Leseprobe

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STEIN

S 02 | 2017

ZEITSCHRIFT FÜR NATURSTEIN

STAUB AM BAU

WENIGER IST MEHR WIE IM MÄRCHEN

WIE IM MITTELALTER

WIE AUS EINER HAND

Edles Steindesign für die Grimmwelt auf dem Kasseler Weinberg

Die Wiedergeburt eines Taufbeckens in der Dorfkirche zu Petschow

Kundenservice und Mehrwerte durch gebündelte Gewerke schaffen


EDITORIAL

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER

B

austaub und daraus resultierende berufsbedingte Atemwegserkrankungen sind für Steinmetze ein Dauerthema. Ende Oktober des vergangenen Jahres haben Verbandsvertreter eine gemeinsame ERKLÄRUNG GEGEN STAUB AM BAU unterzeichnet. STEIN hat dies zum Anlass genommen, ausführlich über verschiedene Staubarten, Vorsorgemöglichkeiten und Staubvermeidung zu informieren (Seite 52). In Nordhessen auf einem Hügel hoch über Kassel ist ein märchenhaftes Gebäude entstanden: die Grimmwelt. Der Baukörper aus schwäbischem Travertin hat sich seit seiner Fertigstellung im Herbst 2015 zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Tanja Slasten hat sich das Museum und seine NATURSTEINFASSADE angeschaut. Warum sich das genaue Hinsehen hier besonders lohnt, lesen Sie ab Seite 6. In der Februarausgabe des letzten Jahres haben wir uns ausgiebig mit Positionslasern beschäftigt. In dieser Ausgabe liegt der Fokus auf den MESSTECHNISCHEN HILFSMITTELN FÜR DEN STEINMETZ ZUR AUFMASS-ERSTELLUNG auf der Baustelle. Michael Spohr hat dazu drei Steinmetzen bei der Arbeit über die Schultern geschaut (Seite 28). Die detailgetreue Restaurierung einer WERTVOLLEN TAUFFÜNTE aus dem 13. Jahrhundert steht im Mittelpunkt eines Beitrags, den Boris Frohberg für uns geschrieben hat. Der Restaurator beschreibt ab Seite 12 alle Arbeitsschritte, die notwendig waren, um das historische Taufbecken wieder vollständig herzurichten. Dem Kunden das Leben leichter machen – und deswegen erfolgreich sein: Wie das gelingt und wie Natursteinunternehmen durch Einfachheit besser verkaufen können, analysiert Annette Mühlbauer. Und sie hat gute Tipps parat, wie Prozesse durch EINFACHE UND KLARE KOMMUNIKATION überschaubar gehalten werden. Erfahren Sie mehr ab Seite 36.

Wir wünschen Ihnen eine angeregte Lektüre und dadurch gute Inspirationen für Ihre eigene Arbeit!

IHRE STEIN-REDAKTION Redaktion@stein-magazin.de

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INHALT

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Moderne Elementeder Das neue Gebäude können alteinFriedhöfe Grimmwelt Kassel ist auflockern, wenn sie mit einer eleganten sich, wieaus hierGauinger in Altdorf Fassade bei Nürnberg, zurückTravertin versehen. Für nehmen und nicht rund das Projekt wurden in den Vordergrund 850 Tonnen Naturstein drängen. verarbeitet.

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Für viele Steinmetze ist das Aufmaß nehmen ohne technische Helfer nicht mehr denkbar. Besonders der Proliner hat sich durchgesetzt. Aber auch Laser kommen zum Einsatz.

unter DenkmalInEin der Dorfkirche zu schutz stehender Petschow ist ein TaufBunkeraus in München becken dem 13. wurde behutsam renoJahrhundert restauriert viert undDas innen mit worden. wertvolle dem Naturstein „Fade Stück wurde stark to Grey“ ausgelegt. beschädigt in der Nähe der Kirche gefunden.

STEIN ONLINE STEIN – auf Facebook Wissenswertes rund um das Thema „Naturstein“ gibt es auf Facebook/stein. Die STEIN-Community wächst von Tag zu Tag. Besuchen Sie uns und machen Sie mit! STEIN – die Webseite Fachliches, Interessantes, aber auch Skurriles können Sie auf unserer Webseite finden. Im neuen Design auch bequem zu lesen auf Tablet-PC und Smartphone. stein­magazin.de STEIN – der Newsletter Wer regelmäßig über Neues aus der Stein-Welt informiert werden will, kann auf stein­magazin.de den STEIN-Newsletter bestellen.

SCHÖNE WELT DER STEINE 06

Hülle aus Gauinger Travertin Die Grimmwelt in Kassel ist mit ihrer Natursteinfassade ein Besuchermagnet.

STEINE BEARBEITEN 12

Taufbecken aus dem Mittelalter Die antike Tauffünte aus Mecklenburg wurde aus Kalkstein von der Insel Gotland gefertigt.

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Wie Naturstein auf Flecken reagiert Wer Steine vor Verschmutzung schützen will, sollte wissen, wie Flecken entstehen.

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Digitale Messverfahren Der Proliner ist bei Steinmetzen als digitaler Helfer fürs Aufmaß sehr beliebt.

KUNDEN GEWINNEN 36

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Keep it simple Die Sehnsucht nach überschaubaren Abläufen wächst. Wie man mit Einfachheit Kunden gewinnt.

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2EIS8VO% R T E IL

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PR ÜBER GEGEN EF T H L E IN Z E

Kunden wünschen sich für ihre Sanierungsmaßnahmen oft nur einen Ansprechpartner. Steinmetze können diesen Wunsch erfüllen, indem sie mit anderen Gewerken kooperieren.

CHANCEN NUTZEN 44

Alles aus einer Hand Komplettleistungen sind bei Kunden sehr beliebt. Auch Steinmetze können von dem Trend profitieren.

BRENNPUNKT BAUSTAUB 52

Baustaub – die ewige Gefahr

PANORAMA 57

Menschen, Termine, Produkte

74

Seitenblicke Freitags

RUBRIKEN 63 64

Vorschau Impressum

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Der Blick von unten: Das neue Ausstellungshaus auf dem Kasseler Weinberg mit seiner hellen, rauen Fassaden­ verkleidung aus Gauinger Travertin fügt sich subtil in seine Umgebung mit den steinernen Relikten ein

MÄRCHENHAFTE STEINWELT Außenhülle aus Gauinger Travertin Seit Herbst 2015 steht auf dem Kasseler Weinberg das neue Ausstellungshaus „Grimmwelt“. Es präsentiert die Werke der weltweit bekannten Brüder Grimm. Der Stahlbetonbau ist komplett in hellen Kalkstein gehüllt. Bei der Wahl des Materials und der Gestaltung der Fassade haben sich die Architekten vom Standort inspirieren lassen. Von Tanja Slasten

Foto: Jan Bitter

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uf dem Kasseler Weinberg gibt es seit letztem Jahr eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art für Jung und Alt: die „Grimmwelt“. Das neue Ausstellungsgebäude beherbergt die Werke der berühmten Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Weltweit werden ihre fantasievollen Kinder- und Hausmärchen geliebt und gelesen. Die sogenannten „Handexemplare“ der Märchen sind 2005 sogar zum UNESCO-Weltdokumentenerbe erklärt worden. Hierbei handelt es

sich um über 200 Jahre alte Arbeitsunterlagen mit handschriftlichen Eintragungen der sprachbegabten Brüder. Der andere Teil ihres schöpferischen Arbeitens, als wichtige Sprachforscher und Mitbegründer der Germanistik, ist weit weniger bekannt. 1838 starteten sie beispielsweise mit dem Mammut-Projekt des Deutschen Wörterbuches. Sie selbst schafften es bis zum Buchstaben F. Über 120 Jahre später konnte das bedeutende Werk schließlich vollendet werden.

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SCHÖNE WELT DER STEINE

Neben dem großen verglasten Eingangsbereich führt die schmale Treppe hinauf auf die 2.000 Quadratmeter große, begehbare Dachterrasse mit Panoramablick

SKULPTUR AUS KALKSTEIN

Natursteinmaterial: Gauinger Travertin Farbe: Beige-Bräunlich Fassade: Oberfläche maschinengespalten Stoßfugen mit Dünnbettkleber geschlossen Schichthöhen 11 cm, 18 cm und 30 cm mit freien Längen Dachterrasse: Bahnbreiten 30 und 40 cm Dicke 5 cm Oberfläche rotationsgestrahlt Materialmengen: Fassade circa 700 Tonnen Insgesamt circa 850 Tonnen

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HORIZONTALE SCHICHTUNG Für den Fassadenstein standen anfangs verschiedene Kalksteine zur Auswahl. Doch schlussendlich entschieden sich die Verantwortlichen für ein Material aus Baden-Württemberg, den Gauinger Travertin. Der Naturstein, von der Firma Lauster Steinbau GmbH aus Stuttgart geliefert, weist ein beigebräunliches Farbspektrum auf und ist frostbeständig. Die Bearbeitung der Steinformate erfolgte im eigenen Werk in Maulbronn. Betrachtet man die Fassade genauer, fällt die horizontale Gliederung auf, die den Gedanken der fortführenden Topografie widerspiegelt. Das breite Farbspektrum des Gauinger Travertins und die ausgewogene Mischung an hellen und dunklen Steinen lassen ein „lebendiges“ Fassadenbild entstehen. Unterstrichen wird dies außerdem durch die drei verwendeten, unterschiedlich hohen Steinschichten

Fotos: Jan Bitter

STEINPLUS

Die „Grimmwelt“ wurde am 4. September 2015 feierlich eröffnet und hat sich bereits zu einem beliebten Besuchermagneten in Kassel entwickelt. Das Grundstück liegt auf dem Kasseler Weinberg. Hier stand einst das sogenannte Henschel-Haus, das durch den Bombenhagel Ende des Krieges zerstört wurde. Noch heute sind steinerne Überreste wie Mauerfragmente und Treppenanlagen – stumme Zeugen der Vergangenheit. Die Idee, mit dem neuen Ausstellungshaus das ansteigende Gelände fortzusetzen, hatte das Aachener Büro kadawittfeldarchitektur. So gelangen die Besucher über zwei Treppen, eine breite und eine schmale, auf die rund 2.000 Quadratmeter große Dachterrasse. Sie ist jederzeit zugänglich und bietet einen fantastischen Panoramablick über die Kasseler Karlsaue und die Südstadt. Die Wahl des Materials für die Fassade bezieht sich auf die vorgefundenen Relikte sowie auf den Weinberg selbst, der aus Kalkstein besteht. Aber nicht nur die Außenwände, sondern auch die Dachterrasse, die Außentreppen und die Brüstungen sind mit hellem Kalkstein verkleidet. Auf diese Weise überzieht eine komplett steinerne Hülle das Gebäude, die der Besucher nach Lust und Laune auskundschaften und als „begehbare Skulptur“, wie die Architekten das Gebäude beschreiben, erleben kann.

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SCHÖNE WELT DER STEINE

Hinter der großen Verglasung befindet sich das Café des Ausstellungshauses. Von hier aus können die Besucher bei einer kleinen Stärkung den wunderbaren Blick auf die Kasseler Südstadt genießen

Schön zu sehen: Sowohl die Fassadensteine als auch die Treppenanlagen bestehen aus dem beige-bräunlichen Gauinger Travertin. Während die Fassade eine raue, gespaltene Oberfläche erhalten hat, ist der Boden rotationsgestrahlt

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von 11, 18 und 30 Zentimetern. Durch diese Einteilung war es möglich, die unterschiedlichen Höhen wie zum Beispiel der Treppenstufen und der Fenstereinschnitte harmonisch in das Erscheinungsbild der Fassade zu integrieren. Um die vertikale Gliederung zusätzlich zu betonen, sind die Stoßfugen, im Gegensatz zu den Lagerfugen, nur mit Dünnbettkleber versehen und treten somit optisch in den Hintergrund. Da sich die Architekten für die Außenhülle eine raue Optik wünschten, wurden die Fassadensteine lediglich gespalten. Die Steinoberflächen der leicht terrassiert ausgeführten Dachlandschaft und der beiden Treppenanlagen sind dagegen rotationsgestrahlt. Und wie bei der Fassade variiert auch bei der Dachterrasse das Steinformat. Zwei Regelbahnen mit einer Breite von 30 und 40 Zentimetern sowie freien Längen bedecken das große begehbare Dach.

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TONNEN VON GAUINGER TRAVERTIN Insgesamt wurden für das Projekt rund 850 Tonnen Naturstein verarbeitet, etwa 700 Tonnen allein für die Fassadenhülle. Die Wahl des Steinmaterials sowie die detaillierte Gestaltung der Fassade sind auf eine genaue Analyse des Geländes zurückzuführen. So sind die vorherrschenden Gegebenheiten subtil in den Entwurf integriert worden und das Gebäude ist unwiderruflich mit dem Ort verbunden. Und das UNESCO-Weltdokumentenerbe, die Märchensammlung sowie all die anderen Werke der Brüder Grimm haben einen würdigen Ausstellungsort erhalten. n

STEINPLUS Fotos: Jan Bitter

Auszeichnungen – Grimmwelt Kassel

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STEINE BEARBEITEN

TAUFSTEIN AUS DEM MITTELALTER

D Ansicht der Dorfkirche Petschow bei Rostock von Südwesten

Ende Dezember 2015 ist die Tauffünte schließlich fertig geworden

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ie Bartholomäuskirche zu Pet­ schow entstand im 13. Jahrhundert als Kolonisationskirche unter landesherrlichem Patronat. Das Kirchenschiff besteht aus zwei, der Chor aus einem Joch, ein Querhaus sowie Seitenschiffe fehlen. In der Mitte oder der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden die wertvollen (1896 bis 1898 freigelegten und großflächig erneuerten) Wand- und Gewölbemalereien. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts fügte man westlich des Kirchenschiffes den massiven Turm an, der ursprünglich erheblich höher geplant war, aber bis heute nur wenig über das Schiff hinausragt. Ebenfalls Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der spätromanische Taufstein ge-

schaffen. Er ist in seiner Gestaltung und mit einer Gesamthöhe von 60 Zentimetern und einem Durchmesser der Kuppa von 97 Zentimetern bemerkenswert und wird sich vorreformatorisch im westlichen Zugang, nahe des jetzigen Standortes befunden haben. Denn die Taufe rückte erst in nachreformatorischer Zeit in Altarnähe. Um 1930 fanden sich die Bruchstücke des Taufsteins im Park eines nahe gelegenen Gutshauses. Dort wurde er geborgen, zurück in die Dorfkirche zu Petschow gebracht und in der Sakristei gelagert. Mit der Sanierung und Umgestaltung des südlichen Sakristeianbaus im Jahr 2014 fand eine Bestandsaufnahme und Verlagerung der Fragmente in die Turmvorhalle statt.

Fotos: Boris Frohberg

Sanierung eines Taufbeckens aus Kalkstein Nach Konser­ vierung und Restaurierung sowie Neumontage kann die wertvolle Tauffünte in der Dorfkirche zu Petschow wieder in ihrer Gesamtheit betrachtet werden. Das Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert ist besonders wertvoll, da es fast vollständig erhalten und besonders hochwertig gestaltet ist. Von Boris Frohberg

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STEINE BEARBEITEN

STEINPLUS Projektbeteiligte Auftraggeber: Evangelisches Pfarramt Cammin & Petschow Auftragnehmer: Diplomrestaurator Boris Frohberg, Berlin Zusammenarbeit mit: Diplomrestaurator Wolfram Vormelker, Metallbau + Kunstschmiede Güstrow GmbH Betreuung: Evangelisch-Lutherisches Kirchenamt Güstrow Landesamt für Kultur und Denkmalpflege MecklenburgVorpommern

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Montage von Fuß und Schaft des Taufbeckens an der Edelstahl­ stütze im Juli 2015

ERHALTUNGSZUSTAND

BEARBEITUNG

Der Taufstein wurde stark beschädigt auf­gefunden. So befand sich in der Schale ein später eingebrachtes Abflussloch, was auf eine Nutzung als Blumenschale oder Tränke schließen lässt. Die Tauffünte war in drei größere Teile zerbrochen: den Fuß, den Schaft und das Taufbecken. Darüber hinaus fand sich ein Bruchstück des oberen Beckens, andere Teile fehlten. Reste früherer Farbfassung konnten nicht nachgewiesen werden.

Vor Beginn der Sanierung 2015 wurden die Teile mit verschiedenen harten Bürsten von Krusten befreit, Moose und sonstiger biogener Bewuchs wurde mit Skalpell und Spatel entfernt. Die Zementkittungen sind per Hand mit Steinmetzwerkzeug ausgearbeitet, anschließend alle Oberflächen mit Heißdampf (ohne Druck) nachgereinigt worden. Die hartnäckigen Verschmutzungen durch Bitumen- beziehungsweise Teerreste, konnten erst nach längerer und teils mehrfacher Anquellung mit lösungsmittelhaltigen Kompressen, mechanisch gedünnt werden. Dennoch verblieben Verfärbungen im Naturstein. Für die Verfestigung von Schuppen, Schollen, Schalen, schichtparallelen Aufspaltungen, sowie von Rissen setzten die Restauratoren eine Acryldispersion ein. Dieses Festigungsmittel wurde mehrfach in die Risse injiziert, um eine innliegende Verklebung zu erreichen. Außerdem fanden Verfestigungen kleiner abgängiger Schollen durch Injektion von Reinacrylat statt.

Es zeigten sich folgende Schäden: • Starke Ab– und Ausbrüche (Schuppen, Schollen, Schalen, Bröckelzerfall) • Schichtparallele Aufspaltungen • Brüche und Risse • Partielle Hohlstellen • Abrieb, Abschliff und Abwitterung • Verschmutzungen (Bitumen beziehungsweise Teerreste), Verfärbungen, Zementkittungen • Geringe Salzausblühungen • Biogener Bewuchs (Algen, Moose, Flechten)

Fotos: Boris Frohberg

Transport der gesicherten Kuppa zum Bearbeitungs- und Aufstel­ lungsort in der Dorfkirche im Juli 2015

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dem Steinbruch holt: ehrlich, ungeschönt und mit allen handwerklichen Bohr- und Stemmspuren. Für die natursteingerechte Verfugung kam OTTOSEAL® S 70 zum Einsatz. Mehr Infos über diese Herausforderung und die verwendeten Produkte von OTTO finden Sie unter: www.mein-meisterwerk.de

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STEINE BEARBEITEN

Mitarbeiter des Restaurierungsteams bei der Montage des Taufbe­ ckens auf dem Schaft mit innen liegender Edelstahlstütze

Schäden am Kalkstein im Becken durch Strukturzerstörungen und Bewuchs

MONTAGE Die Planung eines externen Edelstahlgestells sah eine 71 x 74 Zentimeter große Grundplatte mit einer Stärke von zehn Millimetern vor. In einer mittig aufgeschweißten Hülse mit Innengewinde wurde eine Gewindestange mit 20 Millimeter Durchmesser und 85 Zentimetern Länge eingeschraubt. Das Auflager für die Kuppa bildet eine Rundplatte von

42,5 Zentimetern Durchmesser und einer Stärke von zehn Millimetern. Diese Platte besitzt eine mittige Bohrung und ebenfalls eine mittig aufgeschweißte Hülse mit Innengewinde zur Aufnahme der Gewindestange und ist zusätzlich mit vier Bohrungen von zwölf Millimetern Durchmesser versehen, um die große Steinschale zu fixieren. Die Bruchstücke des Sockels sind durch zwei waagerechte Edelstahlstan-

STEINPLUS Bei den mittelalterlichen Tauffünten in vornehmlich mecklenburgischen Kirchen handelt es sich überwiegend um Kalksteine, die vermutlich von den Inseln Gotland und Öland (Gotlandkalk), aber auch Seeland (Faxekalk) stammen. Durch die engen Handelsbeziehungen der Hanse im Mittelalter sind diese Brüche für die Gewinnung von verschiedenem Bruchgestein und auch zur Bereitstellung von Bildhauersteinen genutzt worden. Die Herkunft der Fünte könnte auf schwedische Werkstätten (Visby auf Gotland) hindeuten, die über das nahe gelegene Rostock einen Weg nach Petschow fanden. Die sedimentären kalziumkarbonatgebundenen Kalksteine sind sehr fossilienreich. Handelt es sich vorwiegend um Skelette und Schalen tragender Organismen, wird das Gestein als Schillkalk (Muschelschill) bezeichnet, charakteristisch für den Gotlandkalk. Beim Faxekalkstein treten häufig Reste von stab- und wedelförmigen Bryozoenkolonien sowie Algen, Schwammnadeln und Peloide auf, dann wird das Gestein als Riffkalk (riffbildende Organismen) bezeichnet.

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Fotos: Boris Frohberg

Der Kalkstein

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STEINE BEARBEITEN

STEINPLUS Gestaltung Fuß, Schaft und Becken der Tauffünte in Petschow sind kleeblattartig ausgearbeitet. Der Schaft, auf zylindrischer Basisplatte, verjüngt sich und schließt mit einer Ringwulst ab. Fuß und Schaft erinnern an einen Kelchfuß. Darauf sitzend befindet sich das halbkugelförmige, vierpassartig (bzw. kleeblattartig) ausgebildete Taufbecken (Halbkugelkuppa) mit einem umlaufenden plastischen Bogenfries aus 16 schlanken (17cm breiten) eiförmigen Bogenfeldern, die jeweils durch spitze Grate voneinander getrennt sind. Der Steg läuft nach vorn spitz zu. Es handelt sich hierbei um eine der sogenannten Paradiesfünten, die vorzugsMit dem Heißdampfreiniger ging es der Oberflächenverschmut­ zungen des Kalksteins an den Kragen

weise im 13. Jahrhundert erschaffen wurden. Diese haben einen Kranz von konvexen Feldern gemein, die von der unteren Fläche bis zum oberen Rand beziehungsweise der darunterliegenden Hohlkehle reichen. Die Vierpassform deutet auf ein frühgotisches Motiv

Fotos: Boris Frohberg

hin. Oberhalb des Bogenfrieses befindet sich eine vier

gen verdübelt und mit Epoxidharzkleber punktuell miteinander im Bohrloch verklebt. Hierfür wurde zwölf Zentimeter tief in beide Teile des Fußes gebohrt. Das Bruchstück des Taufbeckens im Randbereich haben die Restauratoren durch zwei senkrechte Glasfaserdübel verbunden. Hierfür wurde je eine Bohrung von acht Millimetern Durchmesser, fünf Zentimeter im Taufbecken und drei Zentimeter im Bruchstück, eingebracht. Die Verklebung erfolgte ebenfalls punktuell mit Epoxidharzkleber. Für den Einbau der mittigen, vertikalen Stahlstütze erfolgte eine durchgehende Bohrung (22 Millimeter Durchmesser) im Fuß, Schaft und Becken. In diese Bohrung konnte die Gewindestahlstütze eingepasst und in der Hülse auf der Bodenplatte verschraubt werden. Die Anhebung der Kuppa erfolgte mit einem im unteren Drittel angesetzten Schwerlastgurt und drei Ringschlaufen am Kettenzug. Das Restauratorenteam hat den bereits montierten Fuß auf Rollen unter das Becken geschoben. Anschließend

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Zentimeter breite Kehlung unter dem ebenfalls vier Zentimeter breiten abschließenden Rand. Die Oberflächen des rötlichen Kalksteins sind sorgfältig und fein geschliffen worden, was ihn gegenüber anderen zeitgleichen Stücken hervorhebt (vergleich Dom Güstrow, sogenannte Ältere Fünte). Ursprünglich dürfte der Kalkstein mit einer polychromen Farbgestaltung veredelt worden sein, von der keine Reste nachweisbar waren. Die Herkunft der Fünte könnte auf schwedische Werkstätten (Visby auf Gotland) hindeuten, die über das nahe gelegene Rostock einen Weg nach Petschow fanden. In Nordeuropa haben sich circa 800, in der Grundform ähnliche - der Form nach in zwölf Gruppen eingeteilte Kalksteintaufen erhalten. Allein in Mecklenburg sind aus dieser Zeit mindestens 22 Kalksteinparadiesfünften dieser Art bekannt, die aber in Form und Größe variieren. Die dreiblättrige Kleeblattform gilt in der christlichen Ikonografie als Symbol für die Dreifaltigkeit, als Mariensymbol und als Attribut des Heiligen Patricius. Weiterhin wird das vierblättrige Kleeblatt als Symbol für die vier Evangelisten gebraucht. Ob man von einem Kleeblattstil sprechen kann, der bei der Petschower Tauffünte zur Anwendung kommt, ist bislang unbekannt. Es kommen auch das Symbol der Berührung von Erde und Kosmos, die vier Elemente, die vier Evangelisten, die vier Paradiesflüsse infrage.

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STEINE BEARBEITEN

Detail der Beckeninnenseite nach der Reinigung mit Ausbrüchen und Rissen

Viel Arbeit am Detail: die Beckeninnenseite nach der aufwendigen Kittung

setzten sie das Taufbecken langsam auf die Stahlstütze, ohne Verklebung.

FEHLSTELLENERGÄNZUNG In geschädigten und gefährdeten Bereichen haben die Restauratoren Sicherungskittungen durch Anböschungen von Kanten und Überhängen sowie die Schließung von klaffenden Rissen durchgeführt. Dazu wurde handelsüblicher

Steinersatzmörtel mit einem Zusatz von fünf Prozent Acryldispersion im Anmachwasser eingesetzt. Der Farbton wurde durch Zugabe von rötlichem und gelblichem Marmormehl, sowie Kalksteinmehl zur Grundmischung angepasst. Die Kittungen sorgen dafür, dass weitere Abbrüche der geschädigten Substanz minimiert werden. Die Kittungsoberflächen sind mit Spateln angekratzt, die Nachreinigung der Kanten

STEINWISSEN Feuchtreinigung: Wasser-Ethanol-Gemisch in unterschiedlichen Konzentrationen Festigung: Ethylmethylacrylat Copolymer Paraloid B72, in Methoxypropanol Dowanol PM, Acryldispersion Primal SF 016, Klebung: Epoxidharzkleber Akepox 2010 Kittung Mörtelmischung aus: Quarzsand, Remmers SK in einem hellgelblichen Farbton, rötliches und gelbliches Marmormehl mit einem Zusatz von 5% Acryldispersion Primal SF 016 und Wasser, nach Vornässung und Grundierung mit acryldispersions- dest. Wassergemisch Fehlstellenergänzung Mörtelmischung aus: 1,0 T. Quarzsand, 1 T. Flusssand, 1 T. Marmormehl, 1 T. Remmers SK in einem hellgelblichen Farbton, 2 T. Weißzement, dest. Wasser. Die Farbtonanpassung erfolgte durch Zugabe von unterschiedlichen Mengen rötlichen und gelblichen Marmormehls und rötlichen Marmorsplitts zur Grundmischung. Retusche: KEIM-Silikatkreiden, ohne Fixierung

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Fotos:Boris Frohberg

Verwendete Produkte

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Fotos: Boris Frohberg

Edelstahlkonstruktion mit Gewebe als Armierung für die Fehlstellenschließung

erfolgte trocken mit weichen Bürsten und Radierschwämmen. Zusätzlich führten die Restauratoren einige Ergänzungskittungen aus. Zum Beispiel wurden Ausbrüche im Bereich des waagerechten sowie des senkrechten Bruches in Basis und Schaft mit einer Mischung aus Quarzsand, Steinersatzmörtel und einem Zusatz von Acryldispersion im Anmachwasser geschlossen. Auf Wunsch der Kirchengemeinde ergänzten die Restauratoren die großen Ausbrüche innerhalb des Taufbeckens. Innerhalb der größten Fehlstelle sind vier senkrechte und eine waagerechte Edelrundstahlverbindung (Durchmesser vier Millimeter) jeweils in Bohrlöchern von 30 Millimetern Tiefe mit Epoxidharz eingeklebt, untereinander mit Edelstahldraht verbunden und mit Klebepunkten fixiert worden. Anschließend erfolgte die Montage von passgenau zugeschnittenem Edelstahlgewebe (Maschenweite zehn mal zehn Millimeter) mittels Edelstahldraht am Grundgerüst. Für die Nachmodellierung der größeren Ausbrüche trugen die Experten

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Mörtelergänzung der großen Fehlstelle nach Feinschliff der Oberflächen und Feuchtreinigung

mehrlagig weißzementgebundene Mörtel auf. Dabei folgten sie dem vorhandenen Formverlauf, einschließlich plastischer Ausbildungen. Im Inneren der Taufschale ist die Ergänzung der ausgebrochenen Kante leicht rückspringend ausgebildet. Für die Ausarbeitung des Oberflächenverlaufes wurden stabile Holz- und Kunststoffschablonen angefertigt. Die Kittungsoberflächen sind anschließend leicht gekratzt, um eine optimale Aushärtung zu erreichen, und nach der Aushärtung per Hand überschliffen worden. Die Nachreinigung der Kanten erfolgte trocken mit weichen Bürsten und Radierschwämmen sowie feucht mit einem Wasser-Ethanol-Gemisch, Mikroporenschwämmen und Zellstoff. Zum Abschluss haben die Restauratoren partielle Retuschen von verbliebenen Verunreinigungen und Kittmassen mit Silikatkreiden aufgebracht. Deren Verteilung erfolgte mittels Radierschwämmen. Hier sind nur kleinteilige Kittungen erfasst worden. Die großen Ergänzungen blieben in der Eigenfarbigkeit der Mischung bestehen. n

Restaurator Boris Frohberg bei der Nachreinigung der Kittungsübergänge zum Originalstein

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ALLSEITIGER ANGRIFF

Gerade Badausstattungen sind einer Vielzahl von Fleckbildnern ausgesetzt. Von Seifen über Kosmetik bis zu Nagellack kann vieles danebentropfen

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Foto: Steinmetz & Steffens / Longuich

Verfleckungen Ein Fleck ist ein räumlich begrenzter Teilbereich einer Oberfläche, der sich optisch vom Gesamteindruck abhebt. Er tritt meist punktuell auf. Seine Größe und Intensität können dabei stark variieren. Inwieweit eine Verfleckung beziehungsweise Verfärbung erkannt wird, hängt vom individuellen Sehvermögen des Betrachters ab. Um geeignete Reinigungs- oder Schutzmaßnahmen durchzuführen, sollte man wissen, wie Flecke entstehen und was man tun muss, um sie zu vermeiden. Von Detlev Hill

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STEINE BEARBEITEN

W

as ist ein Fleck? In der Regel handelt sich bei Verfleckungen um optische Beeinträchtigungen, die keine Auswirkung auf die technischen Eigenschaften oder die Funktionsfähigkeit eines Belags haben. Die Verfleckungen treten meist im oberflächennahen Bereich des Kapillarraums auf. Liegt die Verfleckung auf der Oberfläche auf, so spricht man von Verschmutzungen. Im Gegensatz zur Verfleckung, die sich als eine Verschiebung der Helligkeitswerte darstellt, kommt es bei einer Verfärbung zu einer farblichen Verzeichnung der betroffenen Teilfläche, beispielsweise einer Gelbverfärbung.

Auch bei kompakten Gesteinen wie Graniten kann es im Bereich der transluzenten Minerale (Quarz, Feldspäte) zu Verfleckungen kommen

EINWIRKUNG DER FLECKBILDNER VON OBEN

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Bei Sandsteinen bietet die raue Oberfläche Schmutzpartikeln gute Verkrallungs­­­­­möglichkeiten

Bei stark gewolkten Migmatiten ist vor allem in den dunklen Gesteinspartien (Paläosom) eine Fleckbildung möglich

Fotos: Abraxas Stone Experts / Hasede

Meist entstehen Flecke bei Nutzung durch den Eintrag von Fremdstoffen, die von oben in das Kapillarsystem des Steins gelangen. Wasser dient dabei häufig als Transportmedium. Lagern sich Fremdstoffe im Intergranularraum (Raum zwischen den Korngrenzen der Minerale) oder in Klüften der Minerale ab, so kommt es zu einer optischen Veränderung, wenn die Einlagerung im Bereich transluzenter (durchscheinender) Minerale liegt. Es muss sich bei dem Transportmedium jedoch nicht immer um Wasser handeln. Auch andere flüssige Stoffe, wie beispielsweise Öle, können diese Transportfunktion übernehmen. Da diese Flüssigkeiten über unterschiedliche Oberflächenspannung und Viskosität (Fließfähigkeit) verfügen, ergibt sich daraus ein verschiedenartiges Penetrationsverhalten (Eindringvermögen). Dem muss beim Einsatz von Schutzmaßnahmen Rechnung getragen werden, wenn eine Imprägnierung erfolgt. Wird eine Oberfläche nur mit Fleckbildnern beaufschlagt, die über das Medium Wasser transportiert werden, wie

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Foto: FILA surface care solutions / Martino di Lupari / Italien

es beispielsweise im oberen Bereich von Fassaden der Fall ist, so ist eine hydrophobe (Wasser abweisende) Imprägnierung in der Regel ausreichend. In diesen Fällen ist es sogar besser, eine derartige Imprägnierung kombinierten Produkten vorzuziehen, da die Wirkungsweise zu hundert Prozent auf die hydrophobe Ausrüstung abgestimmt werden kann. Erfolgt der Transport der Fleckbildner auch über andere Flüssigkeiten oder wirkt die Flüssigkeit selbst als Fleckbildner, dann sind Imprägnierungen, die ausschließlich hydrophob ausgerüstet sind, in der Regel nicht mehr ausreichend. Kann, wie beispielsweise bei einer Küchenarbeitsplatte, auch Öl in das Kapillarsystem gelangen, so sollte auf eine oleophob und hydrophob (Öl und Wasser abweisend) eingestellte Imprägnierung zurückgegriffen werden. Verschmutzungen durch Lebensmittel oder andere organische Substanzen lassen sich meist einfach mit alkalischen Reinigern entfernen. Man sollte die Verfleckungen jedoch möglichst schnell entfernen. Setzen sich ungesättigte Fettsäuren in den Kapillaren des Steins fest, so kann es durch deren Oxidation mit Sauerstoff zur Bildung von Polymeren kommen. Bei dieser „Verharzung“ bilden sich lange Ketten, die von den alkalischen Reinigungsmitteln nur sehr schwer zu „knacken“ sind. Vor allem auch deshalb, weil über die engen Kapillarhälse nur eine sehr geringe Angriffsfläche für die Reinigungsmittel zur Verfügung steht.

EINWIRKUNG DER FLECKBILDNER VON UNTEN Flecke müssen allerdings nicht erst bei Nutzung auftreten. Sie können auch während der Verlegung entstehen. Handelt es sich hierbei lediglich um Überschusswasser, das zu einer Dunkelfärbung führt, so ist dies ein reversibler

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(rückschreitender) Prozess. Mörtel benötigen zur einfacheren Verarbeitung in der Regel eine höhere Wasserzugabe, als dies für das Abbinden notwendig ist. Dieses Wasser muss aus der Konstruktion entweichen. Dies geschieht meist über den Oberbelag. Vor allem dann, wenn sich innerhalb des Konstruktionsaufbaus Abdichtungen befinden und eine Rücktrocknung nur nach oben möglich ist. Da es sich bei den meisten Natursteinen um kapillaroffene Systeme handelt, erfolgt diese Rücktrocknung nicht nur über die Fugen, wie es zum Beispiel bei Feinsteinzeugbelägen der Fall ist, sondern das Überschusswasser kann auch durch den Stein hindurch an die Oberfläche gelangen. Dadurch wird eine schnelle Rücktrocknung der Konstruktion möglich. Auftraggeber werden durch diese Verfleckungen häufig erschreckt und greifen sofort zum Telefon, da sie um den Belag fürchten. Diese Ängste sind in der Regel unbegründet, da sich der Belag nach dem Austritt des Überschusswassers wieder aufhellt. Je nach Dicke des darunter liegenden Mörtelbettes kann sich dieser Vorgang über einen längeren Zeitraum erstrecken. In diesem Fall sollte man die Größe der Verfleckungen aufmessen und beobachten, ob sich die Flächen im Laufe der Zeit verkleinern. Bleiben dunkle Flecke in unveränderter Größe bestehen, so ist zu befürchten, dass sich migrierende (auswanderungsfähige) Stoffe aus dem Untergrund gelöst haben. Man kann in diesem Fall eine elektronische Feuchtigkeitsmessung zwischen den helleren und dunkleren Gesteinspartien durchführen. Sollten die dunkleren Gesteinspartien einen deutlich höheren Wert als die hellen Gesteinspartien anzeigen, ist damit zu rechnen, dass sich die dunklen Partien aufhellen werden. Sind die Werte zwischen hellen und dunklen Partien nahezu gleich, so be-

STEINE BEARBEITEN

Das bei der „SCM Staincheck Method“ einge­ setzte Colormeter hat im Vergleich zum menschli­ chen Auge ein zehnfach höheres Auflösungsver­ mögen

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STEINE BEARBEITEN

Die Verfleckungen werden unter transluzenten (A) Mineralen erkennbar

UNTERSCHIED VON IMPRÄGNIERUNG UND VERSIEGELUNG

Imprägnierung schützen den Stein im oberen Bereich der Kapillarhälse

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steht die Gefahr, dass sich Fremdstoffe im oberflächennahen Bereich des Kapillarsystems abgelagert haben. Hier hätte bereits im Vorfeld gehandelt werden müssen, denn beim Auftreten dieses Schadensbildes ist eine Fleckentfernung meist nicht mehr möglich. Auch wenn es sich vielleicht einfach anhört: Wichtig ist eine gründliche Reinigung des Untergrundes vor der Verlegung, damit keine Verschmutzungen der Lastverteilungsschicht in den Oberbelag gelangen können. Handelt es sich um verfärbungssensible Natursteine, so sollte die Verlegung mit entsprechenden Verlegemörteln erfolgen. Um Verfleckungen durch migrierende Stoffe aus den darunter liegenden Schichten vorzubeugen, ist nicht das schnelle Erreichen der Festigkeit, sondern eine möglichst schnelle, kristalline Bindung des Anmachwassers das entscheidende Kriterium. Je mehr und je schneller das Anmachwasser in der Mörtelmatrix gebunden wird, desto geringer ist die Auswirkung auf den Naturstein.

VERFLECKUNGEN AUS DEM NATURSTEIN Je nach Mineralbestand des Steins kann es auch ohne äußeren Eintrag von Fremdstoff zu Fleckbildungen kommen. Hierbei handelt es sich meist um Verfärbungen, die durch Eisen abspaltende Minerale ausgelöst werden. Sie bewegen sich überwiegend in einem gelblich braunen Farbspektrum. Während das eisenhaltige Mineral Hämatit (Fe2O3) erst unter einem pH-Wert von 5,0 aktiviert wird, kann Limonit (FeOOH) bereits ab einem pH-Wert von 8,0 aktiviert werden. Dabei können selbst geringe Mengen bei Abspaltung großflächige, gelbliche Verfärbungen hervorrufen. Man sollte jedoch nicht davon ausgehen, dass es sich bei gelblichen Verfärbungen immer um eine Alteration (Veränderung) des Mineralbestands handelt. Anorganische, gelb verfärbende Substanzen können auch von außen in das Gesteinsgefüge gelangen. Beispielswei-

Fotos: entnommen Weber/ Hill „Naturstein für Anwender“ (2) / Informationsdienst Naturstein / Trier

Verfleckungen können von oben, unten oder aus dem Stein selbst entstehen

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se bei nachträglichen Arbeiten zur Anpassung eines Treppengeländers mit einem Winkelschleifer. Erfolgen hier keine Abdeckung und anschließende Säuberung des bereits verlegten Natursteinbelags, können auch erst zu einem späteren Zeitpunkt anorganisch bedingte Verfärbungen auftreten. Im Fall der anorganisch bedingten Verfleckungen ist der Einsatz von sauren Reinigungsmitteln oder Rostumwandlern erforderlich. Doch Vorsicht: Saure Reinigungsmittel können nicht auf allen Natursteinsorten angewendet werden. Man denke beispielsweise an Karbonatgesteine wie Kalkstein oder Marmor. Im Zweifelsfall ist, selbst bei Silikatgesteinen, die Befragung der anwendungstechnischen Abteilung der jeweiligen Hersteller zu empfehlen. Im Fall von mineralbedingten Verfärbungen kann es sein, dass nach einer entsprechenden Behandlung erneut gleichartige Verfleckungen auftreten. Die Ursache liegt dann meist darin, dass bei den Behandlungen nur oberflächennahe Minerale erreicht werden und es bei einem erneuten Feuchteeintrag in tiefer liegenden Bereichen wieder zu gleichartigen Prozessen kommen kann.

Karl-Martin Essig, Anwendungstechniker: „Meine Leidenschaft ist es, selbst in kniffligen Fällen eine Lösung für Sie zu finden.“

DAS VERFLECKUNGSVERHALTEN VON NATURSTEIN Bei der Bezeichnung Naturstein handelt es sich um eine Sammelbezeichnung unterschiedlichster mineralischer Werkstoffe, die auf natürliche Art entstanden sind. Bezüglich des Verfleckungsverhaltens gibt es zwischen den Gesteinsfamilien und selbst innerhalb der jeweiligen Handelssorten große Unterschiede. In den Produktunterlagen der NatursteinLieferanten sucht man entsprechende Angaben meist vergeblich. Auch waren in den einschlägigen Normen bisher keine weiterführenden Angaben zu fin-

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STEINPLUS „SCM Staincheck Method“ im Überblick o Im Vergleich zur subjektiven EN 16301 erhält man objektiv messbare Ergebnisse. o Die Untersuchungen erfolgen mit einem Colormeter über den gesamten L-A-B Farbraum. o Das Messgerät hat im Vergleich zum menschlichen Auge ein zehnfach höheres Auflösungsvermögen. o Neben Hell-Dunkel-Unterschieden können beispiels weise auch Gelbverfärbungen bereits im Ansatz erkannt werden. o Die Messungen sind auf nutzungsübliche Reinigungs Intervalle abgestimmt (drei Minuten Privatbereich / 30 Minuten Gewerbe / 24 Stunden Hotel). o Für Großobjekte sind objektspezifische Untersu chungen möglich.

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WAS KANN MAN MIT DER „SCM STAINCHECK METHOD“ BESTIMMEN? Bei der Beurteilung von Bauleistungen in VOB-Werkverträgen ist es wichtig, dass die eingesetzten Werkstoffe für den vorgesehenen Einsatz geeignet sind. Kommt es diesbezüglich zu Mängelanzeigen, so sind größere Streitigkeiten meist die Folge. Leider wird allzu oft behauptet,

Fotos: FILA surface care solutions / Martino di Lupari / Italien

Imprägnierungen wirken im oberen Kapillarraum

den. Erst im Mai 2013 erschien die EN 16301 „Prüfverfahren für Naturstein Bestimmung der Empfindlichkeit gegen unbeabsichtigte Fleckenbildung“, doch hierbei handelt es sich um ein subjektives Prüfverfahren. Die Einteilung erfolgt in vier Kategorien und zwar in unverändert, leichte Änderung, mäßige Änderung, starke Änderung. Geprüft wird von drei Personen. Wenn sich die Beurteilung von zwei Prüfern um mehr als eine Stufe unterscheidet, müssen die Prüfer durch Diskussion zu einer Einigung gelangen. Ist diese erzielt, wird ein Mittelwert der Ergebnisse gebildet. Dabei muss bedacht werden, dass jeder Mensch über ein individuell unterschiedliches Sehund Farbempfinden verfügt. Dies ist weit gespreizt und reicht von einer nahezu exakten farblichen Definition bis hin zur Farbblindheit. Außerdem hängen optische Wahrnehmungen nicht nur von der physikalischen Beschaffenheit des menschlichen Auges ab. Auch gespeicherte emotionale Erfahrungen fließen in derartige Beurteilungen ein. Nun wurde erstmals von der Initiative steinkultur.eu in Verbindung mit dem italienischen Forschungs- und Entwicklungslabor von FILA surface care solutions in San Martino di Lupari eine Methode entwickelt, die das Verfleckungsverhalten von Naturstein objektiv messbar macht. In STEIN 2 / 2016 wurde die „SCM Staincheck Method“ ausführlich vorgestellt.

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Foto: Informationsdienst Naturstein / Trier

dass es sich um ungeeignete Steine handele, beispielsweise bei gerichtlichen Auseinandersetzungen wegen Verfleckungen in Hotelbädern. Bei Ortsbesichtigungen sind Verfleckungen erkennbar und der Auftragnehmer ist nicht in der Lage, sie zu beseitigen. Hier sollte nicht nur festgestellt werden, dass es sich um irreversible Verfleckungen handelt, sondern auch die Frage aufgeworfen werden, ob diese Verfleckungen vermeidbar gewesen wären. Mit der „SCM Staincheck Method“ lassen sich Sachverhalte rekonstruieren. Neben Stein und Fleckbildner hat auch die Einwirkdauer entscheidenden Einfluss auf das Verfleckungsverhalten. Im Fall eines Hotels kann man davon ausgehen, dass bei üblicher Sorgfalt das Reinigungsintervall maximal 24 Stunden beträgt. Somit kann der Stein im Versuch naturbelassen, nach 24-stündiger Einwirkdauer der Fleckbildner, mit einer präventiven Imprägnierung oder mit professionellen Reinigungsmitteln – nach 24 Stunden angewandt! – untersucht werden. Somit kann man verallgemeinernde Aussagen wie die Ungeeignetheit eines Natursteins schnell relativieren. Vor allem, wenn es wie beschrieben zwischenzeitlich vielleicht zu einer Verharzung durch Polymerbildung gekommen ist. Das, bei der „SCM Staincheck Method“, eingesetzte Colormeter hat im Vergleich zum menschlichen Auge ein zehnfach höheres Auflösungsvermögen. Da die Messungen über den gesamten L-A-B-Farbraum erfolgen, können mit dieser Methode alle Veränderungen festgestellt werden, bevor das menschliche Auge in der Lage ist, diese überhaupt zu erkennen. Dadurch wird es möglich, bei der Beratung von Großobjekten, Reinigungsund Pflegemittel optimal auf die jeweiligen objektspezifischen Eigenschaften abzustimmen. n

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STEINPLUS Detailinformationen zu Natursteinarbeiten im gesamten Innen- und Außenbereich bietet das „Ad-hoc-GutachterWissen“ von Detlev Hill und Rainer Weber. Ein Werkzeug daraus ist die „Mängelbewertung“. Nun ist es möglich, über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets vor Ort direkt auf dem betroffenen Bauteil die entsprechenden Informationen abzufragen. Auch an Neueinsteiger ist gedacht. Sie können sich im Bereich „Basisinformationen“ das notwendige Wissen für die tägliche Arbeit mit Naturstein aneignen.

Gelbverfärbung durch Mineralumwandlung

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Beim Aufmaß größerer Räume ist das Laserlicht überlegen: Der Leica-Laser 3D Disto projiziert Linien oder Punkte millimetergenau

MESSEN MIT LICHTGESCHWINDIGKEIT

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it dem Vordringen CNC-gesteuerter Maschinen in die Werkstatthallen der Steinmetze haben sich digitale Messverfahren immer mehr durchgesetzt. Da Handwerker eher manuell orientierte Menschen sind, denen das Berühren des Materials wichtig ist, hat sich unter den Steinmet-

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zen das Proliner-Vermessungssystem weit verbreitet. Nicht von ungefähr gibt es das deutsche Wort „begreifen“: Ich verstehe das, was ich anfassen kann. Allerdings erfreut sich auch die 3D-Laservermessung großer Beliebtheit in der Branche, insbesondere bei komplexen Aufmaßen.

STEIN stellt folgende Firmen vor: 1. Kupsch GmbH & Co. KG, Finnentrop kupsch-naturstein.de 2. E & W Natursteinwerk GmbH, Essen e-w-natursteinwerk.de 3. Loker Naturstein GmbH & Co. KG, Raesfeld loker.de

Foto: J.König GmbH & Co. KG, Karlsruhe

Messtechnik und Messgeräte In der Maschinenhalle wie auf der Baustelle haben sich Messgeräte zu unerlässlichen Helfern entwickelt. Sie unterstützen beim Aufmaßnehmen und dem direkten Übertragen der Daten in die CNC-Fertigung, werden als berührungslose Assistenten für Sägeapplikationen genutzt und tragen zur Verschnittoptimierung sowie zu höheren Produktionsgeschwindigkeiten bei. Von Michael Spohr

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1. WIE EIN ZWEITER ZOLLSTOCK Der Proliner hat sich als Werkzeug für das Aufmaß bewährt. Besonders gern wird er zum Digitalisieren von Küchenarbeits­ platten benutzt.

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elmut Auwermann schwört beim Aufmaßnehmen auf seinen Proliner. Seit der Inhaber der Firma Kupsch aus dem sauerländischen Finnentrop 2010 eine CNC-gesteuerte Brückensäge angeschafft hat, wurde es sinnvoll, auch die Arbeitsschritte vor der Fertigung zu digitalisieren. Das Messen mit dem Zollstock und die Anfertigung von Holzschablonen habe zuvor ebenfalls funktioniert, berichtet der Steinmetz- und Steinbildhauer-Meister, sei aber ungleich aufwändiger gewesen als mit dem digitalen mobilen Helfer. „Ohne den Proline, der für Auwermann wie ein zweiter Zollstock geworden ist, gehe ich heute an keine Messaufgabe mehr heran“, gesteht der 54-Jährige.

Proliner 8 im Einsatz: Helmut Auwermann von Kupsch beim Küchen­ aufmaß

Foto: Michael Spohr

TRANSPORTABLER BAUSTELLENBEGLEITER Das Proliner-Prinzip entwickelt hat die niederländische Firma Prodim (Production Improvement). Das Unternehmen bietet Komplettlösungen für alle betrieblichen Abläufe und bemüht sich, Produktionsverfahren mittels zwei- und dreidimensionaler digitaler Messmethoden und entsprechender Software zu vereinfachen. So entstand der tragbare Proliner, der mit einem Messstift an einem herausziehbaren 7,5 Meter langen Draht ausgestattet ist. Die Messungen sind im 360-Grad-Winkel möglich; dennoch sollte sich der Anwender vor Beginn der Messung vergewissern, dass er den Proliner an einer Stelle aufbaut, von der er sämtliche Messpunkte erreichen kann; andernfalls müsste er entweder die „Leap-Funktion“ des Gerätes nutzen (Messpunkte von mehreren Stellen hintereinander nehmen) und sogenannte Referenzsockel setzen oder – wenn es sich nur um eine oder zwei unzugängliche Stellen handelt – eine künstliche Verlängerung zu einem erreichbaren Punkt erstellen.

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Auwermann hat mit seinem Proliner 8 inklusive CT-Software schon alles Mögliche aufgemessen – beispielsweise Erkerfenster oder Treppenanlagen im 3DModus. Besonders häufig kommt der transportable Baustellenbegleiter beim Küchenaufmaß zum Einsatz. Oft erhält Auwermann – wie im aktuellen Fall – Aufmaßaufträge von der Küchenabteilung eines Möbelhauses oder von einem Großküchentechnik-Hersteller. Bis zu 105 qm große Arbeitsplatten – in diesem Fall für eine Mensa in Bonn – hat er herstellen und zuvor mit dem Proliner ausmessen dürfen. Da es sich bei dem abgebildeten Küchenprojekt um eine dreiteilige, vier Zentimeter starke Küchenarbeitsplatte – bestehend aus 13 Millimeter dünnem

Quarz-Komposit-Material sowie einer Hartschaum-Kunststoff-Unterkonstruktion und einer auf Gehrung angearbeiteten Vorderkante – handelt, führte Auwermann zusätzlich eine Korpusmessung durch. Bei einer Natursteinplatte wären laut Auwermann weniger Messpunkte erforderlich gewesen. Als Vorarbeit für die anstehende PCTätigkeit verbindet Auwermann am 10-Zoll-Bildschirm des Proliners nach der Messung die entstandenen Linien zur kompletten geometrischen Figur, um Kontrollmessungen durchführen zu können. „Obwohl mich das Gerät noch nie im Stich gelassenen hat“, sagt Auwermann, „nehme ich immer noch drei Kontrollmaße mit dem Zollstock, um auf Nummer Sicher zu gehen.“ Der umsich-

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Von Punkt zu Punkt

STEINPLUS

Basis Punk-zu-Punkt-Messung: Helmut Auwermann legt die Mess­ punkte mit dem Stift fest und bestätigt sie mit der Fernbedienung

Helmut Auwermann bei der Registrierung eines einzelnen Punktes durch Druck auf Taste 1 (•): Der Proliner zeichnet automa­ tisch eine gerade Linie zwischen den gemes­ senen Punkten. Um die Linie zu beenden, drückt er nach dem letzten Punkt auf Taste 3 (•••)

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Arbeit nach dem Uhrzeiger

Proliner-Fernbedienung

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Linkskompensation: Die äußere Küchenkontur misst Auwermann gegen den Uhrzeigersinn, die innere im Uhrzeigersinn

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Hilfsmittel am Bildschirm

Statt Touch Pen: Am Touch-Display des Proliners leistet das weiche und spitze Radiergummi Auwermann gute Dienste

Fotos: Michael Spohr

Beim Aufmaßnehmen mit dem Proliner führt jeweils eine Hand den Messstift und setzt die Messpunkte; mit der anderen Hand wird die Fernsteuerung bedient. Diese hat nur vier Tasten – gekennzeichnet mit einem bis vier Punkten. Taste 1 (•) dient dem eigentlichen Messen: Durch Drücken werden einzelne Punkte erfasst und der Proliner zeichnet automatisch eine gerade Linie zwischen den gemessenen Punkten. Um die Linie zu beenden, erfolgt ein Druck auf Taste 3 (•••). Nun kann mit Taste 1 die nächste Kontur begonnen werden. Hält man Taste 3 beim Drücken fest, ertönt ein anderer Signalton und eine neue Kontur wird auf einer anderen Ebene gestartet. Mit Taste 2 (••) kann man beispielsweise Rundungen messen. Durch Drücken (und loslassen) erstellt der Proliner ununterbrochen so lange automatisch eine Anzahl von Punkten, bis die Taste erneut gedrückt wird. Taste 4 (••••) schließlich dient dem Löschen versehentlich erfolgter Messpunkte aus der jeweiligen Kontur. Hält man diese Taste beim Drücken fest, werden alle Punkte der letzten Kontur entfernt.

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tige und detailverliebte Steinmetz verwendet hierfür ein spitzes, weiches Radiergummi statt des eigentlich vorgesehenen Werkzeuges. Von den sechs zur Verfügung stehenden Projektionseinstellungen nutzt Auwermann zu etwa 95 Prozent die Einstellung „Erste Kontur alle Punkte“, bei der alle gemessenen Punkte auf die zuerst gemessene Kontur der Ebene projiziert werden. Diese wird als Projektionsebene festgelegt und jede neue Ebene benutzt die erste Kontur der ersten Ebene als Projektionsebene.

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ziellen Programm die DXF-Dateien aus dem Proliner zur Generierung der Werkstücke weiterbearbeitet. Er kann beispielsweise feststellen, ob die Linkskompensation richtig durchgeführt wurde: Da der Messkopf des Proliners fünf Millimeter breit ist, kann bei dem Gerät eine Links- oder Rechtskompensation um 2,5 Millimeter eingestellt werden, denn der Messstift speichert Punkte mit dem absoluten Mittelpunkt des Messkopfes. Andernfalls muss der Anwender die Abweichung bei der CAD-Bearbeitung

der Zeichnung später einrechnen. Bei der Rechtskompensation werden äußere Konturen (mit der rechten Hand) im Uhrzeigersinn gemessen. Das Objekt befindet sich an der rechten Seite der Messrichtung. Innere Konturen hingegen müssen hierbei gegen den Uhrzeigersinn gemessen werden. Nur dann ist das Objekt an der rechten Seite der Messrichtung. Die Linkskompensation funktioniert entsprechend umgekehrt. Ein einfaches Prinzip, für den der es verstanden hat.

KINDERLEICHTES AUFMESSEN Nur für den zweiteiligen Wandspiegel wählt er „Vertikale Fläche“. Hierbei werden alle gemessenen Punkte auf eine vertikale 2D-Ebene projiziert. Der Proliner gleicht sich selbst aus und erstellt eine vertikale Ebene auf das erste Konturniveau mit zumindest einem Punkt. Die zahlreichen Steckdosen in der Rückwand mit dem Zollstock einzumessen, würde deutlich mehr Zeitaufwand erfordern sowie zu einer erheblich höheren Fehlerquote führen. Auwermann schätzt den Proliner, da man bei der Arbeit mit dem Gerät zwar ein paar Grundsätze berücksichtigen müsse, das Aufmessen aber spätestens nach der zehnten Messung beherrsche – auch dank der selbsterklärenden Piktogramme am Bildschirm. Er lernt in dieser Woche gerade einen seiner Mitarbeiter an. Dabei schärft er ihm ein, weder Schnur noch Gerät bei den Messungen zu berühren und selbst beim kleinsten Transport die Messeinheit zum Schutz im Proliner einzuklappen. Zum Abschluss eines Aufmaßtermins sind Raumfotos erforderlich, die demjenigen zur Kontrolle dienen, der später am PC im Büro mit einem spe-

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2. SCHWER AUF DRAHT Der Umgang mit dem Proliner geht Steinmetzen, die ihn schon lange anwenden, leicht von der Hand. Gerade wenn Wände buckelig sind, leistet er hervorragende Dienste.

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Ort zuschneiden, begründet Weigelt, warum er persönlich zu diesem Aufmaß-Termin gefahren ist. Weigelt produziert regelmäßig Küchenarbeitsplatten für die Küchenfachmarkt-Kette „Küchen aktuell“. In seinem Hause gebe es zwei Kategorien von Küchenarbeitsplatten-Auslieferungen erklärt der 47-jährige Firmeninhaber: Entweder werde die Platte wie hier nachträglich individuell aufgemessen oder in seinem Natursteinwerk vorgefertigt und mit der Küche zusammen geliefert.

NAH AN DEN FLÄCHEN Da sich die geflieste Küchenrückwand als verhältnismäßig buckelig, krumm und schief herausstellt, setzt Weigelt mehrere Messpunkte – besonders auf erkennbare Unebenheiten, „damit das Gerät genau interpolieren kann. Mit dem Laser wäre ich nicht so nah und so direkt an die Flächen gekommen“, begründet der Steinmetz den Einsatz seines Proliners, mit dem er darüber hinaus auch noch schneller arbeiten könne. Lediglich bei größeren Entfer-

Neue Datei erstellen

Bevor er das Gerät kalibriert, erstellt er am Bildschirm eine neue Datei unter dem Kommissionsnamen

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Mit drei Punkten legt Patrick Weigelt die Projektionsebenen für seine Messung fest

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nungen sei der Laser im Vorteil, so Weigelt. Zusätzlich hat er sich ein MetallDreieck als Proliner-Zubehör zugelegt, mit dem er komplette Räume ausmessen kann. Dieses Referenzdreieck wird an einer, von zwei Messpunkten einsehbaren Stelle aus auf den Boden gelegt und dann jeweils als erstes eingemessen. Später können die Dreiecke übereinander gelegt und damit beide Messreihen von den verschiedenen Standpunkten zu einer

Messpunkte festlegen

Mindestens zwei Punkte bilden eine Linie. Die einzelnen Mess­ punkte werden auf der festgelegten Bezugsebene verbunden

Fotos: Michael Spohr

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benfalls ein Proliner-Verfechter ist Patrick Weigelt. Der Inhaber des E&W Natursteinwerks in Essen verfügt über den 432. Proliner, der weltweit hergestellt wurde. Als Proliner-Anwender der ersten Stunde beherrscht er den Umgang mit dem Gerät aus dem Effeff und setzt es seit vielen Jahren regelmäßig bei Aufmaßen ein. Zunächst einmal, erläutert Weigelt, müsse das Gerät kalibriert, also der geeignete Aufstellort gewählt und eine Datei – am besten mit dem Kommissionsnamen – erstellt werden. Dann legt er mit drei Punkten im Dreieck die Bezugsebene (Z-Null) fest. Auf diese Ebene projiziert der Proliner alle folgenden Punkte. Im Uhrzeigersinn setzt Weigelt dann immer drei Punkte für die einzelnen auszumessenden Linien. Bei dem für den Fototermin anstehenden Küchenprojekt sollte eine zwei Zentimeter starke, polierte EngineeredStone-Platte als Arbeitsplatte in einer Küche eingebaut werden, bei der eine Wand 47 Millimeter schräg von einer Seite zur anderen verläuft. Die Küchenmonteure würden ungern Platten vor

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zusammengefasst werden; dieser Vorgang lässt sich beliebig zu jeder Raumgeometrie erweitern. In der verhältnismäßig kleinen Küche ist dies nicht erforderlich. „Hier will ich jetzt wissen, wo die Schränke für das Cerankochfeld und die Spüle sind“ beschreibt Weigelt seine nächste Messreihe, bei der er jeweils mindestens zwei Messpunkte an den Innenkanten der entsprechenden Schränke aufnimmt. „Und nun messe ich auch noch die Fronten, weil hier eine frontenbündige Küche gewünscht ist, wähle dafür aber eine andere Farbe am Proliner-Display“, begründet der geschäftsführende Gesellschafter des E&W Natursteinwerks die abschließende dritte Messreihe bei dem Objekt. Jede Schublade und jeden Schrank misst er mit zwei Punkten zu Linien am Proliner ein. Ein Job, der ihm leicht von der Hand geht, da er seinen Proliner im Schlaf bedienen kann.

Foto: J.König GmbH & Co. KG, Karlsruhe

PROLINER-ZUBEHÖR Die exakten Ceranfeld- und Spülenabmessungen wird er sich später im Büro aus einer Bibliothek ziehen, die er selber angelegt und auf seine Bedürfnisse angepasst hat. „Diese werden über die Mittelachse eingesetzt oder alternativ nach der Planungsvorlage des Küchenplaners“, erklärt Weigelt. Für eine schwer erreichbare Stelle montiert er eine Verlängerung auf den Messstift, die er für derartige Zwecke als Proliner-Zubehör angeschafft hat, gibt die entsprechenden Parameter auf dem Display ein und speichert auch diesen Wert. Mit dem Laser, so Weigelt, hätte er für die Messung dieses Punktes eine Verlängerung ankleben müssen – was deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen hätte und fehleranfälliger gewesen wäre.

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STEINPLUS Kann auch dort eingesetzt werden, wo Bestandsaufnahmen mit konventio­ nellen Messinstrumenten nur mit enormer Anstrengung und großem Zeitaufwand möglich wären: der hoch­ präzise Leica 3D Disto – im Bild mit Fernsteuerung

Exaktes, anwenderfreundliches digitales Messsystem von König Mit ELaser, dem Laser-Messsystem der US-amerikanischen Firma ETemplate wird ein digitales, laserbasiertes Aufmaßsystem auf dem deutschen Markt von der Firma König vertrieben. Mit seinem Leica-Laser auf einem Stativ und dem integrierten CAD-Programm ETemplate Measure Manager sind ELaser Pro und Xpress komplette Messsysteme, die es jeweils als 2Dund 3D-Version gibt und mit denen sowohl 3D als auch 2D Geometrien gemessen werden können. Küchenarbeitsplatten, Treppen oder auch ganze Räume lassen sich mit dem ELaser mit geringem Aufwand exakt digitalisieren – gesteuert über ein Tablet oder Notebook. Nach der anschließenden CAD-Softwarebearbeitung am PC werden die Zeichnungen als DXF/DWG-Datei ausgegeben und können somit wahlweise an die Maschinensteuerung oder eine CAM-Software exportiert werden. Auf der Baustelle überzeugt das System insbesondere wegen der motorisierten horizontalen und vertikalen Drehachsen des 3D DISTO-Lasers von Leica, der im Grunde nichts anderes ist als ein automatisierter Revolverkopf. Der Anwender bringt den Laserpunkt manuell so nahe wie möglich an den richtigen Ausgangspunkt, zielt mithilfe der Videozuspielung, indem er das Ziel entweder auf einem Tablet mit Fernsteuerung oder einem Notebook antickt und beobachtet dann, wie sich der 3D DISTO dreht und schwenkt, bis sich der Laserpunkt im Fadenkreuz befindet. Aufmass­System ELaser PRO 3D im Überblick: • Messung horizontal 360°, vertikal 250° bis 50 m Radius • Messgenauigkeit 1 mm auf 10 m und 2 mm auf 30 m • Automatische Nivellierung des Lasers • Kamerafunktion zur Projektdokumentation • Positionierungskreuz im Kamerabild für Einsatz im Freien • Kamerabild mit 8-fach Zoom für Messung großer Distanzen • Automatisches Scannen von Wänden und Oberflächen • Lotwinkel zur Messung verdeckter Kanten

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3. MOBILES AUFMASSSYSTEM Für das Aufmaß mit dem Laser genügt ein Standort im Raum. Von dort werden Punkte anvisiert und per Knopfdruck erfasst. Einfacher geht es nicht.

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tatt auf einen Messdraht setzt Loker Naturstein auf Lichtpunkte beim Aufmaß nehmen. Acht Wochen hatte Thomas Loker sich ein Flexijet 3D von einem anderen Anwender ausgeliehen und getestet. Schnell stand die Entscheidung fest, das mobile und flexible Laser-Aufmaßsystem anzuschaffen. Es besteht aus einem Laser-Distanzmessgerät an einer Dreh-Schwenk-Einheit auf einem Stativ, welches die Distanzmessung per Bluetooth misst und einer professionellen 3D-Aufmaß-Software. Die Entscheidung für ein Lasermessgerät fiel laut Felix Cluse, weil es auch über größere Entfernungen funktioniert, wegen des einfachen „Handlings“ und auch aufgrund des Eindrucks auf die Kunden. Vor allem aber hätten alle mit dem Testgerät aufgemessenen Platten perfekt gepasst. Nachdem der Loker-Betriebsleiter Naturstein das Flexijet am optimalen Standort im Raum aufgebaut hat, öffnet er sein Notebook und startet die FlexiCAD2-Software. Dann schaltet er das Flexijet 3D ein und wählt die Funktion „automatisch Nivellieren“. Das Gerät kalibriert sich sodann automatisch mit einem 360°-Schwenk, bei

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dem es in bestimmten Abständen stehen bleibt und Messungen vornimmt. Von da an sollte es nicht mehr angestoßen werden, erläutert Cluse, da der Schock-Sensor dann scharf gestellt sei. Um die vom Bauherrn gewünschte drei Zentimeter starke Naturstein-Küchenarbeitsplatte aus Nero Assoluto perfekt einmessen zu können, misst Cluse zunächst die gesamte Außenkontur. Wie beim Proliner empfiehlt es sich auch beim Flexijet, bei ungeraden Wänden und Flächen mehr als nur zwei Messpunkte pro Linie aufzunehmen. Dazu fährt er nacheinander die Messpunkte am Küchenkorpus mit dem Distanzmessgerät an und wischt leicht mit dem Daumen über die Oberseite der Dreh-Schwenk-Einheit. Dies erinnert an die Bedienung eines modernen Smartphones und funktioniert ebenso kinderleicht. Statt über den TouchSensor kann das Flexijet 3D auch berührungslos über die im Lieferumfang ebenfalls enthaltene Fernbedienung gesteuert werden. Neben dem Auslösen einer Messung kann der gewünschte Messpunkt so auch über die Motorik angefahren werden. Bei der

Mit dem Laser anvisieren

Mit dem Flexijet 3D beim Aufmaß auf der Baustelle: Hier visiert Cluse die einzelnen Messpunkte mit dem Lichtstrahl an

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Hochwertige Komponenten: Felix Cluse macht das Flexijet 3D startbereit

Fernbedienung hat sich die Firma Flexijet bewusst für den x-Box-Controler entschieden, da dieser eine teure Spezialfernbedienung obsolet macht. Sollte ein Handwerker die Fernbedienung vergessen haben, kann er sich in jedem Elektronikmarkt Ersatz beschaffen „Mit dem ersten Messpunkt“, erklärt Cluse, „gebe ich automatisch die Messebene ein“. In der Software hat er zunächst ‚Nivellieren‘ dann ‚Zeichnen‘ und schließlich ‚Einzellinie‘ gewählt. Anschließend misst Cluse auf dieselbe Weise die Konturen der Aus-

Im Büro weiterverarbeiten

Zugriff auf die Cloud von Baustelle wie von der Firma aus: Im Büro erstellt Richard Strunk daraus die maschinenlesbare CAD­Datei

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schnitte für Cerankochfeld und Spüle; für die vom Flexijet-Standort nicht erreichbaren Stellen legt er zum Standardzubehör gehörende Aluminium-Messhilfen an den entsprechenden Stellen auf dem Korpus auf. Bei spiegelnden Lackfronten ebenso wie bei Glas klebt Cruse die Messpunkte zuvor mit selbstklebenden Vermessungspunkt-Kärtchen oder Kreppband ab, da ansonsten Messverfälschungen nicht auszuschließen sind. Nach einem Tastendruck auf ‚F6‘ am Notebook verbindet das Flexijet automatisch sämtliche Einzellinien zu einer kompletten Kontur. Der Befehl ‚Kontur schließen‘ schließt diese, und Cluse kann auf ,Speichern' gehen und eine FlexiCAD-Datei abspeichern. Diese ver-

wendet er aber lediglich als Backup und exportiert die Zeichnung, um sie im entsprechenden Ordner zusätzlich als DXFDatei zu speichern.

CLOUD-DATENTRANSFER Nachdem er die gewünschten Überstände vor Ort sowie die genauen Bezeichnungen der Spüle und des Kochfeldes in die entstandene Zeichnung eingetragen und sich die Wischleisten aus dem Aufmaß gezogen hat, speichert der Loker-Mitarbeiter die Datei in einem Ordner einer firmeneigenen Cloud ab, auf die Richard Strunk am Firmensitz zugreifen kann. Der CNC-Techniker kann so bereits mit der Produktion beginnen, wenn sein Kollege noch Kon-

trollmaße nimmt und Raumfotos schießt. Als CAD-Weiterverarbeiter vervollständigt Strunk mit dem Programm AutoCAD die Flexijet-Zeichnung um die exakten Produktionsangaben. Außerdem holt er sich auf den Hersteller-Webseiten von Spüle und Kochfeld die erforderlichen Angaben für die Ausschnitte. Schließlich bereitet er die Datei für seine Maschinen vor und lässt die Außenkontur inklusive Armierungsschnitten auf der CNC-Brückensäge schneiden, die Kanten am Kantenautomat aufbereiten sowie – nach Einbau der stabilisierenden Armierungen – die Ausschnitte auf der Wasser-Abrasivstrahl-Anlage schneiden. Binnen fünf Werktagen ist die Küchenarbeitsplatte so einbaubereit.

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KUNDEN GEWINNEN

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KUNDEN GEWINNEN

KEEP IT SIMPLE Einfach mehr verkaufen Wer Kunden das Leben leichter macht, verkauft besser, reduziert Aufwand und hat mehr Zeit fürs Wesentliche. Die Basis von Einfachheit ist eine klare, verbindliche Kommunikation.

Illustration: iStock

Von Annette Mühlberger

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Unternehmer sollten sich fragen: Was können wir warum und für wen vereinfachen? An erster Stelle steht dabei der Kunde

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KUNDEN GEWINNEN

RAUS AUS DER KOMPLEXITÄT! PRINZIP

STRATEGIEN

„IM VOLKSMUND“

Restrukturieren

• Neue Ordnung schaffen

Räum mal dein Büro auf!

• Einheiten in Module zusammenfassen

Lego-Strategie

oder Abläufe in kleinere Einheiten zerle-

Extrawürste extra behandeln

gen (prozessbezogen) • Masse und Ausnahmen trennen (produktbezogen)

Weglassen

• Vergangenheit analysieren (Sind die Dinge heute noch gültig?) • Tätigkeiten delegieren

Alte Zöpfe abschneiden Wer kann was übernehmen? Über Bord werfen

(auslagern, was durch Übertragen an anderer Stelle vereinfacht werden kann) • Funktionen/Elemente streichen (Bestehendes auf Notwendigkeit überprüfen und ggf. streichen) Ergänzen

• Funktionen/Elemente zusammenfügen oder integrieren • Nutzen hinzufügen

Aus zwei mach eins Darf es etwas mehr sein? Ich sehe was, was du nicht siehst!

(bestehende Lösung um ein Element oder Funktion ergänzen) • Funktionen/Elemente verstecken (so dass sie nur bei Bedarf sichtbar sind oder nur die wichtigsten direkt verfügbar) Ersetzen

• Grundlegendes wegdenken

Die Flügel stutzen.

(was heute wichtig ist, vorrübergehend

Bigger, better, faster

streichen)

Der Sache auf den Grund gehen.

• (physische oder zeitliche) Dimensionen verändern • Konzept übertragen (welche alternative Lösungen lassen sich aus der Funktion ableiten) Wahrnehmen

• Kurzweiliger werden

Tempo, Tempo…

• An Bekanntes oder Bestehendes

Was der Bauer (nicht) kennt…

anknüpfen • Zeit verkürzen

Quelle: Michael Hartschen et al. „simplicity. Prinzipien der Einfachheit – Strategien für einfache Produkte, Dienstleistungen und Prozesse.“ Gabal 2011/2017

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ie Welt wird immer komplizierter. Ja, das stimmt. - Auch Verkauf und Zusammenarbeit mit Kunden waren schon mal leichter. Die Ansprüche von Geschäftspartnern sind hoch, die Abstimmung aufwändig, die Entscheidungswege lang. Manch einer sehnt sich zurück in frühere Tage, als die Dinge scheinbar viel einfacher waren. Die gute Nachricht lautet: Ihre Kunden verspüren die gleiche Sehnsucht. Sie lieben einfache Produkte und Dienstleistungen, die ihr Leben leichter machen. Unternehmen, die es schaffen dieses Bedürfnis zu erfüllen, profitieren doppelt: Kunden, die es einfach haben, verstehen besser, kaufen mehr und halten den Betrieb nicht mit unzähligen Rückfragen und Änderungswünschen auf. Sie haben genau das geordert, was sie brauchen, vertrauen und wissen Bescheid. In der Zusammenarbeit bleibt Zeit fürs Wesentliche – bei meist deutlich besserem Ergebnis.

Im Kontakt mit dem Handwerk fehlt vielen Kunden schlicht der Überblick. Sie haben kein Verständnis für handwerkliche Prozesse und Produktionsabläufe, kennen sich nicht aus mit Baustellenorganisation und Abstimmungsschleifen. Warum auch? Sie sind Kunden und keine Experten für Gestaltung, Montage und Bearbeitung. Auch über wichtige Termine werden sie von Betrieben oft im Unklaren gelassen. „Bis wann ist der Grabstein fertig...?!“ „Ja, irgendwann im Frühjahr wird er schon sitzen…“ Und genau das macht es für Kunden kompliziert. Ihr Nichtwissen und die damit verbundene Planungsunsicherheit produzieren auch intern Aufwand. „Fehlende Transparenz beim Kunden führt zu komplizierten Abläufen“, betont Michael Hartschen. Deshalb sollte man mit der Vereinfachung von Prozessen immer beim Kunden starten. Denn kompliziert laufen kann für Kunden so einiges:

WAS FÜR WEN VEREINFACHEN?

DAS MACHT ES KOMPLIZIERT

„Unternehmer bewegen sich heute in einem komplizierten, hochkomplexen Umfeld“, erklärt Berater und Coach Dr. Michael Hartschen, Brain Connection GmbH. Er sagt: „Um erfolgreich zu agieren, bedarf es nicht nur immer mehr Wissen, sondern auch immer mehr Erfahrung, um die richtige Handlungsoption für die jeweilige Situation auszuwählen.“ Der Weg aus dieser Komplexitätsfalle: Einfachheit - ein Phänomen, mit dem sich Michael Hartschen seit vielen Jahren beschäftigt (siehe BUCHTIPP „Simplicity“). Seine Empfehlung: Statt mit immer mehr Aufwand die zunehmende Komplexität zu managen, sollten Unternehmen sich fragen: Was können wir warum und für wen vereinfachen? An erster Stelle steht dabei der Kunde.

Experten-Slang: Kunden kommen oft mit Halbwissen („Dr. Google“) in Gespräche, wirklich auskennen tun sie sich aber nicht. Das macht die Kommunikation schwierig. Besonders, wenn Betriebe an das Scheinwissen anknüpfen und munter im Fachjargon beraten. Zurück bleibt ein ziemlich verwirrter Kunde, der in Folgegesprächen zeitintensive Fragen haben wird. Wissen voraussetzen: Wenn Sie zu Ihrer Bank gehen auf der Suche nach der optimalen Anlagestrategie für die jetzige Niedrigzinsphase, wieviel verstehen Sie von dem, was der Berater Ihnen erzählt, wirklich? Nicht viel? Willkommen im Club! Genau das sollten Sie in Ihren eigenen Verkaufsgesprächen berücksichtigen. Wissen voraussetzen

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KUNDEN GEWINNEN

ZUM WEITERLESEN Michael Hartschen, Jiri Scherer, Chris Brügger simplicity. Starke Strategi­ en für einfache Produkte, Dienstleistungen und Prozesse ISBN 978-3-86936-761-3 Die Neuauflage erscheint am 31. März 2017 Preis: 29,90 €

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KUNDEN GEWINNEN

Dr. Michael Hartschen, Brain Connection GmbH

,, Statt mit immer mehr Aufwand die zunehmende Komplexität zu managen, sollten Unternehmen sich fragen: Was können wir warum und für wen vereinfachen. An erster Stelle steht hierbei der Kunde.

führt beim Gegenüber zu Verunsicherung und Misstrauen und nicht dazu, dass Kunden überzeugt und begeistert das kaufen, was sie wirklich brauchen. Erst reden, dann zuhören: Wer im Verkauf mehr redet als seine Kunden (und vor allem zuerst), macht es im Nachgang für alle kompliziert. Denn: Woher wissen Sie, dass Sie genau die Story erzählt haben, die den Kunden in seiner Lösungsfindung tatsächlich weiterbringt? Noch Fragen? „Wenn Menschen in Gesprächen nicht alles verstehen, fragen sie nicht unbedingt nach, sondern füllen die Lücken mit eigenen Vorstellungen“, weiß Simplicity-Coach Michael Hartschen. So kommt es zu Missverständnissen, die den Verkaufsprozess verkomplizieren. Hartschen warnt deshalb, es grundsätzlich bei mündlichen Agreements zu belassen. Das betrifft auch die frühen Phasen im Verkauf, in denen es noch gar nicht zum fixen Angebot kommt. Unverbindlichkeit: Kunden müssen planen. Genau wie Betriebe auch. Vage Terminangaben und unverbindliche Aussagen führen dazu, dass Kunden gestresst reagieren und die Zusammenarbeit nicht als reibungslos erleben.

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Dr. Michael Hartschen

Funkstille: Gar nicht kommunizieren ist wohl der größte Fehler, den Betriebe machen können, die eine unkomplizierte Zusammenarbeit mit Kunden wünschen. Handwerker, die sich über lange Zeit nicht melden, Zwischenschritte nicht bestätigen, Änderungen im Ablauf nicht oder nur unzureichend kommentieren, keinen Ausblick auf das weitere Vorgehen geben, gestalten die Zusammenarbeit für Kunden mühsam und wenig erfreulich.

SO WIRD ES FÜR KUNDEN EINFACHER Erst fragen, dann empfehlen: Wer fragt, der führt, lautet eine alte Verkäuferweisheit, die nach wie vor gilt. Wer fragt, macht es für alle einfach. Er stellt sicher, dass er alle Bedürfnisse abgeklopft hat, die Lösung wirklich passt und dem Kunden die Entscheidung leicht fällt. Auf Augenhöhe: Welche Vorstellung haben Ihre Kunden vom Naturstein? Was wissen sie in Bezug auf Verarbeitung und Pflege? Was in Bezug auf Alltagstauglichkeit? Warum begeistern sie sich für das Material? Was gefällt ihnen daran? Welches Bild haben sie im Kopf?

Die besten Verkäufer werden im Verkaufsgespräch zu Kunden. Sie nehmen gedanklich auf deren Stuhl Platz und können nachvollziehen, worauf es Kunden ankommt beim Kauf. Warum sie genau dieses Bad so haben wollen und kein anderes. Auf was sie Wert legen, was ihnen wichtig ist. Wer so denkt, macht es für alle einfach, braucht keinen Übersetzer, spricht die Sprache seiner Kunden. Proaktiv informieren: Verzögerungen oder Änderungen im Plan sind per se gar nicht so schlimm. Außer man weiß nichts davon oder wird erst spät informiert. Transparenz über den Prozess vereinfacht die Zusammenarbeit mit Kunden ungemein. Sie sorgt dafür, dass Kunden nicht anrufen müssen, nur um zu erfahren, dass die Ware nun doch später geliefert wird. Abschauen kann man sich das bei den großen Onlineplayern und ihren Logistikpartnern. Wer heute bei Amazon & Co bestellt, weiß ab Sekunde eins genau, was mit seiner Ware passiert, wo die Lieferung gerade ist und wer am Zielort das Paket ggf. statt seiner angenommen hat. Diese Nachvollziehbarkeit nimmt Kunden die Mühe und den

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Stress des Wartens. Denn wer in einen Ablauf eingebunden ist, wartet nicht. Er kann sich entspannt um andere Dinge kümmern. Verbindliche Zusagen: Ähnlich verhält es sich mit Zusagen. Je verbindlicher eine Terminzusage, desto besser und einfacher für den Kunden – und für den Betrieb. An einem fixen Datum können sich alle orientieren. An einer vagen Ankündigung nicht. Verbindliche Zusagen sollten Sie auch für Zwischenschritte abgeben. Also zum Beispiel Baustellenfortschritt und weiteren Ablauf laufend aktualisieren und Kunden darüber informieren. Michael Hartschen: „Das kann auch eine kleine Postkarte sein, die ich am Ende des Arbeitstages im Briefkasten des Kunden hinterlasse, auf der ich festhalte, was heute passiert und was am kommenden Tag geplant ist.“ Visualisieren: In geschäftlichen Meetings ist es Standard, dass man auf einem Flipchart Gesprächsergebnisse gemeinsam festhält. Ob als Skizze, in Stichworten oder in einer Kombination aus beidem. Abfotografiert oder in Papierform an die Wand gepinnt, ist die Zusammenfassung eine hervorragende Grundlage für die weitere Zusammenarbeit. Im Gespräch mit Kunden wird oft nur der Abschluss fixiert. Als Angebot, 3D-Planung oder Auftrag. Die Zwischenschritte notieren viele zwar mit – aber nur für sich. Hartschen empfiehlt, stets alle besprochenen Punkte gemeinsam zu visualisieren und dem Kunden in Papierform oder digital direkt zur Verfügung zu stellen. Aber auch hier gilt: Keep it simple. Skizze/Papier überreichen oder fotografieren und per Whatsapp, E-Mail oder über einen anderen, vom Kunden bevorzugten Kanal schnell und einfach weiterleiten. n

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STEINPLUS Einfach machen! Die wichtigsten Fragen beim Vereinfachen von Produktionsschritten, Auftragsbearbeitung Kommunikationsabläufen, des Produktportfolios oder seiner Präsentation (in der persönlichen Beratung und online) sind: • Was soll vereinfacht werden? • Warum soll etwas vereinfacht werden? • Für wen soll etwas einfacher werden?

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Dinge einfacher zu machen, kann kompliziert sein. Nicht jede neue Idee macht Dinge wirklich einfacher. Damit es einfacher wird, kann es notwendig sein, dass man nicht nur Dinge weglässt, sondern auch welche hinzufügt (zum Beispiel im Beratungsprozess eine zusätzliche Kommunikationsschleife einbaut). Fest steht aber auch: Wer es einfach haben will, muss bereit sein, ggf. auch auf durchaus sinnvolle Funktionalität zu verzichten. Ein Beispiel: Eine neue, einfache, barrierefreie Homepage, die nicht mehr das komplette Leistungsspektrum in seiner ganzen Tiefe zeigt, dafür aber schnell verständlich und überschaubar ist und die wichtigste Botschaft ohne Umwege transportiert.

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Brahm Steinmetze, Oberwesel

Kunden haben es einfach gut Thomas Brahm leitet mit seinen Söhnen Jochen und Georg Brahm einen Steinmetz-Betrieb im Mit­ telrheintal. Restaurierung, Altar- und Sakralraum, Innenausbau, Grabmal – die Brahms sind breit aufgestellt und wissen ihre unterschiedlichen Kundengruppen jeweils perfekt zu bedienen.

Thomas Brahm weiß, dass das Leben seiner Kunden oft kompliziert ist. Allein die Fülle an Informationen und Optionen, die heute zur Verfügung stehen, machen Lebens- und Kaufentscheidungen nicht leichter. Hinzu kommt der Zeitdruck, der auch das Private längst erreicht hat. Eigentlich beste Voraussetzungen, um die Zusammenarbeit eher stressig und kompliziert zu machen.

Ziehen an einem Strang: Thomas Brahm (rechts oben) mit Ehefrau Sabine, DalmatinerHündin Yella, den Söhnen Georg (1.v.l.), Jochen (3.v.l.) und Mitarbeitern

Thomas Brahm, Brahm Steinmetze, Oberwesel

,, Es ist für Kunden nicht immer sinnvoll, die offensichtlichste, schnellste Lösung zu wählen. 42

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Thomas Brahm

Tempo zunächst rausnehmen Nicht so bei Thomas Brahm. Er bewahrt Ruhe und nimmt zu Beginn seiner Beratung erst mal Tempo raus. Er schenkt Zeit und Aufmerksamkeit, die es später für alle deutlich einfacher machen. „Oft kommen Kunden mit festen Vorstellungen – ob diese aber von der Gestaltung und Handhabung in ihr Umfeld passen, das haben viele sich gar nicht überlegt.“ Brahms Ziel: Jeder Kunde soll bei ihm genau das Produkt und genau die Gestaltung bekommen, die exakt zu ihm, seinem Leben und seiner Umgebung passen. Diesen Beratungsansatz verfolgt er beim Innenausbau genauso wie beim Verkauf eines Grabmals. Auch hier sollte der Stein schließlich zur Familie und zum

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Restaurierung: Privathaus Oberwesel

Verstorbenen passen. „Die Kunden spüren, dass sie bei uns sehr gut beraten werden, dass wir ihnen die Entscheidung erleichtern, ihnen die Vorauswahl abnehmen“, erklärt der Steinmetzund Steinbildhauermeister.

Fotos: Brahm Steinmetze, Oberwesel

Zeit, die sich auszahlt „Das zunächst Einfache ist oft zu kurz gesprungen“, umschreibt Thomas Brahm seine Haltung, die sich durch sein ganzes unternehmerisches Handeln zieht. „Wir sind Gestalter. Natursteinplatten können Kunden auch im Baumarkt kaufen. Wir erarbeiten im Dialog eine Lösung, die für den Kunden perfekt ist.“ Dafür sei es wichtig, zu Beginn erstmal den Druck zu nehmen. „Natürlich halten wir auch einem zeitlichen Druck stand. Es ist für den Kunden aber nicht immer sinnvoll, die offensichtlichste, schnellste Lösung zu wählen“, erklärt Brahm. Jourfix zum Zwischenstand Einfach macht er es seinen Kunden trotzdem. Indem er ihnen viel organisatorischen Aufwand abnimmt, zeitnah auf Rückfragen reagiert, indem seine Lösungen exakt auf die Bedürfnisse passen.

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Auch für Brahm wird es deutlich einfacher, wenn Kunden Vertrauen in seine Arbeit haben und sich gut eingebunden fühlen. „Dann lässt man uns deutlich mehr freie Hand“, sagt er. Die Integration der Kunden geht soweit, dass Thomas Brahm sie zur Begutachtung eines Zwischenstandes in die Werkstatt einlädt. Zu diesen Terminen sehen Kunden die Werkstücke und den Bearbeitungsstand, können aber noch sehr gut auf Details Einfluss nehmen „ohne dass es zu kompliziert wird“, freut sich der Inhaber. Easy und gut für Kunden Auch Kundenfeedbacks holt er auf einfachem Weg ein. Alle Kunden erhalten nach Fertigstellung einen Brief mit der Bitte, an einer kleinen Befragung teilzunehmen – selbstverständlich inklusiv frankiertem, adressiertem Rückumschlag. „Easy für die Kunden“, wie Brahm sagt. Seine Kunden sehen das genauso: Über 80 Prozent nehmen an der Umfrage teil und geben den Brahms damit genau die Hinweise, die sie für weitere Verbesserungen und Vereinfachungen brauchen.

Sakralraum: Altar und Ambo aus Mainsand­ stein (St. Sebastiankirche, Mühlheim/Main)

Grabmal: individuelles Familien-Grabzeichen mit Namensplatten von 1830 bis heute

Innenausbau: moderne Badgestaltung mit Naturstein

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CHANCEN NUTZEN

ALLES AUS EINER HAND

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CHANCEN NUTZEN

Gesammelte Leistung anbieten Vom Handwerker zum Dienst­leister, auch mit anderen Gewerken zusammen – „alles aus einer Hand“ hat sich im Handwerk inzwischen etabliert. Auch Steinmetze können sich einklinken oder den Job des Koordinators übernehmen und davon profitieren. Jedoch nicht um jeden Preis.

Von Alexandra Nyseth

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as tun Steinmetze, wenn ein Kunde die komplette Erneuerung seines Badezimmers verlangt? Den Auftrag ablehnen, weil sie weder eine Heizung noch Sanitär einbauen können und von Elektrik am liebsten die Finger lassen? Eine Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks zu Kooperationen im Handwerk zeigt, dass die Nachfrage aus dem privaten, unternehmerischen und öffentlichen Bereich immer individualisierter wird und meist verbunden ist mit dem zunehmenden Wunsch nach integrierten Dienstleistungen, Komplettangeboten und „Leistungen aus einer Hand“. Von diesem Langzeittrend sollten auch Steinmetze profitieren: Er birgt nicht nur Vorteile für die Kunden, sondern auch für das Unternehmen. Und er birgt die Chance, künftig den Auftrag, das Badzimmer rundum zu sanieren, anzunehmen.

Foto: i-stock

WUNSCH NACH VEREINFACHUNG, KOMFORT UND INDIVIDUALITÄT Unsere Zeit wird immer mehr von der Vereinfachung und Bequemlichkeit des Verbrauchers geprägt: Shopping per Mausklick, Post per E-Mail und Hotelbuchung via Internet. Alles wird komfortabler, der Kunde ist verwöhnt und sucht in allen Bereichen des Lebens nach bequemen Ergebnissen. Sucht er einen Handwerker, geht er ins Internet und kann sich vor Informationsflut kaum retten. Thomas Huber vom Zukunftsinstitut Wien, der als führend geltende Experte für Zukunftsfragen des Handwerks in Deutschland, stellt seit Jahren fest, dass sich der Verbraucher durch die zunehmende Produktvielfalt und Informationsüberflutung durch Werbung immer mehr überfordert und gestresst fühlt. Gleichzeitig habe er allerdings noch nie so viel Zeit und Freiraum wie heute gehabt. Damit könnten viele Menschen nicht umgehen, weil ihnen keiner sage, was richtig oder falsch sei. Der Wunsch nach Werthaltigkeit, Beständigkeit und Nachhaltigkeit der Produkte wachse jedoch beständig. Dies führt – übertragen auf das Handwerk - dazu, dass der Verbraucher eine kompetente Beratung aus einer Hand sucht, die ihn bei seinen Plänen in Bezug auf Handwerksleistungen unterstützt. Das trifft auch auf die zunehmende Zahl an Senioren zu, die aufgrund ihres Alters besonders empfänglich sind für diesen Service. Ihnen fällt es schwer, die Arbeit verschiedener Gewerke zu organisieren. Gleichzeitig möchten viele Kunden möglichst wenig fremde Handwerker in ihrem Zuhause vorfinden. Ein Ansprechpartner, dem sie vertrauen, der die anderen Handwerker kennt und empfiehlt, ist gewünscht. Diese Entwicklungen sind gepaart mit einer immer individuelleren Lebensweise und ständig wachsenden Ansprüchen der Kunden. Vor allem höher qualifizierte, beruflich stark eingespannte Personen finden es selbstverständlich, dass alle ihre Vorstellungen auf Höchstniveau erfüllt

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Handwerksleistungen aus einer Hand werden immer mehr nachge­ fragt: Service, Bequemlichkeit, Zeit­ersparnis und umfassende Beratung sind meist die Gründe dafür

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Um ein Badezimmer neu zu gestal­ ­ten, gehören mehrere Gewerke mit an Bord, unter ihnen Stein­ metze, Maler und Elektriker

werden. Sie kennen es aus ihrem beruflichen Alltag, dass Dienstleistungen an spezialisierte Agenturen ausgelagert und professionell abgewickelt werden. Dabei kommunizieren sie lediglich mit dem Projektverantwortlichen. Wenn sie diesen Ablauf im Privaten wiederfinden, entscheiden sie sich im Zweifel für den Service „alles aus einer Hand“.

Trendforscher Thomas Huber schließt daraus, dass verstärkte Kundenorientierung und Beratungskompetenz sowie Kooperationsfähigkeit im Handwerk von besonderer Bedeutung sind. Es gibt für den Handwerker vier Möglichkeiten, diesem wachsenden Bedürfnis des Kunden zu begegnen: 1. Kooperationen mit anderen Betrieben: Gerade kleinere Betriebe können dieser veränderten Nachfrage nur gerecht werden, wenn sie Partnerschaften eingehen. 2. Einstellen von Kollegen aus anderen Gewerken: Größere Betriebe können es sich leisten, auch Facharbeiter aus anderen Gewerken einzustellen. 3. Spezialisierung auf ein besonderes Gebiet, um als Partner interessant zu werden: Gerade weil qualitativ hochwertige Arbeit beim Kunden gewünscht ist, können spezialisierte Fachbetriebe in Kooperationen wertvolles Wissen mitbringen.

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Foto: Toni Ott ausführende Firma: Kusser Granitwerke

MÖGLICHKEITEN FÜR DEN HANDWERKER: KOOPERATION ODER SPEZIALISIERUNG

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Bei diesem Natursteinbad aus Tittlinger Feinkorn hatte der Kunde bei der Firma Kusser Granitwerke nur einen Ansprech­ partner, der alles regelte

4. Fortbildung in anderen Bereichen, um dann ein breites Angebot anzubieten: Dies ist sicher lich die aufwendigste und zeitintensivste Lösung, die wahrscheinlich nur wenige Handwerker auf sich nehmen werden.

Foto: Toni Ott, ausführende Firma: Kusser Granitwerke

MIT ANDEREN BETRIEBEN KOOPERIEREN Handwerksleistungen aus einer Hand werden meist von Firmenkooperationen angeboten, denen spezialisierte Betriebe angehören. Dieser Trend wird sich verstärken. Fand der ZDH bereits 2002 in einer Umfrage heraus, dass 19 Prozent der befragten Betriebe an einer oder an mehreren Kooperationen mit anderen Unternehmen beteiligt sind, berichtet das Internetportal marketingund- trends.de, dass auch Kooperationen auf Zeit für ein gemeinsames Projekt zunehmen: „Dieser Typ des Wirtschaftens wird in den kommenden Jahren um (...) das Siebenfache wachsen. Bis zum Jahr 2020 werden 15 Prozent der Wertschöpfung in der Projektwirtschaft erbracht.“ Die Firma Natursteine Metz mit Sitz im rheinland-pfälzischen Daleiden und Hosingen in Luxemburg wirbt auf ihrer Webseite mit Komplettleistungen in Zusammenarbeit mit qualifizierten Handwerkspartnern. Geschäftsführer Lothar Metz erklärt: „Die Kunden verlangen nach diesem Service. Wenn zum Beispiel eine Badsanierung vorgesehen ist, haben sie es nicht gerne mit fünf bis sechs Handwerkern zu tun. Es sollte zumindest alles von einer Person geplant werden. Diese

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STEINPLUS Vorteile für den Handwerker Steigerung des Gewinns • Mehr Geschäftspotential und Gewinnung neuer Kunden durch Bündelung von Stärken, durch gemeinsame Konstruktion von Angeboten und Strategien sowie durch Vernetzung • Erweiterung des Leistungsspektrums bzw. Bereitstellung komplexer Dienstleistungen innerhalb kurzer Zeit • Verbesserung der Kapazitätsauslastung und Abfedern von Engpässen • Gemeinsame Nutzung von Ressourcen • Möglichkeit, auch größere Aufträge zu übernehmen und termingerecht abzuwickeln • Vergrößerung des räumlichen Einzugsgebiets Risikominimierung & Erhöhung des Sparpotentials • Risiken, die den einzelnen in seiner Existenz gefährden könnten, verteilen sich • Ausgleich größenbedingter Nachteile • Neue Verhandlungsmöglichkeiten beim Einkauf und dadurch Kostensenkung • Kosteneinsparung durch Zusammenlegen, bessere Auslastung der Ressourcen, durch gemeinsame Organisation, Angebotsstrategie und gemeinsames Marketing • Neue Angebote können durch Sparpotentiale kalkuliert werden Steigerung der Qualität & Imagegewinn des eigenen Betriebes • Ausbau eigener Kompetenzen durch Lernen vom Partner • Gewerkübergreifende Aus- und Weiterbildung sowie Qualifizierung für die Mitarbeiter • Sicherung der vorhandenen Arbeitsplätze • Schaffung neuer Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze

Planung mit einer genauen Terminauflistung und Arbeitsverteilung übernehmen wir oder einer der anderen Handwerker. Somit hat der Kunde einen Ansprechpartner und kann sich darauf verlassen, dass die Baustelle an dem vereinbarten Termin fertiggestellt ist. Wichtig dabei sind zuverlässige Partner, die entsprechend termintreu arbeiten.“ Die Firma, die schon seit über 50 Jahren Steinmetzarbeiten anbietet und 15 Mitarbeiter beschäftigt, bietet diesen Service schon seit zehn Jahren und hat dadurch bereits eine ganze Reihe von Zusatzaufträgen akquirieren können, denn „solch eine Leistung spricht sich rum.“ „Zurzeit haben wir keine festen Kooperationen. Wir arbeiten objektbezogen, das heißt, wir suchen uns die Projekte heraus, bei denen wir viele Leistungen erbringen können, wie zum Beispiel Badezimmer oder Küche“, erklärt Metz weiter. Seiner Meinung nach entwickelt sich dieses Geschäft weiter: „Der Trend geht in die Richtung schlüsselfertiges Bauen. Der Kunde möchte die Lösung aus einer Hand haben.“

KOLLEGEN AUS ANDEREN GEWERKEN BESCHÄFTIGEN Seit etwa dreißig Jahren bietet die Firma Kusser Granitwerke in Aicha vorm Wald die Arbeitsweise „Alles aus einer Hand“ an. Zu ihren Leistungen gehören unter anderem Granitbrücken, Brunnen, Natursteinarbeiten im Innen- und Außenbereich und Kunst am Bau. „Wie jede Fach-

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STEINPLUS Vorteile für den Kunden Komfort • Der Kunde hat nur einen Ansprechpartner, dem er seine Wünsche mitteilt und der die Handwerksbetriebe, die auf der Baustelle tätig sind, koordiniert. Beratung • Durch diesen einen Ansprechpartner sind maßgeschneiderte Lösungen mit einem besonderen Vermittlungsservice und einer individuellen Beratung einfach möglich. Zeitersparnis • Der Ansprechpartner betreut von der Idee bis zur Fertigstellung alles: In seinen Händen liegen Planung des Projekts, Beratung, Beauftragung der Fachkräfte mit der Durchführung der Aufgaben, Beaufsichtigung, Abnahme, Koordination und die Abrechnung mit den beteiligten Firmen. Ist alles in professionellen Händen, kann Zeit gespart werden, da sich die allein Verantwortlichen durch Termintreue und Zuverlässigkeit auszeichnen. • Der Kunde muss sich bei Fehlern oder Nichteinhalten von Zeitplänen nicht mit verschiedenen Handwerkern auseinan der setzen und so wertvolle Zeit verlieren, die Verantwortung trägt der Ansprechpartner, er sorgt für einen reibungs losen Ablauf, Schnittstellenproblematik gibt es nicht. Geldersparnis Je schneller der Auftrag erfüllt ist, desto schneller ist das zu renovierende Objekt für den Kunden bewohnbar oder vermietbar. Qualitätvolle handwerkliche Arbeit „Alles aus einer Hand“ bietet innovative Handwerkerdienstleistungen, denn Kooperationen gehören Handwerker an, die in ihrem Bereich ganz besonders ausgebildet sind.

firma waren wir mit dem Problem konfrontiert, dass der Kunde am Ende nur das Gesamtprodukt betrachtet. Tauchen Mängel auf, so differenziert er meist nicht, wem dieser Mangel zuzuschreiben ist. Der Qualitätsanspruch an unsere Produkte ist ausgesprochen hoch. Um diesem gerecht zu werden, konnten wir uns nicht auf unser Kerngewerk konzentrieren, sondern mussten die Gesamtverantwortung für unsere Produkte übernehmen“, erklärt Georg Kusser, geschäftsführender Gesellschafter der Kusser Granitwerke, die seit 1945 existiert und zur Zeit 120 Mitarbeiter angestellt hat. Das Unternehmen beschäftigt neben hausinternen Ingenieuren, die die Planungsleistungen und das Projektmanagement übernehmen, Fachkräfte, die die weiteren Gewerke ausführen. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Elektriker, Steuerungstechniker, Wassertechniker, Metallbauer und Monteure. „Ausgenommen Liefer- und Kranleistungen arbeiten wir selten mit Subunternehmern und versuchen, die nötigen Leistungen komplett intern abzubilden. Nur so haben wir gesicherten Einfluss auf die Ausführungsqualität“, sagt Kusser. Dieser Service bietet der Firma den Vorteil, dass sie dem Kunden höchste Qualitätsstandards garantieren kann. Dies wird auch als Differenzierungsmerkmal beim Kunden betont. Er kann außerdem komplexe Vorhaben mit einem Ansprechpartner realisieren. Außerdem verschlingt die Koordination der unterschiedlichen Gewerke keine unnötigen Ressourcen und es gibt weniger Reibungsverluste. Allerdings gibt Kusser zu bedenken, dass „alles aus einer Hand“ auch nicht

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Auch bei dieser Küche erfolgte die Leistung aus einer Hand: Die Steinmetze fertigten dabei die drei Meter lange Arbeitsplatte

immer Sinn mache, sondern Chance und Risiko im Einzelfall genau abzuwägen seien. „Wir würden niemals Gewerke und Arbeiten übernehmen, von welchen wir selbst keine Ahnung haben beziehungsweise deren Umfang für unser Unternehmen schlichtweg zu groß ist. Unterm Strich haben wir mit diesem Service sehr gute Erfahrungen gemacht und sehen diese Herangehensweise auch als einen Grund für unseren Unternehmenserfolg.“ Laut Kusser werden langfristig Spezialfirmen und Komplettanbieter nebeneinander existieren.

Gerade im Bereich Grabmalgestaltung haben einige Steinmetze erkannt, dass die Kombination mit Bestattungen sinnvoll sein kann. Eine Unternehmerin aus Hessen berichtet von ihrem Familienunternehmen: Gemeinsam mit ihrem Ehemann bietet sie diesen Service schon seit Mitte der 1980er-Jahre erfolgreich an – er war aus der Not geboren, da die Arbeiten am Bau rückläufig gewesen waren. Mittlerweile arbeitet ihr Sohn in der Firma mit und hat sich als Steinmetz auf die Fertigung von Grabsteinen spezialisiert. Bestattungen zu organisieren sei allerdings herausfordernd und die emotionale Komponente dabei nicht zu unterschätzen. Sie betont, man müsse auf beiden Gebieten gut sein, nur so könne man überzeugen. Ist man auf beiden Gebieten kein Profi, sollte man sich lieber auf eine Kernkompetenz beschränken. Allein

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Foto: Kusser Granitwerke

KOMPLETTANGEBOT DURCH WEITERBILDUNG

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Die Handwerkskammer Münster hat einen Leitfaden zum Thema Kooperationen herausgebracht, in dem verschiedenste Formen der Zusammenarbeit genau beleuchtet werden

durch das Anbieten von Bestattungen könne man keine zusätzlichen Aufträge erwarten – der Kunde müsse schließlich am Ende mit der Gesamtleistung zufrieden sein.

Foto: Kusser Granitwerke

DER KÖNIGSWEG? Steinmetze, die noch Kapazitäten haben, sollten darüber nachdenken, wie sie dem Trend „Alles aus einer Hand“ begegnen könnten. Sei es in Form von Kooperationen mit anderen Gewerken und mit möglichen Konkurrenten wie Garten- und Landschaftsbauern oder Bestattern. Oder sie spezialisieren sich, um für Kooperationen interessanter zu werden. Vielleicht besteht sogar die Möglichkeit, gewerkfremde Mitarbeiter einzustellen. Für das Gelingen einer Kooperation ist es entscheidend, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Das Angebot „Komplettlösungen aus einer Hand“, könnte der Königsweg für den Steinmetz sein – jedoch nicht um jeden Preis, denn die Qualität der Arbeit muss in jedem Bereich im Mittelpunkt stehen und stets gewährleistet sein. Wenn die Entscheidung für eine Kooperation fällt, muss diese gut vorbereitet und geplant werden. Vor- und Nachteile des Zusammenschlusses sind sorgfältig abzuwägen. Organisatorische, steuerliche und rechtliche Aspekte spielen eine wesentliche Rolle. Hilfe bieten Kammern, Verbände und Berufsorganisationen, Rechtsanwälte / Notare, Steuerberater oder Unternehmensberater. n

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BRENNPUNKT

Wenn Steinmetze zu viel Steinstaub in die Lunge bekommen, drohen ihnen gefährliche Langzeitfolgen

GEFÄHRLICHER STAUB Berufsbedingte Atemwegserkrankungen wie Silikose und Lungenkrebs, die durch hohes Staubauf­ kommen am Bau ausgelöst werden, stagnieren seit Jahren auf hohem Niveau - sind aber keineswegs rückläufig. Staubminimierung ist für Betriebe und Beschäftigte, aber auch Bewohner und Nutzer von Gebäuden nach wie vor ein zentrales Thema. Ende Oktober 2016 wurde von Vertretern des Baugewerbes eine Erklärung gegen Staub am Bau unterzeichnet. Wir informieren über Gefahren, die aktuelle Entwicklung und Lösungen.

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Von Bärbel Daiber

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Bei der Be- und Verarbeitung von Natur- und Kunststeinen entsteht gesundheitsgefährlicher Staub, wenn Beschäftigte zum Beispiel mit schnelllaufenden Handmaschinen Trennschneidoder Schleifarbeiten ausführen. Auf der Baustelle werden Objekte be- und nachgearbeitet und eingebaut, dabei staubt es. Dann wird gekehrt oder gefegt – dabei wirbelt Staub auf. Das ist nicht nur lästig, sondern höchst gefährlich. Und es ist verboten: Die Gefahrstoffverordnung verbietet das trockene Kehren ausdruücklich. Denn ein aufgewirbeltes Feinstaubkorn braucht bis zu sieben Stunden, um zu Boden zu fallen. Feinster Staub bleibt in der Luft, er ist da, auch wenn er nicht mehr zu sehen ist – und er kann eingeatmet werden. Ohne Atemschutz und Absauganlage gelangen gröbere einatembare Staubpartikel (E-Staub) in den Nasen-Rachen-Raum, die Luftröhre und die Bronchien. Feinere und auch nicht sichtbare Stäube wandern weiter bis in die tiefsten Bereiche der Lunge, die Lungenbläschen (Alveolen) und die tiefen Atemwege (Bronchiolen). Diese werden als A-Staub bezeichnet, das heißt alveolengängige (lungenbläschengängige), feine Stäube. Auch wenn Staub keine gefährlichen Chemikalien enthält, kann er die Gesundheit gefährden. Besonders kleine Staubpartikel können in die feinen Lungenbläschen eindringen und dort Entzündungen, Silikose oder sogar Krebs hervorrufen. Gröbere Staubteilchen können Schäden in Nase, Hals und Rachenraum verursachen.

QUARZSTÄUBE MACHEN KRANK Auf dem Bau fallen meist Mischstäube an, sie bestehen aus unterschiedlichen Anteilen von Staubarten wie Zement-, Gips-, Holz-, Faser- und Quarzstäuben. Mineralische Mischstäube sind am häufigsten, wobei diese immer auch Anteile an WO STAUB ENTSTEHT Tätigkeit

Messwerte für A Staub

Natursteinbearbeitung Trocken schleifen Schriften hauen

2,9 - 10,1 mg/m3 0,8 - 7,0 mg/m3

Bauwirtschaft Reinigen mit Besen Putz abschlagen Schleifen im Trockenbau Bohren Betonsanierung

8,4 mg/m3 12,5 mg/m3 29,8 mg/m3 7,0 mg/m3

Elektroinstallation Dosensenken Stemmen mit dem Kombihammer Steine- und Erdenindustrie Absackung von Quarzsand Zerkleinern (Mahlen, Brechen) bei der Aufbereitung von Kies und Sand Abfüllen, Absacken von Feinmaterial der Natursteinindustrie

3,4 - 8,0 mg/m3 4,3 mg/m3 0,6 -1,4 mg/m3 1,0 -1,9 mg/m3 1,9 mg/m3

* Bei wenigen Messungen Minimal- oder Maximalwerte; bei größeren Datenkollektiven 95%Werte (entsprechend 4.2.1 (4) der TRGS 420 ist der 95%- Wert für präventive Betrachtungen heran zu ziehen)

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Norbert Kluger von der Berufsgenossenschaft Bau warnt vor arglosem Umgang mit Baustaub

Quarzstaub enthalten. Seit langem ist die schädigende Wirkung von Baustellenstaub auf die Gesundheit bekannt: Die Silikose oder Quarzstaublunge wird seit 1929 als Berufskrankheit anerkannt. Seit dem Jahr 2002 sind Quarzstäube zudem als krebserzeugend bewertet worden und Lungenkrebs durch Quarz wurde im gleichen Jahr als Berufskrankheit eingeführt. Rund 6.000 Fälle staubbedingter Atemwegserkrankungen werden laut BAuA-Bericht Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2014 jährlich als Berufskrankheit anerkannt. BeschäfQUARZGEHALTE IN GESTEINEN Steinarten

Quarzanteil

Granit

ca. 30 – 40 Prozent

Sandstein

Quarzite ca. 50 – 90 Prozent

Marmor / Kalkstein

ca. 1 – 2 Prozent

Beton, Kalksandstein

ca. 25 – 60 Prozent

Mauerziegel

ca. 5 – 15 Prozent

Porenbetonsteine

bis zu ca. 30 Prozent

Quarz Composit

ca. 90 Prozent (z. B. Küchenarbeitsplatten)

Quelle: Handlungsanleitung Natursteinbearbeitung

tigte, die quarzreiche Gesteine wie Sandstein, Granit, Quarzporphyr oder Quarzit bearbeiten, sind besonders betroffen. Das sind vor allem Steinmetze, Maurer und Bauhelfer. Quarzstaubbelastung im Baugewerbe entsteht vor allem beim Meißeln, Bohren, Schleifen, Trennen und Fräsen von quarzhaltigen Materialien. Aber auch das Strahlen von quarzhaltigen Materialien und Produkten im Trocken- und Nassverfahren sowie das Abbrechen quarzhaltiger Bauwerke bringt Staubbelastungen mit sich. Um die Belastung durch Staub, Rauch, Gase und Dämpfe am Arbeitsplatz abzubilden, hat die BAuA die Daten der Erwerbstätigenbefragung differenziert nach Branchen und einzelnen Berufen ausgewertet. Besonders häufig betroffen sind unter anderem Männer, die in Vollzeit arbeiten, Beschäftigte im Baugewerbe oder Beschäftigte mit einem geringen Bildungsniveau. Husten, Hautreizungen und eine laufende Nase gehören zu den Beschwerden, die unter den Betroffenen

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BRENNPUNKT

gen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen am Arbeitsplatz systematisch beurteilen. Um die Beschäftigten vor gesundheitlichen Schäden durch Gefahrstoffe wie Staub, Rauch, Gase und Dämpfe zu schützen, rät die BAuA außerdem dazu, Arbeitsschutzmaßnahmen fest in die Arbeitsabläufe zu integrieren.

Bestätigte Berufskrankheiten bei der Steinbearbeitung 2002-2012 bei der BG BAU (0,5% der Versicherten der BG Bau) 5101 Hautkrankheiten 4112 Lungenkrebs Quarz 4102 Siliko Tuberkulose

GEMEINSAME ERKLÄRUNG GEGEN STAUB AM BAU

4101 Silikose 2301 Lärm 2111 Zahnabrasion 2104 Vibration (Hände) 2103 Vibration (Druckluftwerkzeuge) 0%

20%

40%

Steinbearbeitung

60%

80%

100%

Resat der DG BAU

Quarzbedingte Berufskrankheiten bei der BG BAU für alle Gewerke Silikosen, Siliko- Tuberkulosen, Lungenkrebs, neue Fälle lt. BK-D 150 120

anerkannte Fälle Tote

90 60 30 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Quelle: Handlungsanleitung Natursteinbearbeitung

wesentlich häufiger auftreten als unter den Erwerbstätigen, die nur selten mit diesen Stäuben in Kontakt kommen. Die Luft ist keineswegs rein, auch wenn es so scheint. Besonders tückisch ist der A-Staub, denn der feine Staub ist vorhanden, nur optisch nicht wahrnehmbar. „Wer dieses Prinzip verinnerlicht hat, erkennt, dass jeder Liegestaub eine potentielle Quelle von Belastungen der Gesundheit darstellt. Wer aber jetzt den Besen in die Hand nimmt und trocken kehrt, macht alles nur noch viel, viel schlimmer. Feinste Staubpartikel werden aufgewirbelt und belasten die Atemluft über Stunden. Und das obwohl gar keine staubenden Arbeiten durchgeführt wurden“, weiß Norbert Kluger von der BG BAU. Der Fachmann warnt, dass die freigesetzten oder aufgewirbelten Staubteilchen abhängig von ihrer Größe und dem spezifischen Gewicht unterschiedlich lange in der Luft verbleiben. Die gröberen Anteile des E-Staubes sinken innerhalb weniger Sekunden bis Minuten zu Boden. „Gerade die feinen und dadurch alveolengängigen Anteile im Staub bleiben aber fatalerweise über Stunden in der Schwebe und belasten fortwährend die Atemluft. Für unser Auge sind diese Partikel mit einer Größe von unter zehn µm dabei gar nicht sichtbar. Selten, zum Beispiel bei Streulichteinfall, können diese Staubteilchen in der Luft wahrgenommen werden“, so Kluger. Die Wirkungsweise der Stäube ist abhängig von der Art des Staubes, von der Dauer und Höhe der Staubbelastung, vom Ort der Ablagerung in den Atemwegen und von der Teilchengröße. Mithilfe des „Einfachen Maßnahmenkonzepts Gefahrstoffe (EMKG)“ der BAuA lassen sich Gefährdun-

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Ende Oktober 2016 unterzeichneten Verbandsvertreter des Baugewerbes im Rahmen der Verleihung des 11. Deutschen Gefahrstoffpreises zusammen mit weiteren, die gemeinsame Erklärung „Staubminimierung beim Bauen“. Die Verbände wollen damit weitere Fortschritte in der Prävention erzielen und eine nachhaltige Verbesserung des Arbeitsschutzes gegenüber dem allgegenwärtigen Staub einleiten. Das erfolgt gewerkübergreifend, damit nicht die Anstrengungen einzelner Baubetriebe torpediert werden, indem das Gewerk nebenan weiterhin die Baustelle verstaubt. Ziel ist, Atemwegserkrankungen durch hohe Staubbelastung, die zu Silikose und Lungenkrebs führen können, zu vermeiden. Denn etwa jeder achte Erwerbstätige kommt während seiner Arbeitszeit häufig mit Staub, Rauch, Gasen und Dämpfen in Berührung. Daher werden mehr praktische Lösungen, neue Konzepte und gute Ideen zum Schutz von Arbeitern benötigt. Das gilt insbesondere, wenn bei Sanierungen und Abrissarbeiten besonders gefährliche Stoffe, wie zum Beispiel der seit 1993 verbotene Asbest, nicht auszuschließen sind. Auch das Aktionsprogramm „Staubminderung beim Bauen“ des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat die generelle Staubminimierung zum Ziel, vor allem die Minimierung des Quarzstaubs am Arbeitsplatz. Dazu werden den Betrieben Informationen und Handlungshilfen an die Hand gegeben, um staubarme Techniken fachkundig einsetzen zu können.

GRENZWERTE EINHALTEN IST NICHT LEICHT Ganz generell kann Staub zum Beispiel bei folgenden Tätigkeiten auf dem Bau anfallen: Fegen und Kehren, Bohren, Schneiden, Putz und Fliesen abschlagen, Estrich aufstemmen, Schleifen, Schlitze fräsen, Putz- und Rührmaschinen beschicken. Für Tätigkeiten mit Staub gelten die Gefahrstoffverordnung und verschiedene konkretisierende technische Regeln: Grenzwerte für Staub sind in der TRGS 900 beschrieben, Schutzmaßnahmen lassen sich aus der TRGS 504 ableiten – siehe baua.de / Themen von A-Z / Gefahrstoffe / Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS). Zur Beurteilung, ob die ergriffenen Schutzmaßnahmen ausreichend wirksam sind, sind die in Deutschland verbindlichen Grenzwerte für die Luft am Arbeitsplatz heranzuziehen. Vor kurzem wurden diese Staubgrenzwerte neu bewertet und deutlich abgesenkt. Seit 2014 gilt ein Allgemeiner Staubgrenzwert von zehn mg/m³ für den E-Staub und 1,25 mg/m³ für den A-Staub (bezogen auf mineralischen Staub, Dichte 2,5). Als Beurteilungsmaßstab für Quarzstaub wurde 2015 ein Wert von 0,05 mg/m³ festgesetzt.Die Einhaltung dieser Werte ist für viele Gewerke der Bauwirtschaft eine große Herausforderung. „Ohne den Einsatz wirksamer technischer Lösungen zur Staubminderung lassen sich die oben genannten Grenzwerte ganz sicher kaum einhalten“, weiß Norbert Kluger.

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Vorsorge und Unterweisung

Bau-Entstauber sind der Renner

Bei der Natursteinbearbeitung wird insbesondere wegen des Quarzstaubs eine arbeitsmedizinische Vorsorge erforderlich. Durch die regelmäßige Teilnahme an den Untersuchungen können Verschlechterungen der Lungenfunktion erkannt und einer Verschlimmerung des Zustandes vorgebeugt werden. Für Betriebe, die dem Arbeitsmedizinischen Sicherheitstechnischen Dienst (ASD) der BG BAU angegliedert sind, sind diese speziellen Untersuchungen kostenfrei. Der nächstgelegene Betriebsarzt ist in der Datenbank ansprechpartnerderbgbau.de/index.php?content=amd gelistet.

Seit einigen Jahren fördert die BG BAU die Beschaffung staubarmer Techniken auch finanziell. Im Rahmen der Arbeitsschutzprämien entwickelte sich die Förderung von Bau-Entstaubern mit bislang rund 15.000 geförderten Geräten zum Renner. „Der Katalog der geförderten staubmindernden Technologien wird ständig erweitert“, weiß Norbert Kluger. BauEntstauber sehen zwar aus wie Staubsauger, aber sie können aufgrund besserer Filter mehr. Herkömmliche Staubsauger haben einen entscheidenden Nachteil: Die Papierfilter setzen sich schnell zu, weil sie verstopfen. Die Saugleistung lässt nach, bevor der Staubbehälter voll ist, und die Bodendüsen verstopfen zu schnell. Mit Bau-Entstaubern kann abgelagerter Staub so aufgesaugt werden, dass dabei keine Gefährdung mehr besteht. Bau-Entstauber mit hohen Absaugvolumina ermöglichen das Aufsaugen größerer, auch feuchter Staubmengen und größerer Bruchstücke. So können selbst große, stark verschmutzte Flächen sehr schnell gereinigt werden. Die ideale Ergänzung sind Vorabscheider bei größeren Staubmengen. Sie verlängern die Standzeiten der Bau-Entstauber deutlich. Bau-Entstauber erfüllen die Voraussetzungen mindestens der Staubklasse M, sodass sie bei mineralischem Staub auf Baustellen eingesetzt werden können, der im Allgemeinen quarzhaltige Anteile aufweist. Und sie können auch bei bleihaltigen Stäuben, alter Mineralwolle, Hochtemperaturwolle und Holzstaub genutzt werden. Noch besser aber ist es, Bau-Entstauber direkt mit den handgeführten Maschinen zu verbinden, sodass erst gar kein Staub in die Luft gelangt. Mehr dazu in der Broschüre „Schluss mit Staub“ des BMAS (bmas.de).

In den Handlungsanweisungen für Natursteinbearbeitung ist zu lesen: Beschäftigte müssen an- und unterwiesen werden, so dass sie sich selbst schützen können: • Für Tätigkeiten, bei denen mineralischer Staub freigesetzt wird, ist eine Betriebsanweisung zu erstellen (siehe Musterbetriebsanweisungen). • Die Beschäftigten sind vor Aufnahme der Arbeiten über auftretende Gefährdungen und entsprechende Schutzmaßnahmen sowie über die richtige Anwendung des Arbeitsverfahrens zu unterweisen. Teilnehmer, Inhalt, Ort und Datum der Unterweisung sind zu dokumentieren. • Die Beschäftigten müssen per Unterschrift bestä tigen, dass sie an der Unterweisung teilgenommen und alles verstanden haben. • Die Unterweisung ist danach mindestens einmal jährlich oder aus besonderem Anlass zu wiederholen. • Es ist sicherzustellen, dass die festgelegten Maß nahmen vollständig umgesetzt werden. Werden Defizite festgestellt, sind diese anzusprechen und umgehend abzustellen. Mehr dazu in der Broschüre „Handlungsanleitung Staub bei Steinmetz- und Naturwerksteinbearbeitung“, die zum Beispiel über den Bundesverband der Steinmetze zu beziehen ist.

Das STOP-Prinzip Zum Schutz der Beschäftigten sind beim Auftreten von Stäuben wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Nach dem STOP-Prinzip (Substitution, Technische Maßnahmen; Organisatorische Maßnahmen und Persönliche Schutzausrüstung) ist hierbei die Rangfolge der Maßnahmen verbindlich einzuhalten. Atemschutz darf nur als letztes Mittel nach Ausschöpfung aller anderen Maßnahmen zum Einsatz kommen.


BRENNPUNKT

Staubvermeidung am Bau Staub ist auch am Bau durch richtiges Verhalten und Beachtung weniger Regeln weitgehend vermeidbar. 1. Staubarme Materialien verwenden! Anstelle anmischbarer pulvriger Massen Granulate oder fertig angemischte Mörtel / Spachtelmassen auswählen. Eine Aufstellung finden Sie unter bgbau.de/gisbau/fachthemen/staub 2. Staubarme Verfahren anwenden! Möglichst Nass- oder Feuchtbearbeitungsverfahren anwenden. 3. Staub unmittelbar an der Entstehungsstelle absaugen! Bei Trennschleifern, Schlitz- und Putzfräsen oder Schleifgeräten nur geprüfte Systeme verwenden. Diese finden sich auf bgbau.de/gisbau/fachthemen/staub 4. Arbeitsräume ausreichend lüften! Bei hohen Staubbelastungen Lüftungsgeräte mit Abluftfilterung verwenden. 5. Maschinen und Geräte zur Stauberfassung regelmäßig prüfen und warten! Filter und Absaugleistung kontrollieren. 6. Staub mit Wasser niederschlagen! Zum Beispiel bei Abbrucharbeiten. 7. Arbeitsplätze, Arbeitsräume regelmäßig reinigen! Staubsauger oder Kehrsaugmaschinen benutzen, nicht trocken kehren oder abblasen. 8. Staubaufwirbelung oder Staubausbreitung verhindern! Staubablagerungen oder Schutt sofort beseitigen. Lassen sich aus arbeitstechnischen Gründen die oben aufgeführten Maßnahmen nicht realisieren, sind persönliche Schutzausrüstungen zu benutzen: Bei staubintensiven Tätigkeiten Schutzkleidung tragen und getrennt von der Arbeitskleidung aufbewahren. Atemschutz verwenden (Partikelfilter P2 oder partikelfiltrierende Halbmasken) und arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen veranlassen. Quelle und mehr Infos unter bgbau.de/gisbau/fachthemen/staub

Aktionsprogramm Staub­minderung beim Bauen

Auszeichnung für Staubvermeidung

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales BMAS, die BauA und die Bundesländer haben das Aktionsprogramm „Staubminderung beim Bauen“ initiiert, das durch die Fachverbände, alle betroffenen BGen, IG Bau, ZDH, Bauindustrie und alle Fachverbände der Bauwirtschaft mitgetragen wird. Gemeinsames Ziel ist die Staubminderung

Beim Gefahrstoffschutzpreis 2016 wurden Ideen und Konzepte zur Vermeidung von Staub am Arbeitsplatz in drei Kategorien ausgezeichnet: - Staubarme Materialien verwenden, - Staubarme Techniken und - Staubausbreitung verhindern.

Dazu werden vier Handlungsfelder beschritten: 1. Transfer und Kommunikation: u. a. Information u. Sensibilisierung der Betriebe, Input zum Internet portal, einen Ansprechpartner pro Verband benen- nen/kommunizieren 2. Technik: u.a. Maschinen/Werkzeuge/Verfahren und Erfassung der Stäube nach dem Stand der Technik, Verschleppung vermeiden 3. Gefährdungsbeurteilung: u. a. Hilfestellungen der UV-Träger verwenden 4. Qualifizierung/Sachkunde: u. a. in jedem Betrieb mind. eine staubsachkundige Person mit gewerke spezifischer Qualifikation, Konzepte für Qualifizie rungsmaßnahmen.

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Die Gewinner sind • die MAPEI GmbH (Bottrop) - die MAPEBox: ein Innovatives Container-System für vorgemischte verwendungsfertige Spachtelmassen am Bau • die FRIEDRICH DUSS Maschinenfabrik GmbH & Co. KG DUSS (Neubulach) – Absaugsysteme für professionelle Bauwerkzeuge, insbesondere für die Absauglösungen bei Meißel- und Abbrucharbeiten und • die Möcklinghoff-Lufttechnik GmbH (Gelsenkirchen) - DustBox®-Hochleistungsluftreiniger System zur Raumentstaubung

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PANORAMA

2017 wäre der Architekt Frank Lloyd Wright 150 Jahre alt geworden

150. Geburtstag von Frank Lloyd Wright

Foto: Experience Scottsdale

Architektur in Arizonas Wüstenlandschaft 2017 steht Scottsdale ganz im Zeichen der Architektur, da Jubiläen rund um Frank Lloyd Wright anstehen: Der berühmte Architekt, der das Erscheinungsbild Arizonas und insbesondere Scottsdales wie kein anderer geprägt hat, wurde vor 150 Jahren geboren. Zudem feiert eines seiner eindrucksvollsten Gebäude und gleichzeitig sein Winterwohnsitz, das sogenannte Taliesin West, ebenfalls Geburtstag und wird 80 Jahre alt. Für die Frank Lloyd Wright Cooperation Anlass genug, zwei neue Führungen anzubieten, um Architekturfreunden aus aller Welt sein Erbe zu vermitteln. Bei der Garden Walk Tour kann der Besucher nachempfinden, wie Natur, Farben und Materialien der atemberaubenden Sonora Wüste den Architekten zu einer organischen Arbeitsweise und dem Umgang mit der Umgebung inspirierten. Bei der neuen Private Collections Tour wiederum werden die Architekturinteressierten hinter die Kulissen in Wrights Sammlungsgewölbe geführt, wo sich seine persönlichsten Kunstwerke bestaunen lassen. Taliesin West war allerdings nicht nur sein persönlicher Rückzugsort, sondern Architekturschule zugleich. Auch heutzutage ist das Gebäude Hauptsitz der Frank Lloyd Wright School of Architecture. Wrights Ideen und zahlreiche Werke seiner Schüler sind daher auch im gesamten Stadtbild von Scottsdale wiederzufinden – beispielsweise das Resort Sanctuary on Camelback Mountain, das Hotel Valley Ho oder das Scottsdale Museum of Contemporary Art. experiencescottsdale.com

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Taliesin West, das sich in die Wüstenlandschaft Arizonas einfügt, war ab 1937 die Winterresidenz des Architekten und ist heute Hauptsitz der Frank Lloyd Wright School of Architecture

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PANORAMA

Cosentino

Umwelt-Produktdeklaration für Dektron

Cosentino hat eine Umwelt-Produktdeklaration (EPD, Environmental Product Declaration) für seine kompakte Oberfläche Dektron erhalten, hier in der Ausführung Glacier der Farbserie Dekton XGloss Natural

Die Grupo Cosentino hat für seine ultrakompakte Oberfläche Dekton – nach der entsprechenden Wirkungsabschätzung – eine Umwelt-Produktdeklaration (EPD, Environmental Product Declaration) erhalten. Dafür hat die Abteilung für Forschung und Entwicklung der Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr 2015 die Umweltwirkungen von Dekton im Verlauf des gesamten Produktlebenszyklus, „von der Wiege bis ins Grab“ bewertet. Die Ergebnisse bilden die folgenden Phasen des Produktlebenszyklus‘ ab – Herstellung im Werk, Transport, Installation, Nutzung und End-of-Life-Phase. Dank dieser Analyse konnten auch diverse Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt werden. Eine solche Deklaration erlaubt es nicht nur, die Verringerung der negativen Umweltauswirkungen nachzuweisen, sondern ermöglicht auch, ähnliche auf dem Markt erhältliche Produkte bzw. Dienstleistungen miteinander vergleichen zu können. cosentino.com

Steinmetzschule Aschaffenburg

Gemeinsame Arbeit der Meis­ terklasse 2015/2016: Ein Jugendlicher im Kapuzenpulli schaut nachdenklich auf eine Schriftrolle, die mit der knappen Botschaft „Nie wieder ...“ vom Leid des Bruderkriegs Preußens gegen Österreich von 1866 berichtet

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Leonard Wrona äußerte sich in seiner Dokumentation zu seinem Meisterstück aus Udel­ fanger Sandstein „Siddharta Gautama in Askese“ mitunter so: „Meine Meisterstückarbeit sollte sowohl für persönliche Interessen stehen als auch eine Möglichkeit bieten, mich handwerklich weiterzuentwi­ ckeln. Auf der Suche nach einem entsprechenden Motiv entdeckte ich eine Abbildung von Siddharta Gautama (Buddha) auf dem Höhepunkt seiner Askese. Sie zeigt Siddharta ausgehungert und dem Tode nahe, in die Medita­ tion versunken, die ihm die Einsicht des mittleren Weges zuteilwerden lässt.“

Bei der letztjährigen Meisterprüfung an der Steinmetzschule Aschaffenburg haben von dreizehn Prüflingen zwölf Schüler die Prüfung bestanden, ein externer Prüfling fiel durch. Zwei Meisterprüfungsprojekte konnten nicht ganz fertiggestellt werden. Da aber für die Wertung nicht nur das Meisterprüfungsprojekt selbst, sondern stets auch die dazugehörige Dokumentation, das Fachgespräch sowie die Situationsaufgabe, eine eintägige Arbeitsprobe herangezogen werden, konnten beide Prüflinge hier einen Ausgleich schaffen. Die Dokumentationen spiegelten mitunter eine große gedankliche Tiefe bei der Auseinandersetzung der Schüler mit ihrem Meisterprüfungsprojekt wider. Wie die meisten Jahrgänge zuvor hat auch die Meisterklasse 2015/2016 mit dem „Denkmal 1866“ in der Fasanerie eine gemeinsam erarbeitete Friedensstele für Aschaffenburg geschaffen. Ein steinerner Akzent, der zum Nachdenken anregen soll. Ein typischer Jugendlicher unserer heutigen Zeit im Kapuzenpulli sitzt auf einem hohen Sockel und schaut nachdenklich auf eine Schriftrolle, die in knappen Worten „Nie wieder ...“ vom Leid des Bruderkriegs Preußens gegen Österreich von 1866 berichtet. Der Entwurf stammt von Simon Tödter, die Umsetzung erfolgte gemeinsam mit Marc Rammelmüller, Stephanie Schmidt und Leonard Wrona. steinmetzschule-aschaffenburg.de

Fotos: Steinmetzschule / Thomas Wenzel / Cosentino

Meisterprüfung 2016

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PANORAMA

Landesinnungsverband Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk Baden-Württemberg

Gestaltungswettbewerb Grabzeichen

Eine eingereichte Arbeit, die in den Vorjahren mit Gold ausgezeichnet wurde

Die hohen Ansprüche an die gestalterische Qualität des Gestaltungswettbewerbs „Grabzeichen“ sind mittlerweile hinlänglich bekannt. Zu einem der wichtigsten Ausschreibungskriterium des Wettbewerbs zählt, dass die eingereichten Arbeiten (pro Person maximal fünf) bereits auf einem Friedhof stehen müssen. Die Wahl des Ausführungsmaterials ist freigestellt. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen bzw. Firmen, die ihren Wohn- oder Be-

triebssitz innerhalb von Baden-Württemberg haben. Personen außerhalb von Baden-Württemberg sind teilnahmeberechtigt, wenn in dem jeweiligen Bundesland kein eigener entsprechender Wettbewerb durchgeführt wird. Weitere Informationen zur Abgabeform der Unterlagen, Richtlinien und Anmeldeformulare sind beim Landesinnungsverband erhältlich. Arbeiten für den Gestaltungswettbewerb Grabzeichen 2016 können noch bis 28. Februar 2017 eingereicht werden. steinmetz-steinbildhauer.de

Fotos: Lapitec / Landesinnungsverband Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk Baden-Württemberg

Lapitec/minotticucine

Warm und kalt Die Küche Gandhara ist das erste gemeinsame Projekt von Lapitec, Hersteller von gesinterten großformatigen Arbeitsplatten, und des Küchendesigners minotti cucine. Das Design von Alberto Minotti kombiniert verschiedene Materialien und sorgt für ein überraschendes Spiel mit Sicht- und Unsichtbarem. Die verschiebbare Arbeitsplatte aus gebürstetem Naturstein Rainforest Gold bringt eine „versteckte“ Küchenplatte aus Lapitec zum Vorschein, die über einen unsichtbaren Kühlbereich verfügt (mit einem von 0 bis +10 Grad Celsius regelbaren Temperaturbereich) sowie über ein, in einem anderen Bereich der Arbeitsplatte übergangslos eingefügtes Induktionskochfeld. Das Ergebnis ist eine Kücheninsel mit einem einheitlichem Gesamtbild und einer Arbeitsplatte, auf der man gleichzeitig Lebensmittel frisch halten und kochen kann. lapitec.de

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Die verschiebbare Arbeitsplatte aus gebürstetem Naturstein Rainforest Gold bringt eine versteckte Küchenplatte aus Lapitec – in der neuen Farbe Moca und der Feinbearbeitung Lux – zum Vorschein, die über einen Kühlbereich und ein Induktionskochfeld verfügt

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PANORAMA

Staatsmeisterschaft der Steinmetze 2016

Steinmetz-Staatsmeister Robert Moser profitierte nicht nur von seinem handwerklichen Fachwissen, sondern auch seinen starken Nerven und seiner Wettkampferfahrung als National­ team-Spieler der österreichischen Beach-Volleyballer

Der Zweitplatzierte Robert Ziller arbeitet Überstände an der Profilfläche mit dem Druckluftmeißel ab. Schutzbrille und Gehörschutz gehören zur sogenannten persönlichen Schutz­ ausrüstung der Steinmetze

Bei der Berufe-Staatsmeisterschaft AustrianSkills 2016 stellten neben Vertretern anderer Berufe Nachwuchs-Steinmetze aus Österreich ihre Fähigkeiten unter Beweis. Teilnahmeberechtigt für den Wettbewerb im November 2016 waren alle Teilnehmer der vorangegangenen Staatsmeisterschaften sowie die bestqualifizierten Jungsteinmetze aus den Abschlussklassen der drei österreichischen Steinmetzschulen in Wals, Graz und Schrems sowie der Fachschule in Hallein. Drei Aufgaben waren in knapp 20 Stunden zu erfüllen. Im ersten Modul galt es ein SkillsAustria-Logo in die Steinfläche zu gravieren. Danach folgte die Anfertigung von Schablonen nach vorgegebenen Werkplänen. Hauptaufgabe war die Herstellung einer Hälfte eines Wandbrunnens aus Untersberger Marmor. Die Bearbeitung des mehrfach profilierten Werkstückes aus Kalkstein mit Hand- und Druckluftwerkzeugen erforderte konzentriertes Arbeiten und räumliches Vorstellungsvermögen.

handwerklichen Arbeiten im Betrieb selbst und von den vorbereitenden Tipps des amtierenden Steinmetz-Weltmeisters Marius Golser, der ebenfalls im Seekirchner Steinmetzbetrieb tätig ist. Durch den Titel des Staatsmeisters ist Robert Moser laut Reglement teilnahmeberechtigt für die WorldSkills 2017 in Abu Dhabi. Der zweitplatzierte Robert Ziller hat sich für die Euro­Skills 2018 in Budapest qualifiziert. steinzentrum.org skillsaustria.at

Robert Moser aus Seekirchen am Wallersee konnte sich den Titel des Staatsmeisters holen. Der 21-jährige Steinmetzgeselle ist zugleich auch Mitglied der österreichischen Beachvolleyball-Nationalmannschaft, in der trainingsfreien Zeit arbeitet er im elterlichen Betrieb in Seekirchen. Die Wettkampferfahrung und seine starken Nerven trugen sicher dazu bei, das Werkstück und alle vorgegebenen Module konzentriert zu bearbeiten, schildert er rückblickend. Profitiert habe er beim Wettbewerb auch von seiner fundierten Ausbildung an der Fachschule Hallein, dem

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Teilnehmer der Staatsmeisterschaft 2016 (von links nach rechts): Steinmetzmeister Bernhard Hasenöhrl, Patrick Permatinger, Robert Ziller, Staatsmeister Robert Moser, Sebastian Wiener­ roither, Robert Öhlinger, Paul Orasche, Jennifer Röck, Gerhard Lechner, Anna Singer (Steinzentrum Hallein), Nadine Kanzler, Andreas Sauseng und BIM Wolfgang Ecker

Fotos: Steinzentrum Hallein

AustrianSkills

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PANORAMA

Ausbildungszahlen in der Bauwirtschaft

Leichte Tendenz nach unten Nach Zahlen von SOKA-BAU ist die Anzahl der neuen Ausbildungsverträge in der Bauwirtschaft in diesem Jahr um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, im Vorjahr war noch ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Auch die Gesamtzahl aller Auszubildenden ist rückläufig. Damit hat sich der Ausbildungsmarkt in der Bauwirtschaft in diesem Jahr schlechter entwickelt als in anderen Branchen. So sind nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks die neuen Ausbildungsverhältnisse im Handwerk um ein Prozent gestiegen, laut Bundesagentur für Arbeit sind die ihr gemeldeten neuen Ausbildungsverhältnisse im Bundesdurchschnitt nur um 0,2 Prozent gesunken (von 528.387 auf 527.178). Seit der Finanzkrise im Jahr 2008 hatte sich der Ausbildungsmarkt in der Bauwirtschaft im Vergleich zum Handwerk und zum Bundesdurchschnitt immer besser entwickelt. Unter dem folgenden Link lassen sich die aktuellen Azubizahlen, geordnet nach Bundesländern, Kreisen und kreisfreien Städten nachlesen. soka­bau.de

Azubis werden auf dem Bau dringend gesucht.

Buchtipp

Francis Kéré. Radically Simple

Foto: SOKA-BAU

Hrsg.: Andres Lepik: Francis Kéré Radically Simple, Hatje Cantz Verlag, Berlin 2016, ISBN 978­3­7757­4216­0, € 34,80

S02 | 2017

Mit „Radically Simple“ erscheint nun das erste Überblickswerk zu Francis Kérés Schaffen. Der in Burkina Faso geborene und seit 2005 in Berlin ansässige Architekt gehört heute zu den wichtigsten internationalen Vertretern einer sozial engagierten Architektur. Bereits mit seinem ersten Bau, der Grundschule in seinem Heimatdorf Gando, gewann er 2004 den renommierten Aga Khan Award for Architecture. Ausgezeichnet wurde Kéré für die beispielhafte Verbindung von kulturellen und ökologischen Ideen in seiner Gestaltung. Speziell auf dem afrikanischen Kontinent ist er wegen seiner konsequenten Verknüpfung von ethischen und ästhetischen Prinzipien ein wichtiges Vorbild für kommende Generationen. Die kluge Einbindung lokaler Ressourcen und das Verständnis von kulturellen Dimensionen verleihen seinen Entwürfen Relevanz. Kéré gilt in der Architekturszene als Ausnahmetalent, weil es ihm gelingt, die tiefen kulturellen Prägungen durch sein Heimatland mit den Erfahrungen seines Studiums an der TU Berlin zu einem neuen, innovativen Weg zu vereinen. In Deutschland erreichte Kéré ab 2009 besondere Aufmerksamkeit mit seinen Entwürfen für das Kunstprojekt Operndorf Afrika von Christoph Schlingensief. Die 208 Seiten umfassende Publikation führt durch den einzigartigen persönlichen und professionellen Lebensweg des Architekten. Neben Bauten in seinem Heimatdorf werden auch Gebäude in Afrika und China, aber auch Projekte für Deutschland gezeigt. Das Buch widmet sich außerdem Kérés umfassender Ausstellungstätigkeit. Das Architekturmuseum der TU München zeigt noch bis zum 26. März 2017 die bislang größte Werkschau des Architekten.

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PANORAMA

Urnengarten in Geretsried

Alternative Bestattungsformen auf dem Waldfriedhof

Jeder der kreisförmig angeordneten 18 Grabsteine aus Marmor, Granit, Quarzit, Kalkstein und Sandstein ist ein Unikat. Sie wurden bewusst unterschiedlich gestaltet, damit die Angehörigen ihre individuelle und passende Auswahl treffen können

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Fotos: Hirschberger GmbH

Die Mitte der Anlage bildet eine bepflanzte runde Fläche mit Stele und Trauerweide. Davor gibt es eine Stelle, um Blumen abzulegen und Kerzen anzuzünden. Auf den hellen und dunklen gegenseitig verdrehten Kalk­ quadern der Stelenskulptur lassen sich kleine Bronzetafeln für die Verstorbenen anbringen

Geretsried – 35 Kilometer südlich von München entfernt – hat seit ein paar Monaten einen Urnengarten auf seinem Waldfriedhof. Direkt gegenüber der Aussegnungshalle setzt die neue Urnenruhegemeinschaft zwischen Buchen gelegen einen Akzent auf der weitläufigen Anlage. Die Idee dazu hatte der Gärtnermeister Josef Holzer junior schon vor einiger Zeit zusammen mit Marion Hirschberger vom Steinmetzbetrieb Hirschberger entwickelt. Das Konzept entstand insbesondere als Alternative zu einem Friedwald. Das Urnengartenangebot richtet sich an diejenigen, die sich selbst nicht um ein Grab kümmern können, aber auf eine gepflegte Grabstätte Wert legen. Die Friedhofsgärtner sorgen dauerhaft für die Pflege und die Anpflanzungen am Grab. Im als Rondell gestalteten Urnengarten gibt es zwei Bestattungsmöglichkeiten: Die 18 im äußeren Ring angeordneten Urnengräber können einzeln oder doppelt belegt werden. Die entsprechenden Steine wurden bewusst sehr unterschiedlich gestaltet, damit die Angehörigen eine individuell passende Auswahl treffen können. In der Urnenruhegemeinschaft auf der runden Fläche in der Mitte finden 36 Urnen Platz. Auf der dazugehörigen Stele aus abwechselnd hell und dunkel aufgeschichteten Kalkquadern lassen sich kleine Tafeln für die Verstorbenen anbringen. Eine Beisetzung im mittleren Rondel kostet beispielsweise 2300 Euro. Für diesen Preis wird die gesamte Anlage zwölf Jahre von den Friedhofsgärtnern bepflanzt und gepflegt sowie die individuelle Bronzetafel durch die Firma Strassacker auf der Stele angebracht. Wer sich für eine Beisetzung im Urnengarten entscheidet, schließt einen Dauergrabpflegevertrag mit den Friedhofsgärtnern ab. Das Geld verwaltet die Treuhandgesellschaft Bayerischer Friedhofsgärtner mbH (TBF), die auch den Pflegezustand des Gemeinschaftsgrabs kontrolliert. steintraum.info gaertnerei-holzer.de dauergrabpflege-bayern.de

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IMPRESSUM

VERLAG Verlag Georg D.W. Callwey GmbH & Co. KG Streitfeldstraße 35, D–81673 München, Postfach 80 04 09, D–81604 München Tel +49 (0) 89 / 43 60 05 – 0, Fax +49 (0) 89 / 43 60 05 – 113 www.callwey.de

STEIN. ZEITSCHRIFT FÜR NATURSTEIN Eine Marke von

SEI T 1884

REDAKTION Anschrift wie Verlag Tel +49 (0) 89 / 43 60 05 –124 od. –186, Fax +49 (0) 89 / 43 60 05 – 113 redaktion@stein-magazin.de, www.stein-magazin.de REDAKTION Karin Fink GESTALTUNG Heike Frese-Pieper, Heike Wagner, Olga Denk TITELFOTO iStock ABONNEMENTSERVICE Leserservice Stein, D-65341 Eltville Tel +49 (0) 6123 / 92 38 -225, Fax +49 (0) 6123 / 92 38 -244 leserservice@stein-magazin.de KONTO FÜR ABONNEMENTZAHLUNGEN Deutsche Bank Offenburg, IBAN DE04 6647 0035 0044 8670 00, BIC DEUTDE6F664 Mitglied der IVW: ­Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.Mitglied der INTERSTONE PRESS: Arbeitsgemeinschaft internatio­naler Naturwerkstein-Zeitschriften

ERSCHEINUNGSWEISE monatlich Unverbindlich empfohlene Bezugspreise (alle Preise in Euro): Die Inlandspreise enthalten 7% MwSt. Inland: 149,00 Schüler: 30,00 Ausland: 159,00 Schüler: 30,00 Einzelpreis: 14,00

Bestellung: Abonnements können direkt beim Verlag oder bei jeder Buchhandlung bestellt werden. Abonnementgebühren sind im Voraus zu begleichen. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und kann danach jederzeit gekündigt werden. Die Belieferung erfolgt auf Gefahr des Bestellers. Ersatz­lieferungen sind nur möglich, wenn sofort nach Erscheinen reklamiert wird. Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an dem Sie die erste bestellte Ausgabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt ­einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anforderungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246 a EGBGB nutzen

PERSÖNLICH HAFTENDE GESELLSCHAFTERIN Georg D.W. Callwey Verwaltungs-GmbH ALLEINIGER GESELLSCHAFTER Helmuth Baur-Callwey, Verleger in München KOMMANDITISTEN Helmuth Baur-Callwey und Dr. Veronika Baur-Callwey, Verleger in München; Dr. Marcella Prior-Callwey und Dominik Baur-Callwey, Geschäftsführer in München GESCHÄFTSFÜHRER Dominik Baur-Callwey, Tel –159 Dr. Marcella Prior-Callwey, Tel –165 EDITORIAL DIRECTOR Prof. Dr. Alexander Gutzmer, Tel -118 (V. i. S. d. P.) ADVERTISING DIRECTOR Andreas Schneider, Tel -197 (verantwortlich für den Anzeigenteil) DISPOSITION Evelyn Stranegger, Tel –122, Fax +49 (0) 89 / 4 36 11 61 ANZEIGENVERTRETUNG NORD Verlagsbüro Pachinger, Bielefeld, Tel +49 (0) 521 / 97 79 98-0 ANZEIGENVERTRETUNG MITTE Verlagsbüro Weipert, Kronberg, Tel +49 (0) 61 73 / 32 50 970 ANZEIGENVERTRETUNG SÜD Anita Simac, Tel -121, Fax +49 (0)89 / 4 36 11 61 ANZEIGENVERTRETUNG ITALIEN Monika Pfitscher, Tel +39 0473 521 231, Fax +39 0473 427 531, m.pfitscher@callwey.de DIRECTOR BUSINESS DEVELOPMENT Christian Keck, Tel –178 VERTRIEB Marion Bucher, Tel –125, Fax –313 HERSTELLUNGSLEITER Mark Oliver Stehr, Tel –167 (alle Adressen wie Verlag) DRUCK, BINDUNG OPTIMAL : MEDIA, Glienholzweg 7, D – 17207 Röbel / Müritz Sonderdrucke einzelner Beiträge dieser Ausgabe können beim Verlag angefragt werden.Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheber­rechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Mit der Einsendung von Manuskripten und Bildmaterial erklärt sich der/die Autor/in einverstanden, dass diese vollständig oder ­teil­weise in der Zeitschrift STEIN publiziert werden. Ebenso stimmt er/sie der Verwertung im Wege der digitalen Vervielfältigung und Verbreitung über Offline- oder Online-Produktionen zu (z.B. CD-ROM oder Datenfernübertragung). Falls eine Vergütung vereinbart wird, deckt diese die genannten Verwertungsformen ab. Erfüllungsort und Gerichtsstand: München

STEIN Nächste Ausgabe 03/2017 Anzeigenschluss: 19.01.2017, Erscheinungstermin: 17.02.2017 Nächste Ausgabe 04/2017 Anzeigenschluss: 16.02.2017, Erscheinungstermin: 20.03.2017 Anzeigenverkauf: Anita Simac Tel. 089/436005-121, a.simac@callwey.de

Zeitschrift für Naturstein

Ab 1.12.2016 ist die Anzeigenpreisliste Nr. 49 gültig. Anzeigenschluss ist jeweils am 20. des Vormonats. STEIN erscheint 2017 im 133. Jahrgang

Der Widerruf ist zu richten an: Leser-Service Stein, D-65341 Eltville, Tel +49 (0) 6123 / 92 38-225, Fax Tel +49 (0) 6123 / 92 38-244, leserservice@stein-magazin.de

ISSN 0940-6905 B 6471 E

Magna Newsletter kompakt Naturstein im Alltag Band 2 der praxisorientierte Ratgeber 128 Seiten, broschiert

€ 22,–

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- Informationen zu Materialien, Normen, Oberflächenbearbeitung sowie zur Verlegung und Reinigung von Naturstein - Anschauliche Tabellen und Register - Praktische Tipps

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Auch unser Weg führt nach Rom ... und gemeinsam zur Meisterprüfung.

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Natursteinfachmann/ Steintechniker/ Meister 45 J. mit mehrjähriger Berufserfahrung im Bereich Technik, Bauführung, Denkmalpflege und Verkauf sucht adäquate, ausbaufähige Stelle im In- oder Ausland auf das Jahr 2017. Zuschriften unter Chiffre 32472 an den Verlag erbeten.

Wir sind ein natursteinverarbeitendes Unternehmen in der Oberpfalz mit mehreren eigenen Steinbrüchen. Ab sofort suchen wir:

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Meistervorbereitungskurs Teil I und II, schulgeldfrei, manuelles Arbeiten am Stein, Gestaltungswettbewerb Kursbeginn September 2017 | Anmeldung jetzt Telefon 0 60 21 / 36 21 65 | www.steinmetzschule-aschaffenburg.de

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Aufgaben: - Kalkulation von Neuprojekten - Organisation der innbetrieblichen Abläufe (15 Mitarbeiter) - Beratung beim Kunden von Ort Die Position ist insbesondere für Bewerber interessant, die bislang in der 2ten Führungsebene tätig waren und sich weiter entwickeln möchten. Zuschriften unter Chiffre 32553 an den Verlag erbeten.

BETRIEBSNACHFOLGER für einen sehr gut eingeführten Steinbildhauerbetrieb in Westfalen gesucht. Eine Mitarbeit oder Partnerschaft zum nahtlosen Übergang ist selbstverständlich möglich. Zuschriften unter Chiffre 32484 an den Verlag erbeten.

Beilagenhinweis Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt folgender Firma bei: Löffler Engineering + Service GmbH, Langenaltheim Wir bitten unsere Leser um Beachtung.

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LIEFERVERZEICHNIS VON A-Z

A

Anti-Rutsch-Behandlung

Aachener Blaustein www.Blausteinwerk-Gier.de

Abwasseraufbereitung D-35764 Sinn Tel: 02772 – 57250 Fax: 02772 – 572525 www.ecs-eich.com info@ecs-eich.com

Arbeitsschutz Knieschutz, Armschutz, Schürzen T.: 05224/93741-0, www.chaps-and-more.de

Konzepte für die Fest-Flüssig-Trennung

Astir

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Dichtl Naturstein GmbH, 84428 Buchbach Tel. 08086/249 · Fax 1839 · info@dichtl-naturstein.de

Astir & Estremoz

Andeer ANDEER GRANIT TOSCANO, TOSCANO AG Naturstein, CH-7440 Andeer Tel. 00 41/81/6 61 13 70, Fax 00 41/81/6 61 19 55 www.toscano-granit.ch, info@toscano-granit.ch

Sebastian Wagner & Sohn Natursteinwerke siehe “Comblanchien” info@steinmetz-sebastian-wagner.de

Atlantis/Azul/Macauba

anroechter stein ® 59609 Anröchte, T: 02947/207,F: 4010 www.jacoby-naturstein.de info@jacoby-naturstein.de Albert Killing Natursteinbetrieb GmbH 59609 Anröchte, Tel. 02947/97670, Fax 976717 Anröchter Dolomitstein Hubert Killing GmbH Michaelisweg 13, 59609 Anröchte-BERGE T. 02947/4282, F. 4479, www.hubert-killing.de Killing & Co. GmbH Natursteinbetrieb 59609 Anröchte, Tel. (0 29 47) 42 02, Fax 785 www.killing-natursteine.de, info@killing-natursteine.de NATURSTEIN RISSE, Daimlerstr. 3 59609 Anröchte, T. 02947/9799-0, F. 9799-45 www.naturstein-risse.de info@naturstein-risse.de

Antikmarmor www.mdm-natursteine.com, office@mdm-natursteine.com

ROLL Natursteine GmbH & Co KG, www.roll.de 91732 Merkendorf, Tel. (09826) 62620, Fax 626261

B Bale Dichtl Naturstein GmbH, 84428 Buchbach Tel. 08086/249 · Fax 1839 · info@dichtl-naturstein.de

Basalt aus Südtirol südtirol.stein, I-Terlan, +39 0471 205305, www.suedtirol-stein.com

Basaltina NATURSTEIN RISSE, Daimlerstr. 3 59609 Anröchte, T. 02947/9799-0, F. 9799-45 www.naturstein-risse.de info@naturstein-risse.de

Basaltlav

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Basaltsäulen

Bollinger Sandstein grau

Natursteine Donderer, siehe Dorfer-grün/Tauern-grün Natursteine Wronski, Inh. D. Manti, Carl-Zeiss-Str. 6 52477 Alsdorf, Tel. 02404/2727, Fax 2729 www.natursteine-wronski.de info@natursteine-wronski.de

Baumberger Kalksandstein Bernd Dirks GmbH Beerlager Straße 20, 48727 Billerbeck Tel. 02543/2321-0, Fax 2321-20 www.dirks-billerbeck.de

Baustaubsauger und Luftreiniger Siedlerstraße 2 71126 Gäufelden Tel. 0 70 32 - 9 75 60 info@dustcontrol.de '(5 %DXVDXJHU I U GHQ 3UR¿ www.dustcontrol.de

Befestigungssysteme

fischerwerke GmbH & Co. KG ACT . Hindenburgstr. 81 . 72160 Horb Tel. 07443 124553 . Fax 07443 124907 www.fischer.de . act@fischer.de

Belgisch Granit Schwartzenberg, Raerener Str. 356, 52076 Aachen Tel./Fax: 02408-80003/4, www.3s-restaurierung.de Unmaßplatten, Sägestücke, Massivarbeiten siehe Lohnschnitte

Betonwerkstein/Euval Fuchs I-Schlanders, +39 0473 741741, www.fuchs.it

Bilder auf Stein www.steingravuren.de Michael Heß Tel. 02473 9377741 Hy: 0174 3225966

Blattgold Blattgold Liebscher in Dresden 0351 47946083 www.liebscher-blattgold.de

Steinbruch & Steinhauerei Steinbruchstr. 5, CH-8732 Neuhaus Telefon 0041/552863000, Fax 0041/552824250 www.muellernatursteinwerk.ch info@muellernatursteinwerk.ch

Brannenburger Nagelfluh Anton Feicht GmbH & Co. KG 83098 Brannenburg, Tel. 08034/613, Fax 1580 info@naturstein-nagelfluh.de www.naturstein-nagelfluh.de Grad Nagelfluhwerk GmbH & Co. KG 83098 Brannenburg, Tel. 08034/3255, Fax 7373 mail@naturstein-grad.de www.naturstein-grad.de

Brasilianischer Schiefer und Quarzit Import-Export-Produktion I-Schlanders, T +39 0473 741741 – F +39 0473 741777 info@fuchs.it www.fuchs.it

C China Granit NATURSTEIN RISSE, Daimlerstr. 3 59609 Anröchte, T. 02947/9799-0, F. 9799-45 www.naturstein-risse.de info@naturstein-risse.de

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Blattgoldfabrik Noris, Schwabach Tel: 09122 98930 www.noris-blattgold.de

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LIEFERVERZEICHNIS VON A-Z

Comblanchien Savonnieres und andere französische Kalksteine Dichtl Naturstein GmbH, 84428 Buchbach Tel. 08086/249 · Fax 1839 · info@dichtl-naturstein.de Sebastian Wagner & Sohn Natursteinwerke Kapellenstr. 10a · D-86368 Gersthofen Tel. 08 21 / 49 42 32 · Fax 08 21 / 49 69 18 info@steinmetz-sebastian-wagner.de Mobil: 0171 / 3 44 20 96

E EDV HEGLMEIER & PARTNER GmbH Programme für Treppen­konstruktionen, Sägesteuerungen, Videoerfassung, Optimierung, Dienstleistungen im Natursteinbereich (Treppen, Böden etc.) Beethovenstr. 8, 73663 Berglen-Oppelsbohm Tel. 07195/9750-0, Fax 07195/9750-99

Cresciano-Gneis

ZSS Ziese Software Systeme GmbH Steinmetzsoftware, Tel.: 0 23 92/97 99 311 Internet: http://www.zss.de, E-mail: vertrieb@zss.de

Fuchs I-Schlanders, +39 0473 741741, www.fuchs.it

D

Embleme und Wappen mit Wasserstrahl schneiden Wasserstrahlschneidearbeiten BE BE TE Ulm, Ringstr. 25, Tel. 0731/151894-0

Diabas

Estremoz Crem F – Rosa Aurora

Für Eintrag Lieferantenverzeichnis,

Unmaßplatten, Sägestücke u. handwerkliche Grabmale Steinbildhauermeister V. Kaut Rubrik: Diamantwerkzeuge 35075 Gladenbach, Tel. 06462/7300, Fax 6511

Diamantwerkzeuge Diamantwerkzeuge Diamantschleifmittel Steinindustriebedarf KGS WINTER GmbH, Alter Hellweg 96, 44379 Dortmund Tel. +49 (0) 231 9 67 87 900, Fax +49 (0) 231 9 67 KGS WINTER GmbH, Alter87Hellweg 96, 44379 Dortmund 909

www.kgsdiamond.com, kgswinter@kgsdiamond.com Tel. +49 (0) 231 9 67 87 900, Fax +49 (0) 231 9 67 87 909 www.kgsdiamond.com, kgswinter@kgsdiamond.com

Dietfurter Natursteine

Sebastian Wagner & Sohn Natursteinwerke siehe “Comblanchien” info@steinmetz-sebastian-wagner.de

F Fassadensanierung www.system-bautenschutz.de

Felsen und Findlinge Natursteine Donderer, siehe Dorfer-grün/Tauern-grün

Flossenbürger Granit

Franken-Schotter GmbH & Co. KG Hungerbachtal 1 • 91757 Treuchtlingen-Dietfurt Telefon +49-9142-802-0 • Telefax +49-9142-802-267 www.juramarble.eu • info@franken-schotter.de

HELGERT GRANIT GMBH 92696 Flossenbürg Tel. 09603 800521 Fax 09603 800523

alle Schichten • alle Farben • aus eigenen Steinbrüchen

www.helgert-granit.de info@helgert-granit.de

Französische Natursteine

Dolomit

Schwartzenberg, Aachen, Tel./Fax: 02408-800 03/4 chr.schwartzenberg.steinmetz@t-online.de Sägestücke, Formschnitte siehe Lohnschnitte

Scheuermann GmbH & Co, siehe Muschelkalk

Dorfer-grün / Tauern-grün

Fugendichtstoffe

88605 Messkirch / Unterm Ablaß 9 Tel. 07575/92444-0 / Fax 07575/92444-14 www. natursteinedonderer.de

KGS WINTER GmbH, Handelsregister Dortmund Geschäftsführer: E. Jansman, E. Ruyter Alter Hellweg 96, 44379 Dortmund

HRB 23817, St.-No.: 314

Hermann Otto GmbH Krankenhausstr. 14, D-83413 Fridolfing Tel: 08684-908-0, Fax: 08684-908-539 5721 1269 info@otto-chemie.de, www.otto-chemie.de

Telefon +49 (0) 231 9 67 87 900

Konto-Nr. 15 388

Telefax +49 (0) 231 9 67 87 909 www.kgsdiamond.com

IBAN:DE12 4545 1060 0000 0153 88 BIC-SWIFT: WELADED1ENE

BLZ 454 510 60

kgswinter@kgsdiamond.com

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G

H

Gelber Sandstein

Haardter Sandstein Leonh. Hanbuch & Söhne GmbH & Co. KG Haardter Sandstein, gelber + roter Sandstein 67433 Neustadt, Tel. 0 63 21/9 63 30, Fax 96 33 33 natursteinwerk@hanbuch.de, www.hanbuch.de

NATURSTEIN RISSE, Daimlerstr. 3 59609 Anröchte, T. 02947/9799-0, F. 9799-45 www.naturstein-risse.de info@naturstein-risse.de

Göflaner Marmor Fuchs I-Schlanders, +39 0473 741741, www.fuchs.it

Golden Stone Wachenfeld Natursteinwerk GmbH Tel. 0 56 91/80 46-0, Fax 0 56 91/80 46-80 info@wachenfeld-naturstein.de www.wachenfeld-naturstein.de

Grabmale

I Indische Sandsteine Fuchs I-Schlanders, +39 0473 741741, www.fuchs.it

Iragna Gneis

Granitwerk Kronach Gläsel & Weber GmbH Bamberger Str. 22 . 96317 Kronach Tel. 09261 / 504530 . Fax 5045329 www.granitwerk-kronach.de info@gwkronach.de

Granit

Böswald GmbH Natursteinwerk

LIEFERVERZEICHNIS VON A-Z

siehe Jura-Marmor

Thansteiner Granit - Vahlovicer Granit HERRMANN, Granit&Naturstein, 92554 Thanstein/Kulz Tel. 09676/277, Fax 785, E-Mail: info@granit-herrmann.de www.granit-hermann.de

Fuchs I-Schlanders, +39 0473 741741, www.fuchs.it

J Jura-Marmor

Böswald

GmbH Natursteinwerk Buchenaustr. 21, 86653 Monheim/Weilheim Tel. 090 91/50 90 90, Fax 090 91/50 90 923 info@natursteinwerk-boeswald.de

Unmaßtafeln XtremeKingSizePlate8mm Fon 03 38 44/54 7 0 info@rexgranit.de NATURSTEIN RISSE, Daimlerstr. 3 59609 Anröchte, T. 02947/9799-0, F. 9799-45 www.naturstein-risse.de info@naturstein-risse.de Vereinigte Marmorwerke Kaldorf GmbH Kaldorf, Auweg 6, 85135 Titting Tel. 08423/99110, Fax 08423/615

Grauwacke

BGS Bergische Grauwacke Steinbruchbetriebsges. mbH Brungerststraße 21, 51789 Lindlar Tel. 02266/90122-0, Fax 02266/90122-13 E-Mail info@bgs-vitar.de - www.bgs-vitar.de

Otto Schiffarth Steinbruch GmbH & Co. KG 51789 Lindlar, Tel. 02266/47193-0, Fax 47193-10 www.schiffarth-natursteine.de

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Franken-Schotter GmbH & Co. KG Hungerbachtal 1 • 91757 Treuchtlingen-Dietfurt Telefon +49-9142-802-0 • Telefax +49-9142-802-267 www.juramarble.eu • info@franken-schotter.de alle Schichten • alle Farben • aus eigenen Steinbrüchen

Natursteinwerk GmbH 91799 Langenaltheim, Tel. 0 9145- 4 28, Fax 66 33 Mauersteine, Quader, Platten, Pflaster, Gabionen Preisgünstig vom Spezialisten, www.gloeckel.de NATURSTEIN RISSE, Daimlerstr. 3 59609 Anröchte, T. 02947/9799-0, F. 9799-45 www.naturstein-risse.de info@naturstein-risse.de Vereinigte Marmorwerke Kaldorf GmbH Kaldorf, Auweg 6, 85135 Titting Tel. 08423/99110, Fax 08423/615

VeroStone GmbH Willibaldstraße 38 85072 Eichstätt Tel.: 08421 - 97 300, Fax: 08421 - 97 30 30 infoservice.verostone@sto.com - www.vero-stone.de

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LIEFERVERZEICHNIS VON A-Z

K

Mainsandstein

SEIDENSPINNER

Keramik-Lapitec ®

Seidenspinner Natursteinwerk GmbH 97277 Neubrunn Tel. 09307/204, Fax 09307/602 www.natursteinwerk-seidenspinner.de info@natursteinwerk-seidenspinner.de

Natursteinwerk GmbH Seidenspinner Natursteinwerk GmbH • Mainzer Str. 2 • 97277 Neubrunn

Mainzer Straße 2 97277 Neubrunn

NATURSTEIN RISSE, Daimlerstr. 3 59609 Anröchte, T. 02947/9799-0, F. 9799-45 www.naturstein-risse.de info@naturstein-risse.de

Küchenarbeitsplatten – Pflegeprodukte

Franz Zeller GmbH & Co. KG, Natursteinwerk Telefon 09307/204 Telefax 09307/602 63930 Umpfenbach, Eichenbühler Str. 11 www.natursteinwerk-seidenspinner.de info@natursteinwerk-seidenspinner.de Tel. 0 93 78 /7 77-7 78, Telefax 0 93 78 /7 79 www.mainsandstein.de, info@mainsandstein.de

Marteller Granit Plima Fuchs I-Schlanders, +39 0473 741741, www.fuchs.it

Mauersteine, Verblender Natursteinwerk GmbH 91799 Langenaltheim, Tel. 0 9145- 4 28, Fax 66 33 Preisgünstig vom Spezialisten, www.gloeckel.de

Küchenarbeitsplatten aus Granit BE BE TE ULM, Ringstr. 25, Tel. 0731/151894-0 Fax 0731/15189422 – Wasserstrahlschneideservice

Mosaike mit Wasserstrahl schneiden Wasserstrahlschneidearbeiten BE BE TE Ulm, Ringstr. 25, Tel. 0731/151894-0

L

Muschelkalk und Sandstein

Laaser Marmor Bankverbindungen: Sparkasse Mainfranken Würzburg IBAN: DE57 7905 0000 0070 1004 33 BIC: BYLADEM1SWU

Raiffeisenbank Höchberg IBAN: DE90 7906 3122 0000 8119 98 BIC: GENODEF1HBG

Marmorbruch und -werk I-39023 Laas (Südtirol) Tel. +39 0473 62 66 24 www.lasamarmo.it Fuchs I-Schlanders, +39 0473 741741, www.fuchs.it

Ust-Id-Nr.: DE 811583324

Geschäftsführer: Steffen Beuerlein Bruno Beuerlein

Handelsregister Würzburg HRB 3376

97268 Kirchheim (bei Würzburg) Tel. 09366/90061-0 info@natursteinwerkborst.de Fax 09366/90061-90 www.natursteinwerkborst.de

Lohnschnitte Seilsägearbeiten, Formschnitte jeglicher Art Breite bis 170 cm, Länge bis 500 cm, Höhe bis 160 cm Blöcke bis 16 to, Fräsen, Schleifen, Polieren Schwartzenberg, Raerener Str. 356, 52076 Aachen Tel./Fax: 02408-80003/4, www.3s-restaurierung.de

Luserna Gneis Fuchs I-Schlanders, +39 0473 741741, www.fuchs.it

M

VeroStone GmbH Willibaldstraße 38 85072 Eichstätt Tel.: 08421 - 97 300, Fax: 08421 - 97 30 30 infoservice.verostone@sto.com - www.vero-stone.de

Muschelkalkstein PAUL HOFMANN GmbH Rohsteine: Kirchheimer, Frickenhäuser, Ochsenfurter * Gnodstadter Sandstein Tel. 09331/802763, Fax 802764 E. Kordmann Steinbrüche, 97947 Grünsfeld Tel. 09346/392, Fax 929350

Macauba ROLL Natursteine GmbH & Co KG, www.roll.de 91732 Merkendorf, Tel. (09826) 62620, Fax 626261

Maggia Gneis Natursteine Wronski, siehe unter Basaltsäulen

GmbH & Co Maisenbacherstraße 3, 97271 Kleinrinderfeld, Tel.: 09366/90700, Fax 09366/907070 www.scheuermann-naturstein.de

Erich Seubert GmbH, Rohblöcke, Sägearbeiten 97271 Kleinrinderfeld, Tel. 09366/9073-0, Fax 9073-11 www.seubert-natursteine.de, info@seubert-natursteine.de

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Quarzit

Dichtl Naturstein GmbH, 84428 Buchbach Tel. 08086/249 · Fax 1839 · info@dichtl-naturstein.de

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Schleifmittel und Maschinen Schlingelhoff GmbH

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Bärlocher Steinbruch + Steinhauerei AG Postfach, CH-9422 Staad Seidenspinner Natursteinwerk GmbH • Mainzer Str. 2 • 97277 Neubrunn Tel. 0041/71/8586010, Fax 0041/71/8586011 E-Mail: hjbaerlocher@baerlocher-natursteine.ch www.baerlocher-natursteine.ch

Mainzer Straße 2 97277 Neubrunn

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Ganster Maschinenbau GmbH D-64720 Michelstadt Tel. 0 60 61- 39 84, Fax -7 25 08 www.ganster-maschinenbau.de

Martin Weinig & Sohn, Natursteinwerk, 97475 Zeil Tel. 0 95 24/2 26, Fax 0 95 24/62 19 E-Mail: naturstein.Weinig@si-netz.de PAUL HOFMANN GmbH (siehe Muschelkalk)

Maisenbacherstraße 3, 97271 Kleinrinderfeld, F-14500 Vire - Tel.: 0172/19 09 283 www.thibaut.fr

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Raiffeisenbank Höchberg IBAN: DE90 7906 3122 0000 8119 98 BIC: GENODEF1HBG

Alpha Stone GmbH & Co., Triesdorf-Bahnhof 91732 Merkendorf, Tel. 09826/62100, Fax 621062 MGS Naturstein AG, CH-5420 Ehrendingen Tel. 00 41 / 56 / 2 03 18 60, Fax 00 41 / 56 / 2 03 18 61

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Verankerung für Natursteinfassaden

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KOMMENTAR

PS: Seitenblicke

Immer wieder freitags…

PS sind Florian Peter­ anderl und ­Michael Senn. Sie absolvierten ihre Ausbildung zum Meister und Steintechniker an der Fachschule für Stein­ technik in München. Seit ­August 2004 arbeiten sie in ihrer e ­ igenen Werk­ statt in G ­ arching. werkstatt-orange.de

ALS SELBSTSTÄNDIGER hat man ja ein eher spezielles Verhältnis zu Arbeit, Freizeit, Verfügbarkeiten - sprich Arbeitszeiten. Einen passenden Spruch, den man komischerweise ganz oft von Festangestellten zu hören bekommt, lautet sehr trefflich: Jaja, Selbstständige arbeiten selbst und ständig. Doch auch wenn sich das nicht selbstständige Zeitgenossen nur schwer vorstellen können; dem ist nicht so. Zumindest nicht bei uns. Auch im Leben eines Selbstständigen gibt es Zeiten, in denen man gerne seine Ruhe hat. Zum Beispiel Freitag ab dem frühen Abend, wenn sprücheklopfende Festangestellte in der Regel schon mehrere Stunden lang im Wochenende sind. ES GIBT SOGAR WOCHEN, in denen man sich diese Zeiten herbeisehnt, damit man in der Küche sitzen, Kaffee trinken und Zeitung lesen kann. Oder mit einem Apéritivglas bewaffnet das Essen zubereitet, welches man in geselliger Runde genießt.Doch irgendwie scheinen wir nicht die Einzigen zu sein, die freitags am frühen Abend ein bisschen Zeit haben. Denn in letzter Zeit häuft es sich genau in diesem Zeitfenster ein Phänomen: Die Zustellung von Newslettern. Und so schnarrt in regelmäßigen Abständen das E-Mail-Programm. Das nervt bisweilen. Der pfiffige Zeitgenosse könnte nun ins Feld führen, dass man ja einfach auf Knöpfchen mit dem Mülleinersymbol tippen könnte: Das wäre wohl das einfachste, würde aber eine aktive Handlung erfordern. Und die ist an besagten Freitagabenden nicht gewünscht. Gut, man könnte es auf Samstag vormittag oder gar auf Montag verschieben. Die Folge wäre aber, dass wir jetzt nichts hätten, worüber wir schreiben könnten. Und der eigentliche Zweck des Nachrichtenbriefs wäre auch nicht erfüllt, nämlich dass eine wie auch immer geartete Information überbracht wird.

DENN NACHRICHTEN SIND zunächst einmal Inhalte, die Informationen liefern. Es gibt Produzenten von Nachrichten, die Informationen verbreiten wollen, und Empfänger von Nachrichten, die nun mit diesen Informationen viel anstellen kön-

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nen. So kann man sich einen Überblick über einen Themenkomplex verschaffen, sich weiterbilden, auch einen Informationsvorsprung realisieren oder sich einfach eine Meinung bilden. Und natürlich kann man die Information ignorieren, nennen wir das mal die Freitagabendhandlung. So viel zur Seite des Nachrichtenempfängers.

DARÜBER, wie sich die Situation auf der Seite des Nachrichtenproduzenten ausnimmt, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nurmehr spekulieren. Es scheint aber einen nicht unterdrückbaren Drang zu geben, die Auserwählten auf der Empfängerliste des Nachrichtenbriefs ständig mit neuen Informationen zu versorgen. Unser momentaner Lieblingsbrief ist hier mal das Idealbeispiel. In der Regel zwischen 19:00 und 23:00 immer wieder freitags werden wir davon in Kenntnis gesetzt, dass irgendein Fliesenwerk irgendwo irgendein Produkt neu herstellt. Oder dass es tolle Fortbildungen gibt, Förderprogramme oder irgendwelche Preise für irgendwelche Leistungen verliehen wurden. Und nicht zuletzt, dass irgendwelche Krawattenträger irgendwelche Posten räumen respektive besetzen. FÜR UNS HABEN DIESE NACHRICHTEN in der Regel einen Informationsmehrwert, der an den berühmten Sack Reis erinnert, der im Land der pyrithaltigen Granite umfällt. Wie unschwer zu erkennen ist, wäre ein gebildetes Leben auch möglich, wenn wir nicht auf der Empfängerliste stünden. Anders betrachtet ist es jedoch ausgezeichnet, jeden Freitag Abend daran erinnert zu werden, dass wir uns schlichtweg nicht fortbilden müssen, um mit den tollen neuen Produkten so zu arbeiten, dass wir dafür dann Preise bekommen. Wir müssen auch nicht in den beschriebenen Posten arbeiten. Oder diese räumen. Und zu guter Letzt: Solche Krawatten müssen wir auch nicht tragen. Großartig. Und mal ehrlich: Gibt es einen besseren Zeitpunkt, jede Woche immer wieder daran erinnert zu werden als Freitag Abend? Nein. In diesem Sinne: Danke.

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