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Vom Streicheln und Welt retten
Ich bin Kalle, der Bürohund. Mein Leben als Bürohund ist dann besonders schön, wenn Besuch kommt. Die Menschen in Kreisen sitzen und reden. Und genau dann, wenn es irgendwie alles sehr ernst wirkt, spür ich, jetzt ist es Zeit für meinen großen Auftritt. Dann robb‘ ich mich über den Teppich, schmeiß mich auf den Rücken, zentriere wieder die Aufmerksamkeit in die Mitte des Kreises – all eyes on me. Und das Gelächter ist mir sicher. Aber eines fällt meinem feinen Näschen deutlich auf: Die Hände stinken ordentlich nach Schnaps, wenn sie mir über den Kopf streicheln. Aber nicht weil sie so viel Alkohol brauchen, um diese verrückte Welt zu ertragen. Nein, nein soweit ist es nicht. Das hat mehr mit dem Desindesfektionding oder so zu tun. Na ja, jedenfalls gibt es wieder mehr Menschen mit Händen, die hier rumlaufen und mir meine Streicheleinheiten bringen. Wieder mehr Besuch, mehr Trubel an der Theke. So wie früher, vor dem ganzen Desidenti…na, ihr wisst schon. Dann unterhalten die sich über das Leben. Lachen. Die Geräuschpalette der Kaffeemaschine untermalt das ganze Szenario. Und immer wieder reden sie von Wandel oder Transformation und dass es nur mehr mit Kooperation geht. Dann nicken sie immer alle im Gleichklang. Und das macht ja wirklich Sinn – wenn so Kooperationszeug ansteht, dann gibt es noch mehr Hände zum Streicheln und die Welt wird dabei ja auch gerettet. Und das war schon immer mein Anspruch. Aber jetzt erstmal Augen schließen und weiter dösen.