A U S G A B E
PREIS: D - 4,90 € A/B/L - 5,50 € Ch - 9,60 sfr I - 6,90€ Pl - 32 PLN H - 2850 Ft Sp - 5,90 € Fr - 5,10 € Swe - 52 SEK Nor - 5,90 € Dk - 44 DKK Fin - 5,90 €
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WHEN THE WORLD WAS NEW! Wie Iamamiwhoami zum wohl spannendsten, audiovisuellen Internetphänomen wurden.
MAGAZINE
VORWORT
IMPRESSUM
Sehr verehrte Leserschaft,
MITARBEITER DER AUSGABE
Das Wetter, spielt es nicht geradezu wieder verrückt dieser Zeit? Sollte man sich nicht mal wieder ernsthaft Gedanken um das Klima und die umweltfreundlichere Gestaltung des eigenen Alltags machen? Wir empfehlen: Lieber mal mit dem Rad zur Arbeit, und dabei dieses hübsche Blättchen lesen. Und was man währenddessen am besten trägt, um nicht gleich die Fashionpolizei im Schlepptau zu haben, verrät unsere Modebeauftragte Lara Stöppel. Falls das jetzt schon etwas zu spät kommen sollte, und bereits eingesessen wird, haben wir noch ein paar klickenswerte Internetseiten parat, um sich munter bei Laune zu halten. Doch Obacht, nicht genug des Infotainments. Nein! Wir hauen noch was obendrauf: Wie zu erwarten gibt es auch diesmal eine hiesige Auswahl an empfehlenswerten Platten, Filmen und sonstigen Medien, die es kostengünstig zu erstehen gilt. So berichtet etwa Artjom Keksel über einen Musiker mit regelrecht komplexer Namensgebung, und Ryan McGinley weiß ein Lied über Fotografie zu singen. Und wer jetzt noch nicht sagt „Gekauft!“, dem sei unsere musische Titelstory „Paint It Black“ ans Herz gelegt. Doch auch die „Serientäter“ unter uns sollen nicht leer ausgehen: Ein BestOf der momentan spannendsten Serienaufgebote wartet ebenso gespannt, verschlungen zu werden, wie der Artikel über die ewigen Leiden eines Bahnfahrers in Person von Steve Buchta. Aber nun viel Freude, Spaß und Übermut beim fleißigen Studieren dieser Ausgabe! DER KAOT
Steve Buchta Dominik Drozdowski Lars Ernst Waldemar Färber Juan Fernández Theresa Fieseler Andreas Gajewski Alica Helleberg Fabian Hübner Lisa John Artjom Keksel Markus Kullmer Florian Lock Maximilian Middeke Jana Rosche Deborah Scherf Lara Stöppel
ILLUSTRATIONEN Anouk van der Meer Dan Hilier
CHEFREDAKTION Julian Lausen
Viaprinto / CEWE COLOR AG & Co. OHG Meerweg 30-32 26133 Oldenburg Tel.: +49 (0) 441 404-0 eMail: info@cewecolor.de Internet: http://www.cewecolor.de/
LAYOUT
Julian Lausen
VERLAG Fakepress 2012
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PAINT IT BLACK 36 Powerweiber mit Powermukke: Ein Blick hinter die Kulissen der Indie-pendent Women. Bonus: Gratis Begleit-CD zum Artikel.
72 IAMAMIWHOAMI Das Internetwunder der letzen Jahre ist immer noch zu unbemerkt. Das sollte sich schleunigst ändern! Lesen, gucken, nachvollziehen.
SERIENTÄTER 76 Keine Lust auf TV-Zeitung studieren? Lohnt sich auch nicht, hier gibts die wahren Serien-Perlen zu entdecken.
FOTOSTRECKEN 84 Heute auf der Karte: Toilettenbesuch und die Kraft der Sonne. Eine hervorragende Kombi, wie wir finden!
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INDEX KAOS
VIDEO
Leserpost / Erweiterter Horizont
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Inspiziert: Roche & Böhmermann
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Aha-Erlebnis / Konsumerlaubnis
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Neufundland: Agyness Deyn
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List-O-Mania SEITE 12
Stylo SEITE 60
Good Question
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Ryan McGinley
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Plus Minus
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Iamamiwhoami
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Best Of Netzwelt
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Bestandsaufnahme
SEITE 16
Was nützt die Liebe in Romanzen?
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Legenden: Buddy Holly
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Tacheles: Petti Smith
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Panorama SEITE 22 Was macht eigentlich ...
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AUDIO
Serientäter SEITE 76 Fotostrecke I: Thronfolge SEITE 84 Fotostrecke II: Sommersonnenwende
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Reviews SEITE 110 A U S G A B E
PREIS: D - 4,90 € A/B/L - 5,50 € Ch - 9,60 sfr I - 6,90€ Pl - 32 PLN H - 2850 Ft Sp - 5,90 € Fr - 5,10 € Swe - 52 SEK Nor - 5,90 € Dk - 44 DKK Fin - 5,90 €
Inspiziert: Marina & The Dimaonds
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Neufundland: St. Lucia
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Totally Enormous Extinct Dinosaurs
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Niki & The Dove
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WHEN THE WORLD WAS NEW! Wie Iamamiwhoami zum wohl spannendsten, audiovisuellen Internetphänomen wurden.
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Chillwave SEITE 34 Paint It Black
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Klangscheibe SEITE 46 Reviews SEITE 48
Für unverlang eingesandtesText- sowie Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Der Exporrt der zeitschrift „KAOT Magazine“ und ihr Vertrieb im Ausland sind nur mit Genehmigung des Verlags zulässig. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlags oder infolge von Störungen Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Veranstaltungsdaten sind ohne Gewähr und Verlosungen vom Rechtsweg ausgeschlossen. Abdruck, auch Auszugweise, nur mit Schriftlicher Genehmigung des Verlages! Mit namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Redaktionsschluss dieser Ausgabe war der 14. Juni 2012. Druckunterlagenschluss dieser Ausgabe ist der 18. Juni 2012. Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme bietet unsere Internetseite www.kaot-magazine.de, unsere E-Mail Adresse kaot.magazine@fakepress.de oder der schriftliche Postweg: KAOT Magazine - Zeitungsentenallee 0815 a - 12345 Bullerbü
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COEXIST The new album. 10/09/12
AK SO
KA OS HIER REGIERT DAS CHAOS. TRENDS, UNWÖRTER, NENNSWERTE NEUERUNGEN SOWIE ALTBACKENFASZINIERENDES FINDEN HIER IHREN PLATZ. TOPICS KUNTERBUNT GEMISCHT GARANTIEREN INFOTAINMENT AUS ALLEN BEREICHEN DER HOHEN KÜNSTE. IN DIESER AUSGABE GEHT ES UNTER ANDEREM UM STRICKENDE REBELLEN, PERSONEN MIT HÜTTENFETISCH UND MODISCHE TRENDS. AUSSERDEM BESCHWEREN WIR UNS KRÄFTIG ÜBER DIE DEUTSCHE BAHN UND DISKUTIEREN DAS GUTE UND DAS BÖSE. WENN ES DA MAL KEINEN ZUSAMMENHANG GIBT!
KAOS | ERWEITERTER HORIZONT
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B A C K Kommentare, Kritik, freie Meinugsäußerung, das alles sind schöne Dinge, für die wir gerne Platzt schaffen. Und zwar genau hier. Mitmachen? Einfach eine aussagekräftige Mail an: kaot.magazine@fakepresse.de mit dem Betreff „Feedback“.
ERWEITERTER HORIZONT
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Wäre das nicht schön: Endlich angekommen auf dem Festival, Campingplatz oder in der ersehnten Pampa. Jetzt noch schnell das Zelt aufbauen, und das Abenteuer kann beginnen. Schnell? Ja, schnell. Mit „The Cave“, einem der Natur nachempfundenen Zelt der deutschen Firma HEIMPLANET absolut kein Problem mehr und steht bei Wind und Wetter. Die Halterung füllt sich automatisch mit Luft, und man muss nur noch für die richtige Befestigung im Boden sorgen. Matratze und Schlafsack rein, fertig. Mit einem Gewicht von 5,2kg, einer Höhe von 1,25m, einer Grundfläche von 5qm und somit Platz für 2-3 Personen, ist dies ein traumhafter Luxus für jeden Ausflug ins Grüne. Kostenpunkt: 500€. Dafür ist es genauso schnell wieder zusammengepackt und verstaut.. Trés Strick: Immer häufiger findet man in Großstädten Gegenstände in Strick. Laternen, Bänke, Bäume, sogar die tierischen Wahrzeichen vor der Frankfurter Börse wurden bereits über Nacht eingestrickt. Urban Knitting ist das neue Graffiti. Strafrechtliche Konsequenzen gab es bisher keine. Sieht auch einfach zu hübsch aus, Sachbeschädigung ausgeschlossen. Zunächst zur Aufwertung farbloser Metropolen gedacht, wird der Trend aus den USA nun auch als Protest gegen industrielle Massenwaren eingesetzt. Der neueste Trend auf den Videoplattformen im Internet: Unboxing. Was zunächst wie ein Tick einer Gruppe verpackungsgeiler Konsumenten aussieht, trägt im Nachhinein maßgeblich zum Kauf eines Produktes bei. Vorwiegend an Vinyl-Langspielplatten angewandt, lädt der Protagonist ein Video von sich hoch, das ihn beim Auspacken des Produktes zeigt. Von äußerer Plastikfolie bis zum Innenleben bleibt nichts undokumentiert. Bekloppt? Wohl kaum, was war gleich noch mal das schönste an Weihnachten? „Sharing is caring“ steht auf einem kleinen Schuppen inmitten einer Berliner Straße. Drin stehen Dinge wie halbvolle Kaugummipackungen, ein Fahrrad oder eine Stange mit Klamotten. Brillante Verdinglichung von Nächstenliebe, finden wir. Es handelt sich um Giveboxen, die mittlerweile in Städten weltweit auftauchen. Leute können sich hier beliebige Gegenstände mitnehmen. Im Gegenzug müssen sie etwas hinterlassen, wofür sie keine Verwendung mehr haben, das für andere aber von Nutzen sein könnte.
KAOS | AHA ERLEBNIS/KONSUM ERLAUBNIS
AHA ! ERLEBNIS !
Sachen mal anders betrachten, aus anderen Blickwinkeln.: Lars Ernst klärt auf. Dieses Mal aus der Sicht von, naja, lest selbst:
Howdy Kids, ich habe da etwas, was ich ja schon immer einmal loswerden wollte: Beziehungen sind bei mir so ‘ne Sache. Ehrlich gesagt gehen sie mir ziemlich am Arsch vorbei. Ja, jetzt guck nicht wie das siebte Weltwunder. Liebe ist bei mir nicht käuflich, zumindest das kann ich mir protzig auf die Brust schreiben. Holla die Waldfee: Brüste. Ich sehe so einige live, in Farbe, hautnah. Ich schweife ab. Viele behaupten ja, ich sei der Inbegriff einer “Schlampe”. Euch haben ’se auch mit einem Stück Brot aus dem Wald gelockt, ‘wa? Nur, weil bei mir jedes Wochenende Mädels Schlange oder eher gesagt Liste stehen? Ich meine, als Gästeliste hab ich’s wirklich nicht einfach. Was meinst Du, wie viele Namen auf mein Konto gehen? Ohne Murren habe ich die reinflutschen lassen. Mal abgesehen von dem bisschen Packvolk ‘is mein Leben aber wirklich geil. Besonders im Gretchen in Berlin oder dem Bootshaus in Köln lasse ich mich mit Vergnügen auf Händen tragen. Die fliegen, schiffen und karren nur das Beste vom Besten ein. Wenn aus einem lauen Lüftchen plötzlich ein bassgeladener Orkan wird, setzt sich diese pure Exktase frei. Junge, Junge - in den siebten Himmel befördert’s mich dann und die Crowd bekommt ‘nen halben Orgasmus. Gibt’s halt nicht überall, aber vor allem dort. Überraus skurril, dass ich euch als vollgekritzeltes und beschmiertes Blatt mein Herz ausschütte. Nebenbei muss ich wahrscheinlich nicht erwähnen, dass ich als Synonym für Begierde stehe und wirklich nur ein klitzekleines Stück ruhmsüchtig bin. So ziemlich jeder DJ ist mir bereits verfallen und würde nur dumm dreinschauen, wenn‘s mich nicht gebe. Manchmal verlose ich sogar eigenhändig Plätze auf meinem Astralkörper, bevorzugt natürlich weibliche. Zu guter Letzt noch eine Warnung an Menschen mit, nennen wir‘s „außergewöhnlichen“ Namen oder auch Zungenbrecher: Ihr könnt mich mal kreuzweise. Mehr davon auf: embee-music.de
KONSUM
ERLAUBNIS Die im Folgenden aufgezählten Medien dürfen ohne jegliche Art von Bedenken legal konsumiert werden. Wir befehlen es sogar. Und wer nicht spurt, soll doch bei RTL sein Glück finden. Da garantieren wir aber für nichts!
Wenn es einen Grund gibt, heutzutage kein Radio mehr zu hören, so ist das Katy Perry. Außer man mag sie, dann allerdings sollte man die FInger lassen vom feinsten Webradio Deutschlands: FLUX FM, sendet direkt aus Berlin.
ALAN RICKMAN ist mit Abstand einer der genialsten Charakterdarsteller unserer Zeit. Aus einer Mücke einen Elefanten machen kann aber nur er so gut. We love Slomotion. Siehe: http://vimeo.com/27337356
Wenn es jamenden gibt, der Songs mit magischen Händen zu Gold remixt, dann THE MAGICIAN. Schon bemerkt bei Lykke Li, aktuell mit RAC‘s „Hollywood“: http://soundcloud.com/ themagician/rac-feat-penguin-prison
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KAOS | LISTOMANIA
PULLOVER
DRAUSSEN FEIERN
Wenn‘s wieder kalt wird, muss der Pullover wieder her. Quatsch, diese Exemplare kann man tragen, wann man will. Muss man sogar. Leider nur eine Montage:
Draußen mit Musik ist schon lange nichts besonderes mehr. Hier kommt die Innovation in Form von 5 interessanten Outdoor Festivals:
1
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4
O
3 5
1-Festival of Colors | Indisches Frühlingfest mit Standorten auf der ganzen Welt 2-Coachella | Unter den Palmen Californiens 3-SXSW | Mitten in und um Austin (Texas) herum 4-Burning Man | In der Black RockWüste von Nevada 5-Melt! | Zwischen alten Kohlebaggern und Discokugeln auf der Halbinsel Ferropolis nahe Dessau (Berlin)
LIST
MANIA
BOY MEETS GIRL Immer mehr Bands aus einem Männlein-Weiblein-Gespann schießen im Rockgenre aus dem Boden. Hier die 6, die sich wohl alle scheinbar gegründet und inspiriert haben:
THE TING TINGS
BLOOD RED SHOES
CRYSTAL CASTLES
PHANTOGRAM
SLEIGH BELLS
THE KILLS
Die britischen Pop-Rocker können mit Sicherheit eines der besten Debutalben aller Zeiten für sich beanspruchen. Der Nachfolger tut sich da schon etwas schwerer.
Die zwei Alternative-Rocker aus Brighton wissen sich allein durch Schlagzeug und E-Gitarre in Szene zu setzen. Man munklet es kracht nicht nur auf der Bühne.
Alice Glass und Ethan Kath aus Toronto haben einen leichten Hang zu Gothic. Aber nur optisch, akustisch wird dann Electric-Punk mit Gameboysound geliefert.
Die Amerikaner haben sich mit poppigen AlternativeRocksongs einen namen gemacht. Auf Festivals wissen sie ebenfalls bestens zu überzeugen.
Wenn‘s mal wieder übersteuert klingt, sind bestimmt diese Beiden am Werk gewesen. Schrebbelnde Gitarren und agressive Vocals ergänzen sich hervorragend.
Rock at its best! Wer heute auf der Suche nach ehrlichen und stampfenden Rockbeats ist, wird bei dem sympatischen Zweiergespann aus England und USA fündig.
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KAOS | GOOD BEST OF QUESTION NETZWELT
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GOOD QUESTION
Besteht das Leben nicht bloß aus einem haufen Fragen, die es zu beantworten gilt? Heute muss sich die aus Dänemark stammende Sängerin Fallulah durch unseren existentiellen Fragenkatalog kämpfen. Is there a place in the world you find very interesting but wouldn’t dare to visit? Yes, plenty. Unfortunately I often let fear hold me back. I would love to experience more of the world. Japan in high on my list. Japan and Argentina. Your most beloved noise? Drums Love vs. Fate – You choose! I think it‘s all connected. I‘ve experienced too many peculiar things to not believe in fate. And I know love is real. One thing you hate but others love? TV music competitions One thing you love but others hate? When it comes to my work I like to be very direct in my communication, and I don‘t want sugar coating or unnecessary fuss. I think I have masculine energy in that sense, because I‘m extremely focused and know what I want. I‘m not sure people hate that about me, but I‘m pretty sure it rubs some people the wrong way at times.
I‘ve experienced and that I‘m trying to come to terms with. The songs are turning out extremely personal and it feels like closing a chapter. Travels always seem to inspire new thoughts too. Is there anything you would like to improve concerning your debut album? No, absolutely not. It turned out exactly how I wanted at the time. I would definitely do it differently now because I‘ve changed since then, but I like that you can hear my development in my music. The worst Birthday present you received / made? I once had a boyfriend who refused to show up at my birthday party because we had been fighting. I was so devastated, and had to make excuses on his behalf in front of family and friends. We had been fighting because he had a photo on his wall of afriend (a girl). She was naked and he didn‘t see why that was a problem. He was a bit of a douche bag.
Fallulah sitzt zur Zeit an den Aufnahmen ihres zweiten Albums, bei dem sie erneut als Künstlerin sowie Produzentin fungiert. Eine neue Single gibt es bereits seit dem 1. Juni als Gratisdownload, das Album folgt im Frühjah 2013. Ihr Debütalbum „The Black Cat Neighborhood“ begeistert durch rigurose Balkan-Beats, gepaart mit einer zerbrechlichen Stimme aus Stahl. Paradox? Genau, und das macht das Album gleich noch interessanter. Interview: Julian Lausen Illustrationen: Anouk van der Meer
What ideal ist most important to you? Honesty. With yourself and others. Few things makes me angrier than lies. One instrument you never ever want to hear on your own records? I don‘t discriminate:)
Your recent inspiration? I‘m completely in love with a brazillian album from the 60‘s by Baden Powell called „Os afro-sambas de Baden E Vinícius“. It was complete luck that I happened to find it. I‘m also very inspired by my past, I write a lot about things
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KAOS | PLUSMINUS
PLUS MINUS Über Gut und Böses muss man reden. In der aktuellen Ausgabe tut dies Maximilian Middeke (20), Fotograf. Gerne sinniert er über Gott und die Welt, meistens aber über Politik und soziale Gerechtigkeit. Gut und schlecht. Gibt es diese Werte wirklich im Leben, oder zeigt sich doch bloß Prozess? Eine schulische Zensur lässt sich einfach als positiv oder negativ kategorisieren, dafür ist sie ja da. Aber wie ist das mit Vorfällen im Leben? In einer dynamischen, jeden Tag von jedem Wesen neu geschaffen Realität lässt sich doch eigentlich bloß vom Prozess sprechen, dem evolutiven Vorangehen. Jenes Vorangehen aber definiert sich heute schon nur noch aus gut und schlecht, denn evolutiven Fortschritt wird es keinen mehr geben, wenn das Gute im Menschen nicht bald das Gierige im Menschen überholt. Ich persönlich halte die Vorstellung, dass es
schlechte Menschen gibt für gänzlich absurd. Kein Mensch wird böse geboren. Ein Baby ist ein Mensch, der nur seine eigenen Instinkte kennt. Was mit dem Baby passieren muss, damit es mal die FDP wählt oder Vorstandsvorsitz in einem der leitenden Phar makonzerne wird, ist das gleiche, was passieren muss, damit es einen Freistaat gründet oder linker Aktionär wird – es muss einfach nur älter werden. Man wächst heran und wird „gebildet“ im Sinne schulischer „Bildung“, da „Bildung“ eigentlich kein dehnbarer
Begriff ist. Man wird primär im Elternhaus gebildet, dann kommt zu dem entstehenden Gebilde ein zweiter bildender Einfluss, die Schulen, und parallel dazu bilden die sich ebenfalls im dreifachen Bildungsprozess befindlichen Freunde gleich mit. Etwas zu bilden bedeutet, etwas nach eigenen Ansichten zu formen, und das ist auch genau das was passiert. Jede Instanz der Bildungskette, von den Eltern über die Freunde bis zu den Lehrern und später ggf. Professoren, ist interessiert daran, dem Bildungssubjekt Mensch als
Individuum möglichst bloß die eigene Meinung (bzw. die vertretene Meinung im offiziellen Bildungssystem) als Wahrheit zu verkaufen. Die Eltern tun es genau wie der Freundeskreis, weil sie selbst dazu gezwungen sind, die eigene Meinung als (meist einzig) richtige anzusehen. Man möchte seinem Kind ja die richtige Perspektive zeigen, nicht irgendeine. Die Lehrer und Professoren sind beruflich dazu verpflichtet, das Individuum marktwirtschaftsgerecht zu formen, weil sie nach vorgegebenen Lehrplänen arbeiten, welche dazu da sind, die Jugend auf die Wirtschaft vorzubereiten. Das zuletzt dabei entstehende Gebilde Mensch, individuell geprägt
durch seine Erlebnisse und die ihm nahegelegten Meinungen, hat nicht mehr viel mit sich selbst als Baby zu tun. Unabhängig von der Örtlichkeit des Heranwachsens, der Einstellung der Eltern, des „zugelassenen“ Freundeskreises und seiner eigenen, letztlichen Einstellung zum Leben, ist er aber immer noch nicht böse, wird es auch nie werden. Wenn er mit Geld und Materialismus als Nonplusultra groß geworden ist, wird er mit allen Mitteln versuchen, diese Werte zu erreichen. Das drückt sich dann aber in Form von Gier aus, nicht in Bösartigkeit. Kriege werden nicht aus Wut und Boshaftig-
keit geführt, sondern durch wirtschaftliche Gier, das Mehr-Verlangen von einflussreichen Babys, die es nicht besser gelernt haben. Dies ist auch der Grund dafür, dass Reife nicht im Altern selbst oder im Durschreiten eines Bildungsprozesses liegt, sondern in der Reifung des eigenen Charakters, dessen, was sich abhebt von vorgekauten Denkmustern aus Familie, Freundeskreis und gesellschaftlichen Idealen. Wahre Reife zeigt sich in der Toleranz jeder Gruppe auch gegenüber den eigenen Feinden, da nur Verständnis wirkliches
Verstehen garantiert; etwas nachzuvollziehen ist etwas anderes, als etwas selbst zu verinnerlichen und genau das geschieht beim Reifen. Mir von einem BWL-Studenten, der in seinem Leben noch keinen eigenen Gedanken klar formuliert hat, Unreife vorwerfen zu lassen, weil ich nicht mit Geld umgehen kann, darf mich nicht provozieren, da erst durch das provoziert werden sein Vorwurf gerechtfertigt wäre. In der Reife liegt das Verständnis, und im Verständnis das Glück. Erkennt man erst die Gründe für das Unglück der Menschen – meist anerzo-
gene Gier durch den guten Willen selbst gefangener Elternhäuser – bekommt man Hoffnung auf ein besseres Morgen, denn Realität ist nicht statisch sondern wird erschaffen, dynamisch, von jedem: Jeder, der seine Kinder nicht bildet sondern erzieht, mit richtigen Werten und Grundlagen für ein wahres Reifen, der tut sein Bestes für eine leidlosere Welt. Genau 150 Zeichen habe ich noch, also grüße ich schnell Jan Delay, alle christlichen Amerikaner und meinen geliebten Helden der Nation: Horst Köhler.
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KAOS | BEST OF NETZWELT
BEST OF NETZWELT THE HYPE MACHINE
CABIN PORN
DROP BOX
Die Hypemachine, kreiert von Anthony Volodkin, schafft Abhilfe im Bereich Musik. Sie ist die digitalisierte Weisheit der Vielen. Vergleichbar mit Suchmaschinen wie google, wird hier lediglich explizit nach den in Blogs meistgeposteten Songs gesucht, aus deren Anzahl sich eine Rangfolge ergibt, die den Hype um den jeweiligen Song definiert. Schon oft hat die Hype Machine den einen späteren, realen Chartstürmer prognostiziert. Zudem wird jedes Jahr die Liste des “Music Blog Zeitgeists“ mit den vielversprechendsten Künstlern und Alben des Jahres präsentiert. Die Ergebnisse sind mindestens so repräsentativ wie
Wer träumt nicht manchmal davon, sich, abgeschottet vom Rest der Welt, in einem gemütlichen Zimmer oder einer Hütte mitten in wunderschönster Pampa einzuschließen? Zu sich selbst finden, das Yin und das Yang in Einklang bringen. Na gut, allzu esoterisch muss es nicht von statten gehen. Die notwendigen Inspirationen bietet die Internetseite Cabin Porn, zu Deutsch: Hüttenporno. Und natürlich geht es hier um das Naheliegende: Ein Sammelsurium an Bildern, die alle eine kleine, feine Hütte abbilden. Mal von innen, mal von außen. Aber stets schön einsam und idyllisch gelegen. Das kann den ein oder
Speicherplatte voll oder gleich zu Hause liegen lassen? Kein Problem, wenn man eine Dropbox betreibt. Die OnlineFestplatte stellt eine kostenlose OrdnerKapazität von 2GB zur Verfügung (darüber hinaus kostenpflichtig) in den man beliebige Daten vom PC per Drag & Drop hineinlegen und außerhalb des eigenen PCs verwalten kann. Zusätzliches Feature: Die Daten können auch synchronisiert werden und halten die sich auf dem heimischen PC befindlichen Daten auf dem neusten Stand. Zum Zugriff gibt es Programme für die Betriebssysteme Windows, Mac OS X, Linux, iOS, Android und Blackberry. Auch der Zugriff per Webbrowser ist
Musik Stream Legal
Hütten Living Lifestyle-Porn
die einer Volkszählung, sogar noch weitaus profitabler für die Allgemeinheit: Mittlerweile werden Blogger von der Plattenfirmen exklusiv mit Material versorgt, damit sie dieses auf ihren Blogs ganz weit vorantreiben. Maximaler Output bei minimalem Input. Und das für beide Seiten.
anderen an regnerischen Tagen mit einem heißen Becher Tee durchaus in Wallung versetzen. Die Abrodung der Regenwälder mal ausgeblendet, gibt es kaum romantischeres. Und was sollte man(n) mindestens einmal im Leben gemacht haben? Genau, Hütte zimmern.
Platz Zeit Stressresistent
möglich. Die Idee zu Dropbox entstand im November 2006, als Drew Houston in Boston seinen USB-Stick zu Hause vergessen hatte und nicht an wichtige Daten kam. Zusammen mit Arash Ferdowsi wurden die beiden gefördert und entwickelten ihre Idee weiter.
ADRESSE: www.hypem.com
ADRESSE: www.cabin-porn.com
ADRESSE: www.dropbox.com
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KAOS | BESTANDSAUFNAHME
BESTANDS AUFNAHME Text: Steve Buchta Foto: flickr, anonym
Wenn die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz etwas größer ausfällt, erweisen sich öffentliche Verkehrsmittel als äußerst praktisch und relativ preisgünstig. Doch manchmal kann die Fahrt auch ordentlich stressen. Wies sich das konkret äußert, weiß Steve Buchta. Der Berufspendler gewährt uns einen Blick in seinen Reisealltag. Seine regelmäßigen Kommentare live von der Strecke zeigen außerdem, dass allen Strapazen auch immer reichlich Potential für kreative Wortmeldungen und beste Unterhaltung innewohnt. 6:15 Uhr. Die Weckfunktion des Handys macht sich das erste Mal bemerkbar. Von diesem Moment an ist alles reine Routine. Immer wieder durchexerziert, über Tage, Wochen, Monate hinweg optimiert und minutiös angepasst: 5 Minuten schlummern. 25 Minuten für Dusche, Zähne und den ganzen Rest im Bad. 5 Minuten, um Tee und Brote zuzubereiten. 10 Minuten für so etwas Ähnliches wie Frühstücksruhe. Dann nur noch letzte Sachen packen und spätestens wenn der Wettervogel erscheint, Schuhe an und los. 2 Minuten zur U-Bahn. 5 Minuten zum Hauptbahnhof. Schließlich 1 Stunde und 10 Minuten im Zug. Solange alle Zahnräder perfekt ineinandergreifen, ist das Pendeln der Traum eines jeden Ordnungsfanatikers. Es bietet ein geregeltes Leben wie aus dem Bilderbuch. Jeden Tag die gleichen Abläufe. Eine Aneinanderreihung von Automatismen, die geradezu reflexartig schon beinahe unterbewusst ablaufen, umrahmt von den immergleichen Gesichtern, Geräuschen, Gerüchen. Ist heute Montag, Mittwoch oder schon Freitag? Ist
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das von Bedeutung? Eingehüllt in den wabernden Nebel der Gleichsamkeit, schwimmt man von Boje zu Boje, von Wochenende zu Wochenende. Doch das kleinste Körnchen Sand genügt, um dieses fein abgestimmte Getriebe ins Stocken zu bringen. Zu lange geschlummert. Tee verschüttet. U-Bahn verpasst. Triebwerksschaden. Die Möglichkeiten, wie das System gestört werden kann, sind geradezu endlos. Das Resultat ist ein Leben unter permanenter Anspannung. Wird heute alles funktionieren? Wie kann ich Störungen vermeiden? Wo kann ich Zeit wieder aufholen? Früher aufstehen? Nichts essen? Lieber rennen? Letztlich ist es eine Hass-Liebe, die dem Pendler das Herz zerreißt. Auf der einen Seite sieht er sich mit einem monotonen Alltag konfrontiert, der so viel Raum einnimmt, dass er das Privatleben mehr und mehr aufzufressen droht. Ein Bier mit Kollegen nach der Arbeit? Lieber nicht, der Zug fährt gleich. Kino mit Freunden im Wohnort? Bei Verspätung mal wieder nicht zu schaffen. Gesund
kochen? Sport am Abend? Morgens noch zur Post? Nichts geht - oder zumindest: nichts geht einfach. Von den reinen finanziellen Kosten abgesehen, zahlt der Pendler einen hohen Preis für seine Mobilität: Gesundheit und soziales Leben drohen auf der Strecke zu bleiben. Dem gegenüber steht allerdings das Geschenk eines zweiten Lebens, das nur auf Gleisen, in Bahnhöfen, Bussen und Bahnen existiert, in einer abgeschotteten Welt, von der Kollegen, Freunde und Familie stets nur Bruchteile erahnen können. Zeit zum Lesen, Zeit für Musik, Zeit zum Abschalten. Mit dem Ortswechsel, vollzieht sich ein Identitätswechsel, denn das Arbeits-Ich besitzt keine BahnCard. Der Büromensch muss zurückbleiben, während der Privatmensch mit dem Zug fährt. Hin und wieder trifft er dort auf Leidensgenossen, die das Schicksal teilen, Plätze freihalten und im besten Fall gar zu Freunden werden können. Wer es zulässt, macht zudem immer wieder kleine Gelegenheitsbekanntschaften. Wann immer man will, ergeben sich spannende Gespräche mit Menschen, denen man sonst nie begegnet wäre und denen man wohl nie wieder begegnen wird. Aber auch der passive Beobachter, erlebt wieder und wieder Szenen, die spannend, unterhaltsam und erkenntnisreich sind. Das Abteil wird zur Doku-Soap, die Passagiere zu Protagonisten in mal lustigen, mal nachdenklichen und mal skurrilen Episoden. Doch wie nett die Stunden im Zugabteil auch manchmal geraten mögen, bleiben Small Talks, Halbschlaf, Hörbücher und Podcasts sowie mühsam ins Smartphone getippte Mails und Pinnwandkommentare doch immer nur ein schwacher Ersatz für das eigentliche Leben, dass irgendwo hinter dem Zielbahnhof wartet. Am Ende steht daher zwangsläufig die Erkenntnis, dass es an der Zeit ist, die Notbremse zu ziehen. Schon die nächste Zugfahrt bietet dann reichlich Zeit, zu überlegen, ob, wann und wie sich die Lebens- und Arbeitsumstände diesem festen Entschluss beugen werden....
KAOS | BESTANDSAUFNAHME
18. August 2011 „Es ist soweit: Ich habe mich endgültig in Waggon-Mobiliar verwandelt, das man gar nicht mehr gesondert wahrnimmt. Ich gehöre jetzt so fest in den Zug, dass ich praktisch unsichtbar bin. Wurde im durchschnittlich gefüllten Abteil jedenfalls als Einziger nicht nach dem Fahrschein gefragt. Und die Snack-Frau hat mich auch nicht angesprochen.“
16. März 2012 „Was für ein erbärmliches Würstchen muss man eigentlich sein, um die Schaffnerin wirklich alle Bahn.Comfort-Plätze auf rechtmäßige Besetzung prüfen und dann eine junge Frau mit massenhaft Gepäck vor allen Leuten den Platz räumen zu lassen. Manchen Leuten ist echt nichts zu doof.“
20. März 2012 „Weiter gehen die lustigen Fuck-You-Wochen der Deutschen Bahn. Nach „Verspätung ohne Angabe von Gründen“, „20 Minuten Rumstehen in der Pampa“ und „40 Minuten lang Probleme beim Ankoppeln“ erwartet Sie unser heutiges Highlight: „Ein Zugteil fährt verschlossen“ - freuen Sie sich auf eine ungemütliche Fahrt im Stehen.“
2. April 2012 „Menschen, die sich morgens 7:30 Uhr im Zug „Jersey Shore“ ansehen, sind gruselig. Na gut, auch nicht mehr so viel gruseliger als Leute, die überhaupt „Jersey Shore“ ansehen.“
18. April 2012 „Erst wenn sich auch die letzte U-Bahn wegen technischer Störungen verspätet hat, werdet ihr sehen, dass man pünktlich startende ICE nicht essen kann.“ - ausgedachte indianische Pendler-Weisheit“
26. April 2012 „Regeln des Pendleralltags, Folge 314: Wenn man den ganzen Tag lang schön diszipliniert nur Obst und Gemüse gegessen hat, setzt sich der Typ mit der Currywurst von allen freien Plätzen natürlich ausgerechnet neben einen. *lechz!*“
26. April 2012 „Immer wieder faszinierend, wenn Menschen in der Bahn am Handy stundenlang alle Probleme der Welt wälzen und für jedes mindestens einen Lösungsvorschlag anbeiten. Von der akuten Beziehungskrise über die zielsichere Diagnose einer schweren Erkrankung bis hin zu allen blumigen Einzelheiten des Vorstellungsgespräch, dessen Stelle man schon so gut wie sicher hat – so spannend ist keine Vorabendsoap. Nur das Darstellerensemble ist bissel dünne.“
27. April 2012 „…traut seinen Ohren kaum: War da grad wirklich die korrekte Durchsage „Unsere Zugfahrt endet hier“ zu hören? Wow! Dass ich das nach all der Zeit noch erleben durfte.“
7. Mai 2012 „Irgendwann muss mir ein Bahnmitarbeiter mal verraten, wofür der Geheimcode „betriebliche Störung“ wirklich steht.“
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AUDIO KAOS | INSPIZIERT LEGENDEN
LEGENDEN
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BUDDY HOLLY
Ob sie wollen oder nicht, modisch bedachte Hornbrillenträger haben Latist vidunt. Uptatum cone vitate cupihn zum Vorbild:volore Die Rock’n’Roll-Letatur? Pudandus vite vende none gende derque 50eromnitate Jahre. Aufgewachsen ped quis nisquam quo in Lubbock (Texas) mucorrunt audamet pretrat odisder eneaus libus qui sikalischem stammende Holsequibus autHause veri asperum quasitat oply schon mit 13voluptas Jahren bei kleineren tium erumquia eaqui ut ad mo Veranstaltungen mit 15 quae Jahren et adis digendiaeauf, latur? Quid dospielte er bereits fugias Gitarre, Banjo und loritas quasinvent moditat. Mandoline mit voluptatur Freund Ficaboreiumund res bildete dolorumet Bob Montgomery das Duo „Buddy aliquaspit, nobis volupta pereiciisi illaand Bob“. mehreren borunt quisNach aut vid magnissSongwriequidebis ting-Sessions landeten die beiden im sit et, natibus velitin velestem ut pratem Vorprogramm von Elvis vel es volupta suntur arumPresley, vendestder eum vor allem quiae Buddyet stark beeinflusste. aligenihit, aut quodici psunt. Nachdem sich sim sein Kollege Minihiliti audae dolo dolorismehr vidunti der Countryszene zuwandte, machte usamusament qui to molore prae ped Buddy solo weiter. 1955offici begannen que et ratisqu atiatectur, quamusdie ersten Studioproduktionen, ein cit, num eatis restem hari od estorro Jahr später dolut kamen rühmende Zeilen vellatiatum aperiossinum consed im Billboard molor rem inMagazine. conseca Chartplatzietibusci llorum rungen blieben aus. Nachet nonsequis repedtrotzdem qui aut ra ipidest einem vertrackten fuga. Igenditam et eiuntLabelwechsel ad ut ipic temund Nutzungsrechte geporr Streit ovitis über es eossi nobitinum et omnilang es pro Hollyto1957 zweiecusaecae seiner Songs hilique dentota eseneu einzuspielen. Promptpalandete qui dolorest, quia quation nihilibus er nach positiver core Presse auf utest arioerneut int et magnima dollorePlatz Charts. Peggy Sue, ein hente 1nisder ernatur? weiterer Song,volori erreichte darauf Platz Omniminctati bearchicium rep3. erschienen dreiquia Alben. ra Insgesamt santuressim explibusam conNach ´58 und erfolgseque der aliquiHochzeit tem ut aut voluptatque moreichen Tourneen kam er bei einem lore et mos utempor enihillabo. Igentia Flugzeugunglück Februar quae. Sentibusdamimfugia sequi 1959 occus ums Leben. Posthumen wurden noch simillaut exceatibus a ipitatissin nest, weitere 8 Alben veröffentlicht. optis aborporum rem accus a Beim autem Absturz verstreutes Eigentum wie etur remquis itaque vendit, si alignim Hollys blutige Brille, wurden der agnienime commolo rumquisvon eventium Bundespolizei sichergestellt, die quae inis imetur magnimaio.umItaspiet Absturzursache zu können. Sie voluptasse eumklären qui nonsedi cuscimi gerieten in Vergessenheit. litium hilit, quiberempor sequibus aut excea poreperum que dolorep erehent, ut harum fugia exerfer iorepere nobita sequo qui dolest, omnim solupta con pel ium quaeruptum cum ipisquis consequatur, nam fuga. Ima ni am anda suntiam, auda debis am quis ium volum Lebt heute weiter in: exerrum, simpoquasitis utemodigenis riWILLY as quisMOON des pa con rero cor arumendam hicit am volorat vel illenti usandaepelit reicat oditame quasin et eum harchil inverum hicatusa velita voluptae volupta sitatur? Tae. Et volorem inullant eaquiaturit eum corae as es quibusam suntistorior aceaquis simus quatus in esti tet et quae recepresedit voluptu rerero enecabore cuptae sequam fuga. Leniet, te volorercia voluptatio con cA
7. September 1936 - 3. Februar 1959
INSPIZIERT: Marina & The Diamonds
„
KAOS | TACHELES
TACHELES:
AN ARTIST IS SOMEBODY WHO ENTERS INTO COMPETITION WITH GOD.
“
- Petti Smith, * 30. Dezember 1946
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KAOS | TACHELES
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KAOS | PANORAMA
P A
N
Ein großzügiger Blick hinaus in die weite Welt. Wie geht‘s uns, wie geht‘s den anderen? Wer kriegt die meiste Sonne ab und gibt es anderswo Falschparkgebühren? Im Panorama widmen wir uns den Klischees und Fragen, die andere Länder für uns spendieren, prüfen sie auf ihren Wahrheitsgehalt und packen noch eine Portion Abenteuerlust dabei. So erspart man sich Reisen in Länder, die zu warm, zu kalt oder zu gefährlich sind.
Angefangen hat meine Reise an der Westküste in Perth. Dort habe ich mich schnell sehr wohl gefühlt, Backpacker aus der ganzen Welt kennengelernt und in einem süßen Hostel direkt am Strand für 3 Monate gelebt. 3 Monate, so lange? Ja. Meine erste Zeit habe ich eigentlich nur gearbeitet. In einem Restaurant direkt am Strand und einer deutschen Bäckerei, was total super war. Teilweise echt hart, weil ich auch mal 13 Stunden Tage hatte, wo ich erst von 5 Uhr morgens bis 13 Uhr in der Bäckerei war, und dann noch mal abends ins Restaurant! Aber ich habe gutes Geld verdient, und trotzdem kam der Spaß nicht zu kurz. In einer Minute war man am Strand und in einer Minute war ich bei meiner Arbeit. Ich habe diesen Ort geliebt. Wir sind alle so zusammengewachsen, wie eine Familie, jeden Tag war was los. Habe in diesem Hostel auch Julia kennengelernt, mit der ich den Rest meiner Reise verbracht habe. Jedoch geht auch die schönste Zeit mal zu Ende. Anfang dieses Jahres, nach einem grandiosen und etwas komischen Weihnachten bei 35° am Strand, sowie Silvester ohne Feuerwerk (ist aber verboten, leider), ging es für mich und Julia drei Wochen nach Neuseeland! Landschaftlich noch mal was ganz anderes, kälter aber wunderschön! Fallschirmspringen (großartig!) und Blackwater Rafting wa-
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ren die Highlights. Und Queenstown! Drei Wochen waren nur leider ein bisschen zu kurz Afterwards ging es dann zurück nach Australien, diesmal an die Ostküste. Hatte die Hitze schon vermisst! Wir sind in Melbourne gelandet, schön da! Eine Woche dort gewesen, die Great Ocean Road angeschaut, und dann für zwei Wochen auf einem Pferdegestüt als Trainer gearbeitet. War ziemlich cool, nur auch ebenso hart bei 35°C. Next up: Roadtrip bis hoch nach Brisbane. 3 Wochen unterwegs, 3975 km gefahren. Gute Erfahrung, man hatte sein Bett immer dabei, nur duschen war teilweise schwierig. Doch wir hatten ziemliches Glück. Wir wurden gleich zwei Mal von fremden Australiern eingeladen zum Duschen und Frühstücken, total freundlich dieses Volk. Und unglaublich hilfsbereit. Da bekommt man einen kleinen Kulturschock wenn man wieder in Deutschland ist. Naja, ansonsten mussten wir am Strand in der Öffentlichkeit duschen, das war dann zwar immer ziemlich peinlich, aber was soll’s! Mein Lieblingsort war Byron Bay, wo wir dann auch meinen Geburtstag gefeiert haben. Perfekter Tag, reingefeiert, 32°, Sonne, Strand, BBQ, ein bisschen surfen und abends weitergefeiert. Leider kann ich nicht nur positives von unserem Roadtrip erzählen: Gegen Ende, im „Surfers Paradise“, also kurz
O Australien aus der Sicht von Theresa Fieseler
vor Brisbane, wurde unser Van aufgebrochen und ALLE Wertsachen waren weg! Ganz schrecklich. Meine geliebte Spiegelreflexkamera, mein Laptop, Handy… Zum Glück war meine Kreditkarte noch da! Julias hatten sie mitgenommen, sowie ihren Reisepass, was echt mist war. Ab zur Polizei, völlig fertig. Doch „Glück im Unglück“ – alle Fotos sind noch da, meine Festplatte haben sie dagelassen! Schon waren dann auch die letzten Momente Australien angebrochen. In diesen vier Wochen haben wir den Rest der Ostküste (von Brisbane bis Cairns) gesehen, waren unter anderem schnorcheln im wunderschönen Great Barrier Reef und tätigten eine Jeep Tour auf der größten Sandinsel der Welt: Fraser Island. Rückblickend auf diese Zeit bin ich ganz schön stolz auf mich, das alles zuerst ganz allein angefangen zu haben, denn es war ein enormer Schritt. Dennoch, ich bin mit einem lachenden und einem weinenden Auge geflogen. So frei und lange werde ich wohl nie wieder reisen können. Doch irgendwann werde ich zurückkehren und mir die Westküste vornehmen, ganz klar.
KAOS | PANORAMA
R
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„Diese eine Liebe wird nie zu ende geh‘n! Wann werd‘ ich sie wiedersehen? ... Es ist zwar etwas teurer, dafür ist man unter sich. Und ich weiß jeder Zweite hier ist genauso blöd wie ich...“ (Die Ärzte – Westerland)
Wenn ich an mein freiwilliges soziales Jahr zurück denke, überkommen mich Wehmut und die Sehnsucht nach meiner zweiten ‚Heimat‘, die mich wohl mein ganzes Leben lang begleiten wird. Ein Jahr habe ich in der norwegischen Stadt Alta, nördlich des Polarkreises, gelebt und gearbeitet (in einer offenen Psychiatrie und einem Tageszentrum). Zuerst hatte ich eigentlich kein wirkliches Bild, wie das Leben so weit oben aussehen würde. Hauptsächlich ging ich davon aus, dass es kalt wird…wie kalt, hatte ich jedoch eindeutig unterschätzt. An den kältesten Tagen lagen die Temperaturen weit unter Null. Minus 30° Celsius erlebt man im vergleichsweise warmen Deutschland doch eher selten. Es ist aber nicht nur die Kälte, an die man sich gewöhnen muss - was mir Gott sei Dank gut gelungen ist - sondern auch die Länge der Tage, denn die variiert enorm. Im Winter zum Beispiel, war es zwei Monate lang Nacht, während im Sommer genauso lange die Mitternachtssonne auch die späten Stunden in Tageslicht hüllte. Viele haben mich gefragt, wie ich die ewige Nacht überlebt habe, so ganz ohne Licht. Dabei muss ich immer etwas klarstellen: Nur weil die Sonne nicht scheint, ist es nicht den ganzen Tag finster, sprich, eine Stunde Dämmerung war fast jeden Tag vorhanden.
Bis auf den kürzesten, der wirklich nur dunkel war. Die Nordlichter, welche immer wieder den Himmel zierten, machen sowieso alles wieder wett. Wie bunte Schleier tanzen sie durch die Dunkelheit. Bloße Beschreibungen werden diesem Schauspiel aber leider nie gerecht. Außerdem übeleben die Norweger die Dunkelheit doch auch und zwar nicht nur einmal, so wie ich, sondern jährlich. Sie wissen eben, wie man sich die Zeit gescheit vertreibt: Man unternimmt viel zusammen mit Freunden, geht Skifahren (viele Skirouten sind beleuchtet). Irgendwas ist immer los! Die Zeit lässt sich als sehr gemütlich, oder wie man auf norwegisch sagen würde, ‚koselig‘ beschreiben. Kerzenlicht, Tee, Kaffee, Weihnachten, Plätzchen und viel Zeit mit Freunden, das hat die Mørketid (Dunkelzeit) für mich ausgemacht. Im Prinzip dauert der Winter hier sicherlich ein gutes halbes Jahr an. Sonnenschein und Minustemperaturen schließen sich nicht aus. Zu der Zeit unternahm ich auch mehrere Hundeschlittenfahrten, inspiriert durch das größte, nördlichste Hundeschlittenrennen Europas, das hier startete und bis zur russischen Grenze und zurück von Hund und Mensch absolviert wurde. Zu einem weiteren Highlight zählt auch das wunderschöne Eishotel, das komplett aus Schnee und Eis besteht
A Norwegen aus der Sicht von Deborah Sherf
und somit im Sommer nicht existent ist. Selbst die Bar und Gläser, sind aus Eis. Da ich mir jedoch keine Übernachtung in dem Hotel leisten konnte, musste ich eine Alternative für das kühle Erlebnis suchen. Zusammen mit ein paar Freundinnen machten wir uns per Ski nahe einer verlassenen Hochebene auf die Suche nach dem perfekten Platz für eine Schneehöhle. Wir schlugen erst ein kleines Camp mit Zelten auf und fertigten am nächsten Tag eine Höhle an. Wenn die Höhle fertig ist, kann man dort wesentlich besser schlafen, als in einem Zelt, da man hier nicht nur vor Wind und Wetter geschützt ist, sondern auch die Temperatur nie unter minus einen Grad sinkt. Der Vorteil von gut isolierendem Schnee. Typisch norwegisch sind natürlich auch die Rentiere, Elche und Wale, die einem häufig über den Weg laufen, naja außer die Wale vielleicht. Außerdem gab es eine niedliche Plage, wie ich finde, von Lemmingen; hamsterähnlichen Nagern, die wirklich überall zu sehen waren. Das einzige, was mich wirklich gestört hat, waren die teuren Preise. Mein Lieblingsbeispiel ist Bier: Ein 0,5L Glas kostet in einer Bar umgerechnet 10-12Euro. Rechnet das mal schön auf alles hoch und ihr wisst, das es hier wirklich nicht günstig ist. Trotzdem werde ich wohl wieder hier her kommen. Hier hängt einfach ein Teil meiner Seele. Für immer.
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UA ID O
AU DI O
ALLES, WAS MAN HÖREN KANN, IST HIER ANZUTREFFEN. NAGUT, NICHT ALLES, DAS WÄRE DOCH EIN BISSCHEN VIEL. ABER DENNOCH VIELES, VORNEHMLICH DURCH MUSIK GEPRÄGT.
DIESMAL WERFEN WIR UNTER ANDEREM EINEN BLICK AUF DIE DURCHAUS KOMMERZBEHAFTETE ENTWICKLUNG VON MARINA & THE DIMAONDS, NEHMEN DIE NEWCOMERBAND NIKI & THE DOVE UNTER DIE LUPE UND UNTERSUCHEN IN UNSERER TITELSTORY PAINT IT BLACK DIE SPANNENDSTE REVOLUTION IM MUSIKBIZZ DER FRAUEN. UM DAS PAKET ABZURUNDEN, LIEGT DIESEM MAGAZINPART AUCH EINE GRATIS CD MIT 9 REIZÜBERFLUTENDEN TRACKS BEI. ALSO: OHREN AUF UND DURCH!
AUDIO | INSPIZIERT
INSPIZIERT:
Marina & The Diamonds Marina Diamandis, so heißt die Waliserin, die sich hinter dem prunkvollen Synonym verbirgt. Im Jahr 2007 vermarktete sie sich noch als Selfmade-Artist mit selbstgebrannten CDs, welche sie über myspace vertrieb. Komponiert und aufgenommen im Eigenheim mit dem mehr oder minder semi-professionellen Apple-Programm GarageBand, das sich eher für Demos als fertige Releases eignet. Folglich blieb sie dadurch unbemerkt, auch wenn 70 verkaufte Tonträger durchaus nicht zu verachten sind. Größere Aufmerksamkeit erlangte sie im Frühling 2010 mit ihrem professionell produzierten Debut-Album „The Family Jewels“ und den zuvor veröffentlichten Singles sowie Videos. Sie war es auch, die mit anderen für eine kleine Revolte in der (vornehmlich) Britischen Musikszene sorgte. Gemeinsam mit Kolleginnen wie Florence & The Machine, Ellie Goulding aber auch Lady Gaga reihte sie sich in die von Kritikern gern gesehene Liste junger Indie-Musikerinnen ein, die zunächst auf einem kleineren Label ihre Eigenkompositionen publizierten. Auch Marina ließ bis dato keine namenhaften Produzenten Hand an ihr Werk legen, welche ihre Songs auf Hochglanz hätten polieren sollen. Vielleicht war dies der Grund, warum die Radios sie eher mieden, Fans und Kritiker hingegen feierten. Einzig mit der dritten offiziellen Single schaffte sie es knapp in die Top 15 der internationalen Radiocharts sowie in die Top2 der berühmt-berüchtigten BBC Sound Of 2010 Liste, die schon Künstlern wie Adele oder Mumford & Sons außergewöhnliches Talent attestierte. So überrascht es umso mehr, dass Marina & The Diamonds im Jahre 2012 mit einem Album daherkommt, das größtenteils von Dr. Luke, Produzent von Katy Perry und Britney Spears, abgemixt wurde. War ihr der Bekanntheitsgrad als Indie-Liebling einfach zu wenig? Aussagen ihrer selbst, lieber 1000 „gute“ Fans statt 1.000.000 „Verblödete“ haben zu wollen, rücken dies in weite Ferne. Doch was steckt dann dahinter? Eine eher mysteriöse Serie neuer Videoclips tauchten von August bis Dezember 2011 im Netzt auf: Die Werke tragen Titel wie „Fear & Loathing“ oder „The Archetypes“, in denen sich Marina ihre lange, braune Haarpracht eigenhändig abschneidet und eine blon-
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AUDIO | INSPIZIERT
de Perücke vorzieht. Hinzu kommt ein verhalten wirkendes Interview mit dem Online-Magazin „Popjustice“. In diesem spricht Marina schemenhaft über ihr zweites Album und dessen Konzept, das sie vor Augen hat. Man merkt, dass sie noch nicht verraten will oder kann, was dahinter steckt. Sei es, weil sie es selbst noch nicht so genau weiß oder man es einfach noch nicht wissen soll. „Electra Heart“ ist es betitelt. Es werde eine Art Konzeptalbum, stelle aber in keinster Weise ein Alter Ego da, wie man es zum Beispiel von Bowies Ziggy Stardust kennt. Um was oder wen genau es sich handelt, bleibt ungewiss. In einem weiteren Interview mit dem „Idol Magazine“ offenbart sie, dass sie mit ihrem Debut-Album nicht soweit in den Mainstream gekommen ist, wie sie wollte. Die Songs darauf mag sie auch nicht mehr hören, sie sind ihr mittlerweile zu unreif und peinlich. Ende März 2012: Die erste Single vom neuen Album wird in den Radios rauf und runter gespielt, klingt auch alles schön nach Perry & Co. Doch so ganz nimmt man ihr das perfekte Popsternchen-Image noch nicht ab, vor allem die Fans nicht. Trotz des ausgebliebenen Riesenerfolges des Debuts war eine Nachfolge sicher. Warum also ihre alten, einzigartigen Werte so was von über Bord schmeißen, nur um ganz oben an der Spitze der Belanglosigkeit mithalten zu können? Mitte April: Als Inspiration fallen jetzt Begriffe wie Marilyn Monroe oder die griechische Mythologie. Und wofür Electra Heart steht, weiß Marina nun auch: Sie ist „kalt“, „skrupellos“ und „unverletzlich“. Schade, dass das Album dann doch so berechenbar daherkommt, wie ein Bankräuber. Der ein oder andere munkelt, es handle sich um die ganz große Abrechnung mit dem Musikbusiness, die sich erst nach und nach preisgibt. Zuzutrauen wäre es ihr. Mit Songs, die nach den betagten Roxette und Song Contest klingen, ist das aber vorerst unvorstellbar. Vielleicht ist es aber auch einfach die Einsicht, dass starke Charaktere und Kommerz nicht gut zusammengehen. Es bleibt spannend. Die Albumkritik befindet sich in der Audio Review dieser Ausgabe.
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AUDIO | NEUFUNDLAND
NEU FUND LAND Ob gewollt oder unfreiwillig: Jean-Phillipe Grobler schafft mit seinem Musikprojekt St. Lucia in jedem seiner Songs das Verlangen nach Sonne, Strand und Meer, wie es zuletzt nur die Beachs Boys konnten. Alle paar Jubeljahre gibt es ihn, den perfekten Sommersoundtrack. Nicht in Singleform, wie er jedes Jahr als One-HitWonder in Erscheinung tritt. Wir sprechen von einem ganzen Klangewand, einem Künstler, einer Atmosphäre wie sie damals (und aktuell auch heute wieder auf Tour) die Beach Boys ablieferten. Dem Bandnamen scheint dabei eine nicht unwichtige Rolle zugeschrieben zu sein. Googlet man nämlich den Künstlernamen des hier mit Vorschusslorbeeren geschmückten Mannes, sind die meisten Suchergebnisse einer Insel in der Karibik zugeordnet. Sommerlicher geht kaum oder? Jedoch ist der Sound keineswegs nur auf ein Karibikflair limitiert, das ganze funktioniert auch bestens am actionbeladenen Surferstrand in Australien oder bei der Sylter Beachparty im Sonnenuntergang. Und ja, selbst auf der heimischen Gartenliege kommt bei Regenwetter richtige Phantombräune auf. Ladies and Gentlemen, we proudly present the sound of St. Lucia. Hinter dem sonnigen Inselpseudonym verbirgt sich ein junger Mann aus Südafrika: Jean-Philip Grobler verbrachte seine Jugend mit dem Pauken von Klassik und reiste immer wieder, während seiner Schulzeit an der Drakensberg Boys Choir School, quer durch die Welt. Vielleicht kommt daher auch der weltweite, universelle Sound seiner Tracks. Dieser ist sowieso ein Phänomen, kann jeder Song einfach nur durch seine Eingängigkeit überzeugen, ohne als Belanglos-Pop abgestempelt werden zu müssen. Nach einem 3-jährigen Musikstudium in Liverpool zog es ihn in die nächste bedeutungsvolle Musiksadt: New York. Hier nahm und nimmt er neue Ohrwürmer für das kommende Album auf. Eine erste Kostprobe gibt es bereits auf der Projekt-gleichnamigen EP zu bestaunen. Sechs leichte Lieder, wie ein Windhauch im Sand der glühend heißen Dünen. Potential, um große Festivalmengen anzulocken, haben die Songs allemal. Gitarren, Chöre mit Halleffekt und afrikanisch angehauchte Drums verleiten unweigerlich zur beschwingten Eskalation im Sonnenschein. Wer jetzt auf einen Konzertbesuch schielt, muss vorerst enttäuscht werden, denn der wehrte Herr tourt momentan nur durch die US-amerikanischen Staaten. Doch eine breitgefächerte Tour über die Kontinente dürfte auf Grund des global-verträglichen Indie-Pop nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Haptisch kann man das Klangerlebnis aber schon bald auf sich einwirken lasen: Das Label Neon Gold wird St. Lucias Debüt-Album noch in diesem Jahr herausbringen. Früher ein Singles-Only-Label, haben sie unter anderem noch Ellie Goulding und The Naked & Famous bei ihren ersten Schritten in Richtung begleitet. Ein gutes, wenn nicht sogar perfektes Umfeld für den richtigen Start prognostizieren wir, und prophezeien sogar den nächsten More-Hit-Wonder Sommerhit obendrauf.
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Text: Julian Lausen Foto: Shervin Lainez
WeiĂ&#x; in jeglicher Situation ein gutes Bild und vor allem gute Sounds abzuliefern: Orlando Higginbottom alias TEED.
AUDIO | TOTALLY ENORMOUS EXTINCT DINOSAURS
TOTALLY ENORMOUS EXTINCT DINOSAURS „Why the name, why the costume, why the dancers, why the confetti? What I don‘t want people to see is a kind of scary, serious project that you have to understand or know something about music to get into it!“
Auch den „Größen“ der Musik-Branche ist dies schon längst aufgefallen. Wenn Orlando nicht gerade in seinem Homestudio in Oxford sitzt, dann ist er international unterwegs. Auf knapp 200 Auftritte kommt der Junge Künstler mittlerweile. Auftritte in England, Deutschland, Spanien, Einen seiner Songs hat fast jeder schon mal gehört. Ihr habt Polen, Brasilien, Kolumbien und vielen weiteren ihn gehört, Eure Freunde haben ihn gehört, Eure Eltern Ländern. Er hatte bereits Gigs bei allen namhafhaben ihn gehört und wahrscheinlich kennen sogar Eure ten Festivals, unter anderem dem Melt! Festival Großeltern ihn. Die Rede ist von „Garden“. Dieser wird und Glastonbury 2011. schon seit einigen Monaten als musikalische Untermalung Seinen großen Erfolg hat er aber nicht nur seiner für einen Handy-Werbespot benutzt. Musik zu verdanken. Auch seine Bühnenshows Orlando Higginbottom, der Kopf hinter Totally Enormous wissen zu fesseln und haben berechtigterweise Extinct Dinosaurs (Kurz: TEED), ist schon lange kein Gezu Bekanntheit verholfen. Angefangen hat er mit heimtipp mehr. Der 26-Jährige gebürtige Engländer und seinem Dinosaurier-Kostüm, welches ihn lange Zeit Sohn eines Musikprofessors ist seit 2008 aktiv in der elektbegleitete. Heute ist seine Palette an Kostümen breit ronischen Szene als Producer und DJ unterwegs. Seine ersgefächert und er wechselt sie je nach Stimmung von te EP „All in One Sixty Dancehalls“ brachte er 2009 unter Auftritt zu Auftritt. Imposanter Federschmuck, adrette dem Label Greco-Roman raus und wurde sofort zu einem Tänzerinnen. der angesagtesten Newcomer. Das ist interessant. So interessant, dass selbst UnterEinfach alles an ihm machte ihn interessant. Zum einen der nehmen wie Opel in ihrer Social Media-Aktion für ihr exorbitante Name, zum anderen die überaus harmonienächstes neues Modell zusammen mit Higginbottom rende Mixtur aus massiven Beats und kultigem Dancekooperieren wollten. So interessant, dass musikalische Pop in Verbindung mit eingängigen Live-Vocals. „Das alGrößen wie Lady Gaga, Friendly Fires und Crystal les bewegt sich in der Regel zwischen 124 und 140 Beats Fighters Remixe bei ihm in Auftrag geben. pro Minute und ich überschreite dabei permanent die Ganz nebenher ist er auch noch einer von 10 ProduzenGrenzen zwischen den verschiedenen Dance-Genres ten, die zusammen mit Damon Albarn, dem Vocalisten und -Subgenres. Allerdings sind mir diese Begriffe und von Blur und Kopf hinter Gorillaz, im Kongo für Albarns Kategorien ehrlich gesagt vollkommen egal; ich finde sie DRC-Music (Democratic Republic of the Kongo Music) sogar recht sinnlos und überflüssig. Im Endeffekt ist es Projekt das Album „Kinshasa One Two“ produziert haben. doch einfach nur Dance-Music“. Am 8.Juni erschien seine erste LP „Trouble“. Wir freuen Richtigen Bekanntheitsgrad erreichte Higginbottom uns schon, erneut von ihm bezaubert zu werden. schließlich mit dem bereits erwähnten Track „Garden“. Erstmals ist er erschienen auf seiner zweiten EP „All in Two Sixty Dancehalls“ im Jahr 2010, noch unter GrecoRoman. Ein Jahr später wurde der Track dann erneut von Polydor veröffentlicht und schlug ein, wie eine BomAutor: be.Im britischen Radio lief „Garden“ Tag & Nacht und Artjom Keksel auf Youtube sind bereits über 2,5 Millionen Klicks zu verzeichnen, Tendenz steigend. „Garden“ wurde somit Foto: einer der erfolgreichsten Electro-Pop Tracks der verStephanie Sian gangenen Jahre. Smith Doch sein Portfolio beläuft sich nicht nur auf einen erfolgreichen Track. Wenn wir uns seine anderen Kreationen anhören, merken wir sofort, dass wir es hier mit einem außerordentlich musikalischen Genie zu tun haben. Zugute kam ihm dabei eventuell, dass er in seiner Jugend auf Jungle abgefahren ist. Und die Tatsache, dass sein Vater ein Musikprofessor der Oxford-University ist, dürfte auch kaum störend gewesen sein. So ist er mit relativ unterschiedlichen Musikeinflüssen aufgewachsen und hat ein faszinie“TROUBLE“ rendes Musikverständnis entwickelt. Und das kommt Polydor (Universal) wiederum uns zugute. 8. Juni 2012
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AUDIO | NIKI & THE DOVE
NIKI & THE DOVE
Schweden ist unangefochtene Nummer eins im Export von guter Musik, dicht gefolgt vom Vereinigten Königreich. Da ist es auch kaum verwunderlich, dass sich das heiß diskutierte Duo neuerdings dort niederlässt.
Lynch!“ Ganz egal ob visuell oder musikalisch, meint er. Er würde immer sein Ding machen, auf eine ganz besondere Art und Weise. Malin schweigt zu diesem Thema. Auch die Frage, wie denn bei ihnen ein Song entsteht, weiß Gustaf zuerst die Sachlage zu schildern: „Das beginnt alles meistens mit etwas ziemlich kleinem, Um Missverständnissen gleich vorzubeugen: Keiner der einem kleinen Funken, der gezündet wird. Das kann ein zwei Bandmitglieder heißt Niki, noch hat irgendjemand von Sound des Synthesizers sein, oder ein bestimmter Beat, ihnen etwas mit einer Taube zu tun. Malin Dahlström und der Malin gerade in den Sinn kommt. Den Entwickeln Gustaf Karlöf haben sich vor ein paar Jahren in Göteborg wir dann weiter, da bauen wir drauf auf. Und dann, irgetroffen, um gemeinsam mit anderen Musikern unter angendwann, kommen wir zurück zu diesem Funken, underem für Theaterproduktionen musikalisch in Aktion zu serer Initialzündung. Dann bekommt das ganze einen sintreten. nigen Abschluss“. Jetzt nickt Malin halb verträumt, aber 2010 kam der Entschluss: Wir wollen etwas ernsteres, etwas sichtlich zustimmend. fokussierteres, etwas privateres. Wenige Tage später stand Das Duo hat sich gesucht und gefunden. Beide scheinen das Projekt „Niki & The Dove“. Doch was hat es mit dem irgendwie im Geiste verbunden, oder zumindest spirituell Bandnamen dann auf sich, wenn scheinbar keine dankbare auf einer Wellenlänge zu sein. Das macht sie nicht minder Beziehung zu dessen Schöpfern besteht? „Der Name ist sympathisch, ganz im Gegenteil. Die Zwei sind die Ruhe, ein Geheimnis“, sagt Sängerin Malin selbstbewusst. „Wir Gelassenheit und Freundlichkeit in Person. Seelenverwerden es auch nicht verraten! Wenn man zu sehr über wandtschaft könnte man es auch nennen, die sich sofort auf die Bedeutung von etwas redet, kann es leicht passieren, den Gegenüber transportiert. Geschickt. Ob sie einen Hang dass es an Wert für einen selbst verliert. Und für uns steckt zu futuristischen Dingen haben, zu Science Finction, will ich eine ganz besondere Bedeutung dahinter, die ich gerne noch wissen. In Gedanken an das neueste Musikvideo, in behalten möchte.“ Gustaf fügt schnell hinzu: „Heutzutage welchem Malin durch den Weltraum reist, um später auf einer gibt es zu viele Informationen über alles und jeden, übermysteriösen Insel zu landen. Und wieder schlägt die Wellenall, jederzeit. Ich bin der Überzeugung, man sollte nicht länge zu, Gustaf erkennt sofort, auf was die Frage abzielt. „Du immer alles wissen müssen.“ Gut, wäre das also geklärt. redest von dem Musikvideo, oder? Ich weiß nicht wieso, aber Finden wir uns damit ab, dass diese Band insgesamt gerich hatte immer die Idee bei dem Song, dass Malin dabei im ne sehr geheimnisvoll gibt, nicht nur in ihrer Musik. DieWeltall unterwegs ist. Als wir uns dann mit der Regisseurin des se beinhaltet von hallenden Gesängen über donnernde Videos trafen, schlug sie auch genau das vor und ich sagte nur Pauken und Laserstrahlen ähnelnden Synthesizern wirknoch ‚So muss das sein!’“ lich alles denkbar mögliche, nur nicht Altbekanntes und Die Zeit ist um, das Interview wird beendet, und die beiden verHerkömmliches. Da liegt es nahe, Kate Bush als Refelassen den Raum. Aber irgendwie ist es trotzdem nicht leerer renz zu nehmen. „Da führt ja nichts dran vorbei“, mein geworden. Wahnsinn, diese Persönlichkeiten. Wenn uns da nicht Gustaf, „man wird ja immer mit irgendwem verglichen. noch etwas Großes bevorsteht. Das scheint ein Grundbedürfnis der Menschen, und vor allem von Journalisten zu sein, jeden vergleichen und in Autor: eine Schublade stecken zu wollen. Menschen müssen Julian Lausen vergleichen, um nicht in Angst vor dem Unbekannten zu verfallen. Das ist der Lauf der Dinge. Glaube ich.“ Fotos: Malin sieht das gelassener und fühlt sich unterdessen Martin Kurt geehrt. „Kate Bush ist natürlich eine Größe, und sind wir mal ehrlich, wer mag sie nicht, jeder, der sich irgendwann einmal stärker mit Musik auseinandersetzt, wird kaum an ihr vorbeikommen können. Das ist natürlich schön, mit so jemandem verglichen zu werden. Auch die anderen Gegenüberstellungen mit anderen Künstlern haben mir bisher sehr gut gefallen. Das EntDie Albumkritik wickelt sich gut.“ Gustaf grinst und stimmt nickend befindet sich in zu. Zu den besagten Künstlern gehört beispielsweider Audio Review se noch Prince, der immer wieder mit der Musik der dieser Ausgabe. beiden in Verbindung gebracht wird. Auf die Frage, “INSTINCT“ mit wem sie denn gerne einmal zusammenarbeiMercury (Universal) ten würden, weiß Gustaf sofort eine Antwort: „David 22. Mai 2012
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Überall zu Hause, nur nicht hier & jetzt. Malin Dahsltrøm und Gustaf Karløf versprühen den Zeitgeist der Zukunft.
AUDIO | CHILLWAVE
RUHIGE WELLE SCHIEBEN: CHILLW∆VE Momentan ist vermehrt die Rede von Chillwave als dem besten Soundtrack zum Sommer. Der besten Untermalung zu Ruhephasen und einzigen Ersatzmöglichkeit zu Gute-Nacht-Liedern. Was steckt bloß dahinter?
„Während musikalische Bewegungen einst von einer Stadt oder einem Ort ausgingen, wo die Bands versammelt waren, ist es jetzt nur noch ein Blogger oder ein Journalist, der drei oder vier zufälligen Bands im ganzen Land aufstöbert, ein paar Gemeinsamkeiten zwischen ihnen filtert und ein neues Genre draus macht.“ So die Worte des momentan wohl erfolgreichsten Chillwave Künstlers „Neon Indian“ im Wall Street Journal. Und Recht hat er. Im Zeitalter, in dem das Recht auf Meinungsfreiheit so stark wie nie zuvor ausgeübt wird, bleibt auch die Musik nicht unbeachtet. So zieht die Revolution in einigen arabischen Staaten den Punk allmählich ins Rampenlicht. Und die Blogger dieser Welt nehmen sich das Recht heraus, ein neues Genre nach dem anderen zu kreieren. Wenn sie glück haben, schnappt es ein williger Musikjournalist auf, und macht das Ding offiziell. So oder so ähnlich lief das ganze wohl auch beim Chillwave ab, welcher sich, glaubt man der leicht ironischen US-Website URBAN DICTIONARY um 2008 in Brooklyn aufbäumte. Ein Autor der New York Times versucht sich an einer detaillierteren Beschreibung: „Sie sind Solo-Acts oder Bands in minimaler Besetzung, oft mit einem Laptop in ihrer Mitte, und sie werkeln mit Erinnerungen des Elektropop aus den 1980er Jahren, mit hüpfenden, blippigen Danemusic Hooks (die Gesgangs-Stimmen sind eher verhalten). Es ist Rezession-Ära Musik: Low-Budget und tanzbar.“ Dem Genre werden oftmals auch weitere, eher fantastisch klingende Genres wie „Witch House“ zugeordnet (siehe Kasten rechts), was die Sache nicht gerade vereinfacht. Diese verzwickte und irgendwie auch ein wenig verzweifelte Genreproblematik hat sich eine Website (chillwitchnamemagic.com) zu Herzen genommen, auf der einem zumindest die Namensfindung der zukünftigen Band abgenommen wird, sofern man sich für eins der dubiosen Genres entschieden hat. Hier werden munter per Knopfdruck spookige Namen und Wörter mit Dreiecken und Kreuzen an Stelle von A’s und T’s bunt durcheinandergewürfelt. Wohl bekomm’s. Das hinter all diesen Kuriositäten aber tatsächlich ein gewisser musikalischer Reiz steckt, beweisen Interpreten wie der bereits genannte „Neon Indian“ aus Texas. Der Rolling Stone titelte ihn sogar „Hottest New Band of 2010“. Und auch seine zwei bisher erschienen Alben besitzen diesen undefinierbaren, aber doch faszinierend wohltuenden Klang aus Piepen, Soundschwällen sowie irgendetwas zwischen Gameboyklängen und Sirenengesängen. Ein weiterer Vertreter des Genres ist Ernest Greene mit seinem Projekt „Washed Out“ (großes Bild). Dieser begann 2009 nach Trennung von seiner Band mit der Produktion eines ruhigeren, weniger Dance orientierten Album. Natürlich stilecht
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im eigenen Schlafzimmer. Und auch hier waren es wieder die fleißigen Blogger, die ihm zu ausreichend Bekanntheit verhalfen, nachdem er seine Songs auf myspace (was war das gleich noch mal?) publik machte. Ein eher digitales Genre, wenn man so will, welches sich durch DIY-Attitüde und Nächstenliebe ernährt. Mit seinen sphärisch leichten Synthie-Klängen, exakten Beats und verzerrten Vocals ist Greenes Sound eher dem Dream-Pop zuzuordnen. Genauso verhallt kommt das Duo „Blackbird Blackbird“ aus San Francisco daher. Im Gegensatzt zu „Washed Out“ sparen sie aber grundsätzlich nicht an Hall und Reverb, sodass einige ihrer Tracks durchaus wie in einem Tunnel unter Wasser klingen. Dies ist dann mehr die besagte Schlaflied-Richtung. Der Gesang ist eigentlich kaum zu verstehen, aber dabei kommt es hier auch gar nicht mehr drauf an. Träumen heisst die Devise. Und das kann sogar jeder, denn das Kollektiv bietet ihre EPs zum kostenfreien und legalen Download auf bekannten Streaming-Portalen an. Ebenso spendierfreudig ist der vierte Act im Bunde, der sich (womöglich) nach einem Song aus dem Blackbird-Katalog benannt hat: „Summer Heart“ aus Schweden. Hier herrschen die Gitarren vor. Schöpfer David Alexander sieht sich selbst in der Sparte Lo-Fi Musik, was nicht viel mehr heisst, als dass die Musik bewusst schmutzig und schrebblig produziert klingt. Hier steckt also auch noch ein wenig Rock in den Knochen. Auch seine Musik gibt es zum Teil gratis bei soundcloud.com oder last.fm zum Download. Abschließend lässt sich sagen: Chillwave dienst als Sammelbegriff für ziemlich vieles und somit ist und bleibt die Genrewelt der Musikeine fortwährende Entdeckungsreise! Autor: Julian Lausen Foto: Grant David Keyes
AUDIO | CHILLWAVE
“SUMMER HEART“ von Blackbird Blackbird Gratis Downloads unter: www.lastfm. de/music/Blackbird+Blackbird
“NEVER LET ME GO“ von Summer Heart Gratis Downloads unter: www.soundcloud.com/summer-heart
“ERA EXTRAÑA“ von Neon Indian Universal music International Div. 7. Oktober 2011
“WITHIN AND WITHOUT“ von Washed Out Domino Records (SubPop) 8. Juli 2011
CHILLWAVE REIN ELEKTRONISCHE Stilistische Ursprünge Synthpop Pop AUSLEGUNG VON Ambient House Psychedelic Pop EXPERIMENTELLE VARIANTE Coldwave WENIGER AGRESSIVE Dream Pop Shoegazing ABWANDLUNG VON Ambient IDM OFFIZIELLER Chillout NACHFOLGER Lo-fi SUBGENRE Nu Gaze Downtempo
Kultureller Ursprung
Mitte der 2000er, United States
Typische Instrumente Synthesizer, Drum Machine, Sampler, Laptop
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KAOS | PAINT IT BLACK
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KAOS | PAINT IT BLACK
PAINT IT BLACK Wonderwoman ist wieder im Einsatz, und das gleich mehrfach. Die weibliche Musikerszene im Hier und Jetzt weiß sich wieder zu behaupten. Besonders im Bereich der Indiependent-Genres. Dieser Artikel geht noch einen Schritt weiter, eine Stufe höher, und wirft einen Blick auf die besonders interessanten, erfolgreichen, dunkelhäutigen Repräsentantinnen der Szene.
TEXTE: Julian Lausen Fotos: Official Press
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KAOS | PAINT IT BLACK
ø Guckt man sich die Geschlechterverteilung in der Musikwelt einmal genauer an, wird jeder Beobachter unschwer erkennen können, dass sich die Waage definitive mehr in Richtung der weiblichen Protagonisten neigt. Besonders in den Mainstream orientierten Musikrichtungen. Ist ja klar, sex sells, und wo Fauen auf Frauen wie Männer stehen, stehen Männer halt meistens eben nur auf Frauen. Nur logisch, dass sich die Musikindustrie das nicht zweimal auswerten lässt. Und logisch, dass sie ebenso standardisierte Massenware unter das Volk kloppt, um möglichst großen Reibach zu machen. Diese Methode ist genauso durchschaubar wie die daraus entstehende Musik. Klar, klingt jetzt auch alles wie der x-te Artikel über die ach so belanglose Welt der Popmusik, ihren totalen Kommerz und die „Künstler“, die ihre Seelen den Plattenfirmen verkaufen, um auf den Bühnen dieser Welt, dumme junge Mädchen und Jungs glücklich zu machen. Eben, glücklich machen. Wem das reicht, dem ist nichts vorzuwerfen. Diejenigen, die etwas Abwechslung und gestandene Persönlichkeiten bevorzugen, sollen aber auch auf ihre Kosten kommen. Und das sogar mehr denn je. Denn momentan sprießen sie fleißig aus den Gärten der Indielabels, die knospenden Frauen einer neuen Musik, um dann von den großen Gärtnern wie Universal oder Warner Music unter Vertrag genommen zu werden. Mainstream halt, aber wieso auch nicht? Wieso nicht seine tiefgründigeren Messages unter ein größeres Auditorium bringen? Wieso nicht mehr Geld für das nächste Album zur Verfügung haben? Selbst die Plattenriesen haben erkannt: Auch Musiker mit Eigeninitiative können gut Kohle machen. Das ganze begann mit Sängerinnen wie Kate Bush, Annie Lennox oder …, die zeigten, dass man Musik auch mit politischer Relevanz oder anderen Inhalten als „Hör mal, Beats, lass tanzen gehen!“ füllen kann. Nicht zuletzt nimmt bei diesen Damen auch das Visuelle einen hohen Stellenwert ein. Was sie, im Unterschied zu den bonbonbunten, ohne Frage talentierten Sängerinnen, zu Künstlern im Komplettversand macht. Florence Welch oder auch Lady Gaga sollten es sein, die diese Art des Künstlerdaseins im Musikbusiness nach einer längeren Durststrecke Mitte der 2000er wieder zur
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"BAD GIRLS DO IT WELL" - M.I.A.
Norm machten. Es folgten Acts wie La Roux und natürlich blieben auch die gediegenen Varianten wie Frau Perry nicht aus. Alles in allem war aber wieder ein Schritt in die richtige Richtung getan. Besonderes Augenmerk sollte bald in Richtung dunkelhäutiger Interpretinnen fallen. Deren Geheimzutat, immer noch nicht ganz enttarnt, schafft es nämlich, noch einen Teelöffel mehr Brisanz und optischen Reiz in die Suppe zu schmeißen. Zuerst bemerkt bei der britisch-stämmigen M.I.A., die ihren Songtexten und Videos nur allzu gern eine äußerst politische Note mit auf den Weg gibt und zuletzt sogar mit WikiLeaks Gründer Julian Assange zusammen an einer Titelmusik für deren neue Internettalkshow bastelte. Nach einem Leben für die Clubs der Welt fühlte sich auch Kelis, den meisten wohl bekannt durch den unverschämt eingängigen Hit „Milkshake“, dazu berufen, etwas für den Feminismus und ihr Neugeborenes zu tun, und entschloss sich kurzer Hand für ein Konzeptalbum zu genau diesen Themen. 2008 war allgemein ein Jahr der Aufstände und Aufforderungen im Indiepop. Ganz vorne dabei mischte auch Santi White kräftig mit. Damals noch als Santogold, mischt sie nach einem Namensstreit seit ein paar Wochen als Santigold wieder die Charts auf. Ihre Message: Sexy, gebildet, und mit eigener Meinung. Passt alles unter einen Hut“. Neuestes Mitglied dieser Bewegung ist die 21-jährige Azealia Banks, ehemals Musicaldarstellerin in New York, jetzt Rapperin in London. Wo andere nur rumstänkern und sich fleißig den immergleichen Diss geben, kommt sie, erst unscheinbar, dann doch mit gnadenloser Präsenz und einem bemerkenswert textlichen Selbstbewusstsein daher, dass einem das Tanzbein fast ins Stolpern gerät. Die BBC setzte sie fix auf Platz drei der Sounds of 2012. Manch einer nennt sie schon die uneheliche Tochter von Missy Elliott und Snoop Dog. Ihre berets riesige Menge an Festivalauftritten sagte sie zwecks Albumproduktion ab. Einen Haken hat die ganze Sache nur, verbirgt sich hinter mindestens einem Song dieser Damen immer ein und derselbe Produzent. Aber das haken wir jetzt einfach mal stillschweigend ab, und freuen uns, dass dieser einfach nur zur jeweils richtigen Zeit, am jeweils richtigen Ort sein durfte. Bad girls do it well!
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SANTIGOLD
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Santi White a.k.a. Santogold musste sich nach einem Namensrechtsstreits (Santogold war ihr Spitzname, sollte aber schon einer anderen Künstlerin zugesprochen worden sein) forthin als Santigold repräsentieren. Ihre Aussagen und kantigen Sounds blieben aber die gleichen. Die amerikanische Sängerin und Produzentin besticht zudem durch einen Mix aus Experimental-Pop und Dancehall Musik, den sie seit neustem auch dem deutschen Produzenten Boys Noize zu verdanken hat. Ihre Einflüsse holt sie sich aus der Musik der 80er, speziell auch aus dem New Wave Bereich von Künstlern wie Siouxsie and the Banshees. Die vergleiche mit Kollegin M.I.A. sind durchaus berechtigt, da beide Frauen mit ähnlichen Einflüssen sind. Jedoch wüsste sie niemanden außer ihr selbst, der sie in ihrem Interesse ersetzen könne. Santigold ist zudem die erste, die öffentlich zugibt, den Mainstream als klares Ziel zu haben. Sie ist der Meinung, dass er bereit ist für Botschaften, die zum nachdenken anregen, nur habe es bisher eben keiner so wirklich probiert. Angst vor dem Scheitern hat sie nicht. Wieso auch, läuft ja alles bestens bisher.
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. A .I.
n de en aya“ , r m m „M ate n V he sta gi m sc ie a n nk atha . De mili ch d tel a L M itiv ta lei ti m m i Sr ten efin nten ch g lbu ine te e h , A d ta u s g au prä am mili de a ten in mac ium , n s r s d es r r e , e a u r Ih tern rag eine , w n e chs eim ststu ach s. e l a E ulp ed tion , d ew gsh un Pe lbum en Ar itgli nisa Teil ufg tlin m K rau A am er M rga zu . A lüch ine nkf sten n N mm naO re eren r F h e Pu er e de Nu itz I.A. Eh zi ne nac rch res ollt um Sp M. rk zu ndo ch du it ih m s Alb nen as We en Lo si ier t rbe lbu en. ige n, w er te mm bsie spir e A te A Trag n e r te e vi ko Pro kte in di wei ter ihre uwa nd ich ihre nfli uft an as z Mut am abz tehe altl ile, Ko rka sie D rer ek ibt ans Inh r te und . Ve de in ih ei b Ble as st. oru tin gen er sie em dr en. ür d läs er V ran Tra n, w gte ihr m h f len ied mig um atte , sa ann de sic nfal r w Im at z Pl sen ie d e. era in, i m g g e e s se ne m al Sta nu wi il s kä im me em ge ver , we ach es oup ado en. le it d icht es iew ig n llte r C n M tret nn ka en. m n and terv icht so iale ue zu sie s L In ht r cht gen r ne ng eam erd de nem nic llei in de inu nstr w ei ruf vie n e auf che Mai ätig h. Be d ege hr Ers mi- ufst auc Un sw s Ja in A ber sie de ese gle ls im ht ist di -Sin r a nic ush na ärke eh ti-B St an , An m hja Ac
M
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Diese junge Dame, gebürtig aus London, bringt dieser Tage ihr Debütalbum auf den Markt. Darauf befinden sich Tracks in einem Soulgewand, mehrfach minimalistisch arrangiert, die Stimme klar im Vordergrund des Ganzen. Und daran ist auch nichts verkehrt. Die Tochter eines Griechen und einer Jamaikanerin wurde von ihren Freunden und Kollegen dazu ermutigt, endlich ihr eigenes Album in Angriff zu nehmen. Dies tat sie dann auch brav, nachdem sie für ebenbürtige Sängerinnen wie Paloma Faith die Background-Vocals gab. Es müsste schon mit einem Wunder zugehen, sollten die Briten sie nicht bald in ihr Herz schließen. Und vielleicht hat sie ja auch hierzulande eine Chance, jetzt, wo Adele wieder für 2 Jahre in Sommerpause geht.
E N N LIA A L S A V A H
o m g i b , h t u o m "Big d i a s e v ' u o y , y m LD - SANTIGO
VV N W O R B SEITE 44
VV Brown alias Vanessa Brown hat das bisher wohl am meisten zu Unrecht missachtete Debutalbum der letzen Jahre hingelegt. Der Sound besticht durch wohlbedachte, maßlos vielfältige Arrangements und eine unheimlich sympathische und ausgereifte Stimme. VV hat nicht nur einen ausgeprägten Sinn für Stil und Mode, sondern ebenso für soziales Engagement. So war sie bereits bei Projekten von Teenage Cancer Trust, Oxfam, NSPCC, Animal Rights und der Recycling Foundation involviert und setzt sich ebenso für Fairtrade und gegen die Armut in Afrika ein. Diese soziale Ader spiegelt sich verstärkt in ihren Songtexten wieder.
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ROX
Frech, britisch, und unheimlich talentiert. Auch Rox, bürgerlich Roxanne Tataei, hat sich dem Soul zugewandt und in einigen Ländern beachtliche Erfolge mit ihrer Single „My Baby Left Me“ einfahren können. Auch in Deutschland war sie Liebling der Radiostationen und sogar erfolgreicher als im Heimatland. Zumindest für eine kurze Zeit. Das erste Album der Tochter eines Iraners und einer Jamaikanerin chartete im UK nur auf Platz 97, bei uns gar nicht. Aber was nicht ist, muss noch werden. Das Potential, Lauryn Hills Erbe anzutreten, ist gegeben. Wenn auch nicht im gleichen Genre.
, y m , y m , h t u o JANE L enough!" MON LE ÀE isRobinson bege Janelle Monáe p, t-E ep nz Ko einer terte 2007 mit ng ru ie in om yn m m die ihr eine Gra te s Konzept führ Da . te ch ra nb ei lta bu De 2010er sie auf ihrem rt do o, Eg r te s Al bum fort. Monáe r“ genannt, ist he at we ay M di „Cin tsianische Haup dabei die mes en kt üc rr ner ve darstellerin ei der Androidenin e ht ic Gesch , deren fiktive lis stadt Metropo e ge die Songtext Tagebucheinträ ist s m bu Al s l ihre bilden. Der Tite auf den Filmklas g un ut de An eine Es . ng La von Fritz siker Metropolis bt kern hochgelo iti Kr n vo wurde es nd ise we gs un ht ic und als ein „r Inzeichnet. Die be k“ er W BR& n ne ei er rn sich fe terpretin macht end ck ru nd ei be ihre Namen durch Auften Videos und er hi ap gr eo or ch zum n ne tio re Inspira tritte, die sich ih Das n. le ho z an Steppt Teil aus dem trägt st ei inklusive. M ante passende Outfit eg el d un t e, Afro-Dut im sie sie Steppschuh tert gs. Zur Zeit klet atiorn te Damen-Smokin in e Band „Fun.“ di r de it m iv kt Kolle por. nalen Charts em
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„Like the pheonix from the ashes / Or a sunrise off in the distance / I‘ll try again, I‘ll try again“ singt Kelis im Track „Emancipate“ ihres mittlerweile fünften Studioalbums. Und in der Tat hat sie sich von Album zu Album immer wieder gewandelt. Von der rotzigen R&B-Göre über die rockende Pop-Lady war vieles dabei. Das neueste Werk nimmt zwar im Anspruch der Musik etwas ab, haut lyrisch dafür aber umso mehr ins Gesicht.
Entdeckt wurde Rita Ora, kosovarische und britische Sängerin und Schauspielerin, im Alter von 14 Jahren vom schwedischen Musikproduzenten und Songwriter Martin Terefe. Nach dem Unterzeichnen ihres ersten Plattenvertrages mit Roc Nation begann Ora 2010 mit den Aufnahmen zu ihrem Debütalbum. Dummerweise kam ihr der erste Drum ’n’ Bass Song auf Platz eins der Britischen SinglesCharts in Zusammenarbeit mit DJ Fresh dazwischen, sodass sich das Debut-Album noch etwas hinauszögert.
Nneka ist die Tochter eines Nigerianers und einer Deutschen. Sie ist in der nigerianischen Stadt Warri aufgewachsen und siedelte im Alter von 18 Jahren nach Deutschland über. Seit 2003 arbeitete sie mit DJ Farhot in Hamburg zusammen. Ihren Durchbruch hatte sie im Juni 2004, als sie ohne eigene Veröffentlichungen im Vorprogramm des Dancehall-Interpreten Sean Paul im Hamburger Stadtpark auftrat. Es folgte die SmashSingle „Heartbeat“. Seitdem begeistert sie konstant mit jedem Album.
Castingshow hin oder her, die erste Gewinnerin der Deutschen Version von „The Voice“, Ivy Quainoo, hat schon gefühlt mehr Promotermine verbuchen können, als alle DSDS-Gewinner zusammen. Als Gesangsneuling in den Wettbewerb eingestiegen, konnte sie sich sogar gegen bisherige Backgroundsänger von Robbie Williams und professionelle Gesangstrainer durchsetzen. Das Debutalbum strotzt nur so vor selbstbewusstsein, und Ivy selbst ist doch noch äußerst bodenständig geblieben.
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KAOS | PAINT IT BLACK
"What you gon' do when I appear? r Bitch the end of y!"ou lives are near BANKS - AZEALIA
BARBARA PANTHER
ASA
Neben Ivy gibt es auch einige weitere Nenneswerte Teilnehmerinnen internationaler Castingshows. Zum einen Shelly Phillips, die sich einen Namen in der Raabschen Casting Show für den Eurovision Song Contest machen durfte, und jetzt mit ihrer Band „Kein Frühstück“ die Lande durchstreift. Auch der „X-Factor“ hat zwei durchaus repräsentable Künstlerinnen hervorgebracht, die beide kurz vor dem Finale die Show verlassen mussten: Zum einen Rebecca Ferguson die mit ihrer gnadenlos perfekten wie rauchigen Stimme jedem ihrer Songs Gänsehaut verleiht. Ein Wunder, dass sie noch so unentdeckt daherkommt. Zum anderen Misha B, die durch ihre gekonnte Kombination von Soul und Rap in den Shows überzeugen konnte. Als „heißer Scheiss“ werden, fernab von allem Castingwahnsinn, die Alabama Shakes gehandelt, eine Country-Rock-Band mit stimmlich präsenter Frontfrau. Für den extravaganten Touch, optisch wie akustisch, zeichnen drei weitere Damen verantwortlich: Jaqee, Barbara Panther und Asa. Allesamt ein Genuss der außergewöhnlichen Art!
Shelly Phillips
ALABAMA SHAKES
MISHA B
JAQEE
REBECCA FERGUSON SEITE 47
KAOS | KLANGSCHEIBE
KLANGSCHEIBE # 01 - PAINT IT BLACK An dieser Stelle im Heft wird immer eine CD vorzufinden sein, gespickt mit Musik, passend zu einem oder mehreren Themen der jeweiligen Ausgabe. Dieses Mal haben wir einen akustischen Begleiter zur aktuellen Titelstory „Paint It Black“ erstellt, auf den unter anderem Tracks von Skandal-Göre M.I.A. oder der nicht minder provozierenden Newcomerin Azealia Banks gepresst sind: Eine Querschnitt durch die stetig wachsende, weibliche, farbige Musikszene. Am besten genießt man unsere kleine Kompilation während der Lektüre des zugehörigen Artikels, so lässt sich
schnell das geschriebene nachhören, empfinden sowie einschätzen und kritisieren. Abwechslung ist obendrein garantiert. Die repräsentativen Genres reichen von vor jugendlicher Rebellion sprühendem Hip-Hop über stampfende Rock-Beats bis hin zu sozialkritischem Electro-Sound. In mindestens einen dieser Songs wird man sich verlieben können. Versprochen. Und wenn nicht, dann darf in der Netzwelt auf weitere Entdeckungsreise gegangen werden. Wir wünschen Guten Appetit.
HIER SOLLTE EINE CD KLEBEN. FALLS DIES NICHT DER FALL IST, WAR WOHL LEIDER JEMAND SCHNELLER. IN DIESEM FALL KANN GERNE EINE EIGENE CD ANGEFORDERT WERDEN, EINFACH EINE NACHRICHT MIT LIEFERADRESSE SENDEN UND ZWAR AN FOLGENDE ADRESSE: KAOT Magazine Zeitungsentenallee 0815 a 12345 Bullerbü ODER EINE MAIL MIT ANSCHRIFT UND DEM BETREFF: „CD VERMISST“ an: kaot.magazine@fakepresse.de
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KAOS | KLANGSCHEIBE
TRACK LIST
ALABAMA SHAKES - Hold On AZEALIA BANKS - 212 BARBARA PANTHER - Empire (Lorn Remix) JANELLE MONテ・ - Dance Or Die LIANNE LA HAVAS - Forget M.I.A. - Illygirl NNEKA - Heartbeat SANTIGOLD - Go (feat. Karen O.) VV BROWN - Children (Keep On Singing)
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AUDIO | REVIEW
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AUDIO REVIEW BEWERTUNS-SKALA
WENIGSTENS IST EIN SELTEN SCHÖNER STAUBFÄNGER BEI DER PRODUKTION DIESES ALBUMS HERAUSGEKOMMEN!
NIKI & THE DOVE 10 „Instinct“ Produktionsjahr: 2012
WENN DAS GOTT WÜSSTE, WENN ES IHN GIBT. ER WÜRDE VOR NEID SEIN WERK DIESEM UNTERORDNEN!
MONATSBESTER IM DETAIL SCIENCE-FICTION 55%
Produktionsland: Schweden / UK
POP 33%
Produziert von: Gustaf Karløf, Malin Dalstrøm
HÄSSLICHES ALBUMCOVER 99%
GEHEIMNISKRÄMEREI 77%
KATE BUSH 4%
0%
Der erste Kontakt mit dem Album in haptischer Form kann durchaus zu Fehlverhalten führen. Weiß man nicht, welches Potential in diesem Werk der zwei Schweden steckt, wird man schnell dazu verleitet, das Ding im Regal liegen zu lassen. Doch der Instinkt trügt. Meint man, hier ein sicheres Gespür für eher unschöne Cover-Artworks vorzufinden, sollte man dies getrost ignorieren. Denn was nach außen den Anschein eines Ringes aus dem Kaugummiautomaten hat, ist im Inneren pures Gold, musikalisch gesehen. Gleich der erste Song, „Tomorrow“, ist richtungsweisend für das, was folgen soll: Sängerin Malin singt hochgradig emotionalisiert von einem besseren Morgen. Und man möchte ihr nur zu gerne glauben, sollte bald jedes zweite Album so klingen, wie dieses. Treue Begleiter sind ihr dabei Rhythmen, die den Herzschlag des Zuhörers übernehmen zu scheinen, und ihn so noch heftiger in den Bann der Platte zerren. Das ganze passiert aber eher freiwillig, denn auch die restliche Instrumentation ist einfach zu einladend, um sich nicht einer kleinen Phantasiereise in andere Welten zu unterziehen. Welten, in denen die Zeit stehen bleibt, und man zugleich soweit in die Zukunft reist, wie es nur eben möglich ist. Ein Merkmal des Sounds von „Niki & The Dove“. Meint man im ersten Moment noch Anleihen einer Kate Bush zu hören, wird diese fast schon dreiste Unterstellung im nächsten Moment durch nie dagewesene Klangfarben und Bilder überboten. Der nächste Song, das absolute Highlight des Albums,
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hält, was er im Titel verspricht. „The Drummer“ hätte auch gar nicht anders klingen können, als mit epischen Drumbeats und animierenden Dance-Sounds geflissentlich vollgestopft. Hier wird der Beweis zu vorangegangener These sogar gleich in den Songtexten mitgeliefert: „Oh a beat to the bone / Oh I love the rhythm / The pounding of my heart/ It‘s the heart, it‘s the heart, It is what makes me human“. Die Nachfolger driften völlig in die weitesten Hemisphären ab, bis man sich mit „Mother Protect“ irgendwo bei den Inkas wiederfindet. „ And I got no time for second thoughts now“ lässt uns Malin anschließend wissen. Wo andere Interpreten zwischendurch auf Verschnaufpause in Form von Balladen oder Akustiksets setzen, wird hier der Sprit der Zeitmaschine nur so verprasst, um von einem Knaller-Track zum nächsten zu donnern. Tatsächlich bekommt auch der Konsument keine zwei Sekunden, um das Gehörte nur ansatzweise definieren zu können. Diese Power kommt aber keinesfalls zu übertrieben, sondern genau richtig. „Under The Bridges“ bildet den perfekten Closer in Form eines musikalischen Feuerwerks, in dem noch einmal alle Instrumente zusammengetrommelt werden. - jl -
Reingehört werden kann unter: www.kaot-magazine.de/sampler
FAZIT: Das ist nicht von dieser Welt. Donnernd, phantasievoll und in sich stimmig. Diese Ansammlung an bisher unübertrefflicher Genialität reißt einen förmlich vom Hocker. Gut zu wissen, dass das Duo bereits an neuem Material sitzt. Als reine Popmusik kann man das ganze trotzdem nicht durchgehen lassen. Dafür ist es dann doch ein paar Ecken zu spirituell geraten. Wer sich darauf einlässt, wird so schnell nicht wieder in die Normalität der Radiobeschallung zurückkehren wollen. Gute Reise allerseits.
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AUDIO | REVIEW
6
FLORENCE & THE MACHINE
„Ceremonials“
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DJANGO DJANGO
„Django Django“
Produktionsjahr: 2012
Produktionsjahr: 2012
Produktionsland: Großbritannien
Produktionsland: Großbritannien
Produziert von: Paul Epworth
Produziert von: David Maclean
Man hatte lange darauf gewartet und nun konnte man sich bereits am zweiten Album der britischen Band satthören. Die Erwartungen waren und sind nach dem erstklassigen Debut-Album „Lungs“ entsprechend hoch, doch man kann zunächst einmal sagen, dass diejenigen, welche eine Weiterentwicklung zum ersten Album erwartet hatten, leider enttäuscht wurden. Vielmehr ist es wie das erste Album, nur noch weniger abwechslungsreich. Mit viel Pathos versucht es die Hörer zu locken, doch dieser Zauber hält nur die ersten drei Lieder an, dann möchte man etwas Experimentelles, Gewagteres hören, doch dieser Moment bleibt uns Hörern vorenthalten. In der Instrumentierung sind ebenfalls keine neuen Wagnisse zu erwarten. Jedes Lied erklingt mit den Frauenchören und den stark eingesetzten Drums wie eine Hymne und als hätten sie der Welt was Großes mitzuteilen. Es ist gewissermaßen das Gewisse Etwas, was man auf diesem Album vergeblich sucht, man möchte wie beim Vorgänger überrascht werden. Nahezu jedes Lied beginnt ruhig und getragen und entwickelt sich bald zu einem großen Etwas, bei dem man denkt, mehr geht nicht. Möchte man weiter den Vergleich zum ersten Album bemühen, vermisst man ferner den mannigfachen Klang und Stil in jedem Lied. Wenn man es böse ausdrücken würde, könnte man das neue Album eintönig und zu aufgesetzt betiteln. Gute Ansätze zeigt Florence & The Machine in den Liedern Breaking Dawn, Lover to Lover, Seven Devils und Leave My Body, um einmal vier Songs zu nennen, die ein wenig aus der Reihe tanzen. Diese Tendenz der neuen Platte ist vermutlich auf die Songwriter zurückzuführen. Bei nahezu allen Songs in ihrer Karriere hat Florence Welch, die Frontsängerin, ihre Finger im Spiel gehabt. Doch während auf dem ersten Album einige verschiedene andere Songwriter ihre Ideen dazu beigetragen haben, gab es auf dem zweiten Album nur noch einen anderen Hauptakteur namens Paul Epworth, welcher zuvor bei anderen großen Namen wie Adele, Cee Lo Green und Plan B mitbasteln durfte. Es hat den Anschein, als würde sich genau dieser Mann durch das Album schlängeln. Jedoch, obwohl „Ceremnonials“ zu eintönig und auch ein wenig unerwartet kommerziell daher kommen mag, ist nicht alles nur mittelmäßig. Wer das erste Album genial fand, kann auch an diesem Album großen Gefallen finden. Frei nach dem Motto, wo Florence draufsteht, ist auch Florence drin. Die Britin bleibt ihrem Stil treu und zeigt eindrucksvoll, auf welchem Gebiet der Liederform sie stark ist, denn das Album stellt ihr Können nicht ansatzweise in Frage. Und doch scheint es viel mehr für die große Bühne, als für den heimischen CD-Spieler konzipiert, welches die Sängerin mit ihrer großen Stimme eindrucksvoll beweisen kann. Als Tipp sollte man sich eher noch die Deluxe-Version des Albums gönnen, auf dem weitere völlig neue und zugegeben leider auch interessantere Songs zu finden sind. - mk -
Der Song beginnt, eine Wand aus gesanglichen Versatzstücken, Tamburine-Claps und elektronischen Hintergrundgeräuschen wuselt einem entgegen. Das ganze klingt wie eine Mischung aus Radiosendersuchlauf und Countryshow. Es folgen crunchy gespielte Gitarrenriffs. Man hat das Gefühl, gleich passiert etwas ganz großes, gleich wird man Zeuge davon, wie die Bundeskanzlerin höchstpersönlich, beflügelt durch die animierenden Klänge der Musik, zum Stepptanz mit Aerobic-Einlagen auffordert. Die Rede ist von „Default“, der Debutsingle und dem dritten Track auf dem Debutalbum der britischen Musik-Gemeinschaft „Django Django“. Den Namen hätte man sich übrigens nicht treffender aussuchen können. Er beschreibt jede nicht zu erfassende, unbeschreibliche Eigenart dieser Band so gut, dass man ihn gleich zweimal verwendete. Ob das wohl wirklich so war? Mir egal, man sollte es der Band zumindest einmal vorschlagen. Sogar der sonst eher schwer zu beeindruckende Modemann Lagerfeld kommt nicht umher, diese Herren als seine momentane musikalische Obsession zu betiteln. Künstlerisch wertvoll ist die Musik gewiss, das steht außer Frage. Doch was ist es genau, dass einem schon bei den ersten Klängen in pures Wohlsein und Verzücken versetzt? Fangen wir an beim Intro der Platte: Lawrence von Arabien lässt grüßen. Eine Hitzewelle aus Percussions, tiefen Trommeln und flimmernden Bassspuren bringt den Puls in die richtige Ausgangslage. Und schon geht’s zum nächsten Track, schwupps, befinden wir uns auf einer Hawaiianischen Insel, bevölkert von Hippies, allesamt mit Ukulelen gewappnet. Diese und ähnliche Bilder kommen einem schon allein in den Sinn, wenn man den Tönen dieser Songansammlung nur ein bisschen Aufmerksamkeit schenkt. Die lyrische Arbeit noch nicht einmal inbegriffen. In „Firewater“ werden dann sogar die Beatles mit den Beach Boys vermengt, als wäre dies das Normalste der Welt. Bei Django Django ist es das, weshalb die Platte bei aller Experimentier-Wucht dennoch extrem authentisch und wohl überlegt klingt. Was hier fabriziert wurde, wurde mit Herz und Verstand geschaffen. „Waveforms“ versetzt einen mit mehrstimmigem Canto mitten in eine singende Kamelkarawane, „Hand Of Man“ ist dagegen eher einer der ruhigen Vertreter des Albums und bietet Gelegenheit für ein inspirierendes Nickerchen an der Oase, bevor die Reise der lustigen Karawana zur Fata Morgana des guten Geschmacks mit westernähnlichen Gitarren, im Galopp und viel Geklatsche fortgesetzt wird. Das mag jetzt vielleicht alles ein bisschen übertrieben und an den Haaren herbeigezogen klingen, aber wer würde nicht in mitten einer Wüste das halluzinieren anfangen. Ja, dieses Album ist irgendwie auch eine Droge, eine gute, denn sie ist legal. Folgen in Form von Abhängigkeit jedoch nicht auszuschließen. - jl -
Essentials: Spectrum, Breaking Down
Essentials: Default, Waveforms, Skies Over Cairo
FAZIT: „Ceremonials“ ist ein recht solides Album für eine große Gemeinde, es ist kommerziell aber nicht nur vorhersehbar, wenn auch ein wenig eintönig. Es ist ein wenig zu dick aufgetragen, zu viel Hymne, statt Extravaganz und Neuem. Aber es ist definitiv ein Album für die Fans. Das Album scheint jedoch eher für eine Liveperformance ausgerichtet, denn „in Farbe“ überzeugen diese Lieder allemal, weil auch die Sängerin sie für die Bühne dementsprechend zu interpretieren vermag. Ein solides Album, das sein Potential aber bei weitem nicht ausschöpft.
FAZIT: Wer jetzt noch nicht heiß auf dieses vor kreativer Hitze sprudelnde Album ist, der ist doch derjenige, der nicht mehr ganz klar im Kopf ist. So sieht es doch aus!
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AUDIO | REVIEW
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IAMAMIWHOAMI
„kin“
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HOT CHIP
„In Our Heads“
Produktionsjahr: 2012 Produktionsland: Schweden Produziert von: Jonna Lee, Claes Bjørklund
Mit „sever“ und „drops“, den ersten Tracks des lang ersehnten Debutwerkes der schwedischen Künstlerkombo rund um Sängerin Jonna Lee, gleitet man in gewohnter iamamiwhoami-Manier in das Szenario der Scheibe ein. Worum es ganz konkret gehen soll, weiß man nicht, und aus den ästhetischen Videos wird man eigentlich auch nicht so recht schlau, aber die Skandinavier verstehen es einfach, eine gewisse Emotion zu transportieren, die ihr Ziel nicht verfehlt. Man munkelt, es dreht sich um die Gegensätze im leben, und die Teilbereiche des menschlichen Gehirns. Das Album knüpft genau da an, wo die Vorgängerserie „BOUNTY“, bestehend ausMusikvideos, „ aufgehört hat. Mit Elektronik in vielerlei Auswüchsen wird Schicht für Schicht ein Soundgerüst gebaut, über das Lee ätherisch schwebt. So viel die leichte Melancholie auch überall eingestreut wurde, lässt sich die gute Laune nicht leugnen, die sich in vielen der Songs breitmacht. Ganz deutlich hört man dies in „play“: Die sich immer mehr steigernden lalala-Gesänge versprühen reine Lebensfreude, der pompöse und mahnende Anfang ist da aber schon längst vergessen. „rascal“, gegen Ende des Albums, klingt selbstzufrieden und ruht summend in sich. „in due order“ und „idle talk“ sind erneut Ausreißer im Gefilde, mit etwas weniger Licht. Aber sie verlassen den Kontext des Albums keinesfalls, sondern sorgen für die nötige Abwechslung. „rascal“ ist der stimmige Rausschmeißer des Albums und steht für die Endorphin haltige Richtung, in die sich iamamiwhoami entwickelt haben. Sicher, auditiv wie visuell bewegt sich alles in einem Rahmen, der nicht zu weit entfernt von dem ist, was man bereits kennt, aber es wurden nicht nur altbekannte Äcker bestellt. Man hatte wirklich genug Zeit, sich darauf gefasst zu machen, wie „kin“ nun sein wird, und man wird nicht enttäuscht. Wo „BOUNTY“ noch düsterer klang, kann man auf „kin“ mehr Licht heraushören. Iamamiwhoami zeigen sich optimistischer, was auch damit zusammenhängen könnte, dass eine Last von der Künstlergruppe gefallen ist. Sie haben sich mit Hilfe des neuen Labels auf dem Indie-Markt etabliert. - fl -
PRO
CONTRA
+ Wer in „BOUNTY“ einen Freund gefunden hat, wird auch in „kin“ einen finden.
- Wer wirkliche musikalische Innovation sucht, muss wohl woanders fündig werden. Vielleicht entdeckt er ja „The Dirty Projectors“ für sich.
+ Gut gemachte, einfallsreiche, elektronische Musik, fern von jedem verzerrten AutotuneGedudel aus dem Radio.
- Das Wirrwarr um die Veröffentlichungsart des Albums könnte auch den ein oder anderen potentiellen Kunden abgeschreckt haben.
Essentials: drops, play, goods
FAZIT: Iamamiwhoami verstehen es, auf dem schmalen Grat zwischen nachdenklich, düster, mysteriös, freudig und zuckrig zu balancieren. Mehr als 43 Minuten lang wird eine Stimmung durch die Beats und Gesangsschichten zusammengeklöppelt, die in feinen Abstimmungen zwischen leichter Wut und Euphorie hin und her schwappt, sich aber für keines von beiden definitiv entscheiden möchte. Gut so, denn das sorgt für genügend Abwechslung!
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Hot Chip sind wohl die beste Band gleich nach den Beatles. Auf ihren ersten Alben haben sie dies zu Genüge bewiesen. Jetzt soll das Image aber zu wackeln beginnen. Der Sound des neuen Werkes ist so belebend und lebendig, wie man es von den Boys aus dem UK gewohnt ist. Gewohnheit spielt generell eine große Rolle, es wird nicht viel Neues gewagt oder erprobt. Der Perfektionismus in der Melodieführung und Instrumentation bleibt der Gleiche, die Band sich somit mehr als treu, was auf Dauer aber langweilt. Die Sammlung klingt wie aus einem Guss. An sich nichts Schlechtes. Wandelt sich der Fluss nach 3 Tracks aber in ein zähes Kaugummi, möchte man nur ungern in ihm verweilen. Wo Tracks wie „Night & Day“ oder „Flutes“, welche wohl nicht umsonst die ersten Singleauskopplungen waren, auf hohem Niveau faszinieren, plätschert der Rest als überdurchschnittliches Beiwerk davon. Diese Tracks kommen nur schwer in Fahrt. Gelingt es einem Song, diese wieder aufzunehmen („How Do You Do?“), wird er von einem anderen wieder ausgebremst („Always Been Your Love“). - jl Essentials: Night And Day, Flutes, How Do You Do
FAZIT: Auf Anhieb wiederzuerkennen, aber nur schwer auf eine Ebene mit den Vorgängern zu stellen. Obwohl Stil und Sound sich kaum geändert haben, oder vielleicht gerade deshalb?
9
GRIMES
„Visions“
Nach zwei zuvor im Netzt veröffentlichten Gratis-Alben der kanadischen Soundtüftlerin Claire Boucher waren die Erwartungen an das erste, „richtige“ Album enorm hoch. Und siehe da, mit Leichtigkeit übertrifft sie diese. Ihre optisch auffällige und quirlige Art spiegelt sich vollkommen in ihren musikalischen Gewändern wieder. Für die Albumaufnahmen schloss sie sich sogar längere Zeit in ihrem Zimmer ein, um mit voller Konzentration bei der Sache zu sein. Die Enge der Produktionsstätte hört man aber keineswegs heraus, denn die elektronisch-tanzbaren Klänge gehen über jegliche Horizonte hinaus. Wenig vorhandenen Kenntnisse in Bezug auf Musiktheorie versucht sie nach eigenen Abgaben auch auf dieser Platte durch rigorose, ausufernde Stimmakrobatik und ansteckend-wummernde Beats zu vertuschen. Sehr sympathisch und vor allem authentisch das Ganze. Die Retrospektive der mittlerweile kostenpflichtigen Vorgängeralben sowie die Betrachtung der offiziellen visuellen Begleitmedien sollten, aus Respekt der Künstlerin gegenüber und zum besseren Gesamtverständnis, nachgeholt werden. Lohnt sich wirklich, versprochen! - jl Essentials: Circumambient, Symphonia IX, Oblivion
FAZIT: Selbstbewusst, mitten ins Gesicht und doch geheimnisvoll wirken die Tracks eines der wohl besten Alben des Jahres. Was hier vorgelegt wird, besteht trotzdem jede Reifeprüfung, cum laude.
AUDIO | REVIEW
8 FRIENDS „Manifest!“ Unzählige Sprichwörter gibt es über Freunde, die man hier jetzt zum Besten geben könnte. Keines davon würde dieser Truppe aus Brooklyn aber nur im Geringsten gerecht werden. Nicht nur, weil sie das eng verbundenste Kollektiv seit den Kindern aus Bullerbü darstellen, sondern weil ihre Musik auch jeglicher Schwafelei und Klischees über Freundschaft entgeht. Sängerin und Front-Frau Samantha Urbani zeichnet für die Lyrics verantwortlich, der Rest kümmert sich um die musikalische Untermalung. Und so funktioniert das bestens. „When you see me walking around with him / I‘m not just another chick / I‘m his girl“ singt sie straight heraus, ihre Kollegen schenken ihr dazu die gehörige Portion Gitarren, Bongos und Glockenspiel. Dass alles dabei noch verdammt rotzig klingt, ist eine Kunst für sich, die auf dem restlichen Album bis zur Perfektion durchdekliniert wird. Wie unverschämt, dass das ganze dann auch noch so funky ist, um den perfekten Soundtrack für einen faulen Sommertag zu bieten. - jl Essentials: I‘m His Girl, Ideas On Ghosts, Home, A Thing Like This
MARSIMOTO
„Grüner Samt“
Das relativ neue Album vom Herrn Marsimoto (auch bekannt als Marteria) ist ein Muss für alle, die saftige Bässe lieben und ein Fan sind von Menschen, die sich nicht ganz so ernst nehmen. Marsimoto hat mit „Grüner Samt“ so manche Herzen 18- bis 25-Jähriger, gern-mal-einen-durchziehender Jungs berührt und ist auf jeden Fall hörenswert! Live (natürlich noch besser!) kann man ihn feiern vom 7. bis 9. Juli auf dem Splash! Festival. Bis dahin heisst es Kopfhörer auf und Tracks wie „Wellness“ oder „Blaue Lagune“ lauschen! - lj -
DIE ANTWOORD
„Ten$ion“
Sie sind wieder da, die Rapper aus Afrika, von denen immer noch niemand so richtig weiß, ob sie das, was sie tun, ernst meinen oder es lediglich die genialste Parodie auf das Rappertum der Neuzeit ist. Eins steht jedoch fest: Ihrem Stil aus peitschenden Rhythmen und Ping-Pong spielenden Synthie-Sounds bleiben sie treu. Natürlich darf auch die quitschige Vokalkunst Yolandi Vissers nicht fehlen, ebensowenig wie die fucking Rhimes und Lines ihres mänlichen Mitstreiters Ninja. Im Vergleich zum Debut kommt dieses Album noch einen Zacken kantiger rüber. Das Intro überrascht ferner durch wohltemperierte Chorgesänge in Afrikans. - jl -
NORAH JONES „Little Broken Hearts“
Norah Jones ist zurück! Und das in einer Form, in der wir sie uns nicht besser hätten vorstellen können. Einen ersten Versuch sich zu verändern, startete die Dame schon im Jahre 2009 mit dem Album „The Fall“. Ein Schritt in die richtige Richtung war das Album bestimmt, aber wirklich überzeugen konnte es irgendwie auch nicht. Bei „Little Broken Hearts“ ist das jedoch ganz anders. Norah ist sich dieses Mal ganz treu geblieben und überzeugt trotzdem mit neuen und innovativen Kompositionen, die nur bedingt Platz neben ihren alten Platten finden. Somit ist die gewohnte „Grundgechilltheit“ bei diesem Album gottseidank nicht verloren gegangen. Mit Vintage-Effekten und sehr persönlich wirkenden Songs (u.A.: „Miriam“, „Say Goodbye“ und „Happy Pills“), hören wir da eine neue und vor Allem reifere Norah. Die Kompositionen bewegen sich von spannend über melancholisch und trotzig durch alle Register der Emotionen und enden in einer Suppe purer Jones-Genialität. Man merkt, wie stark sich Norah’s Produzenten an alten Elementen der 60er/70er Jahre vergriffen haben und diese à la „Beatles“ in ein simpel produziert wirkendes, alt klingendes Wunderwerk verpackt haben. Das Album ist schlichtweg empfehlenswert und sollte nicht ungehört bleiben! - jf -
MARINA & THE DIA -MONDS „Electra Heart“ Eines der Alben, was mir zur Zeit am besten gefällt und das mich am meisten enttäuscht. Marinas Stimme ist noch immer eine der Vielfältigsten, nur leider sind die elektropoppigen Melodien zu einfach gehalten, zu wenig variabel, als dass sie die ganze Bandbreite ihres Stimmvermögens ausschöpfen könnte. Abgesehen von der platten Melodieführung, die nach einer Mischung aus Gwen Stefani und Katy Perry klingt, macht diese poppige Musik im Sound der 80er gute Laune und passt bestens zum Sommer. Konzentriert man sich dann noch auf den Text der Songs, bemerkt man, dass Marina versucht, eine perfekt glänzende heile Welt darzustellen, dabei ganz subtil die Falschheit dieser Welt enthüllt, was sie in zumindest textlich auf das Niveau ihres ersten Albums hebt. - jr -
ENTER SHIKARI
,,A Flash Flood of Colour“
Enter Shikari verblüffen wiedereinmal die Fans mit ihrem neuen Album. Eine Mischung aus Hardcore und Trancecore, Drum´n´Base sowie verrückten Dubstep-Sounds bringen jede Anlage zum Beben. Wer tanzet, der findet. Im ersten Moment möchte man mit ausrasten, im nächsten einfach nur mittanzen und im dritten nur grinsen, weil man sich so ob der geilen Sounds erfreut. - ag -
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IV ED O
VI DE O
ALLES, WAS MAN SEHEN KANN, IST HIER ANZUTREFFEN. OKAY, NICHT ALLES. ABER DENNOCH VIELES, VORNEHMLICH AUS DEM BEREICH BEWEGTBILD, ABER AUCH ANDERE OPTISCHE REIZE KOMMEN NICHT ZU KURZ. DIESMAL VORZUFINDEN SIND EIN MEHRSEITIGER ARTIKEL ZU DEN MOMENTAN BESTEN TV-SERIEN. GEFOLGT VON ZWEI FOTOSTRECKEN, WIE SIE UNTERSCHIEDLICHER NICHT SEIN KÖNNTEN PLUS EINER KNALLHART RECHERCHEIRTEN ANALYSE ZUR NEUESTEN NOIR-TV-TALKSHOW ROCHE & BÖHMERMANN AUF UNSER ALLER LIEBLINGSSENDER zdfKULTUR. NOCH MEHR THEMEN NACH DEM UMBLÄTTERN. DA FALLEN EINEM GLATT DIE AUGEN RAUS, ODER?
VIDEO | INSPIZIERT
INSPIZIERT:
Roche & Böhmermann Ein dunkles, beinahe schwarzes Studio, irgendwo in der Nähe Kölns. Darin befindet sich ein runder, ebenfalls schwarzer Tisch mit Standmikrofonen. Über ihm hängt eine verdunkelte, große Tischleuchte. Im Hintergrund hängt ein großes Schild dass in Flughafentafel-Lettern den Namen der Show preisgibt: „Roche & Böhmermann“. Eine Show, die auf den ersten Blick aus dem Senderarchiv der 70er Jahre entkommen zu sein scheint. Die (dennoch sehr ansehnlichen) Outfits der weiblichen Moderationshälfte und Fick-Buch Autorin Charlotte Roche bedienen diese naheliegende These ebenfalls. CoModerator und bekennender Billiganzugträger Jan Böhmermann (wahlweise auch Dönermann oder Böhnemann) ist bisher im Radio zu sehen gewesen, über Webcam. Zuhören konnte man ihm hin und wieder in der Harald Schmidt Show, wenn man sich die Augen zugehalten hat. Tatsächlich handelt es sich bei „Roche & Böhmermann“ aber um eine der neuesten, hippsten, rotzigsten und ganz und gar verbraucherunfreundlichsten Talk-Shows Deutschlands. Jawohl. Und das hat seine Gründe, denn für jede Sendung gibt es festgesetzte Grundregeln. Erstens: Es darf, ja es soll sogar geraucht werden, Telefonieren während der Aufzeichnung wird ebenso geduldet, mit Alkohol wird nicht gegeizt (Hugo Egon Balder würde sich im gefühlten Grabe umdrehen, hatte er doch die selbe Idee, nur wollte das damals einfach kein Sender ausstrahlen). Zweitens: Die Gästeliste wirkt wahllos zusammengewürfelt. Gut so, keine Spur von Promogelaber. Das schafft Freiraum für Zufälle und Ausrutscher. Drittens: Das Publikum im Studio bleibt im Dunkeln. Viertens: Der Fernsehzuschauer auch. Bei Bedarf kann ein Knopf gedrückt werden, der das Gesagte später am Fernsehbildschirm mit einem bedrängenden Piep-Ton versieht. Fünftens und wichtigstens: Die Einspieler für jeden einzelnen Talkgast, brillant vorgetragen von William Cohn (der auch für Intro und Epilog zur Sendung sagenhaft irrsinnige Zettel vorlesen darf). Beschreiben lassen sich besagte Einspieler als Summe aus ultimativer Lobhudelei (wie man sie aus der zweitbesten Talkshow des deutschen TVs
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kennt) plus absoluter Verachtung, weniger der ultimativen Lobhudelei. Dies sorgt gleich im Anschluss für ordentlich Bums in der Bude, jeder will wissen: Stimmt das? Warum seid ihr so knallehart zu uns? Muss ich das jetzt gut finden und gute Miene zum Bösen Spiel machen? Darf ich mich enthalten oder muss ich Stellung beziehen? Gerade diese Unsicherheit auf Seiten der Gäste wie Zuschauer macht die Sendung aus, und lässt den Gast mehr preisgeben, als in so ziemlich allen anderen ShowFürzen. Man weiß nie, was die beiden kecken Moderatoren im Voraus ausgeheckt haben. Man ahnt nur, dass es so gewesen sein muss, wie sie sich verschmitzt kichernd gegenüber sitzen, ständig Zettel aus dem Off gereicht bekommen (denn Regieanweisungen mit Knopf im Ohr sind doof), in der Hoffnung, dass doch bitte gleich jemand in den riesigen, metaphorischen Scheisshaufen treten möge, den sie vorab so schön drapiert haben. Nicht zu unterschätzen sind die prächtigen Raffinessen, die sich Böhmeroche für jede Sendung einfallen lassen. Passt ihnen ein Gesprächsverlauf nicht, wird einfach zurückgespult und dort angesetzt, wo alles noch in Ordnung war. Denn andere Meinungen als die der Moderatoren sind von Anfang an ausgeschlossen. Alternativ wird die illustre Gästerunde eingefroren, um über sie herzuziehen, Viagra zu HolocaustGesprächen eingenommen, oder einfach das Publikum finanziell bestochen, damit es halbwegs belanglose Fragen stellt. Das Konzept geht mehr als auf, sagen auch die Zuschauerzahlen. Im Verlauf der ersten Folgen konnte der ausstrahlende Sender zdf.kultur eine Quote von 0,5% vorweisen, was für einen digitalen Spartenkanal dieser Art (mit zeitgleicher Konkurrenz durch Günther Jauch) einer unbefleckten Empfängnis gleich kommt. Eine Fortsetzung sollte somit gar nicht erst diskutiert werden, sondern schon jetzt beschlossene Sache sein.Fest steht: So selbstverliebte, nahezu perfekt harmonierende Moderatoren, denen man jeden, aber auch wirklich jeden Scheiss verzeiht, darf und wird es nur einmal geben. Hier sind sie: Roche & Böhmermann. Fuck Yeah!
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VIDEO | NEUFUNDLAND
NEU FUND LAND Nichts ist momentan so sehr im Trend, wie das Spiel mit dem eigenen Geschlecht. Kein Wunder, dass das momentan bestbeschäftigtste Model den ebenso androgynen namen Agyness Deyn trägt. Man nehme eine Prise Rock‘n‘Roll , ändere den Namen Laura Hollins in Agyness Deyn und kombiniere die Eigenschaften extravagant mit einem Touch von einer Unangepasstheit und heraus kommt das neue ,,Model of the Year“, über das alle sprechen. Wenn Kate Moss Schnee von gestern wird und Topmodells wie Julia Stegner und Jessica Stamm als nicht präsent genug abgestempelt werden, ist es Zeit sich zu fragen wer an alle dem schuld ist?!? Keine Geringere als das Supertalent und Rockröhre Agyness Deyn! Das 1,74m nordenglische Model mit dem strohblondem Pixie-Schnitt stieg mit 14 Jahren in das Modelbusiness ein und wurde nicht gerade wegen ihres ungewöhnlich lässigen und rockigen Stils über Nacht zum Star der Modesezene. 1999 gewann sie dann den ModelWettbewerb „ Face of ‚99“ in Rossendale und zog darauf hin nach London,wo sie Musik und Schauspiel studierte. Mit Deyns Unterzeichnung eines Modelvertages bei der Agentur „Models1“ändert sich das Leben der damaligen 18- Jährigen schlagartig, so dass sie von da an Cover berühmtester Modezeitschriften wie die Elle und Vogue ziert und ersetzt Kate Moss als Burberry Model für den Duft ,,The Beat“ in einer weltweiten Kampagne ersetzt. Zahlreiche Modeljobs für Blumarine, Hugo Boss, Giorgio Armani und die Betitelung als Muse für den englischen Designer Henry Holland beschreiben nur annähernd wie erfolgreich Agyness ist. Ihr Markenzeichen sind die platinblonden Haare, auffällige Karomuster und besonders knallbunte New-Rave-Farben. Als Stilikone wird Agyness Deyns von der Londoner Szene geprägter Stil oft kopiert und nachgestylt. Sie ist das Vorbild vieler Frauen in England. Ihre überraschend unkonventionellen Kombinationen lassen die Modewelt den Atem anhalten. Agyness Deyn wäre aber nicht DIE Agyness Deyn, wenn nicht mehr hinter ihrer Person stecken würde. So hat sie schon öfters bewiesen, dass sie nicht nur den Catwalk perfekt beherrscht, sondern noch viel mehr Talente mit sich bringt. Mit der Musik war Deyn schon immer auf eine gewisse Weise verbunden und hat musiktechnisch eine Menge drauf. Neben der Band ,,Lucky Knitwear“ gründete sie wenig später auch ihre eigene Band ,,Gene Jacket“. Heutzutage versucht sich Deyn als Schauspielerin und spielt in dem Kurzfilm ,,The Right Side of My Exultant Brain“ an der Seite von Jake Hoffmann. Desweiteren zeigte sie ihr schauspielerisches Talent für verschiedenste TV Spots unter beweis. Kürzlich hat Deyn ihre erste Modekollektion „I Am By Agyness Deyn for Barneys Green“ für Barenys Japan gelauncht. anlässlich der Shop-Eröffnung des Labels und Kobe designt, sodass man auch in Zukunft noch viel von ihr hören wird.
Text: Lara Stöppel Foto: Model Candids
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VIDEO | STYLO
STYLO DAS AUGE ISST MIT. Sie hält für uns ein wachendes Auge über die aktuelle Modewelt. Ihr entgeht nichts und niemand, Lob und Kritik werden gerecht unter allen Teilnehmern verteilt. Lara Stöppel schrieb bereits für Modereviews der GRAZIA und mischt auch sonst ordentlich im Modedschungel
mit. In dieser Ausgabe inspiziert sie den ewigen Trend von Jeans und Lederjacke, wirft einen Blick auf das Revival der Hosenträger und hält fest, dass es nicht immer nur die knalligsten und flippigsten Farben seien müssen, um ein Outfit sehenswert zu machen. Mit dem Blick für‘s
Detail wird sie dem ein oder anderen vielleicht sogar den Weg zum baldigen, perfekten Festivaloutfit weisen. Ein gelber Friesennerz scheint schon mal nicht ausgeschlossen. Der funktioniert auch bestens bei Sonne.
by Lara Stöppel
Die schwedische Sängerin Lykke Li zeigt, wie nah sich doch Musik und Mode sein können, denn die melancholische Indie-Musikerin überzeugt nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihrem einzigartigem Stil, indem sie ausschließlich gedeckte Farben wie Weiß, Pudertöne, Grau, Schwarz oder Weiß trägt. So wird ein raffiniert geschnittener XL Blazer durch Details wie feminine Ketten oder oder Stirnbänder verfeinert und stilvoll ergänzt.
Lykke Li SEITE 62
KAOS ||STYLO VIDEO STYLO
DALEY
Schlicht und auf den Punkt: Daley verzichtet auf viel Schnick Schnack und lässt es in Sachen Farbe eher ruhig angehen. Es stimmt, Schwarz geht immer. Doch der Undercut und die Retrobrille im 3DStyle können das Styling nur geringfügig aufpeppen. Mit diesem Outfit bewegt sich Daley zwar auf der sicheren Seite, erfindet aber gleichzeitig auch nichts außergewöhnlich Neues. Überrasch uns doch mal wieder!
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VIDEO | STYLO
Ein Duo, das neben ihrer guten Musik auch noch völlig authentisch rüberkommt. Sie überzeugen mit ihrem punkigen Retro Style und kombinieren Lederjacken mit einfachen Jeans und Stachelarmbändern. Highlights wie rote Lippen oder Nägel verleihen dem Outfit den letzten Schliff und bringen einen Spritzer Farbe zu den doch eher düster gehaltenen Outfits ins Spiel.
.. .sleigh bells DeIc
HkIn
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D
Hauptsache ausgefallen! Wer bei Deichkind anfängt nachzudenken, was das ganze soll, der ist so ziemlich auf dem Holzweg. Die Hamburger Hip Hopund Electropunk-Formation gibt in Sachen Styling alles und trifft damit zwar nicht immer den Geschmack der Massen, bleibt sich jedoch treu. Es bleibt zu sagen: Leider geil, Jungs!
VIDEO | STYLO
DIPLO Diplo macht‘s vor: Ein Nadelstreifenjakett, darunter ein Hemd mit Krawatte und die wohl gestriegeltste Frisur, die man sich vorstellen kann. Doch nicht alles was vorgemacht wird, sollte man nachmachen. So kĂśnnte man meinen, dass der DJ und ReimerProduzent in diesem Outfit eine andere Facette zeigen will. Doch wir lieben die abgedrehte Seite von Diplo und wollen mehr davon sehen. Also leg den Anzug beiseite und hol die Jacke wieder raus!
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VIDEO | STYLO
Marlen
Friesennerz, Bl端mchendbluse und dunkle Jeans, eine unschlagbare Kombi f端r die aktuelle Festivalsaison. Dazu noch festes Schuhwerk, und man ist f端r jedes Wetterchen gewappnet. Kombiniert werden kann das ganze mit einer runden Sonnenbrille, der Rand sollte jedoch nicht zu dick sein, da das restliche Outfit schon Blickfang genug ist.
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waLdi
Wer hat eigentlich Mitschuld am Revival der Hosentr채ger? Wie dem auch sei, praktisch sind sie, und wenn man es mit dem Muster nicht 체bertreibt, und eher zu schlichteren Farbvarianten greift, sogar ein echter Hingucker. Ob die Hose vorher 체berhaupt gen Boden zu rutschen wagte, ist eh nur Nebensache.
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*+* CE N E R O FL Feuerrote Haare und Lippen, dazu ein Porzellanteint, der zerbrechlicher und zarter nicht sein kann. Nur die Augen von Florence Welsh 체berzeugen noch mehr, als es der Rest ohnehin schon tut. Bei so viel Lob jedoch auch ein Kritikpunkt, denn die S채ngerin sollte es mit dem F채rben nicht 체bertreiben und auf die Farbe bei den hell gebleichten Augenbraun lieber verzichten.
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has
Z a h ACK ango
ver
:)
Kein Wunder, dass man Zach Galifianakis jederzeit mit dem Kassenschlager ,,Hangover“ in Verbindung bringt, denn auf diesem Foto sieht der Schauspieler wirklich so aus, als ob er gerade sein eigenes Hangover verarbeitet. Ein bisschen weniger Bartwuchs wäre da wohl angebrachter, Zack. So könnte man meinen, dass der US-Comedy Star nach der Devise lebt: ,,Weniger auf dem Kopf ist mehr am Kinn“.
Wer sich jetzt fragt, woher man diese Junge Dame kennt, sollte schnell auf eine Antwort kommen, denn die 27 jährige Moderation wandert nicht gerade unauffällig über Deutschlands Bildschirme. Durch ihren außergewöhnlichen Stil kombiniert sie Klamotten von denen manche noch nicht mal zu träumen wagen und schwimmt damit auf voller Erfolgslinie. Wir wollen mehr von der flippigen Russin sehen!
Palina
<3
RYa -N ---
Der zur Zeit heiß gehandelte Typ in Hollywood ist an Coolness kaum zu übertreffen. Ryan Gosling hat alle im Sturm erobert und bewegt sich styletechnisch auch nicht gerade auf dünnem Eis. Mit einem sportlichen wie coolen Outfit überzeugt er im FIlm „Drive“. Accessoires wie lederne Handschuhe und eine Sporttasche runden das Outfit ab.
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T H E F U T U R E L O O K S B R I G H T.
“I am just so fascinated by the body.” McGinley in einem Austellungsraum mit einigen seiner „Nackt-Bilder“.
VIDEO | RYAN McGINLEY
RYAN McGINLEY Fotografen gibt es wie Sand am Meer, seitdem jeder zweite Familienspross sich eine Spiegelreflex zu Weihnachten hat zukommen lassen. Doch Fotografen wie den folgenden, gibt es in überschaubarem Maß. “Meine Photographien zelebrieren das Leben, den Spaß und das Schöne. Sie zeigen eine Welt, die nicht existiert, eine Fantasie. Dort ist Freiheit Wirklichkeit geworden, und es gibt keine Regeln – es ist genau das Leben, das ich gerne leben würde.”, so McGinley, geboren 1977 in Ramsey, über sein bisheriges fotografisches Schaffen. Aufgewachsen in New Jersey, zog es ihn und seine Skaterfreunde rasch nach New York, wo sie WGs in der Bleecker Street und bald darauf in der Lower East Side bezogen. „I‘ve probably been sitting on sidewalks too much.“ In dieser Zeit begann McGinley mit seinen außergewöhnlichen Momentaufnahmen: Fotos seiner Freunde in den skurrilsten aber auch authentischsten, ungestellten Situationen, die das Leben zu bieten hat. Unter dem Pseudonym „Bowery School“ entstand bald eine neue Künstler-Kombo unter den Befreundeten, denen noch die beiden Extremkünstler Dash Snow und Dan Colen angehörten. Manch einer betitelte sie sogar als „Warhols Children“. Es dauerte nicht lange, bis Ryan seine Bilder ausstellen durfte, versprühten diese doch einen ganz besonderen Charme, an dem man sich nicht satt sehen konnte. Nach dem Studium in 2000 organisierte McGinley seine erste Soloausstellung „The Kids are Alright“ in der Galerie 420 am West Broadway. Es folgten Soloausstellungen in Galerien in Berlin als auch Mailand. Nachdem sein 2002 handgefertigtes Fotobuch in der hiesigen Kunstwelt Aufsehen erregt hatte, folgte 2003 prompt eine Ausstellung im Whitney Museum of American Art. Noch im selben Jahr wurde er zudem vom American Photo Magazine zum Photographer of the Year gewählt. Das ungeplante, spontane Moment seiner Fotos rückte somit ein Stück weit in den Hintergrund. Es folgten durchgeplante Fotoreisen, Auftragsarbeiten mit der aus dem schottischen Hochadel stammenden Schauspielerin Tilda Swinton sowie eine Reihe an weiteren Werbevideos und Fotografien für die Modewelt, in denen er unter anderem tattoowierte Models mit Schmetterlingen bestückte. Im Gespräch mit dem Magazin „The Talks“ gesteht er: „I got so much attention from that show at the Whitney that everyone sort of knew who I was and up until that point nobody really knew me. So then when I was making photographs out and about, it didn’t seem real anymore. I felt like people were too aware and I wasn’t this anonymous person with a camera anymore. It didn’t feel right. I also sort of had shot everything that I wanted to shoot. I was getting bored of documenting things. I just felt like it was time to start making things happen.“ Sein wohl bekanntestes Bild ziert das Albumcover der isländischen Band Sigur Ros, auf dem eine Horde nackter Jugendlicher von hinten zu sehen ist, wie sie über einen Highway zu stürmen scheinen. Ob es nicht schwierig sei, solche Bilder,
wo auch durchaus das ein oder andere Gesicht genau zu erkenne ist, für die weltweite Veröffentlichung zu bekommen, ist eine dem Fotografen häufig gestellte Frage. Das sei kein Problem meint dieser. Jeder wäre sofort dabei gewesen. Außerdem dienten sie als Lückenfüller des Gedächtnisses, da man jeden tag auf Droge gewesen sei. Für ein neues Projekt traute er sich 2010 sogar in ein weißes, nichtssagendes Studio, und rückte die Models noch mehr in den Vordergrund „When you remove everything and it’s just in the studio, it’s only really about emotion.“ Vielleicht auch daher der Titel des daraus entstandenen Buches „Everybody Knows This Is Nowhere“. McGinley hat Hiermit seine Angst vor der weißen Studiowand überwunden und sich bewusst gemacht, das Rad zwar nicht neu erfinden zu können, dafür aber ein Stück zur derartigen Fotografiekultur beizutragen. Hauptsache, man könne immer erkennen, dass die Bilder von ihm stammen. „I‘m trying to find my voice“, sagt er bescheiden im Interview mit der New York. Für das Studioprojekt ließ er extra auf Festivals und in Kunstschulen gecastete Menschen einfliegen, die er dann mit 1500 bis 2000 Bildern pro Person ablichtete. Sogar erstmals auf digitalem Weg. „I’ve always shot film, but digital is the only way that I can work in the studio, because I sort of approach using the studio camera like a candid camera. And it would be insane to shoot as much as I did on film...“ Auf die Frage, ob er sich technisch in den jahren seines Schaffens in einer besonderen Art und Weise entwickelt hat, weiß er nur zu antworten: „I’m so bad technically. I never trained in photography. I studied graphic design, and I always ask them just to put the camera on automatic. Seriously.“ Seine neueste Retrospektive in Form des Fotobandes „You And I“ zeigt sie wieder, die phantasievollen Sprungbilder nackter Menschen, umgeben von Baumkronen, in mitten einer düsteren Höhle oder auf irgendwelchen Feldern und Wiesen im strahlenden Sonnenschein. Zurück aus dem Studio, hinein in die urbane Jungkultur. Text: Julian Lausen Fotos: Ryan McGinley
“YOU AND I“ 21. Dezember 2011 Twin Palms Publishers
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VIDEO | IAMAMIWHOAMI
IAMAMI WHOAMI
31.01.2010: Das erste Video mit dem abschreckenden Titel „Prelude 699130082.451322-5.4.21.3.1.20.9.15.14.1.12“ wird auf dem Youtubekanal eines „iamamiwhoami“ hochgeladen, parallel an einige Musikblogs geschickt. Zu sehen sind zunächst nur Szenen einer Waldlichtung. Bei genauerer Betrachtung sieht man Körperteile aus den Bäumen und Büschen ragen, am Ende sogar Frau in einer Art dunkler Brutkammer. Zu hören sind sphärische, experimentelle Elektro-Klänge. Fortan wird heiß diskutiert, was man hier denn gerade zu sehen bekam. Am schnellsten sind die sozialen Netzwerke. Etablierte Musikmagazine folgen. Musiker mit anstehenden Alben werden systematisch in den Topf geworfen. Ist dies etwa ein Vorbote der neuen „Goldfrapp“-Platte, oder handelt es sich um ein neues Projekt des schwedischen Duos „The Knife“? Oder steht am Ende gar nicht die Musik im Vordergrund, und Chris Cunningham hatte seine Finger im Spiel? Könnte es sogar sein, dass sich Miss Aguilera einen kurzen Ausflug in die Kunstszene gönnt? Denn in Folgevideos sind Schneidezähne zu sehen, die der einer X-Tina ziemlich ähneln. An den Haaren herbeigezogene Vergleiche sollen Licht ins Dunkel bringen. Wer auch immer hinter dem Projekt steck, freut sich spätestens jetzt, dass die Marketingstrategie wunderbar aufgegangen ist. Alle Netzwelt diskutiert die ominösen Videos. 14. März: Mittlerweile werden die Clips mit einzelnen Buchstaben betitelt, die später das Wort „bounty“ ergeben. Inhaltlich scheint es um ein Wesen der schwedischen Mythologie zu gehen, dessen Werdegang man beiwohnen darf. Und auch der Interpret hinter dem audiovisuell beindruckenden Gesamtkunstwerk ist enttarnt. Es handelt sich um die schwedische SingerSongwriterin Jonna Lee, die anscheinend mehr Lust auf avantgardistischen Elektropop zu haben scheint. Offiziell bestätigt wird nichts. Die Videos werden zunehmen skurriler, keineswegs uninteressanter. Es folgt ein mitternächtliches Live-Konzert, welches man nur im Netz verfolgen kann. Anstatt einer Bühne dient erneut ein ganzer Wald als Kulisse, um eine weitere Geschichte zu erzählen. 31.07.2011: Das letzte von drei weiteren Videos erscheint. Danach Funkstille. Keine Albumveröffentlichung, keine Auftritte. Noch nicht einmal Preise werden persönlich in Empfang genommen. Am 01.02.2012 wird ein Debutalbum angekündigt. Zuvor soll jeder der enthaltenen Songs mit einem Video alle 2 Wochen veröffentlicht werden. Die Videos kommen, sie und ihre Protagonistin werden menschlicher, verlieren aber nichts von ihrer Magie und Faszination. Die Albumkritik befindet sich in der Audio Review dieser Ausgabe. Nachholen unter: www.youtube.com/iamamiwhoami
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VIDEO | WAS NÜTZT DIE LIEBE AUDIO IN|ROMANZEN? CHILLWAVE
WAS NÜTZT DIE LIEBE IN ROMANZEN? Mindestens jeder zweite neue Film ist eine Liebesgeschichte, aber nicht jede Liebesgeschichte bemüht sich um ein neues Gewand. Wir bemühen uns jetzt, die mit dem neuen Gewand in den Vordergrund zu rücken. Ein Männlein, ein Weiblein und fertig ist der neue Liebesstreifen. Doch was nützt die schönste, emotionalste, tief bewegende und … Lovestory, wenn der Verlauf von Anfang an klar wird. Wenn sich noch nicht einmal bemüht wird, mit den Rollennamen im Drehbuch auch wenigstens die Schauspieler zu wechseln. Was früher mit Meg Ryan noch bestens funktionierte, verkommt heute mit Jennifer Aniston und Til Schweiger nur noch zu einer einzigen Farce. Und den meisten gefällt’s. Woran liegt das, mag Man(n) sich fragen. Vielleicht an den Urängsten der Menschheit vor Unbekanntem. Altbewährtes schafft ein Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden. Allerdings kann eine Überdosis dessen auch schnell zu Müdigkeit führen, und ab da ist der Säbelzahntiger bekanntlich nicht mehr weit. Liegt es vielleicht daran, dass man diesen trivialen Geschichten im wahren Leben einfacher nacheifern kann? Doch gibt es derer da draußen nicht schon genug, weswegen man sich ins Kino, den Ort der grenzenlosen Phantasien flüchtet? Oder ist es einfach die Tatsache, dass die Masse der Alternativen zur Konservenromanze gar nicht bewusst ist, weil im Filmtitel nicht unbedingt das Wort „Liebe“ enthalten ist? Wie dem auch sei, schade ist es allemal, dass immer wieder die gleiche Masche durchgekaut wird. Okay, zugegeben, bei den folgenden Filmen ist das Ende vielleicht auch in mancher Hinsicht zu erahnen, nicht aber der Teil zwischen Anfang und Ende.
ein Brieffreund, um die Vierzig, in New York. 20 Jahre später besteht diese Brieffreundschaft noch immer. Und eines steht klar im Vordergrund: Man kann sich nicht alles im Leben aussuchen, außer seine Freunde. Ein Werk, das schon fast in Richtung Noir schielt, und das mit Knetfiguren. Zu guter Letzt trägt auch Arthouse-Regielegende Gus van Sant seinen Anteil zur filmischen Liebschaft bei. Und zwar auf die unkonventionellste Weise von allen. Die Protagonisten lernen sich auf einer Beerdigung kennen. Trotz oder gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeit, er hat sein Leben fast schon aufgegeben, sie (Mia Wasikowska) genießt es in vollen Zügen, kommen sie sich gefährlich nahe. Doch damit nicht genug. Es gilt noch weitaus mehr nennenswerte Filme dieser Art zu denen sich auch Edgar Wrights „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ gesellt, in welchem der Protagonist des Öfteren in Videospielszenarien mit den Ex-Freunden seiner neuen Flamme konfrontiert wird. Wer zudem auf leichten Schauder steht, sollte sich der schwedischen Horror-Fantasy „So finster die Nacht“ zuwenden. Der einzig wahren Vampir-Lovestory, die Büchern und Filmen wie „Twilight“ den Weg ebnete. Und wer es gehobener, aber nicht minder erschütternd mag, versucht sich an Woody Allens „Match Point“, Oha-Moment garantiert. Und nein, die Rede ist nicht von der Szene im Kornfeld.
So zum Beispiel beim neuesten Werk (nicht Streifen) vom extravaganten Dänen Lars von Trier. Kurz nach der Hochzeit von Justine (Kirsten Dunst, großes Bild) droht die Welt unterzugehen, und dies nicht im übertragenen Sinne. Der Planet Melancholia nimmt Kurs auf Richtung Erde. Kollision nicht ausgeschlossen. Und je näher er den Menschen kommt, desto weniger nachvollziehbarer und gegensätzlicher werden ihre Handlungen. Weitaus weniger melancholisch geht es im Film „Submarine“ von Regisseur Richard Ayoade zur Sache. Oliver würde gerne dem spärlichen Liebesleben seiner Eltern auf die Sprünge helfen. Was nicht so leicht ist, wenn Mama mit einem NewAge-Guru anbandelt und Papa in Schwermut versinkt. Doch auch sein eigenes Liebesleben könnte durchaus etwas Zündstoff vertragen. Genau diesen bringt ihm Jordana, welche ein kleine Vorliebe für Feuerwerkskörper zu haben scheint. Ein skurriles Feuerwerk, extra dry und fantastisch gestylt. Auf ganz anderer Ebene begegnen sich Mary und Max, in dem für Kinder vielleicht weniger geeigneten, da anspruchsvollem Animationsfilm von Adam Elliot. Hier geht es um die essentiellen Dinge des Lebens: Schuldet der Taxifahrer einem Geld, wenn er rückwärts fährt? Diese und andere Fragen stellt sich die kleine Mary in Australien. Beantworten soll sie
Neben der innovativen Erzählweise besitzen diese Filme überdies einen opulenten optischen Reiz, was den mutigen Kinozuschauer doppelt zufrieden stellen dürfte: Denn nur selten bekommt man eine fesselnde Geschichte mit einer Augenweide zum Preis einer einzigen Eintrittskarte serviert. Was nützt also die Liebe in erneuerbaren Romanzen, wenn diese sich wie ein kaputtes Grammophon immer wieder wiederholen, sich wie eine Madonna ständig selbst kopieren, sich wie schlechte Politiker immer wieder selbst zitieren? Was nützt sie in Konserven, wenn sie doch zum 4-Sterne-Menü in der Lage ist?
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Autor: Julian Lausen Foto: Christian Geisnæs
AUDIO | WAS VIDEO CHILLWAVE NÜTZT DIE LIEBE IN ROMANZEN?
“SO FINSTER DIE NACHT“ Regie: Tomas Alfredson Ascot Elite Home Entertainment Auf bluray seit: 30. September 2009
“RESTLESS“ Regie: Gus Van Sant Sony Pictures Home Entertainment Auf bluray seit: 13. Februar 2012
“SUBMARINE“ Regie: Richard Ayoade Indigo Auf DVD seit: 9. März 2012
“MARY & MAX“ Regie: Adam Elliot Ascot Elite Home Entertainment Auf bluray seit: 2. Dezember 2010
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SERIEN TÄTER
Der Serienmarkt ist riesieg. Jedes Jahr produzieren die USA allein um die 30 neue Serien. Um die 7 schaffen es zu uns in die Flimmerkisten. Und wenn wir Glück haben, ist eine von ihnen sogar gut. Viel zu oft passiert es, dass deutsche TV-Sender weniger wagen, neue Serien nur im Nachtprogramm testen, oder erst gar nicht ausstrahlen. Damit nichts verloren geht, liefern wir eine existentielle Übersicht.
TEXTE: Julian Lausen Dominik Drozdowski
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ZEITREISE GAME OF THRONES
mittelalterliche Fantasywelt zum Leben zu erwecken. Jeder der zahlreichen Charaktere ist auch noch extrem komplex. So heben sich Martins Bücher aus dem Einheitsbrei der Tolkien-Kopisten hervor. Dadurch ist sie auch perfekt für den Sender HBO, der sich einen Namen mit inhaltlich komplexen Serien gemacht hat. Auch beim Casting wurde alles richtig gemacht. Gestandene Schauspieler wie Sean Bean, Lena Headey und Golden Globe-Gewinner Peter Dinklage passen ihre Rollen wie angegossen und die Kinderdarsteller offenbaren erhebliches Talent. Außerdem wurde das üppige Budget geschickt in den konsequenten Aufbau einer glaubhaften Welt investiert, durch Außendrehs in Irland und auf Malta und unsichtbarer CGI-Ergänzung von Sets und Landschaften. Es hat sich gelohnt, schon jetzt ist Game of Thrones einer der größten Hits von HBO. Und die in den USA bereits gestartete zweite Staffel stellte einen Rekord bei illegalen Downloads auf. HBO kann es (fast) egal sein, die Quoten sind weiterhin fabelhaft. Sollte der Erfolg weiter anhalten, können sich Fantasy-Fans auf einige Jahre grandiose Unterhaltung freuen. Schließlich gibt es noch vier Bücher zu verfilmen, zwei weitere will Martin noch schreiben. Und sollte die der bereits 64-jährige Autor nicht mehr schaffen, hat er Benioff und Weiss schon einmal das Ende der Saga verraten.
Etwas ist faul im Staate Westeros: Die „Hand“, der engste Berater des Königs, ist unter mysteriösen Umständen gestorben. Das interessiert des Königs alten Kampfgefährten Eddard Stark zunächst nicht wirklich. Der Herrscher im Norden des Reiches bereitet sich lieber auf den bevorstehenden Jahreszeitenwechsel vor. Schließlich ist das Motto seines Hauses „Der Winter kommt“. Doch dann bestellt ihn der König in die südliche Hauptstadt King‘s Landing, um an seiner Seite zu regieren. Grummelnd nimmt Stark die Aufgabe an. In King‘s Landing angekommen, muss Stark feststellen, dass ihm nicht nur die Hitze zu schaffen macht, sondern auch die ständigen Intrigen am Hofe. Langsam keimt in Stark ein Verdacht – wurde sein Vorgänger ermordet, weil er auf eine unliebsame Wahrheit gestoßen war? Game of Thrones ist wahrhaft episch – im Umfang wie im Inhalt. Kein Wunder, schließlich beruht die Serie auf der Fantasysaga „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R.R. Martin, die bisher aus fünf Telefonbuch-dicken Schwarten besteht. Die Drehbuchautoren und Produzenten David Benioff und D.B. Weiss stellten sich der Mammutaufgabe, jeweils fast tausend Seiten zu zehnstündigen Serienstaffeln zusammenzudampfen. Dies erscheint als fast unmöglich, nicht nur aufgrund des Aufwands, eine
THE WALKING DEAD
Mal wieder ist die Welt der Apokalypse geweiht. Und mal wieder sind es die Zombies, die den restlichen Überlebenden zu schaffen machen. Die Serie nach den Comics von Robert Kirkman ist dennoch kein x-ter Abklatsch bewährte Horrorfilmfüllsel. Die Charaktere sind spannend zusammengewürfelt, entweder man hasst sie oder fiebert mit
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ihnen. Die Cliffhanger am Ende jeder Episode sind mindestens so gemein und nervenaufreibend wie Kaugummi in den Haaren, nur positiv, und das Make-Up ist so glaubwürdig, dass man sich wünscht, CGI wäre nie erfunden worden. Die zweite Staffel wartet zwar nicht mehr mit so vielen Zombieattacken wie die Erste auf, der Spannung tut dies aber keinen Abbruch. So bleibt
auch mehr Platz für die Entfaltung des Ensembles, welches ebenfalls perfekt zusammengecastet wurde. Ausblicke auf Staffel drei lassen eine futuristischere Note vermuten. Sollte die Menschheit irgendwann aussterben, dann bitte so spannend wie hier. Ein Ende á la „Terra Nova“ oder gar „V-Die Besucher“ hat die Welt wirklich nicht verdient.
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MAD MEN
„Was Sie Liebe nennen, ist von Leuten wie mir erfunden worden, um Strümpfe zu verkaufen.“ Eins wird hier sehr schnell klar: Die Werbebranche in den 50er Jahren war mehr als nur eine Berufssparte. Sie machte Leute, manipulierte Menschen und das ohne Rücksicht auf Verluste. Die vielgelobte Serie um den Werbekreativen Don Draper offenbart in bisher vier Staffeln einen unzensierten Blick in die Welt der Meinungsbildenden, wie sie damals, und vielleicht auch heute noch war und ist. Und eine Garantie bringt die Serie ebenfalls mit sich: Werbung wird nie wieder so wahrgenommen werden, wie zuvor. Versprochen!
VERY BRITISH LUTHER
Der Hauptprotagonist dieser höchst empfehlenswerten Serie ist keineswegs wie seine Namensvetter. Er ist rau, rüpelhaft, handelt, ohne mit Konsequenzen zu rechnen. So scheint es zunächst. Lediglich die Gegnerspieler haben sie gemeinsam. Und die haben’s in der Krimireihe in sich. Durchhalten bis zum Ende der zweiten Staffel lohnt sich!
SHERLOCK
Benedict Cumberbatch und Martin Freeman versetzen den Meisterdetektiven samt seiner Eigenarten ins hier und jetzt. Die Beiden spielen so überzeugend, dass sie sich jeweils eine Rolle im neuen Hobbit Film sichern konnten. Positiver Nebeneffekt: Durch die Spielfilmlänge jeder Episode machen die absurden Fälle doppelt so lange Spaß!
MISFITS
Es gibt viele Serien über Straftäter, aber nur eine über solche mit Superkräften. Uuh, aah, na klasse, mag man jetzt denken. Aber so ungeschickt und unbeholfen, wie sich die Betroffenen damit abgeben, ist das wirklich etwas ganz Feines. Storytwists sowie Effekte sind unerwartet gut! Wer des Englischen mächzig ist, möge die Originalspur vorziehen. Herrlich cockney.
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DEN TOD VOR AUGEN
BREAKING BAD
Walter White (verboten gut: Bryan Cranston), Chemielehrer und Familienvater, Diagnose: Hirntumor. Um nach seinem Ableben seiner Familie ein finanzielles Polster hinterlassen zu können, stellt er unter dem Pseudonym „Heisenberg“ die Droge Crystal Meth her. Dumm nur, dass er mit seiner Qualität die Konkurrenz verdrängt, und dumm, dass sein Tumor sich länger hält als erwartet. Der Drogenbaron macht fortan unfreiwillige Bekanntschaften mit der ganzen Szene. Drehbuchautoren an die Front! Wahnsinn, was hier abgefeuert wird. Diese Serie ist besser als eine Droge: Sie macht süchtig und ist legal!
DEAD LIKE ME
Wer hätte schon gerne in seiner Todesanzeige stehen “Erschlagen von Kloschüssel aus dem All”? Aber wie so oft im Leben kann man sich nicht alles aussuchen. So muss Georgia nach ihrem Tod in einem fremden Körper Seelen sammeln gehen, um irgendwann den ewigen Frieden zu finden. Unterstützung bekommt sie von weiteren Toten aus den unterschiedlichsten Jahrzehnten. Die Serie ist ein Paradebeispiel für das Genre Tragikkomödie. Absurditäten und hochphilosophische Fragen gehen hier Hand in Hand. Abgeschlossen wird die innovative und wie so oft weniger erfolgreiche Serie durch einen Spielfilm.
THE BIG C
Zuviel Sonnen tut nicht gut. Das muss auch Cathy erfahren, nachdem ihr Hautkrebs zum Vorschein kommt. Das soll aber vorerst keiner mitbekommen, weswegen alle nur mit Unverständnis auf ihre außergewöhnlichen Aktionen reagieren. Neben der mehrfach Oscarnominierten Laura Linney sind auch alle weiteren Schauspieler goldrichtig. Und auch hier wird dem Tod wieder mit einer gehörigen Portion Humor begegnet. Besticht die erste Staffel noch durch die Geheimhaltung der Krankheit, so tut es die Zweite durch Cathys Vorhaben, ihr zu entkommen und jedem ihrer nahestehenden Person begreiflich zu machen.
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KRANK IM KOPF TARAS WELTEN
Tara (Toni Collette) hat ein Problem, genaugenommen mehrere. Sie leidet unter multiplen Persönlichkeiten, mit denen ihr Ehemann keinen sexuellen Kontakt aufnehmen darf. Diese reichen von der pflichtbewussten Hausfrau über einen rülpsenden Kriegsveteran bis hin zur versauten Teenie-Göre. Doch Obacht: Diese Personen sind keineswegs nur an den heimischen Bereich gebunden. Skurrile Serie mit ernstem Unterton von der Drehbuchautorin von „Juno“. Ansteckungspotential.
DEXTER
Miami: Hohe Palmen, volle Strände, glitzerndes Meer, strahlende Sonne. Und ein Haufen Leichen. Dexter Morgan arbeitet beim Miami Police Department in der Forensik, kennt sich somit also bestens in Sachen Blut und sonstiger Tatortspuren aus. Da ist es naheliegend, dass er nachts selber umherzieht, und seine Mordlust stillt. Jedoch beschränkt sich Dexter auf die bösen Burschen der Stadt, die bisher dem Gesetz entkommen konnten. Aus hier noch nicht näher beschriebenen Gründen haben er und sein Stiefvater einen Kodex entwickelt, wie er seine Krankheit in den Griff bekommen und für die Allgemeinheit mehr oder minder lukrativ gestalten kann. Um seine Taten im Verborgenen zu halten, muss Dexter nicht mehr tun, als ein ganz normales Familienleben zu führen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn Dexter ist ein ausgeprägter Gefühlskrüppel. So entkommt er nicht selten nur ganz knapp der ein oder andere Enttarnungsaktion. Und auch seine Familie fühlt sich zunehmend mit Lügen konfrontiert. Zudem bekommt es Dexter in jeder Staffel mit einem ebenbürtigen Serienkiller zu tun, den er sich als Trophäe zu Eigen machen will. Thrill und Suspense in jeder Beziehung. In den USA ging gerade die sechste Staffel zu Ende, die Siebte steht in den Startlöchern. Oh nein, jetzt haben wir verraten, dass er überlebt. Ha, doch wird er enttarnt?
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FUN, FUN, FUN 30 ROCK
Eine der momentan besten Comedys von einer der momentan besten Autoren: Liz Lemon arbeitet als Autorin der Comedy “The Girly Show” beim Sender NBC. Als der Platz des Senderchefs plötzlich durch einen Fachidioten von General Electrics eingenommen wird, ist Chaos vorprogrammiert. Der liebenswert-übertriebene Blick hinter die Kulissen einer fiktiven Comedyshow ist einmalig. Beruhend auf wahren Tatsachen, die Autorin und Hauptdarstellerin Tina Fey bei Saturday Night Live gewonnen hat, bekommt hier wirklich jeder metaphorisch eine aufs Maul. Von der zickigneurotischen Hauptdarstellerin bis zum naiv-gläubigen Dienstboten, vom klischeebehafteten-Quotenneger bis zur einzig wahren geliebten des Chefs, die in gefühlt jeder Episode wechselt. Fey gelingt es außerdem, irrwitzige Situationskomik allein durch einfachen Dialogwitz zu schaffen. Dass diese Serie ganz ohne Spezialeffekte auskommt und mit Ironie und Sarkasmus nur so gespickt ist, zeigen die Positionierung und Quoten im deutschen Free-Tv. Schade, dass es wirklich guter Humor immer noch so schwer hat hierzulande. Humor ist und bleibt Geschmackssache, und Geschmäcker sind verschieden. Jedoch verbindet keine Serie alle Arten des Besagten so ausführlich und mit solcher Leidenschaft, wie 30Rock.
IT‘S ALWAYS SUNNY...
Vergesst “How I Met Your Mother”, “The Big Bang Theory” oder “Two And A Half Men”. Guckt es am besten erst gar nicht. Denn hier kommt: “It’s Always Sunny In Philadelphia”! Das Ensemble rund um Danny DeVito gibt sich in bisher sieben Staffeln allerbeste Mühe, von einer peinlichen Situation in die nächste zu schliddern. Wenn den Bar-
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betreibern auch sonst nichts gelingt, das geht immer! Den Rest des Tages vertreibt man sich dann mit gegenseitigem Anbrüllen an und hinter der Theke. In anderen Serien würde es unglaubwürdig wirken, wenn kein einziger Besucher in der Bar vorbeischaut. Hier ist es die einzig logische Konsequenz. Highlight einer jeden Folge ist zudem Ober-Chaot Charlie, wie er des Öfteren versucht, seine große Liebe, eine nicht zuletzt wegen ihm manisch-depressiv Kellnerin zu verführen oder irgendwelche Produkte an den Mann zu bringen. Entgegen anderer erfolgreicher Serien, in denen die Protagonisten im Verlauf immer dünner und „hübscher“ werden, wartet hier auch noch die ein oder andere Überraschung auf den Konsumenten. Unschlagbar: Titelmusik und Soundtrack, die eigentlich nur gewählt wurden, um Urheberrechtskosten zu sparen. In’s offizielle Deichkind-Musikvideo hat es die Serie auch schon geschafft. Leider geil.
WILFRED
Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Nur dumm, wenn er sich irgendwie auch verhält wie ein Mensch, oder zumindest aussieht wie einer. In der amerikanischen (original kannadischen) Serie mit Elijah „Frodo“ Wood, der kurz davor ist, Selbstmord zu begehen, sind die tierischen Helden menschlicher als ihre Herrchen. Beziehungsweise wurden die Schauspieler einfach nur in angedeutete Tierkostüme gesteckt. Die Story ist bei all der Kuriosität fast Nebensache. Zwei Staffeln gibt es bislang, in Deutschland war davon bisher leider noch keine zu sehen. Die Hoffnung bellt zuletzt.
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THE OFFICE
Am Anfang war Ricky Gervais, der auch schon für andere britische Serienjuwelen wie „Extras“ verantwortlich zeichnet. Er hatte die Idee zu einer Serie, die ein Paar Jahre später um die halbe Welt adaptiert werden sollte: Ein Kamerateam, ein Büro und ein Chef, der alle um sich herum und sogar sich selbst in den Wahnsinn treibt. Und das Kamerateam hält immer fleißig drauf. Die Einzigartigkeit dieser Serie kommt durch den dokumentarischen Filmstil, der das ganze noch authentischer wirken lässt. Das britische Original kommt sehr glatt und dokumentarisch rüber. Die amerikanische Variante mit Steve Carell wirkt durchaus inszenierter, hat aber dafür eine größere Portion Humor und Plotpotential inne. Auch in Deutschland gibt es eine Adaption der Serie um einen Bürochef (Stromberg), der sich für nichts zu schade und alles zu fein ist. Rassismus ist keine Barriere für ihn, alle Mitarbeiter werden gleichberechtigt beschimpft, allen wird gleich oft vor den Kopf gestoßen. Kein Witz, kein Scherz ist zu altbacken, frauenfeindlich oder sonst wie degradierend, um ihn nicht doch vor versammelter
Mannschaft zu reißen. Dass dabei die Arbeit nicht immer im Vordergrund steht, ist abzusehen. Die Konsequenzen lassen nicht lange auf sich warten. Letztendlich hat jede Version der Serie ihre Stärken und Schwachstellen. Eines braucht man jedoch als Betrachter jeder Version: Wahnsinnige Immunität gegen Fremdscham. Denn wirklich jeder Hauptdarsteller gibt sein bestes, sich so überaus unbeliebt wie nur eben möglich zu machen. Geht man nach der Internet Movie Database, gelingt dies Steve Carell mit der amerikanischen Adaption am besten. Dieser hatte aber auch 7 Staffeln Zeit, sich bis nach ganz unten zu kämpfen. Stromberg ist ihm mit 5 Staffeln und dem bisher einzigen Kinofilm in spe dicht auf den Versen. Erfreulich ist der überraschende Erfolg aller drei Büros im jeweiligen Tv-Land, sind Machart und Humor doch mehr als fernab des Mainstreams. Der Autor der deutschen Variante, Ralf Husmann, hat zudem noch einige andere, wenn auch weniger erfolgreiche Serien für das deutsche Free-Tv konzipiert. Zu ihnen gehören: „Dr. Psycho“ (siehe unten) und „Der Tatortreiniger“.
MADE IN GERMANY
DR. PSYCHO
Ein wenig selbstbewusster Psychologe auf Streife. Charakterdarsteller Christian Ulmen macht sich unbeliebt auf einer sehr desolaten Polizeistation. Genug zu tun gibt es für ihn bei den vielen psychischen Wracks allemal, nur lässt ihn einfach niemand in Ruhe seinen Job machen. Also übernimmt er auch den ein oder anderen Undercover-Einsatz. Ergänzt wird das Ensemble durch die schönsten Namen und besten Schauspieler Deutschlands: Anneke Kim Sarnau und Hinnerk Schönemann, sowie Roeland Wiesnekker. Leider bringt es die Serie nur auf zwei dennoch grandiose und sehenswerte Staffeln.
DANNI LOWINSKI
Paraderolle für Anette Frier: Als ehemalige Friseuse absolviert die prollige Danni erfolgreich ihr Jurastudium. Fortan bietet sie Rechtshilfe für einen Euro die Minute in einem Shopping Center an. Hochglanzpoliert wirkt hier gar nichts: Die Fälle und der Mut der Autoren zu moralisch und ethisch schwierigen Themen wie Abtreibung und Rassismus stehen bei dieser Serie im Fokus, die nicht selten ihre Auflösung im Höchst-Emotionalen finden. Auch hier war ein riesiger Überraschungserfolg die Belohnung. Staffel vier ist bereits in Produktion, eine amerikanische Version in Arbeit.
PASTEWKA
Egal ob nach wahren Begebenheiten oder frei erfunden: Die Comedy, fast schon unfreiwillige Dramedy über das angebliche Leben des Tv-Stars Bastian Pastewka ist eine weitere deutsche Perle. Hier steckt ein wenig Woody Allen, eine Prise Louis de Funes und ein Hauch Ricky Gervais drin. Vor allem aber ein geballter Batzen Pastewka. Die bislang fünf Staffeln umfassende Serie unterhält mit einem Hauptdarsteller in Höchstform und jeder Menge Gastauftritten, die sich allesamt für nichts zu schade sind. Und so kann ganz ungeniert von einem Fettnäpfchen ins nächste gehüpft werden.
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VIDEO | FOTOSTRECKE I: THRONFOLGE
THR•N F•LGE FOTOS: Waldemar Färber Die Toilette. Heiliges Refugium menschlicher Privatsphäre. Ein Besuch auf ihr teilen wir mit niemandem und falls doch, dann nur mit engsten Vertrauten. Körperlicher Kontakt zu ihr ist uns, außerhald der heimischen vier Wände, oftmals ein unangener Akt. Nur an wenigen Orten ist die Diskre-
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panz zwischen Verlangen und Abscheu dermaßen groß, wie in diesem, meist nur wenige quadratmeter messendem, Raum. Als Visual Jockey und musikliebender Mensch, treibt mich mein Hobbie in Clubs und Diskotheken kreuz und quer durchs Land.
In den vergangenen Wochen habe ich hierbei die Möglichkeit genutzt, um einmal die Toiletten der von mir besuchten Etablissements abzulichten.
CUBE, Paderborn
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TRYPTICHON, M端nster
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STADTGARTEN, Kรถln
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OMBAUBAR, Oldenburg
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MAGNAPOP, Krefeld
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R E M SºM N E N SºN E D N E W VIDEO | FOTOSTRECKE II: SOMMERSONNENWENDE
Fotos: Julian Lausen Die Sonne besitzt eine Energie, wie sonst niemand im Universum. Zumindest niemand, von dem wir wissen. Doch die Kraft, die von ihr ausgeht, ist keineswegs auf Licht und Wärme beschränkt. Selbst unsere Psyche beinflusst der goldene Himmelskörper. Und sei es nur, dass wir uns besser
fühlen, sobald sie sich blicken lässt. Nicht umsonst ist der Sommer die favorisierte Jahreszeit vieler Erdbewohner. Und nicht umsonst gibt es weltweit, die das Erscheinen der Sonne feiern, oder sie gloreich vor einem längeren Verschwinden zelebrieren. Wir sind abhängig von ihr und ihren Kräften.
Jeder Mensch, jedes Lebewesen nutzt die Sonne auf seine spezielle Weise. Wir können nicht ohne sie, doch sie kann ohne uns. Eine äußerst gefährliche Beziehung, wenn man so möchte, deren grundbausteine doch irgendwie im Dunkeln verborgen bleiben. Sei‘s drum: Here comes the sun!
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VIDEO | REVIEW
VIDEO REVIEW
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10
BEWERTUNGS-SKALA
KEINOHRHASEN
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NICHT KEINOHRHASEN
MOONRISE KINGDOM
Produktionland/jahr: USA 2012 Darsteller: Jared Gilman, Bruce Willis, Tilda Swinton
MONATSBESTER IM DETAIL KINDERANTEIL 60% INOVATION 80%
Regie: Wes Anderson
FRISCHLUFTFEELING 75%
Spieldauer: 94 Minuten
RETRO-LOOK 85%
FSK: 12
Irgendwann im Spätsommer 1965 auf einer kleinen Insel vor der Küste Neuenglands spielend, beschließen zwei Zwölfjährige von zu Hause abzuhauen. Khaki-Scout Sam Shakusky ist über Nacht aus dem Pfadfinderlager getürmt, um mit seiner Freundin Suzy durchzubrennen. Derweil die beiden Kids sich in einer abgelegenen Bucht ihre Zeit mit baden, malen, tanzen und dem ersten zaghaften Kuss versüssen, wird inzwischen von der Dorfbevölkerung zum großen Halali nach den Vermissten geblasen. Darunter unter anderem Edward Norton als desorientierter Oberpfadfinder mit seinem Pfadfinderstamm, Suzys Eltern und eine zickige Dame vom Jugendamt, die für zusätzliche Turbulenzen sorgt. Als auch noch ein Sturm naht, überschneiden sich die Ereignisse dramatisch... Im vergangenen Dezennium besetzte Wes Anderson mit seinen schrulligen Filmen eine feste Nische im amerikanischen Kino. Doch dabei verlor er immer mehr Zuschauer. „Darjeeling Limited“ spielte in den USA gerade einmal elf Millionen Dollar ein, weniger als die Hälfte des Vorgängers „Die Tiefseetaucher“, der seinerseits schon ein kolossaler Flop war. Und auch die Kritiker, die Anderson für „Rushmore“ und „Die Royal Tenenbaums“ noch gefeiert hatten, wurden lauter und harscher: Er wiederhole sich nur noch, erzähle nichts mehr und es gehe ihm nur um seinen skurril-eigenwilligen Stil – und das auf Kosten der Emotionen. Anderson entschloss sich zu einem kurzfristigen, radikalen Genrewechsel und drehte das für zwei Oscars nominierte Stop-Motion-Animationsmeisterwerk „Der fantastische Mr. Fox“. Mit „Moonrise Kingdom“, seinem ersten Realfilm seit fünf Jahren, knüpft er nun an die früheren Werke an. Dabei wirkt der Eröffnungsfilm der 65. Filmfestspiele von Cannes 2012 über weite Strecken fast wie ein Selbstzitat,
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zugleich widerlegt Anderson mit der Tragikomödie aber auch seine Kritiker. Denn zwischen all den kauzigen Figuren und dem schrulligen Humor verbirgt sich die wunderbar gefühlvolle Liebesgeschichte zweier zwölfjähriger Kinder: erster Kuss und ein toter Hund inklusive. Frischen Wind gibt es zusätzlich durch die bis dato in Vergessenheit geratene Tradition des Erzählers. Ja wirklich, ein Erzähler, und was für einer: Sympatisch von der ersten Sekunde an, wie der perfekte Märchenonkel, nur noch beser. Er ist sogar dem Nikolaus ebenbürtig. Nicht nur wegen der Mütze! Julian Lausen / Björn Becher
Den Trailer gibt‘s unter: www.kaot-magazine.de/trailer
PRO
CONTRA
+ Wer schon immer mal an einem echten Zeltlager mit allem Drum und Dran teilnehmen wollte, aus bisher unerklärlichen Gründen aber nie nazu gekommen ist, wird hier hinreichend entschädigt
- Der Film könnte dem ein oder anderen durchaus etwas zu übertrieben und verspielt daher kommen.
+ Humor, Erzähfluss, Spannungskurve: Alles da, was ein guter Film vertragen kann. Optische Leckerbissen inklusive.
- Wie immer gilt: Original vor Synchro, auch wenn diese nicht gerade von schlechten Eltern ist. Das Problem mit den eingeschränkten Wortwitzen ist trotzdem unumgänglich.
FAZIT: Wes Anderson hat es wieder, das Gefühl für verrückt-verzückende Geschichten, die das Kind in einem wieder ans Tageslicht bringen. Wenn man sich denn darauf einlässt. Andernfalls bekommt man eine, im positivsten Sinne, total bekloppte Komödie serviert, die ihren Genretitel endlich wieder verdient. Dafür garantieren neben den Kleinen auch Große wie Bill Murray und Frances McDormand. KINOSTART: 4. Juni 2012
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VIDEO | REVIEW
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ANOTHER EARTH
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DRIVE
Produktionland/jahr: USA 2011
Produktionland/jahr: USA 2011
Darsteller: William R. Mapother, Brit Marling, Jordan Baker
Darsteller: Ryan Gosling, Carey Mulligan, Bryan Cranston
Regie: Mike Cahill
Regie: Nicolas Winding Refn
Spieldauer: 92 Minuten
Spieldauer: 100 Minuten
Label: Twentieth Century Fox
Label: Universum Film
Astrophysikstudentin Rhoda Williams ist mit dem Auto unterwegs, als sie in den Himmel blickt, und eine zweite Erde entdeckt. Abgelenkt durch die irrsinnig erscheinende Illusion verursacht sie einen Unfall, bei dem mehrere Menschen zu Tode kommen. Später stellt sie fest, dass es tatsächlich eine zweite Erde ist, die dort oben am Himmel thront. Und laut einem TV-Bericht soll dort alles genau so abgelaufen sein, wie auf dieser Erde. Bis jetzt. Rhoda beschließt, sich fortan anonym um den Verbliebenen des Autounfalls zu kümmern, in der Hoffnung, dass auf der anderen Ende wieder alles ins Reine kommt. Als sie bei einem Gewinnspiel den Flug dorthin gewinnt, steht sie vor einer großen Entscheidung. „Another Earth“ fasziniert durch einen äußerst spannenden und originellen Science-Fiction Ansatz. An dieser Stelle sei aber gesagt, dass keine weitere Action im Sinne von Star Wars oder anderen Filmen des Genres zu erwarten ist. Ethik, Emotionen und die ewige Frage nach dem Sinn des Lebens stehen hierbei im Vordergrund. Wer sich auch dieses hochphilosophische Spektakel einlassen kann, wird belohnt. Der Film ist über kurze Distanzen zwar etwas schwierig und fordert einiges an Konzentration. Danach wird man aber durch einen Schwall an Gedankengängen belohnt, der einen noch lange nach dem Film gebannt überlegen lässt, wie man selbst in dieser Situation handeln würde. - jl -
Auf dem Papier klingt „Drive“ wie einer von unzähligen KlischeeGenrefilmen: Ein namenloser und wortkarger Fluchtwagenfahrer gerät ins Fadenkreuz seiner Auftraggeber, weil er ihnen ein Dorn im Auge ist. So weit nichts Neues – und in den Händen eines x-beliebigen Hollywood-Regisseurs wäre es auch dabei geblieben. Doch der Däne Nicolas Winding Refn machte aus Drive mit einem Minimalbudget und in nur drei Wochen Drehzeit einen Film, der schon jetzt als moderner Klassiker gefeiert wird und in Cannes mit der goldenen Palme für Regie ausgezeichnet wurde. Der Film schweift in einem Erzählrhythmus, wie man ihn zuletzt in den Siebzigerjahren antraf und mischt diesen mit Achtzigerjahre-Flair und einem Soundtrack, bei dem es unmöglich ist, ihn nicht zu mögen. Er wagt damit das Experiment, Arthouse mit Mainstream zu paaren. Gerade die Rückkehr zu den Eigenschaften des Erzählkinos, ohne großen Schnickschnack, lässt Drive in heute so wahnsinnig frisch erscheinen. Wer also einen Nonstop-Actioner wie Transporter erwartet, ist hier an der völlig falschen Adresse (schade nur, dass Plakatmotive hierzulande in genau diese Richtung gedrängt wurden). Die wenigen Actionszenen nehmen sich viel Zeit und spitzen sich immer mehr zu, bis sie sich dann in intensiven Momenten kurz, knapp entladen. In Drive wird wenig mit Worten gesagt, das Reden wird vielmehr den Bildern überlassen. - fh -
Technische Details
Ausstattung
Technische Details
Ausstattung
TON: Deutsch (DTS 5.1) Englisch (DTS-HD 5.1) Italienisch (DTS 5.1) Französisch (DTS 5.1) Spanisch (DTS 5.1)
Die Features beschränken sich auf Kinotrailer, Musikvideo, Entfallene Szenen, Die wissenschaftlichen Hintergründe, Unterhaltung über die Entstehung des Films
TON: Deutsch (DTS-HD 5.1) Englisch (DTS-HD 5.1)
Das Bonusmaterial umfasst Interviews, eine Question & Answer-Session mit Regisseur Nicolas Winding Refn, ein Making of, B-Roll - Aufnahmen, Trailer und vier Featurettes.
BILD: 16:9 - 1.77:1
BILD: 16:9 - 2.35:1 UNTERTITEL: Deutsch, Englisch
UNTERTITEL: Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch
FAZIT: Tiefenpsychologie und Urängste des Menschen mit eingeschlossen, ist dies ein höchst pädagogisch wertvoller Film im wissenschaftlichen Sinne. Auch wenn es (noch) reine Fiktion ist, wirken die Emotionen und aufkommenden Fragen so real, als würde man jeden Moment selbst mit dem Vorkommnis einer zweiten Erde konfrontiert werden. Dass die Darsteller weitestgehend unbekannt sind, ist für den Film nur förderlich! Erwartet man nicht den nächsten Blade Runner, wird man ebenso anspruchsvoll wie aktiv unterhalten.
FAZIT: Odyssee durch die Nacht: Drive lebt von seiner Atmosphäre, seiner Stimmung und Lichtern. Ein zeitloser Film mit Elementen aus vergangenen Filmjahrzenten, dessen Faszination genau darauf beruht, dass man ihn eben nicht so einfach in eine Schublade stecken kann. So oldschool, dass es schon wieder innovativ ist. Ein Filmerlebnis, das Kunst- und Unterhaltungskino gelungen verbindet. Eine Fortsetzung ist bereits in Planung.
ERSCHIEN AUF DVD/BLURAY AM: 4. Mai 2012
ERSCHEINT AUF DVD/BLURAY AM: 26. Juni 2012
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LETZTE SEITE | WAS KAOS MACHT | BATTLEGROUND EIGENTLICH...?
WAS MACHT EIGENTLICH... ...Sherilyn Fenn? Die 1965 geborene Schauspielerin erlangte Bekanntheit durch die Verkörperung der Audrey Horne in David Lynchs Serienklassiker „Twin Peaks“. Zu süß, zu umgarnend und zu geheimnisvoll war sie zu der Zeit, als dass man nicht wissen wolle, was jetzt so Stand der Dinge bei ihr ist. Die große Karriere blieb jedenfalls aus. Zwar kann Fenn einige Gastauftritte in den Hit-Serien dieser Zeit (Psych, CSI:Miami, Dr. House) vorweisen, doch über diese und diverse TV-Streifen geht es leider nicht hinaus. Geblieben ist ihr immerhin die Tatsache, dass sie das jüngste Kind von Arlene Quatro, der Schwester von Musikerin Suzi Quatro ist.
Der neue KAOT erscheint am 29.September 2012 an gewohnter Stelle. U.a. mit: The XX, Goldfrapp, Bloody Beetroots, Prometheus, Batman, Best Of Apple SEITE 112