Mappe 12/17

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Die Malerzeitschrift 12/2017

Wissen wie’s geht – wissen was kommt  Mitarbeiter

IM BRENNPUNKT

GENERATION Z GEFRAGTER NACHWUCHS

gewinnen

Der Betriebserfolg entscheidet sich immer mehr auf dem Personalmarkt. Gehen Sie also systematisch vor!

 Tapezierwerkzeuge

für den Profi

Die gestiegenen Erwartungen der Kunden an die Tapezierqualität erfüllen Sie mit der richtigen Ausstattung

 Malerarbeiten

bei Streiflicht

Streiflicht bringt kleinste Fehler an den Tag. Dagegen helfen Know-how und geeignete Produkte

Premiumfarben

Tolle Oberflächen und klangvolle Namen, die Emotionen wecken – die Fangemeinde hochwertiger Farben wächst


INHALT // AUSGABE 12/2017

08

IM BRENNPUNKT

Generation Z

24 36 30

in ableitfähiger Variante: der Aufbau Schritt für Schritt erklärt

Richtiges Material und Verarbeitungs-Know-how helfen, Probleme mit Streiflicht zu vermeiden

Wandbekleidungen

Bessere Tapezierergebnisse gelingen mit der richtigen Ausstattung

Meldungen Panorama

IM BRENNPUNKT // 08

Bodenbeschichtung

Innenfarben

AKTUELL // 06 64

Technik

Generation Z: Selbstbewusst und sicher

Sie sind smartphonefixiert, verwöhnt und vertragen

KUNDENAUFTRAG // 20 22

ger Nachwuchs gibt. Das macht sie sicher und selbstbewusst, sie kennen ihren Wert. Um die Arbeitskraft dieser jungen Menschen müssen sich die Handwerksbetriebe regelrecht bewerben. Ob und wie die gegenseitigen Vorstellungen zueinanderpassen, beleuchtet unsere Brennpunkt-Geschichte.

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Es darf ein bisschen mehr Substanz sein!

Marketing

»So macht s Kollege Schulte!«

24

Technik // Bodenbeschichtung

30

Wandbekleidungen

keine Kritik ‒ so wird die Generation Z gerne charakterisiert. Sie ist allerdings sehr gefragt, weil es immer weni-

Social Media

36 42 44

Ableitfähige Bodenbeschichtungen Tadellos tapezieren

Innenfarben

Diffizile Lichtverhältnisse meistern

Nutzfahrzeuge

Mit Gas antreiben

Mitarbeitergewinnung

Wenn der Bewerber nicht mehr klingelt


42

Sinnvolle Alternative? Der

Gasantrieb unter der Lupe

54

Trends und Chancen

Hochwertige Innenfarben werden vermehrt nachgefragt. Nutzen Sie die Chance!

TRENDS UND CHANCEN // 54 59

Trends erkennen // Premiumfarben Im Farbenrausch

Chancen nutzen // Premiumfarben Mehr als eine nette Nische

RUBRIKEN // 03 04 16 18 23 48 53 66

Editorial Inhalt Dialog // MALER DES JAHRES Shortlist Dialog // Mappe Erfa-Gruppe Impressum Schaufenster // Materialien und Produkte Malerquellen Vorschau // Heft 01/2018

DIE MAPPE IM INTERNET //

Fotos: Caparol, Opel, Storch, Rawpixel.com /Fotolia, Bernd Ducke/Mappe Covermotiv: Farrow & Ball

Nutzfahrzeuge

EXCELLENCE KÖNIGLICH EFFIZIENT

PREMIUM-DISPERSIONSINNENFARBE FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHE.

• Besonders leichte, kraftsparende Verarbeitung

• Hervorragendes, doppeltes Deck-

vermögen, egal ob in weiß oder bunt • Perfekte Ergebnisse in nur einem Arbeitsgang • Maximale Quadratmeterleistung für höchste Effizienz • Exzellentes stumpfmattes Oberflächenfinish • DIN EN 13300: Nassabrieb Klasse 1, Deckvermögen Klasse 1 (bei 8 m²/l) • Lösemittel- und weichmacherfrei, emissionsarm • Abtönbar über RELIUS Living Colours 2.0 in nahezu unbegrenzter Farbtonvielfalt • Gebindegrößen: 3 l / 12,5 l

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IM BRENNPUNKT //

GENERATION Z

Selbstbestimmt BERUFSNACHWUCHS Während der vorigen Azubi-Generation noch Werte wie eine gute Work-Life-Balance, ein flexibles Arbeitszeitsystem und eine leistungsorientierte Bezahlung wichtig waren, hat die nachfolgende Generation Z wieder andere Ansprüche. Das könnte Arbeitnehmer ratlos machen, muss es aber nicht, denn die nach 1995 Geborenen haben Vorstellungen, die ganz gut zum Handwerk passen. 8 • MAPPE 12/17

r e h c i s d un S

ie sind smartphonefixiert, verwöhnt und vertragen keine Kritik ‒ so wird die Generation Z gerne charakteri-

siert. Sie ist allerdings sehr gefragt, weil es

immer weniger Nachwuchs gibt. Und das macht sie sicher und selbstbewusst, sie ken-


wie sie diese zeitlich eingrenze und charak-

Festzustellen ist, dass die Top Ten der Erzie-

terisiere, sagt Prof. Dr. Cathrin Eireiner von

hungshitliste der 1960er-Jahre nun hintere

der Hochschule Pforzheim im Mappe Inter-

Plätze belegen, während die Erziehungsziel-

view: »Ich halte es für nicht angebracht, das

Schlusslichter der 1960er- und 1970er-Jahre,

Konzept der Generation Z sehr konkret an

z. B. Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein nun

einer bestimmten Jahreszahl festmachen zu

vorn liegen«, schreibt Elisabeth Hoffmann,

wollen ‒ und wie wir in der Forschung se-

Koordinatorin für Familie und Kinder der

hen, gelingt dies auch nicht sonderlich gut.

Konrad-Adenauer-Stiftung in der Zeitschrift

Das Konzept funktioniert für mich viel mehr

»Akademie«.

über eine gemeinsame Wertevorstellung,

Akademie online fasst zusammen: »Viele

die natürlicherweise eine gewisse Nähe zu

Kinder der bürgerlichen Milieus, mit großer

aufeinander folgenden Geburtsjahrgängen

Sorgfalt und Liebe erzogen, tragen quasi ein

aufweist, aber auch Ausreißer zulässt. So

unsichtbares ›Krönchen‹, ihre Talente und

können Sie einem jungen Menschen mit

Fähigkeiten sind kostbare Schätze. Eltern

Wertvorstellungen begegnen, die eher äl-

schreiben sich selbst, später Schulen, Hoch-

teren Generationen zugeschrieben werden

schulen, Ausbildungsorten und danach Ar-

und umgekehrt. Welche Werte für eine Ge-

beitgebern die Aufgabe zu, die Schätze je-

neration wichtig werden, hängt mit den hi-

des einzelnen Heranwachsenden in einem

storischen Ereignissen zusammen, die das

lebenslangen Prozess zu heben.«

Erleben während des Heranwachsens präallem Krisen, die weltweite Konsequenzen

Mit PC und Smartphone aufgewachsen Junge Menschen der Generati-

haben wie Fukushima, 9/11 oder der Klima-

on Z sind die ersten, die vollständig mit

wandel. Zu den Werten, die der Generation

Computer, Mobiltelefon, Internet und Social

Z in der Wissenschaft zugeschrieben wer-

Media, also in der digitalen Welt groß ge-

den, gehören unter anderem Selbstbe-

worden, sind. Man bezeichnet sie auch als

stimmtheit und Sicherheit.«

Digital Natives. Für die Vorgängergenerati-

Foto: Rawpixel.com/Fotolia

gen. So sind es für die Generation Z vor

on war die digitale Welt noch ein neues, par-

Selbstsicher und selbstbewusst Es

alleles Universum, für die Generation Z ist

sind die Kinder der Elterngeneration X, die

sie dagegen ein wichtiger Bestandteil ihres

sich in ihrer Erziehung bewusst von Erzie-

Lebens. Sie sind ständig online ‒ privat ver-

hungsstil und -zielen, mit denen sie selbst in

netzt. »Prägendes Merkmal für die Generati-

den 1960er- und 1970er-Jahren aufwuch-

on Z ist das Smartphone«, meint die Schwei-

sen, absetzen wollten. »Generation Y & Z

zer Triple-A-Team AG in ihrer Metastudie

wird mit einem verhandelnden Erziehungs-

über die Generation Z.

nen ihren Wert. Wo sie sich zugehörig füh-

stil und als Mittelpunkt der Familie groß,

len, sind sie eher wertkonservativ. Geht man

dem Wandel vom Befehls- zum Verhand-

Die Autoren haben mehrere wichtige

nach den Erkenntnissen von Wissenschaft-

lungshaushalt. Sie

lern, Soziologen und Arbeitsweltexperten,

ist gewohnt, dass

dann sind die jungen Menschen der Gene-

Eltern sorgfältig auf

ration Z die geborenen Beamten. Sie wün-

ihre Bedürfnisse

schen sich vor allem geregelte Arbeits-

achten (...) Wäh-

zeiten, einen sicheren Arbeitsplatz und ein

rend die Eltern der

gutes Betriebsklima. Sie sehen die Vermen-

jungen Generati-

gung von Arbeit und Freizeit skeptisch und

onen zu Beschei-

stehen auf einen klaren Dienstschluss. Zu

denheit, Anpas-

groß ist die Sorge, inmitten der ständig ver-

sungsfähigkeit,

fügbaren Medienpräsenz und Medien-

Ordnung und

erreichbarkeit beruflich nicht mehr abschal-

Pünktlichkeit erzogen wurden, haben sie im

wie Anpassungsfähigkeit oder das perma-

ten zu können.

Umgang mit ihren eigenen Kindern Selbst-

nente Scannen der Umwelt, gefördert. Diese

Studien zum Thema Generation Z ausge-

»Die Generation Z wünscht sich vor allem geregelte Arbeitszeiten, einen sicheren Arbeitsplatz und ein gutes Betriebsklima.«

wertet, darunter die in den Medien vielfach zitierte ShellJugendstudie 2015, die Sinus Jugendstudie 2016 oder den Ford Trendreport 2015. Das Medium Internet hätte bei dieser Generation Kompetenzen

ständigkeit, Selbstbewusstsein, Durchset-

Fähigkeiten bräuchte die Generation Z in

Die Eingrenzung der Generation Z

zungskraft und die Entfaltung persönlicher

der hoch komplexen, sich schnell wandeln-

schwankt zwischen »nach 1995 Geborenen«

Fähigkeiten priorisiert.

bis »nach 2000 Geborenen«. Auf die Frage

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DIALOG // MALER DES JAHRES Der weiße, schmucklose Anbau stach heraus und wirkte als Fremdkörper gegenüber der mit roten Klinkern und Schmuckelementen verzierten Gründerzeitvilla

Auch über dem seitlichen Eingangsbereich wurde ein Schmuckelement modelliert und gestaltet und in der Klinkerfläche platziert

Nach der Neugestaltung präsentiert sich der Anbau mit nachgebildeten leicht angewitterten Stilelementen wie Grundsteinen, Pilastern, Bögen, Simsen und Wappen auf der modellierten Klinkerfläche

Klaus Weniger // Kategorie Gestaltungskonzept privat

Shortlist

D

Ausgetüftelt und modelliert

er nachträgliche Anbau an eine dreigeschossige Villa aus der

wie konnten diese an der Anbaufassade positioniert werden, sodass

Gründerzeit wirkte wie ein Fremdkörper. Glatt weiß verputzt,

sie zur vorhandenen Fassadengliederung der Villa passen würden?

vorspringend, schmucklos und mit unregelmäßig angeord-

Das heißt, es mussten die Proportionen stimmen, die Gliederung der

neten Fenstern bildete das zu DDR-Zeiten hinzugefügte Bauteil einen

Fassade einheitlich sein und die nicht konformen Fenster stilgerecht

starken Kontrast zur eigentlichen Gründerzeitvilla. Diese präsentiert

eingebunden werden. »Das war eine ganz schöne Denkaufgabe, aber

sich stilvoll mit roter Klinkerfassade und angewitterten Sandsteinele-

es hat mir Spaß gemacht, eine gute Lösung zu finden«, beschreibt

menten wie Bögen, Pilastern, Simsen und Ecksteinen. Dazu Rundbo-

Klaus Weniger.

genfenster bzw. mit Bögen verzierte Scheiben. Die Villa in Neugersdorf im Landkreis Görlitz ist typisch für die Gründerzeitarchitektur mit ihren

Schmuckelemente und Klinker modelliert Anhand seiner

drei- bis sechsgeschossigen Bauwerken und dekorierten Fassaden. In

Überlegungen und Skizzen fertigten Klaus Weniger und seine Mitar-

der Gründerzeit, also um die Jahrhundertwende 1900, waren viele die-

beiter die erforderlichen Schmuckelemente eigenhändig aus einer

ser Gebäude als Mietshäuser für die rasant wachsende Stadtbevölke-

Stuckspachtelmasse an. »Die Patina verwitterten Sandsteins wie an

rung errichtet worden. In größeren Städten gab es ganze Straßenzüge

der historischen Villa erzielten wir mit einer Modelliermasse, mit der

und Stadtviertel in Gründerzeitarchitektur. Auch viele repräsentative

wir die Elemente überzogen«, schildert Klaus Weniger. Die etwas zu-

Bauten wie Theater, Rathäuser und Bahnhöfe. In den Gründerzeitbau-

rückgesetzte ebene Fassadenfläche, auf der die Schmuckelemente an-

werken fanden sich auch aufwendige Innenarchitektur und kostbares

gebracht sind, wurde wie an der historischen Villa in Klinkeroptik ge-

Mobiliar in historistischen Stilen.

staltet. Doch nicht einfach mit vorgefertigten Riemchen ‒ die Maler Fassade an. Sie trugen die Stuckspachtelmasse flächig auf und model-

ster Klaus Weniger stand vor der Aufgabe, den Anbau passend zur

lierten diese entsprechend der Klinkeroptik, um sie schließlich in Klin-

Gründerzeitvilla zu gestalten, sodass das Gesamtgebäude einheitlich

kerrot zu beschichteten. Über dem leicht versetzten Eingang platzierte

wirkt. Eine Herausforderung und tolle Chance, denn der Eigentümer

Klaus Weniger schließlich mittig in der Fassade ein modelliertes, neu

ließ ihm dabei völlig freie Hand. »Ich habe mir immer wieder die äuße-

gestaltetes Wappen in Sandsteinoptik mit vergoldetem Mittelpunkt.

re Gestaltung der Villa angesehen. Dabei reifte in mir eine Idee, wie

Das Familienwappen hat der Malermeister selbst entwickelt nach sei-

sich der Anbau an die Villenfassade anpassen ließe. Zunächst musste

ner Intuition und angelehnt an das Sternzeichen des Hauseigentü-

die glatte Fassade aufgegliedert werden, was die unregelmäßigen

mers. Die gesamte Gestaltung des Anbaus lief über ein halbes Jahr mit

Fensterbauten erschwerten«, berichtet Weniger. Ganz zu Beginn hatte

dem gewünschten Ergebnis. Das Gebäude wirkt einheitlich, so als ob

es die Idee gegeben, dies mithilfe einer Illusionsmalerei optisch zu ge-

es zeitgleich gebaut worden wäre, denn der Anbau passt gut zur Villa

stalten, bis dreidimensionale Schmuckelemente ins Spiel kamen. Nur

mit ihren leicht verwitterten Fassadenelementen.

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Bärbel Daiber

Fotos: Klaus Weniger

fertigten die Klinkeroptik aus einer Stuckspachtelmasse direkt an der

Passende Fassadengliederung ausgetüftelt Malermei-


DIALOG // SERVICE

Gemeinsam statt einsam Aufstellung fürs Gruppenfoto: Die Mappe Erfa-Gruppe macht gute Laune Die Fassade als Visitenkarte: Ganz klar, hier ist ein Malerbetrieb zuhause, genauer: Büro- und Werkstatträume der Reiter GmbH

rungsaustauschs. Man erkennt Dinge, die man anders sieht oder vielleicht auch gar nicht sehen möchte. Die Probleme und Fragen ähneln sich, egal, ob es sich um einen großen Betrieb oder einen Ein-Mann-Betrieb handelt. Wie die Kollegen mit einem Problem umgehen, welche Maßnahmen funktionieren und welche nicht ‒ allein das zu hören und zu diskutieren, erweitert den eigenen Horizont und den der Kollegen ‒ wie die Mappe Erfa-Teilnehmer immer wieder bestätigen. Und ein ganz menschliches Be-

ERFAHRUNGSAUSTAUSCH Mitte Oktober traf sich wieder die Mappe Erfa-Gruppe. Sie war dieses Mal zu Gast im Betrieb von Agnes und David Reiter, die Ihren Betrieb derzeit zur Marke im östereichischen Innviertelkreis entwickeln. Die Gruppe bekam einen Einblick in diesen Prozess.

E

dürfnis wird ebenfalls befriedigt: Feedback und Zuspruch tun einfach gut! Wer berichtet und zuhört, bekommt jede Menge Tipps und Antworten auf die vielen Probleme, die zu lösen im Alleingang zum fast unüberwindbaren Hindernis werden. »Gemeinsam statt einsam« heißt daher ein wichtiges Erfa-Prinzip. Die Umsetzung

s ist schon ein Wiedersehen unter

genheit zum offenen Austausch unter Kolle-

des Gehörten in den betrieblichen Alltag

Freunden, wenn sich die Mappe Er-

gen. Wie geht s, wie läuft das Geschäft, was

stellt häufig das größte Problem dar. Die

fa-Teilnehmer treffen. Das bewährte

ist in den Monaten seit dem letzten Treffen

entsprechende Motivation, es doch anzupa-

Programm aus Rundgang durch den Betrieb

passiert, wo traten Probleme auf? Die be-

cken, liefert Andrea Eigel, die die Mappe

und Arbeit an einem selbstgewählten The-

rühmt-berüchtigte Fragerunde zu Beginn

Erfa-Treffen moderiert. Sie bringt ein im-

ma bot auch bei den Reiters reichlich Gele-

der ersten Erfa-Tags dient dazu, Zurücklie-

menses praktisches Wissen und konkrete

gendes aus dem Betriebsgeschehen noch

DAS INTERESSIERT MICH!

Mappe Erfa-Gruppe

Wie, wo, wann, was kostet’s? Sie möchten mitmachen und mehr über die Mappe ErfaGruppe wissen? Rufen Sie an oder schreiben Sie eine E-Mail. Kontakt: Fon (0 89) 43 60 05-1 75 und redaktion@mappe.de

einmal Revue passieren zu lassen, zu reflektieren und mit Abstand zu sehen. Das kann dann schon gleich dazu führen, dass man die Dinge sowohl anders und neu beurteilt als auch erkennt, dass man manches heute anders entschieden hätte.

Feedback und Zuspruch Zur eigenen Standortbestimmung gehört natürlich auch die Einschätzung der Kollegen, die eine unverstellte Sicht auf den anderen Betrieb haben. Genau hier liegt der Sinn eines Erfah-

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Die Erfa-Gruppe tagte im Showroom und diskutierte aktuelle Themen der Betriebe


KUNDENAUFTRAG // MAPPE-TECHNIK

Durch die Beimischung von leitfähigen Substanzen wie Metallfasern oder Rußpartikeln entstehen leitfähige Beschichtungen, durch die Ströme sicher abgebaut werden können

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Sa

m

Ableitfähige Bodenbeschichtungen BODEN-SPEZIALBESCHICHTUNGEN Immer öfter wird von Bodenbeschichtungen gefordert, dass sie gegenüber elektrostatischen Aufladungen unempfindlich sind und entstehende Ströme sicher und ohne negative Auswirkungen in den Untergrund ableiten.

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in typischer Fall: Der Computer reagiert auf eine ho-

ne Fahrzeugkarosserie ‒ bekommen wir einen kleinen

he Stromspannung empfindlich und die elektro-

Stromschlag. Manchmal springt der Funke schon bei gerin-

nischen Komponenten werden dadurch zerstört.

gem Abstand deutlich sichtbar über. Das Phänomen nennt

Oder, wenn die Atmosphäre in Räumen durch z. B. verdun-

sich statische Elektrizität und wir als Maler können in eini-

stende Lösemittel oder durch andere brennbare Stoffe an-

gen Fällen diese elektrostatischen Entladungen (electrosta-

gereichert ist, besteht innerhalb der jeweiligen Zündgren-

tical discharge = ESD) mit ihren manchmal auch teuren oder

zen (dem Anteil der brennbaren Gase in der Luft) die große

gefährlichen Auswirkung auf Technik und Mensch reduzie-

Gefahr von Verpuffungen und Bränden bei auftretender

ren bzw. vollständig vermeiden.

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tik: Wir gehen über einen Teppichboden und spüren dabei

Was ist ESD? Statische Elektrizität ist eine elektrische La-

keine Auffälligkeiten. Sobald wir aber danach eine für Strom

dung in Ruhestellung. Sie entsteht meist durch Reibung und

leitfähige Oberfläche berühren ‒ z. B. einen Türgriff oder ei-

anschließende Trennung. Das funktioniert so: Reibung ver-

GRUNDIERUNG AUFTRAGEN Soll durch eine Beschichtung die Qualität der Bodenoberfläche erhöht werden oder sind z. B. gestalterische oder technische Gründe gefordert, bildet eine Grundierung als erste Beschichtung die Basis. Voraussetzung für

1

2

die Ausführung ist ein ausreichend trockener und tragfähiger Untergrund. Im Zweifelsfall greift man auf 2K-Epoxidharzbeschichtungen mit hoher Leistungsfähigkeit zurück, die auch absperrende Wirkung haben können und auf verschiedene Weise, z. B. mit Rakel oder Traufel, aufzutragen sind. Die Aufragsmenge

3

4

wird dadurch beeinflusst (1), (2), (3), (4).

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FUSSBODEN XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Funkenbildung. Auch wir Menschen kennen die Problema-


KUNDENAUFTRAG // PERSONAL

»Den besten Mitarbeiter auswählen«

Auf dem Allgäuer Baufachkongress vom 24. bis 26. Januar 2018 spricht Thomas Völkl am 25. Januar über Mitarbeitergewinnung

Wenn der BEWERBER nicht mehr klingelt… MITARBEITERGEWINNUNG Die besten Mitarbeiter zu finden und diese für sein Unternehmen zu gewinnen, wird zum zentralen Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg. Umso wichtiger ist es, die Herausforderungen im Personalmanagement zu erkennen und rechtzeitig eine Methodenkompetenz aufzubauen. Das Ziel ist eine systematische Personalauswahl. Die Basis bildet ein optimaler Prozess, der mit und für Menschen arbeitet, weiß unser Autor Thomas Völkl. Stellen besetzen sollen, weil Bewerbungen

Dieser Wandel am Arbeitsmarkt macht sich

mehr!« Solche und ähnliche Aussa-

gar nicht erst eingehen.

immer stärker bemerkbar. Trotzdem: Es gibt

gen hört man schon geraume Zeit

Unternehmen in der gleichen Branche, die

aus vielen Unternehmen. Noch gibt es in eini-

Auswirkungen deutlich spürbar Die

nach wie vor eine Auswahl an möglichen Be-

gen Branchen genug Bewerber, während an-

Zukunft eines Unternehmens entscheidet sich

werbern haben und auch erfolgreich neue

dere tatsächlich leer ausgehen und nicht wis-

nicht länger nur auf dem Kundenmarkt, son-

Mitarbeiter einstellen können. Aber was un-

sen, wie sie Ausbildungsplätze oder offene

dern immer mehr auf dem Bewerbermarkt.

terscheidet nun die einen von den anderen

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Foto: fizkes/Fotolia

B

ei uns bewirbt sich einfach keiner


FLOORS UNLIMITED

Thomas Völkl Experte für Personalmanagement, Kemnath

Foto: privat

»Die Zeiten, als man auf eine einmalige Stellenanzeige in der Tageszeitung ausreichend Bewerbungen bekommen hat, sind endgültig vorbei.« Unternehmen? Eigentlich ist es ganz einfach und doch auch wieder nicht, weil veraltete Denkmuster und eingefahrene Strukturen aufgebrochen werden müssen. Die erfolg-

wird in unserem Unternehmen gehandelt?  Welche Vision treibt unser Unternehmen an?

reichen Unternehmen legen in jedem Fall

 Wie lauten unsere Unternehmensziele?

Wert auf eine systematische Personalauswahl

Im Idealfall kurz, prägnant und anschaulich

und überlassen im Prozess der Personalsuche

formuliert, hat das Leitbild im Bewerbungs-

nichts dem Zufall. Dieser wird immer mehr zur

prozess eine wichtige Funktion. Es hilft dem

Chefsache. Die Zeiten, als man auf eine einma-

Unternehmen, klar zu definieren, welche Men-

lige Stellenanzeige in der Tageszeitung ausrei-

schen mit welchen Fähigkeiten, Werten und

chend Bewerbungen bekommen hat, sind

Normen notwendig sind, um den Weg ge-

endgültig vorbei. Ein langfristiges und der

meinsam weiter erfolgreich zu beschreiten.

Zielgruppe angepasstes Bewerbermanage-

Schließlich müssen die Unternehmenskultur

ment ist notwendig. Dies kann Ihnen leichter

und das Wertesystem des Unternehmens zur

gelingen, wenn Sie vier wichtige Schritte be-

Persönlichkeit des neuen Mitarbeiters passen

achten:

und umgekehrt. Deshalb ist das Leitbild auch Grundlage und

Erster Schritt: Lernen Sie Ihr Unternehmen kennen Jedes Unternehmen hat einen eigenen

Mittelpunkt der Gespräche und vielfältigen

Charakter, hat andere Mitarbeiter und arbeitet

reich zusammenarbeiten sollen, spielen Werte

anders. Hier gilt es, genau zu definieren, wel-

und Tugenden eine entscheidende Rolle. Um-

che Art von Unternehmen man ist. Ein Unter-

so wichtiger ist es, diese in einen wertschät-

nehmen im Pflegesektor agiert anders als ein

zenden Bewerbungsprozess einfließen zu las-

Bauunternehmen. Ein Familienbetrieb anders

sen und sich dabei der eigenen

als eine börsennotierte Firma. Auch die Analy-

Unternehmenswerte bewusst zu werden.

Berührungspunkte mit den potenziellen Kan-

Mineraldesign Boden Die Vorteile • Trittschalldämmung: ausgezeichnete 19 dB • Gehschalldämmung: von 35% • Verlegung in Feuchträumen • Absolut dimensionsstabil: bis 1000 m² ohne Dehnungs- und Trennfugen verlegbar • Geeignet zur Verlegung: in Wintergärten & Räumen mit bodentiefen Fenster

didaten. Wo auch immer Menschen erfolg-

se der bestehenden Mitarbeiter ist eine gute

genieurbüros beispielsweise in der Freiwilli-

Zweiter Schritt: Definieren Sie genau, wen Sie suchen Je klarer typische Alltagssituationen be-

gen Feuerwehr und/oder in einem

schrieben werden, die auf einen neuen Mitar-

Modellbau-Verein aktiv, haben die dort ge-

beiter zukommen können und je klarer man

zeigten Interessen sicherlich auch auf das Ar-

sich hierüber ist, welche Reaktion oder

beitsklima einen Einfluss. Der rote Faden, der

welches Verhalten dabei von einem idealen

sich durch ein Unternehmen in all seinen Fa-

Mitarbeiter gewünscht wird, desto klarer kann

cetten, Unterschiedlichkeiten und Herausfor-

beschrieben werden, wie ein idealer Kandidat

derungen zieht, ist das Leitbild, das anhand

aussieht. Ein weiteres Ergebnis dieser fun-

folgender Fragen erstellt werden kann:

dierten Analyse ist, dass dabei typische Interes-

 Wofür steht unser Unternehmen, was

sen und Vorlieben beschrieben werden kön-

Möglichkeit, sein Unternehmen besser kennenzulernen. Sind viele Mitarbeiter eines In-

leistet es und warum ist es erfolgreich?  Welche Unternehmenskultur wird gelebt?  Nach welchen Werten und Maßstäben

nen. Und diese spielen eine große Rolle, um die Zielgruppe der möglichen Kandidaten enger einzugrenzen oder zu lokalisieren. Wenn ein Unternehmen Personal sucht, muss

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TRENDS ERKENNEN // PREMIUMFARBEN

Im Farbenrausch GESELLSCHAFT Sie liegen im Trend und tragen klangvolle Namen und Beschreibungen, die Geschichten erzählen und Sehnsüchte wecken: hochwertige Innenfarben. Sie verkörpern ein Lebensgefühl und Emotionen und ihre Fangemeinde wächst. Die kommt dann mit ganz konkreten Produkt- und Farbtonwünschen zum Maler. Sind Sie vorbereitet? ben werden Attribute zugeschrieben wie

ist ein sehr persönlicher Ausdruck

»elegant«, »edel«, »fein«, »besonders«, »ex-

eines selbstbestimmten, nach In-

klusiv« und »hochwertig«. Ihre Farbtiefe und

dividualität strebenden Lebensgefühls. Ver-

-intensität macht den Unterschied. Nicht al-

braucher lassen sich gern inspirieren von

le dieser Kollektionen werden in eigenen

Wohnmagazinen und Fotos in Plattformen

Manufakturen selbst hergestellt, manche

wie Houzz oder Blog-Einträgen auf Insta-

lassen ihre Rezepturen auch von größeren

gram und Pinterest. Schöne Wände in be-

Farbenherstellern mischen und abfüllen.

sonders ausdrucksvollen Farbtönen haben

Das Ganze funktioniert nach dem Prinzip

Marken wie »Schöner Wohnen« oder »Feine

des Storytellings, einer Methode der Unter-

Farbe« dem breiten Publikum bekannt ge-

nehmenskommunikation. Menschen hören

macht. Trendbewusste Verbraucher freuen

gern Geschichten und hier werden sie bes-

sich an klangvollen Farbtonbezeichnungen

tens bedient: Die seit Generationen beste-

voller Assoziationen wie »Elephant s

henden (Familien-)Betriebe erzählen und in-

Breath«, »Granny takes a trip« oder »Mister

szenieren gern ihre Firmengeschichte. Auch

David« und an den ansprechenden Präsen-

die Gründer haben ihre eigene Geschichte ‒

tationen in Prospekten, Baumärkten oder

so berichtet beispielsweise Anna von Man-

den Markenshops einzelner Hersteller. Wer

goldt, dass sie schon als Kind gern Wände

es individueller, exklusiver und auch zeit-

gestaltete und Farben anrührte. Mit den fan-

loser mag, wird bei kleinen Kollektionsan-

tasie- und klangvollen Bezeichnungen der

bietern oder Herstellern fündig. Das sind

einzelnen Farbtöne und ihrer fast poeti-

meist traditionelle Farbenmanufakturen, die

schen Beschreibung werden bewusst Emo-

neben Farben und Lacken häufig auch Ta-

tionen geweckt. Die Charakterisierung der

peten im Programm haben. In der Regel

Farben basiert auf ausgewählten und immer

kommen sie aus England, wie Farrow & Ball

gleich verwendeten Wörtern, zugeschnitten

oder Little Greene. Oder auch Designer und

auf die Zielgruppe. So beantwortet z. B. Far-

Künstlerinnen, die mit eigenen Farbkreati-

row & Ball die Frage, was die Farben so ein-

onen auf dem Markt sind, wie Annie Sloan

zigartig macht, mit Schlüsselwörtern wie

mit Chalk Paint®, einer Kreide- bzw. Kalkfar-

»Leidenschaft« oder »Licht«, »Farbtiefe« und

be für die Beschichtung von Möbeln im

»Qualität«.

Shabby Chic. Dazu gehört auch das Startup-Unternehmen der Gründerin Anna von Mangoldt. Sie war Praktikantin bei Annie Sloan und hat 2010 ihre erste eigene Farbenkollektion herausgebracht: moderne, individuelle Farben für europäische Häuser. Außerdem hat vor nicht allzu langer Zeit Caparol ein exklusives Sortiment, »Icons ‒ beloved paint«, aufgelegt.

Geschichten erzählen Es geht immer um Kollektionen ausgewählter Farbtöne, die sich von denen der großen Farbenhersteller abheben. Den meist matten, intensiven Far-

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Fotos: Little Greene

D

ie eigene Wohnung zu gestalten


Zielgruppe mit höchsten Ansprüchen Wer ist eigentlich die klassische Ziel-

sie Pinsel und Roller dann doch lieber dem

bis zu vier Räume durch und erhalten wäh-

Maler ihres Vertrauens. Die Frauen (und

renddessen eine ganz individuelle Beratung.

gruppe für solche Premiumfarben? Es sind

Männer) wissen genau, welche Farbe und

Unsere Experten entwickeln anschließend

mehr Frauen als Männer, Endverbrauche-

welchen Farbton sie haben möchten, pas-

ein einheitliches Farbprogramm für Sie und

rinnen zwischen 35 bis 65 Jahren, die gern

send zum eigenen Lebensstil. Selbst ausge-

empfehlen ausgewählte Finishs und Grun-

selbst ihre Wohnung gestalten, aber nicht

wählt, eventuell auch mit Unterstützung der

dierungen. Ihre Ideen sind wichtiger Be-

unbedingt an der Wand selbst Hand anle-

Farbenanbieter, online oder mit Vor-Ort-

standteil des Farbkonzepts ‒ schließlich sol-

gen. Vielleicht das eine oder andere antike

Farbberatern in den Shops. Farrow & Ball

len Ihre Lieblingsfarben und -tapeten Teil

Möbelstück farblich aufpeppen, aber für ei-

verspricht auf seiner Webseite: »In einer

der neuen Gestaltung sein.« Weiter heißt es:

ne komplette Raumgestaltung überlassen

Stunde gehen Sie mit unserem Farbberater

»Unsere Farbberater lassen Ihren Malern

Unter den Premiumfarben sind viele englische Farben in Farbtönen, die sonst nicht in den Farbfächern zu finden sind

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PREMIUMFARBEN // CHANCEN NUTZEN Mit den ausdrucksstarken Farbtönen der Premiumfarben, im Bild Anna von MagoldtFarben, lassen sich individuelle Raumgestaltungen umsetzen

Mehr als eine

nette Nische D

as Thema ist nicht brandneu, aber hochaktuell. Be-

ben«, wie er sie nennt, im Programm: Farrow & Ball, Little

triebe, die schon länger mit englischen Farben ar-

Greene, poLyChro® Les Couleurs® Le Corbusier von Keimfar-

beiten und diese vertreiben, tun dies bereits seit

ben und Flamant. Einen Kundenstamm für diese Sortimente

zehn Jahren. So wie Malermeister Horst Hubka, der im Okto-

mit Farbmischanlage zu schaffen hat ihn in zehn Jahren ho-

ber das zehnjährige Bestehen seines Farbenfachhandels in

he Investitionen und viel Arbeit gekostet.

München feierte. Er hat eine große Auswahl von »feinen Far-

In der Januar-Ausgabe der Mappe 2009 erschien eine Re-

Fotos: Hersteller

GESCHÄFTSFELD Manche sehen es als Aufwertung des Themas Innenfarben, andere als nette Nische. Premiumfarben haben ihre Kunden und Malerbetriebe, die gerne damit arbeiten, oder auch die Farben als Fachhändler in ihren Ladengeschäften anbieten. Wir stellen einige vor und berichten über ihre Erfahrungen.

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CHANCEN NUTZEN // PREMIUMFARBEN portage über den Showroom von Manfred Mayer der A.

und Farbtönen aus einer begrenzten Farbtonauswahl mit

Wilh. Mayer und Sohn GmbH in Hamburg. Dieser hatte auch

besonderer Handschrift«, weiß Alfred Köhne. Das mache

damals schon englische Farben von Farrow & Ball, Little

den Unterschied zu den herkömmlichen Angeboten der Far-

Greene, Paint and Paper Library und Designers Guild im Pro-

benproduzenten. Bei seinen Kunden sind zu 80 bis 85 Pro-

gramm, die er mit Möbeln und passenden Stoffen in Aus-

zent die Frauen seine direkten Ansprechpartnerinnen. Viele,

stellungskojen kombinierte und an der Wand präsentierte.

die exklusive Farben wünschen, sind zwischen 40 und 60

Für Manfred Mayer kam die Anregung zu diesen Farben

Jahre alt. Außerdem würden die besonderen Farben auch

über eine Kundin, die einen ganz bestimmten Farbton von

durch die Marketingstrategien von Herstellern wie Farrow &

Farrow & Ball für ihre Küche wünschte und zwar in »Eggs-

Ball mit Anzeigen und einer hohen Medienpräsenz derzeit

hell-Qualität«. Sie wollte auf keinen Fall eine Nachmischung

immer bekannter. »Häufig kommen dann die Kunden mit

aus konventionellen Farben, da diese die gewünschte Quali-

der Frage auf mich zu, ob ich auch mit diesen Farben arbei-

tät ihrer Meinung nach nicht erreichen könnten. Sie würde

ten würde«, sagt Alfred Köhne. In seinem Betrieb liegt der

sich aber eines Besseren belehren lassen. Das weckte Man-

prozentuale Anteil aktuell noch unter einem Prozent. Den

fred Meyers Neugier und seinen Ehrgeiz. Als er sich auf

größten wirtschaftlichen Ertrag machen ohnehin die Lohn-

Wunsch der Kundin die Küche ihrer Freundin ansah, die mit

kosten aus, denn die Farben, die ja fünf- bis sechsmal so teu-

der gewünschten Farbe beschichtet worden war, war Mayer

er sind wie herkömmliche Farben, seien sehr ergiebig. Es

von der Oberflächenqualität fasziniert. Ihm war klar, dass

werde ja immer nur ein kleiner Bereich damit beschichtet,

sich das mit den ihm bekannten Farben nicht erreichen ließe

wie eine Akzentwand oder eine Wandscheibe als Körper. Die

und so bestellte er seine erste Lieferung englischer Farben.

Anna von Mangoldt-Farben bewirbt der Malermeister auf

Über viele Jahre verarbeitete er mit seinen 40 Mitarbeiten

seiner Webseite oder mit Flyern und Broschüren, die er inte-

fast nur noch die Farben der vier englischen Hersteller.

ressierten Kunden anbietet. Bei Aufmaß und Angebot macht er dann auch Farbvorschläge. »Ich bin mir sicher, dass die

Das Beispiel: Malermeister Alfred Köhne

»Mit besonderen Farben die Lebensqualität in der Wohnung erhöhen.«

Nachfrage nach solchen Farben steigen wird, in dem Maß wie der individuell-gestalterische Bereich an Marktanteilen gewinnt«, prognostiziert Alfred Köhne.

Malermeister Alfred Köhne aus Lippstadt arbeitet mit seinen 16 Mitarbeitern fast ausschließlich im Privatkundenbereich. Auf seiner Home-

Das Beispiel: Malermeister Andreas Schwarcz

engagierte Maler Farben von Anna von Man-

»Die Farben sind kräftig, aber niemals laut.«

goldt an. Auf Nachfrage sagt Köhne, dass er sich

Seit gut acht Jahren verarbeitet

seit 2015 mit dem Thema der hochwertigen

Andreas Schwarcz aus Haar bei

Farben befasse, zunächst habe er Farrow & Ball

München in seinem Betrieb

im Programm gehabt, bis er über ein hochwer-

»Schwarcz-Malerei« mit seinen

page www.alfred-koehne.de bietet der

tiges Lifestyle-Magazin auf die Farben von Anna von Man-

vier Mitarbeitern die Farben des

goldt aufmerksam wurde. Seine Neugier war geweckt. »Ich

englischen Herstellers Farrow &

bin immer auf der Suche nach etwas Besonderem, das ich

Ball. Seit Mitte 2009 führt er mit

meinen Kunden anbieten kann, was die Lebensqualität in ih-

seiner Frau Anja Schwarcz-Ude die Produkte als Fachhändler

rer Wohnung erhöhen kann. Wir Maler stehen da ja immer

in seinem kleinen Ladengeschäft. Neben- und übereinander

im Wettbewerb mit Urlaub und Autos«, beschreibt Alfred

aufgereiht stehen die ansprechend gestalteten Metalldosen

Köhne. Zusammen mit seinem Sohn, der sich für die Ausbil-

und stehlen den herkömmlichen Gebinden in weißen Kunst-

dung zum Maler und Lackierer interessiert, besuchte er ein

stoffeimern die Show. Der Malerbetrieb hat fast ausschließ-

Seminar bei Anna von Mangoldt. »Ihre kreative Farbauswahl

lich Privatkunden. Der Anteil der mit Farrow & Ball ausge-

mit außergewöhnlichen Farbtönen ist einfach begeisternd.

führten Projekte macht immerhin 30 Prozent aus. »Auf die

Die Qualität und die Farbtiefe der Farben haben mir sehr gut

englischen Farben sind wir gekommen, weil uns immer wie-

gefallen. Sie haben noch mehr Ausdruckskraft und die Farb-

der Farbtöne gefehlt haben auf den Farbtonkarten der ein-

töne sind klarer.« Die Schulung sei sehr gut gemacht gewe-

schlägigen Hersteller. Hier hat Farrow & Ball eine Lücke ge-

sen, bei der praktischen Beschichtung konnte Alfred Köhne

schlossen. Hinzu kam noch das Projekt eines Kunden, wo

mit seinem Fachwissen das eine oder andere technisch un-

genau solche Farben eingesetzt werden sollten«, erläutert

termauern, beispielsweise, wenn es um die Untergrundbe-

Anja Schwarcz-Ude. Zu Beginn war die Kontaktaufnahme

handlung ging.

zum Hersteller nach England nicht ganz einfach, die Ver-

Wie erklärt sich der Malermeister die gesteigerte Nachfrage derzeit? »Diese besonderen Farben erfüllen das, was

triebswege waren noch nicht so vorhanden. Was ist das Besondere an diesen hochwertigen Farben?

anspruchsvolle Privatkunden wünschen: Sie wollen sich von

Anja Schwarcz-Ude schwärmt von den Farbtönen, der guten

ihrem sozialen Umfeld abgrenzen mit individuellen Farben

Verarbeitbarkeit und der feinen Textur der Produkte. Die

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AKTUELL // PANORAMA  Ausgezeichnete »Communication«

Drei Iconic Awards für Caparol Die umfassende Markenkommunikation Caparol Trendfarben 2017 überzeugte die Jury der Iconic Awards und zeichnete das Konzept in der Kategorie »Communication« mit dem »Iconic Awards 2017-Winner« aus. Mit 28 ausne Farbgestaltungskompetenz weiter: Als digitales Gestaltungsmittel in der kostenlosen App SPECTRUM_mobile und als umfangreiches Marketing-Paket mit hochwertigen Werbemitteln, zum Beispiel dem Projektbuch Caparol UNIKAT #1. Auch die Kommunikationskonzepte von CAPAROL ICONS (120 Farbtöne für besonders edle und farbintensive Oberflächen) und der DAW PLUS Broschüre nung »Best of Best«.

Die Iconic Awards wurden am 4. Oktober in der BMW Welt in München überreicht: CEO Dr. Ralf Murjahn (links), die für Caparol Icons verantwortliche Projektleiterin Annika Murjahn und der Leiter des DAW-Objektmanagements Maic Auschrat nahmen für die DAW SE gleich drei Auszeichnungen entgegen

 Geroldseck-Seminare 2018

Weiterbildung und Begegnung

 Uzin

Neuer Marketingleiter Hanspeter Bressa (49) hat zum 1. September die Leitung für das nationale und internationale Marketing bei Uzin übernommen. Er ist seit 17

Bereits seit Jahrzehnten verbinden die beliebten Geroldseck-Seminare

Jahren im Unternehmen und leitete

eine qualitativ hochwertige, fachbezogene Weiterbildung und die Mög-

zuletzt das Marketing der franzö-

lichkeit der Begegnung von Handwerk, Referenten und Zulieferindu-

sischen Landesgesellschaft Uzin

strie. Es wird (nicht nur) von den Teilnehmern anerkennend vom »Geist

France am Standort Paris. Bres-

von Geroldseck« gesprochen. Das 56. Treffen findet mit identischem

sa tritt die Nachfolge von

Programm von Mittwoch bis Freitag, 10. bis 12. bzw.17. bis 19. Januar

Alexander Magg an, der

2018 im Hotel Badischer Hof in Biberach-Prinzbach statt. Insgesamt

das Unternehmen auf eige-

zehn Referenten sprechen zu betriebswirtschaftlichen und rechtlichen

nen Wunsch verlassen hat.

Fragen ebenso wie über Social Media- und Internetmarketing im Hand-

Hanspeter Bressa

werk oder stellen neue Produkte und Anwendungen vor.

Foto: Uzin

erhielten in dieser Kategorie die Auszeich-

Foto: Manuel Debus/themendiadepartment.de

gewählten Farbtönen gibt Caparol damit sei-

 Fachgruppe Putz & Dekor im VdL

Von der Aktualität zur Vision

und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL), zeigte bei der Mitgliederversammlung im Oktober in Baden-Baden die verschiedenen Phasen des RMI-Projekts »Beregnete Fassaden« auf – von der Bewertung von Wetterdaten über dem Auswaschverhalten bestimmter Substanzen aus FassaDer Vorstand der Fachgruppe Putz & Dekor im VdL (v.r.): Dr. Werner Duttlinger (Vorsitzender der Technischen Kommission), Franz-Xaver Neuer (Vorsitzender) und Detlef Gysau (Vorsitzender des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit). Links VdLHauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann

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denoberflächen bis hin zum Abbau biozider Wirkstoffe im Boden. Prof. Markus Schlegel von der HAWK in Hildesheim konnte zu dem vor Jahren gestarteten Projekt rendering/CODES mit einem Blick in die Zukunft des Putzes bereits die ersten belastbaren Ergebnisse aus den in mobilen »Worklabs« durchgeführten Befragungen von Architekten und Städteplanern vorstellen.

Foto: Fachgruppe Putz & Dekor im VdL

Franz-Xaver Neuer, Vorsitzender der Fachgruppe Putz & Dekor im Verband der deutschen Lack-


 VDT auf den Frühjahrsmessen

Jeder Zweite findet Tapeten toll! Der Verband der Deutschen Tapetenindustrie e.V. (VDT) wird die Tapete auf den kommenden Frühjahrsmessen Heimtextil in Frankfurt und imm cologne spektakulär in Szene setzen. Auf der Heimtextil plant der VDT einen Weltrekord im Dauertapezieren aufzustellen. Dabei wird an einer 100 m langen Wand Tag und Nacht durchtapeziert. Für die Möbelmesse steht das Thema Mobilität und Umzug im Fokus. Mit einem neuen Zuhause stellt sich auch jedes Mal die Frage der Wohnungsgestaltung, um sich schnellstmöglich heimisch zu fühlen. Zahlreiche entscheiden sich gegen die Tapete – obwohl über die Hälfte der vom Marktforschungsinstitut Innofact Befragten Tapete toll finden, scheuen viele den vermeintlich hohen Arbeitsaufwand.

 Austrotherm

Neue Dämmstoff-Produktlinie Austrotherm Deutschland hat im brandenburgischen Wittenberge sieben Millionen Euro in eine weitere Produktionslinie für wasser- und druckresistente XPS-Dämmstoffe investiert. Mit der Erweiterung ist es dem Dämmstoff-Spezialisten möglich, seine XPS-Kompetenz auch im Segment der Industrieanwendungen anzubieten. Gleichzeitig soll die neue Anlage zu einer höheren Produktivität im angestammten Produkt-Portfolio beitragen.

 Brillux KundenClub-Magazin

Vor den Skulpturen von Gottfried Honegger (v.l.): Jochen Olbert (Vorsitzender der Direktion Hilti Deutschland AG), Dr. Uwe Wieczorek (Kurator Hilti Art Foundation), Josef Obermeier (Geschäftsführer Hilti Entwicklungsgesellschaft mbH) und Thomas Berden (Geschäftsführer Hilti GmbH Industriegesellschaft für Befestigungstechnik)

 Erweiterung und Modernisierung

Hilti Akademie eingeweiht

Vertrauensbildende Maßnahme

Mit einem Tag der offenen Tür für alle Mitar-

Vertrauen zu haben, woher man es bekommt, wie man es stärkt und was damit alles kon-

weiht. Sie ist nicht nur Ersatz für das bisherige

kret möglich ist – darum kreist das Schwerpunktthema der neuen MarktImpulse. Wort-

Trainingszentrum, sondern bietet mit seiner

wörtlich im ganz großen Orbit bis hin zur täglich betrieblich

offenen und Licht durchfluteten Architektur

relevanten, kleinen Umlaufbahn. Im Gespräch mit dem Astro-

neue Möglichkeiten für Mitarbeiterschu-

nauten Thomas Reiter geht das Magazin der Frage nach der

lungen und Trainingsangebote für Kunden.

Bedeutung von Vertrauen bei der Erforschung des Weltalls

Die Akademie ist Teil der Erweiterung und Mo-

nach. Die Vertrauensforscherin Eva Schulte-Austum spricht

dernisierung des Standorts, die stufenweise in

über ihre Erkenntnisse, warum Vertrauen heute kein Luxus,

den nächsten Jahren umgesetzt wird. Im Rah-

sondern für Menschen und Unternehmen eine absolute

men der Einweihung wurden auch farbige

Notwendigkeit ist. Den Stellenwert und die Entwicklung

Metallskulpturen, sog. »Pliagen«, des Schwei-

von Vertrauen in Kunden- und Mitarbeiterbeziehungen be-

zer Künstlers Gottfried Honegger von der Hilti

leuchtet die Marketing-Expertin Alexa Petersen.

Art Foundation übergeben, die prominent vor

ber die neu errichtete Hilti Akademie einge-

dem Eingangsbereich platziert sind.

Foto: Hilti Deutschland AG

MarktImpulse 4/17 kann per E-Mail an d.recker@brillux.de direkt angefordert werden

beiter in Kaufering wurde dort Mitte Septem-

 Abenteuerspielplatz

200 bunte Eichenpaneele

Der Abenteuerspielplatz »Zum Kirschbäumchen« des Kinderschutzbunds Ortsverband Aachen e. V. bietet Kindern der Region ein großartiges Spiel- und Naturerlebnis. Für das Holz UV- und witterungsbeständiger Schutzanstrich erforderlich. Dazu spendete die Farbenfabrik Oellers aus Aldenhoven die Holzschutzlasur und Wetterschutzfarbe der Serie Sunfirn, die das Team des Eschweiler Malereibetriebs Wilfried Lempelt auf den knapp 60 Quadratmeter großen Frontflächen des Anbaus verarbeitete, darunter 200 Eichenpaneele, die vor der Montage in unterschiedlichen Farben gestrichen wurden.

Die unterschiedlichen Farbtöne verleihen dem Abenteuerspielplatz wieder ein fröhliches Erscheinungsbild

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Foto: Farbenfabrik Oellers

des umgebauten, überdachten Freibereichs, der den Kindern als Malatelier dient, war ein


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