Zeitschrift für Naturstein S 09 2017 Südtirol | Küchenarbeitsplatten | Reinigung | Trends bei Oberflächen
STEIN
S 09 | 2017
ZEITSCHRIFT FÜR NATURSTEIN
DIE
-SERIE ZUR MARMO+MAC 2017
SCHÄTZE ITALIENS (1)
S09
stein-magazin.de
SÜDTIROLER LOKALKOLORIT FÜR DIE KÜCHE
FÜR DIE MASCHINE
FÜR DIE MESSE
Wie neue Werkstoffe die Branche weiter unter Zugzwang setzen
Wie der Steinmetz mit Spezialwerkzeug Oberflächen zum Glänzen bringt
Wie man bei Verkaufsevents erfolgreich neue Kunden gewinnt
INHALT
06
Moderne Elemente Teil 1 der STEIN-Serie könnenKlassiker alte Friedhöfe Italiens zeigt auflockern, wenn sie die spannende Südtisich,Natursteinwelt, wie hier in Altdorf roler zurückz.bei B. Nürnberg, Göflaner Marmor nehmen nichtim und Ifingerund Granit in den Vordergrund Altarbereich der Neuen drängen. zu Schenna. Pfarrkirche
16
Eingelungener unter DenkmalEin Bezug schutz stehenderNachzum historischen Bunker in München bargebäude in der wurde behutsam renoMünchener Innenstadt: viert und innen mit keine leichte Aufgabe. demgeschliffene Naturstein „Fade Eine und to Grey“ ausgelegt. scharierte Natursteinfassade war die Lösung.
STEIN ONLINE STEIN – auf Facebook Wissenswertes rund um das Thema „Naturstein“ gibt es auf Facebook/stein. Die STEIN-Community wächst von Tag zu Tag. Besuchen Sie uns und machen Sie mit! STEIN – die Webseite Fachliches, Interessantes, aber auch Skurriles können Sie auf unserer Webseite finden. Im neuen Design auch bequem zu lesen auf Tablet-PC und Smartphone. stein-magazin.de STEIN – der Newsletter Wer regelmäßig über Neues aus der Stein-Welt informiert werden will, kann auf stein-magazin.de den STEIN-Newsletter bestellen.
4
20
Wir zeigen Paradebeispiele für Zusammenarbeit von Steinmetzen und Küchenstudios. Sowohl bei der Verarbeitung von Naturstein, als auch von Engineered Stone und Keramik.
SCHÖNE WELT DER STEINE 06
Südtirols Schätze Die STEIN-Serie Italiens Klassiker startet mit dem erstaunlichen Südtiroler Naturstein-Kosmos.
16
Mit Klenze im Bunde Eine Fassade aus Kelheimer Auerkalk, die perfekt zum benachbarten historischen Prachtbau passt.
STEINE BEARBEITEN 20
Der neue Materialmix Wie die Branche mit Küchenarbeitsplatten aus Naturstein und neuen Werkstoffen umgeht.
26
Glanz und Gloria Beratung zu Reinigung und Schutz ist für Steinmetzen und Bodenleger ein lohnendes Geschäft.
32
Oberflächen nach Wunsch gestalten Maschinen, die der Steinmetz braucht, um Trends in der Oberflächenbearbeitung zu bedienen.
S09 | 2017
In Kürze in Ihren Händen:
Der neue Katalog Sakraler Kunstguss Gestaltungsmappe Nr. 84
26
Glänzende Aussichten: Der große Serviceartikel zeigt, wie man mit Beratungskompetenz zu Steinreinigung und -pflege Kunden glücklich macht und das Auftragsbuch füllt.
KUNDEN GEWINNEN 40
So begeistern Sie auf Messen Kunden Wertvolle Tipps für erfolgreiche Verkaufsveranstaltungen. Neukundengewinn inklusive.
CHANCEN NUTZEN 48
Neugierig bleiben Lebenslanges Lernen ist für Handwerker überlebensnotwendig. Wie steht es um Weiterbildung im Gewerk?
PANORAMA 54
Brennpunkt Marmomac
58
Termine, Produkte und mehr
Besuchen Sie uns auf der
MARMOMACC 2017 27. bis 30. September Halle 7, Stand F10
RUBRIKEN 63 64 74
S09 | 2017
Vorschau Impressum Seitenblicke Hoffnungsloser Fall
shop.strassacker.com
Göflaner Marmor wird zwischen Mai und Oktober in einem der höchstgelegenen aktiven Steinbrüche Europas 2.200 Meter über dem Meeresspiegel abgebaut. Der hochwertige echte Marmor ist sehr witterungs- und frostbeständig
Als nördlichste Provinz Italiens verbindet Südtirol eindrucksvolle Alpenkulisse und mediterranes Flair. Auch hinsichtlich Architektur und Küche sind die unterschiedlichen Einflüsse reichhaltig und augenfällig. Dank der besonderen geografischen Lage ist das beliebte Reiseziel für Kultur-, Sportund Spa-Touristen mit vergleichsweise vielen Sonnenstunden und mildem Klima gesegnet. Doch noch zwei weitere Welten prallen in Südtirol aufeinander: Die erhebungsreiche Landschaft wurde durch die kontinentale Kollision von Europa und Afrika aufgefaltet – das macht Südtirol im Wortsinn steinreich.
6
Foto: IDM Südtirol/Andree Kaiser
SÜDTIROLS SCHÄTZE
S09| 2017
DIE STEIN -SERIE ZUR MARMO+MAC 2017
LAASER MARMOR
MÖLTNER SANDSTEIN
MONTIGGLER PORPHYR
Südtirols wohl bekanntester Naturstein wird bei Laas im Vinschgau gebrochen und ist ein echter Marmor von großer Schönheit. Das Metakarbonatgestein mit hohem Kalzitgehalt durchlief als Biomasse eines vergangenen Meeres seine Metamorphose unter dem Einfluss von Hitze und Druck, chemischen und physikalischen Einflüssen. Kunstwerke in Wien, München, Berlin, London, New York und natürlich Südtirol zeugen von seiner Qualität.
Hierbei handelt es sich um einen sehr hochwertigen und widerstandsfähigen quarzgebundenen Sandstein. Neben seinen beruhigenden warmen Beigetönen ist er reich an fossilen Einschlüssen und hat eine lange Tradition im Kunstund Architekturbereich. Er wird sowohl zur Restaurierung historischer Bauwerke wie dem Bozener Dom verwendet als auch dank seiner zeitlosen Optik gern in der modernen Architektur eingesetzt.
Ein häufiges Gestein der um Bozen herum gelegenen Etschtaler Vulkanit-Gruppe ist Porphyr. Sein Name leitet sich vom altgriechischen „porphyra“ für die Farbe Purpur ab. Eine beliebte Variante ist der Montiggler Porphyr: ein sehr harter Werkstoff mit dekorativen Maserungen in Violett, Rot und Grau. Hohe Frost- und Säurebeständigkeit sowie Abriebfestigkeit machen ihn zu einem beliebten Material für innen und außen.
WUSSTEN SIE SCHON? •Die Dolomiten gibt es erst seit gut 150 Jahren. Zumindest unter diesem Namen. Davor waren sie als „Monti Pallidi“, bleiche Berge, bekannt. Die Umbenennung rührt vom Dolomitgestein her, welches der französische Geologe und Mineraloge Déodat de Dolomieu im späten 18. Jahrhundert erforschte. Als 1864 der Reisebericht „The Dolomite Mountains“ der Engländer George Churchill und Josiah Gilbert erschien, prägte sein Titel die neue Bezeichnung für den ganzen Gebirgszug. •Seit 2009 gehören die Dolomiten zum Unesco-Welterbe. •Eine mystische Sehenswürdigkeit sind die „Stoanernen Mandln“, mehr als 100
Fotos: Lasa Marmo; Montiggler Porphyr; südtirol.stein (2)
PASSEIRER GNEIS GRANAT Ein sehr kompakter, silbern schimmernder Stein, entstanden unter starkem Druck bei hohen Temperaturen. Hauptsächlich aus Feldspat, Quarz und Glimmer zusammengesetzt, rührt seine besondere Attraktivität von dunkelroten Halbedelstein-Einschlüssen. Lange wurde er nur als Findling aus dem Bachbett der Passer im Norden der Provinz geborgen, seit 2013 existiert ein Steinbruch bei Moos im Passeiertal. Er ist für alle Innen- und Außengestaltungen geeignet.
S09 | 2017
teilweise mannshohe Steinauftürmungen auf der Almkuppe Hohe Reisch in den Sarntaler Alpen. Wann die Ersten aufgeschlichtet wurden, ist unbekannt – Gravuren und Feuersteingerätfunde legen prähistorischen Ursprung nahe. •Die drei offiziellen Landessprachen in Südtirol sind Deutsch, Italienisch und Ladinisch. Um letztere Minderheitensprache vor dem Aussterben zu schützen, existieren ladinische Medien und Schulangebote. •Für Wein ist Südtirol ähnlich bekannt wie für Gestein. Das Südtiroler Weinanbaugebiet gehört zu den ältesten im deutschsprachigen Raum und verfügt auf nur 5.400 Hektar Fläche über 20 Rebsorten. •Am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen, im Grenzgebiet zwischen Österreich und Italien bzw. Tirol und Südtirol, wurde der über 5.000 Jahre alte „Ötzi“ entdeckt. Das Bozener Archäologiemuseum stellt die kupfersteinzeitliche Eismumie aufwendig konserviert aus.
7
SCHÖNE WELT DER STEINE
16
S09| 2017
SCHÖNE WELT DER STEINE
Die helle Natursteinfassade des Theresienhofs fügt sich elegant in die bestehende Bebauung ein. Sockelhöhe, Gesimse, Laibungen und die Oberflächenstrukturen orientieren sich am historischen Eckgebäude
MIT KLENZE IM BUNDE Fassade aus Kelheimer Auerkalk Im Münchener Stadtteil Maxvorstadt steht ein sandfarbenes Büro- und Geschäftshaus mit einer hellen Natursteinhülle, die aus Kelheimer Auerkalk mit zwei unterschiedlich ausgeführten Oberflächenstrukturen besteht: Geschliffene Fassadenplatten verkleiden die oberen Geschosse, während der Sockel horizontal scharriert ist. Von Tanja Slasten
Foto: Marcus Schick
M
S09 | 2017
ünchens bekannter Boulevard führt vom Siegestor bis zum Odeonsplatz: Die Ludwigstraße ist von einer Reihe denkmalgeschützter Bauwerke gesäumt. So auch an der Ecke zur Theresienstraße. Hier steht ein ockerfarbener Klenzebau mit klassizistischer Außenhülle. Bis vor ein paar Jahren stand direkt daneben ein schmuckloses Gebäude mit Lochfassade und dunkler Natursteinverkleidung. Untersuchungen ergaben, dass der allgemeine Standard des Gebäudes veraltet war und die notwendigen Modernisierungsmaßnahmen enorme Kosten verursachen würden. Daher entschied sich der Bauherr, den Altbau abreißen zu lassen, und beauftragte Architekten mit der Planung eines neuen zeitgemäßen Büro- und Geschäftshauses, dem Theresienhof. Normalerweise beschäftigt sich die Untere Denkmalschutzbehörde nicht mit Bauanträgen von Neubauten. Doch das Grundstück schließt zum einen direkt an den historischen Klenzebau an. Zum anderen befinden sich in der Nähe weitere denkmalgeschützte Bauwerke. Die Behörde hat bei dieser Konstellation sicherzustellen, dass Neubauten sich gut in die bestehenden Straßenzüge einfügen. Somit müssen Architekten beim Entwurf solcher Bauvor-
haben zahlreiche Auflagen berücksichtigen, wie zum Beispiel die Proportionen und die Farbigkeit der Fenster, die Material- und Farbwahl der Fassade sowie die Dachform samt gewählter Dachziegel. Die eingereichten Bauanträge werden anschließend von der Unteren Denkmalschutzbehörde unter diesen Aspekten geprüft.
MODERNE AUSSENHÜLLE Seit zwei Jahren steht der sandfarbene Neubau, der vom Kölner Architekturbüro msm meyer schmitzmorkramer entworfen wurde, nun in der Theresienstraße. Die klar strukturierte Fassade aus Kelheimer Auerkalk fügt sich gekonnt in das geschichtsträchtige Umfeld ein. Denn die Planer orientierten sich bei ihrem Fassadenentwurf an der klassizistischen Außenhülle des Klenzegebäudes: Sie haben Höhenlinien übernommen sowie stilistische Elemente aufgegriffen und in abgewandelter Form beim Neubau eingesetzt. So adaptieren die Architekten die Sockelhöhe samt darüber liegendem Gesims. Allerdings ist das Sockelgeschoss des Neubaus aufgrund der beträchtlichen Höhe nicht wie das historische Vorbild eingeschossig ausgeführt,
17
STEINE BEARBEITEN
20
S09| 2017
STEINE BEARBEITEN
DER NEUE MATERIALMIX Küchen und Arbeitsplatten aus Stein, Engineered Stone und Keramik Bei Küchenarbeitsplatten aus Naturstein hat sich eine verlässliche Verbindung zwischen Steinmetzen und Küchenstudios entwickelt. Auch Engineered Stone und Keramik kommen zunehmend als Plattenoberfläche in Mode. Die gestiegene Nachfrage nach den neuen Werkstoffen überraschte viele Stein verarbeitende Betriebe und stellte sie vor Probleme, mit den neuen Werkstoffen klarzukommen. Dabei gibt es Paradebeispiele dafür, dass Steinmetz und Küchenstudio auch bei Engineered Stone und Keramik eine perfekte Partnerschaft eingehen können. Foto: Objekt Design und Umsetzung von www.huber-naturstein.com
Von Michael Spohr
S09 | 2017
Der tunesische Kalkstein Sahara Noir gilt als einer der am schwierigsten zu verarbeitenden Natursteine: Huber Naturstein aus Markt Schwaben schuf mit dem Material eine Luxusküche aus Küchenblock, -theke und -verkleidung – ohne Strukturbruch
21
STEINE BEARBEITEN
Steinbรถden erstrahlen lassen: Mit den richtigen Hilfsmitteln kann fast jede Verunreinigung wieder entfernt werden, wie hier in der Alten Staatsgalerie Stuttgart
26
S09| 2017
STEINE BEARBEITEN
Foto: Mapei
GLANZ UND GLORIA Kompetenz zur Materialpflege Wie jeder natürliche Werkstoff führt auch Stein ein Eigenleben. Damit dieses Dasein lange ein schönes bleibt, sollten Steinmetz oder Bodenleger ihre Klienten kompetent zur korrekten Pflege und Reinigung beraten. Denn zufriedene Kunden kommen wieder, und ihre Mundpropaganda ist hervorragende Werbung für den eigenen Betrieb. Von Philipp Neuman
S09 | 2017
27
KUNDEN GEWINNEN
Gar nicht so einfach: auf Messen neue Kunden gewinnen
40
S09| 2017
KUNDEN GEWINNEN
AUF MESSEN KUNDEN BEGEISTERN Fach- und Hausmessen Wer auf einer Messe ausstellt oder eine Hausmesse veranstaltet, hat viel um die Ohren. Oft wird der eigentliche Zweck, die Kundengewinnung, nicht konsequent verfolgt. Doch das Neugeschäft ist kein Selbstläufer. STEIN zeigt, wie Ihr Engagement zum Erfolg wird. Von Annette Mühlberger
Illustration: iStock
O
b Messestand oder Hausmesse: Mit Veranstaltungen sind eine Menge Aufwand und je nach Umfang auch beträchtliche Kosten verbunden. Wer mit seinem Einsatz Erfolg haben will, sollte deshalb einige Dinge beachten. Messeauftritte bringen nicht immer den gewünschten Effekt. Und das weniger aufgrund fehlerhaften Standdesigns oder nicht funktionierender Technik. All diese Dinge klappen meist, weil man sich darum auf jeden Fall kümmert. Trotzdem bleibt oft der gewünschte Erfolg aus. Messeauftritte scheitern eher daran, dass die Zielsetzung unklar bleibt. Nach dem Motto „Dabei sein ist alles“, bucht man auf der Gewerbeschau, Regional- oder Fachmesse einen Stand,
S09| 2017
lädt zur Hausmesse oder (noch unspezifischer) zum Tag der offenen Tür.
SO WIRD DIE MESSE ZUM ERFOLG Flagge zeigen ist gut, doch im Verhältnis zum Aufwand ist das für eine Messe nicht ausreichend. Werbung, die unspezifisch ist, ist immer zu teuer und kommt auch bei Kunden nicht immer an. Für kleinere und mittlere Unternehmen lohnt sich eine Messe nur, wenn Betriebe dadurch tatsächlich Neugeschäft generieren. Das Vertrackte ist: Die konsequente Akquise wird im Vorbereitungsstress schnell vergessen. Schließlich gibt es auch so schon genug zu tun. Das Ziel, neue Kunden zu gewinnen, sollte
jedoch allen, die mit dem Messeauftritt betraut sind, bewusst sein. Wesentliche Bausteine des Messeerfolgs sind: • ein klares Ziel (Was wollen Sie erreichen? Stammkundenpflege, Neugeschäft, Neukundengewinnung) • eine schlüssige Verkaufsstrategie (mit welchen Themen sprechen Sie welche Kundengruppen an, wie bekommen Sie die Kunden an den Stand/auf die Messe) • eine gute Vor- und Nachbereitung (Einladungsschreiben an wen, mehrstufig?, Kampagne in sozialen Medien, telefonische/schriftliche Nachbereitung) • Vorbereitung und Coaching aller Mitarbeiter, die vor Ort sein werden (Kommunikation, Auftreten, Kundenansprache)
41
BRENNPUNKT
Eine ruhende Venus vor dem Panorama des WTC Transportation Hub stand bei Lasa Marmo 2016 im Zentrum. Die diesjährige Skulptur wird wieder eine Überraschung
TEMPEL DES NATURSTEINS – DIE MARMOMAC IN VERONA Die internationale Natursteinbranche wächst: Der Gesamtabbau stieg 2016 um drei Prozent, 145 Millionen Tonnen Marmor und Granit wurden abgebaut und 22 Milliarden Euro im globalen Handel umgesetzt. Gute Vorzeichen für die 52. Ausgabe von Europas führender Veranstaltung zum Geschäft mit dem Stein: Vom 27. bis 30. September zeigt die Marmomac in Verona alle Trends und Aspekte der Natursteinszene, von Herstellung und Handel über Verarbeitung bis hin zu Design, Kunst und Kultur.
D
ie Marmomac bietet im September 2017 als eine der weltweit führenden Natursteinmessen eine umfassende Bestandsaufnahme der globalen Branche. Im vergangenen Jahr war das Publikum zu fast zwei Dritteln ein internationales: Aus 52 Ländern stammten die insgesamt 1.670 Aussteller, die 67.000 Besucher kamen gar aus
54
146 Staaten. Für 2017 haben noch weitere Nationalitäten ihre Teilnahme avisiert: Vertreter aus Argentinien, Georgien, Irland, Mexiko und Slowenien werden nach einem Jahr Abstinenz wieder dabei sein, erstmals auf der Marmomac anzutreffen sind Repräsentanten Südkoreas. „Die Marmomac baut mit jeder neuen Auflage ihre Spitzenposition als
Foto: Ennevi
Von Philipp Neuman
S09| 2017
eine globale Plattform für Geschäftskontakte, Fortbildung und Innovationen im Natursteinbereich aus“, freut sich Maurizio Danese, Präsident des veronesischen Messebetreibers Veronafiere.
Fotos: Galiotto (2); Luca Morandini (v. o. n. u.)
STEIN INSZENIERT Ein besonderes Erfolgsrezept der Marmomac besteht in dem umfassenden Ansatz, die wirtschaftlichen mit den kulturellen Aspekten von Naturstein in einen Dialog zu stellen. So wird etwa in Halle 1 wieder das beliebte „Italian Stone Theatre“ gastieren: Auf 3.500 Quadratmetern gibt es die Ausstellungen „Territorio & Design“, „Macchine Virtuose“ sowie „Soul of City“ zu bestaunen. Unter der Leitung von Architekt Vincenzo Pavan und Designer Raffaello Galiotto hat sich dieses Spektakel des Steins zu einem Forum entwickelt, in welchem italienische Produzenten von Werkstoff, Technologie und Werkzeugen das projektbezogene Gespräch mit Architekten und Designern finden können. Die Ausstellungen im Einzelnen: „Territorio & Design“ heißt die Zusammenschau von Naturstein aus unterschiedlichen italienischen Produktionsgebieten und Weiterverarbeitungszentren, die technische Innovation im Hinblick auf Tradition und kulturelles Erbe thematisiert. Konzipiert von Vincenzo Pavan und Raffaello Galiotto werden dabei Materialien für innen und außen behandelt. Im Gegensatz zum künstlerisch sehr freien Ansatz der letzten Ausgaben liegt der Schwerpunkt diesmal auf Industriedesign.
Früher im „Italian Stone Theatre“, 2017 in Veronas City: Möbius von Fallacara/Generelli (o.), Spongia von Galiotto/Helios Automazioni
In Halle 1 werden u. a. neue technische Lösungen zur Steinbearbeitung vorgestellt – getreu dem Motto „Macchine Virtuose“
Unter dem Motto „Macchine Virtuose“ stellt Raffaelo Galiotto Maschinen zur Steinbearbeitung in den Fokus. Es soll vermittelt werden, mit welch meisterhaften Lösungen aus italienischer Produktion hochwertige Resultate in Qualität und Design möglich werden. Auch hier werden 2017 weniger experimentelle Konzepte gesucht, sondern Stücke für den Absatzmarkt. Die Beiträge durften von Stein verarbeitenden Firmen in Kollaboration mit Designschmieden umgesetzt werden. Im Zentrum von Halle 1 erwartet das Publikum der Themenkomplex „Soul of City“. Kuratiert vom Studio Luca Molinari und Platform Architecture & Design lotet diese Übersicht die Perspektiven von Naturstein im modernen Städtebau aus. Acht internationale und acht italienische Design-