Nationalsozialisten geschändet und demoliert. Heute dient sie als „Haus der Begegnung“. www.ichenhausen.de

»

Stiftung Leuchtenburg Die im thüringischen Seidenroda errichtete Höhenburg wird urkundlich erstmals im Jahr 1221 erwähnt, als Hartmann von Leuchtenburg als Schlichter eines Rechtsstreites auftrat. www.leuchtenburg.de

»

Marianne Foerster-Stiftung Das Foerster-Anwesen in Potsdam-Bornim, das in den Jahren 1911 und1912 entstand (Haus, Schaugarten und Anzuchts- und Versuchsfläche für Stauden), war ein Mekka für Künstler und Gartenfreunde. www.denkmalschutz.de/marianne-foerster-stiftung.de

»

Stiftung Umgebindehaus Das Umgebindehaus ist ein besonderer Haustyp, der Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise miteinander verbindet und prägend für die Haus- und Kulturlandschaft in der Oberlausitz ist. Zum Erhalt des Denkmals lobt die Stiftung u.a. jährlich den mit 7.000 Euro dotierten Umgebindehauspreis aus. www.stiftung-umgebindehaus.de

»

»

Stiftung Welterbe Klosterinsel Reichenau Die Klosterinsel Reichenau war vor 1.000 Jahren ein bedeutendes religiöses, politisches, wissenschaftliches und künstlerisches Zentrum des christlichen Abendlandes und wurde im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. www.welterbe-reichenau.de Stiftung Windmühle Nicola Die Holländermühle Nicola (ursprünglich „Margarethenmühle“) wurde 1861 von dem Müller August Ernst Staacke errichtet. Sie war bis Mitte des vorigen Jahrhunderts im Betrieb und wurde durch die Verwendung von Industriemühlen überflüssig. muehle-nicola.de

Stiftungspreise zum Thema Denkmalschutz Seit 1986 vergibt die Hypo-Kulturstiftung ihren Denkmalpreis an private Eigentümer in Bayern, die ihre Baudenkmäler mit großem Engagement fachgerecht restauriert haben. Das – teilbare Preisgeld – beträgt jährlich insgesamt 75.000 Euro. Zudem werden Anerkennungen ausgesprochen, die mit jeweils 7.000 Euro dotiert sind. An private Bauherren richtet sich auch der seit 1978 bestehende Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg. Für den jährlich gemeinsam von der Wüstenrot-Stiftung, dem Schwäbischen Heimatbund und dem Landesverein Badische Heimat ausgeschriebenen Preis st­ehen jeweils 25.000 Euro zur Verfügung. Der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege wiederum zeichnet Privatleute aus, die nachweisbar mithilfe von Handwerksbetrieben ihren denkmalwürdigen Besitz in Ordnung gebracht bzw. gehalten haben. Er wird jährlich in jeweils zwei Bundesländern gemeinsam vom Zentralverband des Deutschen Handwerks und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vergeben. Die Preisgelder betragen 15.000 Euro je Bundesland. Mit einem eigenen Denkmalpflegepreis würdigt die Stiftung Kulturdenkmale des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein Privatpersonen, die im Bereich der Denkmalpflege tätig sind. Für den im Zwei-Jahres-Turnus ausgelobten Preis stehen 7.500 Euro (1. Preis) und 5.000 Euro (2. Preis) zur Verfügung, die wieder in das Denkmal investiert werden müssen. Für eine vorbildhafte erweiterte Nutzung von Kirchenräumen wurden in diesem Jahr vier evangelische Kirchengemeinden mit dem Preis der Stiftung KiBa ausgezeichnet. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland, die 1997 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet wurde, hat den Preis seit 2008 zum dritten Mal ausgelobt. Die Förderzusagen für 2014 betrugen insgesamt 55.000 Euro (1. Preis: 25.000 Euro; 2. und 3. Preis: 15.000 bzw. 10.000 Euro; und 5.000 Euro (Sonderpreis) für weitere Erhaltungsmaßnahmen an den jeweiligen Kirchengebäuden. Alle zwei Jahre vergibt die Kulturstiftung Leipzig in Kooperation mit der Stadt Leipzig den Hieronymus-Lotter-Preis für Denkmalpflege. Sie zeichnet damit private Bauherren aus, die ein Kulturdenkmal in der Stadt Leipzig besonders vorbildlich saniert haben. Die Preisträger erhalten ein Bronzemedaillon mit dem Bildnis von Hieronymus Lotter – im 16. Jahrhundert Leipziger Bürgermeister und Bauleiter wichtiger landesherrlicher Bauprojekte –, das an der Hausfassade angebracht werden kann, sowie eine Urkunde. Mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ehrt das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz jährlich Personen, die sich für die Erhaltung des baulichen und archäologischen Erbes eingesetzt haben, sowie Medienvertreter, die auf die Probleme des Denkmalschutzes aufmerksam gemacht haben. Als innovatives Element wurde auch ein Internetpreis, der publizistisch relevante Web-Angebote prämiert, „die verständlich, aktuell, kritisch, solide und verlässlich die Fragestellungen des Denkmalschutzes begleiten“. Und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die auch immer den Nachwuchs im Blick hat, hat mit Fokus Denkmal einen Fotowettbewerb für Kinder und Jugendliche bis 20 Jahre im Angebot. »

www.denkmalpreis.de

»

www.schwaebischer-heimatbund.de

»

www.zdh.de/themen/gewerbefoerderung/denkmalpflege/bundespreis.html

»

www.schleswigholstein.de/Kultur/DE/Kulturfoerderung/PreiseStipendien/_ dataPreise/denkmalpflegepreis.html

»

www.ekd.de/kiba

»

www.kulturstiftung-leipzig.de

»

www.dnk.de

»

www.denkmalschutz.de


40 StiftungsWelt 04-2014

neues aus der stiftungsszene

Stiftungen

Kirchliche Stiftungen

„Jeder Stifter ist etwas Besonderes“ Caritas-Stiftungen sind eine junge, aber sehr aktive und dynamisch wachsende Gruppe innerhalb der kirchlichen Stiftungsfamilie. Ein Interview mit Thomas Hoyer, Leiter des Arbeitskreises der Caritas-Stiftungen im Deutschen Caritasverband StiftungsWelt: Was ist eigentlich eine Caritas-Stiftung? Thomas Hoyer: Caritas-Stiftungen unterstützen die Arbeit der Caritas dort, wo Hilfe dringend gebraucht wird und andere Mittel fehlen. Ob in der Kinder- und Jugendhilfe, der Obdachlosenhilfe oder für Flüchtlinge – die Caritas-Stiftungen setzen sich dort ein, wo die Not groß ist. Caritas-Stiftungen sind Förderstiftungen. Sie stellen ihre Erträge den örtlichen Caritas­ organisationen zur Verfügung, die sich konkret um die Hilfebedürftigen kümmern. Darüber hinaus bieten Caritas-Stiftungen die treuhänderische Verwaltung von Stiftungen an. Cariim interview tas-Stiftungen gibt Thomas Hoyer,  es – ebenso wie die Diplom-Kaufmann und Stiftungsmanager Caritasverbände – auf (DSA), ist seit 2001 Vorstandsvorsitzender der CaritasStiftung im Erzbistum Köln. Der drei Ebenen: der BunVater von drei Kindern leitet den bundesdesebene, der Bisweiten Arbeitskreis Caritas-Stiftungen im Deutschen Caritasverband. tumsebene und der Weitere Informationen Stadt- und Kreisebethomas.hoyer@caritasstiftung.de ne. Meist sind sie als www.caritasstiftung.de www.caritas.de/stiftungen rechtlich selbstständige, kirchliche Stiftun-

gen gegründet. Auf Ortsebene sind Caritas-Stiftungen aber auch häufig Treuhandstiftungen und werden von der jeweiligen diözesanen Stiftung verwaltet. Gegründet wurden die Caritas-Stiftungen üblicherweise von Caritasverbänden und werden auch von diesen verwaltet. Wie viele Caritas-Stiftungen gibt es in Deutschland? Auf Bundesebene haben wir die Caritas-Stiftung Deutschland und Stiftungen der Bundesfachverbände, z.B. des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF). Dann gibt es in 23 von 27 Bistümern sowie in zahlreichen Stadt- und Kreiscaritasverbänden Stiftungen. Hinzu kommen Treuhandstiftungen, die überwiegend von Privatpersonen gegründet wurden und von Caritas-Stiftungen verwaltet werden. Insgesamt 31 Caritas-Stiftungen, über 40 regionale Förderstiftungen und mehr als 250 Treuhandstiftungen und Stiftungsfonds existieren mittlerweile. Welche Rolle spielt die Caritas-Stiftung Deutschland? Als Teil der Caritas-Stifterfamilie hat sie ihren Fokus bei der Auslandshilfe, die über das Hilfswerk

Caritas international realisiert wird. Sie ist insbesondere für diejenigen Ansprechpartner, die bundesweit oder im Ausland soziale Projekte unterstützen möchten. Wer dagegen ganz konkret in seiner Region oder Stadt Menschen helfen möchte, wendet sich eher an eine Caritas-Stiftung auf Bistums- oder Ortsebene. Wie lange gibt es denn schon Caritas-Stiftungen? Die ersten Gründungen liegen rund 15 Jahre zurück. Die Caritas-Stiftung Deutschland, die CaritasStiftung im Erzbistum Köln und die Caritas-Gemeinschafts-Stiftung Stuttgart gehörten zu den ersten Stiftungen, die Ende der 1990er-Jahre gegründet wurden. Anfang der 2000er-Jahre folgten dann weitere Gründungen insbesondere in den verschiedenen deutschen Bistümern. Eine der jüngsten Stiftungen ist die Caritas-Stiftung im Bistum Dresden-Meißen, die 2010 an den Start ging. Wie haben sich die Stiftungen im Laufe der Jahre entwickelt? Anfangs ging es zunächst darum, den Stiftungsgedanken überhaupt


Stiftungsvermögen als gesellschaftliches Gestaltungsmittel Wer Vermögen investiert, trägt die Verantwortung für den wirtschaftlichen Erfolg – und für die soziale und ökologische Wirkung der Geldanlage. Die GLS Bank begleitet Stiftungen seit 40 Jahren beim sinnvollen Einsatz ihres Stiftungsvermögens als gesellschaftliches Gestaltungsmittel. Das ist Mission Investing. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen! Telefon +49 234 5797 5411 oder schreiben Sie an vermoegensmanagement@gls.de

40

Jahre GLS Bank


42 StiftungsWelt 04-2014

erst einmal im Caritasumfeld bekannt zu machen. Öffentlichkeitsarbeit war wichtig, Kontakte zu potenziellen Stiftern mussten geknüpft werden. Das Wachstum war anfangs noch überschaubar, denn die Entscheidung, Stifter zu werden, braucht Zeit. Mit steigender Bekanntheit der Caritas-Stiftungen beschleunigte sich das Vermögenswachstum dann aber zur Mitte des letzten Jahrzehnts deutlich. Insbesondere die Treuhandstiftungen nahmen kontinuierlich zu. Auch werden vermehrt Testamente und Vermächtnisse zugunsten der Stiftungen gemacht. Die Caritas-Stiftungen verwalten heute ein Stiftungskapital von insgesamt über 175 Millionen Euro. Im Jahr 2013 wurden Fördermittel von über 4,5 Millionen Euro ausgeschüttet. Welche Inhalte sind den Stiftenden besonders wichtig, was sind ihre Herzensanliegen? Im Mittelpunkt der Förderung stehen häufig Kinder. Gerade bei alleinstehenden Menschen oder Paaren, die kinderlos geblieben sind, ist der Wunsch groß, Kinder zu un-

terstützen und ihnen eine Zukunft zu geben. Aber auch persönliche Erfahrungen spielen eine Rolle, z.B. wenn das eigene Kind mit einer Behinderung lebt. Dann stiften die Menschen häufig zugunsten von Menschen mit Behinderungen. Gibt es den typischen Caritas-Stifter? Die meisten Stifter haben eine deutliche Bindung zur katholischen Kirche. Sie wollen teilen, etwas von ihrem Glück zurückgeben – aus Dankbarkeit. Und sie vertrauen der Caritas. Es handelt sich oft um kinderlose Ehepaare oder alleinstehende Menschen. Aber jeder Stifter, jede Stifterin hat seine beziehungsweise ihre eigene Geschichte. Die Vielfalt, die wir erleben, ist für uns immer wieder sehr bereichernd. Jeder Stifter ist etwas Besonderes. Haben Sie Auswirkungen des Limburg-Skandals zu spüren bekommen? Sehen Sie einen Trend abnehmenden Vertrauens in ­kirchliche Institutionen, oder ist das Vertrauen in die Caritas unverändert groß? Die Menschen fragen durchaus kritischer nach als früher, und das ist gut so. Sie interessieren sich dafür, wo wir die Mittel einsetzen, wie wirksam diese sind oder wie hoch die Verwaltungskosten sind. Und sie fragen, ob wir die Stiftungsgelder nach ethischen Kriterien anlegen. Wer sich nicht sicher ist, stiftet gerne auch einmal „auf Probe“, indem er ein Stifterdarlehen an eine Caritas-Stiftung vergibt. Oder er kann sich aktiv in das Gremium seiner Treuhandstiftung einbringen und mitgestalten. Grundsätzlich spüre ich, dass das Vertrauen in die

Arbeit der Caritas unverändert hoch ist. Dieses Vertrauen ist ein hohes Gut, das immer wieder neu erarbeitet sein will. Deshalb sind offene Kommunikation und Transparenz von entscheidender Bedeutung. Welche Vor- und Nachteile bringt es mit sich, Teil einer so großen Marke wie der Caritas zu sein? Zunächst einmal bringt es den Vorteil eines professionellen Netzwerks, auf das man sich verlassen kann. Die Stifterinnen und Stifter wissen, dass sie die verschiedensten sozialen Anliegen, die ihnen wichtig sind, gemeinsam mit uns angehen können. Wir sind einerseits Generalisten, weil wir uns bundesweit fast allen sozialen Themen widmen, andererseits sind wir Spezialisten, wenn die Stiftenden sich für ein besonderes Anliegen oder eine Region einsetzen möchten. Bei uns finden sich beispielsweise Stifter, die ausschließlich Kinder im Kreis Mettmann unterstützen, ebenso wie Stifter, die weltweit Menschen in Not zur Seite stehen wollen. Dieser Vorteil ist aber in mancherlei Hinsicht auch ein gewisser Nachteil. Viele Menschen wissen gar nicht, was die Caritas alles macht. Wenn ich etwa eine Stiftung gründe, die sich der Bekämpfung von Krebs bei Kindern widmet, dann habe ich ein klares Profil. Die Caritas hat das nicht automatisch. Sie muss erst erklären, für wen und was sie da ist. Seit 2003 gibt es auch ein Netzwerk der Caritas-Stiftungen. Was sind seine Anliegen und Vorhaben? Das Netzwerk war zunächst ein informelles Treffen und ist seit 2007 als Arbeitskreis im Deutschen Caritasverband institutionalisiert. Es


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

geht darum, voneinander zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Seit einigen Jahren haben wir einen gemeinsamen Internetauftritt, nun möchten wir die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit noch verstärken. Wichtig ist uns auch das Thema Transparenz. Hier haben wir vereinbart, dass die Caritas-Stiftungen bis Ende 2015 nach einem festlegten Standard arbeiten sollen. Wir wollen uns der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ anschließen. Einzelne Stiftungen haben dies bereits gemacht, andere werden folgen. Sie selbst leiten seit 2001 die ­CaritasStiftung im Erzbistum Köln. Was war Ihr schönstes Erlebnis?

Zum Tag der Stiftungen hatten wir unsere Stifter zu einer Messfeier in den Kölner Dom eingeladen. Unser ältester lebender Stifter, 101 Jahre, und unsere älteste Stifterin, 99 Jahre, feierten mit. Zwei Stifter, zusammen 200 Jahre alt: das war schon ein berührendes Bild. Denn Stiften ist schließlich viel mehr als nur Geld und Zinsen. Es geht um Lebenswerke, um Menschen, um Engagement, und darum, dass man Teil des Lebens dieser Menschen wird und sie auf ihrem Lebensweg begleitet – auch durch manche Höhen und Tiefen. Was motiviert Sie persönlich? Ehrlich gesagt: Ich bin einfach be-

43

geistert vom Stiftungsgedanken! Stiften ist für mich die Möglichkeit, dauerhaft etwas Gutes zu tun. Und ich spüre, dass es vielen Menschen ebenso geht: den Kolleginnen und Kollegen in den anderen Caritas-Stiftungen, den Stifterinnen und Stiftern, die sich selbstlos einsetzen und Sinn stiften, den Menschen im Bundesverband. Ich spüre, dass wir hier gemeinsam etwas sehr Sinnvolles tun. Wir gestalten Zukunft, wir können Menschen helfen, wir können Geldvermögen in Sinnvermögen verwandeln. Das ist wichtig, denn die Aufgaben werden leider nicht weniger. « « «

Fragen: BvB


44 StiftungsWelt 04-2014

Jubiläum

Eine Bürger-Universität wird 100  Zurück zu den Wurzeln: Die Goethe-Universität Frankfurt am Main und ihre Mäzene

Von engagierten Frankfurter Bürgern und Stiftern als Stiftungsuniver-

Bürgeruniversität, und sie wird die einzige Hochschule Deutschlands, an der Juden ohne Einschränkung lehren dürfen. Die Stifter wollen bewusst die Gleichberechtigung zwischen jüdischen und nicht jüdischen Dozenten herstellen – liberal, tolerant, frei. Keine Selbstverständlichkeit im wilhelminischen Deutschland, wo es zwar nicht per Gesetz verboten, dennoch fast unmöglich ist, dass Juden zu Professoren berufen werden.

Schnell wird Frankfurt – neben Berlin – zur finanziell am besten ausgestatteten Hochschule Deutschlands. Hier forschen und lehren Nobelpreisträger wie Paul Ehrlich (Medizin), Max von Laue, Max Born oder Otto Stern (Physik). Zum Lehrkörper zählen Martin Buber, Paul Tillich, Franz Oppenheimer, Karl Mannheim und Kurt Goldstein. Und auf den Rängen der Hörsäle sitzen Vertreter der späteren intellektuellen Elite Deutschlands wie Carl Zuckmayer, Marion Gräfin Dönhoff, Ludwig Erhard, Martin Buber oder Theodor W. Adorno. In den wenigen Jahren zwischen 1914 und 1932 erlebt die Frankfurter Universität eine große Blüte. Durch eine Finanzierungszusage des preußischen Staates und der Stadt Frankfurt übersteht sie Weltwirtschaftskrise und Währungsreform.

Blütezeit Auch die Verfassung dieser Neugründung ist bemerkenswert, denn neben dem Rektor und den Dekanen der fünf Fakultäten gibt es ein Kuratorium und einen „Großen Rat“, in dem Stadt und Stifterfamilien Mitspracherecht haben, was die Verbindung zwischen Stadt und Universität stärkt. Die Stifter bringen sich nicht nur finanziell, sondern auch konzeptionell in die neue Universität ein, neue Fakultäten und Studiengänge entstehen, die den Anforderungen der aufstrebenden Handels- und Industriestadt Frankfurt entsprechen.

Die Machtergreifung der Nationalsozialisten und ihre Folgen Doch der freiheitliche Geist wird ab 1933 jäh unterdrückt. Den Nationalsozialisten ist diese vermeintliche Hochburg der Juden und Marxisten ein Dorn im Auge. Nach der Machtergreifung wird ein eiligst eingeführtes Reichsgesetz realisiert, das bewirkt, dass liberale, fortschrittlich gesinnte Gelehrte deutsche Hochschulen verlassen müssen. Diese „Maßnahme zur Gleichschaltung“ trifft Frankfurt besonders hart: 100 jüdische Wissenschaftler und damit ein Drittel des Lehrkörpers verlieren im Frühjahr

sität gegründet, wurde die Goethe-Universität Frankfurt am Main nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht und 2008 wieder in eine Stiftung zurückverwandelt. Nun feiert die Hochschule, die am 1. Januar 2015 auch ihr 30-jähriges Mitgliedschaftsjubiläum im Bundesverband Deutscher Stiftungen begehen kann, Geburtstag und freut sich über 71 Millionen Euro zusätzliche private Zuwendungen. » » » Frankfurt um 1900, eine boomende Stadt, doch was ihr fehlt, ist eine Universität. Zwei Visionäre, der Oberbürgermeister Franz Adickes und der Industrielle Wilhelm Merton, möchten das ändern und werben in der ganzen Stadt um Unterstützung. Mit Erfolg: 18 Millionen Reichsmark werden als Gründungskapital der Universität gestiftet. Es sind vor allem jüdische Bürger wie die Rothschilds, Weinbergs, Mertons oder Oppenheims, die erhebliche Summen zur Iris Rodriguez  Verfügung stellen. So ist Journalistin, Texterin und Gründerin des wird aus einer Idee, Kommunikationsbüros „Das Schoenewerk“ mit dem Schwerpunkt Stiftungskommuweitergetragen in einikation. Nach ihrem Studium hat die ner Art SchneeballBetriebswirtin viele Jahre in großen Agenturen als Texterin gearbeitet. Sie schreibt als system innerhalb der Journalistin für namhafte Publikationen. Ihre jüdischen GemeinErfahrungen fließen heute ein in ihre Berliner Agentur. de, schließlich 1914 Kontakt  mit dem Millionenrodriguez@das-schoenewerk.de vermächtnis der jüdiwww.das-schoenewerk.de schen BankiersfamiWeitere Informationen  www.stiftungsuni.uni-frankfurt.de lie Speyer Wirklichkeit. Bürger gründen ihre


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

1933 ihre Lehrbefugnis, weitere 16 Dozenten entlässt das Ministerium aus politischen Gründen. Es sind Menschen, die maßgeblich für die Philanthropie, den Glanz und die wissenschaftliche Exzellenz der Hochschule stehen. Das Stifterehepaar Moritz und Katharina Oppenheim, das sich bis dahin beispiellos für die Universität engagiert hatte, scheidet noch im selben Jahr gemeinsam aus dem Leben. Es will in Würde dem Versuch entgehen, als Menschen minderen Grades gebrandmarkt zu werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau der zerstörten Gebäude beginnt 1946 eine neue Ära. Allerdings ist aus der Stiftungsuniversität eine staatliche Hochschule geworden. In den folgenden sechs Jahrzehnten sichert sie sich ihren festen Platz in der deutschen Hochschullandschaft. Stiftungen spielen nur noch eine untergeordnete Rolle, die Universität ist abhängig von öffentlichen Mitteln. Der Weg zurück zur Stiftungs­universität Nach Jahren der Vorbereitung geht die Universität, die schon seit 1985 Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen ist, am 1. Januar 2008 einen großen Schritt und kehrt zurück zu ihren historischen Wurzeln. Sie wird wieder eine Stiftungsuniversität und hat damit die Freiheit, sich selbst zu organisieren und zu entscheiden, wo sie ihre Schwerpunkte setzen möchte. Wie schon in ihren Anfängen bindet sie Mäzene, Stifter, Stiftungen und Sponsoren auch institutionell wieder an die Hochschule. Zusätzlich zum finanziellen Einsatz des Landes, dessen Einrichtung sie als Stiftung des öffentlichen Rechts

bleibt, haben Förderer wieder die Möglichkeit, Verantwortung für die Universität zu übernehmen. Das Modell findet in einer vom Mäzenatentum geprägten Stadt großen Zuspruch. In ihrem Jubiläumsjahr 2014 hat die Goethe-Universität als Stiftungshochschule eine eindrucksvolle Unterstützung erfahren: 71 Millionen Euro zusätzlich hat sie aus privaten Quellen eingeworben. Von dem hohen privaten Engagement profitieren insbesondere Forschung, Lehre und der wissenschaftliche Nachwuchs. Zu den Stiftern zählt Johanna Quandt, die sich bereits seit Mitte der 1980er-Jahre für die Uni-Kinderklinik engagiert hatte und nun einen mit 20 Millionen Euro dotierten Zukunftsfonds aufgelegt hat. Weitere sehr engagierte Stifter sind Karin und Carlo Giersch. Mit ihrer Stiftung Giersch haben sie bereits am Campus Riedberg zwei Gebäude für das Giersch Science Center errichtet. Nun übergeben sie ihr Museum in die Hände der Goe­theUniversität und stellen über einen Zeitraum von 30 Jahren jährlich

45

500.000 Euro zur Verfügung. Insgesamt beträgt ihre Förderung 27 Millionen Euro. „Wir freuen uns, die Goethe-Universität in einer so entscheidenden Phase ihrer Entwicklung begleiten zu können“, so das Ehepaar, das der Bundesverband Deutscher Stiftungen 2009 mit dem Deutschen Stifterpreis ehrte. Was der Universität jedoch bislang fehle, sei ein Ort, an dem sie noch stärker in die Frankfurter Bürger­ gesellschaft hineinwirken könne, so die Stifter. Auch die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung leistet für eine neue Stiftungsprofessur in der Physik eine millionenschwere Zuwendung. Langjährige Freunde und Gönner der Universität stifteten weitere 19 Millionen Euro. An einer der wichtigsten Universitäten Europas mit 46.000 Studierenden in 16 Fachbereichen und 170 Studiengängen zeigt sich, dass die Geschichte der Frankfurter Bürgeruniversität eine echte Erfolgsgeschichte ist, die sicherlich noch lange fortgeschrieben wird. « « «

Campus Westend im Poelzig-Bau, ehemals die Hauptverwaltung der IG Farben


46 StiftungsWelt 04-2014

Förderentscheidungen

Tagen hinter offenen Türen Mehr Bürgerbeteiligung im Auswahlprozess der Forschungsförderung – die VolkswagenStiftung geht neue Wege.

In der Forschungsförderung finden Antrags- und Auswahlprozesse zumeist hinter verschlossenen Türen innerhalb ausgewiesener Expertengremien statt. Einen neuen Weg bei der Begutachtung haben die VolkswagenStiftung und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur eingeschlagen: Im Auswahlkolloquium haben die Antragsteller ihre Projekte zum Thema „Nachhaltigkeit“ nicht nur einem Expertengremium vorgestellt. Erstmals konnte sich auch die Öffentlichkeit an der Diskussion der Vorhaben beteiligen. » » » Egal ob Mobilität, Energie, Bildung oder Konsum – das Thema „Nachhaltigkeit“ ist aus der deutschen Forschungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Auch die Förderer haben sich dieses gesellschaftlich hoch relevanten Themenkomplexes angenommen, darunter die VolkswagenStiftung in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Gemeinsam haben die beiden Institutionen im November 2013 das Förderprogramm „Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung“ gestartet. „Das Interesse an dem Programm war sehr groß: Insgesamt erhielten wir bis zum ersten Stichtag 66 Anträge unter Beteiligung Tina Walsweer  von rund 300 Arbeitsist als Redakteurin im Kommunikationsteam gruppen. Das zeigt, der VolkswagenStiftung zuständig für Pressemitteilungen und Medienkontakte. dass das Förderprogramm in der niederWeitere Informationen  walsweer@volkswagenstiftung.de sächsischen Hochwww.volkswagenstiftung.de schullandschaft einen

Nerv getroffen hat“, erklärt Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung. Mit ihren beantragten Projekten wollen die Forscherinnen und Forscher innovative und zukunftsweisende Lösungswege für die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen erkunden und adressieren unterschiedliche Bereiche der nachhaltigen Entwicklung. Mit Bürgerbeteiligung Neuland betreten Aus allen Vorhaben hat eine interdisziplinäre Gutachterkommission die 15 vielversprechendsten ausgewählt. Die Antragsteller sollten ihre Konzepte – wie in der Stiftung üblich – auf einem Auswahlkolloquium im Oktober 2014 persönlich präsentieren. Nun kam der neue Ansatz zum Tragen: Die Öffentlichkeit war explizit zum Besuch des Kolloquiums eingeladen. So konnten interessierte Bürger im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen die Präsentationen verfolgen. Mehr noch – sie konnten eine aktive Rolle einnehmen, indem sie dem Moderator ihre Fragen übermittelten.

„Mit diesem Verfahren haben wir bewusst Neuland in der Forschungsförderung in Niedersachsen betreten“, erklärt Gabriele Heinen-Kljajić, niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur. „Mit der Öffnung wollen wir der Zivilgesellschaft die Möglichkeit geben, Fragen an die Wissenschaftler zu stellen, Anregungen zu geben und einen Begutachtungsprozess zu begleiten.“ Insgesamt nahmen binnen zwei Tagen rund 200 Besucher diese Möglichkeit wahr und machten sich ihr eigenes Bild von aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen sowie über den generellen Ablauf einer wissenschaftlichen Begutachtung. Spannende Einblicke in den wissenschaftlichen Wettbewerb Das Einbeziehen von Außenstehenden in den Auswahlprozess stellte die Wissenschaftler vor neue Herausforderungen: Sie gaben ihre hochaktuellen Forschungsprojekte bereits in einem frühen Stadium der Öffentlichkeit – und damit nicht zuletzt auch ihren Konkurrenten im wissenschaftlichen Sektor – preis. Zudem bewarben sie sich in dem Bewusstsein, dass sowohl die Bewilligung als auch ein Scheitern ihrer Anträge publik wird. Letztlich entsteht auf diesem Wege Transparenz über den Verbleib der Fördermittel. Die Besucher wiederum konnten sich einen guten Eindruck davon machen, welcher Art und Rich-


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

tung die Fragen von Gutachtern und Öffentlichkeit waren und mit welchen Vorhaben Forscher in dieser Förderinitiative erfolgreich (vor-) ausgewählt wurden. Für potenzielle Antragsteller in den nächsten zwei Ausschreibungsrunden stellt die Kenntnis des Ablaufs durchaus einen Mehrwert dar. Und nicht zuletzt die Möglichkeit, sich vor Ort mit anderen Experten des eigenen Forschungsgebiets auszutauschen, kann für Wissenschaftler ein wichtiger und nützlicher Aspekt sein. Sachlichkeit prägend für die Diskussionskultur Auch die Gutachter selbst sahen sich einer – zumindest in ihrer

Zusammenarbeit mit der Stiftung – neuen Situation ausgesetzt: Im Tagungszentrum mussten sie sich darauf einstellen, dass jede ihrer Fragen, Bemerkungen oder Wertungen öffentlich wahrgenommen wird. Dieses Bewusstsein manifestierte sich zwar in gewohnt kritischem, aber dennoch verbindlichem Nachfragen bei den Präsentierenden. Die abschließende Diskussion über die Bewilligungen und Ablehnungen erfolgte in einer nicht öffentlichen Sitzung, und das Ergebnis wurde den Antragstellern erst kurz vor der öffentlichen Bekanntmachung durch Ministerium und Stiftung mitgeteilt: Acht

47

Anträge mit Fördervolumina jeweils zwischen rund 500.000 und 2,5 Millionen Euro und Laufzeiten von drei bis vier Jahren wurden mit einer Gesamtsumme von 12,1 Millionen Euro bewilligt. „Ob und inwiefern das Einbinden der Öffentlichkeit das Auswahlverfahren beeinflusst, untersucht ein Begleitforschungsprojekt“, erklärte Krull. „Nach Abschluss der dritten Ausschreibungsrunde werden diese Forschungsergebnisse uns sicher nähere Erkenntnisse liefern und sich entsprechend auf zukünftige Vorhaben und ihre Umsetzung auswirken.“ « « «

Fundraising professionalisieren. Zum Beispiel mit unserem BFS-Net.Tool XXL. Generieren Sie Spenden im Internet und automatisieren Sie Ihre Spendenströme direkt auf Ihr Konto. Sie brauchen kein Programm zu installieren oder Ihre Homepage umzubauen. Sprechen Sie mit uns. Wir haben die Lösung. Telefon 0221 97356-0 | bfs@sozialbank.de | www.sozialbank.de | www.spendenbank.de


48 StiftungsWelt 04-2014

Neue Studie

Fragen zur Zukunft des Stiftens Interview mit Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, und Prof. Dr. Michael Göring, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Die meisten Stiftungen könnten ihre Potenziale effizienter und wirkungsvoller nutzen – so die Studie „Zukunft des Stiftens“, die die Robert Bosch Stiftung im Herbst 2014 veröffentlichte. Doch trifft das wirklich zu – und wenn ja, was können und sollten Stiftungen anders machen?

StiftungsWelt: Stiftungen sollen mutig sein. Wie könnte dies konkret aussehen? Dr. Ingrid Hamm (IH): Stiftungen könnten ihre Unabhängigkeit und Freiheit noch mehr nutzen. Als Stiftungen können wir Stakeholder aus allen Bereichen der Gesellschaft zusammenführen. Auch widerstreitenden Interessengruppen können wir eine Plattform bieten, um gemeinsam auf Antworten zu stoßen, die in den ganz normalen politischen Verläufen nicht gefunden werden können. Stiftungen können experimentieren und fragen: Was geht in unserer Gesellschaft, was lässt sich bewegen, wo ist Neues möglich? So können Stiftungen Themen aufgreifen, für die man zurzeit in der öffentlichen Meinung Buchtipp Robert Bosch Stiftung (Hg.): Zukunft des nicht besonders viel Stiftens. Studie von Roland Berger Strategy Applaus bekommt, Consultants im Auftrag der Robert Bosch Stiftung. Stuttgart 2014 oder sie könnten – www.bosch-stiftung.de/zukunftdesstiftens wie die ZEIT-Stiftung – eine Universität gründen, bei der beileibe der Erfolg nicht von Anfang an garantiert ist. Prof. Dr. Michael Göring (MG): Stiftungen sollten den Mut haben, sich verstärkt den großen Themen zuzu-

wenden, wie Demografie, Integration und Immigration, den Risiken der Digitalisierung oder dem Klimawandel. Also mutig aufstehen und sagen: Die Zivilgesellschaft hat eine Stimme und wir als ihre Vertreterinnen nehmen zu den ganz großen Themen Stellung. Mutig wäre auch, über neue Formen des Stiftens nachzudenken und sich für nationale und internationale Kooperationen zu öffnen. So könnte eine kleine Stiftung, die in finanzielle Probleme geraten ist, über einen Umwandlungsprozess in eine Verbrauchsstiftung nachdenken oder über die Zusammenlegung mit anderen Stiftungen. Was war der Anlass für die Robert Bosch Stiftung, die Studie „Zukunft des Stiftens“ bei Roland Berger Strategy Consultants zu beauftragen? IH: Anlässlich unseres 50-jährigen Jubiläums wollten wir nicht zurückblicken, sondern in die Zukunft schauen. Wir wollten wissen, wie sich unser eigener Sektor verbessern kann. Ausgangspunkt unserer Überlegungen: Die Zivilgesellschaft wird immer wichtiger. Wir haben international so viele instabile De-

mokratien, die darauf angewiesen sind, dass die Zivilgesellschaft Verantwortung übernimmt. Außerdem sind die alten Demokratien wie Deutschland völlig überbürokratisiert, sodass ein Korrektiv in Form von Bürgerbeteiligung notwendig ist. Haben die Ergebnisse der Studie Sie überrascht? MG: Die Studie ermuntert die Stiftungen zur Selbstreflexion. Dies ist wichtig, denn die Stiftungen müssen Konturen bekommen, sich vernetzen und Synergien nutzen – dann werden sie noch attraktiver. Die Ergebnisse sind meist zutreffend und sind nicht weit weg von dem, worüber wir in einzelnen Stiftungen und im Bundesverband Deutscher Stiftungen nachdenken. Als Vorsitzender des Bundesverbandes mache auch ich mir diese Gedanken: Was kann die Zivilgesellschaft voranbringen, was sind die besten gemeinnützigen Formen, welche Reformen müssen unbedingt angedacht werden, wie bewegen wir uns auf dem Gebiet der Transparenz, wie bewegen wir Menschen dazu, neue Stiftungen zu gründen oder sich einer Bürgerstiftung anzuschließen? Für mich zeigt die Studie auch, dass die Zivilgesellschaft viele Chancen für Engagement bietet. Das Private muss den Staat herausfordern und ihn ergänzen. Deshalb sind Stiftungen so wichtig.


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

IH: Auf den ersten Blick überrascht es, wie wenig innovativ sich die Stiftungen selber einordnen. Allerdings haben etablierte Stiftungen mit vielen verschiedenen Faktoren zu kämpfen, die ihre Innovationsfreude dämpfen. Dazu gehören u.a. die Gremienverantwortlichkeit, fehlender Marktdruck, mangelndes unternehmerisches Handeln und ein verstaubtes Image. Deswegen ist es ganz wichtig, dass sich Stiftungen immer wieder selber dem Druck aussetzen, innovativ sein zu wollen und unternehmerisch zu handeln. Sehr positiv ist aus meiner Sicht die große Kooperationsbereitschaft vieler Stiftungen. Denn nur, wenn wir zusammenarbeiten, können wir in Zukunft auch große Wirkungen erzielen. Die Studie sagt aus, dass Stiftungen sich schwer damit tun, innovativ zu sein und zeichnet ein Bild von ihnen zwischen „Bewahrern“ und „Innovatoren“. Stimmen Sie dem zu? MG: Bewahren und Innovation bedingen sich gegenseitig. „Wer nicht verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ Der Satz von Gustav Heinemann gilt auch für den Stiftungsbereich. Große Stiftungen können natürlich eher ein Veränderungspotenzial aufbauen als eine kleine Stiftung. Aber auch die kleinen Stiftungen können neue Akzente setzen. Unsere Stiftungslandschaft ist bunt geworden mit vielen kleinen Stiftungen, die Zeichen setzen in unserer Zivilgesellschaft. Natürlich könnten Stiftungen auch in Isolation überleben. Die Studie ruft dazu auf, sich dieser Gefahr der Isolation bewusst zu werden. Und wir als Bundesverband sorgen mit unse-

ren vielfältigen Angeboten dafür, dass Isolation als Option nicht gewählt wird. Eine weitere Aussage der Studie ist, dass Stiftungen Kreativität und Innovationskraft fehle und nennt als Gründe fehlendes vernetztes Denken und Handeln und eine zu geringe Fluktuation beim Personal. Stimmt das? IH: Es ist absolut erstrebenswert, künftig einen sehr viel stärkeren Personalaustausch zwischen Unternehmensstiftungen, der Politik und anderen Stakeholder-Positionen zu haben. Leider ist bisher nur wenigen Unternehmen, Institutionen und Organisationen bekannt, welche hohen Kompetenzen und Qualifikationen Stiftungsmitarbeiter während ihrer Karriere bei Stiftungen erwerben. Das zeigt auch der häufige Wechsel von Personal aus verantwortungsvollen Positionen in Unternehmen zu Stiftungen, der wesentlich üblicher ist als vice versa. An diesem Image müssen wir als Stiftungen arbeiten. Wir müssen ein klares und professionelles Profil der Stifter und Stiftungsmitarbeiter zeichnen und dieses Profil dann auch ausfüllen. Wir sollten deutlich nach außen zeigen, wie unternehmerisch, unkompliziert und zielorientiert Stiftungen sind. Dort, wo das noch nicht der Fall ist, sollte man Mitarbeiter schnell professionalisieren und weiterbilden. Viele kleine Stiftungen erleben derzeit eine bedrohliche Verknappung ihrer Ressourcen. Liegt hierin auch eine Chance für den Stiftungssektor? MG: Neue Chancen könnten sich für eine Stiftung ergeben, wenn sie

49

sich darüber im Klaren ist, wie sie künftig strategisch vorgehen will, wenn sie ihr eigenes Profil stärkt und ihre Mittel konzentriert. Der zweite Schritt wäre zu überlegen, mit welchen Stiftungen eine Zusammenarbeit in welcher Form fruchtbar wäre. Die Studie entwickelt mit acht Schlaglichtern eine Vision zu Stiftungen in Deutschland 2030 (siehe Kasten auf S. 50). Was meinen Sie dazu? IH: Die Schlaglichter sind für uns Anreiz zur Diskussion. Mir wären Empfehlungen lieber gewesen. Aber es hat einen großen Vorteil, Schlaglichter für eine Vision 2030 zu formulieren. Sie können provokant sein und haben dadurch eine größere Wirkung. Das muss ja nicht heißen, dass jeder dieser Sätze in Stein gemeißelt ist. 2030 liegt noch weit in der Zukunft.

im interview Dr. Ingrid Hamm  ist seit 2003 Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung. Dort verantwortet sie die Bereiche „Bildung, Gesellschaft und Kultur“, „Völkerverständigung Amerika und Asien“, das Berliner Büro und die Kommunikation der Stiftung. Zudem ist die Sozialwissenschaftlerin und Volkswirtin Autorin und Herausgeberin von Publikationen zu Bildung, Medien und Demografie und nimmt Mandate in Beratungs- und Aufsichtsgremien nationaler und internationaler Institutionen wahr. Weitere Informationen  www.bosch-stiftung.de

im interview Prof. Dr. Michael Göring  lenkt seit 1997 die Geschicke der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, deren Vorstandsvorsitzender er ist. In den Gremien des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen engagiert er sich seit 1998, seit Mai 2014 als Vorsitzender des Vorstands. Der promovierte Literaturwissenschaftler und Autor zahlreicher Bücher ist als Honorarprofessor für das Fach Stiftungswesen an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg tätig.

MG: Einem Teil der Schlaglichter kann man einfach nur zustimmen. Bei den großen Stiftungen gibt es bereits ein gutes Controlling und hohe Evaluationskriterien. Auch beschäftigen sich viele Stiftungen


50 StiftungsWelt 04-2014

längst mit Good Governance. Mit den Grundsätzen guter Stiftungspraxis hat der Bundesverband schon vor acht Jahren hierzu Leitlinien für gutes Stiftungshandeln herausgegeben. Die Studie fordert in Schlaglicht 8, eine nationale Organisation zu schaffen, um die Bekanntheit von Stiftungen zu steigern und die datenbasierte Diskussion und Auseinandersetzung zu fördern. Die gibt es ja eigentlich schon ... den Bundesverband! Heißt das also, dass der Bundesverband gestärkt werden sollte, damit er diese Ziele noch stärker verfolgen kann, oder hätte es Ihrer Ansicht nach Vorteile, eine weitere Organisation aufzubauen, die solche Aufgaben übernimmt? IH: Wenn Stiftungen künftig verstärkt Verantwortung übernehmen, müssen sie sich auch mit ihrer Le-

Eine Vision – Stiftungen in Deutschland 2030 Schlaglicht # 1: Stiften und Spenden werden zur Selbstverständlichkeit. Jeder engagiert sich. Schlaglicht #2: Nachhaltiges Stiftungshandeln ist gelebte Realität. Die Idee der eigenen Stiftung wird seltener umgesetzt. Schlaglicht #3: Verbrauchsstiftungen setzen sich durch. Schlaglicht # 4: Stiftungen sind Motoren gesellschaftlichen Zusammenhalts – lokal und global. Schlaglicht # 5: Unternehmerische Handlungsansätze setzen sich im Stiftungshandeln durch. Schlaglicht # 6: Stiftungen öffnen sich. Sie setzen auf ein neues Kooperationsverständnis und erschließen neue Interaktionsräume. Immer häufiger übernehmen sie gemeinsam Verantwortung. Schlaglicht # 7: Governance und Organisation spiegeln den Anspruch des neuen Handelns. Schlaglicht # 8: Stiftungen schaffen eine nationale Organisation, um ihre Bekanntheit zu steigern und die datenbasierte Diskussion und Auseinandersetzung zu fördern. Quelle: Zukunft des Stiftens. Studie von Roland Berger Strategy Consultants im Auftrag der Robert Bosch Stiftung. Stuttgart 2014

gitimität auseinandersetzen. Dafür braucht man einen transparenten Zugang zu den Daten und zu den Archiven und Datenbanken, wo diese Daten gesammelt und wissenschaftlich ausgewertet werden. Das ist allgemeiner Konsens unter den europäischen Stiftungen. Diese Aufgaben könnte der Bundesverband oder aber auch eine unabhängige Organisation übernehmen. Eine unabhängige Organisation hätte den Vorteil, bei einer Auswertung von Daten, die nicht mit den Interessen des Verbandes übereinstimmen, freier zu sein. Ich persönlich finde es einfacher, wenn man neben dem Bundesverband eine zweite unabhängige Organisation gründen würde – durchaus auch als Tochter. MG: Der Bundesverband ist ein gut aufgestellter, hochaktiver und unabhängiger Verband. Wir haben im Verband einen Vorstand, der aus Vertretern sechs verschiedener Stiftungen besteht, sowie einen Beirat, in dem rund 20 verschiedene Stiftungen vertreten sind. Die Gremien spiegeln die Vielfalt und Demokratie des Stiftungsbereiches und unserer Zivilgesellschaft wider. Da kommt man nicht immer ganz leicht zu Ergebnissen und muss gemeinsam diskutieren. Aber vielleicht sollten wir innerhalb des Verbandes ein kleines Institut gründen, das unsere Arbeit als Kompetenzzentrum noch sichtbarer macht, Strategien entwickelt, Forschungsarbeit begleitet, einen offenen Diskurs über neue Ziele führt und auch Beteiligte anderer Organisationen dazuholt. Eine solche Einrichtung sollte immer im Bundesverband verankert sein, ihm vertrauen die Stiftungen, er ist der „Herr der Zahlen“.

Ist es wichtig, dass im Bundesverband auch problematische und stiftungskritische Aussagen offen diskutiert werden? MG: Ja, klar, denn von Kritik kann man immer lernen; Kritik und Reflexion bringen uns voran. Der Bundesverband stellt sich stiftungskritischen Fragen immer wieder. Wenn Stiftungen eine wichtige Rolle innerhalb unserer Zivilgesellschaft übernehmen, müssen sie dann nicht auch stärker ihre Aktivitäten miteinander abstimmen? IH: Auf jeden Fall müssen wir in Zukunft stärker miteinander kooperieren. Wenn man Ziele verfolgen und Wirkung erzielen will, schafft man das nicht alleine. Im Verbund haben Stiftungen nicht nur mehr finanzielle Möglichkeiten, sondern auch eine höhere Legitimation. Wenn man z.B. einen Sachverständigenrat ins Leben rufen will, dann hat dieser eine viel höhere Akzeptanz, wenn er von acht Stiftungen getragen wird als nur von einer. Oder nehmen wir das von Bill Gates praktizierte katalytische Stiften. Das ist zwar ein bisschen manipulativ, aber am Ende sehr wirkungsvoll. Indem man sagt, meine 40 Prozent gibt es nur, wenn die anderen mitmachen und die fehlenden 60 Prozent beisteuern, erzielt man eine erstaunliche Hebelwirkung. Dadurch können ganz andere, kraftvollere Budgets entstehen, mit denen man dann auch wirklich etwas verändern kann. Da passt das Sprichwort: Wenn du schnell sein willst, musst du alleine gehen, wenn du das Ziel erreichen willst, musst du zusammen gehen. « « « Interview: Benita von Behr, Bundesverband Deutscher Stiftungen und Veronika Renkes, Redaktion + Recherche


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

51

Regionale Stiftungstage

Münchens zweiter StiftungsFrühling … und seine Geschwister in Berlin und Hamburg – mehrtägige Veranstaltungen zur regionalen Präsentation von Stiftungen

Neben Berlin und Hamburg hat auch die bayerische Landeshauptstadt ein mehrtägiges Format etabliert, mit dem sich Stiftungen der Öffentlichkeit vorstellen: den MünchnerStiftungsFrühling. Er findet im kommenden März zum zweiten Mal statt. » » » Landauf, landab laden regelmäßig eine Vielzahl regionaler Stiftungstage die Öffentlichkeit dazu ein, sich ein Bild von den Stiftungen in ihrer Region zu machen. Veranstaltet werden die Stiftungstage – meist in mehrjährigem Turnus – von regionalen Stiftungsnetzwerken. In größeren Städten ist nun seit einigen Jahren auch ein mehrtägiges Format auf dem Vormarsch. Den Start machte vor vier Jahren die Berliner Stiftungswoche, in deren Rahmen sich seit 2010 jährlich Stiftungen mit Sitz oder Zweigstelle in der Hauptstadt präsentieren. Sie findet vom 14. bis 24. April 2015 zum sechsten Mal statt. Während in Berlin eine Woche gleich elf Tage für sich beansprucht, konzentriert sich in München der gesamte Frühling auf sieben Tage. Vom 15. bis 22. März 2013 erlebte die bayerische Landeshauptstadt ih-

ren ersten MünchnerStiftungsFrühling. Dicht gefolgt wurde er von den Hamburger Stiftungstagen, die vom 16. bis 19. Oktober 2013 die Stiftungen in der Hansestadt ins Rampenlicht setzten und 2016 in die nächste Runde gehen sollen. Ausblick: MünchnerStiftungsFrühling 2015 Der MünchnerStiftungsFrühling wurde von der Stadt München und der Münchner Kultur GmbH initiiert und ist, wie seine Geschwister in Berlin und Hamburg, eine Plattformveranstaltung für Stiftungen und interessierte Bürger, für Stiftungskundige und -unkundige, vor allem aber für Stiftungshungrige. Denn nur wenige Menschen in München haben eine konkrete Vorstellung von Stiftungen und wo überall in München sie wirken. Im Vordergrund steht der kommunikati-

ve Austausch von Stiftungswelt und Bürgern. Etwa 100 Stiftungen und stiftungsnahe Partner mit Sitz oder Wirkkraft in München präsentieren sich in diesem Rahmen der Öffentlichkeit mit ihren Themen. Den Auftakt des MünchnerStiftungsFrühlings bilden vom 20. bis 21. März zwei Tage in der BMW Welt – so wie bei einem klassischen Stiftungstag. An Messeständen und bei Veranstaltungen können Besucher mit den Stiftungsmitarbeitern in Dialog treten und sich über die Arbeit der Stiftungen informieren. An den folgenden fünf Tagen finden die Veranstaltungen und Angebote direkt bei den Stiftungen und Projektpartnern vor Ort statt. Hier können die Besucher in die Projekte eintauchen und beispielsweise an einer VoJulia Landgrebe  gelexkursion, einer ist die Projektleiterin des MünchnerStifAusstellung oder KutungsFrühlings. Bereits seit 2011 ist die Theaterwissenschaftlerin im Team der ratorenführung, eiMünchner Kultur GmbH in den Bereichen nem Stifterabend oder Kulturmanagement und Pressearbeit tätig. Den MünchnerStiftungsFrühling hat sie von einem Charity-Dinner Anfang an mit begleitet und entwickelt. teilnehmen. Wer sich Weitere Informationen  für Fachthemen rund MünchnerStiftungsFrühling: ums Stiftungsmanage­ 20.–26. März 2015 julia.landgrebe@muenchner.de ment interessiert, www.muenchnerstiftungsfruehling.de kommt mit VeranstalBerliner Stiftungswoche: tungen zu Themen wie 14.–24. April 2015 Thema: „Vom digitalen Leben“ Fundraising, Niedrigwww.berlinerstiftungswoche.eu zins und Impact InvesHamburger Stiftungstage ting ebenso auf seine www.hamburger-stiftungen.de Kosten. « « «


52 StiftungsWelt 04-2014

Nachgefragt: Karl Schlecht

Karl Schlecht, geboren 1932, ist Diplom-Ingenieur und Gründer des Betonpumpenherstellers Putzmeister in Aichtal bei Stuttgart. Mit dem „Gipsomat“ brachte das Unternehmen 1965 die erste automatische Gips-Verputzmaschine der Welt auf den Markt. 1998 gründete Karl Schlecht die gemeinnützige Karl Schlecht Stiftung und übertrug ihr zu 99 Prozent sein Unternehmen, das sich zu einem der weltweit führenden Hersteller von Betonpumpen mit 22 Gesellschaften entwickelt hatte. Den Konzern, der heute fast 4.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von über 1 Milliarde Euro hat, verkaufte Schlecht 2012 an das chinesische Unternehmen SANY Heavy Industry Co. Ltd., wodurch das Stiftungsvermögen stark angewachsen ist. Weitere Informationen:  www.ksfn.de

Als Sie 1998 Ihre Stiftung ­gegründet haben, waren Sie 66 Jahre alt. Wie kam es zu der Entscheidung, Stifter zu werden und damit einen großen Teil Ihres Privat­vermögens gemeinnützigen ­Zwecken zu übertragen? Stifter werden wollte ich, um das Viele, was mich das Leben lehrte, an junge Menschen weiterzugeben. Sie sollten besser werden als ich und aus meinen Fehlern lernen. Ich wollte einen Lehrstuhl für Entrepreneurship mit dem Fokus auf gutes unternehmerisches Verhalten gründen – möglichst an der Universität Stuttgart, die mir ebenfalls viel mitgegeben hat. Nach Abgrenzung eines privaten Teils für die Familie habe ich dann den Entschluss gefasst, gleich alle Firmenanteile an die Stiftung zu übertragen, mit zunächst 15 Millionen Euro. Was hat Ihre Familie dazu gesagt? Meine Frau Brigitte hat mich bei dem Plan von Beginn an voll unterstützt. Meine drei Kinder waren von meinem Entschluss zuerst irritiert. Die Entscheidung, eine Stiftung zu gründen, ist ja gleichzeitig die Entscheidung, den Nachkommen weniger Vermögen zu hinterlassen. Inzwischen erfahre ich

von meinen Kindern große Unterstützung. Meine Tochter Dr. Katrin Schlecht ist 2012 von der Anwalts­ tätigkeit in den Vorstand der Stiftung gewechselt. Welche Werte als Unternehmer sind Ihnen auch für die Stiftungsarbeit wichtig? Wir richten uns an einem Wertekatalog aus, den ich bereits für mein Unternehmen Putzmeister entwickelt habe, um den wachsenden Konzern zusammenzuhalten: Dazu gehören klassische Unternehmerwerte wie Kompetenz-, Innovations- und Qualitätsstreben, aber besonders menschliche Werte wie Gerechtigkeit, Mut, Nächstenliebe und Aufrichtigkeit. Sie gelten heute fast unverändert für das Miteinander in der inzwischen stark wachsenden Karl Schlecht Stiftung. Welche Rolle spielt die „5-Fragen-Probe“? Die 5-Fragen-Probe ist eine Vertrauensformel, abgeleitet von den Rotariern und ergänzt durch „Ehrlichkeit“. Sie findet sich als normativer Überbau in allen unseren Verträgen. Nur wenn alle diese Normen verinnerlichen und aufeinander vertrauen, können wir besser werden.

Im Verhältnis zur ihrer Größe und dem Fördervolumen ist Ihre ­Stiftung – trotz einer vorbildlich transparenten und informativen Internetseite – in der Öffentlichkeit ziemlich unbekannt. Ist das Absicht? Natürlich nicht. Wir möchten uns mit unseren Projekten einen Namen machen, um weitere Partner zu finden. Erst seit zwei Jahren haben wir ein Fördervolumen, mit dem wir richtig loslegen können, über regionale Grenzen hinaus. Was liegt Ihnen bei der Stiftungsarbeit besonders am Herzen? Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren ist gute Führung. Um die Zukunft unserer Gesellschaft nachhaltig zu gestalten, braucht es Menschen mit „gutem Charakter“. Auf den Einzelnen kommt es an! Deshalb ist die Förderung von Leadership Excellence eine wesentliche Aufgabe der Karl Schlecht Stiftung. Ihre Stiftung ist fördernd und ­operativ tätig. Wo liegt der Schwerpunkt? Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt primär fördernd tätig und setzen viele eigene Impulse mit hervorragenden Partnern um. Die opera-


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

53

Weltweite Zahlungen Weltweite Zahlungen & & Weltweite Zahlung Weltweite Zahlungen & Lokale Währungen lokale Währungen Lokale Währungen Lokale Währungen

Sparen bei bei Auslandsüberweisungen Sparen Auslandsüberweisunge

Sparen beibei Auslandsüberweisungen Auslandsüberwei -Sparen Langjährige Finanzdienstleistung für NGO's - Langjährige Finanzdienstleistung für NGO's nun auch für Sie verfügbar

--nun Langjährige Finanzdienstleistung für NGO's auch Sie verfügbar Sparen beifür Gebühren und Kommissionen auch für Sie verfügbar - Sparen bei Gebühren und Kommissionen für NGO' --nun 150 Währungen Langjährige Finanzdienstleistung -Sparen 175Währungen Länder --150 bei Gebühren und Kommissionen nun auch für Sie verfügbar -150 Zahlung des vollen Betrages innerhalb von 48 Stunden --175 Länder Währungen an die Empfängerbank -175 Sparen bei Gebühren Kommissionen --Zahlung des vollen Betragesund innerhalb von 48 Stund Länder an die Empfängerbank 150 Währungen - Zahlung des vollen Betrages innerhalb von Bitte sprechen uns an: -48 175 Länder Sparen beianAuslandsüberweisungen Stunden die Sie Empfängerbank

Weltweite Zahlungen & Lokale Währungen

tive Tätigkeit wollen wir dennoch mittelfristig verstärken – an Ideen mangelt es uns nicht. Welche Rolle spielt die Stiftung in Ihrem Leben und in dem Ihrer ­Familie? Heute, mit 82 Jahren, arbeite ich dank guter Gesundheit immer noch intensiv. Durch die Stiftung kann ich getreu meinem Motto leben: sich freuen beim Dienen, Bessern, Werte schaffen. Und ich freue mich, dass meine liebe Frau und meine Tochter Teil davon sind.

- Zahlung des vollen innerhalb von Bitte sprechen SieBetrages unsan: an: Bitte sprechen Sie uns Karl Schlecht Stiftung Die Karl Schlecht Stiftung (KSG) verfügt über ein Vermögen von rund 400 Millionen Euro und ist in fünf Förderbereichen tätig: Ethik & Leadership, Bildung & Erziehung, Kunst & Kultur, Energie & Technik und Re-

Was erfüllt Sie an der Stiftungsarbeit? Das ständige Suchen und Fördern des „Guten schlechthin“. Dabei mit großartigen Menschen zusammen zu kommen, ist bereichernd. Ihre Anerkennung zu finden, motiviert und hält lebendig. Es ist sehr erfüllend, dank der hohen Finanzkraft der Karl Schlecht Stiftung jetzt noch nachhaltiger Gutes tun zu können.. « « « fragen: BVB

gionales. Sie fühlt sich einer ethischen Grundhaltung verpflichtet und will diese in Wissenschaft, Bildung und Erziehung vermitteln. Dafür fördert sie eine Vielzahl von Projekten und Institutionen, die sich dem gesellschaftlichen Wandel verschrieben haben, z.B. das Welt­ ethos-Institut Tübingen, das Institut für Philosophie und Leader­ship München, den Studienkompass oder die KulturPiloten.

an(0)6034 die Empfängerbank 919 565 -+49 Langjährige Finanzdienstleistung für NGO's ingo.koeller@intlfcstone.com nun auch für Sie verfügbar +49 (0)6034 919565 565 +49 (0)6034 919 -jan.kolk@intlfcstone.com Sparen bei Gebühren und Kommissionen ingo.koeller@intlfcstone.com ingo.koeller@intlfcstone.com Bitte sprechen Sie uns an: - 150 Währungen jan.kolk@intlfcstone.com jan.kolk@intlfcstone.com - 175 Länder

INTL FCStone Ltd -Moor Zahlung des 120 vollen Betrages House, London Wallinnerhalb von 48 Stunden +49 (0)6034 919 565 an die Empfängerbank London EC2Y 5ET INTL FCStone Ltd INTL FCStone Ltd www.intlfcstone.com Moor House, ingo.koeller@intlfcstone.com Moor House,120 120London LondonWall Bitte sprechen Sie Wall uns an: Registered in England & Wales Company Number: 5156834 London EC2Y 5ET London EC2Y 5ET Authorised and regulated by the Financial Conduct jan.kolk@intlfcstone.com www.intlfcstone.com

www.intlfcstone.com Authority [FRN: 528661]

Registered in England Wales Company Number: 5156834 +49 (0)6034 919&565

Registered in England & Wales Company Number: 5156834 Authorised and regulated by the Financial Conduct ingo.koeller@intlfcstone.com INTL FCStone Ltd by the Financial Conduct Authorised and528661] regulated Authority [FRN: jan.kolk@intlfcstone.com Authority [FRN: 528661] Moor House, 120 London Wall

London EC2Y 5ET

INTL FCStone Ltd www.intlfcstone.com Moor House, 120 London Wall Registered London EC2Y in 5ETEngland & Wales Company Number www.intlfcstone.com Authorised and regulated by the Financial Condu Registered in [FRN: England528661] & Wales Company Number: 5156834 Authority Authorised and regulated by the Financial Conduct Authority [FRN: 528661]


54 StiftungsWelt 04-2014

Neuigkeiten Personalia Prof. Dr. Klaus Murmann Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) trauert um ihren Stifter und Ehrenvorsitzenden Prof. Dr. Klaus Murmann, der am 13. Oktober im Alter von 82 Jahren verstarb. Der sdw-Vorstandsvorsitzende Ingo Kramer erklärte: „Mit Klaus Murmann verlieren wir nicht nur einen der angesehensten Repräsentanten der deutschen Wirtschaft, sondern auch eine große Stifterpersönlichkeit und einen hochengagierten Förderer der Bildung in unserem Land. Die Stiftung ist Klaus Murmann für sein herausragendes ideelles und finanzielles Engagement zu größtem Dank verpflichtet. Im Wirken der Stiftung wird sein Vermächtnis lebendig bleiben.“ Murmann verkörpere wie kaum ein anderer den Unternehmergeist und den Gemeinsinn, den die Stiftung in ihrem Leitbild verankert habe. Während seiner Amtszeit als Arbeitgeberpräsident hatte er die Gründung der sdw federführend initiiert. Als Vorstandsvorsitzender prägte Murmann die sdw von 1996 bis 2009 maßgeblich. Unter ihrem Dach gründete er außerdem die Stiftung Studienförderwerk Klaus Murmann, in die er wesentliche Teile seines Vermögens einbrachte. www.sdw.org

Michael Spielmann Am 26. August starb Michael Spielmann, seit 2012 Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, im Alter von nur 54 Jahren. Viele Jahre war der Politologe und Volkswirt zuvor als Geschäftsführer für den BUND der Heinz-Sielmann-Stiftung tätig. Außerdem engagierte sich der passionierte Naturschützer seit 2001 als Präsidiumsmitglied und seit 2007 als Präsident der Naturstiftung David. Seit 2013 gehörte Michael Spielmann dem Vorstand der Stiftung Naturschutz Berlin an. Auch den Arbeitskreis Umwelt im Bundesverband Deutscher Stiftungen hat er jahrelang mit seinem Wissen und Engagement bereichert. Der Naturschutz in Deutschland verliert mit ihm eine herausragende Persönlichkeit. www.stiftung-naturschutz.de www.duh.de Frank Boehm Der Architekt Frank Boehm ist seit dem 1. Oktober Geschäftsführer der Stiftung Insel Hombroich. Eine Findungskommission wählte den 47-Jährigen unter etwa 100 Bewerbern aus. Ausschlaggebend war Boehms internationale Erfahrung sowohl als Architekt als auch als künstlerischer Berater. Er kuratierte u.a. den Aufbau der „Deutsche Bank Collection Italy“ und war

künstlerischer Direktor der MiArt-Messe für moderne und zeitgenössische Kunst in Mailand. Boehm folgt auf Burkhard Damm, der im vergangenen Jahr die kommissarische Geschäftsführung übernommen hatte. www.inselhombroich.de Deutsche Stiftung Denkmalschutz Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat eine neue Struktur erhalten: Mit der am 15. September in Kraft getretenen neuen Satzung verantwortet die Arbeit ein neuer geschäftsführender Vorstand, dem

die beiden bisherigen Geschäftsführer Stephan Hansen und Dr. Wolfgang Illert sowie Dr. Felix Breidenstein (Foto) angehören. Als Kontrollgremium hat ein neu gegründeter, ehrenamtlicher Stiftungsrat mit neun Mitgliedern unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Jörg Haspel die Aufsicht übernommen. www.denkmalschutz.de Clemens Greve Der hauptberufliche Geschäftsführer der Frankfurter Bürgerstiftung, Clemens Greve, wurde am 4. November mit dem Schumann-Preis für besondere musikerzieherische


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

Leistungen geehrt. Greve erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis von der Robert-Schumann-Gesellschaft Frankfurt am Main e.V. für seine Initiativen im Bereich der Musikvermittlung. Das Preisgeld ist für musikerzieherische Projekte zu verwenden, mit denen Kinder an die Musik herangeführt werden. www.frankfurter-buergerstiftung.de Manfred Haesemann Der Stiftungsrat der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft hat Manfred Haesemann am 30. September zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Der Fachanwalt für Verwaltungsrecht in der Kölner Kanzlei Cornelius Bartenbach Haesemann & Partner tritt die Nachfolge von Mark vom Hofe an, der im April dieses Jahres sein über zehn Jahre engagiert ausgeführtes Amt niedergelegt hatte. www.rheinische-kulturlandschaft.de Ditmar Hartmann Der Geschäftsführer der Harz-Weser-Werkstätten, Ditmar Hartmann, hat am 16. September den Vorsitz des Vorstandes der Stiftung für Menschen mit Behinderung, Harz-Weser, übernommen. Hartmann folgt auf Christoph Lorbacher, der das Amt als Vorstandsvorsitzender seit Gründung der Stiftung im Jahr 2009 innehatte. www.stiftung-harzweser.de

Dr. Martin Hoernes Seit dem 1. Oktober ist der Kunsthistoriker Dr. Martin Hoernes neuer Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung. Zuvor war Hoernes über sieben Jahre lang als stellvertretender Generalsekretär für die Kulturstiftung der Länder tätig. Er folgt auf Prof. Dr. Joachim Fischer, der sich seit 2004 für die Belange der Ernst von Siemens Kunststiftung eingesetzt hatte. www.ernst-von-siemenskunststiftung.de Berthold Huber Der Stiftungsrat der Siemens Stiftung hat Berthold Huber, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG, am 24. September zum neuen Präsidenten gewählt. Der ehemalige Vorsitzende der IG Metall gehört dem Stiftungsrat bereits seit Gründung der Stiftung im Jahre 2008 als Mitglied an. Huber folgt auf Peter Löscher, der sein Stiftungsratsmandat niedergelegt hatte. www.siemens-stiftung.org Ingolf Kern Zum 1. Oktober ist beim Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz die Abteilung Medien und Kommunikation neu eingerichtet worden, deren Leitung Ingolf Kern übernommen hat. Sie fasst die Bereiche für Pressearbeit, Online-Kommunikation und Publikationen der Stiftung zusammen. Der Journalist war

55

zuvor fünf Jahre lang Sprecher der Stiftung Bauhaus Dessau und verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift „bauhaus“. Mit einer neuen Kommunikationsstrategie will die größte deutsche Kulturstiftung künftig noch akzentuierter, prägnanter und schneller über ihre Arbeit informieren. www.preussischer-kulturbesitz.de Stefan Kiefer Im Rahmen einer Neuordnung ihrer Gremienstruktur hat die Bundesliga-Stiftung Stefan Kiefer zum Vorsitzenden des Vorstandes ernannt. Der 49-Jährige, der bislang innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) u.a. als Geschäftsführer den Arbeitskreis „Kirche und Sport“ leitete, hat seine neue Position am 1. November angetreten. Kurt

Ihre News in den Medien des Bundesverbandes Zusammengestellt von Timon Pohl  Sollen hier auch Neuigkeiten aus Ihrer Stiftung stehen? Dann senden Sie bitte Pressemitteilungen, Hinweise und Fotos an redakteure@stiftungen.org. Timon Pohl, stv. Verlagsleiter und Referent M ­ edien & Kommunikation, ist beim Bundesverband Ihr Ansprechpartner für alle Neuigkeiten aus dem Stiftungswesen für das Magazin StiftungsWelt, den Newsletter StiftungsNews und Social Media. News, Termine und Jobs können Stiftungen außerdem kostenlos selbst auf stiftungen.org, dem Portal für Stiftungen und das Stiftungswesen, veröffentlichen. Infos und Zugangsdaten: www.stiftungen.org/stiftungen-online


56 StiftungsWelt 04-2014

Gaugler und Jörg Degenhart gehören weiterhin dem Vorstand an. Die neue Struktur sieht eine Zusammenführung von Geschäftsführung und Vorstand vor. Vor diesem Hintergrund sind die bisherigen Vorstandsmitglieder Tom Bender (Vorsitzender), Roland Kentsch (Stellvertreter) und Stephanie Jones mit Ablauf der turnusmäßigen Amtszeit zum 31. Oktober ausgeschieden. www.bundesliga-stiftung.de Dr. Erika Krüger Für ihre Verdienste und ihr Engagement hat Dr. Erika Krüger am 29. Oktober die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie der TU Bergakademie Freiberg erhalten. Seit Jahren unterstütze die Vorstandsvorsitzende der Dr. Erich Krüger-Stiftung die Bergakademie nicht nur mit der Stiftung, sondern auch privat, mit großem Engagement und erheblichen finanziellen Mitteln, betonte Rektor Prof. Bernd Meyer. http://tu-freiberg.de/stiftungen/ krueger-stiftung Ulrich Müller Der Finanzexperte Ulrich Müller wurde vom Kuratorium der Joachim Herz Stiftung einstimmig zum 1. Oktober als Mitglied des Vorstandes bestellt. Neben Petra

Herz, Vorsitzende des Vorstandes, und der stellvertretenden Vorsitzenden Andrea Pauline Martin, zuständig für den Programmbereich, wurde Müller als Finanzvorstand berufen. Im Zuge der Stiftungsgründung hatte Müller seit 2011 als Bereichsleiter für Kapitalanlage und Personal gearbeitet. Aus dem Vorstand ausgeschieden ist zum 30. September Hans Peter Wüst, der in den letzten beiden Jahren insbesondere für Riskmanagement und Vertragsfragen zuständig war. www.joachim-herz-stiftung.de Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard hat am 3. November die Ehrenmedaille der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius für besondere Verdienste um die Wissenschaft erhalten. Über ihr wissenschaftliches Werk hinaus leiste die gesellschaftlich engagierte Entwicklungsbiologin und Spitzenforscherin mit ihrer Stiftung Vorbildliches in der Frauenförderung. Die Christiane-Nüsslein-Volhard Stiftung verhilft Doktorandinnen, die Mütter sind, mittels Haushaltshilfen und Kinderbetreuung zu der für eine wissenschaftliche Karriere notwendigen Freiheit und Mobilität. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hatte die Stifterin 2007

mit dem Deutschen Stifterpreis ausgezeichnet. www.cnv-stiftung.de www.zeit-stiftung.de Dr. Christian Philipsen Der 42-jährige Historiker und Kunstgeschichtler Dr. Christian Philipsen wird neuer Generaldirektor der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt. Das hat das Kuratorium der Stiftung am 9. Oktober beschlossen. Die Wahl der Findungskommission fiel einstimmig auf den bisherigen Bereichsleiter Museen, Sammlungen und Ausstellungsprojekte sowie stellvertretenden Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Philipsen folgt auf Boje Schmuhl, der seit Gründung der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt im Jahre 1996 an ihrer Spitze steht und Ende Januar 2015 in den Ruhestand gehen wird. www.dome-schloesser.de Prof. Dr. Wolfgang Schuster Der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister Prof. Dr. Wolfgang Schuster übernimmt am 1. Januar 2015 den Vorsitz des Vorstands der Deutschen Telekom Stiftung in Bonn. Der CDU-Politiker studierte Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Tübingen, Genf und Freiburg und


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

promovierte im Zivilrecht. Er löst Bundesminister a.D. Dr. Klaus Kinkel ab, der das Amt seit Gründung der Stiftung im Jahr 2003 innehat. www.telekom-stiftung.de Werner Reimers Stiftung Die Werner Reimers Stiftung hat zum 1. Oktober ihren wissenschaftlichen Beirat wieder eingerichtet. In das Gremium berufen wurden Prof. Dr. Thomas Duve, Direktor des Max Planck-Instituts für Rechtsgeschichte und Professor an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Prof. Dr. Wilhelm Krull, Germanist und Philosoph, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Prof. Dr. Dr.h.c. Volker Mosbrugger, Paläontologe, Direktor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, und Prof. Karen Shire, Ph.D., Soziologin, Lehrstuhl für Soziologie und Japanstudien an der Universität Duisburg-Essen. Seit 1963 fördert die in Bad Homburg ansässige Stiftung Wissenschaft und Forschung, derzeit mit Schwerpunkt auf das mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main eingerichtete Forschungskolleg Humanwissenschaften. www.reimers-stiftung.de

57

Bye bye, geliebte Illusion!

NEUERRICHTUNGEN Ilse-Erl-Stiftung Regierungspräsident Christoph Hillenbrand hat am 10. September die Ilse-Erl-Stiftung mit Sitz in München als rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts anerkannt. Zweck der von Ilse Erl errichteten Stiftung ist die Förderung, Ausbildung und Betreuung von behinderten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie von begabten, aber bedürftigen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Karl-Heinz Schulenburg Stiftung Unter dem Dach der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein hat die Karl-Heinz Schulenburg Stiftung am 2. Oktober offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Die mit einem Vermögen von 1,1 Millionen Euro ausgestattete Stiftung widmet sich Projekten, die eine ökologische, heimatkundliche oder kulturhistorische Bedeutung haben. Der Stifter Karl-Heinz Schulenburg (2. v. r.) hat der Treuhandstiftung außerdem etwa 42 Hektar

Ihr Vorstand glaubt noch immer an

Goldesel, Weihnachts-

mann und die gute Fee?

Verabschieden Sie sich von der Hoffnung auf Wunder!

Wie Sie tatsächlich Mittel und Möglichkeiten finden,

Freunde und Förderer gewinnen, Sponsoren und Spender

für Ihre Gute Sache begeistern – das lernen und erleben

Sie beim Besuch der

Fundraisingtage

Profitieren Sie vom Wissen kompetenter Fach-Referenten

und vom Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten. Melden Sie sich gleich an: www.fundraisingtage.de

Termine 2015 Fundraisingtag Nordrhein-Westfalen 5. Februar, Wissenschaftspark Gelsenkirchen Fundraisingtag München 12. März, Hochschule München

Land aus seinem Besitz übertragen. Zu den ersten Zielen der Stiftungsarbeit zählt die Entwicklung eines Biotops im Kreis Ostholstein, in dem Kleingewässer angelegt und Gehölze gepflanzt werden. www.sn-sh.de

Sächsischer Fundraisingtag September, HTW Dresden Fundraisingtag Berlin · Brandenburg September, Universität Postdam

Aktuelle Informationen und Anmeldung : www.fundraisingtage.de

Eine Veranstaltungsreihe vom


58 StiftungsWelt 04-2014

KlimaStiftung für Bürger Die Dietmar Hopp Stiftung hat im Oktober die Gründung der KlimaStiftung für Bürger bekannt gegeben. Am 8. September als rechtsfähig anerkannt, will sie den Bürgern zu einem besseren Verständnis von Klima, Umwelt, erneuerbaren Energien und dem Schutz der Ressourcen verhelfen und zu einer Neuausrichtung der Energie- und Klimapolitik beitragen. Neben dem Bau eines Erlebniszentrums sind u.a. Kampagnen und Aktionen geplant. Gezielt sollen außerdem Kindergärten, Schulen, Vereine und Kommunen vor Ort informiert werden. Die Dietmar Hopp Stiftung stattete die Klimastiftung für Bürger aus ihren Erträgen mit einem Grundstockver-

mögen von 100.000 Euro aus. Sie unterstützt die Stiftungsarbeit außerdem mit Spenden. Als Vorstände wurden der Initiator Kai Zimmermann und Christian Ledig berufen. www.klima-energie-stiftung.de Plattdüütsch Stiftung Sleswig-Holsteen Glaubt man einer Umfrage, ist das norddeutsche Platt bundesweit der beliebteste Dialekt. Doch das seit Jahrhunderten verbreitete Plattdeutsch wird von immer weniger Menschen gesprochen. Um die Regionalsprache Niederdeutsch, die unter dem Schutz der Europäischen Sprachencharta steht, für die kom-

menden Generationen zu bewahren, wurde am 4. September in Kiel die Plattdüütsch Stiftung Sleswig-Holsteen vorgestellt. Aktuell hat sie 27 Modellschulen, die ab diesem Schuljahr Plattdeutsch unterrichten, mit Arbeitsmaterialien versorgt. Schirmherr der Stiftung, deren Geschäftsführung der Schleswig-Holsteinische Heimatbund übernommen hat, ist Ministerpräsident Torsten Albig. www.heimatbund.de

Stiftungsverzeichnis der Freien und Hansestadt Hamburg eingetragen.

„M e i n Drehbuch gegen AIDS: Engagement für mehr Aufklärung“

GUSTAV PETER WÖHLER,

Sportstiftung Handball Region Untermain Die Regierung von Unterfranken hat der Sportstiftung Handball ­Region Untermain mit Sitz in Stockstadt am 17. Oktober die Anerkennungsurkunde überreicht. Die von Angela und Nicole Sand errichtete Stiftung ist die 400. Stiftung im Regierungsbezirk Unterfranken. Ihr Zweck ist die Förderung junger Handballtalente und des Handballsports. Im Fokus liegt dabei die Förderung der Jugendarbeit, insbesondere durch Stipendien für Jugendliche aus bedürftigen oder kinderreichen Familien und mit Zuschüssen für die Ausbildung von Trainern und Übungsleitern. Außerdem sollen Vorhaben gefördert werden, die jugendliche Handballer in ihrer sportlichen und persönlichen Entwicklung voranbringen – von Handballcamps bis zur Übernahme von Vereinsbeiträgen. Hamburgische Regenbogenstiftung Zu ihrem 30. Jubiläum hat die AIDS-Hilfe Hamburg e.V. mit einem Grundstockvermögen von 50.000 Euro die Hamburgische Regen­bogenstiftung ins Leben gerufen. Sie wurde am 16. Oktober ins

Schauspieler und Musiker, unterstützt die Hamburgische Regenbogenstiftung im Kampf gegen AIDS und Ausgrenzung. Für mehr Toleranz und Integration. Machen Sie mit. Spenden Sie jetzt. www.Hamburgische-Regenbogenstiftung.de WIR SETZEN EIN ZEICHEN GEGEN AIDS, DAMIT NIEMAND SICH VERSTECKEN MUSS.

HAMBURGISCHE

REGENBOGEN Stiftung

Eine Initiative der AIDS-Hilfe Hamburg e.V.

Die Stiftung möchte dazu beitragen, dass Menschen mit HIV und Aids in Würde in einem diskriminierungsund stigmatisierungsfreien Umfeld leben können. Damit die Krankheit nicht in Vergessenheit gerät, hat sie ihre Aktivitäten mit einer von Hamburger Prominenten unterstützten Kampagne gestartet. www.hamburgische-regenbogenstiftung.de Valerian Arsène Verny Stiftung für literaturbegabte Kinder und Jugendliche Beim S-Bahn-Surfen starb der 19-jährige Valerian Arsène Verny in der Nacht zum 5. März an einem Tunneleingang in Berlin-Schöneberg. Um das Andenken an den außerordentlich begabten und engagierten Studenten der Literaturwissenschaften, der Schriftsteller werden wollte, zu wahren, haben seine Eltern eine Stiftung für literaturbegabte Kinder und Jugendliche errichtet. Sie wurde am 9. Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt. „Das Einzige, was man versuchen kann, ist, aus dem Tod etwas Lebendiges zu machen“,


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

so der Vater Prof. Dr. Arsène Verny in der Berliner Morgenpost. Die Schirmherrschaft der neuen Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat der tschechische Botschafter in Berlin, Dr. Rudolf Jindrák, übernommen. www.valerian-stiftung.com

PREISVERLEIHUNGEN Deutsche Bundesstiftung Umwelt Der Deutsche Umweltpreis 2014 wurde am 26. Oktober im Kongress Palais Kassel von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ver-

Deutsche Kinderhospizstiftung Mit dem Medienpreis TOM der Deutschen Kinderhospizstiftung sind am 6. Dezember in Kassel zum zweiten Mal journalistische Beiträge in Publikums- und Fachmedien prämiert worden, die vorbildlich über die Kinderhospizarbeit und die pädiatrische Palliativversorgung berichten. Ausgezeichnet wurden der TV-Beitrag „Mein Tumor ist böse – Laras Geschichte“ (ZDF Infokanal, Sanaz Saleh-Ebrahimi), das Hörfunkfeature „Mein Kind stirbt“ (SR, Frank Hofmann) und der Artikel „Lebe wohl“ (Rheinpfalz am Sonntag, Martin Schmitt). Die Preisverleihung stand unter der Schirmherrschaft der Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters. www.deutsche-kinderhospiz­ stiftung.de Fairness-Stiftung

liehen. Bundespräsident Joachim Gauck überreichte den mit insgesamt 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas an den Ökonomen und Energieeffizienz­ experten Prof. em. Dr. Peter Hennicke (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie) sowie an den Wissenschaftler und Gründer von UNISENSOR Sensorsysteme GmbH, Prof. Dr.-Ing. Gunther Krieg. Der bisher nur dreimal vergebene DBU-Ehrenpreis ging für sein lebenslanges Engagement an den Natur- und Umweltschützer Hubert Weinzierl. www.dbu.de

59

Den Pflegeexperten Claus Fussek hat die Fairness-Stiftung für sein jahrzehntelanges Engagement für die Beachtung der Menschenrechte in der Pflege mit dem Deutschen

Vom Anliegen und Anlegen Überzeugung Wirtschaft und Gemeinwohl verbinden

Ansprüche Sinn stiften

TatSachen Aus Herzenssachen TatSachen machen

Beteiligung Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile Die Energiewende ist gesellschaftlich gewollt. Mit unserem Engagement und unseren Beteiligungsangeboten wie dem Kraftwerkspark II schaffen wir Werkzeuge, um die Energiewende weiter voranzutreiben und dabei nachhaltig profitabel zu wirtschaften.

Investition Zukunft denken

Zielsicherheit Aus Vision wird Wirklichkeit Für Stiftungen bietet sich unser Angebot »Kraftwerkspark II« aus vielen Gründen an. Fordern Sie unsere Stiftungsbroschüre oder die Unterlagen zum Kraftwerkspark II an. Alle Informationen finden Sie auch auf unserer Internetseite.

Fairness Preis 2014 geehrt. Das Kuratorium der Stiftung erklärte, der Sozialarbeiter habe einen entscheidenden Beitrag für die Fairness zwischen den Generationen

Green City Energy AG Ansprechpartnerinnen für Stiftungen: Marina Dietweger und Ulrike Völkmann Zirkus-Krone-Straße 10, 80335 München Telefon 089 / 890 668-800 Telefax 089 / 890 668-880 stiftungen@greencity-energy.de greencity-energy.de/stiftungen


60 StiftungsWelt 04-2014

geleistet und insbesondere die Situation der Pflegebedürftigen, der Kranken und der alten Menschen ins öffentliche Interesse gerückt. Außerdem würdigte die Stiftung die AG Beipackzettel mit dem Fairness-Initiativpreis. Die Preisverleihung fand am 25. Oktober in Frankfurt am Main statt. www.fairness-stiftung.de Gips-Schüle-Stiftung Am 22. Oktober ist erstmals der Gips-Schüle-Nachwuchspreis verliehen worden. Der neue Preis der Gips-Schüle-Stiftung würdigt im zweijährigen Turnus herausragende Doktorarbeiten, die im Kontext „Technik für den Menschen“ stehen. Den mit 10.000 Euro dotierten

ersten Preis erhielt Dr. Felix Löffler (rechts) für seine Dissertation zur Antikörperforschung. Der zweite Preis ging an Dr. Torsten Hopp zum Thema Früherkennung von Brustkrebs. Den dritten Preis bekam Dr. Tristan Anselm Kuder, Postdoktorand am Deutschen Krebsforschungszentrum, für seine Forschungsarbeit zur Tumordiagnostik. www.gips-schuele-stiftung.de Hanns Martin Schleyer-Stiftung Am 5. Dezember hat die Hanns Martin Schleyer-Stiftung im Rahmen des Forums Berlin in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften die Friedwart Bruckhaus-Förderpreise 2013/2014

für junge Wissenschaftler und Journalisten vergeben. Diesjährige Preisträger sind Lisa Nienhaus, Wirtschaftsredakteurin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, sowie Dr. Hans Christian Müller-Dröge, Redakteur beim Handelsblatt im Ressort Konjunktur und Geldpolitik. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von jeweils 5.000 Euro verbunden. www.schleyer-stiftung.de

Zürich die LutherRose 2014 an den schweizerischen Unternehmer Dietrich Pestalozzi verliehen. Damit ehrt die Stiftung eine Persönlichkeit, die „in beispielgebender Weise mit ihrem Leben und beruflichen Wirken die reformatorische Tradition von Freiheit und Verantwortung für das Gemeinwohl eingesetzt“ hat. Die 2007 errichtete

„Help and Hope“-Stiftung Am 23. Oktober fand die Verleihung der help and hope-Förderpreise statt. Drei soziale Leuchtturmprojekte aus Essen, Köln und Mönchengladbach erhielten je 10.000 Euro von der „Help and Hope“-Stiftung. In der Kategorie „Betreuung“ siegte die Prof. Dr. Eggers-Stiftung, die junge psychisch erkrankte Menschen unterstützt. Auszeichnet wurde auch der Verein Coach e.V., der junge Menschen und Familien mit Zuwanderungs-

geschichte fördert. Den Preis in der Kategorie „Beschäftigung“ erhielt das Integrationsunternehmen Four Senses gGmbH. Das „Dortmunder Modell: Musik“ der TU Dortmund erhielt einen Sonderpreis. www.helpandhope-stiftung.com Internationale Martin Luther Stiftung Die Internationale Martin Luther Stiftung hat am 17. November in

Stiftung mit Sitz in Eisenach will die Impulse der Reformation in einen Dialog zwischen Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik einbringen. www.luther-stiftung.org Joachim Herz Stiftung Prof. Dr. Antoine Georges, Professor am Collège de France und an der École Polytechnique, Paris, hat den Hamburger Preis für Theoretische Physik erhalten. Die Joachim Herz Stiftung überreichte die mit 40.000 Euro dotierte Auszeichnung, die sie in Kooperation mit dem Hamburg Centre for Ultrafast Imaging (CUI) vergibt, am 13. November. Mit dem Physikpreis ist ein Forschungs- und Lehraufenthalt an der Universität Hamburg verbunden. Er stärkt den Forschungsstandort Hamburg und fördert insbesondere den interdisziplinären Austausch mit jungen Wissenschaftlern. www.joachim-herz-stiftung.de


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

Jürgen-Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler Der Autor Franz Friedrich hat für sein literarisches Debüt „Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr“ den Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung zur ­Förderung junger Künstler erhalten. „Etwas drängend Suchendes nach dem Richtigen ist, ganz unaufdringlich, in dem schönen Erzählstrom dieses komplexen Romans: ein – auf fast schon beunruhigende Weise – reifes Debüt“, so

61

Prof. Dr. Hans-Martin Gauger, Fachkurator der Stiftung für den Bereich Literatur. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wurde am 6. November im Literaturhaus in Frankfurt am Main verliehen. www.juergen-ponto-stiftung.de

vergibt die Stiftung in den Fächern Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaft und

Klaus Tschira Stiftung Zum zwölften Mal hat die Klaus Tschira Stiftung am 9. Oktober den Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft, KlarText!, an Nachwuchswissenschaftler verliehen, die die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit allgemein verständlich dargestellt haben. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung

Physik. Die diesjährigen Preisträger waren Dr. Karen Linnemannstöns (Biologie, Universität Göttingen), Dr. Jan Ungelenk (Chemie, KIT), Dr. Sebastian Trimpe (Informatik, ETH Zürich), Dr. Jannik Matuschke (Mathematik, TU Berlin), Dr. Katja Franke ( Neurowissenschaft, Universität Zürich) und

Schaffen Sie Leitplanken für Ihr Stiftungsvermögen! Wir unterstützen Sie dabei.

Informationen über unsere Stiftungsberatung, Anlagerichtlinien und nachhaltige Angebote der Bank für Kirche und Diakonie finden Sie unter www.KD-BANK.de/Stiftungsberatung oder rufen Sie uns einfach an. Wir beraten Sie gern und freuen uns, gemeinsam mit Ihnen die Zukunft Ihrer Stiftung zu gestalten. Bank für Kirche und Diakonie | www.KD-BANK.de Stiftungskoordinatorin Christiane Wicht-Stieber Fon 0231 58444 - 242 | Stiftung@KD-BANK.de

www.KD-BANK.de/Stiftungsberatung


62 StiftungsWelt 04-2014

Dr. Benjamin Thaidigsmann (Physik, Universität Tübingen). www.klaus-tschira-preis.info Körber-Stiftung Der mit 10.000 Euro dotierte BoyGobert-Preis für Nachwuchsschauspieler an Hamburger Bühnen ging am 30. November an Birte Schnöink, Mitglied im Ensemble des Thalia Theaters. Die Preisträgerin, 1984 in Bremen geboren, studierte von 2006 bis 2010 an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Das Geheimnis ihrer Kunst sei die große emotionale Dichte, mit der sie ihre Figuren ausstatte, ohne dafür große Gesten zu brauchen, so die Jury. Seit 1981 verleiht die Körber-Stiftung den Boy-Gobert-Preis, um herausragende junge Schauspieler am Anfang ihrer Laufbahn

zu unterstützen. Nur wenige Tage später, am 2. Dezember, verlieh die Stiftung den Deutschen Studienpreis, der unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Norbert Lammert steht. Mit dem Preis prämiert die Körber-Stiftung die wichtigsten Dissertationen des Jahres, die sich diesmal mit der Geschichte der Arbeitsgefühle, nanomagnetischer Wasserreinigung und der Messung von Armut befassten. Die drei mit je 25.000 Euro dotierten Spitzenpreise gingen an die Historikerin Sabine Donauer von der Freien Universität Berlin, an Karl Sebastian Mandel, Geologe und Materi-

alforscher von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, und an die Volkswirtin Nicole Isabell Rippin von der Georg-August-Universität zu Göttingen. Sechs zweite Preise wurden für exzellente Doktorarbeiten mit besonderer gesellschaftlicher Bedeutung vergeben. www.koerber-stiftung.de Kroschke Kinderstiftung „Beispielhafte Hilfe für kranke Kinder“ war das Motto des 10. Kroschke Förderpreises, mit dem die Kroschke Kinderstiftung am 24. Oktober in Hamburg drei Preisträger mit insgesamt 15.000 Euro gewürdigt hat. Die Judo-Abteilung

Einheit mit dem Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet worden. Der Förderpreis in Höhe von 20.000 Euro ging an Bettina Landgrafe und den Verein Madamfo Ghana. Die Wochenzeitung DIE ZEIT, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Marion Dönhoff Stiftung vergaben den Preis am 7. Dezember im Hamburger Schauspielhaus zum zwölften Mal. www.zeit-stiftung.de www.marion-doenhoff.de miriam-stiftung

im Eimsbütteler Turnerverband e.V. erhielt den ersten Platz für ihr in Hamburg einzigartiges Trainingsangebot, das Menschen mit Behinderungen einschließt. Die Bonner KinderAugenKrebsStiftung wurde für ihr Projekt „Elli, ein einäugiger Elefant“ mit einem Anerkennungspreis prämiert. Ein weiterer Anerkennungspreis ging an das Lesepaten-Projekt von Leseleo e.V. www.kinderstiftung.de Marion Dönhoff Stiftung und ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius Der langjährige Außenminister, Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland und FDP-Vorsitzende Hans-Dietrich Genscher ist aufgrund seiner historischen Leistung beim Zustandekommen der deutschen

Mit ihrem Förderpreis InTakt hat die miriam-stiftung die Musikgruppe „Thonkunst“ der Diakonie am Thonberg in Leipzig (3.500 Euro) und die Geigerin Christiane Joost-Plate aus Hannover (1.500 Euro) ausgezeichnet. Der Preis würdigt Musikgruppen und Musikpädagogen, die einen herausragenden Beitrag zur kulturellen Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen leisten. Die Preise wurden am 29. November in Dortmund überreicht. www.miriam-stiftung.de Robert Bosch Stiftung Die Robert Bosch Stiftung hat am 18. November den Deutschen Alters­ preis verliehen. Den mit 60.000 Euro dotierten Hauptpreis gewann die „Werkstatt der Generationen“ aus München. Die Auszeichnung überreichte Bundesministerin Manuela Schwesig in der Berliner Repräsentanz der Stiftung. Zwei weitere Prei-


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

se in Höhe von jeweils 30.000 Euro gingen an die Münchnerin Gunda Krauss mit ihrem Projekt „Route 76“ und das Ausstellungskonzept „Hey

Alter…!“ des Lehmbruck Museums in Duisburg. Der Senior Experten Service (SES) aus Bonn wurde mit dem undotierten Otto Mühlschlegel Preis für besondere Verdienste zum Thema „Alter“ geehrt. www.bosch-stiftung.de Stiftung „ Aufmüpfige Frauen“ Die Künstlerin Marianne Pitzen, die 1981 das erste Frauenmuseum in Bonn gründete und es seit-

dem leitet, hat am 10. Oktober die Auszeichnung Aufmüpfige Frau des Jahres erhalten. Das Team des Frauenmuseums hat u.a. mehrere provozierende Aktionen im Rahmen der documenta in Kassel durchgeführt. Die Stiftung „Aufmüpfige Frauen“ vergibt den mit 3.000 Euro dotierten Preis an couragierte Frauen, die „im feministischen Sinne ein Beispiel für Aufmüpfigkeit darstellen, Initiativen gegründet, Institutionen gestaltet und somit zur Bürgerinnen-Gesellschaft ­beigetragen haben“. www.stiftung-aufmuepfigefrauen.de

63

Stiftung Friedliche Revolution

die sich auf herausragende Weise für Bildung, Menschenwürde und

Im Rahmen des Internationalen Leipziger Dokumentar- und Animationsfilmfestivals (DOK) hat die Stiftung Friedliche Revolution zum fünften Mal den Filmpreis Leipziger Ring vergeben. Die mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbundene Auszeichnung ging an „Citizenfour“, einen Dokumentarfilm über den NSA-Skandal und die Enthüllungen durch Ed-

den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen einsetzen. www.jmberlin.de Stiftung Lesen und Commerzbank-Stiftung

ward Snowden. Überreicht wurde sie am 29. Oktober in der Leipziger Nikolaikirche an die US-amerikanische Filmemacherin Laura Poitras. Mit dem Preis würdigt die Stiftung künstlerische Dokumentarfilme, die bürgerschaftliches Engagement für Demokratie und Menschenrechte beispielhaft aufzeigen oder die unter großem persönlichen Einsatz und Mut gegen Widerstände und Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit entstanden sind. www.stiftung-fr.de Stiftung Jüdisches Museum Berlin Am 8. November hat die Stiftung Jüdisches Museum Berlin zum 13. Mal den Preis für Verständigung und Toleranz vergeben. Die Auszeichnung wurde an Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble sowie an den Verleger und Stifter Prof. Dr. Hubert Burda überreicht. Mit dem Preis werden seit 2002 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik ausgezeichnet,

Der Deutsche Lesepreis 2014 wurde am 9. Dezember in Berlin vergeben: Die Gewinnerin in der Kategorie „Ideen für morgen“ ist Claudia Berghorn mit ihrem Geocaching-Projekt „Wortschatz-Caching“. Erstplatziert in der Kategorie „Individuelles Engagement“ ist Günter Reichert (Projekt „Asylothek“). Die Stadt- und Kreisbibliothek Greiz belegt mit ihrem Leseförderungsangebot für Häftlinge im Strafvollzug den ersten Platz in der Kategorie „Kommunales Engagement“. Zwei Wissenschaftspreise gingen an Giulia Enders sowie Annedore Friedrich. Der mit insgesamt 23.000 Euro dotierte Deutsche Lesepreis ist eine Initiative der Stiftung Lesen und der Commerzbank-Stiftung, an der sich auch die PwC-Stiftung und die Jürgen Moll Stiftung beteiligen. www.stiftunglesen.de www.commerzbank-stiftung.de Stiftung Polytechnische Gesellschaft Prof. Dr. Edward Fram, Ben Gurion Universität des Negev, und Dr. habil. Stefan Litt, Israelische Natio-


64 StiftungsWelt 04-2014

nalbibliothek Jerusalem, sind am 22. Oktober mit dem Rosl und Paul Arnsberg-Preis der Stiftung Polytechnische Gesellschaft ausgezeichnet worden. Die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ehrt herausragende

giepreis an zwei junge Doktoranden vergeben. Die Dissertation von Dr.-Ing. Iosif Mariakakis (Universität Stuttgart) wurde mit einem Preisgeld von 4.000 Euro prämiert. Dr. Lydia Badel (TU Kaiserslautern) erhielt 3.000 Euro für ihre Disserta-

de in Guatemala auf Sendung gehen, erhielt am 9. Oktober in Berlin einen Sonderpreis. www.ulrich-wickert-stiftung.de

JUBILÄEN

Forschungen zur Geschichte der Juden in Frankfurt am Main. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben. www.sptg.de Stiftung Ravensburger Verlag Der Hamburger Sozialunternehmer Volker Baisch hat am 17. November in Berlin den mit 8.000 Euro dotierten Leuchtturm-Preis 2014 der Stiftung Ravensburger Verlag erhalten. Baisch schuf ehrenamtlich das Projekt „Väternetzwerk“, das bereits in mehreren großen Unternehmen realisiert wurde. Es dient als Plattform für Väter unter den Mitarbeitern, um sich gegenseitig zu informieren, auszutauschen und zu stützen. Der Preis würdigt vorbildliches Engagement im Sektor familiäre, institutionelle oder ehrenamtliche Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen. www.stiftung.ravensburger.de Tyczka Energie Stiftung Am 9. Oktober hat die Tyczka Energie Stiftung den Dr. Tyczka-Ener-

tion. Die Auszeichnung wird jährlich für Arbeiten ausgelobt, die sich mit dezentraler Anwendung von Gasen für energetischen Einsatz oder Industriegasen beschäftigen. www.tyczka.de Ulrich Wickert Stiftung Für seine Reportage „Wir wollen arbeiten!“ hat Marian Blasberg den Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte erhalten. Am Beispiel der 15-jährigen Lourdes schildert der Redakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT die Not und den Kampf von Kindern in Bolivien, die nicht nur ein Recht auf Arbeit, sondern auch Regeln gegen Ausbeutung und ihre persönliche Sicherheit wollen. In der Sparte „International“ fiel die Wahl auf den kolumbianischen

Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung Aus Anlass ihres zehnjährigen Gründungsjubiläums haben die Gesellschafterfamilien Lange und Wolf zusammen mit der Jungheinrich AG das Stiftungskapital der Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung am 7. Oktober von bisher 6 auf 10 Millionen Euro erhöht. Die Idee, eine Stiftung ins Leben zu rufen, geht auf die Töchter des Firmengründers, Ursula Lange und Hildegard Wolf, sowie den damaligen Vorstand der Jungheinrich AG zurück. Die Stiftung wurde am 17. Mai 2004 in Hamburg gegründet. Der Stiftungszweck besteht darin, einen Beitrag zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung auf den Gebieten Elektrotechnik, Maschinenbau und Logistik zu leisten. www.jungheinrich-stiftung.de Mary Anne Kübel Stiftung

Journalisten Jorge Enrique Rojas. Das Medienprojekt „Radio Pocolá“ des Kinderhilfswerks Plan, bei dem 35 Jugendliche einer Maya-Gemein-

Vor 20 Jahren hat die Pädagogin Mary Anne Kübel (Foto S. 65), Ehefrau des verstorbenen Unternehmers und Stifters Karl Kübel, aus ihrem Privatvermögen die Mary Anne Kübel Stiftung gegründet, um werdende Eltern und junge Familien zu unterstützen.


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

Inzwischen verfügt die Stiftung der 80-jährigen Gründerin des Odenwald-Instituts für personale Pädagogik über ein Vermögen von über 400.000 Euro. Weitere Mittel fließen aus dem Mary Anne Kübel Aktionsfonds in die laufende Stiftungsarbeit. In ihrer Begegnungsund Bildungsstätte „Werkstatt“ bietet die Stiftung vielfältige Angebote – von der Geburtsvorbereitung und einem Elterncafé über Vorträge und Workshops bis hin zur Kinderkrippe. Am 26. November

65

feierte die Stiftung in Reichelsheim ihren runden Geburtstag. www.mak-stiftung.de Otto und Lonny Bayer Stiftung Die Otto und Lonny Bayer Stiftung mit Sitz in Leverkusen hat im Oktober ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Die Stiftung, die auch Einzelfallhilfe gewährt, hat seit ihrer Gründung in rund 11.500 Fällen insgesamt 7,6 Millionen Euro ausgeschüttet. Sie unterstützt u.a. alleinerziehende Eltern, kinderreiche Familien, Arbeitslose, Kranke und Behinderte, Rentner und Rentnerinnen. Da die verfügbaren Mittel infolge der Finanzkrise stark zurückgegan-

gen sind, fokussiert die Stiftung ihre Leistungen inzwischen auf die neuen Bundesländer. Lonny Bayer, 1997 verstorben, hatte die Stiftung 1984 im Andenken an ihren verstorbenen Ehemann Prof. Dr. Otto Bayer ins Leben gerufen. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen würdigte die Stifterin 1993 mit der Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen. www.otto-und-lonny-bayerstiftung.de Stiftung Warentest 1964 auf Beschluss des Deutschen Bundestages durch die Bundesrepublik Deutschland gegründet, ist die Stiftung Warentest heute die

V e r m ö g e n s m a n a g e m e n t • F i n a n c i a l M a r k e t s • A s s e t S e r v i c i n g

Werten Bestand verleihen. Für jetzige und künftige Generationen. Unternehmerisches Denken und Verantwortungsbewusstsein bestimmen unser Handeln. So schätzen unsere Kunden nicht nur die unabhängige und persönliche Beratung, sondern auch die Ausrichtung auf langfristige Erfolge – mit klugen Lösungen für jetzige und künftige Generationen. Auch mit der Hauck & Aufhäuser Kulturstiftung führen wir Traditionen und Werte fort, denen wir uns als Privatbankiers seit jeher verpflichtet fühlen. Gerne stehen wir zudem für Ihre Fragen im Stiftungsalltag als Gesprächspartner zur Verfügung. www.hauck-aufhaeuser.de

Alexander George 0 89 / 23 93-21 14


66 StiftungsWelt 04-2014

mit Abstand bekannteste Stiftung in Deutschland. In den vergangenen 50 Jahren hat die renommierte Verbraucherorganisation in mehr als 5.000 Tests fast 100.000 Produkte geprüft – es begann mit Rührgeräten und Nähmaschinen. Ihr oberstes Gebot ist die Neutralität. Inzwischen arbeiten mehr als 330 Mitarbeiter in Berlin-Tiergarten für die Stiftung, auf deren wissenschaftliche und unabhängige

schaft. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Völkerverständigung und des Friedens durch Vertiefung und Ausweitung von guten nachbarschaftlichen Beziehungen und Kontakten mit diesen Ländern. www.stiftung-woeb.de

zum 27. Baum des Jahres aus, der in den Roten Listen in Brandenburg und Berlin als gefährdet eingestuft wird. Zwar gibt es noch viele Wildvorkommen des Feld-Ahorns in Deutschland – die meisten in Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings ist ein Großteil von allein

Mosaik Baden-Württemberg Stiftung

Testergebnisse sich ein Drittel der Deutschen bei wichtigen Kaufentscheidungen verlässt. Mit jährlichen Gesamtausgaben von fast 50 Millionen Euro zählt sie zu den größten gemeinnützigen Stiftungen privaten Rechts in Deutschland. www.test.de Stiftung West-Östliche Begegnungen Mit einer internationalen Konferenz unter dem Titel „Dialog, Zusammenarbeit, Teilhabe von Ost und West in einer sich wandelnden Welt“ hat die Stiftung West-Östliche Begegnungen am 26. November in Berlin ihr 20. Gründungsjubiläum gefeiert. Die Stiftung unterstützt Jugendprojekte, Schüleraustausch, Städtepartnerschaften und weitere vielfältige Begegnungen mit den zwölf Ländern der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten und der Östlichen Partnerschaft sowie den drei baltischen Staaten auf der Grundlage von Dialog und Partner-

Ob gehässige Witze, körperliche Gewalt oder abfällige Kommentare im Internet: Jeder vierte Schüler an deutschen Schulen ist oder war bereits Opfer von Mobbing. Die psychischen Folgen reichen nicht selten bis ins Erwachsenenalter. Damit der Schulalltag nicht zum Albtraum wird, hat die Baden-Württemberg Stiftung nun gemeinsam mit der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Heidelberg ein bundesweit einmaliges Programm initiiert. Das „Olweus Mobbing-Präventionsprogramm“ soll an insgesamt 30 weiterführenden Schulen in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis angeboten werden. www.bwstiftung.de Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung Der in Mittel- und Südeuropa beheimatete Feld-Ahorn ist der Baum des Jahres 2015. Am 16. Oktober rief die Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung den zierlichen Bruder des Berg- und Spitz-Ahorns

nicht überlebensfähig und bedarf daher des besonderen Schutzes. www.baum-des-jahres.de David Ben-Gurion Stiftung in Deutschland In Frankfurt am Main hat die David Ben-Gurion Stiftung in Deutschland am 15. Oktober einen regionalen Freundeskreis zur Unterstützung der Stiftungsarbeit initiiert. Die Leitung hat der Rechtsanwalt Jürgen Illing übernommen. Zwei weitere Freundeskreise sind bereits in Hamburg und Berlin aktiv. Die Stiftung fördert den Austausch von jungen Menschen u.a. durch deutsch-israelische Schulpartnerschaften. Schirmherr ist der frühere Botschafter des Staates Israel, S.E. Shimon Stein. www.davidbengurion-stiftung.de


StiftungsWelt 04-2014 » » » Stiftungen

Forschungszentrum Depression gegründet Am 1. Oktober hat die Stiftung Deutsche Depressionshilfe in Kooperation mit der Deutschen Bahn Stiftung das Forschungszentrum Depression in Leipzig eröffnet. Ziel des Forschungszentrums ist es, die Erkrankung besser zu erforschen und neue Therapieansätze zu entwickeln. Durchgeführt werden u.a. Studien zum Zusammenhang zwischen Schlaf und Depression und zur Wirksamkeit von onlinebasierten Hilfen bei Depression. 4 Millionen Deutsche leiden nach Anga-

67

form mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit. Projekte und Start-ups, die eine Starthilfe benötigen, können sich hier präsentieren, um von der Gemeinschaft („Crowd“) Beiträge zur Finanzierung zu erhalten, Netzwerke zu bilden oder Ideen zu verbreiten. Bei erfolgreicher Finanzierung erhalten die Unterstützer eine Gegenleistung vom Projekt­initiator. EcoCrowd ist ein Projekt der Deutschen Umweltstiftung und wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und vom Umwelt­ bundesamt. www.ecocrowd.info Blume des Jahres Die Loki Schmidt Stiftung hat den Gewöhnlichen Teufelsabbiss (Suc-

ben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe an einer behandlungsbedürftigen Depression. Allerdings erhalte nur eine Minderheit eine optimale ­Behandlung. www.deutsche-depressionshilfe.de Crowdfunding für Nachhaltigkeit Seit dem 29. Oktober gibt es mit EcoCrowd eine Crowdfunding-Platt-

cisa pratensis) zur Blume des Jahres 2015 ernannt. Damit soll für den Schutz der bedrohten Pflanze geworben werden, die in den meisten Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht, wie die Stiftung am 21. Okto-

ber mitteilte. Die Blume des Jahres steht stellvertretend für einen bedrohten Lebensraum: Beim Gewöhnlichen Teufelsabbiss sind dies feuchte und magere, offene Landschaften wie beispielsweise Feuchtwiesen, Moor- und Heidegebiete, Uferzonen sowie Grabenund Wegränder im Feuchtgrünland. www.loki-schmidt-stiftung.de UWC Robert Bosch College Drei Jahre nach dem ersten Spatenstich wurde am 23. September in Freiburg das UWC Robert Bosch College eröffnet – eine Oberstufenschule für begabte Kinder aus der ganzen Welt. Schüler verschiedener Nationalitäten leben und lernen hier gemeinsam und erwerben einen international anerkannten Schulabschluss. Dem ersten Jahrgang gehören 100 Schüler aus mehr als 70 Ländern an. Das erste und einzige United World College (UWC) in Deutschland ist ein Gemeinschaftsprojekt der Robert Bosch Stiftung und der Deutschen Stiftung UWC. Das UWC ist das größte Einzelprojekt in der Geschichte der Robert Bosch Stiftung, das sie gemeinsam mit der Robert Bosch GmbH ermöglicht. www.bosch-stiftung.de

Folgen Sie uns!

stiftungen.org

@stiftungstweet

bundesverband


68 StiftungsWelt 04-2014

Interna

aus dem bundesverband deutscher stiftungen

Termine und Veranstaltungen

KOMPASS-Verleihung 2014 Am 20. November zeichnete der Bundesverband Deutscher Stiftungen zum neunten Mal Stiftungen für hervorragende Kommunikationsarbeit aus.

Rund 250 Gäste feierten am 20. November 2014 im Jüdischen Museum in Berlin die Nominierten und Gewinner des KOMPASS 2014. Kategorie Gesamtauftritt Die Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG überzeugte die Jury in der Kategorie Gesamtauftritt. Die Stiftung arbeitet in den Bereichen Bildung, Arbeit und

nachhaltiges Handeln. Die innovativ gestaltete Internetseite bildet das Herzstück der Kommunikation. Auf ihr kreisen die Projekte als bunte Würfel auf Umlaufbahnen um den Fixpunkt Stiftung herum.

KOMPASS 2014: Die Nominierten und Gewinner Kategorie Gesamtauftritt »» Walter Blüchert Stiftung, Gütersloh »» Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG, München »» Stiftung Deutsches Meeresmuseum, Stralsund Kategorie Projektkommunikation »» Sarah Wiener Stiftung, Berlin, mit dem Projekt „Landschaft schmeckt“ »» Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen, Berlin, mit dem Projekt „Fotokalender 2014“ »» Stiftung FÜRS LEBEN, Frankfurt am Main, mit der Kampagne „Warten“ Kategorie Einzelne Kommunikationsmaßnahme »» Deutsche Telekom Stiftung, Bonn, mit „Bildungswege“ – Publikation zum 10. Geburtstag der Stiftung »» Bürger.Stiftung.Halle (Halle/Saale) mit der Plakat- und Postkartenkampagne „Gehen Sie stiften!“ »» Eckhard Busch Stiftung (Köln) mit ihrer Aufklärungsoffensive zur Ausstellung „Dämonen & Neuronen“ Sonderpreis für den besten Jahresbericht »» Kommunale Stiftungen Münster

Die Projektwürfel sind ein wiederkehrendes Element in der Außendarstellung. Das „schlüssige und ansprechende Corporate Design“ fand großen Anklang bei den Jurymitgliedern. „Der Stiftung gelingt es, auf allen Kanälen ihre komplexen Themen klar zu transportieren, zu den Leitmotiven des Stifters auf angemessene Art und Weise zurückzubinden und mit Leben zu füllen“, so die weitere Begründung für die Auszeichnung.

Kategorie Projektkommunikation Mit ihrem „Fotokalender 2014“ setzte sich die „Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen“ in der Kategorie Projektkommunikation durch. Die Stiftung, ein soziales Dienstleistungsunternehmen, erfragte Träume und Wünsche der von ihr betreuten Menschen, suchte einen passenden Ort, um die Sehnsüchte für den Kalender fotografisch festzuhalten und organisierte ein Rahmenprogramm. „Die Abbildungen spiegeln Würde, Individualität und Poesie wider. Mit ehrenamtlichen Helfern, vielen Kooperationspartnern und schmalem Budget ist es der Stiftung wirkungsvoll gelungen, die Menschen, für die sie tätig ist und somit ihre Arbeit selbst, in Szene zu setzen“, so das Urteil der Jury. Kategorie Einzelne Kommunikationsmaßnahme Die „Bürger.Stiftung.Halle“ wurde für ihre Plakat- und Postkartenkampagne „Gehen Sie stiften!“ in der Kategorie Einzelne Kommunikationsmaßnahme zur Gewinnerin des KOMPASS 2014 gekürt. Die Stiftung startete die Kampagne mit dem Grafiker Robert Voss zur Erhöhung ihres Bekanntheitsgrades und um


StiftungsWelt 04-2014 » » » Interna

Bürger zu Zustiftungen zu bewegen. Diese zeigt mit gezeichneten, Sympathie erweckenden Figuren ausgewählte Projekte in einer unverwechselbaren Bildsprache. Neben der „markanten Illustrationslinie“ beeindruckte die Jury, dass es der Stiftung gelungen ist, „einen hochkarätigen Medienpartner in der Außenwerbung zu gewinnen und dadurch eine außerordentlich hohe Breitenwirkung zu erzielen“. Der Erfolg spricht für sich: Die Summe der Zustiftungen beträgt 108.000 Euro. Sonderpreis für den besten Jahresbericht „Wo das Leben ist, sind wir“: So lautet der Claim der Kommunalen Stiftungen Münster, die acht Sozialstiftungen und zwei Stiftungsfonds verwalten. Als ein „Zuhause“ präsentieren sich die Kommunalen Stiftungen mit ihrem Jahresbericht. Der Innenteil zeigt Tapetenwände, die mit dem Stiftungslogo gestaltet wurden. Darauf finden sich als gerahmte Fotos Amateurbilder aus dem Stiftungsalltag. Die Wirtschaftsdaten sind als Einleger beigefügt, was den Jahresbericht mehrjährig verwendbar macht. Die Jury beeindruckte die „spielerische, warmherzige und kreative Gestaltung“. Weiter heißt

69

es im Urteil: „Der Stiftungsalltag wird authentisch abgebildet und es wird belegt, dass die Arbeit mit und am Menschen zentral ist. Besonders kreativ gelang die Gestaltung des Zahlenwerks, in dem die Vermögensverhältnisse im nahezu wörtlichsten Sinne abgebildet werden – als Erdbeer- und Obstkuchen.“ Vom Kommunikationspreis zum Wirkungspreis: der KOMPASS ab 2015 Der KOMPASS war seit seiner ersten Verleihung im Jahr 2006 die bundesweit einzige Auszeichnung speziell für Stiftungskommunikation. Zum kommenden Jahr wird der Preis neu ausgerichtet. Die Weiterentwicklung ist als Initiative zur Verbesserung der Qualität des Stiftungshandelns angelegt. Geplant ist, das Spektrum über gute Kommunikation hinaus zu erweitern und dabei einen besonderen Fokus auf die Wirkung der Stiftungsarbeit zu richten. Bewerben können sich Stiftungen zukünftig in den drei Kategorien Stiftungsmanagement, Stiftungsprojekte und Stiftungskommunikation. « « « Heike Neubrand-Lukas | Volontärin Medien & Kommunikation im Bundesverband Deutscher Stiftungen

Die Förderer Ermöglicht wird die Verleihung des KOMPASS von den Förderern, denen wir herzlich danken: der Privatbank Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA, der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft DHPG DR. HARZEM & Partner KG und ORCA van Loon Communications GmbH (GPRA). Der ZEIT-Verlag schenkt den Gewinnern ein Advertorial in den Stiftungssonderseiten der Wochenzeitung DIE ZEIT. Weitere Informationen www.stiftungen.org/kompass


70 StiftungsWelt 04-2014

Jetzt anmelden!

Kooperation mit der GEMA Mitglieder des Bundesverbandes sparen 20 Prozent der Lizenzgebühren zum öffentlichen Abspielen geschützter Musik.

Weitere Informationen Ariane Kügow Assistentin Justiziariat ariane.kuegow@stiftungen.org Telefon (030) 89 79 47-75

» » » Man stelle sich vor: Eine gemeinnützige Stiftung hält eine öffentliche, entgeltliche Tanzveranstaltung zur Einnahmengenerierung ab. Es wird zu Musik gefeiert und getanzt. Wenige Zeit später hat die Stiftung eine Schadensersatzforderung der GEMA im Briefkasten, die sich auf eine Summe in vierstelliger Höhe beläuft, da bei der Veranstaltung die Verwertungsrechte der als Mitglieder in der GEMA organisierten Musiker verletzt worden seien. Der Stiftungsvorstand wendet sich entsetzt an einen Rechtsanwalt, der feststellt, dass der Anspruch der GEMA begründet ist. Vielen Stiftungen ist es so oder ähnlich ergangen. Aus diesem Grund ist der Bundesverband nun eine Kooperation mit der G ­ EMA eingegangen, die seinen Mitgliedern einen Rabatt in Höhe von 20 Prozent gewährt.

günther gumhold / pixelio.de

Wer ist und was macht die GEMA? Die GEMA ist eine Verwertungsgesellschaft, die in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 65.000

Komponisten, Textautoren und Musikverlegern sowie von über 2 Millionen Rechteinhabern aus aller Welt vertritt. Dazu stellt sie die Werke ihrer Mitglieder den Musiknutzern gegen Entgelt zur Verfügung und überwacht (z.B. durch zivile Kontrolleure), ob die Werke ihrer Mitglieder unter Verstoß gegen das Urhebergesetz ohne Erwerb der Nutzungsrechte genutzt werden. Was ist urheberrechtlich geschützt? Gemäß § 15 des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) steht dem Urheber das ausschließliche Recht der Verwertung seines Werkes zu. Darunter fällt z.B. auch das Recht der öffentlichen Wiedergabe von Bildoder Tonträgern (§ 21 UrhG). Die Urheberrechte finden ihre inhaltliche Grenze in den Bestimmungen der §§ 44aff. UrhG. In zeitlicher Hinsicht endet das Urheberrecht 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Insbesondere der Urheberschutz bei der Wiedergabe geschützter Musik im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen spielt für Stiftungen eine große Rolle. Die Wiedergabe ist öffentlich, wenn sie für eine Mehrzahl von Mitgliedern der Öffentlichkeit bestimmt ist. Zur Öffentlichkeit gehört dabei jeder, der nicht mit demjenigen, der das Werk wiedergibt, oder mit den anderen Personen, denen das Werk in unkörperlicher Form wahrnehmbar gemacht

wird, durch persönliche Beziehungen verbunden ist. Dies trifft auch auf viele Veranstaltungen von Stiftungen zu, bei denen mit einem genehmigungslosen Abspielen geschützter Musik gegen das Urheberrecht verstoßen würde. Erwerb der ­Nutzungsrechte über die Kooperation des ­Bundesverbandes Um hohe Nachzahlungen im Falle der „ertappten“ Schwarznutzung zu vermeiden, sollte der Musiknutzer vorab die Nutzungsrechte von der GEMA erwerben. Hierfür hat der Bundesverband Deutscher Stiftungen nun eine Kooperation mit der GEMA geschlossen, durch die Mitglieder einen Rabatt von 20 Prozent auf die Netto-Lizenzgebühren erhalten. Damit die ­GEMA bei der Gebührenberechnung die Mitgliedschaft des Lizenzerwerbers nachvollziehen kann, hat sich der Bundesverband zu einer Vertragshilfe verpflichtet. Sie beinhaltet, dass der Bundesverband der GEMA eine Liste der Mitglieder bereitstellt, die an der Kooperation teilnehmen. Wenn Sie interessiert sind, sich anzuschließen und von dem Rabatt zu profitieren, wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des Bundesverbandes, gerne senden wir Ihnen die zur Teilnahme erforderlichen Unterlagen zu. « « « Sebastian Eger | Referendar im Justiziariat des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen


„ „ Mit dem Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds investieren wir ausschließlich in ausgewählte Immobilien in 1 a-Einzelhandelslage – ein knappes Gut,

das in Stabilität und Wertentwicklung anderen Anlageformen überlegen ist. Der Fonds richtet sich an kirchliche und bürgerliche Stiftungen, die eine konservative, langfristige Anlagestrategie verfolgen. So schaffen wir bleibende Werte. Gemeinsam mit Ihnen. Und mit großem Erfolg.

www.aachener-grund.de


72 StiftungsWelt 04-2014

Treuhandstiftungen

Stiftungsverwaltung mit Prädikat Am 1. Oktober wurde das Qualitätssiegel für Treuhandstiftungsverwaltung erstmals verliehen. Die frischgebackenen Siegelträger geben Auskunft. Ihre Stiftung oder Organisation verwaltet Treuhandstiftungen? Sie denken darüber nach, sich für das Qualitätssiegel für gute Treuhandstiftungsverwaltung zu bewerben? Sie möchten wissen, wie viel Aufwand es ist und ob es sich lohnt? Wir haben die vier Siegelträger der ersten Runde befragt. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Antworten. Lesen Sie die ausführliche Version auf der Internetseite des Deutschen StiftungsService.

Johanna von Hammerstein (BürgerStiftung Hamburg), Katrin Göhler (Malteser Stiftung), Kathrin Hartkopf (Plan Stiftungszentrum) und Erich Steinsdörfer (DSZ – Deutsches Stiftungszentrum im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft) nahmen am 1. Oktober in Berlin die Qualitätssiegel­ urkunden entgegen.

BürgerStiftung Hamburg » » » „Wir freuen uns sehr, die erste Bürgerstiftung in Deutschland zu sein, die das Qualitätssiegel für Treuhandstiftungen erhält! Die Treuhandstiftungsverwaltung spielt für uns eine zunehmend wichtige Rolle. Es ist Teil unserer strategischen Ausrichtung, ein Dach für Stiftungen zu bieten. Zurzeit verwaltet die BürgerStiftung Hamburg 14 Treuhandstiftungen mit einem Kapital von insgesamt 15 Millionen Euro. Für das Qualitätssiegel haben wir uns beworben, weil es uns

hilft, neue Interessenten anzusprechen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Den Bewerbungsprozess, der insgesamt mehrere Arbeitstage in Anspruch genommen hat, fanden wir schon recht aufwendig. Die Nachfragen gingen teilweise tief in die operative Verwaltung hinein, z.B. im Hinblick auf Finanzanlagen. Die Intensität der Prüfung korrespondiert mit dem Qualitätsanspruch und der Seriosität der Auszeichnung, allerdings ist es für kleinere Dachstiftungen vermutlich nicht leicht, das Bewerbungsverfahren vom Zeitaufwand her zu bewältigen. Die Geschäftsstelle des Deutschen StiftungsService stand uns dabei aber immer freundlich, kooperativ und hilfsbereit zur Seite.“ « « « Johanna von Hammerstein | Vorstandsvorsitzende

DSZ – Deutsches Stiftungszentrum im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft » » » „Seit über 55 Jahren verwaltet der Stifterverband mit dem DSZ rechtsfähige und treuhänderische Stiftungen. Zurzeit sind es rund 630

Stiftungen, darunter 370 Treuhandstiftungen mit einem Gesamtvermögen von rund 620 Millionen Euro. Im Modell der Treuhandstiftung sehen wir ein „Traditionsmodell mit Zukunft“. Genauso wie dem Bundesverband ist es uns ein Anliegen sicherzustellen, dass der Stifterwille für den Treuhänder dauerhafte Richtschnur bleibt. Deshalb haben wir 2009 erstmals Grundsätze guter Stiftungsverwaltung publiziert, die wir tagtäglich umsetzen. Diese und die Grundsätze guter Treuhandstiftungsverwaltung des Bundesverbandes sind notwendige Kriterien, nach denen Stifterinnen und Stifter die Qualität der Treuhänder messen können. Die Antragsunterlagen haben wir innerhalb eines Monats vorbereitet. Insgesamt hat die Bewerbung rund drei Arbeitstage in Anspruch genommen. Das Antragsverfahren ist sehr ausführlich und umfassend, zahlreiche Unterlagen und Dokumente sind einzureichen. Die Leistungen des Treuhänders werden hinsichtlich verschiedener Vergabekriterien überprüft. Hierzu gehören die Integrität des Treuhänders, die Einhaltung des Stifterwillens, die Autonomie der Treuhandstiftung, Transparenz, die Organisation und das Rechnungswesen, die Vermögensbewirtschaftung, Gremien und Kontrollbefugnis sowie die Vermeidung von Interessenkonflikten. Gratulationen zu unserer Auszeichnung haben wir von vielen


StiftungsWelt 04-2014 » » » Interna

Seiten bekommen – aus dem Stiftungssektor, von Journalisten und von Stiftungen, die sich in unserer Verwaltung befinden. Es ist zu wünschen, dass das Qualitätssiegel die Anstrengung aller Treuhänder verstärken wird, noch transparenter und näher am Stifterwillen zu agieren. Wir sind überzeugt, dass es dazu beitragen wird, die Qualität, Professionalität und Transparenz in der Stiftungstreuhandverwaltung zu erhöhen. Davon wird die gesamte Stiftungslandschaft profitieren.“ « « « Erich Steinsdörfer | Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsleitung

Malteser Stiftung » » » „Das Malteser Stiftungszentrum, in dem wir u.a. die Gründung und Verwaltung von Treuhandstiftungen anbieten, ist für uns Malteser zu einem wichtigen Baustein der Finanzierung und Spenderbindung geworden. Wir verwalten derzeit 72 Treuhandstiftungen und zwei rechtsfähige Stiftungen mit einem Stiftungskapital von insgesamt über 12 Millionen Euro (Stand: Ende 2013). In diesem Jahr werden wir nicht zuletzt durch die testamentarische Zuwendung einer Stifterin, die wir über viele Jahre betreut haben, unser kumuliertes Stiftungskapital verdoppeln können. Großen Wert legen wir darauf, dass sich unsere Stifterinnen und Stifter auf regelmäßigen Treffen kennenlernen und Malteser Projekte besuchen können – denn wir wollen durch unsere Arbeit überzeugen. Für das Qualitätssiegel haben wir uns beworben, weil wir es wichtig finden, dass potenzielle Stiftungsgründer unabhängige Kriterien für die Auswahl eines Treu-

händers an die Hand bekommen. In den letzten zehn Jahren sind viele Anbieter auf dem Stiftungsmarkt erschienen, die um die Gunst potenzieller Stifterinnen und Stifter werben. Mit dem Qualitätssiegel wollen wir zeigen, welche Qualität man bei den Maltesern erwarten kann. Im Bewerbungsprozess hat uns der Umfang der beizubringenden Unterlagen und die Intensität der Prüfung schon ein wenig überrascht. Das hat uns einiges abverlangt! Nichtsdestotrotz sind wir froh, uns dem Verfahren unterzogen zu haben. Denn einerseits haben wir schon jetzt Resonanz bekommen: Aufgrund des Qualitätssiegels kam eine Stiftung mit der Frage auf uns zu, ob wir ihre Verwaltung zukünftig übernehmen und die Stiftung weiterentwickeln können. Eine Bewerbung für das Qualitätssiegel würden wir anderen aber auch deswegen empfehlen, weil dadurch eingespielte interne Abläufe erneut auf den Prüfstand gestellt werden. Das Qualitätssiegel hat für uns jedenfalls eine positive Wirkung nach außen und nach innen.“ « « « Michael Görner | Vorstand

Stiftung Hilfe mit Plan » » » „Unsere Dachstiftung Hilfe mit Plan ist Teil des Kinderhilfswerks Plan. Zurzeit verwalten wir 203 Treuhandstiftungen mit einem Gesamtvolumen von 12,86 Millionen Euro. Aktuell werden fast wöchentlich neue Stiftungen bei uns ins Leben gerufen. Eine größtmögliche Effizienz in der täglichen Arbeit, in unseren Strukturen und Abläufen, aber auch Transparenz für unsere Stifterinnen und Stifter sind für uns zentrale Werte.

73

Es ist wichtig, dass wir das Vertrauen, das in uns und unsere Arbeit gesteckt wird, zurückgeben und engagierten Menschen zeigen, dass sie bei uns gut aufgehoben sind. Deshalb haben wir uns für das Siegel beworben. Als Orientierungshilfe in einem wachsenden Markt wird das Qualitätssiegel sicherlich in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Den Aufwand der Bewerbung fanden wir angemessenen. Um mit dem Siegel eine qualitative Treuhandverwaltung zu garantieren, bedarf es eines soliden Grundstocks an Informationen. Der anfängliche Arbeitsaufwand lohnt sich jedoch. Besonders unsere Stifterinnen und Stifter haben sich sehr über die Siegelvergabe gefreut. Sie wurden in ihrem Vertrauen bestätigt. Eine unserer Stifterinnen schrieb: „Unsere herzlichen Glückwünsche zum Qualitätssiegel an das ganze Team! Wir fühlen uns sehr gut bei Ihnen aufgehoben.“ Das Siegel schafft Vertrauen bei den Stifterinnen und Stiftern ebenso Weitere Informationen wie bei neuen InteresInterviews mit den vier Siegelträgern finden senten. Es eignet sich Sie auf der Internetseite des Deutschen StiftungsService: somit wunderbar, um www.stiftungstreuhaender.org bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Auch bei längerem Nachdenken fällt uns für den Vergabeprozess des Qualitätssiegels im Moment kein Verbesserungsvorschlag ein – alles war wunderbar, von der Bewerbungsphase über die Pressebetreuung bis hin zur feierlichen Verleihung!“ « « « Kathrin Hartkopf | Leiterin Plan Stiftungszentrum


74 StiftungsWelt 04-2014

Mitglieder und Partner

Neue Mitglieder stellen sich vor Herzlich willkommen im Bundesverband Deutscher Stiftungen!

Stiftungen und Stiftungsverwaltungen

ben wurde im Mai 2013 gegründet und erweitert das soziale und kulturelle Engagement des städtischen Berliner Wohnungsunternehmens Gewobag. Mit der

AKTION LUFTSPRUNG Stiftung für chronisch schwerstkranke Kinder und Jugendliche Kasernbach 19 65719 Hofheim www.aktion-luftsprung.de www.luftsprung-pro.de

Die Stiftung Aktion Luftsprung mit Sitz in Hofheim (Taunus), gegründet von Volker Potthoff, unterstützt notleidende Familien mit an Mukoviszidose erkrankten Kindern durch Sach- oder Geldmittel, wenn z.B. notwendige Hilfsmittel oder Therapien von Kostenträgern nicht übernommen werden. Ein besonderer Schwerpunkt ist

die Eingliederung von chronisch erkrankten Jugendlichen in das Berufsleben mithilfe eines individuellen und nachhaltigen Mentoringkonzeptes. Besonders am Herzen liegt der Stiftung auch im Interesse von Mukoviszidose-Patienten die Bereitschaft zur Organspende zu fördern. Ein Organspende-Ausweis kann auf der Internetseite der Stiftung heruntergeladen oder bestellt werden. BERLINER LEBEN Eine Stiftung der Gewobag Alt-Moabit 101a 10559 Berlin info@stiftung-berliner-leben.de www.stiftung-berliner-leben.de Die gemeinnützige Stiftung Berliner Le-

Stiftung übernimmt die Gewobag Verantwortung für die kontinuierliche und nachhaltige Quartiersentwicklung in vielen Bezirken Berlins und fördert Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, für Jugendliche und Senioren sowie für den Sport. Die Stiftungsprojekte geben Impulse und verbinden die Berliner mit ihrer Stadt. Dabei setzt die Stiftung auf die Projektarbeit vor Ort: Sie fördert Initiativen und Aktivitäten, die das Zusammenleben verbessern. Im Zentrum der Stiftungsarbeit steht die Förderung gleichberechtigter Partizipation und interkultureller Integration. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung gezielt auch Einzelpersonen in schwierigen sozialen Situationen. Quer durch die Vielfalt der Projekte ziehen sich die Stiftungsziele: Die Stiftung Berliner Leben schafft Raum für Engagement, Leistung und Ideen für die Stadt. Viele Stiftungsprojekte vermitteln gerade Kindern und Jugendlichen gesellschaftliche Werte und machen sie stark für ein gutes und buntes Berliner Leben. BGE STIFTUNG Richard-Hirschmann-Straße 12 73728 Esslingen am Neckar Telefon (0711) 35 17 67 30 vorstand@bge-stiftung.de www.bge-stiftung.de

Seit Generationen versorgt die Baugenossenschaft Esslingen eG (BGE), zu der rund 3.000 Wohnungen gehören, ihre 7.200 Genossenschaftsmitglieder mit Wohnraum in Esslingen. Anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens gründete die BGE

die BGE STIFTUNG, eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Esslingen am Neckar. Die BGE STIFTUNG soll Menschen in Not helfen, sie unterstützen, den eigenen Wohnraum zu erhalten und längeres Wohnen in der eigenen Wohnung ermöglichen. Die Stiftung will mit ihrer Unterstützungsleistung erreichen, dass Menschen in ihrer persönlichen Not Perspektiven sehen und positiv in die Zukunft gehen. Die Stiftung unterstützt und fördert die Hilfe zur Selbsthilfe. Das Ziel, dass Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihrer angestammten Wohnung und in ihrem Wohn­ umfeld führen können, treibt die BGE STIFTUNG an. Es ist der Stiftung ein besonderes Anliegen, in Einzelfällen in Not geratenen Menschen, insbesondere Mietern, individuell zu helfen und Wohnprojekte zu fördern. BÜRGERSTIFTUNG LÜDINGHAUSEN Dietrich-Bonhoeffer-Ring 18 59348 Lüdinghausen Telefon (02591) 98 04 47 info@buergerstiftung-luedinghausen.de www.buergerstiftung-luedinghausen.de

Die Bürgerstiftung Lüdinghausen, gegründet 2013, ist eine unabhängige selbstständig handelnde und gemeinnützige Stiftung, die zurzeit von 102 Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaftsunternehmen, Vereinen und Institutionen getragen wird. Sie führt Stifter, Spender und ehrenamtlich engagierte Bürger mit der Zielsetzung zusammen, Mitverantwortung für das Gemeinwesen in Lüdinghausen zu übernehmen. Die Stiftung ermöglicht es Bürgerinnen und Bürgern, materielle und immaterielle Beiträge in den Prozess einer gemeinwohlorientierten und nachhaltig organisierten Entwicklung ihrer Stadt einzubringen. Sie stärkt den sozialen Zusammenhalt, fördert die Chancengleichheit und wirkt so mit, den aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen ins-

besondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zu begegnen. HANS-POHLANDT-STIFTUNG c/o RAe Engel Heckmann + Partner Elberfelder Straße 2 40213 Düsseldorf Telefon (0211) 866 48-71 | Fax -89 Der Herrenausstatter Hans Pohlandt wollte sich für seinen Erfolg bei der Bevölkerung bedanken. Er kam daher 2004 auf den Gedanken, sein Lebenswerk in eine Stiftung einzubringen, deren Erträge über eine gemeinnützige Organisation insbesondere der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie Einrichtungen der Alten-, Armen- und Behindertenhilfe zugutekommen sollten. Hierbei war es ihm wichtig, die Region zu bedenken, in der er seinen beruflichen Schwerpunkt hatte, und eine Organisation zu finden, die weitestgehend Gewähr dafür bieten konnte, dass seine Ziele verwirklicht würden. Die Wahl fiel auf den Landesverband Nordrhein des Deutschen Roten Kreuzes, dem der überwiegende Teil der Mittel der Stiftung zufließt. Darüber hinaus war Hans Pohlandt ein großer Tierfreund, weshalb er bestimmt hat, dass ein kleiner Teil der Erlöse dem Tierschutz zugutekommen soll. Auch hier ist die Stiftung fördernd tätig und sorgt sich über den Tierschutzverein Düsseldorf und Umgebung um die Versorgung in Not geratener und ausgesetzter Tiere sowie um die Heranführung von Jugendlichen an den Tierschutzgedanken. LOST VOICES STIFTUNG Groß-Buchholzer Straße 36b 30655 Hannover Telefon (0511) 270 67 51 info@lost-voices-stiftung.org www.lost-voices-stiftung.org

Die Lost Voices Stiftung wurde am 4. September 2012 von der Stifterin Nicole Krüger gemeinsam mit weiteren Initiatoren ins Leben gerufen, um dem oft unerträglichen Leid vieler schwerkranker Menschen mit Myalgischer Enzephalomyelitis (ME/CFS) etwas entgegenzusetzen. Diese sind krankheitsbedingt oft selbst nicht mehr in der Lage, ihre Stimme zu erheben, um für eine angebrachte medizini-


StiftungsWelt 04-2014 » » » Interna

sche Versorgung zu kämpfen. Die Stiftung engagiert sich für die Verbesserung und Erweiterung der Betreuung, Behandlung und Rehabilitation der betroffenen

Menschen. Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die sachgerechte Information der breiten Öffentlichkeit, die Einforderung der Erforschung dieser neuroimmunologischen Erkrankung sowie die Förderung von Vorhaben, die geeignet sind, die internationalen Erkenntnisse schnell nach Deutschland zu transferieren. PETER-WARSCHOW-SAMMELSTIFTUNG Caspar-David-Friedrich-Straße 1 17489 Greifswald Telefon (03834) 77 54 30 post@peter-warschow-sammel­stiftung.de www.peter-warschow-s­ammelstiftung.de

STADT AACHEN – STADTVERWALTUNG Johannes-Paul-II.-Straße 1 52062 Aachen www.aachen.de

Die Stadt Aachen verwaltet insgesamt zwölf unselbstständige Stiftungen bzw. Stiftungsfonds und fünf Familienstiftungen. Zu den unselbstständigen Stiftungen und Stiftungsfonds gehören u.a. der Alten- und Siechenfonds, der Armenfonds, der Ausbildungsfonds, die Stiftung Cockerill und Liebermann, der Elisabethspitalfonds und der Kinder- und Jugendfonds. Die Stiftungen dienen verschiedenen gemeinnützigen Zwecken, z.B. der Unterstützung Jugendlicher, älterer Menschen oder der Krankenfürsorge. Eine detaillierte Übersicht über die Stiftungen und Stiftungsfonds und deren Stiftungszwecke finden Sie unter dem Stichwort „Stiftungen“ auf der Internetseite der Stadt Aachen. Dort werden auch die Familienstiftungen aufgeführt. WALDEMAR-BONSELS-STIFTUNG Fäustlestraße 3 80339 München Telefon (089) 51 68 97 90 | Fax -95 info@waldemar-bonsels-stiftung.de www.waldemar-bonsels-stiftung.de

Bereits 1486 wurde die Stiftung in dem Testament des Greifswalder Bürgermeisters Peter Warschow begründet. Er hinterließ Haus, Acker und Garten, und der ursprünglich in seinem Testament formulierte und bis heute gültige Wille war, dass die vier „Alterleute“ der Gewerke – damals Schmied, Schuhmacher, Schneider und Pelzer – darüber wachen sollten, dass die Einnahmen aus den Pachten ehrlichen, bedürftigen Menschen der Stadt Greifswald zugewandt werden. Im vergangenen Jahrhundert wurden 72 Stiftungen der Stadt in der Peter-Warschow-Sammelstiftung zusammengeführt. Durch das so entstandene umfangreiche Grundvermögen, das inzwischen mehrere Stiftungshäuser und einige Tausend Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst, ist es der Stiftung möglich, die Zweckerfüllungsbedingungen beizubehalten. Bis heute werden soziale Projekte in Greifswald von der Stiftung begleitet und unterstützt.

Die Waldemar-Bonsels-Stiftung wurde 1977 von Rose-Marie Bonsels, der dritten Ehefrau des Schriftstellers und Autors des international bekannten Kinderbuchklassikers „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ eingerichtet. Die rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts hat ihren Sitz in München. Zu ihren Förderschwerpunkten zählen die Kinder- und Jugendliteratur, die Leseförderung sowie die Wissenschaftsförderung in den Fachbereichen der Buch- und Medienwissenschaft. Seit Oktober 2014 vergibt sie ein zweijähriges Promotionsstipendium, das an der Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendbuchforschung des Instituts für Germanistik der Alpen-Adria-Universität (AAU) in Klagenfurt angesiedelt ist. Außerdem widmet sich die Waldemar-Bonsels-Stiftung der Pflege der Erinnerung an das Leben und literarische Werk ihres Namensgebers: Derzeit unter-

75

stützt sie die Entstehung der ersten Biografie über Waldemar Bonsels, die von dem Literaturwissenschaftler Dr. Bernhard Viel verfasst wird und im Frühjahr 2015 im Berliner Verlag Matthes & Seitz erscheint. Aktuell lässt die Stiftung das unter Denkmalschutz stehende Wohnhaus Bonsels’, das der Autor 1918 in Ambach am Starnberger See erworben und in dem er bis zu seinem Tod 1952 gelebt hat, renovieren. Hier soll eine öffentlich zugängliche Gedenkstätte errichtet werden. WALTER BLÜCHERT STIFTUNG Eickhoffstraße 5 33330 Gütersloh Telefon (05241) 179 49-0 | Fax -29 info@walter-bluechert-stiftung.de www.walter-bluechert-stiftung.de

Die Walter Blüchert Stiftung wurde 2007 von Gunter Thielen gegründet. Er entsprach damit dem Willen des verstorbenen Stifters Walter F. Blüchert, der ihn zu seinem Testamentsvollstrecker berufen und mit dem Aufbau der Stiftung betraut hatte. Der Auftrag: Menschen in Not schnelle und direkte Hilfe zukommen zu lassen. Durch kluges Fördern, Weiterentwickeln und Verbreiten von Best Practices möchte die Stiftung dazu beitragen, vorbildliche Lösungen für die optimale Begleitung und Gestaltung von Lebensumbrüchen zu etablieren und soziale oder persönliche Barrieren zu überwinden. Die Modellprojekte sollen wegweisend aufzeigen, dass sich aus Chancen für den Einzelnen ein nachhaltiger Gewinn für die Gesellschaft entwickeln kann.

Freunde des Stiftungswesens Natürliche Personen RAPHAELA HALLERMEIER Röderstraße 6 90518 Altdorf bei Nürnberg rh@steuer-hallermeier.de HEIKE STOLTE Schwennestraße 3 49808 Lingen heike.stolte@gmx.de

Freunde des Stiftungswesens Juristische Personen BANK VONTOBEL EUROPE AG Niederlassung Frankfurt am Main Bockenheimer Landstraße 24 60323 Frankfurt am Main Telefon (069) 69 59 96-130 info@vontobel.de COMMERZ REAL AG Friedrichstraße 25 65185 Wiesbaden Telefon (0611) 71 05-44 34 christoph.schiebel@commerzreal.com GEMEINNÜTZIGE WERKSTÄTTEN OLDENBURG E.V. Rennplatzstraße 203 26125 Oldenburg Telefon (0441) 34 05-0 info@wfbm-oldenburg.de HEUER DIALOG GMBH Luisenstraße 24 65185 Wiesbaden Telefon (0611) 973 26-82 rometsch@heuer-dialog.de LLOYD FONDS AG Amelungstraße 8–10 20354 Hamburg Telefon (040) 32 56 78-145 info@lloydfonds.de


76 StiftungsWelt 04-2014

Die Premiumpartner des Bundesverbandes Allianz Pension Consult GmbH Kontakt

Dr. Hans-Georg Freiermuth Marienstraße 50 | 70178 Stuttgart Telefon (0711) 663-1284 | Fax -81284 hans-georg.freiermuth@allianz.de www.apc.allianz.de

» » » Die Allianz ist ein zuverlässiger Partner für Ihre Stiftung. Nutzen Sie das Wissen und die Erfahrung der Beratungsgesellschaft Allianz Pension Consult GmbH. Sie können über uns aus einer Hand auf das gesamte Lösungsspektrum der Allianz Deutschland und der Allianz Global Investors zugreifen. Wir bieten Ihnen maßgeschneiderte Konzepte zu einer sicheren, auf die Satzungsverpflichtungen abgestimmten Kapitalanlage. So haben wir z.B. in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband StiftungsInvest entwickelt, wofür Mitglieder Sonderkonditionen erhalten. Es zeichnet sich durch stabile attraktive Ausschüttungen bei höchster Ausfallsicherheit und geringen Wertschwankungen aus. Seit 2010 haben uns bereits über 75 Stiftungen mehr als 745 Millionen Euro anvertraut.

Deutsche Bank Deutsche Asset und Wealth Management Wealth Management Deutschland Kontakt

Heiko Schultze Kompetenz-Zentrum Stiftungen I Leitung Süd Taunusanlage 12 | 60325 Frankfurt am Main Telefon (069) 910-49247 heiko.schultze@db.com

» » » Im Wealth Management der Deutschen Bank steht das Grundprinzip des nachhaltigen Vermögensmanagements über allen Zielsetzungen. Es ist unser Anspruch, die uns anvertrauten Werte über Generationen hinweg zu sichern. Bereits seit über 140 Jahren begleiten wir unsere Kunden in Stiftungsfragen, von der Konzeption und Auswahl des Stiftungszwecks über die Stiftungserrichtung, Strukturierung und Verwaltung des Vermögens bis hin zum Rechnungswesen und zur Korrespondenz mit Behörden. Mehrere unabhängige Testinstitute haben die Qualität unseres Angebots bestätigt, so etwa der „Fuchs-Report – Stiftungsvermögen im Test“ des Branchendienstes FUCHSBRIEFE und das „Private Banking and Wealth Management Survey“ des Fachmagazins Euromoney.

Bank J. Safra Sarasin (Deutschland) AG Vermögensanlage Kontakt

Detlef Lau | Institutionelle Kunden Taunusanlage 17 | 60325 Frankfurt am Main Telefon (069) 71 44 97-352 | Fax -199 detlef.lau@jsafrasarasin.com www.jsafrasarasin.de

» » » Die Bank J. Safra Sarasin agiert mit einer konsequent nachhaltigen Ausrichtung. An weltweit 30 Standorten beschäftigt die Gruppe mehr als 2.100 Mitarbeiter. Sie wurde von der Welt / Welt am Sonntag im Rahmen der Untersuchung „Die Elite der Stiftungsexperten“ mit der goldenen Pyramide für besonders herausragende Beratungsqualität im Stiftungswesen ausgezeichnet. In der J. Safra Sarasin-Gruppe wird das Vermögen von über 100 Stiftungen verwaltet. Die Bank berät Stiftungen in Fragen der Administration sowie in der Vermögensverwaltung. Die speziell für deutsche Stiftungen konzipierten Produkte, z.B. Fonds (SarasinFair­Invest) und andere banknahe Dienstleistungen, erhalten Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zu Sonderkonditionen.

DHPG Dr. Harzem & Partner KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und allgemeine Stiftungsberatung Kontakt

WP/StB Volkmar Heun Carmanstraße 48 / 53879 Euskirchen Telefon (02251) 700 98-00 / Fax -9 www.dhpg.de

» » » Die DHPG, eine der 12 größten inhabergeführten Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften in Deutschland, arbeitet seit mehr als 65 Jahren nach dem Motto „Wir beraten Sie persönlich“. Von dieser umfassenden Betreuung machen bereits zahlreiche Stifter, Stiftungen und gemeinnützige Organisationen Gebrauch. Durch langjährige und kompetente Erfahrung mit den Anforderungen im gemeinnützigen Sektor hat die DHPG umfassende Expertise im Stiftungs- und Gemeinnützigkeitsbereich aufgebaut. Hieraus ist auch die DHPG STIFTUNGSZENTRUM GMBH entstanden, die bei Bedarf die komplette Verwaltung von Treuhandstiftungen übernehmen kann. Ziel ist es, dem Stiftungswesen und dem gemeinnützigen Sektor ganzheitlich als kompetenter Partner zur Seite zu stehen.

DATEV eG Kontakt

Manuela Spinger Paumgartnerstraße 6–14 | 90329 Nürnberg Telefon (0911) 319 33 07 manuela.spinger@datev.de www.datev.de

» » » Die DATEV eG ist viertgrößter IT-Dienstleister und Softwareentwickler in Deutschland. Seit 1966 nutzen Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und mittelständische Unternehmen die Lösungen der DATEV. So bietet DATEV unter anderem ein Branchenpaket für Stiftungen an, welches auf dem Standardkontenrahmen (SKR49) basiert. Mit der Kostenrechnung können Stiftungen den Nachweis der Mittelherkunft und -verwendung erbringen und einzelne Treuhandvermögen und geförderte Projekte voneinander abgrenzen. Mit dem Spendentool lassen sich Spender verwalten und Spendenquittungen erzeugen. Der Steuerberater ist dafür der richtige Ansprechpartner.

Evangelische Bank eG Kontakt

Dr. Franziska Nocke Seidlerstraße 6 | 34117 Kassel Telefon (0561) 78 87-102 | Fax -119 franziska.nocke@eb.de

» » » Die Evangelische Bank eG ist ein genossenschaftlich organisiertes, nachhaltiges Kreditinstitut. Als moderner Finanzdienstleister bietet sie Spezial-Know-how und umfassende Finanzlösungen für den kirchlich-diakonischen und sozialen Bereich. Im Jahr 2014 ist die Evangelische Bank eG aus einem Zusammenschluss der Evangelischen Kreditgenossenschaft eG, Kassel, und der Evangelischen Darlehnsgenossenschaft eG, Kiel, entstanden. Mit einer geplanten Bilanzsumme von etwa 7 Milliarden Euro stellt die Evangelische Bank eG die größte Kirchenbank dar und zählt zu den zehn größten Genossenschaftsinstituten in Deutschland. Mehr als 500 Mitarbeiter betreuen bundesweit rund 19.000 institutionelle Kunden und ca. 72.000 private Kunden.


StiftungsWelt 04-2014 » » » interna

GLS Bank Kontakt

Rebecca Weber, Vermögensmanagement Telefon (0234) 57 97-54 92 | Fax -51 40 rebecca.weber@gls.de www.gls.de/vermoegensmanagement

» » » Als erste sozial-ökologische Bank der Welt setzt die GLS Bank konsequent auf Nachhaltigkeit und Transparenz. Die GLS Bank begleitet Stiftungen seit mittlerweile 40 Jahren, immer mit dem Ziel, das Stiftungsvermögen auch als gesellschaftliches Gestaltungsmittel einzusetzen. Im Rahmen unserer Beratung bieten wir ausschließlich Vermögensanlagen an, die sich im Einklang mit Ihrem Stiftungsauftrag und den Ihrer Stiftungsidee zugrunde liegenden Werten befinden. Die Anforderungen an das Stiftungsportfolio nach Sicherheit, Verfügbarkeit und ökonomischer Rentabilität werden dabei gezielt berücksichtigt. Im Sinne des Mission Investing beraten wir Sie auch gerne bei der Identifikation von Anlagen, die Ihren Stiftungszweck aktiv befördern.

Pictet & Cie (Europe) S.A. Kontakt

Frank Böhmer Neue Mainzer Straße 1 60311 Frankfurt am Main Telefon (069) 79 50 09-24 | Fax -49 www.pictet.com

» » » Die 1805 in Genf gegründete Pictet-Gruppe zählt heute zu den führenden unabhängigen Vermögensverwaltern Europas. Die von ihr verwalteten und verwahrten Vermögen beliefen sich Ende Dezember 2013 auf 319 Milliarden Euro. Die Pictet-Gruppe ist ein ausschließlich von derzeit acht Eigentümern geführtes Unternehmen, deren Grundsätze bezüglich Eigentumsübertragung und Nachfolgeregelung sich seit Gründung nicht verändert haben. Diese Grundsätze bilden die Basis für eine kollegiale Geschäftsführung und einen ausgeprägten Unternehmergeist. Darüber hinaus führen sie zu einer auf Langfristigkeit ausgelegten Geschäftsstrategie, einem nachhaltigen Engagement der Teilhaber sowie einem vorsichtigen Risikomanagement.

77

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und allgemeine Stiftungsberatung Kontakt

Sascha Voigt de Oliveira Klingelhöferstraße 18 | 10785 Berlin Telefon (030) 20 68 44 66 | Fax 0180 21 19 91-06 22 svoigtdeoliveira@kpmg.com www.kpmg.de/stiftungen

» » » KPMG ist ein Firmennetzwerk mit mehr als 155.000 Mitarbeitern in 155 Ländern. Auch in Deutschland gehört KPMG zu den führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen. KPMG ist seit Jahrzehnten eng mit dem Stiftungssektor verbunden. Reinhard Goerdeler, Gründungsmitglied unserer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, faszinierte das Stiftungswesen schon im Studium. Später war er auch Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Dieser Tradition fühlen wir uns verpflichtet. Wir wissen, was Stifter bewegt und wie wichtig ihr Engagement für die Gesellschaft ist. Neben fachlichem Know-how verfügen unsere Spezialisten über umfangreiche Branchenkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Beratung von Stiftungen und Stiftern.

Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA Stiftungsspezifische Vermögensverwaltung, Beratung von Stiftern und Stiftungen Kontakt

Dr. Cordula Haase-Theobald Leiterin Niederlassung Köln und Stiftungsmanagement Telefon (0221) 145-17 73 | Fax -24 09 stiftungen@oppenheim.de www.oppenheim.de

» » » Die Privatbank Sal. Oppenheim wurde im Jahre 1789 gegründet und bietet individuelle Lösungen in der Beratung privater und institutioneller Kunden und der Verwaltung ihrer Vermögen. An sieben Standorten bundesweit kombiniert das Kölner Bankhaus Tradition in der Haltung mit Modernität im Handeln. Auf der Grundlage von unabhängiger Beratung, Kontinuität und Erfahrung betreut und berät Sal. Oppenheim insbesondere Stifter, Stiftungen und kirchliche Institutionen. Für ihre Expertise in der stiftungsspezifischen Vermögensanlage und in der Beratung von Stiftern wurde die Bank vielfach ausgezeichnet. So führt Sal. Oppenheim seit drei Jahren die „Ewige Bestenliste“ im Stiftungsmanagement des Fachmagazins FUCHSBRIEFE an.

Notenstein Financial Services GmbH Kontakt

Frank Wettlauffer, Geschäftsführer Leopoldstraße 8–10 80802 München Telefon (089) 38 34 63 50 frank.wettlauffer@notensteinfs.de

» » » Die Notenstein Financial Services GmbH berät deutsche Stiftungen bezüglich der nachhaltigen Stiftungsfonds ihres Mutterhauses, der Notenstein Privatbank AG, Schweiz. Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen erhalten die Fonds zu Sonderkonditionen. Die Notenstein Privatbank ist spezialisiert auf die Vermögensverwaltung institutioneller und privater Anleger. Sie beschäftigt rund 700 Mitarbeitende, verwaltet Vermögen in Höhe von 17 Milliarden Euro und ist zu 100 Prozent eine Tochter der Raiffeisen-Bank, Schweiz. Im Jahr 2013 ist ein erfahrenes und eingespieltes Team mit über 40 renommierten Nachhaltigkeitsspezialisten und langjährigen Stiftungsbetreuern – u.a. Sonja Gebhard, Andreas Knörzer und Frank Wettlauffer – zur Notenstein-Gruppe gestoßen.

Weberbank Actiengesellschaft Unabhängige Vermögensverwaltung Kontakt

Karin Kohler Hohenzollerndamm 134 | 14199 Berlin Telefon (030) 89 79 8-176 | Fax -599 karin.kohler@weberbank.de www.weberbank.de

» » » Seit ihrer Gründung engagiert sich die Weberbank erfolgreich für den Aufbau und Werteerhalt der Vermögen ihrer Kunden. Die individuelle Beratung und maßgeschneiderte Lösungen für die Anlage von Stiftungsvermögen sind dabei wesentliche Schwerpunkte. Gerade die konservative Anlagephilosophie der Bank, die Werteerhalt und langfristigen Erfolg in den Mittelpunkt stellt, entspricht dem Wesen der meisten Stiftungen und macht die Weberbank zu einem gefragten Partner. Unabhängigkeit und Objektivität sind weitere Eckpunkte ihres individuellen Vermögensmanagements.


78 StiftungsWelt 04-2014

Service

Tipps und Beratung für Stiftungen zu Management, Recht und Finanzen

Stiftungskommunikation

Pflicht ohne Kür? Ein launiger Auf- und Abgesang auf den Jahresbericht als Kommunikationsmaßnahme

Praxisbeispiel: Fünf-Jahres-Bericht der Joachim Herz Stiftung

DR. JENNY KOPPELT, PROJEKTMANAGERIN

LEIFIPHYSIK Mit rotem Haar und lila Rock schwebt Tante Emma durchs Bild und erklärt dabei die Relativitätstheorie. Mit humorvollen Animationen wie dieser entdecken Schülerinnen und Schüler auf der Online-Lernplattform LEIFIphysik.de die Welt der Physik – und das kostenlos. 2001 von den bayerischen Physiklehrern Ernst Leitner und Ulrich Finckh ins Leben gerufen, bietet die Website seit dem Relaunch im März 2013 bundeslandspezifische Lerninhalte von der 5. Klasse bis zum Abitur für Schüler aus ganz Deutschland. In 12 Teilgebieten mit ca. 100 Themenbereichen werden physikalische Fragestellungen von der Lichtbrechung bis hin zum deterministischen Chaos besprochen. Insgesamt zählt das Portal über 8300 einzelne Seiten und beinhaltet ca. 18.000 Abbildungen und animierte Simulationen. Dabei ist es bei weitem kein starres Konstrukt sondern wird stetig weiterentwickelt und durch neue Themenbereiche und Funktionalitäten ergänzt. Mit dafür veratwortlich ist der Physik- und Mathematiklehrer Thomas Unkelbach, der seit einiger Zeit das LEIFI-Team verstärkt.

3

2

N AT U R W I S S E N S C H A F T E N

6

LEIFIPHYSIK, 2011 VON UNS ÜBERNOMMEN, IST MIT ÜBER 200.000 BESUCHERN IM MONAT EINES DER GRÖSSTEN DEUTSCHEN LERNPORTALE FÜR SCHÜLER IM BEREICH DER NATURWISSENSCHAFTEN.

12 F

21 9 I 18 E 14

G

13

20

D 16 1 19/11

8

17 H

15

WARUM „LEIFI“? 22

10

23

4

Der Name ist aus den Nachnamen der Gründer Ernst Leitner und Ulrich Finkh zusammengezogen.

C

A

DIE LÖSUNG: 5

A

B

C

D

E

G

H

I

J

F

B

7 J

LEIFIphysik ist auch auf Facebook!

5 Jahre

WILLKOMMEN ZUM LEIFI-KREUZWORTRÄTSEL!

Das Original:

WWW.LEIFIPHYSIK.DE

20

1 ) Aus wie vielen Fragen besteht ein LEIFI-Test? 2) Zu Hause Experimentieren 3) Ernst … 4) In diesem Themenbereich findet man Quarks, Hadronen und Leptonen 5) Schwarzes Loch bei LEIFI 6) Hier gibt’s was auf die Ohren 7) Ein Programmbereich der Joachim Herz Stiftung 8) Hat keine Masse, aber ist ganz schön schnell

9) Logo von LEIFIphysik 10) Kuscheliges Teilgebiet bei LEIFIphysik 1 1 ) Gibt’s auch speziell 12) In welchem Monat im Jahr 2011 hat die Joachim Herz Stiftung LEIFIphysik übernommen? 13) Erste Ableitung der Geschwindigkeit 14) Für Lob und Kritik 15) Hier bewegt sich bei LEIFI alles!

16) Wichtig beim Wippen 17) Wann ging www.leifiphysik.de online? 18) Hat sich mit Planetenbahnen beschäftigt 19) An welcher Schule haben die LEIFI-Gründer unterrichtet? 20) 3 x 108 m/s 21) Einer der LEIFI-Gründer 22) Naturphänomen durch Lichtbrechung 23) Gründungsbundesland von LEIFIphysik

21

Sympathisch, frisch, unkonventionell und vielfältig sollte er sein: Die Joachim Herz Stiftung hat – anstelle einer jährlichen Publikation – ihren ersten Bericht zum fünfjährigen Jubiläum entwickelt. Er transportiert die Arbeit und Projekte der Stiftung direkt über die jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle Mitglieder des Teams hatten die Möglichkeit, ihre Ideen in den Bericht einzubringen, ihre Projekte individuell zu präsentieren und so Botschafter der Stiftung und in eigener (Projekt-)Sache zu werden. Farbkonzept, Gestaltungselemente und Bildsprache vermitteln Lebhaftigkeit, Dynamik und Teamarbeit. Der Bericht wirkt emotional nahbar, ist professionell und seriös, jedoch nicht konventionell und bricht mit Stiftungsroutinen in der Berichterstattung. Zahlreiche Zitate, kurze Texte und Rätsel ermuntern zum Durchblättern, Stöbern und visuellen Erkunden der Stiftung. Exemplarische Projektvorstellungen und Einleitungen in die Bereichsarbeit liefern Hintergrundinformationen und strategische Fakten. Der Jahresbericht wurde in der Zielgruppe sehr positiv aufgenommen. So wurden etwa die direkte Ansprache des Lesers, das Design und der frische Textstil gelobt und der Bericht als Inspiration und Vorbild für die Arbeit anderer Institutionen gewertet.

» » » Die meisten deutschen Stiftungen haben einen, und bei denen, die ihn erhalten, sorgt er regelmäßig für Gesprächsstoff: Bitte nicht noch einer! Die Rede ist vom Jahres- oder Tätigkeitsbericht. Mit ihm legen Stiftungen nicht nur Rechenschaft z.B. gegenüber ihren Gremien oder der Stiftungsaufsicht ab, sondern teilen sich auch und vor allem der Gesellschaft mit, erläutern ihre Themen und ihr Wirken und setzen sich dem demokratischen Diskurs aus. Soweit die Theorie – eine ganz zentrale Aufgabe der Stiftungsarbeit und -kommunikation, sollte man meinen. Türstopper und Nebelkerzen Doch schaut man sich unter den Stiftungen in Deutschland um, ist die qualitative Bandbreite an Jahres- oder Tätigkeitsberichten unglaublich groß. Von knappen 12 bis überschwänglichen 100 Seiten, im Hosentaschenformat von A6 bis zum Aktentaschen füllenden A4 plus, vom lieblosen SchwarzWeiß-PDF bis zum gebundenen Türstopper ist alles dabei. Auch in puncto inhaltlicher und finanzieller Transparenz variieren die Publikationen erheblich, und die Stiftungen setzen sehr unterschiedli-

che Schwerpunkte: Bei manchen nimmt der Wirtschaftsbericht fast ein Drittel des Bandes ein, bei anderen ist es nur eine knappe Seite, bei nicht wenigen fehlen Angaben zu Finanzen völlig. Einige setzen auf bildhaftes Storytelling, andere auf nüchterne Projekt-Steckbriefe. Inhaltlicher Informationswert? So manche Hochglanz-Nebelkerze im Ziegelsteinformat blendet mit Bildern, Ausstattung oder einfach einem erschlagenden Übermaß von Berichterstattung. Das Pendant dagegen nennen böse Zungen auch Telefonbuch: Aneinander gereihte Buchstaben-Zahlen-Kolonnen liefern so viel oder wenig Projektbezug wie „Das Örtliche“. Selten wird evaluiert Grundsätzlich scheint der Jahresbericht das „Problemkind“ der Kommunikationsabteilungen zu sein. Denn eines ist sicher: Ob Nebelkerze oder Telefonbuch – die Erstellung kostet sehr viel Arbeitszeit und die (Print-)Produktion viel Geld. Reichweite und Wirksamkeit der Berichte bleiben dagegen oft unklar. Im Gegensatz zu vielen anderen Maßnahmen im Stiftungskontext werden Jahresberichte so gut wie nie evaluiert. Ein Grund


StiftungsWelt 04-2014 » » » Service

dafür könnte sein, dass Jahresberichte noch immer nicht den Muff der trockenen Gremieninformation abwerfen konnten. Wenn hier die zentrale Zielgruppe vermutet wird, lässt sich auch die oben beschriebene Bandbreite sehr einfach aus persönlichen und betrieblichen Vorlieben ableiten. Die wenigen Evaluationen, die es gibt, scheinen dieser Annahme Recht zu geben und sollten Kommunikatoren nachdenklich stimmen: Glaubt man der US-amerikanischen Studie „Talking to Ourselves – A Critical Look at Annual Reports in Foundation Communities“, die die Wirksamkeit von Jahresberichten privater Stiftungen in den

79

USA untersucht hat, lesen gerade einmal drei von 1.000 engagierten US-Bürgern Jahresberichte. Gefragt, wie sie gerne informiert werden würden, kommen E-Mail-Update, Website und Direct-Mail auf über 50 Prozent der Nennungen. Der Jahresbericht landet bei 5 Prozent auf dem siebten Rang, abgeschlagen hinter Newsletter, persönlichem Treffen und Medienberichterstattung. Auch unter uns Kolleginnen und Kollegen sieht es dürftig aus: So stellten die Mitglieder des Forums Stiftungskommunikation des Bundesverbandes erst kürzlich fest, es sei kaum zu schaffen, Jahresberichte anderer Institutionen zu

lesen. Wirklich ein Zeitproblem oder eine freundliche Notlüge? Es scheint, als sei der Jahresbericht oft nicht nur für die engagierte Bevölkerung uninteressant, sondern sogar für Mitglieder unserer Branche. Stiftungshandeln hinaus in die Gesellschaft tragen Wir reden offenbar (fast ausschließlich) mit uns selbst (also z.B. ich mit mir) – und mit unseren Gremien.

Mirko Zapp  leitet den Bereich Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation bei der Joachim Herz Stiftung in Hamburg. Er ist seit zehn Jahren in der Stiftungskommunikation tätig. Weitere Informationen  mzapp@joachim-herz-stiftung.de www.joachim-herz-stiftung.de

Es sind die Details, die eine Stiftung ausmachen Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Rechtsberatung und Family Office

PETERS, SCHÖNBERGER & PARTNER RECHTSANWÄLTE WIRTSCHAFTSPRÜFER STEUERBERATER Schackstr. 2 (Am Siegestor) 80539 München www.psp.eu


80 StiftungsWelt 04-2014

Zehn Schritte auf dem Weg zum Jahresbericht 1. Holen Sie sich einen Kaffee und greifen Sie sich irgendeinen Jahresbericht.

Was haben Sie erlebt, wenn die Tasse leer ist und Sie sich sicherlich länger als die meisten anderen mit diesem Bericht beschäftigt haben? Nehmen Sie diese Erfahrung als Ausgangslage für Ihre Grundkonzeption. 2. Welche Inhalte wollen Sie, welche müssen Sie transportieren? Lassen sie sich stimmig verknüpfen, oder trennen Sie Kür und Pflicht von vornherein in zwei Bereiche? 3. Stellen Sie sich folgende Fragen: Wer soll Ihren Jahresbericht lesen bzw. durchblättern? Wann und wo wird er/sie das tun? Was soll er/sie über Ihre Stiftung mindestens erfahren haben? Wie soll er/sie Ihre Stiftung dabei erlebt haben? Was erzählt er/sie im besten Fall einem Dritten über Ihr Haus und Ihren Bericht? 4. Welcher Jahresbericht passt nun zu Ihrem Haus? Nutzen Sie bei Ihren Vor­ überlegungen zur Konzeption ruhig eine Negativliste. Gemeinhin fällt es uns sehr viel leichter, das „nicht“ als das „was“ zu benennen. Formen Sie daraus Gegenteile und schon sind Sie einen großen Schritt weiter. Das gilt für alle Fragen rund ums Image, wie Ausstattung, Emotionalität, Sprache, ­Layout, Haptik etc. 5. Passen Punkt 3 und 4 zusammen? Stimmt also Ihre Selbstwahrnehmung/-darstellung mit der Wahrnehmung Ihrer Kernzielgruppen überein? Sehr gut, weiter zu Punkt 6. Wenn nicht, müssen Sie leider erneut bei Punkt 3 beginnen. 6. Es klingt banal, aber denken Sie noch einmal nach, in welchen Feldern und Themen Sie aktiv sind. Fördern Sie direkt andere Menschen, sollten Sie auch diese und Ihre Mitarbeiter ins Zentrum stellen. Bei Denkmal- oder ­Vogelschutz gibt’s dagegen andere Prioritäten. Auf „Gesicht zeigen“ sollten Sie allerdings nie ganz verzichten, schließlich will der Leser wissen, mit wem er es zu tun hat. 7. Bedenken Sie, dass der Jahresbericht informieren will. Anders als eine ­Gebrauchsanweisung sollte er das verständlich und klar tun. Das betrifft Gliederung und Überschriften, aber auch Einstiegshilfen in Ihre Texte z.B. mit Marginalien und Zitaten oder Versalien und Fettungen. Liefern Sie auch abgesetzte Fazits oder Zusammenfassungen, um die Ergebnisse Ihrer Arbeit herauszustellen. 8. Klarheit erzeugt Transparenz. Die ist für das Stiftungswesen wichtig. Grundlegende Transparenzkriterien sollte jeder Bericht erfüllen, sowohl was den Wirtschaftsteil als auch was die Projektinformation betrifft. Was hilft dem Leser ein seitenlanger Finanzteil, wenn er keine Projektbeschreibung erhält? Gleiches gilt umgekehrt. 9. Emotionen sind Bestandteil der zwischenmenschlichen Kommunikation. Sie brauchen niemanden mit Ihrem Jahresbericht zu Tränen zu rühren oder zum Lachen zu bringen (schaden würde es an der richtigen Stelle allerdings auch nicht); aber werden Sie nahbar, persönlich, verbindlich – nutzen Sie nicht nur das gemeinsame Interesse, sondern auch das Gefühl der ­Gemeinsamkeit. So schlagen Sie eine Brücke zum Leser und machen ihn neugierig auf mehr. 10. Überfrachten Sie den Bericht nicht – weder im Umfang noch mit Bildern, Botschaften, Verweisen, Beispielen oder Geschichten. Zeigen Sie Ausschnitte ­Ihrer Arbeit, setzen Sie Schwerpunkte. Müssen Sie alles zeigen, reduzieren Sie die Komplexität der einzelnen Teile und strukturieren Sie noch besser.

Produzieren wir Jahresberichte nur für sie und kommunizieren an allen anderen Zielgruppen vorbei? Sicherlich, schon ein gutes Abschneiden in der „Pflicht“ der Rechenschaftslegung hat seine positiven Effekte: Einmal im Jahr vergewissern wir uns unserer Arbeit. Wir evaluieren Projekte, prüfen sie auf Übereinstimmung mit unseren strategischen Vorhaben, verwenden Zeit auf ihre Darstellung und Erläuterung. Das ist aber nur die sprichwörtliche halbe Miete, denn wo eine „Pflicht“, da (üblicherweise) auch eine „Kür“. Im Fall des Jahresberichts besteht sie wie bereits gesagt darin, Stiftungshandeln hinaus in die Gesellschaft zu tragen: Dort können wir andere Institutionen zur Projekt­adaption oder ­Kooperation inspirieren, Menschen zum Engagement motivieren, für Akzeptanz des Stiftungswesens werben, Fundraising erleichtern und vieles mehr. Die Kür ist also unsere Chance, sehr stiftungsspezifisch wichtige Bezugsgruppen – Ehrenamtliche und Spender ebenso wie Partner und Geförderte oder die Öffentlichkeit – zu informieren und zu mobilisieren, sie für unsere Anliegen zu interessieren und für unsere Ziele zu begeistern. Gar nicht so schlecht, oder? Nur weil wir aktuell noch manche Schwierigkeiten mit der Kür haben, sollten wir also den Jahresbericht mitsamt all seinen Möglichkeiten nicht gleich über Bord werfen. Vielmehr ist es an uns, den Kür-Teil effektiver als bislang zur bestmöglichen Zielgruppenerreichung zu nutzen und in eine wirkungsvolle Kommunikationsmaßnahme zu verwandeln. Dazu gehört es, im Vorfeld der Produktion klare


StiftungsWelt 04-2014 » » » Service

Zielsetzungen zu formulieren: Wen wollen wir mit welchen Informationen versorgen und mit welchem Ziel? Hieraus ergeben sich inhaltliche Schwerpunkte, eine zielgruppenspezifische Sprache, ein entsprechendes Bild-/Textverhältnis, Emotionalität, Umfang, Erscheinungsrhythmus und vieles mehr. Einen Fokus setzen Es kann durchaus hilfreich sein, diese Diskussion jedes Jahr neu zu führen und sich jahresspezifische Zielgruppen auszusuchen oder besondere Themenschwerpunkte zu setzen. „360 Grad ist tot“, stellte Thomas Strerath als CEO bei Ogilvy & Mather etwas

81

provokant schon 2011 auf dem Deutschen Medienkongress fest und meinte damit die „Penetrationskommunikation“ der immer gleichen Botschaft auf allen Kanälen. Angesagt ist hingegen eine integrierte Kommunikation, die Themen, Botschaften und Zielgruppen auf die verschiedenen Kommunikationskanäle abstimmt. Warum also den Jahresbericht, der einen immensen zeitlichen und finanziellen Aufwand verursacht, durch eine wenig gezielte, jährliche Abarbeitung nach einem althergebrachten „Schema F“ von dieser Logik ausnehmen und so Resonanz und Ressourcen vergeuden? Also ran an die Gremien! Wer-

den Sie konkret in der Formulierung der Zielsetzung Ihres Jahresberichts und diskutieren Sie diese intern. Sprechen Sie Ihre Zielgruppe mit einer passgenauen Maßnahme über einen kosteneffektiven, nutzerfreundlichen Kanal an. Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ob Print oder digital, Bilderbuch oder Wissenschaftsbroschüre, Erlebnisheft oder Bilanz: Wenn Inhalt und Form auf Ihre Zielgruppe abgestimmt sind, lohnt sich die Arbeit – und kann sogar Spaß machen! « « «

2014_anzeige-stiftungswelt_Layout 1 12.11.14 13:58 Seite 2

Der Denkmalpreis der Hypo-Kulturstiftung wird seit 1986 jährlich an private Eigentümer in Bayern verliehen, die ihre Baudenkmäler mit großem Engagement fachgerecht restauriert haben. Besonders wichtig für die Denkmalpflege sind ihre Vorbildfunktion sowie ihr Ausstrahlungscharakter.

hypo-ku lturstiftu ng Theatinerstraße 8 80333 München Telefon (0 89) 3 78–4 26 68 kontakt@denkmalpreis.de www.denkmalpreis.de

Voraussetzung für eine Bewerbung ist, dass das Baudenkmal in die Denkmalliste eingetragen und seine Restaurierung abgeschlossen ist. Einreichungen sind über zwölf Institutionen möglich, u.a. die Bezirksregierungen und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege.


82 StiftungsWelt 04-2014

Projekte

Öffentliche Bücherschränke Eine Projektidee für regional engagierte Stiftungen

Öffentliche Bücherschränke sind Blickfang, Stadtgespräch und ein Beitrag zur Lesekultur. Sie lassen sich relativ leicht aufstellen und mit ehrenamtlichem Engagement betreiben. Zudem nimmt die Lokalpresse den örtlichen Bücherschrank und die dahinterstehenden Förderer regelmäßig und gern in ihre Berichterstattung auf. Daher sind Bücherschränke eine schöne Projektidee vor allem für kleinere, regional engagierte Stiftungen. » » » Die Idee einer stationären öffentlichen Büchertauschbörse wurde wohl erstmals 1991 im österreichischen Graz mit dem Projekt „Open Public Library“ des Künstlerduos Clegg & Guttmann verwirklicht. Inzwischen gibt es in Deutschland laut einer Standortliste bei Wikipedia knapp 400 öffentliche Bücherschränke. Spitzenreiter ist das Stadtgebiet Frankfurt am Main mit 27 Bücherschränken, gefolgt von Hannover (22), Köln und Berlin (je 14). Finanziert und betrieben werden die Schränke durch ganz unterschiedliche Träger: Privatpersonen, Service-Clubs wie Lions und Rotary, Bürgervereine oder Stiftungen. Allein die Stiftung Mercator hat seit 2009 insgesamt zehn Bücherschränke in verschieDr. Felix Streiter, LL.M.  denen Kommunen des leitet den Bereich Wissenschaft in der Ruhrgebiets aufgestellt. Stiftung Mercator in Essen. Besonders aktiv sind Kontakt  auch die Bürgerstiftunfelix.streiter@stiftung-mercator.de www.stiftung-mercator.de/de/projekt/ gen in Köln und Bonn. mercator-buecherschrank

Bücherschränke sind öffentliche Tauschforen und bereichern als kostenfreie Ergänzung zu Stadtbibliotheken, Buchhandlungen und Antiquariaten den öffentlichen Raum. In die wetterfesten Schränke können Anwohner und Passanten, Erwachsene und Kinder jederzeit Bücher hineinstellen, aber auch herausnehmen. Durch das Prinzip des Gebens und Nehmens stärken öffentliche Bücherschränke das lokale Miteinander und wirken identitätsstiftend für einen Stadtbezirk. Als kostenloses, niedrigschwelliges Angebot ermöglichen sie Menschen mit geringen finanziellen Möglichkeiten die Teilhabe an Literatur – ein Aspekt, der insbesondere im Kontext sinkender kommunaler Haushaltsmittel und der damit einhergehenden Schließung von Stadtteilbibliotheken zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wie wird’s gemacht? Vor der Eröffnung eines Bücherschranks sind zahlreiche Fragen zu klären: Wie baut man einen witterungsbeständigen Schrank? Wie erreicht man, dass nicht nur Bücher

entnommen, sondern tatsächlich auch neue Bücher eingestellt werden? Wer kümmert sich regelmäßig und zuverlässig um den Bücherschrank? Wie sieht es mit der Haftung aus? Und wie verhindert man, dass ein Schrank, zu dem jeder Zugang hat, Vandalismus ausgesetzt ist (z.B. Graffiti, Sachbeschädigung) oder dass rechtlich problematische Literatur eingestellt wird (z.B. politisch oder religiös extremistische Bücher). Kein Grund zur Skepsis, für alle Fragen lassen sich zufriedenstellende Lösungen finden. Hier einige Praxishinweise aus den Erfahrungen, die die Stiftung Mercator mit ihren Bücherschränken im Ruhrgebiet gemacht hat. Der Schrank Für die Herstellung der Schränke wurden winterharte Hölzer und eine abwaschbare, Graffiti-resistente Lackierung gewählt. Die Schränke wurden so aufgestellt, dass sie von beiden Seiten erreichbar sind. Durch horizontale Klappen aus durchsichtigem Hartglas werden die Bücher vor Wind und Wetter geschützt. Denkbar ist es, die Klappen mit einem Einrast-Mechanismus zu versehen, sodass die Nutzer beim Stöbern beide Hände frei haben. Fest montierte Buchstützen können ein Umkippen der Bücher verhindern und den psychologisch wichtigen Eindruck von Ordnung vermitteln. Seitlich angebrachte Tafeln erläutern das Tauschprinzip. Ein auf diese Weise von einem


StiftungsWelt 04-2014 » » » Service

Schreiner maßgefertigter Bücherschrank kostet knapp 3.000 Euro. Es können weitere Kosten in Höhe von bis zu 1.000 Euro für die Aufstellung des Schrankes hinzukommen (z.B. für das Gießen eines Fundaments). Darüber hinaus empfiehlt es sich, zusätzliche Mittel als Rücklage für Instandhaltung und sonstige Folgekosten sowie für kulturelle Veranstaltungen einzuplanen. Der Platz Bei den Mercator Bücherschränken im Ruhrgebiet ist es bislang zu keinem nennenswerten Vandalismus gekommen. Die Schränke wurden bewusst an Plätzen mit regem Publikumsverkehr aufgestellt, zum Teil in der Nähe von Restaurants mit Außengastronomie. Die dadurch entstehende gesellschaftliche Kontrolle reduziert das Risiko von mutwilligen Sachbeschädigungen. Betreuung und Einbindung im Stadtteil Vor der Eröffnung eines neuen Bücherschranks wurde jeweils ein Pate gesucht, der ehrenamtlich in regelmäßigem Abstand den Schrank kontrolliert und ggf. mit Büchern aus Spenden auffüllt. Hierfür konnten beispielsweise Mitarbeiter von Kirchengemeinden, Stadtteilbibliotheken und soziokulturellen Begegnungsstätten gewonnen werden. Ihre Aufgaben wurden in kurzen Patenschaftsvereinbarungen festgehalten. Um auch die junge Bevölkerung adäquat anzusprechen, können zusätzlich Kinderpaten gewonnen werden. Bücherschränke lassen sich durch verschiedene Maßnahmen in das Stadtteilleben einbeziehen: z.B. durch Open-Air-Lesungen oder

83

künstlerische Performances anlässlich von Märkten, Stadtteilfesten, besonderen Feiertagen oder dem internationalen Tag des Buches am 23. April. Kooperationen mit Schulen, Buchhandlungen und Kulturcafés können solch ein Programm abrunden. Rechtliches Das dauerhafte Aufstellen eines Bücherschranks im öffentlichen Raum hat auch eine kommunalrechtliche Seite: Die Projektplanung erfordert erfahrungsgemäß einen zeitlichen Vorlauf von etwa einem halben Jahr, da der Gemeinderat, ggf. der Bezirksrat und verschiedene Stellen der Gemeindeverwaltung (z.B. Amt für Stadtentwicklung, Amt für Verkehrs- und Baustellenmanagement, ggf. die Denkmalbehörde) in den Planungsprozess eingebunden werden müssen. Soll der Schrank auf städtischem Grund aufgestellt werden, muss eine sogenannte „Sondernutzungserlaubnis“ beantragt werden. Steht der Schrank auf kirchlichem, aber der Öffentlichkeit gewidmeten Grund (z.B. einem Kirchvorplatz), muss die Planung auch mit den kirchlichen Instanzen abgestimmt werden. Wird der Schrank untrennbar mit dem Grund und Boden verbunden, geht das Eigentum am Bücherschrank automatisch auf den Grundstückseigentümer über. Lässt sich der Schrank ohne Weiteres wieder entfernen, behält der Aufsteller das Eigentum am Schrank und damit auch die Haftung für etwa entstehende Schäden. Insbesondere für kleinere Stiftungen ohne eigenen Verwaltungsapparat bietet es sich an, den Schrank nicht in Eigenregie zu errichten und zu verwalten, son-

dern alle Rechte und Pflichten (Eigentum, Nutzungserlaubnis) dem Grundstückseigentümer oder dem Paten zu übertragen. Resonanz Die Stiftung Mercator hat durchweg positive Erfahrungen mit ihrem Projekt „Mercator Bücherschrank“ gesammelt. Die Zusammenarbeit mit den Paten funktioniert problemlos, das Angebot wird von den Bürgerinnen und Bürgern rege genutzt. Auch medial ist das Projekt ein Erfolg, es sind bereits über 200 regionale Zeitungsbeiträge über die Bücherschränke erschienen. Wie man am Beispiel des Bücherschrankes vor dem Essener Grillo-Theater sehen kann, sind die vier Etagen des Schrankes stets gut gefüllt, wobei das bunte Angebot häufig wechselt. So findet sich an einem Tag der John-Grisham-Bestseller zwischen Kafkas „Schloss“ und Enid Blytons „Fünf Freunden“. Beim nächsten Besuch sind es Dr. Oetkers Backbuch von 1980, ein Schmöker von Johannes Mario Simmel und ein großer Bildband über Mallorca. Egal zu welcher Tageszeit man am Schrank vorbeikommt, fast immer sieht man jemanden beim Stöbern. Aufgrund der großen Beliebtheit der Bücherschränke hat die Stiftung Mercator inzwischen ein Folgeprojekt bewilligt, mit dem ein Netzwerk der einzelnen Bücherschrank-Paten aufgebaut und gefördert wird. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die Mercator-Bücherschränke auch nach dem Förderzeitraum erfolgreich den literarischen Austausch im Ruhrgebiet unterstützen. « « «


84 StiftungsWelt 04-2014

Fundraising

Fördertöpfe anzapfen Meist fördern Stiftungen andere, aber sie können sich auch mal selbst fördern lassen – ein Überblick zu öffentlichen Förderprogrammen.

Öffentliche Fördermittel in Anspruch zu nehmen, ist nicht nur ein entscheidender Faktor für das Wachstum und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit gewerblicher Unternehmen – auch Stiftungen können von staatlichen Subventionen profitieren. Dieser Artikel gibt einen Überblick über einige der wichtigsten Förderprogramme des Bundes und der Länder, für die Stiftungen sich bewerben können. Geschäftsbetrieb und Projektarbeit » » » Zentrales Förderinstrument der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW, www.kfw.de) für alle gemeinnützigen Organisationen ist der Investitionskredit für kommunale und soziale Unternehmen, der für betriebliche Investitionen (einschließlich Beschaffung von Betriebsmitteln) zur Verfügung gestellt wird. Finanziert werden bis zu 100 Prozent der Investitionskosten, wobei der Darlehenshöchstbetrag jedoch auf maximal 50 Millionen Euro je Vorhaben beschränkt ist. Anträge sind über Ihre Hausbank an die KfW zu richten. Zu Christof Gladow  welchem Zinssatz der hat an der Universität Köln Volkswirtschaft Kredit gewährt wird, und Verkehrswissenschaften studiert und arbeitet seit vielen Jahren als Wirtschaftshängt von Ihrer Boförderer und Mittelstandsbeauftragter bei nität und Ihren verder Kreisverwaltung Euskirchen (NRW). Er ist darüber hinaus als Dozent und Autor für fügbaren Sicherheivolks- und betriebswirtschaftliche Themen ten ab. Über dieses tätig. bundesweit geltenKontakt  christofgladow@aol.com de Programm hinaus bieten die Bundes-

länder ergänzend u.a. folgende Unterstützungen an: » Baden-Württemberg: Kulturinitiativen und soziokulturelle Zentren (www.laks-bw.de); Förderung von Betreuungsvereinen: www.kvjs.de » Bayern: Beratung und Integrationsbegleitung von Personen mit Migrationshintergrund: www. regierung.mittelfranken.bayern. de; Regionale Offene Behindertenarbeit; Netzwerk Pflege, beide Programme: www.zbfs.bayern.de » Berlin: Lokales Soziales Kapital Berlin: www.gsub.de; Sammelfonds für Geldauflagen zu Gunsten gemeinnütziger Einrichtungen; Kulturinvestitionsprogramm, beide Programme: www.berlin.de; Hauptstadtkulturfonds: www.hauptstadtkulturfonds.berlin.de » Brandenburg: Maßnahmen der politischen Bildung: www.politische-bildung-brandenburg.de » Bremen: Bürgschaften der Bremer Aufbaubank: www.bab-bremen.de » Hamburg: Politische Bildung: www.hamburg.de

» Hessen: Förderung sozialer Gemeinschaftseinrichtungen und nichtinvestiver sozialer Maßnahmen: www.rp-giessen.hessen.de oder www.rp-darmstadt. hessen.de » Mecklenburg-Vorpommern: Förderung von Kleinprojekten: www.lagus.mv-regierung.de; Medienkompetenz und Bürgermedien: www.medienanstalt-mv.de; Europagedanke und europäische Integration: www.stk.regierung-mv.de » Niedersachsen: Förderung wohlfahrtspflegerischer Aufgaben und außergewöhnlicher Maßnahmen im sozialen Bereich: www.soziales.niedersachsen.de; Landesbürgschaftsprogramm: www.pwc.de; Demokratie und Toleranz; Politische Jugendbildung, beide Programme: www.soziales.niedersachsen.de » Nordrhein-Westfalen: Interkultur: www.mfkjks.nrw.de; NRW. Bank – Pflege und Betreuung: www.nrwbank.de; Integration unternehmen – Investive Förderung von Integrationsprojekten: www.arbeit.nrw.de » Rheinland-Pfalz: Förderung sozialer Beratungsstellen: www. lsjv.rlp.de; Landesbürgschaftsprogramm: www.isb.rlp.de; Projekte nichtstaatlicher Museen: www.museumsverband-rlp.de » Sachsen: Interregionale und grenzübergreifende Zusammenarbeit und Europagedanke;


StiftungsWelt 04-2014 » » » Service

Förderung der sozialen Arbeit, beide Programme: www.lds. sachsen.de; Investitionen und Strukturmaßnahmen im Rahmen des Kulturraumgesetzes: www.smwk.sachsen.de; Weltoffenes Sachsen: www.smi.sachsen.de » Sachsen-Anhalt: Kunst und Kultur: www.landesverwaltungsamt.sachsen-anhalt.de » Schleswig-Holstein: Netzwerke zwischen Kultur und Wirtschaft: www.pg-norderelbe.de; Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements: www.schleswig-holstein.de » Thüringen: Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit; Kultur und Kunst, beide Programme: www. thueringen.de Energieeinsparung Die Energiewende und damit verbundene steigende Energiekosten sind gute Gründe, eigene Immobilien energetisch zu optimieren. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA bezuschusst dabei die Erstzertifizierung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 oder eines Energiecontrollings (einschließlich Erwerb von Mess-, Zähler- und Sensoriktechnologie sowie adäquater Software). Legt Ihnen Ihr Energieberater Sanierungsmaßnahmen nahe, die mit größerem Investitionsbedarf verbunden sind, so unterstützt Sie die KfW mittels zinsgünstiger Darlehen, z.B. in Form des Programms „Erneuerbare Energien“. Die Höhe eines Darlehens kann bis zu 100 Prozent der Investitionskosten betragen und ist auf 25 Millionen Euro pro Vorhaben begrenzt. Für Klimaschutzprojekte sozialer, kultureller und öffentlicher

85

Einrichtungen gewährt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Zuschüsse (www.klimaschutz.de). Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA (www. bafa.de) können Sie die Förderung der Neuerrichtung von Mini-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen beantragen. Die wichtigsten Förderprogramme der Bundesländer: » Bayern: Energieeinsparungskonzepte und Energienutzungspläne: www.itzb.de » Berlin: Umweltentlastungsprogramm: www.uep-berlin.de » Hamburg: Ressourcenschutz: www.hamburg.de » Rheinland-Pfalz: Zinszuschüsse für Investitionen im Bereich der Energieeffizienz und der Energieversorgung: www.energieagentur.rlp.de » Saarland: Umweltmanagement-Förderprogramm; Zukunftsenergieprogramm / Klima plus Saar, beide Programme: www.umwelt.saarland.de » Sachsen: Energieeffizienz und Klimaschutz: www.umwelt. sachsen.de » Schleswig-Holstein: Umweltinnovationen: www.wtsh.de » Thüringen: Nachhaltige Entwicklung: www.thueringen.de Aus- und Weiterbildung In den kommenden Jahren wird der demografische Wandel in Deutschland dazu führen, dass es aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge zunehmend schwerer wird, Auszubildende und junge Fachkräfte zu gewinnen. Das gesetzlich vorgesehene spätere Renteneintrittsalter sorgt außerdem für einen Anstieg

des Durchschnittsalters der Belegschaften gewerblicher Unternehmen und gemeinnütziger Organisationen. Permanente Weiterbildung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist daher unerlässlich! Für die Entwicklung unternehmerischer Maßnahmen, die geeignet sind, die Beschäftigungsfähigkeit von Mitarbeitern bis zum Renteneintritt zu erhalten, stellt das Programm „Innovationen für die Arbeit von morgen“ ­­(www.foerderinfo.bund. de) Zuschüsse in Höhe von 50 Prozent der Kosten zur Verfügung. Über die für den Sitz Ihrer Stiftung zuständige Dienststelle der Agentur für Arbeit können Ihre Beschäftigten eine Förderung ihrer Weiterbildungskosten und Sie einen Arbeitsentgeltzuschuss für den Zeitraum, in dem Beschäftigte wegen der Teilnahme an Weiterbildungen keine Arbeitsleistungen erbringen, beantragen. Grundlage hierfür ist das Programm „Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Arbeitnehmer in Unternehmen (WeGebAU)“. Ihre Angestellten können außerdem eine Bildungsprämie für ihre Weiterbildung erhalten (www.bildungspraemie.info). 50 Prozent der Kurs- oder Prüfungsgebühren, maximal 500 Euro, werden ihnen erstattet. Arbeitgebern, die Jugendliche frühzeitig an eine reguläre Ausbildung heranführen wollen, gewährt die Bundesagentur für Arbeit monatlich 216 Euro (für die Dauer von bis zu zwölf Monaten) zur Einstiegsqualifizierung. Möchten Sie Jugendlichen aus anderen europäischen Ländern eine Ausbildung in Ihrer Stiftung ermöglichen, so bietet Ihnen das Programm „Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen aus Europa (MobiPro-EU)“


86 StiftungsWelt 04-2014

Zuschüsse zu Sprachkursen, Reisekosten und zur Praktikums- bzw. Ausbildungsvergütung an. Unter der Internetadresse www.thejobofmylife.de informieren das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie die Bundesagentur für Arbeit über alle relevanten Förderbedingungen. Mit einer Prämie in Höhe von 10.000 Euro honoriert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (www.bmas.de) im Rahmen der Initiative Inklusion die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für schwerbehinderte junge Menschen.

Ergänzende Förderhilfen der Bundesländer: » Baden-Württemberg: Fachkurse; Ländliche Weiterbildung; beide Programme: www.l-bank.de » Brandenburg: Bildungsscheck: www.lasa-brandenburg.de » Bremen: Fachkräfteinitiative: www.arbeit.bremen.de » Hamburg: Weiterbildungsbonus: www.weiterbildungsbonus.net » Hessen: Hessische Qualifizierungsoffensive: www.esf-hessen.de » Mecklenburg-Vorpommern: Lebenslanges Lernen: www.gsa-schwerin.de » Niedersachsen: Ausbildung in der Altenpflege www.soziales. niedersachsen.de » Nordrhein-Westfalen: Bildungsscheck: www.arbeit.nrw.de » Rheinland-Pfalz: Berufliche Weiterbildung – Qualischeck: www.qualischeck.rlp.de » Saarland: Lernziel Produktivität (http://wirtschaft.saarland.de) » Sachsen: Berufliche Bildung (Berufsorientierung und Ausbildung): www.sab.sachsen.de

» Sachsen-Anhalt: Ausbildung Alleinerziehender: www.landesverwaltungsamt.sachsen-anhalt.de; Qualifizierung von Beschäftigten: www.ib-sachsen-anhalt.de » Schleswig-Holstein: Weiterbildungsbonus: www.ib-sh.de » Thüringen: Weiterbildungsrichtlinie: www.gfaw-thueringen.de Organisationsberatung Gegen „Betriebsblindheit“ hilft nur, die eigene Organisationsstruktur und betriebliche Abläufe von Zeit zu Zeit durch externe Fachleute auf Schwachstellen und nicht ausgeschöpfte Rentabilitätssteigerungspotenziale hin überprüfen zu lassen. Beratungen, die sich auf Fragen der strategischen Personalführung, auf Wissens- und Kompetenzvermittlung sowie innerbetriebliches Gesundheitsmanagement beziehen, unterstützt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mittels des Programms „unternehmensWert: Mensch“ (www.unternehmens-wert-mensch. de). Die Ihnen entstehenden Beratungskosten können bis zu 80 Prozent erstattet werden. Innovationen, Forschung und Entwicklung Auch in Stiftungen werden Dienstleistungen, Verfahren und Produkte neu- oder weiterentwickelt und es wird geforscht. Dort gibt es jedoch nicht immer eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Entwicklungsarbeit muss im Rahmen des gewöhnlichen Geschäftsbetriebes geleistet werden. Dies gelingt leichter, wenn öffentlich geförderte externe Unterstützung in Anspruch genommen wird. Das Zentrale Innovationsprogramm

Mittelstand (www.zim-bmwi.de) können neben der gewerblichen Wirtschaft auch gemeinnützige Einrichtungen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie den Aufbau von Kooperationsnetzwerken nutzen. Weiterführende Informationen Sofern Sie öffentliche Fördermittel in Anspruch nehmen möchten, beachten Sie eine wichtige Förderregel: Anträge müssen fast immer vor Beginn einer Maßnahme gestellt werden. Als Maßnahmebeginn gilt dabei insbesondere der Abschluss von Verträgen (z.B. Kauf-, Dienstleistungs-, Weiterbildungs- oder Beraterverträge). Über alle wichtigen Förderprogramme der Europäischen Union, des Bundes sowie der Länder können Sie sich regelmäßig in der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (www.foerderdatenbank. de) informieren. Eine persönliche Förderberatung können Sie bei der Förderbank bzw. dem Förderinstitut des Bundeslandes in Anspruch nehmen, in dem Ihre Stiftung ­ansässig ist: » Bundesweit: Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): www.kfw.de » Baden-Württemberg: L-Bank Baden-Württemberg: www.l-bank.de » Bayern: Landesförderbank Bayern: www.lfa.de » Berlin: Investitionsbank Berlin: www.ibb.de » Brandenburg: Investitionsbank des Landes Brandenburg: www.ilb.de » Bremen: Bremer Aufbau-Bank GmbH: www.bab-bremen.de;


StiftungsWelt 04-2014 » » » Service

außerdem: Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS) mbH: www.bis-bremerhaven.de » Hamburg: Hamburgische Investitions- und Förderbank: www.ifbhh.de » Hessen: Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen: www.wibank.de » Mecklenburg-Vorpommern: Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern: www.lfi-mv.de

87

» Niedersachsen: Investitionsund Förderbank Niedersachsen NBank: www.nbank.de » Nordrhein-Westfalen: NRW. Bank: www.nrwbank.de » Rheinland-Pfalz: Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH: www.isb.rlp.de » Saarland: Saarländische Investitionskreditbank (SIKB) AG: www.sikb.de » Sachsen: Sächsische Aufbaubank (SAB): www.sab.sachsen.de

» Sachsen-Anhalt: Investitionsbank Sachsen-Anhalt: www.ib-sachsen-anhalt.de » Schleswig-Holstein: Investitionsbank Schleswig-Holstein: www.ib-sh.de » Thüringen: Thüringer Aufbaubank (TAB): www.aufbaubank.de

2015

2014

Stiften Sie Hilfe. Jahr für Jahr. Erleben Sie was es heißt, dauerhaft zu helfen: Mit einer Zustiftung leisten Sie den Beitrag dafür, dass Kinder gesund aufwachsen, die Schule besuchen und die Chance auf ein besseres Leben haben. Schenken Sie Jahr für Jahr verlässliche Hilfe für eine langfristige Entwicklung. Unterstützen Sie die UNICEF-Stiftung. Mehr unter www.unicef.de/stiftung oder Tel. 0221 93650 252


88 StiftungsWelt 04-2014

Stiftungsrecht

Aktuelle Verfügungen und Urteile Für Sie zusammengestellt am Institut für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen der Bucerius Law School, Hamburg

Objektivierter Stifterwille allein maßgeblich bei amtswegiger Neubesetzung von Stiftungsorganen (VG Berlin, Urteil vom 27.2.2014 – VG 29 K 67.13) Auf einen Blick Bei der zwangsweisen Neubesetzung von Stiftungsorganen durch die Stiftungsaufsicht ist nur der im Stiftungsgeschäft und in der Satzung erkennbare Stifterwille zu beachten. Nur ein Handeln gegen diesen objektivierten Stifterwillen kann als illoyal gewertet werden. Vor dem Verwaltungsgericht Berlin klagte eine 2007 errichtete rechtsfähige Stiftung gegen die von der Stiftungsaufsicht vorgenommene Neubesetzung des Stiftungsrats. Ende August 2012 hatte der Vorsitzende des Stiftungsrats per E-Mail zur Sitzung des Stiftungsrats im September eingeladen. Ein Stiftungsratsmitglied bestritt den Erhalt der Victor Klene  E-Mail und nahm desist Doktorand und wissenschaftlicher halb nicht an der SitMitarbeiter am Institut für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen der zung teil. Auf dieser Bucerius Law School in Hamburg. Sitzung wurden fünf der bisherigen und ein neues Mitglied des Stiftungsrates gewählt. Da der Stiftungsvorstand an der Ordnungsgemäßheit der Wahl zweifelte, beantragte der

Vorsitzende des Stiftungsrats gegenüber der Stiftungsaufsicht hilfsweise, den bisherigen Stiftungsrat als Ersatzstiftungsrat zu bestellen. Diesem Hilfsantrag kam die Stiftungsaufsicht, im Einverständnis mit den Mitgliedern des früheren Stiftungsrats, nach. Gegen diese Entscheidung klagte der Vorstand der Stiftung. Nach der Satzung der Klägerin besteht der Stiftungsrat aus mindestens fünf und maximal sieben Personen, die durch Kooptation gewählt werden. Die Amtszeit der Mitglieder beträgt fünf Jahre, wobei die Wiederbestellung zulässig ist. Eine Klausel, wonach die Mitglieder des Stiftungsrats die Geschäfte fortführen, bis Nachfolger gewählt sind, ist in der Satzung nicht enthalten. Dies steht im Gegensatz zu einer entsprechenden Regelung betreffend den Vorstand der Klägerin. Die Stifter selbst sollen einen bis drei Sitze im Stiftungsrat bekleiden. Die Klage wurde als unbegründet abgewiesen. Nach Auffassung des Gerichts war die Bestellung des Ersatzstiftungsrats gemäß § 4 Abs. 2 des Berliner Stiftungsgesetzes (StiftG Bln) rechtmäßig. Demnach kann die Stiftungsaufsicht Ersatzmitglieder eines Organs, die zur Erfüllung einer gesetzlichen oder satzungsmäßigen Aufgabe erforderlich sind, bestellen, wenn dem Organ Mitglieder fehlen. Die Amtszeit der Mitglieder des Stiftungsrats, die allesamt seit der

Gründung bzw. seit Februar 2008 Stiftungsratsmitglieder waren, ende, mangels Übergangsregelung in der Satzung, mit Ablauf von fünf Jahren. Auch scheide eine Analogie zu Übergangsregelungen gleich welcher Art aufgrund der expliziten Regelung betreffend den Vorstand aus. Die Wahl des neuen Stiftungsrats im September 2012 sei unwirksam, da zu dieser nicht ordnungsgemäß geladen worden sei. Eine E-Mail ohne Lesebestätigung sei nicht ausreichend für den Nachweis einer ordnungsgemäßen Ladung, wenn ein Mitglied behauptet, die E-Mail nicht erhalten zu haben. Folglich sei der Stiftungsrat nicht mehr in der Lage gewesen, mittels Kooptation neue Mitglieder zu wählen. Die Stiftungsaufsicht habe ihr Ermessen bei der amtswegigen Neubesetzung im Rahmen des Gesetzes und des sich aus Stiftungsgeschäft und Satzung ergebenden objektivierten Stifterwillen auszuüben. Interessen der Stifter, die sich nicht aus diesen Dokumenten ergeben, seien zu vernachlässigen. Daher verfingen die von der Klägerin gegen die Ersatzbestellung vorgebrachten Einwände nicht. Diese hatte vorgetragen, dass es der Wille der Stifter gewesen sei, sich von einer anderen Stiftung abzugrenzen, der Stiftungsratsvorsitzende aber nunmehr über eine Vereinigung mit ebendieser Stiftung nachdenke. Dadurch würde sich der Vorsitzende des Stiftungsrats illoyal verhalten. Angaben, die die-


SEB KONZEPT STIFTUNGSFONDS DER ERTRAGSSTARKE IMMOBILIENFONDS MIT STABILER AUSSCHÜTTUNG

In einem wirtschaftlichen Umfeld mit Niedrigzinsen, Staatsschuldenkrisen und Inflationsängsten sind Immobilienanlagen für Anleger, die Beständigkeit und Kapitalerhalt schätzen, besonders attraktiv. Die konservative Investmentstrategie des SEB Konzept Stiftungsfonds ist speziell auf die Anforderungen von Stiftungen zugeschnitten:

Aufbau eines nach den Grundsätzen der Risikostreuung breit aufgestellten Portfolios von Immobilien an attraktiven Standorten in Europa

Ausgewogene Objektauswahl nach Lage, Nutzung, Branchenmix und Mietvertrags-Laufzeiten – für nachhaltige Erträge aus Vermietung und Verpachtung

Fokus auf Ausschüttung ordentlicher Erträge

FASZINATION FÜR WERTE INFORMIEREN SIE SICH JETZT ÜBER DEN SEB KONZEPT STIFTUNGSFONDS: Jochen Kantenwein Telefon: 069 27299-1610 kundenbetreuung@sebam.de www.sebassetmanagement.de

SEB Asset Management verfügt über mehr als 25 Jahre Immobilien-Know-how – mit über 320 erfolgreichen Transaktionen in mehr als 20 Ländern – und über ein Gesamtvermögen in Höhe von rund 12 Mrd. Euro. Unsere maßgeschneiderten Investmentlösungen und langjährige Marktexpertise machen uns zu einem zuverlässigen Immobilienpartner für den nachhaltigen Vermögensaufbau.

Diese Anzeige dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot zum Kauf oder Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Kauf oder Verkauf des dargestellten Produkts dar. Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem Verkaufsprospekt. Den für den Anteilerwerb allein maßgeblichen Verkaufsprospekt, die Berichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der SEB Investment GmbH, Rotfeder - Ring 7, 60327 Frankfurt am Main, oder unter www.sebassetmanagement.de. Anlagen in Fonds sind sowohl mit Chancen als auch mit Risiken verbunden. Der Marktwert einer Anlage kann sowohl steigen als auch fallen. In der Vergangenheit erzielte Renditen und Wertentwicklungen bieten keine Gewähr für die Zukunft.


90 StiftungsWelt 04-2014

ses Vorbringen unterstützten, fehlten jedoch in den Dokumenten. Die Klage wurde daher als unbegründet abgewiesen.

Satzungsregelungen, die den Vorstand einer Stiftung betreffen, sind nicht ohne Weiteres auf einen Gründungsvorstand anwendbar (OLG Hamm, Beschluss vom 08.10.2013 – I-15 W 305/12)

des Stifters zu erforschen. Eine Satzungsregelung, die den Vorstand betrifft, betrifft daher nicht zwingend auch den Gründungs­ vorstand.

Das Amtsgericht Lemgo hatte mit Beschluss vom 22. Juni 2012 einen Notvorstand für eine im Juni 2000 gegründete Stiftung bestellt (vgl. §§ 86, 29 BGB). In deren Stiftungsgeschäft war ein Gründungsvorstand ernannt worden. Auf einen Blick Die ebenfalls im Juni 2000 beDer Inhalt von Satzungsregelunschlossene Satzung sah vor, dass gen ist durch Auslegung zu ermit„der Vorstand […] vom Kuratorium teln. Dabei ist der Inhalt des Stifauf höchstens fünf Jahre bestellt tungsgeschäfts zu berücksichtigen. [wird].“ Die ersten Kuratoren sollDie Auslegung des Stiftungsgeten laut Stiftungsgeschäft von den schäfts hat den wirklichen Willen Stiftern ernannt werden. Bis zum Entscheidungstermin war jedoch noch kein Kuratorium ernannt worden. Das Amtsgericht Lemgo geInstitut für Stiftungsrecht und das langte zu der Überzeugung, dass Recht der Non-Profit-Organisationen die Amtszeit des GründungsvorDas von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius initiierte Instandes nach fünf Jahren automastitut für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisatitisch beendet worden und die Beonen unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Weitemeyer ist eine in stellung eines neuen Vorstandes Deutschland einmalige Forschungseinrichtung. Das Institut überausgeschlossen sei, da kein Kuranimmt mit seiner Arbeit Verantwortung für die Weiterentwicklung torium bestehe. Es setzte daher eides Rechts der gemeinnützigen Organisationen in Deutschland nen Notvorstand ein. und Europa. Die hiergegen beim OberlanDas Institut gibt seit dem Jahr 2009 die „Zeitschrift für das desgericht Hamm eingelegte BeRecht der Non Profit Organisationen – npoR“ heraus. Die Herausgeber und die Redaktion der Zeitschrift begreifen es als ihre Aufschwerde hatte Erfolg. Die Eingabe, den gemeinnützigen Sektor durch die Bereitstellung von setzung war rechtswidrig. Der Informationen, durch rechtswissenschaftliche Analysen, die FörGründungsvorstand sei wirksam derung der Diskussion zwischen Rechtsprechung, Verwaltung, ernannt worden und seine OrganBeraterschaft und Wissenschaft sowie durch die Mitarbeit an stellung nicht durch Zeitablauf besinnvollen rechtspolitischen Forderungen an den Gesetzgeber zu endet worden. Die Befristung der unterstützen und kritisch zu begleiten. Amtszeit auf fünf Jahre gelte nach Das Institut veranstaltet in Kooperation mit den Spitzenverihrem eindeutigen Wortlaut nur für bänden des Dritten Sektors einmal jährlich die Hamburger Tage des Stiftungs- und Non-Profit-Rechts, die sich inzwischen zur Vorstände, die durch das Kuratojuristischen Jahrestagung des Dritten Sektors entwickelt haben. rium ernannt wurden. Dem stehe Die diesjährige Veranstaltung fand am 14. und 15. November 2014 auch § 81 Abs. 3 Satz 1 BGB nicht statt. entgegen, da dieser nicht zwingend erfordere, dass das festgeWeitere Informationen www.npoR.de | www.hamburger-tage.net | www.law-school.de legte Verfahren zur Bildung des Vorstandes auch für den Grün-

dungsvorstand gelte. Auch das Stiftungsgeschäft, das nach § 133 BGB auszulegen – der wirkliche Wille des Stifters mithin zu erforschen – sei, enthalte keinen anderen Inhalt. Der Wille der Stifter sei „auf die wirksame Entstehung und auf eine Handlungsfähigkeit der Stiftung gerichtet“. Wäre eine Befristung der Amtszeit des Gründungsvorstands und damit eine automatische Beendigung der Vorstandsstellung der Vorstandsmitglieder gewollt gewesen, wäre eine ausdrückliche Regelung zu erwarten gewesen. Dies zeige sich nicht zuletzt daran, dass die Satzung folgende Regelungen enthält: „Die Amtszeit der Kuratoren beträgt höchstens fünf Jahre. […] Scheiden alle Kuratoriumsmitglieder gleichzeitig aus oder sinkt die Anzahl der Mitglieder unter 3, so dauert die Amtszeit bis zur Neuwahl fort.“ Die Satzung sehe somit eine Befristung der Amtszeit der Kuratoren und eine Übergangsregelung für diese vor, wenn durch die Befristung die Anzahl der Kuratoren unter die satzungsmäßige Mindestanzahl sinken würde. Daraus ließe sich der Wille der Stifter ableiten, die Handlungsfähigkeit der Stiftung unbedingt zu erhalten. Die Amtszeit des Gründungsvorstands sei damit nicht automatisch beendet worden und deshalb die Bestellung des Notvorstands rechtswidrig. « « «


StiftungsWelt 04-2014 » » » Service

91

DIE SOFTWARE FÜR STIFTUNGEN ENTWICKELT IN KOOPERATION MIT

modulare Standardlösung

• intuitives Interface •

Aus dem Anspruch, alle typischen Anforderungen und Arbeitsabläufe einer Stiftung optimal unterstützen zu können, ist „FoundationPlus“ entstanden.

Köpenicker Straße 154a

10997 Berlin

plattformunabhängig

FoundationPlus ist technisch auf dem neuesten Stand. Die Software ist webbasiert und wird als Cloud-Lösung von uns gehostet und gewartet. Dies bedeutet für die Stiftung, dass weder Knowhow im IT-Bereich notwendig ist, noch Hard- oder Software zusätzlich angeschafft werden müssen. Eine Internetverbindung ist vollkommen ausreichend.

Das „Starter-Paket“ von FoundationPlus umfasst die betriebsfertige Software FoundationPlus, das professionelle Hosting, eine effektive Online-Schulung und ein Set von typischen Standardberichten. •

• webbasiert •

FoundationPlus ist sofort einsetzbar und unterstützt die wesentlichen Kernbereiche der Stiftungsarbeit von der Adress- und Kontaktpflege, Spendenverwaltung und Fundraisingaktivitäten über das Management von Förder- und Eigenprojekten, bis hin zum Veranstaltungsmanagement.

In intensiver Abstimmung mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen und den beteiligten Bürgerstiftungen haben wir eine schlüsselfertige Softwarelösung für Stiftungen entwickelt. Den Mitgliedsstiftungen des Bundesverbandes können wir so die bestmöglichen Konditionen garantierten.

zetcom GmbH

sicheres Hosting

Tel +49 (0 )30 - 6900 404 00

berlin@zetcom.com

www.zetcom.com Foto: Helgi Halldórsson


92 StiftungsWelt 04-2014

Buchmarkt

Besprechungen

Enzyklopädie des Stiftungswesens Michael Borgolte (Hg.): Enzyklopädie des Stiftungswesens in mittelalterlichen Gesellschaften. Band 1: Grundlagen. De Gruyter, Berlin 2014. ISBN: 978-3-05006476-5. 713 Seiten. 198,00 Euro.

» » » Stiftungen sind ein universales Phänomen entwickelter Gesellschaften. Im Rahmen eines Projekts des European Research Council (ERC Advanced Grant) verfasst ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Borgolte bis 2017 eine auf drei Bände angelegte Enzyklopädie des Stiftungswesens in mittelalterlichen Gesellschaften. In diesem monumentalen Werk wird für das mittelalterliche Jahrtausend (ca. 500 bis 1500) zum ersten Mal der Versuch einer parallelen Erschließung des Stiftungswesens in fünf religiös geprägten Kulturen unternommen. Die Themen werden von Experten für das lateinische und griechisch-orthodoxe Christentum, für das Judentum, den Islam und die brahmanische, hinduistische, jainistische und buddhistische Welt Indiens

behandelt, sodass die Ergebnisse in einen interkulturellen Vergleich eingehen können. Die Enzyklopädie liefert erstmals einen systematischen Vergleich der Stiftungskultur im Mittelalter und arbeitet Erkenntnisse über interkulturelle Wechselbeziehungen, Neuerfindungen und besondere Ausprägungen heraus. Der erste, im September erschienene Band beschäftigt sich mit den Grundlagen (Begriffe, Forschungstraditionen, Quellen) und besteht aus systematisch vergleichenden Artikeln. Der zweite Band wird sich der „Stiftung als soziales System“, der dritte dem Themenkomplex „Stiftung und Gesellschaft“ widmen.

Generali Engagementatlas 2015 Rolle und Perspektiven Engagement unterstützender Einrichtungen in Deutschland www.generali-zukunftsfonds.de

Generali Engagementatlas 2015 Generali Zukunftsfonds (Hg.): Generali Engagementatlas 2015. Rolle und Perspektiven Engagement unterstützender Einrichtungen in Deutschland. Köln 2014. 79 Seiten. Kostenloser Download: zukunftsfonds.generali-deutschland.de

» » » Mit dem im Herbst erschienenen Generali Engagementatlas

2015 legt der Generali Zukunftsfonds erstmals eine vollständige Landkarte der Engagement unterstützenden Infrastruktur vor. Für die Studie wurden 3.408 Engagement unterstützende Einrichtungen identifiziert und befragt, von denen sich 690 beteiligten. Die große Mehrheit klagt über finanzielle und personelle Engpässe, die in einer starken Abhängigkeit von öffentlichen Geldern und Projektförderungen begründet liegen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die einzelnen Anbieter eher koexistieren: Weder arbeiten sie in ausreichendem Maße zusammen, noch finden genügend Kooperationen mit Verwaltung und Unternehmen statt. Der Atlas empfiehlt, eine Gesamtstrategie für Engagementförderung zu erarbeiten und eine nachhaltige Infrastruktur aufzubauen. Wichtiger Bestandteil sind deshalb Handlungsempfehlungen an Bund, Länder und Kommunen – etwa die, die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements als kommunale Pflichtaufgabe festzulegen. Engagement unterstützende Einrichtungen werden aufgefordert, sich unabhängiger von öffentlichen Fördergeldern zu machen, etwa durch Unternehmenskooperationen, sich stärker für die Nutzung von Synergien zu öffnen und sich als treibende Kraft in die Schaffung von Engagementregionen einzubringen. « « «


StiftungsWelt 04-2014 » » » SERVICE

93

In eigener Sache StiftungsWelt-Schwerpunkt- themen 2015

Anzeigen in der stiftungswelt Mit vier Ausgaben im Jahr bietet die StiftungsWelt Informationen rund um das Stiftungswesen. Das Magazin richtet sich an die Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, an Entscheider und Führungskräfte in Stiftungen, Stifter und Stiftungsberater sowie an Abonnenten und Multiplikatoren aus Politik und Gesellschaft. Möchten auch Sie mit einer Anzeige Menschen in Stiftungen

erreichen? Möchten Sie dem Magazin eine Beilage zufügen? Wir bieten Ihnen farbige Anzeigen in vielen Formaten und gewähren attraktive Rabatte auf Anzeigenserien. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Alexandra Frey, Telefon (030) 89 79 47-73, alexandra.frey@stiftungen.org.

» 01-2015: Flüchtlinge » 02-2015: Fundraising » 03-2015: Schule » 04-2015: Stifter Wenn Sie Themenvorschläge haben, senden Sie gerne ein kurzes Exposé an benita.v.behr@ stiftungen.org.

Anzeigenschluss der nächsten Ausgabe: 23. Februar 2015 (Auftragsschluss)

Soweit nicht anders angegeben, liegen die Bildrechte bei den im Beitrag genannten Stiftungen oder Personen. ADFC / Julia Baier: 94 o.; ADFC / Karsten Klama: 94 u.; Agrargesellschaft Potzlow: 28 u.; David Ausserhofer / André Wagenzik: 64 re.; Olaf Ballus: 64 li.u.; D. Buschardt: 64 li.o.; Pedro Citoler / CaritasStiftung im Erzbistum Köln: 42; Marc Darchinger: 7 Mi., 68–69, 72; Jean-Francois Dars / CNRS: 60 re.u.; DBU/Peter Himsel: 59 li.; Deutsche Stiftung Denkmalschutz: Cover, 5 Mi., 10–15, 17 u., 30–31; Deutsche Stiftung Denkmalschutz / M.L. Preiss: S. 10 li./re., 15 u.; Deutsche Stiftung Denkmalschutz / Roland Rossner: 30 o., 31; Deutsche Umwelthilfe e.V.: 54 Mi.o.; Dombauhütte Köln / Matz und Schenk: 34 o.; Ev. Kirchengemeinde Creuzburg: 22. o., 23 re.; Cornelis Gollhardt: 55 li.o.; Kirsten Heusgen: 63 li.u.; Joachim Herz Stiftung / Nicole Keller: 79; Joachim Herz Stiftung / Andreas Klingberg: 56 Mi.o.; Johann und Helene Ihnen Stiftung: 27; Michaela Kaiser/Fairness-Stiftung: 59 re.u.; KIT: 60 li.; Klosterkammer Hannover: 20, 21 u.; Tanja Knigge: 21 o.; Tatyana Kronbichler / Die Hoffotografen: 55 Mi.o.; Kroschke Kinderstiftung/Ulrich Schaarschmidt: 62 Mi.; Eckhart Matthäus: 32 u.; Frank-Heinrich Müller: 56 re.o.; Stefan Josef Müller: 22 u., 23 o.; Lorenzo Nencioni: 54 Mi.u.; NRW-Stiftung / Werner Stapelfeldt: 24, 26 Mi., 26 u.; NRW-Stiftung / Bernd Hegert: 26 li., 26 re.; pestalozzi.com: 60 re.o.; Plan/Michael Fahrig: 64 Mi.u.; Privat: 56 li.o.; Rat für Nachhaltige Entwicklung: 56 re.u.; Ulrike Rindermann: 62 li.; Robert Bosch Stiftung / Susanne Kurz: 63 o.li.; Andreas Roloff: 66 re.; Till Roos: 54 re.u.; Alexander Schmidt / punctum: 67 li.; Leonie Schottler: 16–17 o.; Aurelio Schrey/ Berliner Leben: 74 o.; Udo Steinhäuser: 7 re., 67 Mi.; Jörg Steinmetz: 61 li.; Stiftung Denkmalpflege Hamburg: 29; Stiftung Lager Sandbostel: 23 u.; TU Bergakademie Freiberg / Detlev Müller: 56 li.u.; Martina van Kann: 56 Mi.u.; Verein Kleine Kirche Darsikow e.V. /Sibille Podorf: 28 o.

Vorschau StiftungsWelt 01-2015:  Stiftungen für Flüchtlinge Weltweit befinden sich nach Schätzungen der UNO-Flüchtlingshilfe zurzeit fast 51,2 Millionen Menschen auf der Flucht. In Deutschland werden im Jahr 2014 bis Ende Dezember 200.000 Menschen Zuflucht gesucht haben, so schätzt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – viermal so viele wie zehn Jahre zuvor. Zahlreiche Menschen werden dauerhaft bleiben, da eine Rückkehr in ihre Heimatländer in absehbarer Zeit nicht möglich ist. Staatliche Stellen sind bei der Unterbringung der Flüchtlinge bereits an den Grenzen ihrer Kapazität. Wir brauchen – noch mehr als bisher – zivilgesellschaftliches Engagement. Viele Stiftungen möchten sich für Flüchtlinge engagieren oder tun es bereits. Sie können dazu beitragen, Flüchtlingen Integration und Teilhabe

am gesellschaftlichen Leben in Deutschland zu ermöglichen, Menschen in ihrer Alltagsbewältigung unterstützen, sich politisch für ihre Interessen stark machen und helfen, Traumata zu bewältigen. Sie können ehrenamtliches Engagement zugunsten von Flüchtlingen stärken, finanzielle Ressourcen mobilisieren und sich an der gesellschaftlichen Debatte beteiligen. Die kommende Ausgabe der StiftungsWelt soll Stiftungen dabei helfen, Möglichkeiten eines Engagements in der Flüchtlingshilfe für sich zu sondieren und sich mit anderen Stiftungen stärker zu vernetzen. Dabei fließen auch die Ergebnisse eines Vernetzungstreffens für Stiftungen in der Flüchtlingsarbeit mit ein, das am 30. Januar 2015 in Berlin stattfindet.

Bildnachweis

Die nächste Ausgabe erscheint am 7. April 2015.

Impressum

StiftungsWelt. Das Magazin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Herausgeber © 2014 Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V. Haus Deutscher Stiftungen Mauerstraße 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47-0 | Fax -11 post@stiftungen.org · www.stiftungen.org www.stiftungen.org/verlag V. i. S. d. P.: Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär Chefredaktion: Benita von Behr (BvB) benita.v.behr@stiftungen.org Redaktion: Alexandra Frey, Angelika Fritsche, Timon Pohl (PH), Veronika Renkes, Simone Schütz (SZ) Bildredaktion: Benita von Behr, Angelika Fritsche, Timon Pohl Korrektorat: Nicole Woratz Verlag: Bundesverband Deutscher Stiftungen Erscheinungsweise: 4-mal jährlich Auflage dieser Ausgabe: 5.500 Exemplare Gestaltung, Satz: www.pacificografik.de E. Girardet, J. Tenhaeff, M. Lichtwarck-­ Aschoff, V. Eizenhöfer Druck: Oktoberdruck | 10245 Berlin Gedruckt auf Munken Pure (FSC Mixed Sources Zertifikat). Sowohl der Papier-Lieferant „arctic paper“ als auch Oktoberdruck bemühen sich darum, die hohen Umweltbelastungen des Druckvorgangs weitestmöglich zu reduzieren und haben das anspruchsvolle EMAS-Zertifikat erhalten.

Hinweise Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser, nicht unbedingt die des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wieder. Mitgliedern des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen wird die StiftungsWelt im Rahmen der Mitgliedschaft ohne besondere Bezugsgebühr zugestellt. Erscheinungstermin dieser Ausgabe: 9. Dezember 2014. ISSN 1863-138X

Hinweis zur StiftungsWelt 03-2014 Beitrag „Im Fokus: Stiftungssoftware“, S. 82–84 In der letzten Ausgabe der StiftungsWelt wurde auf S. 84 die Crespo F­ oundation als Nutzer der Stiftungssoftware CAS Maecenas genannt. Die Crespo Foundation weist darauf hin, dass diese Nennung ohne ihr Einverständnis geschehen ist. Sie steht nicht als Referenz für die Software CAS Maecenas zur Verfügung.


94

StiftungsWelt 04-2014

Unterfördert: Nicht motorisierter Verkehr Was ist das Problem? Radfahrer sind eigentlich keine Jammer-Typen. 30 Millionen treten regelmäßig in die Pedale – und die meisten finden es nicht schlimm, auch mal mit Gegenwind zu fahren. Aber beim Thema Radverkehrsförderung kann man schon mal in Selbstmitleid verfallen. Denn dafür will in Deutschland niemand so richtig Geld ausgeben. Eine Hausnummer: Pro Einwohner und Jahr müssten Städte und Gemeinden durchschnittlich 14 Euro investieren, um marode Radwege zu sanieren und im angemessenen Umfang neue zu bauen, sagt das Bundesverkehrsministerium. Fragen Sie mal in Ihrem Rathaus nach – kaum eine Stadt wird auch nur ein Drittel davon in die Hand nehmen. Damit verschärfen sich die Unfallrisiken und der Frust auf den Straßen, denn: Die Fahrrad-Infrastruktur ist vielerorts noch auf dem Stand der 1980er-Jahre – einer Zeit, als das Radfahren eher als Freizeitspaß für Kinder und Jugendliche galt. Warum ist Radfahren gut? Heute aber hat das Fahrrad Hochkonjunktur. In den Großstädten verzichten schon Stephanie Krone  30 Prozent der Menist Sprecherin des Allgemeinen Deutschen schen ganz auf ein Fahrrad-Club-Bundesverbandes (ADFC). Auto. Auch abseits der Weitere Informationen  Ballungsräume wird www.adfc.de immer mehr Rad gefahren. Ein Trend, der die ganze Republik ergriffen hat. Und mehr Radverkehr ist politisch gewollt. Denn mehr Radverkehr hilft, politische und gesellschaftliche Probleme zu lösen: verstopfte

Hauptverkehrswege, verlangsamten Wirtschaftsverkehr, Feinstaub, CO2, Lärm – aber auch Übergewicht, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Stress. Wer engagiert sich bereits? In mehreren Städten Nordrhein-Westfalens haben schon Privatleute das Heft in die Hand genommen. „Bürgerradwege“ heißt das Konzept, mit dem in Zeiten leerer Kassen dringend benötigte Radwege gebaut werden. Engagierte Menschen stellen Arbeitskraft, Geld- und Sachspenden zur Verfügung – und das Land unterstützt mit einem Zuschuss. Doch so hoch das Engagement der Einzelnen zu loben ist: Bürgerradwege können kein flächendeckendes Modell zur Finanzierung von Alltagsmobilität werden. Für Verkehrsinfrastruktur ist der Staat in der Verantwortung – und wir als Interessenvertreter sind verpflichtet, ihn immer wieder daran zu erinnern. Wie können sich Stiftungen ­engagieren? Z.B. indem sie Forschung und Entwicklung fördern. Im Unterschied zum Autoverkehr, wo eine finanzstarke Industrie auch die begleitende Wissenschaft vorantreibt, ist der Radverkehr auf minimale öffentliche Mittel angewiesen, um wichtige Sicherheits-, Gesundheitsund Wirtschaftsfragen rund um das Fahrrad zu erforschen. Auch bei der Gewinnung neuer Nutzergruppen können wir von den Möglichkeiten der Autobranche nur träumen. Wir schätzen, dass etwa ein Viertel der Bevölkerung, also 20 Millionen Menschen, niemals Fahrrad fahren. Viele davon, weil sie es sich wegen schlechter Radwege und chaoti-

scher Verkehrsverhältnisse nicht mehr zutrauen. Viele aber auch, weil sie das Radfahren niemals gelernt haben. Häufig sind dies Menschen aus anderen Kulturen. Wir wissen aber auch, dass viele von ihnen Rad fahren wollen! Und wir sollten es ihnen ermöglichen, weil Radfahren ein Stück Freiheit, Interaktion und Zugehörigkeit zur Gesellschaft bedeutet. Fahrradbegeisterung und ehrenamtliches Engagement allein reichen nicht aus, um Millionen „Radfahrerinnen und Radfahrer in spe“ zu erreichen und fit für den Verkehr zu machen. Dafür braucht es auch Geld. Ein starker Stiftungsverbund „pro Rad“ könnte helfen, der Entwicklung des nicht motorisierten Verkehrs den dringend nötigen Schub zu verleihen. Der Lohn wäre vielfältig, denn „pro Rad“ heißt immer auch „pro Mensch“ und „pro lebenswerte Stadt“. « « «


Deutsche StiftungsAkademie Aktuelle Fortbildungen 2015 Thema

Seminare

295 Euro* / 395 Euro

Stiftungsmanagement: die Grundlagen EU-Fördermittel für Jugendprojekte Basiswissen Stiftung: Gemeinnützigkeit, Spenden und Steuern Stiftungen und Steuern: Steuererklärung und Zuwendungsbestätigung Verantwortlichkeit und Haftung von Stiftungsorganen: Stellung, Rechte und Pflichten von Geschäftsführung und Vorstand Erfolgreiches Personalmanagement für Stiftungen Stiftungsmanagement: die Grundlagen Neu in einer Stiftung – was nun? Basiswissen Stiftung: Rechnungslegung und Prüfung Gestaltung und Analyse von Jahresabschlüssen

Bonn Berlin Bonn Berlin

25.02.2015 26.02.2015 19.03.2015 24.03.2015

München

25.03.2015

Basiswissen Stiftung: Rechnungslegung und Prüfung

Bonn

Berlin München / Berlin Berlin München München / Berlin

Workshops Kreativwerkstatt: Strategieentwicklung in der Stiftungsarbeit Projektmanagement in Stiftungen: Methoden zur Planung, Management, Evaluation Projekte in die Breite bringen: Skalierung von Projekten Fundraising für Stiftungen: Strategieentwicklung Kommunikationskonzept: Schritt für Schritt wirkungsvoll Konzepte entwickeln

19.11.2015 645 Euro* / 795 Euro

Berlin

08.–09.06.2015

Berlin

21.–22.09.2015

Berlin Berlin Berlin

12.–13.10.2015 14.–15.10.2015 09.–10.11.2015

Foren Jahresforum Stiftungen: Das jährliche Update zu Recht, Steuern, Rechnungslegung, Vermögensanlage

11.06.2015 11.06.2015 / 03.09.2015 10.09.2014 16.09.2015 17.09.2015 / 30.09.2015

295 Euro* / 395 Euro Bonn

11.03.2015

Kongresse 3. Alumni Konferenz

kostenlos Karlsruhe

Modularer Zertifizierungslehrgang: Stiftungsmanager Modul 1: Stiftungsrecht Modul 2: Stiftungssteuerrecht Modul 3: Rechnungslegung und Vermögensanlage Modul 4: Stiftungsmanagement Modul 5: Stiftungsmanagement Prüfungen Zusatzmodul Stiftungsberater

Bonn Bonn Berlin Berlin Berlin Bonn / Berlin Berlin

Blocklehrgänge Winterakademie Stiftungsmanager Prüfung Sommerakademie Stiftungsmanager Prüfung Herbstakademie Stiftungsberater Prüfungen

05.05.2015 3.300 Euro* / 3.800 Euro 06.–07.03. / 04.–05.09.2015 27.–28.03. / 25.–26.09.2015 17.–18.04. / 16.–17.10.2015 15.–16.05. / 30.–31.10.2015 05.–06.06. / 20.–21.11.2015 29.–30.06.2015 / 14.–15.12.2015 05.–06.11.2015 4.650 Euro* / 5.150 Euro

Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin

02.02.–12.02.2015 16.–17.03.2015 17.08.–27.08.2015 28.–29.09.2015 04.10.–10.10.2015 02.–03.11.2015

Schulungen Fundraising für Stiftungen

Berlin

14.–18.09.2015

1.750 Euro*/ 1.900 Euro

Führung in Stiftungen

Kremmen bei Berlin

21.–23.10.2015

1.450 Euro Euro*/ 1.750 Euro

Online-Kurs Stiftungsberater Frühjahrskurs (1 mal pro Woche über 10 Wochen) Prüfung Herbstkurs (1 mal pro Woche über 10 Wochen) Prüfung

Bonn Berlin

09.04.–11.06.2015 29.–30.06.2015 17.09.–19.11.2015 14.–15.12.2015

Anmeldung und Kontakt

Dr. Andrea Rudolph Geschäftsführende Akademieleiterin | Deutsche StiftungsAkademie Haus Deutscher Stiftungen | Mauerstr. 93 | 10117 Berlin Telefon (030) 89 79 47-47 | Fax (030) 89 79 47-81 andrea.rudolph@stiftungen.org | www.stiftungsakademie.de Die Deutsche StiftungsAkademie ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Studierende, Erwerbslose und Referendare erhalten Sonderermäßigung (bitte erfragen; ausgenommen Zertifizierungslehrgänge). * Ermäßigter Preis für Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.


Die Weberbank ist seit 2013 Premiumpartner des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.

Die Basis für eine erfolgreiche Stiftung: Zeit für ein Gespräch. Unser Stiftungsmanagement bietet vielfältige Möglichkeiten, eine Stiftung zum Erfolg zu führen. Dabei orientieren wir uns ausschließlich an Ihren individuellen Zielen und Bedürfnissen. Deshalb entwickeln wir Lösungen auf der Grundlage eines persönlichen Gesprächs. Finden Sie heraus, was wir für Sie tun können und vereinbaren Sie einen Termin unter (030) 8 97 98-588 oder unter www.weberbank.de

Meine Privatbank.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.