BEY OND WOR DS ... 1
Study project Beyond Words ... Interior Architecture Department Burg Giebichenstein University of Art and Design Halle Prof. Rita Rentzsch Artistic assistance Simon Bonnen Winter semester 2015|16
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BEY OND Entwurfsprojekt Beyond Words ... Studiengang Innenarchitektur Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle betreut von Prof. Rita Rentzsch KĂźnstlerische Mitarbeit Simon Bonnen Wintersemester 2015|16
WOR DS ... 1
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Projektgruppe Projektgruppe
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Assignment
Project progression
Aufgabe
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Projektverlauf
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Exkursion
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Graphics workshop
Grafikworkshop
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Project results
Projektarbeiten
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Präsentation
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Excursion
Presentation
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Text is an impressive medium of communication. Simple characters, arranged in lines, can create multiple worlds. No matter if it’s a novel, a poem, short story or comic strip – reading fascinates and opens up new levels of experience.
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Text ist ein beeindruckendes Medium zur Kommunikation. Simple Zeichen angeordnet auf Zeilen sind imstande mannigfaltige Welten zu erschaffen. Ob Roman, Lyrik, Kurzgeschichte oder Comic … Lesen fasziniert und eröffnet jedem Lesenden neue Erfahrungsebenen.
Assignment Aufgabe Die Inspiration der Literatur sucht einen Weg in den Raum.
A space inspired by literature
How can the experience of reading be transformed into a spatial experience? The rhythm of a poem, the tension of a thriller, the pull of a novel … What is the role of the book itself? Binding, type of paper, typography.
Wie lässt sich das Lese-Erleben räumlich erfahrbar machen? Der Rhythmus eines Gedichtes, die Spannung eines Krimis, der Sog einer Novelle... Welche Rolle spielt dabei das Buch selbst? Bindung, Papierart, Typografie.
The task is to develop a visual representation for a personally selected work of literature that communicates its fascination. The spectrum of the representation can range from informative to sensual.
Anhand eines von Ihnen ausgewählten literarischen Werkes soll eine Inszenierung entwickelt werden, die Besuchern Ihre Faszination für das Werk nahebringt. Das Spektrum der Inszenierung kann von informativ bis sinnlich reichen.
On April 23, 2016, on World Book Day, a spring literature festival starts in Halle. Selected books reveal their inner life in the empty shops around the Riebeckplatz plaza. For two months, passers-by can marvel at the manifold possibilities of accessing literature.
Am 23. April, Welttag des Buches, startet im Jahr 2016 der Hallenser Literaturfrühling. In den leerstehenden Ladengeschäften des Rondells am Riebeckplatz wird das Innenleben ausgewählter Bücher greifbar. Zwei Monate lang können hier Passanten über vielfältige Zugänge zur Literatur staunen.
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Project progression Projektverlauf Arbeitsschritte
Work steps
The semester begins with an intense examination of a personally selected work of literature. Students present their choice, define their personal fascination, and then form teams of two which select a book. Together, they extract the essence they want to convey and develop communication strategies for different audiences. This stage ends with the first testation, for which each design group formulates their results as a curatorial concept.
Am Semesterbeginn steht die intensive Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten literarischen Werk. Die Studierenden stellen ihre Auswahl vor, benennen ihre jeweilige Faszination und bilden anschließend Zweiergruppen, die sich auf ein Buch festlegen. Gemeinsam wird aus dem Werk die mitzuteilende Essenz extrahiert und in Vermittlungsstrategien für verschiedene Zielgruppen gepackt. Diese Phase endet mit dem ersten Testat, in dem jede Entwurfsgruppe ihre Ergebnisse in einem kuratorischen Konzept formuliert.
The next step is to translate the contents into spatial arrangements. Students approach their draft from different angles. The question of functional demands on the space programme also influences the design of the external shape as well as determining atmospheric focal points. For the second testation, spatial and material decisions are combined according to the intended message.
Im nächsten Schritt übersetzen die Studierenden die Inhalte in den Raum. Sie nähern sich ihrem Entwurf in verschiedenen Ansätzen an. Mit der Frage nach den funktionalen Anforderungen an das Raumprogramm geht auch die Setzung der formalen Hülle und atmosphärischer Schwerpunkte einher. Im zweiten Testat werden Raum und Mittel bezogen auf die jeweilige Ziel-Aussage gebündelt.
Design elements are specified in regard to their thematic effect. Selected aspects can be added or highlighted by choosing special materials and focussing on details. Throughout the project, the main aim is to sharpen the definition of the basic concept, making it more accessible to visitors.
Die Vertiefung der Gestaltungselemente erfolgt im Hinblick auf deren inhaltliche Wirkung. Durch Materialentscheidung und Detailausbildung können Facetten ergänzt und gestärkt werden. Im Vordergrund steht stets die Schärfung der Grundidee und wodurch diese für den Besucher wahrnehmbar wird. 9
Ausstellung Unboxing Goethe im Goethehaus
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Excursion Exkursion nach Frankfurt (Main) 12. – 13. Oktober 2015
to Frankfurt (Main) October 12 – 13, 2015 As a warm-up, we analyse narrative spaces in Frankfurt. On two intense days, we go through a varied programme: a guided tour of Luther’s Masterpiece at the Bibelhaus Erlebnis Museum, the special exhibition Unboxing Goethe at the Goethehaus and a visit to the Schauspiel Frankfurt theatre where we attend the story of Franz Biberkopf all sharpen the senses for the possibilities of handling literature in (public) spaces. At the design office Sounds of Silence, we gather valuable insights into a designer’s everyday life.
Unser Warm-up in Frankfurt am Main widmet sich der Analyse erzählender Räume. Zwei intensive Tage bieten ein vielfältiges Programm: ein geführter Besuch durch die Schau Luthers Meisterwerk im Bibelhaus Erlebnis Museum, die Sonderausstellung Unboxing Goethe im Goethehaus und der Theaterabend mit der Geschichte vom Franz Biberkopf im Schauspiel Frankfurt schärfen den Blick für den Umgang mit Literatur im Raum. Interessante Einblicke in den Gestalter-Arbeitsalltag ermöglicht das Büro Sounds of Silence.
A visit to Deutsches Filmmuseum, to the German Architecture Museum, the new annexe to the Städel Museum and a guided tour of the construction project at Kleine Rittergasse 11 by Franken Architekten complete the excursion programme.
Die Besichtigungen des Deutschen Filmmuseums, des Deutschen Architekturmuseums, dem Erweiterungsbau des Städel Museums und eine Führung durch das Neubauprojekt in der Kleinen Rittergasse 11 von Franken Architekten runden das Exkursionsprogramm ab.
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Städelmuseum
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Dauerausstellung Deutsches Filmmuseum
Kleine Rittergasse 11
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Deutsches Architekturmuseum
BĂźro Sounds of Silence
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Graphics workshop Grafikworkshop with Gabriel Tecklenburg & Fabian Sachsenröder October 26 – 30, 2015
mit Gabriel Tecklenburg & Fabian Sachsenröder 26. – 30. Oktober 2015
In a four day graphics workshop, students present a text fragment from their selected work of literature on A1 format.
In einem viertägigen Grafikworkshop inszenieren die Studierenden ein Textfragment aus ihrem literarischen Werk auf DIN A1.
The gradual approach and regular feedback sessions permit students to derive, test, revise and confidently formulate a design idea on the final format.
Durch den stufenweisen Aufbau und regelmäßige Feedbackrunden können die Teilnehmer eine Gestaltungsidee inhaltlich ableiten, testen, revidieren und auf dem Endformat zielsicher ausformulieren.
It is the Riebeckplatz plaza which forms the spatial frame for the workshop. The participants transform one of the empty shops into a temporary studio. Moving their workplace from the university campus into public space gives students an opportunity to meet and interact with passers-by.
Den räumlichen Rahmen für den Workshop bildet der Riebeckplatz selbst. In einem leerstehenden Ladengeschäft richten die Teilnehmer ihr temporäres Atelier ein. Die Erweiterung des Arbeitsplatzes vom Hochschulcampus hinein in den öffentlichen Stadtraum ermöglicht für Studierende und Passanten Begegnung und Austausch.
Additionally, they can observe and intensely examine the site, Riebeckplatz, while they are there. They develop a fundamental understanding of the potential visitors’ movement patterns with regard to their design concepts.
Zusätzlich geht der Aufenthalt auf dem Riebecklatz mit dem aufmerksamen Kennenlernen des Ortes einher. Es entsteht ein grundlegendes Verständnis für die Bewegungsmuster der potenziellen Besucher im Hinblick auf die Entwurfskonzepte.
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Ideenvorstellung mit Fabian Sachsenröder
Arbeitsbesprechung mit Gabriel Tecklenburg
A step-by-step methodical approach to format as well as length of the quote takes place. Each step is perceived as an independent design medium.
Es findet eine schrittweise methodische Annäherung sowohl an das Format als auch an die Länge des Zitats statt. Dabei wird jeder Schritt als eigenständiges Gestaltungsmedium angesehen.
1. Brainstorming and analysis 2. Formfinding, collage – A6 format 3. The sign – A5 format 4. Draft of the word – A4 format 5. The word – A4 format 6. Draft of the text – A2 format 7. The text as a finished poster – A1 format 8. Group exhibition
1. Brainstorming und Analyse 2. DIN A6 — Formfindung, Collage 3. DIN A5 — Das ZEICHEN 4. DIN A4 — Das WORT als Entwurf 5. DIN A3 — Das WORT 6. DIN A2 — Der TEXT als Entwurf 7. DIN A1 — Der TEXT als fertiges Plakat 8. Gruppenausstellung
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Ausstellung der Ergebnisse des Grafik-Workshops
claudia castro-lópez vera Ernest Hemingway: The old man and the sea
victor reichert Maurice Sendak: Wo die wilden Kerle wohnen
teresa senft Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein
lil petersen Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein
huyen trang tran Haruki Murakami: Schlaf 20
gregor mĂźller Franz Kafka: Die Verwandlung
mona schaffer Hermann Hesse
valeska kirsch Haruki Murakami: Schlaf
ruben lagies Maurice Sendak: Wo die wilden Kerle wohnen
daniel josties Franz Kafka: Die Verwandlung
valerie rupp Hermann Hesse 21
Rondell am Riebeckplatz
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Each day, 25,000 people cross the Riebeckplatz – in 1 min 45 seconds on foot, in 13 seconds by bike or in ten seconds via tram. This gate to the city of Halle is a bleak urban passage between the main station and the city centre. The aim of the semester project is to examine the Riebeckplatz plaza as a poetic place of residence.
Täglich überqueren 25.000 Menschen den Riebeckplatz – zu Fuß in 1 Min 45 Sekunden, zu Fahrrad in 13 Sekunden oder per Tram in 10 Sekunden. Dieses Tor zu Halle ist eine unwirtliche urbane Durchgangszone zwischen Bahnhof und Innenstadt. Ziel des Semesterprojektes ist es, das Riebeckplatz-Rondell als poetischen Aufenthaltsort zu erkunden.
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Grundriss Riebeckplatz
Sta dtz en
tru
m
Bahnhof
S.26 daniel josties & gregor müller Die Verwandlung – Aspekte des Alltags S.28 ruben lagies & victor reichert Wo die wilden Kerle wohnen S.30 mona schaffer & valerie rupp Hesses heile Welt S.32 huyen trang tran & valeska kirsch Schlaf – ein Hostel inspiriert von einem Werk Murakamis S.34 claudia castro-lópez vera And the sea S.36 lil petersen & teresa senft Anleitung zum Unglücklichsein
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Project results Projektarbeiten Location
Verortung
Nach der Formulierung der kuratorischen Konzepte legen die Gruppen ihren Wirkungsort auf dem Riebeckplatz fest. Anhand einer Analyse von Publikumsstrom, Lichteinfall, Witterungsbedingungen und räumlichen Voraussetzungen erfolgt die jeweilige Verortung nach funktionalen Bedürfnissen und angestrebten Zielgruppen.
After formulating the curatorial concepts, the participating groups determine their desired site of action on Riebeckplatz. On the basis of analyses of visitor flow, incidence of light, weather as well as spatial conditions, students determine the spatial localisation according to functional needs and desired target groups.
Work objectives
Arbeitsziele
Presentation chart in A0 horizontal format with concept outline Architectural drawings and construction detail Valid perspective images
Präsentations-Chart A0 quer mit Konzepttext Plandarstellungen und konstruktives Detail aussagekräftige perspektivische Ansichten
Model in adequate scale
Modell in geeignetem Maßstab
Complimentary presentation methods (e.g. material collage)
ergänzende Darstellungsmethoden (z.B. Materialcollage)
Accompanying sketchbook
begleitendes Skizzenbuch
A4 documentation with statements on the idea-finding and design process
A4 Dokumentation mit Aussagen zu Ideenfindung und Entwurfsschritten
Public exhibition of project results
öffentliche Ausstellung der Projektergebnisse
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daniel josties & gregor müller – Franz Kafka: Die Verwandlung
Außenperspektive
Die Verwandlung Aspekte des Alltags – 100 Jahre später Franz Kafkas Erzählung aus dem Jahr 1915 beginnt mit der plötzlichen Verwandlung Gregor Samsas – dem erwachsenen Sohn und zugleich Ernährer seiner Eltern – zu einem Ungeziefer. Aus diesem Umstand resultieren Problemstellungen und Konflikte, die noch heute einen Aktualitätsbezug haben – das ist die Grundannahme dieses Ausstellungsentwurfs. Er sieht vor, der Literatur Zitate zu entnehmen und als Überleitung zu ausgewählten Themen zu verwenden. Kafkas Text werden somit Parallelinhalte gegenüber gestellt, in denen alltägliche Verhältnisse angesprochen werden, um die Aktualität von Kafkas Werk nachvollziehbar darzulegen. Der erste, dunkle Raum der Ausstellung ist eine Referenz an ein Bühnenbild für das kafkaeske Drama. Hier ist der Text visuell und auditiv erlebbar. Er lässt den/die Besucher/-in zunächst in die Geschichte eintauchen, konfrontiert ihn/sie mit der Atmosphäre, die in der Erzählung vorherrscht. Der
zweite Raum kontrastiert mit seiner Neutralität zur theatralen Atmosphäre des ersten Raumes. Er ist die Galerie, in der die Parallelinhalte ausgestellt und inszeniert werden. Verschiedene Medien (Text, Bild, Ton, Video, etc.) vermitteln die Aspekte vielschichtig und abwechslungsreich. Als räumliche Überleitung zwischen Text und Parallelinhalt dient das Motiv der Zimmertür. Fast die gesamte kafkasche Handlung spielt sich in der bürgerlichen Wohnung der Samsas ab. Insbesondere die Türen zu Gregors Zimmer stehen hierbei immer wieder beispielhaft für eine Zuspitzung der Handlung und sind wiederkehrendes Symbol – sowohl in Kafkas Text, als auch in der Ausstellung.
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Wandabwicklungen ZimmertĂźren Flur
Axonometrie
Einblick in die Ausstellungsräume
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ruben lagies & victor reichert – Maurice Sendak: Wo die wilden Kerle wohnen
Tag: Pop-Up-Imbiss
Wo die wilden Kerle wohnen An dem Abend, als Max seinen Wolfspelz trug und nur Unfug im Kopf hatte, schalt seine Mutter ihn: „Wilder Kerl!“. „Ich fress dich auf!“ sagte Max und da musste er ohne Essen ins Bett. Essen ist Heimat, Zuflucht und ein geselliges Ereignis, welches Menschen zusammen bringt und sie zu einer Gemeinschaft werden lässt. Der Riebeckplatz ist hingegen bisher kein Ort, an dem Menschen zusammenkommen. Er ist eine Transitzone auf dem Weg in die Stadt oder wieder hinaus. Ein ungenutzter, hektischer, leerer und kalter Ort im Zentrum von Halle. Unser Pop-up-Imbiss soll das für die Zeit des Literaturfrühlings ändern und die Passanten zum Verweilen einladen. Angelehnt an das Kinderbuch „Wo die wilden Kerle wohnen“ verwandeln wir den Platz in ein kulinarisches Ereignis. Ziel unseres Imbisses ist es, den Riebeckplatz zu einem geselligeren und einladenderen Ort zu machen. Ein Ort, an dem man so akzeptiert wird, wie man
ist. Das Erscheinungsbild unserer Suppenküche in geöffnetem Zustand ist von den Kinderbuchillustrationen inspiriert und besteht aus allem, was man als Kind zu Hause findet. Nachts, wenn der Betrieb des Imbisses eingestellt ist, werden die Möbel in die Höhe gezogen und beleuchtet. Dadurch ergibt sich eine surreale und wild hängende Kunstinstallation aus Stühlen und Tischen, die für Max‘ Traumwelt zu den wilden Kerlen steht. Nebenbei bekommt der Riebeckplatz auch ein Gesicht bei Nacht und macht Lust auf den Imbiss bei Tag. Auf einen Moment Ruhe und ein leckeres warmes Essen von Mama.
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Nacht: Verwandlung
Suppe für alle
Detail Aufhängung der Möbel
Grundriss
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3,00
valerie rupp & mona schaffer – Hermann Hesse
Prinzipschnitt
Hesses heile Welt
Grundriss N 1
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Das positive Weltbild, das Hermann Hesse in seinem literarischen Werk konstruiert, wird von uns als Garten interpretiert und auf dem Riebeckplatz platziert. Der grauen und trist anmutenden Realität des Riebeckplatzes, der zwar voller Menschen, aber ohne menschlich warme Begegnungen ist, wollen wir einen fröhlichen und hoffnungsvollen Ort entgegensetzen. Ein Sinnbild einer heilen Welt, eine Utopie des guten Gefühls soll dem Passanten erlebbar gemacht werden. Diese schöne Ahnung lebt von dem Kontrast zum Ausgangsort, dem Riebeckplatz, und wird konkretisiert durch Hesses Worte, die in Form von Zitaten beim Durchschlendern durch das Blumen- und Farbenmeer lesbar werden. Aus den verschiedenen Ebenen von Hesses positiven Aussagen entwickeln wir, anhand entsprechender Zitate, unterschiedliche Gartenabschnitte, deren Gestaltung den Inhalt der Zitate intensiviert und dadurch erlebbar macht. So ent-
steht eine komplexe und bewusste Abfolge an Gestaltungselementen im Garten, die die Aussage unterstützten. Innehalten, wahrnehmen, einen positiven Gedanken einpflanzen, ein gutes Gefühl pflücken und mit hinaus nehmen – das sind die Ziele unseres Gartens.
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Visualisierung
Axonometrie
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huyen trang tran & valeska kirsch – Haruki Murakami: Schlaf
Schnittperspektive Planetarium am Tag
Schnittperspektive Planetarium in der Nacht
M 1:75
M 1:75
Schlaf
Spazierfahrt
Planetarium
Ein Hostel inspiriert von einem Werk Murakamis Die namenlose Hauptfigur der Erzählung „Schlaf“ von Haruki Murakami ist eine Hausfrau. Ihre Priorität liegt in der Um- und Versorgung ihrer Familie. Dabei entwickelt sich eine eintönige Routine, die nicht weiter in Frage gestellt wird. Doch durch die unvermittelt eintretende Schlaflosigkeit wird ihr Alltag durchbrochen. Der Hauptfigur wird eine Parallelwelt eröffnet – Die Nacht, in der sie sich Zeit für sich selbst nimmt. Erlebbar wird „Schlaf“ durch ein Erlebnishostel, dem ein geheimer Zauber inne wohnt. Betritt man das Hostel wird man von Automaten „empfangen“, der Service erfolgt ohne menschliche Interkation. Statt einem Schlüssel erhält der Besucher ein digitales Armband, mit welchem unter anderem die Türen zu den Zimmern geöffnet werden können. Um zum Zimmer zu gelangen, muss der Besucher durch einen langen Flur an der Schaufensterfassade, verfolgt von den Blicken der Vorbeilaufenden. Hinter der Zimmertür verbirgt sich ein weißes, mit-
tig stehendes Bett, in einem weißen Raum ohne persönliche Eigenschaften. Punkt 22 Uhr wandelt sich die Raumsituation. Der Zauber beginnt. Das schlichte weiße Zimmer wird zu einem Planetarium, einer Schaukel, einem Schattentheater, einem Genusserlebniss oder zu einer Spazierfahrt. In Anlehnung an Murakamis Erzählung verwandelt sich das Hostel Nachts in eine andere Welt. Eine befreite Welt, wie sie die Hauptperson erlebt. Dem Besucher wird ein einzigartiges „Schlaf”-Erlebnis geboten.
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Schnittperspektive Genusserlebnis am Tag
Schaukel
M 1:75
Schattentheater
Schnittperspektive Genusserlebnis in der Nacht
Genusserlebnis
Grundriss
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claudia castro-lópez vera – Ernest Hemingway: The old man and the sea
Ziehen ”Tried not to think but only to endure“
Balancieren ”I must save all my strength now“
Drehen ”My big fish must be somewhere“
Sich durchkämpfen ”My choice was to go there“
Infobereich ”Then when he had seen the fish come out of the water and hang motionless in the sky before he fell, he was sure there was some great strangeness and he could not believe it. Then he could not see well, although now he saw as well as ever. Now he knew there was the fish and his hands and back were no dream.“
Eingang & Ausgang ”He was an old man who fished in a skiff...“
And the sea Abgehängtes Textil
Das Meer, die Küste, der Himmel und die Hoffnung eines alten Mannes genügten Ernest Hemingway, um sein Meisterwerk ”The old man and the sea” zu schreiben. Diese Elemente bilden das Konzept eines Erlebnisraumes, bei dem die Besucher ermuntert werden, die Handlung des Buches zu erfahren. Innen wird eine Neuinterpretation des Handlungsortes durch zwei Ebenen verwirklicht: Ein Metallgitter stellt die Durchsichtigkeit und die Tiefe des Meeres dar; eine höher aufgebaute Bühne inszeniert die Festigkeit der Küste. Mehrere Textilwolken erzeugen beim Betrachter den Eindruck, dass oben ein Himmel herrscht. Eine grafische Darstellung dieser Szenografie ist an der äußeren Fassade angebracht. Nach dem Betreten des Raumes werden die Besucher zu Protagonisten eines Erlebnisraumes, der in vier Stationen eingeteilt ist: suchen, ziehen, balancieren und sich-durchkämpfen. Durch verschiedene Zitate des Buches werden die Besucher animiert, sich jeder Aufgabe zu stellen und diese zu meistern.
Gespanntes Textil
Textilnetz Metallgitter Unterkonstruktion
Bedruckte Bodenfolie Bühnenaufbau
Bestandsgebäude
Explosionsaxonometrie 34
AuĂ&#x;enansicht
Einblick in den Rundgang
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lil petersen & teresa senft – Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein
Grundriss
Anleitung zum Unglücklichsein Eine Anleitung zum Unglücklichsein braucht eigentlich niemand. Doch wenn man dieses Buch mit Humor und Reflexion liest, fällt einem auf, dass man mit etwas gutem Willen diese Anleitung auch in das Gegenteil umkehren kann. Genau das soll in der temporären Ausstellung auf dem Riebeckplatz passieren, indem die vorhandene Situation übertrieben wird. Dem Riebeckplatz wird eine weitere graue, monotone Architektur hinzugefügt, die einen Fahrsteig beinhaltet, auf dem die Menschen noch schneller den Platz überqueren können. Neben dem Fahrsteig befinden sich leicht geöffnete Kuben, die den Besucher motivieren sollen, mal vom Weg abzukommen. Jeder Innenraum hat eine andere Farbe und beinhaltet ein Ausstellungsstück passend zu einem Zitat, das akustisch vermittelt wird. Auf ironische und etwas absurde Art und Weise bekommt man einen kleinen Einblick in die Literatur von Paul Watzlawick.
Verherrlichung der Vergangenheit
Wie die Welt sein sollte 36
„Wer vor die Wahl zwischen Sein und Sollen gestellt ist, entscheidet sich unbedingt dafür wie die Welt sein soll und verwirft wie sie ist.“
Außenperspektive
„Die Zeit heilt angeblich Wunden und Schmerzen. Es ist aber möglich, sich gegen diesen Einfluss der Zeit abzuschirmen und die Vergangenheit zu einer Quelle von Unglücklichkeit zu machen. Mit etwas Geschick kann es fertig gebracht werden, die Vergangenheit durch einen Filter zu sehen, der nur das Gute und Schöne in möglichst verklärtem Licht durchlässt.“
Axonometrie
„Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass eine große Zahl auch unserer alltäglichsten Handlungen ein Element der Gefahr in sich tragen. Wieviel Gefahr soll man in Kauf nehmen? Vernünftigerweise ein Minimum oder gar keine.“ Vermeidung von Gefahren 37
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Presentation Präsentation February 2, 2015 Riebeckplatz Halle
2. Februar 2015 Riebeckplatz Halle
Project results are presented as part of the interior architecture presentation at the end of the semester. The empty shops in the south wing of the Riebeckplatz plaza are the sites of the presentation.
Die Projektergebnisse werden im Rahmen der Innenarchitektur-Präsentationen am Semesterende vorgestellt. Präsentiert wird in den leerstehenden Ladeneinheiten des Südflügels im RiebeckplatzRondell.
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After the presentation, the designs remain on display as a shop window exhibition between February 2 and February 15, 2015. Gaps are cut in the shop window coverings so that passers-by can catch a glimpse of the concept charts, lit-up models and material collages inside the shops. That way, visions for this site are presented on the site.
Nach der Präsentation bleiben die Entwürfe in einer Schaufensterinszenierung vom 2. bis 15. Februar 2015 für Passanten ausgestellt. Gezielt gewähren Ausschnitte in der Fensterkaschierung den Durchblick auf Konzeptcharts, beleuchtete Modelle und Materialcollagen. Die Visionen für den Ort werden am Ort selbst erzählt.
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Ausstellung am Riebeckplatz
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Burg Giebichenstein University of Art and Design Halle
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Neuwerk 7 06108 Halle (Saale) www.burg-halle.de
Project coordination
Projektbetreuung Prof. Dipl.-Ing. Rita Rentzsch Künstlerischer Mitarbeiter Simon Bonnen
Student participants
mit den Studierenden Claudia Castro-López Vera Daniel Josties Gregor Müller Huyen Trang Tran Lil Petersen Mona Schaffer Ruben Lagies Teresa Senft Valerie Rupp Valeska Kirsch Victor Reichert Grafik Workshop Gabriel Tecklenburg Fabian Sachsenröder
Graphics workshop
Dank an Max Oehme, WIP-Dresden GmbH, für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten am Riebeckplatz im Rahmen des Grafik-Workshops und der Projektpräsentation
Special thanks to
Redaktion Rita Rentzsch, Simon Bonnen
Editorial staff
Gestaltung Simon Bonnen
Layout
Übersetzung Anna Helm
Translation
Fotos/Abbildungen alle Fotos Simon Bonnen mit Ausnahme von
Photographs/images all imgages by Simon Bonnen except
S. 2 – 3: Daniel Josties, S. 8: Daniel Josties, S. 10: Gregor Müller, S. 12 unten & 13: Daniel Josties, S. 14: Gregor Müller, S. 15: Daniel Josties, S. 16 – 21: Gabriel Tecklenburg, S. 26 – 37: die jeweiligen Entwurfsverfasser/innen
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