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Sabine Golde  Vorwort

Mit einem gedanklichen Blick zurück zur Ausstellung ›Bücher sind Reisen – Buchstaben sind Klänge‹ in der Galerie der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zeigten sich die Anfänge der Veränderungen im Denken und Fertigen von Künstlerbüchern. Die Konzeption der Buchstruktur, Materialität und Form, ausgehend vom Inhalt, kennzeichnet die Entwicklung des Büchermachens in der Fachklasse Buchkunst. Dabei geht es nicht ums Illustrieren eines Textes, nicht ums Informieren, sondern um die individuelle Lesart und künstlerische Umsetzung von Themen, die alle Sinne ansprechen können. Nach vier Semestern Grundlagenstudium in grafischen und buchbinderischen Techniken, in Bleisatz und Typografie erhalten die Studierenden die Möglichkeit, sich im 2012 gegründeten burg BUCH labor intensiv und spielerisch mit Materialien wie Plastik, Metall, Leder, Textil und Holz auseinanderzusetzen und in wöchentlichen kleinen Gesprächsrunden ihre Projekte begleiten zu lassen. So entwickeln sie mit der Zeit eine gute Basis, das Buch über tradierte Formen und Strukturen hinaus dem Inhalt entsprechend zu erarbeiten. Die Überschreitung der Grenzen dessen, was ein Buch war und sein kann, zeigt sich in ungewöhnlichen Ergebnissen dieses künstlerischen Mediums. Durch die rege Teilnahme der Studierenden an Ausstellungen und Messen im In- und Ausland werden einerseits wichtige Erfahrungen im Präsentieren eigener Arbeiten gesammelt, andererseits wird der einzige Diplomstudiengang für das Künstlerbuch in Deutschland in der Öffentlichkeit bekannter gemacht.


Um herausragende Arbeiten auch nach dem Abschluss des Studiums sichtbar zu machen, wurden seit 2012 sechs, von Stefan Gunnesch gestaltete und konzipierte Hefte in der Klasse Buchkunst von Prof. Sabine Golde herausgegeben. Das vorliegende Heft gibt einen kleinen Einblick in Workshops und Gedanken von eingeladenen DozentInnen, die sich auf unterschiedlichen Wegen dem Künstlerbuch genähert und dies praktisch vermittelt haben.

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Sabine Golde  Editorial

Looking back at the exhibition ›Bücher sind Reisen – Buchstaben sind Klänge‹ (›Books are journeys – letters are sounds‹) at the gallery of Burg Giebichenstein University of Art and Design, it becomes obvious that there was a new development emerging in the thinking and making of artist’s books. The design of the book structure, materials and form, depending on the contents, all define the development of book making in the book arts class. It is not just about illustrating a piece of text, not about providing information but about creating an individual interpretation and artistic realization of topics that can appeal to all the senses. After the two years of foundation studies in printing and binding techniques, as well as letterpress and typography, the students are able to explore many materials such as plastic, metal, leather, textiles and wood and have the opportunity to discuss their projects on a weekly basis in the burg BOOK laboratory, which was founded in 2012. Thus, over time, they build a good basis with which to develop a book, taking it beyond the traditional form and structure and depending on its contents. The transgression of the boundaries of what a book was and can be, are visible in the unusual results produced in this medium. Due to the students’ active participation in exhibitions and fairs at home and abroad, they gain vital expe-


rience in presenting their own work. At the same time, they are able to raise awareness to what is the only diploma course in book arts in Germany. In order to show outstanding work even after students have completed the course, Prof. Sabine Golde started publishing booklets about the book arts class in 2012. So far, six of these catalogues, designed and developed by Stefan Gunnesch, have been published. This book also gives a brief insight into workshops and thoughts by guest lecturers, who gave practical courses on how they approached the artist’s book in a variety of ways.

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Stefan GunneSch  SchrEibEn alS ProzESS zur rolle der eigenen autorenschaft

Das Schreiben ist eine persönliche Sache: Ich banne meine Gedanken aufs Papier, mit jedem Wort, mit jedem Satz offenbare ich einen Teil aus meinem Innersten. Ich verrate etwas von dem, was sich hinter meinen Augen formt und über meine Finger den Weg auf das Papier (oder die Tastatur) findet. Manchmal bin ich darüber erstaunt, wie diese Gedanken nach ihrer Übersetzung in schwarze Lettern aussehen. Wie das Wort plötzlich einen anderen Klang annimmt, als den Klang, den es in meinem Kopf noch hatte. Der Gedanke wird sichtbar – für mich wie für andere. Er steht dann nicht mehr nur für sich, sondern reiht sich neben alle anderen Gedanken, Worte und Sätze ein. Er muss sich behaupten. Meine künstlerische Arbeit mit dem Medium Buch impliziert im Speziellen auch immer die Arbeit mit Text. Die Künstlerbücher, die ich bisher veröffentlicht habe, werden – neben dem künstlerischen Konzept und meist einer Bildebene – ganz besonders durch selbstgeschriebene Texte geprägt. Der eigene Text wird zum gleichwertigen Ausdrucksmittel in Gegenüberstellung zum Bild, zur Materialität und Umsetzung des Buches. – Seit den letzten Jahren, in denen ich in der Fachklasse Buchkunst studen-


tische Projekte begleite, hat sich der Fokus immer weiter zur konzeptionell-inhaltlichen Arbeit mit dem Buch hin entwickelt. Dabei nimmt auch das Einbringen eigener Texte einen wachsenden Anteil bei der Konzeption und Umsetzung der Bücher ein. Neben der Auseinandersetzung mit Struktur, Format, Haptik und Bindung – die bereits eine sinnliche Beschäftigung mit dem Medium sowie eine eigene künstlerische Handschrift zeigen – wird der Wechselwirkung von Inhalt, Text und Typografie eine präsente Rolle zugeschrieben. Der eigene Text führt zum unmittelbaren Ausdruck der eigenen Gedanken, fungiert als strukturelles Element, um Gedanken, Beobachtungen oder Erinnerungen zu fixieren und miteinander zu verweben. Der Text wird zum persönlichen Ausgangspunkt, schafft Raum für Assoziation und Poesie. Dem Leser wird ein subjektiver Blick durch die Augen des Autors – und damit die des Buchkünstlers – ermöglicht und er kann den Inhalt als persönliche Erfahrung wahrnehmen. So sind in den letzten Semestern Bücher in der Fachklasse Buchkunst entstanden, die sich mit Familiengeschichten beschäftigen, Reisen oder zwischenmenschliche Begegnungen dokumentieren; Bücher, die Umwelt, Politik und aktuelles Weltgeschehen aufgreifen, die ein großes Thema mittels subjektivem Blick in einen kleinen, greifbaren Kosmos übertragen; Bücher, die zur Suche selbst werden, zur inneren Verortung, zur Arbeit an und mit der eigenen Identität. In der Unterschiedlichkeit der Themen der Bücher haben sie alle eines gemein: Es sind Bücher, die es für den Leser / Betrachter spürbar machen, dass der Schritt hin zum eigenen Text nicht nur eine persönliche Entscheidung ist, sondern zur logischen und sinnlichen Konsequenz der intensiven Auseinandersetzung wird. Das Schreiben ist dabei nicht nur Mittel zum Zweck, sondern kann selbst zum künstlerischen Prozess werden, der den gedanklichen Bogen zwischen Inhalt und Form weiter spannt oder zur fließenden Wechselbeziehung wird, in der sich der Text in die Gestaltung wie auch die Gestaltung in die inhaltliche Arbeit mit dem Text fortlaufend einschreiben kann. Alle Komponenten verschmelzen miteinander, werden zur inhaltlichen wie visuellen Autorenschaft – Schreiben und Setzen bedingen sich gegenseitig und beeinflussen einander, Inhalt und Form sind nicht voneinander zu trennen.


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Stefan GunneSch  writing aS a ProcESS on the role of our own authorship

Writing is a very personal thing: I capture my thoughts on paper; every word, every sentence reveals a part of my inner self. I try to convey some of what is taking shape behind my eyes and which is finding its way onto the paper (or keyboard) through my fingers. Sometimes I am astonished to see what these thoughts look like now that they have taken shape in black letters. How a word suddenly sounds so different to the way it sounded in my head. The thought becomes visible – for me as for others. It no longer stands on its own, but becomes part of all other thoughts, words and sentences. It has to hold it’s ground. My artistic work with the medium of the book always implies working with text. The artist’s books which I have published so far have been defined by my own texts, along with the artistic concept and images. When using one’s own text, it becomes an equally important means of expression, just as the images, materiality and structure of the book are. In the last few years, in which I have been working with students on their projects, the focus has shifted from the design of the binding towards a more conceptual and content-related approach to the book. The use of one’s own texts has become a growing part of the creation of books. In addition to thinking about the structure, format, feel and binding of a book, which already show a sensual employment with the medium as well as a personal artistic touch, the interaction of content, text and typography is given a prominent role. The use of one’s own text leads to the immediate expression of one’s own thoughts, it acts as a structural element that captures thoughts, observations and memories and interweaves these with each other. The text becomes a personal starting point, creates space for connotations and poetry. With it, the reader gains a very subjective view through the eyes of the author - and thus the book artist - and is able to experience the content’s own voice.


Thus, the books that have been created in the last few semesters document family histories, travel or (inter)personal encounters; books that deal with the environment, politics and current world events, taking a big subject into a smaller, more tangible cosmos via a subjective perspective; books that become the search in themselves, helping to find one’s place, to discover one’s own identity. Despite the diversity of the themes of the books, they all have one thing in common: they are books that make it clear to the reader / viewer that the use of one’s own text is not only a personal decision but which is a logical and sensuous consequence after the intense analysis of a subject. Writing is not only a means to an end but can in itself become an artistic process, extending the intellectual range between content and form or it can become a flowing interaction, in which the text flows into the design and the design becomes a continual part of the work with the text. All the components merge together, becoming a textual and visual authorship - writing and type setting depend on one another and influence each other, content and form can no longer be separated.

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uta Schneider  tExt.buch.Struktur

Sprache, oder besser: das Interesse an Literatur und die Neugier auf die Eigenheiten unserer Sprache, ist für mich immer wieder Ausgangspunkt für künstlerische Forschungsarbeit an Sprache, mit Sprache, mit Buch. Und so konnten die TeilnehmerInnen meines Kurses im Wintersemester 2015/16 an meiner Vorliebe für Sprachstrukturen teilhaben. Für den vierteiligen Blockunterricht hatte ich vier Kurzaufgaben gestellt, um unterschiedliche Aspekte des Arbeitens im Medium Buch anzustoßen. Neben Raum / Ort, Rhythmus / Zeit und dem seriellen Arbeiten durfte das Arbeiten mit Text nicht fehlen. Uwe Warnke (Berlin) stellte seinen Schachtelsatz ›Liegend / Im Fall‹ zur Verfügung – einen Bandwurmsatz aus zahlreichen, durch Semikolon getrennte Halbsätze. Nach 49 Einschüben, Gedankensprüngen,


Querverbindungen endet der Satz, nicht ohne einen kleinen Kosmos, eine mehrsträngige Innenwelt eröffnet zu haben. Verwoben, assoziativ. Schachtelsatz – so typisch für unseren Satzbau, hier auf die Spitze getrieben. Nun also ran an diese Besonderheit der deutschen Sprache: Wie lässt sich diese Grammatik umsetzen? Welche Buchstruktur folgert aus einer derartigen Textstruktur? Wie übertrage ich einen Schachtelsatz in eine von vielen Seiten zu betrachtende Buchform? Den Text interpretieren, erweitern, verdinglichen, das kann ein Künstlerbuch leisten: Mithilfe der Eigenheiten des Mediums kann es Sprache, Sprachstruktur verkörpern. Text transformieren und Grammatik in Konzept und Materialität übersetzen. Sprachstruktur durch die Buchform sichtbar machen. Immer dicht am Text, an der Atmosphäre des Textes. Das ist Hermeneutik – Auslegung und Deutung eines Textes – als künstlerische Arbeitsweise. Der Buchraum wird als künstlerische Plattform genutzt, um Sprache in Form zu bringen, um einen Text zu verstehen, ihn sich aneignen: spielerisch, experimentell, konzeptionell. Als Ergebnisse dieser Aufgabenstellung entstanden sehr verschiedene Versuchanordnungen, drei seien erwähnt. Eine Box, auf deren Oberfläche eine Textfolie angebracht ist, die mit einer Kurbel endlos abgespult werden kann, macht in einer Kombination aus Drehorgel und Endlosschleife die Monotonie und Wiederholung sichtbar. Oder: Horizontal geschnittene Seiten, auf jedem Streifen von Komma bis Komma ein Satzteil, sind weit entfernt einer Linearlektüre und ermöglichen schier unendliche Kombinationsmöglichkeiten und damit neue Aussagen. Oder: Das Objekt, das auf schmalen Textbändern, die wie mehrere Leporelli rautenförmig zusammengefügt sind, den Leseraum gleichzeitig begrenzt und erweitert, da innen und außen, recto und verso nicht mehr eindeutig sind. Netzoder gitterartig erhält hier der Schachtelsatz eine Behausung. Durch diese räumliche Anordnung kann der Satz auf einen Blick erfasst werden. Ganz im Sinne Paul Valérys, der das Medium Buch als ein für die simultane und synoptische Wahrnehmung wohleingerichtetes Objekt – eine Verknüpfung von Simultaneität des Blicks und Sukzession der Lektüre beschreibt.


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uta Schneider  tExt.book.StructurE

Language, or rather: an interest in literature and a curiosity for the peculiarities of the German language, has been the starting point for many of my research projects on language, with language, with the book. And so, in the winter term of 2015/16, the students in my course could take part in my passion for language structures. In order to trigger various aspects of working with the medium of the book, I set the students four short tasks in the four parts of the course. In addition to space / place, rhythm / time and the serial work, working with text played an important role. Uwe Warnke (Berlin) provided his multi-clause sentence ›Liegend / Im Fall‹ (›Lying / Falling‹) - a tapeworm of a sentence with numerous half sentences, separated by semicolons. After 49 inserts, mental leaps and cross references, the sentence ends, not without opening a small cosmos, a multi-stranded inner world. Interwoven, associative. Taking this type of sentence, so typical in the German language, to an extreme. Now let us take a look at this speciality of the German language: how does one work with this grammar? What type of book structure evolves from such a text structure? How do I transfer this multi-clause sentence into a book format which will be viewed from many angles? An artist’s book can interpret, broaden and objectify text; because of the characteristics of the medium, it can embody language and language structure. The book can transform text and translate grammar into concept and materiality. It can make the language structure obvious through the book form. Always close to the text, to the atmosphere of the text. This is hermeneutics - reading and interpretation of a text as an artistic way of working. The book space is used as a platform for giving language a form in order to understand a text, to adopt it; playfully, experimentally, conceptually. The results of these tasks were very different experimental setups of which three shall be described. A box, on the surface of which is applied foil with text on it and which can be unwound endlessly with a crank, making


the monotony and repetition visible in a combination of a rotary and an endless loop. Or horizontally cut pages, with a part of the sentence from one comma to the next on every strip. These are a step away from linear reading and allow endless possibilities of combinations and thus new statements. Or the object that at the same time limits and extends the reading space on narrow text bands which are placed together in a diamond shape like several concertinas, making the inside and outside, recto and verso ambiguous. The sentence is given a net or grid-like shell. Through this spatial arrangement, the sentence can be comprehended in one glance. This is entirely in line with Paul Valéry, who describes the medium of the book as an object well suited for simultaneous and synoptic perception - a combination of the simultaneity of the glance and the succession of reading.

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corinna Krebber PulS-atEM-takt-blatt gedanken zu buch und raum

Objekt und Körper – in seiner Körperlichkeit nimmt das Buch physischen Raum ein. Jedoch nicht dieser, sondern der Raum, der sich öffnet, wenn es in Bewegung gerät, scheint mir der beim Buch maßgebliche im Verhältnis Betrachter / Buch zu sein.Was Innen war, wird Außen – mit dem Moment, in dem sich die Seiten des Buches voneinander lösen und Luft zwischen sie einzieht, verschränkt sich das Buch mit dem umgebenden Raum. Es entfaltet sich. Bislang Verborgenes, Unbekanntes gibt sich dem Blick des Betrachters frei, verschwindet wieder in die Unsichtbarkeit mit dem Moment des Umblätterns der Buchseite. Jeder, der schon einmal bei einem noch unbeschnittenen Buchblock die Seiten auftrennen musste, ist diesem Aspekt des Verbergens insbesondere begegnet. Das Buch als künstlerisches Objekt, was sich erst durch die Aktivität des Betrachters in seiner Vielschichtigkeit zeigt – in dem Dazwischen einer Armlänge entfaltet das Gegenüber von zwei Buchseiten seine Wirksamkeit, ein Wechselspiel von Zeichen und Wahrnehmung.


Fremdes wird Vertrautes. Der Aneignungsprozess bekommt im Umschlagen der Seiten eine physische Komponente, die Stofflichkeit des Papiermaterials ist beim Prozess des Blätterns entscheidend beteiligt. In der Notwendigkeit des Ein-Greifens kann sich der Betrachter dem Buchraum kaum entziehen. Ein dynamischer Raum entsteht, eine stete Folge von Räumen – einsaugen und entlassen, Enge und Weite im fortwährenden Wechsel. Der Mensch bestimmt die Taktung und damit die Wahrnehmungsstrategie. Der Buchraum wird als choreografische Partitur lesbar, mit eindeutigem Anfang und ebenso einem Ende. Struktur ohne Leben ist tot. Aber Leben ohne

Struktur ist nicht wahrnehmbar. 1

Der Betrachter begibt sich in diese zeitliche Folge von pulsierenden Räumen, um letztlich das Buch in seiner Gesamtheit zu begreifen. Was im Buchraum geschieht, geschieht auch im Körpergefühl: Enge und Weite wechseln einander ab. Unterbrechungen der Blickfolge steigern die Erwartung auf das Kommende. Ein zarter Durchblick (transluzentes Papier) sowohl auf das Vergangene als auch das Zukünftige verbindet die Einzelräume zu einem Kontinuum. Augen- und Ohrenraum – durch das rhythmische Blättern kommt mit dem Zusammenspiel von Hand und Papier eine akustische Komponente hinzu. Systole und Diastole, Kontraktion und Erschlaffung, der Mensch agiert wie ein Sinusknoten, fortwährend rhythmisch: Lesen, Seite umblättern, lesen, blättern, lesen, blättern, lesen, die Stille beim Umblättern, lesen … Geräusch von Papier und Hand. Das Buchobjekt als Herz-Organ, pulsierend wird Luft (und Leben) eingesaugt und wieder – verändert, angereichert – entlassen. Ein kurzer Moment, ein Stoß, ein An-stoß. 4320 Pulsschläge – 108 Atemzüge – 2304 Takte –

1 aus: ›lecture on nothing‹, in: John cage: ›Silence‹, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1995 2 performatives blättern von buch-Projekt ›o.t. / an cage‹, 2012

2304 + 48 Blätter. 2


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corinna Krebber PulS-brEath-bEat-lEaF thoughts on book and space – a performative book project

Object and body - in its corporeality, the book occupies physical space. It is not this space, however, that is the most authoritative one in the relationship between the book and its viewer but the space that opens when it is in motion. The inside becomes the outside; the moment that the pages of the book separate from one another and air flows between them, the book is intertwined with the surrounding space. It unfolds. That which was hitherto concealed and unknown becomes visible to the viewer, only to disappear again and become invisible the moment that the page is turned. Anyone who has ever had to slit open the pages of an uncut book block will have encountered this aspect of concealment. The book as an object of art needs the active viewer so that it can be seen in its entire complexity. In the inbetween of an arm’s length, the opposite pages unfold to show their full effect, an interaction of symbols and perception. The unknown becomes familiar. Experiencing the book has a physical component in the turning of the pages, the materiality of the paper plays an important role in the process. Because of the necessity of getting involved, the viewer cannot escape the book space. A dynamic space comes into being, a constant succession of spaces - pulling and releasing, closeness and expanse in a continual exchange. Man determines the timing and thus the strategy of perception. The book space becomes readable as a choreographic score, with a definite beginning and end. Structure without life is dead. But life without

structure is not perceivable. 1

The viewer enters into this temporal sequence of pulsating spaces in order to comprehend the book as a whole. What happens in the book space also happens in the feeling of the body: closeness and expanse alter-


nate. Interruptions in the visual sequence increase the expectations of what is to come. A subtle view (translucent paper) of the past as well as the future connects the individual space in a continuum. Eye and ear space - the rhythmic turning of the pages adds an acoustic component to the interaction of hand and paper. Systole and diastole, contracting and relaxing, man acts like a sinus node, continually rhythmic: reading, turning the page, reading, turning, reading, turning, reading, the silence while the page is turned, 1 From ›lecture on nothing‹, reading … the sound of paper and hand. in: John cage: ›Silence‹, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1995 2 performative book scrolling projects ›o.t. / an cage‹, 2012

The book object as a heart organ, pulsating as air (and life) is breathed in and - changed, enriched exhaled. A brief moment, a pulse, an impulse. 4320 pulses - 108 breaths - 2304 bars - 2304 +

48 leaves. 2

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Patrizia Meinert   VoM MachEn und StaunEn

»Freedom is not incompatible with know-how – quite the contrary. Freedom can be exercised all the better when accompanied by the appropriate technical skills.« 1  Walter Hamady bezeichnete einmal das Künstlerbuch als das Trojanische Pferd der Kunst.2 Da es dem Betrachter als Gebrauchsgegenstand geläufig sei und somit wenig Berührungsängste bestünden, könne es sich mitteilen ohne Argwohn auszulösen. Tatsächlich ist das Buch kein genuin künstlerisches Medium, sondern das zweckgebundene Produkt eines detailreichen Herstellungsprozesses. Auch für das Künstlerbuch gilt: Bevor es die in ihm gebündelten Inhalte in der Hand des Betrachters entbergen kann, müssen zahlreiche handwerkliche Entscheidungen getroffen und umgesetzt werden. So hat das Fachgebiet Buchkunst wie auch andere Studiengänge der Burg (Schmuck, Keramik, Textile Künste) einen explizit handwerklichen Hintergrund, welcher sich weiterhin aus der Geschichte der Hochschule unter dem Einfluss von Deutschem Werkbund und Bauhaus erklärt.


Schenktman manHamadys HamadysBehauptung BehauptungGlauben, Glauben,so soist ist Schenkt anzunehmen,dass dassdie dieBetrachterin Betrachterinnichts nichtsahnt ahntvon vonder der anzunehmen, aufwendigenSuche Suchenach nachdem demrichtigen richtigenBedruckstoff, Bedruckstoff, aufwendigen vomKampf Kampfmit mitDruckmaschinen, Druckmaschinen,welligem welligemPapier, Papier, vom reißendenHeftfäden, Heftfäden,sich sichlösenden lösendenKlebstoffen, Klebstoffen,von von reißenden denDummieanhäufungen Dummieanhäufungenund undMaterialproben, Materialproben,die die den denWeg Wegzum zumfertigen fertigenBuch Buchbereiten. bereiten.Das DasExperimentieExperimentieden ren,Wiederholen, Wiederholen,Verwerfen Verwerfenund undNeubeginnen Neubeginnenist ist ren, Teildes desEntstehungsprozesses Entstehungsprozessesvon vonKünstlerbüchern Künstlerbüchern–– Teil handwerklichesKönnen Könnendas dasVehikel, Vehikel,welches welchesnutznutzhandwerkliches bargemacht gemachtwird, wird,um umkünstlerische künstlerischeAussagen Aussagenzu zuforforbar mulieren.Mit MitSenett Senettkönnte könnteman mansagen: sagen:»Was »Wasdie die mulieren.

33 Praxisangeht, angeht,gibt gibtes eskeine keineKunst Kunstohne ohneHandwerk.«  Handwerk.«  Praxis

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Staunen.«   Das  DasKünstlerbuch Künstlerbuchist istdas dasResultat Resultatdes desSichSichgleichzeitigeinzigartige einzigartigehistorihistori- Staunen.«  gleichzeitig Verblüffen-Lassensdurch durchdie dieDinge; Dinge;die dieKenntnis Kenntnis scheQuelle Quellevon vonhandwerkshandwerks- Verblüffen-Lassens sche vomMaterial Materialund unddessen dessenVerarbeitung Verarbeitunghilft hilftdabei dabeiden den geschichte. vom geschichte. Dingengerecht gerechtzu zuwerden. werden. 5 Senett2014, 2014,S.  S.   5 Senett 99 2 2 Dingen


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Patrizia Meinert   about Making and bEing aMazEd

»Freedom is not incompatible with know-how – quite the contrary. Freedom can be exercised all the better when accompanied by the appropriate technical skills.« 1 Walter Hamady once described the artist’s 2 book as the Trojan horse of art. Because the book is familiar to the viewer as an object of use, and is thus more approachable, it can communicate without arising to much suspicion to begin with. The book indeed is not a genuine art medium but rather a functional product of a very detailed manufacturing process. It is also true for the artist’s book that before the contents enclosed in the book can be revealed in the hands of the viewer, numerous technical decisions have to be made and executed. Thus, the book arts class as well as many other courses at Burg Giebichenstein ( Jewellery, Ceramics, Textile Arts ) have an explicit craft background, which is further explained by the history of the university under the influence of the German Werkbund and Bauhaus. If one is to believe in Hamady’s statement, it is to be assumed that the viewer is not aware of the extensive search for the right materials, of the struggles with printing machines, of wavy paper, of thread tearing, of adhesives not sticking, of the accumulations of dummies and samples, all of which accompany the path to the finished book. Experimenting, repeating, rejecting and re-starting are all part of the process of creating artist’s books - craftsmanship is the vehicle which is used to formulate artistic statements. Stating Senett, one could say: »As far as practice is concerned, there is no art without craft.« 3

In addition to the acquisition of technical skills and getting to know the materials and tools, an almost invisible physical inscription of the moves and skills that come with the gradual learning of a craft comes into place. Head and hands are in constant dialogue; but only the hand knows how to hold a paring


die Hand weiß, wie Schärfmesser halten ist nur Kopf und Hand sind im ständigen Austausch. Doch die Hand weiß, wie dasdas Schärfmesser zu zu halten ist 1 anne Moeglin-delcroix :oder oder wie sich Oberfläche eines Neobond-Papiers die Hand weiß, wie das Schärfmesser zu halten ist 1 anne Moeglin-delcroix : wie sich diedie Oberfläche eines Neobond-Papiers

anfühlt. Dass die Beschreibung handwerklichen ›Some Preliminary observationsanfühlt. 1 anne Moeglin-delcroix : oder wie die Oberfläche Neobond-Papiers Dass die Beschreibung handwerklichen ›Some Preliminary observations 1 anne Moeglin-delcroix: knife orsich what the surface ofeines a Neobond-paper feels Könnens hier an die Grenzen sprachlicher toward a Study ofobservations the VarietiesKönnens anfühlt. Dass die handwerklichen ›Some hier an dieBeschreibung Grenzen sprachlicher toward aPreliminary Study of the Varieties ›Some Preliminary observations like. When Denis Diderot was working AusdrucksonAusdruckshis ›Encymöglichkeiten musste bereits Denis Diderot artist Publishers Könnens hier anstößt, diemusste Grenzen sprachlicher Ausdruckstoward a Study of the Varieties bereits Denis Diderot of artist Publishers in inmöglichkeiten clopédie oustößt, Dictionnaire raisonné des sciences, toward aofStudy of the Varieties 4

feststellen, als er für seine ›Encyclopédie DictionSixties and Seventies‹, in: möglichkeiten musste bereits Diderot artist Publishers feststellen, alsdes erstößt, für seine ›Encyclopédie ou ou Dictionthethe Sixties and Seventies‹, in: des arts et métiers‹  , he asked Denis various craftsmen ofofartist Publishers inin the 4

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naire raisonné des sciences, des et des métiers‹  anette gilbert ( hg.) : ›Publishfeststellen, als er für seine ›Encyclopédie ou Dictionthe Sixties and Seventies‹, in:in: naire des sciences, arts et des métiers‹  toraisonné explain their work anddes had toarts discover that the anette gilbert ( hg.) : ›PublishSixties and Seventies ‹, 4

verschiedene Handwerker bat, ihre Arbeit zu erklären. ing as artistic Practice‹, berlinverschiedene naire raisonné des sciences, des arts et des métiers‹  gilbert ( hg.) : ›PublishHandwerker bat, ihre Arbeit zu erklären. limitations of language made it almost impossible inganette as artistic Practice‹, berlin anette gilbert ( Pub.): ›PublishDurch dieses implizit sinnliche Wissen kann 2016, S.  44 verschiedene Handwerker bat, ihre Arbeit zukann erklären. ing as artistic berlin Durch dieses implizit sinnliche Wissen to really describe craftsmanship. 2016, S.   44 ing asPractice‹, artistic Practice‹, jedoch handwerkliche Formgebung zum Teil künst2 walter hamady: ›Some Durch dieses implizit sinnliche Wissen kann 2016, S.  4444 jedoch handwerkliche Formgebung zum Teil derder künstBecause of the implicit sensual knowledge 2 walter hamady: ›Some berlin 2016, Page lerischen Fragestellung werden. Und, es kann sich thoughts from the hip‹ (offener jedoch handwerkliche Formgebung zum Teil der künst2 walter ›Some lerischen Fragestellung werden. Und, es kann sich however, craftsmanship can become part of the artisthoughts from thehamady: hip‹ (offener 2 walter hamady: ›Some wiederum von den Reglementierungen Handwerks brief vom 27. 09. 1980), lerischen Fragestellung werden. esdes kann sich thoughts from the hip‹ (offener wiederum von den Reglementierungen des Handwerks tic research. At the same time, Und, it helps to leave the brief vom 27. 09. 1980), thoughts from the hip‹ (open lösen. Anders als in der Handwerksbuchbinderei darf 1980 wiederum von den Reglementierungen des Handwerks 27. 09. 1980), lösen. Anders als in der Handwerksbuchbinderei darf regulations of the craft aside. o.o.o.o. 1980 letterbrief datedvom 27.09.1980), 1980 in der Buchkunst Funktionalität inbinding, Frage gestellt, Auf3 richard Senett: ›handwerk ‹, Anders in der Handwerksbuchbinderei darf o.o. 1980 inlösen. der Buchkunst Funktionalität in Frage gestellt, Unlikeals in the craft of book bookAufarts 3 richard Senett: ›handwerk ‹, 3 richard Senett: ›handwerk ‹, schlagbarkeit behindert, Fragilität betont werden. 5. aufl., berlin 2014 ( Engl. in der the Buchkunst Funktionalität Frage gestellt, Auf3 richard Senett: ›handwerk ‹, schlagbarkeit behindert, Fragilität betont werden. lets book’s functionality bein questioned, it’s open5. aufl., berlin 2014 ( Engl. Fifth edition., berlin 2014 ( Engl. Vornan stehen das Denken Material und Expeoriginalausgabe new haven / schlagbarkeit behindert, Fragilität betont werden. 5. aufl., new berlin 2014 ( Engl.Vornan stehen das Denken imim Material und dasdas Expeing to be hindered, its fragility emphasized. First originalausgabe new haven / edition haven /london rimentieren, denn »an diesem Punkt stellt sich das Vornan stehen das Denken imPunkt Material und das Expelondon 2008 ), S.  2 82 originalausgabe new haven / rimentieren, denn »an diesem stellt sich das and foremost stand thinking through the material london 2008 ), S.   2 82 2008), Page 282 Staunen ein. Das antike Griechenland fasste das Staurimentieren, denn »an diesem Punktfasste sich das 4 1745 Verleger le london 2008 ), S.  2 82 Staunen ein. Das antike Griechenland das Stauand experimenting, because »this isstellt where being 4 1745 vomvom Verleger le breton 4 Started in 1745 by breton the pubnen unter den Begriff des poiein, Stammwortes Staunen ein. Das antike Griechenland fasste das begonnen, wurde 4 1745 vom Verleger le Encyclobreton nen unter den Begriff des poiein, desdes Stammwortes amazed begins. The Ancient Greeks summed upStauthis begonnen, wurde die die Encyclolisher le breton, the Encyfür ›machen‹. Wie Platon im Gastmahl sagt, ist alles, nen unter denWie Begriff des poiein, desthe Stammwortes pédie wichtigsten werk derfür begonnen, wurde die Encyclo›machen‹. Platon im Gastmahl sagt, ist alles, amazement with the word poiein, root word pédie zumzum wichtigsten werk dermost clopédie became the was vom Nichtsein ins Sein poiesis, Anlass zum für ›machen‹. Wie imtritt, Gastmahl sagt, ist alles, französischen aufklärung und pédie zum wichtigsten werk der was vom Nichtsein insPlaton Sein tritt, poiesis, Anlass zum for ›making‹. As Plato says at the banquet, everyfranzösischen aufklärung und important piece of work of the 5

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Staunen.«   Das Künstlerbuch ist das Resultat des Sichvomthat Nichtsein ins Sein tritt, poiesis, Anlass zum gleichzeitig einzigartige historifranzösischen aufklärung und Staunen.«   Das Künstlerbuch ist das Resultat des Sichthing comes into being from non-being is poises, gleichzeitig einzigartige historiFrench Enlightenment and at was 5

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Verblüffen-Lassens durch Dinge; die Kenntnis Staunen.«  Künstlerbuch ist das Resultat des Sichsche Quelle handwerksgleichzeitig einzigartige historiVerblüffen-Lassens durch diedie Dinge; die Kenntnis a cause for Das amazement.«  The artist’s book is the sche Quelle vonvon handwerksthe same time a unique source vom Material und dessen Verarbeitung dabei den Verblüffen-Lassens durch die Dinge; diehilft Kenntnis geschichte. handwerksvom Material und dessen Verarbeitung hilft dabei den result of this ›being amazed‹ by things; knowing the onsche the Quelle historyvon ofgeschichte. craftsmanship. Dingen gerecht werden. vom Material dessen Verarbeitung den 5 Senett 2014, 2Dingen geschichte. gerecht zu werden. material andund itszu treatment help to do hilft themdabei justice. 5 Senett 2014, S.  Page 9S.   2 992 5 Senett 2014, 5 Senett 2014, S.  9 2

Dingen gerecht zu werden.

sabine golde arbeitet seit über 25 Jahren als künstlerin. die unter dem namen carivari erschienenen künstlerbücher sind in zahlreichen Museen, bibliotheken, privaten Sammlungen sowie ausstellungen und buchmessen im in- und ausland zu sehen. Seit 2007 leitung der Fachklasse buchkunst an der burg giebichenstein kunsthochschule halle. / sabine golde has been working as an artist for more than 25 years. her artist’s books, published under the name of carivari, can be seen in numerous museums, libraries, private collections as well as exhibitions and book fairs in germany and abroad. She has been professor of book arts and head of the department at burg giebichenstein university of art and design since 2007.

stefan gunnesch lehrte von 2011–2017 als künstlerischer Mitarbeiter an der burg giebichenstein kunsthochschule halle. Seine bücher wurden von der Stiftung buchkunst ausgezeichnet und sind auf Messen und in ausstellungen im in- und ausland vertreten. ankäufe von Sammlungen, Museen und bibliotheken in Europa, nord- und Südamerika. / stefan gunnesch was artistic assistant at burg giebichenstein university of art and design from 2011–2017. his books have won acclaim from Stiftung buchkunst ( book arts Foundation ) and can be seen at fairs and exhibitions in germany and abroad as well as in collections, museums and libraries in Europe, north and South america. / www.bildschriftlich.de


uta schneider , seit 1986 als bildende künstlerin aktiv. Seit 31 Jahren künstlerische zusammenarbeit mit ulrike Stoltz ( ›usus‹ ). regelmäßig ausstellungen im in- und ausland. ankäufe ihrer künstlerbücher von Sammlungen, Museen und bibliotheken in deutschland, Österreich, England, Frankreich, Schweiz, niederlande, australien, china, Japan, korea, Südafrika und uSa. /

uta schneider has been working as a fine artist since 1986 and has been collaborating with ulrike Stoltz ( ›usus‹ ) for 31 years. She exhibits regularly in germany and abroad and her artist’s books have been bought by collections, museums and libraries in germany, austria, England, France, Switzerland, the netherlands, australia, china, Japan, korea, South africa and the united States. / www.uta-schneider.de / www.boatbook.de

corinna krebber arbeitet als freiberufliche künstlerin in Frankfurt am Main und ist mit künstlerbüchern in div. nationalen und internationalen Sammlungen vertreten, ausstellungsund lehrtätigkeit im in- und ausland. / corinna krebber works as a freelance artist in Frankfurt ( Main ) and is represented in several german and international book arts collections. She exhibits and lectures in germany and abroad. / www.corinnakrebber.com

patrizia meinert ist buchkünstlerin und werkstattleiterin in der Fachklasse buchkunst der burg giebichenstein kunsthochschule halle. Seit 2015 eigenes Studio in leipzig. Seit 2012 in zahlreichen künstlerbuch-Sammlungen in Europa und den uSa vertreten. / patrizia meinert is a book artist and studio manager of the book arts department at burg giebichenstein kunsthochschule university of art and design halle. She has had her own studio in leipzig since 2015. her work is represented in numerous book arts collections in Europe and the uS. / www.patriziameinert.com

impressum / imprint TEXT #6 – Experimente aus dem Burg-Buch-Labor   / Experiments from the Burg-Book-Laboratory

Hrsg. / Redaktion / Published / Edited by Sabine Golde, Stefan Gunnesch   Gestaltung / Design Stefan Gunnesch Texte / Texts Sabine Golde, Stefan Gunnesch, Corinna Krebber  Patrizia Meinert, Uta Schneider

Übersetzung / Translation Friederike von Hellermann    Schriften / Typefaces Burg Grotesk, Martel    Papier / Paper Munken Polar     Druck / Printed at Hochschuldruckerei   / University printing shop    © Halle ( Saale ) 2017, Herausgeber und Autoren   / Publisher and authors

Kontakt / Contact golde @ burg-halle.de   / www.burg-halle.de

burg giebichenstein kunsthochschule halle universit y of art and design


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