Wa s F rauen inspiriert
Ausgabe Oktober | Nr. 4/2009 | € 4,80 (A: € 4,90) · CHF 9.50 | ZKZ 56504 | www.joycenet.de · www.joyce.ch
JOYCE KREATIVE
WEGE GOTT
Meine
ZU BEGEGNEN
Schwester
So gewinnen Sie im Alltag die innere Freiheit für Ihre Zeit mit Gott
Neues gewagt – und gewonnen 5 Gründerinnen und ihre Projekte
und ich Die vielen Seiten einer lebenslangen Beziehung
Margot Käßmann Warum die Bischöfin trotz Krankheit und Scheidung ihren Lebensmut behält
Dossier
JETZT NEU:
VOM SINN DER
Mit LebensweltRubriken FamilienSinn SoloLeben JobGeflüster HeimSpiel
SEHNSUCHT Wie ein ganz besonderes Gefühl uns zeigen kann, was im Leben wirklich wichtig ist
Für GenießeFür In der Öffentlichkeit Tä-
Für
rinnen und Bewegerinnen tige und im Stillen Betende
und Wort-Verliebte Für Jesus-NachfolgerinnenFür undMusik-Liebhaberinnen Gott-Sucherinnen Für Singles und Familienfrauen Mütter und Töchter Für Freundinnen und Schwestern
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Das persönlichste Buch von Margot Käßmann Auf den Punkt gebracht: Themen in der Mitte des Lebens
»Was ist mein Platz im Leben? Wohin will ich gehen? Was ist mein Ziel, wenn ich mir bewusst mache, wie begrenzt das Leben ist?« Margot Käßmann geht diesen Fragen auf den Grund und hilft den eigenen Standpunkt klarer einzunehmen. In zehn Kapiteln greift die Autorin Themen auf, die sich mitten im Leben stellen – Jugendlichkeit und Älterwerden, Familie, Freundschaft, Alleinsein, Schönheit und Scheitern, Krankheit und Glück, Grenzen und Kraftquellen, Routine und Veränderung. Für alle, die ihr Leben und die Welt nicht dem Zufall überlassen möchten! Margot Käßmann In der Mitte des Lebens 160 Seiten | Gebunden mit Schutzumschlag � 16,95 / SFr 29.50 / � [A] 17,50 ISBN 978-3-451-30201-5
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JOYCE
EDITORIAL
JOYCE für Ihre Freundinnen
Liebe Leserin und lieber Leser! Spannende und arbeitsintensive Wochen liegen seit dem Erscheinen der letzten JOYCE hinter uns. Denn wir in der Redaktion und Grafik haben engagiert daran gearbeitet, JOYCE noch besser zu machen. Wir selbst sind von dem Ergebnis begeistert und hoffen, dass wir auch Sie mit unserer Begeisterung anstecken können: Freuen Sie sich auf die vor Ihnen liegende Ausgabe in frischem Layout, mit neuen Kolumnen, kreativen Ideen, bewegenden Artikeln und inspirierenden Interviews. Denn egal, ob als Mutter im Familientrubel oder als Single im Freundeskreis – ob als Berufstätige in der Arbeitswelt oder als Hausfrau in Familie und Nachbarschaft: Wir alle wünschen uns doch, kleine Oasen im Alltag zu finden, in denen wir auftanken und genießen, Gott begegnen und mit neuer Inspiration in den Alltag zurückkehren können. Wenn diese Ausgabe von JOYCE Ihnen dabei hilft, dann hat sich für uns alle Arbeit gelohnt. Wir sind gespannt von Ihnen zu hören! Ihre
Melanie Carstens Chefredakteurin JOYCE
Wenn Sie die Artikel in dieser Ausgabe angesprochen haben – dann bestellen Sie doch unter www.joycenet.de/ www.joyce.ch kostenlose Exemplare dieser JOYCE für Ihre Freundinnen. Vielleicht fällt Ihnen auch eine Freundin ein, die sich über ein Geschenkabo zu Weihnachten oder zum Geburtstag freuen würde und der Sie mit einem JOYCE-Abo für nur € 16,00/CHF 32.70 zzgl. Versandkosten viermal im Jahr einen Mut machenden Gruß nach Hause schicken lassen können. Auch das ist unter www.joycenet.de/ www.joyce.ch möglich. Wir freuen uns, wenn noch viele Frauen JOYCE kennen lernen und durch die Beiträge im Heft inspiriert werden.
Ebenfalls neu: www.joycenet.de / www.joyce.ch Auch unsere JOYCE-Homepage haben wir neu gestaltet. Hier bekommen Sie Einblick ins aktuelle Heft, erfahren Neues aus der Redaktion und können uns Ihre Meinung zu aktuellen Themen sagen. Ab jetzt finden Sie dort auch die aktuellen Konzerttermine.
Die JOYCE Inspirations-Tour Nicht vergessen: Vom 21.–25. November feiern wir in D-Hamburg, D-Mülheim, D-Glauchau, D-Schorndorf und CH-Thun eine JOYCE Ladies Night. Vielleicht ist ja ein Veranstaltungsort in Ihrer Nähe? Kommen Sie mit Ihren Freundinnen – und erleben Sie einen Abend zum Auftanken und Genießen. Weitere Infos: www.joycenet.de/www.joyce.ch
JOYCE
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18
24
Meine Schwester und ich Sie lieben sich, sie brauchen sich – und auch wenn sie völlig unterschiedlich sind, verbindet sie eine lebenslange Beziehung: Drei Schwestern-Porträts von Debora Kuder.
Margot Käßmann: „Flüchten ist nicht meine Art“ Kompetent, sympathisch und menschlich wirbt die hannoversche Landesbischöfin für den Glauben. Wie ihre Beziehung zu Gott ihr auch während ihrer Krankheit und Scheidung Kraft gegeben hat, erzählt sie im Interview.
INHALT 4/09 IN JEDEM HEFT
LEBEN
5
Editorial
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8
Cartoon
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FamilienSinn Bin ich eine gute Mutter? Christina Rosemann
22
SoloLeben Spontanbesuche (un-)erwünscht! Ines Emptmeyer
24
JobGeflüster Neu durchstarten Interview mit Svenja Hofert
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12
14
16
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HeimSpiel Den Zauber des Winters einfangen
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DOSSIER
Die Frauen unseres Lebens: Meine Schwester und ich Debora Kuder Meine Schwester: Rivalin oder Teamspielerin? Luitgardis Parasie „Flüchten ist nicht meine Art“ Interview mit Margot Käßmann Neues gewagt – und gewonnen Fünf Gründerinnen und ihre Projekte
VOM SINN DER SEHNSUCHT 44
Endstation Sehnsucht? Birgit Schilling
48
Sehnsucht nach Aufbruch Michaela Breuer
49
Sehnsucht nach Ankommen Anna-Maria Heinemann
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Ich sehne mich nach … Fünf Frauen und ihre Sehnsüchte
52
Sehnsucht nach Leben Claudia Filker
Überleben mit Hartz IV Tina Pohler
Träume sind Spitze Bianka Bleiers Tagebuch
Unsere Titelthemen sind mit einem grünen Kreis gekennzeichnet. 6
JOYCE
44
66
Dossier: Vom Sinn der Sehnsucht Es muss doch noch mehr im Leben geben, denken wir oft. Und sehen uns nach – ja, wonach eigentlich? Wir haben Frauen nach ihren Sehnsüchten gefragt und zeigen, wie diese besondere Gefühlsmischung aus Verlangen und Wehmut ein Wegweiser sein kann.
Kreative Wege Gott zu begegnen Im Alltag kleine Inseln der Stille zu finden, in denen wir innerlich zur Ruhe kommen und Gott begegnen können – wer wünscht sich das nicht? Unsere Autorinnen beschreiben ihre persönlichen Wege, die ihnen dabei geholfen haben.
GLAUBEN
FEIERN
MAGAZIN
56
70
Hundeleben Bianka Bleier
78
Abschied von Hella Heizmann Ines Emptmeyer
72
Der alte Ball Eine Erzählung von Marion Radermacher
82
CD-Tipps
83
News
84
Seminare & Veranstaltungen
86
Buch-Tipps
87
Buch-Porträt Mit meinem Gott springe ich über Mauern
88
Film-Tipps
92
Impressum
92
Leserbriefe
94
JOYCE-Marktplatz
96
Männer Kolumne Warum hassen Männer die Frage „Woran denkst du gerade?“ Andreas Malessa
59
60
62
66
Menschen helfen – mit allen Mitteln Interview mit Joyce Meyer Eine Frau aus der Bibel die mich fasziniert: Die Prostituierte Verena Birchler Was mich trägt: „Es gibt nichts Wichtigeres, als weiterzumachen“ Elke Werner Stille Tage auf dem Betberg Christiane Rösel Kreative Wege Gott zu begegnen Im Alltag Inseln der Stille finden
75
JOYCE kreativ Minikuchen im Glas
76
Mütter Kolumne „Die tot geglaubte Glucke“ Carola Rink
JOYCE
7
Illustration: Cornelia Kurtz
„Weibsbilder“
8
JOYCE
Nur (Haus-)Frau?
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Diese Informationen sind ganz speziell für Sie für jetzt oder später. Auf jeden Fall wichtig. Denn es geht um Ihr Leben, Ihre Freizeit, Ihre Pläne, Ihre Wünsche, Ihr Alter. Es geht um Ihre Versorgung! Jede Frau ist anders. • • • • • • • • •
Frauen machen Karriere Frauen versogen die Familie Frauen arbeiten in den Gemeinden Frauen lassen sich scheiden Frauen verbinden Familie und Beruf Frauen bekommen Kinder Frauen heiraten Frauen leben allein, mit und ohne Kinder Frauen unterbrechen Ihr Berufsleben
Frauen wissen auch in der Wirtschaftskrise, dass das Thema Altersvorsorge angepackt werden muss! Keine Frau gleicht der anderen. Keine Situation der anderen. Das heißt: Vorbei sind die Zeiten als Versorgung reine Männersache war. Nicht selten schlüpft eine Frau in ihrem Leben in viele Rollen gleichzeitig bzw. nacheinander: Single, Ehefrau, Mutter, Hausfrau, Berufstätige. Egal in welcher Lebenssituation Sie sich befinden, Ihre Versorgung muss gesichert sein. Die Fa. DOULOS GmbH ist ein christlicher Versicherungsmakler im Direktvertrieb. Das heißt, wir arbeiten auf dem telefonischen und postalischen Wege, keine lästigen Vertreterbesuche, sondern Sie entscheiden über die besprochenen Produkte zu Hause, im Gespräch mit Ihrem Partner und mit Gott. Erst wenn Sie von Kopf und Herz ein „Ja“ finden, informieren Sie uns. Für folgende Themen stehen wir gerne zur Verfügung. • Versicherungen allgemein • Berufsunfähigkeitsabsicherung (notwendig für alle nach dem 01.01.1961 Geborenen) • Frauenrente o. Ehepaarrente klassisch, konservativ und sicher
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FamilienSinn
Bin ich eine gute Mutter?
Illustration: Matthias Gieselmann
Egal, ob berufstätig oder ganz bei den Kindern zu Hause – diese Frage beschäftigt wohl jede Mutter. Wir haben die Familientherapeutin Christina Rosemann gefragt, was Kinder wirklich brauchen.
B
in ich eine gute Mutter?“ Wenn ich diese Frage lese, beschleicht mich ein ungutes Gefühl – soll ich als Familientherapeutin möglicherweise einen objektiven Kriterienkatalog aufstellen? Viele Herzen schlagen in meiner Brust und je nachdem welchen „Hut“ ich aufhabe und diese Frage beleuchte, komme ich zu unterschiedlichen Antworten. Das Mutterherz würde vielleicht sagen: Eine gute Mutter gibt ihren Kindern ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Aha, eine gute Mutter sollte also auf jeden Fall möglichst lange zu Hause bleiben und berufliche Ambitionen hinten anstellen. Aus dem Blickwinkel der Tochter regt sich hingegen der Rebell in mir: Eine gute Mutter sollte ihren Kindern möglichst viel Freiraum geben, sie Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit begleiten – die besten Voraussetzungen dafür, frühzeitig auf eigenen Füßen zu stehen. Also doch möglichst schnell wieder zurück in den Beruf – immerhin gehören die meisten jungen Frauen genauso wie die Partner an ihrer Seite zu den gut ausgebildeten Menschen in unserem Land. Schon volkswirtschaftlich betrachtet ein nicht zu unterschätzender Faktor, flüstert die Stimme der Bürgerin in mir. Beleuchte ich diese Frage dann auch noch aus der Perspektive der Partnerin, höre ich eine andere Stimme
10
JOYCE
flüstern: Ein gute Mutter sollte immer auch einen guten Zugang zu den eigenen Wünschen und Bedürfnissen haben – sie sollte also genug Zeit für sich und ihre Paarbeziehung haben. Und welchen Rat würde der Vater unserer Kinder mir geben? Vielleicht diesen: Eine gute Mutter hat Vertrauen zu ihren Kindern! Sie sollte sich also nicht zu viele Sorgen machen und sich nicht für alles verantwortlich fühlen. Witzig – es würde doch das Chaos ausbrechen, wenn ich mich nicht um alles kümmere, meldet sich auch gleich schon wieder die Stimme der Hausfrau zu Wort.
N
un – JOYCE fragt mich als Familientherapeutin – nicht die Mutter, nicht die Tochter, nicht die Partnerin an der Seite ihres Mannes. Woran könnte man denn nun erkennen, dass eine Mutter ihren „Job“ gut macht? Das Spannende ist – es gibt keine einfachen und eindeutigen Antworten, auch wenn wir uns das manchmal wünschen. Und Mütter sind gut beraten, wenn sie sich nicht alleine für die positive Entwicklung ihrer Kinder verantwortlich fühlen. Letztlich geht es auch darum, dass die „guten“ Mütter den Vätern an ihrer Seite den Raum geben, der ihnen gebührt. Sie sind also nicht alleine für das Unternehmen „Familie“
verantwortlich. Eltern (Vater und Mutter) stehen gleichermaßen und gemeinsam vor der großen Herausforderung, Kindern ein Zuhause zu bieten, in dem sie leben und sich entwickeln können. Dies gilt im Übrigen auch für getrennt lebende Eltern. Es geht immer darum, Lösungen zu finden, die zu einer positiven Entwicklung unserer Kinder beitragen und damit ein Leben als Familie ermöglichen. „Bin ich eine gute Mutter?“ Ehrlich gesagt: Diese Frage sollte verboten werden! Denn jeder Versuch, einen Kriterienkatalog für „gute“ Mütter aufzustellen, würde doch gleich schon wieder das schlechte Gewissen dieser „guten“ Mütter schüren. Ich will es mal so sagen: Glückliche Kinder brauchen glückliche Mütter. Vielleicht lässt es sich auf diese zugegeben etwas einfache und platte Antwort reduzieren. Wenn wir Mütter gut für uns sorgen und zufrieden durchs Leben gehen (mit oder ohne Job), werden unsere Kinder davon profitieren – garantiert. Christina Rosemann ist Familientherapeutin und lebt mit ihrer Familie in Lüdenscheid.
Besondere Familienkalender „Vergissmeinnicht 2010 – Der erste Familienkalender für Hand und Wand“ von Katja & Stefan Brall (Neukirchener Verlagsgesellschaft, € 17,90 / CHF 32.30). Aufgehängt sind die Termine für alle sichtbar, bei Elternabend oder Arztbesuch wird der Familienkalender einfach zusammengeklappt und mitgenommen. Außerdem bietet der Kalender kreative Anregungen für den Familienalltag, Rezepte, jahreszeitliche Infos und schöne Illustrationen. „A litte extra 2010“ – Ein Wandkalender mit Fotos von Down-Syndrom Kindern. (Neufeld Verlag, € 14,90 /CHF 29.90)
2010
Die Wochenzeitung „DIE ZEIT“ nannte diese Kinder in einer Artikelüberschrift Anfang des Jahres „Die trotzdem Geborenen: Menschen mit Down-Syndrom haben bessere Lebenschancen als je zuvor – wenn sie sie denn bekommen“. Denn immer noch werden die meisten Kinder mit Down-Syndrom abgetrieben, wenn man sie im Rahmen der Pränataldiagnostik entdeckt. Wie viel Lebensfreude, Unbekümmertheit und Liebe diese Kinder und Jugendlichen ausstrahlen, zeigt die Stuttgarter Fotografin Conny Wenk auf den ausdrucksvollen Bildern in diesem Kalender.
Der gute Erziehungstipp:
Illustration: Matthias Gieselmann
Kein Kaktus ohne Blüten „Es gibt keinen Kaktus ohne Blüten“, sagte meine Freundin, als ich mal wieder vollkommen verzweifelt war und dringend einen Rat für mein „ungehorsames“ Kind brauchte. „Verbiete dir mal eine Woche lang, etwas Negatives über dein Kind zu denken, und sammle nur die schönen Augenblicke des Tages.“ Das geht nicht? Versuchen Sie es doch erst einmal! Haben Sie schon einmal beobachtet, dass Sie wie „allergisch“ auf Ihr Kind reagiert haben? Egal, was es tat: Sie sahen seine Handlungen durch eine schwarz gefärbte Brille. Ihr Kind konnte es Ihnen nicht recht machen und Sie haben auch immer ein Fehlverhalten an- und wahrgenommen? Manchmal muss die Festplatte des Gehirns neu formatiert und alle Negativerfahrungen müssen zum Schweigen gebracht werden. Lassen Sie sich mit hineinnehmen, über Kinder zu staunen, wie sie (auch) sind. Weitere gute Gedanken zum Thema „Kindererziehung“ von der erfahrenen Mutter Ute Horn finden Sie in Ihrem Buch „Mutig mit den Kindern wachsen“ (SCM Hänssler, Holzgerlingen)
Nina Dulleck: Drei Dinge, die mir gute Laune machen Die Illustratorin Nina Dulleck sorgt seit über 17 Jahren mit ihren fröhlichbunten „Mutmach“-Figuren auf Postkarten, Kalendern und in Büchern für gute Laune im Alltag ihrer Mitmenschen. Doch was verschafft der Mutter von drei Kindern (5, 2 und 5 Monate) selbst gute Laune im turbulenten Familienalltag?
ein „schönes Frühstück“ zu fünft – inklusive Orangensaft, Capuccino (mit geschäumter Milch und einem viertel Teelöffel Zucker :-) ), Toast, Ei (medium), Lachs, Nutella und Obstsalat eine Runde Ninas „Schneckenjog“ (Sieht fast aus wie jenes beliebte „Walking“ – aber eben nur „fast“) schlafende Kinder des Nachts (Definition von „Nachts“: 19.00 Uhr bis 7.30 Uhr) JOYCE
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SoloLeben Spontanbesuche (un-)erwünscht!
E
s ist mein erster freier Samstag nach elf Wochenenden, den ich zu Hause und nicht unterwegs verbringe. Eigentlich sollte es ein Abhäng-Tag mit Jesus werden, doch am Ende kommt ja immer alles anders … Der Tag begann mit einem dreistündigen, längst überfälligen Telefonat mit meiner Freundin. Dann sollte es wirklich losgehen, mit der Gemeinschaft mit meinem Herrn, da rief meine Schwester an …
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JOYCE
Es wurde 14:00 Uhr und nach dem Weg zum Kühlschrank beschloss ich – noch immer im Schlafanzug, dass die Haare dringend eine neue Tönung brauchen. Wenn man dann die ganzen Tönungsspuren im Bad wegwischt, merkt man schnell, dass da noch viel zu wischen und zu säubern ist. Es wurde 17:00 Uhr und nach dem Auswaschen der Tönung saß ich um 17:30 Uhr endlich auf meinem Balkon und die Zeit mit Jesus konnte beginnen. Doch der versprochene sonnige Tag blieb aus und ich musste feststellen, dass es kälter war, als vermutet. So zog ich über meine Schlafanzugshose noch einen Jeansrock, falls die Nachbarn von oben run- terschauen sollten. Nach dem Überziehen der Socken musste über das Top auch noch ein Shirt mit langen Ärmeln und am Ende ging gar nichts ohne die Strickjacke. 18:00 Uhr, meine Zeit mit Jesus konnte kommen. Ich schaute mich in meinem Innenhof um. Niemand der Nachbarn saß auf dem Balkon. Ein Mann goss Blumen und erwiderte meinen freundlichen Gruß kaum. Zwei junge Frauen schauten kurz aus dem Fenster und machten es dann wieder zu. Und ich? Ich hatte heute noch zu meiner Freundin gesagt, dass ich Spontanbesuche vermisse. Dass ich es so schade finde, dass alle meine Freunde so weit weg sind und so viele in meiner Stadt einfach so beschäftigt sind, dass wir nie „einfach nur mal so“ irgendwo vorbeikommen. Und wenn, dann nur mit einer Deadline, weil der nächste Termin schon winkt. Nun schaue ich auf meine auf der Balkon-Reling liegenden Füße und muss lachen. Ich sehe unglaublich bescheuert aus. Ich sehe so blöd aus, dass ich hoffe, dass noch nicht mal der alte Mann von nebenan noch mal auf den Balkon kommt. Wie furchtbar wäre es, wenn jetzt „Spontanbesuch“ kommen würde … Heute Morgen hat es an der Tür geklingelt und da ich ja am Telefon war und noch im Schlafanzug, habe ich nicht geöffnet. Ich dachte eh, es sei die Post. Nun
bekam ich gerade eine SMS – es war eine Freundin, die in der Stadt war und spontan vorbeischauen wollte. Oh nein, ich habe einen Spontanbesuch verpasst, den ich ja immer so sehr vermisse und über den ich mich immer so freue! Und nun, ein paar Stunden später, hoffe ich, dass keiner spontan vorbeikommt. Oh man, wie sehr hat sich mein Leben doch verändert! Bei meinen Eltern ist das anders. Sie wohnen auf dem Land, haben ein großes Haus mit Garten und sind beide in dem Dorf groß geworden, wo sie wohnen. Da kommt immer mal jemand vorbei. Da riechen die Nachbarn den Grill und man kann davon ausgehen, dass man am Ende noch ein paar Koteletts mehr auf den Grill legen muss. Da liegt man nicht lange alleine im Garten, da kommt immer mal jemand vorbei, der sich etwas ausleihen möchte oder etwas vorbeibringt. Da sind Verwandte, Bekannte und Freunde, die man seit über 50 Jahren kennt. Und Spontanbesuche werden auch im Schlafanzug gerne willkommen geheißen, weil man sich kennt – und das schon seit Jahren. Tja, das ist ein Unterschied zu meinem Leben in einer Stadt, wo ich noch nicht lange wohne und wo ich bald auch schon wieder wegziehe. Hier führt jeder sein eigenes Leben. Hier hat jeder seine Termine. Hier grüßt der Nachbar die Nachbarin nicht und der Balkon wäre eh zu klein für zu viele Spontanbesucher. So verbringe ich dann doch noch den Abend mit Jesus auf dem Balkon, denn der freut sich immer an meiner Gesellschaft. Mit oder ohne Schlafanzugshose unter dem Jeansrock.
Ines Emptmeyer wohnt inzwischen nicht mehr in der Stadt, sondern in Altenkirchen auf dem Land und arbeitet als Erzieherin in einer Wohngruppe.
Das besondere Gästebuch Damit man sich auch nach einem schönen Wochenende noch an den Besuch seiner Freunde erinnert, haben Bianka Bleier und Martin Gundlach ein „Freundebuch für Erwachsene“ entwickelt (SCM Collection, € 14,95 /CHF 27.30). Hier können sich bis zu 16 Freundinnen – oder Freundespaare mit Familien – verewigen. Falls also nach dem erfüllten Wochenende dann der Blues in der Woche zuschlägt: Einfach das Gästebuch aufschlagen und noch mal in schönen Erinnerungen schwelgen.
Wie fühlen Sie sich als Single in Ihrer Gemeinde? 5% 20 % 28 % 39 % 8%
Super, Singles und ihre Lebenssituation kommen regelmäßig vor Ganz okay, ich werde als Single wahr- und ernst genommen Es könnte besser sein, aber ich fühle mich trotzdem wohl Ich fühle mich eher unwohl, weil es eher um Paare und Familie geht Singles? Das sind für meine Gemeinde „Wesen von einem anderen Stern“
Quelle: www.christ-und-single.de
Illustration: danbailey/istockphoto.com
Wie fühlen Sie sich als Single in Ihrer Gemeinde? Was wünschen Sie sich von Ihrer Gemeinde? Schreiben Sie uns an single@joycenet.de oder single@joyce.ch
Was tun am Wochenende? „Du hast es gut! Du kannst ja am Wochenende ausschlafen. Dich wecken keine kleinen Kinder schon morgens um 6 Uhr“, bekommt so mancher Single von seinen Freunden mit Familie zu hören. Und natürlich stimmt das. Aber wer als Single nicht gerade in einer WG wohnt, steht auch vor der Herausforderung, dass nicht automatisch Menschen am Wochenende da sind, die mit einem frühstücken, eine Radtour machen oder den Gottesdienst besuchen. Wer also als Single das Wochenende nicht alleine verbringen möchte,
muss immer etwas organisieren. Weil das auch anderen Singles so geht, gibt es inzwischen in vielen Städten und Regionen christliche Single-Gruppen, die sich regelmäßig treffen um gemeinsam zu grillen, Sport zu machen oder sich über den Glauben auszutauschen. Wo regionale Single-Veranstaltungen stattfinden, findet man z.B. unter www.christ-und-single.de/ singlegruppen.htm oder www.christl-singles.ch/events.html JOYCE
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JobGeflüster Neu durchstarten Drei Fragen zu Jobverlust und Neuanfang Viele haben zurzeit Angst davor – manchen passiert es wirklich: Sie verlieren ihren Job. Auch wenn man sich nach einer Kündigung am liebsten verkriechen würde – wichtig ist, sich jetzt nicht hängen zu lassen, sondern nach neuen Jobangeboten Ausschau zu halten. Wo man die findet, und was man bei einer Bewerbung beachten muss, haben wir die Karriereberaterin Svenja Hofert gefragt. Wie finde ich neue Jobangebote? Die meisten Jobs verstecken sich im Internet. Leider an unterschiedlichen Stellen, so dass die Suche aufwendiger sein kann. Überlegen Sie zunächst, wonach Sie überhaupt suchen. Einfach ist das für eine Krankenschwester, schwer für Jobs, für die es keine eindeutige Berufsbezeichnung gibt oder mehrere Begriffe. So kann die Allround-Kraft im Vertrieb mal Sachbearbeiterin, mal Assistentin, mal Mitarbeiterin Vertrieb und mal Manager Irgendetwas heißen. Suchen Sie in dem Fall nach Bereichen und nach bestimmten Schlüsselbegriffen. Beispiel: Ihre Besonderheit sind sehr gute SAP-Kenntnisse – suchen Sie nach Vertrieb + SAP. Probieren Sie aus, wie Sie zu den besten Ergebnissen kommen und erweitern Sie Ihre Liste. Nutzen Sie Metajobsuchmaschinen, die gleich mehrere Jobportale ansteuern, oft auch kleinere. Gut sind www.kimeta.de, www.joboter.de oder www.icjobs.de. Dazu kommen die Klassiker der Jobsuche wie Monster.de, Stepstone.de oder Jobware.de (Anm. d. Red.: Schweizer Leserinnen finden Jobangebote unter: www.jobscout24.ch, www.jobs.ch, www.schweizer-jobportal.ch). Sind Sie auf eine Branche spezialisiert kann der Kontakt zu spezialisierten Personalberatungsfirmen Sinn machen. In 14
JOYCE
einzelnen Branchen gibt es auch sehr gute Spezial-Stellenmärkte, etwa www. sekretaerin.de oder http://jobs-oeffentlicherdienst. stepstone.de für den Öffentlichen Dienst. Auch ein Blick auf die Website von Traumunternehmen kann sich lohnen, da viele ihre Stellen nur hier ausschreiben. Und natürlich in sozialen Netzwerken nachschauen. Bei Xing gibt es etwa einen eigenen Stellenmarkt. Aktive Jobsucherinnen sollten außerdem ein Profil haben, in dem sie sich und ihre Fähigkeiten optimal präsentieren. Denn: Immer mehr Arbeitgeber schalten gar keine Anzeigen mehr, sondern suchen ausschließlich im Netz.
Macht es Sinn, sich „auf gut Glück“ zu bewerben? Es sollte schon konkrete Anhaltspunkte geben, also etwas, das nur Sie dem Unternehmen bieten können. Normalerweise ist es sehr viel Erfolg versprechender, sich in kleineren und mittleren Firmen initiativ zu bewerben als bei Konzernen. Aber bitte vorher anrufen, allein damit Sie einen Ansprechpartner haben, auf den Sie sich berufen können – und den Sie fragen können, in welcher Form die Bewerbung gewünscht ist.
Wie bereite ich mich auf ein Vorstellungsgespräch vor? Üben Sie vor allem die Selbstdarstellung, das „Über mich“. Das kommt immer. Erzählen Sie zu fünf, sechs Punkten etwas und bauen Sie Ihre Rede interessant auf. Fünf Minuten Monolog reichen. Außerdem sollten Sie vorher über gute Antworten für typische Fragen nachdenken, etwa der Frage nach den Stärken und Schwächen, die immer noch sehr beliebt ist. Hier gilt: Jede Stärke kann auch Schwäche sein – deshalb ist es entscheidend, das Positive herauszustellen und Ihre Fähigkeit, sich zu entwickeln und aus Erfahrungen zu lernen. Überhaupt gilt: keine Rechtfertigungen, nichts Negatives über die alte Firma, konkret sein und Beispiele bringen. Und bloß nicht auswendig lernen, damit Sie authentisch rüberkommen. Die richtige Antwort gibt es nämlich nicht, nur die zu Ihnen und dem Job passende. Svenja Hofert arbeitet als Karriereberaterin in Hamburg www.karriereundentwicklung.de und ist u.a. Autorin der Bücher „Praxismappe für die kreative Bewerbung“ (Eichborn) sowie „KarriereTipps für jeden Tag“ (Humboldt).
Viele Menschen in Entwicklungsländern sind nicht nur arbeitslos – sondern auch ohne jegliche Chancen, einen Job zu bekommen. Eine Perspektive wäre die Selbstständigkeit. Doch dafür fehlt das Geld. Hier sind wir Christen im Westen gefragt: Mit einem Darlehen ab 25 US-Dollar können wir bei der Finanzierung einer Kuh oder eines Webrahmens helfen, die den Betroffenen einen Weg aus der Armut ermöglicht. Für die Vermittlung zwischen Geldgeber und Kleinunternehmer bietet sich zum Beispiel die Organisation www.kiva.org an. Auf deren Homepage können sich Geldgeber konkrete Kleinunternehmer aussuchen, die sie unterstützen möchten. Wenn das Geld für deren benötigtes Darlehen vollständig ist, wird es von Kiva gesammelt und an das Mikrofinanzinstitut transferiert, welches sich um die Weitergabe an die Kreditnehmer und die Rückzahlung kümmert. Weitere Infos: www.kiva.org und www.kiva-germany.de. Darlehen an Menschen in Entwicklungsländern vergeben auch die Organisationen Oikocredit und Opportunity International. Nur mit dem Unterschied, dass man sich hier kein konkretes Projekt aussucht, sondern sein Geld allgemein anlegt, damit Menschen in armen Ländern günstige Kredite bekommen können. Weitere Infos: www.oikocredit.org, www.oid.org
Foto: www.kiva.org
Durch Mikrokredite Jobs schaffen
GOO JOB-PLATTFORM „
D JOB“
enden Menschen möchte arbeitssuch de ein em F-G IC r he s der soAuch die Züric n. Deshalb hat die au de fin zu b Jo n ue ne helfen, wieder einen gene Stiftung ACTS meinde hervorgegan Ge r de it be Ar n he b“ gestarzialdiakonisc -Plattform „Good Jo ch ar Se bJo er eiz hw im Juni 2009 die Sc iche über Stellener Stellenverantwortl od er eb itg be Ar en freien tet. Dort könn Kandidaten für ihre gsprofile geeignete un rb we Be er über od ite e at Se inser da die sind unentgeltlich, te bo ge An le Al n. Stellen finde w.good-job.ch . Weitere Infos: ww rd wi rt zie an fin n de Spen
Foto: Paha_L/ stochxpert.com
Netzwerk gegen Aufgeben Um arbeitssuchende Menschen seelsorgerlich und praktisch zu unterstützen, engagieren sich Hamburger Christen aus verschiedenen Gemeinden im Verein „Steigbügel–Arbeit Los Geht’s e.V.“. Neben den bestehenden Beratungs- und Weiterbildungsangeboten gibt es seit Kurzem auch die Selbsthilfegruppe „Netzwerk gegen Aufgeben“, sowie eine Gruppe im Business-Netzwerk „Xing“:
http://www.xing.com/net/steigbuegel. Diese Gruppe soll Arbeitssuchende bei existenziellen Fragen der Arbeitslosigkeit unterstützen, wie z.B. Umgang mit Schulden und Behörden, Hilfe und Erfahrungsaustausch zu Bewerbungsunterlagen oder Aufbau und Hilfe von Selbsthilfegruppen. Weitere Infos: www.steigbuegel-hamburg.de JOYCE
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JOYCE
Foto: IKEA
HeimSpiel
Den
Zauber des Winters einfangen
Foto: IKEA
Wenn es draußen kalt wird, ziehen wir uns gerne in die Wärme und Behaglichkeit unserer Wohnungen zurück. Rote Farbakzente, Kerzen, Sterne und die Blüten des Barbarazweiges wärmen dabei nicht nur Herz und Seele – sie erinnern uns gerade in der dunklen Jahreszeit auch an denjenigen, der Licht und Leben in unsere Welt gebracht hat: Jesus.
Einen leuchtenden Stern aufhängen
„Am 4. Dezember, am Namenstag der Heiligen Barbara, folge ich der Tradition unserer Großmütter und gehe Kirschbaumzweige schneiden. Kahle, erstarrte Zweige, in denen das blühende Leben schlummert. Ich lege sie über Nacht in lauwarmes Wasser und stelle sie in die gute Stube in froher Erwartung, was mir da blüht. Jedes Mal bin ich aufs Neue fasziniert: Mitten im Winter, zur Weihnachtszeit, brechen die Blüten auf. Ich verstehe.“ Bianka Bleier Weitere jahrszeitliche Gedanken finden Sie in Bianka Bleiers neuem Bildband „JahresZeiten – Mit Bianka Bleier durch das Jahr“ (SCM Collection, € 14,95/ CHF 27.30) aus dem auch das große Foto mit dem Text „Der Barbarazweig“ stammt.
Fo to:
IK EA
Herrnhuter Sterne schmücken in der Advents- und Weihnachtszeit schon seit Jahren viele Wohnungen, Kirchen und soziale Einrichtungen. Erfunden wurde der Stern vor 150 Jahren. Um den Kindern von Missionsfamilien, die in Herrnhut im Internat lebten und gerade in der Adventszeit ihre Eltern besonders vermissten, diese Zeit schön zu gestalten, begann ein Lehrer mit den Schülern Adventssterne aus Pappe und Papier zu basteln. So wie es in der Weihnachtsgeschichte von den Weisen aus dem Morgenland berichtet wird, soll das Licht des Sterns ein Wegweiser zur Krippe sein. Es erinnert in einer dunklen Jahreszeit und über manchem Elend in der Welt an Gottes Liebe und die weihnachtliche Botschaft: „Fürchtet euch nicht!“. Warum nicht dieses Jahr den aus Herrnhut stammenden Brauch aufgreifen, den Stern im Familienkreis zusammenzubauen und ihn am ersten Sonntag im Advent aufzuhängen? Mit ein paar Keksen, heißem Punsch und einer schönen Geschichte zum Vorlesen wird bestimmt ein besinnlicher Nachmittag für Groß und Klein daraus. Weitere Infos: www.herrnhuter-sterne.de
Barbarazweige schneiden
Rote Akzente setzen
Foto: IKE A
Ob „Bladet“-Vase (€ 9,99/ca. CHF 14.60), „Snöa Band“-Kissen (€ 9,99/ ca. CHF 14.60), „Julros“-Duftkerzen im Glas (€ 2,99/ca. CHF 4.40) oder „Rotera“-Laterne für Teelichter (€ 3,50/ca. CHF 5.10) – die neue Weihnachtskollektion von IKEA bringt mit ihren lustigen Namen und ihrer schönen roten Farbe nicht nur Winter-Stimmung in die Wohnung, sondern bietet auch einen willkommenen Anlass, selbst bei nasskaltem Wetter die Wohnung zu verlassen und unser liebstes Möbelhaus aufzusuchen. Weitere Infos: www.ikea.com JOYCE
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Meine Schwester
und ich Neue Serie:
s Lebens e r e s n u n e u a r F Die wester und ich Teil 1: Meine Sch d Töchter Teil 2: Mütter un te Freundin Teil 3: Meine bes
Sie lieben sich, sie brauchen sich – und auch wenn sie völlig unterschiedlich sind, verbindet sie eine lebenslange Beziehung: Drei Schwestern-Porträts von Debora Kuder.
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Deborah und Patricia:
„Wir können uns hundertprozentig aufeinander verlassen“
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o verschieden wie wir äußerlich sind, sind wir auch innerlich. Viele, die uns getrennt voneinander kennen lernen und erst später erfahren, dass wir Schwestern sind, können das kaum glauben. Eigentlich haben wir auch sehr unterschiedliche Lebenswege gehabt: Deborah war zum Beispiel sehr lange stark in unserem Heimatort verwurzelt, während es Patricia zum Studium wegzog. Aufgrund unseres Altersunterschiedes hatten wir auch lange Jahre unterschiedliche Freundeskreise. Das hat sich erst geändert, als wir uns mit Anfang zwanzig einige Jahre nacheinander bekehrt haben und schließlich in derselben Gemeinde gelandet sind. Das Gemeindeleben ist jetzt ein zentraler Teil unseres (Familien-)lebens geworden. Da wir beide sehr engagiert in der Gemeinde sind, haben wir mittlerweile auf dieser Ebene relativ viel Kontakt miteinander. Dadurch kommen wir immer wieder in Gruppen zusammen, tauschen uns aus und beten zusammen. Gerade in Zeiten, in denen es einem von uns nicht so gut geht und alle Stricke reißen, ist es gut zu wissen, dass man eine Schwester hat, auf die man sich hundertprozentig verlassen kann. Wahrscheinlich ist diese Zuverlässigkeit auch eine unserer größten
Gemeinsamkeiten, genauso wie unser Humor: Wir haben uns schon als Kinder über den größten Unsinn kaputtlachen können. Dass das bis heute der Fall ist und wir zusammen albern sein können, verbindet uns sehr. Trotzdem haben wir bis heute ein relativ klassisches ältere-Schwester-Verhältnis. Dass sich das so ausgeprägt hat liegt vielleicht auch daran, dass wir neun und vier Jahre alt waren, als sich unsere Eltern scheiden ließen. Ab diesem Zeitpunkt hat Patricia in gewisser Weise die Rolle der Beschützerin und Ratgeberin übernommen. Auch wenn unsere gemeinsame Zeit oft knapp ist, freuen wir uns darüber, Familienfeste zusammen feiern zu können und dass unsere Kinder sich untereinander heiß und innig lieben. Am meisten staunen wir aber darüber, dass Jesus uns zusammengebracht hat: Durch unseren Altersunterschied und unsere Gegensätzlichkeit haben wir uns früher schon öfters aneinander gerieben. Heute ist Jesus unsere Basis und durch ihn finden wir unsere Mitte. Deborah Geissinger (37) ist Visual Merchandiser und hat einen fünfjährigen Sohn, Patricia Moro-Krautner (42) ist Betriebswirtin und Mutter einer siebenund einer zehnjährigen Tochter.
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Silvia und Kerstin:
„Wir werden oft verwechselt“
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ls Schwestern sind wir bis auf ein Jahr, das Kerstin im Ausland verbracht hat, immer zusammen gewesen. Wir haben schon früh dieselben Hobbys gehabt: Jahrelang haben wir im selben Kinderchor gesungen, mit dem wir auf Konzertreisen bis nach Japan gegangen sind. Wir haben beide Flamenco getanzt und Instrumente gelernt. Mit etwa zehn und zwölf Jahren haben wir Jesus kennen gelernt und sind dann über verschiedene Gemeinden gemeinsam in unserer heutigen angekommen. Und bevor wir ein knappes Jahr nacheinander geheiratet haben, haben wir gemeinsam in einer WG gewohnt. Und da wir uns ziemlich ähnlich sehen ist es kein Wunder, dass wir bis heute oft verwechselt werden. Früher war ein Junge sogar mal in uns beide verliebt, weil er dachte, wir wären nur eine. Dass wir von anderen oft als „Bölt-Schwestern“ in einen Topf geworfen werden, stört uns nicht, da wir selbst um unsere Unterschiede wissen und es schon immer Dinge gab, in denen die eine besser war als die andere. Es ist auch nicht so, dass wir bewusst Gemeinsamkeiten suchen würden. Vielmehr stellen wir oft hinterher fest, dass wir beispielsweise unabhängig voneinander dasselbe Kleidungsstück 20
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gekauft haben. Mittlerweile leben wir außerdem in unterschiedlichen Lebensphasen. Während Silvia und ihr Mann berufstätig sind, studieren Kerstin und ihr Mann noch. Seit wir verheiratet sind, hat sich unsere Beziehung zueinander auf jeden Fall verändert. Einerseits finden wir es schön, dass wir nun nicht mehr die organisatorischen Themen des Zusammenlebens klären müssen, sondern uns auf die schönen Dinge unserer Beziehung konzentrieren können. Andererseits verbringen wir seitdem aber auch weniger Zeit miteinander, auch wenn wir immer noch in derselben Stadt wohnen. Dass das nicht immer der Fall bleiben wird, weil Kerstin mit ihrem Mann irgendwann zurück nach Norwegen gehen wird, haben wir beide im Hinterkopf. Umso wichtiger ist es für uns, gemeinsam intensiv Zeit zu verbringen. So wie vor ein paar Jahren, als wir mit einem Chor spontan für vier Tage auf Konzertreise nach Mallorca gegangen sind. Wir hatten eine herrliche Zeit zusammen, weil es langem wieder so wie früher war. Silvia Olapinski (27) ist freiberufliche Musikerin, Kerstin Smenes (25) ist Medizinstudentin im Praktischen Jahr.
Simone und Manuela:
„Uns verbindet auch unsere Doppelhochzeit“
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ir kommen aus einer Familie mit vier Töchtern und einem Sohn. Dadurch, dass wir nur ein Jahr auseinander liegen, haben wir beide schon immer viel gemeinsam unternommen. Manuela hat sich dabei in unserer Kindheit als Ältere oft dafür eingesetzt, dass das Nesthäkchen Simone zu Aktivitäten mitkommen durfte – vielleicht war das auch ein Grundstein für die besondere Zuneigung zwischen uns. Etwas, das uns darüber hinaus verbindet, ist unsere Doppelhochzeit: Weil wir den gleichen Freundeskreis hatten und unsere Männer auch miteinander befreundet waren, haben wir uns damals dafür entschieden: Wir haben die Hochzeit zusammen vorbereitet, zusammen unsere Brautkleider ausgesucht und den Tag beide als eine runde Sache in Erinnerung. Was unser Temperament betrifft, sind wir allerdings ziemlich unterschiedlich: Simone ist die Fröhlichere und Lebhaftere von uns, die gerne Neues ausprobiert. Schon als Kind ist sie immer singend zum Kindergarten gelaufen – heute steht sie beim Lobpreis auf der Bühne. Manuela ist die Ruhigere, Stetigere von beiden, die in der Gemeinde eher die Dienste im Hintergrund übernimmt. Was uns beiden gemeinsam ist, ist unser Wunsch, dass sich alles, was wir tun, mit der Bibel decken soll. Außerdem haben wir beide ein Herz für Menschen, die am Rand stehen: Wenn andere in Not sind, ist es uns beiden wichtig, für sie einzustehen. Und natürlich sind wir auch füreinander da. So war es zum
Beispiel schön, dass immer jemand da war, der einem die eigenen Kinder mal abnimmt. Manchmal stellen wir fest, dass wir uns gegenseitig um etwas beneiden. Während Manuela es zum Beispiel toll findet, dass bei Simone in der Stadt ständig Freunde und Bekannte vorbeikommen, stellt Simone es sich viel angenehmer vor, dass Manuela auf dem Dorf ihre Ruhe hat. Insgesamt finden wir es schön, dass wir uns schon immer nicht nur als Schwestern verstanden haben, sondern auch als Freundinnen. Natürlich teilen wir auch viele Interessen mit unseren Männern, aber manches macht mit der Schwester vielleicht doch mehr Spaß: Shopping, Reisen in Großstädte wie Rom oder Paris unternehmen oder ins Kino gehen und hinterher stundenlang miteinander reden. Simone Wild (41) und Manuela Stadelmann (42) sind Mütter von drei bzw. zwei Kindern zwischen 6 und 16 Jahren.
Debora Kuder arbeitet als freie Journalistin und lebt mit ihrem Mann in München.
Dies war der erste Teil unserer neuen Serie „Die Frauen unseres Leben“. Lesen Sie in der nächsten JOYCE Teil zwei: „Mütter und Töchter“ JOYCE
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Meine Schwester
Rivalin oder Teamspielerin? Nicht alle Schwestern verstehen sich blendend, nur weil sie zufällig miteinander verwandt sind. Luitgardis Parasie hat schon in der Bibel Schwestern-Beziehungen gefunden, die eher von Neid und Missgunst geprägt waren.
ockxpert.com Illustration: mm-/st
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on Oscar Wilde stammt der Ausspruch: „Ich verabscheue meine Verwandten. Das kommt vermutlich daher, dass unsereins es nicht ausstehen kann, wenn andere Leute dieselben Fehler haben wie wir.“ Nun, Oscar Wilde neigte zur Überspitzung. Aber dass unter Verwandten nicht immer eitel Harmonie herrscht, das kann man schon in der Bibel lesen. Den ersten Schwestern war der Neid in die Wiege gelegt: Rahel war hübsch, Lea hässlich. Stammvater Jakob verliebt sich natürlich in Rahel. Sieben Jahre arbeitet er, um sie zur Frau zu bekommen. Dann die Hochzeitsnacht – und als Jakob morgens neben seiner Angetrauten aufwacht, stellt er fest: Sein Schwiegervater hat ihn mit Lea verheiratet! Begründung: „Es ist nicht Sitte, dass man die Jüngere weggebe vor der Älteren.“ Er gibt ihm dann Rahel noch dazu. So ist Jakob schwuppdiwupp mit zwei Schwestern verheiratet und „hatte Rahel lieber als Lea“, wen wundert’s. Lea versucht Rahel durch Kinderkriegen auszustechen, sie bekommt fünf
Söhne. Ein ungeheurer Selbstbewusstseinsschub für Frauen damals. Wer keine Kinder hatte, galt nichts. Rahel wird dermaßen eifersüchtig, dass sie ihre Magd in Jakobs Bett schickt, ein zu der Zeit übliches Verfahren für unfruchtbare Ehefrauen: Die Kinder wurden als Kinder der Chefin angesehen. Die Magd bekommt zwei Söhne, und Rahel konstatiert: „Über alle Maßen habe ich gekämpft mit meiner Schwester, und ich habe gesiegt.“ Doch das ist nicht das Ende des schwesterlichen Dramas, denn Lea denkt: Was Rahel kann, das kann ich schon lange, und so zeugt Jakob auch mit Leas Magd zwei Söhne und dann noch mal zwei mit Lea. Erst ganz zuletzt bekommt Rahel Joseph und Benjamin. Tragischerweise stirbt sie bei Benjamins Geburt.
Eifersucht vergiftet Eifersucht hat das Klima zwischen den Schwestern zeitlebens vergiftet. Und es gibt keine Lösung. Rahel nennt ihren jüngsten Sohn Ben-Oni, Sohn meines Unglücks. Was für ein verbittertes Ende. Erst der Vater gibt dem Kind den Namen Benjamin, Sohn des Glücks. – Und Lea? Sie muss mit ansehen, wie der Neid die nächste Generation verdirbt. Sie überlebt Rahel, aber es ist ein trauriger Triumph. Schwestern als Rivalinnen um einen Mann. Das Motiv kommt häufig vor. Nur: Lea und Rahel hatten keine Wahl. Heute jedoch können Frauen sich aus unguten Verstrickungen lösen. Das tun sie auch. In Woody Allens Film „Hanna und ihre Schwestern“ hat Lee eine Affäre mit dem Mann ihrer Schwester Hanna. Doch sie kommen mit ihren Schuldgefühlen nicht klar und trennen sich wieder. Frau muss es sich heute nicht mehr antun, sich mit der Schwester einen Mann zu teilen. Schwestern mögen sich nicht automatisch, das zeigt das biblische Beispiel. Ungleiche Behandlung durch die Eltern verschärft die Konflikte. Oft ist in solchem Fall eine das Aschenputtel, die andere die Prinzessin. Eine pflegt etwa aufopfernd die Eltern, die andere kommt zwei Mal im Jahr für einen Tag aus Spanien eingeflogen. Die Eltern erzählen mit leuchtenden Augen
von der Tochter aus Spanien. Die Pflegende dagegen kann nichts richtig machen. Kein Wunder, wenn solche Schwestern nicht gut aufeinander zu sprechen sind.
Gleich erzogen und doch verschieden Oft sagen Eltern: „Wir haben alle Kinder gleich erzogen, und doch sind sie so verschieden.“ Wie ist das zu erklären? Es kann durch die Stellung in der Geschwisterfolge mit begründet sein. Älteste Schwestern fühlen sich für die Familie besonders verantwortlich. Sie regeln vieles und wahren die Tradition. Meist entwickeln sie ein gutes Selbstwertgefühl und übernehmen gerne die Führung. Jüngste Schwestern werden dagegen häufig verwöhnt. Daher zeigen sie oft eher unbekümmertes und chaotisches Verhalten. Um mit den Älteren mitzuhalten müssen sie andererseits ganz schön kämpferische Züge entwickeln. Häufig wählen sie kreative Berufe. Eine mittlere Schwester zwischen einem älteren und einem jüngeren Kind muss sich oft anstrengen, um beachtet zu werden. Wenn die ältere Schwester erfolgreich ist, kann das bei der zweiten dazu führen, dass sie resigniert, weil sie meint, da nicht heranzureichen. Dann wird sie mitunter zu einem schwierigen Kind. Aber die mittlere Schwester ist häufig auch diplomatisch, gewöhnt zu vermitteln und hat ein feines Gespür für Gerechtigkeit, denn sie vergleicht zwischen der Behandlung der älteren und der der jüngeren Geschwister. Sie setzt sich später oft beruflich für Gerechtigkeit ein.
Miteinander statt gegeneinander Was können Eltern tun, damit aus ungleichen Schwestern Teamspielerinnen werden? Moralische Appelle oder gar das Abschreiben von Bibelsprüchen helfen jedenfalls nichts! Eine pädagogische Erkenntnis lautet: Aufgaben gemeinsam lösen bringt Menschen zusammen. Als unsere beiden älteren Kinder zwölf und 14 waren, stritten sie sich unentwegt. Auf der Rückfahrt vom Italienurlaub mach-
ten wir am Gardasee Station. „Dürfen wir ins Gardaland?“, fragten die beiden. Wir Eltern hatten nicht die geringste Lust auf diesen Freizeitpark. Ihr braucht nicht mit, erklärten sie, wir gehen alleine. Wunderbar, ein entspannter Tag ohne Geschrei für uns! Sie kamen begeistert zurück. „Und ihr habt euch nicht gestritten?“, fragte ich, „wie habt ihr das geschafft?“ Darauf erklärte Brita: „Wenn wir alleine sind, sind wir doch hilflos. Dann halten wir zusammen.“ Das berühmteste Beispiel für Teamwork sind die Brontë-Schwestern. Sie lebten im 19. Jahrhundert. Die Mutter starb, als Charlotte fünf, Emily drei und Anne ein Jahr alt war. Der Vater zog sich zurück und kümmerte sich kaum um seine Kinder. Sie hatten wenig Kontakte nach außen. Das schweißte die Mädchen zusammen. In Ermangelung äußerer Reize schufen sie sich eine Fantasiewelt, erfanden Geschichten, entfalteten ein riesiges kreatives Potenzial. Daraus entstanden die Romane „Wuthering Heights“ und „Jane Eyre“. Sie gehören bis heute zu den wichtigsten Werken der englischen Literatur. Frau kann sich ihre Schwestern nicht aussuchen und nicht die Bedingungen, unter denen sie aufwächst. Es ist keineswegs der Normalfall, dass Schwestern sich gut verstehen. Oft können sie es nur mit großem Abstand zueinander aushalten. Wenn Schwestern sich mögen und zu guten Teamspielerinnen werden, ist das ein besonderes Geschenk. Unsere ältere Tochter Brita brachte ihrer kleinen Schwester vor Jahren mal ein Lesezeichen mit, das Nora heute noch benutzt. Darauf steht: God made us sisters, but love made us friends. Luitgardis Parasie ist Pastorin in NortheimLangenholtensen und hat eine Zusatzausbildung in systemischer Familientherapie. Sie ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Zum Thema „Geschwisterbeziehungen“ hat sie zusammen mit ihrem Mann Jost Wetter-Parasie das Buch „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm? – Wie unsere Familie unser Leben bestimmt“ (Brunnen Verlag, Gießen) veröffentlicht.
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Margot Käßmann:
» Flüchten ist nicht meine Art «
Kompetent, sympathisch und menschlich wirbt die hannoversche Landesbischöfin in der Öffentlichkeit für den Glauben. Wie ihre Beziehung zu Gott ihr auch während ihrer Krankheit und Scheidung Kraft gegeben hat und warum Frauen weiblich und stark sein sollten, erzählt sie im Interview. Mit Ihrer positiven menschlichen Art Ihr Bischofsamt zu leben, sind Sie für viele ein Vorbild. Wann sagen Sie selbst abends – das war ein guter Tag, heute habe ich etwas von dem erreicht, was mir wichtig ist? Zum Beispiel nach so einem Gottesdienst wie gestern, dem Festgottesdienst in Lüneburg anlässlich des 600. Geburtstag der St. Nicolai Kirche. Da fahre ich mit vollem Herzen nach Hause. Du bist zwar am Sonntagmorgen um halb sieben Uhr aufgestanden um pünktlich in Lüneburg zu sein, aber die Menschen waren herzlich, der Gottesdienst war gelungen, meine Predigt hat die Menschen offenbar erreicht – was ja auch nicht immer der Fall ist – es war wunderbar, einfach rundum gut. Ein Gottesdienst, der die
Margot Käßmann Margot Käßmann ist seit 1999 Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Mit 41 Jahren war sie damals die jüngste Bischöfin Deutschlands. Seitdem leitet sie die mit mehr als drei Millionen Mitgliedern größte evangelische Landeskirche. Nach ihrer Brustkrebserkrankung im Jahr 2006 und der Scheidung von ihrem Mann 2007 stand die Frage im Raum, ob sie ihr Bischofsamt weiterführen könnte und wollte. Doch die 51-jährige Mutter von vier Töchtern gab nicht auf, sondern füllt ihr Amt auch weiterhin mit der ihr eigenen Kompetenz und freundlichen Selbstsicherheit aus. 2008 wurde sie mit dem großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Für die Wahl des Nachfolgers von Bischof Wolfgang Huber im Amt des EKD-Ratsvorsitzenden Ende Oktober 2009 ist sie ebenfalls im Gespräch.
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Seelen der Menschen gestärkt hat, damit sie im Alltag der Welt wieder bestehen können. Sie setzen sich immer wieder engagiert für Gerechtigkeit für benachteiligte Menschen ein. Woher stammt diese Leidenschaft? Ich war 1974/75 zum Schüleraustausch in den USA und habe dort das erste Mal Rassismus erlebt. Das hat mich hochgradig empört. Ich habe dann eine Geschichtsarbeit über Martin Luther King geschrieben. Das Thema „Gerechtigkeit“ hat mich seitdem begleitet. Bei Martin Luther King kommt das ja zusammen: ganz fromm zu sein und sich in der Gesellschaft zu engagieren. Und natürlich habe ich selbst ganz viel Gerechtigkeit erfahren. Ich komme ja nicht aus großen Verhältnissen. Aber ich durfte studieren, ich konnte Kinder kriegen, berufstätig sein – und diese Chancen wünsche ich mir für alle. Würden Sie sagen, dass es Frauen schwerer haben, was das Thema „Gerechtigkeit“ und „Lebensziele erreichen“ betrifft? Also, ich hatte es gut. Aber viele Alleinerziehende, Frauen, die im Niedriglohnsektor arbeiten, die pflegen – sie haben es viel schwerer! In unserem Netzwerk „Mirjam“ für Frauen im Schwangerschaftskonflikt beispielsweise erleben wir das immer wieder. Und da sind natürlich die Frauen in den Ländern des Südens, die so wenig Chancen haben, sich zu entwickeln, weil sie unter Gewalt und Hunger und Unrecht leiden. Auch um Frauen in muslimischen Ländern, die oft noch nicht mal mit offenem Gesicht auf die Straße gehen dürfen. Das finde ich bedrückend! Wo sehen Sie die wichtigste aktuelle Herausforderung für uns Christinnen?
Fotos: Monika Lawrenz /LVH
»Ich würde mir wünschen, dass mehr Frauen sagen: Ich will mitgestalten.«
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»Ein Gottesdienst ist gelungen, wenn er die Seelen der Menschen gestärkt hat, damit sie im Alltag der Welt wieder bestehen können.« Ich denke, dass Galater 3,28 – „es ist nicht weiblich und männlich“ wichtig ist. Da sagt Paulus: „in Christus sind wir eins“. Das bedeutet nicht andauernd Emanzipationsstress. Es bedeutet als Frau authentisch für die Einheit der Kirche und auch für andere Frauen einzutreten. Ich habe den Eindruck, dass wir in Deutschland die Frauen im Süden zu sehr aus dem Blick verlieren. Wir reden dauernd darüber, wie es uns geht. Aber wie es beispielsweise Frauen in Afrika geht – das haben wir nicht im Blick. Darum geht es doch auch bei „eins in Christus“. Was bedeutet für Sie „weiblich sein“ und trotzdem stark? Was macht „weiblich sein“ aus? Ich finde, dass Frauen nicht unfeminin sein müssen. Frausein ist etwas ganz Schönes. Oft ist der Eindruck da: Wenn Frauen Macht haben, dann werden sie maskulin. Aber ich finde das nicht. Angela Merkel zum Beispiel wirkt nicht maskulin, aber sie setzt ihre Macht durchaus ein. Die meisten Frauen sagen: Ach, Macht will ich nicht. Aber Macht kann Positives bewirken, wenn du transparent bist und sagst, für welche Ziele du deine Möglichkeiten einsetzt. Ich würde mir wünschen, dass mehr Frauen sagen: Ich will mitgestalten. Sie haben als Bischöfin ja auch Macht. Hat die Macht Sie verändert? Ich denke meine zehn Jahre als Bischöfin haben mich insofern verändert, dass ich sicherer geworden bin, die Angst abgelegt habe, vor einer großen Gruppe zu reden beispielsweise. Aber ich denke auch, dass ich sensibel bleiben konnte für die Realität. Ich war neulich im Hospiz zu einem Gottesdienst. Die Leiterin des Hospizes sagte vor der Predigt zu mir: „Frau Käßmann, wie kommt es, dass Sie nie Angst haben, vors Mikrofon zu gehen?“ Und ich sagte: „Schwester Gabriele, ich frage mich, wie Sie es schaffen, jeden Tag Sterbende zu begleiten.“ Ich denke, dass Frauen sensibel 26
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bleiben für die unterschiedlichen Gaben. Und ich glaube, dass Frauen trotz Macht näher am Alltag und den Menschen dran bleiben. Ich muss ja auch meine Waschmaschine bestücken – das macht niemand für mich. In Ihrem Lebensalltag gab es in den letzten Jahren große Einschnitte durch Ihre Krebserkrankung und Ihre Scheidung, die Sie sicherlich auch verändert haben. Welche Veränderung in Ihrem Denken oder in Ihrem Glauben hat Sie am meisten überrascht? Also zum einen muss ich sagen, dass ich das nun endlich einmal nicht mehr ständig thematisieren möchte. Rückblickend bin ich vor allem dafür dankbar: Ich habe mich in der Zeit in meinem Glauben überhaupt nicht angefochten erlebt, dafür bin ich dankbar. Ich dachte eher: Der Glaube trägt eben auch in solchen Zeiten. „Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand“, das war für mich der Satz, der mich ganz klar gehalten hat. Die Krebserkrankung fand ich insofern nicht so verletzend, denn wenn Sie krank sind, dann werden Sie mit Zuwendung, Bedauern, Blumensträußen und Mitleid bedacht. Jedem tut es Leid, wenn jemand krank wird. Bei der Scheidung war das viel schwerer. Erst selbst zu dem Punkt zu kommen, an dem du erkennst: Du kannst es nicht ändern. Dazu kam dann noch die Häme. Was dir Menschen schreiben, die dich gar nicht kennen! Also, da ging es mir schlecht. Damals habe ich gemerkt, wie verletzbar ich bin. Das wusste ich bis dahin nicht. Ich dachte immer, ich hätte eine Kämpfernatur und schaff das schon. Aber es ging mir doch näher als ich dachte. Wie sind Sie damit umgegangen, während dieser ganzen Zeit in der Öffentlichkeit zu stehen – und damit, dass alle Ihr Leben kommentieren? Das habe ich als ganz furchtbar empfunden. Aber geholfen hat mir etwa Psalm 27 „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens
Kraft; vor wem sollte mir grauen?“ Und zum anderen denke ich: Da ist anderen noch viel Schlimmeres passiert als mir. Und ich habe mir gesagt: Trotz allem, was ist – dass ich 26 Jahre verheiratet war und vier wunderbare Töchter großgezogen habe – das ist positiv! Und dann hat mir die Zuwendung und Solidarität der Menschen in unserer Kirchenleitung viel bedeutet – Synode, Bischofsrat, Kollegen, Senat haben gesagt: Wir wollen, dass du bleibst. Auch Freundinnen und Freunde haben mich getragen. Und mein Team hier in der Kanzlei war auch toll. Die haben ja die ganzen Anrufe abbekommen und nicht ich. Gab es auch mal einen Punkt, an dem Sie darüber nachgedacht haben, alles hinzuwerfen und Ihr Bischofsamt aufzugeben? Ja, an dem Punkt war ich mehrfach. Eine Freundin in Amerika hat zu mir gesagt: Wenn es gar nicht geht, kannst du auch weggehen, wir hätten eine Stelle für dich. Aber dann dachte ich wieder: Flüchten? Nein, das ist eigentlich nicht meine Art. Und was war es konkret, das Sie motiviert hat, weiterzumachen? Das war wirklich die Liebe der Menschen. Auch in den Gemeinden. Frauen haben mir die Hand geschüttelt und gesagt: „Ach, Frau Landesbischöfin, Sie haben es schwer, aber Kopf hoch und bleiben. Das wird schon wieder. Der liebe Gott wird Ihnen schon beistehen.“ Dadurch habe ich auch ganz viel Kraft bekommen. Andere haben mir gesagt: „Sie packen das schon. Wir sind so froh, dass Sie unsere Bischöfin sind.“ Das hat bei mir ganz viel bewegt. Auch bei Frauen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen, ist im Fall einer Scheidung die Angst und die Unsicherheit groß, wie ihre Umgebung darauf reagieren wird und wie das Leben für sie danach weitergehen kann. Ich bin überzeugt, da ist auch erst mal die eigene Enttäuschung über das Scheitern, mit der ein Mensch fertig werden muss. Ich freue mich herzlich mit an lebenslangen Ehen. Ich schicke bei jeder goldenen, diamantenen oder eisernen Hochzeit jedem Brautpaar in unserer Landeskirche eine Urkunde. Ehe ist ein wunderbares Lebenskonzept. Ich möchte Menschen Mut dazu machen. Ich wünsche mir auch für meine Töchter, dass sie Mut zur Ehe haben. Kam eigentlich während des ganzen Prozesses bei Ihnen nie die Frage auf: Wie kann Gott das zulassen? Ich sehe Gott nicht so, dass er uns als Marionetten hält und sagt: Da mal ein bisschen Scheidung, hier ein bisschen Krebserkrankung und dort ein kleiner Unfall – das wäre ja ein furchtbares Gottesbild. Mein Bild ist eher so: Mein Gott ist der Gott, der uns durch die tiefen Täler trägt. Und die hat jedes Leben. Ich würde auch sagen: Ich bin reifer geworden und ich verstehe inzwischen mehr vom Leben. Es gibt ja so eine Arroganz der Jugend. Du denkst: Ich schaff das alles. Aber du wird etwas demütiger und lebenserfahrener, gewinnst vielleicht so etwas wie Alterweisheit – wobei, ich bin jetzt 51, so altersweise bin ich noch nicht. Aber ich meine schon, dass ich früher hochmütiger war. Dass ich geglaubt habe: Ich weiß, wie alles richtig ist. Ich würde auch nicht sagen „Gott verteilt das Leid“. Aber Gott kann ja auch Wunder tun und auch in ausweglosen Situation einen Neuanfang schenken. Und da würde ich wahrscheinlich schon denken: Hätte er mir nicht solch ein Wunder schenken können?
KURZ NACHGEFRAGT bei Margot Käßmann Eine Sache, die Sie am Beruf der Bischöfin besonders lieben? Die Festgottesdienste. Die sind immer gut besucht, eine wunderbare Atmosphäre und hervorragende Kirchenmusik. Welcher Frau aus der Bibel fühlen Sie sich verbunden? Mir sind die Mütter sehr nah. Am meisten vielleicht Lea, die Mutter vieler Kinder. Sie hatte ja mehr als ich, aber sicher die gleiche Herausforderung, allen gerecht zu werden. Welches Buch, das Sie in letzter Zeit gelesen haben, hat Sie angesprochen? Das Buch über Elisabeth von Calenberg. („Mit Lust und Liebe. Das Elisabeth-Brevier“ hgg. von Katharina Talkner und Sr. Katharina Schridde CCR, Lutherisches Verlagshaus, Hannover). Elisabeth von Calenberg ist eine ziemlich unbekannte Frau, aber zum einen hat sie in ihrer Zeit die Reformation bei uns eingeführt und zum anderen selbst geistliche Texte geschrieben. Welche CD läuft am häufigsten in Ihrem CD-Player? Wenn ich mich konzentrieren muss, im Moment Eric Satie, auch Bach natürlich, Brahms, manchmal auch Katie Melua oder Xavier Naidoo – das ist sehr stimmungsabhängig. Welche noch lebende Frau finden Sie inspirierend? Ich finde Angela Merkel klasse, weil ich denke, dass sie für viele zeigt: Eine Frau kann leiten, muss nicht das perfekte Model sein, und hat trotzdem Charakter, Kompetenz und Humor. Ein Projekt, das Ihnen besonders am Herzen liegt? Ich habe letztes Jahr das Projekt „Zukunftsgestalten“ gegründet (www.zukunftsgestalten.de), ein Projekt gegen Kinderarmut. In Zeiten, in denen jedes sechste Kind in Deutschland in Armut aufwächst, sind Christen gefordert, um Kindern eine Chance zu geben. Angenommen morgen wäre der ganze Tag unerwartet frei – wie würden Sie ihn verbringen? Erstmal würde ich morgens um den Maschsee laufen, dann würde ich eine Runde schwimmen gehen. Danach würde ich mich mit einem Buch auf den Balkon setzen, ich würde endlich mal wieder in meinem Tagebuch schreiben, dann drei Briefe schreiben und abends eine Freundin zum Glas Wein einladen.
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Tag das ‚Vater unser‘ sprichst und dann ein kräftiges ‚Amen‘ gegen allen Zweifel. Einmal am Tag beten, selbst wenn Druck da ist, ein bestimmtes Ritual zu haben, das hat mir immer geholfen. Das kann das „Vater unser“ sein oder auch „Luthers Abendsegen“. Einmal am Tag zu beten ist eine heilsame Unterbrechung des Alltags. Zu sagen: Da ist etwas anderes, das viel wichtiger ist als das, was ich jetzt als so wichtig empfinde. Solche heilsamen Unterbrechungen des Alltags durchs Gebet – selbst wenn sie kurz sind – sind hilfreich für die eigene Glaubens- und Lebenshaltung.
Margot Käßmann (rechts) mit JOYCE-Redakteurin Melanie Carstens.
Bei mir ist es eher so: Die Erfahrung, dass Gott mir die Kraft gibt, das durchzustehen, die ist für mich wichtiger. Gesundheit kann zum Beispiel als Geschenk Gottes gesehen werden. Aber es kann auch ein Geschenk Gottes sein, die Kraft zu haben, mit einer Krankheit zu leben und im Ernstfall auch zu sterben. Haben Sie während Ihrer Krankheitszeit Gott auf eine besondere Weise erlebt? Ich habe eine ganz tiefe Ruhe gespürt. Ich war viel weniger aufgeregt als alle anderen. Das hat mir gut getan.
Wie haben Sie herausgefunden, welche Ruheinseln Ihnen gut tun? Vor 23 Jahren hatte ich eine 3jährige Tochter, bekam Zwillinge und lebte in Spieskappel auf dem Dorf. Mein Mann war Pfarrer und ich bekam keine Stelle. Und da hatte ich das Gefühl: Irgendwas muss ich auch für mich machen. Wenn Sie zwei Kinder stillen und noch ein kleines Kind haben, dann brauchen Sie einfach auch noch irgendetwas für sich selbst. Und das Einfachste war eben das Laufen. Ich musste mich nicht verabreden, es kostet nichts, du kannst die Schuhe überallhin mitnehmen – das gab und gibt mir eine große Freiheit. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Melanie Carstens, Redaktionsleiterin von JOYCE.
Und haben Sie auch eine neue Gotteserfahrung gemacht? Vielleicht kann ich sagen, ich habe eine emotionalere, spirituellere Erfahrung gemacht. Ich habe manches Mal einen intellektuellen Zugang zu Glaube und Gott, auch durch die exegetische Predigtarbeit. Es war eine gute Erfahrung, mit Gott auch in schwierigen Zeiten gut im Gespräch zu sein und damit auch für mich alleine sein zu können. Ich kann das nicht anders beschreiben: Ich habe da eine ganz tiefe Ruhe empfunden. Als ich damals die Krebsdiagnose bekam, haben mich eigentlich eher alle anderen belastet durch ihre Aufregung. Ich bin dann auch weggefahren nach der Operation, ganz alleine. Sie wissen ja, wie das als Mutter mit kleinen Kindern ist. Ich war seit 27 Jahren nicht mehr alleine und bin dann eine ganze Woche alleine an der Ostsee gewesen, habe mit niemandem geredet als mit Gott. Das hat mir gut getan und ich hatte dort eine ganz tiefe Ruhe. Diese tiefe Ruhe zu gewinnen und zu behalten, ist ja nicht nur in solch extremen Zeiten wichtig, sondern auch im Alltag. Wie schaffen Sie das – gleichzeitig als Bischöfin und Buchautorin zu arbeiten und ihren vier Kindern, auch wenn sie inzwischen schon groß sind, gerecht zu werden – ohne dabei auszubrennen? Gerade für Frauen, die unter großem Druck stehen, ist es wichtig, sich Auszeiten zu nehmen. Für mich ist das das Laufen. Das ist für mich eine Zeit, in der mich keiner anspricht und in der ich auch ein Gespräch mit Gott führen kann. Ich finde es entlastend an der evangelischen Theologie, dass Martin Luther mal gesagt hat, wenn du unter Druck bist, dann reicht es, wenn du einmal am 28
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ZUM WEITERLESEN – Bücher von Margot Käßmann In der Mitte des Lebens Anlässlich ihres 50. Geburtstages zieht Margot Käßmann Bilanz und schreibt über Familie, Freundschaft und Scheitern, Krankheit und Glück, Grenzen und Kraftquellen. (Herder Verlag, € 16,95/ CHF 29.50) Wurzeln, die uns Flügel schenken Ein Buch über die Grundlagen des Glaubens, das Lust machen soll, sich auf den Glauben einzulassen – das aber auch für langjährige Christen inspirierend ist. (Gütersloher Verlagshaus, € 16,95 /CHF 30.90) Mit Herzen, Mund und Händen Margot Käßmann öffnet die Schatzkiste unserer spirituellen Tradition als Christen und zeigt, wie man Spiritualität im Alltag leben kann. (Gütersloher Verlagshaus, € 14,95/CHF 27.50)
Südstaaten-Saga, Bd.2 - Zwei Frauen auf der Suche nach sich selbst. Washington, 1860: Der Mann ihres Herzens hält Julia für oberflächlich. Um ihm das Gegenteil zu beweisen wird sie Krankenschwester in einem Lazarett. Bald lernt sie Phoebe kennen, die sich als Mann verkleidet in die Armee geschmuggelt hat. Je länger der Krieg dauert desto brenzliger wird die Situation für beide Frauen... 464 S., ISBN 978-3-86827-093-8 EUR D 15,95 / A 16,40 / sFr 29,30
1932: Jessilyns Leben gerät aus den Fugen, als die Eltern ihrer Freundin Gemma ums Leben kommen. Ihr Vater nimmt das farbige Mädchen zu sich, doch viele Mitbürger finden das garnicht gut. Als dann auch noch die erste Liebe an ihre Herzenstür klopft, ahnt Jessilyn, dass ihre sorgenfreien Kindertage für immer vorbei sind. 256 S., ISBN 978-3-86827-095-2 EUR D 9,95 / A 10,30 / sFr 18,50
Kalifornien 1941: Bei der Arbeit auf einer Werft im Krieg lernen sich 4 Frauen kennen, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Virginia, Helen, Rosa und Jean. Ob Hausfrau, einsame alte Dame, überforderte Schwiegertochter oder emanzipierte junge Frau – allen wird irgendwann klar, dass sie einander trotz aller Unterschiede Hoffnung, Freundschaft und Glauben schenken können ... 500 S., ISBN 978-3-86827-092-1, EUR D 15,95 / A 16,40 / sFr 29,30
Kathleen scheint am Ziel ihrer Träume zu sein. Als angesehene Anwältin hat sie ihre eigene Kanzlei. Doch bei einem ihrer ersten Fälle zerstört eine Hetzkampagne ihren guten Ruf. Wird Ted, der nicht aufhören kann an sie zu denken, dennoch an ihrer Seite stehen? 320 S., ISBN 978-3-86827-094-5 EUR D 12,95 / A 13,40 / sFr 23,40
Gracie hat bei einem Unfall ihre Familie verloren. Verbissen versucht sie, den Todesfahrer hinter Gitter zu bringen. Bald ist auch ihr Leben in Gefahr. Kann sie mithilfe des FBI-Agenten Steven Vergangenes hinter sich lassen und den Neuanfang wagen? 320 S., ISBN 978-3-86827-091-4 EUR D 12,95 / A 13,40 / sFr 23,40
www.francke-buch.de
Ausgerechnet während sie ein verbotenes Rendezvous hat, werden Marys Eltern ermordet. Reuig flieht sie aus ihrer AmischGemeinschaft, doch eines Tages zwingen sie dramatische Ereignisse zur Rückkehr an den Ort, wo alles begann ... 400 S., ISBN 978-3-86827-098-3 EUR D 14,95 / A 15,40 / sFr 27,30
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Neues gewagt – und gewonnen Fünf Gründerinnen und ihre Projekte Damit etwas Großartiges entsteht, ist oft nicht mehr nötig, als dass eine einzelne Frau etwas Kleines anfängt. Dass sie ernst nimmt und einsetzt, was Gott ihr an Ideen, Begabungen und Menschen vor die Füße gelegt hat. Natürlich braucht man Mut, etwas Neues zu wagen. Aber genau dieser Mut und die darauf folgenden kleinen Schritte sind es, die unsere Welt positiv verändern! Gute Beispiele dafür sind die fünf Frauen und ihre Projekte, die wir auf den folgenden Seiten vorstellen. Claudia Eisinger, Kornelia Obländer und Heike Martini:
Post und mehr … Wer ist die Initiatorin? Wir sind drei Frauen aus unsere Gemeinde, der Liebenzeller Gemeinschaft in Epfenbach: Claudia Eisinger (44) (in der Mitte auf dem Foto) – verantwortlich für den Büchertisch, Kornelia Obländer (51) (rechts) – verantwortlich für Post und Laden und Heike Martini (47) (links), die in allen Bereichen mithilft.
Was bietet das Projekt an? Zunächst einmal natürlich die unserem Projekt den Namen gebende Post-Service-Stelle mit dem Verkauf von Briefmarken, Paket- und Briefannahme sowie -abholung, Einschreiben und Express. Dazu ein Stehkaffee und einen Büchertisch mit christlichen Büchern, Geschenkartikeln, CDs, DVDs und Karten. Im Ladenbereich führen wir Schreibwaren und Büroartikel, sowie ausgewählte Lebensmittel, wie Schokolade, Honig 30
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und Gewürze aus der Region, badischen Wein, Nudeln, Kaffee und Süßigkeiten.
Wie ist die Idee dafür entstanden? Ende 2005 wurde in Epfenbach, einer Gemeinde mit 2.500 Einwohnern im RheinNeckar-Kreis, nach einem neuen Betreiber für die Post-Service-Filiale gesucht. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch keinen Laden, aber der Traum von einem kleinen Buchladen oder einer Art Teestube war bereits seit einiger Zeit vorhanden. Der Gemeinschaftsleiter unserer örtlichen Liebenzeller Gemeinschaft stellte uns dann einen mitten im Ort gelegenen Raum eines ehemaligen Gasthauses günstig zur Verfügung. Da die Post nur in Verbindung mit einem bestehenden Einzelhandelsgeschäft übernommen werden konnte, meldete Kornelia Obländer ein Einzelhandelsgeschäft für Lebensmittel und Schreibwaren
Fotos: privat
an. Diesen Teil betreibt sie auf eigene Rechnung und Verantwortung und gewährleistet damit die rechtlichen Voraussetzungen für unser Projekt. Der Büchertisch wird ehrenamtlich betrieben.
Wer profitiert davon? 1. Die Epfenbacher Bürger Wie in vielen anderen Orten schließen auch in Epfenbach immer mehr Geschäfte. Zuerst die Postbank, die wir dann als Service-Stelle übernommen haben, danach der Schreibwarenladen, dessen Sortiment nun von uns zum größten Teil abgedeckt wird. Und nun auch noch der Bäcker mit kleinem Einzelhandel. Unser Geschäft bietet den Epfenbachern die Möglichkeit, vieles auch weiterhin vor Ort einkaufen zu können. 2. Unsere Gemeinde, die Liebenzeller Gemeinschaft Epfenbach und die missionarische Arbeit.
Durch unsere Arbeit in der Post konnten wir viele Kontakte zu Epfenbachern knüpfen und Vorurteile gegenüber den „Liebenzellern“ abbauen. Dank der entspannten Atmosphäre unseres kleinen Stehcafés ergeben sich viele Möglichkeiten ins Gespräch zu kommen, auch über Gott und den Glauben. Wir haben mit unserem Laden auch die Chance, ganz zwanglos zu unseren Veranstaltungen einzuladen. So kommen inzwischen einige Frauen regelmäßig zu unserem monatlichen Frauenfrühstück. 3. Unser Büchertisch Die Büchertischarbeit in der Gemeinde war nach über 15 Jahren ziemlich frustrierend. Durch den Laden kaufen auch die Gemeinschaftsmitglieder nun sehr viel bewusster und häufiger am Büchertisch ein, weshalb die Büchertischarbeit nun wieder sehr viel Freude macht. Mit der durch den Bücherverkauf erzielten Provision konn-
ten wir sogar schon die Jugendarbeit der Gemeinde unterstützen.
Kann ich das nachmachen? Natürlich kann man das nachmachen. Allerdings fällt kaum mehr als ein kleines Taschengeld ab. Wer also an „Geld verdienen“ denkt, für den ist unser Projekt sicher nicht geeignet. Wir sind schon froh, dass sich das Ganze finanziell trägt. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass ein hohes Maß an unentgeltlichem Engagement gefordert ist. Unsere Angebotsmischung hat sich als optimal erwiesen. Durch die Post kommen viele Kunden in den Laden, die sonst nie in einen christlichen Buchladen kommen würden. Und das bietet großartige Möglichkeiten. Weitere Infos unter: postundmehr@gmx.net JOYCE
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LEBEN
Handarbeitsatelier für Asylbewerberinnen Wer ist die Initiatorin? Elisabeth Buser (50), Mutter von sechs erwachsenen Kindern und dreifache Großmutter. Ich lebe mit meiner Familie in Winterthur in der Schweiz und begleite seit neun Jahren Asyl suchende Frauen und ihre Kinder.
Was bietet das Projekt an? Jeden Montag- und Dienstagnachmittag arbeite ich in dem kleinen Handarbeitsatelier bei uns auf dem Dachboden mit Frauen vom Asylwohnheim. Wir nähen Kleider für ein äthiopisches Kinderheim und fertigen Dinge an, welche wir verkaufen können. Bereits fünf Mal haben wir einen Basar veranstaltetet und drei Mal am Kunsthandwerkermarkt in unserem Dorf teilgenommen.
Wie ist die Idee dafür entstanden? Seit 15 Jahren leite ich eine Kinderstunde in Hegi, einem Quartier von Winterthur. Von Jahr zu Jahr schwand die Zahl der Schweizerkinder. Vor neun Jahren lud ich ein Mädchen aus dem Kosovo ein, die noch am selben Abend zur Kinderstunde kam. In den nächsten Wochen brachte sie viele weitere Kinder mit, plötzlich waren über dreißig Kinder vom Asylwohnheim in unserem Haus. So begann für mich und meine Familie eine neue Zeit. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass fremde Menschen bei uns sind. Durch die Kinder lernte ich die Frauen 32
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kennen. Vor sieben Jahren entstand dann eine Frauengruppe mit vier äthiopischen Frauen. Wir tranken Tee, sprachen über das Leben und hielten eine Andacht. Gemeinsam unternahmen wir kleine Ausflüge. In unserem Dachzimmer steht eine alte Tretnähmaschine. Eines Tages war ein Junge aus Burundi bei mir zu Besuch. Er setzte sich vor die Maschine und begann, mit seinen Füßen zu treten. Just in diesem Moment sah ich vor meinem „geistigen Auge“ Nähplätze unter den Dachfenstern. Ich wusste sofort: Das war eine Idee Gottes. Ich war nicht sonderlich begeistert, da ich wahrhaftig keine leidenschaftliche Näherin war, doch ich wusste, ich muss ein Handarbeitsatelier einrichten. Ich sah es so deutlich vor Augen, dass ich es nur noch genau so umsetzen musste. So begann ich mit zwei Nähmaschinen und zwei Frauen zu arbeiten. Ich wurde buchstäblich eingedeckt mit Stoff und Nähmaschinen, als ich begann, von unserem Projekt zu erzählen.
Wer profitiert davon? Frauen, die bei uns in der Schweiz Asyl suchen. Viele Asylbewerberinnen haben keine Perspektive für ihr Leben. Ihre Zukunft ist ungewiss, ihr Alltag ist geprägt von Sorgen, Angst, Einsamkeit, Langeweile und Sinnlosigkeit. Nicht wenige leiden an Depressionen. Um diesen Zustand etwas zu durchbrechen und ihrem Leben wieder Sinn und Struktur zu geben, habe ich das
Nähatelier errichtet. Da ich keine Frau von einer Behörde bin, darf ich Freundin sein. Meine Freundinnen stammen aus dem Kongo, Somalia, Afghanistan, Iran, Sri Lanka, Angola, Tschetschenien, Äthiopien usw. Ich profitiere aber auch von dem Projekt: Meine Welt und die meiner Familie wurde sehr groß. Gott erweiterte unseren Horizont um ein Vielfaches. Meine große Leidenschaft ist es, den Frauen und Kindern von Jesus zu erzählen. Einmal im Monat treffen wir uns zur „kleinen Kirche“, ein Hauskreis, in dem sich einige Frauen aus islamischem, hinduistischem und christlichem Hintergrund treffen, um Jesus besser kennen zu lernen. Einige Frauen darf ich persönlich, seelsorgerisch begleiten. Kommt es dazu, dass die Frauen und Kinder vom Asylwohnheim je wieder in ihre Heimatländer zurückgehen müssen, so sollen sie nicht ohne Jesus gehen.
Kann ich das nachmachen? Ja, natürlich! In vielen Dörfern und Städten in der Schweiz und in Deutschland leben Asylbewerberinnen, die sich über unsere Gastfreundschaft freuen würden. Weitere Infos unter: Im ERF Schweiz wurde im Juli ein Porträt über das Projekt ausgestrahlt – „Fremde zu Gast bei Freunden“ – das man sich unter http://www.erf.ch/ artikel/10691.html anschauen kann.
Foto: www.erf.ch
Elisabeth Buser:
Foto: Maszas/stockxpert.com
Katrin Rommert:
Sichere Gemeinde Wer ist die Initiatorin? Katrin Rommert (34), Mutter von drei Kindern. Ich lebe mit meiner Familie in Falkensee bei Berlin.
Was bietet das Projekt an? Schulungen zum Thema Kindeswohlgefährdung, sexuelle Gewalt und Vernachlässigung. Zielrichtung: Gemeinden sicherer machen, Mitarbeiter mit einem Mindestmaß an Kompetenzen ausstatten und für das Thema sensibilisieren. Inzwischen hat der Initiativkreis, der das Projekt „Sichere Gemeinde“ jetzt trägt und unterstützt, ein Materialheft herausgegeben und einen Kodex erstellt, der von der Bundeskonferenz des Gemeindejugendwerks der Baptisten (GJW) als für die Mitarbeiter von Maßnahmen des GJWs verbindlich gemacht wurde. Außerdem wurden inzwischen eine Vielzahl Schulungen von einer wachsenden Anzahl Referenten durchgeführt.
dersetzung mit den Fragen der sexuellen Gewalt und ihren Auswirkungen kam der Punkt, an dem ich erkannte, dass ich darüber öffentlich sprechen kann. Zufälligerweise erreichte uns als Ehepaar zu diesem Zeitpunkt eine Anfrage aus dem GJW Baden-Württemberg, ob wir nicht eine Schulung machen könnten. Da diese Schulung gut lief, kam es zu weiteren Anfragen. Schließlich hielten wir ein Referat auf der Bundeskonferenz des GJWs, das dann zum Anlass genommen wurde, eine Kampagne zu diesem Thema zu starten. Diese Kampagne wurde nach unserem Schlagwort und dem Website-Titel „Sichere Gemeinde“ genannt.
Wer profitiert davon? Vor allem Gemeinden, Mitarbeiter im Bereich Kinder und Jugend, indirekt auch Opfer oder Angehörige von Opfern.
Kann ich das nachmachen?
Wie ist die Idee dafür entstanden?
Ja, jeder kann sich informieren, hinsehen, handeln, sensibilisieren.
Aus einer persönlichen Betroffenheit war ich herausgefordert, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Nach einer längeren und sehr intensiven Auseinan-
Weitere Infos unter: www.sichere-gemeinde.de JOYCE
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LEBEN
Monika Faes:
Brücken zur Welt Wer ist die Initiatorin? Monika Faes (44), Hauptschullehrerin für ev. Religion und Französisch in Schladming (Steiermark). Außer bei „Brücken zur Welt“ engagiere ich mich auch im Vorstand der Österreichischen Evangelischen Allianz, bei OM Österreich, dem Lehrernetzwerk ICP und der Gebetsbewegung austrian prayer congress.
Was bietet das Projekt an? Benefiz-Veranstaltungen und Kurse. Ziel von „Brücken zur Welt“ ist es, Nöte in dieser Welt wahrzunehmen, andere dafür zu sensibilisieren und gemeinsam Wege zu finden, um nachhaltig Veränderungen zu ermöglichen. Unsere Leitworte sind „wahrnehmen.bewegen.schützen.“
Wie ist die Idee dafür entstanden? Ursprünglich durch ein BenefizProjekt meiner Hauptschule, das unter dem Thema „Kinderhaus Namibia“ stand. Auf einer Hochzeit lernte ich 2003 eine junge Amerikanerin kennen, die damals dabei war, ein Kinderhaus in Namibia aufzubauen. Sie nahm Kinder auf, die ihre Eltern durch AIDS verloren hatten und oft selber HIV positiv waren. Mich bewegte dies sehr und ich wollte gerne andere für dieses Anliegen sensibilisieren. Freunde, die ein Hotel besitzen, erklärten sich bereit, ein Buffet für 100 Leute zu sponsern und ein Grafiker gestaltete uns 34
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kostenlos Logo und Einladungen. An dem Benefiz-Abend wurden Bilder von Namibia gezeigt, das Kinderhaus-Projekt vorgestellt, der Schulchor sang, es gab eine amerikanische Versteigerung und ein leckeres FischBüfett. Jeder Eingeladene gab, was er geben wollte. Kristina, die Leiterin des Kinderhauses, schrieb später: „Ihr werdet nie wissen, was es für uns bedeutet, dass ihr an uns denkt.“ Dieser Satz hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt und ist mir auch zum Auftrag geworden. Ich empfinde es als Vorrecht, die Gäste dieser Veranstaltungen einzuladen, Nöte in dieser Welt wahrzunehmen. Durch dieses Wahrnehmen entsteht dann eine gemeinsame Verantwortung und das Anliegen zu helfen. In der Zwischenzeit hatte sich 2004 ein Pädagogen-Gebetskreis gebildet. Wir treffen uns seither wöchentlich zum Gebet und Austausch. Als gemeinsames Anliegen nahmen wir diesen „Brücken zur Welt“Gedanken auf und überlegten uns weitere Projekte. Wir wagten uns dann an eine Vernissage. Hobbykünstler wurden eingeladen, ihre Werke unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, die wir in einer idyllischen Scheune zu Gunsten eines SelbsthilfeProjekts in Uganda versteigerten. Als nächstes kam es dann zu einer „Bagissage“. Wunderschöne, individuell angefertigte Taschen wurden zur Verstei-
gerung zur Verfügung gestellt. Ein Hotel sponserte uns eine „Indian Ladies Night“, da es dieses Mal um ein Projekt für DalitSchulkinder in Indien ging. Bewegend zu sehen, wie fast alle Taschen ersteigert wurden und die stolzen Besitzerinnen dann mit „ihren“ Taschen nach Hause gingen. Jetzt im Oktober machen wir einen „Suq“ als Benefiz-Veranstaltung. Gestaltet als orientalischer Markt bieten wir selbst gefertigte Decken und Winteraccessoires an, die erfeilscht werden können. Als Ort wurde uns kostenlos ein Ski-Museum zur Verfügung gestellt. Wieder werden Referenten das ausgewählte Projekt, dieses Mal eines im Libanon, vorstellen.
Wer profitiert davon? Wir wählen bewusst Projekte aus, zu denen wir einen persönlichen Zugang haben, oder bei denen wir die zuständigen Leute kennen. Das macht es für die Besucher unserer Benefiz-Veranstaltungen einfacher, weil es in Zeiten, wo oft viel Skepsis gegenüber Spendenaufrufen spürbar ist, das Vertrauen erhöht.
Kann ich das nachmachen? Auf jeden Fall! Voraussetzung ist einfach, ein paar Leute zu finden, die den gleichen Traum träumen. Weitere Infos unter: www.brueckenzurwelt.at
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LEBEN
Winnie Dittberner:
Winterspielplatz München Wer ist die Initiatorin? Winnie Dittberner (35). Ich bin Erzieherin, arbeite derzeit als Tagesmutter und lebe mit meiner Familie im Glockenbachviertel in München.
Was bietet das Projekt an? Der Winterspielplatz ist eine Möglichkeit für Eltern mit Kindern im Alter von 0– 3 Jahren im Winter im Trockenen spielen zu können. Auf knapp 500 qm unseres Gemeindehauses gibt es die Möglichkeit, nach Herzenslust zu spielen, zu kuscheln, zu lesen und Brotzeit zu machen. Das Ganze ist ein kostenfreies Angebot, das sich über Spenden finanziert. An vier Öffnungszeiten die Woche können ungefähr 65 Kinder parallel spielen. Wichtig ist dabei, dass die Kinder nicht abgegeben werden können, sondern die Aufsichtspflicht bei den Eltern liegt.
Wie ist die Idee dafür entstanden? Mein Mann war im Sommer einmal auf einem Spielplatz und freute sich über das Leben, das dort herrschte. Er stellte sich die Frage, wo die ganzen Familien im Winter sind und wie sie in den kleinen Münchner Wohnungen „überleben“. Angeregt durch den Winterspielplatz der Stadtmission Berlin entstand die Idee für den 36
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Winterspielplatz München. Für uns war klar, dass dieses Projekt für München, und gerade auch für das Glockenbachviertel, in dem sehr viele Kleinkinder wohnen, genau das Richtige ist. Mein Mann hat eine starke Begabung im Bereich Organisation, ich selber habe einen guten pädagogischen Blick auf die Altersgruppe der Kleinkinder. Für uns war es daher eine gute Ergänzung gemeinsam das Projekt zu entwickeln und immer wieder alles durchzuplanen. Unterstützt wurden wir durch ein Team unserer Gemeinde.
Wer profitiert davon? In erster Linie profitieren natürlich die Eltern und die Kinder vom Winterspielplatz. Die Kinder können ihre ganze Energie loswerden und die vielen pädagogisch sinnvollen Spielgeräte ausprobieren. Eltern wundern sich immer wieder, welche Fähigkeiten ihre Kinder auf dem Winterspielplatz ausbauen. Genauso profitieren aber auch die Eltern. Manchen Eltern fällt mit dem ersten Kind die Decke auf den Kopf, da sie ihr soziales Umfeld, das häufig durch den Arbeitsplatz bestimmt war, neu aufbauen müssen. Auf dem Winterspielplatz lernen sie andere Eltern kennen und kommen mit ihnen ins Gespräch. Zudem können sie bei
einer Tasse Kaffee oder Tee entspannen und sehen, wie sich ihre Kinder vergnügen. Aber auch wir als Gemeinde profitieren davon. Durch den Winterspielplatz kommen jede Saison über 11.000 Besucher in unsere Gemeinderäume. Gleichzeitig erscheinen regelmäßig Artikel in regionalen Zeitungen, selbst die Süddeutsche Zeitung hat schon zweimal berichtet. Als Gemeinde werden wir durch das Projekt in München bekannt und werden Gesprächsthema. Zwischendurch erleben wir auch, dass Winterspielplatzbesucher in unsere Gemeinde kommen.
Kann ich das nachmachen? Der Winterspielplatz ist eine gute Möglichkeit für Gemeinden. Das Konzept ist sehr flexibel, da Öffnungszeiten und auch Spielplatzgröße der jeweiligen Gemeinde und dem Bedarf vor Ort angepasst werden kann. Wir haben den Komfort eines großen Gemeindehauses, müssen aber auch jede Woche den ganzen Spielplatz auf- und wieder abbauen. Auch in kleineren Gemeindehäusern kann das Konzept verwirklicht werden, dann halt mit weniger Besucherkapazität. Weiter Infos unter: www.winterspielplatz-muenchen.de
Das neue Jahresprogramm vom Monbachtal ist da! NEU: Jetzt mit über 120 Veranstaltungen
Große Gefühle – bewegende Schicksale Julie Klassen Die Lady von Milkweed Manor Charlotte zahlt einen hohen Preis für eine Nacht. Ihr Vater verstößt sie, als ihre Schwangerschaft nicht länger zu verbergen ist. Ihre Zuflucht: Milkweed Manor. Eine ergreifende Liebesgeschichte aus dem England der Zeit um 1800.
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LEBEN
Überleben mit
Hartz IV
Tina Pohler war am Ende: Ihr Mann hatte sie mit einem Berg Schulden zurückgelassen und als alleinerziehende Mutter fand sie auch keine neue Arbeitsstelle. Es blieb nur die Sozialhilfe. Wie sollte es weitergehen? Und gab es wirklich einen Gott, der sich für sie interessierte?
1994 Ich war damals 22 Jahre alt, verheiratet, hatte gerade meine Ausbildung als Zahnarzthelferin beendet und sofort eine Stelle in einer großen Zahnarztpraxis in meiner Heimatstadt bekommen. Gott war für mich damals nur ein ungerechter alter Mann, der den Menschen allerlei Regeln auferlegt, die ein Mensch niemals erfüllen kann, um gerecht vor ihm zu sein. Heute denke ich, dass Gott damals wohl über mich gelächelt und gedacht hat: „Ach du kleingläubiger Mensch, ich habe sehr viel Geduld mit dir und eines Tages, wenn dein Herz soweit ist, wirst du meine Liebe erkennen und sehen, dass ich nicht so bin, wie du es dir vorstellst. Ich bin dein Gott und du mein Kind!“ Dann wurde ich schwanger. Meine Tochter Saskia kam im Mai 1994 zur Welt. Nach dem Mutterschutz kündigte mir mein Chef aus betrieblichen Gründen. Damit nahm das Drama seinen Lauf. Ich erinnere mich noch, dass ich sehr traurig war und dachte, dass ich zu nichts fähig sei. Von wegen drei Jahre Erziehungsurlaub! Was jetzt? Wir hatten doch nicht viel! Und meine Ehe war damals schon am Ende.
1996 Es muss so im August 1996 gewesen sein. Strom und Gas waren abgestellt und mein Mann hatte mal wieder eine andere Frau. Das konnte so nicht weitergehen. Ein kleines Kind an der Seite und ständig die Angst: Ist morgen die Miete bezahlt, sind die laufenden 38
JOYCE
Kosten gedeckt? Sobald das Gehalt meines Mannes überwiesen war, wurde es sofort in CDs, das Auto und teure technische Geräte gesteckt, dabei waren die Lebenshaltungskosten überhaupt nicht gedeckt! Also: Bei der Schwiegermutter etwas geliehen, beim Bruder Schulden gemacht, das Gehalt gepfändet, usw. Ich zog die Reißleine. „Jetzt ist Schluss! Das kann so nicht weitergehen!“ Noch am selben Tag bat ich den Gas- und Stromanbieter um einen kleinen Aufschub und stellte meinen Mann vor die Entscheidung: Entweder seine kleine Familie oder seine Freundin. Er ging, aber es ist ihm um seiner Tochter willen sehr schwer gefallen. Nun stand ich da mit meiner kleinen Tochter, einer teuren Stadtwohnung, ohne Mann, ohne einen Pfennig Geld. Ich hatte auf ganzer Linie versagt. Der Traum von einer eigenen Familie war wie eine Seifenblase geplatzt. Ich hatte mir damals die ganze Schuld dafür gegeben, dass es soweit gekommen war. Trotzdem fühlte ich mich irgendwie befreit. Jetzt konnte ich versuchen es besser zu machen. Aber wie sollte es weitergehen? Keine Arbeit, kein Führerschein und 4.000 Mark Schulden auf meinem Konto. Wo war denn jetzt dieser Gott? Irgendwann bin ich dann mit meiner kleinen Maus zum Rathaus gegangen um Sozialhilfe zu beantragen. Ich habe mich so geschämt. Wir bekamen schnell Hilfe, aber ich musste all meine Finanzen offenlegen und Fragen über die finanziellen Verhältnisse meiner Eltern beantworten. Ich fand das alles entwürdigend und beschämend. Was hatten denn meine Eltern damit zu tun?
photocase/testfight
Durch meine Schwägerin fanden wir schnell eine neue günstigere (Sozial)wohnung, nur ein paar Kilometer von meiner Heimatstadt entfernt. Ich freute mich zuerst, aus der alten Wohnung ausziehen zu können. Aber die neue Wohnung wurde mit Holz und Kohle beheizt und es lebten sechs sehr unterschiedliche Parteien in dem Haus. Ich konnte mich dann doch irgendwie damit arrangieren, denn es waren immerhin drei Zimmer mit Bad, Küche und einer kleinen Terrasse. Außerdem war der Kindergarten fast gegenüber.
1998 Da meine Tochter nun seit einem Jahr im Kindergarten war, konnte ich für ein paar Stunden in einer Firma am Ort arbeiten. Ich verdiente zwar nicht viel, dafür waren wir etwas weniger abhängig vom Staat. Denn für mich war es immer noch sehr schlimm, mich und meine Tochter nicht selbst versorgen zu können. Doch Saskia war noch sehr klein und eine Ganztagesbetreuung war am Ort entweder zu teuer oder schlichtweg nicht möglich. Auch die Kindergartenöffnungszeiten waren so knapp, dass an einen geregelten Teilzeitjob nicht zu denken war. Wenigstens gab es damals noch jedes halbe Jahr Kleidergeld, Zuschüsse für Heizung und einen kleinen Zuschuss für Weihnachten. Damit kamen wir einigermaßen zurecht, auch wenn vieles nicht möglich war, wie einfach mal ins Kino zu gehen oder ein Eis zu essen. An Urlaub war gar nicht zu denken. Ich fühlte mich oft ausge-
schlossen, wenn ich die ganzen Mütter sah, die verheiratet waren oder einen tollen Job hatten und denen alles scheinbar so einfach gelang. Die trafen sich und unternahmen etwas miteinander – ich konnte aber nie mit, weil ich nicht mal das Geld besaß, um mir einen Kuchen im Café zu kaufen. Im Januar musste meine Tochter dann wegen einer Mandeloperation ins Krankenhaus. Dort lernte ich eine Frau kennen, die heute eine meiner besten Freundinnen ist. Sie kam aus derselben Stadt und war jemand, der sich wirklich für mich interessierte. Sie war irgendwie anders als diese Frauen, bei denen alles so perfekt war. Wir haben uns einfach gut verstanden. Sie hat mir damals auch schon gesagt, dass sie Jesus nachfolgt, aber davon wollte ich noch nichts wissen.
1999 Im Februar 1999 geriet ich in eine tiefe Krise. Ich fühlte mich immer noch schuldig und nicht fähig, mein Leben auf die Reihe zu bekommen. Ich bezog ja Sozialhilfe und lebte immer noch auf Kosten des Staates. Dazu kam die Verantwortung für meine Tochter. Was konnte ich ihr schon bieten? Was sollte aus ihr werden? Eines Abends ging ich doch einmal mit zum Hauskreis meiner Freundin. Es war mir jetzt egal, ich war nicht dagegen und auch nicht dafür, ich konnte keine Entscheidungen mehr für mich treffen. Mein kleines Mädchen war an diesem Tag bei den Großeltern, die mir in der ganzen Zeit eine große Hilfe JOYCE
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waren und mich unterstĂźtzten, wo sie nur konnten. Als wir beim Hauskreis ankamen, wurde ich herzlich begrĂźĂ&#x;t und fĂźhlte mich sehr willkommen. Irgendetwas war so ganz anders dort als bei den Ăźblichen „Kaffeekränzchen“. An diesem Abend waren bis auf den Hauskreisleiter nur Frauen da. Es wurden „Jesus-Lieder“ gesungen und Ăźber die Bibelstelle 1. Petrus 5 Vers 7 gesprochen: „Alle Sorge werft auf ihn; denn er sorgt fĂźr euch.“ Ich dachte: Genau, das ist es! Was mir auch noch positiv auffiel war, dass das, was den Frauen dazu einfiel, so banal, so menschlich war. Es ging nicht darum, wie ich perfekt vor Gott werde, damit ich in den Himmel komme. Nein, diese Frauen redeten Ăźber die Sorgen, die sie mit ihren Kindern hatten. Sie redeten darĂźber, wie sie schĂśne Kleider gefunden hatten, die nur ein paar Mark gekostet hatten. Sie redeten Ăźber die Sorgen um ihre Männer und dankten Gott dafĂźr, dass er sich ihrer Sorgen annahm und LĂśsungen schaffte. Sie redeten davon, dass es ihnen manchmal nicht so richtig gelang, Gott zu vertrauen. Aber sie belieĂ&#x;en es nicht dabei, sie fingen an um Vertrauen zu bitten. Oh ha! Gott um mehr Vertrauen bitten? Zum Schluss betete der Hauskreisleiter noch fĂźr mich, das heiĂ&#x;t, er segnete mich einfach und befahl mich Jesus an. Da war es um mich geschehen. Ein Knoten lĂśste sich in meinem Herzen. Auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich wusste plĂśtzlich: Der SchlĂźssel zu meinem Heil ist Jesus und sein Kreuzestod. Als ich dann wieder zuhause war, breitete ich die Arme aus und schrie zum Himmel: „Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann nimm jetzt mein Leben in deine Hand und mach es neu!“ Ich war so glĂźcklich, die nächsten Tage waren wie ein Traum, und ich dachte immer wieder: „Ja, Jesus hat mich befreit und ich bin gerecht vor dem Vater, ich bin sein Kind!“. Von nun an ging ich in diese kleine christliche Gemeinschaft am Ort. An meiner finanziellen Not änderte sich nichts, aber mein Vertrauen in Gott war groĂ&#x; und ich erwartete seine Hilfe zur rechten Zeit. Ich hatte plĂśtzlich eine ganz andere Perspektive, eine absolut gute Zukunft lag vor mir und meiner Tochter! Auf einmal hatte ich Menschen um mich herum, die nicht von oben auf mich herabschauten, sondern ich war ein Teil dieser Gemeinschaft. PlĂśtzlich hatte mein Leben einen Sinn! Liebe macht schĂśn und selbstbewusst. Finanziell änderte sich nicht viel, aber ich hatte Gott auf meiner Seite und er versorgte uns immer mit allem, was wir brauchten und manchmal sogar noch mit mehr. So konnten wir in den letzten Jahren dreimal nach Finnland in den Urlaub fahren. Einmal, es war kurz vor Weihnachten und unser Budget lieĂ&#x; wieder mal nichts Ăźbrig, war ich traurig
und überlegte, wie wir wohl diesen Monat über die Runden kommen würden. Da klingelte es an der Tür und der evangelische Pfarrer vom Nachbarort stand in der Tür. Er erklärte mir, dass er 200 Mark für uns hätte, den Erlös von einem Kinderbasar. Gott hat uns im richtigen Moment Hilfe zukommen lassen! Einmal im Jahr veranstaltete die Gemeinschaft ein gemeinsames Wochenende mit Übernachtung. Für uns war es eigentlich unerschwinglich und doch konnten wir meistens mitfahren, weil wir nur das geben brauchten, was wir konnten. So eine Freizeit war eine sehr wertvolle Zeit für uns. Ich bekam dort geistlich viele neue Impulse.
Neuheiten Danny Oertli:
Malt Mami jetzt den Himmel bunt? Die wahre Geschichte eines bewegenden Abschieds. Als Dannys Frau stirbt, gibt ihm sein Glaube zunächst nur wenig Halt. Erst als ihn seine kleine Tochter angesichts des Abendrotes fragt, ob Mami jetzt den Himmel bunt malt, beginnt die Heilung. Eine zutiefst tröstliche Autobiografie. Gebunden, 192 Seiten, ISBN 978-3-86591-329-6, € 14,95
2000 In der Zwischenzeit hatte Gott mich zu einer evangelischen Freikirche geführt, in der ich mich schnell wohl fühlte. An meiner finanziellen Situation hatte sich immer noch nichts geändert, aber Gott hatte uns nicht vergessen. Saskia ging jetzt zur Schule und ich wollte wieder in meinem Beruf als Zahnarzthelferin in Teilzeit arbeiten. Doch die meisten Zahnärzte suchten eine Vollzeitkraft oder eine Kraft für den Nachmittag. Zudem hätte ich noch mal ein ganzes Jahr zur Schule gehen müssen, um all die gesetzlichen Änderungen und neuen Vorgaben zu lernen. Das war frustrierend. Was sollte ich mit Saskia machen? Ich wäre morgens um sieben gegangen und abends um sieben wieder zuhause gewesen. Saskia benötigte doch ein einigermaßen festes Zuhause! Irgendwie bekam ich keinen Fuß in die Arbeitswelt. Wie sollte es weitergehen? Doch mein Vertrauen auf Gottes Versorgung ließ nicht nach. In dieser Zeit schenkte Gott uns eine Wohnung in einem anderen Stadtteil, in dem viele Christen lebten. Zwei Häuser weiter fand ich eine Putzstelle im Bauamt der Gemeinde, so dass ich wenigstens etwas Geld dazuverdienen. Wobei ich sagen muss, dass Putzen nicht gerade meine Stärke war und ich zuhause in dieser Zeit erst recht keine Lust mehr dazu hatte. Da ich auch mit Jesus unterwegs und unter Menschen sein wollte, meldete ich mich in meiner Gemeinde als Kindergottesdienstmitarbeiterin. So nahm ich aktiv am Gemeindeleben teil und konnte Kindern von Jesus erzählen. Oft war ich dadurch zu Gemeindeoder Familienfesten eingeladen. Wobei die Familienfeste mir oft schmerzhaft vor Augen führten, wie eine heile Familie aussehen kann. Doch Gottes liebevolles Handeln richtete mich immer wieder auf. Manchmal verletzte es mich, wenn mir Menschen Ratschläge gaben, die selbst nie in einer finanziell engen Situation gelebt hatten. Als mein Bett kaputt ging, machte mir zum Beispiel eine gut situierte Frau den Vorschlag, ein Bett von IKEA zu kaufen, dort gäbe es eins für nur 100 Euro. Für mich immer noch viel zu teuer! Oder es gab Menschen, die geglaubt haben, dass ich nur ihr Geld will. Manche Frauen hatten auch unterschwellig Angst um ihren Mann, was völlig unbegründet war und ist. Für uns Alleinerziehende ist es enorm wichtig, dass wir „Familienanschluss“
Susan Meissner:
Die Farben des Lebens Tess Longren plagt seit Jahren der Glaube, dass sie die Schuld am Tod ihrer Mutter trägt. Doch nun ist die Zeit gekommen, sich dieser vermeintlichen Schuld zu stellen … Erneut legt Susan Meissner einen meisterhaften Roman vor, dessen ergreifende Botschaft den Weg zur inneren Heilung weist. Gebunden, 320 Seiten, ISBN 978-3-86591-402-6, € 14,95
Jürgen Werth:
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Dieses Buch ist kein Stillebuch, sondern ein Lebensbuch. Geschrieben für Menschen, die sich nach Leben sehnen. Ein kurzweiliger, erzählend geschriebener und gleichzeitig tief gehender Wegweiser in die erfüllende Stille. Finden auch Sie in dieser lauten Welt zur Ruhe. Gebunden, 128 Seiten, ISBN 978-3-86591-445-3, € 9,95
John Ortberg:
Glaube & Zweifel Wenn Sie noch nie mit Zweifeln zu kämpfen hatten, dann brauchen Sie dieses Buch nicht. Doch wenn Sie zu der Mehrheit derjenigen gehören, die in ihrem Glaubensleben schon Durststrecken erlebt haben, dann wird Ihnen dieses Buch die Augen öffnen. Herausfordernd, tröstend, inspirierend. Gebunden, 224 Seiten, ISBN 978-3-86591-860-4, € 16,95
Willkommen daheim Eine druckfrische Übertragung des Neuen Testaments, die den Verstand überrascht und das Herz berührt. Durch den Verzicht auf Verszählung zeichnet sich der Text durch hervorragende Lesbarkeit aus. Frisch, lebendig, umgangssprachlich, und doch nah am Urtext. Ein Leseerlebnis. Gebunden, 784 Seiten, ISBN 978-3-86591-481-1, € 12,95
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haben, schon allein wegen unserer Kinder! Sie brauchen doch Vorbilder intakter Familien. Trotz allem gab ich nicht auf und tat, was ich mit meinen Begabungen und Begrenzungen tun konnte. Sei es Weihnachtsgeschenke für kinderreiche Familien zu organisieren, ausländischen Mitbürgern die deutsche Sprache näher zu bringen, einer Nachbarin etwas Hilfe im Haushalt und bei Anträgen für Rente und Lebensunterhalt zu geben oder den Leuten einfach nur zuzuhören und für sie zu beten. Ich suchte meinen Platz, an dem Gott mich haben wollte und fühlte mich dennoch so unzulänglich. Doch jedes Mal, wenn ich etwas für andere tun konnte, erfüllte es mich mit so viel Freude und Dankbarkeit, dass ich wusste, ich bin auf dem richtigen Weg.
2004 Dann ergab es sich, dass ich eine Umschulung zur Bürokauffrau machen konnte. Doch mein Selbstbewusstsein war mal wieder nicht sehr groß. Schaffe ich das, noch mal die Schulbank zu drücken? Lernen, Schule, Prüfungen? Doch eine Freundin ermutigte mich und ich bekam die Umschulung vom Amt genehmigt. In dieser Zeit wuchs in mir auch wieder die Sehnsucht nach einem menschlichen Gegenüber. Ich kam nach Hause und niemand war da der einfach „Hallo, wie war dein Tag?“ sagte, der einen mal drückt oder einfach nur neben einem liegt, vielleicht sogar mal mit einem streitet. Nach drei Jahren hatte ich dann die Umschulung geschafft und dachte, mit abgeschlossener Prüfung zur Bürokauffrau würde es endlich mit einem Bürojob klappen. Zudem war Saskia jetzt schon älter und musste nicht mehr von der Schule oder Kernzeitbetreuung abgeholt werden. Ich war so motiviert und gespannt, was Gott für mich hatte. Doch es kamen nur Absagen, dann wieder Vorstellungsgespräche, dann wieder eine Absage nach der anderen. Es war einfach frustrierend. Ich fühlte mich ziemlich allein und hatte wieder das Gefühl, total versagt zu haben. Trotz der Unterstützung einiger lieber Freunde und der Gemeinde zog ich mich immer mehr zurück. Fast unmerklich machte sich Resignation in meinem Herzen breit. Ich gab die Kinderarbeit in der Gemeinde ab und wusste auch nicht mehr, wo ich eigentlich im Glauben und im Leben stand.
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Dann klappte es endlich mit einem Job. Ich bekam eine Halbtagsstelle im Büro einer kleinen Firma. Man hatte mir viel versprochen, doch nach vier Monaten konnte ich wieder gehen. Ich verstand nicht, was das sollte. Aber aufgeben? Niemals! Was sollte denn aus Saskia werden?! Ich hatte auch Angst davor, wieder Anträge stellen zu müssen. Zudem war es schwieriger geworden, denn in der Zwischenzeit war Hartz IV eingeführt worden und man hatte das Gefühl, als Arbeitsloser vom Staat nur noch kontrolliert zu werden und als jemand hingestellt zu werden, der
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sich staatliche Mittel zu Unrecht erschleicht. In all dem verstand ich nicht so recht, was Gott eigentlich wollte. Und wo stand ich im Glauben? War das alles noch echt? Kurz nach meiner Entlassung entdeckte ich in unserem Gemeindeblatt die Stellenanzeige einer ortsansässigen Firma, allerdings in der Produktion und mit Schichtarbeit. Mir war zu diesem Zeitpunkt alles egal. Ich legte los und stellte eine Bewerbungsmappe zusammen. Nach zwei Tagen rief ich dort an und fragte nach, doch meine heutige Chefin sagte mir, dass ich doch völlig überqualifiziert für diese Arbeit wäre. Ich ließ aber nicht locker und bekam dann ein Gespräch mit ihr und dem Geschäftsführer. Noch am selben Nachmittag bekam ich die Zusage – Halleluja, ich hatte den Job! Zwei Wochen später ging es los und ich musste keine Anträge mehr stellen. In dieser Firma arbeite ich jetzt seit zwei Jahren und es macht mir sehr viel Spaß. Dort herrscht ein nettes Betriebsklima und die Geschäftsleitung ist auch in schwierigen Zeiten sehr um ihre Mitarbeiter bemüht. Wir haben endlich unser Auskommen als kleine Familie und ich habe jetzt sogar die Möglichkeit den Führerschein zu machen. Dafür bin ich so dankbar!
5.–10. April 2010 Willingen / Sauerland. Mitten in Deutschland.
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2009 Wenn ich heute zurückschaue, dann war diese ganze Zeit geprägt von fast verzweifelten Versuchen, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen, um meiner Tochter ein „lebenswertes“ Leben zu ermöglichen. Doch Gott hat uns durch die ganze Zeit durchgetragen und mir die Möglichkeit gegeben, für meine Tochter da zu sein. Ich konnte Dinge tun, für die ich sonst vielleicht keine Zeit gehabt hätte. Vor allem aber lernte ich auf meinem Weg in die „Unabhängigkeit“, dass ich völlig von Gottes unendlicher Liebe und Gnade abhängig bin. Tina Pohler lebt mit ihrer Tochter in der Nähe von Stuttgart.
40 Prozent der Alleinerziehenden leben von Hartz IV Im Frühjahr 2009 stellte die Bundesfamilienministerin den aktuellen Familienreport vor. Der offenbarte, dass rund 40 Prozent der alleinerziehenden Eltern in Deutschland von Hartz IV leben. Betroffen sind etwa 660.000 Mütter oder Väter mit rund einer Million Kindern. Mangels ausreichender Kinderbetreuungsangebote, bleibt für sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schwierig. In der Schweiz bezogen 2007 16,6 Prozent aller alleinerziehenden Haushalte Sozialhilfe, also um die 24.500 Mütter oder Väter.
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Mitleben ist ein Angebot der Kommunität der DiakonissenSchwesternschaft Bethesda e. V. in Wuppertal. Wir bieten ledigen Frauen bis 45 Jahre die Möglichkeit, ihre Ziele neu zu finden und in unserer Gemeinschaft auf Zeit mitzuleben. Wir sind für Sie da. Rufen Sie einfach an. Schwester Helene Bergmann Telefon 02 02/2 65 51-125 · helene.bergmann@bethesda-wuppertal.de
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Foto: photocase /Shuwal
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Foto: photocase /Shuwal
Dossier: Vom Sinn der Sehnsucht
Endstation
Sehnsucht?
Nein, sagt Birgit Schilling. Diese Gefühlsmischung aus Verlangen und Wehmut ist nur die Durchgangsstation, die uns den Weg zu einem besseren Leben zeigt.
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ls sich bei mir nach einigen Ehejahren trotz Kinderwunsch keine Schwangerschaft einstellte, wurde ich fast krank vor Sehnsucht nach einem Kind. In Nepal als Missionarin lebend überkam mich immer mal wieder unbändige Sehnsucht nach ganz profanen Dingen: Nach Schwarzbrot, Erdbeermarmelade oder einem Spaziergang durch den sommerlichen deutschen Wald. Vor 15 Jahren konnte ich es nicht fassen, dass ich als junge Frau einen Beruf gewählt hatte, der doch so offensichtlich nicht meinem Wesen entsprach. Ich sehnte mich nach einem Beruf, der wirklich zu mir und meinen Begabungen passte und mich erfüllte. Als letztes Jahr unser erstes Adoptivkind das Haus verließ, überkam mich, manchmal aus heiterem Himmel, eine unbändige Sehnsucht nach Zeit mit dieser Tochter. Vor drei Jahren kam meine Beratungspraxis so richtig in Gang. Ich bot Seminare und Beratung an und schrieb begeistert mein Buch zum Thema „Berufung“. Gleichzeitig verging ich jedoch an manchen Tagen vor Sehnsucht nach Leichtigkeit, Freiheit und Abenteuer. Zurzeit sehne ich mich immer mal wieder nach einer schicken Stadtwohnung,
am liebsten direkt am Kölner Stadtwald und mit Dachterrasse. Und ein Wohnmobil wäre eigentlich auch nicht schlecht …
Zwischen Verlangen und Wehmut Was macht dieses Gefühl der Sehnsucht aus? Ich erlebe sie als eine Gefühlsmischung aus Verlangen und Wehmut. Wir wollen etwas haben, aber es ist uns, aus welchen Gründen auch immer, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt verwehrt. Wenn die Sehnsucht in uns aufsteigt, halten wir in unserem Alltags-Erledigungstrott inne. Trotz unerledigter Arbeit hasten wir nicht weiter zum nächsten Punkt unserer To-do-Liste. Wir spüren unser Herz. Tränen schießen uns vielleicht in die Augen. Uns wird plötzlich schmerzlich bewusst, was uns im Leben wirklich wichtig ist und auch was uns vielleicht fehlt. Wenn wir unser Herz inmitten unseres Alltags in dieser Weise spüren, ist das ein Geschenk Gottes. Und das ist immer gut. In den Evangelien beobachten wir Jesus, wie er immer wieder seine Gesprächspartner mit ihrem Herzen und ihrer tiefen Sehnsucht in Kontakt bringt. So begegnet er der Samariterin am Jakobsbrunnen (Johannes 4). Diese hat zunächst nichts anderes im Kopf, als möglichst schnell wieder einen Punkt ihrer To-doListe abhaken zu können. Sie will auf ein-
fache Weise ihr täglich benötigtes Wasser organisieren. Und Jesus? Er sieht ihre unbändige tiefe Sehnsucht nach Leben. Er weiß, dass sie von dieser, ihr selbst vielleicht gar nicht bewussten, Sehnsucht gelebt wird. Beharrlich und liebevoll bringt Jesus die Samariterin mit ihrer Herzenssehnsucht in Kontakt.
Etwas fehlt Sehnsucht zeigt immer, dass uns etwas fehlt. Manchmal ist es irdisches, manchmal ewiges. „Wenn ich in mir Sehnsüchte entdecke, die nichts in dieser Welt befriedigen kann“, sagt C.S. Lewis, „dann ist die einzige logische Erklärung dafür die, dass ich für eine andere Welt geschaffen wurde.“ Als Menschen sind wir für diese andere Welt geschaffen, für das Paradies. Und das spüren wir, wenn sich die Sehnsucht in uns meldet. Im Paradies gab es keine Enttäuschung und keine Unzufriedenheit. Das menschliche Herz war stets freudig, im Zustande des „Schaloms“, wie der Hebräer es ausdrückt, im völligen Wohlergehen und Zufriedensein. In Kontakt mit sich und Gott. Im Paradies gab es keine Sehnsucht. Die Sehnsucht kam erst mit dem Sündenfall in die Welt. Das ist die Welt, in der wir heute leben. Dennoch – ich bin davon überzeugt, dass Sehnsucht kein Dauerzustand sein JOYCE
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soll, in dem wir uns einrichten. Ich halte es nicht für erstrebenswert, ein chronisch sehnsüchtiger Mensch oder Christ zu sein. Ich beobachte, dass ein von dauerhaft unerfüllter Sehnsucht ausgefülltes Leben auf Dauer in die Depression und Handlungsunfähigkeit führt. Es bindet emotionale Kraft und Energie. Sehnsucht ist stattdessen eine Gabe Gottes, die uns auf etwas hinweisen möchte. Gott redet durch meine Sehnsucht zu mir. Ich bin aufgefordert zu horchen: Worauf weist mich die Sehnsucht hin? Welche verborgene Botschaft will Gott mir in meiner Sehnsucht zuflüstern? Wir sollen nicht in der Sehnsucht stecken bleiben, sondern sie als Wegweiser auf den Weg zu einem besseren Leben verstehen. Sehnsucht ist Durchgangsstation, nicht Endstation.
Eine Einladung zum Loslassen
»Uns wird plötzlich schmerzlich bewusst, was uns im Leben wirklich wichtig ist und auch was uns vielleicht fehlt.«
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Manche Sehnsucht lädt uns zu einem Trauerprozess und zum Loslassen ein. Das ist eine Herzensangelegenheit – man kann das nicht allein mit verstandesmäßigen Einsichten abkürzen und regeln. Natürlich war meine Sehnsucht nach einem leiblichen Kind als junge Frau verständlich. Wenn ich mich meinen Tagträumen nach einem Baby hingab, fühlte ich mich zunächst etwas besser, da die Vorstellung, eines Tages doch schwanger zu werden, mich beflügelte. Doch indem ich meine Sehnsucht nach einem Kind immer und immer wieder nährte, wurde ich mit der Zeit zunehmend depressiv. Eines Tages wusste ich: Ich muss meinen Wunsch auf ein leibliches Kind loslassen. Der Weg ins Leben führte über das Betrauern unserer Kinderlosigkeit. Dieser Prozess erstreckte sich über mehrere Jahre. Erst danach konnte ich nach und nach andere gute Wege erkennen – wir haben drei wunderbare, lebendige Kinder adoptiert – und mein reales Leben wieder kraftvoll gestalten. 20 Jahre später hatte unser erstes Kind das Haus für ein soziales Jahr verlassen. Schlagartig wurde mir klar, dass unsere meist glückliche Familienzeit, wo alle Kinder zu Hause wohnen, für immer und ewig beendet war. Diese Trauer erwischte mich unvorbereitet. Ich hatte sie nicht erwartet. Ich hatte mich auf diesen Tag doch gut vorbereitet! Ich lebte doch mit Leidenschaft meine Berufung in meinem Beruf und engagierte mich von Herzen gerne in
unserer Gemeindegründung! Aber mein Herz reagierte anders. Ich sehnte mich nach unserer Tochter und dachte wehmütig an die Zeit zurück, wo alle Kinder noch zu Hause lebten. Von mir aus hätte es ewig so weitergehen können. Aber auch hier merkte ich, dass es mich nicht weiterführte, mich in der Sehnsucht nach der Tochter zu verlieren, sie ständig anzurufen oder auf andere Weise festzuhalten. Die Sehnsucht nach ihr lud mich ein, loszulassen und mich dem Trauerprozess zu stellen. Freundinnen, die diese Erfahrung schon hinter sich hatten, Zeiten der Stille und eigene Seelsorge halfen mir durch diese Traurigkeit hindurch. Was machte ich mit meiner Sehnsucht nach Erdbeermarmelade, Schwarzbrot und dem deutschen Wald, wenn all das in Nepal meilenweit entfernt und unerreichbar ist? Eine Mentorin gab mir einen Rat, der mir weiterhalf. Sie sagte: „Wenn immer dich die Sehnsucht nach Deutschland mit seinen Vorzügen überkommt, dann sage: ‚Herr, ich verzichte darauf – für dich! Ich möchte es bewusst und gerne für dich tun. Der Verzicht ist mein Geschenk an dich. Du hast mich so reich beschenkt.‘“ Mir half diese Sichtweise sehr. Es war in Ordnung profane Dinge wie Wald und Schwarzbrot zu vermissen. Und gleichzeitig wurde es zu einer Möglichkeit, Jesus meine Liebe auszudrücken.
Eine Einladung zum Aufbruch Sehnsucht kann aber auch die Einladung Gottes zum Aufbruch sein. Durch die Sehnsucht flüstert Gott uns immer wieder in unser Herz hinein. Er wirbt darum, dass wir die Angst vor dem Unbekannten überwinden und unsere Herzenssehnsucht aktiv verfolgen und zu neuen Ufern aufbrechen. Vor fast zehn Jahren sehnte ich mich so sehr nach einem neuen Beruf, der meinen Begabungen und Neigungen wirklich entsprach. Auf dem Schreibtisch einer Therapeutin lag „zufällig“ der Prospekt einer Ausbildung zur systemischen Supervisorin und Coach. Ganz schnell war mir klar: Das ist es! Genau das will ich werden! Das ergänzt super meine Ausbildung zur christlichen Beraterin. Das Ganze hatte einen Haken: Als gelernte Krankenschwester verfügte ich nicht über die erforderliche Eingangsvoraussetzung eines Hochschulstudiums. Das setzte mich für Monate lahm und ich nahm das Kleingedruckte
mit dem Hinweis auf Ausnahmeregelungen gar nicht zur Kenntnis. „Auf dem Weg zu neuem Land kläffen die Hunde deiner Angst“, las ich damals. Ich hatte Angst davor enttäuscht, ja verlacht zu werden. „Mit den Qualifikationen wollen Sie sich bei uns zur Weiterbildung bewerben? Das ist doch lächerlich!“, hallte es in meinem Kopf. Aber meine Sehnsucht ließ nicht locker: „Du musst es einfach versuchen! Mehr als eine Absage kannst du doch nicht erhalten! Und wer weiß …“ So saß ich einige Wochen später dann doch im völlig chaotischen Büro des Leiters des Supervisions-Institutes. Der Professor war die ersten zehn Minuten damit beschäftigt seine Brille zu finden. Ich musste schmunzeln und meine Aufregung legte sich. Nachdem er mich eine Stunde lang interviewt hatte, meinte er in Aachener Platt: „Frau Schilling, Sie haben ja in Nepal gelernt, die Welt von einer anderen Seite zu sehen. Wissen Sie, und genau das ist Supervision! Ich nehme Sie in die nächste Ausbildungsgruppe auf.“ Wie im Trance verließ ich schwebend sein Büro. Manche Türen scheinen uns für immer verschlossen. Aber sind sie es wirklich? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden: Indem wir versuchen, diese Türe zu öffnen. „Und wenn die Türen zu sind, kannst du vielleicht durchs Fenster klettern“, sagt meine lebenslustige Freundin Kerstin gerne.
Hätte ich auf Dauer über ein gesundes Maß hinaus gearbeitet, wäre meine Sehnsucht nach Freiheit verständlicherweise weiter angewachsen. Und zwar so lange, bis ich schließlich im Burn-Out gelandet wäre. Wieder einmal war die Sehnsucht nach Freiheit keine Einladung darin zu verharren und gleichzeitig mir die Freiheit umso fester zu wünschen oder gar Gott zu bestürmen, mir die Freiheit doch zu schenken („denn so was kann nur Gott tun!“). Nein, sie war vielmehr die Aufforderung, selber etwas in meinem Leben zu verändern, auch wenn das mit bedauerlichen Folgen für die Rentabilität meiner Firma verbunden war. Manche Sehnsucht ist erfüllbar, aber nicht umgehend und sofort. Damit die Sehnsucht erfüllt werden kann, braucht es Zeit und Energie, einen Prozess und vor allem die klare Entscheidung: Ich will diese Sehnsucht erfüllt sehen und bin auch bereit die Kosten, die damit verbunden sind, zu tragen. So kann die Sehnsucht nach einer guten tiefen Beziehung in der Ehe dazu führen, die vielen kleinen Schritte zu gehen, die die Ehebeziehung stärken: Ein Eheseminar zu besuchen, Paarcoaching in Anspruch zu nehmen, einen Abend pro Woche einen Paar-Oasenabend einzuplanen. Die Sehnsucht ermutigt an richtiger Stelle zu investieren und zu vertrauen, dass gute Saat aufgeht und Frucht bringt.
Eine Einladung, Entscheidungen zu treffen
Eine Einladung, übersteigerte Wünsche loszulassen
Sehnsucht kann uns darauf aufmerksam machen, dass wir ein Bedürfnis in unserem Leben nicht beachten und dass es an der Zeit ist, Entscheidungen zu treffen. Als ich vor einigen Jahren viel Zeit und Energie in meinen Beruf steckte, meldete sich die Sehnsucht nach mehr Ruhe, Freiheit und Spaß. Es war wichtig für mich gemeinsam mit einer Freundin hinzuschauen, was ich konkret hier ändern konnte. Bei allen Änderungsvorschlägen hatte ich sofort die „Ja, aber …“ Antwort parat, weil mir genau diese Änderung nicht möglich erschien. Doch ich musste schweren Herzens einige Entscheidungen fällen, um mein Leben wieder in eine gute Balance zu bringen. Das hieß konkret: Bestimmte Fortbildungen nicht zu besuchen, obwohl sie so reizvoll erschienen und bestimmte Aufträge nicht anzunehmen, obwohl sie finanziell attraktiv waren.
Sehnsucht kann aber auch eine Einladung sein, unsere übersteigerten Wünsche, siehe meine tolle Stadtwohnung und Wohnmobil, einfach loszulassen. Mich der Realität zu stellen, dass wir Kinder in Studium und Ausbildung haben und dass derartiger Luxus zurzeit finanziell einfach nicht möglich ist. Und dass ich mich besser damit abfinde – oder 60 Stunden pro Woche arbeite, um mir den Luxus doch zu leisten. Nein, das will ich nicht. Ich kann mir aber ab und an einen Inspirationstag in der Kölner City gönnen, kann überlegen, wie ich unser jetziges Heim im Rahmen unserer Möglichkeiten schön gestalten könnte. Ich kann mich bewusst daran freuen, dass mein Mann Wolfgang und ich mit unserem Tandem, statt mit einem Wohnmobil, auf Touren gehen. Das ist doch auch schön und überhaupt, viel besser für unsere Fitness.
Wenn all diese Gedanken mich noch nicht wieder innerlich gerade richten, denke ich an Frauen in Nepal, die morgens oft noch nicht wissen, wie sie ihre Kinder abends satt kriegen. Ich denke an Frauenrechtlerinnen im Iran oder Myanmar. Spätestens dann schüttele ich den Kopf über mich satte reiche Frau im Westen, die mal wieder nichts Besseres zu tun hat, als Sehnsucht nach allem Möglichen zu haben. Diese Sehnsucht ist ein Luxusleiden unserer westlichen Gesellschaft, das sich in Nullkommanichts auflösen würde, hätten wir existenzielle Not. Ich habe mich entschieden, mich an dem zu freuen, was tatsächlich ist und mich nicht in der Sehnsucht nach unerreichbaren Träumen zu verlieren.
Hoffnungsvoll und aktiv leben Menschen, die mich für mein Leben inspirieren, sind hoffnungsvolle und aktive Menschen. Die gelähmte Joni hätte vor Sehnsucht vergehen können, doch endlich wieder laufen zu können. Stattdessen nimmt sie ihre Behinderung an und verbreitet Hoffnung, in dem sie eine Organisation gründet und sich im großen Rahmen leidenschaftlich für Behinderte einsetzt. Corrie ten Boom hätte sich in der Sehnsucht nach einem freien Leben aufreiben können. Aber sie ergreift Gottes Auftrag innerhalb der KZ-Grenzen und wird dadurch eine Ermutigerin für andere. Nelson Mandela geht gefangen auf Robin Island keinen sehnsüchtigen Tagträumen nach, sondern unterrichtet Mitgefangene, lernt selber beständig weiter, legt einen Gemüsegarten an und joggt jeden Tag auf der Stelle in seiner winzigen Gefängniszelle. Nur so war er später in der Verfassung, Präsident von Südafrika zu werden. Sehnsucht … wenn ich sie in meinem Herzen verspüre, stelle ich die intelligenteste Frage, die es gibt, wie die Psychologin Hanne Baar es formuliert. Sie lautet: „Was ist eigentlich los?“ Ja, was ist eigentlich los? Auf welche Spur möchte mich meine Sehnsucht diesmal führen? Welche freundliche Einladung Gottes ist mit ihr verbunden? Wie sieht der Weg in die Freiheit, zu der wir berufen sind, diesmal aus? Birgit Schilling lebt mit ihrer Familie in Hürth bei Köln und arbeitet als Supervisorin, Coach und Paartherapeutin. www.schilling-supervision.com
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Sehnsucht nach
Aufbruch So sehr sie ihre Familie liebt – als Hausfrau und Mutter packt Michaela Breuer manchmal die Sehnsucht, einfach auszubrechen aus dem Alltagstrott.
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ein Tag beginnt mit dem Kaffee aus meiner Lieblingstasse, die seit gestern einen Sprung hat. Woher? Das würde ich auch gern wissen. Eigentlich gehört sie nun auf den Müll, aber ich kann mich irgendwie nicht von ihr trennen. Ich mag ihre Farbe, ihre Form, und die raue Stelle am Rand stört und fasziniert mich gleichermaßen. In gewisser Weise bin ich wie sie: eigentlich ganz okay, aber auch seltsam unvollständig. Und heute noch dazu besonders lustlos! Ein Blick auf die schmutzige Wäsche sagt mir: Es gibt viel zu tun! Auch die Fenster haben schon lichtere Zeiten gesehen, allein mir fehlt die Lust. Sorry, Gott, aber Hausarbeit ist nicht wirklich mein Ding. Tief in mir drin weiß ich, meine Stärken liegen woanders. Ich manage jedes Gemeindeprojekt, aber angesichts des großflächigen „kreativen Chaos“ in unserer vierköpfigen Familie, fehlen mir der Antrieb und die Disziplin. Socken über Socken, natürlich ohne passendes Gegenstück – ich fühle mich wie in einer Endlosschleife. Notgedrungen nehme ich die erste Ladung Wäsche in Angriff, während meine Gedanken wehmutsvoll zurück zu einem Seminar gehen, das ich im November 2008 besucht hatte. Da ging es um „integratives
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Leiten“, also Leiterschaft, die aufbaut, unterstützt und stärkt anstatt zu bestimmen und zu dominieren. Ich hatte mich in der Vergangenheit nie um Leitungsaufgaben gerissen, aber immer wieder fielen sie mir zu. Und andere dabei einzubinden schien mir immer so selbstverständlich. Das war also mein Thema. Zwei Tage lang saß ich zwischen all den Frauen, sog wie ein Schwamm alles Vorgetragene in mich auf, genoss es zu hören, zu reflektieren, zu diskutieren und das Thema und mich dabei zu entdecken. Ein Licht nach dem anderen ging mir auf und entfachte ein wahres Feuerwerk. Ich war mir sicher: Da will ich weitermachen! Leider ließ sich meine Familie nicht in dem Tempo „integrativ leiten“ wie ich es mir vorstellte. Aber ich war Feuer und Flamme und setzte die Dinge um, so gut es ging! Für mich stand fest: Seminar Teil 2 ist schon so gut wie gebucht. Doch der Termin im Mai fiel genau auf den 11. Geburtstag unserer Tochter und ich war in einem echten Gewissenskonflikt. Nun standen meine Wünsche gegen die Verantwortung als Mutter und das Wissen, wie wichtig ihr meine Anwesenheit an diesem Tag war. Schweren Herzens ließ ich den Anmeldetermin verstreichen. Offenbar war das für
mich noch nicht dran, auch wenn ich schon in den Startlöchern saß. Die Geburtstagsfeier unserer Tochter war ein ausgesprochen gelungenes Fest und von ihr am Abend zu hören „Das war mein schönster Geburtstag“ entschädigte – ein wenig. Es blieb das Gefühl, von Gott auf eine harte Geduldsprobe gestellt zu werden und Geduld ist etwas, das ich nur sehr mühsam lerne. Doch in den letzten Monaten stelle ich immer wieder fest, dass Gott die Zeit nutzt, um mir zu zeigen, was wahre Sehnsucht und was halbherziger Wunsch ist. 2010 findet der zweite Seminarteil wieder statt. Das habe ich – zwischen Socken und Chaos – fest im Blick. Bis dahin werde ich meine angeschlagene Lieblingstasse behalten. Vielleicht ist es genau ihr Sprung, der mich immer wieder daran erinnert, dass da eine raue Stelle in mir auf Ergänzung wartet. Und ich werde das Gefühl nicht los, Gott arbeitet schon daran. Michaela Breuer lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Krefeld.
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Sehnsucht nach
Ankommen Als Studentin stehen Anna-Maria Heinemann alle Möglichkeiten offen – doch in ihr und ihren Freunden spürt sie zunehmend die Sehnsucht danach, Wurzeln zu schlagen und anzukommen.
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eder Mensch ist hin- und hergerissen zwischen den Menschen, die er sein könnte“ – dieser Satz stammt aus der Feder eines jungen Philosophen namens Paul Nizan, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts auf eine lange Reise begeben hatte, um sich selbst zu finden, um das Leben zu verstehen. Er floh vor Europa, vor der spießigen Bürgerlichkeit der zivilisierten Welt. Er fand faszinierende Landschaften, unbekannte Städte, exotische Kulturen. Und stellte fest, dass ihm das echte, tiefe Lebensgefühl fehlte. Als Tourist war er überall fremd, lediglich auf der Durchreise und nicht fähig, wirkliche Taten zu vollbringen. Nur diejenigen, die in den Häusern lebten, an deren Fassaden er vorbeizog, schienen ein Leben zu führen, dass Eindruck hinterließ, das etwas bedeutete. Er fing an, die Sesshaften zu beneiden, vor denen er eben noch aus Europa geflüchtet war. Ein guter Reisebericht spiegelt mehr wieder als nur eine bestimmte Route und bedeutende Sehenswürdigkeiten. Er erzählt von Unternehmungs- und Abenteuerlust, dem Wunsch nach neuen Erfahrungen und Begegnungen. „Sich selbst (neu) finden“ – das wollen Menschen wie Hape Kerkeling, die auf dem Jakobsweg pilgern. Und Millionen Leser verschlingen diese Berichte, machen sich ebenfalls bereit, wagen den Aufbruch – oder träumen wenigstens davon.
Nein, alle lassen sich davon nicht anstecken. Unberührt scheinen vor allem junge Menschen zu sein. Solche, die nicht mehr aufbrechen müssen, eben weil sie die ganze Zeit eh schon unterwegs sind. Für die Ausbildung ziehen sie in eine andere Stadt, beim Studium machen sie ein Auslandssemester, durch Online-Communities werden sie mit der Welt vernetzt, finden Freunde jenseits des Äquators. Einen Flug buchen? Spottbillig. Grenzen fallen, Euro und Englisch dienen als Eintrittskarte für ungeahnte Entdeckungen. Unterwegs sein ist einfacher denn je – und langweilig. Ich gehöre auch zu dieser Generation der nicht Sesshaften. Und wie dem französischen Philosophen fällt mir und vielen Artgenossen auf: Das kann’s ja wohl nicht sein. Wir dürfen uns immer wieder neu erfinden, aber haben niemanden, der uns wirklich erkennt. Wir sehen mehr, als wir zu träumen wagten, bleiben aber immer nur Zuschauer. Wir besichtigen große kulturelle Werke, ohne jemals selbst produktiv zu werden. Wir sind so frei wie ein Blatt im Wind und fangen an, unsere Wurzeln zu vermissen. Kein Wunder, dass der Erlebnisdrang vieler meiner Freunde zurückgeht und stattdessen dem Wunsch Platz macht, sich niederlassen zu können. Endlich mit der Ausbildung fertig sein und etwas Solides
anfangen, um nach all der Theorie endlich selbst etwas schaffen und bewegen zu dürfen. Oder einen Partner finden, sich binden, eine Familie gründen. Und von einem eigenen Heim mit kleinem Garten träumt längst nicht mehr nur eine kleine Minderheit von Spießern. Die Sehnsucht danach, anzukommen, Wurzeln zu schlagen und sesshaft zu werden, ist offensichtlich. Wenn ich jedoch darüber nachdenke, wie es in dreißig Jahren sein wird, ob ich dann immer noch meine Entscheidungen von heute als positiv empfinde oder doch eher einengend, gerate ich ins Grübeln. Was, wenn ich eines Tages aufwache und denke: Das kann’s doch nicht sein? Wenn ich aufbrechen will, flüchten vor meinen eingefahrenen Aufgaben und Beziehungen? Da lass ich mir jetzt doch noch lieber ein bisschen Zeit mit wichtigen Entscheidungen. Bleibe ungebunden, ein Reisender, hin- und hergerissen zwischen den Menschen, die ich sein könnte.
Anna-Maria Heinemann ist Studentin und lebt in Hannover.
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DOSSIER
Ich sehne mich nach … Fünf Frauen aus ganz unterschiedlichen Teilen dieser Erde und ihre Sehnsüchte.
Hong Yu:
… einem Mann und einer Familie „Ich sehne mich nach einem Mann und nach einer eigenen Familie. Und ich sehne mich danach, in einem eigenen Haus wohnen zu können, nicht ständig umziehen zu müssen. Außerdem würde ich am liebsten noch Psychologie studieren, um die gehörlosen Kinder besser verstehen zu können, mit denen ich seit Kurzem arbeite.“ Hong Yu (30) ist Mitarbeiterin in einer internationalen Hilfsorganisation und lebt in Changsha/China.
Maria Inés Vargas Aguilar:
… einem Bus um herumreisen und Kindern von Jesus erzählen zu können „Meine große Sehnsucht ist es, herumzureisen und Kindern von Jesus zu erzählen. Ich wünsche mir einen Bus zu haben, um durch verschiedene Städte und Dörfer in meinem Land zu reisen. Dieser Bus soll eine Campingausstattung haben. Um mich finanziell zu versorgen, möchte ich dann kunsthandwerkliche Arbeiten anbieten und Haare schneiden. Diesen Traum habe ich seit zwölf Jahren und bis heute glaube ich, dass Gott mir helfen wird, dass er irgendwann wahr wird, denn ich weiß, dass es an allen Orten viel Not gibt, von Gottes Liebe zu erfahren. Außerdem würde ich sehr gerne zu einem Onkel reisen, der auf dem Land lebt. Er ist 77 Jahre alt und war sehr gut zu uns, als ich ohne meinen Vater zurückblieb. Mein Vater starb, als ich zehn Jahre alt war. Mein Onkel hat uns immer beschützt. Ich hoffe, dass ich das schaffen kann, bevor er stirbt, um ihm Jesus als seinen Herrn und Erlöser vorzustellen. Ich möchte länger bei ihm sein, ganz viel mit ihm sprechen, mit ihm essen und lachen und mit ihm zusammen Dinge erleben.“ Maria Inés Vargas Aguilar (49) ist Witwe und lebt mit ihren erwachsenen Kindern in Punta Arenas/Chile. Sie arbeitet als Friseurin und Sontagsschullehrerin.
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Sandra Nedic:
… Heilung für unseren schwer behinderten Sohn „Gott sei Dank, dass ich keine Wünsche materieller Art habe und sagen kann, dass ich zufrieden bin mit dem, was ich habe. Aber hier auf dieser Erde sehne ich mich danach, hier in Bosnien-Herzegowina Erweckung zu erleben und zu sehen, dass Tausende von Menschen Jesus anbeten und feiern. Ich sehne mich danach, dass sich mein älterer Sohn Marko für ein Leben mit Jesus entscheidet und dem Herrn dienen will, dass Gott unseren jüngeren, schwer behinderten Sohn heilt, weil er allmächtig ist und dass ich eines Tages, wenn ich bei Gott sein werde, hören darf: Du hast es gut gemacht, meine Tochter.“ ´
Sandra Nedic (42) ist Hausfrau und Mutter und lebt in Sarajevo / Bosnien-Herzegowina.
Jorunn Andestad Langmoen:
… der Liebe und Versöhnung Gottes „Ich sehne mich danach, dass die Liebe und Versöhnung Gottes sich als Feuer durch trockenes Gras verbreitet, von Familie zu Familie, von Nachbar zu Nachbar, von Kirche zu Kirche und von Land zu Land. Neulich habe ich eine junge Palästinenserin getroffen, die mit der Frage nach der Existenz Gottes gekämpft hat. Durch eine Begegnung mit der Liebe einiger junger israelischen Christinnen hat sie verstanden, dass Gott wirklich sein muss. Versöhnung mit Gott ist nicht nur Theorie, sie verändert Herzen.“
Elizabeth Wolayo:
… Land, um Nahrungsmittel für meine Familie anbauen zu können „Die größte Sehnsucht in meinem Leben ist, einmal im Himmel anzukommen. Menschlich gesehen sehne ich mich nach folgenden Dingen: Schulgeld für meine Kinder, damit sie mich einmal im Alter unterstützen können Genügend Land zu haben, um Mais, Erdnüsse, Matoke, Cassava, Süßkartoffeln und Bohnen für meine Familie anbauen zu können Unser Haus fertig bauen zu können, das wir 1998 angefangen haben zu bauen, um genügend Platz zum Schlafen für meine Familie und Gäste zu haben Dass Gott meinen Ehemann befähigt sein Jura-Studium erfolgreich abzuschließen, was bisher aufgrund der Korruption im Prüfungssystem nicht möglich war.“ Elizabeth Wolayo (43) arbeitet als Grundschullehrerin und lebt mit ihrer Familie, zu der neben ihrem Mann noch vier Kinder und zwei Pflegekinder gehören, in Butiru (Mbale) / Uganda.
Jorunn Andestad Langmoen (50) ist stellvertretende Generalsekretärin der Norwegischen Israelmission. Sie lebt mit ihrer Familie in Eidsvoll bei Oslo/Norwegen.
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DOSSIER
Unsere Sehnsucht nach
Leben
Es muss doch noch mehr im Leben geben, denken wir oft. Und sehnen uns nach – ja, wonach eigentlich? Claudia Filker ist dem tiefsten Wunsch unserer Seele nachgegangen.
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a muss doch noch mehr sein, das kann nicht alles sein. Warum nur wird der Lebenshunger niemals gestillt? Warum nur liegt auf den großen und kleinen Erfüllungen der Sehnsucht immer schon die Melancholie des Abschieds? Der Liedermacher Wolf Biermann besingt die „Sehnsucht nach dem Mehr“ mit den Worten „Da muss doch noch Leben ins Leben hinein“. Aber wie? Und überhaupt – welche Sehnsüchte geben unserem Wunsch nach „mehr Leben“ den Antrieb? Ein Blick ins Werbefernsehen reicht, um unsere Grundsehnsüchte gespiegelt zu bekommen. Denn Werbung zielt aufs Herz, dem Sitz der Sehnsucht. Die Werbepsychologen kennen unsere Sehnsüchte und Träume: Eigentlich soll uns nur für überteuertes Shampoo, kühles Bier und leckere Tiefkühlpizza das Geld aus dem Portemonnaie gelockt werden – aber berührt wird in uns etwas anderes: Es dreht sich alles um unsere Grundsehnsüchte nach bedingungsloser Liebe, nach bleibendem Selbstwert und nach innerer und äußerer Geborgenheit, also nach Heimat.
Das Verlangen nach dem anderen „Ich bin gekommen, dass die Menschen das Leben und volle Genüge haben sollen.“ – das ist das Angebot von Jesus. Auch er redet von diesem „Mehr“. Von der Sehnsucht nach Leben im Überfluss. Menschen haben sich also auch schon vor 52
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2000 Jahren nach dem „Leben im Leben“ gesehnt? Die Sehnsucht nach Leben ist also nicht ein Luxusgefühl der übersättigten Menschen einer Wohlstandsgesellschaft, die sich alles leisten können, sogar noch Sehnsüchte? Nein, wir Menschen sind zu allen Zeiten „Paradies-Vertriebene“, Schlüssel-Loch-Gucker, von Gott Angehauchte und deshalb Sehnende. Und nun verspricht Jesus, was Menschen ersehnen: Das „Leben im Leben“. Jesus malt dieses „Leben im Leben“ aus: Jesus bietet sich in seinen Selbstbezeichnungen, den Ich-bin-Worten aus dem Johannes-Evangelium, an als das „Brot“ des Lebens, das Hunger stillt, das „Wasser“, das den unstillbaren Lebensdurst löscht, als die „Tür“, die den Raum zur Gottesgemeinschaft öffnet, als der „gute Hirte“, der auch das eigene Leben nicht schont und so das „So sehr hat Gott die Welt geliebt“ in die unvergängliche Tat umsetzt. Gott investiert sich in Jesus für unsere ungestillten Sehnsüchte. Sehnsüchte, die zu uns gehören und uns überhaupt erst innerlich lebendig machen, haben in Gott ihr Ziel und kommen in Jesus Christus zu „ihrem Recht“. Die „vollmundigen“ Versprechen von Jesus haben etwas ungeheuer Tröstliches: Du Mensch täuschst dich nicht in deinem Verlangen nach dem anderen, nach dem „Mehr“. Sie sind das Heimweh nach Gott. Und Jesus ist für dieses Heimweh eine
gute Adresse: „Ob wir wollen oder nicht, ob es uns bewusst ist oder nicht: in allem, wonach wir leidenschaftlich suchen, sehnen wir uns letztlich nach Gott“, so der Benediktinermönch Anselm Grün. Der berühmte Kirchenvater Augustinus fasste dieses Heimatgefühl in die berühmt gewordenen Worte: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir, mein Gott“.
Dem Leben ein Ziel geben „Ich wünsche mir etwas, was ich nicht habe. Es muss im Leben noch mehr als alles geben!“ – dieser Satz aus einem Kinderbuch könnte das Credo einer übersättigten Generation sein. Oder das glatte Gegenteil: die Einladung, dem Leben ein Ziel zu geben, und sich nicht in den eigenen Machbarkeiten zu verlieren. Das ist für mich das großartige Angebot des christlichen Glaubens. In unserer Sehnsucht das Heimweh nach Gott zu sehen und in die ausgestreckte Hand einzuschlagen. Es ist wie ein erleichterndes Aufatmen: Gott sei Dank, kein Mensch und kein Ding auf dieser Welt kann unsere unendliche Sehnsucht stillen. Es ist ein Brükkenschlag in den Himmel. Die endliche menschliche Existenz bekommt im Glauben einen Vorgeschmack auf den Himmel. Aber damit keine Missverständnisse entstehen: Unsere Sehnsüchte bekommen in diesem Leben durch den Glauben ein Ziel, nicht die endgültige Erfüllung hier
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auf Erden. „Du stillst all meine Sehnsucht“ ist ein Satz, der durch häufiges Singen auch nicht richtiger wird. Die Sehnsüchte unseres Lebens nach bedingungsloser Liebe, nach Wert und Geborgenheit und nach Heimat kommen im Evangelium, also im Handeln und den Verheißungen Gottes zu ihrer Erfüllung. Aber auch das Leben eines Glaubenden bleibt ein Suchen nach den irdischen kleinen und großen Erfüllungen der Sehnsucht. Auch Glaubende, Gott-Vertrauende erleben in der Zeit, in der sie „Gast auf Erden“ sind, herbe Schmerz- und Verlusterfahrungen. „Ja, ich weiß, wie sehr mich Gott liebt, aber ich wünsche mir einfach so sehr einen Partner in meinem Leben“, so der verzweifelte Ausruf einer dreißigjährigen Frau, „Ich weiß, wie sehr mich Gott liebt, aber ich vermisse dieses andere Leben so sehr.“ Wir brauchen unsere menschlichen Erfahrungen von Freundschaft, Liebe, Wertschätzung und Anerkennung. Natürlich macht es Freude, wenn uns Dinge gelingen. Es ist wunderbar, in den Arm genommen zu werden. Wir brauchen diese „irdischen“ Erfahrungen und spüren gleichzeitig: In der Erfüllung einer Sehnsucht liegt immer schon der Keim des Abschieds. Die Psychotherapeutin Verena Kast spricht von der „abschiedlichen Existenz“. Nichts bleibt wie es ist. Das Leben ist kein Standbild, das wir bei der schönsten Einstellung
festhalten könnten. Der Mensch ist „ein Gast auf Erden“.
Eine Heimat für unsere Sehnsüchte Das bedeutet Glauben an den ewigen Gott. In diesem Sinne erfüllt Gott die Sehnsucht, macht tatsächlich glücklich. Nicht, dass ein Mensch, der sich mit seinem Denken und Sehnen zu Gott ausstreckt, sich immer glücklich fühlt, alle menschlichen Sehnsüchte erfüllt bekäme, aber es ist ein gegründetes Glück. Der Theologe Hermann Bezzel bringt es auf den Punkt: „Frömmigkeit ist der Beschluss, die Abhängigkeit von Gott als Glück zu bezeichnen.“ Ich muss nicht mehr das große Glück suchen in den Dingen, die nur das kleine Glück sind, weil alles vergeht, brüchig ist, ich nichts festhalten kann. Ich kann, ich muss ein Arrangement mit der Brüchigkeit des Glücks eingehen. Das Leben wird nicht ausgequetscht wie eine Zitrone. Wir müssen auch nicht mit falschen Versprechen zum Glauben locken: Das Leben bleibt fragmenthaft, aber wir haben eine gute Adresse für unsere Bedürftigkeit. Die entscheidenden Lebensfragen sind geklärt: Ich bin von Gott geliebt, bis in alle Ewigkeit. Deshalb muss ich nicht ständig brav sein, Dinge tun, die ich nicht tun will und sonst was für Abwege gehen – nur um geliebt zu werden.
Ich bin wertvoll, bis in alle Ewigkeit – deshalb muss ich nicht dauernd durch gute Leistungen meinen Wert unter Beweis stellen. Und wenn ich einmal gar nichts mehr bringen kann – mein Wert ist in Gott gesichert. Ich weiß wohin ich gehöre – ich werde bei Gott ankommen und komme schon jetzt gut bei ihm an. Wer sein Vertrauen auf die Heimat im Himmel gründet, muss nicht mehr auf Erden den Himmel suchen. Wir werden immer auch die Gebrochenheit unserer Existenz erleben und die Endlichkeit unseres Seins, das geprägt ist vom ständigen Abschiednehmen, deshalb bleiben unsere Sehnsüchte auch immer unerfüllte Sehnsüchte, ja ungestillte Sehnsüchte. Aber in Gott bekommen unsere Sehnsüchte endlich eine Heimat. Diese Lebensperspektive hilft uns, in diesem Leben nicht nur Glückssucher, sondern auch Glücksfinder zu sein. Mit dem Blick der Dankbarkeit trainiere ich mein Herz für die Zufriedenheit. Denn die Zufriedenheit ist die Lebenskunst, die Blüten der erfüllten Sehnsüchte im Leben zu entdecken und zu genießen. Claudia Filker arbeitet ehrenamtlich als Pastorin bei der Berliner Stadtmission und teilt sich ansonsten das Leben auf als Ehefrau, Familienfrau, Buchautorin und Referentin.
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Ihre christliche Versandbuchhandlung. Schokolade für die Seele 2010 Dieser wunderschöne Kalender im Großformat ist ein echter Blickfang: Stimmungsvolle Bilder rund um das Thema Schokolade laden zum Träumen ein und sind ein echter Genuss für die Augen. Mit inspirierenden Bibelversen und Zitaten. Spiralbindung, 40 x 43 cm Nr. 223.831, €D 16,95* €A 17,30*/sFr 32,90* | SCM R.Brockhaus
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Träum e sind Spitze Ausschnitte aus Bianka Bleiers Tagebuch
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estern war ich in der Stadt mit einem großen „Speziell-für-die-Stadt“-Einkaufszettel mit diversen Aufträgen an die Mutter und Ehefrau. Als ich versehentlich durch die Wäscheabteilung des Kaufhauses streifte, wo vereinzelte DessousÜberreste der letzten Saison drastisch reduziert hingen, wurde mir klar, dass ich A einen neuen BH brauchte und B, dass ich hier keinen finden würde. Ich besaß nur noch eine schwindend geringe Anzahl, allesamt sehr „ausgelobbelt“ (Klangwort aus meinem Dialekt), unspektakuläre, pflegeleichte, funktionale Baumwollteile, die sich an meinen Busen schmiegten, wo er sich gerade niedergelassen hatte. Man wusste nicht, wer hier wen stützte. Außerdem war mir aufgefallen, dass meine Figur sich neuerdings auf Fotos irgendwie verändert darstellte. Etwas – weniger vorteilhaft. In der Regel hatte ich bisher Büstenhalter ohne fremde Hilfe erstanden. Bis auf das erste Mal. Die sehr vollbusige Frau Hornbach (welche Informationen man doch alles so speichert) nahm meinen dreizehnjährigen Busen damals abschätzend in die Hand und stellte die Diagnose: 65 A. War mir das peinlich. Aber dass da was hüpfte, wenn ich mit den Jungs Wettrennen machte, war auch peinlich. Seither deckte ich mich neutralerweise in besagtem Kaufhaus ein. Jetzt schien mir der richtige Zeitpunkt gekommen für einen zweiten Versuch. Entschlossen betrat ich den eleganten Wäscheladen nebenan, den ich bisher nur respektvoll von außen bestaunt hatte. Eine ältere, Vertrauen erweckende Verkäuferin Marke „mütterlich, patent, ehrlich“ fand mich. Sie entschied: „Ich messe Sie erst einmal aus.“ 30 dezente Sekunden später war klar, dass ich zugenommen hatte an Alter, Weisheit und Punkten auf der Skala. Nun reichte sie mir mit einer Mischung aus Ehrgeiz und Geduld unermüdlich einen BH nach dem anderen in die Umkleidekabine. Was hieß hier BH – zarte Gebilde aus Spitze in Olive, Lingerie aus weinroter Mikrofaser, ein schwarzer Hauch von Nichts, stützend, hebend, kaschierend. Die staatlich examinierte Kammerjungfer rückte zurecht, maß mit dem Augenmaß, wie meine Figur nun im T-Shirt zur Geltung kam, kürzte Träger, hatte immer Recht und half mir so freundlich, dass ich vor Dankbarkeit gleich noch um passende Schlüpfer bat oder wie man Unterhosen heute nennt. Was sie brachte, war keine Feinrippware im herkömmlichen Sinn, das waren hauchdünne, nicht auftragende, bundlose, atmungsaktive Träume für Frauen wie La Femme de Monde, wie die zweidimensionale Brünette an der Wand meiner Umkleidekabine hieß. Ich kaufte drei (3!) BH’s. Beulen-BHs, ich darf bei meiner Konfektionsgröße nämlich noch gut „mit Einlage“ nehmen, das puscht nicht auf, sondern formt schön. Ich kaufte elf (11!) Schlüpfer. Als ich mit dem eleganten, winzigen Tütchen in der Hand ins Licht der Welt zurücktaumelte, war ich ein kleines Vermögen los, fühlte mich aber von der Basis her gut ausgestattet, irgendwie sehr angemessen. Zwar meldete sich danach gleich mein schlechtes Gewissen („Das hättest du nicht dürfen!“, „Das muss jetzt aber reichen für die nächsten Jahrzehnte!“), aber da hatte ich die Teile schon, und irgendwie dachte ich sehr zufrieden: „Höchste Zeit!“ Bianka Bleier lebt in der Nähe von Heidelberg. Sie ist Bibliothekarin und Autorin und arbeitet in einer christlichen Buchhandlung. www.frommehausfrau.de
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GLAUBEN
Joyce Meyer:
Menschen helfen – mit allen Mitteln Sie selbst nennt sich schlicht Bibellehrerin. Dabei hat die Amerikanerin bereits über 80 Bücher veröffentlicht, ist in über zwei Dritteln der Welt mit ihrer Sendung „Das Leben genießen“ in Fernsehen und Radio präsent, hält weltweit jährlich an die 15 Konferenzen ab – und hat Familie. Wie das geht? Wir haben bei der Frau mit der tiefen Stimme, dem komödiantischen Talent und dem hilfsbereiten Herzen nachgehakt.
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Fotos: Joyce Meyer Ministries
Sie stehen täglich vor der Herausforderung, zwischen dem vollzeitlichen Dienst und der Familie das Gleichgewicht zu halten. Wie schaffen Sie das? Ich versuche, Prioritäten zu setzen. Man kann sich als Ehefrau, Mutter und Frau, die im vollzeitlichen Dienst steht, vielen Dingen widmen. Am ehesten konzentriert man sich auf die Menschen, die man liebt, wie den Ehemann und die Kinder. Aber ich merke, dass ich meine Sache als Ehefrau und Mutter besser mache, wenn ich mich zuerst auf Gott konzentriere und von ihm Stärke und Weisheit bekomme. Arbeiten gehen und Kinder erziehen: Was waren die größten Herausforderungen, die Ihnen begegnet sind, als Sie Ihre öffentliche Tätigkeit angefangen haben? Ich bin ja schon arbeiten gegangen, bevor ich mit den öffentlichen Auftritten begonnen habe. Irgendwann hatte ich den Eindruck, Gott möchte, dass ich meinen alten Job kündige und mir mehr Zeit zum Gebet und Bibellesen nehme, sodass er mich für den Dienst vorbereiten kann, den ich jetzt tue. Das war ein großer Glaubensschritt, weil wir von meinem Einkommen abhängig waren um unsere Rechnungen zu bezahlen. Jeden Monat dachte ich, wir schaffen es nicht. Es war schwer, aber ich habe es im Gehorsam zu Gott getan und bin erst mal zu Hause geblieben. Jedes Mal, wenn wir ein Wunder brauchten um versorgt zu sein, hat Gott eingegriffen. Die meisten evangelikalen Leiter sind Männer. Sie arbeiten als Frau in einem männerdominierten Bereich. Ist das ein Problem für Sie? Ich bin mir sehr sicher, von Gott berufen zu sein. Vor über dreißig Jahren habe ich seinen Ruf erhalten. Das Ergebnis meines damaligen Glaubensschrittes hat mich sehr viele Freundschaften gekostet und die Gemeinde, in der ich damals Mitglied war, hat mich rausgeworfen. Das war eine sehr schwierige Zeit, aber ich wusste, ich muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Wenn ich mich nach der Zustimmung anderer Leute richten würde, hätte ich diesen Schritt nie gemacht. Es mag immer noch Leute geben, die mit meiner Arbeit nicht einverstanden sind. Doch ich weiß, solange ich weitermache, wird Gott mich gebrauchen. Mir ist auch bewusst, dass es da viele unterschiedliche Ansichten gibt, auch theologisch. Gott weiß, dass ich eine Frau bin, und er weiß, zu was er mich berufen hat. Mein Wunsch ist es, ihm zu gehorchen und ihm zu gefallen. Ich habe keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, was andere denken. Es ist nicht immer leicht, kritische Stimmen nicht zu sehr zu beachten, aber Gott gibt mir die Kraft dazu.
Welcher Aspekt Ihres Dienstes gibt Ihnen persönlich am meisten Kraft? Menschen zu helfen! Ich habe viele Jahre lang mental und emotional unter den Folgen von Missbrauch gelitten, den ich während meiner Kindheit erlebt habe. Das hat alles meine Beziehungen belastet, weil es so schwierig war, mit mir als Person klarzukommen. Es ging mir richtig schlecht. Als Gott anfing mir zu zeigen, was das eigentliche Problem ist und wie er mich heilen und freimachen kann, wurde ich zu einer veränderten Frau. Ich war in der Lage Gottes Liebe zu empfangen und empfand plötzlich Frieden und Freude in meinem Leben. Durch meine Erfahrungen kann ich nun mit denen mitfühlen, die leiden. Ich wünsche mir, dass Menschen, die mit emotionalen oder körperlichen Problemen zu kämpfen haben, frei werden und das Leben führen können, das Gott für sie bereit hält. Wenn man Ihre Bücher liest oder Ihre Sendungen anschaut, hat man das Gefühl, man kennt Ihren Mann Dave ebenfalls. Mit welchen drei Begriffen würden Sie den Weg Ihrer Beziehung beschreiben? Herausfordernd. Zielstrebig. Lohnenswert. Am Anfang war es durch meine Missbrauchserfahrungen chaotisch. Wir haben beide sehr um die Beziehung kämpfen müssen. Aber wir haben Gott geliebt und waren bestrebt, in un-
Joyce Meyer Joyce Meyer kommt 1943 als Pauline Joyce Hutchison in der Nähe von St. Louis, Missouri zur Welt. Ihre Kindheitsjahre sind geprägt von sexuellem Missbrauch durch den eigenen Vater. Obwohl Joyce ihre Mutter davon informiert, hilft diese ihr nicht: Sie ignoriert den Missbrauch. Um dem Schrecken des eigenen Elternhauses zu entkommen, heiratet sie kurz nach Abschluss ihrer Highschool-Zeit den erstbesten Mann, der Interesse an ihr zeigt. Mit Anfang Zwanzig erleidet sie eine Fehlgeburt, kurze Zeit nach der Geburt ihres ersten Sohnes wird ihre Ehe nach fünf Jahren geschieden. 1967 heiratet sie Dave Meyer und bekommt mit ihm drei Kinder. Mit 33 Jahren erlebt Joyce Meyer, die sich bereits im Alter von 9 Jahren bekehrt hatte, ihre Berufung. Nachdem sie zunächst Bibelgruppen für Frauen leitet, begibt sie sich 1980 in den vollzeitlichen Dienst. Drei Jahre später bekommt Joyce Meyer eine eigene Radiosendung und gründet 1985 das Missionswerk „Life in the Word“, das 2003 in „Joyce Meyer Ministries“ umbenannt wurde. Anfang der 90-er Jahre übersteht Joyce Meyer eine Brustkrebserkrankung, im Jahr 2000 holt sie ihre Eltern in ihre Nähe. Ihr Vater bekehrt sich drei Jahre später und wird von Joyce Meyer getauft.
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Joyce Meyer im TV Sendezeiten der Sendung „Das Leben genießen“ Tele 5: Montag bis Freitag, 9 Uhr rheinmaintv: täglich 9 Uhr und 15 Uhr Bibel TV: Montag bis Freitag, 10 Uhr, 22:30 Uhr und 1 Uhr, Samstag 10 Uhr und 1 Uhr bw family.tv: Montag bis Freitag 15:30 Uhr, Sonntag 9 Uhr und 16 Uhr SUPER RTL: Montag bis Freitag 4:00 Uhr In der Schweiz: Star TV: Montag bis Freitag 17:30 Uhr Schweiz 5: Montag bis Freitag 11:30 Uhr SUPER RTL: Montag bis Freitag 4:00 Uhr Tägliche Onlinesendung zum Download unter: www.joyce-meyer.de
serer Beziehung zu Gott weiterzukommen. Das hat einen großen Unterschied gemacht. Wir mussten immer wieder innehalten, Gott neu vertrauen und unser Verhalten ändern – auch wenn uns nicht immer danach war und man nicht gleich ein Ergebnis sehen konnte. Aber es hat sich ausgezahlt. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Arbeit gewachsen ist, weil wir das durchgezogen haben. Sie sind seit über vierzig Jahren verheiratet. Was ist das Geheimnis einer guten Ehe? Man muss begreifen, dass zwei Menschen nicht von Natur aus zusammen harmonieren, sondern dass man an einer guten Beziehung arbeiten muss. Dave und ich sind bestrebt, zuerst Gott zu lieben und dann einander. Solange wir das tun, können wir sensibel für die Bedürfnisse des anderen sein und einander dienen. Ganz privat: Was machen Sie an den seltenen Tagen, an denen nichts zu tun ist? Ich genieße es sehr, Zeit mit meinem Mann zu verbringen. Wir gehen einkaufen, essen auswärts oder schauen einfach mal einen guten Film zu Hause an. Uns ist es wichtig, dass wir zusammen entspannen können. Und ich nutze natürlich die Möglichkeit, mit meinen Kindern und Enkelkindern zusammen zu sein. Was bringt Sie an schlechten Tagen zum Lächeln? Ich habe vor langer Zeit gelernt, dass meine Gefühle nicht bestimmen dürfen, wie mein Tag wird. Wenn ich schlechte Laune habe, bringen mich Gebet und Bibellese wieder auf die Spur. „Joyce Meyer Ministries“ hat vor drei Jahren ein Büro in Hamburg eröffnet. Warum gerade in Deutschland? Es gibt mehrere Gründe: Zum einen gab es eine große Resonanz auf unsere Konferenz in Deutschland. Zum anderen hat Gott uns hergeführt. Es gibt noch einen persönlichen Grund: Dave und ich haben beide deutsche Wurzeln! Wir glauben, hier offene Türen für Gottes Wort zu sehen und freuen uns darüber. Wir sind davon überzeugt, dass 58
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Deutschland eine tolle Zukunft hat und wollen unseren Beitrag leisten. In der letzten Zeit haben wir viele Freundschaften in diesem Land geschlossen und wurden durch viele Dienste in Deutschland gesegnet. Wir sind sehr gespannt, was Gott noch mit Deutschland vorhat! Ihr Dienst hat globale Dimensionen: Sie haben einige Bestseller geschrieben und reisen um die ganze Welt. Welche Zukunftsträume haben Sie persönlich? Für „Joyce Meyer Ministries“ ist es ein Anliegen, dass Menschen in Not geholfen wird. Wir versorgen Waisenkinder in Asien mit Nahrung und kümmern uns um ihre Ausbildung. Abgelegene Teile in Indien werden mit kostenlosen Medikamenten beliefert. Wir haben Tsunami-Opfern geholfen, ebenso wie den Hurrikan-Opfern in den USA. Unsere Radio- und Fernsehprogramme werden an eine Anzahl von drei Milliarden potenziellen Empfängern gesendet. Mehr als 12 Millionen unserer Bücher und Produkte werden weltweit vertrieben. Mein persönlicher Wunsch für die Zukunft ist, dass wir in der Lage sind, jeden Tag einer Million Kindern zu Essen zu geben. Ich bete, dass Gott unseren Dienst weiter ausweitet, um Menschen in Not zu helfen. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview mit Joyce Meyer führten die amerikanischen Zeitschriften „Community Spirit“ und „Vision Magazine“. Übersetzung: Stefanie Georg.
Joyce Meyer live Joyce Meyer Konferenz 2009 mit Hillsong London Termin: Freitag, 13. und Samstag, 14. November Veranstaltungen: Freitag 19 Uhr, Samstag 10 Uhr und 16 Uhr Ort: St. Jakobshalle, CH-Basel Eintritt frei
Eine Frau aus der iert Bibel, die mich faszin
Illustration: bodhihill/istockphoto.com
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Mutter-/ VaterKindKuren Körper und Seele miteinander in Einklang bringen
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esus wird von einem Pharisäer zum Essen eingeladen. Und alles ist gut bis – ja eben, bis diese stadtbekannte Sünderin daherkommt und sich unflätig benimmt. Eine richtig knisternde Geschichte (nachzulesen in Lukas 7, 36 – 50), in der die beiden dafür stehen, was sie sind. Es sind zwei Welten, die nicht zusammenpassen. Die Welt des Pharisäers Simon ist die der klaren Ordnung, der Rechtschaffenheit und der Moral. Und die andere Welt ist die, in der die Grenzen gesprengt werden. Jedenfalls die Grenzen der Moral. Eine namenlose Frau, eine stadtbekannte Sünderin oder nennen wir es beim Namen – eine stadtbekannte Prostituierte. Aus ihrer Welt kommt sie nun in das Haus. Jenseits von allem Anstand, das Haar weit offen, beginnt sie, Jesus die Füße zu salben und zu küssen. Kein Wunder, dass da der Pharisäer die Nase rümpft. Die Sünderin erbietet Jesus die Ehre so, wie es in ihrem Denkmuster richtig ist. Und Jesus akzeptiert diese Zuwendung und Ehrerbietung. Was mir an dieser Frau gefällt, ist ihre selbstverständliche Zuwendung zu Jesus. Natürlich wusste sie, dass sich das nicht gehört. Aber sie kannte es nicht anders und kam trotzdem zu ihm. Natürlich wusste sie, dass sich der Pharisäer Simon und mit ihm noch viele andere gehörig ärgern würden. Aber sie konnte es nicht anders. Natürlich hoffte sie, dass Jesus sie so annehmen würde, wie sie ist. Und sie hoffte zu Recht. Mich begeistert die Art, wie diese Frau zu ihrem Leben steht und zu dem, wer sie ist. Diese namenlose Prostituierte ist mir zum Vorbild geworden. Sie hat sich nicht zuerst in einem Benimmkurs auf die Begegnung vorbereitet. Sie ist auch nicht zuerst in einen Modeladen gegangen, um sich so herrichten zu lassen, dass man sie nicht mehr kennt. Sie hat sich in keinem Moment eine Maske angezogen oder ihr wahres Leben verleugnet. Sie hat nicht plötzlich fromme Floskeln verwendet und einen Heiligenschein zur Schau getragen. Sie wusste nur, dass sie Jesus begegnen wollte. Auch wenn sie dafür in das Haus des Pharisäers gehen musste. Und so hat sie den ehrlichen und offenen Weg zu Jesus gefunden. Unverbogen, echt und voller Erwartung, was Jesus aus ihrem Leben machen würde. Nina Hagen brachte dieses Verhalten mal mit einem einzigen Satz auf den Punkt: „Auch Heilige haben Vergangenheit und Sünder haben Zukunft“. Eine tolle Zusammenfassung von dem, was mit dieser Sünderin im Hause des Pharisäers geschehen ist.
Naturpädagogik Therapie Gespräch Seelsorge Beratung Andachten Sie fühlen sich bei der Bewältigung Ihres Alltags und im Umgang mit Ihren Kindern erschöpft? Dann möchten wir uns Ihnen als Ansprechpartner für Mutter-/ Vater-Kind-Kuren gerne vorstellen. Im reizvollen Landschaftsschutzgebiet des märkischen Sauerlandes liegt unser Gut Holmecke. Über 80 Hektar eigener Wald und Wiesen mit über 100 Tieren stehen für Naturerlebnisse und Freizeitgestaltung zur Verfügung. Neben therapeutischen Maßnahmen gehören interessante christliche Angebote wie Andachten und auch seelsorgerische Gespräche zum Tagesgeschehen.
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Was mich trägt
Elke Werner:
»Es gibt nichts Wichtigeres, als weiterzumachen« Gerade in der Mitte des Lebens stürzen viele Christen in Glaubenskrisen. Deshalb fragen wir in jeder Ausgabe von JOYCE eine erfahrene Christin nach den drei geistlichen Lebenserfahrungen, die sie tragen. Den Anfang macht Elke Werner.
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de, habe ich erst einmal Nein gesagt. Meine Vorgängerin war eine bekannte Rednerin aus Australien, die Englisch als Muttersprache spricht und die ohne Ängste durch die Welt hin und her fliegt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Gott eine Deutsche, und schon gar nicht mich, zu diesem internationalen Dienst berufen könnte. Die Frage, woher das Geld für die Reisen und Konferenzen kommen sollte, ließ mich zweifeln, ob ich die Richtige für den Auftrag sei. Jeder weiß, dass viele christliche Werke finanzielle Probleme haben. Und wer würde schon für eine Sache spenden, die mehr im Ausland stattfindet, als bei uns in Deutschland? Und wie sollte ich vermitteln, dass ich Frauen in aller Welt ermutige in ihrem geistlichen Dienst? Ich erinnerte mich an die Verheißung Gottes, dass er hält, was er zusagt. Und wenn er mir diesen Auftrag gibt, dann wird er auch dafür sorgen, dass es geht. So fing ich mit Zittern und Zagen das kleine Werk an: WINGS – Women in God’s Service, und kann sagen, dass ich bis auf den heutigen Tag immer das Geld gehabt habe, was ich brauchte. Ich habe wieder einmal gelernt, Gott zu vertrauen. Was er mir zutraut, das kann ich auch mit seiner Hilfe schaffen. Um es im Bild des Triathlon zu sagen, bei dem die erste Disziplin das Schwimmen ist: Ich „schwimme“ nicht im Geld, aber Gott trägt mich durch. Ich schwimme nicht auf der Welle des Erfolgs, aber ich bade fröhlich in der Geborgenheit bei Gott.
2. Es geht über Stock und Stein 1. Was Gott verspricht, das hält er auch Als Kind ging ich begeistert in den Kindergottesdienst. In unserer evangelischen Kirche stand in großen Buchstaben über dem Altar: „Des Herrn Wort ist wahrhaftig und was er zusagt, das hält er gewiss!“ Auch wenn ich als Kind die Tiefe dieser Aussage überhaupt noch nicht erfassen konnte, hat mich dieser Vers von da an begleitet. Gottes Wort ist für mein geistliches Leben die Basis. Letztlich ist es nicht meine Entscheidung für Gott, nicht meine Fähigkeit, meine Treue, meine Hingabe an ihn, die mich durchtragen. Letztlich ist und bleibt mein Glaube das Wirken Gottes! Wenn ich Gott vertraue und losgehe, bekomme ich auf dem Weg alles, was ich brauche. Das gilt im ganz kleinen Bereich meines Alltags genauso wie im großen Zusammenhang meiner internationalen Aufgaben. Als ich vor etwa drei Jahren gefragt wurde, ob ich die Internationale Frauenarbeit der Lausanner Bewegung leiten wür-
Die zweite Disziplin beim Triathlon ist das Radfahren. Da geht es bergauf und bergab. Da wird gestrampelt und sich angestrengt. Es gibt Strecken, wo es ruckelt und an jedem Muskel zerrt und es gibt Strecken, da hört man kaum die Räder summen. So fühlt sich auch mein Leben im Rückblick an. Es gibt Strecken, da ist der Dienst für Gott ein Strampeln und Kämpfen gewesen. Da müht man sich ab und hat das Gefühl, dass Gott aber auch gar nicht mithilft. Man gibt sein Bestes, aber es geht nicht voran. Man liest die Bibel, betet, glaubt, aber nichts ändert sich. Und dann gibt es Zeiten, wo alles wie von allein läuft. Jedes Wort der Bibel spricht zu einem. Die Gefühle für Gott, die Liebe zu ihm bringen einen fast zum Platzen! Die Türen stehen weit offen. Der Einsatz bringt Frucht. Man kann und darf sehen, wie Gott die Arbeit segnet. Alles fällt leicht, macht Spaß. Meine Erfahrung ist: Manchmal empfindet man das geistliche Leben als Frust,
manchmal als Lust. Aber jede Bewegung, ob mit oder ohne Anstrengung, verwandelt mich, bringt mich weiter. Deshalb gibt es nichts Wichtigeres, als weiterzumachen. Es gab Zeiten, wo ich das Gefühl hatte, an allen Fronten gleichzeitig zu kämpfen. Dennoch habe ich mich eingesetzt, ganz unabhängig von meiner gefühlten Großwetterlage. Ob es bergauf oder bergab geht, ist nicht so wichtig. Das Wichtige ist: es geht vorwärts. Oder anders gesagt: Ich komme weiter! Mit Gottes Rückenwind.
Illustration: bodhihill/istockphoto.com
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uch wenn ich selbst nicht sehr sportlich bin, bewundere ich doch mit wachsender Begeisterung die sportlichen Leistungen anderer. Was Menschen leisten, ist wirklich unvorstellbar. Nehmen wir den Ironman: 3,86 km Schwimmen, 180 km Radfahren und dann noch 42,195 km Laufen, und das alles ohne Pause. Wie man das durchhält? Ich habe keine Ahnung. Mein Leben stellt mich vor ganz andere Herausforderungen, und dennoch kann ich mich in vielem vergleichen mit dem Ironman. Auch wenn ich längst noch keine „Ironwoman“ geworden bin. Und wenn ich es mir genau betrachte, möchte ich auch nicht „eisern“ werden, sondern darauf bedacht sein, mein Herz immer mehr für Gott und Menschen zu erweichen. Seit mehr als fünfunddreißig Jahren bin ich Christ und engagiere mich immer schon im geistlichen Dienst. Viele Jahre ehrenamtlich und jetzt seit einiger Zeit hauptamtlich. Im Moment arbeite ich als Vertreterin der Internationalen Frauenarbeit der Lausanner Bewegung und reise sehr viel in verschiedenste Länder der Welt. Außerdem spreche ich an vielen Orten in Deutschland, engagiere mich unter anderem in Bauprojekten meiner Gemeinde, dem Christus-Treff, schreibe Bücher, begleite jüngere Leiterinnen in ihrem geistlichen Dienst, führe einen Haushalt und habe viele andere Aufgaben. Die Fülle der Arbeit bringt mich immer wieder an meine Grenzen. Was hat mich durchgetragen? Davon möchte ich ein wenig berichten.
3. Den Lauf vollenden Der Triathlon endet mit dem Laufen. Das Ziel steht fest, die letzte Etappe ist eingeläutet. Es geht darum, die Sache gut zum Ende zu bringen. Auch wenn die anstrengenden Etappen vorher schon die Kräfte aufgezehrt haben, jetzt geht es darum, den Triathlon gut zu beenden. „Finishing well“ heißt das Stichwort, alles gut zu Ende bringen. Ich kenne viele Christen, die in der Mitte ihres Lebens in große Krisen stürzen. Die Kräfte von früher sind nicht mehr da, die Power, die Freude, der Enthusiasmus, die erste Liebe zu Jesus scheinen aufgebraucht. Doch jetzt geht es noch einmal um alles. In dieser Lebensphase geht es nicht mehr so stark um sichtbare Erfolge, sondern um unsere innere Einstellung, unseren Charakter. Es geht nicht darum, welche Position ich mittlerweile habe. Es geht darum: Was für ein Mensch bin ich geworden? Das Leben verlagert sich, je älter wir werden, immer mehr von außen nach innen. Hat Gott Raum in meinem Herzen? Höre ich seine Worte? Kenne ich seine Pläne? Lerne ich, so zu lieben, wie er liebt? Lerne ich, so zu handeln, wie er handeln würde? Ich bin kein Sportler und werde sicher auch keiner mehr werden. Aber ich bin in meinem Lebenslauf unterwegs, mit Gott. Er ist mein Trainer, mein Coach, mein Verpflegungsteam, mein Masseur, mein Partner, der hinter der Ziellinie des Todes auf mich wartet und mich mit Freuden empfangen wird. Darauf freue ich mich schon heute. Das motiviert mich, diesen langen Lauf auf mich zu nehmen: die Vorfreude auf das große Fest in Gottes Wirklichkeit. Das Fest des Nach Hause Kommens.
Elke Werner leitet das Internationale Netzwerk für Frauen in der Lausanner Bewegung sowie mit ihrem Mann Roland den Christus-Treff Marburg. www.wingshomepage.com
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STILLE TAGE auf dem Betberg So ganz sicher war sich Christiane Rösel nicht, ob sie das Schweigen bei den Stillen Tagen in einem Einkehrhaus aushalten würde. Aber einen Versuch war es wert.
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HAUS DER BESINNUNG Das evangelische Einkehrhaus „Haus der Besinnung“ ist das Haus der Stille der evangelischen Kirchengemeinde Betberg-Seefelden und der Liebenzeller Mission. Es liegt zwischen D-Freiburg und CH-Basel und bietet Angebote für Einzelgäste und Gruppen, die einen Ort für Ruhe und Gebet suchen. Infos: www.haus-der-besinnung-betberg.de
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b ich mir denn sicher bin, dass ich das aushalten kann?“, wurde ich gefragt, als ich im Freundeskreis erzählte, dass ich mich zum ersten Mal für Stille Tage in einem Evangelischen Einkehrhaus angemeldet habe. Nein, ich war mir nicht sicher, dass ich das gut durchhalte, auch nicht, ob es mir gelingt, mich auf das Angebot von Tagzeitgebeten, täglichem Abendmahl und Anleitungen für die eigene Stille vor Gott einzulassen. Trotzdem wollte ich es einfach einmal versuchen. Vielleicht ist es eine Sehnsucht in der Lebensmitte, Glauben auf eine andere Art „auszuprobieren“, ihn gewissermaßen erneut „auf eigene Füße zu stellen“? Ganz angstfrei und offen, einmal etwas zu versuchen, von dem ich noch nicht weiß, wie es ausgeht. Persönlich motiviert, mich anzumelden, haben mich in einer anstrengenden Prüfungsphase zugegebenermaßen auch „Fluchtgedanken“ und die Sehnsucht nach Ruhe und Ermutigung. Für das „Haus der Besinnung“ auf dem Betberg ist passenderweise der Name Programm. Tatsächlich ist Betberg ein kleiner
Ort in Süddeutschland, auf einer Anhöhe inmitten von Weinbergen, im Markgräfler Land zwischen Freiburg und Basel. „Wir wollen mit dem Haus der Besinnung einen Raum bieten, der es den Menschen leichter macht zu beten und ihr Leben mit allem, was sie mitbringen, Gott hinzuhalten. Die regelmäßigen Gebetszeiten und das tägliche Abendmahl helfen dabei“, so Pfarrerin Evelyn Hauser und Pfarrer Hanspeter Wolfsberger, die gemeinsam das Haus leiten. Ein lohnendes Ziel, aber gelingt mir das auch? Muss ich nicht von Haus aus viel spiritueller, ruhiger und vor allem weniger spontan sein? Ich werde es ausprobieren müssen, wenn ich es herausfinden will.
Zeit und Raum, Gott zu begegnen Der äußere Rahmen des Hauses ist bereits einladend – ohne großen Komfort, aber geschmackvoll. Die Liebe steckt wie bei den Mahlzeiten im Detail, ohne zu aufwendig zu sein. Das hilft mir anzukommen und mich wohl zu fühlen. Mit dem Abendessen und einer liturgischen Abend-
Fotos: Ulrich Eggers
»Muss ich nicht von Haus aus viel spiritueller, ruhiger und vor allem weniger spontan sein?« andacht mit Abendmahl in der Kirche beginnen nun meine Stillen Tage. Zeit, die einfach nur mir gehört. Eine kleine Eröffnungsrunde, ohne große Vorstellung, eröffnet die Tage. Alles das, was sonst in neuen Gruppen oft eine Rolle spielt und so wichtig erscheint, zählt hier nicht. Wichtig ist stattdessen der Einzelne vor Gott. Es ist Zeit und Raum, Gott zu begegnen und ihn reden zu lassen. Und das Erstaunliche für mich passiert: Das Schweigen tut mir richtig gut. Es bedrängt mich nicht, sondern fühlt sich enorm entlastend an. Auch das wirklich mäßige Wetter tut dem Ganzen keinen Abbruch. Mit Schirm stapfe ich durch die Weinberge im Regen. Oder ich sitze im Zimmer und schreibe – einfach nur so und spüre, wie sich Dinge lösen und Gott zu mir spricht. Dabei bin ich alles andere, als eine passionierte Tagebuchschreiberin. Vieles empfinde ich in meinem Alltag nicht wichtig genug, um es aufzuschreiben. Das ist hier anders. In der Einführung des ersten Vormittags heißt es, wir sollen doch einmal versuchen, uns vorzustellen, mit Gott
einen Dialog zu führen. So richtig mit wechselseitigen Antworten. Zuerst etwas ungewohnt, versuche ich es dann tatsächlich. Ganz unerwartet „platzt gewissermaßen ein Knoten“ bei mir und ich fange an zu schreiben, meine Gedanken und das, was ich von Gott als Antwort dazu höre. „Siehe, ich komme, und will bei dir wohnen“ – diese Einladung Gottes steht dabei im Mittelpunkt. Folgendes Gespräch habe ich dazu aufgeschrieben:
Ein Dialog mit Gott Christiane: „Wenn du kommst, lieber Herr, muss ich aber noch einiges vorbereiten – was würde dir gefallen?“ Gott: „Ich will einfach nur bei dir wohnen. Ich möchte dabei sein, ohne großen Aufwand. Ich will nicht nachschauen, was du Tolles kannst, ob dein Zuhause in Ordnung ist, ob deine Kinder vorbildlich sind. Ich möchte einfach nur kommen – da sein, für dich da sein.“ Christiane: „Das klingt genauso einladend, wie es mir heute Morgen in der
Kirche schon so gut getan hat und ich es so richtig aufsaugen konnte. Einfach da zu sein. Du erwartest keine Ergebnispräsentation – das habe ich alles gemacht und Folgendes ist geplant. Was in meinem Denken und Erzählen oft so eine große Rolle spielt, scheint so gar nicht wichtig zu sein. Ich höre es – kann ich es auch glauben?“ Gott: „Diese Zeit gerade ist eine wichtige Zeit für dich und mich. Bleib doch einige Augenblicke stehen und hör’ mir einmal zu – versuche es zu verstehen – ‚Ich komme, und will bei dir wohnen!’“ Christiane: „Ich spüre eine Sehnsucht nach Veränderung – aber mir bleiben Restzweifel. Wenn ich mich von dem verabschiede, was ich bisher – manches Mal sicher unbewusst, aber doch sehr intensiv gelebt habe – trägt das Neue? Woher bekomme ich das ‚gute Gefühl’, das sich ansonsten wenigstens zeitweise eingestellt hat? Und was habe ich zu sagen – wenn ich nichts berichten kann? Wenn ich davon erzählen kann, was ich tue, gibt mir das zumindest für eine Weile ein ganz gutes Gefühl.“ JOYCE
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Jahr der Stille 2010 Im Advent 2009 beginnt das „Jahr der Stille 2010“, das von einem großen Kreis verschiedener Kirchen, Werke und Einrichtungen getragen wird. Das Anliegen der Initiative ist es Mut zu machen, Stille als natürlichen Teil des Lebens wiederzuentdecken und neu zu lernen, wie man sie in den Alltag einbauen kann. Weitere Infos unter: www.JahrderStille.de bzw. www.JahrderStille.ch Ideenheft Jahr der Stille Ein Heft voller Ideen zur Umsetzung des Jahres der Stille in Gemeinde, Hauskreis oder Frauenkreis. Kostenlos bzw. gegen Spende zu beziehen beim Bibellesebund Tel. (D) 0 22 64/40 43 42 9, info@JahrderStille.de, oder Tel. (CH) 052/245 14 45, franco.nigro@bibellesebund.ch AUFATMEN-Sonderheft Zum Jahr der Stille bietet auch die Zeitschrift AUFATMEN ein Sonderheft an, voll mit Informationen und persönlichen Erfahrungen zum Thema „Stille“. Ein Heft für Sie, Ihren Hauskreis und Ihre Gemeinde. Preis: Einzelheft: € 5,80/CHF 11.50; ab 10 Hefte: € 1,00/CHF 1.80 pro Heft, jeweils zzgl. Versandkosten. Zu bestellen unter www. bvzeitschriften.net oder abo@bundes-verlag.de, abo@bvmedia.ch
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Gott: „Vielleicht musst du gar nichts sagen. Vielleicht begegnest du den Menschen noch einmal ganz anders, wenn nicht deine ‚Berichte und Bilanzen’ zwischen euch stehen.“ Christiane: „Doch, wenn ich an gestern Abend denke, wie wir uns hier vorgestellt haben. Einfach nur mit unserem Namen, hat das richtig gut getan. Wie viel wirkliche Begegnung wäre möglich, wenn Berichte und Darstellungen wegfallen?“ Gott: „Ich komme, und will bei dir wohnen. Du musst nichts mitbringen, halte mir einfach dein Herz hin. Meine Liebe kommt dir entgegen, auch in der Liebe und dem Wohlwollen von Menschen, die sich freuen, dir zu begegnen. Hab keine Angst! Du musst gar nicht so gut sein, ich will bei dir wohnen und davon hält mich niemand ab. Es sei denn, du bist wieder einmal nicht Zuhause sondern unterwegs, um dir all’ das zu verdienen, an Wertschätzung und Anerkennung, das ich dir schenken will, einfach so.“
Es kommt etwas in Bewegung Es kommt etwas in Bewegung in mir. Und ich habe die Freiheit, mich an diesem Wochenende wirklich auf unterschiedliche
Angebote einzulassen. Dabei ist es die entspannte Atmosphäre, die es mir leicht macht, auch einmal Ungewohntes auszuprobieren. Die Anleitungen für die eigenen Zeiten der Stille sprechen mich unterschiedlich intensiv an, das ist wohl normal. Es gibt keinen Austausch, man kann etwas mitteilen, muss aber nicht – jede und jeder kann sein eigenes Tempo und seinen Weg finden, das tun oder lassen, was gerade passt. Alle Angebote werden wirklich als Angebot verstanden – man kann, muss aber nicht teilnehmen. Ein offener Rahmen, eine Atmosphäre die ganz viel „Erlaubnis gibt zum Leben und zum Glauben.“ Diese Tage haben mir enorm gut getan. Ich werde es ganz sicher wieder versuchen.
Christiane Rösel ist Diplom- und Gemeindepädagogin. Sie arbeitet als Referentin und Redakteurin beim Bibellesebund (Bibellesezeitschrift Atempause) und lebt mit ihrem Mann und drei Teenagern in Lahntal bei Marburg. www.christianeroesel.de
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KREATIVE WEGE GOTT ZU BEGEGNEN Im Alltag kleine Inseln der Stille zu finden, in denen wir innerlich zur Ruhe kommen und Gott begegnen können – danach sehnen wir uns doch alle. Doch wie kann das praktisch aussehen? Wir stellen ab jetzt in jeder Ausgabe von JOYCE kreative Wege vor, die Frauen geholfen haben, sich der Gegenwart Gottes zu öffnen und sich seiner Nähe zu vergewissern, um dann ermutigt in den Alltag zu gehen. Foto: Lydia Schubert
Ein Kästchen, das Atmosphäre schafft
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in kleines Kästchen aus Holz ist zu meinem Alltagsbegleiter geworden. Wenn ich das Kästchen aufklappe, das gerade mal so groß wie eine Zigarettenschachtel ist, wird im Deckel ein goldenes Kreuz sichtbar. Im Boden erscheint ein Teelicht. Zünde ich die Kerze an, wird das Kreuz festlich beleuchtet und zieht meinen Blick auf sich. Ein eigener Raum mit einer besonderen Atmosphäre hat sich eröffnet, der mir hilft, zur Ruhe zu kommen. Zum Alltagsbegleiter ist die kleine Schachtel geworden, weil ich sie mehrmals am Tag öffne, das Teelicht anzünde und mir dann Zeit zum Beten nehme. Morgens beim Tagebuchschreiben, oder mal so zwischendurch, wenn sich die Gelegenheit bietet, einen Moment still zu sein. Am Abend gehört die Schachtel zu einem festen Ritual, wenn unsere Kinder ins Bett gehen. Die Kids mögen das Käst-
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chen gerne, weil sie die Kerze selbst anzünden dürfen, aber auch, weil das Kreuz so schön glitzert. Inzwischen gehört es für sie einfach dazu, beim Beten auf das Kreuz zu sehen. Ich merke, wie die einfachen Symbole auch für sie eine Ausstrahlung haben, die ihnen hilft „ganz dabei“ zu sein. In meinem oft schnellen, kunterbunten Alltag hilft mir diese schöne Kombination aus Raum, Kreuz und Licht, mich auf das Beten einzustimmen, meinen Blick auf das Kreuz zu richten und Gott zu begegnen.
Ruthild Rathgeber-Oed ist Sonderschullehrerin und zurzeit in Elternzeit. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Gott in der Schönheit der Schöpfung erkennen
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ott geht kreative Wege, um mir zu begegnen. Ich erlebe es so, dass er mich immer wieder von Neuem überrascht. Ich liebe gute Texte und anregende Gespräche. Vielleicht ist Gott mir deshalb viele Jahre nur in Worten nahe gekommen: In biblischen Geschichten, einem Roman, einer Predigt oder in weisen Geistesblitzen lieber Freunde. Vor sechs Jahren oder so hat Gott das Spektrum erweitert ohne mich zu fragen. Plötzlich erkannte ich ihn auch über meine Augen. Wetterleuchten am ostfriesischen Strand, ein Meer von leuchtendroten Fuchsienhecken im irischen Connemara, eine blühende Magnolie – und obwohl ich kein Gartenfreak bin, begann die Schön-
heit der Schöpfung mich auf einmal zu Tränen zu rühren. An einem schönen Sommertag dieses Jahres ging Gott einen Schritt weiter. Ich bekam Gelegenheit, einen Vormittag mit einem Pferd zu verbringen. Eine Bekannte hatte mich eingeladen, auf ihrer idyllischen Weide am Stadtrand vorbeizuschauen. Dort gibt es einen offenen Stall, einen alten Bauwagen, der Sattel, Zaumzeug und eine Kaffeemaschine beherbergt – und viel Ruhe. Drei Stunden habe ich mich mit Dusty, so heißt die Ponystute, beschäftigen dürfen. Zu erleben wie sie es genoss, von mir gestriegelt zu werden! Dieses samtweiche Maul auf meiner Hand! Zart und behutsam nahm Dusty damit
meine Bestechungsmöhren in Empfang. Ihr ganz nahe zu sein, ihren Geruch zu atmen, sich beim Reiten in ihren Gang einzufühlen und mitzuschwingen – das alles war ein rundum sinnliches Erlebnis. Ich dankte Gott von Herzen, dass er sich diese Tiere ausgedacht hat. Und dass er mir fünf Sinne geschenkt hat zum Genießen.
Annekatrin Warnke ist Familienfrau, Referentin und Autorin und lebt mit ihrer Familie in Quickborn bei Hamburg.
Mit dem ganzen Körper beten
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ieser Morgensegen ist aus irischen Segensworten und einem syrischen Gebet zusammengestellt. Mit diesen Worten gehe ich seit vielen Jahren in jeden neuen Tag hinein. Es ist wie eine kleine Auferstehungsfeier! Manchmal fällt mir das Aufstehen am Morgen schwer, ganz besonders in der dunklen Jahreszeit. Da sind mir diese Gebetsworte eine echte Lebenshilfe geworden. Ganz bewusst stehe ich auf und stelle mich in die Gegenwart des dreieinigen Gottes. Ich bete diesen Morgensegen als „Leibgebet“, das heißt, ich beziehe meinen Leib in das Gebet mit ein, ich bete mit dem Leib. „Ich erhebe mich heute durch die gewaltige Kraft …“ Aus dem Liegen oder Sitzen aufstehen, die Arme in die Höhe heben, sich ganz ausstrecken. „… des dreieinigen Gottes“ Mit den Armen nach außen einen Kreis
zeichnen, dann die Hände über der Brust kreuzen. Mit dem anschließenden großen Kreuzzeichen nehme ich bewusst das Heil in Anspruch, das Gott mir durch den Glauben an den gekreuzigten Christus schenkt. „Im Namen des Vaters …“ die rechte Hand auf die Stirn legen „Im Namen des Sohnes …“ mit der rechten Hand zum Bauch hinunter fahren „und im Namen des Heiligen Geistes, der das Linke“ die Hand von der linken Schulter „zum Rechten wendet“ zur rechten Brustseite führen. Susanna Oppliger ist Kursleiterin im „Sunnebad“, einem Haus der Stille in Sternenberg bei Zürich. www.sunnebad.ch
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Illustrationen: Matthias Gieselmann
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Vor dem Büro zum Frühgebet
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om Frühgebet der brasilianischen Gemeinde München habe ich zum ersten Mal vor etwa zweieinhalb Jahren durch eine meiner engsten Freundinnen erfahren: In dieser Gemeinde treffen sich die Gemeindemitglieder, aber auch Christen aus anderen Gemeinden jeden Tag um sechs Uhr, um persönlich zu beten, eine Andacht zu hören, gemeinsam in der Bibel zu lesen und zusammen zu singen. Das Treffen geht eine Stunde, aber wer will, kann anschließend noch länger mit schöner Musik im Hintergrund beten, Bibel lesen oder einfach Zeit in der Stille verbringen. Ich befand mich gerade in einer schwierigen beruflichen Situation, als ich mich entschied, regelmäßig zum Frühgebet zu gehen. Mein Anliegen in dieser Zeit war es, mehr Zeit in Gottes Gegenwart zu verbringen, um mich von ihm stärken und tragen zu lassen. Dadurch habe ich erlebt, dass Gott in dieser Situation für mich kämpft. Motiviert durch meine Freundin wollte ich es zunächst einfach nur ausprobieren, aber ich habe bald gemerkt, wie hilfreich es für mich ist, regelmäßig daran teilzunehmen. Für mich ist das Frühgebet ein fester Rahmen, den ich trotzdem individuell gestalten kann. Es hilft mir dabei, längere Zeit mit Gott zu verbringen und mich auf ihn auszurichten, was in meinem Alltag sonst leider oft zu kurz kommt. Mich ermutigt außerdem die herzliche Gemeinschaft der Christen dort zu erleben und zu wissen, dass es viele gibt, die wie ich versuchen, mit und für Gott zu leben. Und ich
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habe gemerkt, dass es mir gut tut, an einem anderen Ort als zu Hause zu beten: An einem Ort, den ich immer wieder aufsuchen kann und von dem ich weiß, dass ich hier Zeit mit Gott verbringe. Egal, wie es mir geht und unabhängig davon, ob ich ihn gerade spüre oder verstehe. Ein Ort, an dem ich erlebe, dass Gott da ist, wenn ich ankomme. Mir hilft es, dass in diesem Raum Ruhe und Frieden herrscht und mich weder Radio noch Zeitnot daran hindern, mit Gott zu reden, ihn zu loben, anzubeten und ihm meine Nöte und Sorgen, aber auch meinen Dank darzubringen. Für mein eigenes geistliches Leben ist es eine echte Bereicherung, vor dem Gang ins Büro einen fixen Termin mit Gott zu haben – auch wenn es oft wirklich hart ist, sich dazu zu überwinden, morgens um fünf Uhr aufzustehen. Wenn ich es aber geschafft habe, ist es oft das Beste des ganzen Tages: Ich spüre Gottes Gegenwart in meinem Alltag dadurch stärker, da ich ihm die Möglichkeit einräume, zu mir zu reden und ich Dinge ausgesprochen habe, die mich aktuell bewegen. Ich fühle mich gesegnet, gestärkt und mit Gott verbunden und gehe viel ruhiger und mit mehr Freude in den Tag, weil ich genau weiß, dass Gott mit mir geht und bei mir ist. Mirjam Landmesser arbeitet als Assistentin eines Professors an einer Uniklinik, ist Abendschülerin und lebt in München.
BUCHTIPPS Kreative Anregungen Gott zu begegnen, bieten auch folgende Bücher: Tricia McCary Rhodes: Hörst du sein leises Flüstern – Inseln der Stille finden. SCM R.Brockhaus (€ 9,95/CHF 18.50) Gary L. Thomas: Neun Wege Gott zu lieben. Die wunderbare Vielfalt geistlichen Lebens. SCM R.Brockhaus (€ 14,95/CHF 27.30) Peter Lincoln: Der Raum in mir. Erste Schritte auf dem Weg zur Stille. Aussaat (€ 12,90/CHF 23.40) Amy und Judge Reinhold (Hrsg.): Komm in die Stille. Den Segen des hörenden Gebets neu entdecken Gerth Medien (€ 12,95/CHF 23.40) Hanspeter Wolfsberger & Evelyn Hauser: Stille suchen – Im Schweigen hören. Brunnen (€ 8,95/CHF 16.60)
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Bianka Bleiers
Hundeleben
Ein leidenschaftliches Plädoyer, das Leben mit einem vierbeinigen Freund zu teilen.
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arnung: Hier kommt ein ziemlich persönlich gefärbtes, subjektives Plädoyer über die Faszination des Lebens mit einem Hund, das Frau Mut machen will, ihr Leben mit einem Hund zu teilen, wenn sie es sich insgeheim wünscht und einiges dafür spricht. Es spricht so viel dafür … Hier die Pro’s aus Bleiers Hundeleben:
Coach Als unsere drei Kinder zwischen drei und neun waren, haben Werner und ich uns einen gemeinsamen Kindheitswunsch erfüllt: einen Hund. Es war ein Glücksgriff. Charly, ein Schäferhund-Collie-LabradorMix, gab den Kindern Mut, uns allein losziehen zu lassen. Beim ersten Mal fanden wir sie zwar nachts alle vier gemeinsam schlafend auf der Hundematratze, aber seither ermöglichte uns der sympathische Babysitter mit Daueranstellung allabendlich kinderfreie Gesprächszeiten, weil sie das Ausgehen mit dem Hund langweilte. Kaum auszumalen, was das insgesamt für unsere Ehe und dadurch auch für unsere Familie bedeutete …
Animateur Andererseits erlebten wir seither ausgedehnte Familienausflüge in den Pfälzer Wald, Schwarzwald oder das Elsass. Mit dem Hund wanderten die Kinder ohne es zu merken, weil immer etwas los war. Freunde, die sich einen Hund wünschten und keinen hatten, kamen gerne mit, was die Attraktivität der Ausflüge noch erhöhte. 70
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Spielkamerad, Seelentröster, Ergotherapeut Jan, der sich aufgrund seiner Behinderung schwer tat, Freunde zu finden, hatte mit Charly immer einen unkomplizierten Ansprechpartner, der ihn unvoreingenommen liebte. Er hat sich viele lustige Spiele mit ihm ausgedacht und seinem Selbstbewusstsein hat es sehr gut getan. Bei Weltschmerz, Schul- und Beziehungsstress gibt es für ein Kind wenig Tröstlicheres, als seinen Kummer in die stets offenen Ohren eines geduldigen Familienhundes zu weinen. Keine Ergotherapie kann ersetzen, was es bedeutet, mit nackten Zehen durch weiches Fell zu streichen. Im Winter lag Charly am liebsten vor dem skandinavischen Ofen. Oft lag eins der Kinder hinter ihm und hielt den warmen, ruhig atmenden Hund in den Armen. Sie gaben sich gegenseitig Geborgenheit.
Bodyguard und Sportskollege Ich liebe es rauszugehen, zu sehen, was das Wetter und die Jahreszeit machen. Danach kann ich wieder lospowern. Seit ich einen Hund habe, ist Bewegung im Freien auch bei Wind und Wetter selbstverständlich. Selbst bei Nacht gehe ich angstfrei durch den Wald. Ich verlasse mich ganz auf die abschreckende Wirkung meines Begleiters. Das erweitert meinen Handlungsspielraum als (ängstliche) Frau enorm. Mein (einziges) Fitnessprogramm besteht darin, zweimal am Tag zwanzig Minuten in Höchstgeschwindigkeit durch den Wald zu radeln. Morgendliche Proble-
me mit dem Kreislauf habe ich seitdem nicht mehr. Dafür bin ich eingebunden in den Kreislauf der Natur, in Wind und Wetter, Kälte, Hitze – Reize, die ich innerhalb meiner vier Wände so nicht erlebe. Zufrieden ziehe ich meine Runde durch den Wald, immer dem gleichmäßig trabenden Hund hinterher und hänge meinen Gedanken nach. Oft ist das meine Zeit der Stille, die Ruhe vor dem Sturm, wo ich das Gestern nachklingen lasse und mich einstimme auf den neuen Tag, meine Gedanken fließen lasse und mit Gott rede.
Komiker Es macht ungeheuer Spaß, die Entwicklung eines Welpen zum erwachsenen Hund zu beobachten! Was haben wir uns amüsiert! Wenn Hund sich zum Beispiel verbotenerweise in Zeitlupe ins Wohnzimmer schleicht, gaaanz langsam, gaaanz leise, vorbei an der Küche, wo wir alle sitzen und schier umkommen vor atemlosem Kichern … Oder wenn sich Charly mit dem Charme von Benjamin Blümchen verwirrt bemüht, die kleine Herde der zwei Katzenwelpen zusammen zu halten. Nach links läuft, wenn er Teddy unter dem Tisch auftauchen sieht, sich umdreht und nach rechts trabt, Cindy hinterher, die sich unter dem Ecksofa davonmacht. Nicht mehr weiß, von welcher Seite sie wieder auftauchen wird und völlig verwirrt ist, als sich Cindy von hinten an ihn heranschleicht und seinen freundlich wedelnden Schwanz anspringt. Die ganze Familie windet sich vor Lachen …
Foto: privat
Liebhaber, erste Liebe, späte Liebe Ich liebe die stürmischen Begrüßungsfeste meines Hundes, nur weil ich mal wieder vom Einkaufen zurückkomme. Seine Hundeschnauze guckt erwartungsvoll durch das Katzenloch des Hoftores. Wenn er mich kommen hört, bringt er mir mit Freudengeheul einen Schuh entgegen und umkreist mich jubelnd. Egal, wie die restlichen Familienmitglieder drauf sind, dieses eine Wesen ist zuverlässig begeistert über meine Gegenwart …
Feierabendkollege und Lebensteiler Charly liegt vor dem Ofen, die Katzen neben ihm. Entspannt liegt er auf der Seite. Wenn wir lachen, schlägt sein Schwanz glücklich auf den Holzboden. So viele Tiere um mich herum und meine liebsten Menschen unter einem Dach – so habe ich mir als Kind mein Leben vorgestellt.
Muttersöhnchen Kurz nach Charlys Tod zog Nando, der Schäferhund-Berner Senner-HuskyMix, bei uns ein. Ich wusste nicht, ob ich mich noch einmal so in einen Hund würde verlieben können, aber mir fehlte das Hundeleben entschieden. Die Hitze in Nandos erstem Sommer war heftig. Manchmal nahm ich ihn auf den Arm und stellte mich zusammen mit ihm unter die sanft nieselnde Gartendusche. Ganz still lag er auf meinem Arm und seine Dankbarkeit rührte meinen Mutterinstinkt an. Bei einem Gewitter suchte er zitternd Schutz bei mir. Seine sanftmütige Art war
etwas Neues für mich und ich erlebte das Wunder der zweiten Liebe. Es machte wieder Freude zu erleben, wie gut sich ein junger Hund amüsieren kann. Das Gras kitzelt in der Nase, es krabbeln Käfer drin rum, die wieder in der Nase kitzeln, wenn man sie anstubst. Anfangs musste ich immer aufpassen, wenn ich einen Schritt in der Küche zurückging, damit ich nicht auf ihn trat, so dicht war er mir auf den Fersen. Wenn ich aufstand, um irgendwohin zu gehen, stand er auch auf und folgte mir, um sich dann dort wieder niederzulassen. Tatsächlich weckt so ein Hund das ganze Repertoire an Muttergefühlen!
Dreckschleuder, Störenfried Ein Hund macht allerdings auch Arbeit. Anna spielt mit Charly im Garten. Sie kippt eine Gießkanne voll Wasser über ihn. Der begossene Hund stürzt sich flüchtend in meinen Schutz und schüttelt sich bei mir in der Küche entsetzt trocken. Im Flur eine Schlammspur, die ganze Küche ist nass, Millionen feine Tropfen übersäen alle Schränke … Mein Garten ist im Welpenjahr auch immer ungewöhnlich kahl – als Nando zahnt, beißt er alle Knospen und Blüten ab und knabbert in einer Nacht- und Nebelaktion den drei Meter hohen Ranunkelbusch auf dreißig Zentimeter herunter. Er erbricht sein Essen portionsgerecht, wenn es ihm zu viel ist und wälzt sich gern in Unaussprechlichem … Ein Welpe beschäftigt einen schon ziemlich …
Wessen Hund ist das? Wir haben den Hund nicht wegen der Kinder gekauft, wir wollten ihn für uns. So gab es nie Frustrationen, weil die Kinder nicht genügend Verantwortung übernahmen. Und das war gut so. Dennoch sind wir eine Hundefamilie geworden. Wichtig ist die besonnene Auswahl eines Hundes, der zu einem passt. Und es empfiehlt sich, ein halbes Jahr lang in Erziehungsarbeit zu investieren, damit man zehn Jahre lang einen gut erzogenen Hund hat, mit dem man sich in der Öffentlichkeit blicken lassen kann und der wenig anstrengend ist. Erziehen macht Spaß. Man braucht dazu nicht in einen Hundeverein zu gehen, ich habe mich immer erfolgreich an einem guten Buch entlang gehangelt. Täglich zwei-, dreimal zehn Minuten oder immer mal zwischendurch eine kleine Übung integriert genügen völlig. Aber es ist wichtig, sich über die Psychologie eines Hundes zu informieren. Wer mit der Erziehung von Kindern einigermaßen klar kommt, dem wird vieles bekannt vorkommen. Auch hier gilt: Zuwendung und Klarheit! Gutes Verhalten belohnen, schlechtes ignorieren. Mein Ja zum Leben mit einem Hund gilt. Unter dem Strich würde ich sagen: Wenig Last und viel Lust … Bianka Bleier lebt in der Nähe von Heidelberg. Sie ist Bibliothekarin und Autorin und arbeitet in einer christlichen Buchhandlung. www.frommehausfrau.de
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Der alte Ball Eine Erzählung von Marion Radermacher
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a saß Hanna also am Mittelmeerstrand unter einem Sonnenschirm, umgeben von zahllosen anderen käsig-weißen Touristen, die der Winterkälte ihres Heimatlandes entflohen waren. Was machte sie eigentlich hier? Welcher wahnwitzige Gedanke hatte sie nur weggetrieben von Adventsstimmung, Lichterketten in der Altstadt, Vereinsständen auf dem Weihnachtsmarkt und „Alle Jahre wieder“-Klängen aus dem Radio? Wie hatte sie bloß all das, was sie trotz Regenwetter und Schneematsch so liebte, verlassen können, um hierher zu kommen? Hierher, in die strahlende Sonne, wo so nichts, aber auch gar nichts an Weihnachten erinnerte? Hanna seufzte. Bevor sie sich jedoch in ihren Ärger hineinsteigern konnte wurde sie an den Grund ihres Handelns erinnert. Ein leises Schnarchen ließ sie zur Seite blicken. Ja natürlich, es war richtig! Es war sogar mehr als richtig! „Unser Klima“, hörte sie den Arzt in Gedanken sagen, „unser nasskaltes Klima macht es Ihrem Mann unmöglich wieder vollends auf die Beine zu kommen. Sie sollten überlegen …“ Und sie hatten überlegt; bei Tante Edith und Onkel Erwin das Gänsebratenessen absagen, die Betriebsfeier ausfallen lassen, Eltern und Schwiegereltern ausladen, den Tannenbaumkauf vergessen, die Lichterketten im Keller lassen, die Geschenke vier Wochen vorher kaufen, verpacken und bei Freunden unterbringen … Ach, es gab so vieles zu bedenken, wenn man Weihnachten nicht daheim sein würde. Es war Hanna sehr schwer gefallen, auf ihre heiß geliebte Jahreszeit im vertrauten Rahmen verzichten zu müssen. „Herr“, klagte sie im Gebet, „ich werde überhaupt kein Weihnachten haben. Ich werde mich nicht freuen können, dass du auf die Welt gekommen bist … mir werden all die Dinge drumherum so fehlen …“ Und so beschloss sie, auf Nummer Sicher zu gehen und einen „Feiertagskoffer“ mitzunehmen. Die neuen gold- und lilafarbenen Kugeln kamen dort hinein und die kleinen Schneemänner und Nikoläuse aus Keramik, in die man Teelichter stellen konnte, um sie leuchten zu lassen. Tannenzweige und Adventsgestecke – wegen der Haltbarkeit leider alles künstlich – fehlten ebenso wenig wie Kerzen in unterschiedlichsten Formen und Größen.
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Als dieser Koffer endlich gepackt und verschlossen war, konnte Hanna tief durchatmen – nun würde Weihnachten doch nicht so ganz ins Wasser fallen! Wenn auch … aber ach, schnell fort mit den trüben Gedanken! Die Gesundheit Christians stand schließlich auf dem Spiel!
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eitdem waren zwei Wochen vergangen. Tausende von Kilometern trennten sie nun von der Heimat und ein kleines Apartment in einem Bungalow ähnlichen Haus nannte sich vorübergehend ihr Zuhause. Freundliche Menschen und hervorragender Service umgaben sie. Der Feiertagskoffer war ausgeräumt und der Kalender zeigte den 22. Dezember, aber Hannas Stimmung war dem Gefrierpunkt nahe. Aller Adventsschmuck, der ihre Wohnung daheim in die Gemütlichkeit schlechthin verwandelt hatte, machte sich in dieser Umgebung geradezu lächerlich aus. Die Zweige wirkten deplaziert und das Leuchten der Lichterfiguren war überhaupt nicht wahrzunehmen, da es in diesem Land schlichtweg zu viel Sonne gab! Also doch! Es würde dieses Jahr kein Weihnachten geben! Deprimiert ließ Hanna den warmen Sand durch ihre Finger rieseln und betrachtete ihren im Schatten schlummernden Mann. Für ihn gab es auch kein freundliches Wort mehr in den letzten Tagen. Wie sollte es auch?! Schließlich war er Schuld an der Misere … Sofort meldete sich Hannas schlechtes Gewissen bei solchen Gedanken, aber abschalten konnte sie sie trotzdem nicht. Wie viele Stunden hatte sie seit Monaten mit dem Basteln von Adventskalendern zugebracht, allerliebst gefüllt mit niedlichen Kleinigkeiten. Und wie gern würde sie jetzt im gemütlichen Weihnachtsmarktstand sitzen und all die schönen Dinge verkaufen … und gegenüber stand jedes Jahr das nostalgische Kinderkarussell, das sie regelmäßig in längst vergangene Zeiten entführte … Ach, wie sehr sie das alles vermisste! Dazu war heute noch eine Ansichtskarte mit einer weißen Schneelandschaft eingetroffen. Sie brachte Weihnachtsgrüße von Freunden, versehen mit dem schlauen Spruch: „Die wahre Weihnachtsfreude findet nur im Herzen statt“ … Na, wenn die wüssten!
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it einem Ruck erhob sich Hanna von ihrem Strandtuch, setzte sich Sonnenhut und -brille auf und begann eine ziellose Wanderung am Wasser entlang. Hier achtete niemand auf ihre Tränen, hier erreichte sie hin und wieder eine erfrischende Brise vom Meer und eine schäumende Gischt kühlte ihre Füße. Nach ein paar Kilometern hatte sich ihre Wut etwas verlaufen und sie begann sich für die Dinge um sie herum zu interessieren. Wo war sie jetzt? Ach ja, der Nachbarort, in dem sie vor einigen Tagen so gut gegessen hatten. Nett war es hier, das ließ sich nicht leugnen. Immer wieder Fischerboote, freundlich nickende Menschen und Kinder. Kinder … nie hatte sie derart viele Kinder gesehen. Und die Kleine da mit dem roten Röckchen und den großen Augen … unwillkürlich musste Hanna lächeln. So einen Ball, wie die Kleine ihn unter dem Arm geklemmt hielt, hatte sie auch einmal besessen: gelb mit grünen Tupfen. Nur war ihrer damals besser erhalten gewesen. Dieser hier war arg verdreckt und zerbeult; gut spielen ließ sich damit sicher nicht mehr. Doch was war das? Ein anderes, größeres Mädchen kam auf die Kleine zu und brachte einen bildhübschen, regenbogenfarbenen Ball zu ihr hin. Es sah so aus, als wolle sie ihn tauschen gegen den alten, verbeulten. „Na, da hast du aber Glück, meine Süße“, murmelte Hanna und nickte wohlwollend zu der Größeren hinüber. Jedoch staunte sie nicht schlecht, als sie bemerkte, dass die Kleine sich auf den Handel partout nicht einlassen wollte! Sie behielt den alten Ball, mochte die andere ihr zureden, wie sie konnte – es nutzte alles nichts und das größere Mädchen zog schließlich nebst neuem, schönen Ball von dannen.
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u Dummerchen“, tadelte Hanna und setzte ihre Wanderung fort. Ihre Gedanken blieben allerdings weiterhin bei der merkwürdigen Begebenheit. Auch die Sonne stand mittlerweile tief über dem Horizont und sah aus wie ein orangefarbener Ball, der gleich ins Wasser springen würde. Hanna blieb stehen und wollte das prächtige Schauspiel genießen, aber irgendwie gelang ihr das heute nicht.
Da war etwas … etwas, das sie nicht fassen konnte, so, als berührte es ihr Innerstes, ihr Herz … „Herr“, brachte sie mühsam hervor, „Herr, ich …“ Weiter kam sie nicht. Wie Schuppen fiel es ihr plötzlich von den Augen: Sie war selbst wie das kleine dumme Mädchen vorhin! Krampfhaft hielt sie all das Vertraute fest, in der Meinung, ohne bestimmte Dinge und Bräuche nicht leben zu können, kein Weihnachten, keine Erlöserfreude erleben zu können … Dabei stand Gott vor ihr und hielt ihr alles hin, was sie brauchte; wollte ihr Frieden und Freude schenken, die nicht abhängig waren von irgendetwas Irdischem; Frieden und Freude, die nur begründet waren in ihm, in der Sendung seines Sohnes zum Heil für alle Menschen! Dieses tiefe Glück hatte sie bis heute noch nicht kennen gelernt, ja, sie hatte es gar nicht kennen lernen können, da sie es bislang nie jemandem gestattet hatte, auch nur das kleinste Bisschen wegzunehmen von dem, was sie meinte haben zu müssen, um glücklich zu sein. Fassungslos blinzelte Hanna in die untergehende Sonne. Nein, sie wollte es dem kleinen Mädchen nicht weiterhin gleichtun! Sie wollte ihre Hände ausstrecken nach der wahren Freude, nach der Freude, die auskam ohne Lichterketten, Tannenzweig und Kerzenschein, nach der Freude aus Jesus selbst! Und außerdem wollte sie nun ganz viel nachholen mit einer bestimmten Person, die sie sicher schon seit einiger Zeit am Strand suchen würde … Mit klopfendem Herzen drehte sie sich um und machte sich auf den Weg zurück.
Marion Radermacher arbeitet als Krankenschwester in der ambulanten Pflege und lebt mit ihrer Familie in Wipperfürth.
Illustration: Thees Carstens
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Minikuchen im Glas Egal, ob man seine Freundin in einer stressigen Woche aufmuntern möchte, spontan bei der Nachbarin eingeladen ist oder nach einem kleinen Mitbringsel zum Geburtstag sucht: Mit diesen Minikuchen im Glas haben Sie jederzeit ein nettes Geschenk zu Hause. Einfach in einer ruhigen Minute auf Vorrat backen und bei Bedarf die Kuchenzwerge aus dem Küchenschrank holen, Schleife umbinden und einen persönlichen Gruß auf das Glas kleben – fertig ist das „Ich-denk-an-dich“-Geschenk. Rührkuchen Für die Minikuchen empfiehlt sich ein einfaches RührteigRezept – das man mit ein paar Löffeln Kakaopulver leicht zum Marmorkuchen oder mit Schokoraspeln zum Stracciatella-Kuchen variieren kann. Die oben genannten Zutaten benötigt man für sechs 1/5-l-Sturzgläser, Rundrand 80 (z.B. von Weck, zu bestellen unter www.shop-weck.de, 1 Karton mit 6 Gläsern kostet € 5,20/ ca. CHF 7.80).
Zubereitung: Die Gläser mit Butter auspinseln und mit Mehl bestäuben. Den Backofen vorheizen (170 Grad, Umluft). Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. In einer extra Rührschüssel die weiche Butter mit dem Handrührer schaumig schlagen. Den Zukker darin unter Rühren auflösen. Das Eigelb zur Butter in die Schüssel geben und Butter, Zucker und Eigelb verrühren. Das Mehl mit dem Backpulver darüber sieben und kurz untermischen. Etwas Eischnee unter die Masse rühren, um sie zu lockern. Jetzt den restlichen Eischnee behutsam unterheben. Den Teig in die vorbereiteten Gläser füllen, so dass sie zu 2/3 gefüllt sind, und ohne Deckel im vorgeheizten Backofen (170 Grad, Umluft) ca.
30 Minuten backen. Nach etwa 20 Minuten bereits die erste Stäbchenprobe machen um zu prüfen, ob der Kuchen gar ist: Dabei sticht man mit einem Holzstäbchen in den Kuchen und prüft, ob noch Teig daran hängen bleibt. Ist dies nicht der Fall, ist der Kuchen fertig. Wenn der Kuchen gar ist, die Gläser sofort aus dem Ofen nehmen und mit feuchtem Einkochring, Deckel und Klammern gut verschließen. Das Glas geschlossen auskühlen lassen – so bleibt der Kuchen einige Wochen haltbar.
Noch einfacher geht’s mit dem „Minikuchen im Glas“-Set von Quiero Das Minikuchen-Set enthält eine Backmischung für zwei leckere Sandkuchen, die man nur noch mit ein paar Esslöffeln Wasser und Öl anrühren muss, dazu zwei kleine Kerzen mit Halterung, zwei Backgläser mit Aufklebern für eine persönliche Botschaft und dazu noch Deckel, Klammern und Gummiringe, um die Kuchen haltbar zu machen. Einfach anrühren, 30 Minuten backen – fertig. Zu bestellen für € 12,95 / ca. CHF 19.70 unter www.quiero.de JOYCE
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Die Mütter:
Die tot geglaubte Glucke D
as ist doch irgendwie seltsam. Nun sitze ich hier – aber nicht so, wie ich geplant hatte: entspannt, glücklich, entlastet. Nach meiner ursprünglichen Planung müsste ich entspannt im Liegestuhl abhängen. Der spanische, vollmundige Rotwein sollte angenehm über die Zunge perlen, während mein lieber Gefährte und ich im lauen Sommerlüftchen in der stillen Dämmerung des Gartens turteln. Und das völlig ungestört, denn: das Kind is wech! Auf Sommerlager. Für eine ganze Woche. Das sollte man als Stress geplagte, berufstätige Mutter doch wohl zu schätzen wissen. Mit Bergen von Gepäck habe ich sie auf diese leicht sumpfige Wiese im Oberbergischen gekarrt. Kaum kamen wir beim Zeltlager an, da war sie auch schon weg. Und nun warte ich auf dieses unglaublich erleichterte, glückliche Gefühl, das sich doch jetzt eigentlich einstellen sollte. Nie werde ich diese tiefe, tiefe Dankbarkeit vergessen. Damals, vor ungefähr elf Jahren. Nach einem schier endlosen ersten Jahr der Elternschaft, des nächtlichen Stillens, Wiegens und Wachens, zog meine Mutter mir das Kind von der Brust und sagte hamburgisch kurz und knapp: „Nun macht euch mal’n schönes Wochenende.“ Was für ein Gefühl. Welch Glück! Die Welt hatte mich wieder! Oh, dieses Gefühl unermesslicher Freiheit! Einfach herrlich. Wie haben wir diese kostbaren Stunden genossen. Und was haben wir uns nicht alles ausgedacht, um immer mal wieder einen Hauch von diesem Freiheitsgefühl in den Kleinkind-Alltag zu blasen, denn der bedeutete stets ein strammes Pensum. Jegliches Gluckengehabe anderer Mütter war mir, bei aller ehrlichen, tiefen Liebe und Hingabe an meine Kinder, doch etwas fremd. Der unruhige, suchende Blick meiner Freundin zwecks Suche nach den Kleinen, mitten in einem „tiefschürfenden“ Frauengespräch, kam mir irgendwie immer etwas übertrieben vor. Nein, ich hatte mich nie als Glucke gefühlt. Heute, fast zwölf Jahre später, beschleicht mich eine böse Vorahnung. Meine süße Kleine, mein Baby – im Zelt, quasi unter freiem Himmel, umgeben von Fuchs, Hase und Reh, ringend mit den Urgewalten der Natur, fernab der mütterlichen Glucken-Nestwärme. Sind die Zelte da überhaupt wasserdicht? Geht es ihr dort wirklich gut? Friert sie auch nicht? Mückenstiche, plötzliche Allergien, Krankheiten tauchen vor meinem inneren Auge auf. Wie wird sie sein bei ihrer Rückkehr? Werden wir uns fremd sein? Kann es ihr da überhaupt gut gehen? Das Thema der Freizeit ist „die Rückkehr der amerikanischen Sklaven nach Afrika“. Als wir beim
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Lager ankamen, wurde mein Kind sofort gefesselt und mit einer Gruppe anderer Sklaven abgeführt. Da fällt mir ein: ihr Kuscheltier. Es ist noch hier. Sie hat es vergessen. Soll ich noch einmal hinfahren und es ihr bringen? Wie bitte? Ich und gluckig? Also bitte. Ich stehe auf und verlasse meinen überfüllten Schreibtisch voller unangenehmer Aufgaben. Ich lasse das Bügelzimmer und die dreckige Küche links liegen und steige die Treppe hinauf zum Kinderzimmer. Hier stehe ich und atme Kinderluft. Der Raum ist so still. In einer Woche liegen meine beiden Süßen wieder hier und erzählen ihren Tag und viele andere Dinge. Eine gute Bekannte ruft an: Ob ich ohne Kinder alleine für ein paar Tage mit nach Holland will. Och, naja … tja … dann muss ich die neue Freiheit wohl wieder genießen üben. Nachtrag: Das Kind kam heil, gesund und sehr erfüllt vom Sommerlager zurück. Wir haben dann eine sehr innige Zeit miteinander verbracht. „Es geht so schnell vorbei“, heißt es in einem „Mütter“-Song. Also genießen wir es jetzt. Carola Rink arbeitet als Sängerin, Kabarettistin und Lehrerin und lebt mit ihrer Familie in Bergneustadt bei Köln. www.die-muetter.de
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focus israel Gott hat Humor â&#x20AC;&#x17E;Um Erleichterung fĂźr mein schmerzendes Bein zu finden, fuhr ich fĂźr einen Tag ans Tote Meerâ&#x20AC;&#x153;, berichtet Rachel Netanel aus Jerusalem. â&#x20AC;&#x17E;Ich war gerade dabei, Schlamm aufzutragen, als ich Zeuge einer Diskussion zwischen zwei Männern Ăźber Jeschua wurde. Schon bald war ich mitten im Gespräch mit einem irischen Christen und einem Juden aus New York. Ich sagte, dass ich als marokkanische JĂźdin an Jeschua glaube. Nachdem wir drei Stunden unter schwarzen Schlamm-Masken ins Gespräch vertieft waren, vertraute der Amerikaner Jeschua im Gebet sein Leben an. Erst als wir uns danach wuschen, sahen wir uns das erste Mal.â&#x20AC;&#x153; Gottes Humor ist einzigartig. Gott kann uns in den ungewĂśhnlichsten Situationen zum Segen setzen. Weitere aktuelle Berichte aus Israel finden Sie auf unserer Homepage (www.amzi.org), in der Gebets-E-Mail, in den YouTubeVideos (amziorg) oder in der Zeitschrift focus israel. Hanspeter Obrist Leiter der amzi
singt Christine Morgenstern Lieder eines Aufbruchs in Herrnhut
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MusikPortrait
Abschied von Hella Heizmann Mit ihrer Musik konnte sie Erwachsene wie Kinder begeistern und mitreißen – doch privat musste die begabte Künstlerin auch schwere Zeiten überstehen. Jetzt ist Hella Heizmann im Alter von 58 Jahren gestorben. Ines Emptmeyer über eine Pionierin der christlichen Popmusik.
Hella Heizmann Am 24. Februar 1951 in Wetzlar geboren, wurde Hella Heizmanns musikalische Begabung früh entdeckt. Mit sechs Jahren sang sie im Kinderchor einer Radiosendung des ERF. 1971 heiratete sie den Musiker Klaus Heizmann und war mit ihm und dem „Jugend für Christus Chor“ als Solistin unterwegs. Das Ehepaar bekam zwei Töchter, Melanie und Viola. 1983 veröffentlichte sie ihr erstes Album mit christlichen Kinderliedern. Mit ihrem Kinderchor, der Rasselbande, produzierte sie 16 Alben und förderte zahlreiche Kinder in Singfreizeiten. Sie hat über 350 Lieder geschrieben, 10 Soloalben und drei Produktionen mit ihren Töchtern herausgebracht. 1993 wurde ihre Ehe nach 22 Jahren geschieden. Als ihre heranwachsenden Töchter auszogen und der Arbeitsdruck abnahm, machten sich Burn-out und Depressionen bemerkbar. Sie ließ sich in der christlichen Fachklinik Hohe Mark behandeln – und wurde noch jahrelang danach mit ihrer Musik für andere Patienten zum Segen. Im Juni 2000 heiratete sie den Unternehmer Fritz Jürgen Weg. Ihre große Leidenschaft blieb die Musik, nun aber ohne Druck.
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n meinem CD-Player läuft eine von Hella Heizmanns Kinder-CDs. Ich singe lauthals mit und wundere mich, dass ich nach all den Jahren die Texte noch auswendig kann. Doch dafür war sie bekannt: Einfache, schnell mitsingbare Melodien mit Texten aus dem Leben. Bei Hella ging es um Obstsalat, Freundschaft, Fragen an Gott und Staunen über ihn. Kinder-Themen wie Erwachsenen-Sorgen. Diese Lieder haben geprägt. Elf Wochen war bekannt, dass Hella Heizmann unter Bauchspeicheldrüsenkrebs litt. Dann ging es sehr schnell. Am 12. Juli 2009 ist Hella Weg, wie sie mit bürgerlichem Namen hieß, im Alter von 58 Jahren aus ihrer irdischen Zeit in die Ewigkeit gerufen worden. Viele kannten sie als strahlende, immer top-gestylte Sängerin. Als eine schillernde Persönlichkeit, die viele Menschen, besonders Kinder, geprägt und mit ihrer Musik berührt hat. Sie wagte es, in die christlichen Songs Pop einzubringen und Kinderliedern neuen Schwung zu geben. Sie trug hohe Absatzschuhe, knallroten Lippenstift und kurze Haare. Sie war ein Trendsetter. Vorlieben wie Stricken, Nähen, Kochen, Radfahren, Dekorieren mochte man kaum vermuten, wenn man sie nur von der Bühne kannte. Aber all das gehörte zu ihr. Wie auch die Schatten-Seiten. Scheitern, Zerbruch, Verlust, Enttäuschung und Krankheit prägten ebenfalls ihr Leben, daraus machte sie keinen Hehl.
Die ersten Stationen … … waren voller Erfolgserlebnisse. Große Bühnen, viele Konzerte, Tourneen weltweit und viele Produktionen. Das Künstlerehepaar Hella und Klaus Heizmann war ganz und gar im Auftrag des Herrn und der Musik unterwegs. Ständig Gäste zu Hause und aktiv in St. Goar im „Haus der Musik“. So gab es kaum noch eine private Hella Heizmann. In allem beruflichen Erfolg erlebte Familie Heizmann privat immer weniger gute Zeiten. Es kam zur Scheidung. Bis zuletzt war sie sich sicher, dass eine Scheidung nicht das ist, was Gott uns Menschen wünscht. Aber es ging nicht mehr anders. Scheidung, Auszug, Umzug nach Eppstein. Sie zog sich zurück, litt, kämpfte alleine. Sie musste loslassen. Ihre geliebten Töchter Melanie und Viola gingen eigene Wege. Von Jahr zu Jahr wuchs der Druck. Obwohl keine Kraft und Inspiration da war, musste es immer weiter gehen. Immer produktiv und kreativ sein müssen, um Geld zu verdienen. Das Leben alleine bewältigen, trotz vieler Freunde, die mit ihr durch Dick und Dünn gingen. Alleine die Verantwortung tragen für Projekte und viel Arbeit. Einem Ruf gerecht werden, den man sich erarbeitet hatte. Die Frau zu sein, die die Menschen von der Bühne kannten: stark und erfolgreich nach außen, obwohl es innerlich oft anders aussah.
Die Hochpower-Phase … … war gefüllt von Kindersingefreizeiten. Eine Woche wurde ein Kindermusical einstudiert. Hundert Kinder lernten zwanzig Lieder in bis zu neunstündigen Proben am Tag auswendig. Potenzial wurde gefördert, Solos einstudiert, Requisiten hergestellt, Kostüme genäht, Abschluss-Konzerte auf die Beine gestellt, dazu Schlafanzugsparty, Dekoration, Bunter Abend … Zum Teil sieben Kindersingefreizeiten pro Jahr in ganz Deutschland. Tourneen und Plattenaufnahmen mit dem professionellen Kinderchor „Hella Heizmanns Rasselbande“, CDAufnahmen, Tourneen, Studio, Schrift an der Wand-Musical, Adventstournee mit ihren Töchtern und anderen … – alles gar kein Problem, ob Kraft da war, oder nicht.
Die letzten zehn Jahre … ... brachten mit ihrem Burn-out und dem dreimonatigen Aufenthalt in der Klinik Hohe Mark eine Weichenstellung für einen neuen Lebensabschnitt. Sie heiratete den Unternehmer Fritz Weg. Mit ihm war sie intensiv in eine kleine Gemeinde im hessischen Wissenbach eingebunden. Begleitete dort Gemeindelieder und leitete einen Singkreis. Prioritäten wurden neu gesetzt. Sie arbeitete an den Sachen, die ihr Spaß machten, sie nicht zu sehr anstrengten, keinen Druck ausübten. Sie gestaltete Frauenfrühstückstreffen und viele Frauen berührte
Seitdem ich in Deutschland Konzerte gebe, war Hella Heizmann für mich präsent. Sie hat so viele Konzerte gesungen, dass sie das „Maß aller Dinge“ war für jeden, der in den 80-er und 90er-Jahren musikalisch unterwegs war. Ich habe sie sehr bewundert. Und ihre Lieder waren einfach überall. Es gab wahrscheinlich keine Jugendgruppe und keinen Kinderchor, der nicht Lieder von Hella gesungen hat. Ihre Texte waren ehrlich und christuszentriert. Ihre Musik war einfach zu singen und zu lernen. Und das macht sie aus: erprobt, bewährt und sehr geliebt. Cae Gauntt ist Sängerin und war eine langjährige Kollegin von Hella Heizmann. Es sind nicht zuerst die Hunderte von Konzerten oder die gemeinsamen Musikproduktionen, die mir einfallen, wenn ich an Hella denke. Eine über 35-jährige Freundschaft ist durch Hellas Tod in die Erinnerung übergegangen. Meine Frau Barbara habe ich bei Hella kennen gelernt. Mir fällt die mutige Hella ein, die mitten in der Nacht allein im Wald einem in den Graben gerutschten Auto mitsamt Fahrer wieder auf die Fahrbahn hilft. Mit fällt die Versorgerin und leidenschaftliche Köchin ein, die vor einer Studiosession Unmengen von Schnitzeln, Soßen und Hefezöpfen anschleppte. Und mir fällt die „Schwarz-Weiß-Frau“ ein. Damit meine ich nicht in erster Linie ihre Kleidung (die müsste noch durch ein knalliges „Rot“ ergänzt werden). Hella liebte Kontraste, Gegensätze, das Extreme. Nicht nur die überschaubare „christliche“ Öffentlichkeit ist ohne Hella ein wenig farbenärmer geworden. Auch ich vermisse sie schon heute. Hans Werner Scharnowski arbeitet als Produzent und war einer der besten Freunde von Hella Heizmann. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an die vielen Glücksmomente denke, die ich in Hellas „Rasselbande“ erleben durfte. Wir haben Lieder im Studio aufgenommen oder Tourneen durch Deutschland und die Schweiz gemacht. Hella hatte eine überschäumende Energie und hat uns Kinder so mitreißen können. Sie hat uns Selbstbewusstsein gegeben und Mut gemacht auf die Bühne zu gehen und vor Tausenden zu singen. Ich denke sie hat in jedes ihrer Rasselbandenkinder die Liebe zur Musik gelegt. Durch sie habe ich als Kind auch mehr von Gott und seiner Liebe zu uns gelernt. Ihre Lieder haben mich damals wie heute geprägt. Stephanie Weiß arbeitet als Grafikerin und sang als Kind in Hella Heizmanns Kinderchor „Rasselbande“.
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Mit ihren Töchtern Melanie und Viola veröffentlichte Hella Heizmann die CD „Die schönsten Weihnachtslieder“
Wenn ich an Hella denke, dann denke ich an eine lange tiefe Freundschaft, die von beiderseitigem Geben und Nehmen geprägt war – besonders auch in Zeiten schwerer Not. Ich denke an Lachen und Weinen, an gemeinsames Arbeiten auf Tourneen und im Studio, an fröhliche Feiern, an ruhige Kaffeestunden zu zweit mit unserem Strickzeug, an lange Telefonate und tiefe Gespräche. Und ich denke natürlich an viele Lieder, die wir gesungen und die uns verbunden haben. Das größte Geschenk unserer Freundschaft war das Teilen des gemeinsamen Glaubens an Jesus Christus mit der Gewissheit, dass Gottes Liebe uns nie loslässt. Über allem, was wir erlebt haben, stand immer der Inhalt eines der Lieder von Hella: „Da kann man nur staunen über Gott und über die Wunder, die er tut …“. Hella ist angekommen bei ihrem Gott und Vater, bei Jesus, den sie liebte. Mich wird auch weiterhin dieses Lied begleiten und in großer Dankbarkeit und in Liebe an sie und unsere Freundschaft denken lassen. Margarete Hühnerbein ist Vorsitzende des christlichen Medienverbundes KEP und war eine der besten Freundinnen von Hella Heizmann Hella hinterlässt in meinem Leben drei Spuren: 1. Sie hinterlässt in mir die Spur der feinen Aufmerksamkeit. Sie nahm wahr, bekam mit und war zugewandt. Das tat so gut. 2. Sie hinterlässt in mir die Spur einer wunderbaren Umgänglichkeit. Hella war keine Diva. Ausgerechnet zu ihr gehörten auf Konzertreisen Bescheidenheit und Unkompliziertheit. 3. Sie hinterlässt in mir die Spur der endlosen Treue. Viele, viele Jahre, Woche für Woche, machte sie sich auf zur Hohen Mark, an den Ort, wo sie gesegnet worden war, um dort für andere ein Segen zu sein. Diese Spuren möchte ich als kostbares persönliches Vermächtnis verinnerlichen und selbst leben. Monika Deitenbeck-Goseberg ist Pfarrerin in Lüdenscheid und begleitete auch die Familien der Musiker Bernd-Martin Müller und Johannes Nitsch nach deren Tod.
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Fahrrad fahren: eine späte Leidenschaft von Hella Heizmann – hier mit ihrer Tochter im Schlepptau ihre Botschaft vom Zerbruch und wieder Aufstehen, vom Scheitern und Weitermachen. Neue, bewegende, Bibeltext-zentrierte Lieder für Erwachsene entstanden. Lieder aus ihrem Leben. Ihre große Sehnsucht nach Ankommen, Ruhe, Wurzeln schlagen wurde in Wissenbach und in ihrer Ehe mit Fritz Weg zu einem gesegneten Ende geführt. Hier konnte sie auftanken, bekam Geborgenheit, Sicherheit, ein zu Hause. „Ihr Fritz“ fuhr mit ihr zu Konzerten und Veranstaltungen. Er war ihr Begleiter und Unterstützer. In den letzten 13 Jahren fuhr sie jeden Samstag in die Klinik Hohe Mark, wo ihre Lieder für die Patienten zu Balsam für die Seele wurden.
Was zog sich durch ihr ganzes Leben? Sie war eine große Gastgeberin und Köchin. Hatte immer Gerichte fertig portioniert eingefroren, zauberte schnell die leckersten Kleinigkeiten, kochte Massen für Partys und Spontan-Events. Als Schneiderin beeindruckte ihre große Knopf-Sammlung und ihre Vorhänge, Kissen und veränderten Kleidungsstücke bereichern heute viele Wohnungen. Sie war extrem ordentlich, sortiert, organisiert, pünktlich. Zierte jeden Raum mit Kerzen und Lichterketten, die Tag und Nacht für Atmosphäre sorgten. Hellas Kaffeetasse war unverkennbar. Der rote Lippenstift war ihr Markenzeichen und hinterließ jeder Spülküche einen Gruß. Schwarz, weiß, rot waren „ihre Farben“ – ob in der Wohnung oder der Kleidungsauswahl. Große, bunte Ohrringe, hohe Schuhe, ausgefallene Leggins mit Glitzer. Handgeschriebene Briefe auf Notenpapier. Ihre wunderschöne Schrift gab jedem Manuskript seine eigene Note. Jeans-Hosen und Computer mochte sie nicht.
Mit ihren Töchtern verband Hella Heizmann eine enge Beziehung
In allem … … zog sich ihr tiefer Glaube durch. Halt in guten und schweren Zeiten. Sie hat diesen immer bezeugt. Bis zuletzt hat sie nie an Gottes Liebe gezweifelt. „Es werden bessere Tage kommen“ war ihr Lied und ihre Hoffnung. „Menschen sollen singen, das tut der Seele gut“, hat sie immer gesagt und selbst dafür gesorgt, dass es dafür gute Musik gab. „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“ ist sicher eines ihrer bekanntesten Lieder. Bis zuletzt hat sie diese Engel bei sich gehabt. Im Krankenhaus hat sie zum Ende ihrer schweren Krankheit gesagt, dass sie ein reich gefülltes und schönes Leben gehabt hätte und nun bereit sei zu gehen. Im Frieden mit Gott wollte sie nach Hause gehen. Sie hat nicht gehadert mit ihm. Sie sagte, dass man nach so einem guten, vollen Leben nicht mit Gott im Unfrieden sein muss. In der Hohen Mark hätte sie gelernt, dass Gottes Heilungswege manchmal sehr lange sind und oft dazu dienen, anderen damit etwas mitzugeben. Das hat sie auch nach elf Wochen Krankheit. Ihre Tochter Viola sagte: „Sie wurde von zwei Engeln abgeholt, ich habe sie gesehen. Melanie und ich haben ihre Hände gehalten und ihr mindestens zehn Mal ‚So nimm denn meine Hände‘ vorgesungen. Dann kamen die Engel, und die Mama fing an zu strahlen, drückte unsere Hände und hörte auf zu atmen.“ Hella ist nun wirklich zu Hause angekommen.
Ines Emptmeyer lebt in Altenkirchen und arbeitet als Erzieherin in einer Wohngruppe.
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CDTipps Philippa Hanna
Portland
Taste
These Broken Hands
Es ist immer schwer, nach einem viel versprechenden Debütalbum den Nachfolger zu publizieren. Aber die inzwischen 25-jährige Britin nutzte die zweijährige Pause nicht nur, um viele Konzerte zu geben, ein Buch zu veröffentlichen und neue Songs zu schreiben, sondern sich auch musikalisch, gesanglich und vor allem im Arrangieren weiterzuentwickeln. Ein wenig enttäuscht war ich beim ersten Hören dennoch, dass die meisten der zehn Songs insgesamt mehr zum Gitarrenrock als zum Soul/Funk tendieren, doch immer noch erfrischt die Singer/Songwriterin die Szene mit ihrem einmaligen Mix aus extrem grooviger Musik mit interessanten und herausfordernden Inhalten. Mein Lieblingstitel: Der allerletzte versteckte Track, feiner Funk zum Abtanzen! Sylvia Lee SCM Hänssler, € 18,98; CHF 36.95
Portland, die Newcomerband aus Großbritannien, ist hierzulande noch weitgehend unbekannt. Das sollte nicht so bleiben. Das Trio, bestehend aus Paul Meadows, Rory Thompson und Sarah Thompson, legt mit seinem Debütalbum ein hörenswertes Stück hin, produziert unter anderem von dem Produzenten Kipper, der auch schon namhafte Künstler wie Sting und Mary J. Blige produziert hat. Die ruhigen Lieder sind meist mit Akustikgitarre, Bass und Klavier hinterlegt und werden komplettiert durch die schöne Background-Stimme von Sarah Thompson. Eine schöne Mischung aus Brit-Pop und Folk mit Texten über den Glauben, die nicht abgedroschen sind. Harmonische Hintergrundmusik, oder einfach einlegen und Entspannen. Anspieltipp: Tonight. Stefanie Georg SCM Hänssler, € 18,95; CHF 36.95
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New every Morning Eine Kollektion von zehn teils bekannten Liedern über die Treue Gottes. Zehn sehr gute Künstler wie Natalie Grant, Sandi Patty oder Point of Grace haben sich auf der CD vereint, um über die Liebe und Barmherzigkeit Gottes zu singen. Hierbei geht es nicht um ruhige Anbetungsmusik, sondern um Popsongs mit guten Texten. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf unseren Fragen und Zweifeln bezüglich der Treue und Gnade Gottes. Die Sänger/ innen machen deutlich – Gott ist da und nah! Insgesamt eine CD, die den Tag erfrischt und den Hörer mit auf die Reise nimmt, Gottes Größe durch die Musik neu zu erleben. Stellenweise ein bisschen gleichtönig und ein wenig „amerikanisch“. Trotzdem, es lohnt sich die CD zu hören und sich von dem Schwung mitreißen zu lassen. Daniela Kurz SCM Hänssler, € 18,95; CHF 36.95
Judy Bailey
Anja Lehmann
Ready To Fly
Beautiful
Ein großes Jahr für Judy Bailey: Im Juli ist die karibische Sängerin zum dritten Mal Mama geworden, diesen Herbst ist ihr Buch „Und ich sang“ im Brendow Verlag erschienen, im November ist die Ausnahme-Künstlerin gemeinsam mit Adrian Plass auf Tour. Und außerdem präsentiert sie ihr neues Album „Ready To Fly“. Nach dem letzten Live-Album „Surrounded“ ist dieses wieder ein Studio-Album. Die Texte sind authentisch und positiv, gleichzeitig fordern sie dazu auf, unsere Wohlfühlzonen zu verlassen und uns nach dem auszustrecken, was Gott für uns geplant hat. Wie gewohnt sind die Texte mit eingängigen Melodien und Rhythmen zum Abtanzen unterlegt. Der Song „Like I Need Air“ versprüht karibisches Flair. Wer kann, sollte sich Judy und ihre Band live ansehen. Da steht kein Fuß mehr still! Als kleiner Vorgeschmack ist diese CD genau richtig. Stefanie Georg Gerth Medien, € 17,99; CHF 32.95 82
Women of Faith Worship Team and Friends
Nach sieben Jahren präsentiert die Sängerin wieder ein neues Solo-Album. Das ist natürlich schön. Fragt sich nur, ob der Titel auch hält, was er verspricht. Aber sobald die Scheibe im Player liegt, ist klar: Hier warten 15 blitzsauber produzierte Popsongs mit starken Soul- und RnB-Einflüssen, die ihrer Stimme schmeicheln und zwischendrin prima grooven. Schön und gut. Auch thematisch kommt das ganze authentisch rüber: „Auf meinem Weg mit Gott wird mir immer mehr deutlich, dass Gott einfach wundeschön sein muss. Das spiegelt sich nicht nur in dem wider, was er geschafften hat, sondern auch in der Art und Weise, wie er wirkt. Das ist der Kern meiner Lieder“, so Anja selbst. Alles in allem ist „Beautiful“ easy listening mit tollen Gesangsharmonien und Tiefgang für den entspannten Nachmittag auf dem Sofa. Da gibt's nix zu meckern. Weshalb ich dennoch nicht völlig aus dem Häuschen bin: Mir fehlt die Uptempo-Kracher-Nummer, die mich so richtig von besagtem Sofa reißt … Annette Penno Gerth Medien, € 17,99; CHF 32.95
News Evangelische Allianz:
Aktiv gegen Menschenhandel
Prisca Österreich:
Für Frauen in Verantwortung Das Arbeitsforum „Prisca – Frauen in Verantwortung“ bietet Frauen aus Österreich, die in Verantwortung stehen, eine Plattform für Vernetzung und steht unter den Leitworten „vernetzen.bewegen.stärken“. Dieses Arbeitsforum wird von der Österreichischen Evangelischen Allianz Österreichs getragen und traf sich im Juni 2009 zu einem ersten Austauschwochenende unter dem Thema „Es geht um dein Herz“ in Schladming. Das Anliegen von „Prisca“, eine Plattform für Vernetzung zu bieten, wurde durch die Referate von Elke Werner (Initiatorin von Prisca Deutschland) und dem Kennenlernen in immer wieder wechselnden Kleingruppen unterstützt. Daneben gab es viele Möglichkeiten zur Begegnung. Die gegenseitige Wertschätzung in allen Begegnungen und die spürbare Einheit machten den Teilnehmerinnen Mut für weiteres überkonfessionelles Arbeiten und bestätigten das Anliegen des Arbeitsforums. Auf dem Foto: Der Vorstand von „Prisca“ (v.l.n.r.) Renate Oester, Esther Lieberknecht, Maria Italon, Angelika Steiner, Petra Netzer, Monika Faes und Renate Gyger. Weitere Infos: www.evangelischeallianz.at
München:
Ökumenischer Kirchentag 2010 Vom 12. bis 16. Mai 2010 treffen sich Christen aus Deutschland und der Welt in München, um dort gemeinsam ihren Glauben zu feiern, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Ob Gottesdienste, Konzerte, Podiendiskussionen oder Theater – die erwarteten 100.000 Teilnehmenden dürfen sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen. Das Treffen steht unter dem Leitwort „Damit ihr Hoffnung habt“ (1. Petrus 1,21). Weitere Infos: www.oekt.de
Um sich stärker im Kampf gegen Menschenhandel zu engagieren, hat die Weltweite Evangelische Allianz eine Sondereinheit ins Leben gerufen. Jedes Jahr werden schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel, etwa 80 Prozent sind Frauen und Kinder. Sie werden vor allem als Sex-Sklaven und illegale Arbeitskräfte ausgebeutet. Die Sondereinheit soll Gemeinden mit Rat und Tat helfen, Menschenhandel in ihrer Umgebung wahrzunehmen und den Opfern zu helfen. Leiterin wurde die Kanadierin Christine MacMillan, Direktorin der Internationalen Kommission für soziale Gerechtigkeit der Heilsarmee. „Wir müssen Fürsprecher sein“, sagt die Heilsarmee-Kommissarin MacMillan „wir müssen aufstehen und gezählt werden, so dass die Art und Weise, wie manche Menschen gezwungen werden zu leben, nicht fortgesetzt wird.“ Was bereits gegen Menschenhandel getan wird – darüber informiert ein (englischer) Report der UNO, nachzulesen unter www.unodc.org/ unodc/en/human-trafficking/global-report-on-trafficking-inpersons.html
Neues Arbeitsmaterial:
Geistliche Wahrheiten für kleine Leute Speziell auf die Bedürfnisse von Kindergarten- und Vorschulkindern zugeschnitten ist das neue Mitarbeiter-Material-Heft „Kleine Leute – Großer Gott“, das Anke Kallauch, Referentin für Kindergottesdienst im Bund FeG, herausgibt. Jede Ausgabe enthält 20 Einheiten mit Bibelgeschichten und vielen Spiel-, Aktions- und Bastelideen für 3- bis 6-Jährige, die man im Kindergottesdienst oder Kindergarten einsetzen kann. Praxisorientierte Artikel mit Themen wie „Zappelkinder: Wie kriege ich Ruhe in die Gruppe?“ oder „Die besten Kinderbibeln für die Gruppe“ ergänzen die Einheiten, die ein überkonfessionelles Team aus landes- und freikirchlichen Autoren konzipiert. „Kleine Leute – großer Gott“ erscheint zweimal pro Jahr zum Preis von � 21,00 / CHF 35.00. Probelektionen und -Artikel gibt es unter www.klgg.de / www.klgg.ch, bestellen kann man das Heft unter: mit der Karte am Heftende. www.bvzeitschriften.net
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Stille
Termine & Co
40 Tage Gott erleben Elke Werner, Klaus-Günter Pache
Stille - Dem begegnen, der alle Sehnsucht stillt Dieses 40-Tage-Andachtsbuch ermutigt dazu, still vor Gott zu werden und ihm in Augenblicken der Ruhe zu begegnen. Das Buch ist Teil der Aktion „40 Tage Gott erleben“ zum Jahr der Stille 2010, an der sich auch ganze Gemeinden beteiligen können. Infos: www.kirchemitvision.de
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Die JOYCE Inspirations-Tour An fünf Orten feiern wir eine JOYCE Ladies Night. Ein Abend für Frauen und ihre Freundinnen. Voller Geschichten von Frauen, die uns inspirieren. Nachdenklich, herausfordernd und zum Schmunzeln. Impulse für Glauben und Leben. Für alle Sinne. Zeit, um aufzutanken und zu genießen. Mit: Christina Brudereck (Worte-Poesie) Carola Laux (Musik-Poesie) Melanie Carstens (Moderation & Interviews) Sa 21.11. D-22081 Hamburg Christus-Gemeinde, Gluckstraße 7 So 22.11. D-45468 Mülheim an der Ruhr, Christus-Gemeinde, Uhlandstraße 25 Mo 23.11. D-08371 Glauchau C-Punkt-Gemeinde, Marienstraße 46 Di 24.11. D-73614 Schorndorf Christliches Zentrum Scala, Grabenstrasse 40 –44 Mi 25.11. CH-3601 Thun Evangelisch-freikirchliche Gemeinde, Burgstrasse 8 Die Abende beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei – eine Kollekte wird erbeten. www.joycenet.de, www.joyce.ch
Elke Werner, Klaus-Günter Pache Stille - Dem begegnen, der alle Sehnsucht stillt Gebunden, 13,5 x 20,5 cm, 208 S. Nr. 226.296, €D 14,95 €A 15,40/sFr 27,30*
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Schweiz Frauenfrühstückstreffen www.frauenfruehstueck.ch, 0 81 / 284 84 72 14.11. Ich leiste, darum bin ich, Ebnat-Kappel 21.11. Frauen bewegen das 21. Jahrhundert, Luzern
Haus der Stille Sunnebad www.sunnebad.ch, 0 52/397 13 13 16. – 20.11. Geistliche Impulstage für Frauen mit Vreni Theobald
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Konferenzen Ladies’ Lounge – Frauenkongress von ICF Zürich www.icf.ch 06. – 07.11 „Generationen – zueinander, miteinander, füreinander“ mit Susanna Bigger und Team, CH-Zürich Joyce Meyer Konferenz www.joyce-meyer.de 13.–14.11. CH-Basel – mit Hillsong London Frauentag des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes www.lgv.org 29. bzw. 30.01. „Hauptsache mir geht’s gut“ mit Cornelia Mack, D-Bad Liebenzell, Anmeldeschluss: 15. Januar
Tours
Reisen mit Schechinger-Tours Wir laden herzlich ein! Israel-Inforeise für Pastoren & Gruppenplaner vom 01.02. – 08.02.2010
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Israel Rundreise zum Schnäppchenpreis vom 13.02. – 20.02.2010 Mit Georg und Elisabeth Terner, Walter und Marianne Schechinger
Israel Rundreise zum Schnäppchenpreis vom 20.02. – 27.02.2010 Mit Walter und Marianne Schechinger und Pastor Wolfgang Wangler
Ostern in Israel erleben
vom 31.03. – 11.04.2010 Mit Johannes und Gisela Vogel (Bibel-Center Breckerfeld) und Walter und Marianne Schechinger
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Wander- und Badereise nach Eilat am Roten Meer vom 31.10. – 07.11.2010
Weitere Reisen: Türkei-Sonderreise „Auf den Spuren des Apostel Paulus und der 7 Sendschreiben“ 08.05. – 15.05.2010 Mit Wolfgang und Sieglinde Wangler
„Auf den Spuren der Hugenotten“ in Südfrankfreich 31.05. – 05.06.2010 Mit Bernd Benike
Bergwoche im Sommer in Oberstdorf 14.08. – 21.08.2010 Mit Wofgang Wangler und Haim Reusch zum Thema: „Israel aktuell“
…und viele weitere Reisen sind geplant…
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Schwesterngemeinschaft Ländli, Oberägeri www.laendli.ch, 0 41 / 754 99 43 20. –22.11. body & soul & spirit – Das ganzheitliche WellnessWochenende
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BuchTipps Greg Watts
Danny Oertli
Ursula Koch
Mutter Teresa
Malt Mami jetzt den Himmel bunt?
Die Meisterin vom Rupertsberg
Heilige der Dunkelheit
Die wahre Geschichte eines bewegenden Abschieds
Hildegard von Bingen – eine Botin der Liebe
Eine bewegende Geschichte über eine junge Liebe, die sich von Anbeginn mit dem Schicksal Krebs auseinandersetzen muss. Danny und seine Frau Cyndi lernen sich in jungen Jahren kennen und lieben und vertrauen darauf, dass sie zueinander gehören. Doch das Glück wird durch ihre Krebserkrankung auf die Probe gestellt. Als Cyndi dann noch stirbt, ist es für die sehr junge Familie ein harter Schicksalsschlag. Offen und ehrlich schildert der Ehemann Danny, wie er mit der ganzen Situation fertig wird und wie Gott ihm im tiefsten und elendsten Moment begegnet. Ein authentischer und bewegender Lebensbericht einer Liebe, die von Gott getragen wird. Es gibt kein Happy-End im Hollywood Stil – hier spielt das wahre Leben und es begegnet einem der wahre Gott. Aber dies zu lesen, lohnt sich! Daniela Kurz Gerth Medien, 192 Seiten, € 14,95; CHF 27.30
Wohl am besten bekannt ist sie als die Frau, die viel über Kräuter und ihre Wirkung wusste – Hildegard von Bingen. Aber sie ist noch viel mehr: eine mutige Frau, die es wagt, sich mit der kirchlichen Obrigkeit auseinanderzusetzen, ja, diese sogar zu kritisieren; eine Frau mit Visionen und Entschlossenheit, die umsetzt, was sie für richtig erkannt hat. Sie lebt aus einer innigen Beziehung zu Gott. Aber sie ist auch eine Frau mit Herz für ihre Mitschwestern und die Menschen, die zu ihr kommen. Und sie hat Spuren hinterlassen, bis heute. Die Autorin Ursula Koch lässt die ganz unterschiedlichen Facetten ihres Wesens, Lebens und Wirkens im Mittelalter lebendig werden, auch wenn manches für uns heute nicht ganz leicht nachzuvollziehen ist. Angelika Steeb Brunnen, 192 Seiten, € 12,95; CHF 23.40
Wer kennt sie nicht: Mutter Teresa. Schon zu Lebzeiten wurde die inzwischen Verstorbene für ihren Einsatz für Arme und Kranke fast wie eine Heilige verehrt. Doch was man bei all den vielen Ehrungen und Auszeichnungen vergisst: Auch sie war ein Mensch, der sich im Alltag nach der Nähe Gottes sehnte – und sie oft nicht spürte. Aber dennoch bis ins hohe Alter treu Gott nachfolgte und dem, was sie als ihre Berufung sah: nämlich Jesus im Nächsten zu erkennen und zu dienen. Es lohnt sich, Greg Watts Biografie zu lesen, weil sie uns wieder daran erinnert, dass nicht die Menschen mit dem meisten Geld Geschichte schreiben – sondern diejenigen, die treu leben, wozu Gott sie berufen hat. Melanie Carstens Brendow, 192 Seiten, € 16,95; CHF 30.40
Christel Zachert
Dorothee Adrian
Mein Weg auf den Kilimandscharo
Winterabschied
Nur wer sich aufmacht, kommt an seine Grenzen Wann ist man zu alt, um Träume zu haben? Christel Zachert macht klar – auf keinen Fall mit 67 Jahren. Aufgewachsen mit einem Vater, der begeisterter Wanderer ist, erbt sie die Liebe zu den Bergen. Doch während ihres aktiven Lebens ist neben Familie und Beruf wenig Zeit für die Berge. Im Alter beschließt sie sich nochmals einen Traum zu erfüllen. Sie will den Kilimandscharo besteigen. In ihrem Buch erzählt Christel Zachert in einfacher Sprache, wie es dazu kam, ihre Motivation hinter dem Aufstieg und wie sie mit Siegen und Niederlagen umgeht. Ich war beeindruckt von ihrer Disziplin und ihrer Willenskraft, aber auch von ihrer Vernunft. Die Autorin macht klar – Träume sind gut und sie zu erreichen etwas Wunderbares, aber man sollte dabei nicht über seine Grenzen gehen und sein Leben aufs Spiel setzen. Ein Buch, das einem wieder eigene neue Träume schenkt. Daniela Kurz Brendow, 144 Seiten, € 14,95; CHF 27.30 86
JOYCE
Erinnerungen an meine Mutter Auf sehr poetische und warmherzige Weise beschreibt Dorothee Adrian die letzten Tage mit ihrer Mutter. Die Finnin Marketta Tuula Schadwald litt an Krebs und verbrachte ihre letzten Lebenswochen im Hospiz. In der Erinnerung der Tochter leuchtet noch einmal das reichhaltige, bewegte und engagierte Leben der Mutter auf: eine normale und dennoch besondere Frau, die einem als Leserin mit jeder Seite mehr ans Herz wächst. Aus den Schilderungen der Tochter lesen wir: Der Prozess des Sterbens und Abschiednehmens ist nicht einfach, weder für die Kranke, noch für ihre Familie und Freundinnen, die sie begleiten. Aber es ist berührend zu lesen, wie versöhnt ein Leben zu Ende gehen kann – bei aller Trauer, die bleibt. Melanie Carstens Neukirchener Verlagsgesellschaft, 96 Seiten, € 12,90; CHF 23.40
Margitta Rosenbaum (Hrsg.) Mit meinem Gott springe ich über Mauern Bewegende Biografien aus dem Osten der Republik SCM R.Brockhaus € 8,95; CHF 16.60
BuchPortrait
Mit meinem Gott springe ich über Mauern Am 9. November 2009 feiern Christen in Ost- und Westdeutschland, dass die trennende Mauer vor 20 Jahren gefallen ist. Und wir denken dankbar daran, dass die Freiheit, in der wir Christen im Westen leben dürfen, alles andere als selbstverständlich ist. Wie man als Christin in einem atheistischen Staat lebte, zeigen die bewegenden Biografien in Margitta Rosenbaums Buch. Wir haben die Herausgeberin – die selbst in der DDR aufgewachsen ist – gefragt, wie sich ihr eigenes Leben durch die Wende verändert hat. In diesem Jahr feiern wir 20 Jahre Mauerfall. Was ist für dich persönlich der größte Grund zum Feiern? Es sind die Menschen, die ich nach dem Fall der Mauer kennen lernen durfte. Da gibt es viele, mit denen ich gerne ein Fest feiern würde, die mein Leben bereichert haben, die mir den Blick geweitet haben. Unzählige Begegnungen, Gespräche, Freundschaften. Es ist einfach schön. Nicht zuletzt sind auch die Partner meiner inzwischen erwachsenen Kinder im anderen Teil Deutschlands aufgewachsen. Noch immer sage ich laut Halleluja, wenn ich mit dem Auto über die ehemalige Grenze fahre. Die neue Freiheit kann ich nicht genug loben. Erinnerst du dich noch daran, wie du den 9. November 1989 erlebt hast? Der 9. November 1989 war für mich ein besonderer Tag. Meine Tochter wurde neun Jahre alt. Wir hatten viele Kinder eingeladen und haben Kindergeburtstag gefeiert. Nachdem ich die lebhafte Gesellschaft persönlich wieder zu Hause abgeliefert hatte, sank ich todmüde aufs Sofa und wollte nur meine Ruhe. Aber als ich in den Nachrichten sah, wie Herr Schabowski diesen Zettel aus seiner Aktentasche holte und selbst nicht zu wissen schien, was er da vorlas, da wusste ich, dass dieser Tag ein historischer Tag sein wird. Ich möchte nicht vergessen, wie aufregend jene Tage waren. Wir wussten nicht, ob das wirklich alles friedlich ablaufen würde. Die Bilder vom Platz des Himmlischen Friedens in China waren uns im Gedächtnis hängen geblieben. Dort hatten Panzer die friedlichen Demonstranten niedergewalzt. Das hätte bei uns auch so kommen können. Nur 25 Kilometer entfernt von meinem Dorf liegt die Stadt Plauen. Dort hat die Wende begonnen, noch bevor in Leipzig die Menschen auf die Straße gingen. Das ist nur nicht so bekannt geworden, weil das „Westfernsehen“ in der Provinz nicht dabei war. Ein Freund hatte mir erzählt, dass etliche Demonstranten in Plauen abgeführt worden waren. Sie mussten stundenlang mit den Händen an der Wand in einer Turnhalle stehen. Scharfe Hunde und Bewaffnete bewachten sie. Sie durften noch nicht ein-
mal zur Toilette gehen. Es war wie ein Wunder, dass man sie wieder frei ließ. Als in der Nacht des 9. November im Fernsehen gezeigt wurde, wie die Menschen über die Grenze strömten, da wurde klar, dass die friedliche Revolution, die wir mit unseren Gebeten und Kerzen begonnen hatten, wirklich friedlich zur Veränderung führt. Es war unglaublich. Haben die Christen und die Gemeinden im Osten Deutschlands von der Wende hauptsächlich profitiert oder ist auch etwas verloren gegangen? Ich möchte das nicht so gerne mit profitieren und verlieren beschreiben. Es hat sich unsagbar vieles geändert. Unser Platz in der Gesellschaft ist nicht mehr der des ungeliebten Außenseiters. Christsein wurde als rückständig und weltfremd verpönt. Es war selbstverständlich, dass Christsein etwas kostet. Ich fürchte, dass dieses Wissen in Zukunft für alle eine größere Rolle spielen wird. Was ist deiner Meinung nach typisch für Christinnen, die in der DDR aufgewachsen sind, was für Christinnen aus dem Westen? Auf den ersten Blick fällt mir da der Umgang mit der Frage nach Berufstätigkeit der Frau ein. Man bedenke: 98 Prozent der Frauen in der DDR waren berufstätig. Hat das Erleben vom Fall der Mauer und der Wiedervereinigung deinen persönlichen Glauben verändert? In 20 Jahren hat sich mein Glaube verändert und das hat mit meiner Umwelt zu tun. Ich fände es schlimm, wenn es anders wäre. Vom Erleben der Wende möchte ich vor allem eines behalten: Bei Gott gibt es keine aussichtslosen Fälle. Er ist stark genug, um gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen. Er hat es getan, obwohl kaum jemand damit gerechnet hatte. Margitta Rosenbaum arbeitet als Reisereferentin für die Arbeitsgemeinschaft Biblische Frauenarbeit (ABF) und lebt in Grünbach in Sachsen. www.margitta-rosenbaum.de
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FilmTipps
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Liebe Mauer
Helen
Ihr erster Tag in West-Berlin, in ihrer eigenen Wohnung. Direkt an der Mauer, die West- und Ostberlin trennt, beginnt Franzis (Felicitas Woll) neues Leben als Studentin. Auf dem Volksarmee-Wachturm vor ihrer Tür muss Sascha (Maxim Mehmet) Dienst schieben. Franzi passiert seinen Schlagbaum, um in einer spottbilligen DDR-Kaufhalle einzukaufen. Auf dem Rückweg, kurz hinter dem Schlagbaum, rutschen ihr die vollen Tüten aus der Hand. Ohne nachzudenken, eilt Sascha ihr zur Hilfe – auf die westdeutsche Seite. Während er vor Franzis Füßen die zerschlagenen Eier vom Pflaster wischt, sind die Gewehrläufe seiner Kameraden auf ihn gerichtet. Der „Republikflüchtling“ soll umgehend auf DDR-Gebiet zurückkehren. Franzi steht wie versteinert da, dann steigen ihr die Tränen in die Augen. Dann ist Sascha zurück auf seinem Wachturm. Und Franzi schwer verliebt. Franzi und Sascha arrangieren heimliche Treffen. Stasi und CIA vermuten hinter den Treffen politische Aktivitäten und nehmen die beiden ins Visier – es ist 1989 und die letzten Tage der DDR sind angebrochen. „Liebe Mauer“ ist ein Film über zwei „grenzenlos“ Verliebte, zwei couragierte junge Erwachsene, die sich ihre Ost-West-Liebe eine Menge kosten lassen. Die Geschichte ist nicht besonders anspruchsvoll, aber charmant und an manchen Stellen durchaus einfühlsam erzählt. Wirklich bewegend wird es, wenn die Mauer fällt. Das kann man nicht häufig genug sehen. Ein Film, mit dem sich Mütter und Töchter oder Familien einen schönen Abend machen können. Anne Albers-Dahnke
In den Augen ihrer Freunde lebt Helen (Ashley Judd) einen Traum: Sie hat einen tollen Beruf, ihr Mann David (Goran Visnjic) liebt sie und mit ihrer 13-jährigen Tochter gibt es keine Probleme. Doch Helen kämpft mit einer seltsamen Schwermut, ist müde und unkonzentriert. Sie versucht diesen Zustand vor ihrer Familie zu verheimlichen, was immer öfter zu Spannungen mit ihrem Mann David führt. Als der seine Frau bewusstlos im Badezimmer findet und ins Krankenhaus bringt, kommt die Wahrheit ans Licht: Helen leidet unter Depressionen und hat vor Jahren bereits einen Selbstmordversuch unternommen. David ist verzweifelt: Helen ist doch eine glückliche Frau! „Ihre Frau ist nicht unglücklich, Ihre Frau ist krank!“, korrigiert der Arzt. Die Situation eskaliert, als sich Helen immer stärker von ihrer Familie zurückzieht und nur noch bei einer ihrer Studentinnen Halt zu finden scheint, die mit einem ähnlichen Schicksal kämpft. Mit „Helen“ erzählt die Regisseurin und Autorin Sandra Nettelbeck (Bella Martha) die Geschichte einer Frau, deren Depression langsam aber sicher ihr Leben zerstört und sie von den Menschen isoliert, die sie eigentlich liebt. Da der Film weitgehend Helens Perspektive bewahrt, muss man als Zuschauer so hilflos wie ihr Mann und ihre Tochter dem Geschehen zusehen – ohne eine Idee zu bekommen, wo die Ursachen liegen oder was Helen helfen könnte. Im Film muss Helen sich entscheiden, ob sie den Kampf gegen die Krankheit aufnimmt und einen Weg zurück sucht zu den Menschen, die sie lieben. Ein eindrücklicher Film über eine häufig unerkannte, aber weit verbreitete Krankheit – aber auch eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art. Melanie Carstens
Kinostart: 19. November 2009
Kinostart: 26. November 2009
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Das ICMedienhaus ist die Vertriebs- und Dienstleistungsgesellschaft der Verlagsgruppe SCM Stiftung Christliche Medien. Wir produzieren und vertreiben christliche Medien wie Magazine, Bücher, Tonträger und DVDs und unterhalten eine erfolgreiche Internetabteilung sowie 6 Buchhandlungen. Zum nächst möglichen Termin suchen wir in Witten einen
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Kursleiter/in (in Nebentätigkeit) zur Ausbildung von Betriebshelfern und Schülern in Erster Hilfe. Die Kurse werden in der Regel individuell geplant und überwiegend werktags durchgeführt. Durch zeitgemäße Ausbildungskonzepte und erfrischend neue Methoden sichern wir in unseren Seminaren einen hohen Lernerfolg. Hierfür erhalten Sie eine fundierte pädagogisch-psychologische Qualifikation. Weiter bieten wir Möglichkeiten zur Fortbildung und Weiterentwicklung. Fachliche oder pädagogische Vorqualifikationen werden hierbei anerkannt. Der Besitz eines Führerscheins der Klasse B (III) wird erwünscht, die Motivation zum Umgang mit Menschen in Gruppen wird vorausgesetzt. Zusätzlich erwarten wir die Bereitschaft zur Repräsentanz der Johanniter. Die Nebentätigkeit als Kursleiter/in wird leistungsgerecht vergütet. Zusätzlich werden die Kosten für die pädagogische und die fachliche Ausbildung übernommen. Wenn Sie sich angesprochen fühlen senden Sie bitte Ihre Bewerbung per Post oder E-Mail an: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Regionalverband Rhein-Ruhr Ausbildung Erkrather Straße 245, 40233 Düsseldorf E-Mail: michael.koester@juh-rheinruhr.de
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Dies sind Ihre Seiten – deshalb stellen Leserbriefe nicht die Meinung der Redaktion dar. Sinnwahrende Kürzungen behalten wir uns vor.
Geschäftsführung: Frieder Trommer Verlagsleitung: Ulrich Eggers Redaktion: Melanie Carstens Freies Redaktionsteam: Bianka Bleier, Christina Brudereck, Stephanie Dressler, Claudia Filker, Anja Gundlach, Kerstin Hack, Anna-Maria Heinemann, Debora Kuder, Christina Rosemann, Birgit Schilling, Angelika Steeb, Christiane Rösel, Jutta Wilbertz Herausgeberbeirat: Karin Ackermann-Stoletzky, Andrea Adams-Frey, Ruth Bai-Pfeiffer, Erika Best-Haseloh, Marieluise Bierbaum, Verena Birchler, Christiane Bladt, Bianka Bleier, Alexandra E. Depuhl, Elizabeth Domig, Stephanie Dressler, Christel Eggers, Ines Emptmeyer, Irmhild Enners, Gaby Fasnacht, Claudia Filker, Marina Franz, Christa von Hantelmann, Anna-Maria Heinemann, Friedegard Holmer, Hannelore Illgen, Ingrid Kern, Daniela Kurz, Monika Kuschmierz, Ruth Lieberherr, Gudrun Neumaier, Anna-Lisa Oggenfuss, Susanna Oppliger, Antje Rein, Christine Rösch, Christiane Rösel, Margitta Rosenbaum, Dr. Christine Schirrmacher, Angelika Steeb, Franziska Stocker-Schwarz, Friedhilde Stricker, Marit Studer, Elisabeth Vollmer, Annekatrin Warnke, Marion Warrington, Angela Werth.
So erreichen uns Ihre Leserbriefe: Redaktion JOYCE Catharinenstraße 2 D-27472 Cuxhaven E-Mail: leserbriefe@joycenet.de
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Redaktionsassistenz: Ina Dinnebier Anzeigen Deutschland: Jürgen Bublitz, E-Mail: bublitz@bundes-verlag.de Anzeigen Schweiz: Niklaus Mosimann, E-Mail: werben@bvmedia.ch Layout: Joussen Karliczek GmbH, 73614 Schorndorf Druck: Evers-Druck GmbH, 25697 Meldorf Auflage: 150.000 Copyright: Bundes-Verlag 2009 Verlag: Bundes-Verlag GmbH, Bodenborn 43, 58452 Witten, Telefon 0 23 02/9 30 93-0, Telefax 0 23 02/9 30 93-689, info@bundes-verlag.de Internet: www.joycenet.de, www.joyce.ch Vertrieb: Bundes-Verlag GmbH, Witten; blessings4you – Ihre christliche Buchhandlung!, Stuttgart; Christliche Bücherzentrale, Wels; J. G. Oncken Nachf. GmbH, Kassel; bvMedia Christliche Medien GmbH, CH-Pfäffikon ZH Abo-Service: Deutschland: Bundes-Verlag GmbH, Postfach 40 65, 58426 Witten, Telefon 0 23 02/9 30 93-917, Telefax 0 23 02/9 30 93-689, E-Mail abo@bundes-verlag.de; Österreich: Christliche Bücherzentrale, Dr.-Schauer-Str. 6a, 4600 Wels, Telefon 0 72 42/6 57 45, Telefax 0 72 42/ 6 61 63; Schweiz: bvMedia Christliche Medien GmbH, Postfach 384, CH-8330 Pfäffikon ZH, Telefon 043/288 80 10, Telefax 043/288 80 11, E-Mail info@bvmedia.ch Bitte teilen Sie uns Änderungen Ihrer Anschrift umgehend (und unter Angabe von Kundennummer und alter Adresse) mit: Zeitschriften werden trotz eines Nachsendeantrags nicht von der Post nachgesandt. Einzelpreis: Euro 4,80/CHF 9.50 (in D inkl. 7 % Mehrwertsteuer) Abonnementpreis: Euro 16,-/CHF 29.10 zzgl. Versandkosten für vier Ausgaben jährlich. Das Abo verlängert sich automatisch um ein Bezugsjahr, wenn es nicht bis spätestens 6 Wochen vor Bezugsjahresende gekündigt wurde. Anzeigenverwaltung: Bundes-Verlag GmbH, Jürgen Bublitz, Postfach 40 65, 58426 Witten, Telefon 0 23 02/9 30 93-644, Telefax 0 23 02/9 30 93-649, E-Mail anzeigen@bundes-verlag.de; Schweiz: (für Beilagen und Inserate nur in der Schweizer Auflage) bvMedia Christliche Medien GmbH, Niklaus Mosimann, Witzbergstr. 7, Postfach 384, CH-8330 Pfäffikon ZH, Telefon 043/288 80 15, Telefax 043/288 80 11, E-Mail werben@bvmedia.ch Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10/2009. Trotz sorgfältiger Prüfung kann der Verlag keine Verantwortung für die veröffentlichten Anzeigen, Beilagen und Beihefter übernehmen. Beilagenhinweis: Einem Teil der Auflage sind Prospekte von Gerth Medien/Aßlar; ICMedienhaus/Holzgerlingen; St. Benno/Leipzig; World Vision/Friedrichsdorf; Johannis/Lahr; Schönblick. Christliches Gästezentrum/Schwäbisch Gmünd und israel heute – nai Ltd./Jerusalem/Israel; beigelegt oder beigeklebt. Titelbild: www.getty-images.de
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JOYCE
Oder: Redaktion JOYCE Witzbergstrasse 7 Postfach 384 CH-8330 Pfäffikon ZH E-Mail: leserbriefe@joyce.ch
Muss es unbedingt ein „eigenes“ Kind sein? Zu JOYCE 2/09: „Kinderlos und trotzdem fruchtbar“ Ich habe diesen Artikel sehr interessiert gelesen und finde es immer wieder spannend, wie die einzelnen Paare mit diesem Thema umgehen. Auch im vorliegenden Artikel sind sicher gute Denk- und Lösungsansätze für dieses Problem zu finden. Über dieses Thema wurde ja schon gelegentlich in JOYCE geschrieben. Über eine Möglichkeit bzw. Alternative bei unerfülltem Kinderwunsch wird jedoch kaum berichtet – die Adoption oder auch die Pflegschaft. Muss es unbedingt ein „eigenes“ Kind sein? Wir haben diesen Schritt vor fast 20 Jahren gewagt und sind nach vielen harten Jahren jetzt sehr glücklich damit. Unsere Adoptivtochter ist jetzt „unsere“ Tochter – auch wenn dies ein sehr langer Prozess war. Es wäre schön, wenn künftig auch zu diesem Thema etwas in JOYCE zu lesen sein würde. Ich finde, dass Adoption gerade bei Christen durchaus eine Alternative bei unerfülltem Kinderwunsch ist. Constance Lehmann, per E-Mail
Zu JOYCE 2/09: „Kinderlos und trotzdem fruchtbar“ Ich habe mich sehr gefreut, mein eigenes JOYCE-Heft in Händen zu halten – als Geschenk einer lieben Freundin, nachdem ich nun jahrelang „mitgelesen“ habe. Vielen Dank für eure tolle Arbeit. Das hat nämlich gefehlt bei den „10 Ideen, wie ich meine beste Freundin überraschen kann“: Mit einem JOYCE-Geschenkabo (falls sie wie ich noch keines hat …) Vielen Dank auch, dass ihr das Thema „Kinderlosigkeit“ nicht tabuisiert. Ich kenne einige Paare, die sehr und im Verborgenen darunter leiden (meist leiden die Frauen mehr, weil es unser Frausein in Frage stellt, nicht Leben spenden zu können – egal, wer „schuld“ ist). Mein Mann und ich haben selbst lange Jahre gebetet, gehofft, ge„arbeitet“ daran, endlich das erwünschte Kind zu bekommen. Gott hat ein Wunder getan und wir wurden endlich schwanger – und ich war die glücklichste Schwangere, die man sich denken kann. Zu einer Zeit, wo andere Kinder frühgeboren gerade schon überleben, gaben wir unseren Sohn (Isaak Frederik) wieder an Gott zurück – nachdem er unbemerkt in meinem Bauch gestorben war. Die Geburt eines toten Kindes, das Begräbnis, die lange Zeit der Trauer, die Begleitung durch Freunde, die Tagebuchaufzeichnungen und die sehr einprägsamen Gespräche mit Gott in dieser Zeit … das alles hat uns für immer verändert. Totgeburt, auch das ist ein Tabuthema,
über das jetzt langsam gesprochen wird. Jetzt sind wir sehr dankbar, noch zwei wunderbare Söhne geschenkt bekommen zu haben – der erste, Noah Gabriel, entstand auf den Tag genau ein Jahr nach Isaak, und er wurde am 24. Dezember geboren. Gott ist ein Gott der Wunder und der Wiederherstellung – vieles erkennt man erst aus der Distanz. Und wir freuen uns darauf, Isaak einmal gegenüber zu stehen und ewig Zeit zu haben, ihn kennen zu lernen. Das alles zerkratzt unseren von uns aufgestellten Lebensplan und macht Platz für Gottes Malereien, seine Muster und Wege. Das alles zerbricht unsere Sicherheit und Stärke und lässt uns aus Gottes Kraft leben. Das alles wischt vieles Unwichtige weg, das uns Sorgen macht, und schweißt uns als Ehepaar zusammen – in guten wie in bösen Tagen. (Im besten Fall mit Gottes Gnade – Ehen können sicher auch an unverarbeiteter Trauer zerbrechen.) Danke, dass ihr in euren Heften allen Facetten des Frauseins Raum gebt! Reichen Segen allen, die das ihre zur JOYCE beitragen! Claud Donauer, A-Seiersberg bei Graz
blättert und bin auf diesen Artikel gestoßen. Es hat mir so gut getan das zu lesen. Das war ja ganz wie meine Situation, ich habe mich so richtig verstanden gefühlt. Und nicht nur die Tatsache, dass es auch noch andere Frauen gibt, die so fühlen wie ich, war schön für mich. Noch viel besser war, auch gleich die Lösung für das Problem geliefert zu bekommen. Und mit diesem Wissen war es dann auch ganz einfach, wieder auf meinen Mann zuzugehen, auch wenn ich mich gerade „nicht geliebt gefühlt habe“. Ich hoffe, dass ich es jetzt öfter schaffen werde, die Abwärtsspirale zu stoppen. Danke für die offenen Worte! Sie kamen genau zum richtigen Zeitpunkt, wie nur Gott das planen kann! N.N.
Gibt mir „Aufwind“ JOYCE allgemein Ich freue mich nach wie vor jedes Mal wenn die JOYCE eintrifft! Sie tut gut und gibt mir oft „Aufwind“ und neue Ideen für die zeitweise nicht einfachen Situationen in der Mission. Dorith Randriamparany, Madagaskar
So richtig verstanden gefühlt Zu JOYCE 3/09: „Auf einmal kam so viel Liebe zurück“ Liebe Sandra Müller, ganz herzlichen Dank für diesen Artikel! Heute Morgen kam die neue JOYCE ins Haus geflattert, als ich gerade beim Frühstück saß – nach einer schrecklichen Nacht und ganz viel Knatsch mit meinem Mann – mal wieder. Als ich kurz darauf alleine war, habe ich in der Zeitschrift ge-
Meine Erfahrungen sind völlig anders Zu JOYCE 3/09: Dossier „Sexualität genießen“ Ihre Beiträge zum Thema Sexualität fand ich überwiegend sehr gut. Allerdings klingt der Bericht über Sexualität nach der Menopause für mich eher wie eine Empfehlung der Pharmaindustrie. Ich bin selber 57 Jahre alt und kann das Vorgehen der Schreiberin sowie ihrer Frauenärztin in keiner Weise nachvollziehen. Die Pille „bis zum Schluss“? Dann geht es vielleicht danach auch nicht ohne Hormontherapie. Meine Erfahrungen und die meiner etwa gleichaltrigen Freundinnen und Kolleginnen sind völlig anders. Was sagt mir nun dieser Bericht über Sexualität nach der Menopause? Nichts! Schade eigentlich. Ihre ansonsten zufriedene langjährige Leserin H. Maybaum, per E-Mail
Lebensecht und lebensnah Zu JOYCE 3/09: Dossier „Sexualität genießen“ Als Erstes möchte ich euch einen riesigen Dank für eure supertolle Arbeit aussprechen, die Zeitschrift JOYCE ist einfach wunderbar! Ihr trefft mit den Themen immer wieder mitten ins Leben, ins Christsein hinein und macht aber auch vor den so genannten TabuThemen nicht halt. Toll, das ist lebensecht und lebensnah! Besonders hat mich in der letzten JOYCE das Dossier „Sexualität genießen“ angesprochen, da das Thema gerade auch in christlichen Kreisen (leider) eher nicht so ausführlich beleuchtet wird und man selbst oft mit vielen Fragen und Unsicherheiten alleine zurückbleibt (außer, man kann mit einer guten Freundin darüber reden oder mit seinem Partner, der aber oft die „Probleme“ einer Frau nicht nachempfinden kann). Ich persönlich habe auf diesem Themengebiet viele Erfahrungen der Autorinnen gut nachvollziehen und verstehen können und bin euch richtig dankbar dafür, nun bestätigt zu bekommen, dass sowohl andere Frauen so ähnlich fühlen wie ich, als auch dass Sex nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen ist und sein kann. Auf jeder Leinwand und in fast jeder anderen Zeitschrift werden einem die Sex-Mythen, die Claudia Filker so schön herausgearbeitet hat, vorgegaukelt, so dass frau in einer Partnerschaft schnell verunsichert ist, wenn „es“ mal nicht so läuft. Mutig und zugleich aber auch Mut machend fand ich den Artikel von Sandra Müller, der zutiefst berührt und zum Nachdenken in der eigenen Beziehung anregt … Vielen Dank für die ehrlichen und offenen Worte und Gefühle. Eine kleine Anmerkung von mir: Vielleicht hätte auch ein Mann zu dem Thema ein wenig schreiben können? Wäre sicher interessant gewesen … Bitte macht weiter so! N.N.
Vielfältig und interessant JOYCE allgemein Ich möchte mich bedanken für Ihre vielfältige und interessante Zeitschrift, die ich sehr gern lese und auch mehrfach weitergebe. Es ist übrigens die einzige (Frauen)Zeitschrift, die ich lese! Ilse Dreger, per E-Mail JOYCE
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MAGAZIN
JOYCE-MARKTPLATZ Private, nichtkommerzielle Anzeigen in JOYCE kosten € 13,– (bis zu 200 Zeichen inkl. Wortzwischenräume), € 18,– (bis 400 Zeichen), € 23,– (bis 600 Zeichen) oder € 28,– (bis 800 Zeichen). Bei Chiffreanzeigen kommt eine Gebühr in Höhe von € 10,– für die Zusendung der eingehenden Antwortbriefe hinzu. Gewerbliche Anzeigen (Dienstleistungen, Verkauf von Waren, Vermietungen, Ferienwohnungen etc.) kosten € 5,– pro 50 Zeichen. Die Anzeigengebühr versteht sich (außer bei Kunden aus Nicht-EU-Ländern) inklusive 19 % Mehrwertsteuer. Die Bezahlung der Anzeigen erfolgt ausschließlich per Lastschrifteinzug. Bitte fügen Sie Ihrem Anzeigenauftrag neben Ihrer Anschrift deshalb Ihre vollständige Bankverbindung bei: Name des Kontoinhabers, Name der Bank, Bankleitzahl, Kontonummer, Unterschrift. Voraussetzung für die Veröffentlichung Ihrer Anzeige ist ein erfolgter Bankeinzug. Ausnahme: Inserenten aus dem Ausland bekommen die Gebühren in Rechnung gestellt. JOYCE kann für die im Marktplatz abgegebenen Angebote keine Verantwortung übernehmen. Kürzungen oder Nichtabdruck behalten wir uns vor. Für Setzfehler übernehmen wir keine weitergehende Garantie. Auftragsbestätigungen sind nicht möglich. Gewerbliche Zusendungen auf Chiffreanzeigen werden nicht weitergeleitet. Einsendeschluss für JOYCE 1/10 (erscheint Mitte Februar): 14. Dezember 2009. Bitte senden Sie Ihre Anzeige an: JOYCE-Kleinanzeigen Catharinenstr. 2 D-27472 Cuxhaven E-Mail: JOYCE@bundes-verlag.de Antworten auf Chiffreanzeigen gehen an die gleiche Adresse. Dabei muss die entsprechende ChiffreNummer deutlich lesbar außen auf dem Umschlag vermerkt werden. Nur so ist eine korrekte und ungeöffnete Weiterleitung möglich.
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JOYCE
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MAGAZIN
Illustration: bodhihill/istockphoto.com
Männer sind einfach – aber schwer zu verstehen
Weil wir Frauen aber guten Willens sind, fragen wir in unserer neuen Kolumne abwechselnd zwei Experten um Rat: Den Journalisten und Theologen Andreas Malessa und den Psychologen Dr. Ulrich Giesekus. Die kennen sich mit der Männerseele aus. Schließlich sind sie a) selbst Männer und haben b) mit „Männer sind einfach … aber sie haben’s nicht leicht“ (Brunnen Verlag, Gießen) ein „Männerverstehbuch für Frauen“ geschrieben. Also los:
Folge 1:
Warum hassen Männer die Frage „Woran denkst du gerade?“
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ine stundenlange Autofahrt. Er fährt. Ihr ist langweilig. Er schweigt. Sie würde gerne plaudern. „Woran denkst du gerade?“, flötet sie. Er verdreht die Augen. Über „die Männer“ kann ich mangels eigener demographischer Umfragen und gesicherter Statistik gar nichts aussagen. Aber für die Mehrheit „der Männer“, deren Kommunikationsweisen ich aus vielen Gesprächen kenne, würde ich vermuten: 1. Sie hassen die Frage, weil sie gerade an Sex denken. („Womit würde die Müller anfangen, wenn sie mit Meier allein wäre?“) 2. Oder weil sie gerade an gar nichts denken („hm hm, hm hm“). Das kann Mann. 3. Oder weil sie gerade an etwas völlig Banales denken („wenn der Klappdübel in der alten Rigips-Decke nicht hält, wie kriege ich dann die schwere Metallschiene …“). In allen drei Fällen wäre es peinlich, die Wahrheit zu sagen. Das sind aber nur drei der Millionen möglichen inhaltlichen Gründe, die Frage abzuwehren mit einem brummigen „Ich fahre Auto. Sieht man das nicht?“ Viel wahrscheinlicher sind drei formale Gründe: 4. Männer hassen die Frage, weil sie momentan an etwas denken, was absolut nichts mit dem zuletzt Gesagten zu tun hat. Eben gerade ging es noch intensiv und ausführlich um das Benehmen des Jüngsten beim Kindergartenausflug und das bitterliche Weinen der Großen in der neuen Klasse, um ein sensibles Nachempfinden der Seelen-Wehwehchen unserer geliebten Kinder – da macht Mutter eine kurze Atempause und Vater denkt: „Wenn ich die Winterreifen bis 31. Oktober bestelle, müsste mir der Händler doch 10 Prozent Frühbucherrabatt geben.“ Abrupt, unmotiviert, assoziationslos. Als wäre jemand irrtümlich an die Maus gestoßen und der Cursor sei wahllos über den Desktop gesprungen – irgendwohin. Ir-gend-wo-hin! 5. Männer hassen die Frage, eben weil sie ja gerade denken! Und nicht schon über etwas quatschen wollen (müssen), was noch nicht zu Ende gedacht ist. Die Mehrheit der Männer, mich selbst eingeschlossen, denken lösungsorientiert. Ergebnisfixiert. Steuern ein Ziel, einen Beschluss, eine Konsequenz an.
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JOYCE
Habe ich gründlich genug überlegt, alles Für und Wider abgewogen und ist meine Argumentation wasserdicht – dann (und bitte erst dann) werde ich sie präsentieren. Die meisten Frauen denken prozessorientiert. Entwickeln Ergebnisse, Beschlüsse und Konsequenzen im Gespräch, möchten das Für und Wider ihrer Argumentation von anderen erörtert haben und gemeinsam ans Ziel kommen. 6. Männer hassen die Frage, weil eine wahrheitsgemäße Antwort von ihrer Frau wahrscheinlich negativ bewertet würde. Fall 1 (Sex): „Also ich bitte dich!“ Fall 2 (Dösen):„Wie, nix? Man kann doch nicht nix denken!“ Fall 3 (Banalität): „Deine Sorgen möcht ich haben! Ach Schatz, das probierst du einfach mal aus und dann …“ Fall 4 (Gedankensprung): „Wie kommst du denn jetzt da drauf!? Bleib’ doch mal beim Thema, geht dir das nicht nahe?“ Fall 5 (Unausgegorener Gedanke, Work-in-Progress): „Hä? Nee, da musst du aber auch noch mit einkalkulieren, dass …“). Allerdings: Wenn „er“ die wiederholte Erfahrung macht, dass ein Aussprechen seiner Gedanken eben nicht sofort benotet und bewertet wird und „sie“ die zähe Geduld hat, darauf zu warten, bis seine Gedanken sortiert und fertig geschmiedet sind – dann könnte das zu munter sprudelnden Gesprächen führen. Sogar auf langen Autofahrten.
Andreas Malessa arbeitet als Journalist für Hörfunk und Fernsehen, schreibt Bücher, predigt, referiert und moderiert Veranstaltungen und lebt mit seiner Familie in Hochdorf bei Stuttgart.
Lesen Sie in der nächsten JOYCE Folge zwei unserer Männer-Kolumne: Ulrich Giesekus über das Thema „Männergespräche – rund um Technik, Sex, Sport und das war’s?“
Was Frauen inspirie rt
In der nächsten Ausgabe von JOYCE lesen Sie:
JOYCE Es ist ein Balanceakt!
DEIN
W ILLE GESC
Die Sängerin Judy Bailey über den Spagat zwischen Musik und Familie
HEHE
Ein schweres Gebet, wenn gerade der Ehepartner oder das eigene Kind gestorben ist. Zwei Erfahrungen.
„Ich sehne mich nach einer neuen Spiritualität“
Christina Bruderecks persönliche Suche nach einem Glauben, der wirklich erfüllt
Dossier
SCHÖN, ODER?
Mutter &
Töchter
Drei Porträts von Mütter-Töchte r-Paaren, die den Reichtum dieser besonderen Beziehung zu schätzen gelernt haben
Woher wahre Schönheit kommt und was Frauen attraktiv macht
Dossier:
Schön, oder? Woher wahre Schönheit kommt und was Frauen attraktiv macht
Es ist ein Balanceakt!
Dein Wille geschehe
Mütter & Töchter
Die Sängerin Judy Bailey über den Spagat zwischen Musik und Familie
Ein schweres Gebet, wenn gerade der Ehepartner oder das eigene Kind gestorben ist. Zwei Erfahrungen.
Drei Porträts von Mütter-Töchter-Paaren, die den Reichtum dieser besonderen Beziehung zu schätzen gelernt haben
Tagebuch schreiben – warum, wozu und wie anfangen?
„Ich sehne mich nach einer neuen Spiritualität“
Tipps und Erfahrungen von Bianka Bleier
Christina Bruderecks persönliche Suche nach einem Glauben, der wirklich erfüllt
JOYCE 1/10: Mitte Februar in ten Ihrem Briefkas JOYCE
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Neuigkeiten Neuigkeiten für Sie und Ihre Gemeinde
Kleine Leute – Großer Gott
Das AUFATMENSonderheft zum Jahr der Stille
Ein prallvolles Materialheft für den Einsatz im Kindergottesdienst und im Kindergarten. Probelektionen unter www.klgg.de. www.klgg.de
Das Magazin für Sie und Ihre Gemeinde schon ab 50 Cent im Mengenbezug - 100 Seiten voll mit Informationen und persönlichen Erfahrungen rund um das Thema „Stille“.
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Vor einem Jahr wurde „family“ neu erfunden. Gesunde Ehen – starke Familien, das sind jetzt die beiden Schwerpunkte in jeder Ausgabe. Viele Paare und Eltern sind von der neuen „family“ begeistert – und Sie?
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JO
n u e i w n e u a r YCE – Für F
n tikeln von de eam r A n e d in d E-T t un ennen gelern en gelesen. Wir als JOYC k E C Y O J n e neu rinn Liebe Leserin, ie erste Ausgabe unserer egegnungen unserer Auto d n anregen. b e s k ie e n t S e t d o n h e G hrlich über all c b e a d a h n d N u n t u z m n u e n z g jet e n f d u f n r o e u Herausford YCE wieder inspirieren hristin Sehnsüchten, ten Sie damit ermutigen, ächsten Ausgaben von JO Leben als Frau und als C nn onn ser hoffen, wir k t: Wir werden auch in de omente schreiben, die un riff nM Was uns bet egenden und inspirierende bew ermutigen, ie S i? h e b ic a e d die schönen, t r h e c d ö ie nn m Sie auch w E gehören, da nliches JOYCE-Exemplar C Y O J prägen. Sind n o v n ne rsö äßigen Leserin h auch in Zukunft Ihr pe in den Alltag hinein lm e g e r n e d u ern Sie sic n mitten ch nicht z Wenn Sie no ontakt aufzunehmen. Sich hr ein bunter Strauß Lebe K Ja jetzt mit uns der Artikel — viermal im Ihre n re chenkidee für s e G voller inspirie nur 1,70 € pro Monat. e n ö h c s ine net JOYCE-Abo e in e e für umgerech t n n ö k n. hen, stellen könne gelmäßig bezie g oder einfach so. e e b r E n Y o C h c O s J E ie C hd sta lbst JOY , zum Geburt er Wege, auf denen Sie sic n e t h Wenn Sie se c a n ih e zu W sicht all Freundin sein — ttel finden Sie eine Über izze Auf dem Not auf Sie! ns Wir freuen u E-Redaktion C Y O s J n e n t e s t r a m C a es Ihre Melanie Namen der g im in r u e t k a d e JOYCE-Chefr
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