Gute Zutat Good ingredient Goed ingrediënt Gutt Zutat Bom ingrediente God ingrediens Buon ingrediente Dobar sastojak Bon ingrédient Dobrá přísada Dobry składnik Buen ingrediente Gott hráefni God ingrediens Hyvä ainesosa Bra ingrediens
Projektdokumentation zur Masterthesis von Rebekka Schilken
„Offene Grundrisse kreieren Verbindung, überwinden Grenzen. Die Küche wird zum Ort der Begegnung.” Vera Gören – Wohnküche: Lasst mich endlich in Ruhe Kartoffeln schälen!1
Vorwort Der Fach- und Dienstleistungsverband Arbeitsgemeinschaft - Die Moderne Küche e.V. beschreibt, dass 30 % der Deutschen mit einer offenen Kombination von »Kochen - Essen Wohnen« leben. Fast alle Grundrisse neu entstehender Wohnungen werden mit offenen Wohnkonzepten geplant. Die offene Wohnküche ist beliebt und hat ihre Vorteile gegenüber geschlossenen Räumen.
1 Vera Gören, 2020, „Wohnküchen: Lasst mich endlich in Ruhe Kartoffeln schälen! ", https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2020-10/wohnkuechen-kochen-familie-gleichstellung-essen-wohnen
01
Motivation
04
Aufgabe
05
Konzept
07
Entwurf1
59
Entwurfsprozess
83
Fazit
85
Impressum
Inhaltsverzeichnis
1 Konzept 09
Der großer Wagen
14
Der kleiner Wagen
18
Die Wand
23
Formsprache & Farbgebung
25
Materialien
30
TPB tech Arbeitsplatte
34
Wasser und Entsorgung
35
Einhängmodule
40
Tablarböden mit Vollauszug
47
Anwendungsbeispiele
5
Motivation Warum das Thema Küche für kleine Grundrisse?
Grundvoraussetzung für die Um-
So schreibt beispielsweise Vera
setzung vom offenen Wohnkü-
Gören in einem Online-Artikel für
chen ist ausreichend Platz oder
die ZEIT: „Die Vereinigung von
finanzielle Mittel für bauliche
Arbeit und Freizeit im selben Zim-
Eingriffe, die gerade in Mietwoh-
mer wird zur Doppelbelastung.
nungen selten umsetzbar sind. Für
Ich sage nur: Sofas, Kitakinder
diese Grundrisse, die häufig aus
und Spaghetti mit Tomatensoße
Jahrzehnten stammen, in denen
in einem Raum. Und warum
das Verständnis der Küche noch
sollte man auf Geschirrberge
ein anderes war, soll ein Möbel-
und Spülbürsten gucken wollen,
konzept entwickelt werden. Es soll
während man sich das Samtkis-
ermöglichen, die Vorzüge einer
sen im Rücken zurechtknautscht?
offenen Wohnküche – kommuni-
Kaum hat man den letzten Bissen
kativ, wohnlich und gesellig –
heruntergeschluckt, muss man
ebenfalls in kleinen Grundrissen
auch schon wieder zwanghaft an
leben zu können.
die Küchenzeile hasten. Denn ihre
Trotz der Beliebtheit der offenen
immer gleich aufzuräumen, weil
Wohnküche gibt es eine gegen-
sie ja von überall on display ist.”1.
sätzliche Entwicklung, die eine
Aus diesem Grund soll nicht nur
offene Küche mitten im Wohnzim-
ein weiteres Konzept für eine
mer nicht als das Maß der Dinge
offene Küche entwickelt werden,
bzw. zukunftsweisend empfindet.
sondern eines, das die Küche auch
Offenheit versklavt einen dazu,
wieder zum Rückzugsort macht.
1 Vera Gören, 2020, „Wohnküchen: Lasst mich endlich in Ruhe Kartoffeln schälen! ", https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2020-10/wohnkuechen-kochen-familie-gleichstellung-essen-wohnen
1
Motivation
„Die Vereinigung von Arbeit und Freizeit wird zur Doppelbelastung.” Vera Gören – Wohnküche: Lasst mich endlich in Ruhe Kartoffeln schälen!1
2
3
Aufgabe
Aufgabe Ein neuheitliches Küchenkonzept
Es ergibt sich die Aufgabe ein Möbelkonzept zu entwickeln, welches zwei Vorraussetzungen erfüllen soll. Zum eine soll eine neuartige Kochsituation geschaffen werden, in der an besonderen Orten oder mit wenig Platz in Gemeinschaft gekocht werden kann. Zum anderen soll durch das Möbel weiterhin die Möglichkeit bestehen, einfach und unkompliziert in der Küche zu kochen. Dabei sind grundlegende Kriterien zu beachten, die sich in der Küchengestaltung bereits als sinnvoll erweisen, wie zum Beispiel die ergonomischen Maße oder die Anordnung der Arbeitsbereiche im Dreieck. Aus dieser Aufgabenstellung resultieren die folgenden Fragen: Wie verbindet man in kleinen Grundrissen das Kochen mit dem Wohnen? Was sind gute Voraussetzungen für eine reibungslose Zubereitung einer Mahlzeit? Welche Bedürfnisse entstehen beim Kochen in Gemeinschaft? Welche Elemente einer Küche können mobil sein und welche bleiben fest installiert? Muss Kochen unbedingt nur in dem dafür vorgesehen Raum stattfinden oder kann die Küche ausziehen? Bei der Lösungsfindung soll auch berücksichtigt werden, wie sich die momentane Situation einer Pandemie auf die Anforderungen an ein Möbelkonzept auswirken kann. Welche neuen Bedürfnisse entstehen? Wie kann die Küche zum kommunikativen und gemeinschaftlichen Erlebnis, aber gleichzeitig räumlich von der Gemeinschaft abgegrenzt werden?
4
Konzept Man stelle sich vor, die Küche wird nicht mehr als ein Raum verstanden, sondern als Möbel. Nicht fest an einem Ort, sondern flexibel und mobil. So ist auch das Konzept der »Guten Zutat« motiviert. Ein Teil der Küche kann aus seinen vier Wänden ausziehen. Überall, in jedem Raum, kann Küche stattfinden. Dabei gilt es, nicht alle Bestandteile einer Küche in einem Möbel zu vereinen und eine Kompakt-Küche zu entwickeln, sondern darum, zu definieren, was für essentielle Komponenten es braucht, um an anderen Orten zu kochen.
5
Konzept
Eine Küche, mit der man überall kochen kann.
6
Entwurf Die »Gute Zutat« ist ein dreiteiliges Möbelkonzept. Eine gelbe Wand, ein großer und ein kleiner Wagen. Bereits im Namen wird deutlich, dass das Möbelkonzept lediglich eine Komponente der Küche darstellt. Es ist eine »Gute Zutat« zu einem weiterhin fest installierten Küchenteil. Manche Bereiche der Küche finden nun jedoch in den Wägen Platz und ergänzen so den festen Teil. Zusammen ergeben sie eine vollwertige Küche. Der feste Küchenteil kann aus einer beliebigen Küche bestehen, welche Kühl-, Lager-, Zu- und Nachbereitungsbereiche beinhaltet. Konkret bedeutet das, dass Kühl- und Gefrierkombination, Trockenlagerfläche und Stauraum sowie Backofen und Entsorgungsvorrichtungen hier Platz finden. Eine feste Installation von Wasserzulauf und Abwasser bedingen einen fest installierten Spülbereich. Die zwei Wägen der »Guten Zutat« vereinen Arbeits- und weitere Lagerfläche sowie den Herd in sich. Sie ergänzen die fest installierte Küche, machen aber gleichzeitig das Kochen in jedem anderen Teil der Wohnung möglich. Dabei geht es nicht darum, dass überall eine Mahlzeit zubereitet werden kann. Im Badezimmer zum Beispiel stellt sich die Frage, ob Feuchtraum und Lebensmittel sowie fettige Dämpfe sinnvoll wären. Küche bedeutet jedoch nicht nur die Zubereitung von Mahlzeiten. Es geht um tägliche Routinen, um Genuss und Zubereitung. Dazu gehören auch Kaffee zu kochen oder ein Butterbrot zu schmieren. Die Wand dient als Bindeglied zwischen Raum und den zwei Wägen und übernimmt Aufgaben wie Spirtzschutz und Stauraum.
7
Entwurf
8
DER GROSSE WAGEN
Der große Wagen gilt als das Herzstück des Entwurfs. Er beinhaltet zwei Induktionsfelder, eine große Arbeistfläche von 1,10 m x 60 cm, eine Reling, vier Tablarböden mit Stauraum für Besteck, Küchen werkzeug, Töpfen, Pfannen, Brettchen und Schüsseln, einen Gitterkorb für den Transport von Lebensmitteln und einen Behälter für dreckiges Geschirr. Mit ihm allein kann überall gekocht werden. Die Arbeitsfläche (1) beinhaltet zwei
Die Tablarböden (5-8) werden an
Induktionsfelder und wird an den
den Auflagen (4) mit speziell für
oberen Rahmen (2) des Gestells
dieses Möbel entwickelten Voll-
angebracht. An diesem Rahmen
auszugmechanismen befestigt. An
befindet sich die Reling (3), die als
den langen Kanten weisen die
Griff, aber auch als Aufnahme für
Böden sowohl oben als auch unten
die Einhängmodule (2) dient. Der
eine Griffmulde auf.
Rahmen mit der Reling (3) wird mit dem oberen Rahmen des Gestells
Im obersten Boden (5) ist eine
(4) verschweißt. An dem Metallge-
Einfräsungng für Besteck sowie
stell aus Vierkantrohr 2 x 2 cm sind
eine Steckdosenleiste eingelassen.
ebenfalls die Auflagen für die Tab-
Im zweiten Boden (6) steckt ein
larböden befestigt. Sie bestehen
Gitterkorb. In ihm können unhand-
aus einem 1 x 1 cm Vierkantstab.
liche oder empfindliche Lebens-
Das Gestell wird pulverbeschich-
mittel sowie Gegenstände trans-
tet, um eine hohe Stoßfestigkeit
portiert werden.
zu gewährleisten, was bei mobilen Im dritten Boden (7) sind zwei
Möbeln sinnvoll ist.
Ringe als Stützen für Gegenstände wie Brettchen eingelassen, die im flachen Zustand zu viel Platz einnehmen würden. Der unterste Boden (8) integriert einen großen Behälter, in dem dreckiges Geschirr, benutzte Arbeitsmittel oder Abfall Platz finden.
9
Entwurf
f mit
1
rten
2
n
ei-
eitig
3
t.
h-
b. Er
ern.
4
g
age 5
en-
ter6
ist 7
uf.
en.
e-
8
rt
10
Schnitt C-C 1
2 a
b
3 c
Vierkantrohr Stahl 20 x 20 OF mibenco Flüssiggumm
d e
Theaterrollen mit P Aluminiumvollkern Tragkraft 150kg (dyn
f
11
a
b
2 20 31 2 20 22
65
29
153 182
65
Entwurf
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION 1
2
3
4
5
1
28 11 2 48
2 60
12
TPB tech 1 x ø 280mm / 2300 W 1 x ø 230mm / 2300 W
156
Gitterkorb ø 200mm Rundstab ø 4mm Stahl OF mibenco Flüssiggummi RAL 1023 matt
51
Massivholz Birke OF Weißöl Beschichtung mibenco klar
147
Rundstab ø 4mm Stahl ø 200mm OF mibenco Flüssiggummi RAL 1023 matt
5 14 1
4
274
KS Korb ø 400mm OF mibenco Flüssiggummi RAL 1023 matt
20 19 1
mm mi RAL 5002
29
65
70
Polyurethanrad n und Kugellager n), Bauhöhe 70mm
29
65
472
57
149
2 20
12
201 4
136
701 4
730
2 20 22
1
3
4
9
10
13
Entwurf
DER KLEINE WAGEN
Das zweite Möbel, der kleine Wagen, ergänzt den großen. Er beinhaltet ein drittes Induktionskochfeld, eine Arbeitsfläche von 35 cm x 60 cm auf einer zweiten Ebene (72 cm hoch), einen großen Gitterkorb und weitere Abstellfläche. Für kleinere Küchenaufgaben kann er unabhängig vom großen Wagen zum Einsatz kommen. Der Wagen besteht ebenfalls aus einer Arbeitsfläche mit integriertem Induktionsfeld (1), einem Gestell mit Reling (3+4) und zwei Tablarböden (9+10). Der obere Boden (9) besitzt einen zweiten größeren Gitterkorb. Da bei diesem Wagen keinerlei Grundausstattung vorgesehen ist, erweitert der goße Korb die Transportmöglichkeiten von größeren Mengen an Lebensmitteln oder Küchengeräten. Der untere Boden (10) ist als einziger fest montiert. Aufgrund guter Zugänglichkeit wird an dieser Stelle kein Auszug benötigt.
ZUSAMMENSPIEL
Die unterschiedlichen Höhen der beiden Wägen bringen neue Möglichkeiten mit sich, welche die Kochsituation zusätzlich verbessern. Zum Beispiel können Kinder einfacher in der Küche mithelfen oder der Einblick in große Töpfe sowie die Zugabe von Zutaten werden erleichtert. Bei umfangreicheren Kochvorhaben können die zwei Wägen zusammen als größere Küche fungieren. In der Küche selber kann die Positionierung des Herdes und der Arbeitsfläche flexibel gestaltet werden.
14
1
2
1
3
10 2 18 16 16
12
TPB tech 1 x ø 230mm / 2300 W
20
244
a
10
b
Gitterkorb ø 286 mm Rundstab ø 4 mm Stahl OF mibenco Flüssiggummi RAL 1023 matt
264
Vierkantrohr Stahl 20 x 20 mm OF mibenco Flüssiggummi RAL 5002
2 18 20
Massivholz Birke OF Weißöl Beschichtung mibenco klar c
a
b
10
30
2 8
250
70
Theaterrollen mit Polyurethanrad Aluminiumvollkern und Kugellager Tragkraft 150kg (dyn), Bauhöhe 70mm
8
2 30
10
15
2 29 3
282
2 30 2
10 70
40 20
2
251
229
16
250
38 2 30
250
60
20
10
20 20
20
70
70
558
20
244
244
12 12
10 20 16 16
12 1 60
1 60
12
2
274
20
62
1
274
50
4
20 20
242
3
70
246
2
20 20
1
70
Entwurf
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
3 4
6
Reiling Reiling fürfür die die Einhängmodule Einhängmodule OF OF mibenco mibenco Flüssiggummi Flüssiggummi
Einhängmodule Einhängmoduleaus aus Kunststoff Kunststoff OF OF mibenco mibenco Flüssiggummi Flüssiggummi Können Können inin Wand Wand und und Wagen Wagen eingehängt eingehängt werden werden
Unterkonstruktion Unterkonstruktion aus aus Dachlatten Dachlatten verkleidet verkleidet mit mit MDF MDF
OF OF mibenco mibenco Flüssiggummi, Flüssiggummi, dient dient alsals StoßStoßund und Spritzschutz Spritzschutz fürfür die die Wagen Wagen
17
1500 1500 mm mm
Entwurf
DIE WAND
Der dritte Teil des Entwurfs besteht aus einer gelben Wand. Sie ist fest in der Küche montiert und ist das Bindeglied zwischen Raum und den mobilen Wägen. Farbe und Materialien kommunizieren die Zusammengehörigkeit der »Guten Zutat«. Die Wand signalisiert die Verortung der beiden Wägen in der Küche. In einer Einfräsung auf angenehmer Griffhöhe von 140 cm ist eine weitere Reling eingelassen. 2300
Hier können Module je nach Bedarf eingehängt werden und sorgen so für mehr Stauraum.
18
8
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Schnitt Q-Q
214 626 110
3 186 25 536 25 25 65 60 25 274
840 110
19
177
Schnitt O-O
53
3 50
25
482
482
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
1500 mm
1394 mm
25
25
177
53
50 3
10 20
Schnitt P-P
30
25 5
Entwurf
1325 25
25 477 25 524 25
20
1350
8
8
Rundstab Stahl ø 10 mm OF mibenco RAL 5002
Massivholz Kiefer 25 x 25
MDF 25 x 10
MDF OF mibenco RAL 1023 Rundstab Stahl ø 10 mm OF mibenco RAL 5002
Massivholz Kiefer 25 x 25
MDF 25 x 10
3
25
25
19
53
135
139
MDF OF mibenco RAL 1023
2500 m Horizontalschnitt
3
25
25 53
19
1356
1394
2500 m Horizontalschnitt
21
Entwurf
56
Gewindeschraube M5 25
Senkkopfschraube 4,5 x 65
Senkkopfschraube 3,5 x 25
19
94
25
25 53
mm
22 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
3
5
5
30
20
25
10
Holzdübel 6 x 25
FORMSPRACHE UND FARBGEBUNG Die Form der beiden Wägen reiht
Für die Farbgebung wurden ein
sich in die klassische Gestaltung
sattes Ultramarinblau (RAL 5002)
einer Küche ein. Rechteckig, 60 cm
und ein kräftiges Verkehrsgelb
tief und 90 cm hoch – all das sind
(Ral 1023) gewählt. Sie bilden einen
gestalterische Merkmale einer
starken Kontrast zueinander und
konventionellen Küche. Nach diver-
sollen die Besonderheit der Möbel
sen Formvariationen sprechen
unterstreichen. Im Raum fallen
viele Gründe dafür, dass eben diese
die Möbel durch ihre Farben sofort
Formsprache auch bei einem neu-
auf. Das Blau nimmt die größere
heitlichen Konzept zur Anwendung
Fläche ein und ist eher ein ge-
kommt.
dämpfter Farbton. Er vermittelt Stabilität. Im Zusammenspiel wirken
Zum einen reiht es sich in gut in
die Farben poppig und modern,
Bestandsküchen ein, was bei wenig
wodurch ein Gegensatz zu der klas-
Platz von Vorteil sein kann. Zum
sischen Formsprache initiiert wird.
anderen sorgt die klare und gerad-
In harmonischer Abstimmung mit
linige Form für intuitives Benutzen.
dem Blau wird eine Arbeitsplatte aus Keramik mit einer mamorähn-
Im Kontrast zu der rechteckigen
lichen Struktur gewählt („Torano
Gestaltung des Gestells, der
Statuario” von TPB tech).
TPB-Arbeitsplatte und der Böden stehen die runden Formen der
Die zwei Wägen sind filigran und
Gitterkörbe und Ringe sowie die
offen gestaltet, um aus den her-
Halbkreise der Einhängmodule.
kömmlichen Gestaltungsmerk-
Sie sollen den geradlinigen Körper
malen von Küchenzeilen auszubre-
durch ihre Formgebung, aber auch
chen. Der Verzicht von klassischen
durch das Durchstoßen der Böden
Schubladen und die Verwendung
auflockern. Gleichzeitig bleiben
von Tablarauszügen machen die
Korb und Ringe schmal und filigran
Wägen transparent und übersicht-
und reihen sich so in die Gesamt-
lich.
wirkung des Möbels ein.
23
Entwurf
24
MATERIALIEN
Ein mobiles Möbel wird häufig bewegt und umher geschoben. Dadurch steigt die Stoßgefahr. Aus diesem Grund ist bei dieser Art von Möbeln ein robustes und stoßfestes Material zu wählen. Für das Grundgerüst der »Guten Zutat«
Die Gitterkörbe sind aus 4 mm
wird ein Vierkantstahl verwendet.
Rundstab Stahl gefertigt. Stahl
Beide Wägen weisen Vollauszüge
weist eine besonders hohe Härte
auf, die ein leichtes Gestell zum
und Formstabilität auf. Als Material
Kippen bringen könnten. Das
für die Tablarböden kommt Birke
Stahlrohr dient demnach auch als
Massivholz zum Einsatz. Ein nach-
zusätzlcihes Gewicht und macht
wachsender, robuster und heller
die Wägen stabil. Ein Rahmen aus
Werkstoff, der eine warme Wirkung
2 mm dünnem Stahlblech dient
hat und kostengünstig ist. Des
als Aufnahme für die TPB tech
Weiteren weist Massivholz gute
Arbeitsplatte mit einer Mechanik
Fräseigenschaften auf. Auch eine
von 6 cm Höhe. An dem Rahmen
solide Verschraubung wird durch
wird eine Reling aus 10 mm Rund-
Massivolz gewährleistet, was bei
stab Stahl angebracht.
höher Belastung empfehlenswert ist. Durch eine Behandlung mit Weißöl bleibt das Holz auch nach Jahren weiterhin hell und färbt sich nicht gelblich. Die Einhängemodule und der große Behälter sind aus Kunststoff hergestellt, um ihr Gewicht möglichst gering zu halten.
25
Entwurf
26
27
Entwurf
GUMMIERUNG
Die Besonderheit der »Guten Zutat« ist die Verwendung von Flüssiggummi. An verschiedenen Stellen weisen die drei Möbel eine Oberflächenbeschichtung aus Gummi auf. Motiviert ist die Verwendung dieses Werkstoffes aus der Mobilität, aber auch der offenen Gestaltung und den damit einhergehenden Problematiken. Durch das Bewegen der beiden Möbel können die ihnen befindlichen Gegenstände klappern, verrutschen oder herausfallen. Hinzu kommen die offenen Tablarböden. Die Eigenschaften von Gummi kann hier entgegenwirken. Das verwendete Gummi von mibenco ist bis zu 98 ° hitzebeständig, wasserabweisend und antistatisch. All diese Eigenschaften dienen der Funktionalität des Wagens. * Mit Gummi beschichtet sind die Reling, die Einhängmödule, die Oberflächen der Tablarböden, die Gitterkörbe sowie die Ringe und der große Behälter. In allen Fällen bewirkt das Gummi mehr Standsicherheit und Fixierung. Zum Beispiel sorgt die gummierte Oberfläche auf der Reling einerseits für einen sicheren Griff, sodass der Wagen auch bei schwerer Beladung sicher geführt werden kann. Andererseits sind die eingehängten Module besser fixiert und die Gefahr eines geräuschvollen Klapperns oder Herunterfallens wird minimiert. Die Körbe sowie der Behälter erhalten durch die Gummierung eine höhere Standsicherheit auf jeglichen Flächen sowie eine bessere Griffsicherheit bei Verwendung. Zudem können sie, im Gegensatz zu herkömmlichen Beschichtungen, einfacher gereinigt werden.
* Alle farbigen Objekte sind mit Gummi überzogen.
28
EINE ARBEITSPLATTE MIT INTEGRIERTEM INDUKTIOSNFELD
Eine zweite Besonderheit der »Guten Zutat« sind die nicht sichtbaren Induktionsfelder, die in die Arbeitsflächen eingelassen sind. In fast allen Küchen wird ein Teil der möglichen Arbeitsfläche vom Herd eingenommen. Gerade in kleinen Grundrissen mit wenig Platz zählt jeder Zentimeter. Was wäre also, wenn auf dem Herd auch geschnitten, Teig ausgerollt und flambiert werden könnte? Mit der Arbeitsplatte von TPB tech (TOP PORZELANIK BARCELONA technik) ist dies möglich. Ihre Arbeitsplatten sind die ersten mit integrierter Induktion. Die Materialneuentwicklung der 15 mm dicken Arbeitsplatte, bestehend aus Keramik, Aluminium und Bakelit, ermöglichen, dass auf der Oberfläche gearbeitet und gekocht werden kann. Durch eine minimale Einf räsung in der Oberfläche in Form eines Kreises wird der Mittelpunkt der Induktionsplatte und dadaurch die Positionierung der Kochgeräte kommuniziert. Gesteuert werden die Platten über eine integrierte Touchfunktion, die beliebig platziert werden kann.
Ansicht von unten / Lieferzustand
29
Entwurf
1
Porzellan _ widerstandsfähige Oberfläche
2
Aluminium _ dient als Wärmeleiter _ ebenso als Kühlkörper und verhindert so Thermoschock
1 2 3 4
3
Bakelit _ Trägermaterial für Komponenten _ sorgt für Bruch- und Schlagsicherheit
4
Aluminium _ sorgt für Flexibilität und Planebenheit _ dient zur mechanischen Befestigung der Induktionsplatten
Plattenaufbau
Bild: https://www.tpbarcelona.com/?lang=de
30
31
Entwurf
Ist der Herd nicht in Verwendung, steht die gesamte Arbeitsfläche zum Arbeiten zur Verfügung. So kann eine größtmögliche Flächennutzung gewährleistet werden. Anders als bei vielen Herden müssen die Induktionsfelder nicht an eine Starkstromquelle angeschlossen werden. Die Versorgung über Hausstrom reicht völlig aus. Die Arbeitsmittel wie Topf und Pfanne sind mit 2 mm dicken Abstandshaltern versehen, sodass die heißen Töpfe nicht direkt mit der Fläche in Berührung kommen und diese sich nicht aufheizt. Die Fläche kann unmittelbar nach dem Kochen berührt und kann anderweitig genutzt werden. Dadurch sinkt vor allem auch die Gefahr für Verbrennungen.
Die Arbeitsplatte von TPB tech findet in der »Guten Zutat« die perfekte Anwendung, da die in Relation zu einer kompletten Küche gesehen eher kleinen Arbeitsplatten in ihrer gesamten Fläche genutzt werden können und keine Fläche an den Herd verschenkt wird. Da die Induktionsfelder nicht vom Starkstrom abhängig sind, gestaltet sich ihr Einsatz in der Wohnung flexibel.
Bild: https://www.tpbarcelona.com/?lang=de
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WASSER UND ENTSORGUNG
Die Mobilität von fließend Wasser
Aus diesem Grund bietet die »Gute
und die Unterbringung von Ent-
Zutat« lediglich die Möglichkeit,
sorgungsmöglichkeiten sind zwei
Module mit Wasser zu befüllen.
uncharmante Themen, wenn es
Die Hauptversorgung von Wasser
um eine mobile Küche geht.
bleibt weiterhin fest installiert in der Küche.
Fließend Wasser ist an einen Zuund Ablauf gekoppelt. Dies mobil
Bei der Entsorgung gestaltet es
zu gestalten ist eine große Heraus-
sich ähnlich. Muss ich wirklich den
forderung und bringt meist hohe
gesamten Abfall beim Kochen
technische Anforderungen mit
in einem anderen Raum immer
sich. Man kann sich also f ragen:
mitführen? Reichen nicht ein oder
Braucht man überhaupt immer
zwei Behälter und die letztend-
fließend Wasser beim Kochen?
liche Entsorgung geschieht dann
Reicht es vielleicht aus, eine be-
in der Küche? Aus diesen zwei
stimmte Menge Wasser in einem
Gründen wurden Module entwor-
Behälter an einen anderen Ort
fen, die diese Aufgabe überneh-
mitzunehmen und damit zu
men sollen.
kochen? Daraus resultiert einerseits eine genauere Planung des Kochvorgangs, andererseits kann es dazu führen, dass ein bewussterer Umgang mit Wasser gepflegt wird, da es nicht endlos zur Verfügung steht.
33
Entwurf
34
DIE EINHÄNGEMODULE
Da die »Gute Zutat« beseitzt mehrere Module, welche individuell bespielbar sind. So kann ein Modul zum Beispiel mit Gewürzen und Ölen bestückt sein, welches zwischen Wagen und Wand hin und her wandert. Eine Reling, die unter der Arbeitsplatte mit etwas Abstand einmal rund um den Wagen verläuft und an einer langen Kante 4 cm hervorragt, dient am großen und am kleinen Wagen als Griff. Gleichzeitig fungiert diese Reling als Halterung für die Module, die an den Wägen angehängt werden. Die Module bestehen aus Kunststoff, sind mit Gummi beschichtet und haben die Form eines Halbkreises. Je nach Bedarf der Anwendung gibt es sie in verschiedenen Höhen und Breiten.
35
Entwurf
36
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
37
Entwurf
VOLLAUSZUG
Bisherige Vollauszüge müssen fast immer seitlich in einen Korpus verschraubt werden. Dies wiederum verlangt eine massive Konstruktion, die ein Möbel nur schwerlich offen und filigran wirken lässt, so wie die Gestalt der »Guten Zutat«. VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Daher wurde ein neuer Auszug entwickelt, der es ermöglicht, die einzelnen Tablarböden fast komplett heraus zu ziehen. Dadurch bleibt die Wirkung der Wägen luftig und leicht.
38
Ein U-Profil, ausgelegt mit Filz für die bessere Gleitfähigkeit, umschließt ein Vierkantstab aus Stahl. Zwei 2 mm dicke Flacheisen halten das U-Profil in der Nut und werden in den Massivholzboden verschraubt. So bleibt die Bewegung des U-Profils in der Nut möglich und der Boden kann fast über die gesamte Tiefe ausgezogen werden. Gleichzeitig verhindert dieser Mechanismus, dass der Boden kippt
Gummibeschichtung
Einlegeboden aus Massivholz
Vierkansthlrohr 10 x 10 mm
Filz (Einlage)
U-Profil aus Blech 2 mm
Flacheisen 2 mm
39
Entwurf
40
41
Entwurf
Zum einen sorgt diese offene Lagerung für eine gute Übersicht, zum anderen entsteht eine neuartige Präsentation der Küchenwerkzeuge, die an eine Schmuckauslage bei einem Juwelier erinnert und die besondere Funktion des Möbelkonzepts zusätzlich untermalen soll.
42
VON BEIDEN SEITEN
Die positiven Aspekte der offenen Wohnküche, dass gesellig und gemeinschaftlich gekocht werden kann, werden meist durch eine f reistehende Kochinsel begünstigt. Eine solche Kochinsel wird bei der »Guten Zutat« durch den großen Wagen repräsentiert. Steht er frei im Raum, kann im Kreis und einander zugewandt gekocht werden, was die Kommunikation fördert. Stehen sich nun zwei Personen gegenüber, sorgt eine beidseitige Bedienbarkeit für einen flüssigen Kochprozess, denn benötigte Zutaten oder Arbeitsmittel sind von beiden Seiten zugänglich und müssen nicht erf ragt werden.
43
Entwurf
44
45
Entwurf
Der kleine Wagen ist einerseits eine Ergänzung zum großen Wagen. Durch seinen großen Gitterkorb und seine Höhe von 72 cm enstehen weitere Möglichkeiten des Transports und der Arbeitshöhe. Andererseits können mit ihm bereits kleinere Küchenaufgaben bewältigt werden, sodass er auch autark agieren kann.
46
Durch den kleinen Wagen kann Küche plötzlich an Orten stattfinden, an denen es bisher nicht möglich war.
47
Entwurf
48
ANWENDUNGSBEISPIELE
Durch die »Gute Zutat« wird Küche nicht mehr als einzelner Raum vestanden, sondern als Möbel. Küche kann überall stattfinden, wodurch sich ihr Spielraum vergrößert.
Küche 9,54 m2
Bad 5,8 m2
49
Entwurf
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Schlafzimmer 17,66 m2
Wohnzimmer 17,54 m2
Esszimmer 17,48 m2
N 0
3 7
B
50
Mit der »Guten Zutat« kann weiterhin in der Küche gekocht werden. Alle Funktionsbereiche sind nah beieinander und können im beliebten Arbeitsdreieck angeordnet sein. Die Zubereitung einer Mahlzeit kann weiterhin in Ruhe und fernab von Wohzimmer und geselligem Durcheinander zubereitet werden. Die neu gewonnene Flexibilität in der Positionierung schafft neue Orte, an denen gekocht werden kann und steigert so die Qualität der Tätigkeit. Zum Beispiel kann der Wagen innerhalb der Küche vor ein Fenster geschoben werden, sodass man einen herrlichen Ausblick genießen kann. Ganz nach dem Prinzip von Christopher Alexander, der in seinem Buch „Mustersprache” beschreibt, dass es besondere Arbeitsplätz in der Küche geben solle1.
1 Christopher Alexander: Eine Mustersprache, S. 991 f
51
Entwurf
52
53
Entwurf
Sind beide Wägen mal nicht in der Küche, repräsentiert die gelbe Wand die Einzigartigkeit der »Guten Zutat«. Sie kommuniziert eine Zusammengehörigkeit, sodass Unwissende sofort erkennen können, dass das Möbel im Wohnzimmer ein Teil der Küche ist.
54
Durch die verschiedenen Größen und Höhen ermöglicht die »Guten Zutat« das Kochen an Orten, an denen es bisher nicht möglich war. Zum Beispiel kann während eines erholsamen Bades ein Kaffee gekocht oder im Bett ein schnelles Rührei gezaubert werden. Da bekommt das Frühstück im Bett eine ganz neue Dimension.
55
Entwurf
56
DIE »GUTE ZUTAT«
Ein mobiles Möbelkonzept, welches mit den bisherigen Konventionen einer Küche und ihrer festen Verortung bricht.
57
Entwurf
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Entwurfsprozess Vom Grundriss zum Möbel
Den Entwurfsweg für die »Gute Zutat« kann in vier Phasen unterteilt werden. Im ersten Schritt wird sich intensiv mit kleinen Grundrissen und dem aktuellen Küchentrend auseinandergesetzt. Wo gibt es Grenzen in Mietwohnungen? Welche Anforderungen bringen kleine Räume mit sich? Was bedeutet „offene Wohnküche” und was sind ihre Besonderheiten?
Was bedeutet Kochkultur heute?
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Entwurfsprozess
Was bringt eine offene Wohnküche mit sich?
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KLEINE WOHNUNGEN
Für die Analyse dienen konkrete Grundrisse aus dem Raum Halle, die beispielhaft für den Baubestand in Deutschland stehen. Sie dienen als Grundlage und sollen helfen, die Parameter einzugrenzen und abzustecken. Die Grundrisse weisen einen Wohnraum zwischen 60 - 80 m2 auf. Aus den verschiedenen Jahrzehnten wurden typische Grundrisse herausgesucht, die in großer Häufigkeit zu finden und somit charakteristisch für das jeweilige Jahrzent sind. Durch die Grundrisse werden wichtige Faktoren bestimmt, die bei der weiteren Bearbeitung als wichtige Grundlage gelten: kleine Räume, enge Kurven, Mietwohnungen (keine großen baulichen Veränderungen), wenig Platz.
Küche ca. 7 qm Baujahr 1900 Nickel-Hoffmann-Straße 6 06110 Halle (Saale) Lutherplatz/Thüringer Bahnhof 3 Zimmer 75 qm
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Küche ca. 8 qm Baujahr 1973 Bodestraße 2 06122 Halle (Saale) Nördliche Neustadt 4 Zimmer 70 qm
Küche ca. 14 qm Baujahr 1922 Martinstraße 26 06108 Halle (Saale) Nördliche Innenstadt 3 Zimmer 80 qm
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CHARAKTERE
Zusätzlich werden drei verschiedene Personenprofile entworfen, die als Stütze dienen und durch die verschiedene Szenarien und Anforderungsprofile entstehen.
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MODELLBAU
In der zweiten Phase werden anhand verschiedener Modelle im M 1 : 20 und 1 : 50 verschiedenste Szenarien durchgespielt und geprüft. Schnell wird deutlich, dass die Küche nicht mehr nur als ein Raum verstanden werden muss.
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Funktionsbereiche in der Küche
Was benötigt man häufig?
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KONZEPTFINDUNG
Eine detaillierte Analyse der Arbeitsbereiche und welche Bestandteile häufig oder selten benötigt werden, definiert schließlich das grundlegende Gestaltungselement des Konzepts: die Mobilität. Nun geht es darum festzulegen, welche Bereiche der Küche in ein neues Möbel integriert und somit mobil werden sollen. Was wird bei jedem Kochprozess benötigt? Welche Ausstattung braucht es, um alltägliche Dinge ohne große Planung durchführen zu können?
AUSSTATTUNG
Die Bestandteile, welche im Wagen Platz finden sollen, werden wir folgt festgelegt: _ Besteck _ Schneidemesser _ kleines Küchenwerkzeug _ Brettchen _ Schüsseln _ Töpfe und Pfannen _ Gewürze _ Küchenhandtuch _ je nach Nutzungsintensität alltägliche Küchengeräte wie eine Bialetti oder ein Pürierstab Anhand dieser Ausstattung wird ein Platzbedarf ermittelt und überlegt, wie die einzelnen Objekte am besten bedient und zugänglich gemacht werden.
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PROBEKOCHEN
Um die geplante Situation auf ihre Handhabung zu überprüfen, wird ein Dummy gebaut und probegekocht. Zwei Maße werden dabei bereits festgesetzt, die in fast allen konventionellen Küchen zum Einsatz kommen und sich bewährt haben. Zum einen die Arbeitshöhe von 90 - 100 cm, die der Ergonomie zugrunde liegt. Zum anderen die Arbeitsplattentiefe von 60 cm. Durch kleine Grundrisse, schmale Flure, kleinen Räumen und einer daraus resultierenden Rangierbarkeit der Wägen, wird schnell erkennbar, dass ein Vergrößern der Möbeltiefe nicht zweckmäßig ist. Beim Arbeiten zu mehreren Personen wäre eine geringere Arbeitstiefe ebenfalls problematisch, da dies zu Platzmangel führen würde.
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RÄUMLICHER BEZUG
Nachdem feststeht, dass bewegliche Möbel entworfen werden sollen, werden verschiedene Einsatzmöglichkeiten durchgespielt. Dabei fällt auf, dass bei Verwendung in anderen Räumen in der Küche ein leerer Platz zurück bleibt. Auch stellt sich die Frage, ob die Wägen einen festen Platz in der Küche benötigen. Wenn ja, woher weiß man, wo sich dieser befindet? Aus dieser Fragestellung resultiert eine Wandinstallation, die fehlende Funktionen wie zum Beispiel den Spritzschutz in sich vereinen soll.
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FORMFINDUNG
Die dritte Phase beschäftigt sich mit der Formfindung. Von organischen bis hin zu klassischen Formen gängiger Küchen: rechteckig, dreieckig, organisch oder rund. Jegliche Form wird berücksichtigt, durchgespielt und analysiert. Was macht Sinn und ist dem Zweck und den Anforderungen der verschiedenen Situationen dienlich?
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VERTIEFUNG
Als letzte Phase wird das Möbel anhand des angelegten Anforderungsprofils ausformuliert und im Detail geplant: Materialien, Verbindungen, Proportionen, Oberflächen, Ausstattung etc. Ein Modell im M 1 : 7,5 soll helfen, Proportionen und Form genauer zu bestimmen. In Gemeinschaft kochen bedeutet geselliges Miteinander und bringt Kommunikation sowie Austausch mit sich. Beide Wägen sollen deshalb frei im Raum stehen können. Um einen flüssigen Kochprozess zu gewährleisten, sind die Tabalarauszüge in beide Richtungen ausziehbar. So kann sich bei der Kommunikation untereinander auf wesentliche Themen konzentriert werden. Bei der Definition der Anordnung spielt die Frage, welche Bestandteile in welcher Form eingebracht und zugänglich gemacht werden können, eine entscheidende Rolle. Weitere Details werden geklärt: Können die beiden Wägen miteinander verbunden werden? Wie passiert das Anbringen der Module? Wie wird das Möbel geschoben? Welche konstruktiven Details erhält das Möbel?
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Fazit
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Fazit
Zum Schluss meiner Masterarbeit lässt sich sagen, dass es ein beschwerlicher, aber am Ende erfolgreicher Weg war. Nicht nur, dass äußere Einflüsse und Umstände diese Zeit anders gestaltet haben, als erwartet. Auch der eigene Perfektionismus und Anspruch waren ständige Begleiter, welche die Lösungsfindung stark beeinflusst haben. Trotz aller Widrigkeiten und Hindernisse ist ein Möbelkonzept entstanden, was das von mir zu Beginn gesetzte Ziel erfüllt: Eine Küche, mit der man die Vorzüge einer offenen Wohnküche in kleinen Grundrissen leben kann. Darüber hinaus löst die »Gute Zutat« die Probleme einer fest installierte Wohnküche. Kitakinder und Tomatensoße müssen nicht mit dem Samtkissen in einem Raum Platz finden. Die neu gewonnene Flexibilität und offene Gestaltung der »Guten Zutat« zeigen, dass Küche nicht mehr nur ein Raum sein muss.
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Impressum Erscheinungsdatum 27.01.2021 Dokumentation »Gute Zutat« MA Furniture and Interior Design Wintersemester 2020/21 von Rebekka Schilken Kleine Ulrichstr. 18a 06108 Halle Betreuer Prof. Klaus Michel Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Neuwerk 7 - 06108 Halle
Schrift Titel – Bely Display I 28 pt und 16 pt Zitate – Abril Fatface I 20 pt Untertitel und Fließtext – Montserrat I 12 pt und 9 pt
Danksagung Mirjam Schwab, Maren Englisch, Alena Wistuba, Max Beckmann, Camille von Gerkan, Ann-Kathrin Herdemerten & besonders Manuel Frielingsdorf und Magdalena Fahrner für die mentale Unterstützung
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Impressum
Erklärung Hiermit erkläre ich, Rebekka Schilken, an Eides Statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig angefertigt habe und keine anderen als die angegebenen Quellen oder Hilfsmittel benutzt habe.
Halle, 27.01.2021 Rebekka Schilken
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DEUTSCH ENGLISCH NIERDERLÄNDISCH LUXEMBURGISCH PORTUGIESISCH DÄNISCH ITALIENISCH KROATISCH FRANZÖSISCH TSCHECHISCH POLNISCH SPANISCH ISLÄNDISCH NORWEGISCH Projektdokumentation zur Masterthesis von Rebekka Schilken Master 2020 / 2021 Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
FINNISCH SCHWEDISCH