Baumeister 03/2018

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BAU ME ISTER

115 . J A H R G A N G

Wohnungsbau in Deutschland

16 € 18 € 19,90 € 24 SFR

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Wege aus der Krise?!

18

D A,L I CH

März

Das ArchitekturMagazin

03

B3


4

B3

Köpfe

Ideen

Wohnungsbau ist eines der zentralen Themen in Deutschland. Wir zeigen architektonische Lösungsansätze. Die unterstrichenen Beiträge rechts befassen sich mit dem Titelthema.

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Mögen es „roh“: Robertneun aus Berlin

Saniertes Wohnhochhaus in Pforzheim

10 Robertneun

20 Axis

Innovativer Wohnungsbau aus der Hauptstadt

14 die „wagnis“ Eine Baugenossenschaft, die bezahlbaren Wohnraum schafft

Neues Tor für Frankfurts Europaviertel

30 Friends Wohnturm der Zukunft?

38 Dantebad Wohnen auf Stelzen

46 Braystraße Entdeckung der Münchner Dichte

54 Ausbauhaus Flexibles Berliner Wohnregal

BAU MEISTER. DE

62 R50 Soziale Experimente in Kreuzberg

70 Philosophicum Anfang März findet in München die 22. Internationale Passivhaustagung statt, bei der wir Medienpartner sind. Dort wird es auch um das Thema „Wohnen“ gehen. Mehr dazu finden Sie auf unserer Homepage.

Kontroverser Umbau in Frankfurt am Main

76 Güterstraße Wohnhochhaus als sozialer Katalysator


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Fragen

Lösungen

Gast-Arbeiter

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Astronaut in der „Kosmischen Bibliothek“

Außenleuchte „Sito“ von Occhio

8 4 Was sind die neuen Wohnstandards?

94 Schalter und Gebäudeautomation

8 6 Was soll Barragán in einem Ring?

98 Qualitätsschmiede

8 8 Gibt es die „Kosmische Bibliothek“?

Rainer Schulze hat Philosophie und Germanistik in Bonn, Mainz und Dumfries studiert. Seit 2008 berichtet er als Redakteur der Rhein-Main-Zeitung der F.A.Z. über Stadtplanung und Architektur in Frankfurt am Main.

Das USM Haller erstrahlt in neuem Licht.

100 Licht 106 Referenz Der Solarlux Campus in Melle

RUBRIKEN 06 EIN BILD 36 KLEINE WERKE 52 UNTERWEGS 98 QUALITÄTSSCHMIE DE 106 REFERENZ 10 8 PORTFOLIO: FENSTER, TÜREN, TORE 11 3 IMPRE SSUM + VORSCHAU 11 4 KOLUMNE

Eva Maria Herrmann hat Architektur studiert und arbeitet als freie Journalistin und Kuratorin. 2005 gründete sie das „Büro für Architekturkommunikation“ mit einem Schwerpunkt auf der Vermittlung von Baukultur.


Robin Hood Gardens

London

6 Ein Bild


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FOTO: W W W.DE ZE E N.COM/ VIDEO -MOVIE-FOOTAGE-DE MOLITION-ROBIN-HOOD -GARDE NS-BRUTALIST-SM ITHSONS

Als 2008 die Debatten um den Abriss der von den Smithsons entworfenen Robin Hood Gardens in London begannen, sprachen sich viele renommierte Architekten für deren Erhalt aus. Damit ging auch der Streit um brutalistische Architektur in die nächste Runde: Für Architekten ist das Ensemble ein Meisterwerk der 1970er-Jahre, die Stadt und viele Bürger wollten einen Abriss. Der Ärger über Stararchitekten, die in Altbau-Luxuswohnungen in Kensington oder Chelsea sitzen und sich für den Erhalt von in Beton gegossenen Sozialwohnungen engagieren, ist nachvollziehbar. Man darf allerdings nicht der Architektur die Schuld für bauliche Missstände geben: Ist ein jahrzehntelanger Sanierungsstau wirklich begründet, weil ein Architekturstil von manchen als „hässlich“ empfunden wird? Wohl eher nicht. Trotzdem werden die Robin Hood Gardens durch kleinere Wohngebäude ersetzt. Und das ist der eigentliche Skandal: Die Hälfte der neuen Wohnungen kosten durchschnittlich 700.000 britische Pfund. Die soziale Utopie ist – 50 Jahre später – damit vorbei.

Text

Leonardo Lella


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FOTO: ANNE T TE KISLING

NILS BUSCHMANN UND

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TOM FRIEDRICH

SEITE

3 Köpfe: Robertneun die „wagnis“

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Häuser, die alle hässlich finden

TITELTHEMA WOHNUNGSBAU IN DEUTSCHLAND

Robertneun gehören zu den Berliner Architekten, die sich gegen das Gestaltungsdiktat von Hans Stimmann aufgelehnt haben. Mit dem Lokdepot zeigen sie, wie eine Gegenthese dazu aussehen kann. Kritik: Dina Dorothea Falbe


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Wohntürme

1A und 1B

Die Balkone weisen eine reliefartige Struktur auf.

Die Lage

Frankfurts Europaviertel nimmt gerade Gestalt an. Zentrales Element ist die Europa-Allee, an deren Ende sich das Axis als eines von zwei Hochhäusern befindet.

BAUHERR: Axis Stadtentwicklungsgesellschaft mbH ARCHITEKTEN: Meixner Schlüter Wendt Architekten MITARBE ITE R: Mario Grote, Joost Rebske, Elisabeth Klein, Stefan Mayer-Twiehaus, Friederike Sartor, Tim Waidelich, Michael Hennings TR AGWERKSPL ANER: Ingenieure FERTIGSTELLUNG: 2016 STANDORT: Der Außenraum zwischen den

Europa-Allee 165,

einzelnen Gebäudeteilen

Frankfurt am Main

FOTOS: CHRISTOPH KR ANE BURG

Bollinger + Grohmann


29 1A – Axis

16. Obergeschoss

Querschnitt

14. Obergeschoss

5. Obergeschoss

1. Obergeschoss

M 1:1 0 0 0

9. Obergeschoss

Erdgeschoss


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3 Fragen: Was sind die neuen Wohnstandards? Was soll Barragán in einem Ring? Gibt es die „Kosmische Bibliothek“?

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Fragen

Was sind die neuen Wohnstandards ? Wie sieht das Wohnen der Zukunft aus? Und wie können wir bezahlbaren und gleichzeitig qualitätsvollen Wohnraum schaffen? Der BDA setzt sich in der Wanderausstellung „Neue Standards. Zehn Thesen zum Wohnen“ damit auseinander und sucht nach neuen Lösungen. Text: Benedikt Hotze

1 „Rot rot tot“ – in den Siebzigerjahren war das eine legendäre „Tatort“-Folge mit Curd Jürgens. Und leicht abgewandelt, könnte „rot rot rot“ das Markenzeichen der Ausstellung „Neue Standards. Zehn Thesen zum Wohnen“ sein, die vom BDA initiiert und von Ausstellungsgestalter Alex Valder in ein kräftiges Rot getaucht wurde. Zehn Thesen? Die Kuratoren Matthias Böttger und Olaf Bahner hatten zehn Architektinnen und Architekten aufgefordert, sich neue Standards für den Wohnungsbau zu überlegen. Als Standards wurden dabei die Normen und Regeln verstanden, nach denen gebaut wird. Dabei war allen Beteiligten klar, dass es nicht nur darum gehen kann, an den Wärmedämmwerten der EnEV zu schrauben oder die Stellplatzverordnung mehr oder weniger abzuschaffen. Stattdessen wollte man „Neue Standards“ definieren, um ein bezahlbares und zeitgemäßes Wohnen zu ermöglichen. Zehn Standards Die Ausstellung plädiert für einen Perspektivenwechsel im Wohnungsbau, um so den Anschluss an eine sich wandelnde Gesellschaft herzustellen. Deshalb bekamen die Kuratoren zehn Thesen von den Architekten zurückgespielt – von soziologisch bis spekulativ, von spielerisch bis spektakulär: Matthew Griffin von Deadline will „Stadt verhandeln“ (Standard I) und zeigt ein neues Gesellschaftsspiel, an dem Bürger, Architekten, Politiker bis hin zu Investoren und Obdachlosen mitspielen können. „Wohnraum individuell ausbauen“ (Standard III) schlagen Henri Praeger und Jana Richter vor (Seite 54) und entwickeln ein System für den kostengünstigen Selbstausbau eines weitestgehend vorgefertigten Rohbaus. Die Besucher können dort ihre Wunschgrundrisse in eine vorgegebene Rasterstruktur einzeichnen. Mit „Monotonie ist Qualität“ (Standard IV)

spricht sich Matthias Rottmann von DeZwarteHond gegen das unreflektierte Wiederholen des seriellen Wohnungsbaus nach wirtschaftlichen Optimierungskriterien aus und zeigt, wie Kleinserien eine hohe Wohnqualität zu bezahlbaren Mietpreisen erreichen. Zusätzlich zur spielerischen Visualisierung der Thesen durch die Exponate gibt es auch eine Publikation im Jovis-Verlag. Die Bodenfrage stellen Mit der Ausstellung ist natürlich auch der Wunsch nach Erkenntnisgewinn verbunden, den sich der BDA als Initiator und das Bundesbauministerium als Fördergeber von den Veranstaltungen im Rahmenprogramm an den einzelnen Ausstellungs-Standorten erhoffte: In Berlin, Kassel, Nürnberg, Köln, Dresden, Linz und München fanden gut besuchte Diskussionen statt, bei denen die Protagonisten der Ausstellung mit örtlichen Akteuren aus Kommunalpolitik und Wohnungswirtschaft zusammentrafen. Ausgangspunkt der daraus resultierenden Debatten war immer die Frage nach den Standards, die Ende des 19. Jahrhunderts aufkamen, um die Bewohnbarkeit und Dauerhaftigkeit von Wohngebäuden zu sichern. Einigkeit herrschte, dass jeder dieser Standards ein für sich plausibles Anliegen verfolgt, sie zusammen genommen aber das Ziel des „bezahlbaren Wohnens“ schwächen. Als Preistreiber Nummer eins wurde die Bodenfrage identifiziert. Denn die Kosten für das Wohnen sind – mathematisch gesprochen – eine Funktion des Bodenpreises. Diese Erkenntnis ist nicht neu, sie wurde schon 1972 vom damaligen Bundesbauminister Hans-Jochen Vogel formuliert. Seine Schlussfolgerung mutet heute radikal an: Da Boden nicht vermehrbar ist, sei der marktwirtschaftliche Mechanismus von Angebot und Nachfrage dafür schon „im Ansatz fehlerhaft“. Ist es demnach antikapitalis-


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SEITE 10 0

11 Lösungen: Schalter + Gebäudeautomation Licht

+

QUALITÄTSSCHMIE DE: USM SEITE 98

FOTO: DE LTA LINE + LIGHT GMBH

+ REFERENZ: SOLARLUX SEITE 106

93


94

Lösungen

AND:

9.

9

LLE 0, C0

Clever nachrüsten

kommuniziert über

auf Funk

einen integrierten Funkempfänger

Schutz vor Hitze und

direkt mit den An-

Kälte, intelligente

trieben, ohne dass

Anwesenheitssimu-

zusätzliche Installa-

lationen zur Abwehr

tionsarbeiten nötig

von Einbrechern,

sind. Das steckbare,

sinkende Energie-

50 x 50 mm große

kosten – viele Grün-

Modul passt in alle

de sprechen für die

gängigen Schalter-

zeit- und sensor-

programme und

basierte Steuerung

auch die Einbindung

von Rollläden und

in umfassende

Jalousien. Von die-

Smart-Home-Lösun-

sen Vorteilen kön-

gen wie „Somfy

nen ab sofort auch

Connexoon“ oder

Besitzer kabelge-

„Somfy TaHoma

bundener Antriebe

Premium“ gelingt

profitieren. Ein ein-

ohne Probleme.

facher Schaltertausch, alt gegen neu, genügt: „Somfy Smoove Uno A/M io“

FOTO: SOMFY GMBH

von Anja Koller

1

ST

HA

Vernetzte Lösungen, zukunftsweisende Technologien und Designtrends stehen im Mittelpunkt der Light + Building 2018 in Frankfurt. Unter dem Motto „Vernetzt – Sicher – Komfortabel“ rückt die Weltleitmesse für Licht, Gebäude- und Elektrotechnik vom 18. bis 23. März Lösungen in den Fokus, die die Wirtschaftlichkeit der Gebäude erhöhen und den Komfort sowie das Sicherheitsbedürfnis der Nutzer steigern. Daneben gibt es natürlich auch viele dekorative Leuchten. Ein neuer Schwerpunkt der Messe ist die Sicherheitstechnik. Dazu gibt es die Sonderschau „Secure! Connected Security in Buildings“.

W W W. S O M F Y. D E

Zur Light + Building 2018


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