Hiab
method KUNDENMAGAZIN 1/2012
Umweltschutz spart Geld 22
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Stabiler denn je mit VSL-V
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Trendsetter in Oman
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Kundenorientierte Entwicklung
Inhalt 03 Cargotec Service: Stefan Gleuel berichtet über die neuesten Entwicklungen 04 Cargotec im Überblick 05 Neuigkeiten aus aller Welt 09 VSL-V macht Hiab-Krane stabiler denn je 12 Die neuen Mitnehmstapler der E-Generation 14 Der Hiab XS 390L auf Erfolgskurs in Oman
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18 Fahrzeugmontierte Krane sorgen für Wachstum in Chile 22 Pro Future™ steht für Umweltschutz 26 Nützliche Wartungstipps für Ladekrane
Auf dem Weg in die Zukunft
27 Schneller zur Marktreife 30 Flexibilität ist der Schlüssel zum Erfolg im russischen Markt 34 Guisnel und Cargotec: Eine Partnerschaft auf Vertrauensbasis
Offene Innovation und der Blick auf Kundenbedürfnisse inspirieren die Entwicklungsarbeit von Cargotec
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Hiab Method ist das Kundenmagazin von Cargotec und hat eine Auflage von rund 20 000 Exemplaren. Redaktion: Katarina Hoel (Chefredakteurin), Christine Ådland Holmström, Nicola Anderson, Paulo Cardoso, Mahendra Ekanayake, Andy Jelfs, Bettina Kuppert, Hervé Lherondel, Zaloa Malaxetxebarria, Sirpa Marttila, Julia Musatova, Ludmila Timonina, Eva Wesshagen, Shushu Zhang. E-Mail: katarina.hoel@cargotec.com Layout: Maggie/Zeeland Cover: Boman Communications Druck: Punamusta, Finland. Die Meinungen der AutorInnen und Interviewten entsprechen nicht unbedingt den Ansichten von Cargotec.
Vorwort
14 Hier und jetzt Für sich genommen, mag ein billiges Ersatzteil unscheinbar und unwichtig wirken. Falls Sie jedoch Ihren Ladekran nicht verwenden können, solange Sie auf dieses Teil warten, ist es plötzlich so wertvoll wie der gesamte LKW mit Fahrer. Bei Cargotec verstehen wir dieses Problem. Unsere Vision ist es, der weltweit führende Anbieter von Lösungen für die Frachtverladung zu sein. Unsere Mission ist die Verbesserung der Effizienz von Frachtströmen zu Land und zu Wasser. Einer unserer Kernwerte dabei ist die Kombination aus globaler Präsenz und lokalem Service. Er motiviert uns zur Verbesserung von Betriebsabläufen, Logistik und Händlernetz.
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Eine wichtige Initiative sind die neuen regionalen Distributionszentren (RDC), die unsere Ersatzteillieferungen weiter beschleunigen. Sie treten an Stelle der zahlreichen lokalen Logistikzentren und sorgen dafür, dass alle Teile, die bestellt werden müssen, jederzeit zentral vorrätig sind und unverzüglich an ihren Bestimmungsort gesendet werden können – sei es zum Kunden, an den Fachhändler vor Ort oder eine unserer Servicewerkstätten. Die RDCs in Metz, Hamburg, Stockholm und Singapur sind bereits im Einsatz. Im Jahresverlauf kommen neue Zentren in den USA und Dubai hinzu, sodass bald die weltweite Kundschaft von dem neuen Modell profitiert. Die meisten Hiab-Kunden sind hart arbeitende Klein- und mittelständische Betriebe, deren Einkommen direkt von ihren Geräten abhängt. Unser Ziel bei Cargotec ist es, jedes benötigte Ersatzteil umgehend zu liefern, damit Ihre Maschine – und die Ladung – schnellstmöglich wieder in Bewegung kommt. Stefan Gleuel
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Executive Vice President, Services
Hiab ist Weltmarktführer im mobilen Ladungsumschlag. Zu unserem Portfolio gehören Hiab-Ladekrane, Hiab Loglift- und Hiab Jonsered-Forst- und Recyclingkrane, Hiab Multilift-Wechselgeräte, Zepro-, Waltco-, Focolift- und Del-Ladebordwände sowie die Hiab Moffett- und Princeton PiggyBack®-Mitnehmstapler.
CARGOTEC
Cargotec verbessert die Effizienz von Frachtströmen zu Land und zu Wasser – ganz gleich, wohin die Reise geht. Die Tochtermarken von Cargotec – Hiab, Kalmar und MacGregor – sind anerkannte Weltmarktführer bei Frachtumschlaglösungen.
Das globale Netzwerk von Cargotec gewährleistet Kundennähe und bietet umfassende Dienstleistungen, um langfristig die Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit der Ausrüstung sicherzustellen. Das Unternehmen beschäftigt rund 10 500 Personen.
www.cargotec.com Schlüsselzahlen
Q1 2012
Q1 2011
Veränderung
737
819
-10%
3.233
2,342
2.373
-1%
2.426
Umsatz, in Mio. EUR
793
763
4%
3.139
Betriebsgewinn, in Mio. EUR
37.6
50,6
-26%
207,0
Betriebsgewinnmarge, in %
4.7
6,6
6,6
Cashflow aus operativer Tätigkeit, in Mio. EUR
-2.2
36,2
166,3
Verzinsliche Nettoverschuldung, in Mio. EUR
389
335
299
Gewinn pro Aktie, in EUR
0.42
0,59
2,42
Auftragseingänge, in Mio. EUR Auftragsbuch, in Mio. EUR
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2011
Neuigkeiten
Vielen Dank für die Teilnahme an unserer Umfrage! Wir führten vor kurzem eine Leserumfrage durch, um herauszufinden, was Sie über unser Kundenmagazin denken. Die Antworten zeigten klar, dass das gedruckte Magazin nach wie vor eine geschätzte Informationsquelle für Cargotec-Lösungen darstellt. Die glückliche Gewinnerin des verlosten iPad2 ist Mie Lund.
Erfolg in Dubai Im November nahm Cargotec an The Big 5 2011 im internationalen Konferenz- und Messezentrum von Dubai teil. Die Messe, die bereits seit über drei Jahrzehnten jährlich in Dubai stattfindet, zog dieses Jahr mehr als 49 000 Besucher an.
Cargotec präsentiert den ersten Spezialstapler für Geflügelfarmen Die Mitnehmstapler von Hiab Moffett haben in der Geflügelindustrie einen ausgezeichneten Ruf. Der neue LR30.3 wurde speziell für das möglichst schonende Verladen der Tiere konzipiert. Der Stapler zeichnet sich durch lange Betriebszyklen, eine Hubkapazität von bis zu 3000 kg und konkurrenzlose Strapazierfähigkeit aus. Er sorgt für effiziente Betriebsabläufe, indem er die manuelle Arbeit reduziert, die Käfigmodule vor Beschädigung und die Vögel vor Verletzungen schützt. Der in Zusammenarbeit mit führenden Geflügelproduzenten entwickelte LR30.3 ist mit vielen Ausstattungsoptionen variierbar und wurde in den USA auf Anhieb ein Erfolg. Für Höchstleistung sorgen ein 60 PS-
Motor von Kubota, ein hydraulischer Ölkühler, ein Schwerlastmast mit verstellbaren Gleitstücken und eine schwenkbare Gabel sowie der optionale Rotor. Das fortschrittliche RKMHydraulikfiltersystem und die LuftfilterVorreinigung gewährleisten die ganze lange Schicht über zuverlässigen Betrieb. „Mit seiner Hubhöhe von 3,3 Metern ist der LR30.3 Spezialist für die Annahme und das Verladen von lebendem Geflügel“, kommentiert Keith Quigley, Vice President/Truck-mounted Forklifts bei Cargotec.
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Ein bunter Hiab für einen guten Zweck
Vor zwölf Jahren lud Cargotec den berühmten holländischen Künstler Herman Brood dazu ein, auf der RAI 2000 einen Hiab-Ladekran zu bemalen. Auf der diesjährigen RAI wurde derselbe Kran – ein Hiab 102 – zugunsten der unabhängigen humanitären Organisation War Child versteigert. „Der Herman Brood Hiab 102 kehrt in seine Heimatstadt Amsterdam zurück, und War Child erhält den großartigen Erlös von 11 750 Euro“, freut sich Paulo Cardoso, Marketing Manager/Cargotec Netherlands. Das Großkunstwerk ging an die meistbietende Organisation, Afvalservice West, eine Behörde der Stadt Amsterdam.
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Afvalservice West arbeitet eng mit dem städtischen Kulturdezernat zusammen und beabsichtigt, den Kran im Amsterdamer Stadtmuseum (Stedelijk Museum) auszustellen. Der 2001 verstorbene Herman Brood war ein vielseitiger Musiker, bildender Künstler und einer der bekanntesten Bürger Amsterdams. „Mein Vater hat sich immer gewünscht, dass sein Werk in einem der besten Museen Amsterdams ein Zuhause findet. Jetzt ist es soweit“, kommentiert seine Tochter Lola Brood, die bei der Auktion anwesend war.
Neue, nachhaltigere Frachtumschlaglösungen Im April stellte Cargotec auf der RAI in Amsterdam neue Frachtumschlaglösungen der Weltklasse vor. Die RAI ist die wichtigste Fachmesse im Bereich des nachhaltigen Straßentransports. Die innovativen Cargotec-Neuheiten setzen neue Maßstäbe in Sachen Effizienz, Nachhaltigkeit und Energiebedarf. Der XS 544 ist der neueste Schwerlast-Ladekran von Cargotec. Er kommt im Herbst auf dem Markt und verspricht dem Käufer höhere Produktivität, niedrigere Wartungs- und Betriebskosten sowie schnelle Amortisierung. Der auf der RAI erstmals präsentierte Zepro Taillift ZHD 3000 ist die bislang stärkste Ladebordwand im Zepro-Programm. Das innovative Produkt vereint in einzigartiger Weise Qualität, Funktion, Wirtschaftlichkeit und Haltbarkeit. Der Hiab Multilift XR 18S Pro Future™ ist ein zeitgemäßer, effizienter und Treibstoff sparender Abrollkipper. Mehr über die nachhaltige Pro FutureTM-Familie finden Sie auf Seite 22. Sauber, leise, stark und strapazierfähig: diese Attribute machen den sparsamen Hiab Moffett E2 zum perfekten Mitnehmstapler für lärm- und emissionsempfindliche Umgebungen. Er wird im September auf der IAA in Hannover vorgestellt. Mehr über den E2 finden Sie auf Seite 12.
Neuigkeiten
Neues Cargotec-Büro in Japan Hiab Japan wurde 1973 gegründet und behauptet sich seitdem mit großem Erfolg in einem der am härtesten umkämpften Märkte der Region Asien-Pazifik. Vor kurzem eröffnete die Landesorganisation ein neues Büro in ShinYokohama. Der Standort ist nicht identisch mit der bereits seit 30
Hiab-Ladekrane in Mexiko
Jahren existierenden Niederlassung in Yokohama, die Büro, Werkstatt und Lager umfasst und dieses Jahr modernisiert wird, um Geschäftspartnern und Endkunden künftig noch besseren Service und höheren Mehrwert zu bieten. Insgesamt beschäftigt Hiab Japan 38 Personen in Yokohama, Kurabuchi und Shin-Yokohama.
Mit Hiab auf den Meeresgrund Das South Australian Research and Development Institute (SARDI) verwendet seit letzten Herbst einen Hiab 251. Der Seekran ist auf dem Hauptforschungsschiff Ngerin montiert. Der Hiab 251 hebt Lasten von bis zu 10 500 kg. Selbst voll ausgefahren (11,6 m) schafft er noch 1900 kg. An Bord der Ngerin assistiert der Kran bei der wissenschaftlichen Forschung im Rahmen des IMOS-Projekts (Integrated Marine Observing System). „Mit IMOS ist die Ngerin ziemlich ausgelastet, und es war an der Zeit, die Hebekapazitäten an Bord aufzustocken“, berichtet Schiffsführer Neil Chigwidden. Bei dem Projekt werden Sensorverankerungen im Meeresgrund platziert. Die Sensoren dienen zur Messung von Salinität, Fluoreszenz, Wellenhöhe, Gezeitenströmen u.a. Da die Tiefe der Verankerungen von 40 bis 500 reicht, muss der Kran entsprechend vielseitig sein. „Die Verankerungen sind mit rund 750 kg nicht allzu schwer, aber die schwierigen Bedingungen auf hoher See machen einen leistungsstarken Kran erforderlich.“ Dank seiner größeren Hubkraft kann der Hiab auch bei hohem Seegang eingesetzt
werden, was höhere Effizienz beim Ausbringen und Einholen der Sensoren bedeutet. Außerdem dient der Kran zum Verladen schwerer Gerätschaften wie z.B. Druckkammern und Tauchausrüstung. Chigwidden: „Noch vor einigen Jahren mussten wir schwere Geräte mit einer Winde über die Verschanzung heben. Ich bin froh, dass wir heute den Kran haben!“
Einer der umfangreichsten Lieferaufträge der letzten Zeit kam aus Mexiko, genauer gesagt von der staatlichen Ölgesellschaft Petróleos Mexicanos (PEMEX). Die insgesamt 80 letztes Jahr gelieferten Ladekrane werden für Wartungs- und unterstützende Arbeiten im ganzen Land eingesetzt. „Die Partnerschaft zwischen PEMEX und Cargotec reicht bereits mehr als 20 Jahre zurück, und die 80 Neuzugänge erweitern unsere bereits bestehende Flotte von mehr als 500 Hiab-Kranen. Ausschlaggebend für die Wahl waren die Qualität der Hiab-Maschinen und der umfassende Cargotec-Service“, begründet Rafael Llamas, Managing Director von Cargotec Mexico. PEMEX nutzt insbesondere Mitnehmstapler der Serie Hiab XS, deren Präzision, Leistung und Sicherheit branchenweit die Richtung vorgeben. Ihre Hubkapazität reicht von den 131 kNm des XS 144B-3 bis zu den 390 kNm des kraftstrotzenden Hiab XS 477E-6, der auch durch seine Reichweite von mehr als 21 m beeindruckt. Vom letzteren Modell wurden 26 Stück geliefert, alle davon mit Hiab Duo-Steuerung. Die übrigen 54 Ladekrane werden über CLX-Systeme gesteuert.
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Neuigkeiten
Cargotec beeindruckte bei der International Truck & Trailer Show in Australien
Die International Truck & Trailer 2012 ist mit mehr als 400 Ausstellern die größte und wichtigste Fachmesse für LKWs, Anhänger und Zubehör auf der Südhalbkugel. Am Stand von Cargotec Australia in den Hallen der Melbourne Showgrounds erwartete die gut 37 000 Messegäste – darunter führende Branchenvertreter aus Australien und Übersee – ein beeindruckendes Sortiment mit Produkten von Hiab, Hiab Moffett, Unic, Zepro und Maxilift. „Besonders gefreut hat mich, dass fast alle Lastwagenverkäufer, Karosseriebauer und Direktkunden aus Melbourne unseren Stand besuchten – ein Zeichen unserer guten Beziehung zu
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den Kunden“, berichtet Brett Horvath, Sales Manager für den Bundesstaat Victoria. Unter den hochrangigen internationalen Besuchern waren auch Sam Miyazaki, President/Unic Cranes und Taka Kishikami, Regional Sales Manager/Unic Cranes, die extra nach Australien gereist waren, um einen exklusiven Distributionsvertrag mit Cargotec Australia abzuschließen. Als zusätzlichen Blickfang zeigte zweimal täglich eine Trapezartistin ihre Künste – in der Luft gehalten von einem Hiab XS 166 E-5 HiDuo. Lohn war der zweite Preis bei der Auszeichnung der originellsten Standattraktionen, präsentiert beim Galadinner am Samstagabend vor über 700 Gästen.
Sicher und flexibel: Marshalls' neuer Hiab XS 122 Flexibler Betrieb, optimale Auslastung und höhere Bedienersicherheit waren die Faktoren, welche die Entwicklung der neuen HIAB DAF-Zugstangenkonfiguration für Großbritanniens führende Landschaftsgärtnerei Marshalls beeinflussten. Die Spezifikationen wurden vom Kunden vorgegeben. Das Ziel waren effizientere Lieferungen im ganzen Land. Die Lastwagen des landesweiten Niederlassungsnetzes beliefern Baumärkte, Gartencenter und Baustellen mit Steinplatten, Pflastersteinen und vielen anderen Gestaltungsprodukten. Marshalls suchte nach einer Lösung, die sich auch für künftige Fahrzeuge eignet. „Unser Ziel waren Spezifikationen, die den Fahrern maximale Sicherheit gewährleisten und gleichzeitig flexibleren Einsatz der Fahrzeuge bei maximal zulässiger Auslastung ermöglichen“ fasst Guy Ripley zusammen, Regional Logistics Manager bei Marshalls. Die Lastwagen haben mit Anhänger ein Bruttogewicht von 44 Tonnen. Falls am Bestimmungsort nicht genug Platz für das ganze Gespann ist, wird der Anhänger in der Nähe geparkt und der Fahrer bringt erst die Ladung der Zugmaschine ans Ziel, bevor er zurückkehrt und mit dem Bordkran den Anhänger entlädt „Auf Wunsch der Bediener haben wir außerdem die Kapazität der Krane aufgestockt“, ergänzt Ripley. Nach gründlicher Erörterung aller Alternativen entschied sich Marshalls für den Hiab XS 122 B-2 HiDuo. „Er ist vom Boden aus fernsteuerbar, aber wir haben auch eine Kransäulenplattform eingebaut, die dem Bediener eine bessere Übersicht über den Verladeort bietet und den Zugang zur Karosserie erleichtert. Zur Sicherheit sind alle Krane standardmäßig mit dem OPS-Bedienerschutz von Hiab ausgerüstet (Operator Protection System). Ein weiteres Kaufargument war das VSL-System (Variabler Stabilitäts-Lektor), welches erkennt, wie weit die Stützbeine ausgefahren sind, und das Kapazitätsmaximum entsprechend anpasst. Unserer Ansicht nach ist es das fortschrittlichste Sicherheitssystem auf dem heutigen Markt.“
MEIN TEAM
Felsenfester Stand Mit seinem neuen Hiab-Kran kommt Nicklas Jansson überall hin. Wenn es eng wird, sorgt VSL-V für die nötige Stabilität. TEXT Risto Pakarinen FOTOS Christopher Bailey ILLUSTRATION Tero Harsunen
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Nicklas Jansson war erst 19 Jahre alt, als er das Angebot erhielt, die Transportfirma zu übernehmen, in der er arbeitete. Zusammen mit einem Partner, Lennart Frank, ergriff er die Chance, kaufte zwei weitere Lastwagen und stellte ein Fahrer ein. Das Geschäft boomte auf Anhieb. Vor kurzem erwarben die beiden Jungunternehmer einen brandneuen LKW mit Kran. „Wir wählten einen Hiab, denn das VSL-V-System mit den Analogsensoren ist allen Konkurrenzprodukten haushoch überlegen“, kommentiert Jansson. Der Variable Stabilitäts-Lektor ermöglicht optimale Auslastung ohne Kippgefahr, indem er das Kapazitätsmaximum danach bemisst, wie weit die Stützbeine ausgefahren sind. Dank VSL können jetzt auch in den bislang eingeschränkten Zonen, z.B. vor dem Fahrzeug, schwerere Lasten angehoben werden. „Ich setze den Kran oft vor der Kabine ein und VSL ist dabei eine enorme Hilfe“, so Jansson. Eingebaute Sensoren informieren das System über die Positionen
der Stützbeine und messen den Druck in ihren Zylindern. Auch auf engem Raum ist dadurch das Anheben schwerer Lasten ohne Kipprisiko möglich. Janssons Großinvestition zeugt nicht nur von jugendlichem Optimismus, sondern auch von Vernunft. Stabilitätssysteme sind zwar heutzutage durch die EU-Maschinenrichtlinie für alle Krane vorgeschrieben, können aber häufig deaktiviert werden, obwohl dies illegal ist. Beim integrierten Hiab-System ist das Abschalten nicht möglich – nicht, das Jansson dies jemals versuchen würde. Die Jansson & Frank Transport AB transportiert eine Vielfalt von Gütern, von Recyclingmaterial bis zu Bauaushub. Häufig sind Behälter verschiedener Größen und Maschinen aller Art an Bord. Der neue Kran eignet sich auch für Einsätze, bei denen die Bewegungen ferngesteuert werden müssen. „Manchmal muss ich den Kran von einer Position aus bedienen, von der aus ich das Fahrzeug nicht sehen kann, beispielsweise bei der Arbeit auf Dächern.
„Ich kann jederzeit das Meiste aus dem Kran herausholen und die Fahrzeugposition variieren.“
Dies ist möglich, weil das Display der Fernsteuerung die tatsächliche Hebekapazität anzeigt“, erklärt Jansson. „Ich entscheide, wie weit ich die Stützbeine ausfahre und das System nennt mir die verfügbare Kapazität.“ Kranunfälle sind oft das Ergebnis kurzzeitiger Ablenkung. Beispielsweise wird der Kranführer, während er auf der einen Seite des LKWs arbeitet, spontan darum gebeten, etwas auf der anderen Seite zu tun, und vergisst das Absenken des Krans oder das Anpassen der Stützbeine. In beiden Fällen verhindert VSL-V Unfälle. Jansson beliefert oft Straßenbaustellen. Hier herrscht typischerweise Platzmangel, zumal meist mindestens auf einer Seite Autos vorbeifahren. „Mit VSL kann ich die Stützbeine exakt so weit ausfahren, wie Platz ist – sei es z.B. zu 20%, zu 47% oder komplett. So kann ich jederzeit das Meiste aus dem Kran herausholen und die Fahrzeugposition variieren.“ Die Jansson & Frank Transport AB beschäftigt mittlerweile zwei Fahrer und auch der neue Lastwagen hat schon 1600 Betriebsstunden hinter sich. Jansson, heute 21, hat heute immer ein Lied auf den Lippen und pfeift. Nichts kann ihn aufhalten.
Das VSL-System (Variabler Stabilitäts-Lektor) registriert, wie weit die Stützbeine ausgefahren sind, und berechnet das Kapazitätsmaximum entsprechend. Es ist das fortschrittlichste Sicherheitssystem auf dem Markt.
Stufenloses Ausfahren Dank der Analogsensoren sind die Stützbeine stufenlos ausfahrbar.
0%
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MAX
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PRODUKTNEUHEITEN
Ökologische Effizienz TEXT Paul Golden FOTOS Garry Parrott
Niedrigere Betriebskosten und null Abgase: die neuen elektrischen Mitnehmstapler der Hiab Moffett E-Generation schonen die Geldbörse des Kunden ebenso wie die Umwelt. Die vor mehr als einem halben Jahrhundert eingeführten Mitnehmstapler sind längst unverzichtbar geworden. Sie sind überall im Einsatz, wo schwere und große Lasten verladen oder angehoben werden müssen. Obwohl sie leichter und wendiger sind als konventionelle Industriestapler und fast überall hinkommen, können sie tonnenschwere Lasten transportieren. Die neuen Hiab Moffet-Modelle E2 und E4 sind besonders für städtische Gebiete mit strikten Lärmschutzbestimmungen interessant und bringen die Ware direkt vom LKW in die Lagerhalle. „Mit diesen Staplern können die Kunden auch frühmorgens oder spätabends arbeiten, ohne die Nachbarn zu stören“, erklärt Michael O'Reilly, Product Manager/Hiab Moffett Truckmounted Forklifts. „Der E4 beispielsweise wird gerade von einer britischen Firma getestet, die nachts Autoteile an Distributionszentren liefert.“ Cargotec weiß, wie wichtig den Kunden heutzutage, neben Flexibilität und Leistung, auch Umweltgesichtspunkte sind. Leise Stapler mit
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geringem Schadstoffausstoß sind daher laut O'Reilly sehr gefragt. „Unsere Kunden wünschen sich Maschinen, die sich für Nachtlieferungen in städtischen und halbindustriellen Gebieten eignen. Sie wissen außerdem, dass die CO2-Grenzwerte mit jedem Jahr strenger werden, besonders für große Dieselmotoren. Es ist abzusehen, dass auch die Anforderungen an kleinere Dieselstapler unter 25 PS künftig verschärft werden. Die Folge ist, dass die Motoren immer komplexer und teurer werden.“ Hinzukommt, dass Dieselfahrzeuge nur im Freien betrieben werden dürfen. Sie können die Last an die Lagerpforte bringen, aber nicht bis ins Regal. „Die neuen elektrischen Mitnehmstapler der E-Generation von Hiab Moffett werden stattdessen mit einer Lithium-IonBatterie betrieben. Die Motoren von Hiab Moffett E2 und E4 entsprechen dem neuesten Stand der Wechselstromtechnologie und sind durch eine Versiegelung mit der Schutzklasse IP65 gegen das Eindringen von Wasser und Schmutz geschützt“, erklärt Kevin Turnbull, Engineering Director/Hiab Moffett Truck-mounted Forklifts. Cargotec strebt die Zertifizierung der E-Generation-Mitnehmstapler für den Betrieb bei unter 60 dB an. Bereits jetzt schmücken sich E2 und E4 mit dem firmeneigenen Pro Future™-Zertifikat, das die Erfüllung strengster Effizienz-, Leistungs-, Umwelt-, Lärmschutz- und Recyclingkriterien erfüllt. Leiser bedeutet beileibe nicht schwächer: E2 und E4 kommen drei bis fünf Stunden netto mit einer Batterieladung aus, so dass sie
in der Praxis meist nur einmal wöchentlich aufgeladen werden müssen. Die Ladeeinheit ist in das Fahrzeug integriert und kann in jede beliebige Steckdose eingesteckt werden. Auch das Erhaltungsladen während der Fahrt auf dem LKW ist kein Problem. Die regenerative Bremse frischt die Batterieladung während des Betriebs auf – ein zusätzliches Plus an Kapazität. Verglichen mit herkömmlichen Dieselstaplern, senken Hiab Moffett E2 und E4 nicht nur den Schadstoffausstoß, sondern auch die Betriebskosten. Steigende Treibstoff- und Wartungskosten sorgen laut Turnbull dafür, dass die neue E-Generation als Alternative zur Dieselserie immer attraktiver wird. „Unsere neuen Mitnehmstapler sind die ersten mit Lithium-Ion-Batterien. Konventionelle Bleisäurebatterien sind zu schwer und nehmen zu viel Platz weg. Außerdem dauert das Aufladen länger und ihr Ladeintervall ist kürzer. Für die Lithium-Ion-Technologie spricht auch, dass sie in den letzten drei Jahren immer billiger geworden ist. Unsere neuen AC-Motoren haben im Gegensatz zu DC-Modellen keine Bürsten und sind daher wartungsfrei.“ Turnbull sieht in den Maschinen für ganz neue Mitnehmstapleranwendungen. „Für Dieselgeräte wird immer Bedarf bestehen, aber die Elektrostapler helfen uns, neue Märkte zu erschließen. So zum Beispiel den Einzelhandel, wo Stapler gefragt sind, die innen und außen eingesetzt werden können, und die so leise sind, dass die Anwohner nicht gestört werden.“
E2
E4
Batteriegröße: 130 Ah Hubkapazität: 1200 kg Maschinengewicht: 1591 kg
180 Ah 2000 kg 1679 kg
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WACHSTUMSMÄRKTE
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Muskat Oman
Arabisches Meer
DesignTrendsetter Der Hiab XS 390L ist ein perfektes Beispiel für innovatives marktspezifisches Design und verspricht im florierenden Baugeschäft von Oman ein großer Erfolg zu werden. TEXT A. E. James FOTOS Boman Communication
Die Produktions- und Technikverantwortlichen von Assarain Concrete Products & Trading (ACPT) LLC, Omans größtem Hersteller von Betonblöcken und Falzziegeln, sind schwer zu beeindrucken. Nach ausführlicher Begutachtung der technischen Spezifikationen des Hiab XS 390L und seines wirtschaftlichen Potentials waren sie jedoch so überzeugt, dass sie den Kran für ihre Beton- und Ziegeltransporte im ganzen Land kauften. „Wir suchten einen Kran mit maximaler Leistung und minimalen Standzeiten. Wir prüften den Hiab XS 390L auf Reich-
weite, maximale Hubkapazität, Geschwindigkeit, Schwenkwinkel, Strapazierfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit“, berichtet A. R. Varma, General Manager von ACPT. Die Firma ist der erste Käufer des speziell für Ziegel und Betonelemente entwickelten Krans. „Der Hiab XS 390L hat alles, was wir brauchen. Er hilft uns dabei, unsere Kunden so effizient wie möglich mit Baumaterial zu beliefern“, kommentierte Varma gegenüber Hiab Method bei der Vorstellung des Hiab XS 390L in Muskat im Februar 2012.
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Weniger Arbeitsaufwand, mehr Effizienz
Assarain Concrete Products ist in der Branche eine Autorität, deren Kaufentscheidungen wegweisend sind. „Wir gelten als Trendsetter, und ich denke, dass einige unserem Beispiel folgen werden“, konstatiert Varma, der selber den Kauf von zwei oder drei weiteren Hiab XS 390L in diesem Jahr erwägt. Der Hiab XS 390L hat eine Reichweite von 10,9 m und ein lasterkennendes Steuersystem, mit dessen Hilfe er Ziegelstapel von bis zu 2500 kg innerhalb einer halben Minute direkt vor der Haustür absetzen oder in den zweiten oder dritten Stock heben kann. „In nur zehn Minuten hebt dieser Kran 1000 Blöcke in den dritten Stock, was den Arbeitsaufwand auf der Baustelle erheblich reduziert“, betont Clifford Sanctis, Managing Director bei Hydrotec International
LLC, der exklusiven Cargotec-Vertretung in Oman. Dies ist ein wichtiger Kostenfaktor, da Arbeitskräfte in der Golfregion immer teurer werden. Vier gleichzeitige Funktionen
Eine wichtige Eigenschaft des Krans ist die präzise Steuerung, die das Ventil 91 (V91) ermöglicht. Seine Bewegungen werden mit zwei Joysticks und zwei Pedalen gesteuert, und die Sicht ist während des gesamten Ladezyklus hervorragend. „Der Bediener kann gleichzeitig bis zu vier Funktionen ausführen, mehr als bei allen auf dem Markt erhältlichen Standardkranen für Ziegel und Beton. Dies ist der erste V91Kran mit Joystick-Steuerung in Oman“, kommentiert Mahendra Ekanayake, Area
„Dieser Kran kann innerhalb von zehn Minuten 1000 Blöcke in den zweiten oder dritten Stock heben.“
Sales Manager/Middle East & North Africa bei Cargotec. Der Hiab XS 390L kann auch mit einer Verstellpumpe ausgestattet werden, um Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß zu senken und die Motorlebensdauer zu verlängern. Im Gegensatz zu Standardpumpen passt die Verstellpumpe den Verbrauch präzise an die jeweilige Anwendung an. Für extreme Bedingungen ausgelegt
Der Hiab XS 390L wurde speziell für Oman entwickelt, gemäß den Anforderungen des Kunden und den extremen klimatischen Bedingungen der Region – auch im Hinblick auf den künftigen Markt. Cargotec und Vertriebspartner Hydrotec entwickelten den Kran speziell für Ziegel und Betonblöcke. Aktive Unterstützung leistete das Designteam in Spanien. „Wir untersuchten den Markt, besuchten die Endnutzer und sprachen mit den Fahrern über ihre Bedürfnisse. Was sie wollten, war ein schnellerer Kran mit größerer
A. R. Varma von ACPT, Rob van Klingeren von Cargotec und Clifford Sanctis von Hydrotec bei der Übergabe des Hiab XS 390L in Muskat im Februar.
Technische Daten Maximale Hubkapazität (kNm) 34,3 Maximale Hubhöhe über Montagehöhe (m) 13,6 Reichweite der hydraulischen Auslegerverlängerungen (m) 10,9 Reichweite/Hubkapazität (m/kg) 6,6/5200 8,6/3950 10,6/3200 Öldurchfluss, V91 und Konstantpumpe (l/min) 80-90 Maximaler Arbeitsdruck (MPa) 30,0
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Tankkapazität (l) Schwenkwinkel (°) Max. Neigung bei voller Kapazität (°) Schwenkmoment, brutto (kNm) Höhe zusammengeklappt in waagerechter Position (mm) Platzbedarf für die Montage (mm) Gewicht der Standardversion ohne Stützbeine (kg) Gewicht der Stützbeine mit Trägern (kg)
150 460 5,3 50,8 2862 1029 3935 634
Reichweite, der jedoch auf einen normalen 7m-Anhänger passt“, summiert Sergio Peiró, Product Manager/Hiab Loader Cranes, und fügt hinzu: „Bei der Entwicklung galt es auch Klimabedingungen, Betriebsmethoden und andere externe Faktoren zu berücksichtigen.“ Ingenieurskunst und Kundenservice
Für Sanctis ist der After-Sales-Support ein wesentlicher Bereich, in dem seine Firma den Mitwettbewerbern überlegen ist. „Wir sind der Konkurrenz voraus, denn unser Kundendienst ist praktisch allzeit bereit. Unser Support-Team ist täglich 18 Stunden verfügbar und die Ersatzteillager sind 12 Stunden geöffnet. Wir kommen selbst an Feiertagen, wenn der Kunde ein dringendes Problem hat. Dadurch minimieren wir die Verdienstausfälle, die den Kranbesitzern durch Defekte entstehen.“ Varma bestätigt, dass ACPT großes Vertrauen in die Ingenieurskunst und den Markenwert von Cargotec sowie in den tech-
nischen Support und das überlegene technische Fachwissen von Sanctis und Hydrotec hegt. Sanctis berichtet, dass seine Agentur jährlich 75 - 110 Hiab-Krane an Unternehmer diverser Branchen liefert, von Immobilien bis zur Öl- und Gasindustrie einschließlich Petrochemie und Pipelines. „Für den Hiab XS 390L hatten wir schon sechs Bestellungen vorliegen, bevor die Krane überhaupt in Oman eintrafen!“ Omans Baugeschäft boomt
Zu den wichtigsten Projekten zählen die neuen Großflughäfen von Muskat und Salalah und vier Regionalflughäfen, ein großer Seehafen und der Ausbau der Häfen von Salalah und Sohar sowie eine neue Satellitenstadt in der Gegend von Duqm (Gouvernement Al Wusta). „Die Nachfrage nach Baumaschinen in Oman wächst schnell. Jedes Infrastrukturprojekt erfordert Krane für die Lieferung von Ziegeln und Betonblöcken“, stellt Sanctis fest. „Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, einen speziell für Oman konzipierten Kran einzuführen, und in den nächsten fünf Jahren wird der Baumaschinenbedarf noch erheblich steigen.“ Bei der Vorstellung des Hiab XS 390L in Muskat waren Hersteller diverser Ziegelund Betonwerke vertreten, diese haben auf den neuen Spezialkran bereits mit großen Interesse erwartet.
„Unser SupportTeam ist täglich 18 Stunden verfügbar.“
Hydrotec profitiert vom andauernden Bauboom in Oman. Der 2011 verabschiedete Regierungsbeschluss über Infrastruktur- und Entwicklungsinvestitionen in Höhe von $34 Mrd., verteilt auf einen Zeitraum von fünf Jahren, hat der Nachfrage nach LKW-Kranen und anderen Baumaschinen laut Sanctis erheblichen Auftrieb verschafft.
Der Hiab XS 390L hat eine Reichweite von 10,9 Metern.
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TEXT Tom Azzopardi FOTOS GruaCor
Erfolg in Reichweite Die bahnbrechenden LKW-Kransysteme eröffnen einem kleinen chilenischen Familienunternehmen neue Wachstumschancen. Am 27. März dieses Jahres fiel die Plastikfabrik Wenco in der chilenischen Hauptstadt Santiago einer Feuersbrunst zum Opfer. Der gewaltige Feuerball zerstörte nicht nur das Werk selbst, sondern auch die benachbarte Fabrik. Die umliegenden Anwohner konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen, aber acht der 26 Bezirke von Santiago waren nach der Brandkatastrophe ohne Strom. Ein für die Wiederherstellung der Versorgung kritischer Strommast befand sich schwer erreichbar auf einem Hügel. In ihrer Not wandte sich die Betreibergesellschaft Chilectra an GruaCor, ein Familienunternehmen, dass seine Hiab-Ladekrane in erster Linie der Energieindustrie zur Verfügung stellt. „Der Mast stand wirklich an einer schwierigen Stelle. Ich glaube nicht, dass ein anderer Kran als der Hiab ihn erreicht hätte“, kommentiert GruaCors Betriebsleiter Lucas Arrascaeta. Hiab-Kunde in zweiter Generation
GruaCor wurde vor neunzehn Jahren von Lucas' Vater Luis Arrascaeta gegründet. Der Kleinbetrieb aus Santiago startete mit zwei fahrzeugmontierten Kranen und ist mittlerweile bei 22 – allesamt von Hiab. Inzwischen hat die nächste Generation der Familie Arrascaeta das Steuer übernom-
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ser Bergbau- und Energiegesellschaften ist. Auch die chilenische Fluggesellschaft LAN ruft Lucas an, wenn die empfindlichen Turbinen ihrer Passagier- und Frachtflugzeuge abgenommen und in den Wartungshangar gebracht werden müssen. Pionier neuer Technologien
„Ich glaube nicht, dass ein anderer Kran als der Hiab den Mast erreicht hätte.“ men: Lucas kümmert sich um den Geschäftsbetrieb, sein Bruder Rodrigo und seine Schwester Carolina um die Vermarktung. Lucas sieht in der engen Partnerschaft mit Hiab einen wesentlichen Erfolgsgrund. „Die Kunden sehen den Unterschied und lernen unsere Hiab-Krane zu schätzen“, stellt er fest und lobt vor allem die Zuverlässigkeit und Präzision der Maschinen. Ihnen ist zu verdanken, dass GruaCor mittlerweile bevorzugter Partner u.a. diver-
Den Anfang der Firmenflotte machte der eher bescheidene Hiab 125, zu dem sich im Laufe der Jahre immer größere und stärkere Krane gesellten. Auch die kleineren Maschinen werden weiterhin gebraucht, aber wahrhaftig im Dauereinsatz sind laut Lucas die Großkrane. Als Partner von Hiab hat GruaCor diverse neue Krantechnologien in Chile bekannt gemacht. Die Umstellung von manuellen auf elektrische Fernsteuerungen verschaffte den Kranführern mehr Flexibilität und Schutz bei der Arbeit. „Das war das Produkt, das uns den Markt geöffnet hat“, erinnert sich Lucas. Neuer Reichweitenrekord
Im April dieses Jahres legte sich die Firma einen brandneuen Hiab XS 622 zu, montiert auf einem Volvo-LKW.
Er hat eine Kapazit채t von 58 tm und eine Reichweite von bis zu 32,5 m mit Jib.
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Er hat eine Kapazität von 58 tm und eine Reichweite von bis zu 32,5 m mit Jib. Der Schwenkwinkel ist unbegrenzt, um die Arbeitsposition auf kürzestem Weg zu erreichen. Untermauert wird die Vielseitigkeit des Krans durch das HiPro-System und die Möglichkeit der Verwendung eines Hubarbeitskorbs.
Minenbetreiber interessieren sich besonders für die Umweltschutz- und Sicherheitseigenschaften von Hiab, z.B. Fernsteuerung, Variabler Stabilitäts-Lektor (VSL) und die Verstellpumpen, die den Dieselverbrauch um fast ein Drittel senken.
gebuchten und vergrößert gleichzeitig das Lager, um die Kunden schneller beliefern zu können. Für größere Nähe zu den Kunden sorgen außerdem die zertifizierten Vertriebspartner in Concepcion, Copiapo, Calama und Iquique.
Wachsender Bedarf
Neues Schulungsangebot
Phänomenale Nachfrage
Auch andere Branchen melden gute Geschäfte, etwa die Lachsfarmen, die sich von der gravierenden Virusepidemie vor einigen Jahren erholt haben. Die Nachfrage nach Hiab-Ladekranen wächst mit der Konjunktur. Alleine im letzten Jahr stieg der Absatz in Chile von 140 Kranen auf 220. Für 2012 wird ein neuer Rekord erwartet. Um dem rasch wachsenden Bedarf gerecht zu werden, erweitert Cargotec die Niederlassung in Santiago um sechs neue Monta-
Neben Kranverkauf und -montage bietet Cargotec seit kurzem auch Schulungen für Bedienungs- und Wartungspersonal, um sachgemäßen Umgang mit den Maschinen sicherzustellen. Bisher werden in Chile keine Kranführerlizenzen gefordert, doch ein entsprechendes Gesetz ist in Vorbereitung. „Wir wollen dieser Neuerung einen Schritt voraus sein“, betont Verzijl. Die Flexibilität der Hiab-Krane ermöglicht GruaCor vielfältige Einsätze, doch der Schwerpunkt der Firma liegt seit langem auf der Elektroindustrie, insbesondere auf der Inspektion, Wartung und Reparatur von Strommasten und Hochspannungsleitungen. „Unsere wahre Stärke liegt in der Wartung von Stromleitungen und Umspannwerken“, bestätigt Lucas. Er erwartet weiteres Wachstum: „Der Elektrosektor hat ein enormes Potential.“
Lukas berichtet: „Manche Kunden rufen wochenlang an und fragen, wann der Hiab XS 622 verfügbar ist, denn sie haben Aufträge, die kein anderer Kran packt!“ Es geht aber nicht nur darum, den besten Kran des Marktes zu haben. Auch das Servicenetz von Hiab ist für Lukas essentiell, denn es bedeutet die zuverlässige, perfekte Wartung seiner Kranflotte. Ronald Verzijl, General Manager/ Cargotec Chile, gibt außerdem – wie schon seine Vorgänger – bereitwillig persönliche Ratschläge in technischen wie in geschäftlichen Dingen. Der Hiab XS 622 wird wohl nicht lange die neueste Anschaffung von GruaCor bleiben, denn die Firma erwägt bereits den baldigen Kauf eines Hiab XS 1055. Lucas bekräftigt: „Wir wollen unsere Schwerlastkranflotte ausweiten.“ Boom im Bergbau
Cargotec vertreibt in Chile seit sechzehn Jahren fahrzeugmontierte Systeme. Die Niederlassungen in Santiago, Antofagasta und Puerto Montt beliefern eine Vielzahl von Erwerbszweigen, darunter Bergbau, Energie, Fischerei und Bauindustrie. Die hohen Preise für Kupfer, Gold und andere Metalle schüren die Investitionsbereitschaft der Montanindustrie, die laut Verzijl für fast die Hälfte unserer Umsätze sorgt Chiles riesige Kupferminen sind wie kleine Städte mit eigenen Elektrizitätswerken, Fabriken und Wohngebieten sowie dem eigentlichen Arbeitsbereich – ein wahrer Tummelplatz für LKW-Krane.
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„Manche Kunden rufen wochenlang an und fragen, wann der Hiab XS 622 verfügbar ist.“
„Die Antwort auf die Bedürfnisse der chilenischen Elektroindustrie.“ Engpässe in den Stromnetzen
Energie ist eine problematische Angelegenheit in Chile. Das Land durchlebt gerade die dritte Energiekrise in weniger als zehn Jahren. Fossile Brennstoffe sind knapp, und das Land ist weitgehend abhängig von seinen großen Stauseen. Wenn das Wetterphänomen La Niña für Trockenheit sorgt, ist die Verfügbarkeit der Wasserenergie stark eingeschränkt. Regierung, Industrie und Bevölkerung sind in diesen Phasen zum Energiesparen gezwungen und Spannungsabfälle sind keine Seltenheit. Das Problem sind nicht nur mangelnde Kapazitäten bei der Stromerzeugung, sondern auch Schwächen im Verteilernetz. Oft kommt der Strom nicht dort an, wo er gebraucht wird. Als der Wasserstand des RapelStausees bei Santiago vor einiger Zeit nicht für die Stromerzeugung ausreichte, drohte der Hauptstadt Energierationierung, da die Kapazität der Leitungen von den Kraftwerken im Süden des Landes nicht ausreichte.
In diesem Jahr versucht die Regierung mit Investitionen von rund 1 Mrd. USD, die gravierendsten Engpässe in den Griff zu bekommen. Das Problem wächst, während das Land nach neuen Energiealternativen sucht. In der dieses Jahr veröffentlichten nationalen Energiestrategie betonte Staatspräsident Sebastian Piñera den dringenden Bedarf, die Wasserkraftnutzung zu verbessern und weitere erneuerbare Energiequellen wie Wind, Erdwärme und Sonnenenergie zu erschließen.
Chile
Santiago
Cargotec hilft weiter
Die alternativen Ressourcen finden sich zumeist im Hinterland, wo das Stromnetz instabil ist. Mangelnde Leitungskapazität ist das Hauptproblem der zahlreichen Windfarmen an der Küste Nordchiles. Sollten die geplanten Großstaudämme in Patagonien trotz der Proteste von Umweltschützern im In- und Ausland gebaut werden, erfordern sie auch neue Leitungen von bis zu 2000 km Länge, um den Strom zu den Verbrauchern in den nördlichen Ballungszentren zu bringen. Die Regierung plant die Verbesserung des öffentlichen Stromnetzes, um den Schwierigkeiten zu begegnen.
Bau, Inspektion und Wartung der zahlreichen neuen Hochspannungsleitungen und Masten, die Chile in den nächsten zehn Jahren benötigt, versprechen reichlich Arbeit für die GruaCor-Profis und ihre Hiab-Flotte. Seine Flexibilität, unübertroffene Reichweite, Umweltfreundlichkeit und Sicherheit machen den neuen Hiab XS 622 prädestiniert für den Großteil der künftigen Aufgaben. Verzijl fasst zusammen: „Er ist die Antwort auf die Bedürfnisse der chilenischen Elektroindustrie.“
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„Alle unsere neuen Produkte und Lösungen werden evaluiert. Nur die besten erhalten das Zertifikat.“
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Pionier in
Sachen Umwelt Pro Future™ ist ein von Cargotec eingeführtes Gütesiegel für Produkte und Lösungen, die sich durch besonders geringe Umweltbelastung auszeichnen. Die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks spart Cargotec und den Kunden bares Geld. TEXT Merimari Kimpanpää FOTOS Boman Communication
„Pro Future™ ist ein internes Umweltzertifikat mit messbaren Kriterien. Um es zu erhalten, muss die Maschine bzw. das Lösungskonzept unter Umweltgesichtspunkten deutlich besser sein als andere vergleichbare Produkte auf dem Markt“, erklärt Research Manager Heikki Salonen, der Mann hinter der Erfindung und Entwicklung von Pro Future™. Cargotec führte Pro Future™ erstmals 2008 für Kalmar-Produkte ein. Letztes Jahr wurden die Kriterien überarbeitet, so dass das Gütesiegel künftig auch für Hiab- und MacGregorProdukte vergeben werden kann. „Alle unsere neuen Produkte und Lösungen werden evaluiert. Nur die besten erhalten das Zertifikat. Bisher haben es sechs Kalmar- und zwei Hiab-Wechselgeräte erhalten. Das erste
Wechselgerät, dass das Zertifikat unter den neuen Kriterien erhielt, war der Hiab Multilift XR 18S Pro Future™, ein im letzten November vorgestellter Abrollkipper.“ Messbare Kriterien
Um das Pro Future™-Siegel zu erhalten, muss ein Gerät bzw. eine Lösung die Anforderungen für fünf spezifische Kriterien auf einer Skala von 1-5 erfüllen: Energiequelle, Energieeffizienz, CO2-Effizienz, lokale Emissionen (z.B. Lärm oder Feststoffe) und Recyclingfähigkeit. Die Kriterien werden unterschiedlich gewichtet, mit jeweils eigenen Mindeststandards. „Da die diversen Cargotec-Produkte
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sehr unterschiedlich sind, lassen sich dieselben Kriterien nicht ohne weiteres auf alle anwenden. Manche Kriterien sind für alle Produkte wichtig, andere dagegen nicht. Auch die Kunden setzen unterschiedliche Prioritäten. Dem einen kommt es vor allem auf leise Maschinen an, dem anderen eher auf geringe CO2-Emissionen. Die neuen Kriterien lassen sich auf alle Cargotec-Produkte anwenden und helfen uns auch bei Forschung, Entwicklung und Konstruktion“, berichtet Salonen. Die Festlegung messbarer Umweltschutzkriterien und deren unternehmensweite Implementierung ist Pionierarbeit für Cargotec „Wir lernen immer mehr über die Anwendung und Verbesserung der Kriterien. Beispielsweise sind technologische Einschränkungen zu berücksichtigen: für manches, was wir gerne hätten, fehlt einfach noch die geeignete Technologie.“ Ökologisch effizientere Geräte sind in der Regel etwas teurer in der Anschaffung. Sie machen sich jedoch in der Gesamtkostenrechnung bezahlt, wie Salonen betont. „Unsere Kunden wollen ihre Kosten senken. Effizienz bedeutet Einsparungen. Maschinen ohne CO2-Ausstoß benötigen auch weniger Öl, und leichte, effiziente Geräte sparen Kraftstoff beim Transport ebenso wie im Betrieb.“ Laut Hans Ekman, Business Support Manager, amortisiert sich der hochmoderne Kipplader Hiab Multilift XR18S – Pro Future™ sogar ziemlich schnell. „Unser Verkaufsteam verfügt über einen Kostenrechner für CO2 -Belastung und Kraftstoff. Er ermöglicht die Berechnung der Gesamtkosten, die ein Pro Future™-Kipplader im Laufe von acht Jahren verursacht. Die höheren Anschaffungskosten des Pro Future™-Geräts gegenüber Standardmaschinen gleichen sich innerhalb von drei Jahren aus. Danach wen-
det sich die Kostenbilanz zugunsten des Pro Future™-Kippladers, dank seiner niedrigeren Betriebskosten, schnelleren Arbeit und geringeren Ausfallzeiten.“ Geduld und Vertrauen
Cargotecs Bemühung um kontinuierliche Verbesserung der Ökoeffizienz zeigt sich auch in der Teilnahme an der Clinton Global Initiative, einem Programm, dass der frühere US-Präsident Bill Clinton 2005 ins Leben rief. Für Cargotec bedeutet es das Versprechen, den Verbrauch fossiler Brennstoffe in den Maschinen um zehn Prozent zu senken. Die Pro Future™-Kriterien schließen auch die Bestrebung ein, den Ausstoß von Treibhausgasen zu begrenzen. Zu diesem Zweck investieren wir in neue Technologien, alternative Energiequellen und in die Auswahl von Komponenten, die zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs beitragen. „Wir versuchen, das Augenmerk der Betriebe weg von den reinen Anschaffungs- und hin zu den Lebenszykluskosten und zur Amortisationszeit ihrer Investitionen zu lenken. Diese Denkweise muss sich in unserer Welt erst noch durchsetzen. Rund 90% der CO2-Emissionen unserer Wechselgeräte entstehen während des Gebrauchs, und nur 10% während der Herstellung“, stellt Ekman fest. Seiner Ansicht nach verlangt das erforderliche Umdenken zunächst Schulung und Kommunikation, innerhalb der eigenen Verkaufsorganisation wie auch gegenüber den Kunden. Eine Schwerpunktverlagerung zugunsten ökologischer Gesichtspunkte zeichnet sich jedoch bereits ab, und Cargotec rüstet sich für zunehmende Regulierung und entsprechenden Kundenbedarf.
„Die Bedeutung ökologischer Effizienz für das Firmenimage ist nicht zu übersehen.“
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„Das Verhältnis von Umweltschutz und Kostensenkung gleicht der Frage, ob zuerst das Huhn da war oder das Ei. Es muss erst noch alle Geschäftsebenen erreichen. Um die Kunden davon zu überzeugen, dass Umwelteffizienz Geld spart, müssen wir oft ganz von vorne anfangen“, gibt Ekman zu. „Aber wir sind davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist.“ Externer Mentor
Um sicherzustellen, dass die Pro Future™Kriterien wirklich ökologisch sinnvoll sind, bat Cargotec bei ihrer Ausarbeitung 2011 Finnlands staatliches technisches Forschungszentrum VTT um Hilfe. Nach Untersuchung der Kriterien erstellte VTT eine vereinfachte Lebenszyklusanalyse für drei Produkte, verglich die Ergebnisse mit der einschlägigen Literatur, anderen wissenschaftlichen Quellen und vergleichbaren Studien. Hannele Tonteri, Senior Scientist/VTT, sieht in Cargotecs Bemühungen um relevante Kriterien einen wichtigen Vorstoß. Sie erläutert: „Kraftstoffalternativen und Fahrzeugtechnologie wurden schon mehrfach untersucht, da sie bekannterweise den größten Einzelfaktor der Umweltbelastung darstellen. Messbare Umweltkriterien sind in dieser Branche jedoch etwas Neues. Es gab keine Vorlagen dafür, was ein Grund dafür ist, dass wir den Ansatz der Lebenszyklusanalyse wählten. Wir benötigten eine Möglichkeit, die Aussagekraft der Kriterien zu bewerten.“ Auch Tonteri verweist auf den Zusammenhang zwischen geringerer Umweltbelastung und niedrigeren Kosten. Aber es gibt noch andere Vorteile: „Die Bedeutung ökologischer Effizienz für das Firmenimage ist nicht zu übersehen. Die Industrie ist an dem Punkt angekommen, an dem sie versteht, dass sich Umweltfreundlichkeit unterm Strich als Gewinn niederschlägt.“
30% weniger Verbrauch Der im letzten November vorgestellte Abrollkipper Hiab Multilift XR 18S Pro Future™ ist mehrere hundert Kilo leichter als vergleichbare Wechselgeräte. Er erhöht die Nutzlast und reduziert gleichzeitig Kraftstoffverbrauch und Emissionen – bei einem 3-AchsenLKW um durchschnittlich 30%.
„Die meisten Abrollkipper werden von Abfall- und Recyclingfirmen gekauft.“
„Kombiniert mit einem umweltfreundlichen Lastwagen ist dieser Kipper ideal für den Kunden. Die meisten Abrollkipper werden von Abfall- und Recyclingfirmen gekauft, die strenge Zielvorgaben für Kosten und Nachhaltigkeit haben. Unsere Produkte sind die Antwort darauf. Eine weitere Kundengruppe sind Gemeinden, die meist bereits entsprechende Richtlinien und die richtige Einstellung vorweisen“, berichtet Hans Ekman, Business Support Manager/Cargotec. Rafal Sornek, Vice President/R&D Cargotec Load Handling, fügt hinzu: „Wenn der Kipper zehnmal am Tag verwendet wird und jährlich Gesamtfahrtstrecken von 100 000 km zurücklegt, bedeutet das für den Kunden in acht Jahren Einsparungen von 10 000 Euro.“ Cargotecs Pro Future™-Familie wächst und bekommt bald weitere Hiab-Mitglieder. Als nächstes kommt ein vollelektrischer Mitnehmstapler von Hiab Moffett hinzu. Sornek verspricht: „Diesem Modell folgt ein Mitnehmstapler mit einem Motor der neuesten Generation, der die neuesten und strengsten TIER4-Emissionsvorschriften erfüllt.“
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TEXT Jukka Viskari
Wartungstipps für Ladekrane Die Palette der Hiab-Ladekrane reicht vom nur 0,8 m großen Minikran für Kastenwagen bis zum hundertmal größeren Hiab XS 1055. Die rund fünfzig Basismodelle sind in allen erdenklichen kundenspezifischen Konfigurationen erhältlich. Jeder dieser Krane ist eine Investition, die gepflegt werden will. „Im ersten Jahr ist die Versuchung groß, den neuen Kran ständig gewinnbringend einzusetzen, ohne Wartungspausen einzulegen. Das kann sich jedoch nach einigen Jahren in Form hoher Wartungskosten rächen“, warnt Hans Winscher, Sales &Service Manager/Hiab Sweden. Regelmäßige Instandhaltung ist Aufgabe von Fahrer und Besitzer gleichermaßen. Ein gut gepflegter Ladekran ist bis zu 15 Jahre lang einsatzfähig, ein vernachlässigter dagegen hält nur wenige Jahre. Die Hülsen und Lager der beweglichen Teile beispielsweise müssen regelmäßig geschmiert werden, um Schäden zu verhindern. „Achten Sie darauf, alle Schmierpunkte zu erreichen. Prüfen Sie den Kran dabei gleichzeitig auf anderweitigen Wartungsbedarf, z.B. Verschleiß und lose Schrauben“, rät Winscher. Für große, intensiv genutzte Ladekrane sollte eine wöchentliche Wartungszeit von 2-3 h reserviert werden. Selten
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Eine Frage von Klima und Einstellung
In der Servicewerkstatt Kontrollen und Maßnahmen Halbjahreswartung
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Wechsel der Ölfilter. Sitzen alle Teile richtig? Anziehen von Schrauben und Muttern Elektronik: evtl. Fehlermeldungen? Funktionieren Sicherheitssystem und Notschalter korrekt? Tritt irgendwo Öl aus?
Kontrollen und Maßnahmen Komplette Jahreswartung
Probleme?
Wie oben plus Wechsel des Hydrauliköls. Praktisch alle neuen Hiab-Modelle haben eine Warnungs-LED. Sie blinkt, wenn die planmäßige Wartung fällig ist; bei starker Beanspruchung des Ladekrans auch vorzeitig. Probleme? Ihre örtliche Servicewerkstatt hält Werkzeuge, Dokumentationen und Ersatzteile bereit. Bei vielen Hiab-Kranen erscheinen Fehlermeldungen auch auf dem Fernsteuerungsdisplay.
genutzte Kleinkrane kommen eventuell auch mit einer Viertelstunde im Monat aus. Die Wartungsmaßnahmen sind in der Bedienungsanleitung beschrieben.
Je heißer das Klima, desto kürzer die Haltbarkeit von Öl, Schläuchen usw. In staubiger Umgebung müssen Gleitstücke, Buchsen und andere bewegliche Teile besonders häufig gesäubert und geschmiert werden. „Das Hydrauliköl ist das Herzblut Ihres Krans. Regelmäßige Öl- und Filterwechsel schützen die Hydraulik vor Verschleiß, optimieren die Leistung und halten den Kran dauerhaft fit“, erklärt Rufino Martin, Service Manager/ South Europe & West Africa. In kalten Gegenden dagegen erschwert klumpendes Öl die Arbeit der Pumpen. Für jedes Klima gilt, dass eine ungeeignete Hydraulikpumpe die Leistung beeinträchtigt, den Dieselverbrauch erhöht und die Umwelt belastet. Ein sauberes, gepflegtes Fahrzeug ist die rollende Visitenkarte Ihres Unternehmens. Außerdem erhöht regelmäßige Wartung den Wiederverkaufswert Ihres Ladekrans um gut 25%. Martin bedauert, dass die Vorteile vorbeugender Wartung in seiner Weltregion noch nicht in vollem Umfang verstanden werden. „Aber die meisten nordeuropäischen Eigentümer kümmern sich recht gut um ihre Krane und Lastwagen.“
Hiab Method sprach mit Rafal Sornek über die Entwicklung neuer CargotecProdukte, Kooperation mit Partnern und die Beschleunigung des Wegs zur Marktreife. Sornek arbeitet seit Anfang 2012 als Vice President, R&D Load Handling. Von seinem Büro in Polen aus leitet er mit Erfahrung und Geschick die Forschungsaktivitäten rund um den Globus.
Die Zukunft im Griff Offene Innovation und der Blick auf Kundenbedürfnisse halten Forschung und Entwicklung im Gang. TEXT Thomas Freundlich
Rafal Sornek hat einen Doktortitel von der Universität Tokio und startete seine Berufslaufbahn in Japan bei einem Autohersteller. „Die ersten Jahre meiner Karriere verbrachte ich am Prüfstand oder auf der Teststrecke – Helm auf dem Kopf, Laptop in der einen Hand und Messgerät in der anderen“, erinnert er sich lächelnd. Als seine Firma nach Europa expandierte, wurde er nach Deutschland geschickt, um das dortige Entwicklungsteam aufzubauen. „Damals habe ich viel über die weltweite Ausdehnung von F&E-Aktivitäten gelernt.“ Bei seinem nächsten Arbeitgeber, einer mittelgroßen Chemiefirma, begegnete Sornek erstmals dem Konzept Open Innovation (s. Seitenspalte). „Die Firma suchte dringend nach zukunftsträchtigen Ideen“, beginnt er. „Begrenzte Personal- und finanzielle Ressourcen zwangen mich geradezu, mich Open Innovation zuzuwenden. Das bedeutete in der Praxis das Zurückgreifen auf externe Ressourcen und EU-Beihilfen für die Entwicklung der Firma.“
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Die Philosophie der offenen Innovation prägt Sorneks Forschungs- und Entwicklungsansatz nach wie vor. „Meine Erfahrungen mit Open Innovation sind äußerst positiv“, berichtet er. „Viele unserer F&EEinheiten arbeiten auf nationaler Ebene mit Universitäten zusammen. Ich möchte das intensivieren und ein Netzwerk schaffen, in dem unsere F&E eine entscheidende Rolle spielt. Es reicht nicht, passiv abzuwarten, ob die Kooperation mit einer Uni Früchte trägt, sondern wir müssen aktiv um Hilfe bitten. Ich habe festgestellt, dass akademische Organisationen sehr an den Herausforderungen der Industrie interessiert sind.“
„Viele unserer F&EEinheiten arbeiten auf nationaler Ebene mit Universitäten zusammen.“ Auf dem Radar – Steuersysteme und Materialien
Neue Steuersysteme sind eine Top-Priorität der Forschungstätigkeit bei Cargotec Load Handling. Steuerungen dienen nicht nur zum Lenken der Maschine, sondern umfassen auch Sicherheitsvorkehrungen, Diagnose und Verbindungen zu immer mehr externen Geräten wie z.B. Monitoren und Fernsteuerungen. Eine innovative Steuerung kann deutlich mehr aus dem Gerät herausholen.
Auf dem Radar der F&E-Teams erscheinen ganz neue Materialalternativen, da immer mehr Stoffe auf den regulären Markt kommen, die bisher der Luftfahrt vorbehalten waren. „Die Entwicklung auf diesem Gebiet ist rasant“, bestätigt Sornek. Wir experimentieren derzeit mit Materialien, die noch nie zuvor in unseren Geräten genutzt wurden. Wie schon Friedrich der Große sagte: Es ist verzeihlich, besiegt, aber nicht, überrascht zu werden!“ Ausweitung des F&E-Netzwerks
Um schneller auf Kundenwünsche reagieren zu können, muss ein Unternehmen Möglichkeiten finden, den Markteinführungs-
„Unsere F&E-Teams sind beseelt von dem Wunsch, die Erwartungen zu erfüllen und zu übertreffen.“
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prozess zu verkürzen. Der Schlüssel liegt laut Sornek in der Einbindung der Lieferanten von Beginn des Entwicklungsprozesses an. „Damit sind wir wieder bei Open Innovation. Wir brauchen die Ideen unserer Lieferanten, ihr Feedback – kurz: ihre Teilnahme am F&E-Prozess. Das ist der Schlüssel zu erfolgreicher Produktentwicklung. Für viele Unternehmen bedeutet dies eine ganz neue Denkweise, da F&E und Produktion bislang typischerweise unter demselben Dach vereint waren. Angesichts der Komplexität heutiger Lieferketten bergen neue F&E-Modelle sowohl große Chancen als auch enorme Herausforderungen.“ Aus praktischer Sicht ist es für Sornek auch wichtig, dass Schlüsselprojekte die notwendigen Ressourcen erhalten. „Das bedeutet auch, sie vor Ablenkung durch Adhoc-Projekte zu schützen. Beim Einhalten vereinbarter Prioritäten kann ich extrem hartnäckig sein.“ Für den Kunden da
Der Kundenstamm von Cargotec ist vielseitig und das Endziel der Produktforschung ist es, allen Erwartungen gerecht zu werden. „Trotz ihrer Verschiedenheit haben unsere Kunden auch viel gemeinsam“, erinnert Sornek. „Die Grundbedürfnisse bleiben gleich – egal, ob es sich um einen Kleinbetrieb mit einem einzigen Laster handelt oder ein Großunternehmen mit einer umfangreichen Flotte. Alle Kunden erwarten von ihren HiabMaschinen zuverlässige Höchstleistung bei möglichst geringem Energieverbrauch. Das macht z.B. Gewichtsreduktion zum Dauerthema. Unsere F&E-Teams sind beseelt von dem Wunsch, die Erwartungen zu erfüllen und zu übertreffen.“
OFFEN FÜR INNOVATION In einer Welt, in der Wissen praktisch frei zugänglich ist, können sich Firmen nicht mehr nur auf eigene Forschung verlassen. Stattdessen entstehen Innovationen in Zusammenarbeit mit Partnern, Forschungsinstituten und anderen Firmen. Cargotecs Chief Technology Officer Matti Sommarberg erörtert die Bedeutung der Open-Innovation-Philosophie, die bei immer mehr Erfolgsunternehmen und Institutionen Einzug hält.
In wenigen Worten: was bedeutet Open Innovation? Der Begriff wurde von Dr. Henry Chesbrough von der UC Berkeley geprägt und bedeutet die Nutzung zweckgesteuerter Wissensströme zur Beschleunigung von Neuerungen. Da Wissen heutzutage breit gestreut ist, müssen Unternehmen offen sein für Kooperation vor der Wettbewerbsphase und sollten auch Erfindungen Dritter erwerben, wenn dies Nutzen bringt. Einfach ausgedrückt: akzeptieren, dass keine Firma alleine das gesamte Wissen der Branche besitzen kann. Wir befinden uns inmitten einer umfassenden Veränderung der globalen Wissens- und Innovationsströme. Auch individuelle Fachleute können heute ihr Wissen per Internet weltweit verkaufen. Ignorieren wir diesen Trend, oder fangen wir etwas damit an? Open Innovation hilft uns dabei, in der „flachen“ Welt von heute zu bestehen.
Welche praktischen Wege gibt es für Firmen, das Konzept zu nutzen? Einer der besten ist die gemeinsame Arbeit mit Gleichgesinnten, speziell in der Forschung vor der Wettbewerbsphase. Ein Forschungszentrum neben der örtlichen Universität garantiert aber noch keine Innovation, benötigt werden auch praktische Kanäle für den Ideenaustausch.
Sind die Prinzipien von Open Innovation auch im Arbeitsalltag anwendbar? Absolut. Open Innovation muss keine großen Pläne bedeuten. Im Kleinen kann es schon reichen, zwei kreative Kollegen an einen gemeinsamen Tisch zu setzen. Es geht einfach darum, über den Tellerrand zu blicken und offen zu sein für gute Ideen, wo immer sie herkommen – aus dem Team, aus anderen Abteilungen oder gar anderen Branchen.
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MARKTEINBLICK
Hydraulikmanipulatoren von Hiab Loglift montieren Forstkrane in Mittelrussland.
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Maßgeschneidert für Russland Russland ist ein Schwellenmarkt mit immensem Wachstumspotential. Als größtes und geographisch vielseitigstes Land der Welt ist Russland ein einzigartiges Marktgebiet mit ganz eigenen Anforderungen. Cargotec ist mit großem Erfolg dabei, diese zu erfüllen. TEXT Gleb Bogatskiy FOTOS Boman Communication
Groß, vielseitig und auf Wirtschaftswachstum aus: Russland ist seit der Wende von 1991 weit gekommen. Es bleibt jedoch noch viel Raum für Entwicklung. Cargotec und andere erfolgreiche internationale Konzerne sind dabei, das Potential dieses faszinierenden Marktes auszuloten. Gewaltige Entfernungen, unterentwickelte Infrastruktur und strenge staatliche Auflagen stellen diese Firmen vor große Herausforderungen. Sie wissen jedoch, dass die Erfolgsaussichten das Risiko wettmachen. Ausländische Unternehmen müssen sich bewusst sein, dass Erfolg in Russland Flexibilität und maßgeschneiderte Lösungen ver-
langt. Russische Kunden sind traditionell eher konservativ und bevorzugen bewährte, nicht immer effektive Technologien gegenüber neuen, innovativen Lösungen. Die Bereitschaft zum Ausprobieren moderner Technologien nimmt jedoch zu. Um allen Kunden gerecht zu werden, müssen Firmen sowohl konventionelle Lösungen als auch innovative Produktneuheiten bieten. Und genau das macht Cargotec! Auch in Schwellenmärkten verlässt sich Cargotec auf die eigenen Kernwerte: Zusammenarbeit, nachhaltige Leistung und globale Präsenz – Service vor Ort.
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Hiab-Ladekrane helfen beim Bau und bei der Ausbesserung der Straßen in Sibirien.
Die russischen Kunden wiederum schätzen Cargotecs Geschäftssinn und -ethos und sehen uns als Vorbild auf dem Weg zum Erfolg. Holztransporter für die Taiga
Im März 2012 lieferte Cargotec fünf Hydraulikmanipulatoren vom Typ Hiab Loglift F82ST mit Kabine an Volvo Vostok, einen Hersteller hochwertiger Baustellengeräte, der dieses Jahr eine Montagewerkstatt für Holztransporter im zentralrussischen Kaluga eröffnete. „Es war ein Pilotprojekt und auf Anhieb erfolgreich“, freut sich Alexander Azarevich, Sales Manager/Hiab Loglift & Hiab Jonsered. „Volvo Vostok ist schon lange Partner von Cargotec, montierte aber bisher nicht selber Transportfahrzeuge. Cargotec Russia schult die Mitarbeiter von Volvo Vostok unter der erfahrenen Leitung von Kim Bennert (Finnland) und Stanislav Kubarev. Für Hiab Loglift entschied sich Volvo wegen des überlegenen Rufs der Krane im Hinblick auf Zuverlässigkeit und Robustheit – lebenswichtig in Russland. Der
Hiab Loglift F82ST ist mit einer Reichweite von 9,6 m und einer Hubkapazität von 760 kg der beste Holzladekran auf dem Markt. Seine Hydraulikschläuche haben den Maximaldurchmesser von 3/4” für längstmöglichen Betrieb ohne Überhitzung. Sie sind auf der Außenseite angebracht und können leicht ausgetauscht werden. Die Kabine ist sicher und bequem. „Die Maschinen werden jetzt auch in den Taigas der Oblast Archangelsk eingesetzt, einer Region, in der die Temperaturen auf -40°C absinken können“, erläutert Azarevich. „Dieses Klima erfordert spezielle Hydraulikflüssigkeiten und geeignete Schläuche. Der Kran ist aus Stahl, der auch extremer Kälte standhält.“ Ladekrane für den Ural
Der Ural ist nicht nur ein berühmtes Gebirge sondern auch ein Lastwagenklassiker aus Sowjetzeiten. Die Firma Gird aus der Region Tscheljabinsk, seit langem Partner von Cargotec, integrierte im Februar drei Hiab-Ladekrane der Typen XS 166 B-3 Duo
„Der Kran ist aus Stahl, der auch extremer Kälte standhält.“
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und XS 166 D-4 Duo in eine Ural-Karosserie, vorgesehen für Straßenbauarbeiten in der sibirischen Region Irkutsk. Michael Savushkin, Sales Manager bei Gird, kommentiert: „Wir bieten die optimale Kombination von Chassis und Ladevorrichtung für die Anforderungen unserer Kunden. Gefragt sind Geländegängigkeit und möglichst große Hubkraft. Hiab ist daher eine gute Wahl. Cargotec liefert Zuverlässigkeit, hohe Qualität und wettbewerbsfähige Preise.“ Manipulatoren für den hohen Norden
Ein anderer Cargotec-Partner, Aznakaevsky Zavod Neftemash in Tatarstan, beliefert die Öl- und Gasindustrie mit Ladegeräten. Im Februar montierten sie zwei mächtige Hiab XS 288 EP-3 Duo-Ladekrane auf ein Kamaz-Chassis. Das Aznakaevsky-Werk ist auf die Montage von LKW-Montage von Ladekranen spezialisiert. Die jährlich rund 800 Maschinen dieser Art machen 90% des Firmenumsatzes aus. Zum Kundenstamm der Fabrik zählen Giganten der Öl- und Fahrzeugindustrie wie Gazprom, TNK-BP, Ural und Kamaz. Qualität und perfekte Verarbeitung sind bei
“Wir haben mit Cargotec nie Schwierigkeiten oder Unregelmäßigkeiten erlebt.”
Oblast Archangelsk
St. Petersburg
Moskau Kaluga
Russland
Asnakajewo, Tatarstan
Aznakaevsky ausschlaggebend für die Wahl der Partner, zu denen neben Cargotec fünf weitere ausländische und drei russische Firmen zählen. Hiab-Krane verwendet Aznakaevsky seit 2002. Die Kunden von Aznakaevsky arbeiten unter den extremen Bedingungen des hohen Nordens und schätzen die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Verlademaschinen sowie hochwertigen After-Sales-Service, berichtet Marat Tursunov, Head of Marketing. „Wir haben mit Cargotec nie Schwierigkeiten oder Unregelmäßigkeiten erlebt. Unsere
Kunden im hohen Norden Russlands schätzen die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Hiab-Ladekrane.
Miass, Oblast Tscheljabinsk
Kunden kennen Hiab als zuverlässig, hochwertig und langlebig. Cargotec kommt in der russischen Umgebung gut zurande und die Büros in Moskau und St. Petersburg leisten saubere Arbeit“, lobt Tursunov. „Sie analysieren den Markt, gehen auf jeden Kunden individuell ein und bieten jeweils die passendsten Optionen. Am beeindruckendsten ist die Unternehmenskultur: Der Cargotec Service hört uns immer zu und kümmert sich um jedes Problem, dass irgendwo auftritt. Die Service Monteure sind überall vor Ort - egal wo.“
Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie Cargotec mit erschwinglichen Hochleistungsgeräten die Effizienz von Frachtströmen in Russland verbessert. Russische Kunden schätzen Cargotecs positive Einstellung und Flexibilität in geschäftlichen Dingen. Ein Unternehmen, dessen Krane selbst in den Eiswüsten nahe des Nordpols funktionieren, weiß am besten, wie man Fracht in Bewegung hält.
Erfolgreiche Partnerschaft TEXT Irma Capiten FOTOS Cargotec
Die gelben Lastwagen von Guisnel kennt in Frankreich jeder. Cargotec und Guisnel sind bereits seit 52 Jahren Partner.
Der Guisnel-Konzern ist ein Familienunternehmen, das sich auf Möbeltransporte, Logistik und Fahrzeugverleih spezialisiert hat. Die Firma startete vor 55 Jahren mit einem einzigen LKW. Heute operiert sie in ganz Frankreich und darüber hinaus. Als Gérard und Thérèse Guisnel das Unternehmen 1957 in ihrer Heimatstadt Pleugueneuc in der Bretagne gründeten, fuhr Gérard den Lastwagen zunächst selbst. Das Geschäft lief von Anfang an gut. Die Ziele waren hoch gesteckt: „Unsere grundlegende Geschäftsphilosophie ist seit den Anfängen dieselbe. Wir treten nicht gleichgültig das Gaspedal, sondern verrichten unsere Arbeit mit Talent, Flair und Würde. Durch Konzentration auf einen schwierigen Nischenmarkt schaffen wir erheblichen Mehrwert“, erklärt
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Yann Guisnel, der Sohn von Gérard und Thérèse, der mittlerweile die Geschicke der Firma lenkt. Von Antiquitäten bis Flüssiggas
Anstatt den einfachsten Weg zu gehen, konzentrierten sich Gérard und sein Team von Anfang an auf schwierige Transportgüter. Den Anfang machten Grabsteine uns -skulpturen, gefolgt von Antiquitäten und fabrikneuen Möbeln. Später kam auch Gefahrgut hinzu, darunter beispielsweise Flüssiggas. Das Geschäft mit Spezialtransporten wirft weiterhin gute Gewinne ab. Die Guisnel Group ist heutzutage in zwei Hauptgeschäftszweige unterteilt: Distribution
und Verleih. Der Konzern beschäftigt insgesamt 800 Personen und verzeichnet einen Jahresumsatz von rund 40 Mio. Euro. Seit den achtziger Jahren operiert Guisnel auch über Frankreichs Grenzen hinaus. Mit einer Flotte von 320 Fahrzeugen beliefert die 650-köpfige Belegschaft des Geschäftsbereichs Guisnel Distribution heute Kunden in ganz Europa, rund ums Jahr und bei allen Straßenverhältnissen. Wachstum an vielen Fronten
Guisnel Distribution ist zu einem wichtigen Mitspieler im französischen Distributionsmarkt herangewachsen. In den letzten 10 Jahren wuchs der Umsatz um 58%. Zu den eigentlichen Transporten kommen gelegentlich auch Montagearbeiten.
Die Ziele waren hoch gesteckt:
Für diese besonders kritischen Aufträge sind Guisnels starke, flexible Hiab-Krane wie geschaffen. „Wir installieren Küchen und richten ganze Hotelzimmer, Klassenräume und Urlaubszentren ein“, berichtet Yann Guisnel. Noch schneller wächst Guisnel Location: um volle 100% in den letzten 8 Jahren. „Seit der Jahrtausendwende investieren wir verstärkt in unsere Verleihsparte, Guisnel Location“, bestätigt Guisnel. „Sie umfasst derzeit rund 150 Beschäftigte und 480 Fahrzeuge. Fast 350 davon sind Ladekrane, darunter etwa 200 Hiabs.“ Zusammenarbeit von Anfang an
Kooperation macht uns stärker
Die Partnerschaft mit Cargotec entstand nicht aus dem Zufall heraus. Guisnel hat sich zum Ziel gesetzt, den Kunden nur das Beste zu bieten. Ihre Zufriedenheit ist das oberste Gebot. Falls ein Kundenprojekt es erfordert, sendet Guisnel umgehend benötigte Teile oder Mitarbeiter dorthin, wo sie gebraucht werden – notfalls mit dem Flugzeug. Die besten Services und Lösungen entstehen in Kooperation. „Eine echte Partnerschaft ist uns wichtig - mit Cargotec haben wir diese gefunden. Wir sind auf fehlerfreie Produkt- und Ersatzteillieferungen ebenso angewiesen wie auf Verfügbarkeit, schnelle Antworten und Zuverlässigkeit. Kurz: wir brauchen jemanden, der nicht nur Krane liefert, sondern auch unsere Geschäftsabläufe versteht und an deren Verbesserung interessiert ist. Neben unseren eigenen Werkstätten müssen wir uns auch auf das Vertriebsnetz von Cargotec verlassen können. Vergessen wir nicht, dass wir für andere Menschen arbeiten!“, erinnert Yann Guisnel. Der Slogan der Guisnel Group reflektiert die Geschäftsphilosophie: „Was wert ist, gemacht zu werden, ist es wert, gut gemacht zu werden!“
Eine echte Partnerschaft ist uns wichtig - mit Cargotec haben wir diese gefunden.
Hiab ist seit den Anfangszeiten mit von der Partie. Hervé Lherondel, Key Account & Marketing Manager/Cargotec France, berichtet: „Hiab wurde in den sechziger Jahren zum Schlüsselpartner von Guisnel, als die Firma beschloss, ihre Tätigkeiten auszuweiten und massiv in LKWs mit Ladekranen zu investieren. Dieses Jahr im Mai feierten wir Guisnels 500. Kranbestellung. Die jahrzehntelange Partnerschaft zwischen Hiab und Guisnel basiert auf einem starken Vertrauensverhältnis.“ Zu den von Guisnel und den Kunden der Firma verwendeten Hiab-Kranen zählen die Modelle XS 122, XS 144, XS 166, XS 211 und HiDuo.
A la carte, s’il vous plaît! Im Jahr 1973 begann die Guisnel Group mit dem Verleih von Nutzfahrzeugen. Da Schwerlastfahrzeuge eine teure Investition sind, ist das Mieten oft die klügere Option – für Firmen wie für Privatpersonen. Der Fahrzeugverleih von Guisnel ist für alle da: vom einzelnen Privatkunden über den lokalen Kleinbetrieb bis zum landesweit operierenden Baumateriallieferanten. „Guisnel Location bietet Verleih à la carte, mit oder ohne Fahrer. Immer mehr Kunden bevorzugen schlüsselfertige Lösungen gegenüber eigenem Personal“, berichtet Yann Guisnel. Monsieur Guisnel ist zu Recht stolz auf sein Team und seine Flotte. Zusammen bieten sie den Kunden optimalen Service. Um diesen Service auch künftig zu gewährleisten, unterhält Guisnel ein eigenes Schulungszentrum. Hier lernen die Fahrer den richtigen Umgang mit empfindlichem Frachtgut – und auch, wie Yann Guisnel hinzufügt, mit den Kunden: „Jeder Fahrer repräsentiert die Verleihfirma und muss daher stets mit der richtigen Einstellung bei der Sache sein.“
HIAB METHOD 35
Stark und standfest mit VSL. Lesen Sie mehr:
Cargotec verbessert die Effizienz von Frachtströmen zu Land und zu Wasser – ganz gleich, wohin die Reise geht. Die Tochtermarken von Cargotec – Hiab, Kalmar und MacGregor – sind anerkannte Weltmarktführer bei Frachtumschlaglösungen. www.cargotec.com
www.hiab.com