Risa Nagahama Joerg Lehmann
Easy Peasy Einfach kochen mit 2 bis 8 Zutaten
Risa Nagahama Joerg Lehmann
Easy Peasy Einfach kochen mit 2 bis 8 Zutaten
Callwey
Morgens
Mittags
Chiapudding 12 Eine Kanne Gesundheit 14 Grüner Morgen 16 Risa und Joerg 18 Con leche 20 Die Queen in Japan 22 Smoothie Rio Mantaro 24 Mandelschnee 26 Verlorenes Brot 28 Oktoberfest 30
Direkt aus der Erde 32 Herbst 34 Ferien 36 Gartenpasta 38 August der Große 40 Japanische Aubergine 42 Tomami-Curry 44 Surf and Turf 46 Kohlrabi-Ceviche 48 Indian Summer 50 Himmel und Erde 52 Buddha im Glück 54 Maiko-San 56 Japanisch für Anfänger 58 Erdball 60 Getauchter Lauch 62 Blumenkohl mit Pistazienaroma 64 Feuchtgebiet 66 Nudelei 68 Seoul-Food 70 Notfallsuppe 72
Zwischendurch
Abends
Fliegender Mais 74 Berlin 76 Sag es mit Blüten 78 Landgurke 80 Mango-Tango 82 Wilde Kräuter 84 Tokio-Express 86 Sellerie-Chips 88 Scharf im Sofa 90 Schwarzes Gold 92 Fritten free-style 94 Zitrusbrunnen 96 Kuchen aus der Pfanne 98 Mungbohnensalat 100 Pimientos mit Begleitung 102 Etna 104 Joschka 106
Rendez-vous in Marseille 108 Knolle mit Dampf 110 Spreestulle 112 Drei Hügel 114 Omas Apfel 116 Roter Oktober 118 Die kalte Rosi 120 Kinder-Garten 122 Fünf Minuten in Bangkok 124 Souk 126 Liebe auf den ersten Blick 128 Kräuterhexe 130 Wie bei Muttern 132 Erdbeermund 134 Gallipoli 136 Kaminsuppe 138 Bodenschätze 140 Perlenfischer 142 Wie damals, nur anders 144 Lieblingsrisotto 146 Kurz vor 9 148 Die Königin von Saba 150
Besondere Zutaten 154 Zutaten-Abc 156 Impressum 160
Es ist, wie es ist
W
ir lernten uns im April 2007 in Paris kennen, in einem Biocafé, Avenue de l´Opéra. Eigentlich stand Risa kurz vor der Abreise zurück nach Japan, nach einem Jahr »working holidays«, um in Paris Französisch zu lernen. Dieser Plan wurde nach unserem Treffen allerdings nicht mehr in Erwägung gezogen und somit begann für einige Jahre eine wunderschöne Zeit in der Stadt der Liebe. Wie viele Japaner und Japanerinnen ist auch Risa ein Fan der Fotografie und eine begeisterte Feinschmeckerin. In den kommenden Jahren arbeitete Risa daher in dem besten japanischen Restaurant in Paris, das bis weit über die Grenzen der Stadt für Sobanudeln (Buchweizennudeln) bekannt ist. Wenn man mit einem Foodfotografen zusammen ist, kommt man selbstverständlich nicht um Restaurantbesuche oder auch kulinarische Reisen in die ganze Welt herum. So fuhren wir schon damals nach Thailand, Japan und in viele andere Länder, immer auf der Suche nach dem Essen. Ich reise seit über 30 Jahren um den Erdball, zunächst als Modefotograf, dann für Reportagen in mehr als 40 Ländern. Auf diesen Reisen, die etwa neun Monate einen jeden Jahres einnahmen, verbrachte ich natürlich auch viel Zeit in Restaurants und Hotels. Ob in Hongkong oder Havanna, Tokio oder Moskau, meine Kunden schickten mich viel umher, um die schönsten oder besten Restaurants oder Winzer zu fotografieren. Als wir 2012 überlegten, Paris den Rücken zu kehren und nach Berlin zu ziehen, war das für beide erst einmal eine schwierige Entscheidung, zumal uns Berlin nicht zwingend als eine Metropole des guten Essens bekannt war. Auch die Vorstellung, nach 20 Jahren nach Deutschland zurückzukehren, war für mich gewöhnungsbedürftig. Wir wollten unserem Leben aber einen neuen Swing geben und da kam in Europa eigentlich nur Berlin infrage. Paris war klassisch, Berlin jung und entspannt. Wir haben diese Entscheidung nie bereut, ganz im Gegenteil. Mit dem Fahrrad erkundeten wir dann die neue Stadt, sahen die Wunden aus der langen Zeit der Trennung von Ost und West und fühlten uns mittendrin in einem für Europa einmaligen Experiment, das nun schon über 25 Jahre andauert. Berlin heißt einen nicht wirklich willkommen, hat nicht im Entferntesten die Eleganz, die wir aus Paris oder Tokio gewohnt 7
waren. Berlin hat aber Platz, Grünflächen, so weit das Auge reicht, und immer noch einen ganz besonderen Charakter. Hier kann man etwas versuchen und ausprobieren, zu günstigen Mieten wohnen und eine ganz bestimmte Art von Menschen treffen, denen die gewöhnlichen konformen Dinge fremd sind. Hier kann man Toleranz lernen, sich ausbreiten, sein, wie man sein möchte, und Leute treffen, die genau aus diesen Gründen aus weiter Ferne angereist sind, um hier ein neues Leben zu führen. Kulinarisch war der Schock jedoch erst einmal groß. Beim ersten Besuch im KaDeWe waren wir entsetzt. Vor uns breitete sich eine gefühlt endlose Theke mit Wurst- und Fleischwaren aus. Kein Gemüse weit und breit, unvorstellbar in Tokio wie auch in Paris. Natürlich wird auch dort Fleisch gegessen, nur bieten die großen Lebensmittelläden immer ein Gleichgewicht aus allem. Plötzlich wurde uns klar, dass sich das Leben in dieser Stadt (und nicht nur hier) um Fleisch dreht und alles andere bestenfalls als Sättigungsbeilage akzeptiert wird. Selbstverständlich probierten wir auch einmal Currywurst, dabei blieb es dann aber auch. So versuchten wir, unseren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Wir mussten auch feststellen, dass Essengehen nicht funktioniert wie in Paris. In Frankreich waren wir es gewohnt, in einem Restaurant ein Menü mit drei Gängen zu bekommen. Dabei waren die Portionen von der Vorspeise bis zum Dessert genau richtig bemessen, um einen angenehmen Abend zu zweit zu verbringen. In Berlin mussten wir leider erkennen, dass dies nicht überall der Fall ist. Von sogenannten Gourmet-Restaurants einmal abgesehen, standen Portionen vor uns, die wir höchstens hätten bewältigen können, wenn wir 14 Stunden im Ackerbau geschuftet hätten. Es wölbten sich Berge vor uns auf, die weder attraktiv noch köstlich waren. Mit der Zeit begann Risa daher, immer öfter selbst zu kochen. Wir kauften samstags auf dem Biomarkt am Boxhagener Platz ein oder radelten zum nahen Frischeparadies und kauften wunderbare Produkte. Wenn es also möglich war, zu Hause zu essen, und keine Reise oder Fotoproduktion im Studio anstand, kochten wir, oder besser gesagt Risa, mit großer Freude. Im Frühjahr 2016 war es dann nach einer Parisreise so weit, dass wir beschlossen, ein eigenes Projekt zu starten. Die Idee
dahinter war, mit wenigen Produkten genussvolle Speisen auf den Teller zu zaubern und sich dabei auf wenige Aromen zu konzentrieren. Risas japanische Wurzeln, unsere Jahre in Paris und jetzt Berlin und meine mehr als 1000 Reisen – nun kamen alle Eindrücke und Ideen buchstäblich auf den Teller. Seitdem fermentiert in unserer Speisekammer das selbst angemachte Miso vor sich hin, in einer anderen Ecke brodelt ein Kimchi im Glas. Gewürze werden ausprobiert, Kohl mal püriert oder im Ofen zu Chips gebraten. Entscheidend ist für uns, die Gerichte einfach zu halten, sodass es möglich ist, gut und gesund zu essen, ohne Stunden in der Küche zu verbringen. Unsere Rezepte sind aus pflanzlichen Zutaten zusammengestellt. Dabei ist uns außer dem Geschmack auch sehr wichtig, mit unterschiedlichen Konsistenzen wie weich oder kross, aber auch Farben zu spielen. Und bei allem ist das Bestreben spürbar, Europa und Asien zusammenzubringen. Außer den Gewürzen, der Currypaste und einigen Saucen bereiten wir alles selbst zu und stark verarbeitete Lebensmittel kommen bei uns wenn möglich nicht ins Haus. Das Ergebnis: Wir gehen fast nie mehr in Restaurants, weil es zu Hause einfach am besten schmeckt. Dieses Buch ist unser erstes gemeinsames Projekt und wir haben uns dabei sogar noch ein bisschen besser kennengelernt. Was gibt es auch Schöneres, als kulinarische Momente zu teilen und mit Liebe zu kochen, ohne sich in technischen Details oder komplizierten Kompositionen zu verlieren. In jedem unserer Gerichte ist auch eine Portion Liebe versteckt, und dieses Buch sollte allen, die es in die Hand nehmen, als Anregung dazu dienen, die Freude am guten und gesunden Essen mit dem Respekt vor der Natur und dem Streben nach Wohlbefinden zu verbinden. Gesunder Genuss, schnell und unkompliziert für jeden machbar – easy peasy eben. 9
Chiapudding
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l Kokosm ilch
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3 EL Chiasamen
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Honig-Qui
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12 g getrocknete Physalis
Zutaten fĂźr 2 Personen
2 EL Ahornsirup
Die Kokosmilch in der Dose gut durchschütteln, damit eine einheitliche Masse entsteht, dann in eine Schüssel gießen. Die Chiasamen hinzufügen und ca. 20 Minuten einweichen lassen. Währenddessen die Heidelbeeren waschen und die Physalis in Hälften schneiden (man kann sie aber auch ganz lassen). Wenn sich die Chiasamen mit der Kokosflüssigkeit vollgesogen haben, werden die Zutaten – außer dem Ahornsirup – nach Belieben schichtweise in 2 kleine Gläser gefüllt. Zum Schluss den Ahornsirup darübergießen.
13
Eine Kanne
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Gesundheit 3 GewĂźrznelken
3 Zweige frische Minze
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1 Bio-Zitrone
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Zutaten fĂźr 1 Kanne
Ingwer und Kurkuma schälen und klein schneiden. Beides mit Sternanis und Nelken in einen Topf mit 600 ml Wasser geben und 15 Minuten leicht köcheln lassen. Währenddessen die Zitrone waschen, die eine Hälfte auspressen, die andere in feine Scheiben schneiden und zum Schluss als Dekoration verwenden. Die Minze waschen und trocken schütteln. Wenn die Kochzeit um ist, die Flüssigkeit in eine Kanne füllen, Honig, Zitronensaft und Minze einrühren. Kann man im Winter warm und im Sommer gekühlt genießen.
15
Grüner Morgen Pfeffermix
1 Limette
1 mittelgroße Salatgurke
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weige frische M 4Z in – 3 z
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rbsen, frisch oder 10 g Erbsensprossen
Zutaten für 1 Person
Salz
In einem Topf Salzwasser zum Kochen bringen und Erbsen darin ca. 2 Minuten garen. Gurke, Sprossen und Minze waschen und trocken schütteln (etwas Minze zur Seite legen zum Garnieren). Gurke in grobe Scheiben schneiden. Die Erbsen in ein Sieb abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken. Limettensaft, abgekühlte Erbsen, Gurke, Sprossen und Minze mit 150 ml Wasser in einen Mixer geben und pürieren. Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken und kalt stellen. Mit Minze garniert servieren. Die Suppe ist eine Kaltschale und wird im Sommer genossen. 17
Risa und Joerg
2 Orange
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nach Größe) Zutaten für die beiden
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1 mittelgroße Rote Bete
etwas Ras el-Hanout
Die Rote Bete waschen, sofern sie nicht bio ist, schälen und in grobe Stücke schneiden. Die Orangen schälen und halbieren. Beides in einen Mixer geben, pürieren und mit Ras el-Hanout würzen. Den Smoothie in Gläser füllen und mit Strohhalm im Bett trinken. 19
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Con leche
l Kokosm ilch 200 m
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erm Haf
etwas Chilipulver
2
EL
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50 g Marzipan
Zutaten fĂźr 1 Weckdienst fĂźr 2 Personen
Alle Zutaten (bis auf das Chilipulver) im Mixer pürieren, dann in einen Topf geben und erwärmen. Drink in Tassen füllen und nach Belieben mit Chilipulver bestreuen. 21
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175 m l
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Ko ko s
Die Queen in Japan
1
A EL
hornsirup
10 g geschälte Pistazien 50
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Zutaten für 1 Staatsbesuch
afer
flocken
1 TL BioMatchapulver
Die Reis-Kokos-Milch in einer Pfanne zum Kochen bringen, dann die Haferflocken einrühren. Pfanne sofort vom Herd nehmen, Deckel auflegen und Haferflocken ca. 5 Minuten ziehen lassen. Die Pistazien etwas zerstoßen. Matchapulver in die Haferflocken einrühren. Porridge in eine königliche Schüssel füllen, Pistazien und Ahornsirup darüber verteilen. God save the Queen! 23
Smoothie Rio Mantaro 1 Bio-Apfel
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con-Frucht g Ya
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io-Mandarinen
Zimt nach Belieben
Zutaten fĂźr 1 Person
Orange und Mandarinen gut waschen, etwas Haut dünn abschälen und in feine Streifen schneiden (sollte etwa 1 Messerspitze ergeben). Die weiße Haut von den Früchten entfernen und das Fruchtfleisch in einen Mixer füllen. Yacon-Frucht schälen und ebenfalls in den Mixer geben. Apfel waschen, vierteln, Kerngehäuse entfernen und Fruchtfleisch zu dem restlichen Obst geben. Obst pürieren, in eine kleine Schüssel oder ein Glas füllen, mit Zimt und Zesten bestreuen.
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