STEIN
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ZEITSCHRIFT FÜR NATURSTEIN
VIRTUELLE ENTWÜRFE
BLICK IN DIE ZUKUNFT WERKSTATT
PFLASTER
KRANKENHAUS
Nicht von der Hand zu weisen sind zeitgemäße Werkzeuge für die manuelle Bearbeitung
Freiburg gestaltet Freiflächen mit Graniten aus Europa und Fair-StoneBasalt aus Vietnam
Denkmalgeschützte Fassade aus Sandstein und Klinker an Berliner Klinikbau sanft saniert
INHALT
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ModerneistElemente Jurakalk eines der können alteMaterialien, Friedhöfe natürlichen auflockern, sie die das neuewenn Rathaus sich, wie hier in Altdorf im oberbayerischen bei Nürnberg, zurückMaitenbeth wertig nehmen nichteinen macht undund zudem in denWiedererkenVordergrund hohen drängen. schafft. nungswert
Im Klinikum Buch in Berlin saniert ein Steinmetz eine Sandsteinund Klinkerfassade auf die sanfte Tour. Dabei gelingt es ihm, kaum in die historische Bausubstanz einzugreifen.
Ein unter Altstadt DenkmalFreiburgs ist schutz stehender ein Natursteinparadies. Bunker in Kürzlich istMünchen der Umbau wurde behutsam renodes Innenstadtrings viert und innen mit fertig geworden. Hier dem Naturstein „Fade bereichern nun auch to Grey“ Basalt undausgelegt. Granite das historische Stadtbild.
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ZUM SAMMELN Die neue STEINKUNDE In dieser Ausgabe: Verde Guatemala KUNDE
Handelsname:
VERDE GUATEMALA
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Unauffällig gefällt Jurakalk sorgt im neuen Rathaus von Maitenbeth für Wertigkeit und Wiedererkennungswert.
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Der Geschichte verpflichtet Freiburg hat seine Innenstadt weiter aufgewertet: Basalt und Granit bereichern den Innenstadtring.
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Verde Guatemala Die STEINKUNDE stellt einen Naturstein aus Indien vor.
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Historische Heilstätte sanft saniert Eine Fassade aus Sandstein und Klinker wird mit sanften Methoden auf Vordermann gebracht.
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Mit neuer Norm Wir zeigen, was sich mit der neuen Norm 18 195 für die Verleger verändert hat.
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Helfer für den Handarbeitsplatz Wir stellen Kleinmaschinen und das entsprechende Werkzeug für die Handarbeit vor.
● Petrografische Familie:
Serpentinit ● Typische Farbe:
Grün ● Herkunftsort:
Rekhab Dev/Rajasthan/ Indien ● Liefernachweis:
Überall im gut sortierten Fachhandel
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● GEOLOGIE/PETROGRAFIE
● ARCHITEKTUR
Verde Guatemala zählt zur Gesteinsgruppe der metamorphen Gesteine. Er ist aus einem basischen Magmatit entstanden. Hauptgemengeteil in diesem Gestein ist das Mineral Serpentin. Betrachtet man die Preislisten verschiedener internationaler Anbieter, so werden Serpentinite häufig als grüner Marmor bezeichnet. Diese Bezeichnung ist falsch. Serpentinite werden zwar auch mit Marmorwerkzeugen bearbeitet, die Zuordnung zur jeweiligen Gesteinsfamilie erfolgt jedoch über die Petrogenese eines Steins. Würde es sich um einen Marmor handeln, so wäre die Umwandlung aus einem Kalkmassiv, also einem Sedimentgestein heraus erfolgt. Im Fall des Verde Guatemala waren jedoch basische Magmatite, also Gesteine, die zur Gruppe der magmatischen Gesteine zählen, die „Eltern“ des Steins.
Normalerweise könnte man sagen, dass es für die Baupraxis nicht sonderlich wichtig ist, welche Phasen ein Gestein im Zuge seiner Gesteinswerdung durchlaufen hat und welche direkten „Eltern-Kind-Beziehungen“ bei einem Umwandlungsgestein bestehen. Im Falle des Verde Guatemala ist dies jedoch wichtig. Das Mineral Serpentin, das im Stein als Hauptgemengeteil enthalten ist, hat die Eigenschaft, Wasser aufzunehmen. Dabei kommt es zu einer Volumenvergrößerung. Wird der Stein mit einem zementären Mörtel verlegt, so steht ihm durch das Überschusswasser unterseitig ein großes Reservoir an Wasser zur Verfügung. Dies führt zu einer einseitigen Volumenvergrößerung und damit einer konkaven Verwölbung der Platte, die man auch als „Schüsseln“ bezeichnet. Hat der frische Verlegemörtel noch nicht genügend Adhäsionskräfte aufgebaut,
um den Verwölbungskräften entgegenzuwirken, kommt es zu einem Abriss im Mörtelbett. Die Platten liegen an diesen Stellen hohl, und bei mechanischen Belastungen kommt es zu irreversiblen Schäden. Hier sind schnellerhärtende Mörtelsysteme gefragt. Entscheidend für die auftretenden Verwölbungskräfte sind die Geometrie und Dicke der Platten. Große Kantenlängen und dünne Platten zeigen die stärksten Verwölbungen. Im Zweifelsfall sollte bei kritischen Formaten zusätzlich Rücksprache mit den anwendungstechnischen Abteilungen der Hersteller gehalten werden. Da der Prozess des Schüsselns durch das Überschusswasser des Verlegemörtels in Gang gesetzt wird, besteht eine weitere Möglichkeit zur Vermeidung dieser Verformungen darin, für die Verlegung wasserfreie Kleber zu verwenden. Dipl.-Ing. (FH) Detlev Hill www.steinkultur.eu
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Den Zuschlag erhalten Wann es sich lohnt, an einer Ausschreibung teilzunehmen und was dabei zu beachten ist.
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Der Kunde im Cyberspace Wie virtuelle Realitäten die Zukunft am Bau verändern, und was ein Steinmetz davon hat.
PANORAMA 56 60
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STEINE BEARBEITEN
Am Siegesdenkmal geben Pflastersteine aus blaugrauem Granit dem Platz sein attraktives Gesicht
DER GESCHICHTE VERPFLICHTET Pflastern mit Graniten und Basalt Freiburgs Altstadt ist durchzogen von gepflasterten Straßen und Gassen aus Rheinwacken und Rheinkiesel. Vor vier Jahren begann die Stadt auch den Innenstadtring überwiegend mit Natursteinen umzugestalten. Basalt und unterschiedliche Granite in verschiedenen Formaten und Steinverbänden kommen zum Einsatz und bereichern das von Natursteinen geprägte Stadtbild. Von Tanja Slasten
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Foto: Sven Wohnus
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underttausende von Touristen strömen jedes Jahr in die beschauliche Altstadt von Freiburg. Zwei Wahrzeichen sind das imposante Münster aus rötlichem Sandstein und die „Bächle“, die sich durch die engen Gassen schlängeln. Seit 2014 beherrschen Baustellen das Erscheinungsbild, da die Stadt eine Reihe städtebaulicher und verkehrstechnischer Umbaumaßnahmen durchführt. Momentan durchziehen zwei Straßenbahnachsen die Innenstadt: von Nord nach Süd und von West nach Ost. Der zentrale Knotenpunkt liegt mitten im Zentrum der Altstadt. Treten Störungen auf, kommt der gesamte Straßenbahnverkehr zum Erliegen. Eine zweite Nord-Süd-Verbindung, westlich des Zentrums am sogenannten Innenstadtring, ist gerade im Bau und soll Abhilfe schaffen. Dieser westliche Innenstadtring wurde in den 1950/60er-Jahren zu einer mehrspurigen Hauptverkehrsstraße verbreitert. „Eine autogerechte Stadt war das damalige Ziel“, erklärt Matthias Pliefke, Mitarbeiter des Garten- und Tiefbauamts der Stadt Freiburg. Rund 25 Jahre später änderte sich die Denkweise, und Bürger und Politiker diskutierten über Möglichkeiten, die Qualität dieses Abschnitts zu verbessern. 1998 schrieb die Stadt einen städtebaulichen Ideenwettbewerb für die Umgestaltung der Ringstraße aus, der die Grundlage für die sogenannte „Westentwicklung“ der Freiburger Innenstadt möglich machte und der aktuell umgesetzt wird. So verwandelt sich die ehemalige mehrspurige Straße zur Fußgängerzone mit Gleisen für die neue Stadtbahnlinie. Die Freiflächen am Innenstadtring, wie zum Beispiel der Platz der Alten Synagoge und das Areal um die gläserne Universitätsbibliothek, wurden ebenfalls neu gestaltet und somit in die neue verkehrsberuhigte Zone integriert.
ALTE UND NEUE NATURSTEINFLÄCHEN Sowohl der Innenstadtring als auch die Plätze erhalten überwiegend ein Pflaster aus Natursteinen. Dabei kommen unterschiedliche Granite aus Europa und Basalt aus Vietnam zum Einsatz. Derartig große Bauvorhaben aus Natursteinflächen sind selten. Aber die Stadt Freiburg hat sich bewusst dafür entschieden: „Es ist eine hochwertige Art der Gestaltung. Außerdem stellt der Naturstein einen historischen Bezug zur Innenstadt Freiburgs dar“, so Pliefke, zuständig für die Projektsteuerung der Maßnahme. Schlendert man durch das historisch gewachsene Zentrum der alten Universitätsstadt, fallen einem die vielen gepflasterten Flächen aus Naturstein auf. Unterschiedliche Muster und Mosaike aus faustgroßen Rheinwacken und bunten Rheinkieseln zieren die Straßen und Fußwege und prägen das Erscheinungsbild. „Aus dieser Sichtweise ist es das richtige Material“, betont Pliefke. Zu der großen Bandbreite an Materialien setzt man auch unterschiedliche Formate, Oberflächen und Pflasterverbände ein, die später für ein abwechslungsreiches Straßenbild sorgen und die verschiedenen Nutzungen definieren. Am Siegesdenkmal, nördlich der Altstadt gelegen, beginnt die umfangreiche Neugestaltung. Hier hat man Pflastersteine von 15 mal 15 Zentimeter aus graublauem Granit verlegt. Der grobkörnige Stein, geliefert von der Firma Schanz Natursteine GmbH & Co. KG aus Balingen, stammt aus den Vogesen. Folgt man dem Innenstadtring in südlicher Richtung, kommt es zu einer detailliert geplanten Mischung: Flächen mit Bodenplatten aus demselben Material, 50 x 25 x 14 Zentimeter groß, überwiegend im Reihenverband verlegt, wechseln sich mit Großsteinpflaster ab. Die Oberflächen sind gesägt und geflammt. Der neue Gleisbereich ist dagegen gekennzeichnet von dunkelgrauem,
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HISTORISCHE HEILSTÄTTE SANFT SANIERT Fassadensanierung Das Klinikum Berlin Buch blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück. Ab 1900 entstanden auf mehr als 50 Hektar die Heilanstalten Berlin-Buch. In über 40 Gebäuden konnten etwa 1.800 Patienten behandelt werden. Haus 230 war damals der Kindergarten – die Fassade aus Sandstein und Klinker sanierte Steinmetz Thomas Propp ab 2016. Er bügelte einen steinigen Fehler vergangener Zeiten aus und griff gleichzeitig kaum in die Substanz ein. Von Anne Fischer
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as unter Denkmalschutz stehende Haus 230 reiht sich in eine Vielzahl ähnlicher Gebäude zwischen Lindenberger Weg und Schwanebecker Chaussee in Berlin-Pankow ein. Ab 1900 entstanden auf dem riesigen Areal die Heilanstalten Berlin-Buch nach einem Entwurf des Architekten Ludwig Hoffmann, unter anderem mit je zwei Lungen- und zwei psychiatrischen Kliniken. Hoffmann setzte auf markante, rote Ziegelbauten in einem weitläufigen Park und gruppierte sie anhand der organisatorischen und therapeutischen Klinikabläufe. Seinerzeit setzte er damit ein modernes Zeichen medizinischer Architektur.
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2007 wurde auf der Südseite des Geländes ein moderner Klinikbau errichtet, die historischen Gebäude nutzen heute überwiegend Privatkliniken und medizinische Einrichtungen. Haus 230, einstiges Schwesternwohnheim und Kindergarten, wird zu einer palliativmedizinischen Station umgenutzt. Der Mauerwerksbau ist mit roten Ziegeln verblendet, die Fenstergewände bestehen aus hellem Sandstein, der vermutlich aus Schlesien stammt. Eine sanfte Restaurierung der Klinker- und Natursteinfassade wünschte sich der Auftraggeber, die Evangelische Lungenklinik Berlin Krankenhausbetriebs gGmbH, in der Ausschreibung.
Das Architektenbüro Eschebach + Zander war 1999 bereits in den Umbau und die Sanierung des Fachkrankenhauses für Lungenheilkunde auf dem gleichen Areal involviert. Der Holzingenieur Axel Schulze leitet die seit 2016 schrittweise durchgeführte Sanierung des Hauses 230. Schulze, auch Denkmalpfleger und Bauforscher, sagt zur Auswahl der Partner für die Sanierung: „Der Bauherr hat sich bei diesem Projekt ausdrücklich umsetzende Handwerksfirmen aus der Region gewünscht. Darüber hinaus achten wir natürlich auf gute Angebote und darauf, dass die Baufirmen entsprechende Erfahrungen mit ähnlichen Projekten haben – und Zeit.“
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Haus 230 in neuer Schönheit – am dringendsten hatten die Gewände aus Sandstein die Sanierung nötig
Foto: E+Z Architekten/Thomas Propp
HERAUSFORDERUNG: FALSCH VERBAUTER SANDSTEIN, GESCHÄLT VOM ZAHN DER ZEIT Die Fassadenfläche des Gebäudes beträgt rund 700 Quadratmeter, etwa 70 Prozent Klinker, 30 Prozent Sandstein. Umwelteinflüsse hatten ihre staubigen Spuren an den Stein- und Klinkeroberflächen hinterlassen, die Sandsteingewände an Fenstern und Türen sandeten ab, die einstmals weißen Fugen zwischen den Klinkersteinen waren verschmutzt und teilweise geöffnet. Das Hauptziel der Sanierung war, die Standsicherheit wiederherzustellen und den Wasserhaushalt der Fas-
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sade zu gewährleisten – und das mit möglichst geringem Eingriff in die historische Bausubstanz. Sanfte Sanierung also. Für den beauftragten Steinmetz Thomas Propp der richtige Weg: „Generell habe ich gegen chemische Reinigung nichts einzuwenden, bei Granitfassaden erleichtert sie beispielsweise den Sanierungsprozess oft. Letztendlich muss man wie immer die individuellen Umstände des Gebäudes im Blick haben und berücksichtigen, welches Reinigungsergebnis der Auftraggeber sich wünscht. Dazu gehört meiner Meinung nach aber auch, ihn gut zu beraten. Ein Denkmalbau beispielsweise sollte
nach einer Fassadenreinigung nicht aussehen wie ein Neubau.“ Die Sandstein-Elemente auf der Krankenhausanlage weisen alle das gleiche Problem auf: „Die Steine wurden entgegen der Lagerung eingebaut. Deshalb schält der Sandstein sich quasi ab und bricht in Schichten weg“, erzählt Propp, der nicht nur Steinmetz, sondern auch Bausachverständiger ist und sich hauptsächlich auf Denkmalsanierungen spezialisiert hat. An Haus 230 waren die Fensterlaibungen am stärksten betroffen – der Sandstein wies dort teilweise so starke Zerstörungen auf, dass der Bauherr bereits damit rechnete, großflächig
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KLEINE HELFER FÃœR DEN HANDARBEITSPLATZ 32
Foto: Olaf Dircks Steinmetz- und Natursteinarbeiten, Hamburg
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Bei BeBeTe in Ulm werden Ausschnitte an Küchenarbeitsplatten von Hand geschliffen: Handschleifer Eduard Cosma poliert einen eckigen Ausschnitt mit einer Handdruckluft-Schleifmaschine und Klett-Nassschleifpads
Manuelle Bearbeitung und Werkzeuge Heute stehen in den Werkstätten vieler Steinmetzbetriebe überwiegend Großmaschinen. Auf Handarbeit kann trotzdem nicht verzichtet werden. STEIN präsentiert die nützlichen kleinen Helfer sowie das hierfür entwickelte Werkzeugangebot. Von Michael Spohr
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ber mit Druckluft betriebene und elektrische Handmaschinen verfügt nahezu jeder Steinmetzbetrieb. Hydrauliköl für den Antrieb ist hingegen eher exotisch, wenngleich gerade für die hier anfallenden Arbeiten geeignet. Und da Wasser – insbesondere in Verbindung mit elektrischem Strom – stets ein Gefährdungspotenzial birgt, stellen Werkzeuge, die auch ohne
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Wasser auskommen, eine interessante Innovation dar. Das erweist sich auch als vorteilhaft auf Baustellen, bei denen der Wassereinsatz problematisch oder schwierig zu bewerkstelligen wäre. Und schließlich verdienen Handmaschinen und ihre Werkzeuge auch immer dann besondere Beachtung, wenn sie einen Gewinn versprechen – an Zeit, an Kosten und an Bedienungsfreundlichkeit.
STEIN stellt folgende Firmen vor: 1. Steinwerk Tringenstein, Siegbach-Tringenstein www.steinwerk-tringenstein.de 2. Nozar GmbH & Co. KG, Ascheberg www.nozar.de
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KUNDEN GEWINNEN
DEN ZUSCHLAG ERHALTEN
An so komplexen Ausschreibungen wie der des Berliner Schlosses teilzunehmen, ist kein Kinderspiel
Am Markt bestehen Um erfolgreich an Ausschreibungen teilzunehmen, muss man die Spielregeln kennen. Für öffentliche Ausschreibungen sind Kenntnisse im Vergaberecht wichtig. Auch die Industrie schreibt aus. Wir zeigen, wann die Teilnahme lohnt. Von Annette Mühlberger
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as deutsche Vergaberecht regelt den Einkauf von Leistungen durch die öffentliche Hand. Die Ausschreibungsverfahren sind streng formalisiert, bereits geringe Formfehler oder ein Nichteinhalten von Fristen führen zwingend zum Ausschluss. Das wesentliche Element ist die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB). Dabei läuft auch von Auftraggeberseite längst nicht alles rund. Betriebe, die sich regelmäßig um öffentliche Aufträge bemühen, klagen über lückenhafte Ausschreibungen, fehlerhafte Leistungsverzeichnisse, mangelnde Fachkenntnis bei den zuständigen Behörden, die Bearbeitung von Nachträgen und das Zahlungsverhalten der öffentlichen Auftraggeber. Für Sachsen und Sachsen-Anhalt legt der dortige Bauindustrieverband mit seinem aktuellen „Schwarzbuch Bauwirtschaft“ erneut den Finger in die Wunde. Im Interview
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ab Seite 44 bringt Hauptgeschäftsführer Dr. Robert Momberg die Missstände auf den Punkt.
BONUS ODER MALUS? Auch in der Industrie hat sich die Ausschreibung als Einkaufsmodell durchgesetzt. Selbst kleinere Bauvorhaben oder Reparaturen werden ausgeschrieben. Oftmals wird die Zusammenarbeit mit einem Partner später über Rahmenverträge geregelt, in denen die Konditionen für einen längeren Zeitraum festgeschrieben werden. Wobei private Auftraggeber einen größeren Ermessensspielraum bei der Vergabe haben. Hier bekommt nicht automatisch der günstigste Anbieter den Zuschlag. Über die Kriterien entscheidet das Unternehmen. Größere Firmen nehmen eigens Lieferantenbewertungen vor, über die sie – in Ergänzung zum abgegebenen Preis – Boni oder Mali vergeben.
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Foto: SHF/Stephan Falk
KUNDEN GEWINNEN
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CHANCEN NUTZEN
DER KUNDE IM CYBERSPACE 48
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CHANCEN NUTZEN
Foto: Computerworks
Durch Virtual-Reality-Technologie lassen sich Projekte realitätsnah simulieren und begutachten
VR-Präsentation Die Planung im virtuellen Raum ist im Baubereich angekommen. Mit preiswerten VR-Brillen können Kunden ihr Projekt vorab „live“ erleben und sich dafür begeistern. Fast alles, ob Bad, Treppe, Wand- oder Bodenbelag, kann per VR-Brille präsentiert werden. Von Marian Behaneck
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