freiwillig engagiert
Notizen zur Freiwilligenarbeit bei Caritas Luzern
S. 2–3 Aktuelles zu Sans-Papiers und Asylsuchenden im Kanton Luzern S. 4–5 Ein Jahr «In Deutsch unterwegs»
Liebe Freiwillige, lieber Freiwilliger Liebe Interessierte der Freiwilligenarbeit Sara ist heute bei Amira eingeladen. Sie wollen gemeinsam bei Amira zuhause Tee trinken. Die zwei Frauen sind sich am Tag des Flüchtlings begegnet und haben gemeinsam zur Musik getanzt. In der Tee-Oase erzählte Amira, wie sie in ihrem Heimatland Tee zubereiten. Sara konnte sich das nicht vorstellen; kurz entschlossen lud Amira Sara zu sich ein, um zusammen mit ihr die Teezeremonie durchzuführen. Sara lernte dabei auch die Familie von Amira kennen. So anders ist der Alltag von Amira gar nicht, stellte Sara fest. Eine allzu schöne Geschichte, die nichts mit der (Medien-)Realität von Migrantinnen und Migranten, mit Freiwilligenarbeit und Respekt zu tun hat? Das denken wir im Organisationskomitee vom Tag des Flüchtlings nicht. Immer wieder stellen wir fest, dass Respekt dort selbstverständlich ist, wo Menschen sich begegnen, sich und ihren Alltag kennenlernen oder gemeinsam etwas erleben. Deshalb steht der Tag des Flüchtlings 2012 ganz im Zeichen der Begegnung, damit gegenseitiger Respekt selbstverständlich ist und wird. Der Flüchtlingstag bietet dazu verschiedene Konzerte und viele Stände mit Informationen und Essen aus aller Welt an. An diesem Anlass können sich Menschen aus anderen Kulturen mit ähnlichem oder anderem Denken begegnen. Die Caritas Luzern will nicht abwarten und Tee trinken – sie handelt und schafft mit viel Engagement diese Begegnungsmöglichkeiten, weil uns Respekt wichtig ist. Auch die Fachstelle für Freiwilligenarbeit, die alltägliche Begegnungen von Interessierten mit Asylsuchenden, anerkannten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen, zum Beispiel beim Deutschunterricht, ermöglicht, schafft dadurch respektvolle Begegnungen. Wir heissen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ganz herzlich willkommen am Tag des Flüchtlings am Samstag, 16. Juni 2012, auf dem Luzerner Kapellplatz. Britta Dehnhardt und Lucia Abächerli Projektkoordination Tag des Flüchtlings
S. 6
Offene Einsatzplätze
S. 7
Vermischtes
S. 8
Veranstaltungen
Nummer 1
Mai 12
Aktuelles
R a t u n d Ta t f ü r d i e U n s i c h t b a r e n
Die Beratungsstelle Sans-
Trotzdem erkundigen sich hin und wieder einzelne
Papiers in Luzern besteht
Sans-Papiers, was wäre, wenn sie sich «outen» und
seit Januar 2012. Seither
versuchen würden, ihren Aufenthalt in der Schweiz
haben immer mehr Men-
zu legalisieren. Auch hier geht Regula Erazo prag-
schen, die ohne geregel-
matisch vor. «Ich verstehe es nicht als meine Aufga-
ten Aufenthalt hier leben,
be, die Personen für dieses oder jenes Vorgehen zu
das Beratungsangebot in
gewinnen. Stattdessen zeige ich ihnen die verschie-
Anspruch genommen.
denen Möglichkeiten auf und mache ihnen klar, was diese bedeuten können. Das ist bei jeder Person individuell.»
An zwei Nachmittagen pro Woche sitzt die ausgebildete Sozialarbeiterin Re-
Ratenweise
Regula Erazo
gula Erazo in einem Büro der St.-Karli-Kirche und
Regelmässig wird die Beratungsstelle auch von den
Kontakt- und
nimmt sich der Fragen und Probleme von Men-
sogenannten «sekundären Sans-Papiers» besucht:
Beratungsstelle für
schen an, die ohne eine Aufenthaltsbewilligung in
Das sind Menschen, deren Aufenthaltsbewilligung
Sans-Papiers, Luzern
Luzern und Umgebung leben. Ihre Zahl wird allein
nicht verlängert oder sie ihnen entzogen wurde.
im Kanton Luzern auf über 700 geschätzt.
Wenn sie dann keine Arbeit haben, sitzen sie buchstäblich im Nirgendwo. Werden sie aufgegriffen,
Auch wenn längst nicht alle potenziell Betroffenen
müssen sie aufgrund ihres illegalen Aufenthalts eine
von der Stelle wissen: Über mangelnde Arbeit kann
Busse von 600 Franken zahlen. So viel Geld bringt
sich die Leiterin der Beratungsstelle Sans-Papiers
niemand zusammen. Dank der Vermittlung der Be-
nicht beklagen. «In den ersten fünf Monaten habe
ratungsstelle können sie diese Bussen ratenweise
ich an den 29 Nachmittagen insgesamt 142 per-
abstottern. Im Weiteren hilft Regula Erazo beim Ver-
sönliche Beratungen durchgeführt. Dazu kommen
stehen von Dokumenten, beim Verfassen von Brie-
telefonische Auskünfte», sagt Regula Erazo. Bei ei-
fen oder bei grösseren und kleineren persönlichen
nigen ist die Beratung mit einem Besuch erledigt,
Problemen. «Kürzlich kam ein Mann zu mir, der mir
andere kommen mehrmals oder entwickeln sich zu
sagte, dass er in Stresssituationen immer so stark
«Fällen», die länger begleitet werden müssen.
schwitze. Er wollte wissen, was er dagegen unternehmen könne.»
Sich «outen» Die Stellenleiterin schätzt, dass nach Abzug der
Wohlwollend
wiederkehrenden Beratungen bisher insgesamt
Am meisten Zeit erfordern die laufenden Fälle, bei
rund 50 Personen ihre Hilfe in Anspruch genom-
denen es oft um Partnerschaft, Schwangerschaft,
men haben. Diese stammen aus 22 Ländern. Män-
Kindesanerkennung und Vaterschaftsanerkennung
ner sind doppelt so viele vertreten wie Frauen. «Die
geht. Hier sucht Regula Erazo mit ihrem Bezie-
Stelle wird zunehmend ein Bedürfnis. Wir haben
hungsnetz zu Ämtern und Juristen nach Wegen,
unser Angebot bei Verwaltungen, Gemeinden und
damit die Betroffenen zu ihren Grundrechten kom-
Organisationen mit einem Brief und im persönlichen
men, ohne sich dadurch in ihrer illegalen Existenz
Vorsprechen offeriert. Seit Ostern spüren wir, dass
gefährden zu müssen. Die Stellenleiterin ist glück-
es echt anzieht.»
lich, wie das Angebot angelaufen ist. «Wir sind bei den Ämtern, Verwaltungen und Organisationen
Das betrifft vor allem jene Gruppe, die eigentlich
wohlwollend empfangen worden. Das ist eine schö-
als Zielgruppe definiert wurde, aber bisher eher
ne Voraussetzung, damit wir den Menschen wirk-
schwierig erreichbar war: die primären Sans-Pa-
lich helfen können, wo sie es nötig haben.»
piers. Das sind Menschen, die teilweise seit vielen Jahren ohne Aufenthaltsbewilligung hier leben und
www.sans-papiers.ch
arbeiten. «Viele von ihnen haben sich trotz fehlender Sicherheiten einigermassen eingerichtet. Daran wollen sie nichts ändern.» 2 freiwillig engagiert
Text: Pirmin Bossart; Foto: Tele1
Aktuelles
Ein Lichtblick für Asylsuchende in Luzern
Am 16. April 2012 startete der Betrieb des provisorischen Asylzentrums in der Zivilschutzanlage Eichhof der Stadt Luzern. Betreut wird es rund um die Uhr von Mitarbeitenden der Caritas Luzern. Die darin untergebrachten Asylsuchenden sind auch im Beschäftigungsprojekt zur Litteringbekämpfung in der Stadt Luzern im Einsatz. Die neue Unterkunft Eichhof löst das im März geschlossene Zentrum in Malters ab. Die Betriebszeit ist auf ein halbes Jahr befristet, danach sollte vom Kanton eine passendere Anschlusslösung auf die Schliessung des langjährigen Zentrums Withentor folgen. Denn die Eichhof-Anlage befindet sich unter Tag. Daher werden keine Familien, sondern alleinstehende Männer einquartiert. «Wir achten auf eine
arbeiten der Zentren, haben Waschküchendienst
gute Durchmischung der Nationalitätengruppen,
oder Kontrolle und Aufsicht. Zudem erwerben sie
Der Strand bei der «Uf-
damit keine zu dominant wird», sagt Markus Burri,
minimale Deutschkenntnisse, um sich im Alltag zu-
schötti» wird von ange-
Leiter der Unterbringung Asylsuchende bei der Ca-
rechtzufinden.
schwemmtem Strandgut und vor allem auch
ritas Luzern. Das Zentrum bietet Platz für insgesamt 60 Personen, die sich auf drei Schlafsäle aufteilen.
Die Caritas Luzern ist vom Kanton beauftragt, die
von Schwanendreck
Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden
gereinigt.
Im Einsatz für die Allgemeinheit
zu gewährleisten. Zu diesem Auftrag gehört auch
Damit die Asylsuchenden in der Zivilschutzanlage
das Realisieren von Bildungs- und Beschäftigungs-
Eichhof nicht die ganze Zeit unter Tag verbringen
programmen. Die Luzerner Regierung hat diesen
müssen,
Beschäftigungsmöglichkeiten
Frühling beschlossen, die Beschäftigung von Asyl-
ausserhalb des Zentrums geschaffen. In Zusam-
suchenden auszubauen und die Caritas Luzern be-
menarbeit mit dem Strasseninspektorat der Stadt
auftragt, die Möglichkeiten für Arbeitseinsätze von
Luzern konnte die Caritas Luzern ein Konzept für
Asylsuchenden auszuweiten. So ergänzt das Litte-
Putzequipen mit Asylsuchenden realisieren. Die
ringprojekt in der Stadt Luzern bereits bestehende
Putzequipen kommen bei der Aufschütte, der Lido-
Beschäftigungsprogramme für Asylsuchende wie
und der Rotseewiese zum Einsatz. Die Asylsuchen-
die Velodienste der Stadt Luzern, die Mitarbeit in
den reinigen jeweils in den Morgenstunden die öf-
Läden und Werkstätten mit Schreinerarbeiten oder
fentlichen Plätze und kümmern sich darum, dass
die landwirtschaftlichen Einsätze. Bei der Mitarbeit
liegen gelassener Unrat entsorgt wird. Insgesamt
in den Arbeitsgruppen «Unterhalt und Reinigung»
kommen so rund 40 Personen, vorwiegend aus
und «Arbeit und Umwelt», bei denen sie begleitet
dem Asylzentrum auf dem Eichhof-Areal, zum Ein-
unterwegs sind, führen sie gemeinnützige Arbeiten
satz. Das Projekt ist eine Massnahme zur Beschäf-
für die breite Öffentlichkeit aus wie einfache Arbei-
tigung von Asylsuchenden. Es bietet eine sinnvolle
ten im Wald oder Unterhalt und Erstellen von We-
Alltagsgestaltung und ist ein Dienst an der Öffent-
gen. Sie alle haben zum Ziel, einerseits die aktuelle
lichkeit, für den sonst kaum Ressourcen vorhanden
soziale wie berufliche Integration zu fördern und an-
sind.
dererseits die Rückkehrfähigkeit zu erhalten.
wurden
Asylgesuche nach wie vor auf hohem Niveau Im April 2012 sind die Asylgesuchszahlen in der Schweiz gegenüber dem Vormonat insgesamt um 7,9 Prozent gestiegen. Es wurden 2426 Asylgesuche eingereicht. Wichtigste Herkunftsländer im vergangenen Monat
Beschäftigungsprogramme für Asylsuchende
waren erneut Eritrea,
Die Asylsuchenden sind bereits mit der Bewälti-
Tunesien und Nigeria.
gung des regulären Alltags in einer für sie fremden Umgebung beschäftigt. Sie kaufen ein, kochen, beteiligen sich an der Reinigung und Umgebungs3 Text: Daniela Mathis; Foto: Priska Ketterer
Projekte
Ein Jahr «In Deutsch unterwegs»
dabei um Austausch, um Lernen, um Integration. Lernen Migrantinnen und Migranten eine Landessprache, können sie sich mit ihrer Umwelt besser auseinandersetzen, können interagieren, Fragen stellen, diskutieren. Sprachkenntnisse helfen bei der Arbeits- oder Wohnungssuche, am Arbeitsplatz, im Austausch mit Kollegen, Vorgesetzten, aber auch Ämtern, Behörden, Schulen oder beim Einkaufen in der Bäckerei und im Lebensmittelladen. «Ich möchte mehr dazulernen» «Ich kann jetzt mit meinem Chef in Deutsch sprechen, weil der kann nicht Englisch oder Französisch.» Oder: «Ich kann besser sprechen, das macht mich sicherer und hilft mir bei der Integrati-
Freiwillige xxxx
on.» Das sind nur zwei von vielen positiven Aussagen Lernender über «In Deutsch unterwegs». Doch auch seitens der Lehrpersonen kommen erfreuliche Rückmeldungen. Einerseits, dass sich die Teilnehmenden der Deutschkurse über das ZustandekomIm Februar vor einem Jahr lancierte die Caritas Luzern das Projekt «In Deutsch unterwegs». Die Pilotphase ist beendet, das erfolgreiche Ange-
Kontakt: Caritas Luzern Rita Ueberschlag Morgartenstrasse 19 6002 Luzern Tel.: 041 368 52 85 E-Mail: freiwilligenarbeit@ caritas-luzern.ch
bot kann dank Unterstützung des Kantons Luzern weiter ausgebaut und angeboten werden. «In Deutsch unterwegs» stiess von Anfang an auf rekonnten die ersten Gesprächspaare gebildet werden. Beim vor gut einem Jahr lancierten Projekt ist indes nur der Name neu, Inhalt und Zweck von «In Deutsch unterwegs» ist ein immer wiederkehrendes
die Lernenden träten offener, selbstbewusster und gelöster auf. Sie bedienten sich eines anderen, eines reicheren Wortschatzes, seien sicherer in der Sprachanwendung und experimentierten mehr mit der Sprache.
«Der Erfolg des Projekts ist auch für mich eine Befriedigung. Ich konnte viele Menschen kennenlernen.»
Thema in der Freiwilligenarbeit der Caritas Luzern: turen zusammenbringen. So treffen sich Deutschsprechende mit fremdsprachigen Menschen zum Austausch. In diesen «Tandems» geht es in erster Linie um die Vermittlung der deutschen Sprache, um Konversation. So können die Sprachkenntnisse, die in einem Deutschkurs erworben werden, direkt praktisch angewendet, vertieft und verbessert werden. Dieses Sprachförderungsangebot zielt vor allem auf die Sprachkompetenz der Deutschlernenden ab und trägt so wirksam zur gesellschaftlichen Integration bei. Denn in den Gesprächen erleben beide Seiten auch Geselligkeit, lernen kulturell unterschiedliche Gepflogenheiten kennen oder tau-
freiwillig engagiert
zeigten. Andererseits sei der Erfolg klar sichtbar,
ges Interesse. Bereits an der Kickoff-Veranstaltung
unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Kul-
4
men solcher Sprachtandems äusserst glücklich
schen sich über Alltägliches aus. Denn es geht
Dies ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass die Fremdsprachigen dank des Kontaktes zu deutschsprachigen Freiwilligen einen vertieften oder gar ersten Einblick in den Schweizer Alltag erhalten, den sie sonst kaum haben. Oder wie es eine Freiwillige formuliert: «Die Deutschlernende hat niemanden in ihrem Umfeld, der mit ihr Deutsch spricht. Jetzt ist sie richtig hungrig auf Deutsch. Das macht Spass.» Und mit dem Sprachverständnis kommt auch das Interesse an den verschiedenen Kulturen und ihr Verständnis. So sind die Tandems auch für Freiwillige bereichernd. «Wir sind uns als Menschen nähergekommen und haben unsere Hemmungen abgebaut», so eine weitere freiwillig engagierte Text: Daniela Mathis
Zwischenbilanz
Person auf die Frage hin, welchen «Nutzen» ihr die Sprachtandems bringen. Was bisher geschah In der Pilotphase gelangten 53 Deutschlernende und 21 Freiwillige an die Fachstelle Freiwilligenarbeit für ein Sprachtandem, wobei das Projekt «In Deutsch unterwegs» in diesem ersten Jahr auf 20 Personen limitiert war. Davon konnten erst 19 Konversationspaare vermittelt werden, 17 treffen sich noch heute regelmässig während vier bis acht Stunden im Monat. Diese Zahlen zeigen, wie gross das Bedürfnis sowie der Bedarf an sprachlicher Unterstützung von Migrantinnen und Migranten ist.
«‹In Deutsch unterwegs› ist eine sinnvolle praxisorientierte Ergänzung zum Deutschunterricht. Gleichzeitig wird mit diesem Projekt auch die soziale Integration gefördert. Das Projekt setzt damit zentrale Integrationsschwerpunkte des Kantons gut um. Das Engagement der Freiwilligen und ihre kompetente Begleitung durch die Caritas Luzern prägen die Qualität dieses Projektes.»
Ruth Bachmann, Abteilungsleiterin Dienststelle Soziales und Gesellschaft des Kantons Luzern, Fachstelle Gesellschaftsfragen
auf. An seiner Präsentation war also eine beeindruckende Sprachentwicklung feststellbar. Für mich ein Beispiel dafür, dass das Angebot praxisnah, alltagsbezogen und gewinnbringend für das gesellschaftliche Zusammenleben sowohl für die Freiwilligen wie auch für Migrantinnen und Migranten ist», erklärt Rita Ueberschlag, Leiterin Freiwilligenarbeit der Caritas Luzern, beeindruckt. Rückmeldungen
Mehr zu «In Deutsch
der Beteiligten an sie bestätigen immer wieder, wie
unterwegs» auf
sehr sie alle diese Erfahrungen als positiv erlebten.
www.caritas-luzern.ch/
Die Nachfrage ist auch nach einem Jahr «In Deutsch
Die Freiwilligen freue es nicht nur, wenn sie feststel-
freiwillige
unterwegs» gross, viele Personen warten auf eine/n
len könnten, wie sich die Sprache ihres Gegenübers
passende/n Freiwillige/n. Insbesondere in den länd-
hörbar verbesserte. «Sie finden in diesen Begeg-
lichen Regionen des Kantons Luzern sucht die Ca-
nungen auch eine sinnstiftende Tätigkeit. Die Mi-
ritas Luzern weitere Freiwillige, denn das Angebot
grantinnen und Migranten freut es über die entste-
wirkte in erster Linie in der Stadt Luzern und Um-
hende Sprachsicherheit hinaus, dass sich jemand
gebung.
regelmässig für sie Zeit nimmt und an ihr Vorwärtskommen glaubt», so Rita Ueberschlag.
Praxisnah und gewinnbringend Der junge Afrikaner, der bereits an der Kickoff-Veranstaltung im Februar 2011 eine Freiwillige fand, stellte sieben Monate später an der Auswertungsveranstaltung zum Projekt «In Deutsch unterwegs» den versammelten Freiwilligen und Deutschlernenden ihre Gruppenarbeit vor. Diese hatte er mit seinen eigenen Anmerkungen ergänzt. Er bedankte sich für das Angebot der Caritas Luzern und für die Unterstützung seiner Freiwilligen. «Zum Zeitpunkt der Lancierung des Projektes wies der Mann eher ungenügende Deutschkenntnisse für das Projekt Fotos: Juliette Ueberschlag, Rita Ueberschlag
«In Deutsch unterwegs» ist ein Sprachförderungsprojekt, das sich an Migrantinnen und Migranten richtet, die Deutsch lernen und durch regelmässige Konversation ihre mündlichen Sprachkenntnisse vertiefen wollen. Gleichzeitig richtet sich das Angebot an Freiwillige, die den Deutschlernenden monatlich vier bis acht Stunden ihrer Zeit für Gespräche in Deutsch anbieten. Die Caritas Luzern führt die interessierten Parteien zu Gesprächspaaren zusammen. 5
Offene Einsatzplätze Mai 2012
Einsatzplätze
Wenn nicht anders vermerkt, beträgt
Interessiert an syrischer Kultur? (C555)
Fischbach auf Spaziergängen kennenlernen
Vor einem Jahr hat die junge Syrerin ihren Mann
(C567)
durch einen Unfall verloren. Jetzt ist sie alleiner-
Vor einem Jahr ist die afghanische Familie in die
ziehende Mutter von zwei Kleinkindern und wohnt
Schweiz eingereist. Das Paar hat eine sechsjäh-
in Reussbühl. In ihrem Alltag mit den Kindern ist sie
rige Tochter. Die 39-jährige Frau besucht derzeit
sehr ausgelastet. Sie besucht regelmässig einen
einen Deutschkurs, sie spricht bereits relativ gut
Deutschkurs, kann das Gelernte indes zu wenig
Deutsch. Sie erhofft sich durch regelmässige Treffen
umsetzen. Darum wünscht sie sich eine freiwillige
mit einer freiwilligen Person, vorzugsweise einer
Frau, mit der sie in regelmässigen Treffen Deutsch-
Frau, besser Deutsch zu lernen und neue Kontakte
Konversation üben kann.
knüpfen zu können. Sie ist sehr naturverbunden, liebt Spaziergänge, hat Spass am Kochen und geht
der Aufwand eines
Hausaufgabenhilfe in Escholzmatt (C565)
Einsatzes ca. 1 bis 2
mit der Tochter regelmässig schwimmen. Vielleicht
Nach kurzem Aufenthalt im Zentrum wohnt der erst
Stunden pro Woche.
haben Sie auch Kinder und möchten mit ihr diese
15-jährige Junge aus Afghanistan nun bei seinem
Aktivitäten teilen?
Bruder in Escholzmatt. Dort ist er an der Oberstufe
Die Caritas Luzern arbeitet mit klar definierten Standards in der Freiwilligenarbeit. Zu finden sind sie auf www.caritas-luzern.ch/ freiwillige
Kontakt bei Interesse: Caritas Luzern
Rita Ueberschlag Morgartenstrasse 19, 6002 Luzern Tel.: 041 368 52 85 freiwilligenarbeit@ caritas-luzern.ch
eingeschult. Um dem Unterricht gut folgen und das
In Entlebuch eine eritreische Frau begleiten
Gelernte auch verstehen zu können, wird eine freiwil-
(C444)
lige Person zur Unterstützung für die Hausaufgaben
Sie kommt aus Eritrea und lebt mit ihrem Mann
gesucht. Er ist sehr motiviert, zeigt grosses Interesse
in Entlebuch. Im März wurden sie zum ersten Mal
und ist sehr zuverlässig.
Eltern. Die Frau fühlt sich in ihrer Wohnregion sehr alleine. Aus finanziellen Gründen kann sie zudem
Sich besser vernetzen in Pfeffikon (C499)
nicht oft irgendwo hinreisen. Sie möchte möglichst
Gesucht wird eine freiwillige Frau, die einem afgha-
rasch schnell Deutsch lernen, auch damit sie später
nischen Paar mit zwei kleinen Mädchen Deutsch-
alles ihr Kind betreffend versteht. Die Veränderungen
Anfängerkenntnisse vermittelt. Die beiden möchten
in ihrem Leben beschäftigen sie sehr. Daher möchte
durch regelmässige Konversation Deutsch üben,
sie sich regelmässig mit einer Frau treffen, um sich
um den Alltag einfacher zu bewältigen. Durch den
auszutauschen und Alltagsfragen zu besprechen.
regelmässigen Kontakt mit einer Freiwilligen erhoffen sie sich, einfacher Kontakte knüpfen und sich besser vernetzen zu können. Sport- und politikinteressiert (C569) Aus politischen Gründen ist der 31-jährige türkische Kurde vor einem Jahr in die Schweiz geflüchtet. Er wohnt in Grosswangen, seit kurzem arbeitet er in einer Hotelküche. Politik interessiert ihn. Er treibt sehr viel Sport, liest gern und geht gerne in der
Diese Ein sätze sind exempla-
Natur spazieren. Obwohl er noch keinen Sprachkurs
risch für zahlreiche weitere
besuchen konnte, spricht er bereits etwas Deutsch. Mit einer freiwilligen Person möchte er die Sprache besser lernen und freut sich darauf, so auch mehr
Mehr dazu finden Sie auf
über die Schweizer Kultur zu erfahren. Vielleicht kann
www.caritas-luzern.ch/
die freiwillige Person ihm sogar das Schwimmen beibringen?
6 freiwillig engagiert
Einsatzmöglich keiten.
freiwillige.
Vermischtes
Buch-Tipp
Vermischtes
«Interkulturell bilden»
Café International
10 Module für den Unterricht mit Erwachsenen im
Deutsch sprechen und Freunde finden.
Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsbereich
jeweils freitags, 14 bis 16 Uhr
Die neue Publikation ist ein vielseitiges, praxisna-
Geniessen Sie Ihren Kaffee bei interessanten
hes Lehrmittel für Lehrkräfte, die an Berufs- und
Gesprächen, Musik und Spiel. Mit Kinderbetreuung.
Fachhochschulen in den Bereichen Soziale Arbeit,
Sentitreff, Baselstrasse 21, Luzern
Pädagogik und Gesundheit unterrichten. Das Lehrmittel ist für die Durchführung eines Semes-
Kubb und Skog Kubb
terkurses konzipiert, kann aber ebenso für die Bear-
von Caritas Luzern
beitung einzelner Themen genutzt werden. Mit Hilfe dieses Lehrmittels können Studierende, die in ihrem späteren Berufsleben in einem zunehmend transkulturell geprägten Arbeitsumfeld tätig sein werden, auf die Themen Interkulturalität, Rassismus, Diskriminierung, Integration, Segregation sensibilisiert und handlungsfähig gemacht werden. Ergänzt wird das Lehrmittel durch die Internetplattform www.help-interkulturell.ch. Von Miryam Eser Davolio, Brigitta Gerber. interact Verlag, Luzern. 2012, 196 Seiten, 38 Franken
Das beliebte Holzspiel aus der Caritas-eigenen
ISBN-Nr. 978-3-906413-86-0
Schreinerei wird von stellenlosen Frauen und Männern in unseren Werkstätten in Luzern-Littau
Hinweis
hergestellt.
75 Jahre Schweizerisches Arbeiterhilfswerk
Informationen und Bestellmöglichkeiten auf
Impressum
(SAH)
www.caritas-luzern.ch/webshop oder zu kau-
Eine Publikation
Informationen und Veranstaltungsdaten zum Jubi-
fen in den Läden von Caritas Wohnen in Luzern,
der Fachstelle
läum in der Zentralschweiz auf www.sah-zh.ch
Hochdorf oder Sursee.
Freiwilligenarbeit der
www.caritas-luzern.ch/secondhand
frauenpalaver Arbeit – Frau – Migration Interkulturelle Abendveranstaltungen von und für Frauen verschiedener Herkunft. Jeweils von 19 bis 21 Uhr im Sentitreff, Baselstrasse 21, Luzern Dienstag, 26. Juni 2012: Von der Lehrerin in Ruanda zur Sozialpädagogin in der Schweiz Dienstag, 25. September 2012: Als ungebetener iranischer Gast in der Schweiz Dienstag, 23. Oktober 2012: Projekteinsatz in Südafrika Dienstag, 27. November 2012: Die Stimme der Stimmlosen im Krieg in Sri Lanka Co-Opera, Reussport 2, 6004 Luzern Emina Kovacevic, Tel. 041 249 49 00
Caritas Luzern Auflage: 3000 Ex. Produktion: Daniela
Weiterbildungen
Mathis
«Begleitung in der letzten Lebensphase»
Druck: ABC-Druck +
Bildungstage 2012
Kopie GmbH, Luzern
«Dem Seelenfaden entlang» Dienstag, 4. September 2012, 9 bis 16.30 Uhr Haus Bruchmatt, Luzern Kursleitung: Andreas Imhasly «Worte finden, wenn es ums Sterben geht» Donnerstag, 18. Oktober 2012, 9 bis 16.30 Uhr Haus Bruchmatt, Luzern Kursleitung: Daniela Nosetti-Bürgi
«Nachbarn» Das Magazin der Caritas-Regionalstellen, «Nachbarn», erscheint zweimal jährlich. Die siebte Ausgabe zum Thema
Informationen zu den Einzelkursen und weiteren
«Kinderarmut» erschien
Angeboten sowie Anmeldung unter
im April 2012. Freiwillige
www.caritas-luzern.ch/begleitung oder
erhalten das Magazin
Tel. 041 368 52 84
automatisch.
7
Veranstaltungen
Ta g d e s F l ü c h t l i n g s Samstag, 16. Juni 2012
TAG D E S F LÜC H TLIN GS
«Soziale Aufgaben im ländlichen Raum»
16. J uni 2012
Ka pel l pl a t z Luzer n
Programm auf dem Luzerner Kapellplatz: 10.30 Uhr
Politapéro, mit einer Ansprache von Regierungsrätin Yvonne Schärli und der Theater-Aktion «trau fremdem» Diskussionsforum zur Studie
Musikprogramm 11.45 Uhr 14.15 Uhr 16.30 Uhr
Madjid Oriental Pop. Persische Musik vom Feinsten nana'n'kho Westafrikanische Rhythmen Baba Roga Von Polka über Walzer bis zu serbischer Volksmusik
Kulinarische Genüsse gehören auch dieses Jahr zu den Anziehungspunkten für die zahlreichen Gäste. Die Tee-Oase hinter der Kapelle lädt zum Verweilen ein. Für die Kleinen steht wie schon in den letzten Jahren die beliebte Riesen-Kügelibahn auf dem Platz. Der Schmink- und Tattoo-Egge gehört ebenfalls wieder zum Rahmenprogramm des Tags des Flüchtlings.
Mehr Informationen auf www.caritas-luzern.ch/tdf
F i l m Ta g e L u z e r n : Menschenrechte 2012 Die «FilmTage Luzern: Menschenrechte 2012» finden vom 6. bis 8. Dezember 2012 im Luzerner stattkino statt. Das Programm und weitere Informationen finden Sie zu gegebener Zeit auf
www.romerohaus.ch/filmtageluzern
freiwillig engagiert
«Soziale Aufgaben im ländlichen Raum» Rontal und Seetal, Oktober 2012
In den ländlichen Gebieten des Kantons Luzern sind im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung bedeutende Veränderungen im Gange. Um diese Veränderungen bewältigen zu können, sind alle gesellschaftlichen Kräfte gefordert. Zusammen mit der Römisch-katholischen Landeskirche und der Reformierten Kirche Kanton Luzern laden wir deshalb in allen Regionen des Kantons zu Diskussionsforen ein. Die Teilnahme ist gratis.
Rontal: Dienstag, 16. Oktober 2012 im kath. Pfarrheim, Ebikon
Seetal: Dienstag, 30. Oktober 2012 im ref. Kirchgemeindehaus, Hochdorf
Zeit: 17.30 Uhr bis 21.30 Uhr, inkl. Pausen und Verpflegung.
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.caritas-luzern.ch/diskussionsforum
Reservieren Sie sich jetzt schon den Mittwoch, 31. Oktober 2012 für die alljährliche Herbstveranstaltung der Fachstelle Begleitung in der letzten Lebensphase Weitere Informationen im Verlauf des Sommers auf
www.caritas-luzern.ch/events