Pop Up Tasting

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B U R •

Pop Up Tasting Entwurfsprojekt im Fachbereich Innenarchitektur

G

betreut von Prof. Johann Stief Ass. Danja Bernot, Ass. Simon Tamaschke Sommersemester 2015 Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle University of Art and Design


Die Projektgruppe

Inhalt


Aufgabe

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Exkursion

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Warm Up — Verkostungen

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Workshops

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Projektarbeiten

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Ausstellung

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Danke

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Kontakt

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Haben Sie schon mal was verkostet? Wein zum Beispiel, oder Whiskey? Man kann Bier verkosten, Sekt, Kaffee, Apfelsaft oder Wasser. Sogar Schokolade, aufgelöst in Milch! Der Effekt dabei ist auf jeden Fall ein äußerst sinnlicher; für die Zunge, für die Nase, für die Haut der Finger, für die Augen auch wenigstens was das Getränk im Glas angeht.

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Aufgabe

sich für ein Getränk oder Lebensmittel entscheiden, das verkostet und getestet werden soll

die Abläufe bei einem dem Produkt entsprechenden Tasting analysieren

das Tasting in seinen Abläufen, Szenerien, Effekten gestalten

den dazu nötigen Möbeln eine Form geben

das Tasting räumlich inszenieren

einen Raumausschnitt mit Wand, Boden und Decke inklusive Beleuchtung planen

Konstruktionen und Details für den Ausbau und die Möbel für Umsetzung durch Handwerker darstellen

Produkte wie Leuchten, Lichtschalter, etc. entscheiden

Es soll eine immer wieder neu gruppierbare POP UP TASTING Situation entwickelt werden. Sinnlichkeit ist dabei wichtiger als Funktionsoptimierung. Lust auf ein Getränk entwickeln und feine Unterschiede spüren lassen heißt die Devise!

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Hopfenmuseum, Wolnzach Verkostung Bier & Schokolade

Hopfenmuseum, Wolnzach


Hopfenmuseum Wolnzach

Bierseminar Verkostung Bier & Schokolade

Wurstkucherl

Kaffeerösterei Rehorik

Mittags im Wurstkucherl

Exkursion 31. März — 2. April 2015, Wolnzach & Regensburg

Kaffeeseminar

Sternerestaurant Störstad Barfood & Wein

Regensburger Dom

Kaffeeverkostung Kaffeerösterei Rehorik


Wodka

Warm Up — Verkostungen

Honig

Salami

Honig

Eistee


Matcha Salami

Limonade Brot

Matcha

Oliven


AEO Lichtdecken zum Anfassen

Lichtworkshop

Workshops •

Beleuchtung Marc Nelson und Ulrich Thomas Schneider, Formgold Vorträge: Matthias Krilmäuer, ERCO Michael Knebel, AEO

SketchUp & Rendern mit VRay Sebastian Weiß


Lichtworkshop

Renderworkshop

Lichtworkshop Lichtworkshop


Honig

Bier

Salami Smoothie

Matcha

Honig

Manchego Brot


Salz

Gew端rzgurke Zigarren

Oliven

Eistee

Limonade



Projektarbeiten


Christian B채hr

Zigarren

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+2,70 +2,27

+0,77

B

±0,00

A B

A

Pop Up Torcedor! Die Herstellung von komplett handgefertigten Longfiller Zigarren kennzeichnet traditionell das Handwerk eines Torcedors und steht im Mittelpunkt des »Pop Up Torcedor!«. Im Rahmen von Seminaren dient dieser als Raum, in welchem die Seminarteilnehmer praktische und theoretische Einblicke in die Tradition und das Handwerk der Zigarrenherstellung gewinnen, um am Ende selbst - unter Anleitung eines Torcedors ihre eigene Longfillerzigarre zu drehen. Das Konzept für den »Pop Up Torcedor!« findet selbst Anlehnung am Aufbau einer handgefertigten Zigarre: Die zentrale Einlage aus gefalteten Tabakblättern bildet stets den Kern und versteht sich im Entwurf als Gesamtheit des

Mobiliars, welches den Innenraum maßgebend prägt und auf den dieser ausgerichtet ist. Desweiteren erhält das Mobiliar, analog zum stabilisierenden Umlageblatt einer Zigarre, ein raumbildendes Gerüst, welches ein Innen und Außen definiert und der Einlage einen Rahmen verschafft. Die äußere Schicht einer Zigarre besteht immer aus einem stets sichtbaren und feingliedrigem Deckblatt. Dieses wird im Entwurf aus halbdurchlässigem Leinengewebe realisiert, dass die Einlage und das Umlagegerüst umhüllt und das Innen vom Außen sichtbar abgrenzt. Zu guter letzt und in Anspielung auf den repräsentativen Zigarrenring umwickelt sich ein weiteres Leinengewebe, auf dem das aufgedruckte Markenzeichen mit hohem Wiedererkennungswert nach außen sichtbar kommuniziert wird. 17


Anna Bonnen

Salami Master Vorthesis

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Drei italienische Edelsalamis werden für die Verkostung inszeniert und präsentiert. Dabei liegt jede Salami auf jeweils einer Stele und wird zum Zeitpunkt der Verkostung wie ein Star auf einer Bühne durch einen Spot punktuell angestrahlt. Der restliche Raum bleibt relativ dunkel, so dass die Salami zum Hauptakteur und Eyecatcher in der Szene wird. Der Verkoster wird zum Teil einer Jury und nimmt an einer langen, schmalen Tafel gegenüber der Salamis Platz. Er bekommt die Salamischeiben nacheinander gereicht – probiert, betrachtet und bewertet die Delikatesse. Als prägnantes Gestaltungskonzept wird entlang der Rückwand „Wurstgarn“ gekreuzt von Boden zu Decke gespannt, so spielt sich die Szene des Tastings im Netz der Salami ab. 19


Ann-Kristin B端ttner

Salz

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A

C

B

B

A

C

Kaum ein Mineralstoff ist so sehr umstritten wie der des Salzes. Klar ist, dass eine gewisse Menge unabdingbar für den menschlichen Körper ist. Wann jedoch ist es zu viel des Guten? Schmeckt Salz nicht sowieso immer gleich, nämlich salzig? Genau mit solchen Fragen beschäftigt sich der Pop Up Store. Er räumt mit Vorurteilen auf und hebt gleichzeitig das Schöne und Kostbare des Salzes hervor. Die Besucher werden zunächst informiert, später dürfen sie die starken Unterschiede einzelner Salzsorten in Farbe, Form und Geschmack selbst erfahren und verkosten. Die Idee ist es, den beiden genannten Stationen des Pop Up Stores einen eigenen Raum zu geben. Information und Verkostung hängen zwar zusammen, allerdings soll sich der Besucher während der eigentlichen Verkostung voll und ganz auf die Eigenarten eines Salzes konszentrieren können. Aus diesem Grunde gibt es zwei eigenständige Körper, welche sich in ihrer Länge unterscheiden, in der Breite jedoch identisch sind.

Der innere Raum der Verkostung ist weitesgehend geschlossen, um eine gemütliche, fast schon mystische Atmosphäre zu erzeugen. Durch kleine, quadratische Ausschnitte in den Fassadenplatten gelangt Licht ins Innere des Quaders. Die Ausschnitte erzeugen ein spanndenes Spiel von Licht und Schatten, welches das Verkostungsszenario in ein besonderes Erlebnis verwandelt. Der äußere Rahmen befasst sich mit dem informativen Teil - große, dreidimensionale Schriftzüge informieren rund um das Thema Salz. Der Rahmen ist im Gegensatz zum Verkostungsteil sehr hell gestaltet. Durchlaufende Lichtbänder sowie weiß pulverbeschichtete Stahlrahmen sorgen für einen nüchternen, cleanen Look. Die Schriftzüge ragen über den eigentlichen Rahmen hinaus und ziehen den Besucher so hinein ins Geschehen.

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Claudia Castro-LopĂŠz Vera

Matcha

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Der Weg des Tees Alles ist Ruhe und Stille. Die Matcha- Verkostung erfordert Frieden und Harmonie. Der Eingang des Raumes dient für die Besucher als Grenze zwischen der alltäglichen Realität und der kulturellen Abstrahierung. Nach dem Übertreten dieser Grenze sorgt die filigrane Gestaltung des Mobiliars und der Utensilien für die passende Stimmung eines japanischen Teehauses, sodass die unerfahrenen Besucher sich unmittelbar in die japanische Teezeremonie vertiefen können. Der Raum wird von Stäben in zwei Segmente unterteilt: Am Eingang des Raumes sind diese Stäbe organisch und chaotisch

installiert, womit der Weg durch die Natur inszeniert wird; während im zweiten Segment, wo der Tee-Genuss stattfindet, die Stäbe parallel aufgestellt sind. Begleitend zu dieser Inszenierung grenzen zwei Lichtwände den Raum ab, deren Lichtintensität allmählich nachlässt. Der Raum ist für vier Besucher und einen Experten gedacht, der den Matcha vorbereitet und gleichzeitig die Zeremonie und das Produkt erklärt. Jeder Besucher bekommt ein Modul mit den notwendigen Utensilien für die Verkostung. Diese befinden sich auf unterschiedlichen Höhen, je nachdem welche Rolle sie in der Verkostung spielen, sodass die richtigen Empfindungen bei der Verkostung des Matcha entstehen können. 23


Frank DeiĂ&#x;enberger

Bier

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Seit jeher ist Bier ein begehrtes und kulturell verankertes Getränk, welches überall auf dem Globus zu finden ist. Sei es nach regionalen Rezepturen vor Ort gebraut, oder von weit her importiert. So ist es nicht verwunderlich das Bierfässer auf jeder großen Überfahrt zu finden waren. Als Ladung oder aufgrund des Alkoholgehalts und der antiseptischen Wirkung auch als haltbare Wegzehrung für Reisende. Die Reiselust und die internationale Vielfalt von Bier stehen bei dem Entwurf „Feinperlig“ im Vordergrund. Dieser ist an Personen gerichtet die ihren Bierhorizont erweitern und in unbekannte Gebiete vorstoßen möchten. Der offen gehaltene Grundriss wird mit kubischen Möbeln bespielt, die in ihrer Formsprache Reisen und Transport aus-

drücken. So sind zum Beispiel alle Utensilien für eine Bierverkostung in einem großen Überseekoffer untergebracht, der auf das entsprechende Tasting abgestimmt werden kann. Das Rückgrat bildet eine zerlegbare Raumstruktur die aus sich wiederholenden Elementen zusammengefügt wird. In dieser Struktur befinden sich gefüllte Glaskugeln, die alle Bierfamilien in ihrem Farbspektrum wiedergeben und Lichtakzente setzen. Auch können die restlichen Zwischenräume mit Transportkisten gefüllt werden, um den Raum nach Hinten zu öffnen oder abzuschirmen. Über den Tischen schweben beleuchtete Kohlensäurebläschen aus Glas, die an ein frisch eingeschänktes Bier erinnern und die Verkostung im Raum optisch positionieren. 25


Vanessa Dietrich

Honig Master Vorthesis

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2

1

1

In seiner natürlichen Form lagert Honig in der von Bienen erbauten Wabe. Die aus Wachs bestehenden Kammern bilden ein gleichmäßig strukturiertes Gerüst – der Honig füllt die sechseckigen Zwischenräume goldgelb aus. Um dieses Bild in einen künstlichen, von Menschen gefertigten Kontext zu transferieren, wurde die Wabe subtil in einer Lichtinstallation, in der der Honig präsentiert wird, aufgegriffen. Verschiedene Lattungsebenen überlagern sich so, dass im Vorbeigehen ein Moiré-Effekt entsteht. Bleibt man vor der Wand stehen, ist in den Zwischenräumen, durch die von hinten Licht fällt, die sechseckige Struktur zu erkennen. Die Präsentationswand dient dem Honig als Ausstellungs-

ROBINIE

4

3 P HAC E LI A

ROBINIEN B LÜ T E N

2

PHACE LIA

5 KO R N B LU M E

LI N DE N B LÜ T E N

3

LINDE

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KOR N B LU M E

(robinia pseudoacia) blüht Ende Mai

(phacelia tanacetofolia) blüht ab Mitte Juni

(tilia platyphyllos) im Juni und Juli

(centaurea cyanus) im Juni und Juli

südlich von Leipzig

in Halles Umland

mitten in Weida

im ländlichen Sachsen

WA LD & B LÜTE N

5

WALD & BLÜTEN (centaurea cyanus) im Juni gesammelt im Vogtland

fläche, in der er als kostbares Naturprodukt angemessen inszeniert wird. Im Verkostungsbereich können die verschiedenen Sorten an einem langen Tisch probiert werden. Während des Tastings werden nach einander fünf verschiedene Honigsorten am Tisch präsentiert. Diese werden zusammen mit der Blüte, aus deren Nektar der Honig entstand, sowie einer Information zu Standort und geschmacklichen Besonderheiten gereicht. Die Materialien sind sehr hell gewählt um einen Kontrast zu den warmen Goldgelbtönen des Honigs zu setzen um diesen am besten zur Geltung zu bringen.

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Emily Firchau

Manchego

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Im Entwurf wird der D.O. Queso Manchego präsentiert und verkostet. Es ist ein spanischer Hartkäse aus Schafsmilch. Während des Reifeprozesses wird das Laib im traditionellen Geflecht aus Espartogras eingelegt. Das ist ausschlaggebend für den Geschmack und der markanten geriffelten Rinde. Diese Rinde wird im Entwurf stark thematisiert. Ein Teppich aus dem getrocknetem Espartogras zieht sich über den Boden, Wand und Decke, wodurch man das Gefühl bekommt selbst in dem Käse zu stecken. Der langgezogene Raum wird durch schwarze, spiegelnde Glaswände begrenzt und

gleichzeitig optisch vergrößert. Im vorderen Teil des Raumes werden rechts und links die fünf verschiedenen Reifesorten auf abgehangenen, polierten Schieferplatten präsentiert. Die Lichtsituation konzentriert sich ganz auf den Käse und schafft somit eine theatralisch anmutende Situation. Im hinteren Bereich findet die eigentliche Verkostung statt. Hier wird das Prinzip der an Stahlrohren abgehangenen Schieferplatten wieder aufgegriffen. Insgesamt können sechs Personen an der Verkostung teilnehmen und an einem geschmacklichen, als auch räumlichen Erlebnis teilhaben. 29


Viktoria Herker

Wodka

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B

A

A

2,50 m Raumhöhe 19,60 m2 Raumfläche

B

Die zwei wichtigsten Elemente beim Wodka Tasting sind zum einen ganz klar der Wodka und zum anderen das Schnapsglas. Aus diesen zwei runden Gefäßen ergeben sich zwei unterschiedlich große Kreise, die im Zusammenspiel den Rahmen für das Tasting schaffen. Es entstehen so zwei unterschiedlich große, runde Räume, die den Grundriss zugleich in zwei Zonen gliedern. Im vorderen, kleineren Raum befinden sich der Eingang sowie alle benötigten Utensilien, wie Brettchen für die Schnapsgläser, Wassergläser sowie Schalen für Brot und Käse. Dieser Bereich wird von den Teilnehmern nur kurz durchschritten und nimmt daher zwar das Entwurfskonzept des großen Raumes auf, ist sonst aber sehr zurückhaltend.

Der hintere, größere Raum ist der eigentliche Schauplatz des Taistings. Hier befindet sich in der Mitte des Raumes ein großer, runder Tisch an dem der Taistingleiter die 6 Teilnehmer zu einer lustigen und gemütlichen Runde unter Freunden einlädt. Die Leuchte direkt über dem Tisch setzt diesen Bereich in Szene und lässt den umgebenen Raum zurücktreten. Das Highlight des Raumes ist ganz klar die, in die Wand eingelassene Ablage auf der die unterschiedlichen Wodkasorten präsentiert werden. Um diese angemessen in Szene zu setzen werden sie von oben mit Spots beleuchtet. Somit entsteht zusätzlich eine indirekte Beleuchtung des Raumes. Die im unteren Bereich angebrachten weiß lasierten Holzpaneele, sowie der Tisch aus Vollholz verleihen dem Raum eine gewisse Gemütlichkeit und einen leicht rustikalen Charakter. In diesem Sinne Nastrovje! 31


D

C

C

E

B

D

C

B

B

Grundriss

Linda Elisabet Kölln

Oliven Bachelorprojekt

A

B

Längsschnitt DE

Querschnitt BC

Querschnitt CD

GRU M1

0

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AXONOMETRIE M 1:100 Linda E. Kölln

Entwerfen im Hauptstudium KUĆA Prof. Johann Stief

POP UP TASTING OLIVEN

SS 2015

0

Kucá – Das zu Hause der Olive Kucá (kroatisch : Haus) lehnt an die südländische Herkunft und Herstellung von Oliven an. Das Herzstück des Entwurfes war eine häusliche und familiäre Stimmung zu schaffen, die einem Abendessen in einer südländischen Familie gleicht. Hierzu dient das transparente Aluminium-Gerüst in der Form eines abstrahierten Hauses als symbolischer Wert des Zusammenkommens. Der Besucher betritt den Verkostungsbereich durch das offene Aluminiumgerüst. Das Oliven-Tasting ist auf 6-8 Personen begrenzt, welche an dem großzügig und mittig angeordnetem Tisch aus rustikaler Eiche Platz finden. Diese Tafel stellt den Mittelpunkt des Geschehens dar. Auf einer eingelassenen Schiefertafel findet die Präsentation der frisch zubereiteten Produkte statt, von der sich jeder Teilnehmer frei bedienen kann. Mittig des Gerüstes befindet sich ein offener Bereich, der den Durchgang zum Zubereitungsbereich darstellt. Hier sind ab-

2

4m

gehängte Leuchten, die an Filament Leuchten erinnern, das zentrale und Atmosphäre schaffende Element und sorgen für ausreichende Grundbeleuchtung. Der Zubereitungsbereich ist durch eine Schiefersteinplatte mit Holzwaschbecken ausgekleidet. Zentriert, vom Gerüst abgehängte Strahler und nach oben scheinende Lichtschienen schaffen in dem Verkostungs- und Zubereitunsbereich eine Akzentbeleuchtung der Produkte, sowie eine gemütliche Atmosphäre, die sich durch den Lichtwurf auf die Leinentücher verstärkt. Durch die fest eingebauten Möbel, die auf dem Gerüst aufliegen, werden die einzelnen Bereiche klar voneinander getrennt, jedoch erscheint die Konstruktion als ein Element, was ebenfalls durch einen durchgehenden Boden unterstützt wird. Durch großzügige Blickverbindungen in alle Bereiche wird dem Besucher ermöglicht in lichter, und dennoch geschützter Atmosphäre zur Ruhe zu kommen und zu Genießen. 33


Laura Lessnick

Eistee Bachelorprojekt

2,5

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0


Spot on. Der Protagonist in dieser Verkostung ist der selbst gemachte Eistee. Dabei geht es weniger um die reine Verkostung, sondern primär um ein atmosphärisches Erlebnis. Eine Szene wird kreiert, die dem Eistee ein neues Image verleiht. Nicht süß und aufdringlich, sondern erfrischend, herb und inspirierend. Dabei erinnert die Stimmung an einen Science Fiction-Film aus den 80ern, in welchem der Hauptdarsteller mittels Zeitmaschine in die Zukunft reist. Dieses Mal bringt uns die Zeitreise ins Jahr 2015 in einen rechteckigen dunklen Raum mit einer Säulenformation im Zentrum. Helligkeit spenden vier Leuchtwürfel, die den Verkoster wie eine Motte ins Zentrum des Raumes und hin zum Licht ziehen. Wie Stalagniten und Stalaktiten wachsen die

Verkostungsstationen aus Boden und Decke und bilden die Bühne für den selbst gemachten Eistee. Geleitet von Piktogrammen lassen sich hier die einzelnen Zutaten an vier Stationen zusammen mischen und genießen. Glatte und zum Teil spiegelnde Oberflächen verleihen dem Raum einen kühlen und futuristischen Charakter, so dass man das Gefühl bekommt zwischen Eiswürfeln zu wandeln. Dieses kühlende Erlebnis wird kontrastiert durch Stoffbezogene Quadrate aus Schaumstoff, welche die kompletten Wände einnehmen und dem Raum eine angenehme Akustik verleihen. So kann der Verkoster sich zurück an die warme Wand lehnen, das kühlende Getränk in der Hand und die Szenerie auf sich wirken lassen. 35


Aline Mauersberger

Limonade Master Vorthesis

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Limonade – jeder kennt sie, fast jeder mag sie aber nicht jeder weiß, dass sie gesünder sein kann, als man sie kennt. Die selbstgemachte Limonade steht dabei im Fokus meines Tastings. Zum größten Teil besteht sie aus Wasser, dazu kommen frische Früchte, Kräuter und die Essenz – der Sirup.

des Gartens. Der Raum an sich wird aber sehr klar und reduziert inszeniert. Der Grundriss gliedert sich in zwei Bereiche, die sowohl funktional als auch gestalterisch signifikant voneinander getrennt sind.

Denkt man an Limonade so verbindet man dies mit lauen Sommernächten und gemeinsamen Abenden im Garten. Genau das ist der Ansatz fürr den Entwurf.

Das Tasting beginnt im Präsentationsbereich, in dem die Zutaten verschiedener Limonadensorten in Leuchtkästen inszeniert werden. An Modulen die aus der Wand gezogen werden können, kann die Limonade frisch zubereitet werden. Anschließend findet die Verkostung im Tastingbereich statt. Die deutlich wechselnde Licht- und Materialstimmung erinnert an einen Sommerabend im Freien.

Dieses bekannte Bild kombiniert mit einem neuen Bewusstsein für das Getränk wird in den Raum übertragen. Die Materialund Farbwelt sowie die Lichtstimmung spielt mit dem Thema

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Lil Petersen

Gew端rzgurke

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Zur güldenen Gurke Die Gewürzgurke ist eine eingelegte Gurke, die bestenfalls knackt und ein wenig spritzt, wenn man in sie hinein beißt. Meistens ist sie in Holzfässern oder zwischen Kidney-Bohnen und Dosenmais in Supermarktregalen zu finden. 'Zur güldenen Gurke' gibt der Gurke einen eigenen Raum, der unabhängig von seiner Umgebung funktioniert. Es ist ein Ort, der ihr Aufmerksamkeit schenkt und sie empor hebt. Wie in einem kleinen Aqaurium schwimmen die Gurken in Glaszylindern, die auf weißen Sockeln stehen. Diese Sockel befinden sich im vorderen Teil des Raumes und werden mit hellen Spots beleuchtet.

Dadurch werden die Gurken zu Ausstellungsstücken. Der komplett in weiß gehaltene Raum, die monumentale Bauweise und das helle Licht unterstreichen diesen artifiziellen Charakter. Es gibt zwei Bereiche, die durch weiß beschichtete Stahlsäulen und goldglänzende Vorhänge von einander getrennt sind. Der vordere Bereich insziniert die Gurken und in dem hinteren, abgeschirmten Bereich befinden sich ein Tresen und mehrere Hocker für eine Gewürzgurken-Verkostung. Dieser Teil des Raumes lässt die Besucher selbst Teil der Ausstellung werden, da diese wie die Gurken auf sockelähnlichen Hockern sitzen. Vor ihnen liegt ein Tablett mit kleinen Glaszylindern, in denen sich jeweils eine Gurke befindet. 'Zur güldenen Gurke' ermöglicht das Probieren und Wertschätzen der Gewürzgurke in einem neuen Kontext. 39


Timo Schierholz

Gin

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Was wertvoll ist, muss geschützt werden. Dieses Wissen besteht zwar schon lange, wird jedoch von größerer Bedeutung, je fragiler die zu transportierenden Gegenstände sind und je weiter die Reise dieser Dinge ist. Im Falle des Gin und seiner Inhaltsstoffe war diese Reise einmal um die halbe Welt, von Indien nach England auf dem Seeweg. Im Hafen der Kolonialmacht wurden die Überseekisten geöffnet, was mit großer Spannung verbunden war, da der Inhalt auf Qualität und Erhalt geprüft werden musste. Dieses Erlebnis und das Gefühl der Spannung, des Ungewissen und der Tradition wird in dem Entwurf „Klappe zu Affe tot?“ thematisiert und in eine moderne Form transferiert. Die Überseekisten, heute auch als Transport-Crates bekannt, können einzeln transportiert und anschließend als Riegel verbunden werden. Das Äußere lässt noch nicht viel erahnen vom Produkt und seiner Präsentation.

Mit der Ankunft der Kursteilnehmer wird der Riegel an der Frontklappe zusammen geöffnet. Hier eröffnet sich dem Besucher eine neue Situation: Der Gin und seine Herkunft, abgedruckt und dargestellt durch viele einzelne Bilder auf den sonst naturbelassenen Seekieferplatten. Der Raum- bzw. Kisteninhalt besteht darüber hinaus nur aus traditionellen Dreibeinhockern für 12 Personen und eine Abstellfläche für Gläser mit darunter befindlichen Garderobenhaken. Der Kursleiter wird zu Beginn eine Zwischenstufe des Destillats zur Verkostung reichen. Anschließend wird ein typischer Monkey 47 Gin Tonic serviert, bevor die Kursteilnehmer sich individuell beraten lassen können, um ihren persönlichen Gin Tonic mit den im Bartresen vorhandenen gekühlten Fillern (Tonics) und unterstützenden Zugaben wie Kräutern und Obst mixen lassen zu können.

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Janika Streblow

Brot Bachelorprojekt

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Brot zu essen ist einer der rudimentärsten Vorgänge unserer Kultur, eine archaische Urmalzeit die zu einem alltäglichen, scheinbar nebensächlichen Prozess geworden ist. Einerseits die einfachste Speise, andererseits ein großer Reichtum wenn man es als Traditionsträger und Symbol für Gemeinschaft betrachtet. Hier setzt die Idee des Entwurfes an. Menschen zusammenkommen zu lassen um sie das gemeinsame Essen neu und intensiv erfahren zu lassen; es geht um das Produkt aber auch um das bewusste Miteinander. Sie werden einer ungewöhnlichen Situation ausgesetzt die das gemeinsame Essen thematisiert. Diese wird künstlich inszeniert um dazu anzuregen über das Wesen des Brotes und des Mals nachzudenken. Bedient wird sich dabei an dem ursprünglichsten aller Essens-Bilder: dem letzten Abendmahl.

Die Inszenierung wird wie ein klassisches Bühnenbild gebaut: von Außen eine roh anmutende Kulisse, von Innen eine eingesetzte Scheinwelt mit einer artifiziellen Szenerie. Alles ist komplett demontierbar. Der Aufbau des Szenenbildes folgt dem in der Malerei bekannten klassischen Bildaufbau mit Rahmen, Bildgründen, Raster, Fluchtpunktperspektive und Dreieckskomposition. Beim Betreten der Szene wird der Teilnehmer Akteur der Inszenierung. Genau wie die anderen Taster ist er ein notwendiger Teil des Ganzen weil das Bild ohne ihn unvollständig ist. Essenziell für ein Bild ist auch der Betrachter. Alle vorbeigehenden Leute werden so zu Beschauern der Szenerie. Bühne frei! 43


Louise von Stromberg

Honig

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HONIGLADEN HONIG ZUM VERKOSTEN

B

A

A

B

Honig ist ein reines Naturprodukt. Es gibt viele verschiedene Sorten, die je nach Region und Erntezeit anders schmecken. Echter Honig wird immer seltener, das macht ihn zu einem ausgewählten Nahrungsmittel. Mein ‚Honigladen‘ Entwurf fordert den Besucher auf, die Vielfalt der Honigsorten selber zu entdecken. Der Raum wird durch zwei Möbel gegliedert. Schon beim Betreten fällt dem Besucher die schlichte Grafik ins Auge, die den Ablauf der Verkostung beschreibt und zum Probieren einlädt. Die Rückwand des Raumes dient als Ausstellungsfläche für die Blüten und die aus ihrem Nektar entstandenen Honigsorten. Die ein-

gefassten, von hinten beleuchteten Wabenkörper setzen das Produkt in Szene. Die Wabenwand wird zum raumbildenden Element, das den Besucher intuitiv durch den Laden führt. Der zweite Tisch lädt dazu ein sich mit dem mitgenommenen Tablett hinzusetzen und den Honig in Ruhe zu verkosten. Wasser und Brot helfen den Geschmack zu neutralisieren. Der Besucher kann sich Zeit nehmen auf den beiliegenden Produktkarten Notizen zu machen und Informationen zu den Honigsorten nachzulesen. In diesem Bereich ist die Beleuchtung bewusst gemütlicher. Im Kontrast zur warmen Farbe des Honigs und den Holzgestellen stehen die kühlen Materialien der Möbeloberflächen, der Wabenwand und des Bodens. 45


Dorothea Uebach

Smoothie

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"Institut für Genuss" Eine raumgreifende Struktur aus Edelstahl- Vierkantrohren, mit einer Analogie zu Labor- oder Lagerregalen ist das bestimmende Element des Entwurfes. Diese Struktur bildet eine Art Raumim-Raum-Situation und erfüllt verschiedene Funktionen: Inszenierung, Information und Verkostung. Betritt man das „Institut für Genuss“, so steht man unmittelbar vor einer transluzenten, hinterleuchteten Wandfläche, an der mit farbigen Pulver gefüllte Erlenmeyerkolben mittels Stativklammern befestigt sind. Auf dieser hellen Spannfolie zeichnet sich die dahinter liegende Struktur als Schattenwurf ab, sodass das strenge Raster der Struktur nur diffus unterbrochen wird. Diese Inszenierung wirkt schon aus der Entfernung und vermittelt eine experimentelle Laboratmosphäre.

Blickt man nach rechts, so nimmt man weitere Teile der Regalstruktur wahr, in der sich große Glasgefäße mit ebenfalls farbigem Inhalt befinden. Auch hier findet sich die helle Spannfolie wieder, die bedruckt als Grafik- und Informationsträger dient. Erst beim zweiten Blick erkennt man die große Spiegelfläche, in der sich die Struktur fortzusetzen scheint. Dort spiegelt sich auch der Tresen zur Verkostung und ist somit nicht ganz offensichtlich, aber dennoch auch schon von der Frontalansicht erkennbar. Erst bei genauerer Betrachtung der Grafik, des Inhalts der Glasgefäße oder beim Herantreten an den Tresen klärt sich die Inszenierung für den Besucher auf: im Institut für Genuss können verschiedene Smoothies in Pulverform ohne chemische Zusatzstoffe verkostet werden. Hinter der künstlichen Inszenierung steckt also 100% Natur. 47



Ausstellung

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Danke Studierende Christian Bähr Anna Bonnen Ann-Kristin Büttner Claudia Castro-Lopéz Vera Frank Deissenberger Vanessa Dietrich Emily Firchau Viktoria Herker Linda Elisabet Kölln Laura Lessnick Aline Mauersberger Lil Petersen Timo Schierholz Janika Streblow Louise von Stromberg Dorothea Uebach

Workshops & Vorträge Ulrich Thomas Schneider, Formgold Marc Nelson, Formgold Matthias Krilmäuer, ERCO Michael Knebel, AEO Sebastian Weiß

Exkursion Dr. Christoph Pinzl, Hopfenmuseum Wolnzach Heiko Rehorik, Kaffeerösterei Rehorik Regensburg Restaurant Störstad Regensburg

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• Professor Johann Stief

Kontakt

Assistenten Danja Bernot Simon Tamaschke

Hochschule Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Neuwerk 7, 06108 Halle (Saale), Germany www.burg-halle.de/innenarchitektur

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Bildnachweis

Impressum

Planzeichnungen: Grundrisse und Schnitte im Maßstab 1:100, Axonometrische Darstellungen jeweils ohne Maßstab

Dokumentation

Fotos/Abbildungen alle Fotos Simon Tamaschke mit Ausnahme von: Titelseite: Dorothea Uebach; S.6 unten rechts: Dorothea Uebach; S.7 alle: Dorothea Uebach; S.8 oben links: Janika Streblow; S.9 oben links, mitte links, unten links u. oben rechts: Janika Streblow; S.9 mitte rechts: Vanessa Dietrich; S. 12 – 13: die jeweiligen Entwurfsverfasser/innen S. 16 – 47: die jeweiligen Entwurfsverfasser/innen

Herausgeber: Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Fachgebiet Innenarchitektur Gestaltung: Simon Tamaschke

1. Auflage Juli 2015 © Halle (Saale) 2015

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