KONZEPT KRAUTHEIM - KLEPSAU Die Andreas - Fröhlich - Schule in KrautheimKlepsau ist eine Förderschule mit integrierter Frühförderung für geistig und körperlich behinderte Kinder. Die Schule liegt in der Region Hohenlohe im Norden Baden-Württembergs. Zentraler Träger der Schule ist das Reha - Zentrum Südwest. Die Kinder und Jugendlichen, die die Schule besuchen, leiden an eingeschränktem Seh- und Hörvermögen, an Bewegungsstörungen, Muskelschwächen und Querschnittslähmungen. Die Spielfläche, die der Schule unmittelbar angegliedert ist, wird diesen Behinderungen nicht gerecht. Konventionelle Spielgeräte schränken Bewegungs- und Spielmöglichkeiten ein , anstatt Kindern und jungen Erwachsenen mit Behinderungen neue Raum- und Wahrnehmungserfahrungen zu eröffnen. Im Mittelpunkt der Entwurfsskizze für die Spielfläche in Krautheim-Klepsau steht der Begriff der Barrierefreiheit. Neben Nutzungskonzepten für integratives Spielen sollen in Zusammenarbeit mit der Andreas-Fröhlich-Schule und der Gemeinde Klepsau Ideen für die städtebauliche Nutzung und die Integration der Flächen in das Ortsgefüge entwickelt werden.
Inhalt Teil I: Konzept Konzept Spiel Konzept Raum
Teil II: Katalog Zonen Bausteine Bel채ge Pflanzen Szenario Din-Normen
Teil III: Entwicklung
KONZEPT SPIEL Spielen ist eine der wichtigsten Grunderfahrungen für die persönliche Entfaltung. Spielen schult Kreativität, Phantasie, eröffnet neue Selbsterfahrungsräume und schafft Selbstbewusstsein. Beim Spielen werden Berührungsängste abgebaut. Spielen schult die Kommunikation mit anderen und bewirkt Identifikation mit der Umgebung. Spielen inspiriert und lehrt. Spielen funktioniert nicht nur innerhalb einer Altersklasse oder zwischen Kindern mit denselben Begabungen und Interessen, sondern bringt Kinder, Jugendliche und Erwachsene aller Altersklassen zusammen. Spielen im Freien bietet das intensive Erleben von Wind, Luft, Schatten, Licht, Wärme, Kälte, von Wachstum, Werden und Vergehen und vermittelt komplexe Material-, Natur- und Bewegungserfahrungen ebenso wie Raumgefühl und Orientierung. Spielplätze sind Orte der Begegnung, auf denen soziale Kontakte entwickelt werden. Die spielerische Begegnung auf Spielplätzen ermöglicht Kommunikation und Interaktion zwischen behinderten und nicht behinderten Kindern und Erwachsenen und schafft günstige Bedingungen für Integration. Spielfunktionen, die der Spielplatz über Raum- und Sinneswahrnehmungen hinaus übernimmt, sind das Trainieren des Körpers – der Fingerfertigkeit, der Muskeln, sowie der Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen und auf verschiedenste Einflüsse zu reagieren, das Entwickeln von Sozialverhalten, Kreativität, Umgang mit der Natur. Spielplätze bieten Raum um die Umgebung zu gestalten, zu pflanzen, graben und zu formen. Kinder haben auf Spielplätzen ausserdem die Möglichkeit, Stimmungen abzubauen und Erlebnisse zu verarbeiten und lernen, räumliche Grenzen zu erkennen, ihre persönlichen und körperlichen Grenzen zu erfahren und sich an Grenzleistungen heranzutasten.
Auf
Teil I: Konzept
einem Spielplatz sollten vielseitige Arten der Bewegung angeboten werden. Horizontale Bewegungen wie kriechen, krabbeln, rollen, gehen, laufen und springen sind ebenso wichtig wie vertikale Bewegung – hüpfen, klettern, hängen, federn –, schräge Bewegung beim Rutschen. Achsenbewegungenen beim schaukeln, wippen, drehen und schwingen sowie Spielaktivitäten auf Rädern.
Spielbereiche, bei denen die Bewegung im Vordergrund steht, sollten kombiniert werden mit Orten des kreativen schaffenden Spielens. Tragen, bauen, formen, ziehen, stossen, schieben, drehen, graben, heben, werfen, plantschen und pumpen vermitteln spielerisch Grunderfahrungen für den Alltag. Bei der Planung von Spielplätzen wird zwischen drei Arten von Spielplätzen integrierten Spielplatz und dem barrierefreien Spielplatz.
unterschieden, dem
behindertengerechten Spielplatz,
dem
Unter dem behindertengerechten Spielplatz versteht man einen Spielplatz mit hohen Therapieeigenschaften, der meist an Schulen oder Heime angegliedert ist. Der behindertengerechte Spielplatz ist in der Regel ein Spezialspielplatz und auf eine bestimmte Behinderung bzw. entsprechende therapeutische Massnahmen abgestimmt. Spielgeräte auf behindertengerechten Spielplätzen weichen von der Spielgerätenorm ab und sind für andere Gruppen nur bedingt nutzbar, eventuell sogar gefährlich. Der integrierte Spielplatz ist ein Spielplatz, der für nicht-behinderte Kinder konzipiert ist, der aber auch für behinderte Kinder Spielmöglichkeiten wie z.B. ein Rollstuhlfahrerkarussell bietet, damit behinderten und nichtbehinderten Kindern die Möglichkeit gegeben wird, soziale KontaktE aufzubauen. Der barrierefreie Spielplatz ist aus der Überlegung entstanden, dass jeder Spielplatz ein integrierter Spielplatz sein sollte. Mit der Einführung von Normen für „Barrierefreies Bauen“ sollten Richtlinien geschaffen werden, um die gemeinsame Nutzung eines Spielplatzes von nichtbehinderten und behinderten Kindern zu ermöglichen.
Die Wahl einer Spielplatzvariante setzt eine Auseinandersetzung mit dem Begriff „Behinderung“ sowie mit der Bedeutung der „Barriere“ bzw. der „Barrierefreiheit“ voraus. Eine Behinderung wird generell als eine funktionelle Beeinträchtigungen auf physischer oder psychischer Ebene definiert und verschiedenen Gruppen zugeordnet - Empfindungs- und Wahrnehmungsstörungen, Emotionalitätsstörungen, Kommunikationsstörungen, Bewusstseinsstörungen, Störungen der Lernfähigkeit, Antriebsstörungen sowie Störungen der Motorik. Zu Empfindungs- und Wahrnehmungsstörungen gehören Störungen in der Aufnahme von sensorischen Reizen wie Temperatur, Struktur, Farbe und Störungen in der Figur- und Raumwahrnehmung. Emotionalitätsstörungen sind Angst, Nervosität, Depression, Aggression, Unkontrolliertheit, Stimmungsschwankungen oder geringes Selbstbewusstsein. Kommunikationsstörungen äussern sich meist als Isolationstendenzen sowohl auf verbaler wie nonverbaler Ebene, Bewusstseinsstörungen als gestörte Beziehung zur sozialen und räumlichen Umwelt. Kinder mit Störungen der Lernfähigkeit haben Probleme im Erkennen, Verstehen, Interpretieren und Umsetzen sowie Schwierigkeiten des Denkens und Gedächtnisses. Antriebsstörungen wie Hyperaktivität, Hypoaktivität, Überregbarkeit oder Gleichgültigkeit sowie grob- und feinmotorische Störungen stellen Beeinträchtigungen auf physischer Ebene dar und können sich als Störungen der Gesamtkörperkoordination ebenso auswirken wie als Störungen der Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit oder der Flexibilität des Tempos. Auf barrierefreien Spielplätzen sollen bauliche Barrieren vermieden und selbst Kindern mit verschiedenen physischen und psychischen Beeinträchtigungen die Möglichkeit gegeben werden, selbständig zu rutschen und zu schaukeln, im Sand zu spielen und Karussell zu fahren. Nach DIN 18024, „Barrierefreies Bauen“, gelten Gebäude und andere bauliche Anlagen als barrierefrei, wenn sie „für alle Menschen mit und
ohne Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind“. Die Umsetzung der Barrierefreiheit auf Spielplätzen bedeutet entsprechend DIN 18024, für alle Kinder, unabhängig von ihren Fähigkeiten und Behinderungen, uneingeschränkten Zugang zu allen Spielaktivitäten zu schaffen, mindestens zum Sicht- und direkten Kommunikationskontakt. DIN 18030 definiert als Kriterien für ein barrierefreies Spiel vor allem den Zugang und die Erreichbarkeit von Spielflächen und Spielgeräten, die Orientierungsmöglichkeit auf dem Spielgelände sowie die Möglichkeit zur selbstbestimmten Aktivität. Hauptanforderung an den barrierefreien Spielplatz ist es, Benachteiligungen durch bauliche MaSSnahmen auszugleichen bzw. zu mildern. das gemeinsame Spielen von nichtbehinderten und behinderten Kindern soll auf die spezielle Begabungen der Kinder eingehen und beiden Seiten eine Art Rollentausch ermöglichen. Das Selbstwertgefühl der Kinder soll über die gemeinsame Nutzung aufgebaut und die Kinder in eine besondere Rolle gebracht werden, die sie im Alltag oft nicht erfahren. Spielgeräte auf einem barrierefreien Spielplatz sollten weitgehend unabhängig von fremder Hilfe und nach freier Wahl benutzt werden können. Die Schwierigkeit des Spiels soll erkennbar und frei steuerbar sein und das Spiel jederzeit abgebrochen werden können. Spielgeräte sollten verschiedene Spielvarianten zulassen, Platz und Mitspielmöglichkeiten auch für Betreuer bieten und Erfolgerlebnisse bei der Benutzung hervorrufen. Die Entscheidung, Barrierefreiheit auf einem Spielplatz zu realisieren, bedeutet aber auch, den kleinsten gemeinsamen Nenner anzustreben. Der Gefahr, dass der barrierefreie Spielplatz gegenüber dem behindertengerechten Spielplatz wichtige Spiel- und Therapiemöglichkeiten verliert, steht die Herausforderung gegenüber, den Spielplatz so vielseitig und abenteuerlich zu gestalten, dass auch für nichtbehinderte Kinder ein attraktiver Ort geschaffen wird, an dem die Kinder nicht schon bald das Interesse verlieren.
KONZEPT RAUM Das Konzept des barrierefreien Spielens sowie der Integration der Spielfläche in das Ortsgefüge bestimmen die Gliederung der Fläche in thematische Bereiche. Die Zonierung setzt neben der Entwicklung von Strategien auf Spiel- und Stadtebene die Auseinandersetzung mit der vorhandenen Struktur voraus.
Analyse/ Struktur Lage Die Andreas-Fröhlich-Schule liegt am nordöstlichen Ortseingang von Krautheim-Klepsau an der Kreisstrasse K2313 von Leibach nach Krautheim. An der westlichen Seite grenzt das Sportheim und der Sportplatz des SC Klepsau an die Andreas-Fröhlich-Schule an, für das Grundstück östlich der Schule gibt es einen Aufstellungsbeschluss . Momentan liegt die Fläche brach. Noch weiter östlich befindet sich eine kleinere Obstwiese, die in privatem Besitz ist bzw. privat verpachtet wird. Nutzung Die Andreas-Fröhlich-Schule bildet zusammen mit dem Sportgelände des SC Klepsau eine Sondernutzung innerhalb des ansonsten als Wohngebiet ausgewiesenen Gebietes. In den letzten Jahren ist an die Schule ein Kindergarten zur Frühförderung angegliedert worden, der in Baucontainern im Osten der Gebäudeanlage untergebracht ist.
ErschlieSSung Erschliessungs- und Parkflächen befinden sich momentan zwischen der Schule und dem Sportverein und werden an unterschiedlichen Wochentagen genutzt. Die Parkplätze für die Schule wurden mit dem Ausbau des Kindergartens auf Parkmöglichkeiten entlang des neuen Erschliessungsweges, der Kindergarteneingang und Kreisstrasse verbindet, ausgedehnt. Die Kinder werden entweder mit AUTOS oder KLEINBUSSEN, die unmittelbar vor dem Schulgebäude halten, in die Schue gebracht. Vegetation Die Schule ist ringsum von Grün umgeben. Die Gemeinde KrautheimKlepsau grenzt direkt an das Landschaftsschutzgebiet Jagst-Taubertal an. Hinter der Schule befindet sich eine leichte Böschung. Das Gelände steigt bis in die umliegenden Weinberge weiter an. Zwischen der zukünftigen Spielfläche und der Obstwiese fliesst ein Wasserfall, der besonders im Herbst, wenn die Bäume kahl sind, von der Schule aus, sichtbar ist. Der für die Naherholung in der Region Hohenlohe wichtige Radweg nach Dörzbach verläuft östlich der Andreas-FröhlichSchule an der gegenüberliegenden Strassenseite. Der Weg wird von Lehrern und Erziehern der Schule für Ausflüge und auch kürzere Spaziergänge mit den Kindern genutzt.
Strategie Strategien für die Nutzung der Fläche sollen parallel auf städtebaulicher Ebene und hinsichtlich des Spielwerts der Fläche entwickelt werden. Auf Stadtebene Belebung der Fläche Auf städtebaulicher Ebene am bedeutendsten ist, dass die Spielanlage für die Öffentlichkeit nutzbar sein soll. Sie soll nicht nur der Schule, sondern auch der Stadtteilversorgung dienen und Spiel- und Erholungsraum bieten für Kinder und Erwachsene mit einem Entwicklungsstand von nichtbehindert bis schwerstbehindert und einem Aktivitätspotential von passiv bis hyperaktiv . Die Fläche selbst soll von allen Seiten bespielt werden, um ganztägige und ganzjährige Aktivität zu ermöglichen. Je belebter eine Fläche ist und je mehr Menschen sich auf ihr aufhalten, desto geringer ist die Gefahr, dass die Fläche verkümmert oder Vandalismus zum Opfer fällt. Anbindung an das Ortsgefüge Die Nutzungskonzepte, die für die Gemeinde vorgeschlagen werden, zielen darauf ab, die Spielflächen als spezielle flächen einer Schule für geistig und körperlich behinderte Kinder in das Ortsgefüge zu integrieren. Die repräsentative Lage am Ortseingang und der Eindruck von Schule und Gemeinde sollen inszeniert werden. Zu diesem Zweck müsste die Beschilderung geändert werden und zum einen das Ortsschild weiter nach Osten versetzt, zum anderen der Verkehr schon vor dem Ortseingang deutlich verlangsamt werden, da als einziger Zugang von der Schule zum Rad- und Naherholungsweg nach Dörzbach die Kreisstrasse überquert werden muss und die Strasse sehr stark von Lkw´s befahren ist.
Impulscharakter Der Spielplatz soll zum Spielraum werden und über den Schulbetrieb hinaus sieben Tage in der Woche nutzbar sein. Der Begriff des Spielraums soll ausgeweitet werden. Die Spielflächen sollen über den Schulbetrieb und über das Schulalter hinaus Aufenthalts- und Freizeitqualität schaffen und Impulse geben für integriertes Spielen, das Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen und generationen- und ortsübergreifend funktionieren kann.
Verzahnung von Sport - Spiel - Natur Langfristig könnte die Spielfläche mit Sportplatz und Obstwiese zu einer Spiel-, Sport- und Naherholungsfläche zusammenwachsen, in der die Natur vielseitig bespielt und erlebt wird. Auf der Obstwiese könnte gemeinsam mit dem Pächter ein Naturlehrpfad zwischen Obstbäumen angeboten werden. Auf Spielebene Die Spielfläche soll barrierefrei und vielseitig nutzbar sein. Spielelemente sollen allen Kinder ohne fremde Hilfe offen stehen und Eigeninitiative, Kreativität und Bewegung anregen und fördern. Zonierung - Variation Es sollen vielseitige Spielzonen und Aktivitäten für die verschiedensten Ansprüche und Fähigkeiten der Kinder geschaffen werden. Die Zonen sollen auf die Topographie der Fläche und die Nutzung der benachbarten Flächen reagieren und Bewegungsaktivitäten aller Art, Phantasie, Kreativität, Geschicklichkeit, Erholung und Entspannung anregen.
Kommunikation der Zonen Die einzelnen Zonen sind verschiedenen Themenbereichen zugeordnet. Sie sollen autark funktionieren und gleichzeitig mit angrenzenden Zonen kommunizieren. Spielelemente aus der Nachbarzone
Gliederung des Spielens Der Spielraum soll so organisiert und gegliedert sein, dass sich Spiel- und Aufenthaltsflächen sowie Flächen mit schneller und langsamer Bewegung abwechseln.
sollen einsehbar und überschaubar sein. Spielen passiv zu beobachten nimmt ebenso wie aktives Spiel Berührungsängste.
Weg als Parcours Wege sollen zwischen Spielzonen
vermitteln und direkte und verständliche Verbindungen schaffen. Sie sollen zugleich ein Spielelement sein und durch die Variation von Bodenbelägen, Materialien und Orientierungshilfen Raum- und Wahrnehmungserfahrungen vermitteln.
Geräte und Plätze entlang des Weges Spielgeräte und Treffpunkte befinden sich entlang der Hauptwege, damit sie für alle überschaubar und zugänglich sind.
Gestaltung der Zonen Innerhalb jeder Zone sollen Schutz- und Rückzugsflächen für ruhiges Spielen angeboten werden, und in jeder Zone sollte sich das Zwei-Kanal-Prinzip der alternativen Wahrnehmung wiederfinden. Nach DIN 18030 müssen wichtige Informationen über mindestens zwei der drei Sinne „Hören, Sehen, Tasten“ wahrgenommen und über jeweils mindestens eine alternative Handhabung genutzt werden können.
Spielen soll barrierefrei funktionieren, Spielraum nicht nur barrierefrei bespielbar sein, sondern ebenso barrierefrei bespielt werden. Planung und Gestaltung der Spielfläche sollen zum Raumspiel werden zwischen Verantwortlichen und Nutzern. Nutzungskonzepte für Stadtraum und Spielraum sollen gemeinsam erarbeitet werden. Städtebaulich steht die Frage im Vordergrund, wie die Spielflächen der Andreas-Fröhlich-Schule sinnvoll in das soziale und örtliche Gefüge integriert werden können. Hinsichtlich der Spielflächen ist die Frage massgebend, wie das Konzept des barrierefreien Spielens mit einfachen Mitteln und minimalen Kosten umgesetzt werden kann. Parameter für das Raumspiel, die neben der Fläche an sich bzw. der Grösse und Lage der Fläche bei der Gestaltung zur Verfügung stehen, und die dazu beitragen, die Kosten für die Gestaltung der Spielflächen möglichst gering zu halten, stellen Arbeitskraft und Material dar. Material steht in Form von Spenden und Recyclingmaterial zur Verfügung. Ausserdem soll die Verwendung ortsüblicher Materialien dazu beitragen, Kosten zu minimieren. Bei Planung und Umsetzung des Modellvorhabens in Krautheim-Klepsau steht als Arbeitskraft in erster Linie die Partizipation aller am Projekt Beteiligten zur Verfügung. Um ein beispielhaftes Projekt zu realisieren, ist die Beteiligung und Motivation der Gemeinde und der Lehrer, Erzieher und Eltern unbedingte Voraussetzung. Partizipation schafft Identifikation mit dem gemeinsam geschaffenen Ort und bildet die Basis für eine nachhaltige Entwicklung der Gesamtfläche. Partizipation könnte in der Umsetzung so aussehen, dass Patenschaften für einzelne Bereiche oder für einzelne Spielgeräte übernommen werden und sich somit Verantwortliche für die Gestaltung und Instandhaltung der einzelnen Elemente finden. Das
folgende Kapitel ist eine katalogartige Ideensammlung von Bausteinen, Pflanzen, Bodenbelägen und sollen für eigenständiges Handeln bei der Gestaltung der Flächen bzw. der einzelnen Bereiche.
Szenarien,
die
Anregung
sein
Einleitend werden für die gesamte Spielfläche Zonen vorgeschlagen, die sich aus der natürlichen Geographie der Fläche und den vorhandenen Nutzungen auf dem Gelände ergeben und deren Ziel es ist, möglichst vielseitigen und abwechslungsreichen Spielraum für die verschiedensten Ansprüche zu schaffen.
Teil II: Katalog
Zonen
Bausteine Bel채ge Pflanzen
Szenario
Verschiedene Zonen für
möglichst
Raum schaffen Aktivitäten und
sollen
vielfältige
Spielvarianten. Für die Festlegung von Zonen ist der angrenzende Raum, Infrastruktur und Vegetation entscheidend. Die Gliederung der gesamten Spielfläche in thematische Zonen fördert Raumwahrnehmung und Orientierung. Zonen sollen Raumabschluss sein, verbinden und einen Bezug zu Umgebung und Kontext herstellen. Die Belegung der Zonen definiert Materialien, Spielgeräte und unterschiedliche Schwerpunkte innerhalb der Zonen hinsichtlich Spiel, Bewegung und Lernfaktor. Blickbezüge zwischen Zonen verknüpfen Spielbereiche. Barrierefreiheit in den Zonen und zwischen Zonen setzt den Zugang zu einer Zone für alle Nutzer voraus. Zwischen Zonen sollen Haupt-, in den Zonen Nebenwege definiert werden. Spielgeräte sollen entlang der Wege angeordnet für alle erreichbar und nutzbar sein. Um die Spielfläche möglichst vielseitig zu gestalten, sollen sich laute und leise Zonen, Bewegungs- und Ruheflächen und schnelle und langsame Bereiche abwechseln.
Zonen Klettern Rennen Drehen Schaukeln Sport F端hlen Ruhen
Hรถhe
ร berschaubarkeit
Klettern Klettern und Balancieren stellen Herausforderungen dar für Körperbeherrschung, Bewegungsplanung, Koordination und Konzentration. Klettern vermittelt Raumwahrnehmung, Orientierung und die Wahrnehmung von Höhe. Die Möglichkeit zu Klettern animiert zum Bewegen und verlockt dazu, alleine und in der Gruppe Abenteuer zu entdecken und zu erleben. Nördlich der Grundstücksgrenze steigt die zukünftige Spielfläche leicht an, im Osten grenzt die privat verpachtete Obstwiese an das Grundstück an. Lage und Gestalt der Kletterzone sind bestimmt durch die Notwendigkeit, die gesamte Spielfläche nach Norden und Osten zu begrenzen und auf das natürliche Ansteigen der Fläche zu reagieren. Die leichte Erhöhung der Zone dient der Überschaubarkeit, Orientierung und Raumwahrnehmung auf der Spielfläche.
Topographie
Abschluss
Raumwahrnehmung Orientierung
Die Spielfläche benötigt eine klare Abgrenzung zur Kreisstrasse K 2313, die südlich der Andreas-Fröhlich-Schule verläuft. Die Bewegung auf der Spielfläche sollte parallel zu der Bewegung auf der Strasse verlaufen, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Autos verständlich machen und zu selbständigen Bewegungs- und Geschwindigkeitserlebnissen anregen. Kinder sollten sich der Strasse annähern, um Berührungsängste abzubauen und zu lernen, reale Gefahren abzuschätzen. Gleichzeitig sollte die Zone Schutz und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Eine Grenze zur Strasse könnten natürliche Zäune aus Pflanzen sein, die ausser der Raumwahrnehmung vielseitige Wahrnehmungserfahrungen eröffnen. Die Zone, die der Kreisstrasse am nächsten liegt, könnte ein Parcours im kleinen sein innerhalb der als eine Art Parcours angelegten Gesamtfläche.
Rennen
Strasse verstecken
Abgrenzung
Blickbez端ge Bewegung
Verzahnung
Balance
Der Bereich der Spielfläche, der im Mittelpunkt liegt, verknüpft und verzahnt die einzelnen Spielelemente. In der zentralen Zone kommunizieren Spielbereiche und Nutzer. Die Zone dreht sich um die verschiedenen Aktivitäten und ruht gleichzeitig im Zentrum der Anlage. Sie kann Treffpunkt sein und zum Verweilen und Beobachten anregen. Zugleich können Spielelemente gestaltet werden, die die Zone aktiv erlebbar machen, durch die die Fläche bespielt wird und die wiederum durch die verschiedenen Aktivitäten auf der Fläche zum Spielraum werden.
Mittelpunkt Orientierung
Bewegung und Stillstand
Konzentration
Drehen
Schaukeln
Repräsentation
Der Eingangsbereich repräsentiert die Schule und ermöglicht Identifikation mit dem Schulgelände. Der repräsentative Charakter der Spielfläche ist am höchsten in der südwestlichen Ecke des derzeitigen Spielplatzes. Zugleich hat der Bereich einen sehr hohem Aufenthaltswert, da hier Kinder auf ihre Eltern warten können. Die Nähe zur Schule ermöglicht es, die Zone relativ leicht zu beaufsichtigen. Vorhandene Bäume spenden Schutz und Schatten und bieten natürlichen Rückzugsraum. Die Spielfläche vor der Schule sollte gestaltet
Schulnähe
RHYTHMUS
Rückzugsbereiche
Eingang
Balance
werden mit ruhigen und gleichzeitig belebten Spielelementen. Schaukeln und Wippen bieten sich in dieser Zone nicht nur wegen der bereits vorhandenen Spielgeräte als sinnvolle Aktivitäten an. Die rhythmische Bewegung des Schaukelns schafft räumliche Kommunikation zwischen Innen- und Aussenbereich und ermöglicht die beidseitige visuelle Wahrnehmung. Die vorhandenen Bäume sind nutzbar für die Befestigung flexibler Verschattungs- und Schaukelelemente wie Sonnensegel und Hängematten, die von allen nutzbar sind.
Der Bereich, der unmittelbar an die Baucontainer angrenzt, bietet Raumwahrnehmung und Orientierung nicht nur wegen der unmittelbaren Nähe zu Schulgebäude und bestehendem Spielplatz, sondern ebenso auf Grund der einprägsamen Farbe der Baucontainer, der Überschaubarkeit des gesamten Geländes und der natürlichen Böschung, die die Spielfläche nach Norden begrenzt. Die Spielfläche, die in diesem Bereich angeboten wird, sollte die vorhandene Grundstückskante sowie die natürliche Begrenzung durch die Topographie des Geländes aufnehmen und in der Gestaltung der Fläche wiederspiegeln. Die Nutzung als Sportbereich mit klar definierten Kanten und einer Abgrenzung durch einen künstlichen Bodenbelag bietet sich hier besonders an. Die Offenheit des Platzes für alle Nutzer und die Öffentlichkeit der Nutzung soll der Bespielung der gesamten Spielfläche dienen und dazu beitragen, dass die Spielfläche nicht nur von ihrem Zentrum aus, sondern besonders auch an den Randbereichen belebt und angenommen wird.
Sport
BEWEGUNG
WAHRNEHMUNG BELEBUNG SCHULNÄHE
ORIENTIERUNG
OFFENHEIT
Fühlen
Streifräume
Rückzugsnischen
Kommunikation
Schutzräume Unmittelbar in der Nähe des Schulgebäudes sollte ein Ort für sehr ruhiges, konzentriertes und lehrendes Spiel angelegt werden. Der Bereich vor der Schule bietet sich an, da er von Kindern ständig zu beobachten und einzusehen ist und von Lehrern leicht beaufsichtigt werden kann. Die Zone hat das Potential, den bestehenden Spielplatz mit der neuen Spielfläche zu verbinden. Als Spiel- und Gestaltungselemente bieten sich Sand, Wasser und Pflanzen an. Sand und Wasser stellen die am wenigsten vorgeformten Spielmaterialien für Kinder aller Altersstufen dar. Das Anfassen und Formen von Sand und Wasser vermittelt wichtige taktile Werte. Pflanzen erläutern den Umgang mit der Natur und insbesondere Erntepflanzen erklären Kindern, dass alles Leben wächst und gepflegt werden muss und veranschaulichen Vielfalt und Vielseitigkeit der Natur.
Ruhebereich
Verbindung
Spielwiese
Liegewiese
Grillplatz
Überschaubarkeit
Treffpunkt
Ausruhen
Zum Spielen gehört neben der Möglichkeit, sich frei zu bewegen auch, sich ausruhen zu können, zu entspannen, das Spiel zu beobachten, passiv teilzunehmen, mit anderen zu kommunizieren, sich austauschen oder sich zu verabreden. Jede Spielfläche sollte Raum für Entspannung und Rückzug bieten. Dieser Raum sollte in einer ruhigen Zone angeboten werden und zwischen der Spielzone und den angrenzenden Grundstücken vermitteln. Die Ruhezone spiegelt die generationenübergreifende und über den Schulbetrieb hinaus gehende Aktivierung und Nutzung der Gesamtfläche wieder. Sie vermittelt zwischen der Spielfläche und der angrenzenden Obstwiese und kann Liegewiese sein, Grillplatz, Raum für Ballspiele und vieles mehr.
Ruhen
Die
gesamte Spielfläche ist zusammengesetzt aus einzelnen Bausteinen, die sich gegenseitig ergänzen und beliebig platziert und verschoben werden können. Aufgrund der unterschiedlichen Spielwerte, die die Bausteine bieten, können sie thematisch in Gruppen eingeteilt werden und eine Spielzone definieren. Sie repräsentieren die Barrierefreiheit, die Idee des barrierefreien Spielens ebenso wie die Barrierefreiheit in der Umsetzung durch Materialität, Konstruktion, Farbigkeit und Kombination von Auswahl und Anordnung. Auf den folgenden Seiten werden verschiedene Bausteine
vorgestellt, mit denen die Spielfläche gestaltet werden kann. Die Auswahl der vorgeschlagenen Bausteine richtet sich nach den individuellen Ansprüchen und Bedürfnissen und ist beliebig
erweiterbar.
Möbel
Drehgeräte
Klettergeräte
Bausteine Sand Wasser Matsch Sport Schaukeln, Wippen Klang
Bänke
bänke
bieten die Möglichkeit Zonen zu definieren und sie von anderen Bereichen abzugrenzen. Sie bestimmen Ruhe- und Aufenthaltsbereiche und fördern Kommunikation und Integration.
Möbel
Die Bänke können mit einfachen Materialien und ohne Vorkenntnisse so vielseitig wie möglich gebaut und gestaltet werden. wetterfeste Holzbretter (z.B.: Lärche, Douglasie), die in Länge und Breite variabel sind, werden über Eisenwinkel miteinander verbunden. Die Sitzhöhe der Bänke entspricht der Sitzhöhe von Rollstühlen. Parkbuchten zwischen den Bänken ermöglichen gemeinsames Sitzen und Ruhen. Zur Beidseitigen Orientierung kann zusätzlich eine Rückenlehne angebracht werden. Holz als wiederkehrendes Material für Bodenbeläge Spielelemente erhöht die Identifikation mit der Spielfläche. Bei Eigenbau verschiedene werden.
und
ist die Herstelleung sehr günstig. Es können Hölzer aus Restbeständen, Spenden etc. verwendet
Möbel Pflanztröge
pflanztröge
werden nach demselben Prinzip wie Bänke konstruiert und können in verschiedenen Höhen und Breiten ausgeführt werden. mit dem Rollstuhl unterfahrbar sind Pflanztröge zwischen 65 und 70 cm Höhe. Sie eignen sich besonders in Schulnähe, da der Bereich gut eingesehen werden kann und die Pflege der Pflanzen dadurch erleichtert wird.
Tische
Als unterfahrbare und sehr kostengünstige Tische bieten sich Kabeltrommeln aus Holz an, die in unterschiedlichen Durchmessern, Höhen und Ausführungen erhältlich sind. Für die dauerhafte Installation im Aussenbereich empfiehlt es sich,Trommeln aus Vollholz zu verwenden, die etwas teurer sind. Kabeltrommeln aus Pressspan sind dagegen extrem günstig, eventuell auch gratis, zu bekommen. Transportlöcher in der Mitte der Trommel können als Ständer für Sonnenschirme genutzt werden.
Stämme
Holzstämme können auf der gesamten Fläche im Boden eingelassen werden. An den Stäben werden in unterschiedlichen Höhen Ösen befestigt, die zum anbringen von Sonnensegeln, Hängematten, Schaukeln und Seilen zur Verfügung stehen. Als vertikale Elemente können Stämme als Grenze wirken und gleichzeitig Kommunikation zwischen Bereichen schaffen. Verschiedene Anstriche können als Orientierungshilfe dienen.
Möbel
HÄngematten
Die Form der Hängematte vermittelt Sicherheit und Geborgenheit. Schon kleine Schwingbewegungen der Hängematte regen den Gleichgewichtssinn an. Beim Zusammenrücken in der Hängematte können Kinder Körpernähe erfahren und Berührungsängste abbauen. Die Möglichkeit, allein oder mit anderen zu schaukeln bzw. auszuruhen, macht Hängematten zu wichtigen Kommunikationspunkten auf dem Spielplatz.
Sonnenuhr
Eine Sonnenuhr nutzt den Stand der Sonne als Zeitanzeige. Bei der Horizontalsonnenuhr fällt der Schatten des Zeigers auf ein horizontales Ziffernblatt. Im Gegensatz zu anderen Sonnenuhren ist die Horizontalsonnenuhr eine Ganztagessonnenuhr, da sie die Zeit über die gesamte Dauer der Sonnenstunden anzeigen kann. Der Winkel zwischen der jeweiligen Stundenlinie und der Nord-Süd-Achse der Uhr ist von der geographischen Breite des jeweiligen Ortes abhängig. Der Schattenstab muss ein Abbild der Erdachse sein und mit dem Winkel der geographischen Breite zur Bodenebene geneigt sein. Der Winkel für die geographische Breite in Krautheim-Klepsau beträgt 49,38°. .
Möbel t1
t2
t3
t4
t5
t6
Uhrzeit
11 / 13
10 / 14
9 / 15
8 / 16
7 / 17
6 / 18
β
11,5°
23,7°
37,2°
52,7°
70,6°
90°
0,88m
1,52m
2,63m
5,67m
parallel
d (r=2m) 0,41m
SChattenspender
Sonnensegel aus Lkw-Plane oder Segeltuch werden mit Ösen an den aufgestellten Stäben befestigt. Sie sind in Farbigkeit, Material, Grösse und Höhe der Aufhängung variabel und können als Schattenspender, aber auch zur Abdeckung genutzt werden. Ihr ständiges Bewegen im Wind erweckt Assoziationen mit Weite und Schwerelosigkeit. In Kombination mit Hängematten ermöglichen sie ein intensives Erleben des Aussenbereichs und bieten Schutz und Geborgenheit. Als wiederkehrendes Element verbinden sie die verschiedenen Bereiche und werden zum sichtbaren, repräsentativen Element für die Schule. Sonnensegel bieten Platz für Sponsoren. Sonnenschirme können von Firmen gespendet werden.
Möbel
Drehmühle
Zwei im Abstand von 2,50m in die Erde eingelassene Holzstämme sind auf einer Höhe von 80cm mit einem Griff versehen. Hält ein Kind einen der Griffe und läuft um den Stamm, dreht sich der andere Stamm eigenständig mit, da beide Stämme unterirdisch über einen Keilriemen miteinander verbunden sind. Im Erdbereich werden die Stämme in ein Betonfundament eingelassen und über ein Kugellager drehbar gehalten. Der keilriemen läuft in einem Hohlraum zwischen den Stämmen. Um das Eindringen von Schmutz in die Konstruktion zu verhindern, müssen die Stämme ringsrum abgedichtet sein. Die Gesamtkonstruktion hat einen Flächenbedarf von 5,6m x 3m. (Karussells - DIN 33942)
Drehgeräte Der
pädagogische Effekt bei diesem Spielgerät liegt darin, dass ein nicht-gehbehindertes Kind durch das Drehen an einem Ort, scheinbar wie von geisterhand, etwas anderes antreibt. Ein im Rollstuhl sitzendes Kind kann sich festhalten und mitdrehen lassen kann. Die Drehmühle fördert kooperatives und kommunikatives Spiel, vermittelt ein gefühl von Hilfsbereitschaft und Solidairät und schult Motorik, Gleichgewichtssinn und Körperbeherrschung.
Pedalokarussell Das Pedalokarussell
ist eine Abwandlung des gängigen schienengeführten Fahrradkarussells. Der Antrieb erfolgt über verkleidete Räder, die auf vier Tretplätze mit Haltestange verteilt sind. Im gegensatz zum herkömmlichen Karussell sind anstelle von „Beifahrersitzen“ zusätzliche,
Drehgeräte abgerundete Haltestangen an das Grundgerüst angeschweist, an denen sich sich Kinder im Rollstuhl oder auf anderen fahrbaren Spielgeräten festhalten und mitziehen lassen können. (bahngeführte Karussells - DIN 7926-5)
Das Karussell spricht grob- sowie feinmotorische Fähigkeiten der Kinder an, fördert Gleichgewichts- und Orientierungssinn, Kommunikation und integratives Spiel.
Drehgeräte windräder
Windräder
in
v e r s c h i e d e n e n
Ausführungen (Grösse, Höhe, Farbe, Durchmesser) können selbst
gebaut
werden
und eine bunte, bewegte
Grenze zwischen Spielbereichen oder zur Strassen bilden. Die Symbolik des Drehens und die Farbigkeit fördern die Identifikation mit der Spielfläche.
Kletterburg
Spielgeräte-Kombinationen sollten auf möglichst vielen Ebenen barrierefrei erreichbar und von vielen Kindern multifunktional und altersunabhängig nutzbar sein. An Klettergeräten sollten unterschiedliche Aufstiegsmöglichkeiten und mindestens eine gefahrenfreie Abstiegsmöglichkeit angeboten werden.
Klettergeräte Die Kletterburg besteht aus zwei Rampen, über die auf einer Länge von 18m über Zwischenpodeste eine Höhe von 1,15m ereicht wird. (max. Längssteigung: 6% - DIN 33942, DIN 18024-2) Die Zwischenpodeste sind Attraktion und Spielelement. über ein Sprachrohr kann mit der gegenüberliegenden Seite der Burg kommuniziert werden, und über eine Seilwinde können Kieselsteine transportiert und durch Rohre geschüttet werden. Die Hauptplattform ist über eine Hängebrücke mit einem Aussenturm verbunden, der auch über eine Kletterwand erreicht werden kann. Eine rollstuhlgerechte Doppelrutsche ist in die Kletterburg integriert. Die Burg bleibt vielseitig erweiterbar.
Rampe
Kieselrutsche
Partnerrutsche
Kletterwand
Hängebrücke
Kieselseilbahn
Kieselwinde
Rampe
Kieselrutsche
Über eine Seilwinde (hergestellt aus Autoreifen, Stahlketten und Fahrradfelgen) können Kieselsteine auf die Burg befördert werden. Über eine weitere Seilbahn werden sie um- und ausgeladen und durch PVC-Rohre, die in den Boden eingebaut sind, zurück auf Bodenniveau geschüttet.
Klettergeräte
Kletterwand
Die Kletterwand vermittelt ein Gefühl von Abenteuer, hilft Kindern ihre Höhenängste und Schwindelgefühle zu bewältigen und Gleichgewicht und Balance zu erlernen. Die Kletterwand ist eine einfache Verbretterung mit Rundhölzern als Klettergriffe.
Rutsche
Rutschen ist eine elementare Bewegungserfahrung, auf der viele Sport- und Bewegungsspiele aufbauen. Die Partnerrutsche hilft dem Kind Berührungsängste abzubauen. Das Rutschen wird zu einem intensiven Gemeinschaftserlebnis und fördert Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen des Kindes. Der Einstieg zur breiten Rutsche wird durch eine Plattform auf gleicher Höhe erleichtert. Dadurch wird es manchen Kindern möglich, vom Rollstuhl aus in den Einstieg der Rutsche überzusetzen. Da die Rutsche von Kindern mit und oihne Behinderungen gemeinschaftlich genutzt werden kann, entsteht ein Gefühl von Gleichwertigkeit und Integration.
Hängebrücke
Die Hängebrücke verbindet die Hauptplattform der Kletterburg mit dem ausgelagerten Turm. Laufen und Rollen über die Brücke stellen dreidimensionale Bewegungen dar, die durch Tempo und Eigengewicht bestimmt werden. Die Bewegung stellt hohe Anforderungen an Gleichgewicht, Haltungsanpassung, Bewegungsgeschicklichkeit, Koordination, Konzentration und die schnelle Abstimmung von visueller Wahrnehmung und Bewegungsplanung. Die Masse der Brücke dämpft die Schwingungen und rhythmisiert sie; die Rhythmik der Bewegung der Hängebrücke unterstützt die Haltungsbewahrung und den festen Stand. Durch das Festhalten an den Handläufen stabilisiert sich das Kind vom Oberkörper her.
Klettergeräte Die Hängebrücke befindet sich auf einer Höhe von 1m - 1,14m über weichem Untergrund (nach DIN 33942 zulässigen). Sie besteht aus dicht aneinandergereihten Holzbrettern, die durch Ketten beweglich miteinander verbunden sind.
Um die Befahrbarkeit mit dem Rollstuhl zu garantieren, darf die maximale Steigung 6% nicht über- und die Breite der Brücke 90cm nicht überschreiten, die Hängebrücke muss seitlich mit 10cm hohen Radabweiser versehen sein, und das Geländer sollte sich in einer Höhe von 85cm befinden (Rampen - DIN 18024-2).
Wasserbecken Wasser
und Sand sind die am wenigsten vorgeformten Materialien, bieten Raum für vielseitige Spielaktivitäten und sprechen durch den hohen haptischen und taktilen Wert die meisten Sinne auf einmal an. Wasser- und Sandspiele haben einen hohen therapeutischen Wert, fördern Konzentration, Ausdauer, Kreativität und Phantasie und funktionieren ebenso als individuelles Spiel wie als Gemeinschaftsspiel.
Sand, Wasser, Matsch
Rollstuhlgerecht sind Tische mit unterschiedlichen Unterfahrbarkeitshöhen (65-69cm). Wasser-Matsch-Tische sollten ein Quergefälle von 1-2% haben; die Wassertiefe sollte aus Hygiene- und Reinigungsgründen 10 bis 15cm betragen (DIN 18034, DIN 19643).
Sandkasten
Das Spiel im Sandkasten ist produktives schaffendes Spiel, stärkt das Selbstwertgefühl und baut Berührungsängste ab. Sandtische auf verschiedenen Höhen bringen Kinder zusammen und bieten Raum für integratives und kreatives Spiel.
Sand, Wasser, Matsch Sandkästen und Sandtische sind preiswert in der Anschaffung, erfordern aber einen relativ hohen Arbeits- und Pflegeaufwand. Aus Hygienegründen sollten Sandkästen über Nacht abgedeckt und der Sand regelmässig erneuert werden.
Sandtische, Liegekeile
Die Materialeigenschaften des Sandes senden deutliche taktile Informationen und Reize an die Haut und Gelenke. Sand kann trocken und nass sein, grobkörnig oder fein. Trockener Sand ist warm bis heiss und nicht formbar, nasser Sand kühl und gut geeignet zum Bauen und Gestalten.
Sand, Wasser, Matsch Liegekeile ermöglichen körperlich schwerstbehinderten Kindern mit Sand zu spielen und das Sandspiel intensiv zu erleben, ohne direkt im Sand liegen zu müssen.
Der förderstuhl
Der Förderstuhl ist ein Spielgerät, das die besonderen Fähigkeiten von KIndern im Rollstuhl anspricht und sie nicht nur in das Spiel integriert, sondern in eine bevorzugte Rolle bringt. Ausser dem Selbstwertgefühl der Kinder werden Motorik, Gleichgewicht, Balance und Muskulatur trainiert.
Sand, Wasser, Matsch Über eine Rampe gelangt man auf eine 36cm hohe Plattform über einer Wasserinne. In die Plattform eingebaut sind verschiedene Rollen, die der Rollstuhlfahrer durch das Drehen seiner Räder antreiben kann. Vier Rollen sind über Fahrradketten mit einem weiteren Rad verbunden, das ein Förderband in Bewegung bringt. An diesem Förderband befinden sich mehrere Wasserschöpfbehältnisse, die das Wasser nach oben tranportieren und auf der Augenhöhe des Kindes in eine Rinne entleeren. Das Kind kann beobachten, wie das Wasser auf die andere Seite fliesst.
Sand, Wasser, Matsch
Basketball
Als integratives Element und Anziehungspunkt für Jugendliche der näheren Umgebung eignet sich ein höhenverstellbarer Basketballkorb besonders gut. Dieser befindet sich auf der mit einem speziellen Bodenbelag ausgestatteten Sportfläche und kann gleichermassen von Kinden mit und ohne Behinderungen genutzt werden.
Sport
Spielmobil
Das Spielmobil ist ein bunt bemalter ausrangierter Baucontainer, in dem Spielgeräte aufbewahrt werden, die nicht fest installiert sind. Dreiräder, Bälle, Netze, Stelzen, Seile, Bobbycars, Ketcars, Rollschuhe, Skateboards, Inline-Skates, Spaten, Schaufeln, Sandspielgeräte, Bagger, Hulla-Hoop-Reifen, Hüpfgummis und Klangspiele, die von Betreuern an die Kinder ausgegeben werden.
Sport
Der Parcours
Der Parcours fördert Bewegung, Selbstwahrnehmung und Orientierung und eröffnet vielseitige Wahrnehmungserlebnisse sowie Raum für Kreativität bei der Gestaltung. Im Parcours wird die Idee für die gesamte Spielfläche im kleinen wiederholt. Die Gestaltung des Parcours lebt von der Vielseitigkeit der Materialien und Bodenbeläge, die verwendet werden. Der Parcours kann mit allen fahrbaren Spielgeräten, mit Rollstühlen etc. befahren werden und ist ebenso attraktiv als Spazierweg für Kinder und Erwachsene.
Sport Asphalt Steinplatten
Spielwiese
Holzbelag
Ruhebänke
Weidetunnel
Holzleitsteg zentrale Plattform als Treffpunkt
Sonnensegel - Schattenspender
Büsche als Rückzugsnischen und zum verstecken
mit seitlichem Handlauf für Sehgeschädigte
Schaukel, Vogelnestschaukel
Schaukeln bringt den gesamten Körper in einen Bewegungsrhythmus, der in vielfältiger Weise Körperempfindungen und Emotionen beeinflusst. Kinder erleben Hoch-, Tief-, Vor- und Rückbewegungen, Bewegungsbeschleunigung und Bewegungsrhythmus in Form von abwechselnder Anspannung und Entspannung der Muskulatur. Durch Änderungen der Bewegung vom sanften zum schnellen Schaukeln werden Gleichgewichtssinn, Tiefensensibilität, taktiles System und visuelle Wahrnehmung angeregt - Bewegungs- und Körpererfahrungen, die Kinder mit eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten im täglichen Leben kaum erleben. In der Vogelnestschaukel können Kinder im Sitzen oder Liegen sanft in Schwung gebracht werden.
Schaukeln, Wippen
Die Vorhandenen Schaukeln bzw. repariert werden
und
Wippen
sollen weitergenutzt
Rollstuhlschaukel
Die Konstruktionsweise der Rollstuhlschaukel bietet Rollstuhlfahrern den Vorteil, dass sie sich nicht an eine neue Sitzunterlage gewöhnen müssen, sondern im Rollstuhl bleiben können. Durch ihr Gewicht behält die Rollstuhlschaukel einen gleichförmigen Rhythmus. Kinder haben Zeit, sich an die Bewegung zu gewöhnen.
Schaukeln, Wippen
Momentatn befindet sich die Rollstuhlschaukel hinter dem Schulgebäude. Um repräsentativer für Schule und Spielplatz zu werden, sollte sie vor das Schulgebäude gebracht und für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden.
Wippen
Balancieren stellt eine Herausforderung dar an verschiedene Fähigkeiten in ihrem Zusammenspiel, an Körperbeherrschung, Haltungskontrolle, Gewichtsverlagerung, räumliche Wahrnehmung, Bewegungsplanung, Koordination und Konzentration.
Schaukeln, Wippen Eine Wippe und ein Wippbrett sind auf dem Spielplatz
momentan bereits vorhanden und sollen in die Umgestaltung der Spielfläche integriert werden.
Schaukeln, Wippen Wackelbrett
Das Wackelbrett ist schwingend auf Federn mit Klemmsicherung gelagert und knapp 端ber dem Boden verlegt. Es kann von Kindern mit und ohne Rollstuhl seitlich in Schwung gebracht werden. Das Eigengewicht des Rollstuhls beg端nstigt die Schwingung. Betreten oder befahren wird das Brett 端ber eine flache Rampe. Ein Handlauf gibt Halt und sichert vor dem Absturz. Die Festigkeit der Feder bestimmt die maximale Beugung des Wackelbretts. Der Platzbedarf f端r das Balancierbrett liegt bei etwa 8x4m.
Riesenrassel
Die Riesenrassel wird aus einer PVC-Röhre mit einem Durchmesser von ca. 30cm gefertigt. In die Röhre werden in unregelmässigen Abständen, eventuell einem Rhythmus folgend, Löcher gesägt oder gestanzt. In einem Holzkasten, der sich unter der Röhre befindet, sind Metallplättchen angebracht, die durch den Kontakt
Klang mit den Stanzlöchern in Schwingung gebracht werden und Geräusche erzeugen. Die Ausstanzungen dürfen nicht breiter als 8mm sein (DIN 18024), und der Holzkasten muss rundrum verkleidet sein, um Quetschgefahr zu vermeiden.
Steinxylophon, Gong, Dendrophon
Beim Dendrophon sind wie in einem übergrossen Xylophon einheimische Holzarten (Lärche, Kirsche, Esche und andere) so angeordnet, dass die feinen Unterschiede ihrer Klangeigenschaften und Farben hörbar sind. Ändert man die Länge der Klangkörper, ergeben sich verschiedene Töne, die durch Widerklänge verstärkt werden. Über die Art des Anschlagens - mit einem Schlegel oder mit der Hand - entstehen warme Klänge, die zu Melodien und Rhythmen werden können. Mehrere Kinder können gleichzeitig an dem Gerät spielen und gemeinsam musizieren.
Klang
Sprachrohre
Sprachrohre aus Metall können in die Erde eingegraben Zonen akustisch verbinden.
Klang Drehorgel In
zwei identische Holzscheiben werden löcher gebohrt, in die verschiebliche Holzpropfen gesteckt werden. Unmittelbar hinter die Scheiben wird eine weitere Scheibe montiert, die während dem Betrieb vor Quetschgefahr schützt. Das Gerüst wird drehbar zwischen zwei Stützen angebracht. Unterhalb der Drehscheiben befindet sich ein kleiner Kasten, in dem ein Metallplättchen befestigt ist. Wird die Orgel gedreht, stösst das Plättchen gegen die eingesteckten Pfropfen. Die Schwingung des Plättchens erzeugt einen Klang. Je nach Anzahl der eingeschobenen Pfropfen lassen sich unterschiedliche Klänge und Rhythmen komponieren.
Wegespiele sind Spiele, bei denen man eine Wegstrecke zurücklegt. Die gesamte Spielfläche kann zum Wegespiel werden. Hauptwege leiten durch die Spielfläche. Sie verbinden und trennen Spielflächen und Spielgeräte. Von den Hauptwegen gehen Nebenwege ab, die wiederum
erschliessen und verbinden und die Abkürzung oder Umweg sein können. Die gesamte Spielfläche kann zum Parcours ausgebildet werden, auf dem unterschiedliche Materialien und Bodenbeläge taktile und optische Orientierungshilfen geben und vielseitige Spielsituationen anregen. Für eine barrierefreie Zugänglichkeit des gesamten Spielraums sind Belagswechsel niveaugleich und Übergänge zu Spielzonen stufenlos auszubilden. Wesentliche Kriterien bei der Auswahl geeigneter Bodenbeläge sind BEFAHRBARKEIT bzw.
BEGEHBARKEIT, FALLSCHUTZ und Kosten für Anschaffung, Pfelge und Reparatur .
Steinplatten Gras Rindenmulch Holz Sand Bel채ge Wassergebundene Decke Asphalt Kunststoffplatten Fallschutzplatten
Steinplatten eignen sich zur Anwendung vor allem in der Nähe von Wasser- Sand- Matsch- Bereichen, da sie extrem leicht zu reinigen sind und geringe Pflege benötigen. Sie können als GLIEDERNDE Elemente, zur Randeinfassung, als taktile Informationselemente oder zur Kennzeichnung von Wegen verwendet werden und dienen hauptäschlich der Flächengestaltung. Als Spieluntergrund sind sie weniger gut geeignet. Durch Unebenheiten in der Verlegung können Stolperstellen entstehen, die sich mit kleinen Rädern und Rollen schlecht befahren lassen.
Steinplatten
Befahrbarkeit und Fallschutz Witterungsresistenz Vielseitigkeit Veränderbarkeit Wirkung und Wahrnehmung Anwendung Arbeits- und Pflegeaufwand Kosten
verminderte Rollqualität (bei Natursteinplatten), ebene Oberflächenbeschaffenheit, als Fallschutz ungeeignet; (max. zulässige Fallhöhe: 60cm - DIN 33942) geringfügige Veränderung der Oberflächeneigenschaften, Wärmespeicher Natursteinplatten mit unterschiedlichem Format und Farbnuancen/ natürliche Vielseitigkeit qualitätsvoller Belag, Flexibilität nach dem Verlegen von Steinplatten sehr gering natürliches Element, starkes kalt – warm – Empfinden Erschliessungswege, Wartebereiche, in Wasser- und Sandnähe; als verbindendes, wiederkehrendes Element unter den verschiedenen Bereichen relativ grosser einmaliger Arbeitsaufwand, leicht zu reinigen, wiederverwendbar sehr teuer in der Anschaffung
Befahrbarkeit und Fallschutz Witterungsresistenz Vielseitigkeit Veränderbarkeit Wirkung und Wahrnehmung Anwendung Arbeits- und Pflegeaufwand Kosten
gute Laufqualität, mit Rollstuhl nicht ohne fremde Hilfe befahrbar; (max. zulässige Fallhöhe: 1,50m - DIN 33942) sehr witterungsbeständig; Pfützenbildung, Matsch bei extremen Regen; austrocknung im Sommer Nutzung für vielseitige Aktivitäten relativ einfach durch anderes Material erweiter- oder ersetzbar Grün belebt die Spielfläche und animiert zum bewegten Spiel und zum Entspannen Aufenthaltsflächen, Spielwiesen hoher, regelmässiger Pflegeaufwand günstige Anschaffung , viel Pflege
Gras
Grünflächen schaffen Raum zum bewegten wie auch zum ruhigen Spielen und bieten die Möglichekeit die Vielfalt der natur kennenzulernen. Sie veranschaulichen den Einfluss der Gezeiten und durch ihr stetiges Wachsen den Zyklus Leben. Die Veränderung der Oberfläche bei Nässe bei Nässe und Kälte fördert das taktile Empfinden und die Vielzahl an Kleinstlebewesen vermittelt biologische Grundkenntnisse Bei der Gestaltung der Spielflächen muss beachtet werden, dass Rasenflächen mit dem Rollstuhl nicht selbständig befahrbar sind, dass sie einen enormen Pflegeaufwand benötigen und nicht witterungsfest sind.
Rindenmulchschnitzel haben eine stossdämpfende Wirkung und können in Zonen mit einer erhöhten Fallhöhe als Bodenbelag verwendet werden. SIE wirken spielstimulierend, da sie natürlich sind und als Waldboden empfunden werden. Der Nachteil von Rindenmulch oder auch Holzschnitzeln ist, dass sie bei Nässe leicht faulen. Rindenmulch sollte regelmässig erneuert werden.
Rindenmulch Befahrbarkeit und Fallschutz Witterungsresistenz Vielseitigkeit
- befahrbar mit Rollstuhl und Kinderwagen, Material durch Federwirkung; (max. zulässige Fallhöhe: 3m - DIN 33942) wird bei Regen schmierig; verottet, fault bei anhaltender Feuchtigkeit Keine Vielseitigkeit in Form und Farbe; kann aber selbst zum Spielelement
Veränderbarkeit
kein dauerhaftes
Wirkung und Wahrnehmung Anwendung Arbeits- und Pflegeaufwand Kosten
geschlossene Oberfläche stärkstes falldämpfendes
werden
Material, Wegspieleffekt (min Schichtdicke: 300mm + 200mm - DIN 33942) weich, durch Einfassung klare Definition von Spielbereichen Fallschutz in Nähe von Spielgeräten Gute Dränschicht notwendig, Hygiene problematisch Anschaffung und Erneuerung günstig, Pflege teuer
Holzbeläge können Spielzonen definieren. Da Holzflächen eine klare Kante zu angrenzenden Bereichen bilden, können sie sehr gut als strukturierendes und einfassendes Element verwendet werden. Bodenbeläge aus Holz eignen sich zur Gestaltung von Wegen, Rampen und Aufenthaltsbereichen und ergeben mit Bänken und Tischen aus demselben Material schöne Kombinationen. Durch seine Oberflächenbeschaffenheit und
die Fugen, die zwischen einzelnen Brettern entstehen, fördert Holz Motorik und
Gleichgewichtssinn. Holz lebt und ist der Bodenbelag mit den höchsten haptischen und taktilen Materialeigenschaften. Bedingt durch das starke Schwind- und Quellverhalten muss es unbedingt gegen Nässe behandelt und sollte nicht in der Nähe von Wasserflächen verwendet werden.
Holz
Befahrbarkeit und Fallschutz Witterungsresistenz Vielseitigkeit Veränderbarkeit Wirkung und Wahrnehmung Anwendung Arbeits- und Pflegeaufwand Kosten
leicht befahrbar; aus niedrigen Höhen weiches Fallen und geringe Verletzungsgefahr Quell- und Schwindverhalten des Holzes; Behandlung gegen Feuchtigkeit und Nässe notwendig natürliche Variation in Farbigkeit und Maserung Austausch- und Wiederverwertbar „Holz lebt“; natürliches Material Wege, Rampen, Ebenen; in Wassernähe ungeeignet wegen Quellverhalten und Fäulnis relativ grosser Arbeits- und Pfelgeaufwand je nach Holzart, Anschaffung und Pflege
Befahrbarkeit und Fallschutz Witterungsresistenz Vielseitigkeit Veränderbarkeit Wirkung und Wahrnehmung Anwendung Arbeits- und Pflegeaufwand Kosten
Sand Sand ist neben Wasser das am wenigsten vorgeformte Spielmaterial und eröffnet Kindern aller Altersstufen eine Vielzahl an Erfahrungen im physischen und psychischen Bereich. Sandflächen sollten keine erhöhte Umrandung haben, sondern vielmehr - auch aus Gründen der Reinigung - tiefer liegen als der angrenzende Bodenbelag. Sand muss gepflegt werden. Sandflächen sollten jährlich mechanisch gereinigt und je nach Verschmutzung alle drei bis fünf Jahre ausgewechselt werden.
nicht befahrbar; (max. zulässige Fallhöhe: 3m - DIN 33942) Veränderung der festigkeit und falldämpfenden Wirkung bei Nässe Kombination mit Liegekeilen für intensives Erleben des Sandspiels hohe Flexibilität und Kombinierbarkeit mit anderen Materialien (min Schichtdicke: 200mm + 200mm - DIN 33942) Förderung von Konzentration, Phantasie, Kreativität; Individuelles und kooperatives Spiel; Belag und Spielelement nur in Sandkästen; als Bodenbelag ungeeignet wegen schlechter Befahrbarkeit relativ hoher Arbeits- und Pflegeaufwand, regelmässige Erneuerung aus Hygienegründen Anschaffung günstig
Die wassergebundene Decke ist die älteste, einfachste und kostengünstigste Form der Oberflächenbefestigung. Wassergebundene Decken sind weich, wasserdurchlässig, angenehm zu begehen und bieten Spielmöglichkeiten durch das Einkratzen von Figuren oder Hüpfkästen in die Erde. Nachteilig sind die gelegentliche Auswaschung bei starken Regenfällen und der Bewuchs mit Gräsern und Kräutern bei schlechter Pflege. Wassergebundene Wegedecken verhindern die Bodenversiegelung und lassen Wasser und Sauerstoff an Pflanzenwurzeln.
Wassergebundene Decke Befahrbarkeit und Fallschutz Witterungsresistenz Vielseitigkeit Veränderbarkeit Wirkung und Wahrnehmung Anwendung Arbeits- und Pflegeaufwand Kosten
sehr gute Lauf- und Fahrqualität; (max. zulässige Fallhöhe: 1m - DIN 33942) Veränderung der Oberflächenstruktur; Eingeschränkte Bodenhaftung und erhöhte Abtragung bei Nässe geringe Vielseitigkeit, Einkratzen von Spielelementen in die Erde einfache Austauschbarkeit und Kombination mit anderen Materialien natürlicher Bodenbelag; Förderung der Motorik; zugleich schnelle Bewegung und Fallen möglich Wege, Erschliessungsbereiche, Aufenthaltsflächen, Rückzugsflächen relativ geringer Anschaffungsaufwand, regelmässige Wartung, einfach zu erneuern kostengünstig
Befahrbarkeit und Fallschutz Witterungsresistenz Vielseitigkeit Veränderbarkeit Wirkung und Wahrnehmung Anwendung Arbeits- und Pflegeaufwand Kosten
sehr gut begeh- und befahrbar , ebene Oberflächenbeschaffenheit, als Fallschutz ungeeignet; (max. zulässige Fallhöhe: 60cm - DIN 33942) geringe Veränderung; bei Regen Pfützenbildung; im Winter Glätte kann mit Kreide bemalt zum selbstgestalteten Spielraum werden geringe Veränderbarkeit, Langlebigkeit von Asphaltflächen Veränderung der Temperatur Erschliessungs- und Aufenthaltsbereiche hoher einmaliger Arbeitsaufwand, gut zu reinigen Anschaffung, Reparatur und Entsorgung teuer
Asphalt
Asphaltflächen sind überall dort von grossem Vorteil, wo glatte und ebene Oberflächen bei guter Witterung benötigt werden. Er ist weicher als Beton oder Pflastersteine, darf aber nur bis zu einer Fallhöhe von 60cm eingesetzt werden. Die Oberflächenbeschaffenheit und die leichte Reinigung machen Asphaltflächen optimal befahrbar mit dem Rollstuhl. Asphalt ist weicher als Beton oder Pflastersteine, darf aber auf Spielplätzen nur bis zu einer Fallhöhe von
60cm verwendet werden. Asphaltflächen eignen sich zum Bemalen mit Kreide oder Ziegelsteinen und können zum selbstgestalteten Spielraum werden. Sie sind sehr langlebig, dafür sind die Kosten für Anschaffung, Reparatur und Entsorgung sehr hoch. Ausserdem ist Asphalt ein künstliches Material und wird oft als zu hart und kalt für Spiel- und Aufenthaltszonen empfunden.
Sport-
und Bewegungsflächen benötigen einen Bodenbelag, der der besonderen Art der auf ihnen ausgeübten Bewegungen gerecht wird. Spezielle Kunststoffböden garantieren Tritt- und Rutschfestigkeit auch bei schlechter Witterung, bieten ausreichenden Fallschutz bei bewegtem Spiel und zeichnen sich durch eine enorme Langlebigkeit auch bei intensiver Nutzung aus. Eine Vielzahl an Farbmöglichkeiten und klare Kanten führen zu einer präzisen Abhebung von angrenzenden Flächen. Der relativ hohe Arbeitsaufwand sowie die hohen Kosten für Beschaffung und Entsorgung sprechen jedoch für eine ausschliessliche Nutzung auf Sport- und Bewegungsflächen.
Kunststoff
Befahrbarkeit und Fallschutz Witterungsresistenz Vielseitigkeit Veränderbarkeit Wirkung und Wahrnehmung Anwendung Arbeits- und Pflegeaufwand Kosten
gute Griffigkeit und Fahrqualität; homogene Oberfläche; guter Fallschutz keine relevante Veränderung; künstliches Material; Abnutzungserscheinungen Vielseitigkeit bei Farbauswahl und Form der Fläche geringe Flexibilität bzw. nachträgliche Veränderung ohne grossen Aufwand starker Kontrast zu natürlichen Belägen durch klar definierte Grenzen, Kanten; Linien auf dem Belag als Orientierungshilfen; Motorikfördernd wegen leichter Befahrbarkeit; Erhöhte Gefahr von Schürfverletzungen ausschliesslich auf Sport- und Bewegungsflächen relativ hoher einmaliger Arbeitsaufwand, wenig Pflege nötig teuer in Anschaffung und Entsorgung
Befahrbarkeit und Fallschutz Witterungsresistenz Vielseitigkeit Veränderbarkeit Wirkung und Wahrnehmung Anwendung Arbeits- und Pflegeaufwand Kosten
Griffigkeit und Fahrqualität; homogene Oberfläche; guter Fallschutz (max. zulässige Fallhöhe: 3m - DIN 33942) keine Veränderung; künstliches Material, Abnutzungserscheinungen Vielseitigkeit bei Farbauswahl und Form der Fläche geringe Flexibilität bzw. nachträgliche Veränderung weicher Belag, künstliches Material; starker Kontrast zu natürlichen Belägen ausschliesslich für Sport- und Bewegungsflächen relativ hoher einmaliger Arbeitsaufwand, geringer Pflegeaufwand teuer in Anschaffung und Entsorgung gute
Fallschutzplatten Sport- und Bewegungsflächen benötigen einen Bodenbelag, der der besonderen Art der Bewegung gerecht wird. Spezielle Kunststoffböden garantieren Tritt- und Rutschfestigkeit auch bei schlechter Witterung, bieten ausreichenden Fallschutz bei bewegtem Spiel und zeichnen sich durch eine hohe Langlebigkeit auch bei intensiver Nutzung aus. Eine Vielzahl an Farbvarianten und klare Kanten heben Flächen von angrenzenden Zonen ab. Wegen der hohen Kosten für Anschaffung und Entsorgung und des grossen Arbeitsaufwands sollten Kunststoffböden nur für Sport- und Bewegungsflächen verwendet werden.
Betonsteine sind auch als Gehwegplatten bekannt. Sie sind leicht begebar und befahrbar und beständig gegen Witterung. Da Betonsteine ein sehr gebräuchliches Material darstellen, sind die Kosten für Anschaffung, Verlegung und Entsorgung relativ gering. Häufig bleiben Gehwegplatten bei Arbeiten in der Gemeinde übrig und werden Schulen, Kindergärten oder anderen sozialen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Anders als natürliche Materialien sind Betonsteine kein Bodenbelag, der Phantasie und Spiel anregt. Allerdings können grossflächige Gehwegplatten, die in Helligkeit und Oberflächenbeschaffenheit mit angrenzenden Belägen kontrastieren, Orientierungshilfe für Sehbehinderte und Blinde sein.
Betonsteine
Befahrbarkeit und Fallschutz Witterungsresistenz Vielseitigkeit Veränderbarkeit Wirkung und Wahrnehmung Anwendung Arbeits- und Pflegeaufwand Kosten
gute
Lauf- und Fahrqualität; als Fallschutz ungeeignet (max. zulässige Fallhöhe: 60cm - DIN 33942) geringe Veränderung durch Witterung; bei Regen Pfützenbildung geringe Vielseitigkeit, eventuell unterschiedliche Plattenformate Leicht auszutauschen künstliches Material, Wahrnehmung von klar definierten Grenzen besonders geeignet auf Hauptwegen und in Sand- und Wasserbereichen relativ geringer Arbeitsaufwand beim Verlegen, kaum Pflegeaufwand günstig in Anschaffung und Entsorgung
Pflanzen bieten Vielseitigkeit bei der Gestaltung von Spielflächen, lassen Raum für Kreativität und Eigeninitiative und ermöglichen eine differenzierte Raumwahrnehmung und die Identifikation mit dem Ort. Pflanzen können Schutz bieten vor Sonne, Wind und Wetter und anderen äusseren Einflüssen. Pflanzen definieren Grenzen, sie können angebaut und geerntet werden. Sie regen die Phantasie an, die Wahrnehmung von Farben und Düften und können über das Spiel in der Natur hinaus beim Basteln und Spielen verwendet werden. Als Rückzugsnischen und Streifräume bieten Pflanzbereiche pädagogisch wichtige Schutz- und Lernräume. Die Gestaltung von Pflanzbereichen und das Spielen in der Landschaft fördert die Verantwortung für den sachgerechten Umgang mit der Natur. Im folgenden Kapitel sollen Pflanzen nach ihrem Potenzial definiert und verschiedenen Funktionen zugeordnet werden. Die aufgezeigten Pflanzen stellen Beispiele dar, deren Liste nicht abschliessend sein, sondern als Anregung für die individuelle Gestaltung einer Grenze, einer Hecke oder eines Pflanzbeetes verstanden werden soll. Bei der Auswahl der Pflanzen ist zu beachten, dass die Liste der Pflanzen, die als schwach giftig gelten und nicht in der DIN-Norm aufgeführt sind, sehr hoch ist.
Schutz Ernte Spiel Pflanzen Phantasie Duft
Pflanzen sollen Schatten spenden, vor Witterung und Verkehr schützen und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Sie sollen helle und dunkle Bereiche definieren, Zonen in denen sich Kinder und Jugendliche ohne Probleme zurechtfinden können, in denen sie aber auch Verstecken spielen können. Pflanzen sollen vor Blicken schützen, aber ebenso Blickbezüge eröffnen. Bäume, die besonders viel Schatten werfen, sind die Kastanie und der Haselnussbaum, Pflanzen, die Rückzugsmöglichkeiten spenden, Weide und Sommerflieder. Obstbäume bieten ausser Schutz vor Sonne und Regen Raum zum Klettern und Früchte, die im Herbst geerntet werden können. Als Obstsorten geeignet sind pflegextensive Bäume wie Apfel- und Birnbäume. Bei Pflaumen und Mirabellen ist zu bedenken, dass sie Wespen anziehen.
Schutz
Essbare Früchte stellen immer eine Attraktion im freien Gelände dar. Pflanzen, die geerntet werden, zeigen, dass die Zeit ein Kreislauf ist, dass das Jahr in vier Jahreszeiten aufgeteilt ist und dass Pflanzen gepflegt werden müssen. Bäume und Sträucher sind Erntepflanzen ebenso wie Pflanzen, die in Hochbeeten wachsen und für alle Kinder und Jugendliche zugänglich sein sollten. Ein unmittelbares Heranfahren, Betrachten und Betasten von Pflanzen in Pflanzbehältern ist möglich, wenn die Behälter circa 60 bis 70 cm hoch sind. Als Hochbeetpflanzen besonders geeignet sind Küchenkräuter wie Zitronenmelisse, Salbei, Bergbohnenkraut, Lavendel, Salat, Schnittlauch, Petersilie, Erbsen, Bohnen, Erdbeeren, Kamille, Minze, Zucchini, Kürbisse, Dill, Boretsch, Pfefferminze, Basilikum, Wilder Majoran, Thymian, Oregano und Kapuzinerkresse. Schöne Erntebäume und Sträucher sind Obstbäume wie Apfel- und Birnbäume, Esskastanien, Himbeer- und Brombeersträucher, Hagebutten, Heidelbeeren oder die rote und weisse Johannisbeere. Wildobstarten haben den Vorteil, dass sie wenig Pflege benötigen. Manche Früchte sind nicht roh geniessbar, können aber zu Marmelade, Gelee oder Saft verarbeitet werden.
Ernte
Pflanzen können vielseitig als Spielmaterial eingesetzt werden. Krautige Pflanzen, die eine Spielwiese, beleben, sind Gänseblümchen, Springkraut, Huflattich, Sauerklee und Klette. Aus Steckhölzern der Weide können Weidenzaun, Weidentunnel und Zelte gewebt werden, die Äste der Strauchhasel sind stabil und können gut geformt und zu Pfeil und Bogen weiterverarbeitet werden. Das Holz der Winter- und Sommerlinde ist ebenso robust und schnittfest wie das Gehölz des Feldahorn, und seit Generationen regen die Nasenzwicker des Feldahorn und das Juckpulver der Hagebutte zu Spiel und Kreativität an. Aus dem jungen Trieb eines Baumes mit glatter Rinde kann eine Pfeife gebastelt werden.
Zunächst sucht man einen jungen, geraden Trieb eines Baumes mit möglichst glatter Rinde, z.B. einer Esche, Kastanie oder Weide. Er sollte etwa fingerdick sein. Davon schneidet man ein 10cm langes Stück ab. Im Abstand von 2-3cm wird die Rinde eingeschnitten, bis man auf das Holz trifft. Vom langen Ende des Triebes muss die Rinde abgelöst werden. Dazu weicht man das Stück in Wasser ein und dreht die Rinde vorsichtig ab. Nun wird das Rindenrohr etwas herausgezogen und keilförmig eingeschnitten. Durch das Loch werden die Töne erzeugt. Danach wird das Rindenstück abgezogen. Das Ende des Holzes wird auf Höhe der Öffnung abgeschnitten, das abgetrennte Zweigstück halbiert und eine Hälfte etwas schmaler geschnitten. Der nun entstandene Zapfen wird wieder in das Rohr eingeführt. Das schmalere Stück muss nach oben zeigen, damit die Luft beim Pfeifen durch die Rindenöffnung gelangt. Der Rest des Zweiges wird als Kolben verwendet, mit dem die Tonhöhe variiert werden kann.
Spiel
Pflanzen regen die Phantasie an, weil sie farbig sind, weil sie duften, wachsen, sich verändern, weil sie blühen und verwelken, sich verwandeln und Wetter, Kalender und Sonnenstand widerspiegeln. Phantasiepflanzen, deren Farbe besonders auffällig für die Wahrnehmung des Jahresrhythmus ist, sind Kastanie, Ahornbaum, Weide, eine Vielzahl an Frühlingsblumen wie Tulpen, Krokusse, ausserdem Lavendel, Erbsen, Mohnblumen, Sonnenblumen, Kürbisse und Königskerzen. Pflanzen, die die Phantasie anregen, weil an ihnen Tiere beobachtet werden können, sind der Schmetterlingsstrauch, dessen Blüten Schmetterlinge in grosser Zahl anzieht, die Mehlbeere, die Lebensraum und Nahrung für Vögel bietet, ausserdem Berberitze, Kornelkirsche, Weissdorn, Vogelkirsche und Schlehe. Mit Hilfe von Pflanzen können Freilichtklassenzimmer geschaffen werden, Pflanzen können Räume unter freiem Himmel definieren und voneinander abgrenzen. Eine Vielzahl an Kletterpflanzen und Gräsern, wie Efeu, Wilder Wein oder Chinaschilfgras, können mit wenig Kosten und Aufwand raumbildend verwendet werden.. Als etwas exotischere Pflanze kann auch Bambus zu einer sehr schönen und farblich einmaligen Grenze wachsen.
Phantasie
Der Duft vieler Pflanzen ist charakteristisch für eine Jahreszeit und ordnet sie einer Pflanzengruppe zu. Nur wenige Pflanzen wie die Geranie oder der Lavendelstrauch haben einen einzigartigen Geruch. Für die Wahrnehmung von Spielzonen und Spielelementen sind ausser Düften, die als ästhetisch wahrgenommen werden, andere olfaktorische Eigenschaften von Pflanzen von Bedeutung. Beispielsweise können schattige, dichte Laubengänge Orientierungshilfen sein, da bei Sonnenlicht der kühle Schatten und die Luftfeuchtigkeit sowie der Geruch des Bodens wahrgenommen werden.
Duft
Szenarien sollen Anregungen geben für die Gestaltung der Spielfläche und Kombinationsmöglichkeiten für Spielgeräte, Bodenbeläge, Pflanzen und Möbel aufzeigen. Bilder
sollen vermitteln, wie die einzelnen Zonen durch Möblierung und Nutzung bespielt werden können und veranschaulichen, dass die Nutzungen nicht abschliessend, sondern vielseitig erweiterbar sind.
Durch
die Kombination und Variation vielseitiger Spielelemente und Ideen kann sich die gesamte Spielfläche zu einem grossen Spielparcours mit verschiedenen Attraktionen und Zonen entwickeln, der von möglichst vielen Kindern und Erwachsenen genutzt und gestaltet wird.
Eingangsbereich Efeuzimmer Parcours Pflanzbereich Streetball Freizeitbereich Kletterburg Sonnenuhr Wasserspiel Szenario
ERSTER EINDRUCK
SCHILFGRAS
Wippen
Sonnensegel
hängematten
SCHAUKELN
EingANG GLEICHGEWICHT
SCHATTEN GLEICHGEWICHT
bewegung
BÄUME RÜCKZUG
SCHUTZ
Eingangsbereich
luft
kommunikation
schilfgras
B채ume
efeu
schatten
klassenzimmer b채nke
lernen Efeuzimmer
weidetunnel
pflanzen
rennen
erleben
fahrzeuge
start
bel채ge
fahren
taktil
holz
verstecken b체sche
rollen
ziel
r체ckzug
Parcours
unterfahrbar
pflegen
bunt blumen
kochen
kräuter
gemüse
garten kreativität
schulgebäude
Pflanztröge
giessen
essen
Pflanzbereich
basketball
team
gemeinschaft
sport spiel hรถhenverstellbar
spass
erfolgserlebnis
bewegung
zuschauen punkte
Streetball
ruhe
spielen
ball weich
sitzen
schatten
schlafen
lesen
liegen
sonne
auff端hrung
theater
gras
wiese Freizeitbereich
klettern höhe toben
rindenmulch
abenteuer
rampen
kies
hängebrücke rutschen
fördersystem
holz
Kletterburg
sonne
uhr
schatten lernen
rast
drehen zentrum
ruhen
treffpunkt
zeit
Sonnenuhr
sand
trocken Wasser
feucht
nass tische
matsch
FĂśrderstuhl
bauen
kreativität wasserrad
pumpe Wasserspiel
Sicherheit und Orientierungshilfen Planungsgrundlagen bieten die allgemeinen DIN-Normen sowie für die Planung von Spielplätzen in Schulen und Kindergärten die Merkblätter der Gemeinde-UnfallVersicherung (GUV) des Badischen Versicherungsbundes. Allgemeine Grundsätze für Spielplätze definiert die DIN 18034, „Spielplätze und Freiflächen zum Spielen; Grundlagen und Hinweise für die Objektplanung“. Für Barrierefreies Bauen gelten die allgemeinen DIN-Normen 18024 und 18025. Spielgeräte müssen seit 1998 der europäischen Norm DIN EN 1176 und 1177 entsprechen. Davor galt die deutsche Norm DIN 7926. Speziell für barrierefreie Spielgeräte gilt darüber hinaus DIN EN 33942, die ausser Vorgaben für die barrierefreie Nutzbarkeit von Spielgeräten Detaillösungen sowie Abmessungen von Bewegungsflächen enthält. Für die Bepflanzung des unmittelbaren Spielbereiches sind spezielle Verordnungen über das Verbot des Anpflanzens von Giftpflanzen zu beachten.
DIN-Normen Orientierungshilfen Spielger채te Bewegungsfl채chen Sand, Wasser, Pflanzen
Spielgeräte
Taktile Hilfen: Fühlbare Hinweise an Spielgeräten oder am Boden können durch Material- oder Belagswechsel, Entwässerungssysteme, Bodenwellen oder Wegebegrenzungen durch abgerundete Kantensteine, geschnittene Hecken oder deutliche Grasnarben ausgebildet werden. Bodenindikatoren: Als Hinweis auf Sitzgelegenheiten, Hinweistafeln oder Wegekreuzungen sollten im Gehbereich Bodenindikatoren von mindestens 1m Länge über die gesamte Wegebreite vorgesehen werden. Durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien mit verschiedenen Oberflächenstrukturen wie Verbundpflastersteine, Kleinsteinpflaster, Hartgummi oder Holzschwellen kann mit den Füßen ein tastbarer Kontrast erfühlt werden. Tastleisten: Tastleisten können in größeren Freiflächen als Leitlinien dienen. Die Höhe der Tastleisten sollte 25cm, die Breite 3-7cm betragen. Durch den Einsatz unterschiedlicher Materialien und Profile kann außerdem zwischen der rechten oder linken Wegeseite unterschieden werden. Optische Hilfen: Farbkontraste, Hell-Dunkel-Kontraste oder Lichteffekte können die optische Orientierung auf dem Gelände unterstützen. Akustische Hilfen: Akustische Orientierungshilfen wie Wasserläufe, Straßenlärm, Windräder, Windspiele oder Hohlkörper sollten ausschließlich als Ergänzung zu taktilen oder visuellen Hilfen verwendet werden. Olfaktorische Hilfen: Olfaktorische Hilfen sprechen den Geruchssinn an. Schattige dichte Laubengänge können Orientierungshilfen sein, da bei Sonnenlicht der kühle Schatten und die Luftfeuchtigkeit sowie der jeweilige Geruch des Bodens wahrgenommen werden. Duftpflanzen sind als Orientierungshilfen nur bedingt geeignet, da die Blüteperiode relativ kurz ist. Temperatur: Temperaturunterschiede zwischen sonnigwarmen und schattigkühlen Zonen können ebenfalls zur räumlichen Orientierung beitragen.
Spielgeräte
Allgemein: Bewegungsflächen um Geräte: (DIN 33942:1998-09; 4.1.2) Bewegungsflächen um Spielgeräte sollten mindestens 1,20m breit sein. Falls an Bewegungsflächen eine Richtungsänderung stattfindet oder falls sie den Zu- oder Ausgang für ein Spielgerät darstellen, sollte die Fläche 1,50m breit und 1,50m lang sein. Sicherheitsbereiche: (DIN 33942:1998-09; 4.5) Jedes Spielgerät muss über einen Sicherheitsbereich von mindestens 2m Breite verfügen. Sicherheitsbereiche von verschiedenen Spielgeräten dürfen sich überlagern. Öffnungen: (DIN 33942:1998-09; 4.1.2.2) Löcher, Spalte und andere Öffnungen an Spielgeräten dürfen maximal 8mm betragen. Fallhöhen: (DIN 33942:1998-09; 4.4) Für freie Fallhöhen bis 0,6m sind Beton, Stein und bitumengebundene Böden zulässig, für Fallhöhen bis 1m wassergebundene Decken und Oberboden und für Fallhöhen unter 1,50m Rasenflächen. Unter 3m sind Holzschnitzel bzw. Rindenmulch zulässig, unter 4m Sand oder Feinkies. Greifhöhen: (DIN 18030) Greifhöhen für Kinderspielgeräte sollten sich in etwa 85cm über dem Boden befinden. Speziell: Schaukeln, Wippen: (DIN 33942:1998-09; 4.6.1) Schaukeln und Wippen sollten umlaufend mit Orientierungshilfen versehen sein. Die Zugänglichkeit sollte bis zur äußeren Grenze des jeweiligen Sicherheitsbereichs sichergestellt sein. Griffe an Schaukeln und Wippen müssen das beidseitige Umgreifen ermöglichen; Griffdurchmesser sollten 20-35mm betragen. Rutschen: (DIN 33942:1998-09; 4.6.2) Die Umsetzfläche für Rutschen sollte auf 40 cm Höhe, mindestens 1,20 lang und breit sein, außerdem glatt, eben und leicht zugänglich. Der empfohlene Neigungswinkel für Rutschbahnen liegt zwischen 40°-60°. Der Sicherheitsbereich um die Rutschbahn sollte an allen Seiten 1,50m betragen. Karussells: (DIN 33942:1998-09; 4.6.3) Karussells sollten von jeder Seite schwellenfrei zugänglich und umlaufend mit Orientierungshilfen versehen sein. Die maximale Geschwindigkeit für Drehkreuze beträgt 7m, für bahngeführte Karussells 5m pro Sekunde. Die freie Fallhöhe, d.h. der lichte Abstand zwischen der Fußunterkante und dem Bodenniveau, sollte maximal 1m betragen (EN1176-5:1998; 5.2). Als Bodenarten zulässig sind Oberboden, wassergebundene Decken sowie Fallschutzplatten.
Bewegungsflächen
Hauptwege: (DIN 18024-1:1998-01; 13.2.2) Das Lichtraumprofil von Hauptwegen sollte mindestens 1,50m breit und 2,30m hoch sein. Es sollten 2m breite und 2,50m lange Begegnungsflächen in Sichtweite, maximal in 18m Abstand, angeboten werden. Wechsel in Bodenbelägen sind niveaugleich auszuführen. Nebenwege: (DIN 18024-1:1998-01; 13.2.3) Das Lichtraumprofil von Hauptwegen sollte mindestens 90cm breit und 2,30m hoch sein. Begegnungsflächen sollten alle 10m ausgebildet werden. Rampen: (DIN 33942:1998-09; 4.1.2.3) / (DIN 18024-1:1998-01; 12.5) (DIN 18024-2) Das maximal zulässige Gefälle für rollstuhlgerechte Rampen beträgt 6% in Quer- und 3% in Längsrichtung. Nach jeweils 6m Bewegungsfläche müssen Zwischenpodeste von mindestens 1,50m Breite und 1,50m Länge angelegt werden. Beträgt die Steigung weniger als 3%, kann auf Zwischenpodeste verzichtet werden. Rampen müssen absturzsicher ausgebildet werden. Für Rampenhöhen von 15cm bis 1m sind Radabweiser und Handläufe vorzusehen, für Höhen über 1m Brüstungen.
Sand, Wasser, Pflanzen
Sand, Wasser- und Pflanzbereiche sollten gut einsehbar sein, ihre Lage teils sonnig, teils schattig sowie windgeschützt. Rollstuhlgerecht sind unterfahrbare Tische mit Unterfahrbarkeitshöhen von 65 bis 69cm. Wasser: (DIN 19643) Für das Spiel mit Wasser gelten DIN 19643 zur „Aufbereitung und Desinfektion von Schwimm- und Badebeckenwasser“ sowie die Trinkwasserverordnung und das Bundesseuchengesetz. Um unbeaufsichtigtes Spielen zu ermöglichen, sollten Wasserbecken nur bis zu einer Wassertiefe von 15cm ausgebildet werden. Zu beachten ist ausserdem, dass ausfliessendes Wasser hygienisch einwandfrei sein muss. Ist ein Wasserkreislauf vorgesehen, muss das Wasser durch einen Sandoder Kiesfilter gereinigt werden, und ein Hinweisschild muss darauf aufmerksam machen, dass es sich um kein Trinkwasser handelt. Pflanzen: (DIN 18034; GUV-SI 8018) Auf Kinderspielplätzen untersagte Pflanzen sind Goldregen, Stechpalme, Pfaffenhütchen und Seidelbast. Wegen Rutschgefahr bei feuchter Witterung sollten laubabwerfende Gehölze in Wegenähe vermieden werden.
Vision und Realisierung Grundlegende
Fragen, die sich bei einem Projekt stellen, das auf Partizipation und ehrenamtlicher Tätigkeit beruht, sind „Wie kann die anfängliche Motivitation über längere Zeit aufrechterhalten werden?“ und „Wie realisitsch ist die Vision?“ bzw. „Steht ein entsprechender zeitlicher und finanzieller Rahmen zur Verfügung?“
Im folgenden Kapitel soll das Konzept bzw. die eingeleiteten und geplanten Schritte für die Umsetzung der Spielfläche dargestellt und mit Anregungen der Träger der Andreas- FröhlichSchule und der Gemeinde KrautheimKlepsau ergänzt werden. es soll aufgezeigt werden, wie die Vision des Barriefreien Spielens und Bauens auf verschiedenen - organisatorischen, rechtlichen und finanziellen Ebenen, Gestalt annehmen kann.
Projektentwicklung Realisierungskonzept Diskussion der Ideen mit Schule und Gemeinde Weiterentwicklung des Projektes
Zeitlicher Ablauf des Projektes (Stand Dezember 2006) 08., 09., 10.06 Besichtigungen des Schulgeländes 08.06 08.06
Kontakt mit Bauamt der Stadt Krautheim/ Stadtverwaltung/ Herr Hartmann Kontakt mit Vermessungsamt Künzelsau/ Herr Schirmer
26.09.06 Erster Austausch mit Lehrern und Betreuern der Andreas- Fröhlich- Schule 09., 10.06 Telefonate mit Architekturbüro IdeenWerkstatt; Wörth am Rhein 26.09.06 Treffen mit Bürgermeister Köhler; Krautheim-Klepsau 11.06 Besprechung mit Ortsvorsteher Hesslinger, telefonisch und per email 07.11.06 Erste Präsentation der Ideen vor Schule und Gemeinde 28.11.06 Telefonat Badische GUV, Frau Antonie 06.12.06 Treffen mit Architekt Burchard (Bauverwaltung Reha- Südwest) 21.12.06 Vorstellung des Projektes an der Universität Karlsruhe (TH)
Fortschritt des Projektes
01.07 Weiterer Kontakt mit ausführenden Verantwortlichen (Ortsvorsteher, Bürgermeister, Lehrerausschuss...) 01., 02.07 Suche nach Finanziernugsmöglichkeiten, Spenden („SWR- Herzenssache“, regionale Grossbetriebe) 02.07 nächstes offizielles Treffen geplant 02.07 Aufstockung der Containeranlage, in der der Kindergarten untergebracht ist 02.07 Treffen mit Architekt Burchard (Bauverwaltung Reha- Südwest) 03.07 Nächster Schritt bzgl. des Bauleitverfahrens und des Bebauungsplans
Teil III: Entwicklung Realisierungskonzept Die Verwirklichung des barrierefreien Bauens und die öffentliche Nutzbarkeit und Nutzung der Flächen steht im Mittelpunkt der Überlegungen bezüglich des Projektverlaufs. Parameter, von denen bei der Planung ausgegangen wird, sind die Nutzbarkeit des an das Schulgelände Spielfläche, die Arbeitskraft der Beteiligten sowie die Verfügbarkeit verschiedener Baumaterialien.
angrenzenden
Grundstücks
als
Fläche
Für die Fläche liegt ein Aufstellungsbeschluss vor. Der Ortschaftsrat der Gemeinde Krautheim-Klepsau hat verschiedene Ideen für die Nutzung angeregt. Einstimmigkeit besteht darüber, dass die Wiese der Schule funktionell angegliedert und dass sie durch entsprechende Beschilderung in das Ortsgefüge integriert werden soll. Für die weitere Planung bzw. für Prognosen hinsichtlich der zeitlichen und räumlichen Entwicklung der Wiese kann davon ausgegangen werden, dass die Fläche der Andreas-Fröhlich-Schule in absehbarer Zeit angegliedert bzw. dass das entsprechende Bauleitverfahren Aussicht auf Erfolg haben wird.
Arbeitskraft
Für die barrierefreie Gestaltung und Umsetzung besonders wichtig ist die Mitwirkung aller an der Entwicklung der Spielfläche Interessierten. Um Kosten zu reduzieren und Identifikation mit dem selbst geschaffenen Ort zu ermöglichen, wird die gemeinsame Verwirklichung der einzelnen Spielelemente und Bausteine angeregt.
Material
Finanziert werden soll die Umgestaltung der Spielflächen im wesentlichen über den Förderverein der Andreas-Fröhlich-Schule sowie über Spendengelder und Materialspenden von Firmen und Privatpersonen. Restbestände und Recyclingmaterialien können in verschiedene Spielzonen sinnvoll integriert werden.
Diskussion der Ideen mit Schule und Gemeinde Versammlung vom 07.11.06:
Anwesenheitsliste Hansjörg Hesslinger, Ortschaftsrat Klepsau Herr Baumgartner, Fachlehrer, AFS Herr Trautmann, Fachlehrer, AFS Frau Krug, Kindergartenleitung Katholischer Kindergarten Klepsau Frau Wolf, Physiotherapeutin, AFS Herr Behringer, Ergotherapereut, AFS Frau Tempel, Sozialpädagogische Leitung Schulkindergarten Klepsau Frau Greiner, Fachlehrerin, AFS Herr Mohr, Fachlehrer, AFS Pfarrer Metz, Krautheim Frau Beck, Elternbeirat AFS Frau Blenninger, Elternbeirat Kindergarten Klepsau Frau Maurer, Elternbeirat Kindergarten Klepsau Frau Kroman, Elternbeirat Kindergarten Klepsau Sponsoren: Herr Kretschmer, Club Round Table Herr Anders, Club Round Table Herr Hendl, Club Rond Table Präsentation: Manuel Kretzer Christine Baumgartner
Feedback nach der Versammlung Bei der Versammlung am 07.11.06 in der Andreas- Fröhlich- Schule wurden insbesondere folgende Punkte zur Diskussion und Weiterentwicklung angeregt: - Erschliessung Es wurde darauf hingewiesen, dass der Park- und Wartebereich für Busse vor der Schule parallel zu der Gestaltung des Spielplatzes erweitert werden soll. - Beschilderung Der Verlegen des Ortsschildes zur Verkehrsberuhigung, die nach wie vor erwünscht ist, wird kein Aussicht auf Erfolg eingeräumt. - Partizipation Alle Beteiligten erklärten sich bereit, aktiv bei der Realisierung mitzuwirken und die Zuständigkeit für unterschiedliche Bereiche zu übernehmen. - Verantwortlichkeit Die Überwachung und Bauanleitung soll bei den Planern bleiben. - Materialspenden Der Club Round- Table möchte sich um Spendengelder sowie die Unterstützung von Ausserhalb kümmern. - Baubeginn Es wurde angeregt, dass im Herbst 2007 die erste Bauphase (Bereich vor der Schule) abgeschlossen sein soll.
Reaktionen während der Versammlung sowie spätere Rückmeldungen waren insgesamt sehr positiv. Um die bei der Versammlung entstandene Begeisterung aufrechtzuerhalten und ausserdem Nicht- Anwesende über das Projekt zu informieren, wurden zwei Dokumentationen des Entwurfs an die Lehrer übergeben sowie ein Plakat im Foyer der Schule aufgehängt.
Weiterentwicklung des Projektes Realisierung der einzelnen Zonen
Die Realisierung der einzelnen Zonen soll in mehreren Stufen stattfinden. Zunächst sollen parallel zum Ausbau des Kindergartens die unmittelbar an die Schule angegliederten Flächen belegt werden. Von diesen Spielflächen ausgehend soll das Nachbargelände erschlossen und in einzelnen Bauphasen verwirklicht werden. Die konkrete zeitliche Entwicklung der Fläche ist abhängig von der Dauer des Baugenehmigungverfahrens. Für Frühjahr 2007 ist ein erster Realsierungsworkshop mit Eltern, Lehrern und Schülern geplant, in dem zunächst der bestehende Spielplatz umgestaltet werden soll. Es sollen Schaukeln gewartet und gestrichen, Wege, die die Spielgeräte verbinden, angelegt, die Grenze zur Strasse sowie der Wartebereich für Schulbusse gestaltet, Pflanzbehälter aufgestellt und Hängematten und Sonnensegel angebracht werden. Um die Integration mit der Gemeinde zu fördern, ist angedacht, weitere Schulen in den Realisierungsworkshop Schulen organisieren im Sommer Aktionstage bei denen unter anderem soziale Projekte im Vordergrund stehen.
Material und Kosten
zu integrieren.
Viele
regionale
Die Abschätzung der Kosten erfolgt in Abhängigkeit von der Entwicklung der Zonen. Eine Grobschätzung der kosten für eine Realisierung des Gesamt- Entwurfs beläuft sich auf ca. 90 000 Euro. Als Ausgangsbudget stehen über den Förderverein der Schule etwa 30 000 bis 40 000 Euro zur Verfügung. Weitere anfallende Kosten sollen mit Hilfe von Arbeits- und Materialspenden regionaler Grossbetriebe und staatlich unterstützter Förderprojekte finanziert werden.
Bau- und Haftungsrechtliche Fragen
Um mit baulichen Massnahmen auf der Fläche, für die momentan ein Aufstellungsbeschluss vorliegt, beginnen zu können, muss ein rechtsgültiger Bebauungsplan verabschiedet werden. Das entsprechende Verfahren wird nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt Krautheim in Gang gesetzt und Aussicht auf Erfolg haben. Ausserdem müssen mit dem Bauamt der Stadt Krautheim wasser- und naturschutzrechtliche Fragen geklärt werden. Mit dem Ortschaftsrat der Gemeinde Klepsau wird über Zuständigkeit, Kosten und Dauer der TÜV- Abnahme, sowie über Änderungen bezüglich der Beschilderung und Parkplatzsituation diskutiert. Bauherr für die Realsierung des Projektes ist voraussichtlich das Reha- Zentrum Südwest als Träger der Andreas- Fröhlich- Schule. Der Bauantrag muss von einem bauvorlageberechtigten Architekten gestellt werden. Für die Zusammenarbeit mit dem für die Ausweitung der Container- Anlage zuständigem Architektur- Büro wurde bereits Kontakt aufgenommen. Auch Verbindungen zu Landschaftsarchitekten bestehen bereits. Für eine Kommune oder Kommunalverband ehrenamtlich Tätige werden über die jeweilige Gemeinde bei der badischen Gemeinde- Unfall- Versicherung versichert. Für Projekte stellt die Gemeinde Listen mit allen Beteiligten auf. Der Versicherungsstatus der ehrenamtlichen Helfer entspricht dem von Angestellten.
Sicherheit, Wartung und Pflege
Auf Spielplätzen sind monatliche Sichtwartungen sowie halbjährliche Reparaturen rechtlich vorgesehen. Wartungen werden auf vielen öffentlichen Spielplätzen - meist aus finanziellen Gründen - vernachlässigt. Die unmittelbare Zugehörigkeit Spielplatzes zu Schule und Sportgelände könnte einen sorgfältigeren Umgang mit der Wartungs- und Sicherheitspflicht gewährleisten.
des
Literaturhinweise AGDE, Georg/ BELTZIG, Günter/ NAGEL, Alfred/ RICHTER, Julian. Sicherheit auf Kinderspielplätzen. Wiesbaden/ Berlin 1996. AUST, Dieter/ GOEB, Simone. Wege zum Naturverständnis. Pflanzenverwendung in Kindergärten und kinderfreundlichen Anlagen. Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen 2002. BELTZIG, Günter. Das Spielplatzbuch. Hannover 1998. FAUTH, Clemens. Öffentliche Aussenanlagen. In: STEMSHORN, Axel (Hg.). Barrierefrei Bauen für Behinderte und Betagte. Dortmund 2003. KULDSCHUN, Herbert/ ROSSMANN, Erich. Planen und Bauen für Behinderte. Grundlagen für die Gestaltung einer hindernisfreien baulichen Umwelt. Stuttgart 1974. NIEPEL, Andreas. Spielplatz Langeoog. Dokumentation des ersten barrierefreien Spielplatzes Deutschlands. http://www.garten-therapie.de/Garten/ Spielplatz_Langeoog/ (20.09.2006). OPP, Günther. Ein Spielplatz für alle. Zur Gestaltung barrierefreier Spielbereiche. München/ Basel 1992. RADTKE, Uwe. Kinderspielplätze. Gestaltung, Betreuung und Erwartungen der Kinder. Marburg 2002. SCHLOSSER, D. Mehr Lebensqualität für mobilitätsbehinderte und ältere Menschen – ein Schritt zu mehr Eigenständigkeit durch barrierefreies Bauen in der Freiraumplanung. Weihenstephan 1993. VOSKAMP, Beate. Spielplätze für alle Kinder. http://www.nullbarriere.de/spielplatz.htm (27.09.2006).
Übersicht Normen und richtlinien DIN-Normen DIN EN 1176 und DIN EN 1177, Kinderspielgeräte; Begriffe. (Anmerkung: bis 1998 galt DIN 7926 Teil 1, Kinderspielgeräte; Begriffe; Teil 2: Schaukeln; Teil 3: Rutschen; Teil 4: Karussells.) DIN 18024 Teil 1, Barrierefreies Bauen; Strassen, Plätze, Wege, öffentliche Verkehrs- und Grünanlagen sowie Spielplätze. DIN 18024 Teil 2, Barrierefreies Bauen; Öffentlich zugängliche Gebäude und Arbeitsstätten. DIN 18030 Planungsgrundlagen für die barrierefreie Gestaltung des gebauten Lebensraumes. (Anmerkung: DIN 18030 soll DIN 18024 und DIN 18025 ersetzen; Erarbeitung des zweiten Entwurfes im Januar 2006.) DIN 18034 Spielplätze und Freiflächen zum Spielen; Grundlagen und Hinweise für die Objektplanung. DIN 19643 Wasser an Spielplätzen; Aufbereitung und Desinfektion von Schwimm- und Badebecken. DIN EN 33942 Barrierefreie Spielplatzgeräte: Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren für barrierefreie und behindertengerechte Ausbildung von Spielplätzen. Merkblätter der Gemeinde-Unfall-Versicherung (GUV) des Badischen Versicherungsbundes (BGV) GUV-SI 8017: Aussenspielflächen und Spielplatzgeräte. GUV-SI 8014: Naturnahe Spielräume. GUV-SI 8018: Giftpflanzen. Richtlinien für die Verwendung von Pflanzen Bundesverband der Unfallkassen, 2001: Giftpflanzen – Beschauen, nicht kauen. Verband Garten- und Landschaftsbau Rheinland, 1974: Giftige Pflanzen an Kinderspielplätzen. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2000: Liste giftiger Pflanzenarten. Giftnotruf München, 2001: Empfehlung für die Bepflanzung von Kinderspielplätzen. Informationszentrale gegen Vergiftungen der Universität Bonn, 2000: Übersicht harmloser oder weitgehend ungiftiger Pflanzen, zur kinderfreundlichen Bepflanzung von Gärten und Anlagen geeignet. LVG Heidelberg, 1999: Empfehlenswerte Bäume und Sträucher für den Spielbereich. LWK Rheinland, Flugblatt für die Verbraucherinformation: Wildfrüchte in Gärten und Parks.
Kontakt
Christine Baumgartner Scherrstrasse 6 76137 Karlsruhe 0162-5674506 christine_baumgartner@yahoo.de
Manuel Kretzer Bergstrasse 68 01069 Dresden 0351-1606047 manuel.kretzer@gmail.com