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NÄHLEXIKON

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KURVENZAUBER

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Die ersten Schritte sind die schwersten? Nicht mit burda easy! Hier erfährst du alles, was wichtig ist, damit deine Näh-Projekte gelingen. Auch ohne Vorkenntnisse – dafür mit 100 % Erfolgsgarantie!

TEIL 1: DEN STOFF VORBEREITEN

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Vorm Schneiden einmal waschen und bügeln bitte – und zwar so!

» WASH AND GO!

Wir empfehlen, die Stoffe vorm Verarbeiten, wenn es die Qualität erlaubt, zu waschen und, falls vorhanden, in den Trockner zu geben. So kann dein genähtes Teil später nicht mehr ein laufen und ist frei von unerwünschten Zusätzen.

» GUT GEBÜGELT IST HALB GENÄHT

Ein glatt gebügelter Stoff erleichtert dir das Zuschneiden. Idealerweise deshalb den gesamten Stoff bügeln, möglichst immer auf der linken Stoffseite. Musst du dennoch von rechts bügeln, lege ein Bügeltuch auf den Stoff. Mach zuerst eine Bügelprobe an einer Ecke des Stoffes. Die Bügeltemperatur richtet sich nach dem Material, bei Mischgeweben nach der empfindlichsten Faser. Wichtig: Wenn du mit Dampf bügelst, musst du den Stoff anschließend trocken bügeln, bis die gesamte Feuchtigkeit verdampft ist. Einlage wird immer auf die linke Stoffseite aufgebügelt. Dabei ist es wichtig, dass die richtige Bügel- temperatur und -dauer eingehalten werden. Die Bügelsymbole findest du auf den Kanten der Einlage abgedruckt.

Die Temperatur darf nie heißer sein, als es die Stoffqualität erlaubt. Manche Einlagen werden zudem mit einem feuchten Tuch oder Dampfbügeleisen aufgebügelt.

Lass das Stoffteil mit der Einlage anschließend auf der Bügelunterlage auskühlen, damit sie sich dauerhaft verbinden können.

TIPP

Bügle nach jedem Nähschritt, z. B. die Abnäher in eine Richtung, die Zugaben einer Naht auseinander oder zu einer Seite. Wenn du alles fertig genäht hast und Heft- und Markierungsfäden entfernt sind, bügle noch einmal das gesamte Teil! » EINLAGEN-EINMALEINS

Einlagen (z. B. Vlieseline von Freudenberg) verleihen einem Kleidungsstück Festigkeit und Formbeständigkeit. Bei Blusen werden z. B. der Kragen, die Manschetten und Blenden mit Einlage verstärkt. So können auch Knopflöcher besser eingenäht werden, der Stoff verzieht sich nicht. Außerdem bekommen die Teile mehr Halt, und eingenietete Ösen oder Druckknöpfe reißen nicht so schnell aus. Welche Teile du bei den burda easy-Modellen verstärken sollst, zeigen wir bei den jeweiligen Step-by-Step-Anleitungen. Einlagen gibt’s in verschiedenen Qualitäten und Stärken. Welche für dein Modell geeignet sind, richtet sich nach der Stoffempfehlung.

ACHTUNG!

Vorher mit einem Stück Einlage eine Bügelprobe an einem Stoffrest machen.

KALT VS. HEISS

Aufgepasst, dafür stehen die Bügelsymbole

1 Punkt:

Nicht heiß bügeln, z. B. Viskose und Chemiefasern (Nylon, Polyester usw.) nur trocken bügeln.

2 Punkte:

Mäßig heiß bügeln, z. B. Seide, Wolle, Mischgewebe. Seide nur trocken bügeln.

3 Punkte:

Heiß bügeln, z. B. Leinen- und Baumwollstoffe. Diese Stoffe mit Dampf bügeln.

Vorsicht!

Alle Stoffe, auf denen du dieses Symbol findest, darfst du gar nicht bügeln.

UND SO GEHT’S:

BRUSTUMFANG

Das Maßband vorn auf die stärkste Stelle der Brust legen, unter den Armen hindurchführen, am Rücken leicht ansteigend.

TAILLENUMFANG

Gemessen wird an der schmalsten Stelle deiner Taille.

HÜFTUMFANG

Das Maßband waagrecht über die stärkste Stelle des Gesäßes legen.

KÖRPERGRÖSSE

Bei aufrechter Haltung vom Scheitel bis zur Sohle messen. Miss bitte nicht die Schnittteile aus, denn alle unsere Schnitte enthalten außer den Tabellenmaßen die für das Modell erforderlichen Bequemlichkeitszugaben. Du wählst also immer die gleiche Schnittgröße, egal, ob du eine lässig-weite Hemdbluse, ein schmales, figurbetontes Kleid oder eine voluminöse Jacke nähst.

ACHTUNG!

Lass dir beim Ausmessen von einer Freundin helfen – und nimm deine Maße direkt auf der Wäsche. Echte Maßarbeit!

Wie du richtig Maß nimmst, wo du das Maßband ansetzt und weitere hilfreiche Praxistricks kannst du dir auch im Video-Tutorial anschauen. Einfach den Code rechts scannen!

TEIL 2: PERFEKT MASS NEHMEN

Kleidergröße vs. Schnittgröße: Das solltest du beim Ausmessen beachten

» GANZ GENAU GENOMMEN

Trage deine Körpermaße in die Tabelle ein und vergleiche deine Maße mit den Maßen der burda style-Tabelle. Wähle die Größe, die deinen Maßen am nächsten kommt. Faustregel: Kleider, Blusen, Jacken und Mäntel nach dem Brustumfang, Röcke und Hosen nach dem Hüftumfang. Ändere, falls erforderlich, die Schnitte um die Zentimeter, um die deine Maße von den Tabellenmaßen abweichen. Da jeder Schnitt die Gr. 34 bis 44 enthält und die Größenlinien nebeneinanderliegen, kannst du auch problemlos von einer Größe zur anderen wechseln, z. B., wenn du beim Brustumfang Größe 38, in der Taille aber Größe 40 benötigst.

ACHTUNG!

Gehe nicht von deiner Konfektionsgröße aus. Sie muss nicht zwingend mit der burda style-Größe identisch sein. Jeder Designer, auch unser Team, hat eine eigene „Handschrift“.

burda style-Größen (Angaben in cm)

Größe 34 36 38 40 42 44

Deine Körpermaße

1. Körpergröße 168 168 168 168 168 168

2. Brustumfang 80 84 88 92 96 100

3. Taillenumfang 62 66 70 74 78 82

4. Hüftumfang 86 90 94 98 102 106

TEIL 3: RICHTIG ZUSCHNEIDEN

Wissenswertes rund um den Fertigschnittbogen

» UND … SCHNITT!

Löse die in der Mitte eingehefteten Schnittbogen (1, 2 und 3) vorsichtig aus dem Heft heraus. Das geht am besten mit einer Münze, einem Lineal oder einem anderen festen, flachen Gegenstand. Dann blättere zur Step-by-Step-Anleitung deines Wunschprojekts. Dort findest du die Teile-Übersicht (siehe Beispiel rechts – Hose mit Binde- band). Diese zeigt dir, welche Schnittteile du für dein Modell brauchst und auf welchem Bogen sie zu finden sind. Falte den entsprechenden Schnittbogen auf. In der Teile-Übersicht kannst du auch erken- nen, welche Nummern die Schnittteile haben, nach denen du Ausschau halten musst.

Jedes Schnittteil ist beschriftet mit der Modellnummer, der Schnittteilnummer und der Angabe, wie oft du das Schnitt- teil zuschneiden sollst. Schneide die Teile, die du für dein Modell brauchst, an deiner Größenlinie aus (siehe Beispiel rechts).

Für vermaßte Teile (siehe Beispiel rechts – a Bindeband) gibt es kein Schnittteil, sie kannst du nach den Maßangaben aus der Anleitung direkt auf den Stoff zeichnen!

ACHTUNG!

burda easy-Schnitte haben keine Nahtund Saumzugaben –sie müssen beim Zuschneiden noch zugegeben und angezeichnet werden. Angaben dazu findest du unter Step 1 deiner Anleitung.

Nachhaltiger Allrounder

Aus recycelten und erneuerbaren Materialien hergestellt und super für Stoffe geeignet: „ReNew“-Universalschere von Fiskars (25 cm, ca. 21 €)

SCHNITTTEILE:

ABC 1 Vord. Hosenteil

2 x ABC 2 Rückw. Hosenteil 2 x ABC 3 Besatz im Stoffbruch 1 x ABC a Bindeband 2 x

Teile-Übersicht:

Schnittteile 1 bis 3 auf Bogen 2

Größenlinien (Kontur):

Gr. 34 Gr. 36 Gr. 38 Gr. 40 Gr. 42 Gr. 44

TIPP

Die Nahtzahlen in den Schnittteilen geben an, wie die Teile später zusammengesetzt werden.

» AN DIE SCHEREN, FERTIG, LOS!

Den Zuschneideplan findest du auf dem Schnittbogen. Er zeigt, wie die Schnittteile platzsparend auf den Stoff gesteckt werden. Am einfachsten ist das Zuschneiden, wenn der Stoff gefaltet ist, bei doppelter Stofflage kann dadurch nichts so leicht verrutschen. Stecke bzw. zeichne immer erst alle Teile auf den Stoff, bevor du mit dem Zuschneiden beginnst. Achte beim Feststecken der Teile auf den Fadenlauf – der in den Schnittteilen eingezeichnete Fadenlaufpfeil muss parallel zu den Webkanten verlaufen.

TEIL 4: NÄHWISSEN

Wichtige Begriffe (und Handgriffe) auf einen Blick

» FADENLAUF ist die Längsrichtung bei gewebten Stoffen. Auf dem Papierschnitt ist jeweils eine gerade Kante mit Fadenlauf beschriftet oder der Fadenlauf ist als extra Pfeil im Schnittteil eingezeichnet. Beim Auflegen der Schnittteile auf den Stoff muss der Fadenlauf immer parallel zu den Längskanten (= Webkanten) des Stoffes verlaufen.

HEFTEN

… bedeutet, mit großen Stichen knapp neben der Nahtlinie von Hand zu nähen.

» STOFFSEITEN unterscheidest du wie folgt: Die rechte ist die „schönere“, farblich intensivere Seite bzw. die bedruckte Seite des Stoffes, beim fertigen Modell immer außen. Dementsprechend bedeutet „rechts auf rechts“, dass ein Stoffteil mit der rechten Stoffseite auf der rechten Stoffseite eines anderen Stoffteils liegt. Die linken Stoffseiten liegen nun außen. » VERSÄUBERN ist wichtig, damit deine Stoffkanten nicht ausfransen. Dafür nähst du mit Zickzackstichen an der Außenkante der Nahtzugabe entlang (wichtig: Stichlänge und -breite vorher ausprobieren). Alternativ (und richtig professionell) geht das auch mit einer Overlock-Maschine. Das Ergebnis: wunderbar ebenmäßig versäuberte Nähte.

» STOFFBRUCH nennt man die Bruchkante des doppelt liegenden Stoffes. Diese gerade Kante ist am Schnittteil auch mit Stoffbruch (gestrichelte Linie im Zuschneideplan) bezeichnet. Beim Zuschneiden braucht es keine Nahtzugabe an dieser Kante, dein Modell hat hier keine Naht.

Fotos: Hersteller (1). Illustrationen: VAB STEPPEN

… heißt, mit der Maschine zu nähen. Absteppen bedeutet, entlang einer Naht oder Kante auf der rechten Seite zu nähen, um z. B. Nahtzugaben flach zu halten.

» STECKEN musst du, damit nichts verrutscht: Fixiere die Stofflagen mit Steck- nadeln, die du später während des Nähens wieder entfernst. Lege dafür die Stoffteile so aufeinander, dass die markierten Nahtlinien exakt aufeinanderliegen. Steckst du die Nadeln quer zur späteren Naht, kannst du vorsichtig mit der Maschine darübersteppen. » ZURÜCKSCHNEIDEN solltest du

die Nahtzugaben am besten direkt nach dem Steppen. Schneide sie vorsichtig und gleichmäßig – je nach Stoff – auf 5 bis 10 mm Breite zurück. Bei Rundungen wird in die Nahtzugabe mehrmals eingeschnitten, damit sich die Naht später schön legt.

NAHTENDEN

… sicherst du, indem du am Nahtanfang und am Ende der Naht ein paar Stiche mit der Maschine vor- und zurücksteppst.

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