SHERIN KNEIFL FOTOS LUANA FAILLA
ZU GAST AUF



VORWORT 8
IBIZA 10
BEACH HOUSE IBIZA 18
CALA BONITA 24
LA GAIA 30
ROOM SERVICE 36
SA PUNTA 42
GEHEIMTIPPS EIVISSA 48
THE VIEW 56
CANA SOFIA 62
GEHEIMTIPPS SANT JOSEP 68
ES NAUTIC 76
JUNTOS 82
PETUNIA 88
GEHEIMTIPPS SANT ANTONI 94
100
AUBERGINE BY ATZARÓ 102
CAN MARTI 108
CASA LHASA 114
LA PALOMA 120
SALVIA 126
THE GIRI CAFÉ 132
GEHEIMTIPPS SANT JOAN 138
144
AGUAMADERA 146
AMALUR 152
BOTTEGA IL BUCO 158
NAGAI 164
OVERALL 170
SANTA G BAGEL HOUSE 176
SES ESCOLES 182
WILD BEETS 188
GEHEIMTIPPS SANTA EULÀRIA 194
200
GECKO 202
QUIMERA 208
GEHEIMTIPPS FORMENTERA 214
216 SERVICE
STRÄNDE 218
CLUBS 222
BUCKETLIST 224
TAKE-AWAYS 226
KUNST 228
MÄRKTE 230
234 REGISTER
240 IMPRESSUM
Es gibt Wörter, die schon zum Träumen anregen, wenn man sie nur ausspricht – Ibiza ist so ein Zauberwort. Und zwar unabhängig davon, ob man die Insel je besucht hat. Das Balearen-Eiland hat es aber auch in sich – Party-Destination: yeah. AussteigerIkone: klar. Naturschönheit: natürlich. Hippie-Paradies: selbstverständlich. Treffpunkt der Reichen und Schönen: aber sicher. Die Liste ließe sich beliebig erweitern und macht deutlich, wie viel diese 571 Quadratkilometer Land im westlichen Mittelmeer zu bieten haben. In jedem Menschen vermag Ibiza einen anderen Traum zu wecken, dessen Verwirklichung plötzlich oberste Priorität zu haben scheint. Für wen das alles danach klingt, als würde jegliches Klischee bedient, dem sei gesagt: Wer in Klischees denkt, ist hier fehl am Platz. Die Magie des Ortes liegt auch in dem Motto „Leben und leben lassen“ – und zwar jede Person nach ihrer Fasson.
Nostradamus wähnte Ibiza im 16. Jahrhundert als letzte Zuflucht der Menschheit, wenn der Rest der Welt unterginge. Wir sehen mitnichten so schwarz wie der berühmte Prophet, sondern lieber strahlend weiß – denn Ibiza wird unter anderem wegen der traditionellen weißen Häuser auch „la isla blanca“ genannt. Diese Art zu bauen geht mit der Verwendung lokaler Materialien einher und beruht auf praktischen Bedürfnissen: Mit Kalkstein getünchte Gebäude reflektieren das intensive Sonnenlicht, wodurch die Temperaturen in den Häusern kühler bleiben. Der leicht verfügbare Kalkstein wurde konsequent sowohl für den Bau als auch für die Instandsetzung verwendet, sodass die ibizenkische Architektur identitätsstiftend ein Gefühl der Einheitlichkeit vermittelt und somit nicht unwesentlich zum Charme der Insel und ihrer Attraktivität beiträgt.
Für die Phönizier, die als eines der ersten Völker Ibiza für sich entdeckten, war es eine gesegnete, fruchtbare Insel – dank der roten Erde, des Süßwassers des Rio de Santa Eulalia, des einzigen Flusses auf den Balearen, sowie des „weißen Goldes“. Salz ist seit jeher eine der wichtigsten Handelswaren und wird auf Ibiza konventionell in den Salinen im Südosten gewonnen. Das Gebiet steht mittlerweile unter Naturschutz und zählt zu den wichtigsten Salzgewinnungsanlagen im Mittelmeerraum. Ihr Erzeugnis landet als Sal de Ibiza abgefüllt in den beliebten Souvenirtöpfchen aus Keramik in den Küchen aller Welt.
Fruchtbarkeit ist ein wunderbares Stichwort: Tanit, die Göttin der Fruchtbarkeit und der Kreativität, gilt als Beschützerin Ibizas. Ihr Einfluss wird auch in diesem Buch bemerkbar. Ich werde Sie von den belebten Stränden auf entlegene Wanderwege im Norden führen, die Nacht zum Tag machen und den bewussten Lebensstil zelebrieren. Großgeschrieben wird dabei der Genuss, weshalb sämtliche Favoriten, Kultiges und Geheimtipps, aber auch Klassiker und Traditionelles zusammengetragen wurden. Sie können ein Kaleidoskop an Leuten kennenlernen, die Ibiza einzigartig machen, denn ich habe die Menschen hinter den Fincas, Beach Bars und Gartenrestaurants nach ihren Lieblingsrezepten gefragt. Gesprochen wird auf Ibiza Katalanisch und Spanisch, weshalb die Namen der Dörfer, Gegenden, Buchten und Strände zweisprachig auf den Wegweisern stehen. Dieses Buch ist in sechs Regionen eingeteilt, beginnend mit Eivissa, der Hauptstadt, gefolgt von Sant Josep de sa Talaia (Süden), Sant Antoni de Portmany (Westküste), Sant Joan de Labritja (Norden), Santa Eulària des Riu (Osten) und Formentera, und gibt Ihnen die Richtung an, um mit der Lektüre Ihrer Idee von Ibiza ein Stück näher zu rücken.
SANT JOSEP DE SA TALAIA
Ende der 1960er-Jahre war Ibiza der hippste Ort Europas, und dasselbe lässt sich seither Sommer für Sommer vermuten. Ferien auf der Insel kommen einfach nicht aus der Mode. Dafür sprechen unzählige Gründe, zu denen wohl auch das gastfreundliche Angebot gehört. Denn mit den Hippies kam der Wunsch nach gesundem, so naturbelassen wie möglichem Slow Food; mit dem Freiheitsdrang der Partyleute in den 80ern kamen die Bars und legendären Diskos; mit den wohlhabenden internationalen Touristen in den Nullerjahren die Gourmetrestaurants – und mit den Zweitwohnsitzen der Aussteiger und Neuanfänger einzigartige Lokal-Konzepte und Hotels, die das Traditionelle mit dem Weltoffenen fusionieren. Das alles fußt auf einer hohen Qualität an Fisch und Seafood sowie Spezialitäten an Fleisch- und Reisgerichten, Gemüse aus eigenem Anbau, abgeschmeckt mit dem Sal de Ibiza und den heimischen Kräutern. Trendy mag hier noch so manches kommen und gehen, aber der gute Geschmack hat sich zeitlos verankert.
Ibizas Hauptstadt trägt denselben Namen wie die Mutterinsel. Ibiza-Stadt oder Eivissa, wie sie auf Katalanisch heißt, ist wohl einer der interessantesten Orte auf den Balearen, was vielleicht daran liegt, wie entspannt die 50000 Einwohner –mehr als ein Drittel der ständigen Inselbewohner – ihren Alltag angehen. Vielleicht liegt es aber auch an den Quartieren, in die sich kaum ein Tourist verirrt, und die sympathisch „normal“ gespickt sind mit Markthalle, Coiffeursalons und Barbershops, Bäckereien, Papeterien, Tapas-Bars und Gemischtwarenhändlern. Es könnte auch wegen der Dalt Vila sein, der „hohen Stadt“, die Historie atmet und 1999 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Der von einem mächtigen Festungswall umgebene Bereich, die Akropolis, geht auf die Phönizier zurück, doch auch Karthager, Römer, Araber und Katalanen hinterließen ihre Spuren. Ganz oben thront die imposante Kathedrale, gerade so, als wache sie noch heute über das Wohl aller. Nebenan befindet sich seit Jahren eine Großbaustelle für ein Luxushotel der staatlichen Kette Paradores, doch die endlosen Verzögerungen sollen bald ein Ende haben und die Tore zu den 66 Traumzimmern sich endlich öffnen.
Vielleicht macht es der alte Hafen aus, der Frühling für Frühling aufpoliert wird. Oder es punkten die unzähligen unterschiedlichen, aber meist guten Restaurants und kleinen Bars in der Altstadt. Dann wäre da auch noch die Mischung an Gestrandeten, Lebenskünstlern und kreativen Köpfen – die Liste könnte ewig fortgesetzt werden.
Die an der Südostküste gelegene Hafenstadt ist legendär, was leider auch die Kreuzfahrtanbieter wissen, die im Sommer täglich ihre menschliche Fracht aus den All-Inclusive-Schiffen für ein paar Stunden zum Landausflug ausspucken, um sie abends wieder einzusammeln und weiterzuschippern. Die Sehenswürdigkeiten sind glücklicherweise zahlreich, sodass sich die Schaulustigen nicht zu oft auf die Füße treten. Wer dem Trubel in der Stadt zu entkommen sucht, hält am besten die traditionelle Siesta ein und bleibt am heißen Nachmittag daheim, im Hotel oder am Strand.
Grundsätzlich tummelt sich ein ausgesprochen internationales Publikum inklusive VIPs und Prominenter in den Gassen Eivissas. Vor allem die Altstadt oder der Jachthafen Marina Botafoch sind dabei heiß begehrt – echte Ibizenker verirren sich dorthin aber höchstens zum Joggen.
Die Macht der Blumen, garniert mit viel Glitzer.
EBEACH HOUSE
PLATJA D'EN BOSSA
07817 SANT JORDI
DE SES SALINES
+ 34 971 396 858 beachouseibiza.com
Ein Tag am Meer beginnt im Beachouse am Playa d’en Bossa um 9.30 Uhr mit rhythmischen Sonnengrüßen und verschiedenen Yogalektionen. Solch ein sanfter Einstieg weckt nicht nur Körper, Geist und Seele auf, er macht auch Appetit. Yogis und Yoginis buchen darum zum Kurs aus der Frühstückskarte gleich noch Kaffee und Saft sowie ein Tartine, serviert auf Roggenbrot mit Sonnenblumenkernen, oder eine Bowl, etwa mit Chia-Pudding, gemischten Beeren und einem Klecks Agavensirup. Ins Beachouse kommen Sie am besten mit guten Freundinnen und Freunden. Es ist ein hübscher Ort, an dem man sich auf Anhieb noch besser versteht. Essen, Baden, Entspannen, Tanzen, Lachen, Trinken … „Das Beachouse ist für uns der Ausdruck dessen, was wir unter einem guten Leben verstehen“, so die Besitzer. Zum achtsamen Lebensstil gehören Leibspeisen, die am besten geteilt werden. Das Restaurant hat sich der „art of sharing“ verschrieben und wechselt die Karte zwar vom Morgen zum Mittag
zum Abend, doch der gesunde mediterrane Fokus bleibt. Habe ich Sie hungrig gemacht? Zum Lunch – von 13 bis 18 Uhr – oder zum Dinner – von 19 bis 23 Uhr – bieten sich zum Beispiel „small bites for the table“ an. Ergänzen könnten Sie die vielfältigen Häppchen unter anderem mit dreierlei Tatar vom roten Thunfisch, Wolfsbarsch und Rind. Gegrillter Salat mit Comté oder Pyrenäen-Hähnchen süß-sauer folgen. Der gemeinsame Genuss von Desserts könnte romantisch oder amüsant ausgehen, je nachdem. Ob Sie sich dabei liebevoll um Kokosnuss mit Mangosorbet, Schokoladenfondant mit Salzkaramell oder Mini-Eiscreme-Pops zanken, ist nebensächlich, denn alles wird im Nu verputzt. Wer nach einer Erinnerung trachtet, die länger als einen gefüllten Magen lang hält, sollte die Souk Boutique aufsuchen. Sie gehört zum Strandanwesen und präsentiert Schmuck und Bekleidung, die von umweltbewussten Künstlern hergestellt wurden. Jedes Stück ist von einer Reise inspiriert. Zwischenstation Ibiza.
Links – Im lebhaften Strandrestaurant nimmt gegrilltes Seafood viel Platz auf der Karte ein.
Unten – Vom Frühstück bis zum Sonnenuntergang sind Gäste hier bestens aufgehoben.
Ganz unten – Das erfahrene Gastro-Trio (v.l.) Brian Olocco, Sergio Cardeñosa und Gennaro Vito.
FÜ R 2 PERSONEN
SCHWIERIGKEIT
YUZU-BUTTER-SAUCE
175 g Schalotten
125 g Butter
50 g brauner Zucker
50 ml Brandy
250 ml Yuzusaft
25 g Ingwer
25 g fermentierte Zitrone
Salz und Sichuanpfeffer
HUMMER
1,3–1,5 kg Formentera-Hummer
natives Olivenöl extra
Salz
1
Für die Yuzu-Butter-Sauce Schalotten hacken und die Hälfte der Butter in einer Pfanne schmelzen. Die Schalotten darin andünsten, bis sie weich sind, den Zucker hinzufügen und auflösen lassen. Mit Brandy ablöschen und den Alkohol verdunsten lassen. Den Yuzusaft dazugeben, Ingwer hineinreiben und die fermentierte Zitrone hacken und dazugeben. Mit Salz und Sichuanpfeffer abschmecken und die Sauce einige Minuten lang ziehen lassen. Vom Herd nehmen, die restliche Butter unterrühren und warm halten.
2
Den Hummer halbieren, salzen und mit Olivenöl beträufeln. Mit der Schnittfläche nach unten etwa 3 Minuten lang über Holzkohle grillen. Wenden, mit einem Drittel der Yuzu-Butter-Sauce bestreichen und weitere 3 – 4 Minuten grillen.
3
Den Hummer auf einem Holzbrett servieren, die Yuzu-Butter separat dazu reichen.
FÜ R 6 PERSONEN
SCHWIERIGKEIT
150 g rote Zwiebeln
natives Olivenöl extra
80 g Trüffelpaste
500 g pflanzliche Sahne
15 g Knoblauch
300 g Shiitakepilze
100 g Butter
Cayennepfeffer
2 Zweige Rosmarin
1 kg Gnocchi
10 g schwarzer Trüffel
Chiliöl
50 g geriebener Parmigiano Reggiano
(24 Monate gereift)
Salz
1
Die Zwiebeln hacken und in heißem Öl in einer Pfanne anbraten. Sobald sie weich sind, die Trüffelpaste und die pflanzliche Sahne hinzufügen und bei geringer Hitze auf die Hälfte einreduzieren. Beiseitestellen und warm halten.
2 Knoblauch und Shiitakepilze hacken. Die Butter in einer separaten Pfanne schmelzen lassen und den Knoblauch leicht darin anbräunen. Mit Cayennepfeffer würzen, die Shiitakepilze dazugeben und ebenfalls mit anbraten. Die Trüffelsauce und 1 Rosmarinzweig hinzufügen und warm halten.
3
In der Zwischenzeit die Gnocchi in kochendem Salzwasser garen, bis sie an die Oberfläche steigen, dann herausnehmen und mit der Sauce vermischen. Einige Minuten lang ziehen lassen und mit Salz abschmecken.
4
Die Gnocchi in eine große Servierschüssel geben, den Trüffel darüberhobeln und mit Chiliöl beträufeln. Mit Rosmarin und Parmesan garniert servieren.
WE’RE GOING TO IBIZA!
Wenn man an Ibiza denkt, kommen einem vor allem zwei Dinge in den Sinn: das prickelnde Nachtleben und die atemberaubenden Strände. Doch die Baleareninsel hat weit mehr zu bieten als lange Nächte und sandige Tage. Durch dieses Callwey Buch lernt man Ibiza von einer völlig neuen Seite kennen. Einheimische laden zu einer kulturellen und kulinarischen Entdeckungsreise ein – und kennen die schönsten Perlen abseits des Touritenrummels. Mit Empfehlungen rund um Natur, Kultur, Kulinarik und Nightlife, sowie einem Fundus an authentischen Rezepten zum Nachkochen ist Urlaubsfeeling vorprogrammiert.
• Die ideale Kombination aus Reiseführer und Kochbuch – perfekt für Entdecker und Genießer
• Authentische Empfehlungen fernab von Tourismus und Trubel
• Aufregende, einfach nachzukochende Rezepte, die Urlaubsfeeling aufkommen lassen – selbst wenn man noch nie auf Ibiza war