Natur+Umwelt 1-2008

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Natur+Umwelt Heft 1-2008 90. Jahrgang 1. Quartal

Bund Naturschutz Magazin www.bund-naturschutz.de

Die S채ulen der Natur Bayerns Artenvielfalt braucht alte Buchenw채lder


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r e d e i l g t i M n be r e w r e d e i l g t i M

Gewinnen Sie: Eine Traumreise zum Baikalsee mit der Transsibirischen Eisenbahn

Mitmachen lohnt sich Wertvoll wie nie ist unser Dankeschön an Sie, wenn Sie neue Mitglieder für den Bund Naturschutz werben. Jeder, der 2008 drei oder mehr neue Freunde der Erde wirbt, kann eine exlusive, hochwertige Reise an den Baikalsee gewinnen. Und schon ab einem geworbenen BN-Mitglied erwartet Sie eine große Auswahl neuer, attraktiver Prämien, zum Beispiel: Geben Sie einfach die beigeheftete Infound Beitrittskarte an interessierte Freunde. und sichern Sie sich Ihre Wunschprämie.

für 1 neues Mitglied

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für 4 neue Mitglieder

Der Original BLV Tier- und Pflanzenführer für unterwegs mit vielen tollen Farbfotos.

Eine Stein-Duftlampe, die für schöne Atmosphäre sorgt. Jedes Stück ist ein Unikat.

Ein kuscheliger Plüsch-Wolf, aus besten Materialien. Echte Handarbeit aus Thüringen.

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Ja, ich will mich für den Naturund Umweltschutz einsetzen... ...und erkläre hiermit meinen Beitritt zum Bund Naturschutz in Bayern e. V.

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in Bayer (mit Jugendlichen biutz turschs einschl. 18 Jahren) altung Bund Na tgliederverw MiEhepartners Name des 4Geburtsdatum Zentrale -Maier-Straße nn1. Kindes hades Geburtsdatum Dr.-JoName burg Regens 9 04 93 Name des 2. Kindes Geburtsdatum

Vorname

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Haus-Nr. Telefon

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Datum

E-Mail Geburtsdatum Unterschrift

die Erziehungsberechtigten) (bei Minderjährigen ng Werbu -CD für die Schulen, lstimmen Firmen 70,00 Einzelmitgliedschaft VogeVereine, Prämie 40,00 s -Ferngla Ich unterstütze nschte Taschen enden. den BN freiwillig Familien 52,00 Gewü(mit utz verw Jugendlichen Naturschzusätzlich mit einem Betrag von jährlich ildkatze bis einschl. 18 Jahren)

Jahresbeitrag ummer

Mitgliedsn

ag für Plüsch-W Personen mit bitte Betr Prämie,Einkommen 20,00 Keinegeringem (Selbsteinschätzung, auf Antrag)

Jugendliche, Studenten, Schüler, Lehrlinge, Behinderte, Wehr- und Zivildienstleistende 20,00

15,-

50,-

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Ihre persönlichen Daten werden ausschließlich für Vereinszwecke elektronisch erfasst und gegebenenfalls durch Beauftragte des Bundes Naturschutz e.V. auch zu vereinsbezogenen Informations- und Werbezwecken verarbeitet und genutzt. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt.

Name des 3. Kindes

Geburtsdatum

Name des 4. Kindes

Geburtsdatum

Hiermit ermächtige/n ich/wir Sie widerruflich, die zu entrichtenden Beitragszahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Girokontos mittels Lastschriftverfahrens einzuziehen.

Konto-Nr.

BLZ

Kreditinstitut Datum

Bitte in Blockschrift ausfüllen! Die Mitgliedschaft können Sie jederzeit zum Jahresende kündigen.

Unterschrift

N+U 3-07

Nähere Informationen im Internet oder bei Ihrer BN-Kreisgruppe

www.bund-naturschutz.de/praemien


Foto: Roggenthin

EDITOR IAL

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Natur+Umwelt 1-2008

Lobby für Bayerns Schönheit Ehrenamtliches Engagement und mutiger Einsatz für die Heimat haben im Jahr 2007 an vielen Orten Bayerns konkrete Klimaschutzprojekte realisiert und Kulturlandschaften vor Teer und Beton bewahrt. Mit 171 000 Mitgliedern kann der Bund Naturschutz in Bayern (BN) eine positive »grüne Bilanz« ziehen. Wir danken Ihnen, liebe Mitglieder, dass Sie mit Ihren Beiträgen und Spenden sowie hunderttausenden ehrenamtlichen Stunden Großartiges für den Erhalt von Natur und Heimat geleistet haben. Ein von Geldern aus Politik und Wirtschaft völlig unabhängiger Mitgliederverband ist angesichts des bedauerlichen Einflusses der Energie-, Chemie-, Auto- und Baukonzerne auf politische Entscheidungen in München, Berlin und Brüssel notwendiger denn je. Gemeinsam werden wir als Vorsitzende des BN die Zusatzarbeit aufgrund der Doppelfunktion unseres Vorsitzenden (zur Wahl von Hubert Weiger zum BUND-Vorsitzenden lesen Sie Seite B 18 und B 19) schultern und gerade für den BN die daraus resultierenden Synergieeffekte nutzen. Erfolgreich konnte 2007 der Einmarsch der von den Agrarkonzernen gepuschten Agrogentechnik in Bayern verhindert werden. Die Donau zwischen Straubing und Vilshofen kann dank des BN-Engagements bislang weiter frei fließen, die internationale Anerkennung des Nationalparks Bayerischer Wald ist nicht mehr gefährdet. Unterstützt vom BN gibt es gegen viele geplante Prestigeprojekte der bayerischen Staatsregierung vom Transrapid bis zur dritten Startbahn am Münchner Flughafen eine breite, in dieser Form einzigartige Protestbewegung. Als Folge der aktuellen Klimadiskussion hat die Bundesregierung Maßnahmen in Energiespargesetze gegossen, die der BN schon vor 20 Jahren vorgeschlagen hatte. Auch wenn gerade im Bereich der Atom- und der Verkehrspolitik die Einsicht noch fehlt, sind die Themen des Natur-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes von der Gentechnikfreiheit über Autoemissionen bis zur Feinstaubreduzierung auf der politischen Agenda. Im Jahr 2008 wird der BN seinen Einsatz für umfassenden Klimaschutz, für eine gentechnikfreie Landwirtschaft, für die Erhaltung der frei fließenden Donau und den Schutz der Artenvielfalt mit neuen Kampagnen noch verstärken. Bitte stärken Sie weiterhin die Lobby für die Natur und für Bayerns Schönheit.

Die Säulen der Natur

Inhalt

Für welche Lebensräume trägt Bayern besondere Verantwortung? Für Buchenwälder. Womit lassen sich Wälder auf großer Fläche besonders gut schützen? Durch Nationalparke. Es wird Zeit für Bayerns ersten Buchenwald-Nationalpark, im nördlichen Steigerwald. Ab Seite 10

Bauer für Wahlfreiheit Percy Schmeiser ist ein Bauer aus Kanada, der für Europas Freiheit kämpft, sich gegen Gentechnik auf den Äckern entscheiden zu können. Seine Heimat hat diese Chance schon vertan. Seite 7 und 22

Zur Wahl: Transrapid oder Projekte mit Sinn Auch wenn die bayerische Staatsregierung sich verzweifelt wehrt, das Volksbegehren gegen den Transrapid ist gestartet, und zwar so erfolgreich wie keines zuvor. Schon in der ersten Jahreshälfte kann es zur Abstimmung kommen. Seite 20 / 21

Politiker-Check für Kommunalwahlen Am 2. März ist Kommunalwahl. Mischen Sie sich ein, fragen Sie nach: Wie halten es Ihre Kandidaten mit dem Schutz der Heimat? Seite 26

Ihr Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des BN Ihre Doris Tropper, stv. Vorsitzende des BN Ihr Sebastian Schönauer, stv. Vorsitzender des BN

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Intern 4 Glückwunsch Service-Team 6 Leserbriefe Portrait 7 Percy Schmeiser Ratgeber 8 Gut Holz Titelthema 10 Die Säulen der Natur 14 Erfolg für Europas Grünes Dach 15 Alpen-Perle im Klimawandel 16 Lernen von der Natur Kids+Tricks 18 Vielfalt im Wald Aktuell 20 Nein zum Transrapid 22 Kurznachrichten 24 A94 – Urteil gegen Mensch und Natur Fotoseite 25 Mittelspecht Regional 26 Kommunalwahlen 27 Schwaben 28 Niederbayern 29 Mittelfranken 30 Unterfranken 31 Oberfranken 32 Oberpfalz 33 Oberbayern Bildung 34 Von klein auf draußen 35 Termine, Impressum


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Glückwunsch, Service-Team

Herr Bisping, Glückwunsch zum Jubiläum.Wieviel von Ihrem Ziel, Service für den BN und seine Mitglieder zu bieten, haben Sie mit Ihrem Team erreicht? Die gesetzten Ziele haben wir sicher übertroffen. Zunächst ging es darum, wirtschaftliche Leistungen des BN über uns abzuwickeln, Benedikt Bisping damit Steuervorgaben erfüllt wurist Geschäftsführer den, was für den Verband sehr wichder BN Service tig ist. Schnell haben wir alle unsere GmbH seit deren Servicebereiche erfolgreich ausGründung im Jahr 1997. bauen können, von den Reisen bis zu den Nationalparkläden. Was hat das einzelne BN-Mitglied davon? Die Mitglieder sind unsere wichtigste Zielgruppe. Sie können mit uns umweltgerecht reisen, BN-Publikationen, Umweltschutzartikel und Bücher beziehen, Bahnfahrkarten buchen, die Nationalparke erleben, bei Bürgersolaranlagen mitmachen oder den BN auf Messen und Ausstellungen kennenlernen. Dabei können BN-Mitglieder bei uns viel sparen und trotzdem ein gutes Gewissen haben. Denn wir halten unsere Produkte und Angebote auf

Kurzportrait BN Service GmbH 15 Beschäftigte (inklusive Teilzeitstellen und Ausbildungsplätzen) anerkannte IHK-Ausbildungsstelle Einsatzstelle für das Freiwillige Ökologische Jahr eingetragener Reiseveranstalter europäische Premium-Bahnagentur mit DB, ÖBB, Russischer Bahn, Französischer Bahn Sitz in Lauf a. d. Pegnitz, Niederlassungen im Nationalpark Bayerischer Wald, Versandservice in Regensburg ausgezeichnet mit Europäischem N ETS AWARD, Umweltschutzpreis der Stadt Lauf und Nachhaltigkeitspreis »Öko-Rente« der Biobrauerei Lammsbräu Kontakt: Bund Naturschutz Service GmbH, Reisen Umweltberatung Verlag, Bahnhof Lauf (links Pegnitz), Eckertstr. 2, 91207 Lauf a. d. Pegnitz, Tel. 0 91 23-9 99 570, Fax -99, www.service.bund-naturschutz.de, info@service.bund-naturschutz.de

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Illustration: Wesner

Foto: Bornemann

Die Bund Naturschutz Service GmbH feiert ihren zehnten Geburtstag. In einem Alter, in dem Kinder ans Gymnasium wechseln, hat die BN-Tochter schon erfolgreich ihre Reifeprüfung absolviert. N+U sprach mit Geschäftsführer Benedikt Bisping.

hohen Niveau mit qualitativen Umweltstandards. In den Nationalparken wollen wir beispielsweise eindrucksvolle Produkte anbieten, bei einer gleichzeitigen Regionalquote von 80 Prozent.

Alle Achtung! Der Bund Naturschutz kann stolz auf seine Tochter sein. Zu zehn erfolgreichen Geschäftsfeldern hat es die BN Service GmbH in zehn Jahren gebracht. Auch Natur+Umwelt gratuliert.

Und wie »profitiert« die Umwelt? Ein Beispiel: Wir sind angetreten, den großen Tourismus-Konzernen zu zeigen, dass ein Urlaub ohne Flugzeug ein größeres Erlebnis und einen Mehrwert bietet. Es wirkt: Die BN-Reisen erfreuen sich großer Beliebtheit und sind mehrfach ausgezeichnet worden. Nächstes Jahr wollen wir der erste klimaneutrale Reiseveranstalter der Welt sein. Das Fliegen überlassen wir den Vögeln, sogar bei unseren Reisen zum Baikalsee in Sibirien. Die Umwelt freut es. Und der Staat kann sich Subventionen für Landebahnen und Transrapidstrecken sparen.

der Bahn nach langen Verhandlungen abgekauft, ökologisch renoviert und wiedereröffnet. Seit drei Jahren ist es nun gefragtes Bahn- und Reisezentrum und unser Unternehmenshauptsitz.

Gibt es ein persönliches Highlight Ihrer Zeit als Geschäftsführer? Wir konnten ein Stück Heimat retten. Das fast 150 Jahre alte Bahnhofsgebäude Lauf (links Pegnitz) drohte zu verfallen. Wir haben es

Was sind Ihre Ziele für die nächste Zeit, worauf dürfen sich die BN-Mitglieder freuen? Nachdem wir bereits einige Bürgersolaranlagen errichtet haben, wollen wir unsere Klimaschutzangebote weiter ausbauen (siehe N+U 3-07). Auch hier profitieren alle: die Natur, die Bürger, die heimische Wirtschaft, der örtliche, unabhängige Stromversorger und der BN. Öko-Win-Win auf neudeutsch. Eine neue Idee ist ein BN-Ökostromangebot, samt Energiesparservice; mal sehen, ob uns das auch noch gelingt. Interview: Manfred Gößwald


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Foto: Roggenthin

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Foto: privat

Foto: Wötzel

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Bildungsarbeit neu strukturiert

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mweltbildung, traditionell ein zentrales Anliegen im Bund Naturschutz, hat in den letzten Jahren einen gewaltigen Aufschwung genommen. Alle BN-Kreisgruppen bieten mittlerweile kreative, innovative und ganzheitliche Bildungsprogramme für Mitglieder und Nichtmitglieder an, so dass sich der BN mit Stolz als größte ökologische Volkshochschule Europas bezeichnen kann. Die Vernetzung dieser Aktivitäten und ihre umweltpolitische Umsetzung stellt den BN vor neue Herausforderungen. Der Verband hat deshalb seine landesweite Bildungsarbeit nach einem Beschluss der BN-Delegiertenversammlung neu strukturiert, mit dem Ziel, die Aktivitäten der Kreisgruppen sowie das landesweite Angebot zu optimieren. Zum Jahresbeginn wurde hierfür der Sitz des BN-Bildungswerkes von Wiesenfelden in die Landesgeschäftsstelle Regensburg verlegt und ein neues serviceorientiertes Umweltbildungsreferat eingerichtet. Der langjährigen Leiterin des BN-Bildungswerkes, Beate SeitzWeinzierl, dankt der BN-Landesvorstand für viele innovative Ideen, die die Arbeit des Verbandes befruchtet haben. Auf eigenen Wunsch will Seitz-Weinzierl, die vor kurzem mit dem »Sonja-Bernadotte-Preis« für herausragende Leistungen in der Umweltbildung ausgezeichnet wurde (im Foto rechts, mit Gräfin Bernadotte), in Zukunft außerhalb des BN im Rahmen der »Beate und Hubert Weinzierl Stiftung« auf dem Familienbesitz Schloss Wiesenfelden Veranstaltungen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung anbieten.

60 Jahre Ehrenamt: Albert Lippert

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ergleichbares hat es wohl selten gegeben: Seit 1947 engagiert sich Albert Lippert aus Heigenbrücken, Landkreis Aschaffenburg, in zahlreichen Verbänden ehrenamtlich in leitenden Funktionen für den Umwelt- und Naturschutz. Für seinen herausragenden Einsatz wurde er am 21. September in Würzburg im Rahmen eines eigens ausgerichteten Symposiums geehrt. Anerkennende Worte für Lippert und für das ehrenamtliche Engagement insgesamt fanden unter anderem BNVorsitzender Hubert Weiger und sein Stellvertreter Sebastian Schönauer (Foto v. l.: Weiger, Lippert, Schönauer). Lipperts zahlreiche Aktivitäten für den Naturschutz begannen unter anderem bei Spessartbund und Naturschutzwacht und gipfelten 1996 in seiner Wahl zum Vizepräsidenten des Deutschen Naturschutzrings. Bereits 1948 legte Lippert mit seinen Schülern einen Schulwald an und führte den »Tag des Baumes« ein. Später gründete er die Bayerische Akademie für Schullandheimpädagogik mit dem Schwerpunkt Natur- und Umwelterziehung. Im Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine setzte er die Gleichrangigkeit von Naturschutz und Wanderinteressen durch. Und auch bei der Wasserwacht führte er den Naturschutz als wichtigen Arbeitsbereich ein. Bei all den Verdiensten blieb der Geehrte bescheiden. »Ich durfte in 60 Jahren einen kleinen Beitrag leisten« – so Lipperts Kommentar zu seiner Ehrung.

BN-Forum mit Fritz Schösser

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er deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Bund Naturschutz starten eine »Gemeinschaftsinitiative für Arbeit und Umwelt«. Dies ist das zentrale Ergebnis des zweiten »BN-Forums«, das am 17. November in München stattfand. Gast des BN war diesmal der Vorsitzende des DGB Bayern, Fritz Schösser, der sich nach einem Vortrag der Diskussion mit Aktiven des BN stellte. »Naturschutzinteressen sind oft identisch mit Arbeitnehmerinteressen, denn Umweltdumping geht in der Regel mit sozialem Dumping einher«, hatte BNVorsitzender Hubert Weiger eingangs festgestellt. Die Zusammenarbeit zwischen DGB und BN hat Tradition: Regelmäßig finden Treffen auf Vorstandsebene statt. Schon vor 20 Jahren hatte es gemeinsame Aktionen für Arbeit und Umwelt sowie den Klimaschutz gegeben. Vor zehn Jahren hatten sich BN und DGB gemeinsam für ein »Zukunftsfähiges Bayern« und die ökologische Steuerreform eingesetzt.

Trauer um Prof. Reinhard Grebe Prof. Reinhard Grebe ist am 10. Oktober im Alter von 78 Jahren verstorben. Mit ihm verliert die Landschaftsplanung in Deutschland ihren Begründer und Vordenker, der Bund Naturschutz einen wichtigen Partner. Als einer der Ersten hat Grebe bereits 1967 ein Büro für Landschaftsplanung in Nürnberg gegründet und neben zahlreichen Plänen für Städte und Gemeinden auch regionale Entwicklungskonzepte, Naturparkplanungen sowie Konzepte für das Biosphärenreservat Rhön erarbeitet. Große Verdienste erwarb er sich unter anderem durch seine Mitarbeit im Deutschen Rat für Landespflege, als Mitglied im Bayerischen Naturschutzbeirat und als Präsidiumsmitglied der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in Bayern.

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Foto: Mirwald

Schreiben Sie uns! Wir freuen uns auf Ihre Meinung: BN-Magazin »Natur+Umwelt«, Dr.-JohannMaier-Str. 4, 93049 Regensburg, Tel. 09 41-2 97 20 22, Fax 2 97 20 31, nu@bundnaturschutz.de

Ihr Manfred Gößwald, leitender Redakteur

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Lange überfällig

Erschrockene Lehrerin

Zum Titelthema »Wachstum ist endlich« in N+U 3-07 Herzlichen Glückwunsch zum Titelthema von Natur+Umwelt 3-07. Nachdem mittlerweile alle politischen Parteien, mit unterschiedlichen Nuancen, fest auf Wachstumskurs eingeschwenkt sind, muss offensichtlich wieder mal der BN ran, um ein lange überfälliges Thema wie die Unmöglichkeit eines unendlichen Wachstums in einer endlichen Welt angemessen in Erinnerung zu bringen. Not tut dies allemal: Schließlich hat man oft genug den Verdacht, dass etliche Projekte im Hintergrund vom Renditedruck des Kapitals (etwa in Form von ansonsten »arbeitslosen Baumaschinen«) angetrieben werden; Projekte, wie zum Beispiel die dritte Startbahn am Flughafen München, der Transrapid, die A 94, der Ausbau der Wasserstraße Donau, aber auch das ständige und zum großen Teil unsinnige Wachstum der Gewerbeflächen. Georg Kestel, Deggendorf

Zum Beitrag über Ingeborg Haeckel in N+U 4-07 Ich war Schülerin von Frau Dr. Haeckel in Murnau. Besonders wichtig war ihr die Pflanzenbestimmung im Bio-Unterricht. Als Fahrschülerin sah ich 1952 vom Zug aus eine große gelbe Blume im kleinen »Kochelfilz«. Diese Entdeckung erzählte ich im Unterricht, worauf mich Dr. Haeckel bat, eine Blume mitzubringen. Stolz zeigte ich in der nächsten Stunde ein Exemplar. Da kam ein heller Aufschrei: »Christine, das ist ja ein Karlszepter – und streng geschützt!« Christine Schauer, Weilheim

Ich kann die Analysen und angebotenen Konsequenzen großenteils nachvollziehen und befürworten. Leider geht keiner der Beiträge ausführlich auf den Zusammenhang von Armut bei zwei Dritteln der Weltbevölkerung und dem weltweiten Umwelt- und Klimaschutz ein. Dies wird besonders bei den empfohlenen Geldanlagen sichtbar, sie beschränken sich auf den rein ökologischen Bereich innherhalb der Industrieländer. Ökologie allein ist noch keine Nachhaltigkeit, sie bedarf der gleichrangigen Berücksichtigung von sozialen Faktoren. Wilhelm Müller, Taufkirchen

Öko ist nicht immer schön Zum Beitrag »Von der Ästhetik des Naturschutzes« in N+U 4-07 Schön zu lesen, dass die Heimatlandschaft schön und schützenswert sei und »der Naturschutz viel selbstbewusster höhere Ansprüche an die ästhetische Qualität der Landschaft stellen sollte«. Aber wer macht diese Landschaft denn momentan mit riesigen, ironischerweise als »Parks« bezeichneten Windpropellerkolonien in atemberaubendem Tempo kaputt? Seit der Naturschutz sich vor rund drei Jahrzehnten mit dem Umweltschutz verknüpft hat, geht es mit dem ursprünglichen Heimatschutz immer mehr bergab. Themen wie Energie, Ökologie und Gesundheit beherrschen das Geschäft. Aber ökologisch ist keinesfalls immer schön. Wilhelm Stölb, Altdorf

Vielen Dank für Ihre Unterschrift!

Jetzt gilt es!

Bayerns Naturfreunde sind Spitze, wenn es gilt, dem Schutz der europäischen Lebensader Donau in Brüssel Gehör zu verschaffen. Allein auf den Protestlisten, die der Natur+Umwelt 3-07 beigelegt waren, haben Sie, liebe Leser, bereits 14 000 Unterschriften gesammelt. Dafür herzlichen Dank!

Noch hat die europäische Kanallobby nicht aufgegeben. Die große europaweite Unterschriftenaktion läuft deshalb weiter bis Juni 2008. Sie muss ein großer Erfolg werden, damit die Politiker in Europa ein unübersehbares Signal erhalten und ihre Kanalisierungspläne endlich zu den Akten legen. Bitte werden Sie wieder aktiv für die Donau. Lassen Sie auf der Liste, die dieser Natur+

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Natur + Umwelt BN-Magazin [1-08]

Foto: Greifenhagen

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Foto: Willner

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Die schlimmste Landschaftsdegradierung unserer Tage erleben wir durch die vermeintlich klimarettenden Windräder – ohne Rücksicht auf das Landschaftsbild, Sichtbeziehungen zu kulturhistorischen Gebäuden, Kirchen, Einzelgehöften oder intakten Dorfensembles und Dauerbelästigung der Anwohner. Der Gipfel der Verschandelung sind die Anlagen in Wäldern und auf Höhenzügen. Nur in vier Bundesländern dürfen Windkraftanlagen in Wäldern errichtet werden, so leider auch in Bayern. Dr. Christoph Greifenhagen, Kaufbeuren

Erschreckend Zur Werbeanzeige der Deutschen Telekom in N+U 4-07 Es ist erschreckend, dass die Deutsche Telekom in der N+U für DECTSchnurlostelefone wirbt. DECTTelefone verursachen schlimmste Gesundheitsschäden, die häufig nicht dem Telefon zugeordnet werden, wenn sie erst Jahre nach dem Kauf des Telefons auftreten. Eine Dokumentation von Betroffenen ist gegen eine geringe Unkostenerstattung (zwei Euro inklusive Porto) bei mir erhältlich. Jochen Diefenthaler, Augsburger Str. 56, 87700 Memmingen, Fax 0 83 31-55 74, jodi@jodi.de Lesen Sie mehr zum Thema DECT-Telefone auf Seite B 23

Umwelt nochmal beiliegt, möglichst viele Freunde, Bekannte, Kollegen unterschreiben. Jeder Name zählt, wir zählen auf Sie. Herzlichen Dank! Senden Sie die ausgefüllten Listen bitte an den Bund Naturschutz, Landesfachgeschäftsstelle, Bauernfeindstr. 23, 90471 Nürnberg. Brauchen Sie mehr Listen? Einfach im Internet herunterladen unter www.bund-naturschutz.de/brennpunkte/donau. Oder bei uns anfordern, Tel. 09 41-2 97 20-22, inge.leiter@bundnaturschutz.de.


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Percy Schmeiser

Ein Bauer wagt den Widerstand

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ercy Schmeiser, 77, ist Landwirt und Saatgutzüchter aus Kanada. Heute gilt er weltweit als Symbolfigur für den Widerstand gegen die Methoden des internationalen Saatgutmultis Monsanto, um Bauern einzuschüchtern oder sich gefügig zu machen. Was war geschehen? Nachbarn Schmeisers hatten vor rund zehn Jahren gentechnisch veränderten Raps angebaut. Bei der Ernte im Herbst hatte der Wind Saatkörner über die Grundstücksgrenzen hinweggeweht. Auch von den Transportfahrzeugen war Erntegut herabgefallen und im Straßengraben oder an den Feldrändern gelandet. Im Jahr darauf keimte dieses gentechnisch veränderte Saatgut auf Schmeisers Feldern, seine Ernte war zu einem geringen Prozentsatz mit diesen Genpflanzen kontaminiert. Monsanto tat, was der Konzern tausendfach auf der ganzen Welt praktiziert: Er zieht Proben bei den Bauern, die kein Saatgut bei ihm gekauft haben, weist eine Kontamination nach, unterstellt den freien Landwirten, sie würden illegal Monsanto-Saatgut anbauen und damit die Patentrechte von Monsanto verletzen. Dann bietet man einen Vergleich an: Monsanto wolle von Schadenersatzforderungen absehen, wenn der Bauer in Zukunft das gentechnisch veränderte Saatgut kaufe und auf eigene Ansprüche gegenüber Monsanto verzichte. Akzeptiere der Bauer nicht, müsse er sich vor Gericht für diese Patentverletzung verantworten.

Unfassbares Urteil Percy Schmeiser akzeptierte nicht. Er wollte weder das genmanipulierte Saatgut kaufen noch sah er ein, dass er dem Unternehmen gegenüber im Unrecht sei. Immerhin hatte das Monsanto-Saatgut doch seine Ernte kontaminiert und seine jahrzehntelange Zuchtarbeit – also sein geistiges Eigentum – zerstört. Deshalb sei der Konzern ihm gegenüber schadenersatzpflichtig, zeigte er sich überzeugt. Es war das Jahr 1998, als Schmeisers langer Weg durch alle juristischen Instanzen bis zum Obersten Kanadischen Gerichtshof begann. Denn zum damaligen Zeitpunkt gab es in Kanada noch keine Richtlinien über die Patentierung lebender Organismen. Schließlich geschah das Unglaubliche: Monsanto

Foto: Binder

Naturschutz lebt vom Mut Davids gegenüber der Macht Goliaths. Percy Schmeiser, Landwirt aus Kanada, hat diesen Mut bewiesen, als er gegen den Agrarmulti Monsanto aufbegehrte. Auf einer Tour durch Deutschland berichtete er jetzt über die »bittere Wirklichkeit« der grünen Gentechnik. Von Jürgen Binder erhielt Recht. Allein, da Schmeiser keinerlei Vorteile aus dem gentechnisch veränderten Erntegut ziehen konnte, entschied das Gericht, dass er auch keinen Schadenersatz an Monsanto zahlen müsse. »Lediglich« die Gerichtskosten, immerhin etwa 250 000 Euro, hatte er zu tragen. Nun aber erwachte die Welt: Stehen die Konzerninteressen wirklich über dem jahrtausendealten Recht der Bauern auf Zucht und Nachbau ihrer standortangepassten Sorten? Darf es rein kapitalorientierten Gesellschaften wirklich gestattet werden, die Ernährungssouveränität ganzer Länder zu unterhöhlen? Darf Leben überhaupt patentiert werden?

Missionar wider Monsanto Die familiären Wurzeln von Percy Schmeiser reichen bis nach Rosenheim. Heute kämpft der Bauer aus Kanada und Träger des Alternativen Nobelpreises weltweit gegen die Patentierung von Saatgut. Seine Deutschland-Tour führte ihn jüngst, unterstützt vom BN, auch nach Bayern (S. 22).

Europa hat noch die Wahl Die Fachleute, Bauern und Imker erkannten, dass ein Nebeneinander von Agro-Gentechnik und traditioneller Landwirtschaft nicht möglich ist. Sowohl der kommerzielle wie der Versuchsanbau, lautete ihr Vorwurf, seien staatlich subventionierte oder zumindest geduldete Kontaminationen. Das zeige die Erfahrung aus Kanada, wo es praktisch keinen gentechnikfreien Raps mehr gibt. Doch nicht nur dort will Monsanto vollendete Tatsachen schaffen. Percy Schmeiser sah, dass kein Zurück mehr möglich ist, wenn gentechnisch verändertes Saatgut erst einmal ausgebracht worden ist. Gemeinsam mit seiner Frau beschloss er, daraus die Konsequenzen zu ziehen. »Louise und ich haben uns nach vielen, vielen Gesprächen dafür entschieden, den Rest unseres Lebens das Recht der Bauern auf ihr eigenes Saatgut zu verteidigen«, beschreibt er sein neues Credo. »Meine Vorväter«, erinnert Schmeiser, »sind nach Kanada ausgewandert, um der Leibeigenschaft zu entfliehen. Sollen wir heute Leibeigene der multinationalen Saatgutkonzerne werden?« Auf seiner Vortragsreise in Deutschland während der vergangenen Wochen lenkte er unseren Blick auf diese bittere Wirklichkeit in Kanada. »Vor zehn Jahren wussten wir nicht, was mit der Gentechnik auf uns zukommt. Heute wissen wir: Es war ein Fehler, dieses Zeug ins Land zu lassen. Noch aber hat Europa die Wahlfreiheit.« (CM)

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Kontakt Freundeskreis Gentechnikfreies Europa, Postfach 41, 72101 Rottenburg, Tel. 0170-1 85 74 24, presse@percyschmeiser-ontour.org


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Nachhaltigkeit ist Trumpf Holz, der Hightech-FaserVerbundstoff aus dem Wald, hats in sich: Es ist leicht und bruchfest, schön und vielseitig und schafft nicht nur im Wohnzimmer eine gute Atmosphäre. Auch das globale Klima profitiert: Das Holz einer alten Buche hat den CO2-Jahresausstoß eines Pkw in sich gebunden. Richtig sauber wird die Ökobilanz aber erst durch nachhaltige Forstwirtschaft. Die Urwälder in Brasilien oder Indonesien aber werden immer weiter abgeholzt – von Nachhaltigkeit keine Spur. Beim Möbeloder Holzeinkauf lautet die erste Empfehlung daher: Kein Tropenholz!

Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft

Buchen sollst du suchen Holz ist nicht gleich Holz: Nur in bestimmten Fällen wird das beliebte Material seinem sauberen Öko-Image gerecht. Deshalb: Augen auf im Baumarkt oder Möbelhaus!

FSC – Kahlschlag ade

Illustrationen: Wesner

Doch auch wer Hölzer aus nördlichen Breiten bevorzugt, bekommt nicht selten Kahlschlagware aus Kanada, Osteuropa oder Skandinavien. Achten Sie deshalb auf Prüfzeichen, die eine Herkunft des Holzes aus ökologisch nachhaltiger Waldwirtschaft garantieren. Ziemlich verbreitet ist das eher fragwürdige PEFC-Zeichen. Es ist besser als nichts, doch steht es unter starkem Einfluss der Holz- und Forstlobby: Eine glaubwürdige Kontrolle fehlt. Greifen Sie lieber zu Waren mit den Labels des Forest Stewardship Council (FSC) und des Ökolandbau-Verbands Naturland. Sie erfüllen nicht nur strengere ökologische, sondern auch soziale Standards. Noch nicht im Angebot? Haken Sie immer wieder nach! Nachfragen schafft Nachfrage. Unter www.fsc-deutschland.de finden Sie Anbieter.

BN Service GmbH

Holz-Reisespiele »Mühle« und »Halma«

Stiftehalter Apfel

Holzetui mit Holzkugelschreiber

Spannung auch für unterwegs: die BN-Reisespiele aus FSC-zertifiziertem Holz, inklusive Spielanleitung. Was macht Ihnen Spaß: Mühle oder Halma? 4,95 Euro

Becher in Apfelform mit vier verschiedenen Farbstiften, aus massivem FSC-Buchenholz. 11,50 Euro

Das Etui besteht aus unbehandeltem Buchenholz, ebenso wie der Kugelschreiber, der zudem schutzlackiert ist. Das Holz stammt aus FSCzertifizierter Waldbewirtschaftung. Mit BN-Aufdruck auf dem Etui. 5,70 Euro

Holzpuzzle Baum – Geduldsspiel

Gut informiert sein, besser reisen – am besten mit der BN Service GmbH: Dieses Mal Praktisches und Spiele aus garantiert ökologisch gewonnenem Holz. Denn nicht nur als Möbel macht Holz eine gute Figur.

Robin Wood konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn einer seinen geliebten Bäumen an den Kragen wollte. Also musste jeder, der einen

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Teak – ein Holzweg

Holzauge sei wachsam!

Wenns mal wetterfest oder repräsentativ sein soll, scheinen Tropenhölzer wie Teak oder Mahagoni unverzichtbar. Zwar gibt es auch bei diesen Hölzern das FSC-Siegel, doch stößt die Zertifizierung in manchen Herkunftsländern an ihre Grenzen. Wer wirklich sichergehen will, sollte deshalb auf FSC-Hölzer aus der Region oder zumindest aus Europa ausweichen. Eiche, Lärche oder Robinie stehen den meisten Tropenhölzern in Sachen Wetterschutz und Augenweide in nichts nach.

Zehn Tipps zu Holzprodukten: Prägen Sie sich das Aussehen der – wenigen – heimischen Holzarten ein. Holz ohne erkennbare Jahrringe stammt ziemlich sicher aus den Tropen. Meiden Sie Schnäppchen-Brettchen und Ähnliches. Sie sind meist aus Tropenholz. Bevorzugen Sie Massivholzmöbel: Sie sind stabiler, leichter und »renovierbar«. Neukauf? Abschleifen macht Schneidebretter, aber auch ganze Küchenfronten wie neu. Auch bei Holzkohle und Brennholz auf das FSC-Siegel achten. Bei Papier hat der blaue Umweltengel Vorrang (Recycling). Wenn man Frischpapier braucht, dann mit dem FSC-Siegel. Holz sollte zum Einsatzzweck passen, zum Beispiel Buche fürs Wohnzimmer, Robinie im Garten. Schonen Sie Ihre Gartenmöbel mit Planen oder durch Unterstellen. Kein Erdkontakt! Öko-Lasuren machen auch aus optisch weniger interessanten Hölzern einen Blickfang

Der Königsweg: Buchenrotkern Der Öko-Shootingstar heißt Buchenrotkern. Mit etwa 80 bis 100 Jahren entwickeln viele Buchen einen dunklen und wolkig roten Kern. Obwohl die Qualität des Holzes davon nicht beeinträchtigt wird, rangierte Rotkern lange als Brennholz. Mittlerweile – auch dank einer BN-Initiative – haben Möbeldesigner und Kunden den Charme des Charakterholzes erkannt. Zum Glück für unsere Wälder, denn die steigende Nachfrage macht lange Wachstumszeiten der Bäume rentabel und damit artenreiche naturnahe Buchenwälder. So alltäglich uns Buchenwald erscheint: Mit dem Kauf von Rotkernmöbeln fördern Sie nicht nur die nachhaltige Forstwirtschaft, sondern ein weltweit seltenes Ökosystem.

Rat holen, nachlesen Übersicht heimischer Holzarten, gut zum »Auswendiglernen«: www.proholz.at, unter »Holzarten« Anbieter für Waren aus FSC-zertifiziertem Holz: www.fsc-deutschland.de Infos und Bezugsquellen zu Buchenrotkernholz: www.bund-naturschutz.de/ projekte/buchenrotkern-aktion Holzratgeber von Pro Regenwald: www.pro-regenwald.org, www.raubbau.info/de

teile aus FSC-Holz, mit CE-Zertifizierung und nach Spielzeugsicherheitsnorm EN 71 geprüft. 20,80 Euro

Buchenrotkern-Poster

Baum fällen wollte, zuerst das Baum-Puzzle lösen. 1,80 Euro

CE-Zertifizierung und nach Spielzeugsicherheitsnorm EN 71 geprüft. 36,00 Euro

Spiel »Biberburgen« Mit solider, farbig bedruckter Spielplatte, Bäumen und Biberfiguren. Für zwei bis vier Spieler ab fünf Jahren. Verpackt in farbig bedrucktem Karton. Holzteile aus FSC-Holz, mit

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Die S채ulen der Natur Bayerns Artenvielfalt braucht alte Buchenw채lder


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Fotos: Stephan Foto: Sperber

Siebenschläfer

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ie Biodiversitätskonvention des großen WeltUmweltgipfels von Rio 1992 gibt als Ziel vor, die Vielfalt der Arten und Ökosysteme sowie die genetische Vielfalt zu erhalten, nachhaltig zu nutzen und die Vorteile daraus gerecht zu verteilen. Für den Naturschutz gilt es, die biologische Vielfalt auf unserem Planeten zu erhalten. Doch welchen Lebensraum, welche Arten sollen speziell Deutschland und Bayern schützen? Jeder Staat, jede Region trägt Verantwortung vorrangig für die Biodiversität auf ihrem Territorium. Das bedeutet, dass Deutschland und Bayern in erster Linie die Lebensräume und Artengemeinschaften schützen müssen, die hier einen großen Teil ihres weltweiten Bestandes haben. Dabei kommt es nicht so sehr darauf an, möglichst artenreiche Lebensräume anzustreben, sondern die Lebensräume in ihrer typischen Ausprägung zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen. Wie also Südafrika seine Savannen schützen muss, Brasilien seinen Regenwald, so trägt Bayern Verantwortung vor allem für den Erhalt der Laubmischwälder und insbesondere der Buchenwälder. Denn die wachsen nur in Teilen Europas, vor allem in Mitteleuropa und Deutschland (siehe Karte Seite 12). Diese besondere Verantwortung ist auch in den europäischen Natura 2000-Schutzgebieten zu erkennen – sie liegen zum großen Teil im Wald.

Im Mai lädt Bonn zur 9. Vertragsstaatenkonferenz des »Übereinkommens über die Biologische Vielfalt«. Wenn die Weltgemeinschaft nach Deutschland kommt, um über »Biodiversität« gerade auch in Wäldern zu diskutieren, wird vom Gastgeber eine Vorbildfunktion erwartet. Besondere Verantwortung trägt Deutschland für die Buchenwälder und ihre Bewohner. Doch bisher fällt die Bilanz des deutschen Waldnaturschutzes sehr dürftig aus.

schon lange nicht mehr, die Buchenwälder sind mittlerweile eines der global am stärksten bedrohten Ökosysteme. Die Baumart Buche hat aktuell lediglich einen Anteil von zwölf Prozent an den Wäldern Bayerns. Die alten, über 140-jährigen Buchenwälder, die ökologisch besonders wertvoll sind, machen heute weniger als ein Prozent der ursprünglichen Buchenwaldfläche aus (vgl. Grafik Seite 13). Besonders bedauerlich ist, dass man in Bayern von allen Bundesländern die Buchen am wenigsten dick werden lässt. Laut Bundeswaldinventur sind nur 1,3 Prozent der Buchen über 80 Zentimeter dick. Deshalb sind auch viele Bewohner alter Buchenwälder wie Fledermäuse, Spechte, Totholzkäfer oder Holzpilze in Bayern stark gefährdet.

Buchenland Bayern, das war einmal Von Natur aus wäre Bayern ein Buchenland. Buchenmischwälder würden etwa 85 Prozent der Landesfläche bedecken, ihre Bewohner bildeten im Wesentlichen die typische Fauna und Flora des Landes. Doch von diesem Naturerbe ist heute nur ein kümmerlicher Rest übrig. Waldrodungen für Landwirtschaft, Siedlungen und Infrastruktur haben die Waldfläche auf ein Drittel reduziert. Die verbleibenden Buchenmischwälder wurden häufig in Nadelholzforste umgewandelt. Buchen-Urwälder gibt es Bechsteinfledermaus [1-08] Natur + Umwelt BN-Magazin

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Junge Rauhfußkäuze

Das Titelfoto dieser Ausgabe sowie die Fotos auf den Seiten 10 bis 13 hat Topfotograf Thomas Stephan in den Wäldern des Steigerwaldes aufgenommen.


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Foto: Stephan

Steckbrief Rotbuche

Quelle: Bundesamt für Naturschutz (BfN) 1999

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Armer Wirtschaftswald – reicher Urwald Viele Waldfreunde und Naturschützer stuften die Buchenwälder bislang als eher artenarm ein. Das verwundert nicht, kann man doch beim Spaziergang durch die meisten bewirtschafteten, wenig strukturierten Buchen-»Hallenwälder« diesen Eindruck gewinnen. Die waldökologische Forschung der letzten Jahre hat jedoch eine erstaunliche Artenfülle in nicht mehr bewirtschafteten Buchenwäldern zu Tage gebracht. Eine Wanderung durch seit etwa 30 Jahren nicht mehr bewirtschaftete Naturwaldreservate wie das »Waldhaus« bei Ebrach oder die »Heiligen Hallen« in Mecklenburg entführt den Betrachter in eine völlig andere Welt. Am meisten beeindrucken die bis zu 300 Jahre alten, meterdicken Uralt-Buchen, die mit riesigen Kronen das Waldbild dominieren. Häufig zu finden sind vom Wind gebrochene oder geworfene Einzelbäume, aufragende Wurzelteller und Baumstümpfe in verschiedeFeuersalamander

nen Stärken und Höhen. Diese Vielfalt an Strukturen schafft Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, den es im Wirtschaftswald so nicht gibt. Zum Beispiel bei den Vögeln kann man nicht nur mehr Arten, sondern auch deutlich mehr Individuen feststellen. Ähnliches gilt für die Pilze. Und deutschlandweit leben etwa 1500 Käferarten in lebendem und absterbendem Holz. Allein im Naturwaldreservat Waldhaus wurden auf nur zehn Hektar über 1300 Arten gefunden, darunter über 400 Pilzarten, etwa 350 Nachtschmetterlinge, 290 Holzkäfer und immerhin 35 Vogelarten. Ein guter Weiser für die Naturschutzqualität eines Waldes sind das Vorkommen und die Dichte von Arten, die naturnahe Lebensräume bewohnen. So liegt die Anzahl der Brutpaare des Halsbandschnäppers im unbewirtschafteten Naturwaldreservat um den Faktor 15 höher als in bewirtschafteten Buchenaltbeständen.

Wirtschaftlicher Druck wächst Während sich die Forstwirtschaft in Mitteleuropa gerne als Erfinderin der Nachhaltigkeit präsentiert, zeigt ein Vergleich der Artenausstattung der Wirtschaftswälder mit heimischen Naturwaldreservaten

Blauer Laufkäfer (Carabus intricatus)

Fotos: Stephan

Zentrale Aufgabe Die Baumart Buche kommt nur in Teilen Europas vor. Gerade Deutschland als Kern des Buchengebietes trägt globale Verantwortung für den Erhalt der »Mutter des Waldes«.

bis 40 Meter hoch (vereinzelt bis 45 Meter) silbergraue Borke, glatte hohe Stämme, spitz ovale Blätter Alter bis über 400 Jahre von Natur aus Deutschlands häufigste Baumart Holzzersetzung schafft Lebensgrundlage für zahllose Pilzen und Insekten im Ökosystem Buchenwälder kommen 7000 bis 10 000 Tierarten vor

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Mäusebussard

Flächenland Bayern dies umsetzen werden. Mit dem Nördlichen Steigerwald gibt es auch in Bayern ein Waldgebiet, das sich hervorragend als Nationalpark eignen würde (siehe Seite 16/17). Welch große internationale Bedeutung der Schutz der Buchenwälder hat, zeigt die Anerkennung der Karpaten-Buchenwälder als Weltnaturerbe. Im Falle einer Ausweisung als Nationalpark könnte für den Steigerwald zusammen mit anderen deutschen Buchenwäldern dieser wertvolle Titel beantragt werden. Ebenso wichtig ist es jedoch, dass auf den weiterhin bewirtschafteten Waldflächen, und das sind weit über 95 Prozent der Wälder, nachprüfbare Naturschutzstandards umgesetzt werden. Hier ist aufgrund der gesetzlichen Verpflichtungen der öffentliche Wald besonders in der Pflicht. Ralf Straußberger

Gesamtfläche Deutschlands 100% Ursprünglicher Waldanteil 90% mit über 75% Buchenwäldern

Fünf Prozent Urwälder! Deutschland muss sich seiner Verantwortung für den Schutz der europäischen Laubwälder als Teil eines globalen Netzwerkes von Schutzgebieten bewusster werden und eine deutliche Ausweitung der Waldschutzgebiete voranbringen. Dazu sollten auf fünf Prozent der Waldfläche die wenigen noch vorhandenen großflächigen Laubwaldgebiete als nutzungsfreie Großschutzgebiete ausgewiesen werden, die zu »Urwäldern von morgen« entwickelt werden müssen. Es ist zu begrüßen, dass die Bundesregierung dieses Ziel im Rahmen ihrer nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt aufgegriffen hat und bis 2020 fünf Prozent der Wälder einer natürlichen Waldentwicklung überlassen will. Es wird spannend sein, wie die Bundesländer und hier allen voran das

Heutiger Waldanteil 36%

Laubwald 11%

Buche 4,3%

Buchen, älter als 140 Jahre 0,5% Buchen, älter als 160 Jahre 0,2%

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Der Autor Dr. Ralf Straußberger, 42, ist Diplom-Forstwirt und Waldreferent des Bundes Naturschutz.

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beziehungsweise mit Urwäldern in Osteuropa ein völlig anderes Bild. Die Arten- und Individuenzahlen sind im Wirtschaftswald deutlich reduziert, und sensible sogenannte Urwald-Reliktarten unter den Käfern sind ausgestorben oder kurz davor. In Bayern kennt man nur noch zehn Gebiete, in denen diese Arten vorkommen. Wegen der starken Isolierung und der geringen Individuenzahlen ist die genetische Vielfalt bei vielen Artengruppen hoch bedroht. In Teilbereichen versucht die Forstwirtschaft, mit innovativen Biotopbaum- und Totholzkonzepten die erkannten Mängel zu mildern, etwa in den Bayerischen Staatsforsten. Doch bei näherer Betrachtung zeigen sich viele Ausnahmen, konkurrierende Zielsetzungen und Defizite in der Umsetzung. Insgesamt nimmt der wirtschaftliche Druck auf die Waldökosysteme stark zu, was eine Beeinträchtigung der Biodiversität befürchten lässt. Bislang kaum genutzte Bergwälder sollen für die Holzernte erschlossen werden. Selbst in »Natura 2000«-Schutzgebieten wird ganzjährig Holz geerntet, sogar einzelne Kahlschläge wurden hier festgestellt. Schwere Holzerntemaschinen schädigen vielerorts irreparabel die Waldböden. Die »Vollbaumnutzung«, bei der ganze Bäume mitsamt Ästen, Zweigen und Nadeln entnommen werden, soll trotz nachgewiesener Beeinträchtigung des Nährstoffhaushalts der Waldböden zur Standardmethode im Bergwald werden. Die steigende Nachfrage nach Holz für Großsägewerke und nach Brennholz steht in massiver Konkurrenz zu dem Ziel, die bislang geringen Vorräte an lebendem und totem Holz in den Wäldern zu erhöhen. Schließlich stellt der Klimawandel die Wälder vor große Herausforderungen; eine Umwandlung der labilen Fichtenwälder in naturnahe Laubmischwälder muss schneller als bislang vorangetrieben werden. Da eine Klimaerwärmung, die deutlich über zwei Grad Celsius hinausgeht, auch von den heimischen Laubbäumen nicht verkraftet werden kann, ist auch zum Schutz der Biodiversität ein sofortiger und konsequenter Klimaschutz zwingend erforderlich.

Foto: Mader

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Foto: Stephan

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Kläglicher Rest Deutschland war von Natur aus Buchenland. Heute sind gerade die ökologisch wertvollen alten Buchenwälder fast verschwunden.


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Kurzportrait Nationalpark Bayerischer Wald erster deutscher Nationalpark, gegründet 1970 24 250 Hektar groß zusammen mit dem angrenzenden tschechischen Nationalpark Sumava das »Grüne Dach Europas«, auf über 90 000 Hektar

Fotos: Steininger

Wilde Wälder Der Bayerische Wald beeindruckt durch märchenhafte Landschaften und eine großartige Tierwelt. Selbst Luchse und vereinzelt sogar Wölfe (hier ein Gehegefoto) ziehen ihre Spuren.

Der Vorreiter: Nationalpark Bayerischer Wald

Erfolg für Europas Grünes Dach Deutschlands ältester Nationalpark ist eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes und des BN. Seine Beliebtheit bei Erholungssuchenden brachte der Region Aufschwung. Sein Ziel »Natur Natur sein lassen« hat der Landtag jüngst für die überwiegende Fläche festgeschrieben.

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er Nationalpark Bayerischer Wald liegt im Grenzgebirge von Bayern und Böhmen und erstreckt sich von Bayerisch Eisenstein bis Mauth/Finsterau. Er war nicht nur Deutschlands erster Nationalpark, er ist auch der älteste Waldnationalpark – über 95 Prozent seiner Fläche sind Wald – in Mitteleuropa. Hubert Weinzierl, heute Ehrenvorsitzender des BN, und der Zoologe Prof. Dr. Bernhard Grzimek warben Ende der Der Autor 1960er-Jahre bei der bayerischen Staatsregierung und Helmut Steininden zuständigen Forstbehörden hartnäckig für die ger, 68, war BNLandesgeschäfts- Errichtung eines Nationalparks in diesem damals noch führer von 1969 wenig bekannten Waldgebirge im »Hinteren Bayeribis 2003. Er ist schen Wald«. Im Oktober 1970 weihte, nachdem auch Mitglied des BNder Landtag zugestimmt hatte, der damalige ForstmiLandesvorstandes und seit 1970 des nister Dr. Hans Eisenmann den Nationalpark ein. Ziel des Nationalparks war von Anfang an, die groNationalparkbeirates Bayerischer ßen Waldgebiete nach dem Prinzip »Natur Natur sein Wald. lassen« nicht mehr forstwirtschaftlich zu nutzen und ein Stück »Wildnis« zurückzugewinnen und zu erhalten. Dieses Prinzip führte naturgemäß auch zu erhebNationalparke lichen Konflikten, vor allem im Erweiterungsgebiet von in Deutschland 1997. Besonders im Raum Zwiesel-Lindberg schürt Auf Seite B 20 eine Minderheit angesichts des starken Borkenkäferfinden Sie einen Bericht über den befalls in den monotonen Fichtenwäldern auch heute Nationalpark Ängste. Nach jahrelangen Diskussionen und Eingaben Eifel. Damit staran den Landtag hat dieser nun endlich per Verordnung tet das BUNDmavom 17. September 2007 Klarheit geschaffen. §12 a neu gazin eine mehrNaturzone lautet: »Bis zum Jahre 2027 sind 75 Prozent jährige Serie über des Nationalparkgebietes zu einer Fläche zu entwideutsche Natiockeln, auf die der Mensch keinen Einfluss nimmt. Die nalparke.

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dafür erforderliche Erweiterung der Naturzone erfolgt kontinuierlich und in angemessenen Schritten.« Der BN, der engagiert für die Naturzonen gekämpft hat, sieht dies als großen Erfolg und wird die Nationalparkverwaltung bei der Umsetzung tatkräftig unterstützen. Neben den großen zusammenhängenden Waldgebieten mit Hochlagen-Fichtenwald und Buchenwäldern in den wärmeren, unteren Lagen beeindruckt der Nationalpark durch seine vielfältige Fauna und Flora. Auf Wanderungen kann der Besucher seltene Farne, Orchideen, Bärlappgewächse, Traunsteiners Knabenkraut oder die Mondraute erleben. Noch eindrucksvoller ist die Tierwelt des Nationalparks. Über 50 Vogelarten brüten hier, darunter Auer- und Haselhuhn, Weißrücken- und Dreizehenspecht, Rauhfuß- und Sperlingskauz sowie der Schwarzspecht. Ein großer Erfolg ist auch die Wiedereinbürgerung des Luchses, der in Sumava und Bayerischem Wald in einer inzwischen gesicherten Population lebt. Helmut Steininger

Traumziele ganz nah Erleben Sie die wunderbare Natur in Bayerns Nationalparken. Kommen Sie in den Bayerischen Wald, lassen Sie sich von »Europas Grünem Dach« faszinieren. Helmut Steininger empfiehlt diese erlebnisreichen Wanderungen: Großer Falkenstein mit Urwaldgebiet Watzlig Hain Großer Rachel mit Seelensteig (naturnaher Wald) Lusen mit Granitblockmeer am Gipfel und Jungwald Waldgeschichtliches Wandergebiet mit Übergang Sumava zur Moldauquelle

Fotos: Archiv Nationalpark Berchtesgaden (rechts), Prechtl

Foto: Roggenthin

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Der Überragende: Nationalpark Berchtesgaden Foto: Archiv Nationalpark Berchtesgaden (unten), Grafwallner

Alpen-Perle im Klimawandel Das Prädikat Nationalpark alleine garantiert noch nicht den Schutz der Natur vor allen Gefahren. Ob Almwegebau, Artenrückgang oder Klimawandel: Der BN bleibt am Ball.

Im Nationalpark Berchtesgaden empfiehlt Ihnen der BN insbesondere eine Wanderung im Wimbachgries, wo Sie die volle Dynamik und die Entstehung eines alpinen Flusses erleben können. Informationen zum hervorragenden Umweltbildungs- und Freizeitangebot des Nationalparkes – zum Beispiel mit Themenwanderungen und Pferdeschlittenfahrten – erhalten Sie beim Nationalpark, Tel. 0 86 52-6 43 43, www.nationalparkberchtesgaden.bayern.de. Die Bund Naturschutz Service GmbH bietet in beiden Nationalparken viertägige Erlebnistouren an: Bayerischer Wald: 22. – 25. Mai und 3. – 6. Oktober Berchtesgaden: 18. – 21. September 2008 Preis je 410 Euro, für BN-Mitglieder nur 310 Euro, Auskünfte unter 0 91 23-9 99 57- 0

Kurzportrait Nationalpark Berchtesgaden einziger deutscher Nationalpark in den Alpen gegründet 1978 21 000 Hektar groß weltbekannt vor allem durch den Watzmann und den Königssee

eine Klage erreichen, dass ein Almweg zur Lichtweide der Engertalm nicht in der geplanten überdimensionierten Breite gebaut wurde. Zu beklagen sind die schleichenden Rückgänge von Arten wie der Königsseeforelle infolge von Lebensraumveränderungen oder das Fehlen typischer Arten wie Luchs und Bär infolge früherer Ausrottung – hier sind spezielle Artenschutzmaßnahmen nötig. Eine besonders große Gefahr für die Natur im Nationalpark ist die Klimaveränderung, von der der Alpenraum besonders betroffen ist. Der Gletscherhahnenfuß etwa kann der Erwärmung halt irgendwann nicht mehr nach oben ausweichen, weil der Berg »einfach aus ist«. Nicht nur deshalb müsste gerade in diesem Alpennationalpark besonders viel in Forschung und Entwicklung investiert werden. Stattdessen wurden die Finanzmittel in den letzten Jahren reduziert. Der BN fordert, dies rückgängig zu machen und ausreichend Gelder für Personal, Forschung und Umsetzung bereitzustellen. Doch es gibt auch Schritte nach vorne. Bär und Luchs wurden schon in der Nähe des Nationalparkes gesichtet und könnten sich ihren Lebensraum allmählich zurückerobern. Scheinbare Katastrophen wie Stürme eröffnen den Wäldern im Nationalpark die Chance auf eine »neue Wildnis«. Und die Nachfrage nach dem hervorragenden Umweltbildungsangebot des Nationalparks steigt ständig – gerade die immer beliebteren Winterwanderungen, Pferdeschlittenfahrten oder Themenwanderungen zeigen: Es geht auch ohne Skifahren. Christine Margraf

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Bleibende Eindrücke Der Nationalpark Berchtesgaden bietet dem Besucher nicht nur faszinierende Berge wie hier den Watzmann, sondern auch eine einzigartige Tierwelt.

Die Autorin Dr. Christine Margraf ist Artenschutzreferentin Südbayern des BN. Kontakt: Tel. 0 89 - 54 82 9889, christine. margraf@ bund-naturschutz.de.

Bayerns Nationalparke

er Nationalpark repräsentiert einen großen Ausschnitt des alpinen Artenreichtums mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an Lebensräumen: vom Gletscher und sogenannten Schneetälchen über Quellen und Flüsse, alpine Rasen und Felsfluren bis hin zu verschiedenen Waldtypen. Eine Hauptursache für diese Vielfalt sind die großen Höhenunterschiede, vom Watzmann mit 2713 Meter bis zum Königssee auf 603 Meter. Beinahe alle Vegetationszonen von den mittleren Breiten bis zum Polarkreis mit ihren typischen Tierund Pflanzenarten sind hier vertreten. Bisher kennt man 15 Fisch-, acht Amphibien-, sechs Reptilien-, circa 100 Brutvogel-, 40 Gastvogel- und 55 Säugetierarten. Bei den Pflanzen sind es rund 2000 Pilz-, 640 Flechten-, 400 Moos- und 1000 Gefäßpflanzenarten. Die Geschichte des Nationalparks ist eng mit dem Bund Naturschutz verbunden. 1916 sollte zur Kriegserinnerung ein riesiger Löwe in eine Felswand am Königssee gemeißelt werden – doch der Vorsitzende des erst drei Jahre zuvor gegründeten BN, Prof. Karl Freiherr von Tubeuf, konnte das verhindern. Ergebnis dieser Diskussionen war 1921 die Ausweisung des »Naturschutzgebietes Königssee« auf rund 20 400 Hektar. Als Jahrzehnte später die Idee aufkam, den Watzmann mit einer Seilbahn zu erschließen, forderte der Deutsche Naturschutzring 1953 einen Nationalpark. 1978 wurde diese Idee endlich umgesetzt. Die Bahn auf den Watzmann konnte verhindert werden. Doch bis heute ist der Nationalpark nicht frei von Gefahren: Vor zwei Jahren konnte der BN nur durch

Foto: Schreiner

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Kurzportrait Nationalpark Steigerwald (Vorschlag) wäre Frankens erster Nationalpark rund 11 000 Hektar groß, kaum von Straßen zerschnitten vor allem Laubmischwälder in relativ naturnahem Zustand ausschließlich im Staatswald gelegen in den Landkreisen Bamberg, Haßberge und Schweinfurt

Fotos: Stephan

Bayerns Nationalparke

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Der Kandidat: Nationalpark Nördlicher Steigerwald

Lernen von der Natur

Aller guten Dinge … Der Bund Naturschutz setzt sich dafür ein, die Buchen- und Laubmischwälder im Steigerwald als dritten bayerischen – und ersten fränkischen – Nationalpark auszuweisen. Warum gerade hier, das erfuhr Reporter Michael Wehner auf einem Waldspaziergang mit Hubert Weiger und Georg Sperber.

Foto: privat

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Der Autor Michael Wehner, 46, ist Chefreporter der Tageszeitung Fränkischer Tag.

chon der erste Eindruck am Wanderparkplatz verrät, dass hier etwas nicht stimmt. Etwas ist anders als in anderen Wäldern. Ein Schwarzstorch ruft von ferne. Wir stapfen den feuchten Hang hinauf und finden uns nach ein paar Schritten in einer ungewohnten Welt wieder. Es ist ein urtümlicher, auf seltsame Weise berührender Wald, der hier auf 50 Hektar im Naturschutzgebiet Brunnstube im Steigerwald bei Ebrach die Zeiten überdauert hat. Bis zu 350-jährige Buchen ragen mit schwarzen, von Flechten und Moos überzogenen Stämmen in die Höhe; wie weggewischt ist die sonst häufig anzutreffende Gleichförmigkeit unserer Forsten; weit und breit keine Nadelbäume; Baumleichen liegen am Boden, von Moos und Pilzen bedeckt. Um ein vergleichbares Stück Buchenwildnis zu finden, müssten Urwaldfreunde weit reisen. In die Südkarparten etwa oder in die Slowakei. Dass sich im dicht besiedelten Mitteleuropa ein so naturnaher Urwaldrest erhalten hat, ist kein Zufall, sondern vor allem jenem Mann zu verdanken, der uns voller Begeisterung durch seinen »fränkischen« Urwald führt: Georg Sperber, früherer Leiter des Forstamts Ebrach und international geachteter Wissenschaftler, Naturschützer und Buchautor. Sperber hat beim großen Buchenschlagen in den 70er-Jahren nicht mitgemacht. An vielen Orten in Bayern wurden damals die als wertlos geltenden Buchen-

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wälder in Fichtenforste umgewandelt. Wäre er dem Zeitgeist gefolgt, würde es viele der naturnahen Buchenbestände im Steigerwald nicht mehr geben. »Ich habe mich verweigert, weil ich wusste, dass wir uns an der Natur versündigen, auch wenn ich als Beamter Repressalien befürchten musste«, erinnert sich der 75-Jährige, während er über einen halb vermoderten Riesen am Boden klettert. »Damals war die Rede von vergreisenden Wäldern. Heute wissen wir, dass alte Wälder unendlich wertvoll sind.« Sperbers entschlossenes Nein rettete nicht nur einen Rest der einstigen bayerischen Buchenherrlichkeit vor der Kettensäge. Es war der Beginn einer Erfolgsstory. Zusammen mit anderen berühmten Waldwissenschaftlern wie Hans Bibelriether gelang es dem Forst-Revolutionär, einen Umbruch im Verständnis von Wald auszulösen, der mit einem Mal mehr wert war als sein bloßer Holzvorrat. Der Prozess gipfelte 1976 unter dem fortschrittlichen Landwirtschaftsminister Hans Eisenmann in einem neuen Waldgesetz. Erstmals wurde darin die Bedeutung des Waldes für Erholung, für Trinkwasser und Artenschutz gleichrangig neben die Holznutzung gesetzt. 30 Jahre danach ist der Buchenwald in Ebrach wieder Schauplatz für eine mögliche zukunftsweisende Waldentwicklung. »Der von naturnahen Buchenwäldern geprägte nördliche Steigerwald soll Bayerns dritter Nationalpark werden«, sagt Hubert Weiger, Vorsitzender des BN und BUND, der uns an diesem Wintertag in Ebrach begleitet. Weiger unterstützt damit eine Initiative des Bamberger Landrats Dr. Günther Denzler, die heute von einem breiten Bündnis von Naturschützern getragen wird. Erstmals würde ein Buchenwald-Nationalpark entstehen, was nach Ansicht vieler überfällig ist. Denn von den Buchenwäldern, die


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Wilder Waldbewohner Dass der Bund Naturschutz die Wildkatze erfolgreich wieder einbürgern konnte, ist ein Beleg für die hohe ökologische Wertigkeit des nördlichen Steigerwaldes.

Fotos: Wehner

Begeisterte Experten Mächtige Buchen, totes Holz voller Leben: Auf jedem Schritt finden die Forstwissenschaftler Georg Sperber und Hubert Weiger Belege für die Nationalpark-Eignung des Steigerwaldes. Sperber leitete Jahrzehnte das Steigerwald-Forstamt Ebrach und trug viel zur Naturnähe dessen Wälder bei.

Mehr Infos Über die Pläne für einen Nationalpark Nördlicher Steigerwald informiert eine gleichnamige Broschüre des BN. Sie zeigt auf einer Karte die Lage des möglichen Nationalparkgebiets und gibt Antworten auf die häufigsten Fragen und Befürchtungen. Anfordern bei der BN Service GmbH, Tel. 0 91 23 - 99 95 70, info@service. bund-naturschutz.de

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Bayerns Nationalparke

Deutschland einst zu über zwei Drittel bedeckten, sind nur noch fünf Prozent übrig geblieben. Nur ein kleiner Teil davon, 2,5 Prozent, steht bundesweit unter Schutz. Vergleicht man dies mit der natürlich vorhandenen Buchenwaldfläche, erkennt man die dramatischen Dimensionen des Wandels. Von den einst als Mutter aller Wälder gerühmten Buchenbeständen ist heute kaum mehr als ein Tausendstel sich selbst überlassen – ein kümmerlicher Rest! Dieses Verhältnis macht den Steigerwald als Buchenland so wertvoll für ganz Deutschland. Zwei Drittel der 17 000 Hektar Fläche des heutigen Forstbetriebs Ebrach sind naturnahe Laubwälder, der Anteil der Buche beträgt rund die Hälfte – ein grüner Schatz, der seinesgleichen sucht. Und die Voraussetzungen für ein neues Großschutzgebiet sind günstig: »Die vorgeschriebenen 10 000 Hektar für einen Nationalpark sind im nördlichen Steigerwald zu 100 Prozent auf Staatswaldfläche nachweisbar. Somit muss kein Privatwaldbesitzer fürchten, weniger Holz einschlagen zu können oder gar enteignet zu werden«, sagt Weiger. Dennoch haben die Pläne für einen Nationalpark im Steigerwald eine Front von Gegnern auf den Plan gerufen, zu denen vor allem Waldbesitzer, Bauern und auch Vertreter des Staatsforstbetriebes gehören. Ihre Befürchtungen sind vielfältig. So glauben sie, dass ein Schutzgebiet zur Vermehrung von Schwarzwild oder von schädlichen Insekten führen könnte. Ein Nationalpark könnte zu einem Betretungsverbot führen und wäre auch außerhalb des Waldes mit Einschränkungen verbunden, wird behauptet. Ebenso, dass ein Nationalpark die Verknappung von Brennholz für die örtliche Bevölkerung zur Folge hätte. Der Bund Naturschutz hat die Bedenken ernst genommen und in einer Broschüre Punkt für Punkt widerlegt. Hubert Weiger lässt sich vom Widerstand

aus Teilen der Bevölkerung nicht entmutigen. Der BN setzt, wie er sagt, auf einen langfristigen Überzeugungsprozess. »Anders als befürchtet wird der Nationalpark dafür sorgen, die Wertschöpfung vor Ort zu halten und Arbeitsplätze zu vermehren«, hält Weiger den Kritikern entgegen. Ein Nationalpark sei eine Riesenchance für sanften Tourismus, wie sich schon im thüringischen Nationalpark Hainich oder im Bayerischen Wald gezeigt habe. Die Region profitiere außerdem durch hohe finanzielle Förderung. Wenn der Mensch in einem Schutzgebiet lernt, wie Natur funktioniert, kann er nicht nur die Natur besser schützen, sondern auch sich selbst. Beispiel Pilze: Über 400 Arten leben in alten, totholzreichen Buchenbeständen, wie Forscher am Beispiel des sehr gut erforschten Naturschutzgebietes Waldhaus bei Ebrach herausgefunden haben. Manche davon könnten als Grundlage für neue antibiotisch wirkende Medikamente eingesetzt werden. Dieses Potenzial zu ignorieren, wäre biologische Verschwendung und volkswirtschaftlich fahrlässig. Voller Überraschungen steckt auch der Boden, auf dem der Urwald steht. So hat Professor Ernst-Detlef Schulze, Direktor des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena, nachgewiesen, dass die humusreichen Urwaldböden wirkungsvollste Kohlendioxidspeicher sind. Anders als bisher geglaubt wird durch die über mehrere Jahrzehnte ablaufende Verrottung von Holz das CO2 in großem Umfang im Boden gespeichert. Naturnahe Wälder werden also auch beim Klimaschutz eine wichtige Rolle spielen. »Wir sind bisher mit theoretischen Konzepten an die Natur herangegangen, weil wir nur sehr wenige alte Wälder hatten«, sagt Hubert Weiger. Spätestens die drohende Klimakatastrophe mahnt: »Wir müssen lernen von der Natur.« Doch es gibt noch mehr, was die Vorkämpfer eines Nationalparks Steigerwald beflügelt: Nicht wenige vom Aussterben bedrohte Tierarten kommen nur in naturnahen, alten Laubwäldern vor, zum Beispiel Mittelspecht, Hirschkäfer oder auch die Wildkatze. »Das Überleben vieler Arten wird auf Dauer nur durch den Flächenzusammenhang möglich sein«, mahnt der BNChef. »Viele Arten brauchen für stabile Populationen mehr als ein 50 Hektar großes Schutzgebiet hier und da.« Es sei an der Zeit, besonders wertvolle Flächen wie im nördlichen Steigerwald in größerem Zusammenhang aus der Nutzung zu nehmen, um die biologische Vielfalt und jene Arten zu erhalten, für die Deutschland Verantwortung hat.«


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Illustrationen: Schellmoser

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Im Wald, da lebt die Vielfalt Hallo, hier bin ich wieder: Bibo, der neugierige Biber. Ich bin überall dort, wo uns die Natur mit spannenden Merkwürdigkeiten überrascht. Heute geht es um Vielfalt. Es geht darum, wie artenreich, lebendig und bunt unser Wald ist. Wie viele verschiedene Tiere es dort gibt, welche unglaubliche Pflanzenfülle. Und was Vielfalt für uns bedeutet. Viel Spaß beim Waldabenteuer wünscht Euch Reinhard Witt.

Reichlich Schönheit

Öfters mal anschauen

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Saison-Thema

Vielfalt als biologisches Erbe

Fotos: Witt

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ielfalt ist schön. Wenn man Euch fragt, welches von zwei Bildern Euch besser gefällt, ein eintöniger Fichtenforst oder ein lebendiger Wald, wissen wir schon die Antwort. Nahezu alle Menschen bevorzugen das artenreiche Landschaftsbild. Schon von weitem sieht man, ob sich Hineingehen lohnt. Blumensaum, unterschiedlich hohe Gebüsche und Bäume, Blattformen, Blüten sind Versprechen für Mensch und Tier. Früher, in der Zeit der Jäger und Sammler, war das für die Menschen überlebenswichtig, denn hier gab es Nahrung im Überfluss. Und dies ist bis heute einer der Gründe, warum wir Vielfalt schön finden. Das ist unser biologisches Erbe.

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aubwälder, besonders Buchenwälder, gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Sie wachsen oft auf kalkreichen Böden, was besonders viele Blumen, Büsche und Baumarten mit sich bringt. Anders als Fichtenwälder lassen sie reichlich Licht auf den Boden. Daran haben sich die Waldpflanzen angepasst. Speziell die Frühjahrszeit vor dem Laubaustrieb nutzen Schneeglöckchen und die ähnlichen Märzenbecher, weiße und gelbe Windröschen, himmelblaue Leberblümchen, Lungenkraut und andere Frühblüher. Sie treiben aus dicken Knollen oder Zwiebeln, in denen sie Nährstoffe über den Winter gespeichert haben. Weil der Wald in dieser Jahreszeit so schnell sein Gesicht wandelt, lohnt es sich, alle zwei bis drei Wochen nachzuschauen.

Käferkunde

Kettenlaufkäfer

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on den nahezu 6000 Käfern Deutschlands bekommen wir nicht viele zu Gesicht. Die meisten Arten leben sehr verborgen. Vögel und andere Fraßfeinde brachten sie zu dieser versteckten Lebensweise. So ist es schon ein Glück, am Abend einmal einen drei Zentimeter großen Kettenläufer im Wald zu überraschen. Er überwältigt zwischen Buchenlaub alles, was er festhalten kann. Ein echtes Raubtier.


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Hungertour

JBN-Filmnacht

Mal gucken, was geht

The amazing movie night 8. bis 9. Februar 2008 in München Die Räume der JBN-Landesstelle in München waren früher ein Kino. In dieser Nacht wollen wir die alten Zeiten aufleben lassen und zeigen bis zum Morgen spannende Umwelt-Blockbuster. Übernachtet wird mit Schlafsack in den Büros. Beginn 18.00 Uhr, Preis 3 Euro

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gel machen über den Winter eine Hungerkur. Sie zehren vom angefressenen Fett aus Sommer und Herbst. Doch was ist, wenn das Fett alle ist, weil gar nicht so viel dran war? Besonders kleine Igel mit wenig Fettvorräten sieht man manchmal schon an warmen Tagen im März herumstreifen, auf der Suche nach einem Happen Fressen. Die Essenslage ist um diese Jahreszeit natürlich noch nicht rosig, den meisten Insekten ist es noch zu kalt, und Würmer oder Schnecken sitzen tief im Boden. Und so endet die Hungerkur nicht selten in einer Hungertour.

Reise nach Russland Begegnung mit jungen Umweltschützern 17. bis 29. März 2008 Wir besuchen die studentische Umweltgruppe Weles in Wladimir nahe Moskau, erkunden die großartige Landschaft Russlands und lernen den russischen Alltag kennen. Anmelden bis 21. 2. 08, Preis 600 Euro (550 Euro für JBN-Mitglieder)

Mr. X: Scotland Yard ermittelt Das super Ferienspiel 18. bis 19. März 2008 in München Als Detektive jagen wir wie beim Brettspiel »Scotland Yard« den ominösen Mr. X mit Bus, Tram, S- und U-Bahn. Übernachtet wird im Deutschen Museum! Anmelden bis 26. 2. 08, Preis 30 Euro (15 Euro für JBN-Mitglieder)

Sherlock Holmes auf heißer Spur Rätsel lösen und gewinnen

Segelfreizeit

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in Buchenblatt im Sommer. Darauf sieht man, ja, was eigentlich? So lustige Huppel, eine Art Gutwetterspikes. Sie sind bis ein Zentimeter lang, halb so breit und spitz wie ein Kirchturm. Wer sie anfasst, wird staunen, denn sie fühlen sich fester an als das Blatt, aus dem sie wachsen. Sehr aufschlussreich wäre ein vorsichtiger Längsschnitt mit dem Taschenmesser oder im Notfall auch mit dem Fingernagel. Dann käme heraus, dass dieses auf dem Blatt wuchernde Unding eine Art Haus ist, innendrin mit einem großen Wohnraum und einer rötlichen Larve. Stellt sich nur noch die Frage, was dies denn nun wirklich für ein Ding ist? Und wer darin wohnt? Versucht es doch mal mit einem Reim: Ohne Schlips und ohne Perücke, schläft da drin die Buchen…

P.S.: Hier die Auflösung vom letzten Rätselbild: Es zeigte die Fraßgänge von Minierfliegen auf einem Heckenkirschenblatt. Vielen Dank an alle, die mitgerätselt haben. Unser Wildblumenset für Hummeln haben gewonnen: Veronika Seemüller, zwölf Jahre und Simon Bernkopf, neun Jahre. Herzlichen Glückwunsch!

Wer ein guter Natur-Detektiv ist und uns die richtige Lösung schickt, kann diesmal eine Becherlupe zum Naturbeobachten gewinnen. Schreibt bitte an »Natur+Umwelt«, Stichwort Rätselbild, Dr.-Johann-MaierStraße 4, 93049 Regensburg, Fax 09 412 97 20 31, nu@bund-naturschutz.de. Bitte vergesst nicht Eure Adresse und Euer Alter.

Segeln rund um die dänischen Inseln 17. bis 23. Mai 2008 Auf einem großen, altgedienten Segelschiff geht es durch die Ostsee, wohin der Wind uns treibt. Im Preis ist die Hin- und Rückfahrt von und nach Nürnberg enthalten. Anmelden bis 14. 4. 08, Preis 380 Euro (360 Euro für JBN-Mitglieder)

Jetzt anfordern! JBN-Jahresprogramme für Jugendliche JBN-Jahresprogramm für Kinder und Kindergruppenleiter

Infos und Anmeldung Wo nicht anders angegeben: JBN, Trivastraße 13, 80637 München, Tel. 0 89-15 98 96-30, Fax 089-15 98 96-33, info@jbn.de, www.jbn.de

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DI E I N FOEC KE DER J BN | WWW. J BN.DE

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Foto: Mergner

Foto: Heddergott / Süddeutsche Zeitung Photo

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Schwebebahn = Größenwahn Mit klaren Aussagen zeigten 13 000 Bürger Anfang November 2007 in München, was sie vom Transrapid halten. Der BNVorsitzende Hubert Weiger setzte sich dabei für die alternative Express-S-Bahn ein.

Dran bleiben Aktuelle Infos, zum Beispiel zur Eintragungsfrist, finden Sie auf der BN-Website: www.bundnaturschutz.de/ transrapid Automatisch auf dem Laufenden bleiben Sie mit dem BN-Newsletter. Hier abonnieren: www.bund-naturschutz.de/newsletter

Volksbegehren erfolgreich gestartet

Für Bayern – Nein zum Transrapid Der Transrapid geht alle an: Wird das Unsinnsprojekt gebaut, fehlt das Geld für wichtigere Projekte in Nord- und Südbayern. Der Bund Naturschutz unterstützt das Volksbegehren »Für Bayern – Nein zum Transrapid«. Schließen Sie sich der bayerischen Mehrheit an und unterschreiben Sie für das Volksbegehren!

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ie erste Hürde hat das Volksbegehren im Dezember 2007 bereits genommen: Innerhalb der Rekordzeit von nur zwei Wochen kamen über 100 000 Unterschriften zusammen, für die Zulassung des Volksbegehrens waren nur 25 000 erforderlich – ein deutliches Zeichen für die breite Ablehnung der Bayern gegenüber dem Transrapid. Zwar will das Innenministerium das Volksbegehren wie erwartet vor Gericht verbieten lassen, die Initiatoren des Begehrens sehen der Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs aber gelassen entgegen. Wenn das Volksbegehren für zulässig erklärt wird, beginnt noch im ersten Halbjahr 2008 die heiße Phase: Dann müssen innerhalb von zwei Wochen zehn Prozent der Wahlberechtigten Bayerns in öffentlichen Amtsräumen für das Volksbegehren unterschreiben. Dabei wird es auf jede Stimme ankommen.

Transrapid kostet viel und nützt wenigen Das Prestigeprojekt Transrapid geht beileibe nicht nur Südbayern an: Über 2000 Millionen Euro an Steuergeldern sollen nach letzten Schätzungen dafür ausgegeben werden. Ministerpräsident Günther Beckstein will davon 490 Millionen Euro aus der bayerischen Staatskasse übernehmen – Geld, das auch in Nordbayern

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fehlen würde, beispielsweise für die S- und Regionalbahnnetze Nürnbergs oder die Würzburger Stadtbahn. »Das Volksbegehren ist eine Notwehraktion, mit der alle Bürger Bayerns die Chance haben, den unsinnigen Transrapid zu stoppen. Wir brauchen Geld für den modernen Ausbau der Schiene in ganz Bayern und kein Zwei-Milliarden-Prestigeprojekt für wenige Minuten Zeiteinsparung in München«, kritisiert der BN-Vorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger die Planungen.

Starkes Bündnis für Volksbegehren Gestützt wird das Volksbegehren »Für Bayern – Nein zum Transrapid« von einem bislang einmaligen Bündnis aus Verbänden, Gewerkschaften und allen Parteien außer CSU und FDP. Ende November beschlossen der BN-Landesvorstand und der Landesbeirat die Beteiligung des Bundes Naturschutz am Volksbegehren. Beauftragte des Volksbegehrens und Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Aktionskreis contra Transrapid ( A.c.T.) ist Monika Barzen aus München, Inhaberin einer Steuerkanzlei und Betriebswirtin. Neben dem Verkehrsclub Deutschland und dem Fahrgastverband Pro Bahn will auch die größte Eisenbahnergewerkschaft Deutschlands, transnet, den Transrapid stoppen.


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Volksbegehren: So läuft es ab Wann: erstes Halbjahr 2008 Wohl noch vor den Sommerferien 2008 beginnt die heiße Phase des Volksbegehrens: Dann müssen innerhalb von zwei Wochen mindestens zehn Prozent der Wahlberechtigten Bayerns für das Volksbegehren unterschreiben. Wann genau die Eintragungsfrist startet, erfahren Sie in den Medien oder unter www.bund-naturschutz.de.

Wo: in Ihrem Rathaus Die Unterschriftenlisten für das Volksbegehren liegen mit Beginn der Eintragungsfrist in den Rathäusern der Gemeinden aus.

Wie: Ausweis mitnehmen Bitte gehen Sie auf Ihre Gemeinde, und tragen Sie sich für das Volksbegehren ein. Unbedingt Pass oder Ausweis mitnehmen!

Stoppen Sie den transrapiden Wahnsinn. Stimmen Sie für das Volksbegehren »Für Bayern – Nein zum Transrapid«. Ihre Stimme entscheidet! Mehrheit gegen Transrapid

Der Transrapid kostet den Steuerzahler über zwei Milliarden Euro – nur damit Flugreisende in München schneller vom Hauptbahnhof zum Flughafen kommen. Verkehrsprojekte in ganz Bayern würden aufs Abstellgleis geschoben.

Nützt fast niemandem Der Transrapid würde auf seiner Fahrt keine Zwischenstopps einlegen. Er würde also nur einer geringen Personenzahl nützen. Die vom Bau betroffene Region bliebe außen vor.

Zerstört Stadt und Land Der Transrapid fährt auf massiven Hochstelzen aus Beton. Der Norden Münchens würde empfindlich gestört, ebenso das Umland, darunter die unter Schutz stehenden Isarauen.

Killt das Klima Der Transrapid verschlingt für seinen Betrieb Unmengen an Energie. Er braucht etwa dreimal so viel wie eine Express-S-Bahn. Das ist in Zeiten des Klimawandels nicht zu verantworten.

Es gibt bessere Alternativen Anstelle des Transrapids könnte eine schnelle Express-S-Bahn mit Zwischenstopps auf der Strecke vom Hauptbahnhof zum Flughafen verkehren. Die Kosten für die Express-S-Bahn lägen über eine Milliarde Euro niedriger.

Die Autoren Christian Hierneis (oben) ist Vorsitzender der BNKreisgruppe München und Mitglied des BN-Landesvorstandes. Richard Mergner ist BN-Landesbeauftragter.

Foto: Willner

Horrorvorstellung Mit 350 Sachen durch Münchner Wohngebiete und quer durch die geschützten Isarauen: Lärm und Naturzerstörung durch den Transrapid gleichen einem Horrorszenario.

Enorm teuer

Grafik: BN-Kreisgruppe München

Nach einer repräsentativen Meinungsumfrage des Forsa-Institutes im Herbst 2007 sind 65 Prozent der bayerischen Bevölkerung gegen den Transrapid und für ein Volksbegehren. Selbst bei CSU-Anhängern sprachen sich 56 Prozent gegen und nur 33 Prozent für die Schwebebahn aus. Hubert Weiger appelliert an alle Bürger in Bayern, ihrem Willen beim Volksbegehren Ausdruck zu verleihen: »Ihre Stimme entscheidet. Bitte unterschreiben Sie in Ihrem Rathaus, sobald die 14tägige Eintragungsfrist beginnt.« Christian Hierneis, Richard Mergner (hl)

Transrapider Wahnsinn

Fotos: Roggenthin

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Logo: A.c.T. www.contratransrapid.de

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Der Donauraum zwischen Straubing und Vilshofen biete einen selten »harmonischen Zusammenklang von Natur und Geschichte, Kultur, Kunst und Lebensqualität – deshalb muss man den Fluss in Ruhe lassen«. Das forderte Passaus Kreisheimatpfleger Ludwig Maier auf dem 16. Internationalen Donaukongress Anfang Dezember 2007 in Niederalteich bei Deggendorf. In einer abschließenden Resolution verlangen die Teilnehmer des Kongresses, die weiteren Ausbauplanungen für die frei flie-

ßende Donau in Niederbayern entsprechend dem Bundestagsbeschluss von 2002 ausschließlich auf die ökologische Variante auszurichten und endgültig auf Staustufen zu verzichten. Der BN, Mitveranstalter der alljährlich stattfindenden Donaukongresse, ruft alle Freunde des Flusses auf, die in dieser Natur+Umwelt beigelegten Unterschriftenlisten zum

Foto: Kestel

Donaukongress: Fluss in Ruhe lassen!

Schutz der Donau auszufüllen (s. Seite 6). Mehr Listen und Infos gibt es unter www.bund-naturschutz.de/donau

360°-Schlag gegen Innenstädte Einen Großangriff auf die Innenstädte und Ortszentren der Metropolregion Nürnberg bereitet derzeit die Firma AdidasSalomon vor: Weit außerhalb des Zentrums von Herzogenaurach will sie, unterstützt von der Herzogenauracher Stadtspitze, ein riesiges Einkaufszentrum namens »360° Lifestyle« mit Vergnügungsbereich und 3800 Parkplätzen bauen.

Das Konzept würde Handel und Freizeitangebote aus den Innenstädten an die Peripherie verlagern und eine nahezu ausschließlich auf das Auto setzende Kundschaft anziehen. Elisabeth Bahr, zweite Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Höchstadt-Herzogenaurach, erläuterte: »Adidas winkt mit 1500 Arbeitsplätzen, das sieht natürlich prima aus. Dass an

anderer Stelle aber bis zu 4500 Arbeitsplätze verloren gehen, sagt der Investor nicht dazu«. Der BN fordert Oberbürgermeister Hans Lang (CSU) und die Stadträte auf, die Pläne aus Gründen des Klimaschutzes und wegen des Flächenverbrauchs nicht weiterzuverfolgen.

Gentechnikfreiheit: Percy Schmeiser on tour

Foto: Richter

Auf seiner vom Bund Naturschutz unterstützten Deutschland-Tournee warnte Percy Schmeiser (Portrait auf Seite 7), Träger des Alternativen Nobelpreises, zu Beginn des Jahres vor den Gefahren der Agro-Gentechnik. Diese Technik könne – einmal eingesetzt – nicht wieder zurückgeholt werden; in Europa sei es aber noch nicht zu spät, hier ließe sich der Einsatz von Gentechnologie noch verhindern. Diese Botschaft nahmen viele Hundert Landwirte von den gut besuchten Veranstaltungen – zum

Beispiel auf dem Münchner Odeonsplatz (siehe Bild) – mit. Percy Schmeiser und seine Frau hatten sieben Jahre lang gegen Monsanto prozessiert, weil sich auf ihren Feldern gentechnisch veränderte Rapspflanzen über Windbestäubung eingekreuzt hatten und die Schmeisers dafür vom Saatgutpatentinhaber Monsanto auf Zahlung von Lizenzgebühren verklagt worden waren. Der BN setzt sich für Gentechnikfreiheit in Natur und Essen ein. Mehr Info: www.buendnis-bayerngentechnikfrei.de.

Hochspannung im Coburger Land Die Konzerne Eon und Vattenfall wollen vom Thüringer Landkreis Sonneberg eine 380 000 Volt-Hochspannungsleitung durch das Coburger Land bis Schweinfurt bauen. Zweck soll es sein, von Windparks an der norddeutschen Küste erzeugten überschüssigen Strom durchzuleiten. Ein im

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Oktober 2007 vorgestelltes Gutachten belegt aber, dass diese Argumentation fadenscheinig ist und es zudem eine Fülle günstigerer und umweltschonenderer Lösungen gäbe. Gegen das Vorhaben der Stromkonzerne protestieren bereits seit zwei Jahren bayerische und Thüringer

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Kommunen und Bürgerinitiativen, wodurch sie ein Raumordnungsverfahren lange Zeit aufhalten konnten. Die Bürger fürchten gesundheitliche Gefahren durch den entstehenden Elektrosmog sowie massive Eingriffe in die Landschaft.


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Mitmachen: Kampagne für die Wildkatze Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Bund Naturschutz in Bayern (BN) wollen mit dem europaweit wohl größten Naturschutzprojekt Deutschlands letzte Wildkatzen retten. Um die notwendigen Spenden zu gewinnen, erscheinen seit Anfang Januar in Zeitschriften wie Stern, Spiegel, National Geographic oder Geo Anzeigen, die um Hilfe für die Wildkatze bitten (siehe auch S. B 16 und hintere Umschlagseite). In Großstädten machen Großplakate auf das Hilfsprojekt

aufmerksam; in München, Augsburg und Nürnberg werden auf den Bildschirmen der U-Bahnhöfe Annoncen geschaltet. Unter www.bund.net kann sich jeder zudem Abrisszettel herunterladen, die aussehen wie handgemachte »Katze entlaufen«Zettel. Statt einer Telefonnummer ist auf dem Abrissteil jedoch das Spendenkonto angegeben. Die Zettel können an Infobrettern, in Bibliotheken oder Cafés aufgehängt werden.

Bitte helfen auch Sie den Wildkatzen! Ein Überweisungsträger für Ihre Spende liegt dieser N+U bei.

Flughafen Nürnberg: 10 000 Mal »Nein« zur Nordanbindung Im laufenden Planfeststellungsverfahren zur künftigen Anbindung des Flughafens Nürnberg haben sich im November 2007 fast 10 000 Bürger mit ihrer Unterschrift gegen die geplante Nordspange ausgesprochen. Sie wandten sich dagegen, dass der Reichswald auf mehr als zehn Hektar abge-

holzt werden soll und das überregional bedeutsame Naherholungsgebiet durch Lärm und Zerschneidung entwertet würde. Weil der Straßenneubau das bestehende Verkehrsproblem nicht lösen, sondern nur verlagern würde, sei der Eingriff in das europäische Vogelschutzgebiet »Nürnber-

ger Reichswald« nicht hinnehmbar. Gesammelt und an die Regierung von Mittelfranken übergeben hatte die Unterschriften das Aktionsbündnis gegen die Nordanbindung des Flughafens, zu dem auch der Bund Naturschutz gehört. Die Regierung prüft jetzt die Einwendungen.

Foto: Roggenthin

Schönauer: Trinkwasserschutz lückenhaft Der Landesvorsitzende der Interessengemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung (IKT), Sebastian Schönauer (siehe Bild), sieht das bayerische Trinkwasser in Gefahr: »Wir fordern Umweltminister Bernhard auf, die geplanten Wasserschutzgebiete in Bayern zügig auszuweisen und keine Ver-

schlechterung der Wasserschutzrechte zu riskieren«, erklärt Schönauer, der auch stellvertretender Vorsitzender des Bundes Naturschutz ist. Ein ursprünglicher Gesetzentwurf der CSU-Landtagsfraktion hatte vorgesehen, die vor Ort festgelegten Auflagen für Landwirte in der weiteren Wasserschutzzone

durch freiwillige Vereinbarungen zu ersetzen. Schönauer bestimmt die Geschicke der IKT bereits seit 21 Jahren mit und wurde bei der Hauptversammlung des Verbands für weitere drei Jahre zum IKT-Vorsitzenden gewählt. Natur+Umwelt gratuliert zur Wahl.

Mobilfunk: offizielle Warnungen Im September 2007 warnte die Europäische Umweltagentur (EUA) vor Mobilfunkrisiken und forderte, vor allem Kinder vor elektromagnetischer Strahlung zu schützen. Die EUA sieht beim Mobilfunk Parallelen zu Umweltrisiken wie Asbest, Röntgenstrahlen, Rauchen oder Blei-Belastungen.

Bereits seit längerer Zeit äußert das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) deutliche Kritik an Schnurlostelefonen im DECTStandard. Der BN empfiehlt, vor dem Kauf eines Schnurlostelefons zu überlegen, ob dieses im Haushalt notwendig ist. Darüber hinaus schließt sich der BN den Forderun-

gen des BfS nach einer weiteren drastischen Reduzierung der Strahlung, auch bei »bedingt strahlungsarmen« Geräten, an. Eine Liste mit strahlungsärmeren Telefonen gibt es unter www.baubiologie.net/ Veroeffentlichungen/Elektrosmog oder www.bfs.de/elektro (s. auch S. B 23)

Links rechts unten www.ecoshopper.de Endlich: ein Portal, das schnell und unabhängig einen Marktüberblick zu nachhaltigen Produkten anbietet und deren Preisvergleich sowie Einkauf ermöglicht.

www.biodive.de BioDive ist die Website für alle selbst geschossenen Fotos von großen und kleinen Lebewesen, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor die digitale Linse laufen.

www.env-it.de/umweltdaten Die Apfelblüte setzt wegen des Klimawandels pro Jahrzehnt um fünf Tage früher ein. Diesen und zig andere, ständig aktualisierte Umweltindikatoren gibt es in dem neuen Internetangebot.

www.adfc-tourenportal.de Mal wieder eine Fahrradtour? Der Tourenplaner bietet Infos über Routen und macht Streckenvorschläge, vor allem für Süddeutschland.

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Artenvielfalt vor Gericht

Technischer Machbarkeitsglaube findet vor Gericht oft mehr Gehör als die Stimme des Naturschutzes. So auch im Prozess um den Bau der Autobahn A94, wo die Richter den äußerst fragwürdigen Aussagen von Gutachtern folgten, Eingriffe in die Natur seien ausgleichbar.

Foto: Willner

schen Zusammenhängen kein Garten ist und die Landschaft in Bayern bereits zig nicht funktionierende »Ausgleichsmaßnahmen« aufweist, schien weder Gutachter noch Richter zu interessieren. Zwar belegten die BNExperten starke Zweifel an der Darstellung der Autobahn-Gutachter. Das Gericht ließ sich davon jedoch ebenso wenig beeindrucken wie vom erklärten Ziel der Bundesregierung und des Freistaates Bayern, die letzten unzerschnittenen Landschaften zu erhalten, um dem Artenrückgang entgegenzuwirken.

Lärm oder Leben Grünes Licht für die Trasse Dorfen: Mit dem Urteil vom Oktober 2007 drohen dem Isental lärmige Zeiten. Die vom Gericht verworfene Trasse Haag wäre für Bewohner und Artenvielfalt die weit verträglichere Alternative.

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as Isental bei Erding gilt als eine der letzten großen Kulturlandschaften Südbayerns, die noch geprägt ist von der Vielfalt einer gewachsenen bäuerlichen Tradition: Die sanften Hügel des Tals tragen ein Mosaik aus Hecken, Wäldern, Bächen, Wiesen, Obstbäumen und Äckern. Gesäumt von Auwäldern und Schilf fließt die Isen durch das Land. Neben seltenen Vögeln, zum Beispiel dem Pirol, finden hier spärlich verbreitete Laufkäfer, die Bachmuschel und Fledermäuse wie das Große Mausohr noch eine Heimat. Quer durch die Idylle soll nach dem Willen der bayerischen Staatsregierung die Autobahn 94 von München nach Passau gebaut werden. Die Straße würde ein europäisches Schutzgebiet mit seinen Lebensräumen zerschneiden und zerstören, mit der Ruhe wäre es vorbei.

Gartenbau soll’s richten In der Gerichtsverhandlung vom Oktober 2007, bei der die Klage des Bundes Naturschutz gegen die zerstörerische Isental-Trasse zurückgewiesen wurde (siehe Kasten), befassten sich die Richter vor allem mit der Frage: Wie steht es um eine Beeinträchtigung bestimmter Arten und deren Lebensräume? Eine Gefährdung muss nach geltendem Recht ausgeschlossen sein. Die Gutachter der Autobahndirektion plädierten für höhere Brücken, Über- und Unterflughilfen für Fledermäuse, Verpflanzungsaktionen bis hin zu einer teuren Einhausung von drei Kilometern Länge. Dies könne und müsse »im äußersten Fall« eine Gefährdung abwenden. Die mit dem Autobahnbau verbundenen Eingriffe seien allesamt unerheblich, minimierbar oder gut auszugleichen, »zur Not mit extremem gärtnerischem Aufwand«. Dass die Natur mit ihren komplexen ökologi-

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Kampf geht weiter Als paradox erweist sich auch das angepeilte Ziel der Autobahndirektion: Mit der Trasse quer durchs Isental wolle man den Raum Dorfen erschließen. Dabei möchte die Mehrheit der Gemeinden hier gar keine Erschließung mit einer Autobahn. Für den BN ist das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs ein Fehlurteil und nicht haltbar. Der Kampf um die Schönheit des Isentals geht weiter: Der BN wird am Bundesverwaltungsgericht den Antrag stellen, eine Revision des Urteils zuzulassen. Dr. Christine Margraf (hl)

Geschichte eines Urteils Am 30. Oktober 2007 hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die Klage des BN gegen die Trasse der Autobahn A94 durch das FFH-Schutzgebiet Isental zurückgewiesen. Eine Revision gegen dieses Urteil ließen die Richter nicht zu. Zuletzt hatte das Gericht 2005 einen Baustopp verhängt und den Europäischen Gerichtshof angerufen, um zu klären, ob die Autobahnplanung durch das Tal mit dem europäischen Natur- und Artenschutzrecht vereinbar sei. Die Europarichter bestätigten zwar strenge Schutzvorgaben, verwiesen die Entscheidung aber an das bayerische Gericht zurück. Der Gerichtshof in München hält die Trasse durch das Isental in seinem Urteil vom Oktober 2007 für vertretbar und sieht im europäischen Naturschutzrecht kein »unüberwindbares Hindernis« für den Bau der Autobahn. Insgesamt würde das Schutzgebiet im Isental auch angesichts der versprochenen »Ausgleichsmaßnahmen« nicht erheblich geschädigt.

Karte: Beck / Süddeutsche Zeitung 12.02.05

A94: Urteil gegen Mensch und Natur


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Foto: Stephan

Suche AltbauWohnung Der seltene Mittelspecht braucht alte Wälder mit viel totem Holz. Nur in weichen, morschen Stämmen kann er seine Bruthöhlen anlegen, die auch bei »Nachmietern« heiß begehrt sind. Der Bund Naturschutz setzt sich für Wälder, die in Würde altern, ein – zum Beispiel im geplanten Nationalpark Steigerwald.


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Kommunalwahlen 2008

BN-Politiker-Check: jetzt nachfragen! Am 2. März wählt Bayern seine kommunalen Volksverteter. Doch wie zukunftsfähig sind die Kandidaten? Was wollen sie für den Klimaschutz und gegen das Zubetonieren der Landschaft unternehmen? Haken Sie nach: Der Bund Naturschutz gibt Ihnen die nötigen Wahlprüfsteine an die Hand. Ob beim Durchlesen der Wahlprogramme, bei Wahlveranstaltungen oder Podiumsdiskussionen: Sie haben die passenden Fragen an die Mandatsbewerber parat. Und: Nach der Wahl ist vor der Wahl – an ihren Antworten müssen sich die Politiker später messen lassen.

Prima Klima

Foto: Schmid / Fotolia.com

Alle reden vom Klimawandel und keiner will etwas tun? So geht es nicht. Klimaschutz beginnt vor Ort: Mit welchen Finanzmitteln werden Sie Energiesparkonzepte fördern? Wann bieten Sie den Bürgern eine unabhängige Energieberatung an? Wann wollen Sie die kommunalen Gebäude energetisch sanieren? Wann lassen Sie die kommunalen Gebäude mit Ökostrom versorgen? Wie wollen Sie Verkehr vom Auto auf Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel verlagern?

Gesundes Essen

Immer mehr Gentechnik im Essen und auf dem nächsten Feld? Bayerns Bürger lehnen das ab. Wie fördern Sie die ökologische Landwirtschaft und den gentechnikfreien Anbau? Wie treten Sie für eine gentechnikfreie Region in Ihrer Kommune ein? Verpachten Sie kommunale Flächen nur noch an gentechnikfrei wirtschaftende Bauern? In welchen öffentlichen Einrichtungen wie Schulen wollen Sie auf gentechnikfreie BioLebensmittel umstellen?

Schöne Heimat

Bayern verliert sein Gesicht: Täglich wird eine Fläche von 21 Fußballfeldern zugebaut. Wie wollen Sie unsere Heimatlandschaft vor noch mehr Gewerbegebieten, Zersiedelung und Straßen schützen? Wie wollen Sie verhindern, dass weiteres Bauland auf der grünen Wiese entsteht? Bereits bebaute Altflächen sollten neu genutzt und Baulücken im Ort geschlossen werden. Treten Sie dafür ein?

Lebendige Natur

Je intakter die Natur, desto höher die Lebensqualität. Tiere und Pflanzen gehören dazu. Jede zweite Art steht in Bayern auf der Roten Liste. Wie wollen Sie die Artenvielfalt erhalten? Welche Konzepte verfolgen Sie, um Bäche, Flüsse, Auen und Moore zu revitalisieren? Welche Naturjuwelen und Biotope wollen Sie unter Schutz stellen?

Bürgerfreundliche Kommunen

Wo die Bürger mitbestimmen können, profitieren Mensch und Natur. Wie wollen Sie die Bürgerbeteiligung erhöhen? Sprechen Sie sich für regelmäßige Bürgersprechstunden, eine Beteiligung an Agenda 21Prozessen und Bürgerentscheide zu wichtigen Themen aus? Lehnen Sie die Privatisierung kommunaler Dienstleistungen wie Energie- und Wasserversorgung oder des öffentlichen Verkehrs ab?


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Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu

Rettet den Faltenbach! Foto: Willner

Die Energieversorgung Oberstdorf (EVO) will den Faltenbach künftig noch stärker für die Stromerzeugung aus Wasserkraft nutzen. Für den Bach und viele Rote-Liste-Arten hätte das schlimme Folgen. Nur ein Bürgerentscheid im März kann dem Bach noch helfen.

Foto: Rauwolf

Kronwinkelmoos verschont: Ein Kronjuwel im schwäbischen Teil des Naturschutzgebietes Ammergebirge scheint gerettet: das Kronwinkelmoos. Die von der Gemeinde Halblech geplante, 1,6 Kilometer lange Forststraße, die das Kron-

150 Litern pro Sekunde im Bach verbliebe. Die betroffene Strecke zwischen den Stellen, wo das zusätzliche Wasser abgeleitet und wo es wieder in den Bach zurückgegeben werden soll, würde sich durch den Ausbau der Wasserkraftnutzung zudem etwa verdoppeln. Nicht nur der davon betroffene, touristisch höchst attraktive Faltenbachtobel würde seine beeindruckende Wirkung mit

winkelmoos nahezu ganz umrunden sollte, wird hoffentlich nicht gebaut. Dank des Einsatzes der Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren könnte damit einer der stillsten Winkel des Ammergebirges verschont bleiben. Derzeit liegt bei der Regierung von Schwaben außerdem die Planung für den Spüreckweg östlich des Kronwinkelmooses vor. Diesem Wegebau hatte der BN mit der Maßgabe zugestimmt, dass der Kronwinkelmoosweg ersatzlos gestrichen wird.

Wasser ist Leben Die auf der Roten Liste stehende Eintagsfliege muss im Faltenbachtobel um ihre Zukunft bangen. Wird noch mehr Wasser aus dem Bach entnommen, ist dies für das seltene Insekt lebensbedrohlich. Auch mit der Pracht der Wasserfälle ist es dann vorbei.

den herabstürzenden Wasserfällen verlieren, auch der Lebensraum für etliche an starke Strömung gebundene Arten der Roten Liste wäre gefährdet. Helfen kann dem Faltenbach nur mehr der Bürgerentscheid am 2. März. Die Ortsgruppe hofft, dass sich möglichst viele Bürger für den Schutz ihrer Heimatlandschaft am Faltenbach einsetzen werden. Barbara Zach (hl)

Trinkwasser-Ausverkauf: Die Stadt Augsburg will ihr 460 Hektar großes Wasserschutzgebiet rechts des Lechs verkaufen. Damit nahm die Stadt im November 2007 ihren eigenen, vor drei Jahren getroffenen Beschluss, das Areal nicht zu veräußern, wieder zurück. Damals war es beinahe zu einem Bürgerentscheid gegen die Verkaufspläne gekommen. Die »Wasser-Allianz« aus BN, Verdi und Attac hatte während eines Bürgerbegehrens 22 000 Unterschriften gesammelt, woraufhin die Stadt zurückruderte. Auch gegen die neuerlichen Pläne hat die Wasser-Allianz ein Bürgerbegehren gestartet.

Fahrräder im Zug: Auch dank des Einsatzes des BN bleibt der Fahrradtransport mit der Bahn im Allgäu weiterhin kostenfrei. Die schwäbischen Kreisgruppen hatten die Deutsche Bahn Ende November 2007 in einer Resolution aufgefordert, auch künftig das kostenlose Mitnehmen von Fahrrädern in ihren Zügen zu ermöglichen. Dies hatte die Bahn in den letzten Jahren in Schwaben und anderen bayerischen Regionen angeboten, im Herbst 2007 aber zurückgezogen. Für das Mitnehmen von Fahrrädern in Zügen nach Augsburg muss seit dem ersten Januar eine eigene Fahrkarte gekauft werden.

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NATU R NOTIZEN AUS SC HWABEN

in erfolgreiches Bürgerbegehren, das die Ortsgruppe Oberstdorf mit initiierte, hatte das Vorhaben der EVO letztes Jahr vorerst gestoppt. Am 2. März dieses Jahres folgt der Bürgerentscheid über das Schicksal des Baches. Die EVO plant bereits seit längerem, ihr bestehendes Kleinkraftwerk am Faltenbach auszubauen. Als Argument führt sie an, Oberstdorf möglichst unabhängig von den großen Energieversorgern machen zu wollen. Statt wie bisher 120 Kilowatt soll die Anlage nach dem Willen des Betreibers künftig 2300 Kilowatt Strom produzieren. Für die bisherige Strommenge reichte es, 105 Liter Wasser pro Sekunde aus dem Bach zu entnehmen, für die angepeilten Werte würde bis zu zehnmal mehr Wasser benötigt – viel zu viel für den Faltenbach: Eine unabhängig durchgeführte limnologische Untersuchung stellte fest, dass in den acht Monaten von Mitte März bis Mitte November nur noch an 18 Tagen mehr als die per Auflage vorgeschriebene Restwassermenge von

Foto: Waldvogel

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Kreisgruppe Deggendorf

Mülldeponie Außernzell: Sieg der Vernunft

Wende zum Guten Die Deponie (Bild links) liegt nahe einem Gebiet mit seltenen Trockenkiefernwäldern und Quellmooren (Bild rechts), die besonders empfindlich auf die Schadstoffe aus dem Müll reagierten. Jetzt wird die Deponie saniert, die Kiefernwälder sind seit 2007 Naturschutzgebiet.

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s ging um viel: Die Deponie verunreinigte das Grundwasser, gesundheitsschädliche Faulgase belasteten die Umwelt, die Krebssterblichkeit im Ortsteil AußernzellBahnhof war deutlich erhöht. Die Vermutung lag nahe, dass die signifikante Erhöhung der Krebsrate in der Bevölkerung mit den Faulgasen zusammenhing, von denen stündlich 2000 Kubikmeter austraten und deren Zusammensetzung niemand kennt. Jetzt wird die Deponie gemäß einer Anordnung der Regierung von

Mit neuem Schwung: Nachdem der Umzug von Kelheim nach Abensberg geschafft war, feierte die Kreisgruppe Kelheim im Oktober 2007 die Eröffnung ihrer neuen Geschäftsstelle. Die Gäste zeigten sich begeistert von den neuen Räumen mit ihrem breiten Informationsangebot, zum Beispiel Postern über die BN-Aktivitäten im Landkreis und dessen Natur. Infos unter www.kelheim. bund-naturschutz.de oder Tel. 0 94 43-91 80 17 Noch mehr Straßen: Die Straßenbau-Euphorie im Bayerischen Wald flammt wieder auf: Bei Frauenau wurden Ende 2007 für den

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Niederbayern aus dem Jahre 2005 überdacht, eine verbesserte Gasabsaugung und die Ableitung von Sickerwasser durch Schächte und Tunnel sind seit 2006 in Bau. Dafür hatten BN-Mitglieder seit 1990 in der Bürgeraktion »Außernzell und seine Umgebung müssen lebenswert bleiben« und ab 2004 in der neu gegründeten BN-Ortsgruppe Außernzell gekämpft. Den Müll von oben abzudichten und so den größten Problemen entgegenzuwirken, hatten Abfallwirtschaft und Regierung jedoch jahrelang blockiert.

Ausbau einer Staatsstraße tiefe Einschnitte in den Buchenwald geschlagen. Entlang der B 11 verhindern Projekte wie die Westumgehung von Ruhmannsfelden, dass man über die Alternative »Bahn« nachdenkt. Die BN-Kreisgruppe Regen befürchtet, dass der Schwerverkehr nach dem Fall der Zollschranken im Jahr 2008 massiv zunimmt und weitere Straßenbauten verlangt werden. Wasserschule eröffnet: Mit EUMitteln verwirklichte die BNOrtsgruppe Arnstorf im Landkreis Rottal-Inn letztes Jahr mit der Gemeinde, den Schulen, dem Wasserwirtschaftsamt und dem

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örtlichen Reit- und Fahrverein die »Wasserschule Arnstorf«. Hier können Schulkinder in einer naturnahen Flutmulde Kleinlebewesen und Themen wie Hochwasser, Bodenerosion oder Energieerzeugung erforschen. Vor 15 Jahren hatte unter anderen die Ortsgruppe eine Betonstaustufe am bisher unverbauten Kollbach verhindert. Für den angestrebten Hochwasserschutz wurde stattdessen die Flutmulde angelegt.

Foto: Brunner

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Foto: Hulke

Foto: Weinberger-Dalhof

Ein über 15 Jahre alter Streit hat ein positives Ende gefunden: Die vom Bund Naturschutz und einer Bürgerinitiative geforderte Sanierung der Außernzeller Mülldeponie wird tatsächlich umgesetzt. Für die Bürger vor Ort heißt es jetzt aufatmen.

Stattdessen wollten sie eine weniger effektive, dafür aber mehrfach so teuere und gesundheitsschädlichere Variante durchsetzen. Dabei hätten zwei Millionen Kubikmeter Müll umgeschichtet werden müssen, was alles noch verschlimmert hätte: »Es konnte uns niemand sagen, welche Stoffe, Gase und Krankheitserreger dabei freigesetzt würden«, erklärt Raimund Hulke, der Vorsitzende der BN-Ortsgruppe und der Bürgeraktion. Hulke und seine Mitstreiter setzten sich durch. Vielleicht auch, weil die von ihnen favorisierte Lösung nicht nur effektiver, sondern mit Kosten von etwa 30 Millionen Euro auch um mindestens 70 Millionen Euro günstiger ausfällt als die des Zweckverbandes. Auf der Deponie Außernzell landeten seit 1977 mit Abfällen aus der Papierindustrie, der Glasproduktion, der Lederindustrie und einer Tierkörper-Beseitigungsanlage auch Krankheitserreger, Säuren, Schwermetalle, Chrom und hochgiftige Substanzen wie PCB und Arsen. »Die BN-Ortsgruppe wird weiterhin ein wachsames Auge auf die Deponie haben; aber der Protest hat sich gelohnt«, freut sich Hulke über den guten Ausgang. Dieter Scherf, Irene Weinberger-Dalhof (hl)

Foto: BN

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70 Jahre BN-Mitglied: Die Landshuter Diplom-Geologin Erika Heiß (im Bild zweite von links) schloss sich als 15-jährige Schülerin dem Bund Naturschutz an. Das war 1937. Letztes Jahr war sie damit seit 70 Jahren BN-Mitglied. Für dieses seltene Jubiläum zeichneten sie Landesgeschäftsführer Peter Rottner (links), der Landshuter Kreisgruppenvorsitzende Paul Riederer (zweiter von rechts) und Geschäftsstellenleiterin Brigitte Englbrecht (rechts) mit der Goldenen Verdienstnadel und einer Urkunde aus.


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Fotos: Konopka

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Kreisgruppe Nürnberger Land

Die Fränkische Alb verliert ihr Gesicht

Live und lebendig: Einmalig dürfte der Einblick sein, den der Vorsitzende der Ortsgruppe Dinkelsbühl (Kreisgruppe Ansbach), unter www.naturschutztagebuch.de in sein Leben als Umwelt- und Naturschützer gibt. Kaum ein Tag vergeht, an dem Thomas Joas nicht von Aktionen wie »Apfelernte und Saftpressen im ArcheNoah-Garten«, vom Edelkrebs, der Storchennest-Kamera oder den Passivhaustagen 2007 in Herrieden berichtet. So entsteht ein realistisches, spannendes und lebendiges Bild ehrenamtlichen Naturschutzes.

Landschaft verschwinden. Für Vögel wie Neuntöter, Goldammer oder Dorngrasmücke sowie viele Kleintiere und Feldhasen wäre das eine Katastrophe. Hinter dieser Entwicklung steht das Amt für ländliche Entwicklung in Ansbach. Geht es nach dessen Willen, sollen künftig riesige Felder die Landschaft prägen. Bei dem Pressetermin appellierte der BNLandesvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger deshalb an das Amt: »Wir dürfen nicht wieder in die verheerende Philosophie der Siebziger zurückfallen, als man glaubte, die Begradigung der Bäche und die Beseitigung der Hecken sei der Fortschritt. Die Bauern«, erläuterte Weiger, »können im Mittelgebirge sowieso nirgends mit Weltmarktpreisen konkurrieren. Sie brauchen

Rekord-Tag der Regionen: »Besucher stürmen Henfenfeld« titelte die Hersbrucker Zeitung nach der wohl bundesweit größten Veranstaltung des Tages der Regionen im September 2007. Zu der Veranstaltung der BN-Ökostation Wengleinpark kamen 12 000 Besucher, rund 2000 mehr als im Vorjahr. Zu entdecken gab es bei den 90 Ausstellern alte Gemüsearten und Apfelsorten, Möbel lokaler Hersteller und regionale Öko-Schmankerl. Die Kreisgruppe Nürnberger Land informierte an ihrem Stand über Gentechnik, Klimawandel, Energiesparen und konkreten Artenschutz.

staatliche und EU-Unterstützung für ihre Leistungen und Verbraucher, die die regionalen Produkte kaufen. Ein Plattmachen der Landschaft brauchen sie nicht.« Der BN, die Regierung von Mittelfranken und die Untere Naturschutzbehörde fordern für alle betroffenen Gebiete ökologische Untersuchungen, die ohnehin gesetzlich vorgeschrieben oder in strukturreichen Landschaften unerlässlich sind, aber bislang nicht durchgeführt wurden. Tom Konopka, Heide Frobel (hl)

Sicherheit durch Ankauf: Weitere sechs Hektar des bedrohten Naturschutzgebietes Sieben Buckel sind gesichert. Der Landschaftspflegeverband, die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg und der Landkreis Neustadt / Aisch – Bad Windsheim kauften die Flächen mithilfe des Bayerischen Naturschutzfonds an. Fünf Hektar befanden sich schon zuvor im Besitz des BN. Die zusammenhängenden Grundstücke dienen dem Schutz der seltenen Gipssteppe mit dem berühmten Frühlings-Adonisröschen.

Schöne neue Welt? Wohl nicht mehr lange: kleinräumige Landschaft bei Heldmannsberg (Bild links). Schon jetzt: ausgeräumter Acker bei Waizenfeld (Bild rechts). Geht es nach dem Amtswillen, sieht die Zukunft monoton aus. Der BN tritt für landschaftliche Vielfalt ein.

Wie wohnen, wo leben: Die gleichnamige Ausstellung eröffnete Almut Churavi, der Vorsitzende der Kreisgruppe Schwabach, Anfang November 2007 vor zahlreichen Gästen aus der Kommunalpolitik, darunter Schwabachs Oberbürgermeister Hartwig Reimann. Die Wanderausstellung zeigt die Vorteile des Wohnens im Ortskern und Aspekte des Flächensparens. Konzipiert wurde sie vom BN, dem Umweltministerium, der Obersten Baubehörde, der Bayerischen Architektenkammer und der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung.

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m Rahmen einer gemeinsamen Pressefahrt Anfang Dezember 2007 zeigten BN und FAV die verheerenden Auswirkungen der als ländliche Entwicklung verharmlosten Flurbereinigung: ausgeräumte Landschaften vor den Toren der Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen. Wo bei Waizenfeld im Nürnberger Land bis 2007 noch acht verschiedene Lebensräume mit Hecken und Säumen zu finden waren, erstreckt sich jetzt eine monotone, zehn Hektar große Ackerfläche. Hier haben Landwirte im Zuge der Neuordnung ihrer Flächen wertvolle Biotopstrukturen beseitigt, obwohl die gesetzlich geschützt waren. Nach aktuellen Planungen in Heldmannsberg sollen 10,5 Kilometer Hecken und Raine aus der

Foto: Willner

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Der Bund Naturschutz (BN) und der Fränkische Albverein (FAV) sorgen sich um das beliebteste Erholungsgebiet der Region Nürnberg, die Fränkische Alb. Durch rücksichtslose Flurbereinigung droht die klein strukturierte Landschaft ihr natürliches Gesicht zu verlieren.


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Kreisgruppe Würzburg

Bund Naturschutz auf Mainfrankenmesse 2007 Rund 120 000 Besucher zählte die Mainfrankenmesse im Herbst 2007. Die BN-Kreisgruppe Würzburg nutzte das große Besucherpotenzial mit Angeboten zu Bio-Kochen, Umweltbildung und einer Naturwerkstatt.

Unterfranken-Tour: Eine zweitägige Besichtigungstour führte den BN-Landesvorstand Ende Oktober 2007 ins nördliche Unterfranken, zu den Kreisgruppen Hassberge, Schweinfurt, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld. Auf dem Programm standen der geplante Nationalpark Steigerwald, die modellhafte »Ökologische Flurbereinigung Gochsheim«, die überregional bedeutsamen Projekte »SinnAllianz« und »Rhönschafe« sowie ein BN-Grundstück an der Platzer Kuppe und erfolgreiche Biotopgestaltungsmaßnahmen der Ortsgruppe Hohe Rhön. Der Landesvorstand zeigte sich von den Leistungen sehr beeindruckt.

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Fotoausstellungen: Mit Höchberg und Kleinrinderfeld konnten im Herbst 2007 in der Kreisgruppe Würzburg gleich zwei Ortsgruppen ihr 25-jähriges Bestehen feiern. In Kleinrinderfeld kamen über 100 Gäste zum Fest der BNAktiven, die neben Kaffee und Kuchen eine Fotoausstellung über ihren Ort einst und jetzt boten. Auch die Höchberger begingen ihr Jubiläum mit einer Ausstellung, die Fotos über die Naturoasen des Ortes zeigte. Der langjährige ehrenamtliche Einsatz der BNAktiven wurde in beiden Gemeinden auch von den Bürgermeistern ausdrücklich gewürdigt. Natur+Umwelt gratuliert!

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das vielfältige Angebot für Schulklassen, zu präsentieren. Mit konkretem Erfolg: Es motivierte Lehrer anderer Schulen zum Nachahmen. Zudem konnten die BN-Aktiven viele Umwelttipps an Jung und Alt weitergeben. Begeistert zeigten sich zahlreiche Familien vom dritten Angebot des BN auf der Messe: der Naturwerkstatt für Kinder. Buben und Mädchen gestalteten Figuren und Skulpturen aus Blättern, Kastanien, Eicheln, Federn, Muscheln, Steinen, Rinden, Bucheckern, Hagebutten und vielen anderen Naturmaterialien. Vervollständigt wurde die Präsentation des BN durch eine Feldhamster-Ausstellung und ein Umweltratespiel. Klaus Isberner, Helmut Schultheiß (hl)

Foto: Schultheiß

NATU R NOTIZEN AUS U NTER FRAN KEN

Kochen, Basteln, Informieren So wirds gemacht: Der BN-Messestand sprach alle Sinne an und alle Altersklassen noch dazu. Die Großen goutierten die dargebotenen Bio-Kochkünste, die Kleinen hatten Spaß beim Basteln. Weitere Infos zum Projekt »Umwelt macht Schule« gibt es als kostenlose Broschüre bei der Kreisgruppe Würzburg, Tel. 09 31 -4 39 72, info@bn-wuerzburg.de

ssen für den Klimaschutz – ökologisch, saisonal, regional«: Unter diesem Motto stand die vom Bund Naturschutz und dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband organisierte Bio-Schauküche. Vor den kritischen Augen zahlreicher prominenter »Häfelesgucker« zauberten fränkische Köche und Jungköche der Würzburger FranzOberthür-Schule mit Bio-Lebensmitteln köstliche Gerichte. Währenddessen wurden die Zaungäste und Pressevertreter mit Informationen rund um den Klimaschutz, die ökologische Landwirtschaft und über gesunde Ernährung versorgt. Auch bei der Aktion »Umwelt macht Schule« fing man zwei Fliegen mit einer Klappe: Zehn unterfränkische Schulklassen stellten ihre Umweltprojekte vor; zugleich nutzten die unterfränkischen BN-Kreisgruppen die Möglichkeit, ihre Umweltbildungsarbeit, insbesondere Foto: Fischer / Die Kitzinger

Fotos: Isberner

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Gemeinsam gegen Gen: Zusammen mit Bio-Anbauverbänden, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL), dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) sowie den Parteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen und ÖDP organisierte die BN-Kreisgruppe Kitzingen Ende Oktober 2007 die Aktion »Gentechnikfrei am Markt«. Ein riesiger Maiskolben lockte zahlreiche Besucher. Die deckten sich nicht nur mit Bio-Produkten ein, sondern nutzen auch die Gelegenheit, sich über die vielen Argumente gegen Gen-Food zu informieren.

SinnAllianz abgeschlossen: Ende September 2007 fand das großartige Projekt seinen Abschluss. In nur fünf Jahren konnte der BN entlang des Mittelgebirgsbaches 32 Hektar Wiesengrundstücke ankaufen, neue Nutzungs- und Vermarktungskonzepte anstoßen sowie Kindern und Jugendlichen viele Umweltbildungsaktionen bieten. Die enorme Leistung des Projekts wurde bei der Abschlussveranstaltung in Bad Brückenau im Landkreis Bad Kissingen gefeiert. Dank des Projekts verfügt das Sinntal jetzt als Lebensraum für Menschen, Tiere wie den Flusskrebs (Bild) und Pflanzen über neue Zukunftsperspektiven.


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Zappenduster für den Tourismus Bei einer spektakulären Aktion verhüllte der Bund Naturschutz im Oktober die Aussichtswarte auf dem Waldsteingipfel. Die oberfränkischen Kreisgruppen setzten damit ein Zeichen gegen den geplanten Bau der Fichtelgebirgsautobahn, die Landschaft und Tourismus massiv schädigen würde.

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ktive des Bundes Naturschutz verhüllten die Aussichtswarte auf dem Gipfel für mehrere Stunden mit einer großen Folie. »Es wird zappenduster für den Tourismus, wenn das unsinnige und zerstörerische Autobahn-Projekt gebaut würde«, erklärte Fred TerportenLöhner, der Vorsitzende der Kreisgruppe Wunsiedel, bei der Aktion. Durch den autobahnähnlichen Aus-

Foto: Kreisgruppe

Grenzenlose Energie: Im Juli 2007 ging das bayernweit beispielhafte Schulprojekt »Grenzenlose Energie«, das die Kreisgruppe Hof durchgeführt hatte, zu Ende. Ein Jahr lang hatten Schüler aus Hof und dem tschechischen Asch Erfahrungen mit regenerativen Energien gesammelt. Bei Exkursionen hatten sie gemeinsam verschiedene Energieträger, -erzeu-

bau der B 303 würde zusätzlicher Transitverkehr mit bis zu 20 000 Fahrzeugen pro Tag in die Erholungsregion Fichtelgebirge gelenkt. Damit gingen Arbeitsplätze im Fremdenverkehr und in der Landwirtschaft verloren, das einzigartige Landschaftskapital würde unwiederbringlich zerstört. »Wir halten es schlichtweg für unverantwortlich, durch den kleinen, ökolo-

gungsanlagen und -verbraucher erkundet. Das Projekt hatte das Thema Energie dabei fächerübergreifend behandelt. Im Anschluss an das Projekt etablierten sich einige Schüler in Eigeninitiative als »Arbeitskreis Energie in Stadt und Landkreis Hof«. Fischessen: Mit einem Fischessen bedankte sich die Kreisgruppe Wunsiedel Ende Dezember 2007 bei ihren Aktiven für deren Engagement. Die Fische stammten aus dem Weiher am Flusslauf der Eger,

Gipfelsturm Fred TerportenLöhner, der Vorsitzende der Kreisgruppe Wunsiedel (im Bild rechts), und Wolfgang Degelmann, der Hofer Kreisgruppengeschäftsführer, protestieren vor dem verhüllten Aussichtspunkt gegen die geplante Fichtelgebirgsautobahn.

Foto: Kreisgruppe

Kreisgruppen Wunsiedel, Hof, Bayreuth

gisch äußerst sensiblen Naturraum eine weitere Autobahn bauen zu wollen«, ergänzte Geschäftsführer Peter Ille für die Kreisgruppe Bayreuth. Annette Schaumberg, die Vorsitzende der Hofer Kreisgruppe, wies darauf hin, dass »die Autobahn die Lebensqualität im Fichtelgebirge deutlich verschlechtern würde«. In diesem Zusammenhang kritisiert der BN die Schizophrenie von Politikern, die bei der Einweihung von Wanderwegen wie dem Fränkischen Gebirgsweg auf die einmalige Erholungslandschaft verweisen, sich an anderer Stelle aber für die Fichtelgebirgsautobahn stark machen. Inzwischen hat sich neben einer Bürgerinitiative gegen die Autobahn mit mehr als 35 000 Unterstützern die »Kommunale Allianz gegen die Fichtelgebirgsautobahn« gegründet, zu der sich die Gemeinden Höchstädt, Marktleuthen, Röslau, Sparneck, Thiersheim, Thierstein und Zell sowie die Städte Wunsiedel, Weißenstadt und Gefrees zusammengeschlossen haben. In Marktredwitz und Wunsiedel entstand Ende 2007 eine weitere Bürgerinitiative, in der auch Kräfte aus der Wirtschaft mitarbeiten. Fred Terporten-Löhner, Günther Heinrich (hl)

den die Kreisgruppe 2004 in ein Gewässerbiotop mit ausgedehnten Flachwasserzonen und Inseln verwandelt hatte. Seither wachsen hier Hochstaudenfluren, Röhrichte und Seggenriede; man trifft auf Himmelsleiter, Teichrose, Waldwasserläufer, Schwarzstorch und Wasserralle. Gegen Jahresende müssen die BNAktiven den Weiher abfischen. Aus der Notwendigkeit wurde dabei eine Tugend: Die »Ernte« ermöglicht das gemeinsame Fischessen.

Naßanger: Damit die Lebensräume vieler vom Aussterben bedrohter Vogelarten auf Dauer erhalten oder sogar noch verbessert werden, lichteten Aktive der Kreisgruppe Lichtenfels im September 2007 das BN-Areal am Naßanger in schweißtreibender Handarbeit behutsam aus. Zur Vogelbeobachtung hielten die Aktiven zudem geeignete Teilbereiche frei. Der Naßanger ist ein Anziehungspunkt für Wasserralle, Eisvogel und Fischadler und als »Special Protected Area« bei der EU gemeldet.

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Gemeinsam geht mehr Ihr ohnehin breites Angebot der letzten Jahre konnten die Umwelttage dieses Mal noch überbieten. Unterstützt von den tschechischen Freunden nahm die bunte Vielfalt noch zu.

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Foto: Schultheiß

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Foto: Kaiser

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Kreisgruppe Cham

Chamer Umwelttage: grenzüberschreitend GUT Die Chamer Umwelttage im November 2007 überschritten im positivsten Sinne Grenzen: Erstmals präsentierten Bund Naturschutz und der Anbauverband Bioring Ostbayern die Tage zusammen mit den tschechischen Umweltschützern von AMETYST aus Pilsen. Der neue Name der Veranstaltung bringt den Erfolg auf den Punkt: GUT!

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In die Luft gegangen: In Form von Luftballonen ließen die Kreisgruppe Neumarkt und der Verein der Freunde des Lengenbachtales Anfang Oktober die geplante Autobahnausfahrt Frickenhofen samt Ostumfahrung Neumarkt symbolisch in die Luft fliegen. Fast 600 Teilnehmer stellten sich als Men-

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Umweltverbände, Schmuck, Honigprodukte, Likör und Schnaps aus Streuobst, Informationen zur Abfallwirtschaft und zur Gebäudeisolierung. Für das leibliche Wohl der Besucher sorgten das Umweltcafé und der Chamer Schmankerlservice mit regional-ökologischen Kostproben. Neun Vorträge deutscher und tschechischer Referenten, Musikeinlagen und ein buntes, teilweise zweisprachiges Kinderprogramm rundeten das breite Angebot ab.

schenkette entlang der geplanten Straßen auf und ließen die Ballone aufsteigen. Damit protestierten sie gegen die drohende Zerstörung und Entwertung eines für Erholungssuchende ebenso wie für seltene Arten unersetzlichen Landschaftsraumes.

Foto: Schinner

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UT steht für »Grenzüberschreitende Umwelt-Tage«. Im Mittelpunkt der Umweltmesse, an der auch zahlreiche Aussteller aus dem Nachbarland teilnahmen, stand das Thema Klimaschutz mit einer zweisprachigen Ausstellung und umfassenden Informationen. Die insgesamt 35 Aussteller boten Ökobier, tschechische Gewürzsäckchen oder mundgeblasene Antikgläser. Daneben fanden sich Hersteller von Kleinklär- und Solaranlagen,

Doppeljubiläum: Einen doppelten Grund zum Feiern hatte die Ortsgruppe Pfreimd, Landkreis Schwandorf, im Oktober letzten Jahres. Just zu ihrem 25-jährigen Jubiläum fand bereits zum zehnten Mal der längst zu einer überregionalen Attraktion gewordene »Goiß’n-Abtrieb« in Stein

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Damit traten die Umwelttage einen weiteren Beweis an, dass Umweltschutz nicht vor Landesgrenzen haltmacht. Dank des im letzten Jahr gewachsenen freundschaftlichen Kontakts zu den tschechischen Naturschützern lag die Idee nahe, die von der BN-Kreisgruppe und dem Bioring Ostbayern seit 17 Jahren in der Region bestens etablierten Chamer Umwelttage zusammen mit dem tschechischen Umweltverein AMETYST auszurichten. Die Veranstalter verbanden mit der Messe zudem die Hoffnung, auf diesem Weg das Umweltbewusstsein in der Region Pilsen zu stärken. Da sich das neue Konzept gleich beim ersten Anlauf bewährt hat, soll GUT auch 2008 wieder stattfinden, vielleicht sogar in Tschechien. Weitere Informationen gibt es unter www.gut-cham.eu (hl)

statt. Mit ihrem vorbildlichen Ziegen-Beweidungsprojekt verhindert die Ortsgruppe nicht nur die Verbuschung der Steilhänge um Pfreimd, sondern schafft auch Lebensraum für seltene Arten. Natur+Umwelt gratuliert! Trauer: Der Bund Naturschutz trauert um Bernhard Grötsch, der Anfang Oktober 2007 im Alter von 53 Jahren verstorben ist. Als leidenschaftlicher Kämpfer für die Natur engagierte er sich über 20 Jahre als BN-Mitglied – erst in Pegnitz, dann neun Jahre lang als zweiter Vorsitzender der Kreisgruppe Tirschenreuth. Mit seinem hohen Verantwortungsbewusst-

sein und seinem großen Herzen für benachteiligte Kinder wird er unvergesslich bleiben. Baumarkt: Bei einem Pressetermin Anfang Oktober protestierte die BN-Kreisgruppe Cham zusammen mit betroffenen Anliegern gegen einen im Überschwemmungsbereich des Regen bei Stadellohe geplanten Baumarkt. Umso erfreulicher ist es, dass der Chamer Landrat Theo Zellner Ende Oktober öffentlich klarstellte, dass dieses Projekt nicht genehmigungsfähig sei. Konsequenterweise sollte jetzt nach einem weniger konfliktträchtigen Alternativstandort gesucht werden.


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Kreisgruppe Weilheim-Schongau

Landratsamt muss Kalktuffquellen schützen

Foto: Fritz

liegende Stämme ergänzt, Magerrasen angesät und Hecken gepflanzt. Eine Lehrtafel klärt über die Bedeutung von Totholz auf. Klima und Wasserkraft: Mit der Klimaschutzdiskussion wittern auch Betreiber von Wasserkraftanlagen neue Chancen. Sie wollen die letzten frei fließenden Ab-

Foto: Schödl

Totholz lebt: Insekten und Pilze hatten die abgestorbenen Stämme schon in Besitz genommen, als das Totholz-Biotop auf einem Ökokonto-Grundstück der Stadt Erding im November 2007 offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. Auf Initiative von Wolfgang Fritz, Mitglied der BN-Ortsgruppe Erding, hatten BN- und LBV-Mitglieder den neuen Lebensraum für bedrohte Insekten in etwa einjähriger Arbeitszeit geschaffen. Die Aktiven hatten das stehende Totholz durch große Wurzelteller und

graben zu ziehen. Auch damals meldete der BN den Vorfall beim Landratsamt. Doch erst nach Einschalten der Höheren Naturschutzbehörde und nach über einem Jahr teilte das Amt der Kreisgruppe mit, dass der Eigentümer den Graben im Rahmen einer mit den Behörden getroffenen »gütlichen Einigung« teils wieder angefüllt habe, so dass er nur noch eine Tiefe von 30 Zentimetern aufweise. Was hier als Kompromiss verkauft werden sollte, trug jedoch in keiner Weise zur Rettung der Quellflur bei: Das Wasser läuft seither weiter in dem Graben ab und rieselt nicht wie zuvor breitflächig über das Gelände. Für den Grundstückseigentümer sicher eine praktische Lösung, während die Moosfluren längst abgestorben sind. Auf dem Gelände bei Rottenbuch überrieselt kalkhaltiges Grundwasser ausgedehnte Moosfluren und bildet Sinterterrassen. Quellfluren sind von Natur aus artenarm, die wenigen vorkommenden Tiere und Pflanzen wie das Starknervmoos sind aber eng an diesen Lebens-

Foto: Willner

m April 2007 entdeckte ein BNAktiver, dass der Grundeigentümer kurz zuvor quer durch die Quellflur einen Graben gezogen hatte. Der Graben fängt seither das aus den Kalktuffquellen kommende Wasser auf, so dass es nicht mehr über die Sinterterrassen rieseln kann – auf Dauer gesehen das Ende des gesetzlich geschützten Areals. Im Spätherbst 2007 zeigte sich, dass das Wasser in einen neu angelegten Teich abgeführt wird und das Gebiet zudem teilweise abgeholzt worden war. Die Kreisgruppe hat die Behörde jeweils unmittelbar nach der Entdeckung der Umweltfrevel darauf aufmerksam gemacht. Bisher ist dem BN keine Reaktion des Amtes bekannt. Bereits im Jahr 2001 hatte der gesetzliche Schutz den Grundeigentümer einer benachbarten Fläche nicht davon abgehalten, in der Quellflur einen Entwässerungs-

Jetzt einschreiten Die abgebildete Überrieselungsflur gibt es nicht mehr, ihr wurde 2001 das Wasser abgegraben. Damit ging ein sogenannter prioritärer Lebensraum verloren, zum Beispiel für die Gestreifte Quelljungfer. Gleiches scheint sich derzeit auf einer benachbarten Fläche zu wiederholen.

raum angepasste Spezialisten, die in keinem anderen Biotoptyp leben können. Alfred Brunner (hl)

schnitte der Isar am Isarhorn bei Garmisch-Partenkirchen (s. Bild) und nördlich von München stauen. Bei einem Symposium in München lehnten der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz und der Landesfischereiverband im November 2007 einen Ausbau der Wasserkraftnutzung in Bayern ab. Die letzten ungestauten Flussabschnitte sind für die biologische Vielfalt unersetzlich. Vorrang vor neuen Wasserkraftwerken muss die Energieeinsparung haben. Über 70 000 Einwendungen: Gegen die geplante dritte Start- und Landebahn am

Flughafen München gingen im November und Dezember letzten Jahres über 70 000 Einwendungen bei der Regierung von Oberbayern ein. Der Bund Naturschutz wertet dies als großen Erfolg für alle, die ihre Heimat, das Klima und die Natur vor dem menschenverachtenden Großprojekt schützen wollen. Besonderer Dank gilt Ihnen, liebe N+ULeser: Über 2500 von Ihnen folgten dem Aufruf in der N+U 4-07 und schickten Einwendungen aus ganz Bayern mit zum Teil individuellen Begründungen ab. Herzlichen Dank!

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Foto: Klonz

Bereits zum zweiten Mal wurden im Ammertal bei Rottenbuch geschützte Kalktuffquellen schwer beschädigt. Die Kreisgruppe hat den neuerlichen Fall gemeldet und hofft, dass das Landratsamt dieses Mal etwas zur Rettung der Quellen unternimmt.


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Von klein auf draußen Wer erinnert sich an unbeschwerte Kindheitstage draußen, an den Duft von Heu, das Gefühl des Bodens unter den nackten Füßen und des sommerwarmen Platzregens im Gesicht?

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n was werden sich heutige Kinder wohl erinnern, wenn sie erwachsen sind? An lange Autofahrten im Kindersitz, an Kinderturnen, Lernspiele am Computer und Plastikfiguren? Die Lebenswelt heutiger Kinder hat sich zweifellos gewandelt. Von klein auf draußen könnte und sollte ein Kind jedoch auch heute noch sein: Um sinnstiftende und unmittelbare Erfahrungen zu sammeln; weil Kinder im Begreifen und spielerischen Erleben von Wiese und Wald, von Pflanzen und Tieren

ihre Sinne ausbilden; und damit sie Selbstbewusstsein und Konzentrationsfähigkeit erwerben, Empathie und Kreativität entwickeln. Ganz nebenbei kann ein Kind dabei seine Liebe zur Natur entdecken – was einen großen Schritt bedeutet für eine »Bildung zur nachhaltigen Entwicklung«, wie sie der bayerische Bildungs- und Erziehungsplan fordert. Die Fortbildung »Von klein auf draußen« für Erzieher im Elementarbereich schlägt den Bogen vom eigenen genussvollen Erleben zu

Familientag im Ökohaus Würzburg

Vorsicht: ein Löwen-Zahn!

Foto: Ökohaus

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m Frühjahr kann man den Löwenzahn wieder überall blühen sehen. Seine goldgelben Blüten leuchten im grünen Gras. Aber wer hat so einen Löwenzahn schon einmal aus der Nähe betrachtet? Wer hat zusammen mit seinen Kindern schon einmal eine Blumenkette aus Löwenzahn gemacht? Wie wäre es mit einem leckeren Salat aus Löwenzahnblät-

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tern, den die ganze Familie gemeinsam zubereitet? Wer das ausprobieren und erfahren möchte, was man noch alles mit Löwenzahn spielen, basteln und entdecken kann, der meldet sich am besten für den Familientag des Ökohauses Würzburg an. Familien mit Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren sind besonders herzlich willkommen. Kontakt: Tel. 09 31-4 39 72, info@bn-wuerzburg.de Würzburg, 15. März 2008

Dem Frühling lauschen Der Webstuhl des Lebens

Märchen wirken direkt. Sie sprechen ohne Umwege zur Seele des Menschen. Zugleich findet man in Märchen verblüffend präzise Darstellungen biologischer Entwicklungen. Dem Leser oder Hörer eröffnet dies die Möglichkeit, die Potenziale und Folgen verschiedener Überlebensstrategien kennenzulernen. Die Referentin Dr. Pia Mayer-Gampe stellt die Symbolik der Märchen in dem Wochenendseminar »Der Webstuhl des Lebens« vor und schafft damit Bezüge bis zur Gegenwart. Wartaweil, 29. Februar bis 1. März 2008

Der Natur auf der Spur Die mehrtägige Weiterbildung »Der Natur auf der Spur« gibt Erziehern wichtige Impulse für die Arbeit und das Zusammensein mit Kindern in der Natur. Die Teilnehmer erfahren, welche Möglichkeiten die Natur bietet, Werthaltungen zu entwickeln, Kinder zu aktivieren und deren Wahrnehmungsfähigkeit für sich und ihre Umgebung zu sensibilisieren – um gemeinsam dem Frühling zu lauschen. Wartaweil, 7. bis 9. April 2008

Foto: Naturschutzzentrum

Fortbildung für Erzieher

SEMINARTIPPS

Lust auf mehr? Weitere Infos zum Programm des Naturschutzzentrums Wartaweil gibt es unter Tel. 0 8152-96 77 08, wartaweil@bundnaturschutz.de, www.bund-naturschutz.de/wartaweil

Foto: BN

Konzepten, die bereits kleinen Kindern Naturerfahrungen ermöglichen. Neben theoretischen Grundlagen aus der neueren Gehirnforschung greift das Seminar praktisch-methodische, rechtliche und organisatorische Aspekte auf. Wartaweil, 14. / 15. April 2008


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BN-VERANSTALTUNGEN + WEITERE TERMINE

Foto: Naturschutzzentrum

Messe mit BN-Stand zum Thema Biber Nürnberg, 1. – 9. März 2008 Kontakt: BN-Artenschutzreferat, Tel. 09 11-8 18 78 18, brigitte.mader@bund-naturschutz.de

Neue Wege zur BN-Umweltbildung Symposium für BN-Aktive, bei dem modellhafte Projekte der

außerschulischen Umweltbildung vorgestellt und diskutiert werden. Ingolstadt, 8. März 2008 Kontakt: BN-Landesfachgeschäftsstelle, Tel. 0911-8 18 78 25, gudrun.reuss@bundnaturschutz.de

grund des Klimawandels und der Bonner Biodiversitätskonferenz. Ebrach bei Bamberg, 10./11. April 2008 Kontakt: BN-Waldreferat, Tel. 0911-8 18 78 22, ursula.erlweinblassl@bund-naturschutz.de

Agro-Gentechnik

Alte Bäume

Fortbildung für Interessierte und BN-Aktive: Infos zu Pro- und Contra-Argumenten beim Thema Gentechnik in der Landwirtschaft. München, 4. April 2008 Kontakt: BN-Landwirtschaftreferat, Tel. 09 11-8 18 78 22, ursula.erlwein-blassl@bund-naturschutz.de

Das Seminar informiert über die Bedeutung alter Bäume für die Biodiversität in Wäldern und Kulturlandschaft.

Bad Staffelstein bei Lichtenfels, 25. Juni 2008 Kontakt: BN-Waldreferat, Tel. 0911-8 18 78 22, ursula.erlweinblassl@bund-naturschutz.de

10. Münchner Tage der Bodenordnung und Landentwicklung

Foto: Sperber

Freizeit, Garten + Touristik

Naturerbe Buchenwald Seminar zum Schutz der Buchenwald-Ökosysteme vor dem Hinter-

Ländliche Räume – Stiefkinder in einer Republik der Stadtregionen? Mit einem Vortrag zu Ökologie und Landschaft von BN-Vorsitzendem Prof. Dr. Hubert Weiger München, 10./11. März 2008 Kontakt: TU München, Silke Franke, Tel. 0 89-28 92 25 19, franke@landentwicklungmuenchen.de

Polens Naturwunder

Hohe Tatra

Mit dem Islandpferd durch Wälder und Wiesen, an Mooren, Granitklippen und Bergbächen entlang. Deutschland, 9. – 12. Mai 2008

Drei Nationalparke, drei Naturparadiese mit Urwald, verzweigten Flüssen und Seen. Im Nationalpark von Bialowieza wächst der urtümlichste Wald Europas. Polen, 11. – 22. Mai 2008

Mit dem Rucksack geht es über Klettersteige und einsame Pfade zu erhabenen Gipfeln und Wasserfällen. Polen / Slowakei, 17. – 24. Mai 2008

Sierra Guara

Felsige Küstengebirge, malerische Dörfer, romantische Burgen – das ist Ligurien. Hier gedeihen Feigen, Palmen, Oliven und Wein. Die Wanderungen erschließen Italien für die Sinne. Italien, 17. – 24. März 2008

Zu Fuß geht es durch die Schluchtenlandschaft der wilden Vorpyrenäen. Die Wanderungen führen teils durch glasklare Flüsse in die Canyons hinein. Ein grandioses Naturerlebnis! Spanien, 9. – 19. Mai 2008

Faszination Wattenmeer »Nicht Meer, nicht Land und doch bewohnt« – das sind die nordfriesischen Halligen. Die Hallig Hooge liegt inmitten des Nationalparks Wattenmeer, einem der vogelreichsten Gebiete der Erde. Deutschland, 22. – 28. März 2008

Elba Die Insel im toskanischen Archipel ist ein Naturparadies. Ihre Buchten mit Macchie und Wäldern lassen sich am besten bei Wanderungen über die idyllischen Strände erleben. Italien, 10. – 19. Mai 2008

Transsilvanien und Siebenbürgen Das »Land jenseits der Wälder« wartet mit Wehrkirchen, mittelalterlichen Städten und Wäldern auf, in denen Wolf, Luchs und Bär leben. Rumänien, 14. – 24. Mai 2008

Monte Baldo Zwischen Etschtal und Gardasee, vom Hochgebirge bis zum submediterranen Seeklima: Auf Schusters Rappen erlebt man die überwältigende Orchideenfülle des Monte Baldo hautnah. Italien, 17. – 23. Mai 2008

TIPPS FÜR RADIO UND FERNSEHEN Unkraut

Unser Land

Aus Landwirtschaft und Umwelt

Bayerisches Fernsehen Jeden zweiten Montag, 21:20 bis 21:45 Uhr

Bayerisches Fernsehen Jeden Freitag, 19:00 bis 19:45 Uhr

Bayern 5 Jeden Sonntag, 7:05 bis 7:30 Uhr und 22:35 bis 23:00 Uhr

ZDF Umwelt Zweites Deutsches Fernsehen Jeden Sonntag, 13:30 Uhr

Bayerischer Wald / Böhmerwald Europas grünes Dach erleben: eiszeitliche Urwälder, Moorgebiete, Felsriegel, Werden und Vergehen der Natur. Bayern, 22. – 25. Mai 2008

Herausgeber: Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN), vertreten durch Peter Rottner, Landesgeschäftsführer, Dr.-Johann-Maier-Str. 4, 93049 Regensburg, www.bund-naturschutz.de Leitender Redakteur (verantw.): Manfred Gößwald (göß) Redaktion: Holger Lieber (hl), Christoph MarklMeider (cm), Tel. 09 41 -2 97 20-22, Fax -31, nu@bund-naturschutz.de Mitglieder-Service: Tel. 09 41 -2 97 20-29 und -20 Gestaltung: Gorbach GmbH, Utting a. Ammersee (Layout: Waltraud Hofbauer) Titelfoto: Thomas Stephan Litho: Fotosatz Amann, Aichstetten Redaktion BUND-Magazin: Severin Zillich (verantw.), Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Tel. 0 30 -27 58 64-57, Fax -40 Druck und Versand: Brühlsche Universitätsdruckerei Gießen Anzeigen: BN Service GmbH, Eckertstr. 2, Bahnhof Lauf (links), 91207 Lauf an der Pegnitz, Tel. 0 91 239 99 57- 30, Fax -99, info@service.bund-naturschutz.de Auflage: 101 500 Bezugspreis: Für Mitglieder im Beitrag enthalten, für Nichtmitglieder Versandgebühr ISSN 0721-6807 BN-Konto: Bank für Sozialwirtschaft, Konto 8 885 000, BLZ 700 205 00 BN-Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, Konto 8 844 000, BLZ 700 205 00 Mit Namen gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des BN wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung des BN. Für unverlangt eingesandte Artikel oder Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen. »Natur+Umwelt« wird auf 100 % Recyclingpapier gedruckt.

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IMPR ESSUM

Ligurien und Cinque Terre

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Wanderreiten im Harz

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BN-STUDIENREISEN | TEL. 0 91 23 - 9 99 57 10


Bewahren Sie die Wildkatze vor dem Aussterben. Mit Ihrer Spende. Die Zersiedelung der Landschaft bedroht den Lebensraum der letzten Wildkatzen Deutschlands. Und damit den Fortbestand ihrer Art. Ihre Rückzugsgebiete schrumpfen und liegen verstreut wie Inseln im Meer. Mit Ihrer Hilfe schaffen wir grüne Korridore aus Büschen und Bäumen, die die Wildkatzenwälder wieder miteinander verbinden. Mehr Informationen unter www.bund.net oder www.bund-naturschutz.de Spendenkonto: 930 000 7700 Bank für Sozialwirtschaft München BLZ 700 205 00 Überweisungsträger in diesem Heft

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14.02.2008 11:14:44 Uhr


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